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Diagnostizierte Infektionen - Virologie Wien

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Dr. Dr. H. Budka, Frau Dr. R. Höftberger / Klinisches Institut für Neurologie). Im zweitenFall erlag ein 70jähriger Oberösterreicher im Jänner des heurigen Jahres seinerschweren FSME, die im Juli 2007 begonnen hatte. Während dieser ganzen Zeit war erhospitalisiert und lag im Koma.Heuer wurden zum ersten Mal die meisten Erkrankungsfälle im Land Tirolhospitalisiert, gefolgt von Kärnten, der Steiermark und Oberösterreich. (siehe Tabelle 1).Auch wenn bisher noch nicht alle Infektionsorte ermittelt werden konnten, die inmanchen Fällen zu Verschiebungen der Fälle von einem Bundesland zum anderenführen ist doch klar, dass die Endemiegebiete in Tirol und Vorarlberg mittlerweile einewichtige Rolle bei den jährlichen Erkrankungsfällen spielen und auch in Bewegung sind.Ein Beispiel dafür ist der FSME Ausbruch durch den Genuss von nicht pasteurisiertemZiegenkäse in Vorarlberg, bei dem sechs ungeimpfte Personen infiziert und vier davonmit einer FSME hospitalisiert wurden (siehe VEI 17-08). Hier lag der Infektionsort (AlpeGamp) nicht nur außerhalb des bekannten Endemiegebietes, sondern noch dazu aufeiner Höhe von 1564 m. Dies ist ein weiterer Hinweis, dass Ixodes ricinus Zecken unddamit auch das FSME Virus wahrscheinlich auf Grund von Temperaturveränderungen inhöhere Regionen vordringen. Neue Infektionsorte in Vorarlberg liegen im Silbertal(Region Aberschwende) und möglicherweise in der Region östlich von Dornbirn. Zudemist in Salzburg ein weiterer Infektionsort im Salzachtal (Bad Vigaun) dazugekommen.Wie in den letzten Jahren waren die Fallzahlen entsprechend demFreizeitverhalten und dem damit verbundenen Expositionsrisiko in den warmenSommermonaten am höchsten. Zudem waren wieder überproportional viele älterePersonen von einer FSME betroffen: mehr als 82% waren älter als 40 Jahre und mehrals 65% älter als 50 Jahre (siehe Tabelle 2). In diesen Altersgruppen traten auch diebesonders schweren Verläufe mit Radikulitiden und Enzephalomyelitiden auf. Einesolche Enzephalomyelitis bei einem 60jährigen Mann führte zum Auftreten einerTetraparese, die sich nach unseren Informationen bisher nur geringgradig gebesserthat. Ein besonderer FSME Fall im letzten Jahr war auch der einer 38jährigenungeimpften Frau in der 34. Schwangerschaftswoche. Sie entwickelte das klinische Bildeiner schweren Meningoenzephalitis mit Somnolenz und Stupor, sowie einerausgeprägten Fazialisparese. Zum Glück bildeten sich alle Symptome zurück, so dassVIR. EP. INF. NR. _______ 04/09-4Für den Inhalt verantwortlich: Prof. Dr. Franz X. Heinz, Institut f. <strong>Virologie</strong> d. Med. Universität <strong>Wien</strong>Redaktion: Prof. Dr. H. Holzmann, Prof. Dr. Th. Popow-Kraupp; Institut f. <strong>Virologie</strong> d. Med. Universität <strong>Wien</strong>Mit Unterstützung der Firmen Baxter, Novartis und Abbott.Copyright by Prof. Dr. Franz X. Heinz. Veröffentlichungen auch auszugsweise sind nur mit Genehmigung gestattet.

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