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LEGATO Ausgabe 1 - Kerstin Hoffmann & Claudia Rook

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-12-Die Geiger Wilhelm Cramer undGiovanni Battista ViottiWilhelm Cramer, der bedeutendste den ersten Violinisten der Welt. und Gefühlvolle am meisten. Es istausübende Künstler der Mannhei-Wenn auch dies Urtheil übertriemerSchule, wurde 1745 in Mann-süßer und herzerfüllter vorzutrabenseyn möchte; so muß manvielleicht nicht möglich, ein Rondoheim geboren. Von 1757-72 war er doch gestehen, daß er es zu einer gen, als Cramer es thut."bewundernswerthen VollkommendortSologeiger an der kurfürstli-heit auf seinem Instrument gechenKapelle. Auf Veranlassung vonJohann Christian Bach ging er 1773die erste Hälfte des 18. Jahrhunbrachthat. Sein Strich ist ganz ori-So wie man Tartini stilbildend fürderts betrachtet, gilt dies wohl fürginal: er führt ihn nicht wie anderenach London, wo er Hofkonzerte di- Giovanni Battista Viotti (1755-Geiger grande herunter, sondernrigierte und u.a. "leader" des Or- 1824) in der zweiten Hälfte des 18.chesters der italienischen Operwurde. Zusätzlich dirigierte erConcerte für alte Musik und dielinspiels" genannt. Seine ViojährlichenConcerte des Musi-linkonzerte entstanden meiscalFund, der späteren Royal So-ciety of Musicians. "Bei Grün-dung der Professional Concertszwischen den ViolinkonwurdeCramer als leader an dieSpitze gestellt und konnte alssolcher die Werke Haydns demMeister bei seiner Anwesen-Jahrhunderts. Er wird auchder "Vater des modernen Vio-tenteils zwischen 1780 und1800. Sie bilden die Brückezerten Wolfgang AmadeusMozarts (1775) und Ludwigvan Beethovens (1806). Viottierfüllte bereits alle Bedingheitin London selbst vorfüh- ungen eines Virtuosenren."1793 schrieb ein Deut-scher in der Berliner Musikali-schen Zeitung über ihn: "Cra-mer spielt seine eigenen Con-Akrobatik, sondern verbancertesehr schön, hat einen gutenTon, trägt sehr schwere Sachen mitgroßer Nettigkeit vor und spieltsehr rein und präcis." Von DanielSchubart ist über ihn zu lesen: "Wil-helm Cramer ist ein Geiger voll Ge-nie […]. Die Engländer nennen ihnGiovanni Battista Viotti (1755-1824)den Ton, Technik, Grazie und Draobenhinweg und nimmt ihn kurzund äußerst fein. Niemand stakirtdie Noten mit so ungemeiner Präzi-sion wie Cramer. Er spielt sehrschnell, geflügelt, und dies allesohne Zwang; doch gelingt ihm dasAdagio oder vielmehr das ZärtlicheKomponisten. Seine Konzertebeschränkten sich jedochnicht auf halsbrecherischema. Seine Konzertreisen brachtenihn von Italien über die Schweiz unddie Höfe Dresden und Berlin undweiter über Warschau nach St. Pe-tersburg. Ende 1781 verließ er dierussische Metropole und begab

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