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Numéro 3/2010 - Ministère de la sécurité sociale

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InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu3Auf einen BlickProjekt „Einführung <strong>de</strong>r Kostenträgerrechnung in Alters- und Pflegeeinrichtungen“Auftraggeber:Auftragnehmer:Projektdauer: Juli 2009 – März 2011Vorbereiten<strong>de</strong> Pilotstudie: März 2008 – Juni 2009Projektleitung:Beteiligte Organisationen:Arbeitsweise:Ministère <strong>de</strong> <strong>la</strong> sécurité <strong>sociale</strong> (MSS), Ministère <strong>de</strong> <strong>la</strong> famille et <strong>de</strong> l’intégration (MiFa)PricewaterhouseCoupers (PwC) in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Fachhochschule Jena undTNS-Ilres (Marktforschungsinstitut)Inspection générale <strong>de</strong> <strong>la</strong> sécurité <strong>sociale</strong> (IGSS)MSS, MiFa, Inspection générale <strong>de</strong> <strong>la</strong> sécurité <strong>sociale</strong> (IGSS), Cellule d'évaluation etd'orientation <strong>de</strong> l'assurance dépendance (CEO), Caisse Nationale <strong>de</strong> <strong>la</strong> Santé (CNS),Confédération <strong>de</strong>s organismes prestataires d'ai<strong>de</strong>s et <strong>de</strong> soins (COPAS)Vier Arbeitsgruppen erarbeiteten die Projektschwerpunkte.ZielKostenträgerrechnung (KTR)ist als neues Instrument entwickeltund für die Anwendungerprobt.Einheitlicher analytischerKontenrahmen zur Zuordnungvon Kosten und Kostenstellenist in Gebrauch.Die einheitliche Leistungserhebungist sichergestellt.Es gelten neue Regeln zurFinanzierung von TâchesDomestiques.Langfristige Zuständigkeitenzur Durchführung von KTRund Leistungserhebung sindvereinbart.StatusKTR-Systematik entwickeltund vereinbart;Umsetzung ist in Vorbereitung.Der Kontenrahmen istvereinbart.Der Erhebungsbogen ist erstellt.Erste Erhebungsphase in allenEinrichtungen wur<strong>de</strong> im Mai<strong>2010</strong> abgeschlossen.Bereits 2009 vereinbart(siehe Art. 357, Abs. 2 Co<strong>de</strong><strong>de</strong> <strong>la</strong> sécurité <strong>sociale</strong>, CSS)In Bearbeitung.Nächste Schritte<strong>2010</strong>: Die CNS baut die KTR-Datenbank auf;KTR-Test<strong>la</strong>uf in in drei Einrichtungen.2011: Erste <strong>la</strong>n<strong>de</strong>sweite KTR wird auf Basis <strong>de</strong>r<strong>2010</strong> erhobenen Finanz- und Leistungsdatenerstellt.<strong>2010</strong>: Durch Einführung <strong>de</strong>s P<strong>la</strong>n ComptableNormalisé (PCN) ab 2011 ist die Zuordnung<strong>de</strong>s analytischen Kontenrahmensauch auf PCN-Konten noch abzustimmen.<strong>2010</strong>: Weitere Erhebungen im August undNovember.2011: Vier Erhebungen fin<strong>de</strong>n im Gesamtjahrstatt. Erste Anpassung <strong>de</strong>s Erhebungsbogenswird erfolgen.<strong>2010</strong>: Ein Comité <strong>de</strong> Suivi berät die Zuständigkeitenund Prozeduren zur <strong>la</strong>ngfristigenDurchführung von KTR und Leistungserhebungnach Projekten<strong>de</strong>.


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu4Pflegeleistungen:Je<strong>de</strong>r Handgriff zähltZwei Tage <strong>la</strong>ng haben Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von 49 luxemburgischen Alters- und Pflegeheimenaufgeschrieben, welche pflegerischen Einzeltätigkeiten sie während eines Arbeitstagesverrichtet haben. Warum dies notwendig war, erklärt Pflegewissenschaftler Prof. O<strong>la</strong>f Scupin.Konzeptionelle Fehler vermie<strong>de</strong>n. Das Großherzogtum Luxemburghat mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r Pflegeversicherung einen gesellschaftlich wichtigenSchritt zur Absicherung <strong>de</strong>s sozialen Risikos <strong>de</strong>r Pflegebedürftigkeit beschritten.Dabei hat <strong>de</strong>r Gesetzgeber wesentliche konzeptionelle Fehler an<strong>de</strong>rer europäischerStaaten vermie<strong>de</strong>n. So wur<strong>de</strong>n zum Beispiel keine drei Pflegestufen eingeführt, wie siein Deutsch<strong>la</strong>nd gelten. Schließlich erscheint es eben auch aus pflegewissenschaftlicherPerspektive problematisch, die individuelle Pflegebedürftigkeit eines Menschen überdrei Stufen abbil<strong>de</strong>n zu wollen.Einzelleistungsabrechnung. Luxemburg entschied sich für <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>rEinzelleistungsabrechnung. Dieses Vorgehen ist systemimmanent mit <strong>de</strong>m Risiko <strong>de</strong>rTätigkeitsausweitung verbun<strong>de</strong>n, wenn diese nach <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Pflegeversicherungerbracht und bestätigt wer<strong>de</strong>n. Ebenso kommt es zu „Vermischungen“pflegerischer, hauswirtschaftlicher und soziokultureller Leistungen, die nicht immerein<strong>de</strong>utig einem Kostenträger, <strong>de</strong>m Finanzierer <strong>de</strong>r Leistungen, zugeordnet wer<strong>de</strong>nkönnen. Dies ist einer <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>, warum das Großherzogtum Transparenz in dasLeistungsgeschehen per systematischer Leistungserhebung bringen möchte. DieserWeg ist vorbildlich und sollte über die Grenzen Luxemburgs hinaus ausstrahlen.Falls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.luMessen aller Einzel-Arbeitsschritte. Der Fachbereich Sozialwesen <strong>de</strong>rFachhochschule Jena in Deutsch<strong>la</strong>nd erhielt im Jahre 2008 <strong>de</strong>n Auftrag die Entwicklungeines Leistungserhebungsbogens und die Durchführung <strong>de</strong>r Leistungserhebungwissenschaftlich zu begleiten. Die Erfassung und Auswertung von Tätigkeiten wirdallgemein seit geraumer Zeit mit quantitativen Verfahren <strong>de</strong>r empirischen Sozialforschungpraktiziert. Das Messen einzelner Arbeitsschritte und zwar von <strong>de</strong>r Kleinstfunktionbis hin zu Prozessen wird als Tätigkeitserfassung beziehungsweise -analysebezeichnet. Hierbei wer<strong>de</strong>n alle erbrachten Leistungen schriftlich dokumentiert.Diese Tätigkeitsdokumentation kann per Selbstaufschreibung durch die Mitarbeiterinneno<strong>de</strong>r per Fremdaufschreibung durch externe Begleiter erfolgen. Für die Umsetzung<strong>de</strong>s Projektes in Luxemburg wur<strong>de</strong> die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Selbstaufschreibunggewählt. Der Vergleich <strong>de</strong>r erfassten Daten über mehrere Jahre gilt in Forschung undPflegepraxis als i<strong>de</strong>al, um objektive Daten über einen längeren Zeitver<strong>la</strong>uf zu vergleichenund daraus Entwicklungen im Pflegesystem abzulesen.


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu5Selbstdokumentation <strong>de</strong>r Leistungen. Für die Erfassung <strong>de</strong>r pflegerischen,hauswirtschaftlichen und an<strong>de</strong>rer Leistungen sollten die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter <strong>de</strong>r Pflegeeinrichtungen <strong>la</strong>ufend die von ihnen durchgeführten Maßnahmenim speziell entwickelten Erhebungsbogen protokollieren. Die Entscheidung,die Dokumentation von <strong>de</strong>n Mitarbeitern <strong>de</strong>r Einrichtungen selbst vornehmen zu<strong>la</strong>ssen, war alternativlos, sollte doch das gesamte Leistungsgeschehen über einen Zeitraumvon viermal zwei Tagen im Jahr erhoben wer<strong>de</strong>n. Eine Erfassung in Form <strong>de</strong>rBeobachtung durch Projektpersonal schied von vornherein aus Kostengrün<strong>de</strong>n aus,da das Projektbudget <strong>de</strong>n hiermit verbun<strong>de</strong>nen Persona<strong>la</strong>ufwand nicht wi<strong>de</strong>rgespiegelthätte. Um einen adäquaten Umgang mit <strong>de</strong>n Erhebungsbögen und darausresultierend eine ausreichen<strong>de</strong> Datenquelle sicherzustellen, erfolgte die Datenerhebungallerdings unter kontinuierlicher Unterstützung externer Projektbegleiter, diefür diese Aufgabe vor <strong>de</strong>m Einsatz entsprechend geschult wor<strong>de</strong>n waren.Foto: bil<strong>de</strong>rbox.comWelche Einzelleistungen fallen in <strong>de</strong>rPflege tagtäglich an? LuxemburgsPflegekräfte haben datailliert zweiTage <strong>la</strong>ng darüber Buch geführt.Die Vorteile <strong>de</strong>r Selbstaufschreibung liegen generell darin, dass dieArbeitswelt über eine längere Zeit (viermal zwei Tage pro Jahr) beobachtet wer<strong>de</strong>nkann, ohne dass dafür zusätzliche hohe Kosten entstehen. Weiterführen<strong>de</strong> Be<strong>la</strong>stungenentstehen für die Einrichtungen dadurch, dass die Durchführung vor Ort organisiertwer<strong>de</strong>n muss. Ferner müssen die Mitarbeiter geschult wer<strong>de</strong>n, in welcher Weisesie das Leistungsgeschehen protokollieren müssen. Darüber hinaus sind nur noch fürdie P<strong>la</strong>nung <strong>de</strong>r Erfassung, <strong>de</strong>r Betreuung <strong>de</strong>s erheben<strong>de</strong>n Personals und die Auswertung<strong>de</strong>r Daten zusätzliche qualifizierte Fachkräfte erfor<strong>de</strong>rlich. Die Beschäftigten aus<strong>de</strong>m Untersuchungsbereich sind somit am Zustan<strong>de</strong>kommen <strong>de</strong>r Erhebungsergebnisseweitgehend selbst beteiligt und entschei<strong>de</strong>n maßgeblich über die Dokumentationsqualitätdie Untersuchungsergebnisse mit. Dadurch entsteht eine höhere Akzeptanzim Praxisfeld als bei <strong>de</strong>r Fremdaufschreibung.Praktische Umsetzung. Nach einer Pilotphase im Jahre 2008 fand im Maidieses Jahres die erste Vollerhebung pflegerischer und hauswirtschaftlicher Leistungenin allen Alters- und Pflegeheimen Luxemburgs statt. Insgesamt wur<strong>de</strong>n 49 Einrichtungendurch zwölf wissenschaftliche Mitarbeiter bei <strong>de</strong>r Umsetzung unterstützt. Inje<strong>de</strong>r Einrichtung wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Erhebungsbogen zwei Tage <strong>la</strong>ng ausgefüllt. Die Mitarbeiterinnenzeigten sich hoch motiviert und sorgten überwiegend für eine hohe Qualitätbeim Ausfüllen <strong>de</strong>s Erhebungsbogens. Da die Erhebung parallel zum „normalenPflegealltag“ erfolgte, be<strong>de</strong>utete dies eine zusätzliche Be<strong>la</strong>stung für die Einrichtungen.Falls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.luKeine Mitarbeiterkontrolle. Überwiegend wur<strong>de</strong> die Erhebung durch eineausgezeichnete Organisation auf Seiten <strong>de</strong>r Einrichtungen sichergestellt. Gleichwohlbestand ein hoher kommunikativer Aufwand für das Management und die FachhochschuleJena, die Pflege-Mitarbeiter dahingehend zu beruhigen, dass die Erfassung


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu6nicht <strong>de</strong>r Kontrolle ihrer Arbeitstätigkeiten diente. Bleibt abschließend zu hoffen,dass die Entwicklungen, die sich aus <strong>de</strong>n Erhebungsergebnissen ableiten <strong>la</strong>ssen, weiterzur Stabilisierung <strong>de</strong>r schon aktuell hohen Pflegequalität beitragen wer<strong>de</strong>n.(Prof. Dr. O<strong>la</strong>f Scupin, Fachhochschule Jena)Nähere Informationen:o<strong>la</strong>f.scupin@fh-jena.<strong>de</strong>Les faits d'enquête :6.187 formu<strong>la</strong>ires et 80.431 pages pour dépouillerRapport <strong>de</strong> terrain <strong>de</strong> <strong>la</strong> première vague d'enquête par TNS ILRES(Institut luxemburgeois <strong>de</strong> recherches <strong>sociale</strong>s et d’étu<strong>de</strong>s <strong>de</strong> marché)La première vague d'enquête a eu lieu du 17 au 30 mai <strong>2010</strong>. 6.187 formu<strong>la</strong>iresd'enquête ont été remis par les responsables du terrain; 80.431 pages <strong>de</strong> relevéd'activité ont été scannées endéans une dizaine <strong>de</strong> jours. 5% <strong>de</strong>s formu<strong>la</strong>ires ontdû être revus et corrigés lors <strong>de</strong> cette opération (post it, tâches, pages col<strong>la</strong>ntes,formu<strong>la</strong>ires pliés…) qui a pris 2 semaines.Afin d’éviter lors <strong>de</strong>s prochaines vagues d’enquête une hausse <strong>de</strong> ce tauxd’ „erreur“, chaque établissement <strong>de</strong>vra s’assurer que leur responsable ’maison’ <strong>de</strong>l’enquête délivre les formu<strong>la</strong>ires en main propre à chaque col<strong>la</strong>borateur lors <strong>de</strong> sondébut <strong>de</strong> service sur base du p<strong>la</strong>n <strong>de</strong> travail qui doit inclure tous les col<strong>la</strong>borateursactifs; ces <strong>de</strong>rniers remettront personnellement le formu<strong>la</strong>ire correctement remplià <strong>la</strong> fin <strong>de</strong> leur service au responsable qui le vérifie pour le vali<strong>de</strong>r définitivement.Les travaux <strong>de</strong> validation <strong>de</strong>s données sont en cours et vont nécessiter à peuprès 3 semaines. 49 établissements ont participé pendant chaque fois 48 heures –2 journées <strong>de</strong> travail: 288 col<strong>la</strong>borateurs impliqués pour le plus grand et 49 pour leplus petit établissement.Les premières analyses statistiques pour cette vague auront lieu fin juin ; le rapportfinal sera le fruit <strong>de</strong> <strong>la</strong> compi<strong>la</strong>tion <strong>de</strong>s 4 vagues d’enquête – 1 semaine complète<strong>de</strong> 7 jours <strong>de</strong> travail.Lors <strong>de</strong> chaque vague d’enquête est établi une analyse pour l’ensemble <strong>de</strong>s établissements(benchmark - accessible à tous) et une analyse distincte par établissement(accessible au seul établissement concerné).Falls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.luLes résultats sont établis dans leur ensemble avec en complément <strong>la</strong> distinctionentre PV (assuré dépendance) et NPV (non-assuré dépendance) ; le détail (tempsmoyen, variance etc.) est calculé pour chaque acte singulier et pour chaque catégorie<strong>de</strong> prestations.(Charles Margue, TNS ILRES)


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu7Qualität und Leistung: Kostenträgerrechnungsorgt für ÜberblickEin transparentes und betriebswirtschaftliches Analyseverfahren, die sogenannte Kostenträgerrechnung,wird zukünftig <strong>de</strong>n stationären Alters- und Pflegeeinrichtungen helfen, ihre Leistungskraftabzubil<strong>de</strong>n und zu bewerten. Sie ist kombinierbar mit <strong>de</strong>r ab 2011 für alle Einrichtungen gelten<strong>de</strong>nnormierten Buchführung (PCN).Foto: bil<strong>de</strong>rbox.comWie hoch sind die Kosten für die Grundo<strong>de</strong>rBehandlungspflege, wie hoch fürdie hauswirtschaftlichen Leistungen?Die Kostenträgerrechnung gibt darüber<strong>de</strong>tailliert Auskunft.Ökonomische Analyse. Die nun kürzlich zum ersten Mal von <strong>de</strong>n Pflegekräftendokumentierten Leistungsdaten bil<strong>de</strong>n zusammen mit <strong>de</strong>n Kosten undErlösen eines Heimes die Basis <strong>de</strong>r Kostenträgerrechnung (KTR). Das neuartigeAnalyseverfahren hat die Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) inZusammenarbeit mit <strong>de</strong>r COPAS (Confédération <strong>de</strong>s Organismes Prestatairesd'Ai<strong>de</strong>s et <strong>de</strong> Soins), <strong>de</strong>r Gesundheits- und Pflegekasse (CNS), <strong>de</strong>r IGSS (Inspectiongénérale <strong>de</strong> <strong>la</strong> sécurité <strong>sociale</strong>) und <strong>de</strong>m Familienministerium, sowie <strong>de</strong>r CEO imSozialministerium (Cellule d'évaluation et d'orientation <strong>de</strong> l'assurance dépendance)entwickelt. Die mittlerweile mengenmäßig erfassten pflegerischen und hauswirtschaftlichenLeistungen fließen zusammen mit <strong>de</strong>n betriebswirtschaftlichen Ergebnissen(Kosten und Erlöse) <strong>de</strong>r einzelnen Einrichtungen in die neu entwickelte KTR ein.Sie ermöglicht die ökonomisch Analyse und Auswertung.Differenzierte Erfassung. Kosten und Erlöse wer<strong>de</strong>n dazu in einem analytischenKontenrahmen standardisiert erfasst und getrennt nach Kostenarten (wie etwaPersonal- o<strong>de</strong>r Immobilienkosten) und Kostenstellen (zum Beispiel Administration,Pflege, Küche) aufgeführt. Leistungs- und Buchhaltungsdaten wer<strong>de</strong>n abschließendin <strong>de</strong>r KTR miteinan<strong>de</strong>r verknüpft und bezogen auf <strong>de</strong>n Leistungskomplex (beispielsweiseGrundpflege, Behandlungspflege, hauswirtschaftliche Leistungen) analysiert.Falls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.luInstrument zur betriebswirtschaftlichen Analyse. Die Verknüpfungvon Buchhaltungsdaten und Leistungsdaten in <strong>de</strong>r KTR er<strong>la</strong>ubt eine differenzierteZuordnung von Kosten und Erlösen zu Leistungskomplexen und ermöglichtso auch die Analyse einzelner Kostenträger-Positionen (zum Beispiel <strong>de</strong>r CNS-Pflegeversicherung,<strong>de</strong>r CNS-Krankenversicherung, privater Versicherungen o<strong>de</strong>r von Privatpersonen).Somit können neben <strong>de</strong>n offiziell mit <strong>de</strong>r CNS abrechenbaren Pflegeleistungenauch alle weiteren relevanten Dienstleistungen ermittelt und analysiertwer<strong>de</strong>n, die die Einrichtungen für Ihre Bewohner erbringen. Dies be<strong>de</strong>utet einerseitseinen gewissen Arbeitsaufwand für die Heime. An<strong>de</strong>rerseits erhalten sie damit einInstrument, das ihnen eine individuelle, <strong>de</strong>taillierte betriebswirtschaftliche Analyseermöglicht. Die KTR, so die Auffassung von PwC, wird <strong>de</strong>n stationären Einrichtungen,Trägerverbän<strong>de</strong>n und Kostenträgern als zukünftiges Steuerungs- und P<strong>la</strong>nungs-


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu8instrument dienen und somit einen relevanten Beitrag zur Kostensteuerung undFinanzierung <strong>de</strong>s Luxemburger Pflegesektors leisten.Genormte Buchführung. Ab 2011 wird auf nationaler Ebene <strong>de</strong>r neue „P<strong>la</strong>nComptable Normalisé“ (PCN) für <strong>de</strong>n konventionierten Sektor operativ eingeführt,von <strong>de</strong>m alle Einrichtungen betroffen sind. Dies wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r KTRberücksichtigt, so dass auch diese Umstellung nahtlos erfolgen kann.(Michael Hauer, Senior Manager, und Pierre Mangers,Direktor bei PricewaterhouseCoopers)Leistung und Ertrag – wie stehen sie zueinan<strong>de</strong>r?Daten-Erfassungsstränge bei <strong>de</strong>r analytischen BuchführungBUCHHALTUNGLEISTUNGSERFASSUNGKostenartenKostenstellenAufwand jeLeistungsartBewohnerstrukturKONTENRAHMENLEISTUNGSVERTEILUNGBi<strong>la</strong>nzGewinne undVerluste (G&V)Kostenträger–rechnung (KTR)QualitätssicherungLeistungsabrechnungKosten- undErtragsanalyseLeistungssteuerungZentrales Element <strong>de</strong>r analytischen Buchführung ist die Kostenträgerrechnung (KTR). In ihr verbin<strong>de</strong>nsich die bei<strong>de</strong>n Erfassungsstränge dieser Buchführung: die Kosten mit <strong>de</strong>n Leistungen. Anfang 2011 wirddie KTR erste verwertbare informationen liefern können, um Preise und Leistungen besser aufeinan<strong>de</strong>rabstimmen zu können.Quelle: PwC – Projekt Analytische Buchführung, KostenträgerrechnungFalls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.lu


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu9Zwei Fragen an: Wie <strong>de</strong>nken dieProjektbeteiligten?Ab <strong>2010</strong> müssen alle Alters- und Pflegeheime Kostenträgerrechnungen (KTRs) durchführen. WelcheKonsequenzen sind zu erwarten? Insight SantéSécu fragte nach:Evandro Cimetta, COPAS (Confédération <strong>de</strong>s Organismes Prestataires d'Ai<strong>de</strong>s et <strong>de</strong> Soins):Evandro Cimetta,Coordinateur général<strong>de</strong>r COPASWelchen Vorteil kann die Einführung <strong>de</strong>r Kostenträgerrechnung (KTR) für die stationärenPflegeinrichtungen in Luxemburg bringen?Cimetta: Zur Zeit ist diese Frage schwer zu beantworten. Dafür gibt es verschie<strong>de</strong>neGrün<strong>de</strong>:– Erstens fehlt uns <strong>de</strong>rzeit noch die Gesamtübersicht über die KTR-Methodik.– Zweitens erstellt die COPAS seit mehr als zehn Jahren gemeinsam mit <strong>de</strong>r Krankenversicherung,die heute Gesundheitskasse (CNS) heißt, eine nationale flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>Kostenrechnung. So ist für uns nicht immer k<strong>la</strong>r, welchen Zusatznutzen dieKTR <strong>de</strong>finitiv erbringen kann.Nichts<strong>de</strong>stotrotz kann die KTR eventuell zu verschie<strong>de</strong>nen Fragen Auskunft geben,die zur Zeit politisch noch nicht beantwortet sind, beispielsweise zu Investitionsüberlegungen,da bedingt durch die Einführung <strong>de</strong>r KTR mehr über Kostenstrukturendiskutiert wird.Welche Rolle nimmt die COPAS bei <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r KTR ein?Cimetta: Die COPAS versucht, ihre ganze Leistungskraft und ihr Know-How gemeinsammit ihren Mitglie<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>n Entwicklungsprozess einzubringen, auch wennsie manchmal kritisch damit umgeht.Malou Kapgen,verantwortlich imFamilienministeriumfür die Division V –Personnes agéesFalls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.luMalou Kapgen, Familienministerium:Inwiefern kann <strong>de</strong>r einzelne Bewohner eines Heimes von <strong>de</strong>r Leistungserfassung profitieren?Kapgen: Viele Heimbewohner kennen meistens nur die Handlungen, die das Pflegepersonalim direkten Kontakt mit ihnen erbringt. Die Leistungserhebung ist so strukturiert,dass sie alle Handlungen <strong>de</strong>s Pflegepersonals aufnimmt, also auch solche, dienicht im Kontakt mit <strong>de</strong>r Person geschehen, wie zum Beispiel die Dokumentation fürdie Pflegeversicherung o<strong>de</strong>r Koordinationsaufgaben. Die Resultate <strong>de</strong>r Leistungserfassungwer<strong>de</strong>n es möglich machen, <strong>de</strong>m Bewohner ein sehr differenziertes Bild <strong>de</strong>rTätigkeiten <strong>de</strong>s Pflegepersonals aufzuzeigen und wer<strong>de</strong>n ihm ein größeres Verständnisfür die komplexen Arbeitsabläufe im Heim vermitteln. 2007 wur<strong>de</strong>n bekanntlich die


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu10„tâches domestiques“ aus <strong>de</strong>m Leistungskatalog <strong>de</strong>r Pflegeversicherung herausgenommen. Im Gegenzug zu dieser gesetzlichen Än<strong>de</strong>rung kündigten verschie<strong>de</strong>neBetreiberorganisationen von CIPAs (Centre Intégré pour Personnes Âgées) und Pflegeheimenihren Bewohnern eine entsprechen<strong>de</strong> Erhöhung <strong>de</strong>s Pensionspreises an. Siewiesen darauf hin, dass diese Leistungen im Sinne einer qualitativen Pflege nötigseien, jedoch bis dato nicht Bestandteil <strong>de</strong>r Basisleistungen <strong>de</strong>s Pensionspreises seien.Die Resultate <strong>de</strong>r Pilotphase <strong>de</strong>r Leistungserfassung (2008/2009) bestätigten dieseAussagen und so wur<strong>de</strong>n zwischenzeitlich Neuregelungen getroffen, um <strong>de</strong>n festgestelltenBedürfnissen <strong>de</strong>r Pflegeversicherten Rechnung zu tragen.José Ba<strong>la</strong>nzategui,Abteilungsleiter –Assurance Dépandancebei <strong>de</strong>r GesundheitskasseFalls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.luDie KTR gibt auch Aufschluss darüber, welche Kosten durch <strong>de</strong>n Pensionspreis ge<strong>de</strong>cktwer<strong>de</strong>n. Was heißt das für Sie?Kapgen: Ich wür<strong>de</strong> die Diskussion etwas komplexer angehen wollen. Es ist richtig,dass eine Kostenträgerrechnung es ermöglicht, Leistungen Kosten zuzuordnen undKostenträger auszumachen. Kann man die Methodik <strong>de</strong>r Kostenträgerrechnung alsmathematisch-wissenschaftlich bezeichnen, so ist die Zuordnung von Leistungen zuKosten und Kostenträgern meines Erachtens in letzter Instanz eine sozio-politischeKonsensfindung.Das aktuelle System beruht auf einer ganzen Reihe solcher Übereinkommen. So istdie „valeur monetaire“ ein Mittelwert <strong>de</strong>r primär auf <strong>de</strong>r Basis von Personalstrukturen<strong>de</strong>r Trägergesellschaften sowie einer Reihe an „Overheadkosten“ jährlich verhan<strong>de</strong>ltwird. Die erbrachten Leistungen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Gesundheitskasse auf <strong>de</strong>r Basis vonZeitkomplexen finanziert, die auf <strong>de</strong>n Mittelwerten einer kanadischen Studie beruhen.Schlussendlich ist <strong>de</strong>r Pensionspreis eine Pauschale, <strong>de</strong>r eine Reihe an Leistungengegenüberstehen – Leistungen die jedoch nur bedingt in konkrete Messeinheitenumgelegt wer<strong>de</strong>n können.Die ganze Diskussion über die „tâches domestiques“ hat <strong>de</strong>finitiv ver<strong>de</strong>utlicht, dass abeinem bestimmten Grad das gesamte System wie ein System von kommunizieren<strong>de</strong>nRöhren funktioniert und Entscheidungen auf einer Ebene Konsequenzen auf eineran<strong>de</strong>ren Ebene nach sich ziehen.José Ba<strong>la</strong>nzategui, CNS (Gesundheitskasse):Welche Vorteile bringt die Kostenträgerrechnung (KTR) gegenüber <strong>de</strong>r bisherigen Abrechnungssystematik<strong>de</strong>r Alters- und Pflegeheime?Ba<strong>la</strong>nzategui: Die Pflegeleistungen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r CNS gegenüber mittels einer Zeitlogikabgerechnet. Dafür wird ein Stun<strong>de</strong>ntarif festgelegt (valeur monétaire , Artikel 395 <strong>de</strong>sCo<strong>de</strong> <strong>de</strong> <strong>la</strong> sécurité <strong>sociale</strong>). Dieser wird zwischen <strong>de</strong>r CNS und <strong>de</strong>r COPAS (Dachverband<strong>de</strong>r Pflegeorganisationen) jährlich verhan<strong>de</strong>lt. Die Verhandlungen beruhen


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu11von Anfang an auf <strong>de</strong>r Kalku<strong>la</strong>tion <strong>de</strong>r Kosten einer Pflegestun<strong>de</strong>. Die Metho<strong>de</strong> fürdiese Ermittlung wur<strong>de</strong> im Laufe <strong>de</strong>r Zeit von <strong>de</strong>r CNS und <strong>de</strong>r COPAS erstellt undkontinuierlich angepasst.Die Kostenträgerrechnung verfeinert die bisherige Kalku<strong>la</strong>tion <strong>de</strong>s Entstehungspreiseseiner Pflegestun<strong>de</strong>, in<strong>de</strong>m sie differenziert, ob ein Pflegeversicherter o<strong>de</strong>r ein nichtPflegeversicherter betreut wur<strong>de</strong>. So erfolgt eine Erfassung <strong>de</strong>r anfallen<strong>de</strong>n Kosten proKostenträger. Dies wird möglich dank <strong>de</strong>r für die KTR eingeführten Leistungserhebung.Sie greift zu<strong>de</strong>m auf real erhobene Zeiten zurück, was bisher nicht <strong>de</strong>r Fall war.Das Personal wird nach einem Funktionskriterium aufgeschlüsselt und nicht mehr –wie bei <strong>de</strong>r heutigen Verfahrensweise – nach einer Qualifikationslogik. Die KTRführt im Übrigen feinere Verteilungsschlüssel im Bereich <strong>de</strong>r Immobilienkosten ein.Die KTR-Resultate wer<strong>de</strong>n die Verhandlungen zwischen CNS und COPAS sicherlichbereichern. In diesem Zusammenhang muss man erwähnen, dass eine analytischeBuchführung ein vertraglich festgelegtes Vorgehen befolgt. Die KTR-Resultate müssenso gesehen immer im Kontext <strong>de</strong>r Konventionen, die man sich gegeben hat,ge<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n.Christian Erang,Directeur <strong>de</strong> <strong>la</strong> Maison<strong>de</strong> soins An <strong>de</strong>n Wisen,BettembourgDie KTR ist bis<strong>la</strong>ng auf <strong>de</strong>n Pflegesektor begrenzt. Wäre eine Übertragung auf an<strong>de</strong>reSektoren <strong>de</strong>s Gesundheitswesen <strong>de</strong>nkbar ?Ba<strong>la</strong>nzategui: Das KTR-Schema ist für die Alters- und Pflegeheime erstellt wor<strong>de</strong>n.Die Systematik könnte man sicherlich auch auf die ambu<strong>la</strong>nte Pflege und auf <strong>de</strong>n Behin<strong>de</strong>rtenbereichübertragen. Zu bemerken ist, dass das Familienministerium (MiFa)auch im Behin<strong>de</strong>rtenbereich eingreift. Hier zählt das MiFa Tagespauschalen in Bezugauf <strong>de</strong>n Accueil socio-pédagogique. Dieser Bereich hat somit eine größere Aktivitätenvielfaltvorzuweisen als die Alters- und Pflegeheime. Die CNS und die COPAS tunsich schwer, diese Aktivitätenvielfalt buchhalterisch zu trennen. Hier könnte dieWeiterführung <strong>de</strong>r KTR hilfreich sein, um präzisere Kostenzuweisungen zu gewährleisten.Christian Erang, Maison <strong>de</strong> soins An <strong>de</strong>n Wisen, Bettembourg:Falls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.luFührt die Kostenträgerrechnung (KTR) zu einem verstärkten Wettbewerb unter <strong>de</strong>nEinrichtungen?Erang: Isoliert betrachtet wird die Kostenträgerrechnung meiner Meinung nach wenigEinfluss auf <strong>de</strong>n Wettbewerb unter <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Trägern haben. Eine an<strong>de</strong>reBrisanz bekommt sie jedoch, wenn sie mit <strong>de</strong>n Leistungsdaten gekoppelt wird, welcheviermal pro Jahr über 48 Stun<strong>de</strong>n in sämtlichen Einrichtungen erhoben wer<strong>de</strong>n.Zurzeit gibt es jedoch noch keine einwandfreie juristische Klärung bezüglich <strong>de</strong>rNutzungs- und Eigentumsrechte eben dieser Leistungsdaten.


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu12Gehen wir <strong>de</strong>r Einfachheit halber von <strong>de</strong>r Hypothese aus, dass all diese Fragen ausgeräumtwur<strong>de</strong>n, so können die KTR und die Leistungserhebung durchaus einen Einflussauf <strong>de</strong>n Wettbewerb haben. Dieser Einfluss scheint mir jedoch gering zu bleiben.Sicherlich, die beteiligten Institutionen dürften im Rahmen ihrer eigenen Nutzungsrechtevon <strong>de</strong>n erhobenen Daten profitieren, um interne Prozesse und Organisationsformenzu verbessern. Das wür<strong>de</strong> letztlich auch zu einer höheren Qualität und zueinem besseren Preis/Leistungsverhältnis führen – ein nicht zu unterschätzen<strong>de</strong>r Vorteilgegenüber <strong>de</strong>r Konkurrenz. Richtig wettbewerbsinteressant wäre es allerdings,wenn eine Einrichtung zwecks Benchmarking Einblick in die (anonymisierten) Datenan<strong>de</strong>rer Einrichtungen/Träger bekommen dürfte.Dies wird jedoch nicht gewollt von allen sich im Projekt befindlichen Partnern. Sower<strong>de</strong>n auch weiterhin insbeson<strong>de</strong>re das Pflege- und Betreuungskonzept, die Architektur<strong>de</strong>r Einrichtung, die Personalstruktur sowie <strong>de</strong>r angewandte Kollektivvertragverstärkt <strong>de</strong>n Wettbewerb unter <strong>de</strong>n Einrichtungen beeinflussen.Falls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.luWas sollte aus Ihrer Sicht noch an <strong>de</strong>r KTR verbessert wer<strong>de</strong>n?Erang: Diese gemessen am heutigen Standpunkt doch verfrühte Frage dürfen Sie mirgerne noch einmal in ein bis zwei Jahren stellen. Zum Einen ist die theoretische Entwicklung<strong>de</strong>r Methodik „Kostenträgerrechnung“ mit ihren diversen Verteilungsschlüsselnund ihrer Zuordnung von Leistungen zu KTR-Positionen noch nicht abgeschlossen.Zum an<strong>de</strong>ren konnte ihre Praxistauglichkeit bis dato noch nicht auf „Herzund Nieren“ geprüft wer<strong>de</strong>n. Ein solcher Praxistest (KTR-Test<strong>la</strong>uf) wird voraussichtlichin <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Monaten in drei ausgewählten Einrichtungen, so auch inunserer Einrichtung, durchgeführt. Dabei wer<strong>de</strong>n gesammelte Daten <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>nersten Leistungserhebungsperio<strong>de</strong>n gemeinsam mit <strong>de</strong>n abgeschlossenen Halbjahresbi<strong>la</strong>nzzahlenin die entwickelte Kostenträgerrechnung einfließen. Erst dann könnendie „ausgespuckten“ Daten auf ihre Gültigkeit und Aussagekraft hin untersucht undanalysiert wer<strong>de</strong>n.Ich persönlich gehe davon aus, dass dies insbeson<strong>de</strong>re im partnerschaftlichen Verhältniszwischen <strong>de</strong>r Gesundheitskasse CNS und <strong>de</strong>m Trägerverband COPAS erfolgenwird, <strong>de</strong>nn schließlich sollen die <strong>la</strong>n<strong>de</strong>sweit erhobenen Daten und Ergebnisse diesenbei<strong>de</strong>n Vertragspartnern ja später als Informationsgrund<strong>la</strong>ge dienen, um die zukünftigeVergütung von CNS-vergütungsrelevanten Leistungen gezielt zu verhan<strong>de</strong>ln undzu entwickeln.Abschließend kann gesagt wer<strong>de</strong>n, dass die KTR erst <strong>la</strong>n<strong>de</strong>sweit ihre Reifeprüfungbestehen muss. Ihre Struktur muss <strong>de</strong>n <strong>de</strong>finierten Zielen gerecht wer<strong>de</strong>n. NotwendigeAnpassungen, sollten immer erst in <strong>de</strong>r jeweiligen Folgeperio<strong>de</strong> umgesetzt wer<strong>de</strong>n.In diesem Sinne: Es gibt viel zu tun, packen wir’s an!


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu13Tom Streicher, CEO (Cellule d’évaluation et d’orientation <strong>de</strong> l’assurance dépendance):Tom Streicher,Infirmier hospitaliergradué, Master enGérontologie, CEOInwiefern kann die Leistungserhebung im Rahmen <strong>de</strong>r analytischen Buchführung dieKommunikation zwischen stationären Pflegeeinrichtungen und <strong>de</strong>r CEO unterstützen?Streicher: Bei <strong>de</strong>r Leistungserhebung han<strong>de</strong>lt es sich um eine quantitative Erhebung,eine Momentaufnahme. Diese Erhebung muss in angemessenen Zeitabstän<strong>de</strong>nwie<strong>de</strong>rholt und verglichen wer<strong>de</strong>n. Hieraus ergibt sich, dass die CEO ein Konzept zuQualitätsgesprächen erstellt und zukünftig die stationären Pflegeeinrichtungen aufsuchenwird. Basis für diese Qualitätsgespräche sind die Daten <strong>de</strong>r Leistungserfassungund die CEO führt voraussichtlich turnusmäßig alle zwei Jahre eine Prüfung <strong>de</strong>rP<strong>la</strong>usibilität <strong>de</strong>r Leistungserfassung sowie <strong>de</strong>r Dokumentation durch. Ziel dabei ist,Themen und Handlungsansätze, in <strong>de</strong>nen Verän<strong>de</strong>rungs- und/o<strong>de</strong>r Informationsbedarfbesteht, gemeinsam behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.Die Leistungserfassung erhebt nur Durchschnittsdaten pro Einrichtung. Inwiefernnutzen diese <strong>de</strong>r CEO?Streicher: Mit <strong>de</strong>r Leistungserhebung und <strong>de</strong>m Aufbereiten <strong>de</strong>r erfassten Daten erhältdie CEO re<strong>la</strong>tiv aussagekräftige und verständliche Daten über Zustän<strong>de</strong> und Entwicklungenin <strong>de</strong>n Einrichtungen. Der Vergleich zwischen <strong>de</strong>n Einrichtungen wirdmöglich und Abweichungen wer<strong>de</strong>n sichtbar.Die Menge o<strong>de</strong>r Zeit einer erbrachten Leistung sagt oftmals nicht genügend über<strong>de</strong>ren Sinnhaftigkeit, Qualität o<strong>de</strong>r Wirkung aus. Mittels mo<strong>de</strong>rner Datenbankenkönnen sämtliche pflegerischen Tätigkeiten dargestellt wer<strong>de</strong>n. So <strong>la</strong>ssen sich etwaalle Körperpflegen in einer Einrichtung zusammenstellen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Aufwand für dieMobilisationen <strong>de</strong>r Bewohner wird summiert.Die quantitative Erfassung sämtlicher Leistungen er<strong>la</strong>ubt es <strong>de</strong>r CEO, die vormalsauch „unsichtbare“ Pflegearbeit sichtbar darzustellen. Diese Durchschnittsdaten helfen<strong>de</strong>r CEO, sich einen globalen Überblick aller erbrachten Leistungen unterBerücksichtigung von Pflegekonzepten o<strong>de</strong>r Bewohnerprofilen zu schaffen. Ergänzendhilft auch die interne Dokumentation <strong>de</strong>r jeweiligen Einrichtung. Diese Datenund Erkenntnisse bil<strong>de</strong>n somit die Basis für die Qualitätsgespräche zwischen <strong>de</strong>rCEO und <strong>de</strong>n Einrichtungen. Ähnliche Qualitätskontrollen könnten ebenso imBereich <strong>de</strong>r ambu<strong>la</strong>nten Pflegedienste und im Behin<strong>de</strong>rtenbereich etabliert wer<strong>de</strong>n.Falls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.lu


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu14QSR-Radioprotection: Expliquer lenombre <strong>de</strong>s examens radiologiquesLe système QSR (Qualitätssicherung <strong>de</strong>r Stationären Versorgung mit Routinedaten), mis en p<strong>la</strong>ced’abord en Allemagne, puis en Autriche et en Suisse, tente d’apporter une réponse à <strong>la</strong> questionsuivante : comment assurer <strong>la</strong> qualité du traitement hospitalier ?Établir <strong>de</strong>s indicateurs. Le but est d’établir <strong>de</strong>s indicateurs, à partir <strong>de</strong> donnéesadministratives (recensant les soins facturés), qui permettent d’évaluer les résultats<strong>de</strong>s services fournis par les hôpitaux.Étu<strong>de</strong> pilote. En septembre 2009 au Luxembourg, une étu<strong>de</strong> pilote a évalué <strong>la</strong>possibilité d’appliquer cette métho<strong>de</strong>. A partir <strong>de</strong>s données administratives sur l’imp<strong>la</strong>ntation<strong>de</strong> prothèses <strong>de</strong> hanches et <strong>de</strong> genoux, l’étu<strong>de</strong> a montré non seulement que<strong>la</strong> qualité <strong>de</strong>s soins hospitaliers est comparable au niveau étranger (en termes <strong>de</strong> taux<strong>de</strong> mortalité ou <strong>de</strong> complication après opération, <strong>de</strong> fréquence <strong>de</strong>s opérations, <strong>de</strong>durée <strong>de</strong> séjour, etc.), mais aussi que les données <strong>de</strong> <strong>la</strong> Caisse nationale <strong>de</strong> santé(CNS), certes perfectibles, permettent <strong>de</strong> tirer <strong>de</strong>s conclusions sur les résultats <strong>de</strong>ssoins médicaux.Nombre d’examens tomo<strong>de</strong>nsitométriques pour 1000 habitants, 2007(ou <strong>de</strong>rnière année disponible)LuxembourgBelgiqueIs<strong>la</strong>n<strong>de</strong>OCDE (11)CanadaAustralie1République tchèqueEspagneRoyaume-UniHongrieFrance1110,7103,588,675,170,259,158,845,1144,8167,7176,9Falls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.lu1. Inclut seulement les examens réalisés en ambu<strong>la</strong>toire et dans le secteur privé(exclut ceux réalisés dans les hôpitaux publics).Source : Eco-Santé OCDE 2009


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu15Les objectifs <strong>de</strong> l’étu<strong>de</strong>. Suite à cette expérimentation, <strong>la</strong> métho<strong>de</strong> QSR,appelée à se répandre, a été utilisée entre mars et mai <strong>2010</strong> dans le cadre d’une étu<strong>de</strong>sur l’imagerie médicale. En col<strong>la</strong>boration avec <strong>la</strong> Division Radioprotection du Ministère<strong>de</strong> <strong>la</strong> santé, l’Inspection générale <strong>de</strong> <strong>la</strong> sécurité <strong>sociale</strong> (IGSS) a analysé l’évolution(<strong>de</strong> 2002 à 2008) <strong>de</strong>s examens radiologiques à partir <strong>de</strong>s données <strong>de</strong> <strong>la</strong> CNS. L’objectifprincipal est <strong>de</strong> déterminer pourquoi les examens les plus irradiants et dangereuxpour <strong>la</strong> santé, notamment les scanners CT (Computed Tomography), sont réalisés <strong>de</strong>plus en plus fréquemment au Luxembourg.Augmentation rapi<strong>de</strong>. La réflexion a été engagée sur base <strong>de</strong> <strong>de</strong>ux principauxconstats : un nombre élevé <strong>de</strong> ce type d’examens d’imagerie est réalisé au Luxembourg,notamment par comparaison à <strong>la</strong> moyenne <strong>de</strong> 11 pays <strong>de</strong> l’OCDE (graphique 1),et ce nombre progresse chaque année. De 2002 à 2008, le nombre <strong>de</strong> scanners CT aaugmenté <strong>de</strong> 54,2% ce qui correspond à un taux <strong>de</strong> croissance annuel moyen <strong>de</strong> 7,5%.Taux <strong>de</strong> croissance <strong>de</strong>s examens CT par année121086420-22002–20032003–2004 2004–2005 2005–2006 2006–2007 2007–2008Croissance bruteCroissance due à une hausse <strong>de</strong>s patients et à <strong>la</strong> multiplication <strong>de</strong>s actesCroissance due à <strong>la</strong> multiplication <strong>de</strong>s actesSource : Calcul réalisé par l’auteur, données <strong>de</strong> <strong>la</strong> CNS sur patients rési<strong>de</strong>ntsFalls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.luExplication. Deux pistes, après avoir éliminé l’effet démographique, sont envisagéespour expliquer ces faits : comme <strong>la</strong> technique facilite le diagnostic, elle peut êtreutilisée dans <strong>de</strong>s cas <strong>de</strong> plus en plus variés, et elle peut être banalisée, ce qui impliqueraitplus d’examens, par patient, pour obtenir <strong>la</strong> bonne information.


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu16Les premiers résultats semblent montrer que <strong>la</strong> scanographie est <strong>de</strong> plus enplus répandue (graphique 2). Une part importante <strong>de</strong> <strong>la</strong> croissance du nombre <strong>de</strong> cesexamens est due à <strong>la</strong> hausse du nombre <strong>de</strong> patients, c’est donc que l’utilisation <strong>de</strong> cettemodalité d’imagerie se développe au fur et à mesure <strong>de</strong>s années. (Il faut noter que lesrésultats ne sont pas interprétables toutes choses égales par ailleurs, alors que d’autresfacteurs peuvent participer à l’explication <strong>de</strong> cette croissance , par example une interventionchirurgicale qui implique ce type d’examen et qui serait plus pratiquée.) Parcontre, <strong>la</strong> multiplication <strong>de</strong>s actes, c'est-à-dire le fait <strong>de</strong> réaliser plus d’examens, parpatient, pour avoir <strong>la</strong> bonne information diagnostique, participe peu à <strong>la</strong> croissance dunombre d’actes CT entre 2002 et 2008. (Les données <strong>de</strong> 2008 ne sont pas complètes,elles seront révisées au fur et à mesure que les dossiers <strong>de</strong> facturation sont traités.)Examens sur colonne lombaire ou dorsale. L’étu<strong>de</strong>, disponibleprochainement, tente d’approfondir l’observation <strong>de</strong> l’évolution <strong>de</strong> <strong>la</strong> pratique radiologiqueconcernant les examens sur colonne lombaire ou dorsale. Les résultats inclurontune comparaison entre les hôpitaux et exposeront les limites <strong>de</strong> l’analyse, notammenten termes <strong>de</strong> manque <strong>de</strong> documentation médicale au Luxembourg.(Julie Mansuy , stagiaire à l’IGSS,étudiante en M2 CEEPSS à l'Université <strong>de</strong> Nancy)Liens:Pour plus d’information sur le système QSR :http://www.mss.public.lu/publications/forum_qsr/in<strong>de</strong>x.html.P<strong>la</strong>n National Alcool : Agir ensemblecontre l’alcoolL’Union Européenne (UE) est <strong>la</strong> région du mon<strong>de</strong> où l’on consomme le plus d’alcool avec en moyenne15 litres d’alcool par adulte et par année (chiffres 2006/2007). Ce<strong>la</strong> vaut aussi pour le Luxembourg.Un nouveau p<strong>la</strong>n d’action national se penche sur cette problématique.Falls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.luSituation européenne. La plupart <strong>de</strong>s Européens boivent <strong>de</strong> l’alcool régulièrement.Seuls 15% d’entre eux se déc<strong>la</strong>rent abstinents. Un peu moins <strong>de</strong> <strong>la</strong> moitié(44%) <strong>de</strong> l’alcool consommé l’est sous forme <strong>de</strong> bière, 34% sous forme <strong>de</strong> vin, et 23%sous forme <strong>de</strong> spiritueux. Le phénomène du « binge drinking » qui consiste à boire aumoins 5 boissons alcoolisées lors d’une occasion donnée est répandu puisqu’ilconcerne environ 100 millions d’individus dans l’Union européenne. Un adulte s’yadonne en moyenne 17 fois par an.


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu17La troisième cause <strong>de</strong> mortalité. Quant à <strong>la</strong> dépendance alcoolique, onl’estime à 5% chez les hommes, à 1% chez les femmes. Aujourd’hui, nous <strong>de</strong>vons faireface à cette terrible réalité : bon nombre <strong>de</strong> nos jeunes boivent <strong>de</strong> plus en plus tôt <strong>de</strong>squantités d’alcool <strong>de</strong> plus en plus importantes. Par ailleurs, on estime que l’alcool coûtechaque année 125 milliards d’euros à l’Europe. Nombre <strong>de</strong> nos régions font aujourd’huiface à cette terrible réalité. Nos jeunes boivent en coûts tangibles totaux. L’alcool estresponsable <strong>de</strong> <strong>la</strong> mort <strong>de</strong> 195.000 personnes par an au sein <strong>de</strong> l’UE. Il constitue <strong>la</strong> 3ecause <strong>de</strong> mortalité prématurée et <strong>de</strong> ma<strong>la</strong>die dans l’UE, après le TABAC et l’HTA.Mo<strong>de</strong>s <strong>de</strong> consommation d’alcool par sexe (15 -18 ans)70,566,2récenterégulìereivresse récente16,4garçons25,67,0filles15,6Consommation récente:au moins 1 fois dans les30 <strong>de</strong>rniers joursConsommation régulière :au moins 10 fois dans les30 <strong>de</strong>rniers joursIvresse récente :au moins 1 ivresse dansles 30 <strong>de</strong>rniers joursLes garçons ont une consommation significativement plus à risque que les filles avec plus <strong>de</strong>consommateurs réguliers et ayant vécu une ivresse récente (p


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu183. La diminution du nombre <strong>de</strong> personnes dépendantes <strong>de</strong> l’alcool4. La diminution <strong>de</strong>s conséquences négatives <strong>de</strong> l’alcool sur les proches et l’entourage.5. La diminution <strong>de</strong>s conséquences négatives <strong>de</strong> l’alcool sur <strong>la</strong> vie <strong>sociale</strong> et sur l’économie.6. La col<strong>la</strong>boration entre acteurs publics et privés du domaine <strong>de</strong> l’alcool et <strong>la</strong> coordination<strong>de</strong> leurs efforts et <strong>de</strong> leurs activités, afin <strong>de</strong> coordonner <strong>la</strong> mise-en-œuvre du« programme national Alcool ».7. La sensibilisation <strong>de</strong> <strong>la</strong> popu<strong>la</strong>tion vis-à-vis <strong>de</strong>s effets négatifs <strong>de</strong> <strong>la</strong> surconsommationd’alcool <strong>de</strong> façon à ce que cette même popu<strong>la</strong>tion soutient les mesures du gouvernement.Le Ministère <strong>de</strong> <strong>la</strong> santé a proposé quatre stratégies.Changement <strong>de</strong> comportement. La première stratégie consiste à intervenirsur le p<strong>la</strong>n <strong>de</strong> <strong>la</strong> prévention pour changer les comportements• Sensibilisation, grâce à une information et une communication publique systématiqueet continuelle.• Campagnes <strong>de</strong> prévention, nationales et multimédias, sur <strong>de</strong>s thèmes précis, tellesque « Pas d’alcool au cours <strong>de</strong> <strong>la</strong> grossesse ».Mo<strong>de</strong>s <strong>de</strong> consommation selon l’âge <strong>de</strong> premier contact79,979,669,728,535,825,61465,714,7≤11 ans 12–14 ans ≥15 ansconsommation récente consommation régulìere ivresse récenteChez les jeunes <strong>de</strong> 15-18 ans, ceux qui ont eu leur premier contact avec l’alcool avant l’âge <strong>de</strong> 12ans semblent plus nombreux à avoir un comportement potentiellement à risque avec <strong>de</strong>sconsommations régulières et ivresses récentes.Falls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.luSource: HBSC (Health Behaviour in School-aged children)- Studie für Luxembourg 2005/06(données pas encore officiellement publiées)


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu19• Projets <strong>de</strong> prévention dans les écoles, les communes, les lieux <strong>de</strong> loisirs et les lieuxfestifs, les lieux <strong>de</strong> travail.• Formations spécifiques pour les enseignants, les agents <strong>de</strong> prévention, les travailleurssociaux, les personnels <strong>de</strong> soins et <strong>de</strong> santé, les parents, les forces <strong>de</strong> l’ordre.Foto: Kzenon - Fotolia.comAlkohol ist To<strong>de</strong>sursache Nummer 3in Europa. Ein umfassen<strong>de</strong>r Maßnahmenkatalogsoll <strong>de</strong>m Alkoholmissbrauchbeson<strong>de</strong>rs unter JugendlichenEinhalt gebieten.Réduction <strong>de</strong> l’accessibilité. La <strong>de</strong>uxième stratégie comprend <strong>de</strong>s interventionsstructurelles, visant à rendre l’alcool moins accessible. Ce sont <strong>de</strong>s mesureslégis<strong>la</strong>tives et réglementaires concernant :• La vente :– Réglementation <strong>de</strong>s lieux <strong>de</strong> vente.– Vente séparée <strong>de</strong> l’alcool.– Interdiction <strong>de</strong> <strong>la</strong> vente et <strong>de</strong> l’offre d’alcools forts en-<strong>de</strong>ssous <strong>de</strong> l’âge <strong>de</strong> 18 ans.• La politique <strong>de</strong>s prix :– Interdiction <strong>de</strong> toute initiative commerciale incitant à une consommation excessive(ex. : F<strong>la</strong>t-rate partys).– Réduction obligatoire <strong>de</strong>s prix <strong>de</strong>s soft-drinks : au moins <strong>de</strong>ux boissons nonalcoolisées doivent être vendues moins chères que l’alcool le moins onéreux.• Des contrôles systématiques du respect <strong>de</strong> <strong>la</strong> légis<strong>la</strong>tion concernant <strong>la</strong> vente et l’offre<strong>de</strong> boissons alcoolisées• La publicité : limitation <strong>de</strong> <strong>la</strong> publicité en faveur <strong>de</strong> l’alcool, y compris sur Internet.Dépistage. La troisième stratégie les points suivants: dépistage, interventionscourtes, prise-en-charge thérapeutique, suivi :– Formations continues et spécifiques pour mé<strong>de</strong>cins et personnels <strong>de</strong> santé, dansles domaines <strong>de</strong> <strong>la</strong> détection précoce et <strong>de</strong>s interventions légères– E<strong>la</strong>rgissement <strong>de</strong> l’offre en matière <strong>de</strong> prise en charge thérapeutique et <strong>de</strong> suivi.Réalisation p<strong>la</strong>n Alcool. La quatrième stratégie vise à <strong>la</strong> réalisation d’unprogramme national Alcool <strong>2010</strong>–2014. Elle comprend <strong>la</strong> mise sur pied d’un comité<strong>de</strong> pilotage suivant et coordonnant l’application <strong>de</strong>s différentes mesures du programmeet le déblocage <strong>de</strong> moyens financiers pour réaliser le programme.(Dr. Simone Steil, Mé<strong>de</strong>cin chef <strong>de</strong> division)Liens:Pour en savoir plus:http://www.sante.public.lu/fr/exposes/conference-nationale-sante/<strong>2010</strong>/5eme-conference-nationale-sante/in<strong>de</strong>x.htmlFalls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.lu


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu20Das Spital <strong>de</strong>r Zukunft: Papierlosund transparentEin permanenter innerer Reformprozess zeichnet die zukünftige Klinik aus. Elektronische Dokumentationwird auf Dauer das Papier verdrängen. Auf <strong>de</strong>r Journée Santé Mitte Mai in Mondorf-Les-Bainsentwickelten drei international renommierte Referenten ihre Visionen zum Spital <strong>de</strong>r Zukunft.Foto: photoconcepts1 - Fotolia.comRegelmäßige Selbstauditierung zeichnetdas Spital <strong>de</strong>r Zukunft aus. Nur so<strong>la</strong>ssen sich Qualität erhalten undför<strong>de</strong>rn, bekräftigten die Fachreferentenauf <strong>de</strong>r Journée Santé.Verbundbildung als Königsweg. Was ist für ein effektives Krankenhausmanagementunabdingbar? Für Prof. Dr. Rudolf Schmid, geschäftsführen<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>rvon drei Spitälern <strong>de</strong>r Kreiskliniken Reutlingen GmbH und Professor an <strong>de</strong>rUniversität Hannover, steht fest, dass nicht nur k<strong>la</strong>re politische Vorgaben für Effizienzsorgen. Ebenso sollten ambu<strong>la</strong>nte und stationäre Strukturen in einem Spital nicht nurorganisatorisch, son<strong>de</strong>rn auch finanziell getrennt sein. „Aber <strong>de</strong>r Königsweg liegt in<strong>de</strong>r Verbundbildung, in <strong>de</strong>r effizienten Kooperation mehrerer Häuser miteinan<strong>de</strong>r“,betont Schmid. Träger-Egoismen dürften nicht <strong>de</strong>n Blick auf gut strukturierte undwirtschaftliche Kooperationsmöglichkeiten verstellen. Verbundstrukturen seien überlebensfähigerund führten zu Effizienzsteigerung. Kosteneinsparungen ergäben sichzu<strong>de</strong>m durch Synergiebildung. Das zeige die Erfahrung. Schmid, <strong>de</strong>r selbst seit 30Jahren im Management von Klinikgruppen beruflich aktiv ist, hält die Konzentrationauf Kernleistungen im Verbund zur Qualitätsoptimierung für unabdingbar. Begleitendkönne Telemedizin kooperative Strukturen technisch unterstützen.Case-Management. Ein permanenter innerer Reformprozess wer<strong>de</strong> das Spital<strong>de</strong>r Zukunft begleiten, damit Qualität nicht nur erhalten bleibe, son<strong>de</strong>rn auch wachsenkönne. Dem Case-Management gehöre die Zukunft angesichts <strong>de</strong>r stetig steigen<strong>de</strong>nAnzahl chronisch Kranker und multimorbi<strong>de</strong>r Patienten.Differenzierte Kodierung. Ein ein<strong>de</strong>utiges Plädoyer für die k<strong>la</strong>re Kodierungvon Prozeduren im Krankenhaus hielt Prof. Thomas Mansky von <strong>de</strong>r TechnischenUniversität Berlin. Nur mit differenzierten Kodierungssystemen seien be<strong>la</strong>stbareDatenanalysen zu erhalten. Beispielsweise generierten sich in Deutsch<strong>la</strong>ndRoutinedaten aus <strong>de</strong>r Kodierung von 25.000 Prozeduren. In <strong>de</strong>n USA verschlüsseltendie Krankenhäuser 5.000 Prozeduren. Die so geschaffenen Datenpools gäben Auskunftüber die Ergebnisqualität und ermöglichten im Zuge <strong>de</strong>ssen, die Prozessqualitäteffektiver zu steuern.Falls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.luOffener Umgang mit Schwächen. Das Bemühen um Qualitätsausbausei insofern sehr hoch, da nur die besten Häuser sich auf Dauer behaupten könnten.So sei für <strong>de</strong>utsche Spitäler die Suche nach Qualitätsstärken und -<strong>de</strong>fiziten existentiell.Seiner Erfahrung gemäß profitiere ein Haus davon, wenn es einmal erkannte


InSightAusgabe 3/<strong>2010</strong>INFORMATIONS DU MINISTÈRE DE LA SANTÉET DU MINISTÈRE DE LA SÉCURITÉ SOCIALESantéSécu21Qualitäts<strong>de</strong>fizite, nicht verschweige. Vielmehr wer<strong>de</strong> <strong>de</strong>r selbstbewusste und offeneUmgang mit Schwächen honoriert. Ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Achtungserfolg in <strong>de</strong>r Öffentlichkeitergebe sich sogar, stellten sich nach <strong>de</strong>r Offenlegung von Schwächen die initiiertenspürbaren Verbesserungen ein, so Mansky. Im Übrigen stellten sich die US-Kliniken schon <strong>la</strong>nge <strong>de</strong>r Publikationspflicht.Pay for Perfomance (p4p), die Honorierung aufgrund von Qualitätsmessdaten,rücke aufgrund k<strong>la</strong>rerer Messverfahren immer weiter in <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>s Machbaren.Auch Langzeitergebnisse seien mittlerweile sehr gut messbar. Dennoch sei dasThema p4p international nach wie vor von hoher Brisanz.Überkommene Regeln überprüfen. „Papierlos und transparent“, sosieht Prof. Dr. A<strong>la</strong>in <strong>de</strong> Wever von <strong>de</strong>r Université Libre <strong>de</strong> Bruxelles das Spital <strong>de</strong>rZukunft. Überkommene Regeln und Abläufe seien kompromisslos zu überprüfen. Sobeispielsweise sei das Profil <strong>de</strong>r medizinischen Berufe auf Dauer nicht zu halten. DieFeminisierung <strong>de</strong>s Arztberufes erfor<strong>de</strong>re mehr Teilzeitplätze. 70 Prozent <strong>de</strong>r Medizinstu<strong>de</strong>ntenseien heute schon weiblich. Auch sollte das Hospital <strong>de</strong>r Zukunft nichtallein arbeiten, son<strong>de</strong>rn im Netzwerk, in das auch die Pflege mit eingebun<strong>de</strong>n seinmüsse. Im Rahmen von Spital-Gruppen o<strong>de</strong>r fusioniert und eng vernetzt im Gefüge<strong>de</strong>r sozialen Gesundheitsversorgung sollte sich die heutige Einzelklinik bewegen.Überkommene Verfahren zur Logistik und Hygiene gehörten auf <strong>de</strong>n Prüfstein.Zusammenlegung sei im Hinblick auf die Logistik von Medikamenten o<strong>de</strong>r Nahrungsmittelndurchaus effizient. Auch das Arzneiverteilsystem Unit-Dose sieht <strong>de</strong>Wever als Bestandteil zukünftiger Krankenhaus-Logistik.Imagebildung. Über Öffentlichkeitsarbeit festige das Spital sein Image in <strong>de</strong>rÖffentlichkeit. Nicht zu übersehen sei schlussendlich, dass nicht nur die Zufrie<strong>de</strong>nheit<strong>de</strong>r Patienten, son<strong>de</strong>rn auch die <strong>de</strong>r Angestellten wesentlich das Qualitätsklimaim Innen- als auch Außenbild je<strong>de</strong>r Klinik positiv beeinflussten.(Dr. Beatrice Wolter,Redaktion Insight SantéSécu)WebtippFolien zu <strong>de</strong>n Vorträgen, die auf <strong>de</strong>r Journée Santé gehalten wur<strong>de</strong>n, fin<strong>de</strong>n sich unter:http://www.sante.public.lu/fr/actualites/<strong>2010</strong>/05/5e-conference-nationale-sante/in<strong>de</strong>x.htmlFalls Sie inhaltliche Anregungen o<strong>de</strong>rKommentare haben o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nNewsletter abbestellen möchten:E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.luImpressumHerausgeber Ministère <strong>de</strong> <strong>la</strong> Santé et Ministère <strong>de</strong> <strong>la</strong> Sécurité <strong>sociale</strong> du Luxembourg · Verantwortlich Mars di Bartolomeo, MinistreBeauftragter <strong>de</strong>s Herausgebers KomPart Ver<strong>la</strong>gsgesellschaft mbH & Co.KG Bonn · Redaktion Dr. Beatrice Wolter (KomPart);Ministère <strong>de</strong> <strong>la</strong> Sécurité Sociale, Ministère <strong>de</strong> <strong>la</strong> Santé; E-Mail: insight.santesecu@mss.etat.lu

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