Ich sing für dich Lieder und Geschichten fürs Herz - Haus kirchlicher ...

Fritz Baltruweit. Ich sing für dich – Lieder und Geschichten fürs Herz. Eine musikalische Raben-Reise durch das Leben
Im Herbst erleben wir auch nach dem Sommer noch einmal
Goldene Tage,
goldene Farben,
aber auch:
Es wird kalt und kälter –
und immer dunkler.
Und manchmal werden die Tage rabenschwarz.
An einem solchen kohl-pech-rabenschwarzen Tag
war die Rabenmutter mit ihrer kleinen Rabentochter
in die Stadt gefahren,
ließ sie wieder einmal auf dem Rücksitz zurück und sagte:
„Sei schön still – ich bin dann mal in 3 oder 4 Stunden zurück.“
Und steuerte geradewegs auf ein Juweliergeschäft zu.
Ja, da war doch ein wunderschönes Stück im Schaufenster.
Es glitzerte und leuchtete und glänzte.
Geschickt hoppelte die Räbin durch die nur angelehnte Tür –
und blitzschnell holte sie sich den wunderschönen Ring.
Oh, ist der schön.
Genauso blitzschnell warf jemand ein schwarzes Tuch über sie.
„Du Rabenbrut! Dir wird ich zeigen, was passiert,
wenn man stiehlt wie ein Rabe!“ –
Der Ladenbesitzer griff hart in das Tuch.
„Aua! - So ein Mist, ich bin vielleicht ein Unglücksrabe“ –
krächzte die Räbin kaum hörbar.
Er wollte das Bündel in den Keller bringen.
Da würde sie nicht abhauen können.
„So – keine 3 Stunden,
dann wirst du auf dem Rabenstein landen!“
(so hieß mal der gemauerte Richtplatz unter dem Galgen.)
Als der Juwelier auf dem Weg in den Keller
kurz durch den Hinterhof musste,
verrutschte ihm das Tuch –
für kurze Zeit gab es seine Hände frei.
Und - listig wie ein Rabe – hackte sie, so scharf sie konnte,
in seine Hand.
„Aua“ – er ließ vor Schmerz kurz los... –
...und weg war sie,
verschwunden in den Lüften...
So entkam sie dann doch noch dem Galgenvogel...
Ja, was man „sprichwörtlich“ so alles mit dem Raben verbindet...
Der Maler Bodo W. Klös dagegen hat einmal ein richtiges
Rabenmanifest formuliert:
baltruweit@kirchliche-dienste.de 16