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September 2013 - Pfarrei Oberkirch

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ImpulsTodsündenAn Aktualität haben sie nichts eingebüsst,die Todsünden. In der Bibel sindsie zwar nicht erwähnt, haben aber mitchristlicher Lebensführung einiges zutun. Wenn sie das ganze Denken und Tunbestimmen, werden sie zur Sünde.«Das war fast eine Todsünde,was wir da in den Ferien gemachthaben.» Was genau?«Das ist zwar eine Todsünde,aber davon muss ich jetzt nochprobieren». Aha. Wenn sich dieKinder in der vierten Klasse mitSchuld und Versöhnung, Beichteund Sühne auseinandersetzen,kommen «Todsünden» andersvor. Nicht kirchliche Strafmoral,sondern ein gutes Leben in der menschlichenGemeinschaft ist zentral. Streng genommenkann ja nur sündigen, wer Gott anerkennt.Die Liste der sieben Todsünden wäre:Superbia Hochmut (Eitelkeit, Stolz)Invidia Neid (Eifersucht Missgunst)Avaritia Habgier (Geiz)Ira Zorn (Rachsucht, Wut)Acedia Faulheit (Ignoranz,Trägheit des Herzens)Gula Völlerei (Gefrässigkeit,Masslosigkeit)Luxuria Wollust (Ausschweifung,Genussucht)Nach katholischer Lehre entstehen die Todsündenaus schlechten menschlichen Eigenschaften,die im Charakter von jedemMenschen mehr oder weniger ausgeprägtvorhanden sind. Diese Charaktereigenschaftensind noch keine Sünden, jedoch die Wurzelnund Ursachen. Sie werden zur Sünde,wenn eine den ganzen Menschen bestimmt.Wer kennt nicht Leute, welche die Grenze vonSparsamkeit zum Geiz, von Vergnügen zurAusschweifung, von Gepflegtheit zur Eitelkeitüberschritten haben?In unserer modernen Kulturspricht man zwar viel von derpositiven Kraft der negativenEigenschaften. Neigungen wieGier, Neid, Zorn oder Hochmutgälte es zu lenken und so zuorganisieren, dass sie keinenSchaden anrichten. Von derWut zum Mut, heisst zum Beispielein solcher Slogan. Meistaber sind es nur andere Begriffe,mit deren Hilfe eine Sünde übertünchtwird. Wenn sich etwa in einer Gesellschaftalles mit Geld bewerkstelligen lässt, hat dieSünde freien Raum. Was anderseits wäre dasStreben eines Unternehmens nach Profit,wenn es nicht versuchen würde, mehr Profitals die Konkurrenz zu machen? Was wäre dieMarktwirtschaft ohne Konsum des Bürgers?Der Begriff der «Todsünde» macht aufmerksamauf einen unguten Lebensstil.Allgemein greifen Todsünden unsere Menschlichkeitan. Sie bringen kein erfülltes Leben,sondern Untergang. Dem Leben dienen nurdie Tugenden. Es ginge darum, die guteMitte zwischen den Extremen zu finden,zwischen Lebensgier und Seelenfrieden fürmich und für die andern. Lassen wir unslenken auf die positive Wirklichkeit hin,welche mit Todsünden abhanden kommt.Hans Schelbert, Gemeindeleiter49

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