MODERNE KUNST - Koller Auktionen
MODERNE KUNST - Koller Auktionen
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3234 (Detail)<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
AUKTION: FREITAG, 20. JUNI 2008, 16.00 UHR<br />
KAT.NR. 3201 - 3294<br />
BEARBEITUNG:<br />
CYRIL KOLLER, BARBARA GUARNIERI, CHIARA ARGENTINI, WALTER-KARL WALDE
3201<br />
SEYLER, JULIUS<br />
(1873 München 1923)<br />
Pferdekarren am Meeresufer. 1906.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert: J. Seyler 06.<br />
80 x 115 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Moderne Galerie, München.<br />
- Kunstsalon Emil Richter, Dresden.<br />
- Privatbesitz, Schweiz.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3201<br />
3202<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 3<br />
3202<br />
LEBOURG, ALBERT<br />
(Montfort-sur-Risle 1849 - 1928 Rouen)<br />
Seelandschaft. 1902.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert:<br />
A. Lebourg 1902.<br />
50 x 71,5 cm.<br />
Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.<br />
CHF 30 000.- / 50 000.-<br />
(€ 18 750.- / 31 250.-)<br />
Siehe Abb.
4<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
Franz von Stuck<br />
Selbstbildnis im Atelier, München, 1905<br />
Alte Nationalgalerie Berlin, Nr. 8965<br />
3203<br />
STUCK, FRANZ VON<br />
(Tettenweis bei Passau 1863 - 1928 München)<br />
Iphygenie auf Tauris.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Franz Stuck.<br />
126 x 90 cm.<br />
Provenienz:<br />
- EH. Galerie Neupert, Zürich, No. 148 (mit Etikett auf dem<br />
Keilrahmen).<br />
- Privatbesitz, Schweiz.<br />
Franz von Stuck wird 1863 im niederbayrischen Tettweis als<br />
Sohn eines Müllers geboren. Nach seiner schulischen Ausbildung<br />
besucht er zunächst die Kunstgewerbeschule in München und<br />
wechselt dann 1881 an die Akademie der Bildenden Künste.<br />
Obwohl der junge Künstler offiziell eingeschrieben ist, nimmt er<br />
nur selten an den Kursen der Institutionen teil, da er aufgrund<br />
seiner Mittellosigkeit gezwungen ist sich seinen Unterhalt nebenbei<br />
zu verdienen. Er zeichnet humoristische Bildergeschichten<br />
für die „Fliegenden Bauten“, heraldische Familienwappen und<br />
historische Embleme für eine Klischeefabrik. Daneben studiert<br />
er in den Münchener Museen die Werke seiner selbstgewählten<br />
Vorbilder bis ins kleinste Detail. Dietz, Lenbach und Holbein<br />
faszinieren ihn, doch den wohl grössten Einfluss auf sein Werk<br />
haben die Arbeiten von Arnold Böcklin. Diese eigene, fast autodidaktische<br />
Ausbildung neben der akademischen zeigt, dass er<br />
schon sehr früh neue Ausdrucksformen und Techniken sucht<br />
und entwickelt.<br />
1892 gründet er zusammen mit Wilhelm Trübner die<br />
„Münchener Sezession“ als Gegenpol zu der königlich privilegierten<br />
Münchner Künstlergenossenschaft, die an der traditionellen<br />
Arbeitsweise und den herkömmlichen Themen festhielt<br />
und das Ausstellungswesen dominierte. Mehr als 100 Künstler,<br />
Maler und Bildhauer schliessen sich Franz von Stuck und<br />
Wilhelm Trübner an, um eigene künstlerische Wege zu gehen<br />
und um ihre Werke gemeinsam auszustellen. Mythologisch -<br />
symbolistische Bildthemen nehmen im Oeuvre des Künstlers eine<br />
bedeutende Rolle ein, fast alle diese Arbeiten umkreisen das<br />
Thema der Erotik verbunden mit einer theatralischen<br />
Dämonie.<br />
Das vorliegende Gemälde gibt die Geschichte der Iphigenie, der<br />
ältesten Tochter des Agamemnon (dem König von Mykene auf<br />
dem Peloponnes) wieder. Sie ist eine Hohepriesterin der<br />
Jagdgöttin Artemis auf Tauris. Ihr Bruder Orest und dessen<br />
Freund Pylades haben von Apollon den Auftrag erhalten, die<br />
hölzerne Statue der Artemis von Tauris nach Athen zu bringen.<br />
Auf Tauris werden sie von Einheimischen gefangen genommen<br />
und der Priesterin als Opfergabe übergeben. Die junge Frau<br />
wird in einen tiefen Konflikt zwischen Bruderliebe und<br />
Pflichterfüllung gestürzt. Franz von Stuck gibt die innere<br />
Zerrissenheit mit diesem dramatischen Bildaufbau wieder.<br />
Sein grosses künstlerisches Talent, seine innovative Malweise<br />
und seine schillernde Persönlichkeit machen ihn zu einem der<br />
bedeutendsten Künstler der Jahrhundertwende. Dies manifestiert<br />
sich auch in seiner Berufung zum Professor der Münchner<br />
Akademie im Jahre 1895. Er beginnt mit dem Bau der Villa<br />
Stuck im Jahr 1897, Architektur, Innendekoration und Möbel<br />
werden von ihm selbst entworfen und fügen sich zu einem<br />
Gesamtkunstwerk des ausgehenden 19. Jahrhunderts zusammen.<br />
Zahlreiche Ehrungen werden ihm zuteil, so auch das<br />
Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayrischen Krone, mit dem<br />
er in den Adelsstand erhoben wird. 1928 verstirbt Franz von<br />
Stuck in München.<br />
CHF 80 000.- / 120 000.-<br />
(€ 50 000.- / 75 000.-)<br />
Siehe Abb.
3203<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 5
6<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3204<br />
3204*<br />
HOFMANN, LUDWIG VON<br />
(1861 Darmstadt - 1945 Dresden)<br />
Im Paradies. 1893.<br />
Pastell auf Papier. Unten links signiert und datiert:<br />
L.v.Hofmann 1893.<br />
23,5 x 36,5 cm.<br />
CHF 3 500.- / 4 500.-<br />
(€ 2 190.- / 2 810.-)<br />
Siehe Abb.
3205<br />
3205<br />
SEYLER, JULIUS<br />
(1873 München 1923)<br />
Bauernpaar mit Pferd.<br />
Öl auf Malpappe. Unten rechts signiert: J. Seyler.<br />
59,5 x 81 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 7
8<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3207<br />
3207<br />
DERAIN, ANDRE<br />
(Chatou 1880 - 1954 Arches)<br />
Die Brücke.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Derain.<br />
27 x 35 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Galerie Paul Vallotton, Lausanne.<br />
- Privatsammlung,Schweiz.<br />
Ausstellung:<br />
- Lausanne 1992, Maîtres suisses et français des XIXe et XXe<br />
siècles. Huiles, aquarelles et dessins, Galerie Paul Vallotton,<br />
Lausanne 1992, Nr. 25 mit Abb.<br />
CHF 15 000.- / 25 000.-<br />
(€ 9 380.- / 15 630.-)<br />
Siehe Abb.
3208<br />
3208<br />
GUILLAUMIN, ARMAND<br />
(1841 Paris 1927)<br />
Le Pont de Sully. 1886.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert:<br />
Guillaumin 86.<br />
72 x 91,5cm.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Durand-Ruel, Paris.<br />
- Privatsammlung Schweiz.<br />
Literatur:<br />
- Serret, G. und Fabiani, D.: Armand Guillaumin 1841-1927.<br />
Catalogue raisonné de l’ oeuvre peint, Paris, Nr. 150 mit<br />
Abb.<br />
CHF 80 000.- / 120 000.-<br />
(€ 50 000.- / 75 000.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 9
10<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3209<br />
3209<br />
GRADA, RAFFAELE DE<br />
(1885 Mailand 1957)<br />
Dorfstrasse.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: R. de Grada.<br />
57 x 78 cm.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 1 880.- / 3 130.-)<br />
Siehe Abb.
3210<br />
3210<br />
OLIVE, JEAN-BAPTISTE<br />
(Marseille 1848 - 1936 Paris)<br />
Felsen von Etretat.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: JB(ligiert) Olive.<br />
57,4 x 91,6 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Geschenk des Künstlers an den Onkel des aktuellen Besitzers.<br />
- durch Erbe an den aktuellen Besitzer.<br />
CHF 25 000.- / 35 000.-<br />
(€ 15 630.- / 21 880.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 11
12<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3211<br />
VUILLARD, EDOUARD<br />
(Cuiseaux 1868 - 1940 La Baule)<br />
Paysage.<br />
Pastell über Bleistift auf Karton. Unten links mit Bleistift<br />
monogrammiert: E.V.<br />
24 x 31 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Galerie Motte, Genf.<br />
- Galerie <strong>Koller</strong> 1980.<br />
- Privatsammlung, Schweiz.<br />
3211<br />
CHF 14 000.- / 20 000.-<br />
(€ 8 750.- / 12 500.-)<br />
Siehe Abb.
3212<br />
3212<br />
RODIN, AUGUSTE<br />
(Paris 1840 - 1917 Meudon)<br />
Pierre de Wissant. Tête, petite réduction.<br />
Bronze, braunschwarze Patina. Am Hals im Guss signiert:<br />
Rodin. Dazu Giessermarke: Alexis Rudier, Fondeur, Paris.<br />
Höhe, ohne Sockel 10,8 cm.<br />
Gutachten: Fotoexpertise, Dr. Alain Beausire, Paris 2008, Ref.-<br />
Nr. 0076-ARbs.<br />
Provenienz: 1929 im Pariser Kunsthandel erworben, seither in<br />
gleichem Familienbesitz, Schweiz.<br />
CHF 14 000.- / 20 000.-<br />
(€ 8 750.- / 12 500.-)<br />
Siehe Abbildung.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 13
14<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3213<br />
LAPRADE, PIERRE<br />
(Narbonne 1875 - 1932 Fontenay-aux-Roses)<br />
Tennisspieler am Strand.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Laprade.<br />
43,6 x 65 cm.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 000.- / 7 500.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3213<br />
3214<br />
3214*<br />
CORINTH, LOVIS<br />
(Tapiau 1858 - 1925 Zandvoort)<br />
Herr am Tisch mit Hund. 1892.<br />
Öl auf Holz. Oben links signiert, datiert und bezeichnet:<br />
Lovis Corinth 1892 Kronburg.<br />
34 x 45 cm.<br />
Literatur:<br />
- Berend-Corinth, Charlotte und Hernad, Béatrice: Lovis Corinth.<br />
Die Gemälde. Werkverzeichnis, München 1992, Nr. 97 mit Abb.<br />
S. 316.<br />
CHF 20 000.- / 30 000.-<br />
(€ 12 500.- / 18 750.-)<br />
Siehe Abb.
3215<br />
PISSARRO, CAMILLE<br />
(Saint-Thomas 1830 - 1903 Paris)<br />
Bäuerinnen.<br />
Bleistift und schwarzer Farbstift auf Papier. Unten rechts<br />
Initialenstempel: C.P.<br />
8 x 13,5 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Herman C. Goldsmith, New York.<br />
- The Snite Museum of Art, University of Notre Dame, Indiana.<br />
CHF 6 000.- / 9 000.-<br />
(€ 3 750.- / 5 630.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3216<br />
PISSARRO, CAMILLE<br />
(Saint-Thomas 1830 - 1903 Paris)<br />
Zwei Pferde. 1960.<br />
Bleistiftzeichnung. Oben rechts signiert und datiert: C.<br />
Pissarro 1960, zudem unten links monogrammiert: C.P.<br />
26 x 42 cm.<br />
Mit einer Fotoexpertise (in Kopie) von Dr. Ph. Joachim Pissarro,<br />
New York, 23. Juni 2006. Das Werk wird in den in Vorbereitung<br />
befindlichen Catalogue Raisonné der Arbeiten auf Papier aufgenommen.<br />
CHF 6 000.- / 9 000.-<br />
(€ 3 750.- / 5 630.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3215<br />
3216<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 15
16<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3217*<br />
PESKE, JEAN MISCELAS<br />
(1890 Jalta - Paris 1926)<br />
Südliche Küstenlandschaft.<br />
Öl auf Holz. Unten links signiert: Peske.<br />
37,5 x 46 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Galerie des Granges, Paris.<br />
- Privatbesitz, Deutschland.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 1 880.- / 3 130.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3217<br />
3218<br />
LOISEAU, GUSTAVE<br />
(1865 Paris 1935)<br />
Tournant de la Seine. 1900.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert:<br />
G. Loiseau 00.<br />
60 x 73 cm.<br />
CHF 150 000.- / 220 000.-<br />
(€ 93 750.- / 137 500.-)<br />
Siehe Abb.
3218<br />
AUSKLAPPER<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 17
18<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3219<br />
COSSON, MARCEL<br />
(Bordeaux 1878 - 1956 Paris)<br />
Interieur mit Dame.<br />
Öl auf Karton. Unten links signiert: Cosson.<br />
45,5 x 37,5 cm.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.<br />
3219 3220<br />
CHF 4 500.- / 7 500.-<br />
(€ 2 810.- / 4 690.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3220*<br />
COSSON, MARCEL<br />
(Bordeaux 1878 - 1956 Paris)<br />
Lesende.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Cosson.<br />
73,5 x 60,5 cm.<br />
CHF 4 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 130.-)<br />
Siehe Abb.
3221<br />
3221<br />
SLEVOGT, MAX<br />
(Landshut 1868 - 1932 Neukastel)<br />
Das Theater in Taormina. 1914.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert: Slevogt<br />
1914.<br />
96 x 74 cm.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.<br />
Literatur:<br />
- Imiela, Hans-Jürgen: Max Slevogt. Eine Monographie, Karlsruhe,<br />
1968, S.190, S.410 Anm. 6.<br />
- Roland, Berthod (Hsg.): Max Slevogt, Ägyptenreise 1914,<br />
Ausstellungskatalog, Landesmuseum Mainz / Schloss Villa<br />
Ludwigshöhe 1989, S. 50 mit Abb.<br />
CHF 35 000.- / 50 000.-<br />
(€ 21 880.- / 31 250.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 19
20<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
©Wikipedia<br />
Pierre Auguste Renoir<br />
Selbstportrait, um 1899, Öl auf Leinwand<br />
Sterling and Francine Art Museum, Williamstown (Massachusetts)<br />
3222*<br />
RENOIR, PIERRE AUGUSTE<br />
(Limoges 1841 - 1919 Cagnes)<br />
Rosen.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Renoir.<br />
20 x 20 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Rudolf Staechelin.<br />
- Galerie Beyeler, Basel.<br />
- Privatsammlung, Deutschland.<br />
Die Impressionisten lösten das Stilleben aus der bis anhin für<br />
diese Bildgattung geltende symbolische Dimension, und von der<br />
Darstellung von Werten. Es ging um das Objekt als solches: um<br />
die Darstellung seiner Formen, alleine oder mit anderen<br />
Gegenständen zu Gruppen drapiert, seiner Stofflichkeit, seinen<br />
Farben, die je nach Lichteinfall variieren.<br />
So lag auch Pierre Auguste Renoirs Augenmerk auf der<br />
Beschaffenheit der einzelnen Objekte und ihrer Darstellung auf<br />
der Leinwand mit Pinsel und Farbe. Renoir meinte einst: „Ich habe<br />
keine Theorien, ich male um zu malen, aus Freude an der<br />
Farbe.“ (Renoir zitiert nach Graber, Hans: Auguste Renoir. Nach<br />
eigenen und fremden Zeugnissen, Basel 1943, S. 240.) Um die<br />
jeweilige Beschaffenheit auf der Leinwand zu einem Bild zu<br />
„modellieren“, griff Renoir auf kompositorische Mittel wie Licht<br />
und Schatten zurück. Im vorliegenden Bild sind die Rosen in ihrer<br />
bestimmten Anordnung das bildbeherrschende Motiv. Die<br />
Rosen sind in pudrigen Farbtönen gehalten, helle und dunkle<br />
Farben heben sich kontrastreich voneinander ab, in verwischender<br />
Malweise auf die Leinwand aufgetragen. Die pastosen<br />
Stellen steigern den so erzeugten Eindruck von Dreidimensiona-<br />
lität in seiner Wirkung. Die Rosen scheinen hinter einem Schleier<br />
von feinem Licht zu liegen, der sich zwischen das Bild und den<br />
Betrachter gelegt hat.<br />
Überhaupt wird der Blick des Betrachters durch keinen weiteren<br />
Gegenstand im Bild gestört, er wird nicht durch die Andeutung<br />
eines Raumes oder einer Fläche, auf der die Blumen liegen könnten,<br />
abgelenkt. Der Betrachter kommt nicht umhin, als sich mit<br />
der Beschaffenheit nicht nur der Rosen, sondern letztlich auch<br />
des Bildes als solchem auseinander zu setzen. In diesem Beispiel<br />
erhält das oben aufgeführte Zitat Renoirs seine Gültigkeit: der<br />
Akt des Malens als Hauptanliegen des Künstlers.<br />
CHF 300 000.- / 500 000.-<br />
(€ 187 500.- / 312 500.-)<br />
Siehe Abb.
3222<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 21
22<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3224<br />
3223<br />
3223<br />
RENOIR, PIERRE AUGUSTE<br />
(Limoges 1841 - 1919 Cagnes)<br />
Landschaft.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links monogrammiert: R.<br />
10 x 30 cm.<br />
Das vorliegende Gemälde wird in das Verzeichnis der Werke<br />
Pierre-August Renoirs aufgenommen, das sich beim Wildenstein<br />
Institute, Paris, in Vorbereitung befindet.<br />
3224<br />
FRANZÖSISCHE SCHULE<br />
um 1900<br />
Der Opernbesuch.<br />
Öl auf Leinwand. 44,6 x 26,8 cm.<br />
CHF 80 000.- / 120 000.-<br />
(€ 50 000.- / 75 000.-)<br />
Siehe Abb.<br />
CHF 6 000.- / 8 000.-<br />
(€ 3 750.- / 5 000.-)<br />
Siehe Abb.
3225<br />
3225*<br />
EDZARD, DIETZ<br />
(Bremen 1893 - 1963 Paris)<br />
Landschaft.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: E. Dietz.<br />
37,5 x 55 cm.<br />
CHF 3 800.- / 5 500.-<br />
(€ 2 380.- / 3 440.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 23
24<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3226<br />
3226<br />
KAHLER, EUGEN<br />
(1882 Prag - 1911 München)<br />
Auf dem Bazaar. 1911.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert und datiert: Eugen<br />
Kahler 1911.<br />
69,5 x 85 cm.<br />
CHF 7 000.- / 10 000.-<br />
(€ 4 380.- / 6 250.-)<br />
Siehe Abb.
3227<br />
3227<br />
MARQUET, ALBERT<br />
(Bordeaux 1875 - 1947 Paris)<br />
Die Synagoge von Genf. 1936.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Marquet.<br />
61 x 50,2 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Zu Beginn der 1950er Jahre im Besitz der Sammlung Adolf<br />
Lüthi, Burgdorf.<br />
- Durch Erbe an aktuellen Besitzer.<br />
CHF 65 000.- / 85 000.-<br />
(€ 39 800.- / 52 100.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 25
26<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3228<br />
OGUISS, TAKANORI<br />
(Ibori 1901 - 1986 Paris)<br />
Portrait der Elise Terracina.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts mit Widmung:<br />
à Mme Baszanger, Oguiss. 71 x 60 cm.<br />
Gutachten: Emiko Oguiss Halpern, 25. März 2008.<br />
Elise Terracina war die Mutter von Madame Lucien Baszanger,<br />
Paris. Der Diamantenhändler Lucien Baszanger lernte den jungen<br />
Maler aus Japan 1925 in Paris kennen. Es entwickelte sich in der<br />
Folge eine lange Freundschaft zwischen den beiden Herren und<br />
Baszanger wurde zu einem der wichtigsten Förderer von Oguiss.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 130.- / 4 380.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3228<br />
3229<br />
3229<br />
OGUISS, TAKANORI<br />
(Ibori 1901 - 1986 Paris)<br />
Rue de la Marne, Ménilmontant.<br />
Aquarell über Tusche auf Papier. Unten rechts signiert:<br />
Oguiss. Verso mit Bleistift bezeichnet: Rue de la Marne,<br />
Ménilmontant.<br />
15 x 21 cm.<br />
Gutachten: Emiko Oguiss Halpern, 25. März 2008.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 750.-)<br />
Siehe Abb.
3230<br />
3230<br />
OGUISS, TAKANORI<br />
(Ibori 1901 - 1986 Paris)<br />
Vins Liqueurs. 1930.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert und datiert:<br />
Oguiss 1930.<br />
60 x 73 cm.<br />
Gutachten: Emiko Oguiss Halpern, 25. März 2008.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.<br />
CHF 60 000.- / 80 000.-<br />
(€ 37 500.- / 50 000.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 27
28<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3231<br />
3231<br />
HECKEL, ERICH<br />
(Döbeln 1883 - 1970 Radolfzell)<br />
Sitzend am Meer. 1922.<br />
Aquarell über Bleistift. Unten rechts betitelt, signiert und<br />
datiert: Sitzend am Meer, Erich Heckel 22.<br />
35,3 x 45,7 cm.<br />
Wir danken Herrn Dr. Hans Geissler für die wissenschaftliche<br />
Unterstützung, anhand eines Fotos hat er die Authentizität des<br />
Werkes bestätigt.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.<br />
CHF 20 000.- / 30 000.-<br />
(€ 12 500.- / 18 750.-)<br />
Siehe Abb.
3232<br />
3232<br />
KIRCHNER, ERNST LUDWIG<br />
(Aschaffenburg 1880 - 1938 bei Davos)<br />
Figuren vor einem Berg.<br />
Aquarell und Kreide auf Papier. Unten rechts signiert:<br />
ELKirchner. Verso Nachlass-Stempel: ADa/Bh4.<br />
50 x 35 cm.<br />
Das Werk ist im Ernst Ludwig Kirchner Archiv c/o Henze &<br />
Ketterer, Wittrach Bern, dokumentiert.<br />
CHF 25 000.- / 35 000.-<br />
(€ 15 630.- / 21 880.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 29
30<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3233<br />
ROHLFS, CHRISTIAN<br />
(Groß Niendorf 1849 - 1938 Hagen)<br />
Lago Maggiore - Blick von Tanaro über den See. Um<br />
1932/33.<br />
Gouache und Wassertempera auf festem Bütten. Verso mit<br />
dem Nachlassstempel und der Unterschrift „Frau Christian<br />
Rohlfs“ in Bleistift.<br />
57 x 77 cm.<br />
Wir danken Herrn Prof. Dr. Paul Vogt für seine wissenschaftliche<br />
Unterstützung, er hat die Authentizität der Arbeit mündlich<br />
bestätigt.<br />
Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.<br />
CHF 25 000.- / 35 000.-<br />
(€ 15 630.- / 21 880.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3233<br />
3234<br />
NOLDE, EMIL<br />
(Nolde 1867 - 1967 Seebüll)<br />
Blumen. Um 1925.<br />
Aquarell auf bräunlichem Büttenpapier fest auf feines,<br />
weisses Leinen aufgezogen. Unten rechts signiert: Nolde.<br />
50,5 x 35,2 cm.<br />
Gutachten: Fotoexpertise von Herrn Dr. Manfred Reuther,<br />
Stiftung Ada und Emil Nolde, Seebüll, 15. Februar 2008.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.<br />
Die rückseitige Verstärkung des Blattes mit Leinen scheint ursprünglich<br />
zu sein - R. Reuther geht davon aus.<br />
CHF 120 000.- / 180 000.-<br />
(€ 75 000.- / 112 500.-)<br />
Siehe Abb.
3234<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 31
32<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
Raoul Dufy<br />
3235*<br />
DUFY, RAOUL<br />
(Le Havre 1877 - 1953 Fourcalquier)<br />
Fleurs. Pavots-Anémones. 1906/07.<br />
Öl auf Leinwand. Links mittig signiert: Raoul Dufy.<br />
46 x 38 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Galerie Flechtheim, Düsseldorf.<br />
- Alex Maguy, Paris.<br />
- Galerie Römer, Zürich.<br />
- Privatsammlung, Deutschland.<br />
Ausstellung:<br />
- Hannover 1908, Les Fauves, Kestner Gesellschaft Hannover.<br />
- Berlin 1910, Galerie Alfred Flechtheim.<br />
Literatur:<br />
- Lafaille, Maurice: Raoul Dufy, Catalogue raisonné de l’ oeuvre<br />
peint, Genf 1972, Band I, Nr. 202 mit Abb.<br />
Das vorliegende Gemälde fällt in Dufys fauvistische<br />
Schaffensphase und gehört zu den wichtigen Werken des<br />
Künstlers. Die in dieser Zeit entstandenen Gemälde beeindrucken<br />
durch leuchtendes Kolorit und eine Reduktion der Formen<br />
zu flächig arabesken Kompositionen, nicht immer zur<br />
Begeisterung des Publikums, das den neuen künstlerischen Weg<br />
und die Experimentierfreudigkeit nicht so einfach nachvollziehen<br />
konnte. 1906 fand Dufys erste Einzelausstellung bei Berthe<br />
Weil statt und ebenfalls zum ersten Mal zeigte er Werke am<br />
„Salon d’ Automne“.<br />
©VG Bild-Kunst, Bonn<br />
CHF 220 000.- / 280 000.-<br />
(€ 137 500.- / 175 000.-)<br />
Siehe Abb.
3235<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 33
34<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3236<br />
MATISSE, HENRI<br />
(Cateau Cambresis 1869 - 1954 Nice)<br />
Stilleben mit Blumen und Zitronen.<br />
Tusche auf Papier. Unten rechts signiert: Henri Matisse.<br />
40,5 x 52,6 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Paul Vallotton, Lausanne.<br />
- Privatsammlung, Schweiz.<br />
3236<br />
CHF 100 000.- / 150 000.-<br />
(€ 62 500.- / 93 750.-)<br />
Siehe Abb.
3237<br />
3237*<br />
VALTAT, LOUIS<br />
(Dieppe 1869 - 1959 Paris)<br />
Garten.<br />
Öl auf Leinwand doubliert. Unten rechts monogrammiert:<br />
L.V.<br />
58,5 x 71 cm.<br />
CHF 130 000.- / 230 000.-<br />
(€ 81 250.- / 143 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 35
36<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3238<br />
LAURENCIN, MARIE<br />
(1883 Paris 1956)<br />
Drei Tänzerinnen.<br />
Aquarell über Bleistift auf Papier. Oben rechts signiert:<br />
Marie Laurencin.<br />
3,5 x 25,6 cm.<br />
Daniel Marchesseau, Paris, bestätigt anhand einer Farbfotografie<br />
die Echtheit dieses Werkes.<br />
Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.<br />
CHF 12 000.- / 18 000.-<br />
(€ 7 500.- / 11 250.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3238<br />
3239<br />
3239<br />
LAURENCIN, MARIE<br />
(1883 Paris 1956)<br />
Portrait einer jungen Dame mit Hut.<br />
Bleistift auf Papier. Unten rechts signiert: Marie Laurencin.<br />
14,7 x 10,5 cm.<br />
Daniel Marchesseau, Paris, bestätigt anhand einer Farbfotografie<br />
die Echtheit dieses Werkes.<br />
Provenienz:<br />
- Paul Vallotton, Lausanne, Nr. 9425.<br />
- Privatsammlung, Schweiz.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 880.-)<br />
Siehe Abb.
3240<br />
DEL BON, ANGELO<br />
(Mailand 1898 - 1952 Desio)<br />
Akt auf Leopardenfell. 1933.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert: A. del Bon. Verso auf<br />
Keilrahmen betitelt und datiert: Nudo sulla pelle di leopardo<br />
1933.<br />
50,5 x 60 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Galleria Annunciata, Milano.<br />
- Privatsammlung, Schweiz.<br />
Ausstellungen:<br />
- Florenz 1966/ 1967, Angelo del Bon, Palazzo Strozzi, Florenz,<br />
Nr. 563.<br />
CHF 3 000.- / 5 000.-<br />
(€ 1 880.- / 3 130.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3240<br />
3241<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 37<br />
3241<br />
PUY, JEAN<br />
(1876 Lyon 1956)<br />
Sitzender weiblicher Akt mit Zeitung.<br />
Pastell auf Karton. Unten rechts signiert: J. Puy. Unten links<br />
mit datierter und signierter Widmung an Oscar Ghez:<br />
15.9.58. J. Puy.<br />
63 x 75 cm.<br />
Etienne-Louis Fressonnet, Paris, bestätigt anhand einer<br />
Fotografie die Eigenhändigkeit dieser Arbeit. Sie wird zudem in<br />
das Werkverzeichnis zu den Arbeiten von Jean Puy aufgenommen,<br />
das sich bei Etienne-Louis Fressonnet in Vorbereitung befindet.<br />
CHF 6 000.- / 8 000.-<br />
(€ 3 750.- / 5 000.-)<br />
Siehe Abb.
38<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
Amedeo Modigliani in seinem Atelier, um 1915.<br />
3242*<br />
MODIGLIANI, AMEDEO<br />
(Livorno 1884 - 1920 Paris)<br />
Beatrice Hastings au chapeau (la main devant sa poitrine).<br />
1915.<br />
Bleistift auf Papier. Unten mittig signiert: Modigliani. Oben<br />
rechts bezeichnet: Beatrice.<br />
42 x 30 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Galerie <strong>Koller</strong>, Auktion 41/2, 25./26. Mai 1979, Lot Nr. 5112<br />
mit Abb.<br />
- Privatsammlung, Deutschland.<br />
Literatur:<br />
- Lanthemann, J.: Modigliani 1884-1920. Catalogue raisonné.<br />
Sa vie, son Oeuvre complet, son art, 1970, Nr. 690 mit Abb.<br />
1914 begegnete Modigliani der jungen englischen Dichterin<br />
und Journalistin Beatrice Hastings. Aus der Begegnung sollte eine<br />
zweijährige wilde Liaison werden.<br />
Beatrice Hastings war eine durchaus moderne Frau: lose<br />
Reformkleider und Sandalen bestimmten ihren Kleidungsstil; sie<br />
engagierte sich für die Rechte der Frau und rauchte auf der<br />
Strasse – eine für jene Zeit überaus kühne Geste. Als Tochter eines<br />
Wohllhändlers aus Hackney verbrachte Beatrice Hastings einen<br />
Grossteil ihres Lebens in Südafrika. Sie heiratete einen<br />
Profiboxer, liess sich jedoch wieder von ihm scheiden. In London<br />
kam es zur Begegnung mit dem Chefredaktor und Besitzer von<br />
„The New Age”, einer Zeitung für Okkultismus, für die sie zu<br />
schreiben begann. Die Beziehung ging in die Brüche, sie verlor<br />
an Einfluss in der Redaktion, Hastings Leben geriet in eine Krise.<br />
1914 traf sie auf einer Party in Soho Jacob Epstein, der ihr zu einer<br />
Reise nach Paris riet. Es gäbe dort einen Maler, schön und<br />
genial: Modigliani.<br />
Die blühende Pariser Kunstwelt von 1914 war geprägt von<br />
Persönlichkeiten wie Pablo Picasso, den Fauves, Moise Kisling,<br />
Constantin Brancusi, Jacques Lipchitz, Chaim Soutine und vielen<br />
mehr. Die unangepassten jungen Künstler, alle mehr oder<br />
weniger begabt, gaben sich einem ausschweifenden Leben hin,<br />
es wurde nächtelang exzessiv gefeiert, mit Alkohol und Drogen.<br />
Dieses Lebensgefühl dürfte demjenigen der ebenso wenig angepassten<br />
Elisabeth Hastings durchaus entsprochen haben. Im<br />
Juni 1914 traf sie auf Modigliani, dessen Lebensstil zu diesem<br />
Beatrice Hastings<br />
©Modigliani and his Models, Ausst.Ktg.<br />
Royal Academy of Arts, London 2006, dt.<br />
Version, Hatje Cantz, 2006, S. 150.<br />
Zeitpunkt nicht weniger exzessiv war. Die amour fou zwischen<br />
dem Künstler und der Journalistin sollte zwei Jahre dauern. Die<br />
Beziehung wirkte auf beide Seiten eine gewisse Zeit lang durchaus<br />
stimulierend. Die gebildete Hastings war dem Maler nicht<br />
nur Liebhaberin sondern auch eine herausfordernde Begleiterin.<br />
Doch setzten ihr die häufiger werdenden Streitereien sowie die<br />
durch den in der Zwischenzeit ausgebrochenen Weltkrieg erschwerten<br />
Lebensumstände allmählich zu. 1916 kam es zum<br />
Bruch zwischen Beatrice Hastings und Amedeo Modigliani.<br />
Bei Modigliani, aus Livorno stammend, war das Erbe des toskanischen<br />
„disegno” – der Meisterzeichnung – immer lebendig.<br />
Während der zwei Jahre des Zusammenlebens an der Rue de<br />
Montparnasse fertigte Modigliani unzählige Zeichnungen von<br />
Beatrice Hastings. In „Beatrice Hastings au chapeau” ist die<br />
Figur in der für Modigliani unverwechselbaren Zeichenschrift<br />
mit wenigen klaren Linien umrissen. Das linke Auge ist pupillenlos,<br />
das rechte als schwarze Fläche dargestellt, für Modigliani typische<br />
gestalterische Mittel. Der Betrachter kommt hier nicht<br />
umhin, sich ganz mit der Dargestellten und der Zeichnung als<br />
solcher auseinander zu setzen. In dieser Arbeit klingen der<br />
Einfluss der Skulpturen von Constantin Brancusi, der afrikanischen<br />
Plastiken und Cézannes formal konzentrierte Figurenmalerei<br />
nach.<br />
CHF 75 000.- / 100 000.-<br />
(€ 46 880.- / 62 500.-)<br />
Siehe Abb.
3242<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 39
40<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3243<br />
LURCAT, JEAN<br />
(Bruyères 1892 - 1966 Saint-Paul-de-Vence)<br />
Le Mat.<br />
Öl auf Holz. Unten rechts signiert: Lurcat. Verso betitel<br />
„Le Mat“.<br />
53 x 27cm.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 130.- / 4 380.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3243<br />
3245<br />
DE CHIRICO, GIORGIO<br />
(1888 in Volos - 1978 in Rom)<br />
Cavallo in riva al mare. Um 1935.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: G. de Chirico.<br />
24 x 41 cm.<br />
Gutachten: Fotoexpertise von Claudio Bruni Sakraischik, Rom,<br />
11. Juli 1980, dabei ein Originalbrief desselben, der die Übersendung<br />
der Expertise an die Voreigentümerin bestätigt. Das<br />
Werk ist in der Fondazione Giorgio e Isa de Chirico, Rom, unter<br />
der Nummer 101/80 registriert.<br />
Provenienz:<br />
- Sammlung Pallini.<br />
- Galleria del Millione, Mailand.<br />
- Il Ridotto Galleria d‘Arte Moderna, Turin.<br />
- Pier Maria Bardi, Sao Paolo.<br />
- Privatsammlung Italien.<br />
- Wohl Privatsammlung Deutschland.<br />
CHF 110 000.- / 140 000.-<br />
(€ 68 750.- / 87 500.-)<br />
Siehe Abb.
Giorgio de Chirico, 1880 als Sohn italienischer Eltern auf Volos<br />
in Griechenland geboren, beschäftigte sich bereits vor dem ersten<br />
Weltkrieg mit der Frage, wie der Impressionismus als Malerei<br />
des schönen Scheins überwunden und zum eigentlichen Kern<br />
der Dinge vorgedrungen werden kann und formulierte die<br />
Ästhetik der „pittura metafisica“, der Darstellung von „metaphysischen“<br />
Räumen von grosser Einsamkeit und Leere und<br />
ebenso grosser Verrätselung. Dafür griff de Chirico auf die<br />
Meister der italienischen Frührenaissance – Uccello, Masaccio,<br />
Piero della Francesca - zurück, zu ihrer präzisen Wiedergabe von<br />
Figuren und Dingen sowie ihrer ebenso sorgfältig kalkulierten<br />
wie irritierenden Perspektivik. Im formalen Bildaufbau folgte er<br />
den Theorien der italienischen Frühklassik und übernahm als<br />
„Handlungsorte“ für seine Werke deren Schauplätze, und stu-<br />
3245<br />
AUSKLAPPER<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 41<br />
dierte die Farbgebung der grossen Koloristen bis hin zu Renoir.<br />
In die auf Leinwand projizierten menschenleeren Plätze traten in<br />
der Folge die „manichini“ (Schaufensterpuppen), Phantome aus<br />
Holz und Leder, und Gegenstände ohne Bezug untereinander.<br />
De Chiricos Erschaffen einer traumhaften Wirklichkeit, in dieser<br />
paradoxen Verbindung des Widersprüchlichen, wird später von<br />
den Surrealisten zur Grundlage ihrer Ästhetik genommen.<br />
Unbeeindruckt von Impressionismus, Fauvismus oder Futurismus<br />
fand de Chirico zu seiner ganz persönlichen Ausdrucksform. Das<br />
hier angebotene Werk, entstanden um 1935 versteht sich vor<br />
dem Hintergrund des reifen Werkes de Chiricos als wunderbares<br />
Beispiel für die Qualität des Frühwerks des Künstlers.
42<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
Heinrich Campendonk<br />
3246*<br />
CAMPENDONK, HEINRICH<br />
(Krefeld 1889 - 1957 Amsterdam)<br />
Zwei Pferde in Berglandschaft. 1913.<br />
Aquarell auf Papier. Unten rechts signiert und datiert: H.<br />
Campendonk 1913.<br />
35,9 x 29,1 cm.<br />
Gutachten: Fotoexpertise von Frau Dr. Andrea Firmenich, Köln,<br />
20. Oktober 2006.<br />
Provenienz:<br />
- Privatbesitz, Starnberg.<br />
- Privatbesitz, Herrsching am Ammersee.<br />
Heinrich Campendonk erhält eine gute und fundierte künstlerische<br />
Ausbildung (1905 - 1909) an der damals sehr fortschrittlichen<br />
Kunstgewerbeschule in Krefeld. Erste prägende Anregungen<br />
erhält er hier von seinem Lehrer Jan Thorn-Pikker, der ihn mit<br />
den Werken von Cézeanne und Van Gogh bekannt macht.<br />
Zu den Mitgliedern der Neuen Künstlervereinigung in München<br />
knüpft er ab 1911 erste Kontakte, er lernt Franz Marc, August<br />
Macke und Wassily Kandinsky kennen. Mit Franz Marc verbindet<br />
ihn eine enge Freundschaft, er zieht in dessen Nachbarschaft<br />
nach Sindeldorf, Marcs Einfluss auf sein Werk ist prägend.<br />
„Das vorliegende Aquarell „Zwei Pferde in Berglandschaft“<br />
weist malerische und stilistisch eindeutige Bezüge zum<br />
Hauptwerk Campendonks aus seiner Zeit der Zugehörigkeit<br />
zum Künstlerkreis „Blauer Reiter“ zwischen 1911 und 1915 auf.<br />
... Aus dieser Zeit des künstlerischen Höhepunkts seines Schaffens<br />
entstammt das Aquarell. Es zeugt von Campendonks enger<br />
Verbindung zu Franz Marc, andererseits weist es individuelle<br />
Züge auf. Es ist darüber hinaus ohne die Auseinandersetzung<br />
des jungen Künstlers mit den Werken des italienischen Futurismus<br />
ebenso wenig denkbar, wie es ohne eine Beschäftigung mit dem<br />
französischen Kubismus Braques und Picassos sowie den Werken<br />
Delaunays nicht möglich wäre. Das Aquarell erscheint als eigenständige<br />
kleine Komposition. ... Wie die Pferdeköpfe ist auch die<br />
Landschaft aus kubisch gesplitterten Formen und Flächen komponiert.<br />
Die bringen eine zarte Bewegung in die ansonsten sehr<br />
ruhige, seltsam „still“ , allerdings in keiner Weise starr anmutende<br />
Szene. Farblich bildet die Palette einen harmonischen Klang in<br />
Blau, Rot und Ocker. ... Die Tiere scheinen in eine Sphäre nahezu<br />
hermetischer Stille und Ruhe getaucht. Damit klingt in diesem<br />
©Firmenich, Werkverzeichnis, 1989, S. 2.<br />
Franz Marc<br />
Zwei Pferde in bergiger Landschaft, 1910/1911.<br />
Staatliche Graphische Sammlung, München.<br />
Aquarell das für Heinrich Campendonk zu jener Zeit charakteristische<br />
Hauptsujet, das er mit seinen Freunden, vor allem Franz<br />
Marc teilt: Die Kreatur im Einklang mit der Natur, verwoben in<br />
dem ewigen Rhythmus des Werdens und Vergehens. Hier scheint<br />
ihm ferner die Metapher der Familie als „Urform der Fruchtbarkeit“<br />
Anliegen seiner künstlerischen Aussage zu sein ... .“ (Dr. Andrea<br />
Firmenich, Gutachten, Köln, 20.10.2006) Campendonk selbst<br />
gründet in diesen Jahren seine eigene kleine Familie und wird<br />
Vater.<br />
Mit dem Kriegsausbruch löst sich die kreative Gemeinschaft der<br />
Künstler des „Blauen Reiters“ auf. Nach dem Krieg kehrt<br />
Campendonk nach Krefeld zurück. Dort beschäftigt er sich intensiv<br />
mit der Glasmalerei, die seine bisherige Arbeit kongenial<br />
ergänzt. 1933 geht er nach Belgien, um von dort dann weiter<br />
nach Amsterdam zu ziehen, wo er 1957 stirbt.<br />
CHF 180 000.- / 220 000.-<br />
(€ 112 500.- / 137 500.-)<br />
Siehe Abb.
3246<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 43
44<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3247<br />
3247<br />
LHOTE, ANDRE<br />
(Bordeaux 1885 - 1962 Paris)<br />
Sitzende.<br />
Bleistift auf Papier. Oben rechts signiert: A.Lothe.<br />
30 x 25cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 880.-)<br />
Siehe Abbildung.<br />
3248<br />
LHOTE, ANDRE<br />
(Bordeaux 1885 - 1962 Paris)<br />
Portait eines jungen Mannes.<br />
Kohle auf Skizzenblockblatt. 34,3 x 22,5 cm.<br />
Ein vergleichbares Werk, das Portrait von Alain Fournier aus<br />
dem Jahre 1912, wurde 2003 in der Retrospektive zu André<br />
Lhote in Valence gezeigt. Vgl. hierzu André Lhote. 1885 - 1962.<br />
Rétrospective, Ausstellungskatalog, Musée de Valence, 2003,<br />
Nr. 44.<br />
3249<br />
3248<br />
Provenienz:<br />
- Galerie <strong>Koller</strong>, 1987, Nr. 5817.<br />
- Privatbesitz, Schweiz.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 880.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3249<br />
HUBBUCH, KARL<br />
(1891 Karlsruhe 1979)<br />
Das Tanzcafé Bauer. Um 1933/34.<br />
Federzeichnung auf Papier. Unten rechts signiert: Hubbuch.<br />
20 x 31 cm.<br />
Frau Miriam Hubbuch - Karl Hubbuch Stiftung, Freiburg - hat<br />
die Echtheit der Zeichnung anhand eines Fotos am 10. April<br />
2008 bestätigt. Wir Danken Frau Hubbuch für Ihre<br />
Unterstützung.<br />
CHF 1 800.- / 2 800.-<br />
(€ 1 130.- / 1 750.-)<br />
Siehe Abb.
3250*<br />
GALL, FRANCOIS<br />
(Kolozsvar 1912 - 1987 Paris)<br />
Jean-François et Marie-Lize au café, face au Moulin Rouge.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert: F. Gall. Verso auf der<br />
Leinwand signiert: F. Gall.<br />
34 x 46 cm.<br />
Das Gemälde wird in das Werkverzeichnis zu den Arbeiten von<br />
François Gall aufgenommen, das sich beim Comité François<br />
Gall, Paris, in Vorbereitung befindet.<br />
François Gall, 1912 in Ungarn geboren, kam 1936 nach Paris,<br />
wo er bis zu seinem Tod mit seiner Frau Eugénie und den drei<br />
Kindern Marie-Lize, Jean-François und Elizabeth-Anne lebte, seinen<br />
Lieblingsmodellen. Seine Werke wurden in namhaften<br />
Galerien wie Durand-Ruel, Bernheim-Jeune, André Weil oder<br />
Wally-Findlay einem breiten Publikum gezeigt.<br />
François Gall nahm Unterricht in Malerei, Zeichnen und<br />
Bildhauerei in Ungarn, Rom und Paris.<br />
Zu Beginn seiner Laufbahn widmete sich Gall der Darstellung<br />
des alltäglichen Lebens, der armen Leute, Strassensänger aber<br />
auch Kriegsszenen, Deportationen oder hungernde Menschen<br />
waren immer wieder Inhalt seiner Arbeit. Nach 1945 hingegen<br />
machte Gall das lebhafte Treiben auf den Boulevards und in den<br />
Cafés von Paris und überhaupt die Stadt als solche zum Inhalt<br />
seiner Werke. Sein Repertoire erweiterte er auch um<br />
Blumestilleben, Landschaftsbilder, und immer wieder stehen<br />
3250<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 45<br />
ihm seine Frau und Kinder Modell. Das hier vorliegende kleinformatige<br />
Gemälde ist hierfür ein Zeugnis von sehr schöner<br />
Qualität, in dem Gall seine Kunstfertigkeit und sein Gespür für<br />
Atmosphäre und Personen unter Beweis stellt.<br />
Wir danken Marie-Lize Gall für die wissenschaftliche<br />
Unterstützung.<br />
CHF 12 000.- / 16 000.-<br />
(€ 7 500.- / 10 000.-)<br />
Siehe Abbildung.
46<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3251<br />
3251<br />
BLUM, ROBERT FREDERICK<br />
(Cincinnati 1857 - 1903 New York City)<br />
Die Geisha.<br />
Kreide auf Papier. Unten rechts mit roter Tinte signiert:<br />
Blum.<br />
56 x 49,7 cm.<br />
CHF 25 000.- / 45 000.-<br />
(€ 15 630.- / 28 130.-)<br />
Siehe Abb.
3252<br />
3252<br />
GALL, FRANCOIS<br />
(Kolosvar 1912 - 1987 Paris)<br />
Eugénie, le regard dans le mirroir. Um 1947.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: F. Gall.<br />
60,7 x 50 cm.<br />
Das Gemälde wird in das Werkverzeichnis zu den Arbeiten von<br />
François Gall aufgenommen, das sich beim Comité François<br />
Gall, Paris, in Vorbereitung befindet.<br />
Bei der Dargestellten handelt es sich um François Galls Ehefrau<br />
Eugénie. Dieses Werk ist Teil einer Serie, von der ein Gemälde in<br />
der ersten Einzelausstellung François Galls gezeigt wurde. Diese<br />
fand 1949 in der Galerie Durand-Ruel statt. Das erwähnte<br />
Gemälde ist im zugehörigen Katalog unter der Nr. 37 aufgeführt.<br />
Wir danken Marie-Lize Gall für die wissenschaftliche<br />
Unterstützung.<br />
CHF 6 000.- / 8 000.-<br />
(€ 3 750.- / 5 000.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 47
48<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
Lovis Corinth<br />
Selbstportrait mit Skelett, 1896, Öl auf Leinwand<br />
Städtische Galerie Lenbachhaus<br />
3253*<br />
CORINTH, LOVIS<br />
(Tapiau 1858 - 1925 Zandvoort)<br />
Ansicht vom Walchensee. 1925.<br />
Öl auf Holz. Unten rechts signiert und datiert: Lovis<br />
Corinth 1925.<br />
31,2 x 41,6 cm.<br />
Gutachten: Prof. Dr. Thomas Deecke, August 2007.<br />
1918 besuchte die Familie Corinth zum ersten Mal den<br />
Walchensee in Oberbayern. Bereits ein Jahr später erwarb sie in<br />
Urfeld ein Haus, in das sich Corinth in den Jahren bis zu seinem<br />
Tod 1925 immer wieder zurückzog. In diesen Jahren fertigte<br />
Corinth rund 60 sogenannte „Walchenseebilder”. Mit diesen<br />
Werken festigte der Künstler zum einen seinen Ruf als<br />
Landschaftsmaler, zum anderen bedeuteten sie auch einen grossen<br />
wirtschaftlichen Erfolg für Corinth. Das zentrale Motiv dieser<br />
Gemälde ist die Ansicht des Walchensees zu allen Jahres-, Tages-<br />
und Nachtzeiten.<br />
Das hier angebotene kleine querformatige Werk ist ein sehr<br />
schönes Beispiel für das reife Werk Lovis Corinths.<br />
Eine in gelblich grünen Tönen gehaltene Wiese nimmt den<br />
Vordergrund ein. Die linke Bildhälfte ist dominiert von einem<br />
blätterlosen Baum, der bis fast an den oberen Bildrand reicht,<br />
während sich in der rechten Hälfte, von der rechten Seite gegen<br />
die Bildmitte hin, blätterlose Sträucher recken. Der Blick wird unweigerlich<br />
auf den in weisser und hellblauer Farbe gehaltenen<br />
See gelenkt, der in der Bildmitte angesiedelt ist. Ein in dunklem<br />
Blau gehaltener Berg grenzt die Komposition gegen den<br />
Hintergrund ab. Ein in raschen Pinselstrichen gemalter bewegter<br />
Himmel, gehalten in hellen Blautönen und sich im See widerspiegelnd,<br />
schliesst die Komposition ab.<br />
Corinth trug die Farbe in kurzen, breiten und kräftigen<br />
Pinselstrichen auf der Leinwand auf. Aufgrund der skizzenhaften<br />
Ausführung sowie der auf verschiedene Blautöne konzentrierten<br />
Farbwahl reiht Thomas Deecke in seinem Gutachten die Ansicht<br />
vom Walchensee vorerst in die Gruppe der sogenannten<br />
„Nachtbilder“ ein, die zwischen 1919 und 1925 entstanden und<br />
zur Serie der Walchenseebilder gehören. Ihnen gemein ist die<br />
Auflösung der Konturen im schwachen Mondlicht, malerisch<br />
durch eine verwischende Malweise angedeutet, wie dies bereits<br />
in vergleichbaren Gemälden aus den Jahren 1920 oder 1922 zur<br />
Anwendung kam. Thomas Deecke äussert des weiteren die<br />
Vermutung, dass in dem Bild auch eine besondere<br />
Winterstimmung zur Darstellung gelangte. Der Dezember<br />
1924/25 war schneelos: die auf kältere Töne konzentrierte<br />
Farbwahl, die blätterlosen Bäume und Büsche sowie die von einer<br />
dicken weissen Wolke verdeckte Bergkette könnten einen<br />
Hinweis dafür sein. Motivisch kommt dem hier angebotenen<br />
Werk das kleine Holzgemälde „Walchensee mit Bergkette und<br />
Uferhang” (Berend-Corinth Nr. 980), ebenfalls 1925 entstanden,<br />
am nächsten. So zeigt auch „Walchensee, Berge in Wolken”<br />
(Berend-Corinth Nr. 979), von einem ähnlichen Standort aus<br />
gemalt, eine karge Landschaft, die auf diesen Dezember<br />
1924/25 hindeuten könnte. Gemäss Thomas Deecke ist dies das<br />
zweite Bild, das Corinth im Januar 1925 in Urfeld signierte.<br />
„Ansicht vom Walchensee” ist ein wunderbares, reifes Werk<br />
Lovis Corinths, in dem sich seine impressionistische mit einer reifen<br />
und bereits expressionistischen Malweise auf einer kleinen<br />
Fläche zu einer kraftvollen Synthese verbindet.<br />
CHF 350 000.- / 400 000.-<br />
(€ 218 750.- / 250 000.-)<br />
Siehe Abb.
3253<br />
AUSKLAPPER<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 49
50<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3254<br />
3254<br />
DERAIN, ANDRE<br />
(Chatou 1880 - 1954 Arches)<br />
Paysage avec maison rose.<br />
Gouache und Aquarell über Bleistift auf Papier. Unten<br />
rechts Atelierstempel: Atelier André Derain.<br />
16,5 x 26,3 cm.<br />
Provenienz:<br />
-Hammer Galleries, New York, Nr. 18735-24.<br />
-Christie’s London, 25. Juni 1976, lot 99.<br />
-Privatbesitz, Schweiz.<br />
CHF 3 500.- / 4 500.-<br />
(€ 2 190.- / 2 810.-)<br />
Siehe Abb.
3255<br />
3255<br />
SCHMIDT-ROTTLUFF, KARL<br />
(Rottluff 1884 - 1976 Berlin)<br />
Akantus.<br />
Tusche auf Chamois-Papier.<br />
Unten rechts signiert: SRottluff.<br />
38,5 x 52,5 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Kunsthaus Bodan Konstanz.<br />
- 1968 vom heutigen Besitzer erworben.<br />
CHF 7 000.- / 9 000.-<br />
(€ 4 380.- / 5 630.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 51
52<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3256<br />
EGGER LIENZ, ALBIN<br />
(Striebach/ Lienz 1868 - 1926 St. Justina/ Bozen)<br />
Die Quelle. 1923.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Egger Lienz.<br />
71 x 104 cm.<br />
Wir danken Herrn Prof. Dr. Wilfried Kirschl für die wissenschaftliche<br />
Unterstützung. Die Eigenhändigkeit des Werkes wurde von<br />
ihm mündlich bestätigt.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.<br />
Literatur:<br />
- vgl. Kirschl, WIlfried: Egger Lienz - Das Gesamtwerk, Wien<br />
1977, S. 569 Nr. 592.<br />
Albin Egger-Lienz erhält seinen ersten Malunterricht von seinem<br />
Vater, dem Kirchenmaler Gregor Egger. Mit 17 Jahren geht er<br />
dann nach München an die Akademie und studiert bei Karl<br />
Raupp, Gabriel von Hackl und Wilhelm Lindenschmit. Hier sammelt<br />
er seine ersten Eindrücke und lernt die Historien- und<br />
Genremalerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts kennen. In<br />
München trifft Egger-Lienz auch Franz von Defregger und dessen<br />
Werke, seine Arbeit wird jedoch nur eingangs durch die<br />
Zuneigung zu dem grossen Tiroler Maler beeinflusst.<br />
1899 siedelt er nach Wien über, hier gelingt es ihm, die in<br />
München vorherrschende dominante Tradition der<br />
Historienmalerei zu überwinden und ihrer Theatralik zu entfliehen.<br />
Er entwickelt eigene völlig neue Bildkompositionen und<br />
wählt gekonnt neuartige Bildausschnitte (vgl. Das Kreuz, 1901).<br />
Das Detail wird unterdrückt, die Anzahl der wiedergegebenen<br />
Personen reduziert und ein eher monumentaler Stil entsteht. In<br />
dieser Entwicklungsphase lernt er die Werke von Ferdinand<br />
Hodler kennen, die ihn sehr stark beeinflussen. Die Faszination<br />
der linear vereinfachten Malweise des Schweizer Künstlers und<br />
seine eigene stilistische Veränderung der vergangenen Jahre<br />
führen ihn zu seiner eigenen monumentalen, expressiven und<br />
symbolhaften Ausdrucksweise.<br />
Das bäuerliche Leben, Verbindung von Natur und Mensch aber<br />
auch Tod und Krieg sind die Themenkreise, die der Künstler in<br />
seinen Werken wiedergibt.<br />
Bei dem vorliegenden Gemälde „Die Quelle“ liegt ein Hirtenknabe<br />
auf beide Hände gestützt auf dem Boden über einer Quelle, um<br />
aus dieser zu trinken. Hier reduziert Egger-Lienz die Palette auf<br />
hell und dunkel differenzierende Braunrottöne und helles Blau.<br />
Nichts Überflüssiges ist in diesem Werk vorhanden, sondern nur<br />
elementare Einfachheit und Unmittelbarkeit. Leo Trotzki be-<br />
Foto: TLM<br />
Albin Egger-Lienz, Selbstbildnis, 1923, Öl auf Pappe<br />
Verein Tiroler Landesmuseum<br />
Ferdinandeum, Innsbruck, Inv. Nr. Gem. 2033<br />
Felix Vallotton<br />
Badende (Die Quelle), 1897<br />
Petit Palais, Genf<br />
schrieb die Werke von Egger-Lienz 1909 bei der Ausstellung der<br />
Wiener Sezession wie folgt „...Bei Egger gibt es nichts<br />
Überflüssiges. Er hält sich keinen Augenblick bei Einzelheiten<br />
auf. Die Farben sind ohne Nuancen, die Schatten der Gestalten<br />
nur schematisch angedeutet.“ (Leo Trotzki. Literatur und<br />
Revolution, Berlin 1968 nach der Erstausgabe von 1924, S. 417<br />
ff.)<br />
Trotz der starken Reduzierung der Ausdrucksformen legt Egger-<br />
Lienz einen sehr grossen Wert auf die immanente Aussage seiner<br />
Werke. Der am Boden liegende Hirte verschmilzt förmlich<br />
mit der Natur zu einer Einheit, vergleichbar mit dem aus dem<br />
Jahre 1897 stammenden Werk von Felix Vallotton „Badende“ –<br />
diese Verschmelzung von Natur und Mensch ist ein Symbol des<br />
Lebens.<br />
Über die Quelle, von der es zahlreiche Fassungen, Varianten<br />
und Wiederholungen gibt, die erste Fassung von 1923 befindet<br />
sich im Leopold Museum Wien (vgl. Kirschl M 590 – 603),<br />
schreibt Egger-Lienz in einem Brief an Otto Kunz „... Da verwächst<br />
der Mensch total mit der Erde.“<br />
1910 wird er in Wien an die Akademie der Bildenden Künste berufen,<br />
diese Berufung wird jedoch vom Thronfolger Erzherzog<br />
Franz Ferdinand vereitelt. Neue Berufungen 1919 und 1925<br />
nimmt er nicht an, folgt jedoch einem Ruf an die Weimarer<br />
Hochschule für Bildende Künste in den Jahren 1912/13. Nach<br />
dem sogenannten „Hodlerstreit“ kündigt er jedoch seine<br />
Professur in Weimar und zieht sich nach St. Justina bei Bozen<br />
zurück, wo er 1926 stirbt.<br />
CHF 240 000.- / 340 000.-<br />
(€ 150 000.- / 212 500.-)<br />
Siehe Abb.
3256<br />
AUSKLAPPER<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 53<br />
„Wenn die Welt untergeht und manche alten Werte und Begriffe sich verwischen, so steht<br />
mein Werk ausserhalb des Rummels, wie ein Sein für sich.”<br />
(Brief von Egger Lienz an Otto Kunz, 1912)
54<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3257<br />
3257<br />
KISLING, MOISE<br />
(Krakau 1891 - 1953 Sanary-sur-Mer)<br />
Blumenstrauss.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Kisling.<br />
41.5 x 31.5 cm.<br />
CHF 30 000.- / 40 000.-<br />
(€ 18 750.- / 25 000.-)<br />
Siehe Abbildung.
3258<br />
LEBASQUE, HENRI<br />
(Champigné 1865 - 1937 Cannet)<br />
Stilleben mit Fischen.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: H. Lebasque.<br />
46,5 x 55,2 cm.<br />
Gutachten: Fotoexpertise von Denise Bazetoux, April 2008.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.<br />
CHF 20 000.- / 30 000.-<br />
(€ 12 500.- / 18 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3258<br />
3259<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 55<br />
3259<br />
DE GRADA, RAFFAELE<br />
(1885 Mailand 1955)<br />
Stilleben mit Äpfeln.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: R. de Grada.<br />
42 x 54 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 750.-)<br />
Siehe Abb.
56<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3260<br />
3260<br />
TERECHKOVITCH, CONSTANTIN<br />
(Mecherskaïa/ Moskau 1902 - 1978 Monaco)<br />
Au jardin des plantes à Paris.<br />
Öl auf Papier auf Karton. Unten links signiert:<br />
K. Terechkovitch.<br />
42,3 x 55,8 cm.<br />
CHF 16 000.- / 24 000.-<br />
(€ 10 000.- / 15 000.-)<br />
Siehe Abb.
3261<br />
3261<br />
VLAMINCK, MAURICE DE<br />
(Paris 1876 - 1958 Rueil-la-Gadelière)<br />
Dorfstrasse.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Vlaminck.<br />
65,5 x 81 cm.<br />
Das Gemälde wird in das Werkverzeichnis der Gemälde von<br />
Maurice de Vlaminck aufgenommen, das sich in Vorbereitung<br />
beim Wildenstein Institute in Paris befindet.<br />
Provenienz:<br />
- Galerie <strong>Koller</strong>, 1973, Lot Nr. 80.<br />
- Privatsammlung, Schweiz.<br />
CHF 40 000.- / 60 000.-<br />
(€ 25 000.- / 37 500.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 57
58<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3262<br />
3262<br />
BOUDIN, EUGÈNE<br />
(Honfleur 1824 - 1898 Deauville)<br />
Küstenlandschaft.<br />
Pastell auf Papier. 15 x 22,2 cm.<br />
Gutachten: Manuel Schmit, Paris, Februar 2008.<br />
Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.<br />
CHF 6 500.- / 9 000.-<br />
(€ 4 060.- / 5 630.-)<br />
Siehe Abb.
3263<br />
3263<br />
FEININGER, LYONEL<br />
(1871 New York 1956)<br />
Friedliche Schiffahrt i. 1933.<br />
Federzeichnung und Aquarell auf Papier. Unten links signiert<br />
und betitelt: Feininger Friedliche Schiffahrt i. Unten<br />
rechts datiert: 2 9 33.<br />
Darstellung: 22,5 x 24 cm (27,5 x 28,5 cm Blattgrösse).<br />
Achim Moeller bestätigt die Authentizität des Werkes, das im<br />
Archiv „The Lyonel Feininger Project” registriert wird.<br />
Gutachten: Achim Moeller, New York, 2008.<br />
Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.<br />
CHF 25 000.- / 35 000.-<br />
(€ 15 630.- / 21 880.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 59
60<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3264<br />
3264*<br />
MASSON, ANDRÉ<br />
(Balagny 1896 - 1987 Paris)<br />
L’ Horizon. 1972.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: André Masson.<br />
100 x 73 cm.<br />
Das Werk ist unter der Nummer „stock 015917, plat 58228“ in<br />
den Archiven des Comité André Masson, Paris, registriert.<br />
Provenienz:<br />
- Galerie Louise Leiris, Paris.<br />
- Edward Totah, London.<br />
- Galerie Kornfeld, Auktion vom 15. Juni 2006, Lot 559.<br />
CHF 30 000.- / 40 000.-<br />
(€ 18 750.- / 25 000.-)<br />
Siehe Abb.
3265<br />
3265<br />
LEGER, FERNAND<br />
(Argentan 1881 - 1955 Gif-sur-Yvette)<br />
Komposition (Entwurf). 1941.<br />
Gouache und Tinte über Bleistift auf festem Papier. Unten<br />
rechts signiert und datiert: F. Leger 41, zudem mit einer<br />
Widmung: A Rudlinger Amicalment F. Leger. Verso nochmals<br />
signiert und bezeichnet: 1er etat pour la tapisserie.<br />
34,5 x 26 cm.<br />
Gutachten: Fotoexpertise von Madame Irus Hansma, Paris,<br />
2008.<br />
Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.<br />
CHF 25 000.- / 35 000.-<br />
(€ 15 630.- / 21 880.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 61
62<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3266<br />
3266<br />
DE GRADA, RAFFAELE<br />
(1885 Mailand 1955)<br />
Alpenlandschaft.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: R. de Grada.<br />
56 x 80 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 750.-)<br />
Siehe Abb.
3267<br />
3267<br />
TERECHKOVITCH, CONSTANTIN<br />
(Mecherskaïa/ Moskau 1902 - 1978 Monaco)<br />
Flusslandschaft.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: C. Terechkovitch.<br />
Verso auf Leinwand schwer leserlich bezeichnet und<br />
datiert: Un et prouvé, C. Terechkovitch, 29 février 1968 (?).<br />
65 x 92 cm.<br />
CHF 20 000.- / 30 000.-<br />
(€ 12 500.- / 18 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 63
64<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3268<br />
3268<br />
TERECHKOVITCH, CONSTANTIN<br />
(Mecherskaïa/ Moskau 1902 - 1978 Monaco)<br />
Szene in einem Park in Paris.<br />
Aquarell über Bleistift auf Papier auf Karton. Unten rechts<br />
signiert: C. Terechkovitch.<br />
47,5 x 64,5 cm.<br />
CHF 2 000.- / 3 000.-<br />
(€ 1 250.- / 1 880.-)<br />
Siehe Abb.
3269<br />
FRIESZ, ACHILEE EMILE OTHON<br />
(Le Havre 1879 - 1949 Paris)<br />
Hafenansicht.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: E. Othon Friesz.<br />
32,7 x 40,8 cm.<br />
CHF 15 000.- / 20 000.-<br />
(€ 9 380.- / 12 500.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3270<br />
FRIESZ, ACHILEE EMILE OTHON<br />
(Le Havre 1879 - 1949 Paris)<br />
Susanna und die beiden Alten.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: EOthon Friesz.<br />
44 x 33 cm.<br />
CHF 6 000.- / 9 000.-<br />
(€ 3 750.- / 5 630.-)<br />
Siehe Abbildung.<br />
3269<br />
3270<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 65
66<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3272<br />
3271<br />
3271<br />
CAVAILLES, JULES<br />
(Camaux 1901 - 1977 Epineuil)<br />
La Boite orange.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: J. Cavailles. Verso<br />
auf Leinwand signiert und betitelt: J. Cavailles „La Boite<br />
orange“.<br />
73,5 x 92,2 cm.<br />
CHF 14 000.- / 18 000.-<br />
(€ 8 750.- / 11 250.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3272*<br />
BURNAT -PROVINS, MARGUERITE<br />
(1872 Arras - 1952 Grasse)<br />
Femme avec coiffe à fleurs .<br />
Aquarell und Pastell über Bleistift auf Papier. Unten links<br />
signiert: M. Burnat-Provins.<br />
38 x 25,5 cm.<br />
CHF 4 000.- / 6 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 750.-)<br />
Siehe Abb.
3273<br />
3273<br />
MUSIC, ZORAN<br />
(Gorizia 1909 - 2005 Venezia)<br />
Der Dampfer.<br />
Aquarell und Gouache über Bleistift auf Papier. Unten<br />
rechts signiert: Music.<br />
45,5 x 64,5 cm.<br />
CHF 7 000.- / 10 000.-<br />
(€ 4 300.- / 6 100.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 67
68<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3274<br />
3274<br />
MANGUIN, HENRI<br />
(Paris 1874 - 1949 St. Tropez)<br />
Renoncules et Anémones. 1947.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Manguin.<br />
55 x 46,3 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Madame Henri Manguin, Saint-Tropez, 1949.<br />
- Privatsammlung, Frankreich.<br />
- Paul Vallotton, Lausanne.<br />
- Privatbesitz, Schweiz.<br />
Literatur:<br />
- Manguin, Lucile et Claude: Henri Manguin, Catalogue<br />
raisonné de l’oeuvre peint, Neuchâtel 1980, S. 389,<br />
Nr. 1274 mit Abb.<br />
CHF 30 000.- / 40 000.-<br />
(€ 18 750.- / 25 000.-)<br />
Siehe Abb.
3275<br />
3275<br />
MANGUIN, HENRI<br />
(Paris 1874 - 1949 St. Tropez)<br />
Le jardin de la Colombe d’ Or. Saint-Paul-de-Vence.<br />
Öl auf Leinwand. Unten links signiert: Manguin. Verso auf<br />
dem Keilrahmen betitelt: La lecture dans le jardin.<br />
46,3 x 55,5 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Galerie sélection, Tunis, Juni 1939: direkt beim Künstler<br />
erworben.<br />
- Privatbesitz, Schweiz.<br />
Literatur:<br />
- Manguin, Lucile und Claude: Henri Manguin, Catalogue raisonné<br />
de l’ oeuvre peint, Neuchâtel 1980, S. 304, Nr. 1093<br />
mit Abb.<br />
CHF 50 000.- / 70 000.-<br />
(€ 31 250.- / 43 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 69
70<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3276<br />
3276<br />
UTRILLO, MAURICE<br />
(Paris 1883 - 1955 Dax)<br />
Fleurs de Noel. 1940.<br />
Öl auf Holz. Unten rechts datiert und signiert: Noel 1940<br />
Maurice Utrillo.<br />
22 x 16 cm.<br />
Gutachten:<br />
- Paul Pétridès, Paris, 19. Oktober 1979.<br />
- Jean Fabris, Paris, 2. März 1990.<br />
Ausstellungen:<br />
- Japan 1996-97, Museum Fukuyama/ Musée Municipal de<br />
Senshu, Akita/ Musée Municipal Yonago/ Musée Municipal<br />
Koriyama/ Musée d’Obihiro, Hokkaido/ Musée Commémoratif<br />
„Oguiss“, Inazawa/ Musée Municipal Kitakyushu, Nr. 43 mit<br />
Farbabb.<br />
- Padova, Livorno, Roma 1997, Maurice Utrillo, Nr. 49 mit<br />
Farbabb.<br />
CHF 30 000.- / 50 000.-<br />
(€ 18 750.- / 31 250.-)<br />
Siehe Abb.
3277<br />
3277<br />
VLAMINCK, MAURICE DE<br />
(Paris 1876 - 1958 Rueil-la-Gadelière)<br />
Plateau de Pontoise.<br />
Tusche, Gouache und Aquarell auf Papier auf Karton.<br />
Unten rechts signiert: Vlaminck.<br />
Blatt 45,8 x 54,8 cm.<br />
Das Aquarell wird in das Werkverzeichnis der Arbeiten von<br />
Maurice de Vlaminck aufgenommen, das sich in Vorbereitung<br />
beim Wildenstein Institute in Paris befindet.<br />
Provenienz:<br />
- Galerie Vildrac, Paris.<br />
- Marc-Arthur Kohn, Genf, Auktion vom Dezember 1984, Lot<br />
Nr. 183.<br />
- Privatbesitz, Schweiz<br />
- Kunsthaus Lempertz, Köln, 11. Juni 2005, Lot Nr. 1098.<br />
- Privatsammlung, Vereinigte Staaten.<br />
CHF 70 000.- / 100 000.-<br />
(€ 43 750.- / 62 500.-)<br />
Siehe Abbildung.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 71
72<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3278<br />
DUNOYER DE SEGONZAC, ANDRE<br />
(Boussy-Saint-Antoine 1884 - 1974 Paris)<br />
Die schlafende Ruderin. 1924.<br />
Gouache über Tusche auf Papier auf Karton. Unten rechts<br />
signiert: A. Dunoyer de Segonzac.<br />
47,7 x 62,5 cm.<br />
Gutachten: D. De Varine-Bohan, Paris, 20. November 2007.<br />
Provenienz:<br />
- Galerie Ferrero, Genf.<br />
- Galerie <strong>Koller</strong>, Auktion 73, 1970, Lot Nr. 2819.<br />
- Privatsammlung, Schweiz.<br />
Literatur:<br />
- Jamot, Paul: Dunoyer de Segonzac, Paris 1929, mit Abb. S. 62.<br />
- Roger-Marx, Claude: Dunoyer de Segonzac, Genf 1951, Tafel 37.<br />
Ausstellung:<br />
- Genf 1915, Dunoyer de Segonzac, Musée d’ Art et d’ Histoire,<br />
Genf, 1915, Nr. 319.<br />
- 1964 Lausanne, Chefs d’oeuvre des Collections Suisse, Exposition<br />
Nationale Suisse Lausanne, Palais des Expositions, 1964.<br />
CHF 6 000.- / 9 000.-<br />
(€ 3 750.- / 5 630.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3279<br />
PICABIA, FRANCIS<br />
(1879 Paris 1953)<br />
Portrait Marie-Michel Revillon.<br />
Kohle auf Papier. Unten links signiert: Francis Picabia.<br />
24,5 x 20,8 cm.<br />
Dabei: Zwei Briefe von Francis Picabia, Paris 4. Dezember 1937<br />
und Thones 14. Juli 1943.<br />
CHF 1 800.- / 2 500.-<br />
(€ 1 130.- / 1 560.-)<br />
Siehe Abbildung.<br />
3278<br />
3279
3280<br />
3280<br />
PURRMANN, HANS<br />
(Speyer 1880 - 1966 Basel)<br />
Porträt Frau G. 1959.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: H. Purrmann.<br />
100 x 79,5 cm.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.<br />
CHF 20 000.- / 30 000.-<br />
(€ 12 500.- / 18 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 73
74<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3281*<br />
BARGHEER, EDUARD<br />
(1901 Hamburg 1979)<br />
Schneeberge in den Berner Alpen.<br />
Aquarell über Bleistift auf Papier. 46 x 48 cm.<br />
Gutachten: Eduard Bargheer Haus, Hamburg, 24. Mai 1999.<br />
CHF 3 000.- / 4 000.-<br />
(€ 1 870.- / 2 500.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3281<br />
3282<br />
3282<br />
BARGHEER, EDUARD<br />
(1901 Hamburg 1979)<br />
Stadt im Abendrot. 1962.<br />
Aquarell auf Papier. Unten rechts signiert und datiert:<br />
Bargheer 62.<br />
31 x 43,2 cm.<br />
Wir danken dem Eduard-Bargheer-Haus, Hamburg, für seine<br />
wissenschaftliche Unterstützung, es hat anhand eines Fotos die<br />
Echtheit dieses Werkes bestätigt.<br />
CHF 4 000.- / 5 000.-<br />
(€ 2 500.- / 3 130.-)<br />
Siehe Abb.
3283<br />
3283<br />
MORAN, THOMAS zugeschrieben<br />
(Hudson 1837 - 1926 Santa Barbara)<br />
Berglandschaft. 1910.<br />
Aquarell auf Papier. Unten links monogrammiert und<br />
datiert: TM. 1910.<br />
26,2 x 36 cm (Lichtmass).<br />
CHF 30 000.- / 40 000.-<br />
(€ 18 750.- / 25 000.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 75
76<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3284<br />
3284<br />
SIRONI, MARIO<br />
(Sassari, Sardinien 1885 - 1961 Mailand)<br />
Figura. Um 1943.<br />
Tempera über Bleistift auf Papier auf Leinwand montiert.<br />
Unten rechts signiert: Sironi.<br />
21 x 31 cm.<br />
Wir danken Herrn Dr. Francesco Meloni für seine wissenschaftliche<br />
Unterstützung. Er hat die Authentizität der Arbeit anhand<br />
eines Fotos mündlich bestätigt.<br />
Provenienz:<br />
- Galleria Cadario, Mailand.<br />
- Privatbesitz, Schweiz.<br />
CHF 5 000.- / 7 000.-<br />
(€ 3 130.- / 4 380.-)<br />
Siehe Abbildung.
3285<br />
3285<br />
MARINI, MARINO<br />
(Pistoia 1901 - 1980 Mailand)<br />
Dr. Werner Amsler.<br />
Bronze, einer von insgesamt zwei Güssen. Grün-schwarze<br />
Patina. Am Hals monogrammiert: M.M. Guss Menescardi,<br />
Austoni e Figini, Milano.<br />
Höhe, inkl. Marmorsockel 44 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Familie Dr. Amsler, Schaffhausen.<br />
- Privatbesitz, Schweiz.<br />
Literatur: Waldberg, Patrick/ di San Lazzaro, G./ Read, Herbert:<br />
Marino Marini, L’opera completa, Paris 1970, S. 343, Abb. S.<br />
157.<br />
CHF 50 000.- / 70 000.-<br />
(€ 31 250.- / 43 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 77
78<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3286<br />
3287<br />
3286<br />
GROMAIRE, MARCEL<br />
(Noyelles-sur-Sambre 1892 - 1971 Paris)<br />
Intérieur mit zwei Frauen.<br />
Öl auf Karton. Unten links signiert: Gromaire.<br />
23 x 17 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Galerie Assindia, Essen.<br />
- Privatbesitz, Schweiz.<br />
CHF 7 000.- / 12 000.-<br />
(€ 4 380.- / 7 500.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3287<br />
KOKOSCHKA, OSKAR<br />
(Poechlarn 1886 - 1980 Montreux)<br />
Amazone. 1960.<br />
Farbstift auf Papier. Unten rechts monogrammiert: OK.<br />
25,3 x 33,8 cm.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 000.- / 7 500.-)<br />
Siehe Abb.)
3288*<br />
MASEREEL, FRANZ<br />
(Blankenberghe 1889 - 1972 Avignon)<br />
Sur la Berge. 1931.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts monogrammiert und<br />
datiert: FM 1931. Verso auf Leinwand signiert und datiert:<br />
Frans Masereel 1931.<br />
61 x 78 cm.<br />
Literatur:<br />
- Vorms, Pierre: Masereel. Catalogue raisonnée, Antwerpen<br />
1976, Nr. 285.<br />
Ausstellung:<br />
- Leipzig 1931, Franz Masereel, Leipziger Kunstverein, 1931,<br />
Nr. 52.<br />
- Winterthur 1933, Kunstverein Winterthur, 1933, Nr. 8,<br />
Abb. Nr. 329.<br />
CHF 14 000.- / 18 000.-<br />
(€ 8 750.- / 11 250.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3288<br />
3289<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 79<br />
3289*<br />
MASEREEL, FRANZ<br />
(Blankenberghe 1889 - 1972 Avignon)<br />
Sidonie dans la vitrine du coiffeur. 1966.<br />
Öl auf Papier auf Karton. Unten links monogrammiert und<br />
datiert: FM 1966.<br />
50 x 65 cm.<br />
Literatur:<br />
- Vorms, Pierre: Masereel. Catalogue raisonnée, Antwerpen<br />
1976, Nr. 390.<br />
CHF 8 000.- / 12 000.-<br />
(€ 5 000.- / 7 500.-)<br />
Siehe Abb.
80<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3290<br />
3290<br />
TOBIASSE, THEO<br />
(1927 Palästina - lebt und arbeitet in Israel / Paris)<br />
Fleurs de chair.<br />
Mischtechnik auf Papier auf Karton. Oben in der Darstellung<br />
signiert und betitelt: tobiasse fleurs de chair.<br />
72 x 53 cm.<br />
CHF 16 000.- / 20 000.-<br />
(€ 10 000.- / 12 500.-)<br />
Siehe Abbildung.
3291<br />
3291<br />
CHAGALL, MARC<br />
(Vitebsk 1887 - 1985 Saint-Paul-de-Vence)<br />
Le Paradis terrestre. 1959.<br />
Wandkeramik. Zwei Kacheln. Weisskeramik und Glasur.<br />
Unten links sowie oben rechts in der Glasur signiert: Chagall.<br />
Unten rechts in der Glasur datiert: 1959. Verso auf der<br />
Platte signiert: Chagall Marc.<br />
25,4 x 50,7 cm.<br />
Gutachten: Comité Marc Chagall, Paris, September 1999.<br />
Provenienz:<br />
- Familie Marc Chagall.<br />
- Galerie gmurzynska, Zug.<br />
- Privatsammlung, Schweiz.<br />
CHF 80 000.- / 120 000.-<br />
(€ 50 000.- / 75 000.-)<br />
Siehe Abb.<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong> 81
82<br />
<strong>MODERNE</strong> <strong>KUNST</strong><br />
3293<br />
3292<br />
FRANZÖSISCHE SCHULE<br />
um 1900<br />
A la mode. Skizze.<br />
Bleistift auf Papier. 8 x 12,3 cm.<br />
CHF 1 200.- / 1 800.-<br />
(€ 750.- / 1 130.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3293<br />
DERAIN, ANDRE<br />
(Chatou 1880 - 1954 Arches)<br />
Reiter.<br />
Tusche über Bleistift auf Papier. Unten rechts signiert:<br />
A. Derain.<br />
24,8 x 28 cm.<br />
Provenienz: Paul Vallotton, Lausanne.<br />
CHF 1 000.- / 1 200.-<br />
(€ 630.- / 750.-)<br />
Siehe Abb.<br />
3292<br />
3294<br />
3294<br />
PASCIN, JULES<br />
(Vidin/ Bulgarien 1885 - 1930 Paris)<br />
Liegender Akt.<br />
Tusche auf Papier. Unten rechts signiert: Pascin. Unten<br />
rechts gegen Mitte Atelierstempel.<br />
73,5 x 57 cm.<br />
CHF 1 000.- / 1 500.-<br />
(€ 630.- / 940.-)<br />
Siehe Abb.