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ZWST informiert - Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland eV

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Impressum<br />

Hrsg.:<br />

Editorial<br />

<strong>Zentralwohlfahrtsstelle</strong><br />

Hebelstr. 6<br />

60318 Frankfurt<br />

Tel.: 069/94 43 71-0<br />

Fax: 069/49 48 17<br />

www.zwst.org<br />

Redaktion u. Satz:<br />

Heike von Bassewitz<br />

Tel.:069/94 43 71-21<br />

bassewitz@zwst.org<br />

Satz & Druck:<br />

adc • L<strong>in</strong>denfels<br />

Andrej Kulakowski<br />

<strong>ZWST</strong> <strong><strong>in</strong>formiert</strong><br />

<strong>Zentralwohlfahrtsstelle</strong> <strong>der</strong> <strong>Juden</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> e.V. Ausgabe 1 • April 2012<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser, liebe Freunde!<br />

mit unserer ersten Ausgabe <strong>in</strong> diesem Jahr wünschen<br />

wir Ihnen e<strong>in</strong> fröhliches und koscheres<br />

Pessachfest - Chag Pessach kascher wesame´ach!<br />

Hier <strong>in</strong>formieren wir Sie über unsere Aktivitäten<br />

im vergangenen W<strong>in</strong>ter und <strong>in</strong> diesem Frühjahr:<br />

Angefangen bei den W<strong>in</strong>termachanot und weiteren<br />

Aktivitäten des Jugendreferates (S.2-6) über die<br />

Sem<strong>in</strong>arvielfalt <strong>in</strong> unserem Max-Willner-Heim<br />

(S.9-11, S.13) bis h<strong>in</strong> zu unserem Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenprojekt<br />

(S.7-9) sowie e<strong>in</strong>em ersten Feedback unserer<br />

Bachelor-Studenten „Jüdische Sozialarbeit“ (S.14-<br />

15). Des Weiteren lesen Sie auf S.12 e<strong>in</strong>en Nachruf<br />

auf Dr. Nathan Durst sel. A., mit dem wir viele<br />

Jahre erfolgreich zusammengearbeitet haben, wir<br />

betrauern se<strong>in</strong>en Verlust.<br />

Wir freuen uns, Sie auf unsere Aktivitäten im<br />

kommenden Sommer h<strong>in</strong>zuweisen: mit e<strong>in</strong>em<br />

neuen Machane-Ziel <strong>in</strong> den USA (S.2) und <strong>der</strong><br />

Möglichkeit für junge Erwachsene, mit „Taglit –<br />

Birthright Israel“ kostenlos nach Israel zu reisen,<br />

lesen Sie gleich hier weiter!<br />

Taglit - Birthright Israel <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

Taglit - Birthright Israel wurde als Start-Up<br />

Projekt im Jahre 2000 von jüdischen Philanthropen<br />

gegründet und stellt e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit<br />

des Staates Israel mit jüdischen Organisationen<br />

auf <strong>der</strong> ganzen Welt dar. In <strong>Deutschland</strong> hat <strong>der</strong><br />

Zentralrat <strong>der</strong> <strong>Juden</strong> <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

<strong>ZWST</strong> die Abwicklung <strong>der</strong> Taglit - Birthright Israel<br />

Reisen übernommen.<br />

Ziel von Taglit - Birthright ist es, <strong>der</strong> Assimilation<br />

entgegenzuwirken, <strong>in</strong>dem man junge <strong>Juden</strong> ihrer<br />

jüdischen Identität, dem Staate Israel und ihren örtlichen<br />

jüdischen Geme<strong>in</strong>den näherbr<strong>in</strong>gt. Das Projekt<br />

Taglit - Birthright beruht auf dem Gedanken,<br />

dass je<strong>der</strong> junge jüdische Erwachsene zwischen 18<br />

und 26 Jahren das Geburtsrecht hat, wenigstens<br />

e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben Israel zu besuchen.<br />

Taglit – Birthright Israel verwirklicht e<strong>in</strong>e bahnbrechende<br />

Idee. Allen jungen <strong>Juden</strong> weltweit wird e<strong>in</strong><br />

Geschenk gemacht: e<strong>in</strong>e kostenlose Bildungsreise<br />

Wir nutzen an dieser Stelle die Gelegenheit, Sie auf<br />

die neu erschienene <strong>ZWST</strong>-Mitglie<strong>der</strong>statistik für<br />

das Jahr 2011 h<strong>in</strong>zuweisen: Aufgrund des Rückgangs<br />

<strong>der</strong> Neuzuwan<strong>der</strong>er waren die abnehmenden<br />

Mitglie<strong>der</strong>zahlen <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den zu erwarten.<br />

Gravierend ist die zunehmende Überalterung <strong>in</strong><br />

den Geme<strong>in</strong>den (Altersgruppe ab 60: 44 %), mit<br />

<strong>der</strong> die nachwachsende junge Generation nicht<br />

Schritt hält.<br />

Daher ist es unser Anliegen, verstärkt bedarfsgerechte<br />

Angebote für ältere Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong><br />

zu organisieren.<br />

Im Rahmen unserer Jugendarbeit liegt e<strong>in</strong> Schwerpunkt<br />

auf <strong>der</strong> Nachwuchsför<strong>der</strong>ung und dem<br />

Bemühen, soviel junge Menschen wie möglich für<br />

e<strong>in</strong> Engagement <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den zu motivieren.<br />

Ihr Beni Bloch, Direktor <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong><br />

nach Israel, e<strong>in</strong>schließlich Flug, Unterbr<strong>in</strong>gung,<br />

Führungen und Ausflügen sowie kultureller Aktivitäten.<br />

Alle Bildungsreisen von Taglit – Birthright<br />

Israel gehen über zehn Tage und s<strong>in</strong>d für Angehörige<br />

aller jüdischen Glaubensrichtungen geeignet.<br />

Seit Projektbeg<strong>in</strong>n haben fast 300.000 junge jüdische<br />

Frauen und Männer aus über 60 Län<strong>der</strong>n die<br />

Gelegenheit genutzt, mit Taglit - Birthright nach Israel<br />

zu reisen, um Land und Leute kennenzulernen.<br />

Nehmen auch Sie dieses Geschenk an und reisen<br />

Sie nach Israel !<br />

Für den Sommer 2012 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> 8<br />

Studienreisen nach Israel geplant. Umfangreiche<br />

Informationen, die Teilnahmebed<strong>in</strong>gungen für die<br />

Taglit - Birthright Israel Reise und den L<strong>in</strong>k für die<br />

Anmeldung f<strong>in</strong>den Sie auf www.zwst.org<br />

Für weitere Informationen steht Ihnen Jona<br />

Gross unter <strong>der</strong> Rufnummer 069-944371-18 zur<br />

Verfügung.<br />

Ausgabe 1<br />

April 2012 • Seite 1


Weitere Term<strong>in</strong>e <strong>der</strong><br />

Machanot: S.16 !<br />

<strong>ZWST</strong><br />

<strong><strong>in</strong>formiert</strong> • Seite 2<br />

Welcome to Machane<br />

Jugendreferat <strong><strong>in</strong>formiert</strong>: Sommer 2012<br />

Sommer 2012 <strong>in</strong> Bad Sobernheim, Italien, Israel und - USA!<br />

Neu! Neu! Neu! Neu! - <strong>ZWST</strong> goes USA vom 23.07. - 13.08. 2012<br />

Wir laden Jugendliche im Alter von 12 bis 15<br />

Jahren herzlich e<strong>in</strong>, geme<strong>in</strong>sam mit uns e<strong>in</strong><br />

neues Ziel <strong>in</strong> den USA zu erkunden. Wir s<strong>in</strong>d Gäste<br />

im „P<strong>in</strong>emere Camp“ , zwischen New York City und<br />

Philadelphia gelegen. Das P<strong>in</strong>emere Camp gehört<br />

zur Jewish Community Center Association (JCCA).<br />

Auf dem weitläufigen Campgelände, e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong><br />

die Natur, werden zahlreiche Aktivitäten angeboten:<br />

Tennis, Mounta<strong>in</strong> Bike, Fußball, Reiten, Kanu-<br />

und Kayakfahren, Schwimmen sowie Workshops<br />

wie Tanzen, Theater, Film und Basteln. Auch s<strong>in</strong>d<br />

Unsere Ziele weisen uns den Weg<br />

W<strong>in</strong>termachane „Im Tirzeh“ (hebr.): „Wenn du willst“<br />

63<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> im Alter von 10-13 brachten zum<br />

letzten W<strong>in</strong>termachane das Chanukkalicht<br />

nach Bad Sobernheim. Unter dem Motto „Jagata<br />

uMazata – Ta`am<strong>in</strong>!“ (hebr., Du hast Dir Mühe<br />

gegeben und gefunden – glaube!) verbrachten sie<br />

vom 22.12. 2011 bis 03.01. 2012 spannende und<br />

lehrreiche Tage im Max-Willner-Heim.<br />

In zahlreichen Aktivitäten zum Thema „Wenn du<br />

willst“ vermittelten die Madrichim Aaron, Anna,<br />

Artjom, Debbi, Eddie, Gal<strong>in</strong>a, Isabella und Sharon,<br />

dass es nicht ausreicht, nur etwas verän<strong>der</strong>n zu wollen.<br />

Ebenso wichtig ist es, sich selbst zu motivieren<br />

und durch entsprechenden E<strong>in</strong>satz se<strong>in</strong>e Ideen<br />

<strong>in</strong> die Tat umzusetzen. Wir konnten den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

mehrere Ausflüge vorgesehen, unter an<strong>der</strong>em nach<br />

Manhattan. Die Sprache im Camp ist Englisch, die<br />

Gruppe wird von deutschsprachigen Madrichim<br />

begleitet. Im W<strong>in</strong>ter 2012 werden die Chanichim<br />

aus den USA unsere Gäste <strong>in</strong> Natz se<strong>in</strong>.<br />

Die Teilnehmerzahl ist auf ca. 20 Jugendliche<br />

begrenzt, Teilnahmekriterien s<strong>in</strong>d folgende: Teilnahme<br />

an m<strong>in</strong>destens 3 Machanot <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong>,<br />

ehrenamtliches Engagement <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de,<br />

Teilnahme an Fortbildungen <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong>.<br />

Anmeldeschluss: 30. April 2012<br />

vermitteln, dass Ziele im Leben wie Wegweiser<br />

wirken. Wir sollten nicht auf das Glück warten,<br />

son<strong>der</strong>n aktiv darauf h<strong>in</strong> arbeiten. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles<br />

Ziel sollte es se<strong>in</strong>, sich für se<strong>in</strong>e Interessen<br />

e<strong>in</strong>zusetzen, von se<strong>in</strong>em Können überzeugt zu<br />

se<strong>in</strong> und se<strong>in</strong>e Ansichten öffentlich zu vertreten.<br />

Doch es kann vorkommen, dass wir bestimmte<br />

Ziele nicht erreichen. Daher vermittelten die Madrichim<br />

den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n, dass ihr E<strong>in</strong>satz ke<strong>in</strong>esfalls<br />

vergeblich gewesen se<strong>in</strong> muß, da man aus Fehlern<br />

lernen und e<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>holung vermeiden kann.<br />

Um diesen Prozess zu verdeutlichen, wurde e<strong>in</strong><br />

Wettbewerb ausgerufen, bei dem die Chanichim<br />

<strong>in</strong> Dreiergruppen mit unterschiedlichen Kosmos-


Jugendreferat <strong><strong>in</strong>formiert</strong>: W<strong>in</strong>ter 2011/12<br />

Experimentierkästen gearbeitet haben. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

war es nur e<strong>in</strong> sekundäres Ziel, das Experiment zu<br />

vollenden. Primär g<strong>in</strong>g es hierbei um den Weg zum<br />

Ziel. Jedes Experiment wurde am Ende des Machanes<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>er Präsentation vorgestellt.<br />

Da das Chanukkafest <strong>in</strong> den Zeitraum des Machanes<br />

fiel, wurden jeden Abend Kerzen gezündet<br />

und Chanukkalie<strong>der</strong> gesungen. Im Anschluss hielt<br />

jeweils e<strong>in</strong> Madrich e<strong>in</strong>en Schiur zu e<strong>in</strong>em persönlichen<br />

Erlebnis. Die Madrichim berichteten, wie sie<br />

sich etwas vorgenommen und zielstrebig umgesetzt<br />

haben. So wurde den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n das Machanethema<br />

noch näher gebracht.<br />

E<strong>in</strong>e große Mitzwa zu Chanukka ist es, das Ölwun<strong>der</strong><br />

bekannt zu machen. Wie viele an<strong>der</strong>e Städte<br />

mit jüdischen Geme<strong>in</strong>den und Organisationen,<br />

organisierten wir daher am achten und letzten<br />

Abend des Chanukkafestes mit Hilfe des Pfarrer-<br />

Ehepaars Scholtheis-Wenzel von <strong>der</strong> evangelischen<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de Bad Sobernheim e<strong>in</strong> öffentliches<br />

Kerzenzünden im Max-Willner-Heim.<br />

Es war für uns e<strong>in</strong>e große Freude, zu diesem<br />

festlichen Anlass Gäste aus dem Ort begrüßen zu<br />

können, die mehr über das Chanukkafest und se<strong>in</strong>e<br />

Parallelen zum christlichen Weihnachten erfuhren<br />

und mit Sufganiot bewirtet wurden. So konnten<br />

wir den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n anschaulich vermitteln, dass je<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>zelne von ihnen e<strong>in</strong> Träger des jüdischen Glaubens<br />

ist und welche Verantwortung man damit <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em täglichen Leben übernimmt.<br />

Der Spaßfaktor und die Abenteuerlust kamen<br />

<strong>in</strong> dieser W<strong>in</strong>terfreizeit ke<strong>in</strong>eswegs zu kurz: Geme<strong>in</strong>sam<br />

fuhren wir Schlittschuh, spielten Bowl<strong>in</strong>g,<br />

unternahmen e<strong>in</strong>en Ausflug nach Heidelberg (Foto<br />

oben), tobten im Trampol<strong>in</strong>o Indoor-Spielpark und<br />

g<strong>in</strong>gen schwimmen.<br />

Den Höhepunkt bildete das Tanzfestival „Orot<br />

weZlilim“ (hebr., Lichter und Klänge), das wir zu<br />

Ehren von unserer fantastischen Tanzlehrer<strong>in</strong> Tirza<br />

Hodes veranstaltet haben. Alle Gruppen haben<br />

geme<strong>in</strong>sam mit ihren Madrichim für 2 israelische<br />

Volkstänze e<strong>in</strong>e neue Choreographie und dazu passende<br />

Kostüme kreiert. Der Eifer <strong>der</strong> Kids war unbeschreiblich:<br />

Innerhalb weniger Stunden wurden<br />

zwölf äußerst schöne und kreative Shows <strong>in</strong>itiiert.<br />

An den Auftritten war auch das Madrichimsem<strong>in</strong>ar<br />

„Dor Chadasch“ (hebr., Neue Generation) beteiligt,<br />

welches parallel zum Machane <strong>in</strong> Bad Sobernheim<br />

stattfand (S. 5).<br />

E<strong>in</strong> großes Ereignis waren zwei festliche Schabbatot,<br />

die wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er entspannten und feierlichen<br />

Atmosphäre begangen haben. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> räumten<br />

das Haus auf, dekorierten den Speisesaal und die<br />

Synagoge, probten Tänze, Lie<strong>der</strong>, Gedichte und<br />

e<strong>in</strong> Theaterstück für die Aufführung vor Schabbatbeg<strong>in</strong>n.<br />

E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Ereignis war <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang die „Bar Mitzwa“ , <strong>der</strong> erste Aufruf<br />

zur Torah, von Daniel Silbermann aus Berl<strong>in</strong>.<br />

Zum zweiten Mal hatte diese Ferienfreizeit mit<br />

<strong>der</strong> Teilnahme von drei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n mit e<strong>in</strong>er geistigpsychischen<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>en wichtigen <strong>in</strong>tegrativen<br />

Ansatz: Alexan<strong>der</strong>, <strong>der</strong> schon im Sommer<br />

2011 dabei war, sowie Nikolas (14) und Elior (13).<br />

Alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> g<strong>in</strong>gen von Anfang an unvore<strong>in</strong>genommen<br />

und offen auf die drei zu. So wurde den<br />

Jungen ohne weiteres ermöglicht, unbefangen und<br />

mit viel Spaß am gesamten Machane teilzunehmen.<br />

Diesbezüglich geht me<strong>in</strong> Dank an die Betreuer<br />

P<strong>in</strong>chas Kranitz und Diana Stepanenko, die <strong>in</strong><br />

je<strong>der</strong> Sekunde für Alexan<strong>der</strong>, Nikolas und Elior<br />

da waren.<br />

Die letzte geme<strong>in</strong>same Aktivität war e<strong>in</strong> schöner<br />

Abschlussabend mit zahlreichen Auftritten <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Die Chanichim waren e<strong>in</strong>fach unschlagbar<br />

und haben das Machane geme<strong>in</strong>sam so erfolgreich<br />

gemacht. Ohne jeden e<strong>in</strong>zelnen von Euch wäre e<strong>in</strong><br />

solches Machane nie möglich gewesen! Ich bedanke<br />

mich geme<strong>in</strong>sam mit me<strong>in</strong>em Co-Rosch Alex<br />

Bondarenko bei allen Beteiligten, die uns dieses<br />

unvergessliche Machane ermöglicht und für e<strong>in</strong>en<br />

reibungslosen Ablauf gesorgt haben. E<strong>in</strong> riesiges<br />

„Toda Raba“ an alle!<br />

Mark Krasnov, Heidelberg, Jugendzentrumsleiter<br />

<strong>der</strong> jüdischen Geme<strong>in</strong>de Wiesbaden<br />

Rosh Mark (Mi.) mit den<br />

Madrichim Gal<strong>in</strong>a und<br />

Sharon<br />

Fotos S.1-5:<br />

Bernie Spiegelmann<br />

Ausgabe 4<br />

April 2012 • Seite 3


Nikolas mit<br />

Madricha Isabella<br />

<strong>ZWST</strong><br />

<strong><strong>in</strong>formiert</strong> • Seite 4<br />

Jugendreferat <strong><strong>in</strong>formiert</strong>: W<strong>in</strong>ter 2011/12<br />

Was sagen die Teilnehmer?<br />

Gabriela Abramovich, Frankfurt/M.: „...Es gab<br />

entwe<strong>der</strong> super Tage o<strong>der</strong> megasuper Tage. Vom<br />

Umgang und von den Regeln her war es an<strong>der</strong>s als<br />

die an<strong>der</strong>en Machanot, auf denen ich bisher war. Das<br />

Tanzen mit Tirza war natürlich das unvergesslichste<br />

und beste Erlebnis!!! Beson<strong>der</strong>s toll fand ich, dass<br />

ich mit den Madrichim auf <strong>der</strong> Bühne tanzen konnte.<br />

Die Madrichim waren DER ´Hammer`. Je<strong>der</strong> Typ<br />

von Madrich, <strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>em Machane nicht fehlen<br />

darf, war vertreten: Von dem, <strong>der</strong> cool war, bis zu<br />

dem Madrich, dem man sich anvertrauen konnte.<br />

Wir haben uns wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er großen Familie mit<br />

älteren und jüngeren Geschwistern gefühlt. Die<br />

Madrichim waren die älteren und wir Chanichim<br />

die jüngeren Geschwister. Zusammen waren wir<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Familie mit dem Namen ´Im Tirzeh`“ .<br />

Die Familien von Nikolas und Alexan<strong>der</strong> betonen die Bedeutung<br />

des Machanes als „<strong>in</strong>klusives Projekt“:<br />

ehr geehrte Organisatoren des <strong>ZWST</strong>-Beh<strong>in</strong>-<br />

„S<strong>der</strong>tenprojektes, ich möchte die Gelegenheit<br />

nutzen, um mich recht herzlich bei Ihnen zu bedanken.<br />

Sie haben es möglich gemacht, dass me<strong>in</strong><br />

mehrfach beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tes K<strong>in</strong>d Nikolas am <strong>ZWST</strong>-<br />

W<strong>in</strong>termachane teilnehmen konnte. Das Angebot,<br />

die Ferien <strong>in</strong> Bad Sobernheim zu verbr<strong>in</strong>gen, haben<br />

wir von Felix Krasni (<strong>ZWST</strong>) bekommen, <strong>der</strong> uns<br />

bei e<strong>in</strong>em Besuch <strong>in</strong> Düsseldorf über das Integrationsprojekt<br />

<strong><strong>in</strong>formiert</strong> hat.<br />

Anfangs hatten wir große Zweifel, ob Nikolas an so<br />

e<strong>in</strong>er Reise teilnehmen kann: 2 Wochen weg von<br />

Zuhause ist nicht für jedes gesunde K<strong>in</strong>d selbstverständlich.<br />

Und für e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, was unter an<strong>der</strong>em<br />

auch an Autismus leidet, wie soll das zusammen<br />

mit gesunden K<strong>in</strong><strong>der</strong>n funktionieren? Werden sie<br />

ihn nicht hänseln und auslachen? Wir hatten viele<br />

Fragen und viele Ängste. Aber als Nikolas e<strong>in</strong>es morgens<br />

aufwachte und mit Ungeduld und Vorfreude<br />

fragte: ´Wann packen wir endlich den Koffer?`, fiel<br />

uns die Entscheidung leichter.<br />

Felix Krasni hat uns aus se<strong>in</strong>er Erfahrung versichert,<br />

dass alles gut funktioniert. Die Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Angehörigengruppe<br />

„Hatikwa“ , Ir<strong>in</strong>a Zelenetska hat viel<br />

dazu beigetragen, dass Nikolas gefahren ist. Zum<br />

Beispiel wurde vere<strong>in</strong>bart, dass Nikolas selber vor<br />

Ort entscheiden kann, ob er e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> zwei Wochen<br />

<strong>in</strong> Bad Sobernheim verbr<strong>in</strong>gt. Nikolas wollte nicht<br />

nach <strong>der</strong> ersten Woche abgeholt werden! Er hatte<br />

so viel Spaß - er wurde erst am letzten Tag von<br />

Machane abgeholt!<br />

Ganz beson<strong>der</strong>s möchten wir uns bei P<strong>in</strong>chas Kranitz<br />

bedanken, <strong>der</strong> Nikolas betreut hat. Er ist zwei<br />

Wochen vor dem Machane extra nach Düsseldorf<br />

gekommen, um Nikolas kennenzulernen und es ist<br />

ihm gelungen! Nach e<strong>in</strong> paar Stunden hat Nikolas<br />

ihn akzeptiert und ihm vertraut, obwohl unser Nikolas<br />

aufgrund se<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen nicht leicht<br />

mit fremden Leuten klarkommt. Er wurde mit<br />

Dimitro Mukha, Marburg: „...Im Großen und Ganzen<br />

war es toll, mal e<strong>in</strong>e Zeit im Jahr mit an<strong>der</strong>en<br />

jüdischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n zu teilen und erleben zu können.“<br />

Nikita Afanasyev, Rotenburg a.d. Fulda: „Ich war<br />

schon auf vielen Machanot (5 Stück). Dieses war<br />

e<strong>in</strong>s <strong>der</strong> besten, da es sehr abwechslungsreich war<br />

und es immer spannend blieb, was als nächstes im<br />

Programm kommt…“<br />

Samuel Dimant, Berl<strong>in</strong>: „…Unvergesslich bleibt<br />

für mich, wie wir am Ende des Machanes auf dem<br />

Fußballfeld die Ballons mit den Kerzen haben<br />

steigen lassen.“<br />

Mary Kokorev, Hannover:<br />

„….als wäre das Machane me<strong>in</strong> zweites Zuhause.“<br />

e<strong>in</strong>er Hirnblutung geboren und ist heute mehrfach<br />

beh<strong>in</strong><strong>der</strong>t. P<strong>in</strong>chas Kranitz ist auch nach Düsseldorf<br />

gekommen, um Nikolas auf <strong>der</strong> Fahrt nach Bad<br />

Sobernheim zu begleiten.<br />

Betreuer P<strong>in</strong>chas Kranitz mit Nikolas<br />

und an<strong>der</strong>en Teilnehmern<br />

Wir waren stets im Kontakt: Nikolas bzw. P<strong>in</strong>chas<br />

haben uns sehr häufig aus Bad Sobernheim angerufen.<br />

Wie Nikolas selbst erzählt hat, hatte er viel<br />

Spaß <strong>in</strong> Bad Sobernheim: er hat an den Ausflügen<br />

teilgenommen, ist im Schwimmbad mit den an<strong>der</strong>en<br />

geschwommen. Am besten hat ihm die Disko gefallen.<br />

Er ist sehr zufrieden mit dem Machane und<br />

wartet ungeduldig auf die nächsten Ferien, um wie<strong>der</strong><br />

mitzufahren. Vielen Dank für diese wun<strong>der</strong>bare<br />

Erfahrung von Nikolas und se<strong>in</strong>er Familie!“ Lydia<br />

Radbil, Düsseldorf<br />

„…Nach dem Machane konnte Alexan<strong>der</strong> nicht<br />

aufhören, mir se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>drücke zu schil<strong>der</strong>n. Ich als<br />

Mutter spüre, dass mit ihm sehr viel unternommen<br />

wurde. Wir als Familie me<strong>in</strong>en, dass das Integrationsprojekt<br />

am Leben erhalten werden muss. Durch<br />

solche Maßnahmen werden unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong> selbständiger<br />

und haben neue E<strong>in</strong>drücke für ihr Leben, im<br />

Vergleich zum alltäglichen Zuhause... “<br />

Elena Arlyk, Erfurt


Jugendreferat <strong><strong>in</strong>formiert</strong>: W<strong>in</strong>ter 2011/12<br />

„Dor Chadasch - Wir s<strong>in</strong>d die neue Generation!“<br />

Madrichim-Sem<strong>in</strong>ar im W<strong>in</strong>ter<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> W<strong>in</strong>terferien 2011/2012, für<br />

die meisten Jugendlichen die Zeit des puren<br />

„Nichtstuns“ , trafen sich die zukünftigen Jugendleiter<br />

für die jüdischen Jugendzentren <strong>Deutschland</strong>s am<br />

22.Dezember <strong>in</strong> Bad Sobernheim. Unsere bunte<br />

Gruppe bestand aus 23 Jugendlichen zwischen 15<br />

und 21 Jahren, angereist aus allen Ecken <strong>Deutschland</strong>s,<br />

um am 12-tägigen Abschlusssem<strong>in</strong>ar <strong>der</strong><br />

Sem<strong>in</strong>arreihe Jugendarbeit teilzunehmen.<br />

Das Sem<strong>in</strong>ar war fast wie e<strong>in</strong> Machane aufgebaut,<br />

nur dass wir gleichzeitig Madrichim und Chanichim<br />

waren. Auch <strong>der</strong> Name unserer Gruppe war<br />

schnell gefunden: „Dor Chadasch“ – „Die neue<br />

Generation“ . Und mit <strong>der</strong> Motivation, als neue<br />

Generation viel verän<strong>der</strong>n zu können, g<strong>in</strong>gen wir<br />

an unsere Aufgaben heran. Diese bestanden dar<strong>in</strong>,<br />

kreative Programme unter bestimmten Themen-,<br />

Zeit- und Formvorgaben zu gestalten. Je<strong>der</strong> durfte<br />

an zwei Tagen Madrich o<strong>der</strong> Madricha se<strong>in</strong> und<br />

se<strong>in</strong> Können unter Beweis stellen. Durch gemischte<br />

Kle<strong>in</strong>gruppen entstanden bald gut funktionierende<br />

Teams und das Geme<strong>in</strong>schaftsgefühl <strong>der</strong> gesamten<br />

Gruppe steigerte sich enorm. Dabei mussten die<br />

Programme nicht nur gut vorbereitet und ausgeführt<br />

werden, son<strong>der</strong>n auch an<strong>der</strong>e Qualitäten wie Organisationsfähigkeit<br />

und „sanfte Autorität“ mussten<br />

gut e<strong>in</strong>geübt werden. In unseren Programmen haben<br />

wir aktuelle und wichtige Themen behandelt wie<br />

Menschenrechte o<strong>der</strong> den richtigen Umgang mit<br />

Medien. Auch feierten wir zusammen Chanukka, mit<br />

feierlichem Kerzenzünden und stimmungsvollem<br />

S<strong>in</strong>gen, wun<strong>der</strong>schön begleitet von Eitan Marco,<br />

tanzten traditionelle Tänze mit Tirza Hodes und<br />

lernten e<strong>in</strong>e Menge über das Vermitteln unserer<br />

wertvollen jüdischen Kultur.<br />

Der Höhepunkt fand jedoch an e<strong>in</strong>em ganz an<strong>der</strong>en<br />

Ort statt, niemals zuvor gab es e<strong>in</strong>en vergleichbaren<br />

Ausflug wie auf diesem Sem<strong>in</strong>ar. Wir fuhren für<br />

zwei Tage nach Antwerpen, e<strong>in</strong>e Stadt, wo <strong>Juden</strong>,<br />

Christen und Muslime friedlich zusammenleben.<br />

Auf dem Weg besuchten wir die Gedenkstätte<br />

Breendonk bei Antwerpen (s. Info rechts). Diese<br />

Erfahrung zählte zu den wertvollsten auf diesem<br />

Sem<strong>in</strong>ar, nicht nur für unsere ehrenamtliche Arbeit,<br />

son<strong>der</strong>n für unser ganzes Leben. Nachdem wir die<br />

Er<strong>in</strong>nerung an die Abscheulichkeiten des zweiten<br />

Weltkrieges und die Vernichtung <strong>der</strong> <strong>Juden</strong> so nahe<br />

vor Augen hatten, kamen wir <strong>in</strong> Antwerpen an und<br />

sahen den Kontrast zu <strong>der</strong> f<strong>in</strong>steren Vergangenheit:<br />

E<strong>in</strong> jüdisches Viertel mit jüdischen Menschen, die<br />

ihren Glauben frei ausleben und viel Licht und<br />

Freude versprühen. Die leuchtenden Chanukiot <strong>in</strong><br />

den Fenstern haben uns verzaubert. E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

herzlicher Empfang bei Familie Zisk<strong>in</strong>, die uns nach<br />

dem Kerzenzünden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Synagoge zu sich nach<br />

Hause e<strong>in</strong>lud, hat uns davon überzeugt, wie wichtig<br />

es ist, unser <strong>Juden</strong>tum zu bewahren und so e<strong>in</strong>en<br />

Krieg nie wie<strong>der</strong> geschehen zu lassen.<br />

Neben viel Spaß und eigenen Praxiserfahrungen<br />

bildeten die Workshops unserer Referenten Roni,<br />

Jonathan, Jossi und Aaron den Kern unserer Ausbildung.<br />

Das tägliche Lernen von neuen Möglichkeiten<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendarbeit und die Tipps im Umgang mit<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen haben uns gezeigt, wie<br />

wir unsere Arbeit noch besser machen können. Sei<br />

es im Jugendzentrum o<strong>der</strong> auf Machane, die Referenten<br />

boten uns e<strong>in</strong> riesiges Spektrum an Ideen<br />

für kreatives Gestalten unserer Programme o<strong>der</strong><br />

praktische Anleitungen, z.B. für sicheres Reden vor<br />

e<strong>in</strong>er großen Gruppe. Wir danken Euch von Herzen<br />

für euer stets offenes Ohr und die vielen Erfahrungen,<br />

die wir auf diesem Sem<strong>in</strong>ar sammeln durften.<br />

Nach diesen 12 Tagen waren wir als Gruppe eng<br />

zusammen gewachsen, das nächste Wie<strong>der</strong>sehen<br />

ist schon <strong>in</strong> baldiger Zukunft und <strong>der</strong> engeren Vernetzung<br />

unserer Jugendzentren steht nichts mehr<br />

im Wege. Schließlich s<strong>in</strong>d wir die neue Generation<br />

<strong>der</strong> Madrichim und werden mit unserer Kreativität<br />

und dem Mut, etwas Neues zu wagen, e<strong>in</strong>e Menge<br />

bewirken! Denn das ist, was zählt: Mut den nächsten<br />

Schritt zu tun - und den haben wir. Liana Kotliar,<br />

Düsseldorf<br />

Info: Zum „Jugendarbeit-Auftakt“ 2012 kamen<br />

Anfang Februar im Max-Willner-Heim knapp 70<br />

motivierte Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren<br />

zusammen. Sie s<strong>in</strong>d Teilnehmer an <strong>der</strong> 5-teiligen<br />

Ausbildungsreihe für Madrichim. Fast alle besuchen<br />

e<strong>in</strong> Jugendzentrum <strong>in</strong> ihrer Stadt und wollen<br />

sich durch die Sem<strong>in</strong>are mehr Wissen aneignen,<br />

um <strong>in</strong> ihrer Geme<strong>in</strong>de o<strong>der</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Ferienfreizeiten<br />

als Jugendleiter o<strong>der</strong> –betreuer aktiv<br />

zu se<strong>in</strong>. Bereits beim ersten Sem<strong>in</strong>ar erlernten die<br />

Jugendlichen Basics für die Arbeit mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n,<br />

die sie direkt <strong>in</strong> ihren Jugendzentren anwenden<br />

können. Dieses Jahr hat auch das Ausbil<strong>der</strong>team<br />

Zuwachs bekommen: Netta E., Benni B. und Adrian<br />

B.S. Selber aktive Madrichim und Roschim, werden<br />

sie das Team stärken und die Jugendlichen <strong>in</strong> ihrer<br />

Ausbildung unterstützen. Wir heißen euch herzlich<br />

willkommen und wünschen allen Praktikanten e<strong>in</strong><br />

erfolgreiches Jahr!<br />

Xenia Fuchs, Referent<strong>in</strong>, Leiter<strong>in</strong> des Jugendzentrums<br />

<strong>der</strong> JG Hamburg<br />

Festung Fort Breendonk<br />

<strong>in</strong> Belgien:<br />

Ehemaliges<br />

Auffanglager <strong>der</strong><br />

Gestapo im September<br />

1940, bis zur Auflösung<br />

nach <strong>der</strong> Befreiung<br />

wurden dort m<strong>in</strong>destens<br />

3.532 Menschen<br />

<strong>in</strong>haftiert, 458<br />

überlebten.<br />

Heute nationale<br />

Gedenkstätte<br />

Ausgabe 4<br />

April 2012 • Seite 5


Vorbereitung <strong>der</strong><br />

Bar-/Bat Mitzwa-<br />

Zeremonie<br />

an <strong>der</strong> Klagemauer<br />

<strong>ZWST</strong><br />

<strong><strong>in</strong>formiert</strong> • Seite 6<br />

Jugendreferat <strong><strong>in</strong>formiert</strong>: W<strong>in</strong>ter 2011/12<br />

Auf Identitätssuche <strong>in</strong> Israel. Bar-/Bat Mitzwa-Reise im W<strong>in</strong>ter<br />

23<br />

Chanichim reisten im Rahmen des Bar-/<br />

Bat Mitzwa-Machanes diesen W<strong>in</strong>ter geme<strong>in</strong>sam<br />

durch Israel. Unter dem Motto „Sehut“<br />

(Identität) erkundeten die Chanichim das Land<br />

und versuchten, anhand verschiedener religiöser,<br />

kultureller und historischer E<strong>in</strong>drücke ihre eigene<br />

jüdische Identität zu festigen.<br />

Zeremonie am Herzlberg<br />

„Unsr‘en eigenen Weg zu f<strong>in</strong>den - Das ist das<br />

Ziel des Machane“ . Diese Strophe aus unserer<br />

Machane-Hymne traf beson<strong>der</strong>s gut auf unsere<br />

11-14jährigen Teilnehmer zu, die kurz vor bzw.<br />

schon kurz nach ihrer Bar-/Bat-Mizwa stehen und<br />

dementsprechend im <strong>Juden</strong>tum als erwachsen<br />

angesehen werden. Dies ist e<strong>in</strong> Alter, <strong>in</strong> dem viele<br />

von uns anfangen, sich <strong>in</strong>tensiver mit ihrer Reli-<br />

gion und ihrer Herkunft zu beschäftigen und sich<br />

fragen, zu welcher Strömung des <strong>Juden</strong>tums sie<br />

sich zugehörig fühlen. Um die Antwort auf diese<br />

Frage für die Chanichim „e<strong>in</strong>facher“ zu gestalten,<br />

haben wir Madrichim geme<strong>in</strong>sam mit unserem<br />

Rosh Beni Pollack versucht, unsere Religion, aber<br />

auch das Land und die Menschen <strong>in</strong> Israel von <strong>der</strong><br />

vielfältigsten Seite zu zeigen. Ob Tel Aviv, Massada<br />

und das Tote Meer, die Altstadt <strong>in</strong> Jerusalem, die<br />

Fahrradtour und Schlittschuhlaufen im Golan, o<strong>der</strong><br />

das Wan<strong>der</strong>n und Kamelreiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Negev Wüste,<br />

je<strong>der</strong> Tag brachte e<strong>in</strong>e neue spannende Erfahrung.<br />

Aber diese Programm-Höhepunkte waren nicht<br />

e<strong>in</strong>fach nur Ausflüge. Wie wir gehofft hatten, waren<br />

es auch Erlebnisse, die die Jugendlichen herausfor<strong>der</strong>ten,<br />

e<strong>in</strong> Teil des Ganzen zu se<strong>in</strong>. Das bedeutete<br />

aktive Mitgestaltung: z.B. sich um äthiopische K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

aus dem Kibbuz Ayelet HaShachar (Foto li.o.)<br />

zu kümmern, Programme geme<strong>in</strong>sam mit den Bar<br />

Mitzwa-Jungen aus dem Moshaw Keshet Jonathan<br />

zu planen und e<strong>in</strong>e Bar-/Bat Mizwa-Zeremonie an<br />

<strong>der</strong> Klagemauer durchzuführen.<br />

Das diesjährige Bar-/Bat Mitzwa Machane war e<strong>in</strong><br />

wun<strong>der</strong>schönes und e<strong>in</strong>zigartiges Erlebnis für uns<br />

alle. Und am Ende des Tages s<strong>in</strong>d es diese e<strong>in</strong>zigartigen<br />

Momente im Leben e<strong>in</strong>es jeden E<strong>in</strong>zelnen<br />

von uns, die man ewig im Herzen trägt und die<br />

unsere „Sehut“ prägen.<br />

Tali Farkas, Alex Skulener<br />

Machane und Familiensem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Natz/Österreich<br />

enn du nur willst... dann kannst du de<strong>in</strong><br />

„WZiel erreichen.“ Unter diesem Motto <strong>der</strong><br />

W<strong>in</strong>termachanot 2012 s<strong>in</strong>d knapp 130 Jugendliche<br />

(14-18) aus jüdischen Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>in</strong><br />

die Berge von Südtirol gereist, um die W<strong>in</strong>terferien<br />

mit ihren jüdischen Freunden zu verbr<strong>in</strong>gen und<br />

neue Freunde zu treffen.<br />

Das Haus <strong>in</strong> Natz ist voll, jedes Bett ist belegt und<br />

das Programm im vollen Lauf. Skifahren, S<strong>in</strong>gen,<br />

Tanzen, Abendprogramme und Ausflüge stehen<br />

auf dem Plan. Doch im Vor<strong>der</strong>grund stehen gelebte<br />

jüdische Traditionen wie die geme<strong>in</strong>same<br />

Schabbatfeier und täglich vermitteltes jüdisches<br />

Wissen. Anhand von Beispielen aus <strong>der</strong> jüdischen<br />

Geschichte und jüdischer Persönlichkeiten wurde<br />

ihnen näher gebracht, dass e<strong>in</strong> persönliches o<strong>der</strong><br />

auch geme<strong>in</strong>schaftlich gesetztes Ziel erreicht werden<br />

kann. Wenn man sich genügend damit ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

setzt und sich dafür stark macht, kann je<strong>der</strong><br />

etwas bewegen.<br />

Entsprechend dem Motto hat auch dieses W<strong>in</strong>termachane<br />

die Jugendlichen motiviert, <strong>in</strong> ihren<br />

Geme<strong>in</strong>den aktiv zu se<strong>in</strong>, um das gesamte jüdische<br />

Leben <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> zu stärken.<br />

Xenia Fuchs, Co-Rosh<br />

Wie jedes Jahr im W<strong>in</strong>ter hat das Jugendreferat<br />

<strong>der</strong> <strong>ZWST</strong> das beliebte Familiensem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong><br />

Natz organisiert, unter Leitung von Rabb<strong>in</strong>er Zeev<br />

Rub<strong>in</strong>s (Geme<strong>in</strong>de Karlsruhe) und Katia Novom<strong>in</strong>ski<br />

(Projektkoord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong> Gruppe Lehawa).<br />

Dieses Angebot haben junge Familien wahrgenommen,<br />

um das jüdische Chanukkafest geme<strong>in</strong>sam, <strong>in</strong><br />

vertrauter Atmosphäre und nach traditionellem<br />

Ritus zu begehen. Diese Familiensem<strong>in</strong>are s<strong>in</strong>d<br />

„e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Wun<strong>der</strong>“ , welches die <strong>ZWST</strong> jedes<br />

Jahr aufs Neue den traditionell ausgerichteten<br />

Familien ermöglicht, nicht nur im W<strong>in</strong>ter, son<strong>der</strong>n<br />

auch im Frühjahr zu Pessach und im Sommer <strong>in</strong><br />

Italien. Eli Stern (Israel, ehemaliger Projektleiter<br />

Lehawa) sowie die Rabb<strong>in</strong>er Zeev Rub<strong>in</strong>s und<br />

Yehuda Pushk<strong>in</strong> gestalteten das Programm für die<br />

Erwachsenen <strong>in</strong> Form von Shiurim, die jeden Tag<br />

e<strong>in</strong> Highlight waren. Außerdem gab es e<strong>in</strong> umfangreiches<br />

Freizeitprogramm mit Ausflügen und e<strong>in</strong>em<br />

breiten Angebot an sportlichen W<strong>in</strong>teraktivitäten.<br />

Die professionellen Madrichim organisierten e<strong>in</strong><br />

kreatives K<strong>in</strong><strong>der</strong>programm, gekrönt von e<strong>in</strong>em<br />

Theaterstück zum Thema Chanukka.<br />

Zum Schluss bleibt die Hoffnung, dass es nicht das<br />

letzte Sem<strong>in</strong>ar war. Shalom Natz, wir werden Dich<br />

vermissen!!!<br />

Meira Sabgir, Madricha


Sozialreferat <strong><strong>in</strong>formiert</strong>: Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenprojekt<br />

Atelier EASTEND - e<strong>in</strong>e Kooperation von <strong>ZWST</strong>, Internationalem Bund (IB)<br />

und jüdischer Geme<strong>in</strong>de Frankfurt/M.<br />

Seit Herbst 2011 gibt es mit <strong>der</strong> Kunstwerkstatt<br />

„Atelier EASTEND“ e<strong>in</strong> neues, e<strong>in</strong>zigartiges<br />

Projekt <strong>in</strong> Frankfurt/M. Warum e<strong>in</strong>zigartig? In<br />

Hessen ist es das erste Beschäftigungsangebot für<br />

jüdische Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung nach dem<br />

Holocaust. Die kreative Werkstatt im Frankfurter<br />

Ostend ist e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung <strong>der</strong> vielversprechenden<br />

Kooperation zwischen <strong>der</strong> IB-Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe<br />

und <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong> im Bereich des „Betreuten<br />

Wohnens“ . (S.8)<br />

Dalia Moneta, Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialabteilung <strong>der</strong> JG<br />

Frankfurt zu Besuch im „Eastend“<br />

Das von <strong>der</strong> Aktion Mensch e.V. geför<strong>der</strong>te Atelier<br />

wird von <strong>der</strong> Dipl. Soz.päd. Jan<strong>in</strong>e He<strong>in</strong>le<strong>in</strong>-Schrot<br />

geleitet, die außerdem auch zuständig ist für die<br />

Tagesför<strong>der</strong>stätte im IB Wohnhaus <strong>in</strong> Frankfurt/<br />

Nie<strong>der</strong>-Erlenbach. Das Atelier steht zusätzlich<br />

unter <strong>der</strong> künstlerischen Leitung des Frankfurter<br />

Künstlers Costa Bernste<strong>in</strong>.<br />

Die Werkstatt ist Bestandteil des <strong>ZWST</strong>-Projektes<br />

„Integration von jüdischen Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung“<br />

. Vor ca 7 Jahren war es zunächst schwierig<br />

für die <strong>ZWST</strong>, jüdische Familien mit beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten<br />

Angehörigen zu erreichen, sie lebten isoliert und<br />

nahmen das breite Versorgungsnetz <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

aufgrund mangeln<strong>der</strong> Information und Sprachproblemen<br />

nicht <strong>in</strong> Anspruch. Wenn man sich die<br />

Situation dagegen heute anschaut, s<strong>in</strong>d vielfältige<br />

Erfolge zu verzeichnen. Das am 26.01. 2012 festlich<br />

eröffnete „EASTEND“ ist e<strong>in</strong> anschauliches<br />

Beispiel dafür. Se<strong>in</strong>e Ausstellungsräume s<strong>in</strong>d<br />

geschmückt mit farbenfroher Malerei, Ton- und<br />

Keramikobjekten, die <strong>in</strong>s Auge fallen. E<strong>in</strong> Symbol<br />

dafür, dass jüdische Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

und ihre Angehörigen selbstbewusster geworden<br />

s<strong>in</strong>d, ihre Ansprüche wahrnehmen und Angebote<br />

mit Leben füllen.<br />

In Frankfurt ist seit rund 6 Jahren e<strong>in</strong>e Angehörigengruppe<br />

mit rund 20 Familien aktiv, unterstützt<br />

von <strong>der</strong> jüdischen Geme<strong>in</strong>de Frankfurt/M. und dem<br />

jüdischen Landesverband Hessen. Costa Bernste<strong>in</strong><br />

hat bis vor kurzem mit Mitglie<strong>der</strong>n dieser Gruppe<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em eigenen Atelier <strong>in</strong> Frankfurt kreativ<br />

gearbeitet. Costa (stud. Kunst- und Graphikdesign,<br />

Architektur) ist 1973 <strong>in</strong> St. Petersburg geboren, ist<br />

1992 nach Israel ausgewan<strong>der</strong>t und lebt seit 2002<br />

<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>. Als freiberuflicher Künstler und<br />

Kunstlehrer hat er <strong>in</strong> vielen pädagogisch-therapeutischen<br />

Projekten mit kreativ-<strong>in</strong>tegrativem Ansatz<br />

<strong>in</strong> Israel und <strong>Deutschland</strong> gearbeitet.<br />

Costa erzählt von den Anfängen: „D<strong>in</strong>ah Kohan,<br />

die heute im Rahmen des Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenprojektes<br />

das Mobile Kompetenzzentrum <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong> leitet,<br />

sprach mich damals an, ob ich nicht Interesse hätte<br />

an <strong>der</strong> künstlerischen Arbeit mit zugewan<strong>der</strong>ten<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung. Bis vor kurzem habe<br />

ich mit <strong>der</strong> Gruppe <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Atelier gearbeitet,<br />

e<strong>in</strong> großer Raum, hier war alles voll mit Bil<strong>der</strong>n,<br />

Farbtöpfen, P<strong>in</strong>seln.., es war so e<strong>in</strong> bisschen unaufgeräumte<br />

´Un<strong>der</strong>ground`-Atmosphäre. Bevor<br />

man e<strong>in</strong>e Kaffeetasse benutzte, musste man erstmal<br />

schauen, ob da vielleicht nicht etwas Farbe dr<strong>in</strong><br />

ist… Der Unterschied im Atelier ´EASTEND` ist,<br />

dass wir hier etwas präsentieren können, wir s<strong>in</strong>d<br />

öffentlicher, bekommen Besuch. Die großen Ausstellungsfenster<br />

zur Straße h<strong>in</strong> symbolisieren das.<br />

Wir haben mehrere Räumlichkeiten, wenn jemand<br />

mehr Ruhe haben will, kann er sich zurückziehen.“<br />

Ludmila Raicis mit dem Bild ihrer Tochter Anna<br />

Das Atelier will e<strong>in</strong>e Anlaufstelle für Menschen<br />

se<strong>in</strong>, „die noch nirgendwo richtig angekommen<br />

s<strong>in</strong>d“ (Costa Bernste<strong>in</strong>): E<strong>in</strong> unterstützen<strong>der</strong><br />

Dienst für Menschen mit geistiger, psychischer<br />

und/o<strong>der</strong> körperlicher Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, die zwar<br />

selbstständig leben bzw. dies anstreben, die aber<br />

trotzdem e<strong>in</strong>e adäquate Betreuung benötigen.<br />

Jan<strong>in</strong>e He<strong>in</strong>le<strong>in</strong>-Schrot skizziert das Anliegen des<br />

IB: „Unser Atelier ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>klusives Angebot. Wir<br />

wollen weg von dem Gedanken großer, komplexer<br />

E<strong>in</strong>richtungen mit festen Strukturen und h<strong>in</strong> zu<br />

kle<strong>in</strong>eren Betreuungse<strong>in</strong>heiten. Mit dem ´Atelier<br />

EASTEND` möchten wir Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

jüdischen Geme<strong>in</strong>de erreichen, die bislang ke<strong>in</strong><br />

adäquates Betreuungs-, För<strong>der</strong>-, o<strong>der</strong> Beschäftigungsangebot<br />

erhalten o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Anspruch genommen<br />

haben. Wir möchten unser Angebot<br />

<strong>in</strong> Richtung Arbeit und Beschäftigung <strong>in</strong> 8<br />

Ausgabe 4<br />

April 2012 • Seite 7


EASTEND<br />

Ostendstr. 83<br />

60314 Frankfurt:<br />

Tel.: 069 / 40 35 47 91<br />

mail:<br />

kunstwerkstatt-frankfurt<br />

@<strong>in</strong>ternationaler-bund.de<br />

mail:<br />

jan<strong>in</strong>e.he<strong>in</strong>le<strong>in</strong>-schrot<br />

@<strong>in</strong>ternationaler-bund.de<br />

Jüdische Geme<strong>in</strong>de<br />

Frankfurt/M.<br />

mail:<br />

sozialabteilung@jg-ffm.de<br />

Tel.: 069 / 76 80 36 - 0<br />

<strong>ZWST</strong><br />

<strong><strong>in</strong>formiert</strong> • Seite 8<br />

Sozialreferat <strong><strong>in</strong>formiert</strong>: Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenprojekt<br />

7<br />

Frankfurt ausbauen. Mit dem Atelier ist<br />

uns e<strong>in</strong>e Erweiterung unseres Angebots zur<br />

Tagesgestaltung für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

gelungen. Es ist für den IB auch e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

mit sozialraumorientierten und personenzentrierten<br />

Angeboten im Bereich Wohnen und<br />

Arbeit mehrgleisig aktiv zu werden. Wir bef<strong>in</strong>den<br />

uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Prozess. Wie sich das Angebot und die<br />

Arbeit des ´EASTEND` <strong>in</strong>haltlich und strukturell<br />

gestalten wird, hängt auch von den Menschen ab,<br />

die zu uns kommen, sie gestalten diesen Prozess<br />

mit.“<br />

Das Atelier bietet Tagesbetreuung und verschiedene<br />

Workshops an. Im Vor<strong>der</strong>grund stehen kreative<br />

und schöpferische Tätigkeiten <strong>in</strong> jüdischen Zusammenhängen.<br />

Die Herstellung von Judaica-Produkten,<br />

Malerei und freies Gestalten mit verschiedenen<br />

Materialien und Tonarbeiten ist geplant. Hier<br />

sollen die beson<strong>der</strong>en Ressourcen und Potentiale<br />

von Menschen gesehen und geför<strong>der</strong>t werden, die<br />

über den kreativen Prozess e<strong>in</strong>e Möglichkeit f<strong>in</strong>den,<br />

sich auszudrücken und gerade deshalb künstlerisch<br />

hochwertige Produkte erzeugen. Objekte, für die<br />

e<strong>in</strong> Ausstellungsbesucher auch bereit ist, großzügig<br />

zu spenden – nicht nur als soziale Tat, son<strong>der</strong>n als<br />

Gegenleistung für e<strong>in</strong> ganz beson<strong>der</strong>es Kunstwerk.<br />

Weitere Ziele <strong>der</strong> Werkstatt s<strong>in</strong>d die För<strong>der</strong>ung<br />

sozialer Kompetenzen und die stärkere Beteiligung<br />

<strong>der</strong> Klienten am sozialen Leben rund um das<br />

„EASTEND“ . E<strong>in</strong>e gute Öffentlichkeit kann auch<br />

als Bestätigung wirken und das Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />

stärken. Außerdem kann das Atelier die Klienten<br />

vorbereiten auf die eventuelle Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Werkstatt für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung. Dies<br />

spielt e<strong>in</strong>e wichtige Rolle für diejenigen, die <strong>in</strong> den<br />

Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> SU zurückgezogen und isoliert gelebt<br />

haben und ke<strong>in</strong>e För<strong>der</strong>ung und Unterstützung<br />

erhielten. Doch nicht nur jüdische Zuwan<strong>der</strong>er aus<br />

Russland o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ukra<strong>in</strong>e kommen <strong>in</strong> die Werkstatt.<br />

Costa erzählt: „Es gibt Tage, da höre ich hier<br />

englisch, französisch und spanisch durche<strong>in</strong>an<strong>der</strong>,<br />

manchmal ertönen hebräische Klänge…“<br />

Es nehmen Leute aus <strong>der</strong> Frankfurter Angehörigengruppe<br />

teil, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mehrheit ältere jüdische<br />

Zuwan<strong>der</strong>er. Es kommen aber auch Menschen<br />

aus dem Wohnhaus <strong>der</strong> IB-Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe<br />

Frankfurt/ Nie<strong>der</strong>-Erlenbach, wie auch Betreute<br />

aus dem Bereich <strong>der</strong> ambulanten Dienste <strong>der</strong> IB-<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe Frankfurt, die durch das Atelier<br />

e<strong>in</strong>e Ergänzung o<strong>der</strong> Erweiterung <strong>der</strong> Angebote<br />

zur Tagesgestaltung erfahren. Mit den Workshops<br />

richtet sich das „Atelier EASTEND“ mit se<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>klusiven Ausrichtung auch an Kunst<strong>in</strong>teressierte<br />

aus <strong>der</strong> Frankfurter Geme<strong>in</strong>de und Umgebung.<br />

Bisher kommen wöchentlich rund 50 Personen <strong>in</strong><br />

das Atelier. Es gibt <strong>der</strong>zeit 2 Gruppen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Tagesbetreuung und weitere 4 Gruppen, die e<strong>in</strong><br />

Kunstangebot im Atelier wahrnehmen. Folgende<br />

Workshops s<strong>in</strong>d bislang geplant: Nähen, Meditatives<br />

Malen, Aquarellkurs, Druck von Karten und<br />

Geschenkpapier, Meditation mit den Händen<br />

(Töpfern).<br />

Ilya Daboosh (IB-Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe Frankfurt/M.)<br />

bezeichnet das Atelier als e<strong>in</strong>e „jüdische-nichtjüdische<br />

Schnittstelle“ . An dieser Schnittstelle<br />

treffen sich Ziel, Selbstverständnis und Interessen<br />

<strong>der</strong> Kooperationspartner <strong>ZWST</strong>, IB und jüdische<br />

Geme<strong>in</strong>de: das selbstverständliche Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

von Menschen mit und ohne Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>richtung, die offen ist für Kunst<strong>in</strong>teressierte<br />

jeglicher konfessioneller und gesellschaftlicher<br />

Herkunft.<br />

HvB, <strong>ZWST</strong>, Fotos S.7: Rafi Herlich<br />

Betreutes Wohnen für jüdische Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

67<br />

Jahre nach dem Ende des Holocaust organisiert<br />

die <strong>ZWST</strong> <strong>in</strong> Kooperation mit<br />

<strong>der</strong> IB-Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe erstmals e<strong>in</strong> „Betreutes<br />

Wohnangebot für jüdische Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung“<br />

. Dieses Projekt wird unterstützt von<br />

<strong>der</strong> Aktion Mensch und <strong>der</strong> Jüdischen Geme<strong>in</strong>de<br />

Frankfurt/M.<br />

Die Idee des betreuten Wohnens <strong>in</strong> jüdischen<br />

Zusammenhängen, das vor allem zugewan<strong>der</strong>ten<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung e<strong>in</strong> selbstständiges<br />

Leben ermöglicht, wurde mit Beg<strong>in</strong>n des <strong>ZWST</strong>-<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenprojektes vor ca. 7 Jahren geboren. Die<br />

Eltern gehören mehrheitlich <strong>der</strong> älteren Generation<br />

an, s<strong>in</strong>d oft selber gesundheitlich e<strong>in</strong>geschränkt<br />

und machen sich Sorge um die Zukunft ihrer<br />

meist schon erwachsenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Der Bedarf <strong>der</strong><br />

jüdischen Geme<strong>in</strong>schaft an zielgerechten Wohnangeboten<br />

war daher <strong>der</strong> Anstoß für die seit e<strong>in</strong>iger<br />

Zeit erfolgreiche Kooperation zwischen <strong>ZWST</strong> und<br />

IB-Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe Frankfurt.<br />

Seit 1998 organisiert die IB-Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe Austauschmaßnahmen<br />

mit Partnerorganisationen <strong>in</strong><br />

Israel. Basis <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen Arbeit mit jüdischen<br />

Organisationen ist e<strong>in</strong> ähnliches Menschenbild<br />

sowie das Motto <strong>der</strong> IB-Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe „Selbstverständlich<br />

mittendr<strong>in</strong>“ .<br />

Ziel <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong> und <strong>der</strong> IB-Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe <strong>in</strong><br />

Frankfurt ist es, Voraussetzungen für e<strong>in</strong> selbstverständliches<br />

jüdisches Alltagsleben für Menschen<br />

mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen zu schaffen.<br />

Für Maxim Goncharov (37) und Michael Lubkov<br />

(48) ist dieses Motto mit Bezug e<strong>in</strong>er eigenen<br />

Wohnung im Mai 2011 Wirklichkeit geworden (wir<br />

berichteten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausgabe 3/2011). Auch für Lubova<br />

Gr<strong>in</strong>glasa (35), vor noch nicht so langer Zeit<br />

mit ihrer Familie aus dem Baltikum zugewan<strong>der</strong>t,<br />

wurde diese eigenständige Wohn- und Lebensform<br />

Anfang des Jahres 2012 Realität. Für die Angehörigen<br />

ist dieses Wohnprojekt e<strong>in</strong>e Entlastung und zu-


Sozialreferat <strong><strong>in</strong>formiert</strong>: Psychosoziales<br />

gleich e<strong>in</strong>e Bereicherung, da sie mit ihren K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

<strong>in</strong>tensiver am Geme<strong>in</strong>deleben teilhaben können.<br />

Die Teilhabe sichert das jüdisch-christliche Seniorenzentrum<br />

Henry und Emma Budge-Stiftung, vertreten<br />

durch ihren Geschäftsführer He<strong>in</strong>z Rauber.<br />

In dieser regionalen Verortung ist es möglich, die<br />

Synagoge <strong>der</strong> Stiftung aufzusuchen und am jüdischen<br />

Alltagsleben teilzuhaben. Beson<strong>der</strong>s qualifizierte<br />

Mitarbeiter mit jüdisch-kulturellem H<strong>in</strong>tergrund<br />

und teilweise russischen Sprachkenntnissen<br />

gestalten die pädagogische Arbeit und Betreuung,<br />

<strong>der</strong> IB unterstützt die Arbeit des Betreuerteams,<br />

auch durch gelegentlich erfor<strong>der</strong>liche Vertretung.<br />

Die Startveranstaltung des sozialen Dienstes<br />

„Betreutes Wohnen für jüdische Menschen mit<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung“ fand im festlichen Rahmen am 22.<br />

März 2012 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Budge-Stiftung statt. Die <strong>ZWST</strong><br />

wird ihre Leser über die Weiterentwicklung des<br />

Projektes auf dem Laufenden halten.<br />

HvB, <strong>ZWST</strong><br />

Kontakt <strong>ZWST</strong>: Paulette Weber (s.re.)<br />

Kontakt IB: Mart<strong>in</strong>a Hansel<br />

Tel.: 069 / 904 398 460<br />

e-mail: mart<strong>in</strong>a.hansel@<strong>in</strong>ternationaler-bund.de<br />

Der Umgang mit Krankheit, Sterben und Tod - Sem<strong>in</strong>ar <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong> unterstützt<br />

bei e<strong>in</strong>em schwierigen Thema<br />

Anfang Februar 2012 hat die <strong>ZWST</strong> ihre<br />

Sem<strong>in</strong>arreihe „Psychosoziale Versorgung<br />

und Krisen<strong>in</strong>tervention“ , geleitet von Prof. Dr.<br />

Hess (FH Frankfurt), <strong>der</strong> Dipl. Sozialpädagog<strong>in</strong><br />

Claudia Scheßl und Graziella Gub<strong>in</strong>sky (<strong>ZWST</strong>),<br />

fortgesetzt. Das Thema dieses Sem<strong>in</strong>ars war <strong>der</strong><br />

„Umgang mit Krankheit, Sterben und Tod“ , mit<br />

dem die Sozialabteilungen <strong>in</strong> den jüdischen Geme<strong>in</strong>den<br />

häufig konfrontiert s<strong>in</strong>d, nicht zuletzt<br />

aufgrund <strong>der</strong> wachsenden Überalterung <strong>in</strong> den<br />

Geme<strong>in</strong>den. Schwerpunkt des Sem<strong>in</strong>ars waren<br />

supervisorische Fallbesprechungen, unterstützt<br />

durch unterschiedliche Varianten des Rollenspiels<br />

sowie das Vertiefen <strong>der</strong> kollegialen Fallberatung.<br />

Supervisionssitzung nach <strong>der</strong> Methode „Fishbowl“<br />

Den erfor<strong>der</strong>lichen theoretischen Rahmen lieferten<br />

Fachvorträge zu den Themen „Psychologische<br />

Betrachtung von Trauer“ sowie „Umgang mit<br />

Krankheit, Sterben und Tod“ aus Sicht <strong>der</strong> jüdischen<br />

Religion und <strong>in</strong> <strong>der</strong> psychotherapeutischen<br />

Praxis.<br />

Die <strong>ZWST</strong> hat sich mit zwei Sozialarbeiter<strong>in</strong>nen,<br />

Renate Wolff, geb. <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und Maja Kobzarev, aus<br />

St. Petersburg zugewan<strong>der</strong>t, unterhalten:<br />

Was hat Sie motiviert, an dieser Fortbildung teilzunehmen?<br />

Renate Wolff: „Da ich me<strong>in</strong>e Ausbildung zur Sozialarbeiter<strong>in</strong><br />

1975 abgeschlossen habe, war ich <strong>der</strong><br />

Me<strong>in</strong>ung, dass es dr<strong>in</strong>gend notwendig ist, me<strong>in</strong>e<br />

Kenntnisse aufzufrischen bzw. neue zu erwerben.<br />

Daher habe ich die zweite Sem<strong>in</strong>arreihe dieser<br />

Fortbildung (für Fortgeschrittene ab 2009) besucht.<br />

Die psychosoziale Betreuung ist e<strong>in</strong> wesentlicher<br />

Teil me<strong>in</strong>er Arbeit und bei Krisen muss ich adäquat<br />

reagieren können.“<br />

Maja Kobzarev: „Es waren verschiedene Gründe,<br />

die mich dazu gebracht haben, 2009 mit dieser<br />

Fortbildung zu beg<strong>in</strong>nen. Nach über 10 Jahren als<br />

Sozialarbeiter<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> jüdischen Geme<strong>in</strong>de Emmend<strong>in</strong>gen<br />

war ich zu diesem Zeitpunkt ziemlich<br />

erschöpft und ausgebrannt und suchte schon lange<br />

nach e<strong>in</strong>er Möglichkeit, mich für me<strong>in</strong>e Arbeit zu<br />

stärken und neu aufzubauen, <strong>in</strong>haltlich und psychisch.<br />

In me<strong>in</strong>em 2002 abgeschlossenen Studium<br />

habe ich Erfahrungen mit Supervision gemacht,<br />

das wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de zwar angeboten, aber<br />

außer mir hat sich niemand dafür <strong>in</strong>teressiert. Ich<br />

bekam dann von Graziella Gub<strong>in</strong>sky Informationen<br />

über diese Sem<strong>in</strong>arreihe und habe mich nach<br />

e<strong>in</strong>em Telefonat sehr angesprochen gefühlt. Das<br />

war genau das, was ich gesucht habe.“<br />

Was hat Ihnen diese Fortbildung für Ihre Arbeit<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de gebracht, wo können Sie das Gelernte<br />

konkret anwenden? Welche Inhalte waren<br />

für Sie beson<strong>der</strong>s wichtig?<br />

Renate Wolff: „Neben Bekanntem lernte ich <strong>in</strong><br />

dieser Fortbildung viel Neues, das ich auch <strong>in</strong><br />

me<strong>in</strong>er Arbeit anwenden kann. Das Üben <strong>der</strong><br />

Gesprächsführung sowie Methoden und Inhalte<br />

e<strong>in</strong>er professionellen Beratung waren beson<strong>der</strong>s<br />

hilfreich. Was <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em professionellen<br />

10<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong><br />

für alle Belange des<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenprojektes:<br />

Paulette Weber, Leiter<strong>in</strong><br />

des Sozialreferates<br />

Tel.: 069 / 944371-31<br />

weber@zwst.org<br />

Sem<strong>in</strong>arreihe:<br />

„Psychosoziale<br />

Versorgung und<br />

Krisen<strong>in</strong>tervention“<br />

Kontakt und Info:<br />

Graziella Gub<strong>in</strong>sky<br />

Tel.: 069 / 944371-14<br />

gub<strong>in</strong>sky@zwst.org<br />

Ausgabe 4<br />

April 2012 • Seite 9


<strong>ZWST</strong><br />

<strong><strong>in</strong>formiert</strong> • Seite 10<br />

Sozialreferat <strong><strong>in</strong>formiert</strong>: Psychosoziales<br />

9 Beratungsgespräch nicht vorkommen darf,<br />

erfuhren wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ´Lasterkatalog`. Das<br />

Thema des letzten Sem<strong>in</strong>ars hat mich aus privaten<br />

und beruflichen Gründen <strong>in</strong>teressiert. In <strong>der</strong> Arbeit<br />

werde ich oft mit langer Krankheit o<strong>der</strong> dem Tod<br />

von Klienten konfrontiert. Im beruflichen Alltag ist<br />

es oft nicht möglich, sich mit diesen Themen auch<br />

fachlich ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu setzen.<br />

Das Sem<strong>in</strong>ar hat diese Lücke geschlossen. Supervisorische<br />

Techniken und Methoden habe ich zum<br />

ersten Mal miterlebt und war von <strong>der</strong> Wirkung auf<br />

die Sem<strong>in</strong>arteilnehmer sehr bee<strong>in</strong>druckt. Die Rollenspiele<br />

haben gezeigt, wie wichtig es ist, Gelerntes<br />

immer wie<strong>der</strong> ´unter Kontrolle` zu wie<strong>der</strong>holen.<br />

Auch ist mir <strong>der</strong> Blick auf die jeweiligen Themen<br />

aus jüdischer Sicht sehr wichtig. Von großem Vorteil<br />

war die Zusammensetzung <strong>der</strong> Teilnehmer, die alle<br />

an <strong>der</strong> gesamten Fortbildungsreihe teilgenommen<br />

haben. So herrschte e<strong>in</strong> homogener Wissensstand.<br />

Bei diesem Sem<strong>in</strong>arthema hat es sich auch positiv<br />

ausgewirkt, dass e<strong>in</strong> großes Vertrauensverhältnis<br />

zwischen den Teilnehmern entstanden ist. Es kann<br />

offen und ohne Scheu über sehr persönliche D<strong>in</strong>ge<br />

gesprochen werden.“<br />

Maja Kobzarev: „In <strong>der</strong> Fortbildung wurde mir<br />

e<strong>in</strong>e Vielfalt von Themen vermittelt, z.B. unterschiedliche<br />

Methoden und Ansätze <strong>der</strong> Gesprächsführung,<br />

<strong>der</strong> psychosozialen Beratung, unterschiedliche<br />

Therapieformen, Fallbesprechungen<br />

u.a. Was ich sicher sagen kann: Dieses Wissen hat<br />

mich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Arbeit gestärkt und mir wichtige<br />

Instrumente gebeten, die Professionalität me<strong>in</strong>er<br />

Arbeit zu erhöhen – ohne mich selbst zu überlasten.<br />

Das letzte Sem<strong>in</strong>ar zum Thema Trauer und Tod war<br />

sehr gelungen. Die Atmosphäre <strong>in</strong> unserer Gruppe<br />

ist sehr vertraut, je<strong>der</strong> Teilnehmer konnte sich e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />

Trotz <strong>der</strong> schwierigen Thematik haben wir<br />

e<strong>in</strong>e Vielfalt von Fällen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe bearbeitet,<br />

basierend auf unterschiedlichen Methoden. Ich war<br />

sehr von <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> „Skulptur“ und „Familienaufstellung“<br />

(Methoden <strong>der</strong> Familientherapie)<br />

bee<strong>in</strong>druckt.<br />

Unsere Dozenten haben uns viel Freiraum gegeben,<br />

zu lernen und im Rahmen von Rollenspielen o<strong>der</strong><br />

Fallbesprechungen die ´Situation von dr<strong>in</strong>nen` zu<br />

erleben.<br />

Zum Beispiel: Wie vermittele ich e<strong>in</strong>e Nachricht<br />

über e<strong>in</strong>e schwere Krankheit, wie verhalte ich mich<br />

gegenüber e<strong>in</strong>em Sterbenden, was ist wichtig für<br />

den Mensch <strong>in</strong> diesem Moment, wie spreche ich<br />

mit den Angehörigen… Ich persönlich habe ganz<br />

viel Neues zum Thema gelernt.<br />

Im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> kann ich folgende Bilanz ziehen:<br />

Das Wichtigste ist, das wir als Sozialarbeiter <strong>in</strong><br />

dieser Sem<strong>in</strong>arreihe die Möglichkeit bekommen,<br />

uns mit schwierigen Fällen und damit verbundenen<br />

Belastungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vertrauten Atmosphäre<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Diese Mischung von Supervision und professioneller<br />

Fortbildung halte ich für sehr geeignet.“<br />

Was s<strong>in</strong>d die aktuellen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> Ihrer<br />

Arbeit? Was würden Sie sich <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

als Unterstützung und begleitende<br />

Fortbildung <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong> für die Zukunft wünschen?<br />

Renate Wolff: „Ich b<strong>in</strong> für die älteren und beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten<br />

Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong> zuständig, Krankheit,<br />

Sterben und Tod s<strong>in</strong>d daher immer e<strong>in</strong> Thema.<br />

Me<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Interesse gilt den Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong>n<br />

mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung. In dem Kooperationsprojekt<br />

mit <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong>, <strong>der</strong> ´Kunstwerkstatt für<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung` arbeite ich <strong>in</strong>tensiv<br />

mit. - Das Problem ist das Loslassen <strong>der</strong> Eltern wie<br />

bei allen Eltern beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Mich persönlich<br />

würde e<strong>in</strong> Thema, das im weitesten S<strong>in</strong>n mit<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung zu tun hat, beson<strong>der</strong>es <strong>in</strong>teressieren.“<br />

Maja Kobzarev: „Das Wichtigste ist die Fortsetzung<br />

dieser Sem<strong>in</strong>arreihe. Für die Sozialarbeiter<br />

<strong>der</strong> jüdischen Geme<strong>in</strong>den, die ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e<br />

Möglichkeit haben, sich <strong>in</strong> dieser Richtung weiterzubilden,<br />

ist e<strong>in</strong>e regelmäßige Supervision und<br />

professionelle Weiterbildung unentbehrlich.“<br />

Vielen Dank!<br />

HvB, <strong>ZWST</strong><br />

Fotos: Graziella Gub<strong>in</strong>sky<br />

Renate Wolff (60), verheiratet, 3 K<strong>in</strong><strong>der</strong>, geb. <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong>, Berufstätigkeit als Sozialarbeiter<strong>in</strong>, seit 1995<br />

als Honorarkraft <strong>in</strong> <strong>der</strong> JG zu Berl<strong>in</strong>, seit 1999<br />

hauptamtlich beschäftigt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialabteilung<br />

Maja Kobzarev (48), 2 erwachsene Töchter, 1995 aus<br />

St. Petersburg ausgewan<strong>der</strong>t, Dipl.-Sozialarbeiter<strong>in</strong><br />

(FH), arbeitet seit 1997 <strong>in</strong> <strong>der</strong> jüdischen Geme<strong>in</strong>de<br />

Emmend<strong>in</strong>gen<br />

Sem<strong>in</strong>arteilnehmer proben die<br />

„Familienaufstellung“<br />

(Systemische Methode <strong>der</strong> Familientherapie)


Sozialreferat <strong><strong>in</strong>formiert</strong>: Tanz<br />

„Als wäre die Zeit zurückgestellt“ - Tanzsem<strong>in</strong>ar für Anfänger<br />

eim Sem<strong>in</strong>ar fühlte ich mich wie<strong>der</strong> jung,<br />

„Bfür mich und me<strong>in</strong>e Altersgenossen<br />

war es so, als wäre die Zeit zurückgestellt…“<br />

(Larissa Janzewitsch)<br />

Vom 27.02 bis 01.03.12 trafen sich <strong>in</strong> Bad Sobernheim<br />

Leute aus verschiedenen Geme<strong>in</strong>den, um<br />

israelische Volkstänze zu erlernen. Das Sem<strong>in</strong>ar<br />

für Anfänger wurde von Larissa Karw<strong>in</strong> geleitet<br />

und stand unter dem Motto: „Shevet achim gam<br />

yachad – Wir halten zusammen“ .<br />

„In Israel ist es sehr wichtig, zusammenzuhalten!“-<br />

so Tirza Hodes (Foto re.), Profi-Tanzlehrer<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>ZWST</strong>, die zusammen mit <strong>der</strong> Choreograf<strong>in</strong> Lucy<br />

Maman aus Israel zu uns gekommen ist.<br />

Was sagen Tirza und Lucy zum Sem<strong>in</strong>arziel? „Wir<br />

haben zusammen das Programm für das Sem<strong>in</strong>ar<br />

entwickelt. Unser Ziel war es, den E<strong>in</strong>fluss verschiedener<br />

Kulturen, z.B. <strong>der</strong> Jemeniten und Hassiden<br />

auf den israelischen Volkstanz zu verdeutlichen.<br />

Wir wollten vor allem Charakter und Stil dieser<br />

Tänze vermitteln. Dazu haben wir passende Tänze<br />

aus diesen Kulturen mit verschiedenen Elementen<br />

und Schrittfolgen ausgewählt. Wir glauben, dass es<br />

uns gelungen ist, Israels Lebensfreude zu vermitteln<br />

und wir freuen uns, dass die Atmosphäre warm<br />

und freundlich gewesen ist.“<br />

Das bestätigen die Teilnehmer:<br />

„Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Oase <strong>der</strong> Liebe und Fürsorge<br />

gelangt. Ich traf zum ersten Mal auf die legendäre<br />

Tirza und tanzte mit ihr und <strong>der</strong> allseits beliebten<br />

Lucy. Ihre emotionale Professionalität öffnete,<br />

unterstützte und <strong>in</strong>spirierte uns. Unsere Augen<br />

leuchteten, Geist und Körper tanzten im Gleichklang,<br />

wenn auch nicht immer nach <strong>der</strong> Anweisung<br />

´l<strong>in</strong>ks`, ´rechts`. Wir erhielten nicht nur Tanzunterricht,<br />

son<strong>der</strong>n uns wurde auch Wärme und Güte<br />

mitgegeben.“<br />

Sima Renzh<strong>in</strong>a (Offenburg)<br />

„…. nach dem Sem<strong>in</strong>ar fühle ich mich gesund und<br />

voll Energie. Danke für die Herzlichkeit, alles war<br />

perfekt.“ Eva Szepesi (Frankfurt/Ma<strong>in</strong>)<br />

„Tirza, Lucy und Larissa - die drei s<strong>in</strong>d so unterschiedlich,<br />

aber ergänzen sich wun<strong>der</strong>bar und s<strong>in</strong>d<br />

<strong>der</strong> Reichtum dieses Sem<strong>in</strong>ars.“<br />

Mar<strong>in</strong>a Shapiro (Herborn)<br />

„Tirzas Lebensfreude, jugendlicher Pepp und<br />

gleichzeitig mütterliche Wärme haben mich e<strong>in</strong>fach<br />

bezaubert. Als sie mit uns getanzt hat, waren wir<br />

alle wie verzaubert. Sie schaffte es, <strong>in</strong> kürzester<br />

Zeit e<strong>in</strong>e große Familie zu erschaffen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> man<br />

zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> hält. Es war so, als ob wir Schwestern<br />

wären und uns alle nach Tirza richteten. Lucy, unsere<br />

Grazie mit Bewegungen e<strong>in</strong>es Panthers, steckte<br />

uns an mit ihrer Energie. Die aufmerksame Larissa<br />

Karw<strong>in</strong> war mit ihrem Fe<strong>in</strong>gefühl immer für unsere<br />

Sorgen und Nöte da. Ich persönlich machte die<br />

überraschende Entdeckung, dass jüdische Tänze<br />

so schön und vielfältig s<strong>in</strong>d. Dies ist die Folge <strong>der</strong><br />

Symbiose vieler Kulturen und Völker, die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

reichhaltigen Kultur Israels zusammengeflossen<br />

s<strong>in</strong>d, damit je<strong>der</strong> se<strong>in</strong> eigenes Gewürz <strong>in</strong> diesen<br />

riesigen Becher geben kann.“<br />

Natalia Zhuchkova (Wolfenbüttel)<br />

„Tirza Hodes und Lucy Maman zeigen die Tänze<br />

nicht nur, sie leben damit und beflügeln uns.“<br />

Natalia Shleyfer (Bonn)<br />

„Der Tanzunterricht von Tirza Hodes und Lucy<br />

Maman trägt e<strong>in</strong>en unverwechselbaren israelischen<br />

Charakter. Ich habe Tirza <strong>in</strong> Bad Kiss<strong>in</strong>gen<br />

kennen gelernt und sie steckte mich mit <strong>der</strong> Liebe<br />

zu israelischen Volkstänzen an. In <strong>der</strong> jüdischen<br />

Geme<strong>in</strong>de Ma<strong>in</strong>z ist bereits e<strong>in</strong>e Tanzgruppe mit<br />

23 Teilnehmern aktiv. Israelische Tänze s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />

Art Brücke zwischen <strong>Deutschland</strong> und Israel.“<br />

Swetlana We<strong>in</strong>er (Ma<strong>in</strong>z)<br />

Den beson<strong>der</strong>en Geist des Sem<strong>in</strong>ars gestalteten<br />

außerdem: Beni Pollak, <strong>der</strong> anlässlich des Sem<strong>in</strong>arthemas<br />

„Zusammenhalt“ über tiefergehende<br />

Wurzeln dieses Begriffs im <strong>Juden</strong>tum <strong><strong>in</strong>formiert</strong>e,<br />

Amnon Orbach, <strong>der</strong> „fundiert und engagiert heutige<br />

Probleme Israels vermittelte“ , (Natalia Shleyfer),<br />

unsere Musiker<strong>in</strong> Mar<strong>in</strong>a Zisman und Jan Kandror,<br />

Übersetzer und menschliche Enzyklopädie. Vielen<br />

Dank an alle <strong>ZWST</strong>-Organisatoren für die Gelegenheit,<br />

e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> jüdischen Kultur kennen<br />

zu lernen. Wir hatten das Gefühl, <strong>in</strong> diesen Tagen<br />

die Seele Israels berühren zu können. Dieses Erlebnis<br />

nehmen wir mit nach Hause und <strong>in</strong> unsere<br />

Geme<strong>in</strong>den.<br />

Larissa Janzewitsch, Jüdische Kultusgeme<strong>in</strong>de <strong>der</strong><br />

Rhe<strong>in</strong>pfalz, Kaiserslautern<br />

Fotos: Mark Pavlovsky<br />

Lucy Maman (o.)<br />

<strong>in</strong> Aktion<br />

Ausgabe 4<br />

April 2012 • Seite 11


Foto (v.re.):<br />

Prof.Dr. Doron Kiesel<br />

Dr. Nathan Durst,<br />

Paulette Weber,<br />

Noemi Staszewski<br />

(Fachtagung 2008)<br />

Fotos<br />

(o. u. re. Spalte):<br />

Ausgelassener Tanz<br />

trotz des ernsten<br />

Themas während <strong>der</strong><br />

Fachtagung 2010<br />

Foto oben:<br />

mit Tirza Hodes,<br />

Tanzlehrer<strong>in</strong> aus Israel<br />

Fotos: Rafi Herlich<br />

<strong>ZWST</strong><br />

<strong><strong>in</strong>formiert</strong> • Seite 12<br />

Sozialreferat <strong><strong>in</strong>formiert</strong>: E<strong>in</strong> Nachruf<br />

Dr. Nathan Durst sel.A., e<strong>in</strong> Sorger um die verletzten Seelen<br />

<strong>der</strong> Überlebenden <strong>der</strong> Shoah<br />

Dass Nathan Durst am 14. Dezember 1930 <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong> geboren wurde und dort auch zunächst<br />

aufwuchs hörte man ihm nicht an. Mit se<strong>in</strong>em weichen<br />

holländischen Akzent (zum<strong>in</strong>dest wenn er<br />

Deutsch sprach) und se<strong>in</strong>em Charme war Nathan<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, sehr schnell Beziehungen zu knüpfen,<br />

e<strong>in</strong>e Fähigkeit, die ihm bei se<strong>in</strong>er professionellen<br />

Arbeit sicher sehr geholfen hat.<br />

Nathan Durst wuchs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er orthodoxen Familie<br />

auf, die ursprünglich aus Galizien stammte. Nach<br />

<strong>der</strong> Pogromnacht schickten ihn se<strong>in</strong>e Eltern geme<strong>in</strong>sam<br />

mit se<strong>in</strong>er ältesten Schwester Hanna nach<br />

Holland, wo sie Verstecke fanden und überlebten.<br />

Se<strong>in</strong>e Eltern und die beiden jüngeren Geschwister<br />

wurden nach Auschwitz deportiert und ermordet.<br />

Nach dem Ende <strong>der</strong> Naziherrschaft und des Krieges<br />

blieb Nathan zunächst <strong>in</strong> Holland. Auf e<strong>in</strong>er<br />

Israelreise lernte er se<strong>in</strong>e Frau kennen, mit <strong>der</strong> er<br />

zwei Söhne hatte. In Amsterdam und Gron<strong>in</strong>gen<br />

absolvierte er se<strong>in</strong> Studium <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Psychologie<br />

und promovierte dort 1970.<br />

1971 wan<strong>der</strong>te er mit se<strong>in</strong>er Familie nach Israel<br />

aus, wo er an verschiedenen Kl<strong>in</strong>iken arbeitete, als<br />

Supervisor für E<strong>in</strong>zel- und Gruppensupervision<br />

tätig war und Lehrtätigkeiten an den Universitäten<br />

<strong>in</strong> Tel Aviv und Haifa aufnahm. Er organisierte<br />

auf Grund <strong>der</strong> Erkrankung se<strong>in</strong>er beiden Söhne<br />

e<strong>in</strong>e Elternselbsthilfegruppe für an Mukoviszidose<br />

erkrankte K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Er arbeitete als Konsultant und<br />

Supervisor bei ELAH, e<strong>in</strong>em Zentrum für Shoah-<br />

Überlebende aus Holland und gehörte 1987 zu den<br />

Mitbegrün<strong>der</strong>n von AMCHA, e<strong>in</strong>er Organisation,<br />

die seither tausende von Überlebenden und ihre<br />

Familien psychotherapeutisch betreut hat und<br />

zahlreiche Zentren für Überlebende <strong>in</strong> Israel<br />

betreibt. Von 1994-1996 war Nathan Durst Chefpsychologe<br />

und bis 2007 kl<strong>in</strong>ischer Direktor dieser<br />

Organisation, <strong>in</strong> <strong>der</strong> er seitdem <strong>in</strong> Vorstand saß.<br />

1986 gehörte er zu den Mitbegrün<strong>der</strong>n des Study<br />

Center of Psychological effects of the Holocaust<br />

an <strong>der</strong> Bar Ilan Universität, von 1988-1991 war er<br />

Präsident <strong>der</strong> Israel Association of Psychotherapy.<br />

Seit 1990 hat er zahlreiche Vorträge, Sem<strong>in</strong>are und<br />

Gruppentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zu den Themen Trauma, Altern<br />

und Folgen <strong>der</strong> Shoah <strong>in</strong> Europa und den USA<br />

gehalten und durchgeführt sowie zahlreiche Artikel<br />

veröffentlicht. Außerdem betrieb er <strong>in</strong> Herzliya<br />

e<strong>in</strong>e psychotherapeutische Praxis.<br />

Seit 1999 nahm Nathan Durst als Referent an Sem<strong>in</strong>aren<br />

und Konferenzen <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong> zum Thema<br />

„Arbeit mit Überlebenden <strong>der</strong> Shoah“ teil. Viele<br />

Sozialarbeiter/<strong>in</strong>nen und Pflegekräfte von jüdischen<br />

Geme<strong>in</strong>den, Altenzentren o<strong>der</strong> ambulanten<br />

Pflegediensten hatten das Glück, von Nathan Durst<br />

zu lernen. E<strong>in</strong>fühlsam und mit scharfem analytischem<br />

Verstand unterstützte er die Sem<strong>in</strong>arteilnehmer<br />

dar<strong>in</strong>, Reaktionen und Verhaltensweisen<br />

von Überlebenden besser zu verstehen und ihre<br />

eigene Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong> psychosozialen Betreuung zu<br />

reflektieren. Selbst Überleben<strong>der</strong> <strong>der</strong> Shoah, konnte<br />

er manchmal sche<strong>in</strong>bar verärgert und aggressiv,<br />

manchmal auch zynisch Fragen stellen und so mit<br />

se<strong>in</strong>em ‚na ja’ o<strong>der</strong> ‚du me<strong>in</strong>st so?’ zur Klärung<br />

heikler Situationen und zur Aufklärung von Missverständnissen<br />

beitragen. Als sich 1999/2000 die<br />

Initiative „Treffpunkt“ zusammenfand, um über<br />

mögliche Betreuungs- und Beratungsangebote für<br />

Überlebende zu diskutieren, stand Nathan uns mit<br />

se<strong>in</strong>em Rat, se<strong>in</strong>en Fragen und Vorschlägen zur<br />

Seite. In den folgenden Jahren, nachdem <strong>der</strong> „Treffpunkt“<br />

für Überlebende <strong>in</strong> Frankfurt gegründet<br />

und <strong>der</strong> Weg für weitere Projekte <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

geebnet war, beobachtete Nathan wohlwollend,<br />

aufmerksam und h<strong>in</strong>terfragend unsere Entwicklungen.<br />

Immer hatte er e<strong>in</strong> offenes Ohr für unsere<br />

Probleme, teilte mit uns se<strong>in</strong>e Erfahrungen und diskutierte<br />

se<strong>in</strong>e eigenen Überlegungen und Projekte.<br />

Selbst <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em letzten Lebensjahr, als ihn se<strong>in</strong>e<br />

Krankheit schon sehr schwächte, wollte er immer<br />

noch wissen ‚was sich bei euch tut’ und machte<br />

Pläne für weitere Fortbildungsschwerpunkte. Am<br />

2. Februar 2012 ist Nathan Durst nach schwerer<br />

Krankheit <strong>in</strong> Herzliya gestorben. Wir werden ihn<br />

immer als warmherzigen und zugewandten Menschen<br />

<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung behalten.<br />

Er wird uns fehlen. Baruch Dajan Emet. Möge<br />

se<strong>in</strong>e Seele <strong>in</strong> Frieden ruhen. Noemi Staszewski,<br />

Leiter<strong>in</strong> des <strong>ZWST</strong>-Treffpunktes für Überlebende<br />

des Holocaust <strong>in</strong> Frankfurt


Sozial- und Jugendreferat <strong>in</strong>formieren<br />

Weiterbildung und gelebtes <strong>Juden</strong>tum: Volles Haus <strong>in</strong> Bad Sobernheim<br />

Am ersten Märzwochenende 2012 bot die<br />

Bildungsstätte <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong> 3 Sem<strong>in</strong>argruppen<br />

Raum und Möglichkeit, sich mit verschiedenen<br />

Inhalten jüdischer Erziehung, jüdischer Tradition<br />

und jüdischer Seniorenarbeit zu beschäftigen sowie<br />

geme<strong>in</strong>sam Schabbat zu feiern. Kitaleiter<strong>in</strong>nen und<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen diskutierten über die Vermittlung<br />

jüdischer Werte, Vorbeter schulten und verfe<strong>in</strong>erten<br />

ihr Können, Seniorenklubleiter aus ganz <strong>Deutschland</strong><br />

kamen zusammen, um Anregungen und Informationen<br />

für ihr ehrenamtliches Engagement mit <strong>in</strong><br />

die Geme<strong>in</strong>den zu nehmen.<br />

Seit dem Ausbau <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong>-Bildungsstätte vor e<strong>in</strong>igen<br />

Jahren ist es möglich, dass mehrere Sem<strong>in</strong>are<br />

gleichzeitig stattf<strong>in</strong>den können. Die Sem<strong>in</strong>arteilnehmer<br />

haben ausreichend Raum und Ruhe zum<br />

ungestörten Lernen, gleichzeitig f<strong>in</strong>den sie die Gelegenheit<br />

für e<strong>in</strong>en überregionalen Kontakt und Austausch.<br />

In vielen <strong>in</strong>dividuellen Rückmeldungen wird<br />

immer wie<strong>der</strong> deutlich, wie wichtig das <strong>in</strong>offizielle<br />

Sem<strong>in</strong>arprogramm ist, was unter „Pausengespräche“<br />

zusammengefasst werden kann. Da die haupt- und<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiter <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den nicht<br />

so oft die Gelegenheit haben, auf dieser Ebene und<br />

<strong>in</strong> jüdischer Atmosphäre zusammenzukommen, ist<br />

so e<strong>in</strong> Wochenende - neben dem Fortbildungseffekt<br />

- , auch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Beitrag zur Stärkung und Vernetzung<br />

<strong>der</strong> jüdischen Geme<strong>in</strong>schaft. Die Tage vom 01.<br />

bis 04. März 2012 bedeuteten für die Besucher im<br />

Max-Willner-Heim nicht nur Lernen, son<strong>der</strong>n auch<br />

gelebtes <strong>Juden</strong>tum <strong>in</strong> familiärer Atmosphäre.<br />

Wertevermittlung <strong>in</strong> jüdischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten und<br />

Kitas:<br />

Rund 20 Leiter<strong>in</strong>nen und Erzieher<strong>in</strong>nen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten<br />

und K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten <strong>in</strong> den jüdischen<br />

Geme<strong>in</strong>den hatten an diesem Wochenende die Gelegenheit<br />

zum Austausch über Inhalte und Probleme<br />

<strong>der</strong> alltäglichen Arbeit. Das Sem<strong>in</strong>arthema lautete<br />

„Werteentwicklung im Berufsfeld“ . Anhand von<br />

Textstellen aus dem „Kizur Shulchan Aruch“ (jüdischer<br />

Gesetzeskodex) wurde über die Wertevermittlung<br />

an die K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> jüdischen E<strong>in</strong>richtungen<br />

diskutiert, vor allem aufgrund <strong>der</strong> Tatsache, dass<br />

ohne die Hilfe nicht-jüdischer Fachkräfte die Arbeit<br />

<strong>in</strong> vielen jüdischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten nicht möglich wäre.<br />

Weiterh<strong>in</strong> wurde e<strong>in</strong> Leselernprogramm vorgestellt,<br />

welches deutschlandweit über die K<strong>in</strong><strong>der</strong>ärzte an<br />

die Eltern vermittelt wird.<br />

Hier sollten die K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten unterstützend wirken,<br />

um den Eltern zu erklären, was mit dem Lesematerial<br />

bezweckt wird. In e<strong>in</strong>er allgeme<strong>in</strong>en Aussprache<br />

wurde die Gestaltung zukünftiger Sem<strong>in</strong>are sowie<br />

Möglichkeiten e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tensiveren Austausches<br />

diskutiert. Geplant s<strong>in</strong>d regionale Treffen und e<strong>in</strong>e<br />

Website. Zum Programm gehörte weiterh<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

israelische Volkstanz mit Olga Dimov: als Ausklang<br />

des Schabbat, aber auch als Lernprogramm am<br />

Sonntag, um neue Volkstänze für den K<strong>in</strong><strong>der</strong>gartenalltag<br />

zu proben.<br />

Schabbat wird 52 x im Jahr gefeiert:<br />

Zum 1. Sem<strong>in</strong>ar für Vorbeter <strong>in</strong> diesem Jahr kamen<br />

24 Teilnehmer zusammen, erstmalig auch neue<br />

Interessierte, nachdem es länger e<strong>in</strong>e feste Gruppe<br />

war. Geme<strong>in</strong>sam mit Moshe Haimovksy, Kantor aus<br />

Jerusalem und langjähriger Leiter dieser speziellen<br />

Fortbildung wurde gebetet, die Stimme geschult,<br />

verschiedene Gebetsstile geprobt und geme<strong>in</strong>sam<br />

gesungen: mo<strong>der</strong>ne israelische Lie<strong>der</strong>, Volkslie<strong>der</strong>,<br />

chassidische Melodien. Die Anwesenheit e<strong>in</strong>es zweiten<br />

Referenten aus Israel, Avi Schaanani, Ausbil<strong>der</strong><br />

für kantorale Musik, kam bei den Teilnehmern sehr<br />

gut an. Während des Schabbats konnte auch ohne<br />

elektronische Hilfsmittel gelernt werden, <strong>in</strong>dem die<br />

Kantoren Lie<strong>der</strong> vorgetragen, die richtige Betonung<br />

und die Gesangsart erklärt haben und dieser Abschnitt<br />

von den Teilnehmern nachgesungen wurde.<br />

Diese Sem<strong>in</strong>arreihe ist vor allem wichtig für kle<strong>in</strong>e<br />

Geme<strong>in</strong>den, die wenig o<strong>der</strong> ke<strong>in</strong> ausgebildetes religiöses<br />

Personal haben und vermittelt den Teilnehmern<br />

e<strong>in</strong> Basiswissen, auf dem sie <strong>in</strong> ihrer Geme<strong>in</strong>de<br />

aufbauen können. Sie hilft den kle<strong>in</strong>en Geme<strong>in</strong>den<br />

dabei, regelmäßig Gottesdienste durchzuführen und<br />

Feste zu jüdischen Feiertagen zu organisieren, <strong>in</strong>dem<br />

sie qualifizierte Vorbeter aus- und weiterbildet.<br />

Die <strong>ZWST</strong> hat sich mit e<strong>in</strong>em Teilnehmer unterhalten,<br />

Amnon Orbach, vielen Besuchern <strong>in</strong> Bad<br />

Sobernheim als professioneller und unterhaltsamer<br />

Referent bekannt. Der langjährige Vorsitzende<br />

<strong>der</strong> jüdischen Geme<strong>in</strong>de Marburg betont: „Als ich<br />

vor über 10 Jahren mit dieser Sem<strong>in</strong>arreihe anf<strong>in</strong>g,<br />

konnte ich nichts. Jetzt b<strong>in</strong> ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de<br />

schon lange als Vorbeter aktiv und betrachte diese<br />

Fortbildung als unentbehrliche, begleitende Schulung.<br />

Wir geniessen es, zu lernen, verbessern das, was<br />

wir schon können und stellen es so auf e<strong>in</strong>e höhere<br />

Ebene. Daher ist diese Sem<strong>in</strong>arreihe auch für uns<br />

langjährige Teilnehmer wichtig.“<br />

E<strong>in</strong> großes Lob bekommt das Leiterteam: „Moshe<br />

Haimovksy ist e<strong>in</strong> sehr guter Lehrer, arbeitet mit<br />

uns systematisch, diszipl<strong>in</strong>iert, Gebet für Gebet<br />

und br<strong>in</strong>gt viel Verständnis für uns auf. E<strong>in</strong>e Bereicherung<br />

war für uns <strong>der</strong> zweite Referent aus Israel.<br />

Avi Schaanani gab uns Tipps für unsere Stimmverbesserung<br />

und brachte uns Kantoralmelodien ab<br />

dem 10. Jh. bei.“<br />

Viele üben diese Tätigkeit ehrenamtlich aus, doch<br />

die Fortbildung hat auch dazu beigetragen, hauptamtlichen<br />

Vorbetern e<strong>in</strong>e Verdienstmöglichkeit <strong>in</strong><br />

den Geme<strong>in</strong>den zu verschaffen. Amnon Orbach<br />

br<strong>in</strong>gt die Erfor<strong>der</strong>lichkeit dieser ganz speziellen<br />

Sem<strong>in</strong>arreihe auf den Punkt: „Schabbat wird 52<br />

mal im Jahr gefeiert – im Gegensatz zu jüdischen<br />

Feiertagen. 52 x im Jahr brauchen wir also gute<br />

Vorbeter, die sich immer weiter verbessern und mit<br />

e<strong>in</strong>er gewissen Ausstrahlung auch atmosphärisch zu<br />

e<strong>in</strong>em gelungenen, festlichen Gottesdienst beitragen<br />

können. Daher sollte diese Sem<strong>in</strong>arreihe <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong><br />

m<strong>in</strong>destens 3x jährlich stattf<strong>in</strong>den!“<br />

HvB, <strong>ZWST</strong><br />

Märzwochenende<br />

mit rund 100<br />

Sem<strong>in</strong>arteilnehmern im<br />

Max-Willner-Heim<br />

Ausgabe 4<br />

April 2012 • Seite 13


Akademische<br />

Studienleitung:<br />

Prof. Dr. Doron Kiesel<br />

Prof. Dr. Esther Weitzel-<br />

Polzer<br />

(FH Erfurt)<br />

<strong>ZWST</strong><br />

<strong><strong>in</strong>formiert</strong> • Seite 14<br />

Studienprojekt: Jüdische Sozialarbeit (B.A.)<br />

Zwischen Familie und Beruf:<br />

Unterwegs <strong>in</strong> Bad Sobernheim und auf <strong>der</strong> virtuellen Lernplattform<br />

E<strong>in</strong> erstes Feedback <strong>der</strong> Bachelor-Studenten<br />

Im Mai 2011 begann <strong>der</strong> zweite Studiengang „Jüdische<br />

Sozialarbeit“ , mit dem die Studenten die<br />

Möglichkeit haben, berufsbegleitend e<strong>in</strong>en Bachelor-Abschluss<br />

zu erlangen. Das <strong>in</strong> Kooperation mit<br />

<strong>der</strong> FH Erfurt und mit f<strong>in</strong>anzieller Unterstützung<br />

des Zentralrates organisierte Studienprojekt <strong>der</strong><br />

<strong>ZWST</strong> ist e<strong>in</strong>malig <strong>in</strong> Europa und gibt den <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Mehrheit zugewan<strong>der</strong>ten Studenten die Möglichkeit,<br />

sich beruflich erfolgreich zu verän<strong>der</strong>n bzw.<br />

e<strong>in</strong>e berufliche Nische zu f<strong>in</strong>den. Die Anerkennung<br />

<strong>der</strong> Abschlüsse <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mehrheit hochqualifizierten<br />

und berufserfahrenen Teilnehmer ist <strong>in</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> weiterh<strong>in</strong> problematisch.<br />

Die Struktur des Studiums, e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> jüdische<br />

Zusammenhänge, besteht aus Blocksem<strong>in</strong>aren im<br />

Max-Willner-Heim <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong> sowie e<strong>in</strong>em großen<br />

Anteil an E-Learn<strong>in</strong>g und Selbststudium. Inhaltlich<br />

begann im März 2012 das zweite Semester, im<br />

ersten Semester fanden bisher 5 Präsenzveranstaltungen<br />

statt, erste Klausuren und Hausarbeiten<br />

wurden erfolgreich erbracht.<br />

Die <strong>ZWST</strong> hat e<strong>in</strong>ige Teilnehmer zu ihrer Motivation,<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit mit Familie und Beruf, <strong>in</strong>haltlichen<br />

Schwerpunkten und möglichen Schwierigkeiten<br />

befragt:<br />

E<strong>in</strong> erster E<strong>in</strong>druck von Elena Korot<strong>in</strong>e, Sprecher<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Gruppe:<br />

„Montag, 08.56 Uhr, unser ´Alltag` <strong>in</strong> Bad Sobernheim<br />

beg<strong>in</strong>nt. Die Gruppe ist überpünktlich im<br />

Kursraum, da gleich e<strong>in</strong>e Klausur geschrieben wird.<br />

An regelmäßige Prüfungse<strong>in</strong>heiten – Klausuren,<br />

Hausarbeiten, Präsentationen – gewöhnen wir uns<br />

langsam, auch wenn es nicht e<strong>in</strong>fach ist, zwischen<br />

Familie und Beruf den erfor<strong>der</strong>lichen Freiraum<br />

für die Vorbereitung e<strong>in</strong>zurichten. Unsere Woche<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong>-Bildungsstätte sieht so aus: Unterrichtsmodule<br />

von Montag bis Donnerstag von 9<br />

bis 18 Uhr, am Freitag bis 13 Uhr. Auch abends<br />

wird die Zeit zur Nach- o<strong>der</strong> Vorbereitung des<br />

umfangreichen Lernstoffes genutzt. In den Pausen<br />

wird fleißig telefoniert, damit zuhause und beruflich<br />

alles reibungslos funktioniert.<br />

Klar, dass es nicht immer ´wie am Schnürchen`‚<br />

läuft. Krankheit e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des, erwünschte Anwesenheit<br />

am Arbeitsplatz - das s<strong>in</strong>d, denke ich, die<br />

organisatorischen Hauptschwierigkeiten. Würde<br />

mich me<strong>in</strong> e<strong>in</strong>jähriger Sohn Marc nach 5tägiger<br />

Abwesenheit wie<strong>der</strong>erkennen? Die Fehlstunden<br />

dürfen 10% <strong>der</strong> Gesamtstundenzahl nicht überschreiten,<br />

um unser Ziel, den Bachelor <strong>in</strong> Jüdischer<br />

Sozialarbeit, zu erreichen. Ich b<strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Familie,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e me<strong>in</strong>en Eltern sehr dankbar, dass sie<br />

das Familienmanagement zeitweise übernehmen<br />

können und mir damit das Studium ermöglichen.<br />

Zwischen den Präsenzwochen haben wir ke<strong>in</strong>e<br />

freie Zeit. Über die Lernplattform f<strong>in</strong>den regelmäßige<br />

Chats und Webkonferenzen statt, um den<br />

Vorlesungsstoff zu vertiefen. Die Plattform ist als<br />

Informationsquelle nicht wegzudenken.<br />

Seit Studienbeg<strong>in</strong>n haben wir E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> verschiedene<br />

Gebiete <strong>der</strong> Sozialen Arbeit bekommen, wie<br />

Empirische Sozialforschung, Soziologie, Psychologie,<br />

Recht. Die meisten Themen waren Neuland<br />

für mich, Entdeckungen, die mich fasz<strong>in</strong>ieren und<br />

begeistern, me<strong>in</strong>e Favoriten s<strong>in</strong>d bis jetzt Recht und<br />

Soziologie. Die Professoren <strong>der</strong> FH Erfurt präsentieren<br />

ihr Fachgebiet so, dass wir es verstehen und<br />

unser Interesse geweckt wird.<br />

Die organisatorische Betreuung durch Inka Margulies<br />

(<strong>ZWST</strong>) und Susanne Stribrny (FH Erfurt) verläuft<br />

reibungslos. Das Problem <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

mit me<strong>in</strong>em Beruf ist für mich für die Dauer me<strong>in</strong>er<br />

Elternzeit nicht aktuell, aber ich b<strong>in</strong> optimistisch,<br />

dass es mit dem Studium auch später, wenn ich<br />

wie<strong>der</strong> arbeite, klappen wird.“<br />

Mariya Kheyfets beschreibt ihre Motivation:<br />

„Als jüdische Migrant<strong>in</strong> ist es mir sehr wichtig, me<strong>in</strong>e<br />

jüdischen Wurzeln besser kennenzulernen, um<br />

sie an die nachwachsende Zuwan<strong>der</strong>ergeneration<br />

weiter vermitteln zu können. Me<strong>in</strong> Wunsch, das<br />

Studium ´Jüdische Sozialarbeit` zu absolvieren,<br />

resultiert unter an<strong>der</strong>em daraus, dass ich gerne<br />

mit Menschen arbeite und me<strong>in</strong>e Erfahrungen <strong>in</strong><br />

diesem Bereich weiter entwickeln möchte.“<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>barkeit mit Familie und Beruf<br />

s<strong>in</strong>d die Rückmeldungen positiv, da das Studium<br />

entsprechend organisiert ist:<br />

„Dank unserer Professoren können wir unsere Chat-<br />

und Webkonferenzterm<strong>in</strong>e zeitlich so vere<strong>in</strong>baren,


Studienprojekt<br />

dass sie auch mit unseren Beruf kompatibel s<strong>in</strong>d.<br />

Die Professoren bemühen sich, uns entgegenzukommen.<br />

Die Term<strong>in</strong>e <strong>der</strong> Präsenzphasen s<strong>in</strong>d immer<br />

für e<strong>in</strong> Jahr im Voraus angegeben. Ich wohne<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Stadt, daher ist für mich die Form<br />

´berufsbegleitend` die e<strong>in</strong>zige Möglichkeit, Soziale<br />

Arbeit zu studieren.“ (Swetlana Zap)<br />

„Die Form des Studiums passt sehr gut <strong>in</strong> me<strong>in</strong><br />

Leben. Ich weiß nicht, ob ich es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en<br />

Studium schaffen würde, alles gleichzeitig durchzuführen:<br />

Beruf, Familie und Lernen.“ (Tetyana<br />

Listunova-Sherh<strong>in</strong>)<br />

„Natürlich habe ich dadurch weniger Freizeit, aber<br />

ich lerne etwas Neues, was mir Spaß macht und<br />

sehr hilfreich für me<strong>in</strong> Leben ist.“ (Tanja Puris)<br />

Wie Elena schon betont hat, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

die Familien wichtig, die den Teilnehmern<br />

den Rücken stärken.<br />

Vladimir Rodnianski br<strong>in</strong>gt es auf den Punkt:<br />

„Mit <strong>der</strong> Familie ist alles erledigt – ich f<strong>in</strong>de volles<br />

Verständnis und Unterstützung.“<br />

Kritik gibt es vor allem bezüglich <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

Studienmaterialien auf <strong>der</strong> Lernplattform und<br />

technischer Probleme beim E-Learn<strong>in</strong>g: „Technische<br />

Probleme während <strong>der</strong> Chats und Webkonferenzen<br />

s<strong>in</strong>d beim Studium störend, obwohl<br />

Dr. Geissler (Fachgebiet: Medien <strong>in</strong> <strong>der</strong> sozialen<br />

Arbeit) sich sehr viel Mühe gibt, diese zu beseitigen.“<br />

(Tanja P.)<br />

Kritik gibt es auch bezüglich kurzfristiger Chats,<br />

die dann schwer <strong>in</strong> den Arbeitsalltag zu <strong>in</strong>tegrieren<br />

s<strong>in</strong>d bzw. mehrerer Chats an e<strong>in</strong>em Tag, die als zu<br />

anstrengend empfunden werden.<br />

Spezielle Inhalte, wie Recht, Psychologie, Soziologie,<br />

Grundfragen Sozialer Arbeit werden von den<br />

Studenten beson<strong>der</strong>s hervorgehoben.<br />

„Ich arbeite seit 19 Jahren bei <strong>der</strong> jüdischen<br />

Geme<strong>in</strong>de Straub<strong>in</strong>g und habe viel Erfahrung<br />

gesammelt, aber mir fehlen immer noch theoretische<br />

Kenntnisse. Wichtig und relevant für me<strong>in</strong>e<br />

berufliche Tätigkeit s<strong>in</strong>d Fächer wie Recht und<br />

Psychologie. Auch die Tatsache, dass das Studium<br />

direkt auf jüdische soziale Arbeit bezogen ist, spielt<br />

für mich e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.“ (Swetlana Z.)<br />

„Recht f<strong>in</strong>de ich am aktuellsten, obwohl bislang am<br />

schwersten“ . (Vladimir R.)<br />

„Vor allem die Bereiche Recht und Psychologie,<br />

Individuum und Gesellschaft und Soziologisches<br />

Denken s<strong>in</strong>d für mich <strong>in</strong>teressant. Sie kann man<br />

nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Sozialen Arbeit anwenden,<br />

son<strong>der</strong>n auch im Alltag.“ (Tetyana L.-Sh.)<br />

Auch die gute Gruppenatmosphäre, Kontakt und<br />

Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus an<strong>der</strong>en<br />

Geme<strong>in</strong>den spielen e<strong>in</strong>e wichtige Rolle:<br />

„Wir haben e<strong>in</strong>e sehr gute Gruppe. Trotz heterogener<br />

Zusammensetzung verstehen wir uns gut,<br />

mit gegenseitiger Hilfsbereitschaft, Humor und<br />

Respekt. Wir feiern geme<strong>in</strong>sam Geburtstage und<br />

verbr<strong>in</strong>gen zusammen e<strong>in</strong>e schöne Zeit, <strong>in</strong>dem<br />

wir abends israelische Tänze tanzen o<strong>der</strong> Filme<br />

anschauen. Unsere Sprecher<strong>in</strong> Elena erledigt ihr<br />

angetragene Aufgabe sehr sorgfältig.“ (Tatjana P.)<br />

E<strong>in</strong> abschließen<strong>der</strong> Kommentar von Swetlana<br />

Gerner (Frankfurt) macht den Studenten, allen<br />

Lehrkräften und Betreuern <strong>der</strong> FH Erfurt und<br />

nicht zuletzt <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong> Mut:<br />

„Das Studium öffnet neue Perspektiven, sich für<br />

jüdische Zuwan<strong>der</strong>er e<strong>in</strong>zusetzen. Die Form des<br />

Studiums ist gut. Die Professoren und die Organisation<br />

des Unterrichts sowie Unterkunft und<br />

Verpflegung s<strong>in</strong>d liebevoll und gut organisiert. Die<br />

Zusammenarbeit mit Professoren und Kommilitonen<br />

macht viel Spaß und Freude am Lernen. Die<br />

Professoren Lutz, Kiesel, Stange, Ross machen das<br />

Lernen zum Erlebnis.“<br />

Elena K. (43): verheiratet, 4 K<strong>in</strong><strong>der</strong>, 1992 aus St.<br />

Petersburg zugewan<strong>der</strong>t, Ingenieur<strong>in</strong>, exam<strong>in</strong>ierte<br />

Krankenschwester, im Akutkrankenhaus tätig,<br />

ehrenamtlich aktiv <strong>in</strong> <strong>der</strong> jüdischen Geme<strong>in</strong>de<br />

Freiburg (Jugendarbeit, Tanz)<br />

Mariya K. (42): alle<strong>in</strong>erziehende Mutter e<strong>in</strong>er<br />

Tochter, 2001 aus Charkow (Ukra<strong>in</strong>e) zugewan<strong>der</strong>t,<br />

Dipl.Grundschullehrer<strong>in</strong> und Krankenschwester,<br />

<strong>in</strong> D. <strong>in</strong> verschiedenen Bereichen tätig, Mitglied<br />

im jüdischen Kulturzentrum Bielefeld, zurzeit<br />

arbeitssuchend<br />

Tatjana P. (35): verheiratet, 2 K<strong>in</strong><strong>der</strong>, Textil<strong>in</strong>genieur<strong>in</strong>,<br />

Lehrer<strong>in</strong>, ist 2001 aus Rybniza (Moldawien)<br />

nach Köln zugewan<strong>der</strong>t, arbeitet seit 2005 <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Synagogengeme<strong>in</strong>de Köln<br />

Tetyana L.-Sh. (32): alt, verheiratet, 2004 aus <strong>der</strong><br />

Ukra<strong>in</strong>e zugewan<strong>der</strong>t, Musik- und Choreografielehrer<strong>in</strong>,<br />

zurzeit tätig im Turn- und Sportvere<strong>in</strong><br />

Wessel<strong>in</strong>g (Leiter<strong>in</strong> Kreativer K<strong>in</strong><strong>der</strong>tanz, Geräteturnen)<br />

Vladimir R.: 1998 aus Russland zugewan<strong>der</strong>t, Lehrer<br />

für Anglistik u. Germanistik (Dipl.), Tätigkeit<br />

als Lehrer u. Sozialpädagoge <strong>in</strong> Rußl. sowie als<br />

pädagogischer Mitarbeiter u. Sozialarbeiter <strong>in</strong><br />

D., se<strong>in</strong> Diplom nicht anerkannt, jetzt sozialpäd.<br />

Mitarbeiter bei e<strong>in</strong>er Beschäftigungsgesellschaft <strong>in</strong><br />

Pforzheim, <strong>in</strong> <strong>der</strong> JG Pforzheim ehrenamtlich aktiv<br />

Swetlana Z.: verheiratet, 2 K<strong>in</strong><strong>der</strong>, 1993 aus Kiew<br />

zugewan<strong>der</strong>t, Mathematiker<strong>in</strong> und Informatiker<strong>in</strong>,<br />

<strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> seit 1993 beruflich tätig als Sozialarbeiter<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> jüd. Geme<strong>in</strong>de Straub<strong>in</strong>g.<br />

Zusammengestellt von:<br />

HvB, <strong>ZWST</strong><br />

Weitere Infos:<br />

www.zwst.org<br />

www.fh-erfurt.de/<br />

soz/so/juedischesozialarbeit<br />

Ausgabe 4<br />

April 2012 • Seite 15


Sozialreferat<br />

Paulette Weber,<br />

Leiter<strong>in</strong><br />

069 / 944371-31<br />

Für alle Term<strong>in</strong>e gilt :<br />

Än<strong>der</strong>ungen<br />

vorbehalten<br />

Sem<strong>in</strong>arort:<br />

B. Sobernheim, falls<br />

ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Angabe<br />

Anmeldungen über die<br />

zuständige Geme<strong>in</strong>de<br />

Jugendreferat<br />

Nachumi Rosenblatt<br />

069 / 944371-13<br />

Wohlfahrtsmarken 2012<br />

www.wohlfahrtsmarken.de<br />

<strong>ZWST</strong><br />

<strong><strong>in</strong>formiert</strong> • Seite 16<br />

Ehrenamtliche <strong>der</strong><br />

Chewra Kadischa I<br />

26.03. - 29.03. 2012<br />

L. Karw<strong>in</strong>, 069/944371-22<br />

Regionalsem<strong>in</strong>ar für<br />

Seniorenklubleiter Hessen<br />

Ort: Marburg<br />

22.04. - 23.04. 2012<br />

G. Gub<strong>in</strong>sky, 069/944371-14<br />

Regionalsem<strong>in</strong>ar<br />

Bikkur Cholim<br />

Ort: Mönchengladbach<br />

(Teilnehmer LV Nordrhe<strong>in</strong>)<br />

14.05. - 15.05. 2012<br />

L. Karw<strong>in</strong>, 069/944371-22<br />

Betreuer u. Leiter<br />

<strong>der</strong> Seniorenfreizeiten I<br />

28.06. - 01.07. 2012<br />

G. Gub<strong>in</strong>sky, 069/944371-14<br />

Sem<strong>in</strong>ar zum Thema<br />

Demenz (Hauptamtliche)<br />

27.08. - 30.08. 2012<br />

G. Gub<strong>in</strong>sky, 069/944371-14<br />

Infos und Term<strong>in</strong>e April-September 2012<br />

Fortbildungen Seniorenfreizeiten <strong>in</strong><br />

Bad Kiss<strong>in</strong>gen<br />

7. Turnus (Veteranen)<br />

Mi., 18.04. - Do., 03.05. 2012<br />

8. Turnus ( Alte<strong>in</strong>gesessene)<br />

Do., 03.05 - Do., 17.05.2012<br />

9. Turnus (Frauenbund)<br />

Do., 17.05. - Do., 31.05.2012<br />

10. Turnus<br />

Do., 31.05. - Do., 14.06.2012<br />

11. Turnus<br />

So., 17.06. - So., 01.07.2012<br />

12. Turnus<br />

So. 01.07. – Mo. 16.07.2012<br />

13. Turnus<br />

Mo. 16.07. – Di. 31.07.2012<br />

14. Turnus<br />

Di. 31.07. – Mi. 15.08.2012<br />

15. Turnus<br />

Mi. 15.08. – Do. 30.08.2012<br />

16. Turnus<br />

Do. 30.08. – Do. 13.09.2012<br />

17. Turnus (Rosh Hashana)<br />

Do. 13.09. – Do. 27.09.2012<br />

18.Turnus<br />

Do. 27.09. – Do. 11.10.2012<br />

Info Seniorenfreizeiten<br />

im Kurhotel “Eden-Park”:<br />

Larissa Karw<strong>in</strong>,<br />

T.: 069-944371-22,<br />

karw<strong>in</strong>@zwst.org<br />

Integrationssem<strong>in</strong>are<br />

Jüdische Geme<strong>in</strong>de Dessau<br />

(Tagessem<strong>in</strong>ar)<br />

17.04. 2012<br />

Israel. Kultusgeme<strong>in</strong>de<br />

Straub<strong>in</strong>g (für Teilnehmer aus<br />

Straub<strong>in</strong>g und Landshut)<br />

23. 04. - 26.04. 2012<br />

Info und weitere Term<strong>in</strong>e:<br />

A.Purnik, 069/944371-23<br />

purnik@zwst.org<br />

Fortbildungen Machanot Sommer “Hadracha” für die jüdische<br />

Treffen <strong>der</strong><br />

Jugendzentrumsleiter<br />

20.04. - 22.04. 2012<br />

Jugendarbeit<br />

Jugendtreffen<br />

20.04. - 22.04. 2012<br />

Ausbildung Jugendarbeit<br />

Praktikanten III u. IV<br />

16.05. - 20.05. 2012<br />

Vorbereitungssem<strong>in</strong>ar<br />

für Madrichim <strong>der</strong><br />

Sommer-Machanot<br />

16.05. - 18.05. 2012<br />

Bad Sobernheim (8-11 J.)<br />

Gatteo a Mare/Italien (12-15 J.)<br />

Bellaria/Italien (16-19 J.)<br />

1. Turnus: 03.07. - 16.07. 2012<br />

2. Turnus: 18.07. - 02.08. 2012<br />

3. Turnus: 06.08. - 20.08. 2012<br />

USA/P<strong>in</strong>emere Camp (12-15 J.)<br />

23.07. - 13.08. 2012 (Info: S.2)<br />

Rundreise Israel (15-19 J.)<br />

22.07. - 05.08. 2012<br />

05.08. - 19.08. 2012<br />

Fachtagung<br />

Thema: “Gebrochene<br />

Identitäten”, Leugnung, Verlust<br />

und (Wie<strong>der</strong>-) Entdeckung <strong>der</strong><br />

jüdischen Identität von Shoah-<br />

Überlebenden<br />

Ort: Frankfurt/M.<br />

Datum: 04. 11. - 07. 11. 2012<br />

Info: P. Weber, 069/944 371- 31<br />

Vielfältiges zu Pessach:<br />

Wissen, Diskussionsgrundlagen,<br />

Projektvorschläge, Aktivitäten,<br />

Liedtexte, Theaterstücke,<br />

Erzählungen, Gedanken, die<br />

Pessach-Haggada auf Hebräisch<br />

und Deutsch... das alles und vieles<br />

mehr auf:<br />

www.zwst-hadracha.de<br />

Das e<strong>in</strong>zigartige deutschprachige<br />

Onl<strong>in</strong>e-Portal für die jüdische<br />

Jugendarbeit<br />

Im Jahr 2011 konnten mit den Erlösen aus dem Verkauf von Wohlfahrtsmarken die Sommermachanot <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong> unterstützt werden<br />

und haben damit vielen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen unbeschwerte Sommerferien ermöglicht. Kaufen Sie Wohlfahrtsmarken! Der<br />

Erlös kann auch Ihnen zugute kommen! Ihrem Projekt, Ihrer Gesundheit, Ihrer Familie, Ihrer Selbsthilfegruppe, Ihrem zugewan<strong>der</strong>ten<br />

Nachbarn...je<strong>der</strong> Cent zählt! Bestellen Sie Wohlfahrtsmarken direkt bei <strong>der</strong> <strong>ZWST</strong>:<br />

Graziella Gub<strong>in</strong>sky, Tel.: 069 / 944371-14, gub<strong>in</strong>sky@zwst.org

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