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Kirchennachrichten Bleicherode&Niedergebra; Jan-Feb 2013

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. Die ZeitZeitkrankheitWir alle erleben und bedauern es, besonders wenn das alte Jahr bereits wieder endetoder das neue schon wieder in vollem Lauf ist: Wie schnell vergeht die Zeit. Und wirwerden, ob wir es wollen oder nicht, scheinbar mitgewirbelt. – Das ist jedoch nichtallein ein Phänomen der heutigen Zeit. Bereits 1685 erließ der dt. Kaiser ein „Ediktzur Verlangsamung der Zeit“. – Wir wissen, dieses Edikt war vergebens.Heute haben es die Menschen eiliger denn je. Sie hetzen, um alles unter einen Hut zubekommen, Arbeit, Familie, Freizeit, Vergnügen – und leiden immer mehr darunter.Depression, Burn Out, Bluthochdruck, Magengeschwüre, Rhythmusverlust,Schlafstörungen haben Hochkonjunktur. Der Begriff „Zeitkrankheit“ hat vieleGesichter. Websites im Internet beschäftigen sich damit, z.B. www.eilkrankheit.deoder Ähnliches. Wir fühlen, dass da etwas nicht in Ordnung ist mit dieserGesellschaft, mit unserem Leben. Und was uns meist in den Medien alserstrebenswert präsentiert wird, macht alles noch schlimmer.Aber es gibt auch Gegenbewegungen von Menschen, die das so nicht weitermachenwollen: Vereine zur Verzögerung der Zeit, Meldestellen für Glücksmomente, Slow-Art-Tage (d.h. „langsame Kunst“).Dem Aufputschgetränk „Red Bull“ („roter Bulle“) wird das Gelassenheitversprechende Getränk „Slow Cow“ („langsame Kuh“) entgegengesetzt. In Kircheund öffentlichem Dienst wird Mitarbeitern ein Sabbat-Jahr ermöglicht. DieComputerpioniere der ersten superschnellen Rechner haben gerade die langsamsteUhr der Welt gebaut. Sie tickt 1 mal pro Jahr, schlägt 1 mal pro Jahrhundert und derKuckuck erscheint 1 mal pro Jahrtausend. Ähnlich motiviert ist eine Orgelaufführungin Halberstadt, die „gerade“ läuft. Es wird ein Orgelstück, das eigentlich eine halbeStunde dauert, so verlangsamt aufgeführt, dass daraus 629 Jahre und 9 Monatewerden (entspricht ca. der Bauzeit des Kölner Doms!).Warum das alles? Verrückt? – Die Initiatoren sagen: „Wir verschicken einemusikalische Flaschenpost … In einer Zeit, in der wir keine mehr haben, legen wiretwas fest, das über alle Zeit hinausgeht.“ Und die Computerpioniere als Entwicklerder langsamsten Uhr erklären auch das Warum: „Die Generationen sollen nicht anverlorene Nanosekunden denken, sondern an die Zukunft.“ – Was macht ein erfülltesLebens aus? Möglichst viel zu erleben oder ist es die Qualität des Erlebten?Wir Christen wissen, „hinter dem Horizont geht´s weiter“, uns erwartet die Ewigkeitbei Gott. Bereiten wir uns in unserer Lebenseinteilung darauf, auf das Wichtigste,vor? In Notsituationen, wie z.B. schwerer Krankheit oder tiefer Sorge, wird es dannganz deutlich: Das meiste, dem wir im Leben nachhetzen, ist auf einmal so unwichtig.„Was hilfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewänne und nähme an seinerSeele Schaden?“ ( Markus 8, 36 )Dr. Ch. Maletz3

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