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Er ist am 25. September 1834 in Schaffhausen geboren 51 , als neuntes<br />
von zehn Geschwistern und als Sprössling einer außerordentlich<br />
angesehenen Familie, deren Stammvater ein Arzt war, der 1706 vom<br />
Kaiser in den Adelsstand erhoben worden war. Seine Nachkommen<br />
stellten in Schaffhausen sowohl Ratsherren als auch etliche Bürgermeister.<br />
Dieses Amt hatte sogar Victors Vater inne, Anselm Franz<br />
von Meyenburg (1788-1864), – bis er auf Abwege geriet und das<br />
Vermögen der Familie verspielte. Er soll wirklich, heißt es verstohlen<br />
im Familienkreis, „gejeut“ haben. Tatsache ist: Anselm Franz musste<br />
seine Heimatstadt und seine verarmte Familie verlassen und in der<br />
Fremde Geld verdienen. Sein Sohn Victor verehrte ihn angeblich lebenslang.<br />
Victor von Meyenburg verbrachte nach dem familiären Unglück<br />
Kindheit und Jugend <strong>bei</strong> seiner Schwester Sophie (1818-1870) die<br />
den Pfarrer Conrad Hirzel (1804-1884) geheiratet hatte, im Zürcher<br />
Dörfchen Weiach. Bis er eine zweijährige Lehre als Bildhauer begann.<br />
Der Schaffhausener Maler und Bildhauer <strong>Johann</strong> Jacob<br />
Oechslin (1802-1873) war sein erster – und entscheidender – Meister.<br />
Oechslin gilt als ein volksnaher Künstler, der seinen Werken einen<br />
Schuss Realismus und Humor mitgab, Züge, die die oft eher pathetischen<br />
Ar<strong>bei</strong>ten vieler Zeitgenossen vermissen lassen. Seinem Schüler<br />
scheint dieser fröhliche, gelegentlich satirische, Zug entgegen gekommen<br />
zu sein. In München, wo er ab 1852 die Akademie besuchte<br />
(und Hermann Allmers kennenlernte), soll er sich in Zeichnungen im<br />
Stile von Wilhelm Busch, Oberländer und Spitzweg versucht – und<br />
gehungert haben:<br />
Später erzählte er etwa seinen staunenden Kindern, dass es in<br />
dem höchst bescheidenen Wirtshaus, wo er sein Mittagessen<br />
einnahm, keine Teller gab, sondern nur napfartige Aushöhlungen<br />
in der Tischplatte; das Besteck war an Ketten befestigt. Die Suppe<br />
wurde mittels einer Spritze in den Napf «serviert» und alsbald<br />
wieder aufgezogen, wenn der Zehner dafür nicht prompt erlegt<br />
wurde. 52<br />
In Berlin bildete er sich <strong>bei</strong> Hugo Hagen weiter (einem wichtigen Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
Christian Rauchs) und blieb zeitlebens dem realistisch gemilderten<br />
Klassizismus seiner Lehrer verpflichtet. So urteilt jedenfalls<br />
der Kunsthistoriker Dieter Ulrich aus Zürich – einer der wenigen<br />
Fachleute, die sich mit diesem Künstler befasst haben.