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Wir sagen, was Sache ist! - Freie LehrerInnen

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3-4/2009<br />

:schulnotizen<br />

SLV, Sandgasse 44a, 6850 Dornbirn; e-mail: schulnotizen@gmx..net; abc-druck ; Verlagspostamt Dornbirn, P.b.b. GZ 02Z033923 M<br />

� Personalvertretungswahl 2009<br />

Die L<strong>ist</strong>en<br />

� Der Spitzenkandidat<br />

Armin Roßbacher im Interview<br />

� <strong>LehrerInnen</strong>-Umfrage 2009<br />

Die Politik <strong>ist</strong> gefordert<br />

� Vorarlberger Mittelschule<br />

Überrumpeln statt überzeugen


2 schul�notizen<br />

W i r s e t z e n u n s e r e n W e g f o r t<br />

Bei der letzten Personalvertretungswahl vor fünf Jahren hat<br />

die L<strong>ist</strong>e „<strong>Freie</strong> <strong>LehrerInnen</strong>: SLV – Unabhängige – FSG“ die<br />

Sensation geschafft und die Mehrheit im Zentralausschuss<br />

und in den Dienststellenausschüssen für Bludenz, Bregenz,<br />

Feldkirch und Dornbirn erreicht.<br />

<strong>Wir</strong> haben in diesen vergangenen fünf Jahren konstruktiv<br />

und erfolgreich gearbeitet.<br />

Dabei ging und geht es in den Dienststellenausschüssen in<br />

erster Linie um Einzelpersonalvertretungsarbeit. Darüber<br />

können wir naturgemäß nicht berichten, da die Fälle ver-<br />

traulich behandelt werden müssen.<br />

Das wesentliche Organ, das direkt mit dem Dienstgeber<br />

(= Land Vorarlberg) zu verhandeln hat, <strong>ist</strong> der Zentralaus-<br />

schuss.<br />

Dabei geht es nicht um neue Gesetze (das <strong>ist</strong> <strong>Sache</strong> der Ge-<br />

werkschaft), sondern um die Überwachung der bestehenden<br />

Gesetze und Vereinbarungen sowie um Verbesserungen der<br />

Rahmenbedingungen für die Dienstnehmer im Rahmen der<br />

Möglichkeiten des Landes Vorarlberg.<br />

<strong>Wir</strong> können auf schöne Erfolge zurückblicken.<br />

Es <strong>ist</strong> uns gelungen einen Spezialstundenpool zur Betreuung<br />

der Kinder in schwierigen Situationen einzurichten.<br />

Die Zahl der BeratungslehrerInnen wurde auf unseren Druck<br />

aufgestockt.<br />

Das Bedienstetenschutzgesetz wurde endlich auch in Vor-<br />

arlberg unter kräftiger Mitarbeit der PV umgesetzt.<br />

Bei der praktisch flächendeckenden Einführung der Neuen<br />

Mittelschule waren und sind wir im ständigen Kontakt mit<br />

der zuständigen Schulaufsicht und dem politisch zuständi-<br />

gen Landesrat Siegi Stemer. Auch hier waren wir in vielen<br />

Punkten erfolgreich.<br />

<strong>Wir</strong> konnten durch die Installation einer Arbeitsgruppe eini-<br />

ges für die Leiterinnen und Leiter erreichen (Verwaltungs-<br />

stunden, die weitergegeben werden, einmalige Belohnung,<br />

Mentoringsystem und Etliches mehr.<br />

Viele Forderungen sind noch offen:<br />

Rudls Rubrik<br />

Personalvertretungswahl 2009<br />

Rudl Amann<br />

Sechs statt vier zusätzlicher Stunden in jede Mittelschulklas-<br />

se, Berücksichtigung der Senkung der Klassenschüler-<br />

höchstzahl bei den Teilungs- und Eröffnungszahlen, Ausbau<br />

der Schulpsycholgie und der Schulsozialarbeit, Schaffung<br />

neuer Verwaltungsstrukturen in den Schulen, um nur einige<br />

zu nennen.<br />

Eine besondere Herausforderung auch für die Personalver-<br />

tretung <strong>ist</strong> die prekäre Personalsituation in allen Pflicht-<br />

schulbereichen. Der Lehrermangel wird sich in den nächsten<br />

Jahren ja dramatisch verschärfen.<br />

Dadurch kommen erhöhte Belastungen auf die Lehrerschaft<br />

zu. <strong>Wir</strong> werden mehr Überstunden le<strong>ist</strong>en müssen. Es wird<br />

auch in den Volksschulen kaum Personalreserven geben. Die<br />

Teilbeschäftigten werden mehr Stunden übernehmen müs-<br />

sen usw.<br />

Laut Aus<strong>sagen</strong> der Schulaufsicht soll die Tagesbetreuung<br />

(Mittags- und Nachmittagsbetreuung) ausgelagert werden.<br />

Um diesen Herausforderungen gerecht werden zu können<br />

haben wir unsere Plattform erweitert. <strong>Wir</strong> kandidieren jetzt<br />

unter der Bezeichnung: „<strong>Freie</strong> <strong>LehrerInnen</strong>: FSG-<br />

Unabhängige-SLV/VLI“. Neben bekannten und bewährten<br />

Personalvertretern wie Armin Roßbacher, Evi Linder, Wer-<br />

ner Nesensohn oder Alice Gensberger freuen wir uns auch<br />

über neue Gesichter wie Gerhard Unterkofler oder Walter<br />

Moosbrugger auf unseren L<strong>ist</strong>en.<br />

Zur Gewerkschaft: Die PV-Wahlen sind indirekt auch Ge-<br />

werkschaftswahlen, da das Ergebnis auf die Zusammenset-<br />

zung der Landes- und Bundesvertretung umgelegt wird.<br />

Jede Stimme für die L<strong>ist</strong>e 1 „<strong>Freie</strong> <strong>LehrerInnen</strong>: FSG-<br />

Unabhängige-SLV/VLI“ <strong>ist</strong> daher auch eine Stimme für<br />

die FSG innerhalb der (schwarz dominierten) GÖD!<br />

Egal welche politische Einstellung wir immer haben,<br />

beweisen wir bei der kommenden Personalvertre-<br />

tungswahl durch eine hohe Wahlbeteiligung, dass wir<br />

mit einer starken Personalvertretung in Bildungsfragen<br />

mitreden und mitbestimmen wollen und werden.<br />


schul�notizen 3<br />

Armin Roßbacher im Interview<br />

S t e c k b rie f<br />

G e b ore n 21. Dezem b e r 1954,<br />

I n n s b ruck<br />

Wohnort F e ldkirch<br />

K inder 2<br />

H obbie s : L e s e n , Päda g og ik , Wa n d e rn,<br />

K u lt u r, Jog g e n<br />

M u s ik : B lues, Oldie s<br />

U rla u b s z ie le : Ö s t e rre ich, Fran k re ich, I t a lie n<br />

B e ruf: HS- L e h re r<br />

F u n k t ion: Vors it z e n d e r d e r Pers onalv e rt r e -<br />

t u n g für Pflichtschulle h r e rI n n e n<br />

Vorarlberg s<br />

K ontakt: a r m i n . ro s s b a ch e r@ v o ra r l b e rg . a t<br />

Die Arbeitsbelastungen für<br />

die <strong>LehrerInnen</strong> steigen<br />

ständig. Die Folgen: Immer<br />

mehr haben mit gesundheitlichen<br />

Problemen oder<br />

Burnout zu kämpfen. Was<br />

sind die Gründe dafür?<br />

Tatsächlich <strong>ist</strong> es so, dass von<br />

<strong>LehrerInnen</strong> heute viel mehr ver-<br />

langt wird als noch vor 10 Jahren.<br />

Dies liegt auch daran, dass zuneh-<br />

Entscheidend <strong>ist</strong> der ständige Kontakt mit den KollegInnen!<br />

mend erzieherische Aufgaben an die<br />

Schulen delegiert werden, die früher<br />

von den Familien übernommen wur-<br />

den. Frustrierend <strong>ist</strong> zudem, dass<br />

sich Eltern bei Problemen oftmals<br />

gleich an die Schulinspektoren oder<br />

den Landesrat wenden, anstatt mit<br />

den verantwortlichen KollegInnen<br />

vor Ort gemeinsam nach Lösungen<br />

zu suchen.<br />

Auch die schwierige Personalsitu-<br />

ation, die sich die nächsten Jahre auf<br />

Grund der zu erwartenden Pensio-<br />

nierungswelle noch weiter verschär-<br />

fen wird, wird immer mehr als Belas-<br />

tung empfunden.<br />

Schon jetzt <strong>ist</strong> es so, dass Schulen<br />

bei Ausfällen von <strong>LehrerInnen</strong> selber<br />

nach Ersatz suchen müssen. Die Fol-<br />

gen: erhöhte Stundenbelastungen,<br />

fehlende Erholungsphasen und<br />

Lehrverpflichtungen bis zu 30 Wo-<br />

chenstunden!<br />

„Die Arbeit eines guten Personalvertreters ähnelt jener eines<br />

guten Lehrers! Es braucht dazu Leidenschaft, Gefühl, Verständnis<br />

– und harte Arbeit.“<br />

Armin Roßbacher, PV-Vorsitzender der Pflichtschullehrer in Vorarlberg


4 schul�notizen<br />

Was unternimmt die Politik,<br />

um die Situation der Lehrer-<br />

Innen zu verbessern?<br />

Eines muss hier einmal klar fest-<br />

gehalten werden: PolitikerInnen sind<br />

oft keine Hilfe, ganz im Gegenteil:<br />

Vorwürfe wie „der Lehrerberuf <strong>ist</strong><br />

ein Halbtagsjob“ oder „<strong>LehrerInnen</strong><br />

arbeiten zu wenig“ kommen konkret<br />

auch von ihnen. Viele PolitikerInnen<br />

im Lande missbrauchen die Lehre-<br />

rInnen als Sündenböcke und sind<br />

damit mitverantwortlich, dass<br />

„Lehrerbashing“ Mode geworden <strong>ist</strong>.<br />

Auch die Medien spielen hier in un-<br />

terschiedlichem Ausmaß mit und<br />

stellen die <strong>LehrerInnen</strong> an den Pran-<br />

ger, anstatt über die tatsächlichen<br />

Probleme in den Schulen zu berich-<br />

ten.<br />

Auch PersonalvertreterInnen<br />

sind gefordert, hier aktiv<br />

gegenzusteuern und die<br />

Arbeitsbelastungen für die<br />

<strong>LehrerInnen</strong> an den Schulen<br />

zu senken. Was konnten die<br />

„<strong>Freie</strong>n <strong>LehrerInnen</strong>“ diesbezüglich<br />

erreichen?<br />

Ich denke, dass wir hier schon ei-<br />

niges erreichen konnten. So wurde<br />

auf Initiative der „<strong>Freie</strong>n LehrerIn-<br />

nen“ beispielsweise der so genannte<br />

„Spezialpool“ geschaffen. Insgesamt<br />

3.600 bezahlte Wochenstunden ste-<br />

hen den KollegInnen für individuelle<br />

Arbeit mit SchülerInnen zur Verfü-<br />

gung. Die Rückmeldungen aus den<br />

Lehrerzimmern sind in hohem Aus-<br />

maß positiv und beweisen, wie wich-<br />

Impressum<br />

tig diese Art der schulischen Unter-<br />

stützung <strong>ist</strong>.<br />

Eine zweite Erfolgsmeldung be-<br />

trifft die Umsetzung der Klassen-<br />

schülerhöchstzahl von 25 in Vorarl-<br />

berg. Ich denke, es <strong>ist</strong> gelungen, für<br />

fast alle Schulen eine spürbare Ver-<br />

besserung gegenüber vorher zu er-<br />

reichen.<br />

Gegen Ende des letzten Schuljah-<br />

res wurde zu dem das so genannte<br />

„Leiterpaket“ geschnürt, bei dem es<br />

um die Entlastung der DirektorInnen<br />

ging. Je nach Größe der Schule kann<br />

ein/e LeiterIn einen Teil der Verwal-<br />

tungsarbeit an <strong>LehrerInnen</strong> weiter-<br />

geben. Diese Möglichkeit bietet zum<br />

einen eine Reduzierung der admi-<br />

n<strong>ist</strong>rativen Belastung auf Leiterebe-<br />

ne, zum anderen die Möglichkeit für<br />

<strong>LehrerInnen</strong>, teilweise ihre Lehrver-<br />

pflichtung zu reduzieren und dafür<br />

andere Tätigkeiten zu übernehmen –<br />

bezahlt natürlich.<br />

Du b<strong>ist</strong> seit über 20 Jahren<br />

Personalvertreter und seit<br />

der letzten PV-Wahl der<br />

Vorsitzende der Personalvertretung<br />

für PlichtschullehrerInnen<br />

in Vorarlberg.<br />

Was macht die Arbeit eines<br />

guten Personalvertreters<br />

aus?<br />

Zum Grundgerüst eines Personal-<br />

vertreters gehört die fachliche Kom-<br />

petenz. Das setzt die Kenntnis der<br />

Gesetze und Verordnungen genauso<br />

voraus wie die Kontakte zu Behör-<br />

denvertretern oder Interventionen<br />

bei Vorgesetzten.<br />

Personalvertreter sind Ansprech-<br />

personen für die vielfältigsten Anlie-<br />

gen, dies erfordert mitunter be-<br />

trächtliches Fingerspitzengefühl.<br />

Ganz entscheidend <strong>ist</strong> für mich der<br />

ständige Kontakt zu den KollegInnen.<br />

Nur so kann Vertrauen aufgebaut<br />

werden. Für mich gilt der Grundsatz:<br />

Die Arbeit eines guten Personalver-<br />

treters ähnelt jener eines guten Leh-<br />

rers! Es braucht dazu Leidenschaft,<br />

Gefühl, Verständnis – und harte Ar-<br />

beit.<br />

Am 25. und 26. November<br />

finden die Personalvertretungswahlen<br />

statt. Welches<br />

Ergebnis erhoffst du dir für<br />

die „<strong>Freie</strong>n <strong>LehrerInnen</strong>“?<br />

<strong>Wir</strong> haben ein kompetentes, er-<br />

fahrenes und innovatives Team von<br />

<strong>LehrerInnen</strong>, das sich aus Frauen<br />

und Männern aller Altersstufen und<br />

sämtlicher Schularten zusammen-<br />

setzt und sich seit Jahren erfolgreich<br />

für die Interessen der Beschäftigten<br />

einsetzt. Neben zahlreichen Projek-<br />

ten, die wir initiieren konnten, <strong>ist</strong> es<br />

uns auch gelungen, trotz unter-<br />

schiedlicher Ansichten zu unserem<br />

Mitbewerber ein konstruktives Ar-<br />

beitsverhältnis aufzubauen. Dies er-<br />

möglicht eine enge Zusammenarbeit<br />

bei Sachfragen. Ich erhoffe mir eine<br />

Bestätigung für unsere bisherige Ar-<br />

beit und ein klares Vertrauensvotum,<br />

um den eingeschlagenen Kurs erfolg-<br />

reich fortführen zu können.<br />

schul�notizen Nr 3-4/2009 Herausgeber u. Verleger: SLV, Sandgasse 44a, 6850 Dornbirn; ABC-Druck-Rankweil, P.b.b.<br />

Wahl-Doppelnummer Schriftleitung Werner Nesensohn, Gestaltung Dieter Reichl<br />


Vorbemerkung: Den folgenden Ar-<br />

tikel habe ich anlässlich der Personal-<br />

vertretungswahl vor fünf Jahren zum<br />

Teil schon einmal veröffentlicht.<br />

W a s b e d e u t e t d i e<br />

E i n f ü h r u n g d e r<br />

G a n z t a g s s c h u l e f ü r<br />

Leh r e r I n n e n ?<br />

Gesetzliches: Das LDG (Landes-<br />

lehrerdienstrecht) legt im § 43 fest,<br />

dass die Lehrerinnen und Lehrer<br />

nur mit deren Zustimmung im Be-<br />

treuungsteil eingesetzt werden dür-<br />

fen.<br />

Gegenstandsbezogene Be-<br />

treuungszeiten (Lernzeiten) zählen<br />

eins/eins für die Jahresnorm (Lehr-<br />

verpflichtung). Im Freizeitteil zählen<br />

für die Jahresnorm zwei Stunden als<br />

eine Stunde.<br />

Neben oben Gesagtem sehe ich<br />

vor allem zwei positive Auswirkun-<br />

gen der Ganztagesschule für uns<br />

Lehrerinnen und Lehrer:<br />

Vor dem Hintergrund ständig<br />

sinkender Schülerzahlen <strong>ist</strong> jede be-<br />

schäftigungswirksame Maßnahme<br />

zu ergreifen. Natürlich bedeuten die<br />

zusätzlichen Stunden im Be-<br />

treuungsteil zusätzliche Dienstpos-<br />

ten oder zumindest den Erhalt der<br />

bestehenden Dienstposten (in Vor-<br />

arlberg vielleicht auch noch zusätzli-<br />

che Überstunden), <strong>was</strong> in Zeiten von<br />

schul�notizen 5<br />

Lehrermangel auch problematisch<br />

sein kann.<br />

Trotzdem dürfen wir uns die Be-<br />

treuungseinheiten im Sinne einer<br />

ganzheitlichen Betreuung der Schü-<br />

lerInnen in der Ganztagsschule (ver-<br />

schränkte Form!) nicht nehmen las-<br />

sen!<br />

Ich bin davon überzeugt, dass<br />

durch ein entsprechendes Be-<br />

treuungsangebot im Lern- und Frei-<br />

zeitbereich viele der oft bejammer-<br />

ten Verhaltensauffälligkeiten ganz<br />

oder zumindest besser behoben<br />

werden können. Das Verhältnis<br />

Schüler – Lehrer wird sich durch<br />

Begegnungen nicht nur im Unter-<br />

richt entkrampfen und verbessern.<br />

Schulunlust und Schulfrust werden<br />

abgebaut, wenn die Schule eben<br />

nicht nur aus Unterricht und Lernen<br />

besteht. Dies wurde mir jedenfalls<br />

von KollegInnen aus Wiener Ganzta-<br />

geshauptschulen bestätigt.<br />

Dazu kommt, dass wir unser Be-<br />

rufsbild neu definieren können. <strong>Wir</strong><br />

werden Lehrer und Erzieher und<br />

können diese Aufgaben weitgehend<br />

voneinander trennen. Der Unterricht<br />

kann wieder verstärkt sein eigentli-<br />

ches Ziel – Wissensvermittlung – er-<br />

füllen.<br />

Unsere Forderung <strong>ist</strong> daher<br />

klar: Alle Eltern, die dies wün-<br />

schen, müssen die Möglichkeiten<br />

haben, ihre Kinder einer Ganz-<br />

Ganztagsschule<br />

<strong>ist</strong> die ganze Schule<br />

Rudl Amann<br />

Es k ö n n te Be w e g u n g i n s Sp i e l k o m m e n .<br />

tagsschule (verschränkte Form)<br />

anzuvertrauen.<br />

Dabei muss allerdings auch die<br />

Freiwilligkeit für uns Lehrerinnen<br />

und Lehrer erhalten bleiben.<br />

Nachbemerkung: Zur flächende-<br />

ckenden Einführung der Ganztags-<br />

schulen muss das Rad nicht neu er-<br />

funden werden. Es müssen nur die<br />

gesetzlich bereits bestehenden Mög-<br />

lichkeiten umgesetzt werden.<br />

Bis hierher <strong>ist</strong> der Artikel fast<br />

wortident mit dem Artikel vor fünf<br />

Jahren.<br />

W a s h a t s i c h s e i t h e r<br />

g e t a n ?<br />

Unter dem Druck des gesell-<br />

schaftlichen Wandels und auch der<br />

geänderten politischen Verhältnisse<br />

stehen immer mehr <strong>LehrerInnen</strong><br />

auch aus dem konservativen Lager<br />

der Einführung der Ganztagsschule<br />

positiv gegenüber. Das wird auch<br />

durch unsere große Lehrerbefra-<br />

gung, die wir im Frühjahr 2009<br />

durchführten, bestätigt. Immer mehr<br />

fordern die Einführung auch öffent-<br />

lich in Arbeitsgruppen, in den Medi-<br />

en oder in Aussendungen. Das <strong>ist</strong> ei-<br />

ne absolut erfreuliche Entwicklung.<br />

Daran kommen nicht einmal die<br />

Betonierer aus der FCG-ÖAAB-


6 schul�notizen<br />

Fraktion in der GÖD (Neugebauer<br />

und Co) vorbei.<br />

Doch statt konstruktivem Dialog,<br />

der zur schnellstmöglichen flächen-<br />

deckenden Umsetzung der Ganz-<br />

tagsschule (verschränkte Form)<br />

führt, wird ein halbherzig zuge-<br />

stimmt und gleichzeitig verwässsert.<br />

Es soll nur die Nachmittagsbetreu-<br />

ung verbessert werden.<br />

Nutzen wir die positivere Stim-<br />

mung um endlich zu einer umfas-<br />

senden inhaltlichen Schuldiskussion,<br />

besser Bildungsreformdiskussion,<br />

die nicht nur aus Dienst- und Besol-<br />

dungsrecht besteht, zu kommen. Ei-<br />

ne Diskussion, die Ergebnisse bringt,<br />

die raschest umgesetzt werden kön-<br />

nen. Vorschläge und Beispiele aus<br />

anderen Ländern gibt es genug. Ös-<br />

terreich muss in <strong>Sache</strong>n Bildung das<br />

Rad nicht neu erfinden. Es müssen<br />

nur endlich ideologische Relikte<br />

über Bord geworfen werden und<br />

ideologische Schranken geöffnet<br />

werden.<br />

Nur so hat Österreich eine Chan-<br />

ce für die Zukunft.<br />

A n m e r k u n g<br />

Uns „<strong>Freie</strong>n Lehrerinnen: FSG-<br />

Unabhängige-SLV/VLI“) <strong>ist</strong> die Bil-<br />

dungsreform mit den Themen Ganz-<br />

tagsschule und Gesamtschule ein<br />

zentrales Anliegen.<br />

<strong>Wir</strong> wünschen uns eine unaufge-<br />

regte, sachliche Diskussion abseits<br />

aller ideologischen Grenzen! <strong>Wir</strong><br />

sind dazu bereit.<br />

____________________________________________________________________________<br />

Gute Aussichten?<br />

Pensionskasse<br />

Hacklerregelung<br />

Nebengebühren<br />

Gehaltsverhandlungen<br />

Als dritte große Gruppe nach den Metallern und den Handelsangestellten steigen die Beamten in den<br />

Ring: Am 2. November 2009 haben die Gehaltsverhandlungen für das Jahr 2010 für die rund 350.000<br />

Beamten und Vertragsbediensteten begonnen. Mehr über diesjährige Ausgangslage und Ihre Aussichten<br />

erfahren Sie an diesem Abend.<br />

Über dies alles informiert Sie an diesem Abend:<br />

Mag. Peter Korecky<br />

GÖD-Vorsitzender-Stellvertreter<br />

Am Donnerstag, 19. November 2009, 18:00 Uhr<br />

G a s t h a u s K re u z , R i n g s t ra ße 4 3, R a n k w e i l<br />


schul�notizen 7<br />

Vorarlberger <strong>LehrerInnen</strong>initiative<br />

Neu auch im Pflichtschulbereich<br />

Walter Moosbrugger<br />

Vor rund 30 Jahre n s c h los s e n s ich engag ie rt e Lehre rI n n e n im Bere ich<br />

d e r mit t le re n und höhere n S c h u le n zus a m m e n , um etw a s g eg e n die<br />

s t a rre n S t ruk t u re n im S c h u lw e se n zu un t e rnehmen. D ie Vorarlberg e r<br />

L e h r e rI n n e n I n it ia t iv e (VLI) is t v on keiner Part e i abhäng ig und finanzie rt<br />

s ich eig e ns t ä n d ig.<br />

Vor den kommenden Personalvertretungswahlen am<br />

25. und 26. November wurde die VLI auf den Pflicht-<br />

schulbereich ausgeweitet. Somit wurde die L<strong>ist</strong>e der<br />

„<strong>Freie</strong>n <strong>LehrerInnen</strong>“ um eine weitere Gruppierung er-<br />

gänzt. Die grundsätzlichen Ziele der „<strong>Freie</strong>n LehrerIn-<br />

nen“ entsprechen großteils auch den Vorstellungen der<br />

VLI.<br />

Trotzdem soll die VLI-APS eine weitere, unabhängige<br />

Alternative für die <strong>LehrerInnen</strong> an Volks-, Haupt- und<br />

Mittelschulen sein.<br />

Die VLI-APS setzt sich ein ...<br />

für ein erstklassiges öffentliches Schulsystem.<br />

für eine gemeinsame Schule ohne Aufteilung in HS,<br />

VMS, VMS-SHS, AHS usw.<br />

für eine bessere, fairere Ausbildung der SchülerInnen.<br />

für das Nachholen versäumter bzw. bewusst verhin-<br />

derter Investitionen.<br />

für Sozialarbeiter, „Hilfslehrer“, Beratungslehrer und<br />

Sonderpädagogen an jeder Schule.<br />

für eine transparente, demokratische Vorgangsweise<br />

bei Direktorenbestellungen.<br />

für eine admin<strong>ist</strong>rative Entlastung der LeiterInnen und<br />

Klassen-<strong>LehrerInnen</strong>.<br />

für Urabstimmungen bei Dienstrechts-Verhandlungen.<br />

für Transparenz und Gerechtigkeit bei der Zuteilung<br />

von MDL, Supplierstunden, Projektstunden usw.<br />

für die Beseitigung des untragbaren Selektions-Drucks<br />

auf die VolksschullehrerInnen.<br />

für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der<br />

<strong>LehrerInnen</strong>.<br />

für fachlich begründete <strong>LehrerInnen</strong>-Versetzungen.<br />

ganz einfach für mehr Miteinander, Lockerheit,<br />

Entspanntheit, Gelassenheit,<br />

Geselligkeit in den Lehrkörpern.<br />

Interessiert an einem (noch) kleinen,<br />

aber schlagkräftigen Team?<br />

Wenn ja, dann b<strong>ist</strong> du herzlich eingeladen, interes-<br />

sante Themenvorschläge, persönliche Anliegen, Proble-<br />

me .... an die VLI weiterzuleiten.<br />

Die VLI <strong>ist</strong> auf den vier Bezirksl<strong>ist</strong>en der „<strong>Freie</strong>n Leh-<br />

rerInnen“ – also mit Ausnahme des Bregenzerwaldes –<br />

vertreten.<br />

Dafür konnte Koll. Walter Moosbrugger (HS Egg) als<br />

Spitzenkandidat auf der ZA-L<strong>ist</strong>e (an wählbarer Stelle)<br />

gewonnen werden und kann somit auch für<br />

Bregenzerwälder <strong>LehrerInnen</strong> als parteiunabhängiger<br />

Personalvertreter fungieren.<br />

Lust zum Mitreden und Mitarbeiten?<br />

Wenn ja, schau auf der Homepage<br />

http://vli.jimdo.com<br />

vorbei oder ganz einfach melden bei<br />

walter.moosbrugger@gmx.at.<br />

Also nicht vergessen:<br />

25./26. November<br />

L<strong>ist</strong>e 1 „<strong>Freie</strong> <strong>LehrerInnen</strong>“


8 schul�notizen<br />

Dienststellenausschuss Bregenz<br />

<strong>Wir</strong> sind ein Team bewährter PersonalvertreterInnen<br />

und setzen uns dafür<br />

ein, dass <strong>LehrerInnen</strong><br />

ihren Beruf mit Freude<br />

ausüben können.<br />

<strong>Wir</strong> wollen Bewährtes<br />

erhalten und für<br />

Verbesserungen<br />

kämpfen.<br />

Personalvertretung<br />

bedeutet für mich:<br />

- - umfassend informieren<br />

- kompetent beraten<br />

- engagiert vertreten.<br />

Elke Gartner<br />

1 Elke Gartner 12 Bettina Wittwer<br />

2 Bernd Dragosits 13 Alexandra Loser-Loitz<br />

3 Johannes Wunderlich 14 Ingrid Hansmann<br />

4 Anna Maria Meusburger 15 Gabriele Haller<br />

5 Sibylle Einsle 16 Klaudia Oberer-Aigner<br />

6 Walter Corn 17 Heidi Hopp<br />

7 Chr<strong>ist</strong>ian Dörler 18 Friedl Wolaskowitz<br />

8 Dietmar Böhler 19 Judith Mihatsch-Bartel<br />

9 Walter King 20 Anita Schögl<br />

10 Toni Kohler 21 Dieter Reichl<br />

11 Angelika Baur 22 Willi Schneider<br />

L<strong>ist</strong>e 1 � <strong>Freie</strong> <strong>LehrerInnen</strong><br />

Bernd Dragosits<br />

Johannes Wunderlich<br />

Anna Maria Meusburger


schul�notizen 9<br />

Dienststellenausschuss Dornbirn<br />

Evi Linder<br />

Als Personalvertreterin setze<br />

ich mich dafür ein, dass unsere<br />

Anliegen auf politischer<br />

Ebene gehört und auch<br />

verstanden werden.<br />

Darum möchte ich mich<br />

weiterhin für ein<br />

verbessertes Image<br />

unseres Berufes in der Öffentlichkeit<br />

stark<br />

machen<br />

und für eine Schule,<br />

in der sich SchülerInnen<br />

und <strong>LehrerInnen</strong> wohl<br />

fühlen – dafür kämpfe ich!<br />

L<strong>ist</strong>e 1 � <strong>Freie</strong> <strong>LehrerInnen</strong><br />

Gerhard Unterkofler<br />

Markus Kirchberger<br />

Silvana Camini<br />

1 Evi Linder 12 Marion Schmid 23 Gerda Ramoser<br />

2 Gerhard Unterkofler 13 Sonja Graf-Löschnigg 24 Sylvia Unterkofler<br />

3 Markus Kirchberger 14 Isolde Hagen 25 K. Santner-Weiger<br />

4 Uwe Batruel 15 Norbert Kilga 26 Margit Egger<br />

5 Silvana Camini 16 Gunnar Löschnigg 27 Helmut Handler-Kunze<br />

6 Andreas Angerer 17 Elisabeth Märk 28 Johanna Mair<br />

7 Hermann Egger 18 Andreas Linder 29 Peter Batruel<br />

8 Wolfgang Brändle 19 Evelyn Mathis 30 Bruno Fußenegger<br />

9 Artur Babutzky 20 Gudrun Wolf 31 Rudolf Amann<br />

10 Jürgen Sprickler 21 Gerhard Reis<br />

11 Raimund Haslauer 22 Ulrike Bösch


10 schul�notizen<br />

Dienststellenausschuss Feldkirch<br />

Neben der Vertretung der Interessen der<br />

KollegInnen des Bezirks Feldkirch <strong>ist</strong> mein<br />

größtes Anliegen, die VMS zu einer<br />

gemeinsamem Schule<br />

der 10- bis 14-Jährigen<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Die Reformbereitschaft<br />

und die damit verbun-<br />

dene enorme Arbeit<br />

der KollegInnen der VMS<br />

dürfen nicht ungenützt<br />

bleiben. Vorarlberg<br />

soll eine Modellregion für<br />

eine Gemeinsame Schule<br />

werden. Die Vorarbeiten vonseiten<br />

der HaupschullehrerInnen wurden<br />

geschaffen – nützen wir sie!<br />

Werner Gerold<br />

L<strong>ist</strong>e 1 � <strong>Freie</strong> <strong>LehrerInnen</strong><br />

Judith Salzmann<br />

Walter Metzler<br />

Willi Witzemann<br />

1 Werner Gerold 15 Chr<strong>ist</strong>oph Längle 29 Lilli Wiener<br />

2 Judith Salzmann 16 Renate Köpruner 30 Andreas Neusser<br />

3 Walter Metzler 17 Alexandra Jank 31 Gabi Steffko-Moser<br />

4 Willi Witzemann 18 Michael Kronsbein 32 Peter Köck<br />

5 Monika Drexel 19 Cornelia Caldonazzi 33 Angelika Hutterer<br />

6 Martin Türtscher 20 Wolfgang Ender 34 Paul Böckle<br />

7 Johannes Kremmel 21 Vanessa Butzerin 35 Susanne Maier<br />

8 Ingrid Scharf 22 Günter Peter 36 Dietmar Bickel<br />

9 Klaus Graber 23 Karin Marte 37 Siegl. Petter-Kronawetter<br />

10 Johanna Seewald 24 Markus Schatzmann 38 Martin Madlener<br />

11 Jochen Wieseneder 25 Johanna Salzmann 39 Anita Stieger<br />

12 Lisa Zechner 26 Benjamin Koeck 40 Solweig Sönser<br />

13 Bernhard Rohrer 27 Karin Amann 41 Franz Bickel<br />

14 Yvonne Forster 28 Dieter Längle


schul�notizen 11<br />

Dienststellenausschuss Bludenz<br />

Mir <strong>ist</strong> sehr wichtig, dass die körper-<br />

lich-seelische Gesundheit,<br />

die Zufriedenheit und das<br />

Ansehen der an den Schulen unterrich-<br />

Alice Maria Gensberger<br />

tenden Kolleginnen und Kollegen<br />

wieder gestärkt wird.<br />

Dies kann nur geschehen<br />

durch die Schaffung ei-<br />

ner Gemeinsamen<br />

Schule der 6- 15-Jährigen,<br />

welche ein kontinuierliches<br />

Arbeiten und ruhiges<br />

Unterrichten mit sämtlichen<br />

Fördermöglichkeiten<br />

und unterstützenden<br />

Maßnahmen der<br />

Schulpsychologie,<br />

der Sozialarbeit,<br />

der Beratungslehrer/innen<br />

u.a. über Jahre ermöglicht.<br />

L<strong>ist</strong>e 1 � <strong>Freie</strong> <strong>LehrerInnen</strong><br />

1 Alice Maria Gensberger 12 Hannes Mäser 23 Jutta Schaffenrath<br />

2 Armin Roßbacher 13 Karin Gau 24 Stephan Klimesch<br />

3 Ingrid Harrasser 14 Rainer Bitschnau 25 Gaby Grissemann<br />

4 Walther Flaig 15 Elfriede Ribbers 26 Helmut Schlatter<br />

5 Nicole Schoder-Kummer 16 Sibel Calik 27 Ilse Bucker<br />

6 Günther Mair 17 Ingrid Küng 28 Peter Hausberger<br />

7 E. Bitschnau-Steurer 18 Daniel Madlener 29 Chr<strong>ist</strong>ine Fröhlich<br />

8 Heinz Tinkhauser 19 Irmgard Ganahl 30 Erich Vonach<br />

9 Birgit Mair 20 Ronald Steber 31 Julitta Lins<br />

10 Erwin Sperger 21 Andrea Kremmel 32 Andrea Reimann<br />

11 Carina Eberhard 22 Reinhard Achleitener 33 Andrea Purtscher<br />

Ingrid Harrasser<br />

Walther Flaig<br />

Nicole Schoder-Kummer


12 schul�notizen<br />

„Ich habe es satt! Ich habe es satt, dass ich mich<br />

ständig rechtfertigen muss!<br />

Ich habe es satt, dass ich immer wie-<br />

der als Minderle<strong>ist</strong>erIn dargestellt werde!“<br />

Diese und ähnlich lautende Sätze höre<br />

ich von <strong>LehrerInnen</strong> immer wieder.<br />

Ich glaube, dass damit eine weit<br />

verbreitete Grundhaltung an<br />

den Schulen zum Ausdruck<br />

kommt: Eine tiefe Enttäu-<br />

schung, dass die schwere<br />

Arbeit von uns <strong>LehrerInnen</strong><br />

nicht oder nur wenig<br />

geschätzt wird. An vielen<br />

Schulen wird mit großem<br />

Engagement und Reform-<br />

bereitschaft gearbeitet. Als<br />

Personalvertreter kämpfe ich<br />

dafür, dass dieser Einsatz<br />

auch sichtbar wird und ein<br />

positives Echo findet.<br />

Armin Roßbach<br />

Armin Roßbacher<br />

1 Armin Roßbacher 10 Franz Bickel<br />

2 Werner Nesensohn 11 Ingrid Harrasser<br />

3 Evi Linder 12 Angelika Baur<br />

4 Walter Moosbrugger 13 Markus Kirchberger<br />

5 Gerhard Unterkofler 14 Monika Drexel<br />

6 Elke Gartner 15 Walther Flaig<br />

7 Alice M. Gensberger 16 Johannes Wunderlich<br />

8 Werner Gerold 17 Nicole Schoder-Kummer<br />

9 Bernd Dragosits 18 Andreas Neusser<br />

Die L<strong>ist</strong>e<br />

Zentralausschuss<br />

Werner Nesensohn<br />

Evi Linder<br />

Walter Moosbrugger


<strong>Freie</strong> <strong>LehrerInnen</strong> � <strong>Wir</strong> <strong>sagen</strong>, <strong>was</strong> <strong>Sache</strong> <strong>ist</strong>!<br />

schul�notizen 13<br />

Und haben als PersonalverterInnen erreicht<br />

3 600 schulinterne Zusatzstunden für die Arbeit mit Kindern („Spezialpool“)<br />

Gute Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Klassenschülerhöchstzahl 25<br />

Entlastungsstunden für die admin<strong>ist</strong>rative Arbeit der DirektorInnen („Leiterpaket“)<br />

Fast 100 % Genehmigung der Karenzansuchen<br />

<strong>Freie</strong> <strong>LehrerInnen</strong> � <strong>Wir</strong> <strong>sagen</strong>, <strong>was</strong> <strong>Sache</strong> <strong>ist</strong>!<br />

Und weisen seit langem auf Problemfelder hin<br />

Hohe Belastung der KollegInnen durch Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten<br />

Mangelnde Unterstützung von Seiten der Politik (Reformstau)<br />

Große Anforderungen an <strong>LehrerInnen</strong> in der Schuleingangsphase<br />

Viel zu frühe Trennung der SchülerInnen mit 10 Jahren<br />

Anstieg der Burnout-Erkrankungen, Zunahme von Krankenständen<br />

<strong>Freie</strong> <strong>LehrerInnen</strong> � <strong>Wir</strong> <strong>sagen</strong>, <strong>was</strong> <strong>Sache</strong> <strong>ist</strong>!<br />

Und setzen uns für alle KollegInnen ein für<br />

Zusätzliche Ressourcen für <strong>LehrerInnen</strong> im Schuleingangsbereich<br />

Gemeinsame Ausbildung für alle im Schulbereich Tätigen<br />

Deutlich mehr Spezial<strong>ist</strong>Innen zur Unterstützung und Entlastung der <strong>LehrerInnen</strong><br />

Weiterentwicklung der Vorarlberger Mittelschule zu einer wirklichen<br />

gemeinsamen Schule<br />

Ausreichende Personalreserve<br />

Zeitgemäße Arbeitsplätze<br />

L i s t e 1<br />

<strong>Freie</strong> <strong>LehrerInnen</strong><br />

FSG � Unabhängige � SLV�VLI


14 schul�notizen<br />

Umfrage 2009<br />

Große Umfrage unter PflichtschullehrerInnen im Lande – Politik <strong>ist</strong> gefordert<br />

Gerhard Unterkofler<br />

B e re it s in der v orig e n Ausg a be der s c hu lnot iz e n g a b es e inen ers te n Bericht<br />

z u die s e r g roß ange le gt e n Umfrage zu le s e n.<br />

I m Frühjahr 2009 w u rden die Vorarlberger Pflichtschulle h re rI n n e n la n d e sw<br />

e it zu Themen w ie Berufs ak z e pt a n z , Arbeit s b e la st u n ge n und Schule n t w ic klung<br />

befragt. Die Me inung s e rhebung erf olg t e mit te ls Frag e b oge n .<br />

D ie ung e w öhnlich hohe Rü c k la u f q u ot e v on 1172 Lehre rI n n e n v e rle iht der<br />

U m f rage eine hohe Aus s ag ek raf t.<br />

D a s Zie l der Umfrage w a r, Proble m f e lder im Berufs u m f e ld der Pflichtschu lp<br />

ä d a g oge n z u eruie re n .<br />

Die überwiegende Mehrheit der<br />

<strong>LehrerInnen</strong> <strong>ist</strong> mit der Situation an<br />

den Vorarlberger Pflichtschulen<br />

unzufrieden.<br />

Das <strong>ist</strong> das ernüchternde Ergebnis<br />

einer von der sozialdemokratischen<br />

Fraktion in der Gewerkschaft-Pflicht-<br />

schullehrerInnen initiierten Umfrage.<br />

Die Politik darf sich der schwierigen<br />

Situation an den Schulen nicht weiter<br />

verschließen und <strong>ist</strong> dringend gefor-<br />

dert, die Arbeitsbedingungen zu ver-<br />

bessern. Das <strong>ist</strong> die klare Schlussfolge-<br />

rung aus dieser Befragung.<br />

Zur Entlastung der <strong>LehrerInnen</strong><br />

wird ein sofortiges Ende des<br />

„Lehrerbashings“ sowie ein besserer<br />

Schutz durch die Behörde erwartet,<br />

außerschulische Unterstützung bei Er-<br />

ziehungsaufgaben sowie die Einfüh-<br />

rung einer „echten“ Gesamtschule.<br />

Wichtige Ergebnisse<br />

1. Zur Berufszufriedenheit<br />

der <strong>LehrerInnen</strong><br />

a) 58 Prozent der Pflichtschullehre-<br />

rInnen sind mit den derzeitigen Ar-<br />

beitsbedingungen äußerst unzu-<br />

frieden.<br />

Beklagt werden die massive Zu-<br />

nahme der Probleme mit verhal-<br />

tensauffälligen SchülerInnen sowie<br />

das Desinteresse vieler Eltern am<br />

Schulleben und an der Erziehung.<br />

Gefordert wird in diesem Zusam-<br />

menhang auch ein Ende des immer<br />

wieder aufflackernden „Lehrer-<br />

bashings“ durch Politiker sowie ei-<br />

ne Verbesserung des Berufsbildes<br />

durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit<br />

seitens des Dienstgebers.<br />

b) Für 85 Prozent der Befragten deckt<br />

sich die Idealvorstellung vom Lehr-<br />

beruf nicht mit der oft ernüchtern-<br />

den Schulwirklichkeit.<br />

c) Als besonders belastend werden<br />

unkooperative Eltern, die zuneh-<br />

mende Erziehungsarbeit und büro-<br />

kratische Arbeiten erlebt. Wieder-<br />

holt wird auch die Schulpolitik des<br />

Landes und Bundes als Belastung<br />

erwähnt.<br />

d) Mit der Arbeit der Personalvertre-<br />

terInnen sind 64 Prozent der Leh-<br />

rerInnen zufrieden.<br />

e) Im Stich gelassen fühlen sich die<br />

PädagogInnen von den politischen<br />

Parteien. 21 Prozent meinten gar,<br />

dass keine Partei die Interessen der<br />

Lehrer vertritt.<br />

f) Erhebliche Unzufriedenheit<br />

herrscht auch über die Schulver-<br />

waltung. 52 Prozent äußerten hier<br />

Vorbehalte.<br />

g) Als größte Stütze werden die ge-<br />

meinsame Arbeit und der Erfah-<br />

rungsaustausch mit den Kolleg-<br />

.


Innen erlebt. Auch den Schulleiter-<br />

Innen kommt eine zentrale Bedeu-<br />

tung zu, sofern sie verständnisvoll,<br />

kompetent und unterstützend agie-<br />

ren. Die Arbeit mit den Kindern<br />

sowie positive Rückmeldungen von<br />

Eltern, Schülern, KollegInnen und<br />

Vorgesetzten werden als berei-<br />

chernd empfunden.<br />

Die ständige Weiterbildung und die<br />

durch die Berufsjahre erworbene<br />

Erfahrung unterstützen die Kolleg-<br />

Innen in ihrer täglichen Arbeit.<br />

Auch ein gutes Schulklima wird als<br />

sehr förderlich empfunden.<br />

2. Verhaltensauffällige<br />

Schüler als zentrales<br />

Problem<br />

Vermehrt müssen sich <strong>LehrerInnen</strong> mit<br />

verhaltensauffälligen Schülern auseinandersetzen.<br />

Die Studie hat ergeben:<br />

a) 88 Prozent der Kollegen und Kolle-<br />

ginnen wünschen sich, dass soziale<br />

Brennpunktschulen ein größeres<br />

Stundenkontingent erhalten sollen.<br />

b) Für stark verhaltensauffällige Schü-<br />

ler wünschen sich 90 Prozent der<br />

<strong>LehrerInnen</strong> die Schaffung zusätzli-<br />

cher langfr<strong>ist</strong>iger Betreuungsplätze.<br />

c) In solche Institutionen sollen stark<br />

verhaltensauffällige Schüler schnel-<br />

ler evtl. auch gegen den Willen der<br />

Eltern eingewiesen werden können.<br />

Viele KollegInnen klagen auch darü-<br />

ber, dass von der Behörde viel zu lang-<br />

sam Maßnahmen gegenüber verhal-<br />

tensauffälligen Schülern ergriffen wer-<br />

den.<br />

3. Zur Fortbildung<br />

Über 70 Prozent der <strong>LehrerInnen</strong><br />

gaben an, mehr als die gesetzlich vor-<br />

schul�notizen 15<br />

geschriebenen 15 Stunden Fortbildung<br />

zu besuchen. Zwei Drittel sind mit dem<br />

Angebot zufrieden, das restliche Drittel<br />

nicht. Beklagt werden auch die äußerst<br />

umständliche und unnötig komplizier-<br />

ten Anmeldeprozeduren an der PH.<br />

4. Personalvertretung<br />

und Gewerkschaft<br />

Knapp 70 Prozent halten die Perso-<br />

nalvertretungswahlen für wichtig. 33<br />

Prozent haben die Dienste bzw. Hilfen<br />

der Personalvertretung auch schon in<br />

Anspruch genommen.<br />

Im Widerspruch zum geringen gewerk-<br />

schaftlichen Organisationsgrad (nur 20<br />

Prozent sind Mitglieder der GÖD) wird<br />

die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst<br />

von 84 Prozent für wichtig oder sehr<br />

wichtig gehalten.<br />

5. Die Schule der Zukunft<br />

a) Im Bereich der Schule der 6- bis 15-<br />

Jährigen sieht die Mehrheit der<br />

<strong>LehrerInnen</strong> dringenden Hand-<br />

lungsbedarf.<br />

b) Viele <strong>LehrerInnen</strong> stehen der Vor-<br />

arlberger Mittelschule skeptisch<br />

gegenüber. Sie wird überwiegend<br />

für eine bloße Namensänderung<br />

gehalten, die keine wesentliche<br />

Verbesserung der unbefriedigen-<br />

den Situation im Mittelstufenbe-<br />

reich bringe. Die <strong>LehrerInnen</strong> ha-<br />

ben das Gefühl, dass vieles unaus-<br />

gegoren <strong>ist</strong>, jeden Monat werde et-<br />

<strong>was</strong> Neues angeordnet. Das Land<br />

agiere konzeptlos und wolle eigent-<br />

lich nur die Gesamtschule verhin-<br />

dern.<br />

c) 70 Prozent der Pflichtschullehrer-<br />

Innen wünschen sich die Einfüh-<br />

rung der gemeinsamen Schule aller<br />

Sechs- bis Vierzehnjährigen.<br />

d) Hoch <strong>ist</strong> auch der Prozentsatz jener<br />

PädagogInnen, die sich eine Ganz-<br />

tagesschule wünschen (47 Pro-<br />

zent). 76 Prozent wären sogar be-<br />

reit, in Ganztagesschulen zu unter-<br />

richten. Als unerlässliche Voraus-<br />

setzung für das Funktionieren<br />

ganztägiger Schulen werden ein<br />

entsprechendes räumliches Ange-<br />

bot und eine zeitgemäße Ausstat-<br />

tung der Arbeitsplätze für Schüle-<br />

rInnen und <strong>LehrerInnen</strong> genannt.<br />

Der überwiegende Teil<br />

der PflichtschullehrerInnen<br />

Vorarlbergs will:<br />

Unterstützung durch außerschulische<br />

Fachkräfte bei den zunehmenden Er-<br />

ziehungsaufgaben<br />

eine verstärkte Einbindung der El-<br />

tern in die schulische Erziehungsar-<br />

beit<br />

ein Ende der endlosen Schulversuche<br />

(Vorarlberger Mittelschule) und die<br />

Einführung einer Gesamtschule<br />

die Ganztagesschule<br />

zusätzliche Mittel zur ganztägigen Be-<br />

treuung von stark verhaltensauffälli-<br />

gen Schülern<br />

rasche Hilfe bei verhaltensauffälligen<br />

Kindern<br />

ein sofortiges Ende des „Lehrer-<br />

bashings“ durch Politiker verschie-<br />

dener Parteien.<br />

ein größeres Stundenkontingent für<br />

soziale Brennpunktschulen<br />

die universitäre Ausbildung für alle<br />

PädagogInnen.<br />

�<br />

Das Gesamtergebnis der Befragung<br />

finden Sie auf www.freielehrer.at


schul�notizen 16<br />

Überrumpeln<br />

statt überzeugen?<br />

Willi Schneider*<br />

Von der Abs c h a f f u n g der Leis t u ng sg ruppen re g e lre c h t überrumpelt<br />

w u rden die Kolle g innen und Kolle g e n , d ie am Schulv e rs u c h der „Vorar lb<br />

e rg e r Mit te ls c h u le “ mita rbeit e n und vie l Zeit in die neue „pädagog is<br />

c h e Prax is “ inv es t ie re n.<br />

Selbst Leiter, die am Schulbe-<br />

ginn an der Leitertagung teilge-<br />

nommen hatten, erfuhren erstaun-<br />

licherweise über das SOS 116–<br />

Update, dass es auch in der 6.<br />

Schulstufe an der Vorarlberger Mit-<br />

telschule keine Le<strong>ist</strong>ungsgruppen<br />

mehr gibt, obwohl die SchülerInnen<br />

entsprechend der Modellbeschrei-<br />

bung im vergangenen Schuljahr<br />

eingestuft worden waren. Plötzlich<br />

konnte man nämlich keine Leis-<br />

tungsgruppen mehr ausdrucken.<br />

Eine mehr als seltsame Art und<br />

Weise, Reformschritte – seien sie<br />

notwendig oder nicht – zu vermit-<br />

teln. Jemand, der von der Notwen-<br />

digkeit von Reformen überzeugt <strong>ist</strong>,<br />

konnte den Eindruck gewinnen,<br />

dass diese Vorgangsweise bewusst<br />

gewählt wurde, um die reformwil-<br />

ligen Kräfte in den Lehrkörpern zu<br />

schwächen. Von der Notwendigkeit<br />

der Abschaffung der Le<strong>ist</strong>ungs-<br />

gruppen kann man so jedenfalls<br />

niemanden überzeugen. Es <strong>ist</strong> ja<br />

auch nicht leicht Überzeugungsar-<br />

beit zu le<strong>ist</strong>en, wenn man aus poli-<br />

tischen Gründen auf keinen Fall sa-<br />

gen darf, <strong>was</strong> am Ende der Entwick-<br />

lung stehen soll. Dabei gibt es nur 2<br />

Möglichkeiten:<br />

1. Schaffung einer echten gemein-<br />

samen Schule, in der sowohl die<br />

AHS–Unterstufe als auch die<br />

Hauptschule aufgehen und in der<br />

durch weitgehende Individualisie-<br />

rung des Unterrichts alle Schüle-<br />

rInnen entsprechend ihren Lern-<br />

bedürfnissen gefördert und gefor-<br />

dert werden. Dann wären als Vor-<br />

arbeit in den Hauptschulen die<br />

Le<strong>ist</strong>ungsgruppen durch Individua-<br />

lisierung des Unterrichts und der<br />

Le<strong>ist</strong>ungsbeurteilung zu ersetzen.<br />

Entsprechende Vorarbeiten müss-<br />

ten dann allerdings auch in den<br />

AHS Unterstufen gele<strong>ist</strong>et werden<br />

(z. B. Integration von Migranten-<br />

kindern, Aufnahme von lernschwa-<br />

chen Kindern, Individualisierung<br />

des Unterrichts, …). Da diese Vor-<br />

arbeit gänzlich ausbleibt, <strong>ist</strong> anzu-<br />

nehmen, dass diese Möglichkeit<br />

von LR Stemer nicht ins Auge ge-<br />

fasst wird.<br />

2. Reform der Hauptschule zu ei-<br />

ner Vorarlberger Mittelschule, die<br />

neben den AHS-Unterstufen zwar<br />

et<strong>was</strong> attraktiver wirkt, aber letzt-<br />

lich doch überall dort den Konkur-<br />

renzkampf mit den AHS-Unter-<br />

stufen verliert, wo diese leicht er-<br />

reichbar und in ausreichendem An-<br />

gebot vorhanden sind. Das darf<br />

aber nicht öffentlich zugegeben<br />

werden, da sonst die reformwilli-<br />

gen KollegInnen verärgert würden<br />

und daher die Träger der Reform<br />

abhanden kämen. Daher das Ge-<br />

quatsche vom „ergebnisoffenen<br />

Entwicklungsprozess“. Parallel da-<br />

zu werden Forschungsergebnisse<br />

zitiert, die beweisen, dass die Ge-<br />

samtschule in Wien und Deutsch-<br />

land (die es weder da noch dort<br />

gibt!) nicht die gewünschten Ver-<br />

besserungen brachten, um öffentli-<br />

chen Reformdruck in Richtung<br />

„Gemeinsame Schule“ zu verhin-<br />

dern.<br />

Die Abschaffung der Le<strong>ist</strong>ungs-<br />

gruppen war aber ein zentraler Be-<br />

standteil des Modellversuches der<br />

„Neuen Mittelschule“ und daher<br />

Voraussetzung für die Zuteilung<br />

zusätzlicher Unterrichtsstunden<br />

durch den Bund. Da mangels klar<br />

formulierter Zielsetzung eine Über-<br />

zeugung der KollegInnen unmög-<br />

lich war, blieb nichts anderes mög-<br />

lich, als uns mit den bekannten Fak-<br />

ten zu überrumpeln.<br />

Im Sinne des Erfinders er-<br />

wünschte Nebenwirkung: vielen<br />

von uns wird die Lust an Reformen<br />

wohl vergehen.<br />

Wie können wir gegensteuern?<br />

Indem wir jede Gelegenheit nutzen,<br />

dem zuständigen Landesrat und<br />

den ihn unterstützenden konserva-<br />

tiven Kräften zu zeigen, dass wir


mit den bisher erreichten Verbes-<br />

serungen nicht zufrieden sind und<br />

wir eine echte gemeinsame Schule<br />

aller 6-bis 15–Jährigen fordern. Die<br />

Unterschriftenaktion der Altacher<br />

KollegInnen war eine solche Gele-<br />

genheit, die bevorstehende PV<br />

Wahl eine weitere.<br />

Wie Min<strong>ist</strong>erinnen<br />

unsere Arbeit<br />

einschätzen<br />

Die beiden Min<strong>ist</strong>erinnen der<br />

letzten Jahre sind, obwohl sie es<br />

von ihrem Beruf her (Volksschul-<br />

lehrerin, Managerin) eigentlich<br />

können müssten, nicht gerade als<br />

MotivationskünstlerInnen zu be-<br />

zeichnen. Im Gegenteil, in unregel-<br />

mäßigen Abständen ließen sie uns<br />

Also gut!<br />

Ich bekäme gerne die<br />

schul�notizen<br />

an folgende Adresse geschickt:<br />

schul�notizen 17<br />

mal plumper, mal weniger plump,<br />

wissen, <strong>was</strong> sie von unserer Ar-<br />

beitsle<strong>ist</strong>ung halten – nämlich<br />

nichts. Statt die <strong>LehrerInnen</strong> in eine<br />

umfassende Schulreform einzubin-<br />

den, die den SchülerInnen eine<br />

Schule beschert, die ihnen die er-<br />

forderliche Zeit zur Entwicklung<br />

von Kompetenzen jeglicher Art<br />

lässt, die nicht abwertet und selek-<br />

tiert, sondern ermutigt und inte-<br />

griert, wurde versucht, ohne Ge-<br />

spräche mit den VertreterInnen der<br />

Betroffenen zu führen, die Arbeits-<br />

zeit zu erhöhen. Angehenden Leh-<br />

rerInnen werden die Chancen auf<br />

einen Arbeitsplatz mit dem Verweis<br />

auf die Krise, die ja auch anderen<br />

ArbeitnehmerInnen Opfer abver-<br />

lange, genommen. Das alles vor ei-<br />

ner sich anbahnenden Lehrer-<br />

knappheit gewaltigen Ausmaßes.<br />

Wie das Land Vorarlberg ein Pa-<br />

ket für die Leiterinnen schnürte -<br />

manchen mag es zu wenig sein, ein<br />

Ausdruck der Wertschätzung der<br />

Leitertätigkeit <strong>ist</strong> es immerhin - so<br />

sollte die Bundesregierung endlich<br />

durch entsprechende Reformen un-<br />

ter Einbeziehung der betroffenen<br />

<strong>LehrerInnen</strong> dafür sorgen, dass<br />

auch uns jene Wertschätzung zu-<br />

kommt, die wir ganz einfach ver-<br />

dienen. Ich gehe davon aus, dass<br />

diese Art von Umgang mit den Mit-<br />

arbeitern motivierender wirkt, als<br />

es Aussprüche wie: „ja, pfeifen<br />

können´s“ oder „<strong>Wir</strong> tasten ja die<br />

Ferien nicht an“ tun.<br />

�<br />

*Willi Schneider <strong>ist</strong> SLV-Obmann<br />

Lesen<br />

Senden Sie diesen Coupon bitte<br />

NAME: Rudolf Amann<br />

ANSCHRIFT: Sandgasse 44a<br />

Oder einfach unter schulnotizen@gmx.net anfordern<br />

Achtung, meine Adresse ändert sich!<br />

Ich bekäme aber gerne die<br />

schul�notizen<br />

an:<br />

6850 Dornbirn<br />

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weiterhin zugeschickt:<br />

Adresse bisher: Rudolf Amann<br />

ANSCHRIFT NEU: Sandgasse 44a<br />

6850 Dornbirn


18 schul�notizen<br />

Bezirk Bludenz<br />

Susanne Ammann 0664/6255 821<br />

Cornelia Caldonazzi 0664/6255 822<br />

Herbert Fink 0664/6255 861<br />

Bezirk Feldkirch<br />

Angelika Egle 0664/6255 860<br />

Herbert Fink 0664/6255 861<br />

Walter Metzler 0664/6255 823<br />

Martin Türtscher 0664/6255 829<br />

Lisa Zechner 0664/6255014<br />

Bezirk Dornbirn<br />

Elfriede Böhler MA 0664/6255 827<br />

Dagmar Feurstein 0664/6255 825<br />

Günther Grabner 0664/6255 859<br />

Birgit Längle 0664/6255 824<br />

Gabriele Müller-Klagian 0664/6255012<br />

Bezirk Bregenz<br />

Mag. Dietmar Fesenmeier 0664/6255 826<br />

Günther Grabner 0664/6255 859<br />

Schullandesrat Siegmund Stemer (ÖVP) will auch im<br />

nächsten Schuljahr die Herbstferien beibehalten. Im<br />

Frühjahr kündigte BM Claudia Schmied (SPÖ), die<br />

fünf schulautonomen Tage zu streichen. Das war die<br />

Folge des Verzichts auf eine Erhöhung der Unter-<br />

richtsverpflichtung in der Auseinandersetzung mit<br />

der Lehrergewerkschaft. Mit der Streichung dieser<br />

Tage wäre den Herbstferien die Grundlage entzogen.<br />

Sie sind seit der landesweiten Einführung vor vier<br />

Jahren breit akzeptiert.<br />

Nützliche Informationen<br />

aus PV und Gewerkschaft<br />

FSG-Info<br />

BeratungslehrerInnen<br />

Birgit Längle 0664/6255 824<br />

Mag. Karin Matt 0664/6255 828<br />

Eva Maria Reitmann 0664/6255 839<br />

Mag. Lilli Wiener 0664/6255 818<br />

Armin Hartmann 0664/6255 020<br />

Andrea Moosbrugger 0664/6255011<br />

Serpil Polat 0664/6255013<br />

Dr. Markus Schatzmann 0664/6255 022<br />

KRISENBEGLEITLEHRERIN<br />

Judith Fischer 0664/6255 019<br />

Peter Mayrhofer 0664/6255 858<br />

ASSISTENZLEHRERIN FÜR KINDER MIT<br />

AUTISMUSSPEKTRUMSSTÖRUNG<br />

Dagmar Juriatti 0664/6255 021<br />

Herbstferien – wie geht es weiter?<br />

Kinder unterschiedlicher Schultypen haben damit<br />

gemeinsam Ferien, <strong>was</strong> auch im Sinne der Elternver-<br />

bände <strong>ist</strong>. Derzeit gibt es zwar Gespräche zu dem<br />

Thema, aber noch keine konkreten Ergebnisse. Eine<br />

Verordnung soll im Winter erlassen werden.<br />

Es <strong>ist</strong> beabsichtigt, an den Herbstferien festzuhalten.<br />

An Osterdienstag und Pfingstdienstag soll weiterhin<br />

Schule sein, diese beiden Tage sollen gemeinsam mit<br />

zwei schulautonomen Tagen für die Herbstferien re-<br />

serviert werden.


schul�notizen 19<br />

Schulaufsicht neu<br />

Ein Sprichwort sagt: „Neue Besen kehren gut.“ Doch nicht alle Sprichwörter sind wahr!<br />

Rudl Amann<br />

F rau BSI Maria Rigg e r - K olbit s c h is t z u neu in ihre m Amt, um über s ie<br />

e ine Bewert u ng abzug e b e n. Das se lbe g ilt auch für<br />

d ie Fachins p e k t orin B e a te Köb.<br />

Die folgenden Ausführungen<br />

beziehen sich also auf LSI Günter<br />

Gorbach und die Bezirksschul-<br />

inspektoren Karin Engstler, Arno<br />

Wohlgenannt, Chr<strong>ist</strong>ian<br />

Kompatscher und Wolfgang<br />

Rothmund.<br />

Erster Kritikpunkt:<br />

Diese Damen und Herren haben<br />

sich, ich nehme an in Absprache mit<br />

Herrn LR Siegi Stemer, eine bezirks-<br />

bzw. landesübergreifende Kompe-<br />

tenzaufteilung zurechtgelegt.<br />

Es geht um Themen wie Schul-<br />

entwicklung (vorzugsweise<br />

Voralberger Mittelschule), Polytech-<br />

nische Schulen, Berufsorietnierung,<br />

Integration (Sonderpädagogik), aber<br />

auch um sogenannte kleine Bereiche<br />

wie Buchklub oder Jugendrotkreuz<br />

usw.<br />

Das passt ja, wenn den Schulen<br />

die Komptetenzaufteilung bekannt<br />

wäre. Ist sie nur nicht!<br />

Durch die neue bezirksüber-<br />

greifende Arbeitsteilung kommt es<br />

offensichtlich nicht zu einer Entlas-<br />

tung der handelnden Personen, son-<br />

dern im Gegenteil, sie scheinen ar-<br />

beitsmäßig überfordert.<br />

Anders <strong>ist</strong> kaum zu erklären,<br />

dass Schulen auf z.B. für die Mittel-<br />

schule anscheinend notwendigen<br />

Termine ein halbes Jahr und länger<br />

warten müssen. Wenn damit auch<br />

noch verbunden <strong>ist</strong>, dass das Geld für<br />

Stunden zur Schulentwicklung nicht<br />

zeitgerecht ausbezahlt wird, <strong>ist</strong> es<br />

wirklich ärgerlich.<br />

Anderes Beispiel: Der BSI ver-<br />

ordnet den Sonderpädagogischen<br />

Förderbedarf. Er teilt diese Kinder<br />

verschiedenen Schulen bzw. Klassen<br />

zu. Die dafür notwendigen Stunden<br />

verwaltet aber der LSI, der die Situa-<br />

tion vor Ort und die Kinder gar nicht<br />

kennt. Die Schulen bekommen so<br />

nicht die notwendigen Ressourcen<br />

und müssen sich irgendwie „durch-<br />

wurschteln“.<br />

Zweiter Kritikpunkt:<br />

Die neue Eigendefiniton der<br />

Schulaufsicht legt wieder verstärkten<br />

Wert auf Aufsicht und auf Kontrolle.<br />

Gerade im Bereich Neue Mittel-<br />

schule, die ja bei uns Vorarlberger<br />

Mittelschule heißt, wird sehr viel, vor<br />

allem Bürokratisches, vorgegeben.<br />

Die Schulen müssen sich ihre Model-<br />

le „genehmigen“ lassen. Und das<br />

gleich von zwei Inspektoren.<br />

Bei der Personalvertretung lau-<br />

fen verstärkt Anfragen und Be-<br />

schwerden von <strong>LehrerInnen</strong> ein. We-<br />

sentlich öfter als früher gibt es Kla-<br />

gen über die Art der Inspektion und<br />

über den Ton der darauf folgenden<br />

Besprechung. Naturgemäß kann ich<br />

hier nicht ins Detail gehen.<br />

Dritter Kritikpunkt betreffend die<br />

Vorarlberger Mittelschule:<br />

Es <strong>ist</strong> ja bekannt, dass in Vorarl-<br />

berg flächendeckend ein eigenes (ei-<br />

gentlich 50 eigene) Mittelschulmo-<br />

dell(e) installiert wurde(n). Dies<br />

führt naturgemäß durch die Unter-<br />

schiede zum Bundesmodell zu Kon-<br />

flikten mit dem Min<strong>ist</strong>erium. Vieles<br />

scheint daher ungelöst. Unter dem<br />

Begriff „entwicklungsoffenes Modell“<br />

darf (muss) improvisiert werden.<br />

<strong>Wir</strong>kliche Unterstützung erfah-<br />

ren dabei die Schulen seitens der<br />

Schulaufsicht nicht. Dies führt z.B.<br />

dazu, dass sich <strong>LehrerInnen</strong> und Di-<br />

rektorInnen bei Elternabenden als<br />

Unwissende outen müssen.<br />

<strong>Wir</strong> „<strong>Freie</strong>n <strong>LehrerInnen</strong>: FSG-<br />

Unabhängige-SLV/VLI“ erwarten ei-<br />

nen partnerschaftlichen Umgang al-<br />

ler an der Schule Beteiligten. Dazu<br />

gehört eben auch die Schulaufsicht.<br />

Unsere PersonalvertreterInnen sind<br />

dazu bereit.<br />


20 schul�notizen<br />

Wählen <strong>ist</strong> wichtig! So wählen Sie richtig!<br />

L<strong>ist</strong>e 1<br />

F r e i e L e h r e r I n n e n<br />

Sehr geehrte Frau Kollegin!<br />

Sehr geehrter Herr Kollege!<br />

Die Personalvertretungswahl am 25. und 26.<br />

November 2009 <strong>ist</strong> eine Briefwahl. Das heißt,<br />

dass die Stimmabgabe im Allgemeinen mit der Post<br />

erfolgt. Sollten Sie die persönliche Stimmabgabe im<br />

Wahllokal vorziehen, steht dem nichts im Wege!<br />

Sie erhalten vom Dienststellenwahlausschuss ein<br />

großes graues Kuvert (fertig adressiert mit Postfachanschrift).<br />

Im Absender bitte Name und Schule<br />

einsetzen.<br />

Dazu erhalten Sie ein Wahlkuvert und zwei amtliche<br />

Stimmzettel - einen für den Dienststellenausschuss,<br />

einen für den Zentralausschuss.<br />

Im Bregenzer Wald kandidiert für den Dienststellenausschuss<br />

nur eine L<strong>ist</strong>e. Auf dem zweiten<br />

Stimmzettel für den Zentralausschuss (Landesl<strong>ist</strong>e)<br />

stellen sich zwei L<strong>ist</strong>en der Wahl – die L<strong>ist</strong>e „<strong>Freie</strong><br />

<strong>LehrerInnen</strong>“ sowie die L<strong>ist</strong>e „deine PV“<br />

Nach Wahlschluss wird das große Kuvert geöffnet<br />

und die verschlossenen Wahlkuverts in eine versiegelte<br />

Wahlurne geworfen.<br />

All das geschieht im Beisein von Vertretern aller<br />

Wählergruppen.<br />

Nach Ende der Wahlfr<strong>ist</strong> wird die Wahlurne entleert,<br />

die Kuverts werden geöffnet und die Stimmen<br />

ausgezählt.<br />

Durch dieses System <strong>ist</strong> die Anonymität Ihrer<br />

Stimme und der geheime Charakter der Briefwahl<br />

gewährle<strong>ist</strong>et.<br />

<strong>Freie</strong> <strong>LehrerInnen</strong><br />

IHRE ANWÄLTE IN SCHWIERIGEN ZEITEN<br />

FSG � U n a b h ä n g i g e � S L V / V L I

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