ZWST informiert - Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland eV
ZWST informiert - Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland eV
ZWST informiert - Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Akademische<br />
Studienleitung:<br />
Prof. Dr. Doron Kiesel<br />
Prof. Dr. Esther Weitzel-<br />
Polzer<br />
(FH Erfurt)<br />
<strong>ZWST</strong><br />
<strong><strong>in</strong>formiert</strong> • Seite 14<br />
Studienprojekt: Jüdische Sozialarbeit (B.A.)<br />
Zwischen Familie und Beruf:<br />
Unterwegs <strong>in</strong> Bad Sobernheim und auf <strong>der</strong> virtuellen Lernplattform<br />
E<strong>in</strong> erstes Feedback <strong>der</strong> Bachelor-Studenten<br />
Im Mai 2011 begann <strong>der</strong> zweite Studiengang „Jüdische<br />
Sozialarbeit“ , mit dem die Studenten die<br />
Möglichkeit haben, berufsbegleitend e<strong>in</strong>en Bachelor-Abschluss<br />
zu erlangen. Das <strong>in</strong> Kooperation mit<br />
<strong>der</strong> FH Erfurt und mit f<strong>in</strong>anzieller Unterstützung<br />
des Zentralrates organisierte Studienprojekt <strong>der</strong><br />
<strong>ZWST</strong> ist e<strong>in</strong>malig <strong>in</strong> Europa und gibt den <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Mehrheit zugewan<strong>der</strong>ten Studenten die Möglichkeit,<br />
sich beruflich erfolgreich zu verän<strong>der</strong>n bzw.<br />
e<strong>in</strong>e berufliche Nische zu f<strong>in</strong>den. Die Anerkennung<br />
<strong>der</strong> Abschlüsse <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mehrheit hochqualifizierten<br />
und berufserfahrenen Teilnehmer ist <strong>in</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> weiterh<strong>in</strong> problematisch.<br />
Die Struktur des Studiums, e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> jüdische<br />
Zusammenhänge, besteht aus Blocksem<strong>in</strong>aren im<br />
Max-Willner-Heim <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong> sowie e<strong>in</strong>em großen<br />
Anteil an E-Learn<strong>in</strong>g und Selbststudium. Inhaltlich<br />
begann im März 2012 das zweite Semester, im<br />
ersten Semester fanden bisher 5 Präsenzveranstaltungen<br />
statt, erste Klausuren und Hausarbeiten<br />
wurden erfolgreich erbracht.<br />
Die <strong>ZWST</strong> hat e<strong>in</strong>ige Teilnehmer zu ihrer Motivation,<br />
Vere<strong>in</strong>barkeit mit Familie und Beruf, <strong>in</strong>haltlichen<br />
Schwerpunkten und möglichen Schwierigkeiten<br />
befragt:<br />
E<strong>in</strong> erster E<strong>in</strong>druck von Elena Korot<strong>in</strong>e, Sprecher<strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Gruppe:<br />
„Montag, 08.56 Uhr, unser ´Alltag` <strong>in</strong> Bad Sobernheim<br />
beg<strong>in</strong>nt. Die Gruppe ist überpünktlich im<br />
Kursraum, da gleich e<strong>in</strong>e Klausur geschrieben wird.<br />
An regelmäßige Prüfungse<strong>in</strong>heiten – Klausuren,<br />
Hausarbeiten, Präsentationen – gewöhnen wir uns<br />
langsam, auch wenn es nicht e<strong>in</strong>fach ist, zwischen<br />
Familie und Beruf den erfor<strong>der</strong>lichen Freiraum<br />
für die Vorbereitung e<strong>in</strong>zurichten. Unsere Woche<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong>-Bildungsstätte sieht so aus: Unterrichtsmodule<br />
von Montag bis Donnerstag von 9<br />
bis 18 Uhr, am Freitag bis 13 Uhr. Auch abends<br />
wird die Zeit zur Nach- o<strong>der</strong> Vorbereitung des<br />
umfangreichen Lernstoffes genutzt. In den Pausen<br />
wird fleißig telefoniert, damit zuhause und beruflich<br />
alles reibungslos funktioniert.<br />
Klar, dass es nicht immer ´wie am Schnürchen`‚<br />
läuft. Krankheit e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des, erwünschte Anwesenheit<br />
am Arbeitsplatz - das s<strong>in</strong>d, denke ich, die<br />
organisatorischen Hauptschwierigkeiten. Würde<br />
mich me<strong>in</strong> e<strong>in</strong>jähriger Sohn Marc nach 5tägiger<br />
Abwesenheit wie<strong>der</strong>erkennen? Die Fehlstunden<br />
dürfen 10% <strong>der</strong> Gesamtstundenzahl nicht überschreiten,<br />
um unser Ziel, den Bachelor <strong>in</strong> Jüdischer<br />
Sozialarbeit, zu erreichen. Ich b<strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Familie,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e me<strong>in</strong>en Eltern sehr dankbar, dass sie<br />
das Familienmanagement zeitweise übernehmen<br />
können und mir damit das Studium ermöglichen.<br />
Zwischen den Präsenzwochen haben wir ke<strong>in</strong>e<br />
freie Zeit. Über die Lernplattform f<strong>in</strong>den regelmäßige<br />
Chats und Webkonferenzen statt, um den<br />
Vorlesungsstoff zu vertiefen. Die Plattform ist als<br />
Informationsquelle nicht wegzudenken.<br />
Seit Studienbeg<strong>in</strong>n haben wir E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> verschiedene<br />
Gebiete <strong>der</strong> Sozialen Arbeit bekommen, wie<br />
Empirische Sozialforschung, Soziologie, Psychologie,<br />
Recht. Die meisten Themen waren Neuland<br />
für mich, Entdeckungen, die mich fasz<strong>in</strong>ieren und<br />
begeistern, me<strong>in</strong>e Favoriten s<strong>in</strong>d bis jetzt Recht und<br />
Soziologie. Die Professoren <strong>der</strong> FH Erfurt präsentieren<br />
ihr Fachgebiet so, dass wir es verstehen und<br />
unser Interesse geweckt wird.<br />
Die organisatorische Betreuung durch Inka Margulies<br />
(<strong>ZWST</strong>) und Susanne Stribrny (FH Erfurt) verläuft<br />
reibungslos. Das Problem <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barkeit<br />
mit me<strong>in</strong>em Beruf ist für mich für die Dauer me<strong>in</strong>er<br />
Elternzeit nicht aktuell, aber ich b<strong>in</strong> optimistisch,<br />
dass es mit dem Studium auch später, wenn ich<br />
wie<strong>der</strong> arbeite, klappen wird.“<br />
Mariya Kheyfets beschreibt ihre Motivation:<br />
„Als jüdische Migrant<strong>in</strong> ist es mir sehr wichtig, me<strong>in</strong>e<br />
jüdischen Wurzeln besser kennenzulernen, um<br />
sie an die nachwachsende Zuwan<strong>der</strong>ergeneration<br />
weiter vermitteln zu können. Me<strong>in</strong> Wunsch, das<br />
Studium ´Jüdische Sozialarbeit` zu absolvieren,<br />
resultiert unter an<strong>der</strong>em daraus, dass ich gerne<br />
mit Menschen arbeite und me<strong>in</strong>e Erfahrungen <strong>in</strong><br />
diesem Bereich weiter entwickeln möchte.“<br />
Bezüglich <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barkeit mit Familie und Beruf<br />
s<strong>in</strong>d die Rückmeldungen positiv, da das Studium<br />
entsprechend organisiert ist:<br />
„Dank unserer Professoren können wir unsere Chat-<br />
und Webkonferenzterm<strong>in</strong>e zeitlich so vere<strong>in</strong>baren,