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Leistungsbeurteilung der SABA Attinghausen - wst21 Michele Steiner

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A K T U E L L | A C T U E LHAUPTARTIKEL | ARTICLE DE FOND<strong>Leistungsbeurteilung</strong> <strong>der</strong> <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong>Halbzeit des MonitoringsITER <strong>Attinghausen</strong>: analyse deperformanceMonitoring: mi-temps du programmeLa nouvelle installation de traitement des eauxroutières (ITER) <strong>Attinghausen</strong> dans le canton d’Uritraite les eaux routières du tronçon autoroutierErstfeld-Amsteg (A2). Selon les résultats obtenusjusqu’ici, 95% des eaux routières sont inté -gralement traités et aucune baisse significativede la capacité de filtrage du bassin de rétentionFerrosorp n’a été mise en évidence. Ce bassinélimine efficacement les substances non solubleset les métaux lourds. Le monitoring en placejusqu’à fin 2008 montrera si les estimationssont réalistes quant à la capacité du décanteurlamellaire. Il s’agira également d’évaluer la capa -cité de filtrage du bassin de rétention à zéolithe.Performance Evaluation of RRTP<strong>Attinghausen</strong>Halftime of MonitoringA new type of road runoff treatment plant (RRTP),the RRTP <strong>Attinghausen</strong>, located in the CantonUri purifies the road runoff of the A2 motorwaysection Erstfeld–Amsteg. The RRTP <strong>Attinghausen</strong>has been monitored intensively since November2006. The results show that 95% of the inletcould be treated completely. The hydraulic performanceof the ferrosorp-based filter basin hasremained almost constant over time. The heavymetals were removed successfully with this kind offilter basin, as well as total suspended solids andhydrocarbons. The monitoring will be continueduntil the end of 2008 and will show if the treatmentperformance of the lamellar separator can beconfirmed. Another task to be completed will be theassessment of the zeolite-based filter basin.Die neuartige Strassenabwasserbehandlungsanlage (<strong>SABA</strong>) <strong>Attinghausen</strong>im Kanton Uri behandelt das Strassenabwasser <strong>der</strong> A2 des AbschnittsErstfeld-Amsteg. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass 95 % des Wassersvollständig behandelt werden konnten. Die hydraulische Leistungsfähigkeitdes Ferrosorp-Retentionsfilterbeckens (RFB) zeigt bisher keine signifikanteBeeinträchtigung. Diese Art von Filterbecken entfernt die gesamtenungelös ten Stoffe sowie die Schwermetalle wirkungsvoll aus dem Strassenabwasser.Das noch bis Ende 2008 dauernde Monitoring wird zeigen,ob die Abschätzungen zur Leistungsfähigkeit des Lamellenabschei<strong>der</strong>szutreffen. Ebenso kann die Leistung des Zeolith-Retentionsfilterbeckensbis dann beurteilt werden.1. Einleitung<strong>Michele</strong> <strong>Steiner</strong>Die wirksame Behandlung von stark verschmutztemStrassenabwasser durch bewachseneBodenfilter erfor<strong>der</strong>t viel Platz, <strong>der</strong>vor allem in urbanen Räumen oft nicht vorhandenist. Deshalb wurden in den letztenJahren und werden immer noch Strassenabwasserbehandlungsanlagen(<strong>SABA</strong>s) entwickelt,die das Strassenabwasser auf geringerer Flächebehandeln. Demzufolge werden diese neuen<strong>SABA</strong>-Typen hydraulisch teilweise deutlichhö her belastet als bewachsene Bodenfilter,weshalb sie auch als hochbelastete <strong>SABA</strong>s bezeichnetwerden. Wegen <strong>der</strong> Anwendung voneher technischen Verfahren wie beispielsweiseeiner speziellen Adsorptionsschicht o<strong>der</strong> einemgwa 7/2008 531


A K T U E L L | A C T U E LHAUPTARTIKEL | ARTICLE DE FONDLamellenabschei<strong>der</strong> werden solche<strong>SABA</strong>s auch technische <strong>SABA</strong>s genannt.Einige <strong>der</strong> neuartigen technischenVerfahren haben ihre Wirksamkeit in<strong>der</strong> kommunalen Abwasserbehandlung,<strong>der</strong> Trinkwasseraufbereitungo<strong>der</strong> <strong>der</strong> Industrieabwasserbehandlungbereits unter Beweis gestellt.An<strong>der</strong>e, vor allem Verfahrens kom -binationen, sind speziell für die Anfor<strong>der</strong>ungenzur Strassenabwasserbehandlungentwickelt worden. Strassenabwasserist für die Behandlungein anspruchsvolles Medium. DieGründe dafür sind die hohe Variabi -lität des Durchflusses und <strong>der</strong> Schadstoffkonzentrationensowie die chemisch,physikalisch und biologischunterschiedlichen Eigenschaften <strong>der</strong>Schadstoffe. Deshalb ist es sinnvoll,die Leistungsfähigkeit von neuenVerfahrenstypen mit einem Monitoringprogrammzu testen. Neben <strong>der</strong>Leistungsüberprüfung können dankeinem Monitoring verfahrenstechnischeGrundlagenkenntnisse ge won -nen werden, die eine bessere Dimensionierungkünftiger typen gleicherAnlagen ermöglichen.Die <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong> im KantonUri ist ein solcher neuartiger <strong>SABA</strong>-Typ. Im Vergleich zu bewach senenBodenfiltern benötigt diese <strong>SABA</strong>weniger Fläche und soll trotz demeine sehr hohe Reinigungsleis tungerreichen. Dieser Artikel fasst diebisherigen Erkenntnisse aus dem Monitoring<strong>der</strong> <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong>zusammen.2. <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong>Die <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong> und ihrebeiden Schwesteranlagen, die<strong>SABA</strong>s Epp und Wiler, befinden sichan <strong>der</strong> A2 zwischen Erstfeld undAmsteg im Kanton Uri. Die von einemIngenieurbüro in Baar teilweisein Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Eawagentwickelte <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong>rei nigt das Strassenabwasser einerStrassenfläche von 11,5 ha mit einemVerkehrsaufkommen von durch -schnitt lich 21000 Fahrzeugen proTag.Die Verfahrenskombination <strong>der</strong><strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong> ist neuartig undbesteht aus zwei Reinigungsstufen:dem Lamellenabschei<strong>der</strong> als Vorreinigungund den beiden Retentions fil ter -becken als Hauptreinigungsstufe (Abb. 1).Der Lamellenabschei<strong>der</strong> hat die Aufgabe, ineinem ersten Schritt die im Strassenabwasserenthaltenen Grobstoffe wie zum Beispiel Sand,Schnittgutreste o<strong>der</strong> auch Zigarettenstummelabzutrennen. Im zweiten Schritt werden diesedimentierbaren Partikel mit Hilfe <strong>der</strong> Lamellenaus dem Strassenwasser entfernt undzusammen mit den Grobstoffen im Schlammbunkergespeichert. Da durch wird bereits einTeil <strong>der</strong> Schad stoffe abgetrennt. Für den Betrieb<strong>der</strong> beiden Retentionsfilterbecken istdiese Partikelabtrennung wichtig, weil damitdie Kolmation reduziert wird.Nach <strong>der</strong> Vorreinigung im Lamellenabschei<strong>der</strong>gelangt das Strassenabwasser in die beidenRetentionsfilterbecken. Die Aufgabe <strong>der</strong> Reten -tionsfilterbecken ist es, zuoberst in <strong>der</strong> Splitt-Sandschicht die Feinpartikel abzutrennen undanschliessend die gelösten Schwermetalle ineiner Adsorptionsschicht zurückzuhalten. DieAdsorptionsschicht <strong>der</strong> beiden Retentionsfilterbeckenbesteht aus jeweils unterschiedli chenAdsorbermaterialien. Während in einem Beckendas Eisenhydroxid Ferrosorp eingebautwurde, besteht die Adsorberschicht im an<strong>der</strong>enBecken aus Zeolith. Im Sommer sind beideBecken in Betrieb, im Winter nur das Ferrosorp -becken. Mit dieser Betriebsart können die imSommer häufiger auftretenden hohen Ab flussintensitätenaufgefangen und behandelt werden.Zudem wird dadurch die Rücklösung vonSchwer metallen aus <strong>der</strong> Zeolithschicht,bedingtdurch den Streusalzeinsatz im Winter, verhin<strong>der</strong>t.RetentionsfilterbeckenDurchflussmessungen4Neuer Standort:DurchflussmessungLamellen12Probenahmestelle:Zulauf- GUS, Schwermetalle, PAK- Trübung, Temperatur, LeitfähigkeitProbenahmestelle:Ablauf Absetzbecken- GUS, Schwermetalle, PAK- TrübungStilleReuss5Niveaumessung36Probenahmestelle:Ablauf Retentionsfilter- GUS, Schwermetalle, PAK- Trübung, Temperatur, Leitfähigkeit7 RegenmesserAbb. 1 Räumliche Anordnung <strong>der</strong> einzelnen Verfahrensstufen <strong>der</strong> <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong> (links), schematische Anordnung <strong>der</strong> Messgeräte (rechts). (Quelle: ARP).532gwa 7/2008


A K T U E L L | A C T U E LHAUPTARTIKEL | ARTICLE DE FONDEine detaillierte Beschreibung <strong>der</strong> <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong>sowie des Monitorings ist in [1] zufinden.3. Ausgangslage und KennzahlenDie <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong> ist seit Mai 2006 inBetrieb. Mit dem Monitoring konnte imNovember 2006 begonnen werden. Bedingtdurch den bereits erfolgten Streusalzeinsatzwurde die <strong>SABA</strong> auf «Winterbetrieb» (Ferrosorpbecken)eingestellt. Dieser Betriebsmoduswurde mit einem kurzen Unterbruch vonwenigen Wochen im Herbst 2007 beibehalten.Bezüglich <strong>der</strong> Messtechnik gilt es zu erwähnen,dass die Durchflussmessung im Zulauf AnfangMärz 2008 umplatziert wurde. Diese Massnahmewurde notwendig, weil durch die halboffeneWildbachschale zu viel Schnitt- und Mähgutzur <strong>SABA</strong> gelangten. Dies führte zu einer zustarken Beeinträchtigung <strong>der</strong> Durchflussmessung.Aus diesem Grund beruhen die Auswertungenin diesem Beitrag auf Schadstoffkonzentrationen.Die frachtspezifische Beur tei lungwird aufgrund <strong>der</strong> Messungen bis Ende 2008erfolgen. Die Tabelle 1 gibt eine Übersichtüber die vorliegenden analysierten Ereignis -se sowie über die Anzahl <strong>der</strong> Proben.4. Regenhöhe und RegenverteilungDie Charakterisierung des Regens sowie <strong>der</strong>Regenereignisse ist für das Monitoringwichtig, weil sich daraus die zu analysierendenEreignisse bestimmen lassen. Die Abgrenzung<strong>der</strong> Regenereignisse wurde mit einer eigens zurDatenauswertung und Zeitreihenanalyse vondynamischen Prozessen entwickelten Softwaredurchgeführt. Die Kriterien zur Abgrenzung<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsereignisse waren eine minimaleRegensumme von 1,5 mm (BenetzungsundVerdunstungsverluste) und eine nie<strong>der</strong>schlagsfreieZeit von 30 Minuten (GeometrieEinzugsgebiet). Die Ergebnisse <strong>der</strong> Regendatenvon Februar 2007 bis April 2008 sind inAbbildung 2 dargestellt.Wie erwartet zeigt sich, dass zwei Drittel <strong>der</strong>total zum Abfluss gelangenden Nie<strong>der</strong>schlagshöheauf Regenereignisse entfallen, die in ihrerSumme kleiner als 10 mm sind. Regenereignissemit einer Gesamthöhe kleiner 7 mm machenin etwa die Hälfte <strong>der</strong> insgesamt zum Abflussgelangenden Nie<strong>der</strong>schlagsmenge aus. Entsprechend dieser Verteilung wurden auch dieanalysierten Ereignisse (Tab. 1) ausgewählt, in -dem die Ereignisklasse mit 2–4 mm Regenhöheam häufigsten beprobt wurde (8).DatumEreignisseZulauf<strong>SABA</strong>Ablauf Lamellenabschei<strong>der</strong>AblaufFerrosorpAblaufZeolithRegenhöhe[mm]8.3.2007 4 4 3 6,01.5.2007 7 7 4 8,313.11.2007 4 2,516.12.2007 4 2 / 2,417.12.2007 7 12,718.12.2007 8 2,2 / 1,511.1.2008 24 24 2 3,315.1.2008 13 13 5 6,2 / 8,530.1.2008 13 13 1 2,6 / 2,213.2.2008 9 9 1 2,6Summe 70 70 35 4Tab. 1 Übersicht <strong>der</strong> bisher analysierten Ereignisse, <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> analysierten Proben und <strong>der</strong> Regenhöhenpro Ereignis. Pro Tag sind mehrere Ereignisse möglich. Die Analytik wird vom Laboratorium <strong>der</strong> Urkantonedurchgeführt.VerteilungRegenhöhe pro Klasse [%]2520151050Regenhöhenklassen [mm]Abb. 2 Verteilung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsereignisse nach Regenhöhenklassen.5. Hydraulische Leistungs -fähigkeit2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 325.1 Berechnung des hydraulischenWirkungs gradesDer hydraulische Wirkungsgrad einer<strong>SABA</strong> sagt aus, wie hoch <strong>der</strong>Anteil des Wassers ist, welcher durchdie <strong>SABA</strong> o<strong>der</strong> durch einzelne Verfahrensstufengeleitet wird. Zur <strong>Leistungsbeurteilung</strong><strong>der</strong> Schadstoffent -fernung ist <strong>der</strong> hydraulische Wirkungsgradwichtig, weil Strassenwasser,welches die <strong>SABA</strong> nichtdurch läuft, auch nicht gereinigt wird.VerteilungSumme100806040200Totale Regenhöhe [%]Entsprechend sinkt <strong>der</strong> Gesamtwirkungsgrad einer <strong>SABA</strong> (Gleichung1). <strong>SABA</strong>,gesamt (t)= Hydraulisch (t) Schadstoff (t)(1)Die Vorentlastung <strong>der</strong> <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong>wurde auf ein einjährigesRegenereignis dimen sioniert. Gemässdiesen Grundlagen ist pro Jahrmit einer entlasteten Wassermengevon 500 m 3 zu rechnen. Seit <strong>der</strong> Inbetriebnahme<strong>der</strong> Mess technik imNovember 2006 sind bis Ende April2008 rund 65 000 m 3 Strassenab-gwa 7/2008533


A K T U E L L | A C T U E LHAUPTARTIKEL | ARTICLE DE FONDwasser durch das Retentionsfilterbecken<strong>der</strong> <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong> geflossen.Zuvor wurden total 955 m 3o<strong>der</strong> 636 m 3 pro Jahr entlastet, was<strong>der</strong> Dimensionie rung von 500 m 3 proJahr entspricht. Die entlastete Mengedes Ferrosorp- Reten tions fil ter -beckens (RFB) beträgt insgesamt2200 m 3 o<strong>der</strong> 1450 m 3 pro Jahr, istalso trotz des Betriebs <strong>der</strong> <strong>SABA</strong>mit nur dem Ferrosorp-RFB im berechnetenBereich. Ausgehend vomZufluss wurden 98,5% durch die<strong>SABA</strong> und 95,1% durch das Fer -rosorp-RFB geleitet. Solch hohehydraulische Wirkungsgrade sindsinnvoll für Anlagen mit einer hohenEliminationsleistung.spezifische Filterleisung [¬/(m 2 min)]2.521.510.5Abb. 3 Spezifische Filterleistung des Ferrosorpbeckens.Niveau 0,7 mNiveau 0,5 mNiveau 0,3 m0Dez 06 Feb 07 Apr 07 Jun 07 Aug 07 Okt 07 Dez 07 Feb 085.2 FerrosorpbeckenBis 31. März 2008 wurden im Ferrosorp-Retentionsfilterbeckenbisherrund 100 m 3 Stras senabwasser proQuadratmeter Filterfläche behandelt.Zur Feststellung einer mögli -chen Kolmation wurde <strong>der</strong> Verlauf<strong>der</strong> spezifischen Filterleistung anhandvon neun über den Zeitraumvon Dezember 2006 bis Februar2008 verteilten Abflussereignissenbestimmt. Der spezifische Durchflusspro Minute und pro QuadratmeterFilterfläche in Abhän gigkeitdes Wasserstandes im Becken ist inAbbildung 3 dargestellt.Die spezifische Filterleistung verläuftfür alle Einstauhöhen im betrachtetenZeitraum parallel. Ob in diesem Zeitraumeine Abnahme stattgefun den hat, ist schwierigzu beurteilen, da die Werte schwanken und<strong>der</strong> Verlauf ab März 2008 noch offen ist. Solltensich die Anfang Februar gemessenen Wertebestätigen, würde die hydraulische Leistungallmählich abnehmen. Zur Lokalisierung einesmöglichen Kolmationshorizontes, beispielsweisean <strong>der</strong> Oberfläche des Retentionsfilterbeckens,werden ge gen Ende des Monitoringsgezielte Versickerungsversuche durchgeführt.Doch auch wenn eine allmählicheKol ma tion stattfinden würde, müsste dieOberfläche des Ferrosorp-RFB erst in etwaeinem Jahr, also nach einer Betriebsdauer vonüber drei Jahren, auf geraut bzw. an<strong>der</strong>weitigbehandelt werden.6. Schadstoffentfernung6.1 Konzentration im <strong>SABA</strong>-ZulaufZur <strong>Leistungsbeurteilung</strong> einer <strong>SABA</strong> sind imersten Schritt die Kon zentrationen und Frachtenim Zulauf zur Anlage massgebend. Infolge<strong>der</strong> erwähnten Beeinträchtigungen <strong>der</strong> Durchflussmessungim Zulauf werden an diesen Stellendie gemessenen Konzentrationen verwendet.Als Kennzahlen werden <strong>der</strong> Median unddie Mittelwerte berechnet, die mit den Datenaus Messungen des Strassenabwassers <strong>der</strong> Kantonsstrassein Burgdorf mit einem DTV 1 von17 000 verglichen werden (Abb. 4) [2].Ein Vergleich <strong>der</strong> Konzentrationen mit denDaten aus Burgdorf [2] ist in Folge <strong>der</strong> ähnlichenVerkehrsbelastung sinnvoll. Die deutlichstenUnterschiede sind bei den gesamtenungelösten Stoffen (GUS) zu erkennen. Bezüglichdes Mittelwertes sind die im Zulauf zur <strong>SABA</strong>1durchschnittlicher Tagesverkehr (DTV)Konzentrationen [µg/¬]GUS [mg/¬]10 0001000100105134100Zulauf (Mittelwert)Zulauf (Median)Daten [2]139106034572040103029006479623346225299Verhältnisse <strong>der</strong> Mittelwerte1.41.210.80.60.40.210GUS Cr Cu Fe Ni Pb Zn GUS Cr Cu Fe Ni Pb ZnAbb. 4 Gemessene Konzentrationen im Zulauf zur <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong> sowie im Strassenabwasser Burgdorf [2] (links). Verhältnis <strong>der</strong> Mittelwerte im Zulauf <strong>der</strong> <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong>mit den Mittelwerten des Strassenwassers <strong>der</strong> Kantonsstrasse in Burgdorf [2] (rechts).534gwa 7/2008


A K T U E L L | A C T U E LHAUPTARTIKEL | ARTICLE DE FONDAttinghau sen gemessenen Konzentrationen halbso hoch wie diejenigen in Burgdorf (Abb. 4).Dasselbe trifft auch auf Blei zu, allerdings aufeinem sehr tiefen Kon zentrationsniveau. Ebenfallstiefer ist in <strong>Attinghausen</strong> die Eisenkonzentration.Die Mittelwerte <strong>der</strong> Kupfer- undZinkkonzentrationen sind vergleichbar, auchwenn Zink im Zulauf <strong>der</strong> <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong>erhöht ist. Dies ist in Anbetracht <strong>der</strong> dochvergleichsweise deutlich tieferen GUS-Konzentrationenbeachtlich. Die Unterschiede in<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> beiden Strassenabwässer kön -nen hauptsächlich auf den unterschiedlichenStrassentyp und das unterschiedliche Verkehrsverhaltenzurückgeführt werden. Ebenfalls zuberücksichtigen ist das in den Wintermonatenim Vergleich zum Sommer deutlich geringereVerkehrsaufkommen auf <strong>der</strong> A2. Bedingt durchdie Probenahmen hauptsächlich im Winter kannerwartet werden, dass die Konzentrationen imSommer zunehmen.Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Stoffkonzentrationenwährend eines Regenereignissesstark variieren, was durch die unterschiedli chenWerte des Medians und des Mittelwerts bereitsangedeutet ist. Konkret betragen die 90 % Per -zentile von GUS 107 mg/¬, von Kupfer 100 µg/¬,von Zink 590 µg/¬ und von Kohlenwasserstoff(KW) 515 µg/¬. Mit diesen hohen Konzentrationenkönnen entsprechend hohe Frachtenverbunden sein.Hinsichtlich <strong>der</strong> Beurteilung des Strassenabwassersim Zulauf <strong>der</strong> <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong>sind die Vergleichswerte interessant (Abb. 4).Die Vergleichswerte beziehen sich bei GUSauf die Einleitbedingungen für geklärtes, kommunalesAbwasser und bei Chrom, Kupfer,Nickel, Blei und Zink auf die Qualitätszielegemäss Gewässerschutzverordnung(GschV). Während dieVergleichswerte bei GUS, Kupferund Zink um ein Mehrfaches überschrittenwerden, findet bei Chromeine Überschreitung um den Faktorzwei statt. Blei und Nickel hingegenunterschreiten die Vergleichswerte.Bei Strassen mit höherem Verkehrsaufkommenmuss allerdings auchbei Blei und Nickel mit einem Überschreiten <strong>der</strong> Vergleichswerte gerechnet werden. Zusammenfassendlässt sich <strong>der</strong> Schluss ziehen, dassGUS, Zink und Kupfer als Leitparameter(Indikatoren) betrachtet werdenkönnen.6.2 Ablaufkonzentrationen desLammellen abschei<strong>der</strong>sDie Leistung des Lamellenabschei -<strong>der</strong>s wird zuerst anhand <strong>der</strong> erzieltenAblaufkonzentrationen beurteilt.In Abbildung 5 sind zu diesemZweck die Mittelwerte und die Mediane<strong>der</strong> Zu- und Ablaufkonzentrationendes Lamellenabschei<strong>der</strong>szusammen mit Vergleichswerten da r -gestellt. Folgende Aussagen könnengemacht werden:GUSDie Ablaufkonzentration beträgt26 mg/¬ (Mit telwert) und 22 mg/¬(Median). Beide Werte überschreitensomit den Vergleichswert fürGUS geringfügig.Chrom (Cr)Die Chromkonzentration im Ablaufdes Lamellenabschei<strong>der</strong>s ist geringfügigerhöht. Diese Abweichungauf <strong>der</strong>art tiefem Konzentrations -niveau ist jedoch statistisch betrachtetnicht signifikant.Kupfer (Cu)Der Mittelwert <strong>der</strong> Kupferkonzentrationim Ablauf liegt bei 40 µg/¬,<strong>der</strong> Median bei 33 µg/¬. Beide Werteüberschreiten somit das Qualitätszielfür Fliessgewässer deutlich.Nickel (Ni), Blei (Pb)Die gemessenen Konzentrationenliegen bereits im Zulauf zum Lamellenabschei<strong>der</strong>mit 6 und 4 µg/¬bereits unterhalb des Qualitätsziels.Zink (Zn)Im Ablauf des Lamellenabschei<strong>der</strong>sbetragen die Zinkkonzentrationen183 µg/¬ (Mittelwert) und 120µg/¬ (Median). Beide Werte über-Konzentrationen [µg/¬]GUS [mg/¬]100010010151266342252013141091065604012343310565243110964651103462121722519292027018333160120290.1GUS Cr Cu Ni Pb Zn KWZulauf (Mittelwert) Ablauf Lamellen (Mittelwert) Ablauf Ferrosorp (Mittelwert)Zulauf (Median) Ablauf Lamellen (Median) Ablauf Ferrosorp (Median)VergleichswerteAbb. 5 Konzentration im Zulauf zur <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong>, im Ablauf des Lamellenabschei<strong>der</strong>s, im Ablauf des Ferrosorp-Retentionsfilterbeckens sowie Vergleichswerte.gwa 7/2008535


A K T U E L L | A C T U E LHAUPTARTIKEL | ARTICLE DE FONDGUSDie GUS-Konzentration von 5 und 6 mg/¬ imAblauf ist tief. GUS werden somit wirkungsvollzurückgehalten. Diese hohe Leistung istauch anhand <strong>der</strong> abnehmenden Trübung in Abbildung6 erkennbar. Der Vergleichswert von20 mg/¬ kann problemlos eingehalten werden.Chrom (Cr)Die Chromkonzentration liegt mit 5,5 (Median)und 10 µg/¬ (Mittelwert) geringfügig überdem Qualitätsziel.Kupfer (Cu)Die Konzentrationen im Ablauf des Ferrosorp-RFBliegen bei 9,5 und 12 µg/¬ und überschreitendas Qualitätsziel für Kupfer.Zulauf<strong>SABA</strong>AblaufLamellenabschnei<strong>der</strong>schreiten somit den Vergleichswertdeutlich.Kohlenwasserstoffe (KW)Die Ablaufkonzentration von KWliegt bei 183 bzw. 120 µg/¬.Diese erste Leistungsabschätzungzeigt, dass <strong>der</strong> Lamellenabschei<strong>der</strong>die Schadstoffkonzentrationen vorallem von GUS, Zink und KW reduziert.Bei GUS liegt die Reduktionje nach Verwendung des Medianso<strong>der</strong> des Mittelwerts zwischen 35 und50%, bei Kupfer zwischen 1 und 33%,bei Zink zwischen 16 und 39% undbei KW zwischen 25 und 33 %. DieElimination <strong>der</strong> Trübung beträgt imLamellenabschei<strong>der</strong> zwischen 28 und38 %. Dies ist weniger als die mitHilfe von mathematischen Simulationenberechnete Elimination von50 %. Als Vergleich: Der berechneteWirkungsgrad des Lamellanabschei<strong>der</strong>-Bauwerks,allerdings ohneLamellen, würde 20 % betragen. Esmuss beachtet werden, dass die Leistungjedes Verfahrens, welches auf<strong>der</strong> Sedimentation beruht, durch diePartikelgrössenverteilung im Strassenwasserlimitiert ist, da ein hoherAnteil <strong>der</strong> Partikel im Strassenwassermit einem Durchmesser < 100 µmvorliegt [2].AblaufFerrosorp RFBAbb. 6 Trübung im Zulauf <strong>der</strong> <strong>SABA</strong>, im Ablauf des Lamellenabschei<strong>der</strong>s und im Ablauf des Retentionsfilterbeckens(Ferrosorp). (Quelle: Labor <strong>der</strong> Urkantone)Der Lamellenabschei<strong>der</strong> vermag dieKonzentrationen aller Stoffe zu reduzieren.Diese Reduktion geht al -lerdings nicht so weit, dass die Vergleichswerteunterschritten wer den.Somit hat <strong>der</strong> Lamellenabschei <strong>der</strong>aufgrund <strong>der</strong> vorliegenden Datenden Charakter einer Vorreinigungsstufe.Diese Ergebnisse können künftigdank umplatzierter Durchflussmessungim Zulauf auch mittelsfrachtbasierten Auswertungen über -prüft und ergänzt werden. ZusätzlicheAuswertungen sind in den Zwi -schenberichten zur <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong>zu finden [3].6.3 Ablaufkonzentrationen desFerrosorp-RetentionsfilterbeckensDie <strong>Leistungsbeurteilung</strong> des Ferrosorp-Retentionsfilterbeckenserfolgtanalog <strong>der</strong>jenigen des Lamellenabschei<strong>der</strong>s(Abb. 5). Die Ablauf -konzentrationen des Ferrosorp-RFBsind im Vergleich zu den Ablaufkonzentrationendes Lamellenabschei<strong>der</strong>sfür alle gemessenen Stoffedeutlich tiefer. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>efür GUS, Kupfer und Zink, dieals eigentliche Indikatorstoffe für diestoffliche Belastung des Strassen -abwassers gelten. Für die einzelnenStof fe können folgende Aussagengemacht werden:Nickel (Ni), Blei (Pb)Die gemessenen Konzentrationen im Zulaufzum Retentionsfilter sind bereits unterhalb desQualitätsziels. Trotzdem können beide Konzentrationenim Ferrosorp-RFB weiter reduziertwerden.Zink (Zn)Der Mittelwert von Zink im Ablauf des RFBbeträgt 17 µg/¬, <strong>der</strong> Median ist 8,7 µg/¬. BeideWerte unterschrei ten somit das Qualitätsziel.Kohlenwasserstoffe (KW)Auch KW werden im Ferrosorp-RFB deutlichreduziert. Im Ablauf des Ferrosorp-RFB betragendie Konzentrationen 33 µg/¬ (Mittelwert)und 29 µg/¬ (Median).Basierend auf diesen Daten kann nun <strong>der</strong>Rückhalt <strong>der</strong> bisher betrach teten Stoffe in <strong>der</strong><strong>SABA</strong> Attinghau sen in Form eines konzentrationsbasiertenWirkungsgrades beurteilt werden.Die Angaben beziehen sich dabei auf dieberechneten Mittelwerte und die Mediane, siesind in Abbildung 7 dargestellt. Der höchs teprozentuale Rückhalt wird für Zink (> 95%)und GUS (85–89%) erreicht. Hohe Werteweisen auch Kohlenwasserstoffe (82–88%)und Kupfer (71–81%) auf. Bei Nickel und Bleiwerden Werte zwischen 58 und 82% erzielt.Chrom wird mit 21–51 % zurückgehalten.Eine <strong>Leistungsbeurteilung</strong> von <strong>SABA</strong>s basierendallein auf Wirkungsgraden ist jedochschwie rig zu interpretieren, weil die Wirkungsgradeauch von <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Zulaufkonzentrationenabhängig sind. Lediglich auf <strong>der</strong>Basis von Wirkungsgraden betrachtet, wäre dieLeistung <strong>der</strong> <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong> beim Rückhaltvon beispielsweise Blei deutlich schlechter536gwa 7/2008


A K T U E L L | A C T U E LHAUPTARTIKEL | ARTICLE DE FONDals von Zink. Dabei würde vergessen gehen,dass bereits die Zulaufkonzentration von Bleisehr tief ist. Bei Strassen mit höherer Verkehr s -dichte wird die mittlere Bleikonzentration imZulauf ansteigen, die Ablaufkonzentration vo r -aussichtlich aber gering bleiben. Damit steigtautomatisch <strong>der</strong> Wirkungsgrad. Dieser Sachverhaltkann anhand <strong>der</strong> Zinkkonzentrationenbei einzelnen Ereignissen beobachtet werden[3]: Die Ablaufkonzentrationen bleiben kons -tant, auch bei typischerweise stark schwankendenZulaufwerten. Deshalb ist es wichtig,bei <strong>der</strong> Verwendung von Wirkungsgraden dieZulauf- und die Ablaufkonzentrationen ebenfallsin Betracht zu ziehen. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>ebeim Vergleich von Teilstufen bei mehrstufigenAnlagen.Für die Beurteilung <strong>der</strong> Wirkung <strong>der</strong> im Retentionsfilterbeckeneingebauten Ferrosorpschichtwird gegen Ende des Monitorings einSchadstoffprofil erstellt. Anhand <strong>der</strong> Schadstoffgehaltein den unterschiedlichen Tiefen lässtsich feststellen, in welcher Schicht die Schadstoffezurückgehalten werden und in welchemAusmass die Ferrosorpschicht bereits erschöpftist. Anhand <strong>der</strong> daraus gewonnenen Informationenlässt sich die Reststandzeit berechnenund die Dimensionierung von Ferrosorpschichtentypengleicher Anlagen optimieren.6.4 Zeolith-RetentionsfilterbeckenDie vier zwischen September und November2008 gemessenen Werte im Ablauf des Zeolithbeckenszeigen ähnlich tiefe Konzentrationenwie im Ablauf des Ferrosorpbeckensund unterschreiten die Vergleichswerte fürCu, Zn und GUS deutlich. Eine umfangreicheLeistungsüberprüfung des Zeolithbeckens findetseit Ende April 2008 statt (Umstel lung aufSommerbetrieb).7. DimensionierungsgrundlagenAuf Grundlage <strong>der</strong> vorhandenen Daten kanneine erste grobe Abschätzung für die spezifischeGUS-Belastung des Ferrosorp-RFBgemacht werden. Die spezifische Filterbelastungliegt zwischen 7 und 12 kg GUS pro Quadratmeter.Diese Werte können somit als Minimal -belastung interpretiert werden, die innerhalbeiner Betriebsdauer von bisher beinahe zweiJahren noch nicht zu einer mass geblichen Kolmationgeführt haben. Dank <strong>der</strong> Verlängerungdes Monitorings bis Ende 2008 können dieseWer te überprüft werden, wenn die <strong>SABA</strong> ab Ok -tober wie<strong>der</strong> im Wintermodus betrieben wird.Rückhalt <strong>der</strong> Stoffe [%]1009080706050403020100Abb. 7 Reduktion von GUS, Schwermetallen und KW in <strong>der</strong> <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong>.8. Betrieb und EntsorgungDie Entleerung des Schlammbun -kers des Lamellenabschei<strong>der</strong>serfolgte erstmals am 26. März 2007im Rahmen <strong>der</strong> Reinigung des gesamtenLamellenabschei<strong>der</strong>s. 27 m 3Schlamm wurden aus dem Sumpfdes Lamellenabschei<strong>der</strong>s abgepumptund entsorgt. Die Schadstoffgehaltedes Schlammes können mit denGrenz werten <strong>der</strong> technischen Verordnungüber Abfälle (TVA) für dieAblagerung auf einer Inertstoffdeponieverglichen werden. Bei denWerten für Chrom, KW und polyzyklischearomatische Kohlenwasserstoffe(PAK) handelt es sich um empfohlenezusätzliche Anfor<strong>der</strong>ungenfür die Ablagerung auf einer Inertstoffdeponie. Die Ergebnisse könnenwie folgt zusammengefasst werden.Die Anfor<strong>der</strong>ungen für Chrom unddie Grenzwerte für Nickel und Bleivon je 500 mg Metall/ kg Trockensubstanz(TS) werden mit 67mgCr/kg TS, 50 mg Ni/kg TS und 115mg Pb/kg TS unterschritten. DieGrenzwerte für Kupfer, Nickel undBlei werden zum Teil deutlich un -terschritten. Kupfer gelangt mit400 mg Cu/kg TS in den Bereich desGrenzwerts (500 mg Cu/kg TS). ImGegensatz dazu werden die Grenzwertefür Cadmium (10 mg Cd/kgMittelwertMedianGUS Cr Cu Ni Pb Zn KWTS) und Zink (1000 mg Zn/kg TS)mit 90 mg Cd/kg TS und 2090 mgZn/kg TS überschritten. Ebenfallsnicht eingehalten werden die empfohlenenAnfor<strong>der</strong>ungen für PAKund KW. Gemäss diesen gemes senenSchwermetallkonzentrationen isteine Ablagerung des Schlam mesauf einer Inertstoffdeponie nicht erlaubt.Aufgrund von Eluattests mussbestimmt werden, ob <strong>der</strong> Schlammentwe<strong>der</strong> auf einer Reststoff- o<strong>der</strong>einer Reaktordeponie abzulagernbzw. an<strong>der</strong>weitig aufzubereiten istund unter Umständen die Schwermetallezurückgewonnen werdenkönnen.9. Folgerung und AusblickDie gewählte Verfahrenstechnikund die Dimensionierung <strong>der</strong><strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong> erweisen sichbisher als erfolgreich, um insbeson<strong>der</strong>eGUS, Kupfer und Zink wirkungsvollaus dem Strassenabwasserzu entfernen. Insgesamt werdenüber 95% des Strassenwassers durchdas Ferrosorp-Retentionsfilterbeckengeleitet, dessen hydraulischeDurchlässigkeit bisher nicht massgeblichabgenommen hat. Ein Grunddafür ist in <strong>der</strong> Vorreinigung durchden Lamellenabschei<strong>der</strong> zu sehen.Die Konzentration von GUS imgwa 7/2008537


A K T U E L L | A C T U E LHAUPTARTIKEL | ARTICLE DE FONDLiteraturverzeichnisAblauf des Ferrosorp-RFB unterschreitetim Mittel die Einleitbedingungfür geklärtes, kommunales Ab -wasser, die Ablaufkonzentration vonZink diejenige des Qualitätszielsgemäss Gewässerschutzverordnung(GschV). Auch die Ablaufkonzentrationenvon Kupfer und Chromsind mit 10–12 µg/¬ und 6–5 µg/¬ tiefund im Bereich <strong>der</strong> Ziele <strong>der</strong> GschV.Obwohl die Qualitätsziele <strong>der</strong> GschVnicht als Einleitbedingungen zu ver -stehen sind, kann aufgrund <strong>der</strong> bisherigenErkenntnisse damit dochgezeigt werden, dass für Situationenmit hohen Reinigungsanfor<strong>der</strong>ungenund beschränktem Platzangebot einneues Behandlungsverfahren zurVerfügung steht.Mit dem noch bis Ende 2008 dauerndenMonitoring werden Fragennach dem frachtspezifischen Wirkungsgraddes Lamellenabschei<strong>der</strong>s,nach <strong>der</strong> eventuell vorhandenen Kolmationdes Ferrosorp-RFB sowienach <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit desZeolith-RFB beantwortet. Zusätzlicherfolgt eine Überprüfung <strong>der</strong>Ergebnisse des Ferrosorp-RFB auchhinsichtlich gelöstem Kohlenstoff(DOC). Ebenfalls wird es dann möglichsein, den Wartungsaufwand sowiedie Praktikabilität <strong>der</strong> Anlageim Betrieb zu beurteilen.DankDie Autoren bedanken sich bei allen Beteiligtendes Monitorings seitens des WerkhofsA2/A4 in Flüelen, des Labors <strong>der</strong> Urkantone,des Amtes für Umweltschutz des KantonsUri sowie seitens <strong>der</strong> ASTRA-FilialeZofingen für die gute Zusammenarbeit.[1] Hermann, E. et al. (2005): Behandlung von hochbelastetemStrassenabwasser. gwa 12/05.[2] Eawag, FH HTI/HSB und GSA (2005): Schadstoffe im Strassenabwassereiner stark befahrenen Strasse und <strong>der</strong>en Retentionmit neuartigen Filterpaketen aus Geotextil und Adsorbermaterial.Bericht.[3] <strong>Steiner</strong>, M.; Goosse, P. (2008): 1–3. Zwischenbericht zumMonitoring <strong>der</strong> <strong>SABA</strong> <strong>Attinghausen</strong>. Dübendorf/Zürich,2007/2008 (www.<strong>wst21</strong>.ch).Keywords<strong>SABA</strong> – Monitoring – <strong>Leistungsbeurteilung</strong> –Lamellenabschei<strong>der</strong> – RetentionsfilterbeckenAdresse <strong>der</strong> Autoren<strong>Michele</strong> <strong>Steiner</strong>, Dr. Sc.Techn. ETHmichele.steiner@<strong>wst21</strong>.chPatrice Goosse, dipl. Ing. FHpatrice.goosse@<strong>wst21</strong>.ch<strong>wst21</strong>, Technoparkstr. 1, CH-8005 ZürichTel. +41 (0)43 960 38 22Eugen Hermann, André Rotzetter + Partnereugen.hermann@arpinfo.chMarkus Boller, Prof. Dr., Eawagmarkus.boller@eawag.chEffiziente Abwasserbehandlung –TOMAL-Anlagen neu mit ProMinentExperts in Chem-Feed and Water TreatmentMehr Informationen auf unsererWebsite www.prominent.chAnsetz- und Dosiersystemefür Pulver- und FlüssigpolymerAnschlussfertige Polymeransetz- undDosierstationen für schnelle Installationund einfache InbetriebnahmeJe nach Anwendung als Durchlauf-,Pendel- o<strong>der</strong> DoppelstockanlageHoher Bedienkomfort durch Steuerungmit integriertem Bedienpanel und DisplayExakte Einhaltung <strong>der</strong> gewünschtenLösekonzentration durch Proportional -steuerungwww.prominent.ch/abwasserProMinent Dosiertechnik AG • www.prominent.chTrockenloostrasse 85 • CH-8105 RegensdorfTel. +41 0(44) 870 61 11 • Fax +41 0(44) 841 09 73

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