Kirschernte im Obstgut Triebe in Zinna auf ... - Volkmar Vogel

Ostthüringer Zeitung, 17.06.2011Kirschernte im Obstgut Triebe in Zinna aufHochtourenAndreas Heller nimmt im ObstgutVorschläge für einen Obst- oderWanderlehrpfad mit. Kirschernte läuftauf Hochtouren.Zinna. Der leichte aber stetige Anstiegmitten in der Mittagssone in RichtungWeinberg, vorbei an der mit einemFolienzelt überspannten Kirschplantage,hat es in sich. Selbst Landrat AndreasHeller (CDU), er stattete gestern denObstbauern auf seiner Tour zuUnternehmen im Saale-Holzland-Kreiseinen Besuch ab, kommt da ins Schwitzen.Doch am Schnittpunkt zwischenObstbäumen und Weinberg empfängt ihneine Oase. Mitten im Grünen steht eingedeckter Tisch. Wie im Märchen stehenErdbeertorte, Kaffee, frische Fruchtsäfteund natürlich Kirschen zum Naschenbereit.Die Inhaber Lars und Elfi Triebe haben fürden freundlichen Willkommensgrußgesorgt. Sie informieren den Gast über dasGut im Schöngleinaer Ortsteil Zinna,beschreiben das Aufgabenfeld einesObstbauern. Derzeit läuft die Kirschernteauf einer Fläche von 7,4 Hektar aufHochtouren. "Ende Mai haben wirbegonnen. Die Bäume tragen gut, das lässtauf gute Erträge hoffen. Um das auch zumSchluss behaupten zu können, müssen dieFrüchte aber rasch vom Baum", so ElfiTriebe. Die im späten Frühjahrauftretenden Nachtfröste haben zum Glücknur zu selektiven Schäden geführt,berichten die Triebes.Der Landrat erfährt, dass die Triebes rund20 Prozent ihrer Produkte selbstvermarkten. Alles andere liefern wir beider Gierstädter Genossenschaft ab. "Alskleines Familienunternehmen sind wirdarauf angewiesen", erzählt Lars Triebe.Bei der diesjährigen Ernte sind wiederpolnische und deutsche Helfer aktiv. AuchSchüler sind immer wieder dabei, die sichein paar Euro Taschengeld verdienenwollen."Am 2. Juli steigt das Kirschfest auf demObstgut. Von 8 bis 17 Uhr haben wirgeöffnet. Es wird wieder einen kleinenMarkt geben. Ein Experte gibtKleingärtnern Tipps und sogar einHausfriseur wird da sein. Rundfahrten indie Plantagen und den Weinberg werdenangeboten. Und die SchöngleinaerJugendfeuerwehr kümmert sich um dieKinderbeschäftigung", informiert ElfiTriebe.Doch auch über Sorgen berichten dieObstgutinhaber dem Landrat. Derzeitwerde offenbar die Abrechnung derGrundsteuer neu geregelt. Mit deranstehenden Neubewertung derbestehenden Grundstücke befürchten sieeine vielfach höhere Besteuerung unddamit finanzielle Lasten, die über dieSchmerzgrenze gehen könnte. Hellerplädiert für vernünftige Lösungen und willdie Thematik an denBundestagsabgeordneten Volkmar Vogel(CDU) weiterleiten.Und noch etwas bewegt die Triebes schonlange. Hinter ihrem Gut in RichtungGerega befinde sich das so genannteLämmchen. Ein Areal, das früher zumSchöngleinaer Gut gehörte und an dem deralte Handelsweg einmal entlang führte."Dort stehen noch alte Laubbäume. Mankönnte Obstbäume, die aus früheren Zeitenbekannte Apfelsorten tragen, anpflanzen,den Weg wieder instand setzen und einenObst- oder Wanderlehrpfad gestalten", soLars Triebe.Die Pflege würde das Gut übernehmen.Ganz in der Nähe im rechten Waldstück ander Landstraße in Richtung BadKlosterlausnitz gebe es ein Überbleibselaus der Eiszeit, im Volksmund

"Teufelskanzel" genannt. In Verbindungmit dem Flugplatz wären das insbesonderefür Grundschüler lohnendeWandertagsziele, meint der Obstbauer.Landrat Heller zeigte sich begeistert vonder Idee, die er gern mit einergeschichtlichen Aufarbeitung aufgewertetwissen will. "Das mit dem Lämmchenbietet doch sicherlich historischen Stoff.Das wäre doch ein interessantes Thema füreine gymnasiale Seminarfacharbeit",schlägt der Kreischef vor.Andreas Schott / 17.06.11 / OTZ