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Chronisch psychisch krank – chronisch schlecht versorgt? Zur Lage ...

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<strong>Chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> <strong>krank</strong> <strong>–</strong> <strong>chronisch</strong> <strong>schlecht</strong> <strong>versorgt</strong>?<br />

<strong>Zur</strong> <strong>Lage</strong> der <strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranken 30 Jahre nach<br />

der Psychiatrie-Enquête<br />

Tagung am 23.04.2005 in der Fachhochschule Wiesbaden<br />

Zusammenfassung<br />

Hans-Otto Dumke<br />

Am 23. April 2005 fand in der Fachhochschule Wiesbaden (Fachbereich Sozialwesen) eine Tagung<br />

zur „<strong>Lage</strong> der <strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranken 30 Jahre nach der Psychiatrie-Enquête“ statt.<br />

Die Tagung wurde von der Bundeskonferenz der Ärztlichen Leiter deutscher Kliniken für<br />

Psychiatrie und Psychotherapie („Bundesdirektorenkonferenz“) und dem Arbeitskreis der Chefärzte<br />

und Chefärztinnen von Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie an Allgemein<strong>krank</strong>enhäusern<br />

in Deutschland veranstaltet.<br />

Auch die „Aktion Psychisch Kranke“ (APK) war an der Vorbereitung und Durchführung der Tagung<br />

durch Vorstandsmitglieder beteiligt.<br />

Die Idee zu dieser Tagung kam aus dem Arbeitskreis „<strong>Chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranke“ der Bundesdirektorenkonferenz,<br />

dem ich seit 4 Jahren, davon 2 Jahre als Sprecher angehöre.<br />

Die Einladung unseres Arbeitskreises an die Abteilungspsychiatrie und die APK wurde von<br />

beiden Organisationen dankbar angenommen.<br />

Es kam schließlich eine 10-köpfige Vorbereitungsgruppe zusammen, der ich als Sprecher und<br />

Koordinator zur Verfügung stand.<br />

Es war die erklärte Absicht der Veranstalter, die weitgehend vergessene bzw. verdrängte Gruppe<br />

der <strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranken wieder in den Mittelpunkt der Diskussion der Fachöffentlichkeit,<br />

aber auch weiterer Bevölkerungskreise zu rücken.<br />

Zu der Tagung wurde bundesweit eingeladen und zwar neben den Einrichtungen der Krankenhauspsychiatrie<br />

auch Personen und Gruppen der Gemeindepsychiatrischen Verbünde, Angehörige<br />

von <strong>psychisch</strong> Kranken und Psychiatrieerfahrene. Auch Politiker und Kostenträger wurden<br />

eingeladen.<br />

Immerhin nahmen an der eintägigen Tagung über 200 Personen aus allen Teilen der Bundesrepublik<br />

teil.<br />

Vormittagssitzung:<br />

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Bundesdirektorenkonferenz, Dr. Lothar Adler,<br />

wurden von der Psychiatriereferentin des Hessischen Sozialministeriums, Susanne Nöcker,<br />

Grußworte der Hessischen Staatsministerin für Soziales, Silke Lautenschläger vorgetragen.<br />

Professor Karl-Heinz Beine sprach als Vorsitzender des Arbeitskreises der Chefärzte ebenfalls ein<br />

Grußwort.<br />

Den Einführungsvortrag hielt Professor Hartmut Berger, Ärztlicher Direktor der Walter-Picard-<br />

Klinik Riedstadt.<br />

Er führte unter anderem aus, dass trotz der umwälzenden Veränderung der psychiatrischen<br />

Versorgungsstrukturen in den vergangenen 20 Jahren die Psychiatriereform offenkundig vor<br />

allem an <strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranken mehr oder weniger folgenlos vorbeigegangen sei.<br />

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<strong>Chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranke lebten vor allem entweder <strong>schlecht</strong> oder gar nicht <strong>versorgt</strong> zu<br />

Hause oder in Heimen, deren Betreuungsqualitäten zu Recht von verschiedenen Stellen kritisiert<br />

würden.<br />

Es sei weiterhin anzunehmen, dass der Anteil Obdachloser unter <strong>chronisch</strong> Kranken deutlich<br />

zugenommen habe, ebenso deren Morbidität und Mortalität.<br />

Ferner gebe es Hinweise dafür, dass ein Zusammenhang bestehe zwischen der Zunahme der<br />

Obdachlosigkeit, Morbidität, Mortalität, Straffälligkeit und der Deinstitutionalisierung.<br />

Letztere sei bei etwa 10 % aller <strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranken gescheitert.<br />

Zu dieser Gruppe zählten vor allem Menschen mit <strong>chronisch</strong>-produktiven psychotischen Störungen,<br />

mit Persönlichkeitsstörungen vom dissozialen bzw. Borderline-Typus und mit einer manifesten<br />

Abhängigkeitsproblematik. Diese Patienten seien von den Risiken einer erhöhten Morbidität<br />

und Mortalität ebenso bedroht wie von dem Schicksal einer Reinstitutionalisierung, diesmal<br />

aber in forensisch-psychiatrische Kliniken.<br />

<strong>Zur</strong> Behandlung auch schwerer <strong>chronisch</strong> Kranker stünden heute evidenzbasierte Interventionsstrategien<br />

wie z. B. Psychoedukation, social-skills-training und assertive-communitytraining<br />

zur Verfügung.<br />

Diese Verfahren würden indes kaum flächendeckend eingesetzt.<br />

Darüber hinaus scheinen die genannten Problemgruppen empirisch noch nicht genügend beschrieben.<br />

Ferner stünde die Suche und Implementation evidenzbasierter Interventionsstrategien<br />

erst an ihrem Anfang.<br />

Jutta Muysers, Leiterin des Maßregelvollzugs in Langenfeld sprach zum Thema „<strong>Chronisch</strong><br />

<strong>psychisch</strong> <strong>krank</strong> - Endstation Forensik?“<br />

Die aktuelle Situation in der psychiatrischen Versorgungslandschaft stelle sich durch gegenläufige<br />

Entwicklungen in der Forensischen und in der Allgemeinen Psychiatrie dar:<br />

Während es in der Allgemeinpsychiatrie zunehmend zu kürzerer Verweildauern und einem<br />

Bettenabbau zugunsten teilstationärer Angebote komme, nehme die Platzzahl der forensischen<br />

Einrichtungen zu, gleichzeitig verlängere sich die Unterbringungsdauer.<br />

Des Weiteren gebe es durch entsprechende Gesetzesänderung eine Umverteilung von Patienten<br />

vom Justizvollzug in den Maßregelvollzug.<br />

In dem hieraus entstehenden Spannungsfeld gebe es eine kontroverse Diskussion.<br />

So werfe die Forensik der Allgemeinpsychiatrie vor, über den zunehmenden Trend zu offenen<br />

Stationen mit fehlenden Kenntnissen über Aggressionen Patienten oft in <strong>krank</strong>haftem Zustand<br />

mit hohem Risikopotenzial für gewalttätiges Handeln zu entlassen.<br />

Insbesondere für psychose<strong>krank</strong>e Patienten könne eine forensische Behandlung durch die<br />

Längerfristigkeit der Behandlung von Vorteil sein. Nachteilig zu sehen sei hier jedoch, dass<br />

letztlich die Entwicklung einer Entlassungsperspektive durch die Spezifitäten der forensischen<br />

Unterbringung erschwert würden.<br />

Die Forensische Psychiatrie führe seit langem eine Diskussion über die schwierigen Patienten.<br />

Die Notwendigkeit der Einrichtung von sog. „longstay-Stationen“ zur langfristigen Behandlung<br />

werde unterschiedlich gesehen. Dabei gebe es keinen Zweifel, dass es eine Reihe schwieriger<br />

mittel- bis langfristig aus forensischer Behandlung nicht zu entlassender Patienten gebe.<br />

Die Vorteile der Einrichtung von Bereichen zur langfristigen Behandlung lägen im Wesentlichen<br />

darin, dass die Behandlungsbereiche von therapeutisch nicht erreichbaren Patienten entlastet<br />

werden könnten, Nachteile seien darin zu sehen, dass Asyle für schwierige Patientengruppen<br />

geschaffen würden und ein Problem fraglich erfolgreich gelöst werde.<br />

Mögliche Alternativen für den Maßregelvollzug könnten durch verbesserte Kooperation mit<br />

nachsorgenden Einrichtungen, aber auch durch bundesweite Finanzierung forensischer Nachsorge,<br />

welche ein effektives Krisenmanagement sicherstellen könne, gewährleistet werden.<br />

Zum Thema „Schwer <strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> <strong>krank</strong>e Menschen <strong>–</strong> welche Faktoren behindern eine<br />

angemessene Versorgung in der Gemeinde?“ sprach Dr. Michael Franz, Leitender Oberarzt an<br />

der Psychiatrischen Universitätsklinik Gießen. Er stellt eine kürzlich abgeschlossene Unter-<br />

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suchung von aus hessischen psychiatrischen Kliniken entlassenen Patienten („Was geschieht mit<br />

ihnen?“) vor:<br />

Franz untersuchte über einen Zeitraum von 3 Jahren etwa 800 aus hessischen Psychiatrischen<br />

Kliniken entlassene Patienten und verfolgte deren weiteres Lebensschicksal.<br />

Überraschend war dabei die Feststellung, dass doch relativ wenige der untersuchten „<strong>chronisch</strong><br />

<strong>psychisch</strong> <strong>krank</strong>en“ Patienten mit dem Gesetz in Konflikt kamen bzw. in forensischpsychiatrische<br />

Kliniken eingewiesen wurden. Das Risiko, an einer internistischen Störung zu er<strong>krank</strong>en,<br />

war bei <strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranken relativ hoch.<br />

Von den entlassenen <strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranken mussten innerhalb des Untersuchungszeitraum<br />

immerhin 10 % in den psychiatrischen Kliniken wieder aufgenommen werden und<br />

konnten trotz eines gut ausgebauten gemeindepsychiatrischen Verbundsystems nicht ausreichend<br />

in der Gemeinde betreut oder <strong>versorgt</strong> werden. Dies hänge einerseits mit der Therapieresistenz<br />

<strong>chronisch</strong>-produktiver Störungen zusammen, andererseits aber auch mit einer mangelnden<br />

compliance bezüglich der Inanspruchnahme von Behandlung und Betreuung, so Franz.<br />

Ähnliche Ergebnisse berichteten aus der großen „Enthospitalisierung-Studie“ von Bedburg-Hau<br />

Scheepers und Spancken. Auch Hoffmann/Bern beschrieben in einem Sammelreferat vor<br />

einigen Jahren diese rund 10 % umfassende Gruppe <strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranker, die trotz<br />

intensiver Bemühungen um Reintegration im gemeindepsychiatrischen Verbund nicht ausreichend<br />

gefördert werden konnten und wie in Bedburg-Hau wieder längerfristig aufgenommen<br />

werden mussten.<br />

„Was trägt zur Chronifizierung <strong>psychisch</strong> Kranker bei?“ Zu diesem Thema sprachen aus Sicht<br />

einer Angehörigen Susanne Heim aus Köln und aus Sicht eines Psychiatrieerfahrenen Klaus<br />

Laupichler aus Herbrechtingen.<br />

Susanne Heim, Angehörige eines <strong>psychisch</strong> Kranken aus Köln, stellte insbesondere die Teilnahme<br />

an „Psychoseseminaren“ in den Vordergrund ihrer Ausführungen („Eigene Erfahrungen<br />

sind teuer, fremde Erfahrungen sind kostbar“).<br />

<strong>Chronisch</strong>e Verläufe werde es auch bei <strong>psychisch</strong>en Er<strong>krank</strong>ungen wohl immer geben.<br />

Behandler und professionelle Helfer mögen dies als Kränkung erleben, weil sie sich ja dem<br />

hehren Ziel „Heilung“ verschrieben hätten.<br />

Es sei aber keine Schande, <strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> <strong>krank</strong> zu sein <strong>–</strong> es sei vielmehr eine Schande,<br />

<strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranke links liegen zu lassen, sie dafür zu bestrafen, dass man mit ihnen<br />

keinen Staat machen könne. Auch sie hätten ein Recht auf einen Platz in unserer Mitte <strong>–</strong> und<br />

wenn es ihnen da zu eng sei: In geeigneten Nischen am Rande unserer Gesellschaft könne man<br />

auch ganz gut leben.<br />

Lasse sich Chronifizierung nicht immer verhindern, so lasse sie sich doch kräftig fördern.<br />

Dazu gab Susanne Heim einige bewusst provokativ gemeinte Anregungen („Gebote“).<br />

Diese „Gebote“ richten sich <strong>–</strong> wie Frau Heim meinte <strong>–</strong> vor allem an Ärzte in Psychiatrischen<br />

Kliniken:<br />

- Machen Sie sich niemals mit den Kranken oder Angehörigen gemein<br />

- Vermeiden Sie persönliche Gespräche<br />

- Betrachten Sie Ihr Gegenüber grundsätzlich durch die diagnostische Brille<br />

- Behandeln statt verhandeln<br />

- Bei Aufnahme in stationäre Behandlung sofort auf innovative Medikation ein- und<br />

umstellen<br />

- Äußerungen von Missbehagen unverzüglich medikamentös deckeln<br />

- Keine Psychotherapie bei Psychosen<br />

- Konsequente Kontaktsperre<br />

- Keine Gespräche mit Angehörigen<br />

- Kürzestmögliche Verweildauer<br />

- Bewerten Sie jede Krise als Katastrophe<br />

- Vergessen Sie nicht: Vulnerable Leute sind <strong>chronisch</strong> gefährdet<br />

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- Verzichten Sie unbedingt auf multiprofessionelle Teamarbeit<br />

- Verschonen Sie Ihre Schützlinge mit Hinweisen auf Selbsthilfegruppen<br />

- Bewahren Sie Angehörige vor Angehörigengruppen<br />

Klaus Laupichler, Psychiatrieerfahrener aus Herbrechtingen, berichtete sehr eindrucksvoll von<br />

seiner „Chronifizierung“.<br />

Schon in der Grundschule seien seines Wissens Schwierigkeiten aufgetreten, der Kontakt Schule<br />

<strong>–</strong> Eltern sei aber praktisch nie zustande gekommen.<br />

Das Einbeziehen der Erziehungsberatung habe wenig gefruchtet, da Eltern und Schulen nicht<br />

mit im Boot gewesen seien.<br />

Familientherapeutische Unterstützung werde viel zu wenig angeboten, was auch in seinem Fall<br />

so gewesen sei.<br />

Stattdessen sei er anfangs mit homöopathischen, dann aber auch mit starken Beruhigungsmitteln<br />

vom Hausarzt <strong>versorgt</strong> worden <strong>–</strong> eigentlich nur, um in der Schule zu<br />

funktionieren.<br />

Magen- und Gallenentzündungen seien nur isoliert von seiner <strong>psychisch</strong>en Befindlichkeit<br />

gesehen worden. Für ihn sei seine Chronifizierung durch die späteren einseitigen biologischen<br />

und pharmakologischen Maßnahmen unterstützt worden.<br />

Das Arbeiten in der WfB habe er als „Ghetto“ erlebt. Die WfB sei die teuerste Form der Ausgliederung<br />

aus der Gesellschaft und damit führe dieses Ghetto zu einer weiteren Chronifizierung.<br />

Jetzt sei er froh, dass sein Allgemeinarzt und sein Psychiater zusammenarbeiten würden.<br />

<strong>Chronisch</strong> <strong>krank</strong> sein sei keine Charakterschwäche und es gebe viel zu viele Profis und Mitmenschen,<br />

die meinten, der „absolute Heiler“ zu sein. Dabei würden diese nur ihr „Helfersyndrom“<br />

austoben.<br />

Seine Selbsthilfegruppe gebe ihm sehr viel Rückhalt und es tue ihm gut, dass die Mitbetroffenen<br />

auch <strong>chronisch</strong>e Schwierigkeiten hätten. Deshalb habe er das Gefühl, dass die Mitglieder der<br />

Selbsthilfegruppe keine „Selbstheilungsgruppe“ seien, sondern eine belastungsfähige Großfamilie.<br />

Wichtig sei gegen die Chronifizierung auch ein Leben in dezentralen Wohnformen und das<br />

Arbeiten in Integrationsprojekten. Auch <strong>chronisch</strong> Kranke hätten das Recht auf Arbeit oder<br />

sinnvolle Beschäftigung. Der allenthalben vorhandene Gesundheits- und Schönheitswahn tue<br />

<strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranken weh.<br />

Nachmittagssitzung<br />

Zu Beginn der Nachmittagssitzung wurden zunächst „Behandlungs- und Betreuungsmöglichkeiten<br />

für schwer <strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranke <strong>–</strong> europäische Erfahrungen - diskutiert.<br />

Dr. Günter Klug, Leiter des Psychosozialen Dienstes der Stadt Graz (Ost) stellte die Entwicklung<br />

in Österreich von 1975 bis jetzt dar.<br />

In zwei „Schüben“, ca. 1975 bis 1983 und dann ab 1991 habe sich in Österreich vieles entwickelt.<br />

Durch das etwas spätere Starten in vielen Regionen hätten bereits relativ moderne Angebote<br />

eingerichtet werden können. Bei guter Qualität sei das Angebot im außerstationären Bereich<br />

allerdings nicht bedarfsdeckend, was negative Auswirkungen auf den stationären Bereich habe.<br />

Durch die gesellschaftlichen Veränderungen, aber z. T. auch durch ausgrenzendes Verhalten<br />

oder Nichtbeachtung, hätten einige Gruppen einen besonders erschwerten Zugang zum Angebot.<br />

Für eine große Gruppe von schwer <strong>chronisch</strong> Betroffenen gebe es durchaus ein gutes und für<br />

den Nutzer im Rahmen des Möglichen zufriedenstellendes Angebot.<br />

Für eine leider nicht so kleine Gruppe sei das Angebot aber entweder nicht existent oder nehme<br />

sie einfach nicht auf.<br />

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In Österreich würden einige wichtige Ziele formuliert und verfolgt:<br />

• Prävention<br />

• Tageskliniken<br />

• Mobile aufsuchende Krisenintervention<br />

• Krisenplätze, Krisenzimmer, Ausbau der mobilen Betreuung<br />

• Peer-Ausbildung und Peer-Beratungsstellen<br />

• Wohnen für spezielle Gruppen<br />

• Komplexkonzepte für Demenz<br />

• Komplexkonzepte für Kinder- und Jugendlichenbetreuung<br />

• Schwerpunkt individueller Konzepte<br />

Klug schloss mit der Feststellung, dass trotz großer regionaler Unterschiede sich die Behandlungs-<br />

und Betreuungsmöglichkeiten in Österreich in den letzten Jahrzehnten deutlich<br />

verbessert hätten. Es bleibe aber noch viel zu tun. Mit einer landesweit einheitlichen Vorgehensweise<br />

sei auch in näherer Zukunft nicht zu rechnen.<br />

Die Stärke und gleichzeitig Schwäche der Entwicklung in Österreich, die Nutzung der regionalen<br />

Gegebenheiten und Möglichkeiten bei sehr begrenzter gesamtstaatlicher Steuerung werde die<br />

Entwicklung auch weiterhin prägen.<br />

Dr. Andrzej Cechnicki, Krakau (Polen) berichtete dann über „Behandlungs- und Betreuungsmöglichkeiten<br />

für schwer <strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranke in Krakau.“<br />

In der Region Malopolska (Kleinpolen) gebe es eine Psychiatrieplanung für die Jahre 2004 bis<br />

2008. Dabei gehe es insbesondere darum, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um eine Chronifizierung<br />

von <strong>psychisch</strong> Kranken zu verhindern.<br />

Grundlage der Psychiatrieplanung sei ein „Programm zur Behandlung und Rehabilitation und zur<br />

Erforschung schizophrener Er<strong>krank</strong>ungen“ an der Klinik für Psychiatrie der Universitätsklinik<br />

Krakau.<br />

Ziel des Programms sei es, die Patienten und ihre Familien bei der Bewältigung ihrer Krankheit<br />

zu unterstützen. Neben der direkten Behandlung in Form von Psychopharmakotherapie und<br />

Psychotherapie gehe es auch um die Gestaltung von Wohnraum, Beschäftigung, Arbeit und<br />

Freizeit. Auch die Eigeninitiative der Betroffenen im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe werde im<br />

Rahmen des Programms ganz bewusst eingesetzt.<br />

An dem Programm seien neben der Krakauer Universitätsklinik die Krakauer Sozialhilfe, der<br />

Angehörigenverein „Seelische Gesundheit“, der Patientenverein „Öffnet die Türen“, der „Verein<br />

für die Förderung gemeindenaher Psychiatrie“ und schließlich ein Netzwerk der zusammenarbeitenden<br />

Institutionen beteiligt.<br />

Das Behandlungsprogramm beruhe auf der Arbeit in Kleingruppen und dem Aufbau von Beziehungen<br />

innerhalb dieser Gruppen. Therapeut und therapeutisches Team blieben auch weiterhin<br />

der wichtigste integrierende Faktor für das gesamte System und der wichtigste „schützende<br />

Faktor“, um der Chronifizierung von <strong>psychisch</strong> Kranken in der Gemeinde vorzubeugen.<br />

Nach den bereits 15 jährigen Erfahrungen scheine die Zusammenarbeit zwischen therapeutischem<br />

Personal, Psychiatrieerfahrenen und Angehörigen erfolgreich zu sein.<br />

Professor Lorenzo Toresini, früherer Mitarbeiter von Franco Basaglia, zurzeit Direktor der Dienste<br />

für <strong>psychisch</strong>e Gesundheit in Meran, berichtete zum Thema „Die Langzeiter<strong>krank</strong>ung/<br />

Chronizität: Wie wurde sie in Italien bewältigt“.<br />

Toresini machte zunächst einen historischen Exkurs in die Zeit vor und nach der italienischen<br />

Psychiatriereform (1968).<br />

Inzwischen gebe es in Italien über 300 psychiatrische „Dienste für Diagnose und Behandlung.“<br />

Diese Dienste verfügten jeweils max. über 15 Betten. Hinzu kämen noch über 1500 Wohngemeinschaften<br />

mit über 17.000 Betten.<br />

Neben den staatlichen klinischen Betten gebe es noch knapp 4000 Betten in Privatkliniken.<br />

Zusammen habe Italien also knapp 10.000 stationäre psychiatrische Klinikbetten.<br />

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Toresini berichtete dann über die Aufgaben der „Zentren für <strong>psychisch</strong>e Gesundheit“, über die<br />

Aufgaben der Tageszentren, über Arbeitsrehabilitaion, Patienteninitiativen u. a.<br />

Aufgrund der neuen Strukturen in Italien seit 27 Jahren habe man das „Problem Chronizität“<br />

größtenteils behoben.<br />

Dies sei ganz wesentlich mitbedingt durch die institutionelle Auflösung der Groß<strong>krank</strong>enhäuser<br />

in Italien, die zuletzt an die 100.000 Langzeit<strong>krank</strong>e „behandelten“.<br />

Das Problem der Chronizität löse man nicht, indem man Langzeitpatienten besser behandle,<br />

sondern indem man die „chronifizierenden Strukturen“ verändere.<br />

Gabriela Deutschle, Heimleiterin im Zentrum für Soziale Psychiatrie Rheinblick in Eltville berichtet<br />

zum Thema „TrotzDem“ <strong>–</strong> Erfahrungen mit 10 Jahren „Wohnen im Verbund“ des ZSP-<br />

Rheinblick.<br />

Angestoßen durch den Enthospitalisierungsauftrag des LWV Hessen 1993 hätten sie feststellen<br />

müssen, dass für <strong>chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranke und demente Menschen nur ein starres, additives<br />

Angebot existierte, dem sich die Betroffenen anzupassen und deren Kriterien sie zu erfüllen<br />

hätten.<br />

Man habe sich im ZSP-Rheinblick an die Empfehlungen der Aktion Psychisch Kranke (APK) angelehnt.<br />

Man habe sich von den Immobilien auf dem Krankenhausgelände getrennt, Wohnungen<br />

verschiedener Größen angemietet und zu Wohnverbünden zusammengefügt.<br />

Es würde die erstaunliche Erfahrung gemacht, dass Menschen mit einem hohen Hilfebedarf<br />

durch die veränderten Anforderungen Selbstvertrauen fanden und mehr Verantwortung für ihre<br />

Person übernommen hätten.<br />

Die Zielgruppe „<strong>Chronisch</strong> <strong>psychisch</strong> Kranke“ seien Menschen, die unabhängig von der Diagnose<br />

folgende Merkmale aufwiesen:<br />

• Verhaltensauffälligkeiten<br />

• Selbst- und Fremdgefährdung<br />

• Selbstständigkeitsdefizit<br />

• Alkohol- und Drogenabhängigkeit<br />

• Nikotinabusus<br />

• Pflegebedarf<br />

Für diese Personengruppe würden in sechs Wohnverbünden Komplexleistungen angeboten.<br />

Je ein mobiles Betreuungsteam, zusammengesetzt aus verschiedenen Berufen, sei zuständig für<br />

einen Wohnverbund. Außer in der geschlossenen Wohnung seien die Menschen ohne nächtliche<br />

Betreuung. Ein Bereitschaftsdienst für die betreuungsfreie Zeit bestehe allerdings.<br />

Es würden „Tagesstrukturen“ in einer örtlichen und personell unabhängigen „Tagesförderstätte“<br />

angeboten, die auch von Menschen mit Unterbringungsbeschluss besucht werden können. Dort<br />

würden unterschiedliche Arbeiten angeboten, z. B. Auftragsarbeiten wie Blumenschmuck hier<br />

für die Tagung.<br />

<strong>Zur</strong> großen Zufriedenheit der Bewohner und (auch der Mitarbeiter) sei eine Lebens- und Arbeitslandschaft<br />

aus verschiedenen Stilrichtungen erarbeitet worden.<br />

Wunschlos glücklich sei man allerdings nicht.<br />

Zu wünschen sei:<br />

1. vom Gesetzgeber eine Ausführungsverordnung für das SGB XII.<br />

2. von der Wissenschaft sozialpsychiatrische und neuropsychologische Forschung.<br />

3. von den Kostenträgern finanzierte neue Versorgungsmöglichkeiten für Menschen mit<br />

Doppeldiagnosen, Wohnen unabhängig von Leistungen, beschützte Wohnangebote,<br />

Rehaangebote mit dem Ziel der Besserung, weniger Bürokratie.<br />

4. von den Ärzten Behandlungskontinuität auch bei der Krankenhausbehandlung.<br />

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Dr. Matthias Heißler, Chefarzt der psychiatrischen Abteilung am Johanniter<strong>krank</strong>enhaus<br />

Geesthacht berichtete zum Thema „1,6 Millionen sind zu viel“.<br />

Gerade psychiatrische Abteilungen seien in besonderem Maße wegen ihrer kommunalen Eingebundenheit<br />

geeignet, insbesondere für die Suche nach geeigneten Wegen für die manchmal als<br />

„Extrem <strong>–</strong> Individualisten“, „System-Sprenger“ oder auch „heavy user“ beschriebenen Patienten<br />

zur Verfügung zu stehen.<br />

Die Zahl der institutionellen Angebote z. B. in Form von Krankenhausbetten und freien Plätzen<br />

in Deutschland habe trotz unserer gemeindepsychiatrischen Absichtsbekundungen nicht ab-<br />

sondern zugenommen.<br />

Unsere „braven Patienten“ kämen durchaus in den „gemeindepsychiatrischen Versorgungshimmel“<br />

während sich unsere „bösen Patienten“ überall wieder finden lassen, auf der Straße, in<br />

der Obdachlosigkeit, in der Forensik oder vergleichbaren geschlossenen Einrichtungen.<br />

Damit aber auch diese Individualisten in einer Wohnung „landen“ könnten, seien einige psychiatrische<br />

Abteilungen dazu übergegangen, in unmittelbarer Nähe der Abteilung eine geeignete<br />

Wohnung anzumieten, passend zu ihrem Lebensstil und ihrer Lebensweise. Dies werde gelegentlich<br />

als „Immobilientherapie“ bezeichnet. Dieser Schritt müsse regelhaft von Mitarbeitern<br />

der Abteilung durchgeführt werden. Die angemietete Wohnung werde an den Patienten<br />

untervermietet. In einem ersten Schritt werde der Patient nach dem Prinzip „Erst platzieren,<br />

dann rehabilitieren oder begleiten“ in die avisierte Wohnung entlassen, im zweiten die notwendige<br />

Begleitung durch einen Mitarbeiter der Abteilung durchgeführt, ausgebaut und vertieft.<br />

In Geesthacht habe man für alle Schnittstellen, Schubladen und Konventionen springenden<br />

Aufgaben einen Mitarbeiter freigestellt.<br />

Selbst die ungewöhnlichen und zunächst höchst innovativen Vorgehensweisen entwickelten<br />

nach einer Bewährungsphase „Abgrenzungsphänomene und Trägheitsmomente“.<br />

Manche Einrichtungen würden für diesen Personenkreis „Zuverdienstfirmen“ einrichten.<br />

Dem „Extrem-Individualisten“ werde man umso besser gerecht, je mehr in unseren Institutionen<br />

neben Standardangeboten nichtregulierte Bereiche offen gehalten würden.<br />

Heißler berichtete dann über ein „screening-instrument“, das den Langzeitbereich widerspiegle.<br />

Dieses screening-instrument zeige, was zu tun sei, was greife und was lediglich die Problemlage<br />

verschärfe.<br />

Um gerade unseren schwierigsten <strong>chronisch</strong> Kranken gerecht zu werden, würden an verschiedenen<br />

Abteilungen auch regionale Budgets erprobt.<br />

Dr. Gabriele Schleuning, Atriumhaus München, trug <strong>–</strong> auch auf Grund der an diesem Tage<br />

vorgetragenen Lösungsmöglichkeiten <strong>–</strong> „Empfehlungen für die Betreuung und Behandlung von<br />

Menschen mit <strong>chronisch</strong>en <strong>psychisch</strong>en Er<strong>krank</strong>ungen in Deutschland“ vor.<br />

Ihren Vortrag fasste sie in 10 Thesen, die sie im Einzelnen erläuterte:<br />

1. Selbsthilfe, Empowerment, Patientensouveränität<br />

2. Angehörige als Behandlungspartner<br />

3. Lebensfeldbezug, Normalisierung, Institutionalisierung<br />

4. Behandlung nach Maß und Bedarf, Individualisierung, Personenzentrierung<br />

5. Koordinierende Bezugsperson des Vertrauens<br />

6. Vernetzung und Integration durch gemeindepsychiatrische Verbünde<br />

7. Teilhabe am Leben<br />

8. Ambulant vor stationär<br />

9. Gegen Ausgrenzung und Stigmatisierung<br />

10. Qualität, die Wirksamkeit und Effizienz mit Lebensqualität verbindet<br />

Die Thesen waren dabei eingebettet in die Arbeit und die Erfahrungen des Atriumhauses in<br />

München.<br />

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Zum Abschluss fand unter Leitung von Ulrike Holler vom Hessischen Rundfunk eine Podiumsdiskussion<br />

zum Thema „<strong>Chronisch</strong> <strong>schlecht</strong> <strong>versorgt</strong> <strong>–</strong> schlimmer geht`s immer“, statt.<br />

Frau Holler diskutierte dabei mit Frau Susanne Nöcker, Psychiatriereferentin beim Hessischen<br />

Sozialministerium, Dr. Fritz Baur, Vorsitzender der BAG der überörtlichen Sozialhilfeträger, Karl<br />

Dieter Voß vom Bundesverband der Betriebs<strong>krank</strong>enkassen, Dr. Rolf Buschmann-Steinhage,<br />

Leiter der Rehabilitationswissenschaflichen Abteilung des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger,<br />

Franz Georg Simon von der Bundesagentur für Arbeit und Prof. Dr. Peter<br />

Kruckenberg als psychiatrischen Experten.<br />

Die Podiumsdiskussion ist im Anhang ausführlich wiedergegeben.<br />

Besonders bemerkenswert waren dabei die Aussagen aller Beteiligten über den „Kompetenzwirrwarr“<br />

und die nach wie vor unzureichende Koordinierung und Zusammenarbeit auf dem<br />

Hintergrund geringer werdender finanzieller Ressourcen.<br />

Dr. Baur von der überörtlichen Sozialhilfe brachte es auf den Punkt:<br />

„Wir haben unser altes Kausalsystem seit Bismarcks Zeiten, durchaus mit riesigen Verdiensten.<br />

Es wird dabei aber nicht gefragt „was brauchst du“. Da werde zunächst einmal gefragt, „warum<br />

brauchst Du das eigentlich“. Bist du <strong>krank</strong>, dann geh zur Krankenversicherung, geht es um die<br />

Erwerbsfähigkeit, dann geh zur Rentenversicherung, bist du pflegebedürftig, dann bitteschön<br />

zur Pflegeversicherung, brauchst du eine berufliche Rehabilitation, dann geh zur<br />

Bundesagentur, brauchst du berufsbegleitende Hilfe, dann geh zum Integrationsamt. Reicht das<br />

alles nicht, dann gehe zur Sozialhilfe, da gibt es dann [...], und dies muss alles voneinander<br />

abgegrenzt und geschachtelt werden. Das ist ein <strong>–</strong> wie ich finde unüberwindbares Problem für<br />

viele Einzelfälle.“<br />

Auf die Frage von Frau Holler, war die Tagung umsonst oder hat sie was gebracht?“ meinte<br />

Peter Kruckenberg:<br />

„Ich glaube, dass sie ein bisschen Motivation gebracht hat durch die vielen Beispiele, was trotzdem<br />

geht [...] die bereits geplanten Schritte müssen wir gehen und zwar müssen wir da die<br />

verschiedenen Akteure so behandeln wie die Arbeitslosen nach dem Prinzip „Fördern und Fordern“,<br />

d. h. Motivationsarbeit leisten, aber auch öffentlich fordern, wenn bestimmte Leistungen<br />

für <strong>chronisch</strong> Kranke in der Region nicht erbracht werde. Unsere Aufgabe als Mitarbeiter ist<br />

nicht nur, die Arbeit zu machen, die schwer genug ist mit Aushalten und kreative Lösungen<br />

finden, sondern unsere Aufgabe ist es auch, nach außen zu wirken und dafür Strukturen zu<br />

schaffen, z. B. eine Bundesarbeitsgemeinschaft gemeindepsychiatrischer Verbünde, die solche<br />

Standards noch klarer und präziser darstellt und auch noch verbindlicher für die Leistungsträger<br />

macht.“<br />

Dr. Hans-Otto Dumke<br />

Ärztlicher Direktor<br />

Zentrum für Psychiatrie (ZfP)<br />

88427 Bad Schussenried<br />

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