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LEGATO Ausgabe 1 - Kerstin Hoffmann & Claudia Rook

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- 8 -Die Herstellung eines Violoncellos1. TeilDie Auswahl des HolzesNeben den Materialien für Decke,Boden, Zargen und Hals kommenEine der ursprünglichsten Weisheiweiterevielfältige Holzarten zumten unseres Handwerkes besteht inBeispiel für die Spaneinlage, ReifderAussage, dass es zwar möglichchen, Eckklötze sowie Ober- und Unist,mit gutem Material ein schlechterstock,aber auch Griffbrett, WirtesInstrument zu bauen, jedoch nurbel, Saitenhalter, Endknopf bzw. Sta-mit ausgesuchten Werkstoffen derchelbirne etc. zum Einsatz. Auf dieseBau eines Klangkörpers für höchstemöchten wir an späterer Stelle ge-Ansprüche möglich ist. Dies ist dernauer eingehen. Erläuterungen zuGrund, weshalb der erste Schwer-Fachbegriffen finden Sie in unserempunkt unserer Arbeit in der sorgfäl- kleinen Fachbegriffslexikon untertigen Zusammenstellung der ein- www.geigenmacher.at .zelnen Materialien liegt und somitdie Grundvoraussetzung fürden Bau eines Cellos mitoptimalen Schwingungs- undKlangeigenschaften ist.Verwendet wird neben Fichtefür die Cellodecke vor allemAhorn für den Hals, denBoden und die Zargen. Für diebeiden Letztgenannten könnenaber auch die weicherenHolzarten Pappel und Weidezum Einsatz kommen. Siehtman von den be sonderenästhetischen Eigenschaftendes Ahorns ab, so kann durch dieAuswahl von Pappel oder Weide fürBoden und Zargen ein eher dunklerund sonorer Klang erreicht werden.Für den Hals sollte aber unbedingtein härteres Holz zum Einsatz kom-men, da dieser ansonsten nicht dieerforderliche Stabilität erhält. Hier-bei wird in Kombination mit Pappeloder Weide für Boden und Zargenoft ungeflammtes Ahornholz oderverschiedenes Obstholz verwendet.Abbildung 1: Die Materialien zur Herstellungeines VioloncellosAls Fichtenholz für die Decke bevor-zugen wir Holz aus Tirol oder denKarpaten. Bäume aus diesen sehrhoch gelegenen, windgeschütztenTälern (ca. 1000-1500 ü.NN) zeichnensich durch langsames undgleichmäßiges Wachstum aus. Diedaraus resultierenden besondersregelmäßigen Jahresringe mitengen Abständen ergeben fürunsere Anforderungen sehr güns-tige Schallausbreitungswerte. DieseFichtenarten sind besonders leicht,zudem elastisch. Dadurch bieten sieuns die Möglichkeit, leichte Instru-mente mit optimaler Stabilität zubauen.Ahorn verwenden wir aus den HochregionenBosniens, den Dolomitenoder Tirol. Unser verwendetesAhornholz vereint in ähnlicher Weisewie unsere Fichte die gewünschteoptimale Kombination aus Elasti-zität, Härte und geringem Gewicht.Zusätzlich liegt ein weiteres Augen-merk auf der optischen Aus-wahl des Holzes. Die Flam-mung, vorzugsweise sehr tiefund mit ausgeprägten Markstrahlendurchsetzt, ergibtbeim fertigen Cello eine äs-thetische Ergänzung zu denaußergewöhnlichen Eigenschaften für die Klangab-strahlung.Die bestmögliche Fällzeit fürdie Hölzer umfasst den Zeit-raum von Dezember bis Jän-ner, bevor jahreszeitenbe-dingt die Baumsäfte wiedersteigen und damit eine weitereWachstumsphase eingeleitet wird.Skizze 1: Stammabschnitt mit Zwillingskeil

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