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EU-Rahmen für nationale Strategien zur Integration der Roma

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efassen sich die <strong>EU</strong>-<strong>Strategien</strong> <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Integration</strong> von Drittstaatsangehörigen, dieauch den Bedürfnissen beson<strong>der</strong>s schutzbedürftiger Personengruppen Rechnung tragen. 5Die <strong>Integration</strong> <strong>der</strong> <strong>Roma</strong> wird nicht nur soziale Vorteile bieten, son<strong>der</strong>n sowohl <strong>der</strong> <strong>Roma</strong>-Bevölkerung als auch den Gemeinschaften, in denen sie leben, einen wirtschaftlichen Nutzenbringen. Nach einer aktuellen Untersuchung <strong>der</strong> Weltbank 6 beispielsweise könnte dieumfassende <strong>Integration</strong> <strong>der</strong> <strong>Roma</strong> in den Arbeitsmarkt einigen Län<strong>der</strong>n einen jährlichenwirtschaftlichen Nutzen von rund 0,5 Mrd. <strong>EU</strong>R bringen. Eine höhere Erwerbsquote <strong>der</strong><strong>Roma</strong> hätte gleich mehrere Vorteile: eine bessere wirtschaftliche Produktivität, geringerestaatliche Sozialhilfeleistungen und höhere Einkommenssteuereinnahmen. Der genanntenWeltbank-Untersuchung zufolge brächte die <strong>Integration</strong> <strong>der</strong> <strong>Roma</strong> in den Arbeitsmarkt deneinzelnen Län<strong>der</strong>n jährlich steuerliche Vorteile in Höhe von schätzungsweise rund175 Mio. <strong>EU</strong>R. All diese wichtigen wirtschaftlichen und finanziellen Folgen <strong>der</strong> <strong>Roma</strong>-<strong>Integration</strong> könnten wie<strong>der</strong>um dazu führen, dass die Gesellschaft den <strong>Roma</strong> mehr Offenheitentgegenbringt, und so zu ihrer reibungslosen <strong>Integration</strong> in die Gemeinschaften, in denen sieleben, beitragen.Die wirtschaftliche <strong>Integration</strong> <strong>der</strong> <strong>Roma</strong> wird auch den sozialen Zusammenhalt stärken, einebessere Achtung <strong>der</strong> Grundrechte, u. a. <strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heitenrechte, gewährleisten und dazubeitragen, Diskriminierungen aufgrund <strong>der</strong> Rasse, <strong>der</strong> Hautfarbe, <strong>der</strong> ethnischen o<strong>der</strong> sozialenHerkunft o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zugehörigkeit zu einer Min<strong>der</strong>heit zu beseitigen. 7Die <strong>EU</strong> hat verschiedene Vorschläge <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen und wirtschaftlichen<strong>Integration</strong> <strong>der</strong> <strong>Roma</strong> durch die Mitgliedstaaten unterbreitet, zuletzt in <strong>der</strong> Mitteilung <strong>der</strong>Kommission von April 2010 8 . Gemäß <strong>der</strong> Richtlinie 2000/43/EG sind die Mitgliedstaatenbereits verpflichtet, den <strong>Roma</strong> (wie auch an<strong>der</strong>en <strong>EU</strong>-Bürgern) diskriminierungsfreienZugang zu Bildung, Beschäftigung, Berufsausbildung, Gesundheitsdiensten, Sozialschutz undWohnraum zu bieten. Die strikte Überwachung <strong>der</strong> Umsetzung dieser Richtlinie kann sehrhilfreich sein, wenn es darum geht, die Erfolge <strong>der</strong> <strong>Roma</strong>-<strong>Integration</strong>smaßnahmen zumessen 9 .Trotz einiger Fortschritte, die in den letzten Jahren auf Ebene <strong>der</strong> Mitgliedstaaten und <strong>der</strong><strong>EU</strong> 10 erzielt wurden, hat sich an <strong>der</strong> Alltagssituation <strong>der</strong> meisten <strong>Roma</strong> wenig geän<strong>der</strong>t. Der<strong>Roma</strong>-Taskforce 11 <strong>der</strong> Kommission zufolge wurden noch immer keine schlagkräftigen undangemessenen Maßnahmen ergriffen, um die sozialen und wirtschaftlichen Probleme einesgroßen Teils <strong>der</strong> <strong>Roma</strong>-Bevölkerung in <strong>der</strong> <strong>EU</strong> zu lösen.567891011Für 2011 ist eine Mitteilung über eine Europäische Agenda für die <strong>Integration</strong> vonDrittstaatsangehörigen geplant.Weltbank, <strong>Roma</strong> Inclusion: An Economic Opportunity for Bulgaria, the Czech Republic, <strong>Roma</strong>nia andSerbia, September 2010.Artikel 2 des Vertrags über die Europäische Union und Artikel 21 <strong>der</strong> Charta <strong>der</strong> Grundrechte <strong>der</strong>Europäischen Union.KOM(2010) 133, Soziale und wirtschaftliche <strong>Integration</strong> <strong>der</strong> <strong>Roma</strong> in Europa.Richtlinie 2000/43/EG des Rates vom 29. Juni 2000 <strong>zur</strong> Anwendung desGleichbehandlungsgrundsatzes ohne Unterschied <strong>der</strong> Rasse o<strong>der</strong> <strong>der</strong> ethnischen Herkunft(ABl. L 180 vom 19.7.2009, S.22).KOM(2010) 133, Abschnitt 2.Die <strong>Roma</strong>-Taskforce <strong>der</strong> Kommission wurde am 7. September 2010 eingerichtet, um in denMitgliedstaaten die <strong>EU</strong>-Mittel <strong>zur</strong> <strong>Integration</strong> <strong>der</strong> <strong>Roma</strong> gezielter einzusetzen, ihre Verwendung (u. a.unter dem Gesichtspunkt <strong>der</strong> Wirksamkeit) zu bewerten, Vergleichsmaßstäbe hierfür aufzustellen sowieSchwachstellen bei <strong>der</strong> Mittelverwendung zu ermitteln.DE 3 DE

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