Der König der Unterhaltung
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undy extra • 23. April 2009 11<br />
Seit dieser Zeit residiert <strong>der</strong><br />
Mann, <strong>der</strong> in Nürnberg aufwuchs<br />
und als „schlechtester<br />
Schüler Europas“ (OTon)<br />
nach drei Fehlversuchen von<br />
<strong>der</strong> Penne verwiesen wurde,<br />
am Englischen Garten in MünchenSchwabing.<br />
Hier und in<br />
seinem Refugium am Schliersee<br />
wurden die Karrieren geschnitzt<br />
und PRStrategien<br />
entwickelt, die ihn berühmt<br />
gemacht haben. Denn HRB<br />
hat ja nicht nur den Sänger<br />
und begnadeten Komponisten<br />
Udo Jürgens zu einem internationalen<br />
Star gemanagt.<br />
Sie haben damals auch sonst<br />
alles miteinan<strong>der</strong> gelebt, geteilt,<br />
die Probleme ebenso wie<br />
gelegentlich die Damen.<br />
Darüber hinaus entstanden<br />
in Schwabing und am Schliersee<br />
die ertragreichen Coops<br />
zwischen Musikindustrie und<br />
Fernsehen sowie zwischen<br />
Print und TV. Außerdem wurden<br />
Fernsehserien wie „Lie<strong>der</strong>zirkus“<br />
mit Michael Heltau,<br />
„Essen wie Gott in Deutschland“,<br />
„Die schönsten Melodien<br />
<strong>der</strong> Welt“ und viele viele<br />
an<strong>der</strong>e kreiert. Unvergessen<br />
auch die Tournee „Udo 70“<br />
mit 222 Konzerten in Folge und<br />
500 000 Zuschauern.<br />
Unter „Die Franzosen kommen“<br />
machte er Gilbert<br />
Bécaud, Charles Aznavour,<br />
Sa lvatore Adamo, Françoise<br />
Hardy und Jacques Brel<br />
in Deutschland bekannt. Auch<br />
Alexandra, Heino, Michael<br />
Schanze, um nur einige zu<br />
nennen, vertrauten sich ihm<br />
an. 1974 ließ er sogar die<br />
FußballNationalelf singen<br />
und beschaffte sich das Copyright<br />
für die „Internationale“.<br />
Wo immer – außer Kuba und<br />
Nordkorea – das Kampflied<br />
<strong>der</strong> roten Genossen ertönte,<br />
kassierte er die Tantiemen.<br />
Hart, aber<br />
auch herzlich<br />
Mit Bizzi Nießlein als Geschäftspartnerin<br />
an seiner<br />
Seite und einem bestens funk<br />
tionierenden Büro im Rücken<br />
entdeckte er vor Jahren die<br />
volkstümliche Musik. Er sagt:<br />
„Sie ist die Musik <strong>der</strong> traditionellen<br />
Werte wie Liebe, Treue,<br />
Freundschaft und Zuverlässigkeit.<br />
Also heile Welt, <strong>der</strong>en<br />
sich niemand zu schämen<br />
braucht. Zehn Millionen Menschen<br />
lieben – laut Demoskopie<br />
– diese Lie<strong>der</strong>. Sie müssen<br />
versorgt werden.“<br />
Zum Beispiel in Sendungen<br />
wie „Krone <strong>der</strong> Volksmusik“,<br />
„Grand Prix <strong>der</strong> Volksmusik“<br />
und „Feste <strong>der</strong> Volksmusik“.<br />
Und dazu hat er dann auch<br />
gleich noch <strong>der</strong>en Stars, allen<br />
voran Stefanie Hertel, Stefan<br />
Mross und Florian Silbereisen<br />
mit erfunden.<br />
Nun ist HRB 80 geworden.<br />
Bizzi Nießlein, die es wissen<br />
muss, charakterisiert ihn von<br />
hart und clever bis treu und<br />
loyal. Er habe eine 100%ige<br />
Handschlagsmentalität. Die<br />
Zusammenarbeit mit ihm sei<br />
zwar höchst anstrengend,<br />
aber immer unterhaltsam. Je<strong>der</strong><br />
Tag mit ihm sei spannend.<br />
Hans R. Beierlein ist ein Arbeitstier<br />
mit Lustgewinn.<br />
Sein Wort im Showgeschäft,<br />
das für ihn keine parlamentarische<br />
Demokratie ist, bedeutet<br />
mehr als das Amen in<br />
<strong>der</strong> Kirche. Und es gehört zu<br />
seiner Philosophie, dass Ellbo<br />
gen nicht nur zum Aufstützen<br />
da sind, son<strong>der</strong>n auch, damit<br />
man von ihnen Gebrauch<br />
macht. Sein kulinarisches<br />
Niveau stempelt ihn zum beliebten<br />
Gastgeber. Geistig und<br />
körperlich gibt’s keine erkennbarenVerschleißerscheinungen.<br />
Wer zweifelt daran, dass<br />
wir noch viel von ihm hören<br />
werden?<br />
Horst Lietzberg<br />
! GLÜCKWUNSCH<br />
Die Franzosen<br />
kommen: Beierlein<br />
und Gilbert Bécaud.<br />
Gotthilf Fischer