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Dissertationen 2007 - VET-MAGAZIN.com

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Ausbildung4/2008Lehrlingsausbildung InternationalWo das Eisen geschmiedetwird, solange es heiSS ist …Die Veterinärmedizinische Universität Wien ist nicht nur Ausbildungsplatz für Studierende, sondernbeherbergt am Campus unter anderem auch eine ganz besondere Lehrlingsausbildungsstätte:In der Schmiede der VUW absolviert Till Krappmann seine Lehre zum Schmiedemetalltechniker.Und dass er nicht nur handwerklich, sondern auch in Sachen Fremdsprachen auf Zack ist,stellte der engagierte Lehrling jüngst bei einem Lehrlingswettbewerb unter Beweis.Zusammenarbeit bietet laufend zahlreicheaußergewöhnliche Hufschmiedepatientenund viel Potenzial für Weiterbildung undAusbildung. Die Lehrschmiede ist festerBestandteil der Klinik für Pferde und verfügtüber drei Lehrlingsplätze. Till Krappmannist einer der Lehrlinge, die derzeitdort ausgebildet werden.Durch Europa an die VUWDass er in seinem Leben mit Pferdenarbeiten möchte, stand für den heute17-Jährigen, der mit diesen Tieren aufgewachsenist, bereits früh fest: “Bekannte habenmich auf die Lehrstelle in der Schmiedeaufmerksam gemacht, ich habe michbeworben und hatte auch gleich Glück“,erzählt Krappmann. Seine praktische Ausbildungbekommt er an der VUW, im niederösterreichischenMistelbach besucht erdie Berufsschule.Der gebürtige Deutsche konnte schoneiniges an Lebenserfahrung sammeln.„Meine Familie hat es nie lange an einemPlatz ausgehalten. Ich wurde in Kassel(Nordhessen) geboren und bin teils inItalien, teils auf Sardinien aufgewachsen,bevor meine Familie nach Österreich übersiedeltebzw. nach Ungarn, wo sie jetzt aufeinem kleinen Hof einen Zuchtbetrieb fürPferde – italienische Kaltblüter – betreibt“,so Krappmann. Durch das viele Reisenspricht er nicht nur deutsch und italienisch,sondern auch englisch und etwasfranzösisch.2. Platz imSprachenwettbewerbDiese Erfahrungen machte sich derLehrling jüngst bei einem Sprachenwettbewerbfür Lehrlinge zu nutze. In St. Pölausbildungfür Profis und Laienten trat er gegen 28 Konkurrenten an undbelegte nach einem 3-phasigen Ausscheidungsprozessden ausgezeichneten 2.Platz des Sprachenbewerbs. Dieser Bewerbist der Teil des Comenius-Programmes derEU, welches unter anderem darauf abzielt,Berufsschulen innerhalb der EU näher aneinanderzu führen und den grenzüberschreitendenWissens- und Kommunikationsaustauschzu fördern.„Der Wettbewerb war relativ herausfordernd,denn in die nächste Runde kamnur, wer erfolgreich jede Auswahlrundebestand“, erklärt Krappmann. „In einer erstenRunde musste jeder einzelne Bewerberzehn Minuten mit einem „Native Speaker“sprechen“. Das geschafft, wurden die Teilnehmergebeten, innerhalb von 15 Minuteneine englische Website zu übersetzten. Inder letzten Runde mussten die Teilnehmerzehn Minuten frei sprechen und sich derJury auf Englisch vorstellen. Die Sieger erhielteneine Reise nach Prag und wurdeneingeladen, an einer Konferenz für erneuerbareEnergien in Schweden teilzunehmen– was Till Krappmann auch genutzt hat.Hufschmied in Amerika?Die Hälfte seiner Lehrzeit hat er bereitserfolgreich bewältigt; durch seine schnelleAuffassungsgabe und seine Leistungsbereitschaftsind seine Aufgabenbereiche undKompetenzen laufend gewachsen. Dies istnicht zuletzt auch auf den guten Kontaktzu seinen Ausbildern und seinen Kollegenzurückzuführen. „Je nachdem wie gut duLehrling Till Krappmann in der Hufschmiede der Veterinärmedizinischen Universität Wien.bist und welchen Willen du zeigst, werdendir die Aufgaben zugeteilt“, so Krappmann.Nach dem Ende seiner Lehrzeit überlegtKrappmann noch die Ausbildung zum Hufschmiedzu absolvieren, einen Universitätslehrgang,der ebenfalls an der VUW angebotenwird. Seine Zukunft könnte er sich gutin Amerika vorstellen: „Dort könnte man alsHufschmied sicher genügend Arbeit finden,aber wer weiß schon, was bis in zwei Jahrennoch passieren kann.“An der Schmiede der VUW herrschtständig reger Betrieb; OberbeschlagsmeisterKurt Buchmayerund Hufschmied Wolfgang Hartl habentäglich alle Hände voll zu tun. Seit mehrals 25 Jahren wird dort für jedes Pferd derpassende Beschlag vorgenommen: DasDienstleistungsangebot in der Schmie-de reicht von Standardbeschläge fürDressur-, Spring-, Wagen-, Gang- oderFreizeitpferden über orthopädische Beschlägeund Spezialbeschläge bei Tierenmit Huf- und Sehnenerkrankungen, bishin zur Hufkorrektur und zur funktionellenKlauenpflege bei Rindern, Schafen,Schweinen und Ziegen.Spezielle Fälle für die LehreZahlreiche Patienten der Abteilungfür Großtierchirurgie und Orthopädie derVUW werden betreut, welche weltweit dieeinzige Einrichtung ist, die sich seit 30 Jahrenschwerpunktmäßig mit der Orthopädiebei Huf- und Klauentieren befasst. DieseWer sich an der VUW zum Hufschmied ausbilden lassen will,muss über eine entsprechende Ausbildung in einem metallverarbeitendenBeruf nachweisen, das ist üblicherweise eine mit der Gesellenprüfungabgeschlossene Lehre im Schlosser-, Schmiede- oderLandmaschinenbaugewerbe. (Die entsprechende Bundesinnungist im Internet unter http://www.metalltechnik.at zu finden.)Für alle Laien, die regelmäßig mit Pferden zu tun haben undmehr über Hufpflege erfahren möchten, bietet die Schmiedeeintägige Kurse, bei denen wichtige Handgriffe erlernt werdenkönnen. Nähere Infoserhalten Sie bei OberbeschlagsmeisterKurtBuchmayer (kurt.buchmayer@vu-wien.ac.at)und Hufschmied WolfgangHartl (wolfgang.hartl@vu-wien.ac.at) oder im Internet unter http://www.vu-wien.ac.at/i111/.1415

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