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Handlungsempfehlung 1 - Gesundheit Berlin eV

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8<br />

Bewegungsförderliche<br />

Umgebung sowie die<br />

sprachliche Anregung<br />

<strong>Gesundheit</strong>sbezogene Themen<br />

zung durch Gynäkologinnen und Gynäkologen, Hebammen, Vertreterinnen und Vertreter des Kinder- und<br />

Jugendgesundheitsdienstes (im Folgenden KJGD) beim Ersthausbesuch, Kinder- und Jugendärztinnen und<br />

-ärzte sowie im Rahmen von Kompetenz stärkenden Angeboten wie Schwangerentreffs, Stillgruppen, Elterncafés<br />

etc. entwickelt werden. Soziokulturelle Besonderheiten werden dabei prioritär berücksichtigt.<br />

n Zur Aufklärung, Information und Beratung von Eltern mit Migrationshintergrund werden die Zugangswege<br />

und Kompetenzen der Stadtteilmütter und weiterer Multiplikatorinnen und Multiplikatoren genutzt.<br />

Psychomotorische Entwicklung<br />

InTEGRIERTER HAnDLUnGSLEITFADEn<br />

Wahrnehmung und Bewegung bilden die Grundlage<br />

kindlichen Lernens (DJI 2007).<br />

Die psychomotorische und sprachliche Entwicklung<br />

eines Säuglings und Kleinkindes erfolgt bei allen Kindern<br />

nach dem gleichen Muster, allerdings in unterschiedlicher<br />

Geschwindigkeit (BZgA 2011). Die Meilensteine<br />

der kindlichen Entwicklung geben allenfalls an,<br />

WAS erwartet werden darf, aber nicht, WAnn man es<br />

erwarten kann. Die Entwicklung eines Kindes verläuft<br />

individuell und – was wichtig ist: sie kann nicht beschleunigt<br />

werden, jedes Kind hat sein eigenes Tempo!<br />

Eine bewegungsförderliche Umgebung sowie die<br />

sprachliche Anregung durch die Bezugspersonen sind<br />

Voraussetzungen dafür, dass Kinder sich ihren Möglichkeiten<br />

entsprechend entwickeln können.<br />

Für Kinder unter drei Jahren lässt sich die altersgemäße<br />

Entwicklung über die Früherkennungsuntersuchungen<br />

U1 bis U7a durch niedergelassene Kinder-<br />

und Jugendärztinnen und -ärzte bzw. den KJGD spiegeln.<br />

Die von Kindern in belastenden Lebenslagen vergleichsweise späte Inanspruchnahme der Frühförderung<br />

– häufig werden derartige Bedarfe erst im Zuge der Einschulungsuntersuchungen sowie des Schulbesuchs deutlich<br />

– verweist jedoch darauf, dass einerseits die pädiatrischen Untersuchungen sensibler, andererseits bürokratische<br />

Zugangshemmnisse zur Frühförderung abgebaut und die Angebote stärker auf die Bedürfnisse von<br />

Kindern in belastenden Lebenslagen ausgerichtet sein sollten.<br />

Aufsuchende Familienarbeit durch Hebammen, Familienhebammen, Fachkräfte des KJGD, muttersprachliche<br />

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, sowie Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe und Familienbildungsprogramme<br />

bzw. Angebote zur Stärkung von Elternkompetenzen im Rahmen lokaler, integrierter Unterstützungssysteme<br />

können Eltern in belastenden Lebenslagen in ihren Fähigkeiten bestärken. Sie fördern den Aufbau<br />

einer positiven Bindung der Eltern zu ihren Kindern, die Fähigkeit, die Entwicklung des eigenen Kindes einschätzen<br />

und ein Entwicklung förderndes Verhalten an den Tag legen zu können.

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