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Sägeblatt: Ausgabe 1 - Schweitzerhaus Verlag

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Interview mit Kerstin Surra<br />

Am Montag sprach die „Jung“-Verlegerin Karin Schweitzer mit Kerstin Surra, einer Autorin<br />

aus Köln. 2002 veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Auf den Stufen des Mondes“. Seither<br />

gilt sie als Geheimtip, wenn es um Wortpoesie und -schöpfung geht. Eine Sprache, die glitzert,<br />

wie eine Badewanne voller Schaumperlen. Eine Geschichte, die über die Grenzen dieser Welt<br />

hinaus geht und ihre Gesetze auf den Kopf stellt. Ein Abenteuer, welches jeder von uns gerne<br />

erleben würde. Ein Buch, in dem Bilder mit Worten gemalt werden. Eine Sprache, die Bilder<br />

malt, die in unseren Köpfen zu Abenteuern werden.<br />

Wer ist Kerstin Surra?<br />

Ich bin 39 Jahre alt, Mutter von<br />

zwei kleinen Kindern und wohne<br />

in Köln. In der schönen Stadt, in der<br />

man sich schon immer schöne Geschichten<br />

erzählt hat. Bücher haben<br />

schon immer eine große Rolle in<br />

meinem Leben gespielt. Sie selber<br />

schreiben und illustrieren zu können,<br />

macht mir sehr viel Spaß.<br />

Ja, das merkt man, wenn man deine<br />

Texte liest. Wie lange schreibst du<br />

schon?<br />

Wie lange ich schon schreibe? So<br />

lange ich denken kann. Als ich noch<br />

nicht schreiben konnte, habe ich die<br />

Geschichten in meinem Kopf erfunden<br />

und immer weiter ausgebaut.<br />

Das Schreibenlernen hat meinen<br />

Kopf davor bewahrt zu platzen.<br />

Wo holst du nur deine Ideen her?<br />

Dein Schreibstil ist so individuell,<br />

deine Sprache so blumenreich, so<br />

überschäumend, so bildgewaltig,<br />

dass man davon süchtig werden<br />

kann.<br />

Meine Ideen hole ich mir aus dem<br />

Leben. Ich beobachte genau. Oft<br />

stecken in kleinen Begebenheiten<br />

große Geschichten. Auf Reisen hole<br />

ich mir Anregungen, die ich gerne<br />

in meine Geschichten einbringe.<br />

Besonders der Urwald hat es mir<br />

angetan, aber auch die Weiten Patagoniens,<br />

die traurigen Straßen von<br />

Belfast oder das quirlige Treiben<br />

der Metropolen.<br />

Lustige und traurige Begebenheiten<br />

wechseln sich in den Geschichten<br />

ab, weil es auch im Leben so ist.<br />

Ich lasse gerne meine Phantasie<br />

spielen und manchmal treibt sie<br />

seltsame Blüten, die ich nicht immer<br />

unter Kontrolle habe.<br />

Du bist als Autorin selbständig und<br />

es ist deine Arbeit, wie lässt sich das<br />

neben den Pflichten einer Mutter<br />

und Ehefrau vereinbaren?<br />

Nein, Schreiben ist keine Arbeit,<br />

reinstes Vergnügen. Ich brenne darauf,<br />

mich endlich vor ein weißes<br />

Blatt setzen zu dürfen, und meinem<br />

Kopf zu erlauben, loszulegen. Dann<br />

sprudeln die Geschichten heraus.<br />

Manchmal denke ich, dass ich gar<br />

keinen Einfluss auf sie habe, weil<br />

sie schon fertig aufs Papier fallen.<br />

Ich schreibe, wann immer es mir<br />

meine Zeit erlaubt.<br />

Letztes Jahr hast du zusammen mit<br />

Katharina Ende die Trilogie „Amora“<br />

begonnen, was es schwierig, sich<br />

auf einen Schreibstil zu einigen?<br />

Gar nicht. Wir haben uns auf wunderbare<br />

Weise ergänzt und inspiriert.<br />

„Amora, Feenland in Gefahr“<br />

ist sozusagen im Wechsel entstanden.<br />

Katharina hat angefangen und<br />

ich habe weiter gemacht. Als ich<br />

eine Denkpause brauchte, hat Katharina<br />

weitergeschrieben, uns so<br />

weiter, immer abwechselnd. Wir<br />

haben uns gegenseitig lektoriert<br />

und auf diese wunderbare Weise ist<br />

ein Gemeinschaftswerk entstanden,<br />

auf das wir sehr stolz sind. „Feenland<br />

in Gefahr“ war vorletztes Jahr,<br />

letztes Jahr haben wir „Amora, die<br />

verlorene Stadt“ veröffentlicht und<br />

dieses Jahr erschaffen wir „Amora<br />

und das unbekannte Land“.<br />

Wir sind gespannt auf deine nächsten<br />

Veröffentlichungen.<br />

Nächstes Jahr wird es eine Fortsetzung<br />

von der großen Wanderung<br />

mit Ole Oleseon, Viola, die Sternensucherin<br />

und Spukdei, dem alten<br />

Poltergeist, Randolph, dem König<br />

ohne Volk, Clare, der Räuberhauptmännin<br />

geben.<br />

Vielen Dank, Kerstin, für dieses Interview.<br />

Für wahre Wunder in deinem<br />

Leben ist niemand anders<br />

zuständig als du selbst.<br />

Alles, was wir uns wünschen,<br />

alle Ziele, die wir gerne<br />

erreichen möchten,<br />

sind bereits in uns veranlagt.<br />

Allein deshalb können wir in<br />

Resonanz mit den erhofften<br />

Zielen treten.<br />

Wäre es nicht bereits in uns,<br />

würde ein Ereignis<br />

- welches es auch immer sei -<br />

nichts in uns in Schwingung<br />

bringen.<br />

Pierre Franckh

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