Reka aktuell I Winter 2011/12 - rekaaktuell.ch
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S<strong>ch</strong>litts<strong>ch</strong>uhs<strong>ch</strong>ritte kürzer, in der Ebene<br />
länger. Auf den rasanten Abfahrten aber ma<strong>ch</strong>en<br />
wir Didier Cu<strong>ch</strong>e Konkurrenz, die Skatingski<br />
sind fast so s<strong>ch</strong>nell wie alpine Bretter,<br />
und Didier Cu<strong>ch</strong>es Heimatdorf Les Bugnenets<br />
ist in der Luftlinie bloss fünf Kilometer<br />
von hier entfernt.<br />
Apéritif im Salon<br />
Na<strong>ch</strong> dem letzten Stück Waldrand ist eine<br />
Forststrasse zu überqueren, wir kommen auf<br />
eine Li<strong>ch</strong>tung. Die Gegend hier hat in ihrer<br />
grössten Verlassenheit etwas Magis<strong>ch</strong>es, sie<br />
ist wie verzaubert. Wie eine Ers<strong>ch</strong>einung erblicken<br />
wir re<strong>ch</strong>ter Hand ein grosses Gebäude,<br />
das hier, wo si<strong>ch</strong> Hase und Wilds<strong>ch</strong>wein<br />
Gute Na<strong>ch</strong>t sagen, dur<strong>ch</strong> seine städtis<strong>ch</strong> anmutende<br />
Ar<strong>ch</strong>itektur auffällt. Später erfahren<br />
wir: Drei wohlhabende Brüder haben<br />
<strong>Reka</strong> <strong>aktuell</strong> I <strong>Winter</strong> <strong>2011</strong> /<strong>12</strong><br />
das Haus gebaut, jede der Familien bekam<br />
ein Stockwerk. Das war vor 150 Jahren, später<br />
gehörte das Haus der Familie der S<strong>ch</strong>okolade-Sprünglis<br />
in Züri<strong>ch</strong>, und heute ist es das<br />
Hôtel de La Chaux-d’Abel. Die Herberge hat<br />
ihren eigenen Stil und Zauber, s<strong>ch</strong>on von<br />
aussen gesehen. An den Fenstersimsen sind<br />
Die Gegend hier hat in ihrer grössten Verlassenheit<br />
etwas Magis<strong>ch</strong>es, sie ist wie verzaubert.<br />
s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>te Arrangements aus Ästen mit Tannzapfen<br />
angebra<strong>ch</strong>t.<br />
Im Eingang heisst die Patronne, Agnès Fro<strong>ch</strong>aux,<br />
ihre Gäste willkommen und serviert<br />
den dürstenden Langlaufseelen einheimis<strong>ch</strong>es<br />
Bier. Seit fünf Jahren führen sie und<br />
ihr Mann Daniel das Gasthaus, do<strong>ch</strong> sie führen<br />
es ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> so, sondern sie sind mit<br />
Leib und Seele mit ihm verbunden, sie ma<strong>ch</strong>en<br />
es zu ihrem Kunstwerk. Frau Fro<strong>ch</strong>aux<br />
sagt, das Haus habe eine Seele, und sie habe<br />
hier s<strong>ch</strong>on so viel erlebt, dass sie ein Bu<strong>ch</strong><br />
s<strong>ch</strong>reiben mö<strong>ch</strong>te, ein Bu<strong>ch</strong> darüber, wie der<br />
Geist von Chaux-d’Abel aus der Vergangenheit<br />
in die Gegenwart gekommen sei und in<br />
die Zukunft weiterlebe. Überall stehen fris<strong>ch</strong>e<br />
Blumen, au<strong>ch</strong> jetzt, mitten im <strong>Winter</strong>.<br />
Viele der Gäste sind Stammgäste, kommen<br />
immer wieder hierher, im Sommer wie im<br />
<strong>Winter</strong>. Das Hotel hat einen behagli<strong>ch</strong>en<br />
Salon, in dem das Cheminéefeuer knistert.<br />
Die Gäste unterhalten si<strong>ch</strong> leise, sie lesen,<br />
s<strong>ch</strong>reiben Ansi<strong>ch</strong>tskarten und Tagebu<strong>ch</strong>.<br />
Stolz zeigt dann Madame Fro<strong>ch</strong>aux den<br />
Gästen ihre Zimmer, die ni<strong>ch</strong>t etwa Nummern,<br />
sondern romantis<strong>ch</strong>e Namen tragen:<br />
Les Anges, Les Lutins, La Musique, dann<br />
au<strong>ch</strong> Namen der reinen Lebenslust, wie La<br />
Vespérale und La Conviviale. Den Namen<br />
entspre<strong>ch</strong>end sind sie eingeri<strong>ch</strong>tet, ges<strong>ch</strong>mackvoll,<br />
grosszügig, ländli<strong>ch</strong> und do<strong>ch</strong><br />
elegant. Die Wirtin wüns<strong>ch</strong>t einen guten<br />
Aufenthalt. Wenn es Zeit ist für den Apéritif<br />
im Cheminée-Salon, wird sie dreimal an die<br />
Zimmertür klopfen. �