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Phenol sollten auch an<strong>de</strong>re chemische Produkte<br />
hergestellt wer<strong>de</strong>n. Nach<strong>de</strong>m eine Fusion mit <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Firma albert Werke erfolgt war, erlebte<br />
die Société Chimique <strong>de</strong> Steinfort einen kurzfristigen<br />
aufschwung. 1964 schlossen sich aber die Tore <strong>de</strong>s<br />
Unternehmens, <strong>de</strong>nn die Konkurrenz <strong>de</strong>r amerikanischen<br />
Firmen war zu groß gewor<strong>de</strong>n.<br />
im oktober <strong>de</strong>s Jahres 1964 verhan<strong>de</strong>lte die Gemein<strong>de</strong><br />
mit <strong>de</strong>r Firma U.S. rubber, welche beabsichtigte, auf<br />
<strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ehemaligen Phenolwerkes ein neues<br />
Werk zu errichten. Es galt jedoch eine Bedingung<br />
einzuhalten, nämlich die gelagerten Glaubersalzmengen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r zwei folgen<strong>de</strong>n Jahren zu<br />
entfernen. die Glaubersalzmengen stammten aus<br />
einem künstlichen See, von <strong>de</strong>r Bevölkerung Giftsee<br />
genannt. in diesen wur<strong>de</strong>n früher die sulfat- und<br />
phenolhaltigen abwässer mittels eines Kanalrohres<br />
geleitet, um dort auszukristallisieren. dieser See<br />
stellte aber eine Gefahr für die Eisch und das Grundwasser<br />
dar, da <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n eine hohe durchlässigkeit<br />
aufwies. Wie vereinbart erfolgte bis 1966 <strong>de</strong>r abtransport<br />
<strong>de</strong>r Salze. allerdings traten Schwierigkeiten bei<br />
<strong>de</strong>r endgültigen Eliminierung <strong>de</strong>s Glaubersalzes auf,<br />
und in Sterpenich mußte ein Zwischenlager errichtet<br />
wer<strong>de</strong>n. Bis 1975 war das Glaubersalz dann entsorgt.<br />
U.S. rubber schloß sich mit Uniroyal Engelbert zusammen<br />
und eröffnete 1965 ein neues Werk auf <strong>de</strong>m ehemaligen<br />
Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Phenolwerkes. 1979 wur<strong>de</strong> die<br />
Uniroyal Engelbert Textilcord S.a. von <strong>de</strong>r Continental<br />
aG übernommen. 1997 übernahm Glanzstoff austria<br />
<strong>de</strong>n Betrieb mit <strong>de</strong>r Namensän<strong>de</strong>rung Textilcord<br />
Steinfort S.a. dieser Betrieb beliefert reifenhersteller<br />
mit reifenverstärkungsgewebe.<br />
Der künstliche See (Giftsee mit <strong>de</strong>n Glaubersalzmengen. Im Hintergrund<br />
<strong>de</strong>r « Schwaarzenhaff ». © ASIS.<br />
Das Phenolwerk gegen 1955. © ASIS.<br />
Am 30ten August 1966 brachen die zwei letzten Ziegelsteinschlote<br />
<strong>de</strong>r Hochöfen 1 und 3 durch Sprengung in sich zusammen. Sie hatten<br />
eine Höhe von 65m und waren die letzten Wahrzeichen einer einstig<br />
vielversprechen<strong>de</strong>n Industrie. Nach und nach fielen auch die an<strong>de</strong>ren<br />
Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>m damaligen Abbrucheifer zum Opfer. Erhalten blieben 3<br />
verwahrloste Bauten. © Tageblatt-Archiv.