Holzfassaden - WTA
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<strong>WTA</strong> Seminar<br />
“Hinterlüftete Fassade als Witterungsschutz”<br />
Die Grundregeln des baulichen Holzschutzes sollen immer eingehalten werden. Es sind<br />
dies:<br />
• Verringerung der Wetterbeanspruchung durch Vordächer, Fassadenvorsprünge,<br />
Anbauten, besonders auf Fassaden mit westlicher bis südlicher Ausrichtung.<br />
• Verhinderung jeglicher Eintrittsmöglichkeiten für Regenwasser, vor allem via Hirnholz.<br />
• Abheben und Schützen der <strong>Holzfassaden</strong> im Spritzwasserbereich sowie bei Lukarnen<br />
von der Dacheindeckung (Distanz mindestens 30 cm).<br />
• Abdeckung von horizontalen oder wenig geneigten Holzflächen (auch schmalen)<br />
mit dauerhaft wetterbeständigem Material (geeignete Metalle, zementgebundene<br />
Platten).<br />
• Abtropf- und Austrocknungsmöglichkeiten schaffen, so dass „Wassersäcke“ vermieden<br />
werden.<br />
• Kantenrundung vorsehen, scharfe Kanten von Holzprofilen lassen sich bei Fassaden<br />
mit Oberflächenbehandlung nicht ausreichend dick beschichten. Sie sind deshalb<br />
Schwachstellen, an denen die Beschichtung rasch aufreisst und sodann<br />
Wasser ins Holz eindringen lässt. Darum sollen alle Profilkanten auf der wetterbeanspruchten<br />
Seite gerundet werden<br />
(minimaler Rundungsradius 2 – 3 mm).<br />
Material, geeignete Hölzer und Holzwerkstoffe<br />
Grundsätzlich unterscheidet man Aussenbekleidungen aus Vollholz, sprich Bretter oder<br />
Profilbretter, und Fassadenelementen aus plattenförmigen Holzwerkstoffen. Zusätzlich<br />
gelangen weitere Holzprodukte zum Einsatz, die sich entweder durch eine spezielle Bearbeitung<br />
(z.B. Schindeln) oder eine spezielle Behandlung (z.B. thermische Behandlung<br />
oder Druckimprägnierung) auszeichnen.<br />
Für die verschiedenen Beanspruchungsverhältnisse sind die verfügbaren Holzarten unterschiedlich<br />
gut geeignet. Dies gilt allerdings nicht für die blosse Oberflächenverwitterung<br />
wie Verfärbung und Oberflächenerosion bei direkter Wetterbeanspruchung. Hier verhalten<br />
sich alle Hölzer ähnlich. Das heisst, sie verfärben sich und erodieren auf so ähnliche Art<br />
und Weise, dass ihr Aussehen nach ein bis zwei Jahren Wetterexposition kaum mehr zu<br />
unterscheiden ist. Es lohnt sich daher nicht, angeblich „wetterresistente“ (und zumeist<br />
teure) Hölzer den bewährten einheimischen Nadelhölzern vorzuziehen, wenn es um ästhetische<br />
Anforderungen geht.<br />
Unterschiedlich sind indessen die feuchtephysikalischen Eigenschaften und die Dauerhaftigkeit<br />
gegen Pilzbefall der Hölzer. Für Fassaden mit grosser Wetter- und Feuchtebeanspruchung<br />
empfiehlt sich der Einsatz folgender Hölzer:<br />
• Grosse natürliche Dauerhaftigkeit gegen biologischen Abbau durch Pilze und Insekten.<br />
• Geringe kapillare Saugfähigkeit für Wasser.<br />
• Gute Formstabilität bei Feuchtegehaltveränderung, d.h. geringe Schwind- und Quellbewegungen.<br />
Aarau, <strong>WTA</strong> 2004 3