14 YESTERDAY Yesterday: Die Duelle zwischen der <strong>Fortuna</strong> und dem VfL Osnabrück In der 2. Bundesliga eine bessere Bilanz für die Rot-Weißen Es ist das Aufeinandertreffen und gleichzeitige Wiedersehen zweier recht betagter Fußballvereine: Auf der einen Seite ist die mittlerweile knapp 116-jährige <strong>Fortuna</strong> aus <strong>Düsseldorf</strong> und auf der anderen der 112-jährige Verein für Leibesübungen aus Osnabrück. Doch trotz des hohen Alters standen beide Clubs sich in der Vergangenheit erst genau 15-mal gegenüber - sowohl in der 2. Bundesliga als auch in der Regionalliga Nord. Die Bilanz ist mit sieben <strong>Düsseldorf</strong>er Erfolgen, zwei Unentschieden und sechs Siegen für die Niedersachsen bei 28:29 Toren annähernd ausgeglichen. Bessere Zeiten - die Duelle in der 2. Bundesliga In drei gemeinsamen Spielzeiten begegneten sich die <strong>Fortuna</strong> und der VfL in der 2. Bundesliga in den 1980er und 1990er Jahren. Während die Flingeraner damals noch die meiste Zeit im Fußball-Oberhaus verbrachten, gehören die Niedersachsen vielmehr seit Jahrzehnten trotz einiger Abstiege (einen davon nutzten sie immerhin zum Gewinn der Deutschen Amateurmeisterschaft 1995) beinahe zum Inventar der 2. Bundesliga. Noch heute belegen sie in ihrem 23. Zweitligajahr den siebten Platz in der Ewigen Tabelle (die <strong>Fortuna</strong> liegt auf Rang 35 bei acht Zweitliga-Spielzeiten) unter insgesamt 119 Vereinen. Die gemeinsamen Begegnungen datieren aus den Spielzeiten 1987/88 und 1988/89 sowie 1992/93. Im ersten gemeinsamen Zweitliga-Jahr unterlagen die Rheinländer in Osnabrück mit 2:3 (Tore: Dean Thomas und Michael Schütz), gewannen aber das Rückspiel mit 1:0 (Tor: Zvonko Zivkovic). Die neue Saison begann mit einem Paukenschlag. Bereits am 8. Spieltag traf man sich im Stadion an der „Bremer Brücke“ wieder. Dabei triumphierten die Rot-Weißen in einem Flutlichtspiel nach einem 0:1- Halbzeitrückstand am Ende mit sage und schreibe 5:1 (Tore: 3-mal Sven Demandt, einmal Michael Schütz und ein Eigentor). Auch das Rückspiel wurde durch Treffer von Sven Demandt, Pavel Chaloupka und einem Eigentor mit 3:2 entschieden. Dieser Erfolg am 27. Spieltag bedeutete gleichzeitig das Vorrücken auf den dritten Platz und war letztlich der Grundstein für den Bundesliga-Aufstieg unter dem damaligen Trainer Aleksandar Ristic am Saisonende. In der Spielzeit 1992/93 - <strong>Fortuna</strong> war gerade auf Abwärtsfahrt, bevor es wieder ganz nach oben ging - konnten beide Vereine jeweils ihre Heimspiele gewinnen. Der VfL machte vor eigenem Publikum mit 4:1 (Tor: Günter Breitzke) kurzen Prozess mit den Flingeranern, die <strong>Fortuna</strong> behielt im Rückspiel am 42. (!) Spieltag vor nur 4.000 Zuschauern im Rheinstadion mit 3:1 (Tore: Lars Brögger, Jörg Albertz und Karsten Hutwelker) die Oberhand. Der Sieg war im Übrigen ein Muster ohne Wert, denn der Abstieg in die Oberliga konnte dadurch auch nicht mehr verhindert werden. Lange Jahre sah man sich, wenn überhaupt, nur auf Drittliga-Ebene, bis der 7. Zweitliga- Spieltag der aktuellen Saison kam. Und an dem stand für das Team von Chefcoach Norbert Meier ein 3:2-Auswärtssieg, der gleichbedeutend mit dem ersten Erfolg in 2010/2011 war! Patrick Zoundi, Jens Langeneke und Oliver Fink machten mit ihren Treffern in einer mitreißenden Partie vor 15.000 Besuchern (darunter mehrere Tausend <strong>Düsseldorf</strong>er) den Dreier perfekt. Die Gesamtbilanz in der 2. Bundesliga sieht demnach aus Sicht der <strong>Fortuna</strong> wie folgt aus: 5 - 0 - 2 bei 18:13 Toren. Damals in der Regionalliga Nord Die bereits angesprochene Drittklassigkeit führte Niedersachsen und Rheinländer im vergangenen Jahrzehnt viermal zusammen - unter dem Gütesiegel „Regionalliga Nord“. Dabei waren die Begegnungen zwischen beiden Vereinen von der Heimstärke des jeweiligen Gastgebers geprägt. Bis auf eine Ausnahme (ein 2:1-Auswärtserfolg der Osnabrücker in <strong>Düsseldorf</strong> im Jahr 2005) setzten sich die Gastgeber durch bzw. wurden die Punkte geteilt. Höhepunkt aus <strong>Düsseldorf</strong>er Sicht war dabei sicherlich der 2:0-Sieg im Spitzenspiel am 10. Februar 2007 (Tore: 2x Marcus Feinbier) vor der damals schon sehr stattlichen Kulisse von 24.100 Zuschauern in der Arena. Allerdings blieb am Saisonende der Aufstieg der Mannschaft des damaligen Trainers Uwe Weidemann (noch) verwehrt. Ein Wiedersehen mit Jan Tauer und das Tor gegen den VfL Wenn ein junger Fußballer den Sprung aus der Jugend eines Vereins in die Erste Mannschaft schafft, dann sollte er sich eigentlich darüber freuen und innerlich Luftsprünge vollführen. Dies dürfte vor neun Jahren bei Jan Tauer jedoch nur bedingt der Fall gewesen sein. Die <strong>Fortuna</strong> wandelte in der Saison 2001/02 schließlich am Abgrund zur Viertklassigkeit. Als 18-Jähriger rückte er, noch in der A-Junioren-Bundesliga spielend, in den Kader der Regionalliga-Mannschaft unter dem damaligen <strong>Fortuna</strong>-Trainer Tim Kamp. Gemeinsam mit dem gleichaltrigen Axel Bellinghausen, der ebenfalls der eigenen Nachwuchsarbeit entstammte, standen die beiden für eine bessere Zukunft des Vereins. Und das Wunder schien wahr zu werden: Am 12.04.2002 war die 30. Minute angebrochen und <strong>Fortuna</strong> führte bereits mit 2:0, als der bis dahin vollkommen unbekannte Jan Tauer sich mit einem beherzten Treffer aus dem linken Halbfeld aus etwa 30 Metern in die Herzen der Trug bis Sommer 2003 elf Jahre lang das Trikot von <strong>Fortuna</strong> <strong>Düsseldorf</strong>: Jan Tauer. Fans schoss. 4.750 Zuschauer am Flinger Broich trauten ihren Augen kaum und am Ende hieß es 4:1 gegen die Veilchen. Tauer kam in seiner ersten Spielzeit bei den Senioren immerhin auf sechs Einsätze, wie auch Bellinghausen seine ersten Einsätze verzeichnen durfte. Doch so großartig der Einstand, so bitter der Abgang: Auch ein weiterer Trainer- Wechsel konnte den Absturz in die Oberliga nicht mehr verhindern. Dennoch hielten beide der <strong>Fortuna</strong> die Treue. Unter den Trainern Slavko Petrovic und dessen Interims-Nachfolger Uwe Weidemann brachte es Tauer auf 22 Oberliga-Spiele, in denen er zwei Treffer erzielte (und zwar gleich im Doppelpack am 1. Spieltag beim 2:2 gegen den MSV Duisburg II). Weil es zwischen ihm und Nachfolger Massimo Morales nicht klappen wollte, verließ Tauer im Sommer 2003 die <strong>Fortuna</strong> - nach insgesamt elf Jahren - und wechselte zum KFC Uerdingen. Nicht wenige verfolgten mit Wehmut, wie es den mittlerweile 27-Jährigen zu Eintracht Braunschweig und sogar zum schwedischen Erstligisten Djurgardens IF verschlug, ehe er 2009 beim VfL Osnabrück anheuerte, im vergangenen Jahr am Zweitliga-Aufstieg beteiligt war und nun der <strong>Fortuna</strong> gegenüber steht. Und auf <strong>Düsseldorf</strong>er Seite? Da war es Jens Langeneke, der bereits das Trikot der Lila-Weißen getragen hat, so dass es auch für ihn zum Wiedersehen mit einem Ex-Verein kommt. In der Saison 2003/04 spielte er 33-mal für den VfL. Am Saisonende stiegen die Osnabrücker aus der 2. Bundesliga ab und Langeneke wechselte für zwei Zweitliga-Spielzeiten zu LR (heute Rot Weiss) Ahlen, bis er 2006 in <strong>Düsseldorf</strong> bei der <strong>Fortuna</strong> seinen ersten Vertrag unterzeichnete. (ah) Besonderheiten Letzter Sieg: 02.10.2010, 2. Bundesliga, VfL Osnabrück - F95 2:3 (1:3) Letzte Niederlage: 08.08.2006, Regionalliga Nord, VfL Osnabrück - F95 1:0 (1:0) Höchster Sieg: 14.09.1988, 2. Bundesliga, VfL Osnabrück - F95 1:5 (1:0) Höchste Niederlage: 03.12.2005, Regionalliga Nord, VfL Osnabrück - F95 5:0 (2:0) Torreichstes Spiel: Sechs Tore am 14.09.1988, 2. Bundesliga, VfL Osnabrück - F95 1:5 (1:0) Höchste Zuschauerzahl Heim: 24.090 Zuschauer, 10.02.2007, Regionalliga-Nord, F95 - VfL Osnabrück 2:0 (1:0) Niedrigste Zuschauerzahl Heim: 4.000 Zuschauer, 15.05.1993, 2. Bundesliga, F95 - VfL Osnabrück 3:1 (2:0) Höchste Zuschauerzahl Auswärts: 14.400 Zuschauer, 02.10.2010, 2. Bundesliga, VfL Osnabrück - F95 2:3 (1:3) Niedrigste Zuschauerzahl Auswärts: 3.500 Zuschauer, 23.10.1992, 2. Bundesliga, VfL Osnabrück - F95 4:1 (2:1) Letzter Torschütze für <strong>Fortuna</strong>: Fink (33.) zum 1:3 am 02.10.2010, 2. Bundesliga, VfL Osnabrück - F95 2:3 (1:3) Letzter Torschütze für den VfL: Schmidt (73.) zum 2:3 am 02.10.2010, 2. Bundesliga, VfL Osnabrück - F95 2:3 (1:3) Obwohl die Spielbilanz positiv ist, weist die Torbilanz eine leicht negative Bilanz aus, deren Ursache in der schwachen Auswärtsbilanz der Regionalliga Nord liegt. Bei den vier Spielen gelang <strong>Fortuna</strong> nur ein Treffer (Kondev am 13.10.2001). Die Heim- und Auswärtsbilanz der <strong>Fortuna</strong> gegen den VfL ist in der 2. Bundesliga besser als in der Regionalliga Nord. In der 2. Bundesliga hat <strong>Fortuna</strong> bisher alle drei Heimspiele gewonnen, sowie zwei von vier Spielen auswärts gewonnen. Bei Heimspielen der 2. Bundesliga gegen den VfL führte <strong>Fortuna</strong> zur Halbzeit bisher in allen drei Spielen zu Null (2 x 1:0, 1 x 2:0). Bei Heimspielen der 2. Bundesliga gegen den VfL gab es bisher nie eine fünfstellige Zuschauerzahl (2 x 6.000, 1 x 4.000). In den bisher sieben Spielen der 2. Bundesliga gegeneinander gab es noch kein Unentschieden. In den bisherigen drei Heimspielen der 2. Bundesliga gegen den VfL kamen weniger Zuschauer (16.000 insg.), als beim letzten Heimspiel der Regionalliga Nord (24.090) am 10.02.2007. Die heutige Partie ist das erste Heimspiel gegen den VfL Osnabrück, bei dem die <strong>Fortuna</strong> von Norbert Meier trainiert wird. Marcus Feinbier (10.02.2007, 2:0), Gustav Policella (26.03.2005, 2:2) und Frank Mayer (12.04.2002, 4:1) gelangen bei Heimspielen gegen den VfL je zwei Tore pro Spiel. Übertroffen wird dies nur von Sven Demandt, der beim 5:1-Auswärtssieg am 14.09.1988 gleich drei Tore erzielte.
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