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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge vorträge vor mitgliedern der ...

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träglich - es ist ja nicht die Sprache solcher Leute, aber wir könnenes doch mit diesem Ausdrucke bezeichnen — zu ihrem Heiligen nachihrer Art, indem sie ihn auf allen Akademien einen großen Naturforscherheißen. Das hat durchaus inneren Zusammenhang. Die Naturforschung<strong>der</strong> Gegenwart ist nur möglich, indem sie so beschaffen ist,daß sie gerade jemanden, <strong>der</strong> durch und durch auf dem Standpunkt<strong>der</strong> Theologie des Mittelalters steht, als einen maßgebenden Naturforscheransieht. Die Naturforschung <strong>der</strong> Gegenwart ist durchaus dieFortsetzung des innersten Nervs <strong>der</strong> scholastischen Theologie; das an<strong>der</strong>eist bloß etwas, was nachgezogen wird, aber sie ist die richtigeFortsetzung bis in unsere Zeit hinein, sie ist eine Fortsetzung <strong>der</strong> scholastischenZeit.Und deshalb ist es ganz in Ordnung, daß Johann Gregor Mendelnachträglich als ein großer Naturforscher anerkannt wird; er ist esauch, aber im gut katholischen Sinne. Bei ihm hatte es einen Sinn,bloß auf die Erbsen zu schauen, die sich miteinan<strong>der</strong> vermischen, weildas katholisches Prinzip ist, weil da alles das, was übersinnlich ist, ebenin <strong>der</strong> Tradition und in den Büchern enthalten ist; bei den Naturforschernhat es keinen Sinn, nicht den geringsten, höchstens wenn manbei dem Ignorabimus stehenbleibt und sich dem Agnostizismus ergibt.Das ist <strong>der</strong> Grundwi<strong>der</strong>spruch in unserer Gegenwart. Das ist dasjenige,auf das man aufmerksam sein muß. Wenn man nicht auf dieseDinge hinsieht, dann wird man gar nicht verstehen, woher alle möglicheUnklarheit, woher das Wi<strong>der</strong>spruchsvolle in unserem gegenwärtigenTreiben stammt. Aber die Bequemlichkeit <strong>der</strong> Gegenwart läßt dieMenschen nicht dazu kommen, in diese Dinge hineinzuschauen.Denken Sie nur, wenn das, was heute über die Weltereignisse gesagtwird, Geschichte wird — die Menschen <strong>der</strong> Nachwelt bekommendiese Geschichte! Glauben Sie, daß die viel Wahrheit haben werden?Ganz gewiß nicht! Aber für uns ist eben Geschichte so gemacht worden.Diese Geschichtspuppen, die da in den gebräuchlichen Geschichtendargestellt werden, die geben nicht wie<strong>der</strong>, was wirklich in <strong>der</strong> Menschheitsentwickelunggeschehen ist. Aber wir sind in <strong>der</strong> heutigen Zeit daangekommen, wo es dringende Notwendigkeit ist, daß die Menschenerkennen lernen, was wirkliches Geschehen ist. Es genügt nicht, daßCopyright Rudolf Steiner Nachlass-Verwaltung Buch: 214 Seite: 2 8

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