Ausgabe 5 - November - Salzburg Inside - Das Magazin
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Weihnachten<br />
in aller Welt<br />
<strong>Salzburg</strong> zu Weihnachten …<br />
das kleine Weihnachtswunderland<br />
am Fuß der Alpen.<br />
Während die Touristen versuchen, jedes liebevolle<br />
Detail im Gedächtnis oder auf der Festplatte festzuhalten,<br />
haben wir uns an diese Schönheit schon<br />
so gewöhnt, als ob es schon immer so<br />
gewesen wäre.<br />
Ich wohne seit drei Jahren in <strong>Salzburg</strong>, und ich<br />
kann mit Bestimmtheit sagen, dass ich es schon<br />
ein bisschen gewöhnt bin, von dieser<br />
Schönheit umgeben zu sein.<br />
An dieser Stelle möchte ich den <strong>Salzburg</strong>ern<br />
erzählen, wie Weihnachten und Silvester in Moskau<br />
begangen werden. Ein Treffen mit Freunden<br />
aus aller Herren Länder hat mich veranlasst,<br />
über Weihnachtstraditionen nachzudenken und<br />
so werden auch noch liebe Freunde aus Japan,<br />
Frankreich, Spanien und den Philippinen über ihre<br />
Weihnachts-Traditionen berichten ...<br />
Marina Gerhardt<br />
Weihnachten (Navidad) in Spanien …<br />
Wir feiern in Spanien auch am 24.12. Weihnachten,<br />
am liebsten mit der ganzen Familie, normalerweise<br />
bei einer Oma, Tante oder zu Hause bei Mamita.<br />
Es wird vor allem sehr viel und lang gegessen. Essen<br />
hat generell einen sehr wichtigen Stellenwert in<br />
Spanien und es wird viel darüber gesprochen.<br />
Am 24. Dezember, der Heiligen Nacht, die „Noche<br />
Buena“, versammelt sich die ganze Familie zu einem<br />
reichhaltigen Abendessen. Eine spanische Weihnachtsspezialität<br />
ist das „Turron“, das aus gerösteten<br />
Mandeln, Zucker, Honig und Eiern hergestellt wird und<br />
nicht fehlen darf. Die Bescherung für die Kinder findet<br />
eigentlich erst am 6.1. statt, jedoch vermehrt auch<br />
schon am 24.12.<br />
Am 31.12. ist es Tradition, zu Mitternacht pro Glockenschlag<br />
eine Weintraube zu essen, das Zeichen für<br />
Glück. Danach wird lang und ausgiebig in den Straßen<br />
oder privat gefeiert.<br />
Am 6.1. ziehen die 3 Könige „los Reyes“ durch das<br />
Land.<br />
Dafür stellten am Vorabend die Kinder dann ihre<br />
Schuhe, sowie Stroh und Wasser für die Kamele der<br />
Könige vor ihre Zimmer und erhoffen sich dadurch,<br />
ihre Schuhe mit Geschenken gefüllt zu bekommen.<br />
Am 6. Januar erwartet dann die spanischen Kinder<br />
die lang ersehnte Bescherung. Der Tag und auch die<br />
Weihnachtsfeierlichkeiten werden wieder mit einem<br />
Festessen abgeschlossen. Eine Spezialität stellt dabei<br />
der Rosco de Reyes dar, ein Kuchen in Ringform, in<br />
dem sich eine Figur befindet. Wer diese in seinem<br />
Stück Kuchen findet, ist König für einen Tag. Damit<br />
sind auch in Spanien die ausgiebigen Weihnachtsfeiertage<br />
beendet.<br />
Sergio<br />
Spanien<br />
Michael Forster<br />
Frankreich<br />
Weihnachten in Frankreich …<br />
Hallo, ich bin Michael Forster und erzähle etwas über<br />
Weihnachten und Silvester in der Provence.<br />
Hier ist das Weihnachtsfest vor allem ein Zusammentreffen<br />
von Familie und Freunden. Die Vorbereitungen<br />
fangen schon Anfang Dezember an und erreichen<br />
ihren Höhepunkt mit der Nachtwache vor dem von den<br />
Kindern dekorierten Weihnachtsbaum. Die Bescherung<br />
findet dann am 25. vor dem Frühstück statt.<br />
<strong>Das</strong> typische Weihnachtsessen in Frankreich ist die<br />
gefüllte Weihnachtsgans mit Kastanien sowie die<br />
„Bûche de Noël“, eine Biskuitoulade mit Schokoladen-Buttercreme.<br />
Traditionell werden dann 13<br />
Desserts serviert, die das Letzte Abendmahl der zwölf<br />
Apostel und des Messias symbolisieren. Fougasse<br />
(Pfannkuchen), weißer Haselnussnougat und Pistazien,<br />
schwarzer Nougat mit Honig, getrocknete Feigen,<br />
getrocknete Rosinen, Mandeln, Nüsse, Winterbirnen<br />
oder Trauben, Quittenkonfitüre und Weintrauben,<br />
Orangen, Mandarinen, Kürbiskuchen, Nüsse oder<br />
Datteln.<br />
Auch am letzten Tag des Jahres kann man sich noch<br />
etwas gönnen. In vielen Haushalten ist es Tradition,<br />
zusammen mit der Familie ein reichhaltiges Silvesteressen<br />
zu veranstalten. Mehrere Gänge, guter Wein<br />
und ausgiebige Gespräche sind häufig viel verlockender<br />
als turbulente Partys. Wobei auch bei uns um<br />
Mitternacht der Champagner fließt und die Menschen<br />
auf die Straße strömen, um zu feiern, Glückwünsche<br />
zu tauschen und einfach fröhlich zu sein.<br />
Marina Gerhardt<br />
Russland<br />
Silvester und Weihnachten<br />
in Russland ...<br />
Wir Russen feiern zuerst Silvester und dann, am 7.<br />
Januar, Weihnachten, da die meisten der Orthodoxen<br />
Kirche angehören, die nach der Oktoberrevolution<br />
nicht zum Gregorianischen Kalender wechselte. In<br />
Russland feiert man Silvester seit 1700, als Zar Peter<br />
I. einen Erlass unterschrieb, der Silvester einführte.<br />
Man sagt, Moskau schläft nie, und gerade zu Silvester<br />
kann man das besonders gut sehen. Der ganze<br />
Dezember ist in Moskau eine bunte Zeit, dessen<br />
Höhepunkt der 31. Dezember ist. Moskau ist um<br />
diese Zeit noch geschäftiger, alles und jeder ist in<br />
Bewegung. In der Silvesternacht ist ganz Moskau eine<br />
große Party. Man feiert zu Hause oder im Restaurant,<br />
meistens aber in Cafés oder Clubs. Manche treffen<br />
sich mit Freunden im Zentrum und gehen spazieren,<br />
um das Lichtermeer zu bestaunen. Andere gehen auf<br />
den Roten Platz zum Schlittschuhlaufen. Um Mitternacht,<br />
wenn die Große Glocke (Russisch: Kuranty)<br />
der grossen Uhr des Kremlturms auf dem Roten Platz<br />
läutet, wird der Champagner geöffnet. Man lauscht<br />
der Ansprache des Präsidenten und tauscht Wünsche<br />
und Geschenke aus.<br />
In Familien mit Kindern dürfen die Kleinen genau um<br />
24.00 Uhr zum reich geschmückten Tannenbaum,<br />
wo Geschenke auf sie warten. In Russland bringt<br />
nicht der Weihnachtsmann oder das Christikind die<br />
Geschenke, sondern Ded Moroz (Väterchen Frost) und<br />
Snegurotschka (Schneemädchen), seine Enkelin.<br />
Wenige Europäer wissen, dass wir auch noch das Alte<br />
Silvesterfest am 13. Jänner feiern. <strong>Das</strong> ist zwar kein<br />
offizieller Feiertag, aber Freunde rufen an und sagen:<br />
he, vergiss nicht, heute ist das „Alte Neue Jahr“.<br />
Diese Tradition kommt noch aus der Zeit, bevor die<br />
damalige Sowjetunion 1918 vom Julianischen zum<br />
Gregorianischen Kalender wechselte.<br />
Weihnachten in Tokyo …<br />
Hallo, ich bin Yumi aus Tokyo und lebe seit drei Jahren<br />
im tollen <strong>Salzburg</strong>.<br />
In Japan sind die Weihnachtsfeiertage normale<br />
Arbeitstage. Es wird nur am 24.Dezember etwas<br />
Weihnachten gefeiert, meistens ohne religiösen<br />
Hintergrund. Im Dezember wird Tokyo illuminiert, es<br />
werden große Weihnachtsbäume aufgestellt, und aus<br />
Lautsprechern klingen internationale Weihnachtssongs<br />
und japanische Popsongs.<br />
Am 24. verbringen Paare einen romantischen Abend<br />
im Restaurant oder gehen in der Stadt bummeln.<br />
Familien mit kleinen Kindern feiern zu Hause. Die<br />
Kinder bekommen Geschenke. Dafür legen sie eine<br />
große Socke auf das Bett, damit sie vom Weihnachtsmann<br />
gefüllt wird. <strong>Das</strong> Haus wird mit einem kleinen<br />
Weihnachtsbaum aus Plastik geschmückt und die<br />
Fenster mit Weihnachtsschmuck beleuchtet. Am<br />
Weihnachtsabend isst man viel Geflügel, sehr wichtig<br />
ist die Weihnachtstorte.<br />
Sylvester wird in Japan richtig zelebriert. Viele Japaner<br />
reinigen ihr Haus, auch dort, wo man normalerweise<br />
nicht hinschaut. Am Silvester-Abend isst man<br />
Buchweizennudeln, dies bedeutet, dass man schlank<br />
und lange leben möchte. Ab Mitternacht läuten die<br />
Glocken 108 mal. Die Zahl bedeutet Klesha und mit<br />
dem Läuten verscheucht man Dämonen.<br />
Neujahr dauert bei uns drei Tage, vom 1.bis zum<br />
3.Januar. Man isst besondere Neujahrgerichte.<br />
Dazu trinkt man einen speziellen Neujahrs-Sake.<br />
Wir verschicken viele Neujahrskarten und besuchen<br />
Freunde und Verwandte. Es werden verschiedene<br />
Spiele gespielt und die Kinder erhalten ein “Neujahrstaschengeld”.<br />
An den drei Feiertagen zu Neujahr sind<br />
alle Tempel und Schreine überlaufen. Viele Frauen<br />
und Kinder tragen festliche Kimonos.<br />
Yumi<br />
Japan<br />
Maria<br />
Phillippines<br />
Weihnachten auf den Philippinen …<br />
Hallo, ich bin Maria und möchte Euch nach Manila<br />
mitnehmen.<br />
Auf den Philippinen fangen wir am 16. Dezember an,<br />
die Weihnachts-Jahreszeit zu feiern. Es ist der Tag,<br />
wenn die 9-tägigen Novene-Messen bei Tagesanbruch,<br />
gewöhnlich um 5 Uhr morgens, beginnen. Es ist<br />
immer eine Herausforderung, so früh aufzustehen,<br />
wenn es kalt und dunkel ist, sowie während der<br />
Messe wach zu bleiben, aber viele Leute besuchen die<br />
Messen während dieser Zeit. Sie freuen sich auf die<br />
bibingka, ein gedämpfter Kuchen aus Reismehl und<br />
Kokosmilch, den es nach der Kirche an kleinen Ständen<br />
zu kaufen gbit. Dieser Kuchen ist ein besonderes<br />
Vergnügen in dieser Zeit.<br />
Am 24. Dezember treffen wir uns dann zur Mitternachtsmesse.<br />
<strong>Das</strong> wirkliche Feiern fängt am 25.<br />
Dezember an. An diesem Tag treffen sich die Familien<br />
und setzen sich zusammen für das Mittagessen,<br />
um die Geschenke und die letzten Nachrichten<br />
auszutauschen. Diese Feiern sind immer spaßig und<br />
voll mit Gelächter.<br />
Am 31. Dezember begrüßen wir das Neujahr mit viel<br />
Feuerwerk und Lärm. Die Tradition sagt, dass man auf<br />
diese Weise die Dämonen vom letzten Jahr vertreibt.<br />
Wir alle wünschen uns auch ein freigiebiges Neues<br />
Jahr, so füllen wir unsere Reisbehälter voll und<br />
stellen Schüsseln mit Früchten auf den Tisch. Dafür<br />
bereiten wir unsere eigenen Lärmmacher, so wie einen<br />
alten Topf vor, den wir dann als Trommel benutzen.<br />
Um Mitternacht, wenn das Feuerwerk losgeht, drehen<br />
wir das Radio sehr laut und gehen auf die Straße,<br />
machen richtig Lärm und grüßen alle, die wir treffen.<br />
Ungefähr nach einer Stunde kehren wir alle zum Haus<br />
zurück und erfreuen uns an einer riesigen Mahlzeit<br />
mit Schinken und Käse und speziellen Süßigkeiten.<br />
18 SALZBURG INSIDE SALZBURG INSIDE 19<br />
TReNDs