1. Die Niederlande und das Wasser - Deltawerken
1. Die Niederlande und das Wasser - Deltawerken
1. Die Niederlande und das Wasser - Deltawerken
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2. <strong>Wasser</strong>notkatastrophe im Jahr 1953<br />
www.deltaworks.org<br />
wurde die Flut weiter verstärkt. An einigen Stellen der <strong>Niederlande</strong> strömte <strong>das</strong> <strong>Wasser</strong> schon über die Deiche. In der Nacht vom<br />
3<strong>1.</strong> Januar 1953 wurde der Sturm über der Nordsee immer stärker. An der Küste der <strong>Niederlande</strong> maß man Windstärke 10. Hinzu<br />
kam, <strong>das</strong>s der Sturm auch noch mit einer Springflut zusammen traf. Unter dem Einfluss des Standes von Sonne <strong>und</strong> Mond war der<br />
<strong>Wasser</strong>stand viel höher als normal. In dieser Nacht wurde um 03.24 Uhr der höchste <strong>Wasser</strong>stand erreicht: 4,55 Meter über dem<br />
normalen Amsterdammer Pegel. <strong>Die</strong> Deiche waren für diesen hohen <strong>Wasser</strong>stand nicht konstruiert, <strong>und</strong> noch bevor der höchste<br />
<strong>Wasser</strong>stand erreicht wurde, brachen die ersten Deiche. Insgesamt waren es 89 Deiche, die zerstört wurden.<br />
2.4 Verwüstende Kraft des Meeres<br />
Viele Menschen wurden in dieser Nacht durch <strong>das</strong> <strong>Wasser</strong> aus ihrem Schlaf gerissen. Durch die Kraft des strömenden <strong>Wasser</strong>s<br />
<strong>und</strong> dem wütenden Sturm stürzten die ersten Häuser ein. Der Ernst der Situation im Krisengebiet war für die Außenwelt allerdings<br />
noch nicht deutlich. <strong>Die</strong> Situation verschlimmerte sich weiter, als am Mittag des <strong>1.</strong> Februars 1953 die Flut aufkam. <strong>Die</strong>se Flut<br />
sollte die meisten Leben fordern. Dadurch, <strong>das</strong>s die Deiche schon gebrochen waren, stieg <strong>das</strong> <strong>Wasser</strong> in den Poldern noch<br />
weiter an. Viele Häuser, die die erste Flut überstanden hatten, stürzten nachträglich ein. Für viele kam so die Hilfe zu spät.<br />
2.5 Hilfeleistung<br />
Durch <strong>das</strong> Wegfallen der (Verkehrs-) Verbindungen dauerte es viel zu lange bis groß angelegte Rettungsaktionen durchgeführt<br />
werden konnten. Erst am Montag, dem 2. Februar 1953 wurde der Ernst der Situation deutlich. <strong>Die</strong> Einwohner der<br />
betreffenden Gebiete wurden evakuiert <strong>und</strong> mit Flugzeugen wurden Hilfsgüter <strong>und</strong> Sandsäcke abgeworfen. Schnell kam ein<br />
enormer Hilfsgüterstrom zustande- aus den <strong>Niederlande</strong>n, aber auch aus dem nahen <strong>und</strong> fernen Ausland.<br />
2.6 Wiederherstellung der betreffenden Gebiete<br />
Am 4. Februar 1953 kündigte Minister Drees in der Zweiten Kammer an, <strong>das</strong>s die Wiederherstellung der Deiche höchste Priorität<br />
bekommen sollte. <strong>Die</strong> Deltakommission wurde, mit dem Generaldirektor, der obersten Straßen- <strong>und</strong> <strong>Wasser</strong>baubehörde<br />
(Rijkswaterstaat), Herrn Maris, ins Leben<br />
gerufen. Inzwischen waren Freiwillige <strong>und</strong><br />
Deicharbeiter bei der Arbeit die Löcher in den<br />
Deichen so gut wie möglich zu stopfen. Wo<br />
die Löcher zu groß waren, wurden sie mit<br />
sogenannten Einheitssenkkästen abgedichtet.<br />
Ende 1953 konnte <strong>das</strong> Gebiet offiziell<br />
für trocken erklärt werden.<br />
3