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Statt Mathe steht Natur auf dem Stundenplan

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Augsburger Allgemeine, 23. April 2010Hollenbach<strong>Statt</strong> <strong>Mathe</strong> <strong>steht</strong> <strong>Natur</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><strong>Stundenplan</strong>In der Schule sollte man fürs Leben lernen. Diese alte Weisheit wird gelegentlichangezweifelt. In der Hollenbacher Schule aber wurde der Satz gestern in je<strong>dem</strong> Fall mitLeben erfüllt. Eine Pflanzaktion sollte dazu beitragen, die Buben und Mädchen mit <strong>dem</strong>breiten Thema Umweltschutz vertraut zu machen.Dass man mit <strong>dem</strong> Aufforsten von zwei Flächen mit insgesamt knapp 3000Quadratmetern nicht alle Probleme <strong>auf</strong> unserer Mutter Erde beseitigen kann, das warden Initiatoren dieses Aktionstags natürlich bewusst. Aber man wollte damit einenAnstoß geben und einen kleinen Anfang machen.Lehrerin Heidi Büschl blickte zurück <strong>auf</strong> die Weltklimakonferenz in Kopenhagen, die nachAnsicht vieler Umweltschützer wenig gebracht hat. Dar<strong>auf</strong>hin entschloss man sich, eineMillion Bäume zu pflanzen; gut 600 000 davon wurden bereits eingesetzt. Außer<strong>dem</strong> sollen45 Botschafter der Aktion „Plant for the Planet“ (Pflanze für den Planeten) im Sommer nachBonn fahren und dort in der Vorbereitung <strong>auf</strong> den nächsten Weltklimagipfel mit 45Umweltministern ebenfalls Bäume pflanzen.Eine Vogelkirsche für den PausenhofIn Hollenbach heißen die vier Botschafter Raphael Franke, Anna-Lena Birkl, Manuel Müllerund Laura Smetana. Franke erhielt den Auftrag, einen Baum zu besorgen, der am gestrigenDonnerstag im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung zum Projekttag im Pausenhoffachgerecht <strong>auf</strong>gestellt wurde. Dazu rief er bei der Firma Christoph in Weichenberg an underhielt mit der Vogelkirsche ein Exemplar vom „Baum des Jahres 2010“ gratis.Mit Gedichten und Liedern wurde die Veranstaltung <strong>auf</strong>gelockert. Pfarrer Stefan Gastspendete <strong>dem</strong> Baum den kirchlichen Segen. Förster Martin Epp, der ebenfalls eingebundenwar, gab den Kindern Tipps, wie man die Bäume richtig einsetzt. Einen Scheck über 2009Euro überreichte Martin Haile von der Firma Prolignis an Heidi Büschl. Mit diesem Geldwurden bereits Bäume in Südamerika gepflanzt, quasi als Gegenmaßnahme zur Abholzung


des Regenwaldes. Haile sucht als Projektmanager Plätze für neue Heizkraftwerke, die Holzverwenden.Bereits am Mittwoch lief die Aktion an der Hollenbacher Schule mit Vorträgen an. Gesternwaren sechs Fahrten nach Schönbach und Mainbach vorgesehen, heute folgen zwei weitere.Dann werden am Waldrand von Schönbach 1000 Fichten, 200 Buchen und 100 Lärcheneingesetzt. „Die haben ich selber bezahlt“, berichtete Josef Baur, Besitzer dieses 2200Quadratmeter großen Grundstücks. Auf <strong>dem</strong> Bolzplatz in Mainbach stellt die Gemeindeweitere 600 Quadratmeter zur Verfügung. In diesem Fall übernimmt die Kommune dieKosten der Setzlinge.„Heute ist ein besonderer Tag“, hatte Schulrektor Josef Lechner erklärt, der später wieBürgermeister Hans Riß ebenfalls zum Spaten griff. <strong>Statt</strong> <strong>Mathe</strong>, Deutsch oder Englisch ginges diesmal um die <strong>Natur</strong>. Lechner verwies <strong>auf</strong> Förster Martin Epp: „Ohne ihn hätten wir dasnicht durchführen können.“Epp erinnerte daran, dass der 25. April seit 1952 stets als „Tag des Baumes“ begangen werde.Außer<strong>dem</strong> stellte er die Bedeutung der Artenvielfalt heraus. Dann beschrieb er dieVogelkirsche, die nicht nur im Frühjahr mit ihren weißen Blüten schön anzuschauen sei,sondern auch für Vögel und Insekten von großer Bedeutung sei. Und nicht zuletzt könne mandas Holz für den Bau von Möbeln verwenden.Ernst Haile sprach von einer einmaligen Aktion in der Bundesrepublik: „Das sollte man 1000-mal kopieren.“ Nach den Reden ging es per Bus hinaus, wo schon die kleinen Pflanzen <strong>auf</strong><strong>dem</strong> Anhänger eines Traktors bereitlagen. Was in Hollenbach in dieser Woche vorgemachtwurde, das soll Schule machen. So ist beispielsweise vorgesehen, dass in Inchenhofen undAindling ähnliche Aktionen durchgeführt werden. In Hollenbach jedenfalls hat es denKindern sichtlich Spaß gemacht, einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.Johann Eibl

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