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newsticker - Märkische Kliniken GmbH

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<strong>newsticker</strong><br />

Informationen für niedergelassene Ärzte<br />

Im Focus<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

Medizinisches Versorgungszentrum gegründet<br />

Die <strong>Märkische</strong>n <strong>Kliniken</strong> und die Radiologische Gemeinschaftspraxis<br />

Schubert/Fallenski sitzen bei der strahlentherapeutischen<br />

und nuklearmedizinischen Versorgung der<br />

heimischen Bevölkerung jetzt in einem Boot. Gegründet<br />

wurde die <strong>Märkische</strong> Radioonkologische Versorgungszentren<br />

<strong>GmbH</strong> (MRV), an der die <strong>Märkische</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong> und die<br />

Röntgenpraxis als Gesellschafter gleichermaßen beteiligt<br />

sind. Als Geschäftsführer agieren Michael Schubert, Dr. Heinz<br />

Fallenski und von den <strong>Märkische</strong>n <strong>Kliniken</strong> Privatdozent Dr.<br />

Bernhard Schwilk MBA.<br />

Mit Gründung der neuen Gesellschaft ist nun u.a. der Weg<br />

frei, um am Standort Hellersen in neue Großgerätetechnik<br />

zu investieren. Für den Bereich der Strahlentherapie<br />

kommt ein neuer Linearbeschleuniger und für den Bereich<br />

der Nuklearmedizin ein neues Gerät zur Durchführung der<br />

Positronen-Emissions-Computertomographie (PET-CT) zum<br />

Einsatz. Beide Geräte sind mit der besten derzeit verfügbaren<br />

Technik ausgestattet. Die Investitionskosten belaufen<br />

sich beim neuen Linearbeschleuniger auf ca. 1,6 Mio. Euro,<br />

beim PET-CT auf rund 1,2 Mio. Euro.<br />

Beide Geräte sowie die anderen bewährten Dienstleistungen<br />

der Klinik für Strahlentherapie und der Klinik für Nuklearmedizin<br />

können in Zukunft nicht nur den stationären Patienten,<br />

sondern auch allen ambulanten Patienten zur Verfügung<br />

gestellt werden. Ziel ist es, die nuklearmedizinische und strahlentherapeutische<br />

Versorgung der Menschen im <strong>Märkische</strong>n<br />

Kreis auf dem höchstmöglichen medizinischen Niveau und mit<br />

einer sicheren ökonomischen Grundlage durchzuführen.<br />

Die <strong>Märkische</strong> Radioonkologische Versorgungszentren <strong>GmbH</strong>,<br />

die im Klinikum Lüdenscheid hinter dem „Zentrum für Strahlentherapie<br />

und Nuklearmedizin“ steht, arbeitet mit insgesamt<br />

fünf Ärzten, davon<br />

drei Fachärzte für<br />

Strahlentherapie und<br />

zwei Fachärzte für<br />

Nuklearmedizin. Die<br />

ärztliche Leitung für<br />

den Bereich Strahlentherapie<br />

erfolgt<br />

durch Dr. Dieter<br />

Schnalke, der Bereich<br />

Nuklearmedizin<br />

wird von Prof. Dr. Rolf<br />

Larisch geleitet.<br />

<strong>Märkische</strong> Radioonkologische<br />

Versorgungszentren <strong>GmbH</strong><br />

Zentrum für<br />

Strahlentherapie und<br />

Nuklearmedizin<br />

Strahlentherapie<br />

Dr. Dieter Schnalke<br />

Standort im Klinikum Lüdenscheid<br />

Nuklearmedizin<br />

Prof. Dr. Rolf Larisch<br />

Standort im Klinikum Lüdenscheid<br />

Standort in der Overbergstraße 1<br />

Ein Gemeinschaftsunternehmen der<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong><br />

und der Radiologischen Praxis<br />

Schubert/Fallenski<br />

46 36 21<br />

46 33 11<br />

6 76 40 55<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

Das moderne roboterassistierte Operationssystem mit Namen Da Vinci<br />

Klinikum Lüdenscheid<br />

Klinik für Urologie<br />

Roboter DaVinci im Dienst<br />

Nr. 1/2010<br />

Hochentwickelte, modernste Medizintechnik für extrem<br />

präzise, wenig belastende minimal-invasive Prostatakrebs-<br />

Operationen - das ist auf den Punkt gebracht die DaVinci<br />

Prostatektomie.<br />

In den USA zählt das roboterassistierte Operationsverfahren,<br />

das eine wesentliche Weiterentwicklung der laparoskopischen<br />

Operationstechniken darstellt, bereits zum Krankenhausalltag.<br />

Über 70 Prozent aller Prostatakrebs-Operationen werden dort<br />

bereits mit diesem Verfahren durchgeführt. Ganz anders dagegen<br />

in Europa: Hier wird die DaVinci Prostatektomie bislang<br />

erst in wenigen Krankenhäusern eingesetzt. Das Klinikum Lüdenscheid<br />

hat als erstes Krankenhaus in Südwestfalen in das<br />

Hightech-Verfahren investiert und das computerunterstützte<br />

System für die minimal-invasive Chirurgie angeschafft.<br />

Es handelt sich hierbei um eine moderne chirurgische Technologie,<br />

die dem Operateur eine klare Sicht auf die wichtigen<br />

anatomischen Strukturen ermöglicht. So wird ein sehr gutes<br />

Operationsergebnis erzielt. Dreidimensionale Sichtverhältnisse<br />

erlauben die Tiefenwahrnehmung und damit eine<br />

verbesserte Sichtkontrolle des Operateurs. Die Instrumente<br />

können im Operationsgebiet in mehreren Ebenen analog der<br />

menschlichen Hand bewegt werden. Sie sind abwinkelbar, den<br />

Handgelenken des Operateurs nachgeahmt und ermöglichen<br />

eine vergleichbare Beweglichkeit zur offenen Operation.<br />

Während des gesamten Eingriffs wird der OP-Roboter ausschließlich<br />

vom operierenden Arzt gesteuert.<br />

Eine 12-fache optische Vergrößerung gewährleistet ein<br />

hoch präzises Vorgehen auch an kleinen Strukturen wie den


<strong>newsticker</strong><br />

Nerven. So ist in vielen Fällen der Erhalt der Erektionsfähigkeit<br />

- abhängig von der Ausdehnung des Tumors - und in fast allen<br />

Fällen der Erhalt der Kontinenz möglich.<br />

Der Einsatz des neuen Verfahrens führt zu einer geringeren Belastung<br />

für den Patienten und zu schnelleren Heilungsverläufen,<br />

außerdem zieht es weniger allgemeine Komplikationen nach<br />

sich. Ein kürzerer Krankenhausaufenthalt, schnellere Mobilität<br />

und eine schnellere Eingliederung in den<br />

Alltag sind die Folge. Rund 60 Operationen<br />

hat Klinikdirektor Prof. Dr. Stefan Hautmann<br />

mit dem neuen Roboter bereits durchgeführt,<br />

mit Erfolg und zur größten Zufriedenheit der<br />

Patienten.<br />

Das neue OP-System wird derzeit insbesondere<br />

in der Klinik für Urologie eingesetzt, es kann<br />

aber auch von den Gynäkologen, den Chirurgen<br />

und den HNO-Ärzten genutzt werden.<br />

Klinikdirektor<br />

Prof. Dr.<br />

Stefan Hautmann<br />

Kontakt: ☎ 02351/ 46-3681<br />

✉ stefan.hautmann@klinikum-luedenscheid.de<br />

Klinikum Lüdenscheid<br />

Frauen- und Kinderklinik<br />

Neues Zentrum für Frauen, Kinder und Familie<br />

Erweiterte Möglichkeiten zum „Rooming-In“ werden Frauen- und<br />

Kinderklinik des Klinikums Lüdenscheid anbieten. „Rooming-In“<br />

mit gesunden Neugeborenen ist die Regel, mit kranken Neugeborenen<br />

in fast allen Krankenhäusern die Ausnahme, da Wöchnerinnen<br />

und kranke Neugeborene von verschiedenen medizinischen<br />

Fachdisziplinen betreut werden. Diesem Umstand soll ein neues<br />

Konzept abhelfen: Zur Jahresmitte wird die Station für Geburtshilfe<br />

der Frauenklinik und die Neugeborenenstation der Kinderklinik<br />

in der 2. Etage des Haupthauses zusammengelegt. Zusammen mit<br />

der Kinderklinik, die sich bereits in der 2. Etage des Haupthauses<br />

befindet, entsteht somit ein Zentrum für Frauen, Kinder und<br />

Familie - räumlich auf einem Stockwerk vereint. Auch Väter sind<br />

hier erwünscht und können mitaufgenommen werden.<br />

Die Übergänge werden fliessend: Auf dieser neuen Station werden<br />

künftig Schwangere mit vorgeburtlichen Problemen, Wöchnerinnen,<br />

gesunde und kranke Neugeborene versorgt. Auch die<br />

Neugeborenenintensiveinheit, die sich derzeit in Kreißsaalnähe<br />

befindet, wird auf dieser „geburtshilflich-neonatologischen“ Station<br />

ihren Platz finden. So sind Mütter und selbst kleine Frühchen,<br />

die noch im Brutkasten liegen müssen, maximal wenige Schritte<br />

voneinander entfernt.<br />

Wo es gewünscht wird und der Zustand des Kindes es erlaubt,<br />

bleiben Mütter auch mit kranken Neugeborenen im gleichen<br />

Zimmer. Mehrere „Rooming-In-Appartments“ werden dazu zur<br />

Verfügung stehen. Ein flexibles Monitorsystem mit stationszentraler<br />

Überwachung kann dabei durchgehend Informationen<br />

über Herzschlag, Atmung und Sauerstoffgehalt des Blutes des<br />

Neugeborenen an das medizinische Personal übermitteln. Geburtshelfer,<br />

Kinderärzte und ein interdisziplinäres Pflegeteam<br />

von Schwestern der Geburtshilfe und der Kinderklinik arbeiten<br />

auf der neuen Station Hand in Hand, beraten werdende Mütter<br />

gemeinsam, stimmen ihre Behandlungen aufeinander ab.<br />

Im hinteren Teil der Station werden in der Intensiveinheit Frühgeborene<br />

mit einem Geburtsgewicht über 1.500 g und intensivpflichtig<br />

erkrankte Neugeborene behandelt. Der größere Teil dieser<br />

Kinder ist im Klinikum zu Welt gekommen, die übrigen wurden<br />

durch das Neugeborenen-Notfallteam im Baby-Notarztwagen aus<br />

umliegenden geburtshilflichen Abteilungen abgeholt.<br />

Extrem unreife Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter<br />

1.500 g werden vor der Geburt noch im Mutterleib in ein speziell<br />

ausgewiesenes Perinatalzentrum verlegt und kommen dort zur<br />

Welt. Sobald diese Frühgeborenen die erste kritische Phase überwunden<br />

haben und so stabil sind, dass man ihnen einen Transport<br />

zumuten kann, werden sie in die Lüdenscheider Neugeborenen-<br />

Intensiveinheit zurückverlegt.<br />

Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie<br />

Klinikum Lüdenscheid<br />

Klinik transparent:<br />

Kolorektales Karzinom und Vererbung<br />

Hereditäre Karzinome sind insgesamt vergleichsweise selten,<br />

die Kenntnis ihrer genetischen Grundlage ist jedoch für die<br />

prophylaktische Therapie und die Beratung der Folgegeneration<br />

unabdingbar. Im Bereich der kolorektalen Karzinome sind<br />

2 Krankheitsentitäten gut definiert, die immerhin 10 % aller<br />

Darmkrebsneuerkrankungen in Deutschland ausmachen (dies<br />

entspricht 3500 neu erkrankten Personen): Dabei handelt es<br />

sich um die familiäre adenomatöse Polyposis, und das HNP-<br />

CC, das hereditäre nicht Polyposis assoziierte Kolonkarzinom,<br />

besser Lynchsyndrom genannt. Unser Artikel soll zu diesen beiden<br />

Krankheitsbildern informieren, um das Bewusstsein und<br />

die Aufmerksamkeit von Gastroenterologen zum Zeitpunkt der<br />

Erstdiagnose, von Chirurgen und Onkologen zum Zeitpunkt der<br />

Therapie und von Pathologen zum Zeitpunkt der histologischen<br />

Begutachtung zu wecken.<br />

FAP<br />

Die genetische Grundlage der Familiären Adenomatösen Polyposis<br />

liegt in einer Keimbahnmutation des auf dem Chromosom<br />

5q21 lokalisierten APC Genes. Diese Mutation führt zu<br />

einer falschen Proteinsynthese und wird autosomal dominant<br />

vererbt. Die klinische Folge ist das frühe Auftreten von mehr<br />

als 100 Polypen im gesamten Dickdarm, die als obligate Präkanzerose<br />

einzustufen sind (Abb.1). Der Nachweis der Genmutation<br />

gelingt bei etwa 70 Prozent der Mutationsträger. Bei<br />

erfolgreichem Mutationsnachweis kann den Verwandten eine<br />

prädiktive Diagnostik angeboten werden. Allerdings sind 25<br />

Prozent aller FAP-Patienten Träger einer Neumutation, sie sind<br />

damit Indexpersonen ihrer Familie.<br />

Abb. 1: FAP des Kolons


Ein Familienmitglied ohne Mutationsnachweis hat im Vergleich<br />

zur Normalbevölkerung kein erhöhtes Karzinomrisiko. Alle positiv<br />

getesteten Familienmitglieder dagegen entwickeln in der<br />

zweiten Lebensdekade Kolonpolypen und erkranken unbehandelt<br />

zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr an einem kolorektalem<br />

Karzinom. Die Adenom Karzinomsequenz von 5 bis 10<br />

Jahren ist in dieser Krankheitsentität unverändert.<br />

Das Vorsorgeprogramm einer solchen Familie beinhaltet ab<br />

dem 10. Lebensjahr jährliche Rektoskopien bis zum Auftreten<br />

erster Polypen. Ab diesem Zeitpunkt sind komplette Koloskopien<br />

unabdingbar. In Abhängigkeit von der körperlichen und<br />

seelischen Entwicklung des jungen Patienten wird dann der<br />

Zeitpunkt für die prophylaktische Dickdarmentfernung, die<br />

Proktokolektomie mit ileoanaler Pouchrekonstruktion, festgelegt.<br />

Ein Belassen von Rektumschleimhaut ist obsolet, ebenso<br />

wie wiederholte Polypektomien. Das operative Verfahren kann<br />

sowohl offen als auch laparoskopisch durchgeführt werden.<br />

Die mildere Variante der FAP, die attenuierte FAP, ist durch weniger<br />

Polypen und ein späteres Erkrankungsalter gekennzeichnet.<br />

Bei mangelndem Polypenwachstum im Rektum ist hierbei<br />

eine reine Kolektomie mit ileorektaler Anastomose möglich.<br />

Dann allerdings muss die Rektumschleimhaut engmaschig endoskopisch<br />

überwacht werden.<br />

HNPCC<br />

Hereditäres Nicht Polyposis assoziiertes Colon-Carzinom<br />

(Lynchsyndrom)<br />

Das HNPCC zeigt in der Mutationsanalyse einen Defekt der<br />

DNA-Reparaturgene, der so genannten Miss match repair<br />

Gene. Der Vererbungsgang ist ebenfalls autosomal dominant.<br />

Der Gendefekt führt im Gegensatz zur FAP nicht zu einer Häufung<br />

von Polypen sondern zu einer wesentlich verkürzten Adenom-Karzinomsequenz.<br />

Allerdings hat dieser genetische Defekt<br />

keine absolute Penetranz wie bei der FAP, das heißt 20 Prozent<br />

aller Mutationsträger erkranken nie.<br />

Der Begriff HNPCC ist nach Maßgabe einer Konsensuskonferenz<br />

durch den Begriff Lynchsyndrom ersetzt worden, um dem<br />

hohen Prozentsatz extra kolonaler Karzinommanifestation gerecht<br />

zu werden. So besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für<br />

Endometriumkarzinome, Karzinome des Dünndarms, der Harnwege,<br />

des Magens und der Ovarien. Die vorsorgende Koloskopie<br />

sollte im Alter von 25 Jahren oder aber 5 Jahre vor dem<br />

Erkrankungsalter des jüngsten betroffenen Familienmitgliedes<br />

beginnen. Aktuell werden Intervalle von 2 Jahren empfohlen,<br />

Studien beschäftigen sich aber gerade mit der Effizienz einjähriger<br />

Zwischenräume.<br />

Eine prophylaktische operative Entfernung des Kolons ist beim<br />

Lynchsyndrom nicht angezeigt, da wie oben erwähnt, 20 Prozent<br />

der Mutationsträger nicht erkranken. Bei Eintritt der Erkrankung<br />

sollte jedoch eine großzügige Resektion mit enger<br />

Nachkontrolle des verbliebenen Kolons durchgeführt werden.<br />

Außerdem sind die Möglichkeiten extra kolonaler Manifestationen<br />

eng zu überwachen. So empfiehlt man bei Frauen nach<br />

Abschluss der Familienplanung eine Hysterektomie.<br />

Wie aber wird man auf Lynchsyndrom-Familien aufmerksam,<br />

wenn noch keine Mutationsanalyse stattgefunden hat, denn<br />

im Gegensatz zur FAP mit ihren multiplen Polypen werden HN-<br />

PCC Patienten primär nur durch ihr junges Erkrankungsalter<br />

auffällig? Gerade da muss bei allen beteiligten Behandlern die<br />

erhöhte Aufmerksamkeit ansetzen: Erste Hinweise ergibt die<br />

Familienanamnese, die gezielt zu erfragen ist. Entscheidende<br />

Kriterien hat man als so genannte Amsterdam 2 oder Bethesda-<br />

Kriterien zusammengefasst (s. Tab. 1,2).<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

HNPCC Amsterdam II - Kriterien<br />

• mindestens drei Familienangehörige mit Kolon-Rektum-CA oder CA<br />

des Dünndarms, Harnleiters, Endometrium<br />

• einer davon Verwandter ersten Grades<br />

• Erkrankungen in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Generationen<br />

• mindestens ein Betroffener jünger als 50 Jahre<br />

• Ausschluss FAP<br />

Tab.1<br />

Tab.2<br />

HNPCC - Indikation zur Mikrosatelliten-Analyse<br />

(DNA der Tumorzellen) Bethesda II - Kriterien<br />

• positive Anamnese (Amsterdam - Kriterien)<br />

• zwei betroffene Familienmitglieder, erstgradig verwandt mit Kolon-<br />

Rektumkarzinom, ein Karzinom < 40. Lj.<br />

• Kolorektales Karzinom vor dem 50. Lj.<br />

• Syn- und metachrone kolorektale Karzinome<br />

• Kolorektale Karzinome mit typischer Morphologie (MSI-positiv)<br />

mindestens eines!<br />

• Kolorektale Karzinome und zwei oder mehr Verwandte mit KRK oder HNPCC<br />

assozierten Tumor<br />

Sind alle Amsterdam-Kriterien oder nur eines der Bethesda-<br />

Kriterien erfüllt, so ist eine histologische Zusatzuntersuchung<br />

auf Mikrosatelliteninstabilität in den Tumorzellen zu fordern.<br />

Fällt auch dieser Test positiv aus, ist eine gezielte Mutationsanalyse<br />

indiziert, um den betroffenen Patienten vor einem<br />

Zweitkarzinom und Verwandte vor der malignen Erkrankung zu<br />

bewahren und sie entsprechend zu beraten (Tab. 3).<br />

Tab. 3<br />

HNPCC<br />

Wenn diese Amsterdam - Kriterien erfüllt sind, dann folgt<br />

➦<br />

Mikrosatellitenstabilitätsuntersuchung<br />

(DNA der Tumorzellen)<br />

➡<br />

(Bethesda II - Kriterien)<br />

wenn positiv, folgt eine Analyse der DNA-Reparaturgene<br />

Mismatch-repair Gene (MMR-Gene - hMLH1, hMSH2, hPMS1, hMSH2<br />

(durch Immunhistochemie)<br />

Aber: 40 Prozent negativ trotz positiver Amsterdam-Kriterien<br />

Unabhängig von diesen beschriebenen Krankheitsbildern<br />

scheinen weitere molekulargenetisch noch nicht eindeutig definierte<br />

genetische Dispositionen zu einer familiären Häufung<br />

von Karzinomen zu führen<br />

(> 30 Prozent aller KRK).<br />

Die zunehmende Fokussierung<br />

darauf sollte aber<br />

nicht zu einer Vernachlässigung<br />

exogener oder<br />

umweltbedingter Einflüsse<br />

führen.<br />

Oberärztin<br />

Kathrin Güngör<br />

www.maerkisches-darmzentrum.de<br />

Klinikdirektor Prof.<br />

Dr. Christopher Kelm<br />

Kontakt: ☎ 02351/ 46-3061<br />

✉ christopher.kelm@klinikum-luedenscheid.de


<strong>newsticker</strong><br />

Klinikum Lüdenscheid<br />

Klinik für Plastische, Rekonstruktive und<br />

Ästhetische Chirurgie/ Handchirurgie<br />

Dekubitalulzera – klinische und<br />

epidemiologische Bedeutung<br />

Die Entwicklung von Dekubitalgeschwüren ist ein komplexes<br />

Problem, welches aus verschiedensten Faktoren resultiert. Gewebestress,<br />

lange Liegedauer, Spastiken, Infekte, Ödeme, Polyneuropathien,<br />

Feuchtigkeit sowie Mangelernährung sind fundamentale<br />

Ursachen, die zur Entwicklung von Druckulzera führen. Eine<br />

der Hauptursachen liegt in der steigenden Anzahl geriatrischer<br />

Patienten, die eine entsprechende Krankenhausbehandlung benötigen.<br />

In Deutschland, nach Schätzungen des Robert-Koch-<br />

Institutes, besteht bei mehr als 400000 Personen pro Jahr ein<br />

behandlungsbedürftiges Druckgeschwür.<br />

Einer aktuellen Analyse von 21574 Patienten an deutschen Krankenhäusern<br />

und Pflegeheimen zufolge besteht ein 21,1 prozentiges<br />

Risiko, einen Druckulkus zu bekommen. Hauptlokalisationen<br />

sind mit 40 Prozent der sakrale Bereich, mit 18 Prozent die Fersen,<br />

die übrigen Lokalisationen liegen jeweils anteilsmäßig unter<br />

6 Prozent.<br />

Gerade der Anteil dritt- und viertgradiger und damit potentiell<br />

operationsbedürftiger Dekubitalgeschwüre und leider auch die<br />

Zahl potentieller Rezidive korreliert mit der steigenden Anzahl<br />

geriatrischer Problempatienten. Dies macht sich auch im eigenen<br />

Patientengut mit 20 Prozent Rezidiven bemerkbar.<br />

Die Gesamtkosten für die Dekubitusbehandlung werden in<br />

Deutschland für die Patienten mit einem Dekubitus Grad 3 und 4<br />

auf 1,0 bis 2,1 Mrd. Euro beziffert (Robert-Koch-Institut, 2002).<br />

Im Krankenhaus entfallen jährlich etwa 2 Prozent des Gesamtbudgets<br />

auf die Dekubitustherapie. Dabei können die Kosten<br />

für den einzelnen Fall sehr unterschiedlich ausfallen. Nach Berechnungen<br />

für Großbritannien liegen diese zwischen 1533 Euro<br />

(Stadium 1) bis 11167 Euro (Stadium 4). Kommen Komplikationen<br />

wie z.B. eine Sepsis oder eine Osteomyelitis hinzu, steigen die Behandlungskosten<br />

leicht bis zu 34890 Euro pro Fall. Experten gehen<br />

davon aus, dass durch die konsequente Dekubitusprävention<br />

die entstehenden Kosten um 50 Prozent gesenkt werden könnten.<br />

Der konsequenten Dekubitusprävention ist daher eine hohe Bedeutung<br />

beizumessen.<br />

Nichtsdestotrotz werden und müssen sowohl im klinischen Bereich<br />

als auch im ambulanten Sektor Patienten mit Dekubiti versorgt<br />

werden. Hier steht das gezielte, interdisziplinäre Vorgehen<br />

im Vordergrund, um eine effektive und kosteneffiziente Behandlung<br />

zu gewährleisten.<br />

Diagnose und Differentialdiagnosen:<br />

Die Diagnose ergibt sich meist aus der Risikoabschätzung und der<br />

klinischen Symptomatik. Das korrekte Wundassessment stellt dabei<br />

eine wichtige Voraussetzung klinischer und ambulanter Therapieentscheidungen<br />

dar. Detaillierte Wundbeschreibung (Tabelle<br />

1) und Leitlinien konzertierte Stadieneinteilung (Tabelle 2) unterstützen<br />

Behandlungsoptionen sowie Präventionsempfehlungen.<br />

Stadium Beschreibung<br />

A Wunde sauber, Granulationsgewebe, keine Nekrosen<br />

B Schmierig belegt, Restnekrosen, keine Infiltration des umgebenden<br />

Gewebes<br />

C Schmierig belegt, Restnekrosen, Infiltration des umgebenden Gewebes<br />

Tabelle 1: Beschreibung Wundgrund nach Seiler (1987)<br />

Praktisch erfolgt dann nach einer entsprechenden Wundreinigung<br />

die Klassifikation des Dekubitus.<br />

Stadium Beschreibung<br />

1 Persistierende, umschriebene Hautrötung bei intakter Haut.<br />

Weitere klinische Zeichen können Ödembildung, Verhärtung und<br />

eine lokale Überwärmung sein<br />

2 Teilverlust der Haut. Epidermis bis hin zu Anteilen der Dermis<br />

(Korium) sind geschädigt. Der Druckschaden ist oberflächlich und<br />

kann sich klinisch als Blase, Hautabschürfung oder flaches<br />

Geschwür darstellen<br />

3 Verlust aller Hautschichten und Schädigung oder Nekrose des<br />

subkutanen Gewebes, die bis auf die Faszie reichen kann. Der<br />

Dekubitus zeigt sich klinisch als tiefes, offenes Geschwür<br />

4 Verlust aller Hautschichten mit ausgedehnter Zerstörung, Gewebsnekrose<br />

oder Schädigung von Muskeln, Knochen oder unterstützenden<br />

Strukturen (Sehne, Gelenkkapsel)<br />

Tabelle 2 : Stadieneinteilung des Dekubitus nach NPUAP,1989, Leitlinie Dekubitus 2008, ICW<br />

Nach Diagnosestellung und Ausschluss weiterer Differentialdignosen<br />

(z.B. gluteales Kompartment, Verbrühungen, Strahlenschäden,<br />

kutane Manifestationen systemischer Erkrankungen,<br />

generalisierte Hauterkrankungen, etc.) erfolgt die Einleitung<br />

der Therapie.<br />

Therapie<br />

Die Therapie beinhaltet vier wesentliche Aspekte. Die Druckentlastung<br />

zur Vermeidung prolongierter Gewebeischämie, die<br />

Verbesserung des Allgemein-/Ernährungszustands sowie die<br />

konservative Wund- und die operative Wundbehandlung.<br />

Druckentlastung<br />

Die Druckentlastung ist die wirksamste Art, einem Dekubitus<br />

vorzubeugen und die Grundvoraussetzung, einen bestehenden<br />

Dekubitus zu therapieren. Aktive Druckentlastung erfolgt im<br />

Wesentlichen durch die Umlagerung der Patienten. Im Bereich<br />

der Prävention kommen Maßnahmen zur Bewegungsförderung<br />

(Kinästhetics®) oder die Durchführung von Mikrolagerungen in<br />

der Pflege zum Einsatz. Die Bewegungsförderung erfolgt gemäß<br />

individueller Planungen (Bewegungsplan).<br />

Passive Druckentlastung erfolgt durch den gezielten Einsatz<br />

von Hilfsmitteln (großzellige Wechseldruckmatratze, Lagerungskissen,<br />

Decken, Handtücher). Wasserkissen, Felle oder<br />

Watteverbände kommen als Lagerungshilfsmittel nicht mehr<br />

zum Einsatz.<br />

Die Auswahl der druckentlastenden Maßnahmen orientiert<br />

sich an der individuellen Risikoeinschätzung. Patienten mit<br />

mittlerem und hohem Dekubitusrisiko sollten möglichst auf<br />

druckentlastenden Matratzen gelagert werden.<br />

Allgemein-/Ernährungszustand<br />

Wesentliche Ursachen in der Entwicklung von Dekubiti sind<br />

Mangelernährung, mangelnde Körperpflege sowie Komorbiditäten<br />

(z.B. Diabetes Mellitus). Ausreichende Flüssigkeitszufuhr,<br />

kalorische Ernährung, regelmäßige Körperpflege sowie die<br />

adäquate Behandlung der Komorbiditäten sind entscheidende<br />

Größen in der Therapie. Die weitere systemische Behandlung<br />

beinhaltet darüber hinaus eine gezielte Schmerztherapie und<br />

Infektbehandlung.<br />

Wundtherapie<br />

Die Indikation zum Wunddebridement (konservativ oder operativ)<br />

sollte anhand der genannten Kriterien erfolgen. Sie beinhaltet<br />

das Debridement zur Entfernung oberflächlicher Nekrosen.<br />

Anfänglich kann die Wunde mit sterilen Wundspüllösungen


gereinigt (Kochsalzlösung, Ringerlösung) werden. Antiseptika<br />

sollen nur so lange zum Einsatz kommen, bis die Wunde sauber<br />

ist und eine ggf. vorliegende Entzündung zurückgegangen ist.<br />

Die Auswahl der lokalen Wundtherapeutika und Verbandsmittel<br />

sollte sich einem Materialstandard orientieren. Zur Auswahl der<br />

Mittel finden folgende Prinzipien Anwendung:<br />

• Feuchte Wundheilung<br />

• phasengerechte Auswahl der Auflagen<br />

• Vermeiden häufiger Verbandwechsel (Herstellerangaben)<br />

➤ Verhinderung von Kontamination<br />

➤ Verhinderung von Temperaturverlust in der Wunde<br />

➤ Vermeiden von unbeabsichtigten Gewebeschädigungen<br />

• Regelmäßige Wechsel von durchfeuchteten Verbänden, ggf.<br />

Wechsel auf ein anderes Produkt<br />

4° Dekubitus rechtes Sitzbein<br />

mit knöcherner Beteiligung.<br />

Die kleine Ulzerationan der<br />

Oberfläche ist nur die „Spitze<br />

des Eisbergs“.<br />

Zwei Jahre stabil nach<br />

radikalem Debridment und<br />

Perforatorlappenplastik.<br />

Operative Wundtherapie<br />

Chirurgisches Debridement:<br />

• Schnellste und wirkungsvollste Methode bei dicken, festen<br />

Nekrosekappen sowie bei drohender Wundinfektion.<br />

• Partielle unblutige Nekrosenausschneidung im Bett vor Ort,<br />

„Entdeckelung“ z.B. II° Dekubitus.<br />

• Radikale blutige Nekrosektomie mit meist direkter Defekt-<br />

deckung bei III°-IV° Dekubiti im Sinne von Guttmann be-<br />

schriebener „Pseudotumortechnik“.<br />

Plastische Verfahren:<br />

Die Wahl der plastischen Maßnahme ist nicht schematisch,<br />

sondern individuell zu treffen.<br />

Wichtig:<br />

• Kein Primärverschluss nach Excision, da eine unter Spannung<br />

adaptierte Wunde nicht heilt und nicht stabile, nicht belastbare<br />

Narbenverhältnisse entstehen.<br />

• Vermeidung von Spalthauttransplantationen, da ebenfalls<br />

keine stabile Narbe verbleibt, stattdessen z.B. fasziokutane<br />

Lappenplastik.<br />

• Keine mehrfachen V.A.C. Therapien. Die definitive Sanierung<br />

erfolgt einzeitig!<br />

• Entfernung von Knochenprominenzen zur Vermeidung von<br />

erneuter Druckschädigung und häufig bestehendem osteomyelitischen<br />

Herd.<br />

• Die Defektdeckung kann erfolgen mittels Rotations- und<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

Verschiebeschwenklappen, Perforatorlappen (z.B. von gluteal),<br />

Fasciokutane Lappen (z.B. TFL- Trochanterbereich), myokutane<br />

Lappen (z.B. Bizeps femoris -Sitzbeinbereich), reine Muskellappen<br />

(z.B. Gracilis als Muskelplombe), gestielte Nahlappen (z.B.<br />

med. Plantarislappen- Fersenbereich) oder freien mikrochirurgisch<br />

anastomosierten Lappen (z.B. ALT- Fersenbereich).<br />

Schlussfolgerung und Aussichten<br />

Die Zunahme geriatrischer Patienten mit wachsender Pflegebedürftigkeit<br />

wird die Anzahl potentieller Dekubitalgeschwüre<br />

und deren Rezidive steigen lassen. Intelligente und interdisziplinär<br />

ausgerichtete Präventions- und Therapiekonzepte wie<br />

die Einrichtung eines Wundekompetenzzentrums am Klinikum<br />

Lüdenscheid, in der klinische und ambulante Behandlungsstrategien<br />

entwickelt werden, sollen einerseits helfen, dem<br />

Patienten die bestmögliche Therapie, andererseits aber auch<br />

dem Kostenträger effizientere Wege darzustellen.<br />

So bietet das Klinikum beispielsweise künftig pflegenden Angehörigen<br />

individuelle Pflegetrainings an, die bereits im Kran-<br />

kenhaus im Pflegebett durchgeführt werden können. Zudem<br />

werden dreiteilige Pflegekurse<br />

angeboten, die eine<br />

konkrete Unterstützung<br />

für die Pflegenden auch<br />

im häuslichen Bereich<br />

darstellen und den Übergang<br />

von der Klinik in die<br />

häusliche Pflege erleichtern.<br />

Oberärztin<br />

Dr. Petra Scheffer<br />

Marienhospital Letmathe<br />

Klinik für Innere Medizin<br />

Palliativmedizinische Kompetenz<br />

Klinikdirektor<br />

Dr. med. Dipl.-Bio.<br />

Hadrian Schepler<br />

Kontakt: ☎ 02351/ 46-3129<br />

✉ hadrian.schepler@klinikum-luedenscheid.de<br />

Zweifellos hat die Medizin in den letzten Jahrzehnten außerordentliche<br />

Fortschritte erzielt. Dennoch gehen auch heute<br />

noch zahlreiche fortgeschrittene (Tumor-) Erkrankungen mit<br />

großen Schmerzen einher. Diesen und anderen unheilbar kranken<br />

Menschen mit fortgeschrittenem – auch mit nicht bösartig<br />

verlaufenden - Leiden widmet sich die Palliativmedizin am<br />

Marienhospital Letmathe in besonderer Weise. Im Vordergrund<br />

steht die Lebensqualität, eine bestmögliche Behandlung von<br />

Schmerzen und anderen belastenden Krankheitszeichen, die<br />

oft von Angst, Depression und Verzweiflung geprägt sind. Jeder<br />

Mensch in der Auseinandersetzung mit einer lebensbedrohlichen<br />

Erkrankung benötigt Unterstützung auf die Verarbeitung<br />

der Diagnose und in der Findung eines individuellen therapeutischen<br />

Weges als Umsetzung seiner eigenen Werte und Wünsche.<br />

Dies gilt gleichermaßen für die Angehörigen. Hier bietet<br />

das multiprofessionelle Team, das sich aus Ärzten, Pflegenden,<br />

Seelsorgern, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten sowie Ehrenamtlichen<br />

zusammensetzt, die Möglichkeit ausführlicher Beratungsgespräche.<br />

Beispielsweise Fragen zur Patientenverfügung<br />

können auch bei weniger bedrohlichen Erkrankungen für Patienten<br />

und Angehörige von Bedeutung sein. Auch die Vermittlung<br />

praktischer Hilfen ist möglich.<br />

Die medizinische Betreuung wird durch die palliativmedizinisch<br />

ausgebildetete Internistin Karin Werner, Oberärztin der Klinik<br />

für Innere Medizin, koordiniert. Die Betreuung der Palliativpa-


<strong>newsticker</strong><br />

tienten erfolgt in Ein- oder Zweibettzimmern auf den internistischen<br />

Stationen. Übernachtungen von Angehörigen können<br />

auf Wunsch ermöglicht werden. Bei speziellen schmerztherapeutischen<br />

Problemen steht zusätzlich die fachliche Expertise<br />

der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie<br />

am Marienhospital mit einem erfahrenen Team zur Verfügung.<br />

Die interdisziplinäre Einrichtung für Palliativmedizin am Marienhospital<br />

kooperiert eng mit den regionalen Einrichtungen,<br />

die sich die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen<br />

zur Aufgabe gemacht haben, insbesondere mit niedergelassenen<br />

Ärzten oder ambulanten Pflegediensten, damit eine<br />

nahtlose Weiterversorgung und die Bereitstellung von Hilfsmitteln<br />

garantiert ist. Hauptziel nach einer möglichst guten Wiederherstellung<br />

ist die von den meisten Patienten gewünschte<br />

Entlassung in die häusliche Umgebung.<br />

Falls eine Rückkehr in die häusliche Umgebung nicht mehr erreicht<br />

werden kann, besteht die Möglichkeit einer Aufnahme ins Hospiz<br />

Mutter Teresa, das sich in direkter Nachbarschaft zum Marienhospital<br />

befindet. Die palliativmedizinische stationäre Therapie<br />

und die Behandlung im Hospiz sind eng aufeinander abgestimmt.<br />

Seit über zehn Jahren leisten<br />

das erfahrene Hopiz-<br />

Team und der niedergelassene<br />

Palliativarzt Dr. H.-J.<br />

Hilscher hier bereits eine<br />

hervorragende Betreuung<br />

von Menschen in der letzten<br />

Lebensphase.<br />

Oberärztin<br />

Karin Werner<br />

Namen, Daten, Fakten<br />

Klinikdirektor<br />

Dr. Ulrich Müller<br />

Kontakt: ☎ 02374/ 54-242 oder 54-0<br />

✉ karin.werner@marienhospital-letmathe.de<br />

oder ✉ andreas.scholz@marienhospital-letmathe.de<br />

Prof. Dr. Stefan Hautmann ist neuer Direktor<br />

der Klinik für Urologie am Klinikum Lüdenscheid.<br />

Der 41-jährige gebürtige Würzburger<br />

kam vom Universitätsklinikum Kiel nach<br />

Lüdenscheid. In der dortigen Urologie war er<br />

zuletzt geschäftsführender Oberarzt. Seinen<br />

beruflichen Werdegang als Assistenzarzt startete Hautmann nach<br />

der Promotion im Mai 1995 in der Urologie der Uniklinik Hamburg.<br />

Seine Approbation als Arzt erhielt er 1997, die Anerkennung als<br />

Facharzt für Urologie 2002. In dieser Zeit gab es jeweils einjährige<br />

Abstecher in die Chirurgie des Krankenhauses Reinbek und erneut<br />

nach Florida/USA, wo er ein DFG-Forschungsstipendium wahrnahm.<br />

2004 erfolgte der Wechsel nach Kiel. Hier habilitierte er für das<br />

Fach Urologie. Er absolvierte die fakultative Weiterbildung „Spezielle<br />

Urologische Chirurgie“ und besitzt die Zusatzbezeichnungen<br />

Medikamentöse Tumortherapie, Röntgendiagnostik und Andrologie.<br />

Seit Ende 2009 ist er Professor.<br />

Dr. Dorothee Dill-Müller, Direktorin der<br />

Hautklinik, ist neues Mitglied der Prüfungskommission<br />

der Ärztekammer Westfalen-<br />

Lippe für das Gebiet Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />

und für die Zusatzbezeichnung<br />

Dermahistologie.<br />

Weiterbildung<br />

Dr. Sebastian Schimrigk, Direktor der Klinik<br />

für Neurologie im Klinikum Lüdenscheid ist<br />

zum Regionalbeauftragten der Stiftung Deutsche<br />

Schlaganfallhilfe ernannt worden. Er ist<br />

somit Ansprechpartner der Stiftung und für<br />

die Aufklärungsarbeit in medizinischen Fragen<br />

zu Schlaganfällen in der Region zuständig.<br />

Prof. Dr. Johannes Friemann, Direktor<br />

des Institutes für Pathologie am Klinikum<br />

Lüdenscheid, ist für den Bereich Westfalen-Lippe<br />

zum Landesvorsitzenden des<br />

Bundesverbandes Deutscher Pathologen<br />

ernannt worden.<br />

Dr. Sven Schröder ist zum Leitenden Oberarzt<br />

der Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie<br />

ernannt worden.<br />

Ali Abushammala hat seine Facharzterkennung<br />

für Neurologie erhalten und ist nun<br />

als Oberarzt in der Klinik für Neurologie am<br />

Klinikum Lüdenscheid tätig.<br />

0 Zu einer Fortbildung über die Diagnostik und Therapie<br />

seltener Nieren-, Herz- und Nervenerkrankungen lädt die<br />

Klinik für Nephrologie und Dialyseverfahren am 22. April<br />

2010 ein. Aus dem Blickwinkel der verschiedenen beteiligten<br />

Organfächer wird die breit gefächerte klinische Ausprägung<br />

seltener Nieren-, Herz- und Nervenerkrankungen – und auch<br />

die Abgrenzung zu den geläufigeren Ursachen – dargestellt.<br />

Namhafte Wissenschaftler aus den Disziplinen Nephrologie,<br />

Kardiologie und Neurologie werden praxisnah die Charakteristika<br />

und Differentialdiagnose sowie die therapeutischen Optionen<br />

erläutern. Die Veranstaltung findet im Seminarzentrum Hellersen<br />

(Haus 7) statt und beginnt um 16.00 Uhr. Anmeldung und weitere<br />

Infos im Sekretariat der Klinik, Tel.: 02351/ 46-3491<br />

0 Die nächste Dermatologische Frühjahrstagung findet am<br />

6. März 2010 von 9.30 bis 13.13 Uhr in der Hautklinik (Haus 2)<br />

statt. Nach der klinischen Visite mit dem Kollegium beginnt um<br />

11.15 Uhr die Diaklinik undeine Diskussion der klinischen Fälle in<br />

der Kapelle des Haupthauses. Die Fortbildungsveranstaltung ist<br />

von der Ärztekammer Westfalen-Lippe zertifiziert. Anmeldung<br />

und weitere Infos im Sekretariat der Klinik, Anja Hortmann, Tel.:<br />

02351/ 46-3142


Veranstaltungen für Patienten<br />

0 Der „Patienten-Prostata-Tag“ am 6. März von 10.00<br />

bis 12.00 Uhr im Seminarzentrum Hellersen (Haus 7) ist eine<br />

Gemeinschaftsveranstaltung der Klinik für Urologie am Klinikum<br />

Lüdenscheid und niedergelassenen Urologen aus Lüdenscheid.<br />

Patienten, Angehörige und andere Interessierte erfahren hier<br />

alles Wissenswerte zum Thema Prostataerkrankungen - von der<br />

Vorsorge über Diagnostik, Therapien und OP-Techniken.<br />

0 In Kooperation mit der AOK führen die <strong>Märkische</strong>n <strong>Kliniken</strong><br />

im Klinikum Lüdenscheid Arzt-Patientenseminare durch.<br />

Hier die nächsten Termine und Themen:<br />

17. Februar 2010 - 18.00 bis 20.00 Uhr<br />

„Unter Druck“ Medizinische und psychosomatische Aspekte<br />

der Volkskrankheit Bluthochdruck. Faktoren wie Lebensalter,<br />

Vererbung, Umwelteinflüsse, aber auch Stress und Konflikte<br />

können eine Rolle bei Bluthochdruck spielen. Die Referenten<br />

beleuchten Ursachen, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten.<br />

- Seminarzentrum Hellersen (Haus 7)<br />

Referenten: Prof. Dr. Jan Galle, Dr. Gerhard Hildenbrand<br />

13. März 2010 - 10.00 bis 12.00 Uhr<br />

„Wenn der Darmkrebs wiederkommt...“ Die Möglichkeiten,<br />

auch einen Rückfall einer Darmkrebserkrankung zu behandeln,<br />

haben sich vervielfacht. Ziel der Veranstaltung ist es, über Behandlungswege,<br />

insbesondere über verbesserte und intensivierte<br />

operative Methoden zu informieren. - Seminarzentrum<br />

Hellersen (Haus 7)<br />

Referenten: Prof. Dr. Christopher Kelm, N.N.<br />

28. April 2010 - 18.00 bis 20.00 Uhr<br />

„Einmal im Leben“ Warum Darmkrebsvorsorge Sinn macht.<br />

Die Referenten erläutern Sinn und Durchführung der Vorsorgekoloskopie.<br />

Ebenso werden Möglichkeiten einer Operation bei<br />

positivem Befund vorgestellt. - Seniorenzentrum Letmathe<br />

Referenten: Dr. Ulrich Müller, Dr. Rudolf Hollenders<br />

03. Mai 2010 - 18.00 bis 20.00 Uhr<br />

„Kribbeln, Ameisenlaufen und fehlende Kraft. Was ist mit<br />

meinen Armen und Beinen los?“ Nervenkompressionssyndrome<br />

der Extremitäten Rund 20 bis 30 Prozent dieser Beschwerden<br />

beziehen sich auf die Einengung von Nerven im<br />

Verlauf des Armes oder und der Hand. Diagnostik, konservative<br />

und operative Therapie sowie die Erfolgsaussichten werden<br />

dargestellt. - Seminarzentrum Hellersen (Haus 7)<br />

Referenten: Dr. Sebastian Schimrigk, Dr. Hadrian Schepler<br />

15. September 2010 - 18.00 bis 20.00 Uhr<br />

„Auge und Haut“ Hier geht es um Symptome, Ursachen und<br />

Behandlungsmöglichkeiten bei Veränderungen der Haut am und<br />

im Auge, beispielsweise Heuschnupfen, Reaktionen auf Arzneimittel,<br />

Probleme mit Kosmetika. Infektionen am Auge durch<br />

Bakterien oder Viren, Gefäßveränderungen, gutartige Hauttumore,<br />

Formen des Hautkrebses an den Augenlidern oder inneren<br />

Strukturen des Auges. - Seminarzentrum Hellersen (Haus 7)<br />

Referentinnen: Dr. Susanne Kaskel-Paul, Dr. Dorothee Dill-Müller<br />

10. November 2010 - 18.00 bis 20.00 Uhr<br />

„Bronchialkarzinom“ - Potentielle Neuerungen und deren<br />

Möglichkeiten Trotz Fortschritten in der Krebstherapie hat<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>Kliniken</strong><br />

Unser Service für Ihre Arztpraxis<br />

Wenn Sie Unterstützung bei der Reha-Antragstellung<br />

(Krankenkasse, Rentenversicherung, Privat)<br />

benötigen, stehen Ihnen unsere Reha-Fallberater<br />

gerne kostenlos zur Verfügung.<br />

Unsere Mitarbeiter nehmen Ihnen die Bürokratie ab!<br />

der Lungenkrebs nichts von seinem Schrecken eingebüßt. Was<br />

ist heute der Therapiestandard? Wie sieht die Prognose der<br />

Erkrankten aus? Konnte die Überlebenszeit der Patienten verbessert<br />

werden? Diese und weitere Fragen werden Experten<br />

aus dem Thoraxzentrum Südwestfalen beleuchten.- Seminarzentrum<br />

Hellersen (Haus 7)<br />

Referenten: Prof. Dr. Joachim Lorenz und Dr. Ulrich Laskowski<br />

0 Im Klinikum Lüdenscheid findet auch 2010 wieder ein<br />

„Stomagesprächskreis“ für Patienten und Angehörige statt. Ziel<br />

ist der Austausch und die Besprechung von Problemen im kleinen<br />

Rahmen. Eine Stomatherapeutin führt durch die Veranstaltung.<br />

Die Treffen finden in diesem Jahr am 9. März, 10. August und<br />

7. Dezember 2010 jeweils dienstags von 16.00 bis 17.30 Uhr<br />

im Haupthaus (Seminarraum im EG) statt. Weitere Infos bei<br />

Schwester Thea Klingelhöfer, Tel.: 02351/ 46-0.<br />

0 Eine Stomasprechstunde zur Stomabeobachtung und regelmäßiger<br />

Kontrolle gibt es jeden 1. Mittwoch im Monat von<br />

14.00 bis 15.30 Uhr. Die Sprechstunde findet in der Ambulanz<br />

der Chirurgie I, (Untergeschoss I im Haupthaus) statt.<br />

Impressum<br />

Reha Klinik Lüdenscheid<br />

Reha-Fallberatung<br />

Frau Krüger 01 51 / 12 22 68 72<br />

Herr Dickel 01 70 / 7 96 39 56<br />

Frau Kaiser 01 75 / 57 57 053<br />

Patientenberatung/ Sachbearbeitung<br />

Frau Theuer/ Frau van den Berg<br />

0 23 51 / 46 - 59 10<br />

Ambulante Rehabilitation – Heilmittel – Prävention/Fitness<br />

Orthopädie/Unfallchirurgie - Neurologie/Neuroonkologie - Kardiologie/Pneumologie<br />

Praxis für Physiotherapie - Praxis für Ergotherapie<br />

Besuchen Sie uns im Internet: www.reha-mk.de<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Märkische</strong> <strong>Kliniken</strong> <strong>GmbH</strong> - 58505 Lüdenscheid<br />

Internet:<br />

www.maerkische-kliniken.de<br />

Redaktion und Gestaltung:<br />

Andrea Kleff<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Kathrin Güngör, Prof. Dr.<br />

Christopher Kelm, Dr. Bernd Köster, Dr. med. Dipl.-Bio.<br />

Hadrian Schepler, Karin Werner<br />

Kontakt:<br />

Fon: 02351 /46-2527<br />

Mail: andrea.kleff@maerkische-kliniken.de<br />

Druck: W. Müller <strong>GmbH</strong>, Oberbrügge


Hand aufs<br />

Herz<br />

Vor dem Plötzlichen Herztod<br />

fühle ich mich sicher.<br />

Brigitte Ziermann,<br />

De� brillatorpatientin, Lüdenscheid<br />

Medtronic Herz. Fürs Leben.

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