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Heft 28-Umschlag.PMD - DAV Sektion Chemnitz

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Klettersteige am Gardasee<br />

Stefan Bengs<br />

Auf dem Gipfel des Cima SAT,<br />

1200 m über dem Gardasee<br />

Foto: Stefan Bengs<br />

32<br />

Wer das Wort Gardasee nur in Verbindung mit Baden,<br />

Surfen, Einkaufen und Relaxen in Verbindung<br />

bringt, tut der Landschaft Unrecht. Zieht sich doch<br />

am Ostufer das Monte-Baldo-Massiv mit über 2000<br />

Metern Höhe hin und an Nord- und Westufer bieten<br />

steil aufragende Kalksteinwände mit mehr als<br />

600 Meter Wandhöhe Klettervarianten für jeden Geschmack.<br />

Da ist unmittelbar bei Riva die Via dell´<br />

Amicizia, die „Leiter der Freundschaft“, leicht aber<br />

luftig. Ein aufwändiges Leiternsystem leitet über eine<br />

imponierende Felswand, aus der als Gipfel die Cima<br />

SAT auf den mehr als 1200 Meter tiefer gelegenen<br />

Wasserspiegel hinabblickt. 600 Meter sind davon<br />

reine Kletterei, die ein interessanter Klettersteig überwindet.<br />

Anspruchsvoller ist der Klettersteig „Gerardo Sega“<br />

am Monte Baldo. Vom Etschtal aus sieht man ihn als<br />

einen Höhenzug aus zerrissenem Kalkstein hoch und<br />

steil aufragen. Durch diese weiße Felsenwelt führt<br />

eine kühne, teilweise außergewöhnlich ausgesetzte,<br />

aber landschaftlich äußerst reizvolle Steiganlage.<br />

Bereits der Weg zum Einstieg führt an einem beein-<br />

druckenden Wasserfall vorbei. Über 100 m stürzt das Wasser über rötliche Felskaskaden in<br />

die Tiefe. Dann öffnet sich eine Felsszenerie, die auch in den Alpen ihresgleichen sucht. Eine<br />

monumentale Felsenapsis, ca. 200 Meter hoch und breit, wölbt sich in einem kühnen Bogen<br />

vor und über dem Besucher. Oben schiebt sich ein Dach, busch- und baumbewachsen, etwa<br />

50 Meter weit nach vorn. Durch diese Felsenwelt führt unser Klettersteig.<br />

Anstrengend und deutlich schwieriger ist die „Via ferrata Pero Degasperi“ auf den Monte<br />

Bodone, 2098 m, dem Hausberg von Trient, laut Kletterführer ein „rassiger“ Klettersteig.<br />

Bei schönstem Wetter brechen wir früh auf und erreichen nach kurzer Autobahnfahrt die<br />

Abzweigung Trient. Jetzt geht es auf kurvenreicher Straße steil bergauf, bis wir auf 1480 m<br />

nach kurzer Sucherei unseren Parkplatz finden. Unter mächtigen Sesselliftstützen beginnen<br />

wir unseren Anstieg. Erst geht es moderat über blumige Wiesen mit leichtem Gebüsch vorwärts.<br />

Nach Überwindung eines flachen Sattels öffnet sich der Blick auf das tief unten liegende<br />

Etschtal mit Wohnsiedlungen und Autobahn. Der Weg führt jetzt am Osthang der das Tal<br />

begrenzenden steilen Kalkfelsen entlang. Im Kletterführer steht dafür „unangenehm luftig“.<br />

Wir finden es toll, auf kaum hüftbreitem Pfad in der schroffen Flanke zu gehen und die

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