Sakrokokzygealer Dermoidsinus bei einem Rhodesian ... - Igitur
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84<br />
Vet. Med. Austria / Wien. Tierärztl. Mschr. 94 (2007), 84 - 92<br />
Aus der Klinik für kleine Haustiere 1 , dem Institut für Pathologie 2 und dem Institut für Mikrobiologie 3 der Stiftung Tierärztliche<br />
Hochschule Hannover sowie der Tierärztlichen Praxis für Pferde und Kleintiere Dr. Bierstedt 4<br />
<strong>Sakrokokzygealer</strong> <strong>Dermoidsinus</strong> <strong>bei</strong> <strong>einem</strong> <strong>Rhodesian</strong><br />
Ridgeback - Literaturübersicht und Fallbeschreibung<br />
F. WAGNER1 , M. HEWICKER-TRAUTWEIN2 , V. M. STEIN1 , A. GERDWILKER1 , A. ROTHKAMP3 ,<br />
R. BIERSTEDT4 und A. MEYER-LINDENBERG1 Schlüsselwörter: <strong>Dermoidsinus</strong>, <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback,<br />
Magnetresonanztomographie (MRT).<br />
Zusammenfassung<br />
Der seltene Befund eines kongenitalen sakrokokzygealen<br />
<strong>Dermoidsinus</strong> Typ IV <strong>bei</strong> <strong>einem</strong> 15 Monate alten männlichen<br />
<strong>Rhodesian</strong> Ridgeback wird dargestellt. Die klinischen<br />
Symptome umfassten eine Fistelöffnung an der<br />
Schwanzwurzel, eine Hyperästhesie im Bereich der Rute<br />
und einen <strong>bei</strong>dseitig geringgradig verminderten Flexorreflex<br />
der Hintergliedmaßen. Mittels Magnetresonanztomographie<br />
konnte die Diagnose gesichert und eine Verbindung<br />
des Hautsinus mit dem Duraschlauch bestätigt werden.<br />
Zur chirurgischen Resektion des <strong>Dermoidsinus</strong> waren<br />
eine dorsale Laminektomie vom zweiten Schwanzwirbel<br />
bis einschließlich des siebten Lendenwirbels sowie eine<br />
Durotomie erforderlich. Pathohistologisch wurde die klinische<br />
Diagnose <strong>Dermoidsinus</strong> bestätigt und eine Perineuritis<br />
im Bereich kokzygealer Nerven nachgewiesen. Die<br />
Wundheilung verlief per primam. 18 Monate nach der Operation<br />
ist der Hund ohne neurologische Ausfallserscheinungen<br />
und klinisch unauffällig.<br />
Abkürzungen: HE = Hämalaun-Eosin; MRT = Magnetresonanztomographie;<br />
SE = Spinecho; TSE = Turbospinecho<br />
Einleitung<br />
In Folge einer inkompletten Trennung der äußeren Haut<br />
vom ektodermalen Neuralrohr während der Embryonalentwicklung<br />
kann es zu kongenitalen Defekten unterschiedlicher<br />
Ausprägung kommen, die unter den Begriffen <strong>Dermoidsinus</strong><br />
oder Dermoidzyste zusammengefasst werden.<br />
Als <strong>Dermoidsinus</strong> (auch als Pilonidalsinus bezeichnet)<br />
wird ein von der Haut in die Tiefe ziehender Gang verstan-<br />
eingelangt am 8.9.2006<br />
angenommen am 31.1.2007<br />
Keywords: dermoid sinus, <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback, magnetic<br />
resonance imaging (MRI).<br />
Summary<br />
Sacrococcygeal dermoid sinus in a <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback<br />
- review of the literature and case report<br />
Introduction<br />
Dermoid sinus in the <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback is a well<br />
recognized entity, although detailed case reports of type IV<br />
dermoid sinus of the sacrococcygeal region and information<br />
upon MRI imaging as a diagnostic tool in these cases<br />
is lacking in the current literature.<br />
Case report<br />
A rare case of a congenital type IV dermoid sinus in the<br />
sacrococcygeal region in a 15 month old male <strong>Rhodesian</strong><br />
Ridgeback is presented. Clinical signs consisted of a fistulous<br />
skin opening at the root of the tail, hyperesthesia of<br />
the area around the tail and a mildly reduced withdrawal<br />
reflex in both hind limbs. Magnetic resonance imaging confirmed<br />
the diagnosis of a dermoid sinus and determined a<br />
communication of the sinus and the lumbar dural sac. Surgical<br />
resection of the entire dermoid sinus was achieved by<br />
dorsal laminectomy extending from the second coccygeal<br />
vertebra cranial to the seventh lumbar vertebra, and by<br />
durotomy. Pathohistological examination of specimens<br />
confirmed the clinical diagnosis and additionally a perineuritis<br />
of coccygeal nerves was diagnosed. On follow-up<br />
examination 18 months after surgery the dog was without<br />
evident clinical abnormalities.<br />
Conclusion<br />
Magnetic resonance imaging as a non-invasive imaging<br />
technique is an invaluable technology in surgical planning<br />
for resection of dermoid sinus. This case illustrates that<br />
both careful preoperative examination and meticulous surgical<br />
technique are prerequisites for an uneventful longterm<br />
recovery even in extensive type IV dermoid sinus.<br />
den (MANN u. STRATTON, 1966). Dieser Gang kann entweder<br />
blind enden oder seltener auch mit der Dura mater<br />
kommunizieren (LORD et al., 1957; HOFMEYR, 1963;<br />
MANN u. STRATTON, 1966; SELCER et al., 1984; KASA<br />
et al., 1992; PRATT et al., 2000; BOWENS et al., 2005). Im<br />
Gegensatz dazu wird unter dem Begriff „Dermoidzyste“<br />
eine in sich geschlossene Zyste ohne äußere Öffnung verstanden<br />
(BOOTH, 1998; TSHAMALA u. MOENS, 2000;<br />
MILLER u. TOBIAS, 2003). Insgesamt werden hinsichtlich
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Vet. Med. Austria / Wien. Tierärztl. Mschr. 94 (2007)<br />
der Ausdehnung 5 unterschiedliche Typen an <strong>Dermoidsinus</strong><br />
und -zysten unterschieden (Abb. 1): Der <strong>Dermoidsinus</strong><br />
Typ I reicht weit ins subkutane Gewebe bis zum Ligamentum<br />
supraspinosum. Der Typ II des <strong>Dermoidsinus</strong> liegt<br />
dagegen oberflächlicher und hat nur eine fibröse Verbindung<br />
zum Ligamentum supraspinosum. Ein im subkutanen<br />
Gewebe blind endender <strong>Dermoidsinus</strong> wird als Typ III<br />
bezeichnet. Ein <strong>Dermoidsinus</strong> vom Typ IV stellt den<br />
schwerwiegendsten Defekt dar, weil er mit der Dura mater<br />
verbunden ist und mit Wirbelmissbildungen vergesellschaft<br />
sein kann. Unter der Bezeichnung Typ V werden Zysten<br />
ohne äußere Öffnung und ohne Verbindung zur Wirbelsäule<br />
zusammengefasst (MANN u. STRATTON, 1966; MIL-<br />
LER u. TOBIAS, 2003).<br />
Ein <strong>Dermoidsinus</strong> oder eine -zyste ist von <strong>einem</strong><br />
mehrschichtigen Plattenepithel ausgekleidet, welches<br />
Haarfollikel, Schweiß- und Talgdrüsen <strong>bei</strong>nhaltet. Im <strong>Dermoidsinus</strong><br />
oder in einer Dermoidzyste finden sich Talg,<br />
abgestorbene Zellen, Haare sowie <strong>bei</strong> infizierten <strong>Dermoidsinus</strong><br />
auch Bakterien und Entzündungszellen (MILLER u.<br />
TOBIAS, 2003). Nur in 2 publizierten Fällen wurde eine<br />
mikrobiologische Untersuchung des Sinusinhalts vorgenommen.<br />
Da<strong>bei</strong> konnten die Keime Staphylococcus intermedius<br />
(SELCER et al., 1984; PRATT et al., 2000) und<br />
Enterococcus species isoliert werden (SELCER et al.,<br />
1984).<br />
Am häufigsten treten <strong>Dermoidsinus</strong> und -zysten <strong>bei</strong><br />
<strong>Rhodesian</strong> Ridgebacks auf und liegen im Bereich der zervikalen<br />
oder in kranialen thorakalen (Th1 bis Th2) Regionen<br />
sowie lumbosakral oder sakrokokzygeal (HARE, 1932;<br />
STEYN et al., 1939; LORD et al., 1957; HOFMEYR, 1963;<br />
STRATTON, 1964; MANN u. STRATTON, 1966; ANTIN,<br />
1970; HYMAN, 1974; HATHCOCK et al., 1979; LEYH u.<br />
CARITHERS, 1979; GAMMIE, 1986; HARMELIN et al.,<br />
1991; KASA et al., 1992; MARKS et al., 1993; LANORE et<br />
al., 1999; TSHAMALA u. MOENS, 2000; DAVIES et al.,<br />
2004). Sakrokokzygeale <strong>Dermoidsinus</strong> sollen <strong>bei</strong>m <strong>Rhodesian</strong><br />
Ridgeback häufiger mit der Dura mater kommunizieren<br />
(LORD et al., 1957; STRATTON, 1964; KASA et al., 1992;<br />
MILLER u. TOBIAS, 2003). Die <strong>Dermoidsinus</strong> und -zysten<br />
liegen <strong>bei</strong>m <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback immer kranial oder kaudal<br />
vom rassetypischen „Ridge“, also kranial von Th3/4<br />
und kaudal von L5/6 (SALMON HILLBERTZ u. ANDERS-<br />
SON, 2006) und nie im Bereich desselben (MILLER u.<br />
TOBIAS, 2003; Tab. 1). Bei einer Befragung unter Mitgliedern<br />
des „<strong>Rhodesian</strong> Ridgeback Club of the United States“<br />
konnte eine Prävalenz von 5,3 % für <strong>Dermoidsinus</strong><br />
und -zysten in der zugehörigen <strong>Rhodesian</strong>-Ridgeback-<br />
Zuchtpopulation ermittelt werden (PETHWICK u. BROWN,<br />
2002). In der schwedischen <strong>Rhodesian</strong>-Ridgeback-Population<br />
konnten SALMON HILLBERTZ u. ANDERSSON<br />
(2006) für den Zeitraum 1981 bis 2002 eine Prävalenz von<br />
5,9 % für <strong>Dermoidsinus</strong> und -zysten nachweisen. Realistisch<br />
ist allerdings eine höhere Prävalenz anzunehmen,<br />
da betroffene Welpen häufig unmittelbar post partum getötet<br />
werden (MILLER u. TOBIAS, 2003; SALMON HILL-<br />
BERTZ, 2005). Für die schwedische <strong>Rhodesian</strong>-Ridgeback-Population<br />
schätzt SALMON HILLBERTZ (2005) diese<br />
auf einen Wert zwischen 8 und 10 Prozent. Verschiedene<br />
Vererbungsgänge (autosomal rezessiv: LORD et al.,<br />
1957; MANN u. STRATTON, 1966; dominanter Erbgang<br />
mit inkompletter Penetration: HOFMEYR, 1963; Kombination<br />
von 2 rezessiven Genen: MANN u. STRATTON, 1966)<br />
wurden für den <strong>Dermoidsinus</strong> <strong>bei</strong>m <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback<br />
postuliert, letztlich ist der Erbgang aber ungeklärt (MILLER<br />
u. TOBIAS, 2003; SALMON HILLBERTZ, 2005; SALMON<br />
HILLBERTZ u. ANDERSSON, 2006). Erst kürzlich konnte<br />
gezeigt werden, dass der rassetypische „Ridge“ autosomal<br />
dominant vererbt wird und zum <strong>Dermoidsinus</strong> prädisponiert,<br />
wogegen <strong>Rhodesian</strong> Ridgebacks ohne rassetypischen<br />
„Ridge“ in k<strong>einem</strong> Fall einen <strong>Dermoidsinus</strong> aufwiesen (SAL-<br />
MON HILLBERTZ u. ANDERSSON, 2006).<br />
Außer <strong>bei</strong>m <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback existieren in der Literatur<br />
auch Berichte über die Erkrankung <strong>bei</strong> anderen Rassen<br />
und Mischlingen (Tab.1).<br />
In den letzten Jahren wurden nasal oder nasofrontal in<br />
der Medianen gelegene <strong>Dermoidsinus</strong> <strong>bei</strong>m Cocker Spaniel<br />
(BAILEY et al., 2001; ANDERSON u. WHITE, 2002),<br />
English Bullterrier (BURROW, 2004), Golden Retriever<br />
(ANDERSON u. WHITE, 2002), Springer und Brittany Spaniel<br />
(ANDERSON u. WHITE, 2002) beschrieben (siehe<br />
Tab. 1). Bei <strong>einem</strong> Cocker Spaniel stand der <strong>Dermoidsinus</strong><br />
mit der Dura mater des Gehirns in Verbindung (BAILEY et<br />
al., 2001). Diese nasalen <strong>Dermoidsinus</strong> scheinen einen<br />
anderen embryologischen Ursprung zu haben als die <strong>Dermoidsinus</strong><br />
und -zysten im Bereich der Rückenlinie<br />
(ANDERSON u. WHITE, 2002).<br />
Zur diagnostischen Aufar<strong>bei</strong>tung des <strong>Dermoidsinus</strong><br />
gehört neben der klinischen Untersuchung des Patienten<br />
im wesentlichen die bildgebende Diagnostik durch Nativröntgenaufnahmen,<br />
Myelographie, Fistulogramm und<br />
Computertomographie (MILLER u. TOBIAS 2003; SHARP<br />
u. WHEELER, 2005), um die Ausdehnung des <strong>Dermoidsinus</strong><br />
exakt zu bestimmen. Dies wird als unerlässlich für die<br />
Operationsplanung angesehen (WHITE, 2002; SHARP u.<br />
WHEELER, 2005). Berichte zur Diagnostik von <strong>Dermoidsinus</strong><br />
und -zysten mit Hilfe der Magnetresonanztomographie<br />
(MRT) beschränken sich bisher auf einen <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback<br />
mit einer Dermoidzyste (DAVIES et al., 2004)<br />
sowie einen Yorkshire Terrier mit thorakalem <strong>Dermoidsinus</strong><br />
(BOWENS et al., 2005). In der Literatur findet sich bis jetzt<br />
keine Beschreibung zur MRT-Diagnostik von <strong>einem</strong> sakrokokzygealen<br />
<strong>Dermoidsinus</strong> Typ IV <strong>bei</strong>m Hund.<br />
Weitestgehende Einigkeit besteht in der Literatur darüber,<br />
dass durch die komplette chirurgische Entfernung von<br />
<strong>Dermoidsinus</strong> und -zysten die besten Ergebnisse <strong>bei</strong> einer<br />
langfristig guten Prognose ohne Rezidivierung erzielt werden<br />
können (HOFMEYR, 1963; ROSS u. HOWLETT, 1974;<br />
LEYH u. CARITHERS, 1979; SELCER et al., 1984; WHI-<br />
TE, 2002; SHARP u. WHEELER, 2005). Aufgrund einer<br />
möglichen Verbindung des <strong>Dermoidsinus</strong> mit der Dura<br />
mater handelt es sich hier<strong>bei</strong> um einen neurochirurgischen<br />
Eingriff, der sowohl eine entsprechende instrumentelle<br />
Ausstattung als auch die notwendige chirurgische Kompetenz<br />
des Operateurs voraussetzt (WHITE, 2002; SHARP<br />
u. WHEELER, 2005). Detaillierte Falldarstellungen zur Diagnostik<br />
und Therapie von mit der Dura mater in Verbindung<br />
stehenden <strong>Dermoidsinus</strong> im Bereich des sakrokokzygealen<br />
Übergangs <strong>bei</strong>m <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback sind selten<br />
(STEYN et al., 1939; LORD et al., 1957; KASA et al., 1992;<br />
siehe Tab. 1). Dies ist der Grund für die nachfolgende Fallbeschreibung.<br />
Fallbericht<br />
Signalement und Anamnese<br />
Ein 15 Monate alter <strong>Rhodesian</strong>-Ridgeback-Rüde mit<br />
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einer Körpermasse von 37 kg und regelmäßiger Impfanamnese<br />
wurde in die Klinik für kleine Haustiere der Stiftung<br />
Tierärztliche Hochschule Hannover überwiesen. Initial<br />
gelangte der Patient <strong>bei</strong>m Haustierarzt zur Vorstellung,<br />
weil der Hund seit etwa 4 Wochen Schmerzäußerungen<br />
<strong>bei</strong> Berührung im Bereich der lumbosakralen Wirbelsäule<br />
und <strong>bei</strong>m Hinsetzen gezeigt hatte. Außerdem fiel den<br />
Besitzern eine vermehrt adduziert getragene Rute auf. Bei<br />
der Vorstellung des Patienten <strong>bei</strong>m Haustierarzt war eine<br />
etwa 2 Millimeter große, sezernierende Hautöffnung im<br />
Bereich der Schwanzwurzel auffällig, und es wurde aufgrund<br />
der bekannten Rasseprädisposition die Verdachtsdiagnose<br />
<strong>Dermoidsinus</strong> gestellt. Nach telefonischer Terminabsprache<br />
zur diagnostischen Abklärung und Therapie<br />
erfolgte durch den Haustierarzt eine medikamentöse<br />
Behandlung mittels Meloxicam (Metacam ® , Fa. Boehringer,<br />
Ingelheim, Deutschland) und Cephalexin (Cefalexin 600 ® ,<br />
Fa. cp-pharma, Burgdorf, Deutschland) oral, sowie mit<br />
Nitrofurazon (Furacin SOL Salbe ® , Fa. rebopharm GmbH,<br />
Bocholt, Deutschland) lokal.<br />
Klinische und neurologische Untersuchung<br />
Bei Vorstellung des Patienten in der Klinik eine Woche<br />
nach Beginn der Medikation war die etwa 2 Millimeter<br />
große Hautöffnung im Bereich der Schwanzwurzel weiterhin<br />
auffällig. Eine Sekretion aus der Fistelöffnung bestand<br />
zum Zeitpunkt der Vorstellung nicht. Palpatorisch konnte<br />
eine dezente Verdickung des subkutanen Gewebes festgestellt<br />
werden. Die Sondierung des Fistelgangs mit Hilfe<br />
einer Knopfkanüle war auf einer Länge von circa <strong>einem</strong><br />
Zentimeter in die Tiefe möglich (Abb. 2). Des weiteren<br />
bestanden eine Hyperästhesie im Bereich der Rute sowie<br />
ein <strong>bei</strong>dseits geringgradig herabgesetzter Flexorreflex der<br />
Hintergliedmaßen. Die weitere klinische und neurologische<br />
Untersuchung ergab unauffällige Befunde. Die neuroanatomische<br />
Lokalisation der Läsion war somit die Cauda<br />
equina. Die Werte der bestimmten Laborparameter (Blutbild<br />
und klinische Chemie) lagen im Referenzbereich. Alle<br />
weiterführenden Untersuchungen erfolgten nach stationärer<br />
Aufnahme des Patienten in Allgemeinanästhesie.<br />
Weiterführende Untersuchungen<br />
Nach Einleitung der Allgemeinanästhesie mit Polamivet<br />
® (L-Methadon, Fa. Intervet GmbH, Unterschleißheim,<br />
Deutschland; 0,6 mg/kg i.v.) sowie Diazepam (diazepamratiopharm<br />
® , Fa. Ratiopharm, Ulm, Deutschland; 1 mg/kg<br />
i.v.) und Intubation wurden die weiterführenden Untersuchungen<br />
(Röntgen, Magnetresonanztomographie) unter Inhalationsnarkose<br />
(Isofluran/Sauerstoff-Gemisch, Isofluran-<br />
Baxter ® , Fa. Baxter Deutschland GmbH, Unterschleißheim,<br />
Deutschland) durchgeführt. Die röntgenologische Darstellung<br />
der lumbosakralen und sakrokokzygealen Region<br />
ergab keinen von der Norm abweichenden Befund. Die<br />
MRT-Untersuchung (Magnetom Impact Plus, 1,0 Tesla, Fa.<br />
Siemens, Erlangen, Deutschland) dieser Region wurde<br />
mittels T1-Spinecho-(SE-) und T2-gewichteten-Turbospinecho-(TSE-)-Darstellungen<br />
in transversalen und sagittalen<br />
Schnittebenen durchgeführt. Der <strong>Dermoidsinus</strong><br />
konnte insgesamt besser in den T2-gewichteten TSE-Aufnahmen<br />
verfolgt werden. In diesen stellte sich der <strong>Dermoidsinus</strong><br />
als hypointenser Kanal, an der äußeren Haut<br />
auf Höhe des dritten Schwanzwirbels (Cc3) beginnend und<br />
nach kranial bis Cc1/2 ziehend, dar (Abb. 3). Im Wirbelka-<br />
nal reichte der in T2 inhomogen hyperintens erscheinende<br />
<strong>Dermoidsinus</strong> von Cc1 bis zur Mitte des siebten Lendenwirbels.<br />
Im Bereich des Sakrums konnte der <strong>Dermoidsinus</strong><br />
durch in die Schnittebene reichendes epidurales Fettgewebe<br />
nicht kontinuierlich dargestellt werden (Abb. 3). Die<br />
Gesamtlänge des <strong>Dermoidsinus</strong> von äußerer Haut bis zum<br />
siebten Lendenwirbel betrug etwa 11 Zentimeter. In den T2<br />
gewichteten Transversalschnitten stellte sich der <strong>Dermoidsinus</strong><br />
als hyperintense Masse dar. Im Bereich des siebten<br />
Lendenwirbels hatte der <strong>Dermoidsinus</strong> im Querschnitt<br />
einen Durchmesser von etwa 5 Millimetern.<br />
Diagnose<br />
Es wurde ein sakrokokzygealer <strong>Dermoidsinus</strong> vom Typ<br />
IV als Ursache für die Schmerzhaftigkeit in der lumbosakralen<br />
Region diagnostiziert.<br />
Therapie - Operationsbefund<br />
Nach routinemäßiger Rasur und antiseptischer chirurgischer<br />
Vorbereitung des Operationsbereiches wurde der<br />
Patient in Brustlage mit nach kranial ausgebundenen Hintergliedmaßen<br />
auf <strong>einem</strong> Vakuumkissen stabil und gepolstert<br />
gelagert. Die Abdeckung des Operationsfeldes erfolgte<br />
mittels einer sterilen selbstklebenden und iodierten Folie<br />
(Ioban 2 Inzisionsfolie 35 x 35 cm, Fa. 3M Health Care,<br />
Neuss, Deutschland) sowie sterilisierten Abdecktüchern.<br />
Nach Sondierung der Fistelöffnung mit einer sterilen<br />
Metallsonde erfolgte die Hautinzision über dem Processus<br />
spinosus des siebten Lendenwirbels bis unmittelbar kaudal<br />
der Sinusöffnung unter elliptischer Umschneidung derselben.<br />
Anschließend wurde der Fistelgang, welcher in der<br />
Medianen zwischen den <strong>bei</strong>den Blättern der tiefen<br />
Schwanzfaszie verlief, bis zur kranialen Kante der dorsalen<br />
Lamina des zweiten Schwanzwirbels (Cc2) freipräpariert.<br />
Eine Sondierung des Fistelgangs in den Wirbelkanal<br />
war nicht möglich, da sich der Fistelgang im Zwischenwirbelspalt<br />
Cc1/Cc2 deutlich verjüngte. Unter Berücksichtigung<br />
des MRT-Befundes und um eine komplette Resektion<br />
des <strong>Dermoidsinus</strong> zu gewährleisten, erfolgte eine dorsale<br />
Laminektomie Funkquist Typ B (TOOMBS u.<br />
WATERS, 2002) im Bereich Cc1/Cc2. Der <strong>Dermoidsinus</strong><br />
zog im Wirbelkanal nach kranial, so dass die dorsale Laminektomie<br />
vom zweiten Schwanzwirbel über das Sakrum<br />
und den siebten Lendenwirbel einschließend erweitert<br />
wurde. Makroskopisch wiesen die kokzygealen Nervenfasern<br />
eine Rötung auf. Von diesen Nervenfasern wurde mittels<br />
mikrochirurgischen Instrumentariums ein Bioptat für<br />
die pathohistologische Untersuchung gewonnen. Auf Höhe<br />
des kranialen Endes des siebten Lendenwirbels bestand<br />
eine Verbindung des <strong>Dermoidsinus</strong> mit der Dura mater. Im<br />
Rahmen der weiteren Präparation dieser Verbindung kam<br />
es zur Ruptur des <strong>Dermoidsinus</strong> und Entleerung eines<br />
grün-gelblichen, zähen, mit Haaren durchsetzten Sekrets<br />
(Abb. 4). Ein mikrobiologischer Tupfer mit modifiziertem<br />
Amies-Transportmedium (transystem ® Abstrichbesteck,<br />
Fa. Hain Lifescience, Nehren, Deutschland) wurde von<br />
dem ausgetretenen Sekret an der Rupturstelle entnommen,<br />
welches anschließend abgesaugt wurde. Nach einer<br />
dorsalen Durektomie konnte der gesamte <strong>Dermoidsinus</strong><br />
chirurgisch entfernt werden (Abb. 5) und wurde für die<br />
pathohistologische Untersuchung in 10 % Formaldehydlösung<br />
fixiert. Nach ausgiebiger Spülung des Operationsfeldes<br />
mit steriler isotoner Kochsalzlösung (Isotone Koch-
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Vet. Med. Austria / Wien. Tierärztl. Mschr. 94 (2007)<br />
Tab. 1: Tabellarische Darstellung der in der Literatur beschriebenen Fälle mit <strong>Dermoidsinus</strong>, geordnet in alphabetischer<br />
Reihenfolge nach Autor(en)<br />
Referenz Anzahl Rasse Geschlecht Alter Lokalisation Typ Anmerkungen<br />
Fälle<br />
Golden Retriever w 10 Monate nasal n.z. Kontrolluntersuchung 3 Monate post op.<br />
ohne Rezidiv<br />
Golden Retriever m 24 Monate nasal n.z. Kontrolluntersuchung 6 Monate post op.<br />
ANDERSON u. ohne Rezidiv<br />
WHITE (2002) 6 Golden Retriever w 15 Monate nasal n.z. Kontrolluntersuchung 12 Monate post op.<br />
ohne Rezidiv<br />
Springer Spaniel w 18 Monate nasal n.z. Kontrolluntersuchung 6 Monate post op.<br />
ohne Rezidiv<br />
Brittany Spaniel m 12 Monate nasal n.z. Kontrolluntersuchung 2 Jahre post op.<br />
ohne Rezidiv<br />
Cocker Spaniel w 4 ½ Jahre nasal n.z. Kontrolluntersuchung 8 Monate post op.<br />
ohne Rezidiv<br />
ANTIN (1970) 1 <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback w 4 Monate zervikal k.A. Resektion des <strong>Dermoidsinus</strong> am<br />
(wahr- Ligamentum supraspinosum;<br />
schein- keine Kontrolluntersuchung<br />
lich Typ I)<br />
BAILEY et al. 1 American Cocker m 66 Monate nasal n.z. Kontrolluntersuchung 16 Monate post op.<br />
(2001) Spaniel ohne Rezidiv<br />
BOOTH (1998) 1 Chow Chow m 20 Monate thorakal k.A. multiple <strong>Dermoidsinus</strong>, keiner mit<br />
(Th1) Verbindung zur Dura mater; kein<br />
Rezidiv 5 Monate post op.<br />
BOWENS et al. 1 Yorkshire Terrier w 6 Jahre thorakal Typ IV Th4 Hemivertebra, MRT bestätigt<br />
(2005) (Th4) Diagnose, keine chirurgische Therapie<br />
BURROW (2004) 1 English Bullterrier w 5 Jahre nasal n.z. Sinus endet am knorpeligen Septum nasi;<br />
kein Rezidiv 10 Monate post op.<br />
CAMACHO et al. 1 Pyrenäenberghund m 20 Monate zervikal k.A. keine Verbindung zur Dura mater,<br />
(1995) Kontrolluntersuchung 6 Monate<br />
post op. ohne Rezidiv<br />
CORNEGLIANI 1 Sibirian Husky m 16 Monate thorakal Typ I kein Rezidiv 10 Monate post op.<br />
u. GHIBAUDO (Th1/Th2)<br />
(1999)<br />
CORNEGLIANI 1 Golden Retriever w 8 Monate zervikal Typ I Fistulogramm; kein Rezidiv<br />
et al. (2001) (C7) 6 Monate post op.<br />
DAVIES 1 <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback w 13 Monate thorakal Typ V kein Rezidiv 3 Monate post op.<br />
et al. (2004) (Th1/Th2)<br />
FATONE et al. Yorkshire Terrier m 18 Monate thorakal Typ IV Fusion der Wirbelkörper von Th8<br />
(1995) (Th7) bis Th 13, Schisis der<br />
dorsalen Lamina von Th7<br />
GAMMIE (1986) 1 <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback w 3 Jahre zervikal k.A. ("…ventral tract connecting the mass<br />
(C3/4) (wahr- to the dura mater…");<br />
schein- kein Fistulogramm oder<br />
lich Typ IV) Myelogramm; keine<br />
Laminektomie durchgeführt, sondern<br />
Ligatur; keine Kontrolluntersuchung<br />
HARMELIN 1 <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback k.A. 7 Monate zervikal k.A. keine Verbindung zur Dura mater;<br />
et al. (1991) (C4) keine Kontrolluntersuchung<br />
HATHCOCK 1 <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback w 4 Monate zervikal k.A. 2 <strong>Dermoidsinus</strong> bis zum<br />
et al. (1979) (C3/4 und Ligamentum supraspinosum reichend;<br />
C6/7) kein Fistulogramm;<br />
keine Kontrolluntersuchung<br />
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Vet. Med. Austria / Wien. Tierärztl. Mschr. 94 (2007)<br />
Referenz Anzahl Rasse Geschlecht Alter Lokalisation Typ Anmerkungen<br />
Fälle<br />
HOWARD-MARTIN 1 Foxterrier w 84 Monate intrakraniell Typ V ausgeprägte neurologische Ausfälle<br />
u. BOWLES (abweichende Haltungs- und Stellreaktionen,<br />
(1988) Kopfschiefhaltung);<br />
Diagnose post mortem gestellt<br />
KASA 1 <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback w 33 Monate sakro- Typ IV dorsale Laminektomie Sacrum;<br />
et al. (1992) kokzygeal kein Rezidiv 15 Monate post op.<br />
(Sacrum/Cc1)<br />
LAMBRECHTS 1 Mischling w 4 Jahre zervikal Typ IV Sinus verläuft durch dorsale Lamina von C2;<br />
(1996) (<strong>Rhodesian</strong> Ridgeback/ (C2) partielle dorsale Laminektomie C2;<br />
Dalmatiner) kein Rezidiv 8 Monate post op.<br />
LANORE 1 <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback w 7 Monate zervikal k.A. Fistulogramm zeigt keine Verbindung zur<br />
et al. (1999)* Dura mater; keine Kontrolluntersuchung<br />
LEYH u. 1 <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback w 11 Monate zervikal k.A. Fistulogramm und Myelographie<br />
CARITHERS (1979) (C2/3) (wahr- zum Ausschluss von Typ IV<br />
schein- durchgeführt; Verbindung mit<br />
lich Typ I) Ligamentum supraspinosum<br />
reseziert; postoperativ Serombildung;<br />
keine Kontrolluntersuchung<br />
LORD 1 <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback m 5 Monate sakro- Typ IV Paraparese und Hyperästhesie; Fistuloet<br />
al. (1957) kokzygeal gramm erzeugt retrogrades Myelogramm;<br />
(Sacrum/Cc1) dorsale Laminektomie Sacrum<br />
MARKS 1 <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback w 6 Jahre zervikal Typ I kein Rezidiv 6 Monate post op.<br />
et al. (1993) oder II<br />
PENRITH u. 1 Boerboel w 12 Wochen zervikal k.A. Rezidiv 8 Monate post op., dann<br />
SCHOUWEN- Reoperation mit Exzision einer Verbindung<br />
BURG (1994) zum Ligamentum supraspinosum<br />
PRATT 1 English Springer w 18 Monate lumbo- Typ IV dorsale Laminektomie L7/Sacrum;<br />
et al. (2000) Spaniel sakral inkomplette Fusion der Sakralwirbel<br />
(L7/Sacrum) S2 und S3; Kontrolluntersuchung<br />
6 Wochen post op. ohne Rezidiv<br />
1 Shih Tzu w 4 Jahre thorakal Typ IV Hemilaminektomie Th3/Th4<br />
SELCER (Th3/4)<br />
et al. (1984) 1 Boxer m 2 Monate thorakal Typ IV Myelodysplasie, inkomplette Segmentierung<br />
(Th2) der Wirbelkörper und<br />
Procc. spinosi Th2/Th3<br />
STEYN 2 <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback m 4 Monate zervikal k.A. ("extended to the spine");<br />
et al. (1939) (Wurfgeschwister) wahr- viermalige Operation, da dreimaliges<br />
scheinlich Rezidiv, wahrscheinlich infolge<br />
Typ I inkompletter Resektion;<br />
oder IV keine Laminektomie<br />
m 4 Monate lumbo- k.A. ("extend down …to the bony sacrum");<br />
sakral wahr- vermutlich kein Rezidiv, aber auch<br />
scheinlich keine Nachuntersuchung;<br />
Typ I keine Laminektomie;<br />
oder IV gesteigerte Sensitivität in der<br />
betroffenen Region<br />
TSHAMALA und 1 <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback m 2 Jahre zervikal Typ V keine Kontrolluntersuchung<br />
MOENS (2000) (C1)<br />
TUREK 1 Rottweiler w 2 Jahre zervikal k.A. Verbindung mit Ligamentum<br />
et al. (2002) (wahr- supraspinosum; postoperativ Wundscheinlich<br />
infektion und Wundheilung per secundam;<br />
Typ II) kein Rezidiv über 2 Jahre<br />
*Derselbe Fallbericht wurde von den Autoren auch unter dem Titel „Seno dermoide in una cagna <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback“ in Summa 17, 75-78, 2000 veröffentlicht.<br />
m = männlich; w = weiblich; k.A. = keine Angaben; n.z. = nicht zutreffend
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Vet. Med. Austria / Wien. Tierärztl. Mschr. 94 (2007)<br />
salzlösung 1000 ml, Fa. Baxter, Unterschleißheim,<br />
Deutschland) erfolgte der routinemäßige Wundverschluss<br />
(Vicryl 0 und Vicryl 2-0, Fa. Ethicon, Norderstedt, Deutschland).<br />
Der Hautverschluss erfolgte durch Einzelhefte mit<br />
monofilem, nicht resorbierbarem Nahtmaterial (Ethilon 2-0,<br />
Fa. Ethicon, Norderstedt, Deutschland). Intra- und postoperativ<br />
wurde der Hund für 6 Tage antibiotisch mit zweimal<br />
täglich 20 mg/kg Amoxicillin (Amoxisel ® , Fa. Selectavet,<br />
Weyarn-Holzolling, Deutschland) versorgt. Nach Vorliegen<br />
des mikrobiologischen Untersuchungsergebnisses<br />
wurde die Antibiose auf Marbofloxacin einmal täglich 2<br />
mg/kg (Marbocyl 80 mg ® , Fa. Vetoquinol, Ravensburg,<br />
Deutschland) über insgesamt 2 Wochen umgestellt. Zur<br />
postoperativen analgetischen Therapie erhielt der Hund<br />
über 3 Tage 0,2 mg/kg L-Methadon alle 6 Stunden subkutan<br />
injiziert.<br />
Mikrobiologische Untersuchung<br />
Die Untersuchung des intraoperativ aus dem <strong>Dermoidsinus</strong><br />
entnommenen mikrobiologischen Tupfers erfolgte im<br />
Institut für Mikrobiologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule<br />
Hannover. Kulturell konnte ein hochgradiger Keimgehalt<br />
an multiresistenten Acinetobacter species sowie ein<br />
mittelgradiger Keimgehalt an Staphylococcus intermedius<br />
nachgewiesen werden. Beide Keime waren gegenüber<br />
Amoxicillin resistent und für Marbofloxacin sensibel. Anaerobier<br />
ließen sich nicht nachweisen.<br />
Pathohistologische Untersuchung<br />
Die entnommene Gewebeprobe wurde im Institut für<br />
Pathologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule routinemäßig<br />
in Paraplast eingebettet und mit Hämalaun-Eosin<br />
(HE) gefärbt. Der <strong>Dermoidsinus</strong> stellte sich als ein länglicher,<br />
blind endender und von mehrschichtigem, verhornendem<br />
Plattenepithel ausgekleideter Hohlraum dar. Im<br />
Hohlraum befanden sich Keratinmassen, zerfallende neutrophile<br />
Granulozyten und Haarschäfte (Abb. 6). Das<br />
Epithel war fokal ulzeriert, und das den Sinus umgebende<br />
Bindegewebe zeigte eine multifokale, mittelgradige lympho-plasmazelluläre<br />
bis gemischtzellige Entzündung. In<br />
der von kokzygealen Nerven stammenden Probe lag eine<br />
mittelgradige gemischtzellige Entzündungszellinfiltration<br />
des Epineuriums vor.<br />
Weiterer Verlauf<br />
5 Tage post operationem wurde der <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback<br />
nach Hause entlassen. Die Wundheilung verlief per primam<br />
und die Hauthefte wurden 10 Tage post operationem<br />
<strong>bei</strong>m Haustierarzt entfernt. Bei einer Kontrolluntersuchung<br />
am 20.Tag post operationem konnten bereits keine neurologischen<br />
Ausfallserscheinungen mehr nachgewiesen werden.<br />
Bis zum jetzigen Zeitpunkt 18 Monate nach der Operation<br />
ist der Hund klinisch unauffällig.<br />
Diskussion<br />
<strong>Dermoidsinus</strong> und -zysten sind seltene embryonale<br />
Missbildungen, die gehäuft <strong>bei</strong> <strong>Rhodesian</strong> Ridgebacks mit<br />
rassetypischem „Ridge“ und auch als Einzelfälle <strong>bei</strong> einer<br />
Reihe anderer Rassen ohne „Ridge“ vorkommen (Tab. 1).<br />
Betroffene Tiere sollten von der Zucht ausgeschlossen<br />
werden (MANN u. STRATTON, 1966; ROSS u. HOWLETT,<br />
1974; MILLER u. TOBIAS, 2003). Die Therapie der Wahl<br />
besteht unserer Meinung nach in der vollständigen chirurgischen<br />
Resektion des <strong>Dermoidsinus</strong>. Diese Ansicht wird<br />
in der Literatur vielfach bestätigt (HOFMEYR, 1963; ROSS<br />
u. HOWLETT, 1974; LEYH u. CARITHERS, 1979; SELCER<br />
et al., 1984; WHITE, 2002; SHARP u. WHEELER, 2005).<br />
Einige Autoren empfehlen eine konservative Behandlung<br />
von Patienten ohne klinische Symptome (MARKS et al.,<br />
1993; WHITE, 2002; MILLER u. TOBIAS, 2003). Diese Vorgehensweise<br />
ist aus folgenden Gründen fragwürdig: a) ein<br />
<strong>Dermoidsinus</strong>, der mit der Dura mater kommuniziert, kann<br />
wie im präsentierten Fall auch zu neurologischen Ausfallserscheinungen<br />
führen (HOFMEYER, 1963; SELCER et al.,<br />
1984; PRATT et al., 2000; BOWENS et al., 2005), die möglicherweise<br />
irreversibel sind, b) ein infizierter und entzündlich<br />
veränderter <strong>Dermoidsinus</strong> kompliziert die chirurgische<br />
Therapie und erhöht das Risiko für postoperative Komplikationen<br />
(STEYN et al., 1939; HOFMEYER, 1963; GAM-<br />
MIE, 1986; PENRITH u. SCHOUWENBURG, 1994;<br />
LAMBRECHTS, 1996; BOOTH, 1998; TUREK et al.,<br />
2002). Bei vollständiger chirurgischer Entfernung des<br />
Sinus ist dagegen kein Rezidiv zu erwarten und die Prognose<br />
damit als günstig anzusehen (WHITE, 2002; MIL-<br />
LER u. TOBIAS, 2003). Wichtig für die Operationsplanung<br />
ist es, wie auch der präsentierte Fall zeigt, die Ausdehnung<br />
des <strong>Dermoidsinus</strong> präoperativ zu bestimmen, was im vorliegenden<br />
Fall eine exzessive dorsale Laminektomie vom<br />
zweiten Schwanzwirbel bis zum siebten Lendenwirbel<br />
erforderte. Des Weiteren müssen sowohl instrumentell als<br />
auch personell Vorbereitungen für einen neurochirurgischen<br />
Eingriff getroffen werden (KASA et al., 1992;<br />
LAMBRECHTS, 1996; BOOTH, 1998; WHITE, 2002;<br />
SHARP u. WHEELER, 2005). Die beschriebenen Komplikationen<br />
nach kompletter Resektion eines <strong>Dermoidsinus</strong><br />
beschränken sich auf die Entstehung von Seromen (HOF-<br />
MEYER, 1963; MARKS et al., 1993; LAMBRECHTS,<br />
1996). Wie im eigenen Fall und in der Literatur gezeigt, ist<br />
selbst <strong>bei</strong> Patienten mit infiziertem <strong>Dermoidsinus</strong> das Risiko<br />
von operationsbedingten Komplikationen durch eine<br />
detaillierte Operationsplanung niedrig (BURGISSER u.<br />
HINTERMANN, 1961; SELCER et al., 1984; KASA et al.,<br />
1992; PRATT et al., 2000). Eine mikrobiologische Untersuchung<br />
des <strong>Dermoidsinus</strong>inhalts sollte unserer Meinung<br />
nach <strong>bei</strong> allen Patienten mit <strong>einem</strong> <strong>Dermoidsinus</strong> Typ IV<br />
vorgenommen werden, da <strong>bei</strong> diesen Patienten die Gefahr<br />
einer bakteriellen Meningitis und Myelitis besteht. Im eigenen<br />
Fall wurde möglicherweise eine Infektion durch multiresistente<br />
Keime und damit einhergehende Komplikationen<br />
für den Patienten durch die Umstellung der antibiotischen<br />
Therapie verhindert.<br />
Von den 14 bisher in der Literatur beschriebenen <strong>Dermoidsinus</strong><br />
<strong>bei</strong> <strong>Rhodesian</strong> Ridgebacks und <strong>einem</strong> <strong>Rhodesian</strong>-Ridgeback-Mischling<br />
lag in 3 Fällen (LORD et al., 1957;<br />
KASA et al., 1992; LAMBRECHTS, 1996) eine Verbindung<br />
zur Dura mater vor. 2 Tiere wiesen da<strong>bei</strong> <strong>Dermoidsinus</strong><br />
vom Typ IV in der sakrokokzygealen Region (LORD et al.,<br />
1957; KASA et al., 1992) auf, und ein <strong>Rhodesian</strong>-Ridgeback-Mischling<br />
besaß einen <strong>Dermoidsinus</strong> vom Typ IV auf<br />
Höhe des zweiten Halswirbels (LAMBRECHTS, 1996). In 3<br />
weiteren Fällen (STEYN et al., 1939; GAMMIE, 1986) ist<br />
das Vorliegen eines <strong>Dermoidsinus</strong> vom Typ IV aufgrund<br />
der Fallbeschreibung und des Verlaufs (Rezidivneigung<br />
infolge vermutlich inkompletter Resektion) wahrscheinlich,<br />
es wurde aber keine bildgebende Diagnostik zum Aus-<br />
89
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90<br />
Vet. Med. Austria / Wien. Tierärztl. Mschr. 94 (2007)<br />
Abb.1: Klassifikation der <strong>Dermoidsinus</strong> in Anlehnung an<br />
die Einteilung von MANN u. STRATTON (1966); A = Haut,<br />
B = Subkutis, C = Muskulatur, D = Ligamentum supraspinosum,<br />
E = Wirbelkörper, F = Dura mater, G = Rückenmark<br />
(aus MILLER u. TOBIAS, 2003).<br />
Abb.2: Sondierung des sakrokokzygealen <strong>Dermoidsinus</strong><br />
<strong>bei</strong> <strong>einem</strong> <strong>Rhodesian</strong> Ridgeback am Rutenansatz mittels<br />
einer Knopfsonde<br />
Abb.3: Sagittale T2-gewichtete Turbospinecho-Darstellung<br />
(TR 4700 ms, TE 112ms, flip angle 180 °) des lumbosakralen<br />
Gebiets: der <strong>Dermoidsinus</strong> zieht von Cc3 bis zum<br />
Zwischenwirbelraum C1/2 und setzt sich im Wirbelkanal<br />
als inhomogene hyperintense Masse bis L7 fort. Im<br />
Bereich des Sacrums ist der <strong>Dermoidsinus</strong> nicht kontinuierlich<br />
dargestellt. Die weißen Pfeile markieren den Verlauf<br />
des <strong>Dermoidsinus</strong>.<br />
Abb.4: Austritt von zähem, grün-gelblichen Sekret<br />
(schwarzer Pfeil) und darin enthaltenen Haarschäften aus<br />
dem intraoperativ rupturierten <strong>Dermoidsinus</strong> (weißer Pfeil)<br />
Abb.5: Übersichtsdarstellung des operativ entfernten <strong>Dermoidsinus</strong><br />
Abb.6: Histopathologische Darstellung des chirurgisch<br />
entfernten <strong>Dermoidsinus</strong> (Hämalaun-Eosin, 2,5x Vergrößerung);<br />
der <strong>Dermoidsinus</strong> ist ein von <strong>einem</strong> mehrschichtigen,<br />
verhornenden Plattenepithel ausgekleideter Hohlraum,<br />
in dem sich Keratinmassen, zerfallende neutrophile<br />
Granulozyten und Haarschäfte (Pfeil) befinden.
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Vet. Med. Austria / Wien. Tierärztl. Mschr. 94 (2007)<br />
schluss einer Verbindung mit dem Wirbelkanal durchgeführt.<br />
Der Verlauf dieser Fälle unterstreicht die Bedeutung<br />
der bildgebenden Diagnostik für eine seriöse Operationsplanung<br />
(SHARP u. WHEELER, 2005). Die Ursache für die<br />
häufigere Verbindung eines <strong>Dermoidsinus</strong> mit dem<br />
Duraschlauch in der sakrokokzygealen Region ist bisher<br />
ungeklärt. Eine mögliche Erklärung für diese Häufung ist<br />
unserer Meinung nach die geringe Distanz zwischen<br />
äußerer Haut und Wirbelkanal im Bereich der Rute. Das<br />
Auftreten eines <strong>Dermoidsinus</strong> vom Typ IV im Bereich des<br />
zweiten Halswirbels (LAMBRECHTS, 1996) unterstützt<br />
diese Hypothese, da auch in dieser Lokalisation der<br />
Abstand zwischen äußerer Haut und dem prominenten<br />
Tuberculum dorsale des Axis im Vergleich zu anderen<br />
Halswirbelkörpern geringer ist. Die <strong>bei</strong> anderen Rassen<br />
beschriebenen 5 Fälle eines <strong>Dermoidsinus</strong> vom Typ IV<br />
lagen entweder lumbosakral (PRATT et al., 2000) oder<br />
thorakal (SELCER et al., 1984; FATONE et al., 1995;<br />
BOWENS et al., 2005) vor. 3 der 4 Fälle eines <strong>Dermoidsinus</strong><br />
vom Typ IV in der thorakalen Region wiesen zudem<br />
Wirbelkörpermissbildungen (inkomplette Segmentierung<br />
der Wirbelkörper und Dornfortsätze, Schisis der dorsalen<br />
Lamina, Fusion der Wirbelkörper, Hemivertebra) oder eine<br />
Dysplasie des Rückenmarks auf. Wirbelkörpermissbildungen<br />
wurden <strong>bei</strong> <strong>Rhodesian</strong> Ridgebacks mit <strong>Dermoidsinus</strong><br />
oder -zysten dagegen bisher nicht beschrieben und lagen<br />
auch im beschriebenen Fall nicht vor. Es ist deshalb wahrscheinlich,<br />
dass es sich <strong>bei</strong> den <strong>Dermoidsinus</strong> der anderen<br />
Rassen um spontane, komplexe Missbildungen und nicht<br />
um einen vermutlich hereditären Defekt wie <strong>bei</strong> <strong>Rhodesian</strong><br />
Ridgebacks handelt.<br />
Mittels Kontraststudien (Fistulogramm und Myelographie)<br />
kann versucht werden, eine Verbindung zwischen<br />
dem <strong>Dermoidsinus</strong> und dem Rückenmarkskanal auszuschließen.<br />
Der Nachteil dieser invasiven Untersuchungstechniken<br />
besteht in einer möglichen Streuung von Erregern<br />
aus dem <strong>Dermoidsinus</strong>. Die Ausdehnung eines <strong>Dermoidsinus</strong><br />
kann zurzeit für den Patienten am schonendsten<br />
mit der MRT beurteilt werden (DAVIES et al., 2004;<br />
BOWENS et al., 2005). Leider liegen in der Tier- und in der<br />
Humanmedizin nur wenige Informationen zur magnetresonanztomographischen<br />
Darstellung von <strong>Dermoidsinus</strong> vor<br />
(ACKERMAN et al., 2002; DAVIES et al., 2004; BOWENS<br />
et al., 2005). Beim Menschen kann insbesondere die Ausdehnung<br />
des <strong>Dermoidsinus</strong> innerhalb des Wirbelkanals bis<br />
heute nur unsicher festgestellt werden (BARKOVICH et al.,<br />
1991; ACKERMAN et al., 2002). Dies ist zum einen durch<br />
den unterschiedlichen Sinusinhalt und einer somit heterogenen<br />
MRT Darstellung begründet (GUPTA et al., 1993),<br />
zum anderen auf eine große Varianz der Signalintensität<br />
zwischen Liquorsäule und dem <strong>Dermoidsinus</strong> zurückzuführen<br />
(BARKOVICH et al., 1991). Im vorliegenden Fall<br />
stellte sich der <strong>Dermoidsinus</strong> als eine inhomogene, teils<br />
hypo-, teils hyperintense Masse dar.<br />
Zusammenfassend sind <strong>Dermoidsinus</strong> seltene Missbildungen,<br />
die sich - abgesehen von <strong>Rhodesian</strong> Ridgebacks -<br />
auf wenige Einzelfälle beschränken. Neben der klinischneurologischen<br />
Untersuchung ist die MRT von großem Wert<br />
zur Bestimmung der Ausdehnung eines <strong>Dermoidsinus</strong> und<br />
zur Operationsplanung. Die Prognose für den Patienten ist<br />
auch für infizierte <strong>Dermoidsinus</strong> Typ IV <strong>bei</strong> entsprechender<br />
Operationsplanung (neurochirurgischer Eingriff) und chirurgischer<br />
Kompetenz als günstig zu bezeichnen.<br />
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634-636.<br />
11. Juli 2007 20:00 Uhr s.t.<br />
Academia Vétoquinol<br />
ÖGT-Veranstaltung Juli 2007<br />
SHARP, N. J. H., WHEELER, S. J. (2005): Small animal spinal disorders.<br />
2 nd ed., Elsevier, London, p. 323.<br />
STEYN, H. P., QUINLAN, J., JACKSON, C. (1939): A skin condition<br />
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In: SLATTER, D. (ed.): Textbook of small animal surgery.<br />
3 rd ed., Saunders, Philadelphia, p. 339-355.<br />
Anschrift der Verfasser:<br />
Dr. Frank Wagner, dzt. Department of Clinical Sciences of Companion<br />
Animals, Faculty of Veterinary Medicine, Utrecht University,<br />
P.O. Box 80.154, 3508 TD Utrecht, The Netherlands; Prof. Dr.<br />
Marion Hewicker-Trautwein, Axel Gerdwilker, Dr. Anja Rothkamp,<br />
Prof. Dr. Andrea Meyer-Lindenberg, Dr. Veronika M. Stein, PhD,<br />
Bischofsholer Damm 15, D-30173 Hannover; Dr. Rudolf Bierstedt,<br />
Gebrüder-Grimm-Straße 42, D-38165 Lehre/Flechtdorf, Deutschland.<br />
e-Mail: f.wagner@vet.uu.nl<br />
Thema: Die Lahmheit - Orthopädie oder Neurologie?<br />
Ort: Veterinärmedizinische Universität Wien, Hörsaal E<br />
Veranstalter: Academia Vétoquinol und ÖGT<br />
Vortragende: Assistenten der Klinik für Chirurgie und Augenheilkunde bzw. der Klinik für Bildgebende Diagnostik,<br />
Univ.Prof Dr. G. Dupré, Univ.Prof. Dr. E. Mayrhofer, VUW<br />
Kontakt: Vétoquinol Österreich GmbH, www.vetoquinol.at, Telefon: 01 4163910, info@vetoquinol.at<br />
ÖGT - TERMINVORSCHAU<br />
20. September 2007 1. Österreichischer Zukunftstag für Tierärzte (OÖ)<br />
Thema: Bestandsbetreuung <strong>bei</strong>m Rind und Schwein<br />
18. Oktober 2007 Wissenschaftliche Sitzung der ÖGT (VU-Wien)<br />
Thema: Reproduktion <strong>bei</strong>m Pferd<br />
8. November 2007 Wissenschaftliche Sitzung der ÖGT (St. Pölten)<br />
Thema: Erkrankungen <strong>bei</strong>m Kleinen Wiederkäuer und <strong>bei</strong> Neuweltkameliden<br />
22. November 2007 Wissenschaftliche Sitzung der ÖGT (VU-Wien)<br />
Thema: Probleme in der Kleintiermedizin<br />
12. Dezember 2007 Academia Vétoquinol (VU-Wien)<br />
Der Notfall: Fallberichte aus Chirurgie und Anästhesie<br />
24. Jänner 2008 Wissenschaftliche Sitzung und o. Hauptversammlung der ÖGT (VU-Wien)