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Die Ehrenamtlichen des Kinderschutzbundes setzen sich das ganze ...

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Gespräch und Beratung<br />

im Diabeteszentrum:<br />

Chefarzt Prof. Dr.<br />

Thomas Danne und<br />

Dipl.- Psychologin<br />

Claudia Ziegler mit<br />

einer Patientin<br />

Bärbel Aschemeier,<br />

Studienkoordinatorin<br />

Ω Diabetes-Zentrum für<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Diabeteszentrum: Entwicklung eines neuen Insulins<br />

Der Diabetes mellitus zählt auf Grund <strong>des</strong> weltweiten<br />

Anstiegs zu den wesentlichen chronischen<br />

Erkrankungen. <strong>Die</strong> Station 9, die diese Patientengruppe<br />

betreut, kann eine Zunahme bestätigen.<br />

Wurden vor 10 Jahren 50–60 Neuerkrankungen pro<br />

Jahr stationär behandelt, so sind es aktuell 70–80.<br />

Noch zu Beginn <strong>des</strong> 20.Jahrhunderts war eine medikamentöse<br />

Therapie <strong>des</strong> Diabetes mellitus nicht<br />

möglich. Am 11. Januar 1922 wurde mit dem 14-jährigen<br />

Leonhard Thompson in Toronto zum ersten<br />

Mal ein Patient mit Insulin behandelt und somit vor<br />

dem <strong>sich</strong>eren Tod gerettet. Heute kann Diabetes<br />

durch die Entwicklung und den Einsatz vielfältiger<br />

Insuline mittels Spritzen- oder Pumpentherapie gut<br />

behandelt und damit <strong>das</strong> Risiko für <strong>das</strong> Auftreten<br />

von Spätfolgen reduziert und die Lebensqualität<br />

verbessert werden.<br />

Aktuell stehen mehr als 40 Insulinpräparate zur<br />

Verfügung. Man unterscheidet dabei zwischen kurzwirksamen<br />

Insulin für die Nahrung, Mischinsulinen<br />

und langwirksamen Insulin für den Basalbedarf. Im<br />

Falle <strong>des</strong> Basalbedarfs könnte Insulin mit einer<br />

Wirkungsdauer von mehr als 24 Stunden die Anzahl<br />

der notwendigen Spritzen deutlich reduzieren.<br />

<strong>Die</strong>sem Problem hat <strong>sich</strong> eine Herstellerfirma gewidmet<br />

und ein sogenanntes Verzögerungsinsulin<br />

mit einer noch längeren Wirkungsdauer entwickelt.<br />

Es soll den Namen „SIBA“ tragen.<br />

Um dieses neue Insulin zu entwickeln, konnten<br />

natürlich nicht einfach einzelne Substanzen zusammengemixt,<br />

produziert und dann zum Verkauf<br />

angeboten werden. Bevor es dem Patienten zur<br />

Verfügung steht, muss es verschiedene Testphasen<br />

durchschreiten. Dazu gehört auch ein Einsatz am<br />

Menschen. Nur so können folgende Fragen beantwortet<br />

werden.<br />

8 · Vignette · 100 · Dezember 2009<br />

• Ist <strong>das</strong> Medikament für den Menschen gut<br />

verträglich?<br />

• Kommt es durch den Einsatz wirklich zu einer<br />

Besserung <strong>des</strong> jeweiligen Krankheitszustan<strong>des</strong>?<br />

• Mit welcher Menge wird die beste Wirkung erreicht?<br />

• Welche Dosis muss bei Kindern und welche bei<br />

Erwachsenen angewendet werden?<br />

• Ist die Wirkungsdauer in der Praxis wirklich so wie<br />

theoretisch ermittelt?<br />

• Hat es im Vergleich zu einem ähnlichen<br />

Medikament wirklich Vorteile oder auch Nachteile?<br />

Im Frühjahr dieses Jahres wurde unser Diabeteszentrum<br />

geprüft, ob wir die Qualitätsrichtlinien zur<br />

Prüfung medizinischer Produkte erfüllen und somit<br />

zur Beantwortung dieser Fragen hin<strong>sich</strong>tlich <strong>des</strong><br />

Insulins „SIBA“ geeignet sind. Einige Monate später<br />

herrschte in unserer Abteilung Freudenstimmung.<br />

Wir hatten die Genehmigung zur Durchführung der<br />

sogenannten SIBA-Studie erhalten.<br />

Seitdem planen wir wieder: Räumlichkeiten, Personal,<br />

Patienten, Mahlzeiten, Materialien, Informationen,<br />

Gespräche, Verträge … usw. usw. Aber demnächst ist<br />

es soweit, der erste Patient kann kommen.<br />

Von Mitte Dezember bis Mai 2010 sollen insgesamt<br />

36 Patienten jeweils von Freitag- bis Sonntagabend<br />

stationär untersucht werden. Erfreulicherweise stellt<br />

uns die Tagesklinik die Räumlichkeiten zur Verfügung,<br />

externes Personal konnte aktiviert werden,<br />

und <strong>das</strong> Küchenteam wird neben der eigentlichen<br />

Wochenendversorgung auch für <strong>das</strong> Wohl dieser<br />

Patienten sorgen.<br />

Wir hoffen, <strong>das</strong>s wir mit der praktischen Umsetzung<br />

dieser Studie nicht nur die Versorgung der Patienten<br />

verbessern, sondern auch unsere Eignung und<br />

Qualifikation beweisen können, um weitere Aufträge<br />

der Herstellerfirmen annehmen zu können. Schließlich<br />

sind auch wir an neuen Arbeitsfeldern für <strong>das</strong><br />

Kinderkrankenhaus auf der Bult interessiert.

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