Heiliges Land - Mission Einewelt
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14 www.mission-einewelt.de<br />
historische Erfahrung Israels, die<br />
den Verlust von <strong>Land</strong> wie auch die<br />
Rückkehr in das <strong>Land</strong> beinhaltet,<br />
ist in Wirklichkeit ein Mikrokosmos<br />
der Erfahrung der ganzen Welt mit<br />
der Erde und ihrem <strong>Land</strong>. Die Geschichte<br />
der Erdlinge und der Erde<br />
hat daher niemals aufgehört. Mit<br />
Abraham und Sarah bekommt sie<br />
aber eine neue Richtung: Es gibt<br />
eine Zukunft – das ist der Grund<br />
für eine bleibende Hoffnung.<br />
Das Gewebe der Verheißungen,<br />
das die biblische Sicht des <strong>Land</strong>es<br />
definiert, ist bereits in diesen<br />
einleitenden Kapiteln der Genesis<br />
enthalten: das <strong>Land</strong> als Gabe, das<br />
<strong>Land</strong> und die Familie, das <strong>Land</strong> und<br />
die Welt, das <strong>Land</strong> und die Zukunft.<br />
Dennoch werden diese Themen erst<br />
in der Verheißung an Abraham in<br />
Genesis 12 explizit gemacht. Sie<br />
treten explizit erst an einem bedeutsamen<br />
Wendepunkt in der<br />
Geschichte Gottes mit der Welt in<br />
Erscheinung. Eine Untersuchung<br />
dieser vier Themen soll nun folgen.<br />
III. Das <strong>Land</strong> als Gabe<br />
In Genesis 12 erwählt Gott Abraham<br />
und Sarah und gebietet ihnen,<br />
ihr sicheres Erbland in Mesopotamien<br />
zu verlassen. Gott verlangt,<br />
dass sie für ein versprochenes<br />
Stück Grund in einem fernen <strong>Land</strong><br />
namens Kanaan alles aufs Spiel<br />
setzen. Das neue <strong>Land</strong> gibt Gott<br />
ihnen als freie und unverdiente<br />
Gabe. Abraham und Sarah tun<br />
sich schwer damit, zu lernen, wie<br />
sie auf diese Gabe warten sollen.<br />
Als weiteren Teil einer ganzen Ge-<br />
schenkkiste verspricht Gott, ihnen<br />
auch einen Sohn zu geben. Sie<br />
warten angespannt bis ins hohe<br />
Alter, aber noch immer wird kein<br />
Sohn geboren. Sie nehmen die Angelegenheit<br />
in die eigenen Hände<br />
und versuchen, die Verheißung mit<br />
ihren eigenen Mitteln zu erfüllen.<br />
Abraham bekommt ein Kind von<br />
Hagar, Sarahs Dienerin (Gen 16).<br />
Doch Gott lässt Abraham wissen,<br />
dass es sich dabei nicht um das versprochene<br />
Kind handelt. Gott wird<br />
ihm einen Sohn von Sarah, seiner<br />
eigenen Frau, schenken. Diese Verheißung<br />
soll ein Geschenk Gottes<br />
bleiben, nichts, was sie selbst erreicht<br />
und ausgeführt haben. Als<br />
schließlich alles hoffnungslos und<br />
unmöglich erscheint, weil Abraham<br />
auf seinen hundertsten Geburtstag<br />
zugeht, macht ihnen Gott schließlich<br />
sein Geschenk und Isaak wird<br />
geboren (Gen 21,2).<br />
Die endgültige Prüfung kommt<br />
in Genesis 22, als Gott Abraham<br />
befiehlt, seinen geliebten Sohn<br />
zu opfern. Inzwischen hat Abraham<br />
allerdings gelernt, dass Isaak<br />
nicht sein Eigentum ist, sondern<br />
ein Geschenk. Sollte Gott ihn zurück<br />
haben wollen, würde Abraham<br />
einwilligen. Als Abraham<br />
sein Messer hebt, um seinen Sohn<br />
zu schlachten, hält ihn ein Engel<br />
auf. Gott weiß jetzt, dass Abraham<br />
versteht, was eine Gabe Gottes<br />
wirklich bedeutet. Erst nach dieser<br />
Prüfung erlaubt Gott Abraham, ein<br />
kleines Feld im verheißenen <strong>Land</strong><br />
zu kaufen (Gen 23). Abraham lernt<br />
so, dass das verheißene <strong>Land</strong> – wie<br />
sein Sohn Isaak – eine Gabe Gottes