22. März 2007 - Pontes
22. März 2007 - Pontes
22. März 2007 - Pontes
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Festveranstaltung<br />
„5 Jahre PONTES - Aufbruch in die Zukunft“<br />
<strong>22.</strong> <strong>März</strong> <strong>2007</strong><br />
Liebe Festgäste, darum werden Sie entschuldigen, wenn ich mich später still zurückziehe. Wir schätzen Ihre<br />
Arbeit und Sie, so bitte ich, schätzen unser Gebet. „Ora et labora, bete und arbeite“! Ja, es trennt nicht, es<br />
verbindet!<br />
So haben wir eine gemeinsame Adresse: St. Marienthal.<br />
Dr. Michael Schlitt<br />
Stiftungsdirektor des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal<br />
Auch ich möchte Sie zu dieser Festveranstaltung ganz herzlich begrüßen.<br />
Zunächst möchte ich Ihnen von einem interessanten Experiment erzählen, das vor<br />
einigen Jahren an der Kieler Universität durchgeführt wurde. Bei diesem Experiment<br />
wurde vom Versuchsleiter eine fiktive afrikanische Region erfunden, „Tanaland“<br />
genannt. Die wichtigsten Daten und Einflussgrößen wurden in einem Computer gespeichert. Sie waren den<br />
tatsächlichen Bedingungen in Afrika entnommen. Ein Dialog-Programm wurde entwickelt, das es den Compu-<br />
terbenutzern ermöglichte, die Bedingungen in Tanaland durch entsprechende Maßnahmen zu verändern. Man<br />
konnte sozusagen die Zukunft von Tanaland simulieren und auch bei Fehlentwicklungen entsprechend eingrei-<br />
fen. In das Computer-Programm waren die Geburts- und Sterbedaten der Bewohner, ihre Ernährungs- und<br />
Jagdgewohnheiten, die wichtigsten Tier- und Pflanzenarten sowie deren Abhängigkeit vom Niederschlag und<br />
vieles mehr eingespeichert.<br />
Zahlreiche hochintelligente Studenten unterschiedlichster Fachrichtungen bekamen nun die Aufgabe, ganz<br />
allgemein dafür zu sorgen, dass es den Menschen von Tanaland besser ginge. So konnten die Studenten<br />
beispielsweise Staudämme bauen, Industrie- und Kraftwerke ansiedeln, Medizin und Hygiene verbessern und<br />
Anbauarten und Düngung verändern. Auf diese Weise konnte das Land über mehrere Etappen durch ein<br />
Jahrhundert gesteuert werden.<br />
Das Ergebnis war niederschmetternd: Statt dass das Leben der Menschen in Tanaland sich besser gestaltete,<br />
traten nach vorübergehenden Besserungen, Katastrophen und Hungersnöte auf. Die Viehherden waren auf<br />
einen Bruchteil zusammengeschmolzen, die Nahrungsquellen ebenso wie die Finanzen zugrunde gerichtet.<br />
Obgleich alle Versuchspersonen das Gute wollten, schufen sie ein Chaos und führten das Land in die Katas-<br />
trophe. Was aber war passiert?<br />
PONTES - Lernen in und für Europa<br />
Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal<br />
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