Der König der Unterhaltung

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Arbeitstier mit Lustgewinn
Der Lebenskünstler
HRB. Diese drei Buchstaben haben das Musikgeschäft
bereichert. Doch auch der Weg zum Papst der Volksmusik
begann für Beierlein mit einem einzelnen Schritt.
Sein Charme reicht aus,
um eine Kompanie zu
entwaffnen. Seine grauen
Zellen arbeiten meist schneller
und intensiver, als die sei ner
Konkurrenten. Und in seinen
Ideen und Visionen ist er seiner
Zeit immer ein bisschen
voraus. Bezieht man seine
Arbeit auf Erfolg, Einfluss, Ansehen
und Umsatz, so ist er
zweifellos der erfolgreichste
Einmann­Konzern in Deutschland.
Sein Name: Hans R. Beierlein.
Schon vor 25 Jahren bezeichnete
ihn „Der Spiegel“ als
„Goldhamster im deutschen
Showbusiness“, der zu Miezen
und Moneten ein ausschweifendes
sinnliches Verhältnis
habe. Horst Vetten
gestand, dass „die Eitelkeit
dieses Burschen nur noch von
seiner Intelligenz übertroffen
wird.“ Für Gilbert Bécaud
war er „mon cher Papa“.
André Heller hielt HRB für
„eine Art Mensch gewordene
Wünschelrute, die bei allen
Goldadern des Showbusiness
ausschlägt“. Heino bekennt:
Er ist „der Größte“. Und für
die populäre Kritikerin Ponkie
war er schon vor mehr als einem
halben Jahrhundert „von
uns der Schlaueste“.
Doch hinter allem, was über
Hans R. Beierlein auch gesagt
und geschrieben wurde und
wird, stehen Anerkennung und
Bewunderung für eine außerordentliche
Lebensleistung.
HRB hat Musik­ und Mediengeschichte
geschrieben. Denn
„Der Mann, der sich selbst erfand“
(Titel eines Fernsehporträts
über ihn) war schon als
junger Kolumnist 1953 unter
Udo Jürgens und Hans R. Beierlein bildeten lange Jahre
ein Musterbeispiel von Künstler und Manager.
dem klangvollen Pseudonym
René H. Barselini bei der
Mün chener „Abendzeitung“
ein anerkannter „Überflieger“.
Der Schritt in die
Selbstständigkeit
So lernte er Stars und Sternchen,
echte und falsche Promis
en masse kennen. Aber
er produzierte in dieser Zeit
auch den abendfüllenden
Dokumentarfilm „Wieder
auf gerollt: Der Nürnberger
rundy extra • 23. April 2009
Prozess“, der das Prädikat
„Besonders wertvoll“ und
den „Bundesfilmpreis“ erhielt.
Bereits sechs Jahre später ging
er mit ersparten 50 000 Mark
als Manager und Verleger mit
vollem Risiko auf die freie Wildbahn
der Selbstständigkeit und
gründete seine Edition Montana.
Und es dauerte nicht lange,
da verfügte er über eine schier
unerschöpfliche Produktpalette,
die inzwischen 6000 Hits
umfassen soll.
Volksmusik-König trifft Pop-Titan: Beierlein und Dieter Bohlen
1988. In der Mitte: Grand-Prix-Sänger Thomas Forster.