Das Lifestyle-Magazin der Region • 9. Jahrgang ... - Megazin
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Album des Monats<br />
Big music<br />
The Waterboys<br />
„This is the sea (Remastered)“ (EMI)<br />
Wenn schon die 80er Jahre wie<strong>der</strong> auferstehen müssen, dann<br />
sollten wir uns dabei an die guten Seiten erinnern. Es war<br />
1985, als die Band um Mike Scott ihr drittes Album veröffentlichte<br />
und mit dem intensiven „This is the sea“ <strong>der</strong> Ära ihren<br />
Soundtrack gab. Ja, liebe Kin<strong>der</strong>, so war das damals: „Old England“<br />
schickte Maggie Thatcher zum Teufel, „Be my enemy“<br />
alle an<strong>der</strong>en. The Waterboys waren neben U2 eine feste<br />
Größe, durften für die Simple Minds Vorgruppe sein und blieben<br />
immer ihrem ureigenen, rauen Sound treu. Kompromisse<br />
waren Scotts Sache nicht. So landeten etliche aufgenommene<br />
Songs im Archiv, wo sie bis vor kurzem schlummerten.<br />
Hatten die Out-Takes auf den Re-Issues <strong>der</strong> beiden ersten Alben<br />
noch auf einer CD mit dem Original Platz, so hatte Scott<br />
hier ein Einsehen und so gibt es das Album nun als Doppel-<br />
CD. Auf CD 2 findet sich eine <strong>der</strong> interessantesten Werkschauen<br />
<strong>der</strong> letzten Monate: „Medicine Bow“ in voller Länge,<br />
die erste Live-Aufnahme von „This is the sea“, das fantastische<br />
Van-Morrison-Cover „Sweet thing“ (eine an<strong>der</strong>e Version<br />
schaffte es 1988 auf „Fisherman´s Blues“) und mit „Even the<br />
trees…“ schlägt Scott den Bogen zum aktuellen Waterboys-Album<br />
„Universal Hall“, dessen „Always dancing…“ auf eben<br />
diesen Track zurück geht. www.mikescottwaterboys.com (TU)<br />
= mies = cool<br />
Pop<br />
Patti Scialfa<br />
„23rd Street Lullaby“<br />
(Columbia)<br />
Einmal zur Frau eines Stars degradiert,<br />
die nur wegen ihrer Ehe Platten<br />
aufnehmen darf, lebt es sich<br />
gänzlich ungeniert. So ähnlich<br />
könnte sich das Patti Scialfa gedacht<br />
haben. Für ihr zweites Album hat sie<br />
sich elf Jahre Zeit gelassen, nachdem<br />
sie für ihr Debüt „Rumble Doll“<br />
miese Kritiken wegstecken musste.<br />
Diesmal könnte das an<strong>der</strong>s sein,<br />
denn „23rd Street Lullaby“ überzeugt<br />
durch sparsam arrangierte<br />
Midtempo-Stücke und vor allem<br />
durch ihre gewöhnungsbedürftige,<br />
an Emmylou Harris erinnernde<br />
Stimme. Mit Nils Lofgren, Marc Ribot,<br />
Steve Jordan und Larry Campbell<br />
hat sie bereits hervorragende<br />
Musiker im Boot und seit ihrem Debüt<br />
hat sie deutlich auch beim Songwriting<br />
zugelegt. Und <strong>der</strong> Göttergatte<br />
darf natürlich auch mitspielen:<br />
Bruce Springsteen heißt er.<br />
www.pattiscialfa.net (TU)<br />
Alt. Country<br />
Various Artists<br />
„From A Man Of Mysteries –<br />
A Steve Wynn Tribute“ (Blue Rose)<br />
Wer mal 25 Jahre in Studios und auf<br />
Tour verbracht hat, wird mit einem<br />
gelungenen Tribute-Album nicht unter<br />
20 Songs belohnt. <strong>Das</strong> bekommen<br />
also nur die Besten - und so einer<br />
ist Steve Wynn. Nach den frühen<br />
Jahren mit Dream Syndicate veröffentlicht<br />
er fast jährlich ein neues Album,<br />
mit dem er die Kritiker zum<br />
Schwärmen und die Fans zum Jubeln<br />
bringt. Auf dieser Doppel-CD<br />
(im Digipack mit schönem Booklet)<br />
verbeugen sich Bands und Freunde<br />
wie Chuck Prophet, The Silos, Sid<br />
Griffin, Rich Hopkins, Chris Cacavas,<br />
Chris Eckman, Gutterball, Concrete<br />
Blonde, Willard Grant Conspiracy…<br />
insgesamt 28 an <strong>der</strong> Zahl. In<br />
Ingolstadt hat Steve Wynn sowieso<br />
ein Gutmann-Weizen gut, seit er<br />
sein Cover für „Sweetness & Light“<br />
in einem Feld vor <strong>der</strong> Stadt aufnahm.<br />
www.stevewynn.net<br />
(TU)<br />
MUSIK 09-04<br />
Soul<br />
James Brown<br />
„Live At The Apollo (1962)“<br />
(Polydor)<br />
James Brown ist <strong>der</strong> Godfather of<br />
Soul. <strong>Das</strong> ist seit Jahrzehnten so<br />
und wird sich nicht mehr än<strong>der</strong>n.<br />
Den Grundstein dafür legte er im<br />
Oktober 1962, mit einer Konzertreihe<br />
in New Yorks schwärzestem Etablissement,<br />
dem „Apollo“. Es war<br />
die Zeit, als die Schwarzen sich endlich<br />
aus <strong>der</strong> Umklammerung <strong>der</strong><br />
Rassendiskriminierung lösen konnten<br />
und Jaaaames Brown black and<br />
proud <strong>der</strong> Bewegung ihren Rhythmus<br />
gab. Nachzuhören auf dem<br />
ersten „Apollo“-Live-Album (zwei<br />
weitere sollten folgen), wie<strong>der</strong> mal<br />
remastered und um vier (lei<strong>der</strong><br />
überflüssige) Single-Mixes erweitert.<br />
Hier wurde Harlem wohl erstmals<br />
richtig gerockt, es wird gestöhnt,<br />
geschnurrt und gekreischt -<br />
und das alles bereits 1962. Nur James<br />
Brown kann <strong>der</strong> Godfather<br />
sein.www.funky-stuff.com/jamesbrown/<br />
(TU)<br />
megazin.de 09/2004 31