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KLINIKUM LÜDENSCHEID Turbulente Tagesabläufe sind die Regel: Maria Sting, eine der Medizinischen Koordinatoren in der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Lüdenscheid. Emsiges Treiben wie im Bienenstock Neue Abläufe in der Zentralen Notaufnahme. Manchmal scheint es so, als habe ein voll besetzter Reisebus in der ZNA Halt gemacht. Ein emsiges Treiben wie in einem Bienenstock - so geht es in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) im Klinikum Lüdenscheid meistens zu. Lediglich in den Nachtstunden wird es etwas ruhiger, da sich das Patientenaufkommen dann deutlich verringert. Ca. 34.000 Patienten werden in der ZNA jährlich behandelt. Wie erleben sie oder die Angehörigen die Atmosphäre beim Eintreffen in der ZNA? Hektisch, sagt der eine, betriebsam der andere. In der Realität geht es tatsächlich ähnlich wie im Bienenstock zu: Jeder Mitarbeiter – ob Arzt oder Pfleger – verfolgt seine Aufgaben und Ziele, akribisch, diszipliniert, manchmal eilig, doch stets in geordneten Bahnen – eben wie bei den Bienen. Kürzlich neu eingeführte Strukturen und Abläufe sorgen zudem dafür, dass sich die Geschwindigkeit und die Qualität der 6 Behandlung der akut behandlungsbedürftigen und bedrohten Patienten erhöht hat. „Die Notaufnahme ist interdisziplinär ausgelegt und gewährleistet eine patientenorientierte, rasche und effektive Versorgung aller Notfall-Patienten rund um die Uhr“, erklärt Dr. Markus Bald, ärztlicher Leiter der ZNA. Eine Momentaufnahme, wie sie viele Besucher oder Patienten erleben: Im Wartebereich sitzt ein von seiner Mutter begleiteter kleine Junge, der vom Spielgerüst gefallen ist, neben dem älteren Herrn, der unter Bauchschmerzen leidet und noch viele anderen, die aus unterschiedlichsten Gründen hier medizinische Hilfe suchen. Dann wird ein Patient mit Rettungswagen und Notarzt eingeliefert. Wenige Minuten können hier entscheidend für die Rettung des Menschenlebens sein, der Patient wird sofort in den Schockraum gebracht und unverzüglich behandelt. In der Notfallversorgung ist Zeit ein sehr wichtiger Faktor. Dieser scheint auch für die wartenden Patienten zu gelten, denn sie möchten alle so schnell wie möglich behandelt werden. Warum der später erschienene Patient manchmal schneller als der schon lang Wartende behandelt wird, erschließt sich den wenigsten. In welcher Reihenfolge oder in welchen Räumlichkeiten die Patienten behandelt werden, darüber entscheidet in der Notaufnahme allein der Medizinische Koordinator, eine Mitarbeiterin oder Mitarbeiter aus der Pflege mit fundierten notfallmedizinischen Kenntnissen. Der Koordinator ist täglich bis 23 Uhr der erste Ansprechpartner für alle Patienten, die in die ZNA kommen. Primäre Aufgabe ist es, die Behandlungsdringlichkeit eines jeden Patienten zu prüfen und diese einzuschätzen. Außerdem werden die Patienten den unterschiedlichen Fachbereichen zugeordnet, so dass sie je nach Beschwerdebild vom richtigen Facharzt, ob Chirurg, Internist, Neurologe etc. versorgt werden können. Andere Patienten werden während der Öffnungszeiten an die entsprechenden Fachambulanzen – beispielsweise HNO, Augen, Dermatologie - im Hause weiter verwiesen. Sehr kranke und gefährdete Patienten werden selbstverständlich unverzüglich behandelt. Erst im Anschluss wird die administrative Aufnahme durch das Pflegepersonal oder Arzthelferinnen durchgeführt. Bei allen anderen Patienten erfolgt die administrative Aufnahme direkt nach der Ersteinschätzung durch den Medizinischen Koordinator am so genannten Frontdesk, der Theke im Wartebereich der ZNA. Die dort tätigen Arzthelferinnen haben die Aufgabe, die ZNA-Patienten mit Hilfe der EDV formell aufzunehmen und zu verwalten. Außerdem arbeiten sie als Teil des ZNA-Teams in der Patientenversorgung mit. Zuständig sind sie auch für die Verwaltung der Patienten, die außerhalb der Sprechstunden der niedergelassenen Ärzte medizinische Hilfe in der KV-Notfallpraxis, die räumlich direkt in den Bereich der ZNA integriert ist, suchen. Und so werden auch die Patienten der Notfallpraxis wie alle anderen Eingetroffenen vom Medizinischen Koordinator in Augenschein genommen und nach einem fünfstufigen Triagesystem („ESI-Triage“) eingeschätzt. Um die Dringlichkeit für die Beschäftigten und die Patienten in der Notaufnahme kenntlich zu machen, wurden Farbcodes festgelegt: ROT Sofortige lebensrettende Maßnahmen sind notwendig. Die Behandlung hat oberste Priorität und erfolgt sofort. ORANGE Die Beeinträchtigung oder Verletzung ist groß. Es besteht eine Hochrisikosituation, die eine schnelle Versorgung erfordert. Die Behandlung erfolgt umgehend in weniger als 10 Minuten.
GELB Patient befindet sich in einer stabilen Situation, dennoch sind diverse Untersuchungen erforderlich (Labor, EKG, Röntgen, CT etc.) Die Behandlung beginnt nach einer Wartezeit von weniger als 30 Minuten. GRÜN Patient befindet sich in einer stabilen Situation, nur eine Untersuchung ist erforderlich (Labor, EKG, Röntgen, CT etc.) Die Behandlung beginnt nach einer Wartezeit von weniger als 90 Minuten. BLAU Keine Dringlichkeit. Patienten, deren Behandlung eigentlich dem niedergelassenen Kollegen obliegt. Diese Patienten werden an die KV-Notfallpraxis weitergeleitet. Außerhalb der Öffnungszeiten der KV- Praxis findet die Behandlung in der ZNA statt. Die Behandlung in der ZNA beginnt spätestens nach einer Wartezeit von 120 Minuten. Vom festgelegten Code und damit vom Schweregrad des Falles leiten sich also die Dringlichkeit und damit gegebenenfalls auch die Wartezeit bis zum Beginn der medizinischen Behandlung ab. Obwohl das ZNA–Team alles daran setzt: „Es klappt nicht immer so, wie es sein sollte“, so Dr. Bald, „manchmal scheint es uns so, als habe ein voll besetzter Reisebus Halt in der ZNA gemacht“, fügt er lächelnd hinzu. Das sind dann die Tage, an denen das Team keine Erklärung dafür hat, warum der Andrang so extrem hoch ist. Zu anderen Zeiten ist der Andrang für die erfahrenen Mitarbeiter absehbar - beispielsweise im Winter, bei Glatteis oder wenn die Grippewelle rollt. Aktuell kamen sehr viele Patienten mit einer Durchfallerkrankung – alle in meist grundloser, aber großer Sorge, von dem EHEC-Erreger betroffen zu sein. Das ZNA-Team setzt in diesen Fällen alle Hebel in Bewegung, die Mitarbeiter machen Überstunden und es helfen auch Ärzte aus den Bereitschaftsdiensten aus. Dennoch sind manchmal Engpässe einfach nicht zu vermeiden. Dafür wird dann um Verständnis gebeten. Zentrale Notaufnahme (ZNA) Wie sind die Zuständigkeiten? Zentrale Notaufnahme Die administrative Aufnahme aller ohne Einweisung vorstelligen Patienten erfolgt in der ZNA. Sofern es um gynäkologische, urologische, dermatologische sowie HNO, Augen oder pädiatrische Notfälle handelt, erfolgt die Behandlung während der Öffnungszeiten in den jeweiligen Fachambulanzen. Geburtshilfliche Notfälle ohne Einweisung werden im Kreißsaal administrativ aufgenommen. Für Patienten, die einige Stunden stationär behandelt und beobachtet werden müssen oder für Patienten, deren Aufnahmeentscheidung nach 18.00 Uhr getroffen wird, steht eine direkt an die Notaufnahme angegliederte Aufnahmestation (ZAS) mit 16 Betten zur Verfügung. Erreichbarkeit ZNA 24-Stunden-Erreichbarkeit: Telefon 02351/46 46 46 (Medizinischer Koordinator) Erreichbarkeit KV-Notfalldienstpraxis: montags, dienstags und donnerstags: 18.00 - 22.00 Uhr, mittwochs und freitags: 13.00 - 22.00 Uhr, samstags, sonntags, feiertags: 8.00 bis 22.00 Uhr. Mitzubringende Unterlagen • Krankenversichertenkarte • Befreiungsbescheinigung der Krankenkasse (falls von Zuzahlung befreit) • ärztliche Unterlagen (soweit vorhanden) • Medikamentenplan • Einbestellschreiben der Klinik (falls die Einweisung durch eine Ambulanz/ Klinik erfolgt) • Verordnung von Krankenhausbehandlung (falls ein niedergelassener Arzt die Einweisung veranlasst) Hauptaufnahme Die administrative Aufnahme aller Patienten mit Einweisung sowie die stationäre Aufnahme von Patienten, die zuvor ambulant im Hause behandelt wurden, erfolgt während der Öffnungszeiten durch die Hauptaufnahme im EG des Haupthauses, außerhalb der Öffnungszeiten durch die ZNA. Erreichbarkeit Hauptaufnahme Telefon 02351/46 27 00 montags bis freitags: 7.00 Uhr – 20.00 Uhr, samstags, sonntags, feiertags: 9.00 Uhr – 20.00 Uhr. Außerhalb dieser Öffnungszeiten werden Notfall-Patienten über die ZNA aufgenommen. KLINIKUM LÜDENSCHEID Wachwechsel in der Zentralen Notaufnahme Wer kennt sie eigentlich nicht in Lüdenscheid und Umgebung? Offenbar nur die stets gesunden Lüdenscheider und die, die einen Schutzengel unter Vertrag haben! Denn alle anderen, die schon einmal mit einem Wehwehchen, einer Verletzung oder einer Krankheit als Notfall-Patient in der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Lüdenscheid behandelt wurden oder jemanden begleitet haben, werden sie persönlich kennen und mögen: Schwester Elke Krischke. Sie mit dem Begriff Urgestein zu beschreiben, passt gar nicht zu der immer noch jung anmutenden Frau. Zu den langen Jahren ihrer Tätigkeit im Klinikum passt er schon eher: Schwester Elke hat sich nach 42-jähriger Leitungstätigkeit in der Zentralen Notaufnahme und der Zentralen Aufnahmestation Anfang Juni in die passive Altersteilzeitphase verabschiedet. Nachfolger als pflegerischer Leiter ist Bernhard Meyknecht, der seit 2000 als Stellvertreter von Schwester Elke in der ZNA tätig ist. Der 49-jährige examinierte Krankenpfleger mit fundierten notfallmedizinischen Kenntnissen hat 2010 sein Bachelor-Studium der angewandten Gesundheitswissenschaften mit Erfolg abgeschlossen. Schwester Elke Krischke und ihr Nachfolger, der neue pflegerische Leiter der ZNA, Bernhard Meyknecht. 7
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