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Braunschweigisches Jahrbuch für Landesgeschichte 81.2000

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Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684BRAUNSCHWEIGISCHES JAHRBUCHFÜRLANDESGESCHICHTE


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Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684BRAUNSCHWEIGISCHES JAHRBUCHFÜRLANDESGESCHICHTEIM AUFTRAGE DESBRAUNSCHWEIGISCHEN GESCHICHTSVEREINSHERAUSGEGEBEN VONHORST-RÜDIGER JARCKDer ganzen ReiheBand 81Selbstverlag des Braunschweigischen Geschichtsvereins


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684GEDRUCKT MIT FÖRDERUNG DERNORDDEUTSCHEN LANDESBANKGIROZENTRALEHANNOVER-BRAUNSCHWEIGSchriftleitung:Ltd. Archivdirektor Dr. Horst-Rüdiger Jarck, Wolfenbüttel, Forstweg 2(Niedersächsisches Staatsarchiv)Rezensionen:Bearbeitet von Archivoberrat Dr. Ulrich Schwarzder Vereinsveröffentlichungen:Braunschweigischer Geschichtsverein e. V.TauschsteIJe38302 Wolfenbüttel, Forstweg 2(Niedersächsisches Staatsarehiv)Vertrieb:Buchhandlung GraffSack 1538100 BraunschweigE-Mail: infos@graff.deISSN 1437-2959Druck und Verarbeitung: poppdruck, 30851 Langenhagen


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684INHALTAufsätzeStudenten als Einwohner in der Universitätsstadt Helmstedtvon Stefan Brüdermann ........................................................ 9<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714. Heeresorganisation imSpannungsfeld von landständischer Verfassung und fürstlichem Absolutismusvon Rainer Jacobs .............................................................. 29Stendhals dienstliche Korrespondenz (1807-1808).Ein Beitrag zu seiner Biographie und zur <strong>Landesgeschichte</strong>von Hans Mattauch . . .. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . 77Landrabbinat und Landesrabbiner im Herzogtum Braunschweigvon Joachim Schmid............................................................ 101Die Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig.Aufbau und Organisation in der Zeit des Deutschen Bundes 1815-1866von Ralph Burmester .. . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . .. . . . .. . .. . . . . . . . . .. . .. . 117Kleinere BeiträgeDas Skizzenbüchlein von 1586: Ein Beitrag zur Landesprospektion unterHerwg Julius von Braunschweig-Wolfcnbüttelvon Christian Lippelt M.A...................................................... 151Von Helmstedt nach Neapel: Der Gärtner Johann Andreas Graefervon Marcus Köhler ............................................................. 163Sonderbeitrag zur Erschließung der Jahrbücher (Generalregister)Inhaltsverzeichnis des Braunschweigischen <strong>Jahrbuch</strong>s für <strong>Landesgeschichte</strong>Band 1 (1902) bis Band 80 (1999)von Mcchthild Wiswe .......................................................... 173


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684BibliographieBibliographie zur Braunschweigischen <strong>Landesgeschichte</strong> 1999- mit Nachträgenvon Ewa Schmid ............................................................... 231Rezensionen und AnzeigenAufbauzeit, Perlonkleid & Tanzvergnügen. Alltag in Braunschweig in den50er Jahren (W. Otte) .......................................................... 306Be h r, II.-J., H. B I u m e und E. Roh s e (Hg.): August Heinrich Hoffmannvon Fallersleben 1798-1998 (V. Steiner) ....... .............................. 292Be h ren s , H. A, U. E. G. Sc h r 0 c k , J. Den i c k e : Dic Münzen derGrafschaft Blankenburg-Regenstein (U. Schwarz) ............................ 275Be h ren s , H. A, H. Weg n er: Das Ende einer Dynastie. Sonderausstellungaus Anlass des 400. Todestages des Grafen Johann Ernst von Regenstein(U. Schwarz) ................................................................... 275Bi e gel, G. und A K lei n (Hg.): Carl Theodor Ottmer 1800-1843.Braunschweigischer Hofbaumeister - Europäischer Architekt (M. Wiswe) .. 288B 0 es, W. u. a.: Beinum. Die Geschichte eines Dorfes in Salzgitter(J. Schmid) ..................................................................... 270B roh m, u.: Die Handwerkspolitik Herzog August des Jüngeren vonBraunschweig-Wolfenbüttel (1635-1666) (c. Römer) ....................... 280D ehe s seil es, T.: Policey, Handel und Kredit im HerzogtumBraunschweig-Wolfenbüttcl in der Frühen Neuzeit (c. Römer) .............. 276Fr ü hau f, W., H. BI e u m e r u. W. B u n je s : Liegenschaftskataster imBereich des Regierungsbezirks Braunschweig (H.-M. Arnoldt) .............. 296Gar b e, D.: Das Musikalienrepertoire von St. Stephani zu Helmstedt(R. Boestfleisch) . . . . . . . .. . .. . . . .. . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . .. ... . . . . 281G rot h e n n, D.: Der topographische Atlas des Königreichs Hannover undHerzogtums Braunschweig von August Papen (H.-M. Arnoldt).............. 287Ha n el t, P., E. H ö gel (Hg.): Der Lustgarten des Johann Royer(M. Wiswe) ..................................................................... 279H en kel, G.: Raabe und Braunschweig 1870-1910 (G. Ruppelt) ......... 297Ja r c k, JI.-R. und E. Nie w ö h n e r (Hg.): Brücken in eine neue Welt.Auswanderer aus dem ehemaligen Land Braunschweig (K. Rahn) .. ......... 291K i eck bus ch, K.: Von Juden und Christen in Holzminden 1557-1945(H.-H. Ebeling) .............................. ......................... ......... 271


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Die deutschen Königspfalzen, Bd. 4: Niedersachsen, Erste und ZweiteLieferung (E. Schlotheuber) ................................................... 274Ludewig, H.-V. und D. Kuessner: "Es sei also jeder gewarnt".Das Sondergericht Braunschweig 1933-1945 (E. Eschebach) ............... 303M a t tau c h, H.: Stendhal. Zeugnisse aus und über Braunschweig(1806-1808) (W. Milde) ...................................................... 285Me y er, A: Hitlers Holding. Die Reichswerke "Hermann Göring"(G. Pischke) .................................................................... 305Müll er, H.-E.: Helmstedt - die Geschichte einer deutschen Stadt(U. Strauß) ..................................................................... 269Müll er, U.: Infrastrukturpolitik in der Industrialisierung. Der Chausseebauin der preußischen Provinz Sachsen und dem Herzogtum Braunschweig(J. Schmid) ............... ........................... ........ ................... 283Oe s tm a n n '- G.: Uhren und wissenschaftliche Instrumente der FamilieHager (G. Schwarz) ............................................................ 282See li ger, M. (Hg.): 1848. (K)eine Revolution an Weser und Leine(K. Seile) ....................................................................... 294Sc h rad er, A: Evangelische Paramentik im 19. Jahrhundert(G. Schwarz) ................................................................... 298Sch wen nick e, D.: Europäische Stammtafeln. Neue Folge 17:Hessen und das Stammesherzogtum Sachsen (R. Meier) ..................... 273Sc h Y g a, P.: Goslar 1918-1945 (H.-v. Ludewig) ......................... 301S t ein sie k, P.-M.: Nachhaltigkeit auf Zeit. Waldschutz im Westharz vor1800 (M. Fessner) .............................................................. 277Topographischer Atlas des Königreichs Hannover und HerzogtumsBraunschweig von August Papen (H.-M.Arnoldt) ............................ 287Vo gt, W. und A D re ifk e - Pie pe r: Die BraunschweigischeKohlen-Bergwerke AG. Industriegeschichte des Helmstedter Reviers(M. Wiswe) ..................................................................... 299Wolfenbüttel unter dem Hakenkreuz. Fünf Vorträge (E. Eschebach) ........ 304ChronikChronik des Braunschweigischen Geschichtsvereinsvom November 1999 bis Oktober 2000 ....................................... 309


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684VERZEICHNIS DER AUTOREN:Dr. Stcfan Brüdermann, Hannover, z.Zt. RomRainer Jacobs M.A., NorderstedtProf. Dr. Hans Mattauch, BraunschweigJoachim Schmid, Groß BiewendeRalph Burmester M.A., OberschleißheimChristi an Lippeit M.A., WolfenbüttelProf. Dr. Marcus Köhler, NeubrandenburgDr. Mechthild Wiswe, BraunschweigVERZEICHNIS DER REZENSENTEN:Hans-Martin Arnoldt, Braunschweig - Dr. Rainer Boestfleisch, Wolfenbüttel - Dr.Hans-Heinrich Ebeling, Duderstadt - Dr. Erika Eschebach, Braunschweig - Dr.Michael Fessner, Bochum - Dr. Hans-Ulrich Ludewig, Schöppenstedt - Dr. RudolfMeier, Wolfenbüttel - Prof. Dr. Wolfgang Milde, Wolfenbüttel - Wulf Otte,Braunschweig - Dr. Gudrun Pischke, Salzgitter - Dr. Kerstin Rahn, Hannover - Dr.Christof Römer, Braunschweig - Dr. Georg Ruppelt, Wolfenbüttel - Dr. EvaSchlotheuber, Göttingen - Joachim Schmid, Groß Biewende - Dr. Gesine Schwarz,Wolfenbüttel - Dr. Ulrich Schwarz, Wolfenbüttel- Kurt Seile, Braunschweig - Dr.Volkmar Steiner, Wolfsburg - Dr. Ulrike Strauß, Braunschweig - Dr. MechthildWiswe, Braunschweig


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Studenten als Einwohnerin der Universitätsstadt HelmstedfvonStefan BrüdermannAnfang Mai 1785 geht der Buchdruckergeselle earl Friedrich Zorn abends allein inder Gegend des Helmstedter Schützenhauses spazieren. Da kommen 20 Studentenauf ihn zu, setzen die bloßen Degen auf seine Brust und verlangen von ihm, dass erseinen Hut abziehe. Das tut er sogleich, doch am nächsten Tag gibt er den Vorfallbeim Stadtmagistrat zu Protokoll und bemerkt: Die Sache sey ihm aber um so unerwartetergewesen, da er erst vor 14 Tagen von Leipzig, woselbst auch eine sehr großeAnzahl von Studenten sey, hier angekommen wäre, an gedachtem Orthe aber von einerähnlichen Begegnung nie etwas gehört hahe, es auch daselhst gar nicht Mode sey,den HUlh [abzuziehen} für jemanden, den man gar nicht kenne, wenn er auch gleichnoch so vornehm seyn möchte 2 •Es stellt sich die Frage nach den besonderen Lebensbedingungen in der UniversitätsstadtHelmstedt. Waren die Studenten hier besonders geltungssüchtig oder rabiat?In einem Studentenreim des 17. Jahrhunderts hieß es:n Welcher Student von Wittenberg kommt mit gesundem Leib,von Leipzig und Tübingen ohne Weib,von Jena und Helmstedt ungeschlagen,der kann von großem Glücke sagen «3.Nun betonen derlei Studcntenverse gern das grobianische Element des Universitätslcbcns,doch sind dic Aussagen über Charakteristika der Hohen Schulen meistnicht ohne wahren Kern. Die Professoren der Universität Helmstedt berichtetenkaum zehn Jahre nach der Gründung im Jahre 1586 an ihren Landesherrn: Helmstedtist wohl die letzte, aber mit Sauffen und Balgen tut sie das beste 4 •1 Der nachfolgende Vortrag wurde im Rahmen der Reihe »Braunschweigische <strong>Landesgeschichte</strong> vorOrt" am 21. 9. 1998 in Helmstedt gehaltcn und für den Druck nur geringfügig überarbeitet. Viele Hinweiseauf Literatur und Quellen entnahm ich der ungedruckten Staatsexamensarbeit "Die UniversitätHelmstedt und ihre Bedeutung für die Stadt Helmstedt" (1976) meiner Freundin Wicbke Kloth,Hclm~tedt.2 Staatsarehiv Wolfenbüttel (nachfolgend: SIAWf) 37 Alt 3531.3 H. DElcHERT, Die akademische Freiheit in Helmstedl während des 16. und 17. Jahrhunderts, in: HannoverscheGcschichtsblätter 13, 1910, S. 257-277, Zitat S. 265.4 Bericht v. 15. 8. 1586 (Hauptslaatsarchiv Hannover (nachfolgend: HSIA Han) Ca!. Br. 21 Nr. 3910).


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Studenten in der Universitätsstadt Helmstedt 11Der Herzog erließ (nicht ohne Rat und Empfehlung der Professoren) Rechtsverordnungenund umfangreiche akademische Gesetze für besondere Probleme im Lebenvon Studenten, Professoren und Bürgern. Das akademische Gericht, bestehendaus dem Prorektor und den Dekanen der vier Fakultäten, urteilte über die Vergehenvon Universitätsangehörigen und zwar laut Privileg auch in peinlichen Fällen, also biszur Verhängung der TodesstrafeR. (Zur Universität gehörten damals neben den Professorenund den Studenten auch ihre Bediensteten sowie bestimmte Handwerker.)De facto behielt sich der Herzog in schwerwiegenden Fällen das Urteil selbst vor undgriff auch sonst ein. Die akademische Gerichtsbarkeit sollte einerseits für Disziplin ander Hochschule sorgen, andererseits aber als eigener Rechtskreis die Studenten abschirmenund schützen. Ihr Funktionieren war allerdings stark vom Zusammenspielzwischen Universität und Stadt abhängig, da die Universität zwar ein Gericht und einenKarzer hatte (zeitweise sogar einen Pranger), aber weder einen Karzerwärternoch eine Polizeitruppe 9 • Waren an einem Zwischenfall Studenten und Bürger beteiligt,so wurden die Studenten vor dem universitären Gericht, die Bürger aber vor demstädtischen Gericht vernommen.Die Kosten für die Nachtwache lagen bei der Stadt lO • Wenn die Professoren einenStudenten inhaftieren wollten, so mussten sie beim Stadtrat den Einsatz städtischerWächtcr erbitten, andererseits durften die Wächter nur begrenzt gegen Studenten einschreitcnund sollten sic sofort dcm Prorektor überantworten 11. Untcr solchen Umständenkonnte es dann schon einmal vorkommen, dass arretierte Studenten entflohen,weil die Stadt trotz Anforderung keine Wächter sandte l2 •Das Verhältnis zwischen Universität und Stadt war von Anfang an problematisch.Das lag allerdings in der Natur der Sache. Die Universität kollidierte als eigenerRechtskrcis mit den Vorrechtcn und Interessen der Bürger. So ist es bezeichnend, dassder Herzog die "Spezialprivilegien" der Universität - mit denen ihr Status gegenüberder Stadt bestimmt wurde - trotz jahrclanger Bemühungen nicht mit dem Stadtratvereinbarcn konnte und schließlich einfach oktroyicrte 13 • Die Bürger fürchteten dieunruhigen Studenten und wchrten sich gegcn die Steuerfreiheit der Profcssoren 14.Zwar sahen einzelne auch die mit der Universität verbundenen Chancen, aber dcrWiderwille überwog. Zum Beispiel beklagten sich die Gilden darüber, dass mit Zu-Studenten und akademische Gerichtsbarkeit im 18. Jahrhundert, 1990 (Göttinger Vniversitätsschriften,Serie A, Bd. 15), S. 33-39.8 Spezial privilegien v. 23.2. 1592 (Peter BAUMGART/Emst PITZ, Statuten der Universität Hc\mstedt,1963 (Veröff. der Nds. Archiwerwaltung 15), hier S. 202).Q Bemd BECKER, Die Privilegien der Universität Hdmstedt und ihre Bekämpfung durch die Stadt1576-1810, Braunschweig (Diss.) 1939, S. 53 u. 57.10 HStA Han Cal. Br. 21 l\r. 3906.11 Spezial privilegien v. 23. 2. 1592 (BAUMGART/PIT:l (wie Anm. 8), S. 202).12 StAWf 37 Alt 563.13 BECKER (wie Anm. 9). S. 13-28; BAUMGART/PlTz (wie Anm. 8) u. H. HOFMEISTER, Die Gründung derUniversität Hclmstedt, in: Zs. des historischen Vereins für Niedersachsen 1904, S. 127-198, hierS. 179 ff. RÖMERS (wie Anm. 6, S. 65) Auffassung, der Herzog habe kein Interesse an den Privilegiengehabt, ist eher abwegig.14 HOFMF.ISTER (wie Anm. 13), S. 142.


Digitale Bibliothek Braunschweig12 Stefan Brüdermannstimmung der Universität auswärtige Händler auf dem Kollegienplatz ihre Waren feilboten,oder dass Professoren Schneider als Bediente annahmen. In bei den Fällen entgingendem städtischen Handwerk Einnahmen 15 • 1577 stellten Bürgermeister undRat in einem öffentlichen Anschlag fest, viele Helmstedter würden sonderlich, wan siesich mit Bier zu sehr beladen der Universität verächtlich nachreden und würden verlangen,dass die Universität gehindert und niedergelegt würde 16 • Die Mitbürger wurdenermahnt, sie sollten dem Landesherrn stattdessen lieber für ein solch höchsttrefflichesKleinod danken.Davon war aber der Rat selbst meist weit entfernt: Zu den Privilegien der gelehrtenKorporation gehörte auch ein eigener Universitätswein- und Bierkeller. Der Stadtrathatte bald den Verdacht, dieser Keller - den nach den Privilegien nur Universitätsangehörigenutzen durften - sei eine Konkurrenz für den eigenen Ratskeller. 1581 erhöhteder Rat den Bierpreis im Ratskeller um einen Pfennig pro Kanne und befahlzugleich den Stadtwächtern, den Universitätskeller für alle Stadteinwohner zu sperren.Die Folge war, dass auch Mägde, die für Studenten Bier holten, nicht mehr in denKeller kamen und die beauftragten Wächter (denen übrigens Trunkenheit nachgesagtwurde) deshalb von den Studenten verprügelt wurden l7 •Erstmals 1650 und dann noch einmal seit der Mitte des 18. Jahrhunderts suchteman dann auf herzogliche Weisung Fragen, die Universität und Stadt gemeinsam betrafen,in einem "collegium mixtum" , später Polizeicommission, zu lösen, wobei dieProfessoren gegenüber den Bürgermeistern den Vorsitz hatten, doch scheint diesesGremium nicht sehr viel bewirkt zu haben J8 •Das sind alles eher kritische Betrachtungen. Die Universität war jedoch auch einpositiver Wirtschaftsfaktor in der Stadt. Sie führte zu einer Spezialisierung der Gewerbeund Dienstleistungen l9 • Und die Studenten waren zusätzliche Mieter und Verbraucher.Damit komme ich zum zweiten Abschnitt, den materiellen Bedingungendes Studenten lebens.Zunächst eine wichtige zahlenmäßige Relation: Helmstedt hatte zur Zeit der Universitätsgründungvielleicht 2.500 bis 3.000, um 1800 gut 4.000 Einwohner. Demstanden um 1580 bis 1700 ca. 600 bis 700 Studenten, im 18. Jahrhundert dann vielleichtnur noch 200 bis 300 Studenten gegenüber 2o • Der Anteil der Studenten an derGesamtbevölkerung betrug also zunächst fast ein Fünftel, später nur noch ein knappesZehntel.Ein beträchtlicher Teil der Studenten wohnte kostengünstig im Konviktorium, einemStudentenwohnheim mit Mensa. Es war speziell für Stipendiaten, also ärmereIS BECKER (wie Anm. 9), S. 70 f. u. StAWf 37 Alt 167 (vgl. RÖMER (wie Anm. 6), S. 71).16 Verordnung v. 5. 7. 1577 (StAWf 37 Alt 1131).17 DEICHERT (wie Anm. 3), S. 266. Vgl. Spezialprivilegien v. 23. 2. 1592 (BAUMGART/PlTz (wie Anm. 8),S. 203 f.).18 BECKER (wie Anm. 9), S. 60.19 RÖMER (wie Anm. 6), S. 64.20 Über die Studentenzahlen vgl. üwe ALS(;HNER, Universitätsbesuch in Helmstedt 1576-1RIO (Beiheftezum BsJb. Bd. 15), 1998. Angaben über die Einwohnerzahl finden sich hci Hennann KLEINAU, GeschichtlichesOrtsverzeichnis des Landes Braunschweig, Hildcsheim 1967, S. 272.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Studenten in der Universitätsstadt Helmstedt 13Studenten eingerichtet worden und hatte zunächst 144, später 168 Plätze 21 • Die übrigenStudenten konnten sich entweder bei Universitätsangehörigen oder bei Bürgerneinmieten.Im Jahre 1582 waren von 425 Studenten erst 25 im Konvikt, 97 hatten Zimmer beiden insgesamt 13 Professoren. Einzelne Professoren (wie Bökel und Boreholt) hattenbis zu 18 Studenten in ihrem Haus, andere 8 bis 12. Weitere 31 Studenten wohnten beinichtakademischen Universitätsangehörigen, den sogenannten "Universitätsverwandten". 272 Studenten waren bei städtischen Bürgern untergebracht 22 • Insbesonderefür die Professoren war die Vermietung ein sehr lohnendes Geschäft. DieRegierung ermahnte sie sogar einmal, sie sollten über der Stubenvermietung nichtihre Aufgaben in der Lehre vergessen 23 • Die Professoren bevorzugten gelegentlich dieStudenten, die bei ihnen wohnten, gegenüber den anderen, zum Beispiel erhielten siedie besseren Sitze in der Kirche 24 . Die "Professorenburschen" selbst sahen verächtlichauf die "Bürgerburschen" oder gar auf die "Konviktoristen" herab 25 •Eine Liste aus dem Jahr 1761 unterrichtet gen au er über den Standard der Studentenwohnungen26 • Die meisten Studenten hatten eine "Stube" und eine Schlafkammergemietet, manche Wohnungen hatten statt der Kammer auch einen Alkoven, also einenSchlafraum ohne Außenfenster. Zur Ausstattung gehörten neben dem Bett 2 Tische,4 bis 6 Stühle, ein Sessel, ein Kleiderschrank und ein Spiegel. Unterschiedenwurde auch zwischen tapezierten und bloß getünchten Wänden. Außer im Konviktkam es eher selten vor, dass zwei Studenten eine Wohnung gemeinsam nutzten. ImKonvikt hatten die Studenten zu zweit eine Stube und eine Kammer 27 •Kurz nach der Universitätsgründung gab es begreiflicherweise Engpässe auf demWohnungsmarkt und der Herzog hielt den Helmstedtern die ungebührlich hohenMietpreise vor 28 • Um 1761 ging die Regierung von 20 Talern als angemessenem jährlichenMietpreis für eine durchschnittliche Wohnung aus. Das waren bei einem gut,aber nicht allzu reichlich ausgestatteten Studenten (200-300 Taler kann man rechnen)etwa 10 Prozent seines Budgets. Der Anteil der Miete am Lebensunterhalt waralso verglichen mit den heutigen Verhältnissen relativ gering. Verbunden mit denZimmern waren die Leistungen des häuslichen Gesindes, die mit zusätzlichen zweiTalern pauschal an den Hauswirt abgegolten wurden.Bedenkt man die in Relation zur Einwohnerschaft große Anzahl der Studenten, soist es erstaunlich, aber im Allgemeinen war der Helmstedter Wohnungsmarkt ein1I Peter BAUMGART, Die Anfänge der Universität Helmstedt im Spiegel ihrer Matrikel (1576-1600), in:BsJb 50, 1969, 5-32, hier S. 22 f., vgl. ausführlich Martha ASCHE, Das Konvikt an der UniversitätHelmstedt, in: BsJb 47,1966, S. 52-124.22 RÖMF.R (wie Anm. 6), S. 6.23 DElcHERT (wie Anm. 3), S. 259. Vgl. Peter BWMGART, Die soziale und wirtschaftliche Stellung derHdmstedler Professoren am Ausgang des 16. Jahrhunderts, in: Jb. f. Fränk. Landesforschung 34/35,1975, S. 957-974, hier S. 969 f.'" Entsprechende Klagen des Stadtmagistrats: StAWf 37 Alt 553." DEICHERT (wie Anm. 3), S. 259.u; StAWf 37 Alt 558.n RÖMER (wie Anm. 6), S. 66 u. ASCHE 1966 (wie Anm. 6).28 HOFMEISTER (wie Anm. 13), S. 142.


Digitale Bibliothek Braunschweig14 Stefan Brüdermann"Mietennarkt". Die Studenten konnten sich die Wohnungen aussuchen, insbesondereim 18. Jahrhundert. 1761 legte die Regierung zum Schutz der Studenten zudem nochfest, dass kein Mietvertrag für eine längere Frist als ein halbes Jahr geschlossen werdendarf 29 • Außerdem soll niemand ankommende Studiosos überlaufen (also bedrängen)und seine Zimmer anbieten. Meist sind Verbote dieser Art ein Hinweis auf dietatsächliche Praxis. Die Regierung hätte gerne eine Taxe, also geregelte Preise, undeine gedruckte Aufstellung des Zimmerangebots eingeführt, dazu ist es aber nicht gekommen3o • Auch ein früherer Vorschlag, die Studentenstuben alle Vierteljahr von denProfessoren visitieren zu lassen, ist sicher nicht verwirklicht worden 3l •Manche der Vermieter hatten zusätzliche Tischgänger im Haus (bis zu 30)32, anderebeschränkten sich auf das Vermieten. Gegessen wurde damals mittags und abendswarm. Im 18. Jahrhundert war allerdings anscheinend das abendliche wanne Essennicht mehr selbstverständlich 33 • Den Tischwirten wurde nun extra vorgeschrieben, siesollten zur rechten Zeit zu essen geben 34 • Manche Studenten ließen sich das Essenauch bringen und aßen in ihrer Wohnung 35 •Natürlich gibt es etliche Klagen über die Qualität von Essen und Trinken. Es hieß,das Helmstedter Bier sei unangenehm und unverträglich, den Bürgern wurde vorgeworfen,sie setzten den Studenten das einheimische Bier vor und tränken selbst dasbessere Gardelegener Bier 36 • Den Speisewirten wurde daher vorgeschrieben, auchauswärtige Biere auszuschenken 37 • Geklagt wurde auch über den Mangel an Fisch inHc1mstedt, und wann man sie kriegt, so sind sie nicht frisch oder lebendig, sonderntodt, und unnatürlich zu verspeisen 38.Ein großer Teil der Studenten aß gemeinsam im Konvikt, viele davon waren Stipendiatenoder sogenannte "Freitischler", d. h. ihnen wurde das Tischgeld aus Stipendienbezahlt. Dieses gemeinsame Essen vieler Studenten entsprach eigentlich demzur Gründungszeit Helmstedts noch lebendigen mittelalterlichen Idealbild des Studentenlebens.Aus der Sicht der Professoren waren die Studenten damit einerseits untergenauer Aufsicht, andererseits barg ihr ständiges Zusammenkommen auch dieGefahr weniger erfreulicher Aktivitäten. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts erschüttertesogar ein schwerer Studententumult Helmstedt, dessen Anlass angehlieh dasschlechte Essen im Konvikt war. Immerhin wurde anschließend der Leiter des Kon-29 Verordnung v. 13.4. 1761 (StAWf 37 Alt 558). Vgl. auch Martha ASCHE, Das Verhältnis der HclmstedterBürger zu den Studenten der Universität im Spiegel herzoglicher Verordnungen des 18. Jahrhunderts,in: BsJb 46, 1965, S. 104-124, hier S. 109 (geplantes Kreditedikt von 1764) u. AkademischeGesetze für die Studirenden auf der Julius Carls Universität zu Helmstcdt, 1792, § XIV (StAWf40 Slg 13137).30 StAWf 37 Alt 558.11 HUl-MEISTER (wie Anm. 13), S. 144.32 DElcHERT (wie Anm. 3), S. 258.33 RÖMER (wie Anm. 6), S. 67.34 Verordnung v. 13.4. 1761 (StAWf 37 Alt 55/l).35 Schreiben v. 24.7. 1761 (StAWf 37 Alt 165).36 DEICHERT (wie Anm. 3), 260.37 Verordnung v. 13.4. 1761 (StAWf 37 Alt 558).JS Bericht der Universität v. 10.7. 15X4 (HStA Han Ca!. Br. 21 Nr. 3907).http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Studenten in der Universitätsstadt Helmstedt 15vikts ausgewechselt 39 • Mit seiner gerichtlichen Stellungnahme, er wäre lieber Henkerals Ökonom, hatte er auch ein eigenartiges Licht auf seine Tätigkeit geworfen.Über die Preise wird kaum etwas Negatives berichtet 40 , das heißt, die Studentenlebten in Helmstedt relativ billig. Kurz nach Gründung der Universität war eigens eineMarktordnung erlassen worden, damit die Studenten preiswert speisen konnten 41 •Das war wichtig, denn die Frage der Studienkosten war eines der zentralen Felderder staatlichen Fürsorge. Die Studenten kamen 17, 18 oder 19 Jahre alt mit einemhalb- oder ganzjährigen Wechsel - also etwa der erheblichen Summe von 300 Talern- ausgestattet in die Universitätsstadt. Sie waren im rechtlichen Sinne noch unmündigund man stellte sich vor, dass die Universität eine gewisse elterliche Aufsicht fortführensolle - zum Beispiel, um zu verhindern, dass ein Student nach Verbrauch seinesGeldes sich auch noch total mit Schulden belud. Studien führer des 18. Jahrhundertsmalten Schreckensbilder von Studenten, die sich schon bald nach der Ankunft auf derUniversität hoffnungslos verschuldeten und später jahrzehntelang 7ahlten: Oft hunger[nJWeib und Kind mit ihm, die ganze Zeit seines Lebens hindurch 42 •Das wichtigste Mittel dagegen war neben der Preiskontrolle in Helmstedt wie anderswodas "Kreditedikt" . Ganz konnte man das Kreditieren - also Anschreiben beiVermietern, Wirten, Kaufleuten usw. - schon wegen der Unwägbarkeiten in derÜberweisung von Geld (durch" Wechselbriefe") nicht verbieten. Als Student ganzohne Kredit auszukommen galt als fast schon anrüchige ökonomische Leistung.Der Grundgedanke des universitären Kreditedikts war nach einer HelmstedterVerordnung des Jahres 1725 ganz einfach: Der Student darf Kredit nur für Güter erhalten,die zum Lebensunterhalt und Studieren notwendig sind. Das sind die sogenannten,privilegierten' Schulden. ,Unprivilegiert' waren dagegen Schulden für Reiten,Fahren, Schlitten-Fahren, item zum Billard, Cafte, Thee, Chocolate, Zucker,Confect, gebrannten Wassern und dergleichen 43 •Nur die Eintreibung der privilegierten Schulden (also der notwendigen Ausgaben)sollte gerichtlich geschützt sein, sonst sollte kreditiertes Geld als verloren gelten. DieGewerbetreibenden sollten so gewissermaßen für die Lebensweise der Studenten haften.Sie konnten das Kreditrisiko auch kaum meiden, denn angesichts der erwähntenBedingungen war es ein beträchtlicher Nachteil, keinen Kredit geben zu dürfen. Dieprivilegierten Schulden teilten sich in zwei Gruppen: Honorare für Vorlesungen (manmusste damals jede Vorlesung semesterweise beim Professor bezahlen), Arztlohn,39 StAWf 37 Alt 1104; vgl. BAUMGART 1969 (wie Anm. 21), S. 29 f.; ASCHE 1965 (wie Anm. 29) u. DI'I­CHERT (wie Anm. 3), S. 257. Auch im IR. Jahrhundert war das Konvikt noch Ouelle für Unruhen(BEHSE, Der Auszug der Helmstedter Studenten nach Harbke im Jahre 1791, in: Alt-Hclmstedt, I. Jg.,Nr.7, 1914, S. 49-54, hier S. 54).40 Ausnahmen: 1584 beklagten die Professoren die hohen Fleischkosten im Vergleich zu Wittenberg(HStA Han Cal. Br. 21 Nr. 3907), 1708 wurden nach Meinung einiger Professoren dureh die Steuererhebungin Helmstedt die Preise gegenüber Jena ungünstiger (StAWf 37 Alt 553 f. 53).41 DEICHERT (wie Anm. 3), 258.42 c. HEUN, Vertraute Briefe an alle edclgesinnte Jünglinge die auf Universitäten gehen wollen, dargestelltvon einem Unpartheyischen, Lausanne 1791, S. 99 f.43 Verordnung v. 22.2. InS, § II (SIAWf 37 Alt 57). Diese Verordnung war übrigens Vorbild für dasGöttinger Kreditedikt von 1735 (vgl. BRüDERMANN 1990 (wie Anm. 7), S. 301 f.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268416 SIefan BrüdermannMedikamente und Lehrbücher durften unbegrenzt kreditiert werden 44 • Stubenmieteund Tischgeld waren dagegen durch Fristen; Kleidung, Schneider-, Schuster- undsonstige Handwerkerarbeit sowie Wein- und Biergenuss durch Höchstsummen begrenzt45 • Die Professoren schrieben in den akademischen Gesetzen 1792 sogar dieVorauszahlung des Kolleggeldes vor. Keine andere Ausgabenart war so abgesichert 46 •Die Akademiker schufen demnach für ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen bessereBedingungen, als für die der städtischen Bürger.Es gab also für Lernen, Essen und Schlafen Kredit, doch für Genussmittel und Unterhaltungbrauchte man bares Geld - zumindest dem Gesetz nach. Daher gab esTricks, um an Bargeld zu kommen. Man konnte privilegierte Waren auf Kredit kaufenund sie dann gleich wieder verkaufen oder bei der Pfandleihe versetzen. Der Studenthatte dann gesetzmäßige Schulden und im geringeren Gegenwert Bargeld dafür.(Fast) alle hätten dabei zufrieden sein können, die Studenten bekamen Geld und dieHändler konnten sich ordentliche Gewinnspannen verschaffen. Nur waren auch diesersogenannte "Kredit auf Waren zum Wiederverkauf" ebenso wie die Pfandleiheaus naheliegenden Gründen verboten 47 •Wer als Kreditgeber seine Außenstände mit Hilfe des Universitätsgerichts einzutreibenversuchte, konnte sehr unterschiedliche Erfahrungen machen: So hatte derBraunschweiger Rat 1592 drei Studenten vorgeladen, weil ein Bürger ihnen fünf Talergeliehen hatte. Die Professoren beschwerten sich über dieses Vorgehen, weil ihre Gerichtsrechtenicht beachtet wurden. Im weiteren Schriftwechsel ist dann von denSchulden gar nicht mehr die Rede 48 . Ein anderes Mal wollte die Universität einen verschuldetenStudenten aus dem Haus eines Bürgers herausholen, die Stadt Helmstedtließ es jedoch nicht zu, weil dadurch ihre Rechte beeinträchtig wurden. Andererseitsverhaftete der Stadt magistrat auch einmal die Ehefrau des Magdeburger Regierungspräsidenten,weil ihr studierender Sohn zwei Taler Schulden hatte 49 •Für den wirtschaftlichen Alltag hat das Kreditedikt keine große Bedeutung gehabt,weil die gerichtliche Sanktionsgewalt gering war und weil sich kaum jemand daranhielt. Bezeichnenderweise scheiterte eine Revision des veralteten Kreditedikts 1764 5 °.Zwar klagten die Bürger natürlich über die Nachteile, die sie durch das Kreditedikt erlitten51 , tatsächlich aber gaben sie den wohlhabenden Studenten reichlich Kredit, weilhier die Begleichung der Schulden zu erwarten war, während sie bei den ärmeren Stu-44 Verordnung v. 22. 2. 1725, § 12 (StAWf 37 Alt 57).45 Verordnung v. 22.2. 1725, § 10 (StAWf 37 Alt 57).46 Akademische Gesetze 1792 (wie Anm. 29), § XII. Ebda. § XIV: Stuben miete sollte ausdrücklichnachträglich bezahlt werden. BAUMGART 1975 (wie Anm. 23) sagt leider fast nichts über das Kolleggeld,es hat auch im 18. Jhdt. an Bedeutung gewonnen.47 Verordnung v. 22. 2. 1725, § 7-9 (StAWf 37 Alt 57).48 HStA Han Ca!. Br. 21 Nr. 3917.49 BECKER (wie Anm. 9), S. 59.50 ASCHE 1965 (wie Anm. 29), S. ]]5." Bericht der Stadt an den Herzog v. 2.3. 1761 (StAWf 37 Alt 558).


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684,~J;~Vl.j/~."";i'v~{let \ C.,o.F"l~"'l1"~~~,y'b~1Y'J~J"fl•• ~~~r,'J.,~~'b~~1' .\}.y\f/~~~-('~IY oY~fI.­ll.~r,/ir1l.{JI~ i)tr._ ~v~)I "pt,if"l At>"'l .. ,,·(llAbb. 1 Aus dem Stammbuch des Dr. loh. Georg Friedr. Heyer aus Helmstedt (gest. im DueI/1776).StA Wf Vl Hs 13 Nr. 65a, S. 161a. Foto: Hoppe.Eingeschriebene Texte: In Leipzig ist man tag u. nacht/ auf Courtoisie u. Staat bedacht - In Halle gibt es viele Mucker/ u. sind darbey Kaldaunen Schlucker - In Jenakomt ein Renomist/ der Galle zeigt u. Eisenfrist - In Wittenberg sind nasse Brüder/ Sie lermen speyn u. sauffen wieder.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268418 Stefan Brüdermanndenten sehr vorsichtig blieben. Kaum ein Student jedoch berief sich auf das Edikt, umseinen Schulden zu entgehen, denn das erschien nicht anständig 52 .Dennoch ist das Kreditedikt eine interessante sozialgeschichtliche Quelle, zum Beispiel,weil es Wandlungen im Verständnis von Luxus im 18. Jahrhundert zeigt. In dem1764 erwogenen neuen Edikt wurden für Genussmittel jetzt immerhin sechs TalerKredit zugelassen 53, denn, wie der Prorektor bemerkte, sind doch die meisten Studiosischon einmahl von ihren Eltern Häuser von Jugend auf an Caffe, Thee, Chocoladeund Zucker gewöhnt. Der Kredit für Bier und Wein wurde (von vier auf zusammenzehn Taler) erhöht, zugleich aber bestimmt, dass teure ausländische Weine ausgenommensind. Für das Wäscheflicken waren drei Taler Kredit, für das Flicken seidenerStrümpfe immerhin ein Taler zugelassen.Die Erhöhung der Kreditsummen hatte wirtschaftliche und kulturelle Gründe, dieauch anderswo anzutreffen sind 5 4, sie gehören aber auch in einen speziellen HelmstedterKontext: Nach ihrem sehr erfolgreichen ersten Jahrhundert war die Universitätim 18. Jahrhundert zu einer provinziellen Einrichtung geworden. Man erinnertesich jetzt, dass die Beschaffenheit des Orts und der Zustand der Einwohner von Helmstädtvon allen Zeiten her ein großes Hindernis an der Aufnahme der Universität gewesensey [ .. . j, weil vornehme und bemittelte Studiosi nicht leicht an einen Ort gehenwerden, wo es ihnen an allen Bequemlichkeiten mangelt. (Das zitierte Urteil stammtallerdings von Johann Friedrich Wilhe1m Jerusalem, dem Initiator des Collegium Carolinumin Braunschweig, war also nicht ganz unparteiisch)55. Die Regierung versuchtedaher gerade zu Beginn der sechziger Jahre, als die Konkurrentin Göttingen kriegsbedingtProbleme hatte, die Lebensbedingungen für die Studenten zu verbessern.Nun sollten jene Luxuseinrichtungen geschaffen werden, die bislang zum Teil eherverpoent gewesen waren: Eine Reitbahn - wichtig für die adligen Studenten - hattedie Universität seit 1707 56 , aber sie scheint wenig Anziehungskraft gehabt zu haben.1761 wird ein Kaffeehaus mit einer Billardspielstätte angelegt57, eine neue Gassenreinigungsordnung58 soll Sauberkeit schaffen und sogar für das "unvermeidliche" Dorfgehender Studenten soll in der Umgebung ein Wirtshaus angelegt werden 59 • VielWirkung erzielte man damit offenbar nicht, weshalb ja auch die Projekte einer Verle-52 Vgl. BRÜDERMANN 1990 (wie Anm. 7), S. 375 ff.53 Das folgende nach ASCHE 1965 (wie Anm. 29), S. 104-115. Es wird dort nicht ganz klar, aber diesesKreditedikt blicb Projekt.54 Vgl. für Göttingcn BRÜOERMANN 1990 (wie Anm. 7), S. 327-330.55 Denkschrift Karl Wilhelm Jerusalems 1747 an den Herzog (Paul ZIMMERMANN, Zur Geschichte derUniversität Ilelmstedt im Jahrc 1747, in: <strong>Braunschweigisches</strong> Magazin 1914, S. 101-107, hier S. 105.56 RiiMFR (wic Anm. 6), S. 64.57 StAWf 37 Alt 165. Es scheint sich aber nicht lange gchalten zu haben, denn 1794 erscheint erneut dasProjckt cincs Univcrsitätskaffeehauses (Römer 1980 (wie Anm. 6), S. 64).5" Verordnung v. 27. I. 1761 (StAWf 37 Alt 58). Zum Zusammenhang mit der Universität vgl. StAWf 37Alt 165, Notiz v. 24.7. 1761.59 SIAWf 37 Alt 165. Über Disziplinlosigkeiten in der Umgebung vgl. A. DRESSEL, Aus dem Leben undTreiben der Helmstcllter Studenten, in: Braunschwisches Magazin 23, 1917, S. 98-103, hier S. 100.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Studenten in der Universitätsstadt Helmstedt 19gung der Universität nach Wolfenbüttel oder Braunschweig erwogen wurden 60 • 1790hieß es noch einmal, an Kaffeehäuser, die die Studenten vor dem verrohenden Umgangmit Handwerkern bewahren, sei in Hclmstedt kaum zu denken 61 , und 1795kommt eine Denkschrift des akadcmischen Senats wieder zu dem Schluss, Helmstcdtsei eine schmutzige, dürftige Stadt ohne Vergnügungsörter6 2 •Die Frage der nachlassenden Anziehungskraft der Universität wird später nocheinmal berührt. Zunächst wenden wir uns für den dritten Abschnitt "StudcntischeDisziplin" noch einmal dem späten 16. Jahrhundert zu. Gerade in der Anfangszeitwar der Adelsantcil an der Universität Helmstedt recht groß. Damit hing es zusammen,dass die Studenten - für die Professoren ungewohnt und unerwartet - begannen,im Alltagsleben Waffen - also vor allem den Degen - zu tragcn 63 • Adlige Studentcnführten ihre Lebensart an der Universität ein, die anderen Studenten ahmtensie nach, denn idealiter waren alle Studenten gleich. Die Professoren baten den Herzog,das in den Universitätsstatuten enthaltene Verbot des Waffentragens durchzusctzcn.Aber sie wussten, dass gerade der Besuch des Herzogs und der Aufenthalt seinesSohnes das zunächst einmal nur repräsentative Waffcntragen gefördert hatten 64 • ZurGründungszeit Hclmstedts waren diese Verhaltensweisen der Studenten noch etwasungewohnt, aber für das späte 16. und das 17. Jahrhundert wird die Orientierung anadliger oder gar soldatischer Sitte und Kleidung allgcmcin üblich 65 •Nicht zuletzt durch das Waffentragen ist die Jugend alhie in solche Wildtheit gerahten,das dergleichen fast nirgendt gehördt wirdt 6 • Offensichtlich entsetzt berichten dicProfessoren 1588, die Studiosi [würden sich] auch aller Academien Gebrauch zuwieder[ .. .J bei Nachtzeiten mit Wehren, Spiessen, Hellebarten, Büchsen und andern Waffenin etliche hundert stark vergaddern und zusamen lauffen undt also mit bewehrterHandt, gleich, als wen sie kegen den Feindt ziehen wolten, uff der Gassen umbher gehen67 •Das waren natürlich außergewöhnliche Zustände, doch das studentische Waffcntragenwurde in Helmstedt wie an anderen Universitäten zur Normalität. In Verordnungenaus dem frühen 18. Jahrhundert wurde nur noch das Tragen besondcrs großeroder gefährlicher Degen verboten 68 • In dieser Zeit trugen auch die persönlichen Dienervon Studenten Degen und forderten von andercn Studenten auf aggressive Weise,6" B. VOGES, Der Plan einer Verlegung der Helmstedter Universität nach Wolfenbüttel im Jahre 1790, in:<strong>Braunschweigisches</strong> Magazin 4, 1898, S. 203-206 u. ZIMMERMANN (wie Anm. 55).6' VOGES (wie Anm. 60), S. 204.62 RÖMER (wie Anm. 6), S. 64.63 Bericht der Universität an den Herzog v. 29. 12. 1586 (HStA Han Ca!. Br. 21 Nr. 3909). Vg!. zu diesemWandel O. F. SCHEUER, Das Waffen tragen auf [)eutschlands Hohen Schulen, in: Wende undSchau. [)es Kösencr <strong>Jahrbuch</strong>s 2. Folge, 1932, S. 65-89.64 Berichte v. 29. 12. 1586 u. 15.8. 1586 (HStA Han Cal Br. 21 Nr. 3909 u. 3910). Vgl. auch BAUM GART1969 (wie Anm. 21), S. 15 f. u. S. 30 f. Ferner RÖMER (wie Anm. 6), S. 72.65 DEICHERT (wie Anm. 3), S. 270.66 Bericht der Universität an den Herzog v. 29. 12. 1586 (HStA Han Ca!. Br. 21 Nr. 3909).6' Auflistung "Mängel der Academie" von 1588 (HStA Han Ca!. Br. 21 Nr. 3907, f. 21-25).68 Z. B. lIelmstedtcr Verordnung v. 1. 9. 1726 (StAWf 37 Alt 563).


Digitale Bibliothek BraunschweigAbb.2 Aus dem Stammbuch des Dr. loh. Georg Friedr. Heyer aus Helmstedt (gest. im Duell 1776).StA Wf VI Hs 13 Nr. 65a, S. 79a.Text auf dem über dem Sarg gemalten Spruchband: Wird nicht durch Sauffen, durch Huren, durch Schlagen! Die meiste fugend zu Grabe getragen.Text über dem Engel: all IOdt ist nun der gute Mann.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Studenten in der Universitätsstadt Helmstedt 21gegrüßt zu werden 69 • (Diener waren relativ teuer; ein Student, der sich einen männlichenBediensteten leisten konnte, musste schon gut situiert sein)70. Dass solche degentragendenStudentendiener sogar von anderen Studenten den Gruß forderten,deutet übrigens auf große soziale Unterschiede in der Studentenschaft.Ebenso wie die Studenten trugen auch viele Handwerksgesellen Degen. Sie sahensich allerdings weiterhin Verboten der Regierung gegenüber, die auch jene Bürgersöhnetrafen, die nicht Studenten waren 71 • Man sieht hier, wie eine akademische Verhaltensweiseauf nichtstudentische Gruppen übergreift.Mit dem Degentragen war verbunden, dass es jederzeit zu bewaffneten Auseinandersetzungenzwischen einzelnen Studenten kommen konnte, wenn sich jemand inseiner Ehre verletzt fühlten. Im Unterschied zu den verabredeten und kühl vorbereitetenDuellen nannte man die plötzlichen Zusammenstöße Einzelner "Rencontres".Die Studentenduelle der Zeit darf man nicht nur als wüste Schlägereien oder kulturgeschichtlicheCuriosa sehen. Das Recht, eine Waffe zu tragen und die Fähigkeit, sieeinzusetzen, war ein wesentliches Element des Studentenstatus, gab dem Studentenseine gruppenspezifische "Ehre". Deshalb waren Zusammentreffen mit anderen sozialenGruppen, die einen eigenen Ehrenkodex hatten, wie Handwerksgesellen, Soldatenoder Offiziere 73 , besonders konfliktträchtig. Wer sich dieser Verteidigung derEhre entzog, musste mit sozialer Ächtung rechnen. So wurden duellunwillige Studentenetwa von ihren Tischgesellschaften ausgeschlossen 74 •Auch in Helmstedt trugen im 18. Jahrhundert neben förmlichen Landsmannschaftensogenannte Studentenorden - Vorläufer der Verbindungen - zur Durchsetzungdes Duellzwangs und zur Formalisierung der Auseinandersetzungen wesentlich bei 75 •Das war einer der Gründe, weshalb diese Verbindungen - mit geringem Erfolg - jederzeitverboten waren 76 •Die hitzigen "Rencontres" waren bis weit ins 18. Jahrhundert die normale Formder gewaltsamen studentischen Auseinandersetzung. Erst im letzten Drittel des Jahrhundertswurde mit dem alltäglichen Degentragen (auch in Helmstedt?) auch dasRencontre unüblich. Der Kampf gegen Duelle und Rencontres ist eines der bestenBeispiele für die Schwierigkeiten der akademischen Gerichtsbarkeit:69 StAWf 37 Alt 563 (1713).70 Vgl. Silke WAGENER, Pedelle, Mägde und Lakaien. Das Dienstpersonal an der Georg-August-UniversitätGöttingen 1737-1866, (Göttinger Universitätsschriften, Serie A, Bd. 17), 1996, S. 128 ff. bes.S. 131 f.71 StAWf 37 Alt 563 (1713).72 Vgl. auch DEICHERT (wie Anm. 3), S. 263.73 Einen Zusammenstoß von Studenten und Offizieren besehrcibt DRF.SSEL 1917 (wie Anm. 59), S. 98 f.,. Verordnung v. 1. 9. 1726 (StAWf 37 Alt 57).75 L'ber Helmstedter Studentenorden vgl. Martha ASCHE, Der akademische Senat und die studentischenVerbindungen an der Universität Helmstedt im 18. Jahrhundert, in: BsJb 45, 1964, S. 71-91, fernerA. DRESSH, Die Landsmannschaften und Studentenordcn an der Universität Helmstcdt, in: Jb. desGesehichtsvereins für das Hzgtm. Bs. 14, 1916, S. 113-160.76 Vgl. neben ASCHE 1964 (wie Anm. 75) auch BAUMGART 1969 (wie Anm. 21), S. 31 (schon 1597 erstcsVerbot der Landsmannschaften), Verordnung v. 6. 10. 1760 (StAWf 37 Alt 571) und AkademischeGesetze 1792 (wie Anm. 29), § XIX.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268422 Stefan BrüdermannWeil die oft gewalttätigen und manchmal gefährlichen Duelle ein schwerwiegendesProblem für die Universitäten waren, standen harte Strafen dagegen. Da aber vieleProfessoren und die meisten Beamten der Regierung (die ja selbst einmal Studentengewesen waren) Verständnis für die Zwänge des studentischen Ehrencodex hatten,wurden die Strafen meist nicht angewendet, zumal sie im konkreten Fall dann als vielzu hart erschienen 77 • Als Ersatz dienten dann blumige Formulierungen wie im HelmstedterDuelledikt von 1725: SaIte nun [ ... / gleichwohl auch hierdurch dem auf UnsererIulius-Universität im Schwange gehenden detestablen fverabscheuungswürdigenjund gegen die gesunde Vernunfft streitenden duelliren, wider Verhoffen, nicht abgeholffenwerden können, so werden auch wir in unserm Durchlauchtigsten Gesamt­Haus solches Edikt zu schärffen, und sogar auf Leib- und, dem Befinden nach, aufLebens-Straffe zu extendiren, uns gemüßiget finden; Gestalt Wir Uns, gedachte UnsereIulius-Universität in beständigem Flor und Aufnahm zu bringen, und was dem aufeinige Weise hinderlich seyn kan, aus dem Wege zu räumen, uns hinführo alle[njErnst[ejs angelegen seyn zu lassen, gnädigst resolvireP8.Auch wenn man vom zeitbedingten Stil absicht: Eine Verordnung, die anstelle präziserStrafen dunkle Drohungen und gute Wünsche bereithielt, konnte niemandenernsthaft beeindrucken. Derlei Gesetze wurden in der Hoffnung geschrieben, manmüsste sie gar nicht anwenden 79 •In engem Zusammenhang mit den Ursachen für das Duellwesen stand der sogenanntePennalismus Ro • Insbesondere im 17. Jahrhundert war die Misshandlung jungerStudenten durch die älteren eine allgemeine Erscheinung mit zum Teil sehr gewalttätigenAuswüchsen. Erst nach Ablauf des "Pennaljahres" gehörte ein Neuankömmlingwirklich zur Studentenschaft. Im 18. Jahrhundert gab es dies nur noch in harmlosererForm, indem ankommende Studenten zum Beispiel sogleich gezwungen wurden, ihrGeld für sogenannte "Acces-Schmäuse", also Eingangs-Festmähler auszugeben. Aufdiese Weise ist zu erklären, weshalb bey Ankunftt der hiesigen Posten verschiedenerUnfug ausgeübet, indem diese nicht allein außerhalb der Stadt zu Pferde und zu Fußeeingeholet, und unter heftigen Schreyen und Ruffen auf der Gaße bis ans Posthaus begleitetfundj zu großester Beschwerde derer Ankommenden ins Posthaus eingedrungenwird R1 • Ebenso wie die" Valet"-[also "Lebewohl"-]Schmäuse wurden die Access­Schmäuse mehrfach - sicher erfolglos - verboten - vor allem aus Sorge um den studentischenGeldbeutel 82. Es muss bei diesen Feiern recht munter hergegangen sein,denn 1764 notierte ein Professor, daß es fast schimpflich geachtet werden wolle, wann77 Vgl. detailliert für Göttingen BRÜDERMANN 1990 (wie Anm. 7), S. 178-182.78 Verordnung v. 22.2. 1725 (StAWf 37 Alt 57).79 Etwas größere Präzision findet sich an entsprechender Stelle in den Akademischen Gesetzen 1792(wie Anm. 29), § XVII.'0 Vgl. DEICIIF.RT (wie Anm. 3), S. 274 f., der aber eher allgemein bleibt.81 Verordnung v. 3.5. 1762 (StAWf 40 Sig. 9005), ähnlich bereits Verordnung v. 19.9. 1737 (StAWf 40Sig 5803) u. später Akademische Gesetze 1792 (wie Anm. 29), § XX.82 Verordnung v. 1. 9. 1726 (SIAWf 37 Alt 57), v. 26. 8. 1780 und v. 8. 8. 1782 (StAWf 40 Sig. 12202 u.12358)


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Studenten in der Universitätsstadt Helmstedt 23derienige, welcher tractiren [einladen] will, nicht wenigstens 3 bis 4 Bouteillen [Wein}auf die Persohn hergiebf D •Gegen derlei Feiern half natürlich auch die geltende Sperrstunde von - je nachJahreszeit - 21 oder 22 Uhr wenig. 1648 stellte ein Anschlag des Rectors fest, dassdurch späteres Ausschenken von Wein und Bier viel nächtliches Gesöff, Schwermerey,Schlägerey, Todtschlag, Sünde und Schande in der Stadt entstanden, die Schlaffendebeunruhiget und betrübet, auch ohnzweifflich Gottes Zorn zum öffteren erwecket worden84 • Insbesondere die Gastwirte wurden wegen der Überschreitung der Sperrstundemit Strafe bedroht. Sie sollten auch dafür sorgen, dass die Studenten in ihren Räumennicht das verbotene Glücksspiel betreiben, zumindest nicht um hohe Summen 85 •Auch private Tanzvergnügen waren den Studenten übrigens verboten, wegen derüblen Folgen 86 • Den Bürgern wurde auferlegt, nach 21 Uhr die Haustüren zu verschließen;um diese Zeit sollte auch niemand ohne Leuchte auf die Straße 87 • Ebensowurde den Stadtmusikanten verboten, für die Studenten zu spielen, denn es kam dabeizu lärmen, rauffen und balgen 88 •Damit nähern wir uns wieder dem Kernthema: Studenten als Einwohner der Stadt.Mit den letzten Beispielen wurde schon angedeutet, wie sehr die Bürger in das frühneuzeitlicheUniversitätsleben einbezogen waren. Die Universität versuchte das städtischeUmfeld nach ihren Bedürfnissen zu regeln. Ein besonders heikler Teil diesesUmfeldes war das Verhältnis der Studenten zu Frauen.Studenten gehörten in der frühen Neuzeit zu den "zwangszölibatären" Personenkreisen.Sie sollten nicht vor der Zeit und unstandesgemäß heiraten - folglich war ihnendas Heiraten grundsätzlich verboten. Es gab Universitäten, da waren eigenständigestudentische Heiraten per Gesetz ungültig 89 • In Helmstedt ging man einen etwasliberaleren Weg: Ein Student, der heiratete, verlor sein akademisches Bürgerrechtund wurde städtischer Bürger 9o • Weitaus häufiger als die Heirat während des Studiumswaren aber ungewollte Schwangerschaften. In etlichen Fällen wendeten sich dieFrauen nach der Niederkunft dann an das Universitätsgericht mit der Bitte um Alimentationund sogenannte "Satisfaktion". Gerade in Universitätsstädten war dieQuote unehelicher Kinder besonders hoch - ähnlich übrigens wie etwa in Garnisonsstädtenoder ländlichen Gegenden. Nach üblichem Recht musste bei einer nachgewiesenenSchwängerung einer ehrbaren Jungfrau der Mann nicht nur Alimente für dasKind bis zum 14. Lebensjahr, sondern auch eine beträchtliche Summe "Stuprum"(das "Satisfaktionsgeld") zahlen, eine Entschädigung für die verlorene jungfräuliche83 Zit. nach ASCHE 1965 (wie Anm. 29), 112 ... Anschlag v. 15.7. 1648 (StAWf 40 Slg 2241). Die Festlegung der Sperrstunde war schon in den Statuten(§ 448) enthalten.8S Verordnung v. 22. 2. 1725 (StAWf 37 Alt 57), vgl. BECKER (wie Anm. 9), S. 65.,. Akademische Gesetze 1792 (wie Anm. 29), § XXXI..7 DEICIIERT (wie Anm. 3), S. 266.88 Verordnung v. 21. 8. 1662 (StAWf 40 Slg. 2608) u. BECKER (wie Anm. 9), S. 65 (1796).89 Vgl. z. B. die Praxis in Göttingen (BRÜOERMASN 1990 (wie Anm. 7), S. 411-415).90 StAWf 37 Alt 574 (1763: 4 Fälle); sicherlich war diese Regel auch vom Alter abhängig, aber das Motivtauchte in der Akte nicht auf.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268424 Stefan BrüdermannEhre. Die Verpflichtung zum Zahlen des Stuprums entfiel, wenn die betroffene Frauzu dem erfolgten Beyschlaf durch ihre eigene liederliche Aufführung, oder durch einenbesonders hohen Grad an Geilheit die Veranlassung gegeben hatte 91 •So war es folgerichtig, dass einer 15-jährigen Hallcnserin, die mit ihrer Mutter einemflüchtigen Studenten nach Hclmstedt nachgereist war, vom Gericht vorgehaltenwurde, sie sei zu dem Studenten aufs Zimmer gegangen 92 . Der Student behauptete zuseiner Verteidigung, sie sei eine Hure vor Geld gewesen und habe ihn genug gekostet.Das Mädchen muss den Professorcn aber recht glaubwürdig erschienen sein, denn sieerhielt vom Gericht nicht nur die Alimente bis zum 12. Lebensjahr des Kindes (üblichwaren eigentlich 14jährige Zahlungcn), sondern auch 50 Taler "Stuprum", die Hälfteder üblichen Summe. Der Student musste obendrein noch die Strafgebühr der "Unzuchtsbrüche"zahlen.Insgesamt ncigte die Universität aber entschieden dazu, das Umfeld der Studentenfür alle Übel verantwortlich zu machen. In einem Reglcment des Jahres 1761 wurdenBürger mit Strafe bedroht, die Studcnten durch ihr liederliches Gesinde Gelegenheitzur Ausschweifung gaben. Schon 1595 klagtcn die Professoren darüber, dass sich inundt vor der Stadt allhier viell unzüchtige Weiber finden lassen, welche der Jugendt zuallerhandt Sünden unndt Laster Anleitung gegeben haben und behauptcten, die Frauenwürden von den Bürgern gehauset und geheget, so dass Gottes Zorn dieser Stadtzugezogen wirtf 3 • Ein Student, dcr mit einer übel beleumdeten Ehefrau eine unerlaubteBeziehung begonnen hatte, wurde im selbcn Jahr auf 10 Jahre "cum infamia"("mit Schimpf") relegiert, also dcr Universität und Stadt verwiesen 94 •Es hing mit diesen Umständen zusammen, dass bürgerliche Hochzeitsfeiern fürStudenten ein problematischer Ort waren. 1580 wurde ein unbeteiligter Student voneinem jungen Stadteinwohncr getötet, nachdcm Ictztcrer auf einer Hochzeit zuvor mitanderen Studenten Streit hatte. Meist waren es jcdoch eher die Studenten, die provozierten.Das zuletzt noch 1792 wiederholte Verbot für die Studenten, Hochzeiten zubesuchen, scheint in Helmstedt nichts genutzt zu haben 95 •In einem Klageschreiben (1753) an den Senat der Univcrsität Hc1mstedt berichtetder Bürgermeister Hcnninges über einen Vorfall, dcn er auf der Hochzeit des KaufmannsPfaffendorf selbst beobachtet hat 96 •Dort [sind] viele Studiosi theils in ihrer Kleidung, theils auch mit NachtMützen undSchlaffrocken [. .. ] zugedrungen und {haben] den größesten Theil des TantzPlatzeseingenommen [ ... ]. Einer der Studcnten hat dabei sich zwischen die Frauens-Leuteauf einen Stuhl gesetzet und die Schu derogestalt in den Tantzplatz gestrecket, daß dieTantzenden Frauensleute dadurch nicht wenig incommodiret [belästigt] wurden. Dar-91 J. C. QUISTORP, Grundsätze des deutschen Peinlichen Rechts,!, 1783, S. 913.92 StAWf 37 Alt 3557 (1746).93 HStA Han Ca!. Hr. 21 Nr. 392(l.94 HStA Ca!. Br. 21 Nr. 3923 (1595).•, Akademische Gesetze 1792 (wie Anm. 29), § XXVJII.96 StAWf 37 Alt 3516. Schreiben v. 24.6. 1753, fol. 2.


Digitale Bibliothek BraunschweigStudenten in der Universitätsstadt Helmstedt 25auf sagt ihm der Grobschmied Erdmann, der Platz gehöre den Gästen, tritt ihm sehrheftig auf die Zehen, sagt, er müsse Schläge haben und gibt ihm eine Maulschelle 97.Der Student Müller zieht darauf seinen Degen, den jedoch unter dem Aufschreider Gäste der nächst stehende Grobschmied Erdmann festhält. Wenig später erscheinen100 Studenten vor dem Hochzeitshaus und, nachdem sie die Hochzeiter weidlichausgescholten [und} gewetzet, [haben}, [sind sie} über den Holtzberg nach Erdmannsjun. Hause marchiret, haben den Stein berg aufgerißen und Erdmann die Fenster eingeworffen[ ... } bis endlich 14 Mann Dragoner den gäntzlichen ruin des Hauses gewehret.Der Stadtmagistrat verlangt nun schnelle Justiz, Schadensersatz und künftige Sicherheitund fügt dem Schreiben noch einen derer in das Erdmannsche Haus durchsFenster geworffenen Stein bey, welcher sich nahe an dem Haupte eines im Bette gelegenenzarten Kindes nach der attaque gefunden.Der Fall zeigt, wie klar getrennt Bürger und Studenten noch zweihundert Jahrenach der Einrichtung der Universität gegeneinander standen, und wie kleinste Anlässesofort zu schwersten Thmulten eskalit:ren konnten. Deshalb wit:st:n akademischeVorschriften der Zeit einerseits auf das Gebot der Höflichkeit gegenüber Bürgern hin,andererseits jedoch verboten sie beiden Bevölkerungsgruppen möglichst jeden vertrauterenUmgang miteinander 98 .1646 begründeten Studenten einen schwert:n Aufruhr damit, man wolle sie hier zuJungen machen (also zu Schülern)99. Das früh neuzeitliche Verständnis "akademischerFreiheit" verlangte den Konflikt, die Bürger waren oft das Objekt. Eine Integrationder Universität war unter diesen Umständen schwer. So wurde noch 1740 einProfessor von der Stadt beschuldigt, er habe dit: Studenten gegen Bürger aufgehetzt1O O; ein Professorenknecht sagte nach einem Streit aus, sein Herr habe ihm befohlen,er solle keinem Bürger ein gut Wort geben 101. Der Magistrat verlangte vomHerzog für die Bürgerssöhne die Erlaubnis des Degentragens, damit sie sich gegenStudenten wehren können 102.Ich beende damit den kurzen und etwas impressionistischen Blick auf materielleund disziplinäre Aspekte des Studentenlebens und wende mich der Frage nach derEigenheit der Universitätsstadt zu.Die Helmstedter Studentenschaft erlebte einige sehr unruhige Jahrzehnte nach derGründung, die Verrohung im Dreißigjährigen Krieg und den Niedergang um dieWende zum 18. Jahrhundert. In diesem Jahrhundert wurde Helmstedt zur Universitätmit nicht nur wenigen, sondern auch vergleichsweise armen Studenten. Hier studiertenviele aus der näheren Umgebung lO3 , weil der Ort relativ preisgünstig war (wie., Diese Sachverhalte nach Aussage des Studenten Müller (Ebda., Vernehmung v. 27.6. 1753, fol. 6).98 Reglement v. 13.4. 1761 (StAWf 37 Alt 58).99 DElCliERT (wie Anm. 3), S. 268 f.11., StAWf 37 Alt 597.101 DEICHERT (wie Anm. 3), S. 261, vgl. auch BECKER (wie Anm. 9), S. 57.102 StAWf 37 Alt 563.103 Vgl. ALSCHNER (wie Anm. 20), S. 144 f.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268426 Stefan Brüdermannsonst nur noch Jena) 104, oder weil sie durch Rechtsvorschriften dazu gezwungen waren.Genau wie andere Fürsten hatte nämlich auch der Braunschweiger Herzog Anfangdes 18. Jahrhunderts seinen Stipendiaten und denjenigen Theologen, die spätereine Anstellung im Braunschweigischen anstrebten, zur Pflicht gemacht, mindestenszwei Jahre ihres Studiums in Helmstedt zu verbringen 105. Die häufige Erneuerungdieser protektionistischen Maßnahmen (und die wiederholte Forderung danach) zeigtnicht nur die geringe Anziehungskraft der Universität in dieser Zeit, sondern sie trafauch lediglich die ärmeren Studenten. Denn sie studierten Theologie, weil sie sich einJurastudium nicht leisten konnten und auch keine Anstellungschancen hatten. DieseAbwärtsspirale, in der sich die Universität befand, verschlechterte nicht nur die Aussicht,hervorragende Wissenschaftler und viele gut zahlende Studenten anzulocken,sie gab auch keine Impulse zur Verfeinerung des Studentenlebens, so dass die Rauflustin Helmstedt - wie mir scheint - eine vergleichsweise große Bedeutung behielt.Und wie stand angesichts all dieser Probleme mit den Studenten die Bürgerschaftzur Universität? Dazu werfen wir zwei kurze Blicke auf Göttingen, die übermächtigeKonkurrenz Helmstedts im 18. Jahrhundert:Dort verließen 1790 nach Zusammenstößen mit Handwerkergesellen die Studentenfür einige Tage aus Protest die Stadt. Als sie nach der Bewilligung aller ihrer Forderungenzurückkehrten, wurden sie von den Bürgern mit demonstrativer Begeisterungempfangen. Viele Bürger hatten an ihre Häuser Parolen geschrieben wie: Wer diePurschen will verachten, den will ich wie einen Ochsen schlachten, oder Fried undFreud in dieser Stadt, wer nur Geld darinnen hat 106 •Von den Bürgern Göttingens wurde berichtet, wenn sie nach ihrer wirtschaftlichenLage gefragt wurden, antworteten sie möglicherweise so: Ich hawe vier Studenten unddrei Schweine, mich chet es chanz chut I07 • In He1mstedt dagegen beklagten sich einmaldie Professoren über den Schweinemarkt, der auf dem Kollegienhof stattfand undden Unterricht störte. Die Reaktion des Bürgermeisters war: Der Schweinemarktbleibt, weil die Schweine in einer einzigen Woche der Stadt mehr Nutzen bringen, alsalle Professoren zusammen während eines ganzen Jahres lOR •Doch gerade die Abnahme der Studentenzahlen im 18. Jahrhundert ließ die HelmstedterBürger trotz allem den Nutzen der Universität erkennen, denn sie spürten denRückgang der Einnahmen. In wiederholten Eingaben an den Herzog forderten sieMaßnahmen zur Erhöhung der Studentenzahl, denn in Ermangelung eigenen Ackerbauesund anderen Handels und Wandels müssen sie von der Universität einzig undallein sustentiren [lebenj109. Es war also jenseits aller Alltagsprobleme auch eine beja-104 VOGES (wie Anm. 60), S. 204.105 StAWf 37 Alt 553. Vgl. VOGES (wie Anm. 60), S. 204.106 Stefan BRÜDf.RMANN, Der Göttinger Studentenauszug 1790. Handwerkerchre und akademische Freiheit(Lichtenberg-Studicn Bd. 7), 1991.101 Albrecht SAA1'HOH, Geschichte der Stadt Göttingen seit der Gründung der Universität, 1940, S. 108.108 Zit. nach BRAlJNSCHWEIGER TAGEBLATT Nr. 515 v. 3. 11. 1886 (Rubrik "Vermischtes"); den Hinweisverdanke ich Wiebkc Kloth, Hclmstedt.109 StAWf 37 Alt 553 (Zitat aus Schreiben des Bürgermeisters v. 16.7. 1708. Vgl. auch 37 Alt 173.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Studenten in der Universitätsstadt Helmstedt 27hende Haltung gegenüber den Studenten vorhanden. Und sie zeigt sich in einem Ereignis,das wenige Monate nach dem Göttinger Studentenauszug stattfand:Als in Helmstedt 1791 nach wochenlangen Tumulten die Studenten die Stadt verliessenund für zwei Wochen ins ausländische Harbke zogen (unter der Drohung,nicht zurückzukehren), da blieben die Professoren passiv, die Regierung drohte Strafenan. Es war der von den Studenten zuvor angefeindete Helmstedter BürgermeisterFein, der aus eigenem Antrieb zu den Studenten nach Harbke ging und sie zur stillenRückkehr bewegte 11O • Der Repräsentant der Bürgerschaft wusste um den Wert auchder unruhigen Studentenschaft. Sie bedeutete für die Stadt nicht nur "Schulden undExzesse".110 BEHSE (wie Anm. 39).


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Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714Heeresorganisation im Spannungsfeldvon landständischer Verfassungund fürstlichem AbsolutismusvonRainer Jacobs 1Die drei Herzöge des Untersuchungszeitraumes sind nicht als Feldherren oder Staatsmännerin die Geschichte eingegangen. Ihren Ruhm haben sie sich vor allem auf kulturellem,sammlerischem und künstlerischem Gebiet erworben 2 • Ihre Leistungen alsPolitiker und Regenten und ihr Anteil an der Entwicklung eines frühneuzeitlichenStaatswesens sind demgegenüber bis heute weit weniger Gegenstand der historischenForschung gewesen. Die vorliegende Studie versucht, das Militär als Gegenstand derAuseinandersetzungen zwischen Herzögen und Landständen und die eigentlicheHeeresorganisation darzustellen, somit also Aufschluss über die Rolle des Militärs beider Durchführung des fürstlichen Absolutismus und beim Ausbau der territorialenZentralverwaltung zu geben.Das Militär als Instrument der AußenpolitikAls Herzog August d.J. am 15. Dezember 1635 die Regierung antrat, war sein Landdurch die zahlreichen Truppendurchzüge, die Aufbringung der Mittel zum Unterhaltder Truppen des welfischen Gesamthauses, die Ansprüche der Belagerungstruppenvor Wolfenbüttel und die zahlreichen Ausfälle und Raubzüge der kaiserlichen Besatzungvon Wolfenbüttel fast völlig ausgesogen. Ihm persönlich war der Krieg verhasst3 , die Politik der Welfen bestimmte jedoch Herzog Georg von Lüneburg. SchonI Zusammenfassung d. Ergebnisse meiner Magisterarbeit mit dem Titel: .. Das Militärwesen im HerzogtumBraunschweig-Wolfenbüttel im Zeitalter des Absolutismus (1648-1714)". Sie wurde 1998 bei d.Universität Hamburg eingereicht, Betreuer war Herr Prof. Dr. Rainer Postel.2 Vgl. Sammler, Fürst, Gelehrter. Herzog August zu Bs. und Lüneburg 1579-1666 (= Ausstellungskataloged. HAB, 27). Wolfenbüttc:l 1979 und den Ausstellungskatalog Herzog Anton Ulrich von Bs.Leben und Regieren mit d. Kunst, Bs. 1983.3 Wilhelm HAvEMANN, Gesch. d. Lande Bs. und Lüneburg. 3 Bde. Göttingen IH53-1857, Hd. 2, S. 104.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268430 Rainer Jacobsvor dessen Tod hatte August dJ. Sondierungen mit dem Kaiser begonnen 4 • Sie schienenihm das geeignetere Mittel zur Erreichung seiner vorrangigen Ziele - in den Besitzseiner Residenz Wolfenbüttel zu gelangen, das Land zu befrieden und geordneteVerhältnisse zu schaffen - als militärische Gewalt 5 •Durch den Separatfrieden von Goslar mit dem Kaiser vom 16. Januar 1642 6 schiedendie Welfen aus dem Kriegsgeschehen aus. Ihnen blieb zum Zwecke der Verteidigungdie freie Verfügung über ihre Truppen. Auf Drängen des Kaisers wurde der Militärverbanddes Gesamthauses unmittelbar nach Friedensschluss aufgelöst? Augustd.J. erhielt das gelbe Infanterie-Regiment (errichtet 1605) und das rote Reiterregiment(errichtet 1605) aus dem Militärverband zurück. Er verfügte somit über eineLeibkompanie zu Fuß, eine Leibkompanie zu Ross, zwei Infanterie-Regimenter(Oberst von Koch, gelbes Regiment), zwei Kavallerie-Regimenter (Oberst von Koch,rotes Regiment) und eine Batterie Artillerie.Aus diesen Truppen wurde nun ein neues Corps formiert, das aus einer Leibkompaniezu Ross, einem Infanterie-Regiment, einem Reiterregiment und 28 Mann ArtilleriebestandS. In dieser Zusammensetzung blieb es bis zum Tode Augusts dJ. imJahre 1666. Die Truppenstärke lag 1642 bei ungefähr 1.500 Mann. Von sich selbstsagte er einmal, dass sein Militäretat allezeit "nicht weitläufig" gewesen sei 9 •Schon vor Abschluss des Westfälischen Friedens hatte sich August dJ. mit Erfolgan den Wiederaufbau des zerstörten und ausgesogenen Landes gemacht. Vor allembeim Aufbau der Verwaltung und bei der Belebung der Wirtschaft erwarb er sich Verdienste.Auf außenpolitischem Gebiet zeigte er nach dem Frieden von Goslar wenigEhrgeiz lO • Sein gesamtes außenpolitisches Engagement zielte darauf, seine Lande ausjeglichen kriegerischen Verwicklungen herauszuhalten, nach Abschluss des WestfälischenFriedens ging es ihm vorrangig um die Bewahrung des Status quo. Es zeugtevon seiner Sinnes- und Regierungsweise, dass er gleich nach seiner Übersiedlung nachWolfenbüttel die Rüstkammer des Schlosses ausräumen und als Bibliothek einrichtenließlI. Dennoch war ihm die Bedeutung, die sein kleines Heer bei der Verwirklichungseiner Interessen hatte, wohl bewusst. Seine Truppen verliehen ihm Gewicht beimVerkehr mit anderen Mächten und machten ihn bündnisfähig.4 Ebd. S. 98.SOtto ELSTER, Gesch. d. stehenden Truppen im Hzgtm Bs.-Wolfcnbüttel, 1600-IIl06. 2 Bde. LeipzigIIl99/1901, Bd. I, S. 65.• In zeitgenössischen Darstellungen wurde er daraufhin oft als d. aufgegangene »Friedcn-Liecht" verherrlicht,Christof RÖMER, 500 Jahre Krieg und Frieden. Bs. Militärgesch. vom Fehdezeitalter bis zumEnde d. Absolutismus (= Vcröff. d. BLM, 33). Bs. 1982, S. 93.1 HAVEMANN (wie Anm. 3), Bd. 2, S. 741; Otto von HUNEMANN, Gesch. von Bs. und Hannover. 3 Bde.Gotha I882-11l92, Bd. 3, S. 99.8 ELSTER (wie Anm. 5), Bd. 1, S. 69 f.9 Adolf KÖCIII'R, Gcsch. von Hannover und Bs. 1648 bis 1714 (= Publikationen aus den Königlich PreußischenStaatsarchiven, Bd. 20, 63). 2 Bde., Leipzig 1884/95, Bd. 1, S. 344.10 Otto HOHNSTEIN, Gesch. d. Hzgtms Bs., Bs. 1901l, S. 361.11 KÖCIIER (wie Anm. 9), Bd. 1, S. 344.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 31Als wichtigste Grundlage seiner Außenpolitik sah er das einmütige Handeln deswelfischen Hauses an 12 • Gemeinsam mit den beiden anderen welfischen Herzögenschloss er verschiedene Defensivbündnisse 13 • Auch die Sicherung des Landfriedensdurch den Niedersächsischen Kreis entsprach seinen Interessen. Damit der Kreis dieserAufgabe nachkommen konnte, trat August dJ. auf dem Kreistag von 1652, dessenHauptberatungsgegenstand die neue militärische Kreisverfassung war, gemeinsammit den anderen welfischen Herzögen vehement für eine starke Armatur des Kreisesein 14 •Daneben sah er die militärischen Kreisverfassungen auch als Mittel zur Sicherungder ständischen Libertät, insbesondere der reichsständischen Wehrhoheit 15. Er instruierteseine Gesandten sowohl beim Kreistag von 1654 als auch beim Kreiskriegskonvent1656 und bei der Präliminarkonferenz der Kreisausschreibenden Fürsten 1663,dafür zu sorgen, dass das reichsständische ius belli et pacis wohl verwahrt werde. DieKreisverfassung, vor allem wenn sie eine ständige Bereitschaft der Kontingente vorsah,ermöglichte es ihm, im Zweifelsfall seine Rüstungen als der Kreisverfassung entsprechendzu legitimieren 16 •Der einzige kriegerische Einsatz der Truppen Augusts dJ. war 1663/64 die Teilnahmevon zwei Infanteriekompanien und drei Geschützen (mit entsprechendem Personal)an einer Türkenhilfe des Rheinbunds für den Kaiser 17 • Als 1664 der Reichskrieggegen die Türken erklärt worden war, galt durch die entsendeten Truppen diereichsständische Pflicht Augusts d.J. zur Stellung des Reichskontingents als erfüllt.Mit dem Tode Augusts d.J. am 17. September 1666 fand der patriarchalische Absolutismus18 in Wolfenbüttel ein Ende. Sein Nachfolger Rudolf August zeigte vonAnfang an wenig Interesse an den Regierungsgeschäften und fürstlichen Repräsentationen.Gern überließ er politische Entscheidungen seinem aufstrebenden und ehrgei-12 Joseph KÖNIG, Landesgesch. (einschließlich Recht, Verfassung und Verwaltung). In: Bs. Landesgesch.im Vberblick (= Quellen und Forschungen zur Bs. Gesch., Bd. 23), hg. v. Richard Moderhack. Bs. 3.Autl1979,S.61-109,hierS.79.13 Am 14. Februar 1652 schlossen d. welfischen Herzöge mit dem Landgrafen von Hessen-Kassel undden schwedischen Herzogtümern Bremen und Verden den Hildesheimer Bund (oder HildesheimerAllianz), HIClNt:MANN (wie Anm. 7) Bd. 3, S. 119, 1654 wurde ein ähnliches Bündnis mit Brandenburgund Kurköln geschlossen, am 15. August 1658 traten sie dem von Frankreich initiierten Rheinbund(oder Rheinische Allianz) bei.14 Winfried DOT7.AUFR, Die deutschen Reichskreise in d. Verfassung d. Alten Reiches und ihr Eigenleben(1500-1806). Darmstadt 1989, S. 324; Udo GITTEL, Die Aktivitäten d. Nds. Reichskreist:s in denSektoren "Friedenssicherung" und "Policey" (1555-1682) (= Veröff. d. HlKO für Nds. und Bremen,XXXV, Bd. 14). Hannover 1996, S. 173." Die reichsständische Wehrhoheit war im Westfälischen Frieden endgültig anerkannt und reichsrechtlichverankert worden. Dirk GÖTSCHMANN, Das Jus Armorum. Ausformung und politische Bedeutungd. reichsständischen Militärhoheit bis zu ihrer definitiven Anerkennung im Westfälischen Frieden. In:Bll. für deutsche Landesgesch. 129, 1993, S. 257-276, hier S. 276; Ernst-Wolfgang BOCKENFÖRDE,Der Westfälische Frieden und d. Bündnisrecht d. Reichsstände. In: Der Staat 8, 1969, S. 449-478,hier S. 456, 471-473.16 GITTEL (wie Anm. 14), S. 177, IBO, 182 f.17 ELSTER (wie Anm. 5), Bd. 1, S. 78 f.; GITTEL (wie Anm. 14) S. 189. Innerhalb dieser Auxiliarvölkerbildeten d. Truppen d. drei welfischen Herzöge ein eigenes Corps d:Armce.1. KÖNIG (wie Anm. 12), S. 79.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268432 Rainer Jacobszigen jüngeren Bruder Anton Ulrich, den er 1667 zu seinem Statthalter ernannte undder ab 1685 als Mitregent die eigentliche Seele der Regierung war 19 • Beeindruckt vomGlanz des französischen Sonnenkönigs, an dessen Hof er in der Jugend ein Jahr verbrachte,strebte Anton Ulrich nach Macht und Glanz.Von nun an war es nicht mehr oberstes Ziel, jegliche kriegerische Verwicklung zuvermeiden. Das Militär wurde vielmehr als Instrument zur Durchsetzung politischerInteressen eingesetzt. Es bildete die Grundlage des fürstlichen Strebens nach Machtund Einfluss. An die Stelle der Konzentration auf den inneren Landesausbau und dieaußenpolitische Zurückhaltung trat die aktive Beteiligung an den diplomatischen undmilitärischen Konflikten der europäischen Großmächte.Sofort nach Regierungsantritt Rudolf Augusts wurde aufgerüstet und die Truppenstärkefast verdreifacht. Von nun an nahmen wolfenbüttelsche Truppen an allen großenkriegerischen Auseinandersetzungen teil, entweder auf eigene Rechnung (beiReichskriegen auch als Reichskontingent) oder als Subsidientruppen. Innerhalb kürzesterZeit wurden die wolfenbüttclschen Truppen zu begehrten Auxiliarvölkern 2o • InFriedenszeiten wurde ein Teil der Truppen wieder abgedankt, so dass die Truppenstärkegroßen Schwankungen unterworfen war. Auch bei den großen Rüstungen zuKriegszeiten war jedoch die Zahl der Truppen im Lande relativ gering, da dann derGroßteil im Feld stand.Wolfenbüttelsche Truppen kämpften auf Seiten der Gegner Frankreichs von 1667bis 1669 im Devolutionskrieg, von 1674 bis 1679 im Holländischen und SchwedischenKrieg und von 1M~8 bis 1697 im Pfälzischen Krieg. 1671 wurde ein seit mehrerenGenerationen verfolgtes Ziel der Welfen wieder aufgegriffen und mit militärischenMitteln verwirklicht: die Unterwerfung der Stadt Braunschweig. Nach der Belagerungund Besetzung durch ein gemeinsames welfisches Heer 21 mit einheitlichemOberbefehl wurde sie aus dem gesamtwelfischen Besitz gelöst und in das FürstentumWolfenbüttel eingegliedert.Zu Beginn des Pfälzischen Krieges trübte sich das bis dahin stets gute Einvernehmenzwischen den welfischen Herzögen, als Herzog Georg Wilhelm von Celle 1689Lauenburg seinem alleinigen Besitz zufügte. Als Hannover 1692 die neunte Kur verliehenwurde, kam es zum völligen Bruch zwischen der wolfenbüttelschen und den anderenLinien, auch das Verhältnis zum Kaiser verschlechterte sich drastisch.J9 Reinmar FÜRST und Wolfgang KELSCH, Wolfenbüttel - Ein Fürstenhaus und seine Residenz. 25 biographischePorträts. Wolfenbüttel [0. J.], S. 45.20 Der französische Gesandte in Den Haag schrieb am 15. März 1668 über d. welfischen Truppen: "DieHerzöge von Bs.-Lüneburg sind jetzt die considerabelsten Fürsten in Deutschland. Sie besitzen jetztall den Kredit, den früher die Schweden hatten. Selbst wenn sie 30.000 Mann aufbringen wollten, würdensie dies in wenigen Monaten vermiJgen. Im ganzen Norden gibt es keine Fürsten, welche ihreTruppen so pünktlich bezahlen, wie sie es tun. Sie haben jetzt 13.000 Mann, die besten Leute, welcheman sehen kann, und eine Menge altgedienter Offiziere.· KÖCHER (wie Anm. 9), Bd. 1, S. 598; EL­STER (wie Anm. 5), Bd. 1, S. 112.21 Die wolfenbüttelschen Truppen waren insgesamt etwa 7.300 Mann stark. Mit eingeschlossen sind darinein cellisches und ein osnabrückisches Regiment (zusammen etwa 2.000 Mann), die zum Zweckeder Unterwerfung der Stadt Braunsehweig von Rudolf August in Sold genommen wurden und auf diesenvereidigt waren, Hans Jürgen QUERFURTH, Die Unterwerfung d. Stadt Bs. im Jahre 1671. Das Ended. Bsger. Stadtfrciheit (= Bsger. Werkstücke, Bd. 16). Bs. 1953, S. 240.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 33Gegen den Widerstand seines Bruders gelang es Anton Ulrich 1698, den endgültigenaußenpolitischen Frontwechsel und ein Bündnis mit Frankreich durchzusetzen.Nachdem in Spanien der Sukzessionsfall eingetreten war und ein Krieg zwischenHabsburg und Frankreich damit unvermeidbar schien, wurde mit Frankreich 1701 einneues Bündnis geschlossen. Man sagte sich die bewaffnete Neutralität zu und RudolfAugust und Anton Ulrich verpflichteten sich, gegen Subsidien ein Truppenkorps von8.000 Mann aufzustellen. Wenig später wurde das Soll auf 12.000 Mann erhöht, auchdie Subsidien stiegen entsprechend 22 • Die tatsächliche Truppenstärke, die 1700 nochbei etwa 4.650 Mann gelegen hatte, stieg im Jahr 1701 auf circa 9.950 Mann sprunghaftan.Nachdem im Sommer 1701 der Spanische Erbfolgekrieg begonnen hatte, lag derVerdacht nahe, dass Wolfenbüttcl kriegerische Unternehmungen gegen Hannoverund Celle beabsichtigte. Die bei den Herzöge von Hannover und Celle verpflichtetensich gegenüber dem Kaiser, die wolfenbüttelschen Brüder zum Bündnis mit Kaiserund Reich zu zwingen 23 • In der Nacht vom 19. auf den 20. März 1702 fielen hannoverscheund cellische Reiterregimenter in die wolfenbüttelschen Lande ein und kamendem, ebenfalls für das Frühjahr 1702 angesetzten, Überfall Wolfenbüttels aufHannover zuvor 24 • Obwohl der Plan der Gegner Wolfenbüttels, durch schnellen Zugriffder hannoverschen und ceileschen Kavallerie die in den ländlichen Quartierenverteilten wolfenbüttelschen Reiter und Dragoner zu entwaffnen und gefangen zunehmen, nur teilweise gelang 25 , war der Überfall ein großer moralischer Erfolg. RudolfAugust und später Anton Ulrich erkannten die Primogenitur, die Kurwürde unddie Senioratsrechte der jüngeren Linie an.Die empfindliche Niederlage, die die Überwältigung durch Hannover und Cellebedeutete, hatte ein politische Wende zu Folge. Nachdem die Politik einer Anlehnungan Frankreich gescheitert war, versprach nur die enge Bindung an Habsburg Möglichkeiten,den Ehrgeiz Anton Ulrichs zu befriedigen. Mit dem Kaiser hatte auch er sichnach seinem Bruch mit Frankreich schnell wieder ausgesöhnt und die kaiserliche Parteiin den Auseinandersetzungen um die spanische Erbfolge ergriffen. Von nun anwar das Militär aber nur noch ein untergeordnetes Instrument bei der Verfolgung seinermachtstaatlichen Interessen 26 , auch wenn er nach wie vor die Vergrößerung desHeeres als eines der wichtigsten Ziele der Politik ansah 27 .'2 ELSTER (wie Anm. 5), Bd. 1, S. 258-260.2J ELSTER (wie Anm. 5), Bd. 1, S. 262; HAVEMANN (wie Anm. 3), Bd. 2, Bd. 3, S. 373.2' Georg SCHNATH, Die Überwältigung BS.-Wolfenhüttels durch Hannover und Celle zu Beginn d. SpanischenErbfolgekrieges, Marz 1702. In: BsJb. 56, 1975, S. 27-100, hier S. 43.2S Insgesamt fielen nur 26 Offiziere und 499 Reiter in d. Hände d. hannoverschen und cellischen Truppen,Ebd. S. 61; ELSTER (wie Anm. 5), Bd. 1, S. 264.26 Vielmehr versuchte Anton Ulrich über eine großangclegte Heiratspolitik seinen Einfluss zu erhöhen.Sie brachte ihm jedoch nicht d. erhofften Macht- und Prestigegewinne. Auch d. Übertritt zur katholischenKirche kurz vor Weihnachten 1709 hatte nicht dcn gewünschten Erfolg, KÖNIG (wie Anm. 12),S.80.n Dies zeigt sich in seinem politischen Testament, in dem er vor allem ndie Aufnahme des Commerciumsund der Manufacturen" und d. "Vergrößerung der städtischen Bevölkerung und des Heeres" als d.Maßnahmen nennt, d. zu einer "Vergrößerung des fürstlichen Hauses" fuhren, HAVEMANN (wieAnm. 3), Bd. 2, Bd. 3, S. 589.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268434 Rainer JacobsNachdem die Truppenstärke halbiert worden war, nahmen wolfenbüttelsche Truppenab 1703 auf Seiten der Allianz gegen Frankreich an den Kampfhandlungen desSpanischen Erbfolgekrieges teil, und zwar wieder auf eigene Rechnung als Reichskontingentund als Auxiliarvölker.Kurz nach dem Frieden von Rastatt zwischen dem Kaiser und Frankreich vom 7.März 1714 starb Anton Ulrich am 27. März, Rudolf August war schon am 26. Januar1704 verstorben. In dem am 22. März abgefa


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Braunsch weigisches Militärwesen 1641-1714 35hatte 32 • Die Herzöge bevorzugten es allerdings immer mehr, mit den ständischen Ausschüssenzu verhandeln statt die aufwendigen und kostenintensiven Landtage auszuschreiben33 • Während des Dreißigjährigen Krieges hatten sie zur Erleichterung desGeschäftsganges ihren Sitz in der fürstlichen Residenz genommen 34 • Die Verhandlungenmit den Ausschüssen wurden die Regel. Der für lange Zeit letzte Landtag fand1682 statt.Die politische Bedeutung der wolfenbüttelschen Landschaft war seit Ende des 16.Jahrhunderts rückläufig, ohne dass es dabei zu spektakulären politischen Auseinandersetzungenzwischen Fürst und Ständen kam. Im Untersuchungszeitraum war dieBedeutung der Landschaft schon so stark gesunken, dass sie an der Gesetzgebungüberhaupt nicht mehr beteiligt war. Auch die großen politischen Entscheidungenwurden weitgehend ohne ihr Vorwissen und ihren Rat getroffen. Ihr fortschreitenderBedeutungsverfall im Untersuchungszeitraum zeigt sich auch an der Änderung ihrerBezeichnung. Wurde anfangs noch von der "getreuen Landschaft" gesprochen, sowurde sie nach dem letzten Landtag von 1682 als "gehorsame Landschaft" bezeichnet35 • Das Recht der Steuerbewilligung war ihr 1652 und 1710 ausdrücklich bestätigtworden 36 • De facto hatten sich die ursprünglich freiwilligen Zugeständnisse jedoch inpflichtmäßige Leistungen verwandelt. Die Landschaft agierte insgesamt verhaltenund defensiv 37 •Auf dem ersten Landtag nach Friedensschluss in Braunschweig waren die fürstlichenTruppen und die Kontribution 38 ein zentrales Thema. Da der Ritterschaft derLehnsdienst sehr lästig war und durch die Organisation des Ausschusses die landschaftlichenHintersassen oft zu ungünstigen Zeitpunkten von der Feldarbeit abgehaltenwurden, war vor allem die Ritterschaft an einer kleinen, nicht zu kostspieligen,stehenden Truppe zur Landesverteidigung interessiert 39 •32 Walter ACHILLES, Die steuerliche Belastung d. bs. Landwirtschaft und ihr Beitr. zu den Staatseinnahmenim 17. und 18. Jahrhundert (= Quellen und Darstellungen zur Gesch. Nds., Bd. 82). Hildesheim1972, S. 42.33 Zur Entwicklung und Bedeutung d. landschaftlichen Ausschusswesens vgl. Ulrich LANGE, Landtagund Ausschuss. Zum Problem d. Handlungsfähigkeit landständischer Versammlungen im Zeitalter d.Entstehung d. frühmodemen Staates. Die welfisches Territorien als Beispiel (1500-1629) (= Veröff. d.HIKO, XXIV, Bd. 6). Hildesheim 198634 HEINEMANN (wie Anm. 7), Bd. 3, S. 154.3S Albert RHAMM, Die Verfassungsgesetze d. Hzgtms Bs. Bs. 2. Auf). 1907, S. 15; ACIIILLES (wieAnm. 32), S. 44.36 ACHILLES (wie Anm. 32) S. 43. Eine Einschränkung erfuhren d. Rechte d. Landstände dadurch, dass,nachdem am 17. Mai 1654 d. Jüngste Reichsabschied in Kraft getreten war, in dem Kreisabschied vonBs. vom 4. Dezember 1654 festgelegt wurde, dass d. Landstände jedes Tenitoriums zu Kosten, d. d.Kreisverfas.~ung verursachte, beizusteuern hatten, Georg TEsslN, Mccklenburgisches Militär in Türken-und Franzosenkriegen 1648-1718 (= Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 42). Köln/Graz 1966,S.9.37 RÖMloR (wie Anm. 31), S. 64 f.38 Kontribution war d. Name d. Steuer, d. d. Heeresfinanzierung diente. In Bs.-Wolfenbüttcl wurde dieseBezeichnung seit 1599 verwendet, AmlLLEs (wie Anm. 32), S. 118.39 Carl VENTURINI, Umriss einer pragmatischen Gesch. d. Militärwesens im Hzgtm Bs.-Wolfenbüttel,von den Zeiten Herzogs Heinrich d. Jüngeren bis auf unsere Tage. In: Bs. Magazin, 1824, S. 290-343,hier S. 298.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268436 Rainer JacobsIm Braunschweiger Landtagsabschied vom 28. Mai 1642 wurde die Abdankungder beiden Kochschen Regimenter (Infanterie- und KavaUerieregiment) festgelegt.Zur Abdankung des Kavallerieregiments zahlte die Landschaft 1.500 Tlr. ausstehendenSold. Das fürstliche "project" eines ndefension wercks", das aus vier stehendenKompanien zu Fuß und zwei zu Ross bestand, wurde akzeptiert. Die Besoldung undVerpflegung geschah nach der Ordonnanz vom 1. August 1640. Zum Unterhalt derTruppen wurde eine monatliche Kontribution von 4.500 TIm. bewilligt. Die Bewilligungwar aber vorerst auf die nächsten neun Monate beschränkt. Damit die Verpflegungnicht zu schwer fiel, sollten diese Truppen auf dem Land verteilt werden. Andieser Verteilung sollten landschaftliche Deputierte beteiligt werden. Ebenso solltensie bei Musterungen anwesend sein und zusammen mit einem fürstlichen Deputiertenüberwachen, dass die bewilligten Gelder auch wirklich für die Truppen verwendetwurden. Darüber hinaus sollten der Landschaft monatlichen Rollen über die Truppenzugestellt werden 4o •Die Grundlage der Kontributionsaufbringung war der Fuß der Kontribution. Erverteilte das simplum contributionis auf die Steuerpflichtigen 41 • Die von der Landschaftbewilligten Summen wurden in Simpla umgerechnet 42 • Als Fuß der Kontributiondiente seit 1638 der Römermonat 43 , er wurde 1643 von der Landschaft überarbeitet.Im Braunschweiger Landtagsabschied vom 22. November 1643 wurde das stehendeHeer Herzog Augusts d.J. um eine Kompanie zu Fuß und eine zu Ross verstärkt.Die nun zum Unterhalt nach der Ordonnanz vom 1. August 1640 benötigte Kontributionin Höhe von monatlich 6.374 Tlm 44 • wurde bewilligt. Es wurde wiederum festgelegt,dass bei den Musterungen Deputierte der Landschaft zugegen waren und dassmonatlich Rollen eingesandt werden sollten.Auf dem Landtag von Salzdahlum 1647 wollte die Landschaft die dritte Kompaniezu Ross abschaffen 45 , konnte sich damit aber nicht durchsetzen. Im Landtagsabschiedvom 12. Mai 1647 wurde allerdings festgelegt, dass eine Kommission aus fürstlichenund landschaftlichen Deputierten gebildet werden sollte, um die Abrechnungen derKommissare zu überprüfen. Sie scheint später nicht wieder eingesetzt worden zu sein.40 Bsger. Landtagsabschied vom 28. Mai 1642, zitiert nach: Sammlung d. Landtagsabschiede, FürstlichenReversalen und anderer Urkunden, d.landschaftliche Verfa~sung d. Hzgtms Bs.-Lüneburg, Wolfenbüttc1schcnTeils betreffend, hg. v. Philip Christian Ribbcntrop, Bd. 2,1. Hc1mstedt 1797,S. 150-152.41 Die Verteilung d. Simplums von 599 Tim. 9 ggr 3 112 pf. auf d. Stifter und Klöster, d. Städte, d. Beschlosstenund Drosten, d. Ritterschaft und Landsassen, d. Ämter und d. Gerichte ist ahgedruckt beiWilhelm Julius Ludwig BODE, Das Grundsteuer-System d. Hzgtms Bs. gesch. verfolgt und erläutert(= Beitr. zu d. Gesch. d. Hzgtms Hs., 1). Hs. 1824, S. 3!H.42 SIAWf 40 Slg. 3059 (März 1683).43 ACHILLES (wie Anm. 32), S. 118. Zugleich war d. Römermonat d. Berechnungsgrundlage für d. Abgabenzum Unterhalt d. Reichsarmee.44 Das Verpflegungstableau ist abgedruckt bei ELSTER (wie Anm. 5), Bd. 1, S. 72f.4S Landtagsabschied von Salzdahlum vom 12. Mai 1647, ziliert nach: SIAWf V Hs 13, Bd. 2, fol. 184.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684B raunsch weigisches Militärwesen 1641-1714 37Auf dem Landtag von 1656 wurde die Kontribution auf monatlich 5.200 Tlr. moderiert46 • Danach wurde über die Höhe der Kontribution nur noch mit den landschaftlichenAusschüssen verhandelt 47 •Neben der Landschaft des Fürstentums Wolfenbüttel bewilligte auch die Landschaftder Grafschaft Blankenburg eine Kontribution und zwar in Form einer Pauschalsummevon monatlich 100 Tim. Wann dies geschah, ließ sich nicht ermitteln,1654 wurde sie aber schon entrichtet 48 • Dafür garantierte der Herzog der Landschaftdie Defension der Grafschaft, die über keine eigenen Vertcidigungseinrichtungen verfügte.Auf dem Schloss Blankenburg wurde eine ständige Besatzung von 24 Manneingerichtet 49 • Der Betrag von 100 Tlrn. blieb über den gesamten Untersuchungszeitraumkonstant 5o •Im Amt Thedinghausen und im Stiftsamt Walkenried wurde keine Kontributionerhoben 51 - ob sie im Fürstentum Dannenberg erhoben wurde, ließ sich nicht ermitteln.Die unmittelbar mit der Kontribution im Zusammenhang stchendcn Steuern(Quartier-, Service- und Fouragegeld, Proviantgeld) leiten sich aus Dienst- und Sachleistungenher. Sie werden weiter unten erläutert.Durch die von der Landschaft des Fürstentums Wolfcnbüttel bewilligte Kontributionwurden die Kosten des Heeres vollständig gedeckt. Eine Abrechnung der Kriegskassevon 1655 weist monatliche Ausgaben von 6.100 Tlrn. aus 52 • Kurzfristige Finanzierungsengpässesind unter August d.J. durch eigenmächtig ausgeschriebene Steuerngelöst worden. So 1654, als das Defensivbündnis mit Brandenburg und Kurköln geschlossenworden war und die Truppen verstärkt werden mussten. Für die Werbegeldermussten die Schäfer den halben Schafschatz entrichten 53 • Als der kriegerische Bischofvon Münster, Christoph Bernhard von Galen, gegen Ende des Jahres 1665 imBündnis mit England die Generalstaaten angriff, sah auch August d.J. eine Notwendigkeit,seine Streitmacht zu vergrößern 54 • Um Werbegelder zu erhalten, wurde am12. November 1665 das Baugeld um einige Monate verlängert 55 .46 StAWf 40 Sig. 2454 (15. Januar 1656).47 In dem Landtagsabschied von Salzdahlum vom 10. Oktober 1682 fanden d. zwischen den Ausschüssenund den Herzögen getroffenen Vereinbarungen lediglich ihre Bestätigung, StAWf V Hs 30, fol.195 f .... 38 B Alt 20.49 Rudolf STEIN HOFF, Gesch. d. Grafschaft bzw. d. Fürstentums Blankenburg, d. Grafschaft Regensteinund d. Klosters Michaclstein. Blankenburg/Quedlinburg 1891, S. 161.50 Die älteste Kontributionsbeschreibung von Blankenburg ist aus dem Jahr 1693, Erich Danicl vonLIEBHABER. Vom Fürstentum Blankenburg und dessen Staatsverfassung. Wernigerode 1790, S. 144.Gemäß Verordnung vom 4. Juli 1684 war niemand von d. Kontribution befreit. Eine Befreiung konntenur durch einen Gnadenbrief erlangt werden. Ebd. S. 149.51 Landtagsabschied von SalzdahIum vom 10. Oktober 1682, zitiert nach: StAWf V Hs 30, fol. 220f.52 Wilhelm Julius Lud\\ig BODE, Beitr. zu d. Gesch. d. Feudalstände im H7.gtm Bs. und ihres Verhältnisseszu dem Fürsten und dem Volke. Bs. 1843, S. 49.53 StAWf 40 Sig. 2474 (2. Oktober 1654).5. StAWf 40 Sig. 2672." Bereits am 27. November stellte er ein Werbepatent zur Anwerbung von 40 Mann, darunter 25 Gedienten,aus, ELSTER (wie Anm. 5), Bd. 1, S. 150.


Digitale Bibliothek Braunschweig38 Rainer JacobsWährend unter August dJ. die relativ konstanten Kosten des kleinen stehendenHeeres durch die Steuereinnahmen gedeckt waren, stiegen sie infolge der starken Rüstungenunter seinen Nachfolgern enorm an. Folgende Tabelle gibt die Entwicklungder monatlichen Ausgaben für das Militär wieder:Jahr, Monat1681, ?1683, Mai1693, AugustKosten9.170 T1r. 11 ggr 2 pP16.961 Tlr. 7 ggr 3 pf. b21.451 T1r. 3 ggr. - pf. ca. StAWf V Hs 13, Bd. 2, fol. 201.b. StAWf 38 B Alt 24.c. Ebd.In seinem politischen Testament beziffert Anton Ulrich die monatlichen Ausgabender Kriegskasse für das Militär auf 25.000 Tlr., die in dieser Höhe beibehalten werdensollten 56 •Die landschaftlichen Ausschüsse bewilligten sukzessive eine Erhöhung der Kontribution.1669 lag sie bei monatlich 5.700 TIm., dann wurde sie bis1675/76 auf 8.300TIr. erhöht, 1696 lag sie bei 11.700 TIm. und 1705 schließlich bei 16.700 TIm. Danacherfuhr die Höhe der Kontribution keine nennenswerte Veränderung mehr 57 • Dader Römermonat als Fuß der Kontribution die Steuerlast nur sehr grob auf die Steuerpflichtigenverteilte, wurde 1677 eine Kommission zur Ausarbeitung eines neuenFußes eingesetzt 58 • Er trat 1683 in Kraft 59 • Die Kontribution war von nun an eineKombination aus Grund-, Vermögens- und Gewerbesteuer 6o • Die Höhe des Simplumswar nun keine festgesetzte Summe mehr, sondern war abhängig von der Zahlder im Fürstentum vorhandenen HofsteIlen, Gewerbetreibenden, dem Viehbestandusw.Die Landstände versuchten die laufende Belastung durch die Kontribution durchAversionalsummen abzulösen. Insbesondere die Ritterschaft hatte damit Erfolg.Nach dem Römermonat von 1643 hatte sie rund 18 % aufzubringen. Tatsächlich steuertesie 1643 15 % bei, 1656 nur noch 6 % und 1669 gar nichts mehr. Die Höhe derAversionalsummen schwankte zwischen 1.500 und 3.000 Tlrn 61 . Die Prälaten, die19 % zum Römermonat beizutragen hatten, zahlten 1675/76 noch 5 %, die Städte'6 Mit Hilfe d. Generalfeldmarschalls von Wartensleben sollte d. Militär so organisiert werden, dass sogarnoch ein Überschuss übrig bleiben sollte, zumindest sollten keine weiteren Schulden gemacht werden,GERKENS (wie Anm. 28) S. 51. Die in einem Promemoria von Kanzler von Wendhausen vorgeschlageneZusammenlegung aller Kassen zu einer "General-Cassc" wird von Anton Ulrich befürwortet,von seinem Nachfolger aber nicht durchgeführt, ebd. S. 38, 51." Die Summe entsprach von 1706 bis 1714 ungefähr dem vierfachen Simplum nach dem Fuß d. Kontributionvon 1683, Ernst-Otto LUTTERLOH, Dienste und Abgaben d. Bauern d. Hzgtms BS.-Wolfenbüttelin d. Mitte d. 18. Jahrhunderts. Landw. Diss. Göttingen 1969, S. 195.'8 Landlagsabschied von Salzdahlum vom 10. Oktober 16H2, zitiert nach: StAWf V Hs 30, fol. 198.'9 StAWf 40 Slg. 3059 (März 1683).60 LUTTERLOII (wie Anm. 57), S. 54.61 Sie wurden 1657, 1659, 1660, 1671, 1680, 1684, 1685, 1689, 1693 und zum letzten Mal 1704 gezahlt,ACIIILLES (wie Anm. 32), Belastung, S. 120.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 39hatten ihren Beitrag von 36 auf 34 % verringert. Die ausgefallenen Kontributionsanteileder Landstände mussten von den anderen Abgabepflichtigen, also vor allem vonder Landbevölkerung, getragen werden.Trotz der sukzessive erhöhten Kontributionseinnahmen waren die Ausgaben fürdas Militär stets größer als die Einkünfte. Die Finanzierungslücken wurden durchKreditaufnahme geschlossen.Als während der Regierung Rudolf Augusts die vom Vater übernommenen Schuldenrapide angestiegen waren, verpflichteten sich Rudolf August und Anton Ulrich ineinem "Pactum reparanda communi Patriae Salute", keine weiteren Kredite aufzunehmenund ihre Ausgaben an die Einnahmen anzupassen 62 • Davon war auch dieKriegskasse betroffen, deren Schulden sich durch die starken Rüstungen und die Beteiligungam Krieg gegen Frankreich und Schweden stark erhöht hatten. Da aber aufgrundder außenpolitischen Situation das Militär nicht weiter reduziert werden konnte,wurde vom Engeren Ausschuss 1680 eine "extraordinari Contribution" in Höhevon monatlich 8.000 Tim. bewilligt. Sie sollte auf vier Monate begrenzt sein 63 • Siewurde dann in der Folge in verschiedener Höhe immer wieder um zwei bis vier Monateverlängert 64 • Zugleich bewilligte die Landschaft, dass einzelne Beträge der Biersteuer,einer Verbrauchssteuer, an die Kriegskasse überwiesen wurden 65 • Dies führteschließlich 1682 zu der dauerhaften Regelung, dass die Hälfte der Biersteuer an dieKriegskasse ging 66 •Trotzdem stieg die Verschuldung der Kriegskasse immer weiter an. 1690 war sie sogroß, dass die Kreditfähigkeit gefährdet war. Die extraordinäre Kontribution wurdeweiter erhöht, um davon Abschlagszahlungen 67 und die anfallenden Zinsen 68 zu bezahlen.Zeitweise wurde die extraordinäre Kontribution in den 1690er Jahren an denLandrentmeister entrichtet 69 • Die Einkünfte der Landrentereikasse dienten vor allemder Abtragung der fürstlichen Darlehen und der Bezahlung ihrer Zinsen. Da dieLandrentereikasse unter direkter Kontrolle der Landschaft stand, konnte sie so dieordnungsgemäße Verwendung der bewilligten Gelder überwachen. Es lag im Interesseder Landschaft, dass die bewilligten Gelder nicht etwa für weitere Rüstungen, sondernwirklich zur Schuldentilgung verwendet wurden, um nicht in Zukunft noch höhereSchulden übernehmen zu müssen. Später ist die extraordinäre Kontribution wiederan die Kriegskasse eingeliefert worden. Da die Schulden der Kriegskasse auch inder Folge nicht abgetragen werden konnten, entwickelte sich die extraordinäre Kontributionzu einer dauerhaften Steuer.62 StAWf V Hs 13, Bd. 2, fol. 200.63 StAWf 40 Slg. 2917 (10. Mai 1680).64 StAWfV Hs 13, Bd. 2, fol. 196 f., 201, 203-207; StAWf 40 Slg. 2968 (23. April 1681), 3057 (2. März1683),3065 (26. Mai 1683),3078 (13. September 1683).65 V Hs 13, Bd. 2, fol. 195 f., 201 f.66 ACHILLES (wie Anm. 32), S. 117; BODE (wie Anm. 51), S. 57 .• 7 So an d. Schlüterschen Erben in Goslar 30000 TIr., StAWf 40 Slg. 3369 (13. Oktober 1690),3379(24. Februar 1691).6l! StAWf 40 Slg. 3440 (17. September 1692), 3509 (4. Oktober 1693),3543 (I. November 1694),3617(5. September 1696), 3672 (17. Februar 1698), 3676 (24. März 1698). 3805 (5. September 1701).69 StAWf 40 Slg. 3509 (4. Oktober 1693),3543 (1. November 1694), 3617 (5. September 1696).


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268440 Rainer Jacobs1698 wurden neben der Biersteuer weitere Vt:rbrauchssteuern zur Erhöhung derEinnahmen der Kriegskasse eingeführt. Die Tabakakzise wurde auf inländischen Tabakerhoben, das Stempelgeld auf ausländischen 7o •Vom August 1693 ist eine Abrechnung der Kriegskasse erhalten 71. Sie ist in folgenderTabelle dargestellt:Kontribution und extraordinäre Kontribution 10.354 Tlr. - ggr .. -pf.erhöhte Kontribution 1.710 Tlr. 21 ggr. - pf.davon wegen Missernte erlassen 1.000 Tlr. - ggr. - pf.Legationsgelder 1.000 Tlr. - ggr. -pf.Fortifikationsgelder 1.000 Tlr. - ggr. - pf.Biersteuer 5.000Tlr. - ggr. -pf.Zuschuss aus der Landrenterei 1.500 Tlr. - ggr. - pf.Akzise 500 Tlr. - ggr. - pf.aus dem Arar der Stadt Braunschweig 400Tlr. - ggr. - pf.Summe 20.463 Tlr. 21 ggr. :- pf:Neben den von der Landschaft bewilligten Steuern bestanden die ständigen Einnahmenaus Zuschüssen aus der Wolfenbütteler Akzisestube und der Landrenterei.Darüber hinaus flossen die auf Reichsrecht beruhenden Legations- und Fortifikationsgelderin die Kriegskasse 72 •Neben die ständigen traten nicht-ständige Einnahmen, die von außerhalb in dieKriegskasse flossen. Sie spielten eine entscheidende Rolle bei den Heeresvergrößerungen.Zum einen ergaben sich nicht-ständige Einnahmen aus der Kreisverfassung. Nachdemsich 1671 die größeren Kreisstände zeitweilig als Kriegsgegner gegenübergestandenhatten, war die Handlungsfähigkeit des Kreises und seine Bedeutung als interterritorialeInstitution am schwinden. Für die wolfenbüttelschen Herzöge verschob sichdie Funktion der Kreisverfassung. Wurde sie anfangs vor allem noch als Mittel zur Sicherungihrer Wehrhoheit und bis 1671 auch, ihrer eigentlichen Aufgabe entsprechend,zur Sicherung des Kreises gegen Landfriedensbrüche angesehen, so wurde sienun vor allem zu einem Instrument, das der Erleichterung ihrer Armierung diente 73 •Dies geschah zum einen, indem sie gemeinsam mit den anderen welfischen Herzögedafür sorgten, dass auf dem Kreistag von Braunschweig 1677 eine hohe Kreishilfebewilligt wurde. Dadurch konnte eine große Zahl der welfischen Truppen als Kreistruppendeklariert werden. Die Kreistruppen konnten von den Hohen Kreisämtern,70 Die Einzelheiten d. Erhebung enthält .,Serenissimorum Durch!. Durch!. Offenes Edict Die Tabacks­Handlung Im Lande und die davon zu Fürst!. Kriegcs-Ca~se zu entrichtende Accise betreffend",StAWf 40 Sig. 3697 (15. September 1698).71 StAWf 38 B Alt 24.72 Die L.egationsgeldcr beruhen auf d. Reichsexekutionsordnung von 1555. Sie dienten d. Finanzierungd. Gesandschaften zu den Rcichs- und Kreisversammlungen. Rechtsgrundlage d. Fortifikationsgelderwar d. § 180 d. Jüngsten Reichsabschiedes vom 17. Mai 1654, BODE (wie Anm. 41) S. 40.71 GnTH (wie Anm. 14), S. 189, 204, 235.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 41die von den braunschweigischen IIerzögen dominiert wurdcn, in den Territorien derKreisstände einquartiert werden. Auf diese Weise konnte die Einquartierungslast dereigenen Territorien erheblich verringert werden. Darüber hinaus versuchten die Herzöge,die nicht-armierten Kreisstände dazu zu bewegen, die Stellung ihrer Kontingentezur Kreisverfassung gegen die Einräumung von Quartieren oder Geldzahlungenden Braunschweigern zu überlassen 74.Eine solche "Allianz" wurde 1677 zwischen Georg Wilhelm von Celle und RudolfAugust einerseits, und dem Herzögen von Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg­Güstrow andererseits geschlossen. Für die Jahre 1677 bis 1679, später wurde auf 1680verlängert, übernahmen die beiden welfischen Herzöge die Stellung der Kreiskontingenteder mecklenburgisehen Territorien. Gleichzeitig sagten sie Schutz gegen unerlaubteDurchzüge, Geldforderungen usw. ZU 75 . Dafür musste der Herzog von Mecklenburg-Schwerinfür die sechs Wintermonate 84.090 TIr. zahlen, von denen die Gelder,die die im Lande stehenden Truppen erhielten, abgezogen wurden. Der Herzogvon Mecklenburg-Güstrow zahlte für die Wintermonate 45.000 Tlr. Er übernahm zusätzlichdie volle Verpflegung von zwei Regimentern zu Pferde (ca. 11.304 Tlr.).Ebenso musste die erbschutzverwandte Stadt Goslar zum Unterhalt der welfischenTruppen beitragen. Unter Hinweis auf die Gefahr feindlicher Einfälle wollten dieErbschutzfürsten Rudolf August und Georg Wilhelm 1675 welfischen Truppen Winterquartierein der Stadt zuweisen. Nach längeren Verhandlungen leistete die Stadtstattdessen 1679 eine Geldzahlung in Höhe von 11.250 fl76. Die beiden Herzögeübernahmen die Stellung des Kreiskontingents der Stadt 77 • Das gleiche geschah, alsder Pfälzische Krieg ausgebrochen war. Rudolf August und Anton Ulrich wollten 1 1 /2Kompanien zu Fuß einquartieren, die nach der Ordonnanz vom 30. November 1688 78von der Bürgerschaft verpflegt werden sollten 79 . Wieder zeigten sie sich von vornhereinbereit, sich mit Geldzahlungen abfinden zu lassen. Nach einmonatiger Verhandlungwurde am 20. Dezember 1688 ein Rezess unterzeichnet, in dem sich die Stadtverpflichtete, in sechs Monatsraten zu 208 TIrn. 8 ggr. insgesamt 1250 Tlr. an dieKriegskasse in Wolfenbüttel zu zahlen. Dafür versprachen die Herzöge, die Stadt vonallen Quartierleistungen frei zu halten 8o .Die Reichsdefensionalordnung von 1681 schuf weitere Einnahmequellen für dieArmierten, indem die Aufbringung der Reichsarmee endgültig den Kreisen übertragenwurde. Auf dem Lüneburger Kreistag von 1682 wurden die Reichskontingenteder niedersächsischen Kreisstände festgelegt. Den Kreisständen war freigestellt, statteigene Truppen zu unterhalten, ihre Kontingente gegen Bezahlung von den Armiertenstcllen zu lassen. Mecklenburg-Sehwerin, Mecklenburg-Güstrow, Holstein-Got-,. Ebd. S. 210.75 TESSIN (wie Anm. 36), S. 25 f.76 Walter HESSE, Der Haushalt d. freien Reichsstadt Goslar im 17. Jahrhundert (1600-1682) (= Beitr.zur Gesch. d. Stadt Goslar, H. 7). Guslar 1935, S. 54.77 StAWf 2 Alt 1866.78 StAWf 40 Sig. 3293 (30. November 1688).79 StAWf 2 Alt 1867, fol. 8.80 Ebd. fol. 51.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268442 Rainer Jacobstorf, Sachsen-Lauenburg, der Bischof von Lübeck und die Stadt Lübeck schlossen inFolge der Kreistagsbeschlüsse Verträge mit Georg Wilhelm von Celle, als Kreisoberstenund Senior des Hauses Braunschweig, ab, die Stadt Goslar mit Rudolf August.Die Herzöge übernahmen die Reichs- und teilweise auch die Kreiskontingente dieserStände und sagten ihnen Schutz vor anderweitigen Kriegsbelastungen zu. Die auf dieseWeise einkommenden Gelder teilten die Herzöge unter sich aufl H • In geheimen Zusatzartike\nmussten sich die welfischen Herzöge mit weitaus geringeren Zahlungenzufrieden geben als in den Hauptverträgen vereinbart wurde 82 •Die zum Teil bedeutenden Nachlässe waren notwendig, um die kleinen Stände davonabzuhalten, Übernahmeverträge mit konkurrierenden Armierten abzuschließenoder eigene Truppen aufzustellen 83 • Das System der Ablösung der Gestellungspflichtdurch Verträge mit Armierten war äußerst kurzlebig. 1685 wurde die Kreisverfassungendgültig aufgehoben. Die Beiträge der nicht-armierten Stände zur Reichsarmee warenschon vorher durch kaiserliche Assignationen geregelt worden.Bei den Assignationen wurden kleinere Stände vom Kaiser den großen armiertenStänden assigniert, um den Großen die TruppengesteIlung zur Reichsarmee zu erleichtern.Die assignierten Stände waren verpflichtet, zum Unterhalt der Truppen derArmierten beizutragen. An Wolfenbüttel und CeIle, die während des HolländischenKrieges im Bündnis mit dem Kaiser Krieg gegen Frankreich und Schweden führten,wurde 1677 Mecklenburg mit den beiden Fürstentümern Schwerin und Ratzeburg assigniert.In diesem und im folgenden Jahr mussten die mecklenburgischen Herzöge andie bei den welfischen Herzöge einen Betrag entrichten, der so hoch war wie die Unterhaltskostender Garnison Wismar 84 •Nach 1685 wurden die Reichsleistungen der kleinen Territorien, stets in Geld umgerechnet,nach Ermessen des Kaisers dem einen oder anderen Armierten zugewiesen.Nach gescheiterten Verhandlungen im Jahr 1685 teilten Braunschweig und Brandenburgam 30. Januar 1689 im Hannoverschen Vergleich (Quartiervergleich) dienicht-armierten Kreisstände eigenmächtig unter sich auf8 5 • Beide Parteien sichertensich jährliche Einkünfte von 228.000 Tim. und ein militärisch-politisches Einflussgebiet,in dem der gegenseitige Wettbewerb sowie die Einmischung dritter Stände ausgeschaltetwarB 6 •Im November 1689 wurde Goslar vom Kaiser an Wolfenbüttel und Celle assigniertB7 • Da


Digitale Bibliothek BraunschweigBraunsch weigisches Militärwesen 1641-1714 43deriert 88 • Die Assignation wiederholte sich Mitte ]691 und 1692. Zumindest 1692wurde der volle Betrag von 10.000 fl. gezahlt 89 •Weitaus wichtiger als die Zahlungen der nicht-armierten Kreisstände waren Subsidien.Wie die meisten Fürsten der kleineren und mittleren Territorien ihrer Zeit steIltenauch Rudolf August und Anton Ulrich den großen kriegführenden Mächten ihreTruppen gegen Subsidien zur Verfügung. Die vermieteten Truppen wurden auf diejenigeMacht, die sie übernommen hatte, vereidigt, in deren Armee eingegliedert undvon ihr wie eigene Truppen behandelt. Am Ende des Mietverhältnisses wurden dieTruppen von ihrem Eid entbunden und ihrem Besitzer zurückgegeben. Die Konditionender Vermietung waren in den verschiedenen Verträgen sehr unterschiedlich.In dem auf zehn Jahre abgeschlossenen Subsidienvertrag, der am 20. Juni 1674zwischen Wolfenbüttel und Celle einerseits und dem Kaiser, Spanien und den Generalstaatenandererseits abgeschlossen wurde, erhielten die beiden Herzöge für jedenReiter 40 Tlr. und für jeden Fußsoldaten 10 Tlr. Werbegeld. Dies bedeutete also eineeinmalige Zahlung in Höhe von 130.000 Tim. für 5.000 Infanteristen und 2.000 Reiter,die sie den Alliierten überlassen sollten 9o • Hier bestand also die Möglichkeit, nichtnur die Anwerbekosten der Truppen erstattet zu bekommen, sondern auch Gewinnzu machen, wenn geschickt gewirtschaftet wurde.Gemäß Vertrag vom 5. August 1688 wurden den Generalstaaten wiederum wolfenbütte1scheTruppen überlassen. In diesem Fall wurden sie direkt von den Niederländernbesoldet, verpflegt und unterhalten. Für die Laufzeit des Vertrages verschwandendie Regimenter aus dem Etat der wolfenbüttelsehen Kriegskasse. Genausowar es mit den Truppen, die 1690 von England und den Generalstaaten übernommenwurden. Die monatlichen Kosten, die die Generalstaaten und England für dievon Wolfenbüttel gestellten Truppen zu tragen hatten, beliefen sich 1692 auf monatlich41.209 fl. 91 • Als der Subsidienvertrag am 15. März 1694 in Maastricht verlängertwurde, verpflichteten sich England und dic Generalstaaten nicht nur den Sold und dieVerpflegung der Truppen zu übernehmen, sondern darüber hinaus jährlich 100.000TIr. an die Herzöge zu zahlen 92 •Nachdem Anton Ulrich im Zusammenhang mit der Gründung des Fürstenvereinsgegen die neunte Kur Hannovers erklärt hatte, ein Heer von 6.000 Mann "zur Verteidigungder fürstlichen Freiheiten" und zur "Beförderung des Friedens" aufzustellen,zahlte Frankreich über Dänemark ab März 1693 eine jährliche Subsidie von 100.000Tim., eine reine Geldzahlung. Die Zahlungen währten jedoch nur wenige Monate, da88 Ebd. fol. 74.•• Ebd. fol. 128.90 ELSTER (wie Anm. 5), Bd. 1, S. 121. An anderer Stelle gibt ELSTER an, dass d. Vertrag allein mit denGeneralstaaten geschlossen wurde. Für einen Reiter sollten 80 f1. und für einen Fußsoldaten 40 f1. ge-7.ahlt werden. Zusätzlich sollten für ein Kavallerieregiment zu 500 Pferden 11.918 f1., für ein Infanterieregimentzu 1.000 Mann 10.262 f1., für einen Regimentsstab 385 f1. (für den Oberst 240 f1., denOberstleutnant 80 und den Major 65 f1.) und für den Generalstab und d. Artillerie 22.263 f1. überwiesenwerden, ebd. S. 131.91 Ebd. S. 213.92 SCHNATH (wie Anm. 86) Bd. 2, S. 104; ELSTER nennt als Datum d. Vertmgs den 1. Juni, ELsn,R (wieAnm. 5), Bd. 1, S. 246.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268444 Rainer JacobsDänemark und Wolfenbüttel die französische Forderung nach einem Angriff auf Ratzeburgnicht erfüllten 93 •Die französischen Subsidienzahlungen, die zu Beginn des Spanischen Erbfolgekriegesgeleistet wurden, waren wiederum reine Geldzahlungen, mit denen die Herzögeihr Truppenkorps verstärken sollten. Die Truppen wurden also weder in diefranzösische Armee eingegliedert noch auf den König von Frankreich vereidigt. Dafürwar allerdings ein französischer Oberbefehlshaber vorgesehen 94 • Für die im Vertragvom 4. März 1701 festgelegte Verstärkung der wolfenbüttelschen Truppen auf8.000 Mann zahlte Frankreich jährlich 240.000 T1r. Subsidien. Als die Truppen gemäßdem Vertrag vom 3. November auf 12000 Mann vermehrt werden sollten, wurdendie Subsidien auf jährlich 480.000 Tlr. verdoppelt. In der Zeit vom März 1702 biszum April 1702 zahlte Frankreich insgesamt 564.280 Tlr., worin 8.320 Tlr. Gratifikationenfür die Minister enthalten sind, nicht aber die monatliche Pension Anton Ulrichs.Statt der 12.000 Mann, die durch die Subsidien unterhalten werden sollten, wardas Truppenkorps jedoch nur 9.450 Mann stark 95 • Frankreich zahlte also für mehrTruppen als tatsächlich unterhalten wurden. Die fehlenden Gelder hat - vermutlich -der Kammerpräsident A. A. von Imhoff veruntreut.Die Truppenstellung gegen Subsidien war stets ein Politikum. Zum einen war sieein geeignetes Mittel, um sich als Kleinstaat gegenüber den großen Mächten als bündnisfähigerPartner zu behaupten Q6 , zum anderen war sie aber auch mit Abhängigkeitverbunden. Der Subsidiengeber erwartete, dass sich seine Zahlungen lohnten.Daneben war mit ihnen eine langfristige Planung nicht möglich, da sie als Objekteder Tagespolitik kurzfristig gestrichen werden konnten. So führte die Aufgabe desBündnisses mit Frankreich zu dem Problem, wie die große Truppenzahl weiterhin finanziertwerden sollte. In dem Vergleich vom 19. April 1702 wurde deshalb auf BetreibenWolfenbüttels aufgenommen, dass sich Celle und Hannover für die Zahlungder rückständigen Subsidien aus dem vorigen Krieg bei den Seemächten einsetzensollten 97 •Trotz der sukzessive erhöhten Steuern und den zeitweise hohen Subsidieneinnahmen- mit monatlich 40.000 Tim. waren die französischen Subsidien 1701 mehr alsdoppelt so hoch wie die monatliche Kontribution, die meist nicht in voller Höhe einging98 - konnten die Schulden der Kriegskasse nicht wieder abgetragen werden. Der93 SCH~ATH (wie Anm. 86), Bd. 2, S. 103.94 Frankreich schickte als neuen Gesandten Jean d'Usson de Bonnac Marquis d'Usson, d. Generalleutnantd. französischen Armee war und den Oberbefehl über d. wolfenbütlelschen Truppen übernehmensollte, was anfangs auf den Widerstand Anton Ulrichs traf, d. den Oberbefehl gern selbst übernommenhätte, SCHNATH (wie Anm. 24) S. 40.9S SCHNATH bezweifelt allerdings auch diese Stärke, da er eine große Zahl nicht besetzter Stellen vermutet,Ebd. S. 89.96 Georg ORTENBURG, Bs. Militär. Cremlingen 1987, S. 12.97 SCHNATH (wie Anm. 24), S. 79.98 Von dcn veranlagten monatlichen 16.700 TIm. gingen im Jahre 1725 nicht mehr als 8.000 Tlr. ein,ACHILLES (wie Anm. 32), S. 119. Die fehlenden Beträge wurden bei den Säumigen gegebenenfallsdurch Exekution eingetrieben, StAWf 40 Sig. 2492 (26. Januar 1657). Die militärische Exekutionwurde 1693 abgeschafft, da sie zu Missbrauch geführt hatte, SIAWf 40 Sig. 3478 (16. März 1693).


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 45Schulden stand der Kriegskasse lag 1699 bei 211.557 T1rn. 99 ,100.000 T1r. lOO •1713 waren esVerwaltungOberster Entscheidungsträger in allen militärischen Angelegenheiten war der Landesherrals oberster Kriegsherr. Zur Zeit der Söldnerheere hatte sich seine organisatorischeTätigkeit vor allem auf den Verkehr mit den Obersten als den Regimentsinhabern,die ihre Truppen in Eigenregie verwalteten, beschränkt. Mit der Errichtungder stehenden Heere und dem damit verbundenen Übergang der Regimenter in denBesitz der Landesfürsten war diesen nun auch die Aufgabe der Verwaltung der Truppenzugefallen. Mit der landesherrlichen Militärverwaltung waren auch für die fürstlichenZentralbehörden neue Aufgabenbereiche verbunden.Als August d.J. die Regierung antrat, war die oberste Landesbehörde ein Gesamtrat,der als Kanzlei bezeichnet wurde. In dieser Kanzlei im weiteren Sinne 101 saßen,unter dem Vorsitz eines Kanzlers, drei adlige und fünf gelehrte Räte. Die sich seit derMitte des 16. Jahrhunderts anbahnende Trennung der geheimen und der gemeinenSphäre fand eine erste Umsetzung in der Kammerordnung Herzog Augusts d.J. vom7. März 1637, in der die Kammer von der Kanzlei im weiteren Sinne getrennt wurde.Die endgültige Trennung der geheimen und der gemeinen Sphäre wurde schließlichmit Verordnung der Herzöge Rudolf August und Anton Ulrich vom 30. August 1699vollzogen. Die Kanzlei im weiteren Sinne wurde endgültig in die drei VerwaltungskörperGeheime Ratsstube, Kammer und lustizkanzlei geteilt 102.An die Stelle der Kanzlei im weiteren Sinne und mit Zuständigkeit für die geheimeSphäre trat der Geheime Rat als oberste Zentralbehörde des Landes. Seine Beschlüssebanden alle anderen Instanzen. Unter Vorsitz des Landesherren führte er dieRegierungsgeschäfte und war, wie vorher die Kanzlei, für alle öffentlichen Angelegenheitenzuständig. Damit waren Kanzlei bzw. Geheimer Rat auch die zuständigenInstanzen für die politischen Entscheidungen und die Organisations- und Verwaltungsaufgaben,die im Zusammenhang mit dem fürstlichen Militär anfielen.Inwieweit die Kanzlei bzw. der Geheime Rat im Zeichen des Absolutismus bei derVerrichtung der Regierungsgeschäfte reines Exekutivorgan des landesherrlichen Willenswar oder sie selbst die Politik mitbestimmten, lässt sich auch im Einzelfall kaummehr feststellen. Prinzipiell hingen die Einflussmöglichkeiten des Rates von der Persondes Fürsten, seinem Regierungsstil und seinem Interesse für die Regierungsgeschäfteab 103 • Unter dem rührigen August dJ. und seinen Nachfolgern, insbesondereunter dem von absolutistischen Ideen durchdrungenen Anton Ulrich, scheinen Kanz-99 BODE (wie Anm. 52), S. 58.100 StAWf 2 Alt 19106.101 Die Kanzlei im weiteren Sinne verfü/,'1e über eine eigene Schreibstube, d. man als Kanzlei im engerenSinne bezeichnen kann.102 KÖI'IG (wie Anm. 12), S. 84.103 ACHILLES (wie Anm. 32), S. 41 f.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268446 Rainer Jacobslei bzw. Rat weitgehend ausführende Organe des landesherrlichen Willens gewesen zusein.Herzog August dJ. organisierte und verwaltete seine kleine Streitmacht ohnehinweitgehend selbst lO4 , wie die überlieferte Korrespondenz mit seinen Kommissarenund Supplikanten, sowie seine Verordnungen zeigen. Auch Anton Ulrich und RudolfAugust waren unmittelbar und intensiv mit der Organisation und Verwaltung ihrerTruppen beschäftigt und zeigten dabei großes Engagement. Aufgrund der starkenRüstungen, der Truppenvermietungen und der kriegerischen Verwicklungen war derVerwaltungsaufwand jedoch erheblich gestiegen, so dass sie nicht mehr alle Aufgabenselbst bewältigen konnten und verstärkt die Kanzlei bzw. den Geheimen Rat in dieBehandlung von militärischen Fragen mit einbezogen.Der oberste Beamte der Militärverwaltung war der Geheime Kriegsrat 105 , ein GeheimerRat mit spezieller Zuständigkeit für die militärischen Angelegenheiten 106. SeineAufgabe war vor allem die Kontrolle des Militärs und die Berichterstattung an denFürsten und die Kanzlei bzw. den Geheimen Rat 107 • Für den Geheimen Kriegsrat findensich unterschiedliche Amtsbezeichnungen. Im Jahr 1686, als der GeneralmajorGraf Georg von der Lippe Geheimer Kriegsrat war, wurde vom Premierminister derKriegsbedienten gesprochen, der neben dem Premierminister der Civilbedienten unddem Kanzler rangierte 108 • In seinem politischen Testament spricht Anton Ulrich vomKriegspräsidium, das zusammen mit dem Kammerpräsidium dem preußischem Generalfeldmarschallvon Wartensleben versprochen ist 109 • Nachdem Anton Ulrich gestorbenwar, wird das Departement der Kriegssachen jedoch dem Geheimen Rat JustusFriedrich von Bötticher überwiesen l1o . Als von Bötticher 1714 Kriegsrat wurde,übernahm er damit gleichzeitig die Direktion der Kriegskasse lll und führte damit alsoberster Beamter der Militärverwaltung auch die Aufsicht über den Kriegskommissar.Der Kriegskommissar war dem Kriegsrat gegenüber Rechenschaft schuldig undmusste ihn über alle unregelmäßigen Ausgaben unterrichten und für diese seine Zu-104 Gemäß seinem Grundsatz "ein guter Fürst sei wenig oder gar nieht von einem guten Hausvater unterschieden"widmcte er sich mit Eifer und Energie allen seinen Regierungsgeschäften. RcinmarFÜRST und Wolfgang KELSCII, Wolfenbüttcl - Bürger einer fürstlichen Residenz. 50 biographischePorträts. Wolfenbüttel 1982, S. 91. Außer seincm Kanzler SchwarLkopf war keiner seiner Räte bei denRegierungsgeschaften von Bedeutung, KÖCHER (wie Anm. 9), Bd. 1, S. 345.105 Rechnungen über d. Ausgaben d. Kriegska~se von 1683, StAWf 38 B Alt 24.106 Diese Definition findet sich sinngemäß im politischen Testament Anton Ulriehs, GERKENS (wieAnm. 28), S. 51.107 In seinem Kommentar zu einem Bericht d. Geheimen und Kriegsrats Söhlen über den Zustand d.Truppen in den Festungen Bs. und Wolfenbüttcl macht Rudolf August diesen für d. Missstände verantwortlich,da er früher auf Fehlentwieklungen hätte aufmerksam machen müssen, so da~s Gegenmaßnahmenhätten eingeleitet werden können, StAWf 38 B Alt 41.108 StAWf 40 Slg. 3191 (29. April 1686).IIl'! GERKENS (wie Anm. 28), S. 46.110 StAWf 2 Alt 19106. Die Bezeichnung "Departement" verwendet AnIOn Ulrich ebenfalls in seinem politischenTestament, GERKENS (wie Anm. 28), S. 51.111 StAWf 2 Alt 19106.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 47stimmung einholen 112. Den Geheimen Kriegsräten zur Seite standen die Kriegssekretäre,die den Schriftverkehr führten und die Akten verwalteten.Weiterhin zur Militärverwaltung gehörten 1683 die weiter unten behandeltenKommissare, 1 Holzfaktor, 3 Pfortenschreiber, 1 Torwirt, 4 Torschließer und 1 Postknecht1l3 • 1693 gab es darüber hinaus 1 Kriegskanzlist, 1 weiteren Holzfaktor, 9 weiterePfortenschreiber und 1 Ordonnanzwirt. Der Torwirt und der Postknecht warenabgeschafft l14 •Unter Rudolf August und Anton Ulrich wurde die Behandlung und Beratung dermilitärischen Fragen ganz oder teilweise aus der Kanzlei gelöst und einem GremiumGeheimer Kriegsrat übertragen. Der genaue Zeitpunkt der Einrichtung des Kriegsratsund auch seine Lebensdauer ließen sich nicht feststellen. Im Jahr 1686 tagte er jeweilsam letzten Donnerstag eines Monats. In ihm waren vertreten: Anton Ulrich alsPräsident, die Geheimen Räte, die Person Geheimer Kriegsrat Graf Georg von derLippe, zugleich Generalmajor und Oberkommandant der Festung Wolfenbüttel, undder Brigadier von Schmiedeberg als Kommandant der Festung Braunschweig 115 •Neben der Beratung des Fürsten war es Aufgabe des Kriegsrats, die Interessen desLandesherrn gegenüber dem Militär zu durchzusetzen. Dass die bei den obersten Militärsin dem Gremium vertreten waren, machte es also nicht zur Spitze der Armee,die in Friedenszeiten gar keine Spitzengliederung hatte. Die größten militärischenEinheiten waren die Regimenter, die nebeneinander weitgehend ihr Eigenleben führten,da es zwischen ihnen relativ wenig Bezugspunkte gab. Im Kriegsrat saßen dieranghöchsten Militärs eher als militärische Fachleute und Vertraute des Fürsten 116. Dasich nach 1686 keine weitere Erwähnung des Gremiums Geheimer Kriegsrat findet,ist er wohl recht bald wieder abgeschafft worden.Im Gegensatz zur residenzgebundenen Kanzlei bzw. zum Geheimen Rat oderKriegsrat (als Gremium), deren Tätigkeiten als leitende Behörden sich allein aufWeisungenan andere Behörden beschränkten und denen der Exekutivapparat fehlte, warendie Kommissare reines Instrumentarium. Vom Landesherrn wurden sie für einecommissio 117 , einen zeitlich begrenzten Auftrag, berufen, zu dessen Ausführung dienormalen Beamten nicht geeignet waren 118 • Ursprünglich war die Aufgabe der Kommissaredie Kontrolle der Söldnertruppen gewesen, dabei vor allem ob und wie die112 Die regelmäßigen Ausgaben bestanden vor allem in d. Soldzahlung für d. stehende Heer. Diese verwalteted. Kriegskommissar in eigener Regie. Aber schon d. Besoldung d. Ausschusssoldaten bedurfted. Zustimmung d. Kriegsrats, StAWf 38 B Alt 41.113 StAWf 38 B Alt 24.114 Ebd.115 StAWf 40 Slg. 3199.116 Hierzu im Allgemeinen, Gerhard PAPKE, Von d. Mili7. 7.um Stehenden Heer. Wehrwesen im Absolutismus.In: Handbuch zur deutschen Militärgesch., hg. vom Mililärgesch. Forschungsamt. München1979, Abschnitt I, S. 1-311, hier S. 259.117 Die andere Form, in d. dem Landesherrn exekutive Dienste geleistet wurden, war d. officium, d. Amt,d. im Gegensatz zur commissio in d. Landesverfassung verankert war und eine dauerhafte Einrichtungdarstellte, ebd. S. 269.118 Otlo HINZE, Der Commissarius und seine Bedeutung in d. allgemeinen Verwaltungsgesch. Eine vergleichendeStudie. In: Staat und Verfassung. Gesammelte Abhandlungen zur allgemeinen Verfassungsgesch.,hg. v. Gerhard Oestreich. Götlingen 3. Auf). 1970, S. 242-274, hier S. 272.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268448 Rainer JacobsObersten ihren vertraglich festgelegten Verpflichtungen nachkamen. Nach dem Übergangzum stehenden Heer spielten sie eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung absolutistischerBestrebungen. Ihr Kontrollauftrag verkörperte im Ergebnis auch den Willendes Herrschers zur Reform der althergebrachten Ordnung l19 •Während des gesamten Untersuchungszeitraums wurden Kommissare zu Exekutivrnaßnahmen,etwa zur Organisation und Musterung des Ausschusses, eingesetzt.Mit Kommissionen konnte jeder, der das Vertrauen des Herzogs besaß, betraut werden.Ihre Kontrollfunktion im Speziellen überschnitt sich mit der allgemeinen, dauerhaftendes Kriegsrats.Eine besondere Entwicklung nahm das Kommissariat, das in Kriegszeiten für dieKontrolle der fürstlichen Kriegskasse zuständig gewesen war. Mit der Einrichtung desstehenden Heeres wurde eine dauernde Überprüfung der Ein- und Ausgaben notwendig.Als Kriegskommissariat nahm es Amtscharakter an. Seine AufgabensteIlungwandelte sich vom Kontrollorgan zur reinen Verwaltungseinrichtung 12o •In Wolfenbüttel wurde dieses dauerhafte Kriegskommissariat wahrscheinlich 1619eingerichtet 121 • Es war doppelt besetzt 122 • Ein Kommissar wurde vom Herzog gestellt,der andere von der Landschaft, die sich auf diese Weise die Kontrolle und die anteiligeMitverwaltung der von ihnen bewilligten Steuern sicherte. Die Kommissare wurdenauch als Zahlkommissare bezeichnet, der vom Herzog bestallte auch als Oberkommissar123 •Bei der Verwaltung der fürstlichen Kriegskasse waren die Kriegskommissare derKontrolle durch den Kriegsrat (der Person) unterstellt. Aufgabe der Kriegskommissarewar die Einnahme der aus unsern fürstenthum und landen einkommenden monathlichencontribution, wie auch die berechnung der Legations und Fortifications-Gelder,wie dieselbe gestalten sachen nach, erhöhet, moderiret oder anders eingethei/etwerden mögten, ingleichen die erhebung aller Reichs- Creiß- fräulein-steuern und allenübrigen der zeit gelegenheit nach, außschreibenden landes-anlagen undt sonst vorkommendenExtraordinari-Einnahmen 124 • Auf der anderen Seite standen sämtlicheAusgaben für das Militär. Den beiden Kommissaren unterstanden vier untergeordneteKommissare 125 , die die bewilligten Steuern in den vier Quartieren 12 6, in die das119 PAPKE (wie Anm. 116), S. 269; HINzE (wie Anm. 118), S. 272.120 PAPKE (wie Anm. 116), S. 268 f.121 Erster Kriegskommissar war d .• ungetreue Landdrost" Joachim v. d. Streithorst, Findbuch zum BestandStAWf 38 AAlt, Kriegskommissariat.122 Landtagsabschied von Bs. vom 22. Novemher 1643, zitiert nach: Landtagsahschiede (wie Anm. 40)S. 162.123 StAWf 38 B Alt 24.12. Bestallung für den landschaftlichen Kommissar Andreas Heinrich IIIiger von 1695, StAWf 2 Alt18672.125 Landtagsabschied von Bs. vom 22. November 1643, zitiert nach: Landtagsabschiede (wie Anm. 40)S. 162. Später wurden sie Kontributionseinnehmer genannt, StAWf 40 Sig. 3231 (23. März 1683).126 Die Bezeichnung Quartier wurde später durch Distrikt ersetzt. Zurückzuführen ist diese Einteilung d.Territoriums auf militärische Erfordernisse. Herzog Heinrich dJ. hatte 1539 zur Verpflegung eines angeworbenenTruppenkorps d. Fürstentum in mehrere Kreise eingeteilt. Auf dieser Grundlage wurdenähnliche Einteilungen für denselben Zweck im 17. Jahrhundert, inshesondere im DreißigjährigenKrieg, vorgenommen. Die Einteilung in d. vier Quartiere hatte sich unter August dJ. schon verfestigt,


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 49Fürstentum eingeteilt war (Wolfenbüttelsches Quartier, Schöninger oder HelmstädtischesQuartier, Harzquartier und Weserquartier), von den Ämtern und Gerichteneinsammelten l27 • Dafür erhielten sie Zähl geld in Höhe von 1 %, von dem sie allerdingsfür Säumige die monatlichen Zahlungen vorschießen mussten. Wenn sie diefestgelegten Summen nicht rechtzeitig einlieferten, wurde ihnen das Zählgeld gekürztl28 • Unter Rudolf August und Anton Ulrich scheint diese Aufgabe in den 1690erJahren nur noch von einem Kassierer durchgeführt worden zu sein l29 • 1701 ging dieAufgabe an die Beamten und Gerichtsherren über 130 •Die fürstliche Kriegskasse war nach der Kammer die bedeutendste Kasse l3l . Ausder Kriegskasse wurden sämtliche Ausgaben für militärische Zwecke bestritten, insbesonderedie Besoldung, Verpflegung, Bewaffnung und Remontierung. Danebenauch die Warte- und Werbegelder und die Kosten von Befestigungen und Legationen.Der weitaus größte Ausgabeposten waren die Soldzahlungen. Mit großem Abstandfolgten die Verpflegungskosten, noch geringer waren die Montierungskosten 132.Das stehende HeerDer mit Abstand größte und wichtigste Teil des corpus militiae war das stehendeHeer. Das stehende Heer hat seinen Ursprung in den Söldnerheeren. Ursprünglichschlossen die Fürsten für die Dauer eines Krieges eine Kapitulation mit einem Obersten,der die Söldnerregimenter in Eigenregie organisierte. Nach Abschluss des Feldzugessuchte sich der Oberst einen neuen Auftraggeber. In einer Übergangszeitunterhielten die Fürsten auch in Friedenszeiten Regimentsstämme 133 , indem sie dieOffiziere durch ein Wartegeld an sich banden. In Wolfenbüttel gab es einen erstenstehenden Stamm seit 1605 (das gelbe Regiment zu Fuß und das rote Regiment zuPferde) 134. Von einem stehenden Heer, das auch in Friedenszeiten nicht wieder reduziertwurde, kann man erst bei den Truppen sprechen, die August d.J. 1642/43 vonKÖNIG (wie Anm. 12), S. 75. Zu einer räumlichen Verwaltungsorganisation wurden sie allerdings erst1814, Günter SCHEEL, Die Verwaltung in den braunschweig-Iüneburgischen Fürstentümern Calenbcrg-Göttingen(Kurhannover), Lüneburg und Wolfenbüttel vom 16. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.In: Deutsche Verwaltungsgesch., Bd. 1, Vom Spät mittelalter bis zum Ende des Reiches,hg. v. Kurt G. A. JESERICH, Hans POIlL, Georg-Christoph VON UNRUH. Stuttgart 1983, S. 745-763,hier S. 760.127 Landtagsabschied von Bs. vom 22. November 1643, zitiert nach: Landtagsabschiede (wie Anm. 39),S. 162.12. ACHILLES (wie Anm. 32), S. 117.129 StAWf 38 B Alt 24.130 StAWf 40 Sig. 3815 (29. Dezember 1701).131 ACHILLES (wie Anm. 32), S. 69.132 ACHILLES (wie Anm. 32), S. 117.133 Gerhard OESTRHCH, Zur Heeresverfassung in den deutschen Territorien von 1500 bis 1800. Ein Versuchvergleichender Betrachtung. In: Forschungen zu Staat und Verfassung. Festgabe für Fritz Hartung,hg. v. Richard DIETRICH. Berlin 1958, S. 419-439, hier S. 432.134 ELSTER (wie Anm. 5), Bd. 1, S. 6 f.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268450 Rainer Jacobsder Landschaft bewilligt wurden. Die Soldaten waren nun nicht mehr nur kurzfristigdurch einen privatrechtIichen Kontrakt an den Fürsten gebunden, sondern entwickeltensich zu einem völlig eigenständigen Untertanenverband.Die zeitgenössischen Bezeichnungen für das stehende Heer waren in Braunschweig-Wolfenbüttel"Soldatesca" und "geworbene Miliz". Es bestand ursprünglichaus den Waffengattungen Garde zu Fuß, Garde zu Ross, Infanterie 135 und Kavallerie136 • 1671 kamen als weitere Waffengattung die Dragoner (Tragoner) hinzu. Sie warenursprünglich für den schnellen Einsatz auf billigen Pferden beritten gemachte Infanteristen,entwickelten sich aber bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts zur vollgültigenKavallerie 137 •Das Offizierkorps der herzoglichen Truppen lässt sich nach Rang und sozialer Steilungin die drei Ebenen Generalität, Ober- und Untcroffiziere gliedern. Die Generalitätbildete die Zwischenstufe zwischen dem Landesherren und den Regimentern, diein Friedenszeiten die größten militärischen Verbände waren. Als Inhaber der Truppenund oberster Befehlshaber war der Landesherr, auch wenn er den Titel nicht führte,sozusagen der General. Wurden die Regimenter oder ein Teil von ihnen in Kriegszeitcnzu größeren Verbänden zusammengefasst, wurde es nötig, die Generalität als Befehlscbenezwischenzuschalten, wollte der Landesherr die Truppen nicht persönlichins Feld führen. In Wolfenbüttel war der oberste Generalsrang der eines Generalleutnants,also der des Stellvertreters des Generals. Ihm untergeordnet waren die Generalmajore.Die Brigadiere schließlich befehligten im Kriegsfall Brigaden, die aus zweibis drei Infanteriercgimentern zusammengesetzt waren 138 •In den kriegerischen Verwicklungen übernahmen weder August d.J. noch RudolfAugust oder Anton Ulrich persönlich den Oberbefehl über die Truppen. Auch inFriedenszeiten gab es bis zu vier Inhaber von Generalsrängen, wobei aber nicht alledrei Chargen immer besetzt waren. Die Generalleutnants- und die Generalmajorsstellenscheinen in der Regel nur einfach besetzt worden zu sein. Im Untersuchungszeitraumfinden sich insgesamt 14 Generale 139 • Davon nur einer in der ruhigen ZeitAugusts d.J., Cornelius von dem Busch, der zwischen 1654 und 1657 zum Brigadierernannt wurde 140 • Alle anderen sind aus der Regierungszeit Rudolf Augusts und AntonVlrichs. Nach dem Überfall von 1702 findet sich als einziger nur noch der Genel3SIm 17. Jahrhundert wurde statt von d. Infanterie von Regimentern oder Kompanien zu Fuß gesprochen,in seinem Testament spricht Anton Ulrich allerdings schon von Infanterie. GERKENS (wieAnm. 28), S. 51.136 Im 17. Jahrhundert wurden d. Einheiten als Regimenter oder Kompanien zu Ross bezeichnet, in seinemTestament verwendet Anton Ulrich d. Bezeichnung Kavallerie, ebd.J37 ORTEN BURG (wie Anm. 96), S. 19.!J8 Obwohl d. Brigadier im Rang zwischen den Generalmajoren und Obersten stand. erhielt er den Soldeines Ohersten, Johann Frhr. von REITZENSTEIN, Das Gesehützwcsen und d. Artillerie in den LandenBs. und Hannover von d. ersten Anwendung eines Pulvergeschützes in Deutschland im Jahre 1365 bisauf d. Gegenwart. 3 Bde. Leipzig 1896-1900, Bd. 2, S. 239.139 StAWf 35 Sig. Nicht dazu gezählt ist Friedrich Adolf von Hoistein-Plön, d. in Wolfenbüttel Oberstwar, aber als Feldmarschall d. Kommando über d. cellisch-wolfenbüttelsche Korps führte, d. 1674 inden Sold d. Kaisers, d. Generalstaaten und Spaniens gegeben wurde.1'0 In StAWf 35 Sig. findet sich nur d. Angabe, dass er den Rang eines Brigadiers bekleidete. Das Regimentzu Fuß übernahm er 1654 als Oberst, 1657 starb er, ELSTER (wie Anm. 5), Bd. 1, S. 75 f.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Braunsch weigisches Militärwesen 1641-1714 51ralmajor/Generalleutnant von Bernstorff. Alle wolfenbüttelschen Generale entstammtendem Adel, vier von ihnen sogar regierenden Herrscherfamilien 141. Drei Generalewurden sofort mit einem Generalsrang bestallt und zwar alle als Generalmajore.Die restlichen 11 begannen ihre Karriere im wolfenbüttelschen Dienst als Hauptmann(5), Oberstleutnant (3) oder Oberst (3). Den Rang eines Generalleutnant erreichtenvier: Georg Graf und Edler Herr zur Lippe (1689), von Schack (1695),Bernhard Friedrich von Krosigk (1697) und Hans Valent in von Bernstorff (1705).Generalmajor wurden sechs, vier beendcten ihre Karriere als Brigadiere.Zu Generalen wurden von den Herzögen Militärs ernannt, die ihr persönlichesVertrauen genossen. In Friedenszeiten, in denen die größten militärischen Verbändedie Regimenter waren, war ihre Aufgabe vor allem die Beratung des Landesherrn inmilitärischen Dingen. Gleichzeitig waren sie jedoch auch Regimentsinhaber, so dasssie auch in Friedenszeiten nicht völlig von der Truppe gelöst waren. Das besondereVertrauensverhältnis zum Landesherrn zeigte sich auch darin, dass ein Teil der Generaledes untersuchten Zeitraumes auch andere hohe Posten im fürstlichen Staat bekleidete.Georg Graf und Edler Herr zur Lippe (1684 Generalmajor, 1689 Generalleutnant)war zugleich Geheimer Kriegsrat, Bernhard Friedrich von Krosigk (1695Generalmajor, 1697 Generalleutnant) Hofmarschall. Der Generalmajor Heinrich IV.Graf von Reuß (1674, in diesem Jahr auch verstorben) bekleidete zugleich das Amteines Kriegsrats, genauso wie Tobias von Schmiedeberg (1684 Brigadier, 1689 Generalmajor).In den Rangordnungen der Staats- und Kriegsbedienten stand der Generalleutnantzusammen mit den wirklichen Geheimen Räten an der Spitze der Hierarchie l42 •In der nächstniedrigeren Klasse fanden sich, meist gemeinsam mit den Obermarschällen,Landdrosten und Hofrichtern, die Generalmajore. Die Brigadiere wurden meistallein zwischen der zweiten und der dritten Klasse angesiedelt. Die Besoldung derGenerale wurde von den Herzögen individuell festgesetzt. Georg Graf und EdlerHerr zur Lippe erhielt, als er 1689 zum Generalleutnant befördert wurde, eine Gagevon monatlich 250 Tlrn. Dazu noch monatlich 50 Tlr. als Geheimer Kriegsrat 143.1695 wurde er mit einem monatlichen Gehalt von 100 Tlrn. in den Ruhestand gesetzt.Sein Nachfolger von Schack erhielt 1695 als Generalleutnant monatlich 500 Tlr.Als Oberoffiziere wurden sechs Offizierschargen zusammengefasst. Auf Regimcntsebcnewaren dies der Oberst (Oberbefehlshaber eines Regiments), der Oberstleutnant(Stellvertreter des Obersts), und der Major. Auf Kompanieebene bei der Infanterieund den Dragonern der Hauptmann und bei der Kavallerie der Rittmeister141 Heinrich IV. Graf von Reuß (1674 Generalmajor), Georg Graf und Edler Herr zur Lippe (1684 Generalmajor,1691 Generalleutnant), Philipp Prinz von Sachsen-Merseburg (1688 Generalleutnant)und Friedrich Ulrich Graf zu Ostfriesland (1696 Brigadier).142 StAWf 40 Slg. (29. April 1686), (4. November 1689), 3337 (2. Dezember 1689) in zwei Versionen,3346 (März 1690). 3352 (Mai 1690). 3383a (26. April 1691). 3393 (1. Juli 1691). 3632a (1696),3861 (1702). Da d. Rangreglements nicht primär d. Rangfolge d. Titel und Ämter ordnet, sondern vorallem d. Stellung von Persönlichkeiten im fürstlichen Staat festlegt, finden sich d. verschiedenen Titelund Ämter oftmals in verschiedenen Rangklassen. Die Generale stiegen bei Vakanz d. übergeordnetenCharge in dessen Rangklasse auf.143 ELSTER (wie Anm. 4), Bd. 1, S. 208.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268452 Rainer Jacobs(Inhaber der Kompanie), der Leutnant (Stellvertreter des Hauptmanns bzw. des Rittmeisters)und der Fähnrich (Infanterie und Dragoner) bzw. Kornett (Kavallerie).Von den 65 OberoffIzieren aus der Zeit Augusts d.J. waren etwa 9 % Mitgliederder ritterschaftlichen Familien der Territorien des welfischen Hauses 144, weitere 27 %entstammten auswärtigen adligen Familien, der Rest war bürgerlicher Herkunft. UnterRudolf August und Anton Ulrich stieg der Anteil adliger Offiziere beträchtlich an.Von den 969 OberofflZieren des gesamten Untersuchungszeitraumcs waren etwa43 % Mitglieder des auswärtigen Adels, der Anteil der Mitglieder der ritterschaftlichenFamilien der welfischen Territorien lag bei etwa 10 % 145.Die Obersten erhielten ihre Stelle durch Kapitulation mit dem Landesherrn. DieErnennung der weiteren Offiziere der Regimenter, die die Obersten in den Söldnerheerendes Dreißigjährigen Krieges selbstständig durchgeführt hatten, bedurfte zumindestder Zustimmung des Herzogs. Eine Beförderung konnte immer nur dannstattfinden, wenn eine Stelle frei wurde. In der Regel war das der Fall, wenn ein Offizierabgedankt wurde oder er durch Tod abging. Eine größere Zahl freier Stellen ergabsich nur bei Rüstungen. In dieser Zeit fanden die meisten Beförderungen stattund wurden die meisten Offiziere neu eingestellt. Bei gleichem Rang entschied überden Vortritt bei der Beförderung das Dienstalter, die Anciennität 146.Am 18. Juli 1687 wurde von Anton Ulrich eine Ritterakademie, die Rudolf Antoniana,gegründet. Ritterakademien waren die Ausbildungsstätten der adligen Jugend.Das Lernziel war nicht humanistisch wie in den Lateinschulen, sondern utilitaristisch.Die Akademisten erhielten eine Ausbildung, die sie auf eine Tätigkeit als Beamter,Offizier oder Diplomat vorbereiten sollte l47 • Insgesamt 13 Akademisten (rund 4 % allerAbsolventen) traten nach ihrer Ausbildung in wolfenbüttelsche Kriegsdienste.Keiner der 13 entstammte der wolfenbüttelschen Ritterschaft. Sämtliche Pagen begannenihren Dienst im Rang eines Fähnrichs bzw. Kornetts l48 •Die UnteroffIZiere und Mannschaften wurden von den Offizieren angeworben.Diese führten die Aufstellung der Regimenter und Kompanien in Eigenregie durch.Sie erhielten dafür vom Herzog eine gewisse Summe. Erhalten ist eine Kapitulationmit dem Oberstleutnant Ludolf von Bismarck über die Aufstellung von drei Kompanienzu je 100 Mann 149. Er erhielt für jeden Mann 18 Tlr., innerhalb von fünf Monatensollten die Kompanien errichtet sein. Die Werbung durfte nur außerhalb der fürstlichenTerritorien durchgeführt werden. Die Rekruten sollten möglichst ledig sein.Wenn sie Nicht-Deutsche waren, mussten sie die deutsche Sprache beherrschen.Franzosen durften nicht angeworben werden. Die Ober- und Unteroffiziere durfte144 Die ritterschaftlichen Familien d. welfischen Territorien sind aufgelistet in: Balduin von dem KNF.sE-DECK. Die Rittermatrikeln d. Königreichs Hannover und d. Hzgtms Bs. Göttingen 1860.145 StAWf 35 Slg.146 ORTENDURG (wie Anm. 96), S. 22.147 earl HAASE, Bildung und Wissenschaft von d. Reformation bis 1803. In: Gesch. Nds. (= Veröff. d.HlKO, XXXVI), hg. v. Hans Patze, Bd. 3,2. Hildesheim 1983, S. 261-493, hier S. 336.14R StAWf 35 Slg.140 StAWf 38 Alt 17.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 53von Bismarck selbst bestimmen. Von den 18 Tlr. pro Mann war auch die Montierungzu bezahlen. Obergewehr, Spiel und Fahnen wurden vom Herzog gestellt.Daneben gab es laufende Werbung zum Ersatz der Abgänge, die meist durch Desertioneintraten. Die Größenordnung des Problems zeigt sich beispielhaft bei derKompanie des Hauptmanns Neukirchen 1664/65, in einem Jahr desertierten rund24 % der Soldaten 150. Trotz zahlreicher Verordnungen, in denen den Untertanen befohlenwurde, Deserteure festzunehmen und einzuliefern l51 und der Aussetzung voneiner Belohnung für einen ergriffenen Deserteur, die 1676 1 Tlr., 16902 Tlr., 16973 TIr. und 1707 4 Tlr. betrug, konnte man diesem Problem nicht Herr werden. Dielaufende Werbung wurde meist von Unteroffizieren durchgeführt. Sie erhielten einPatent, das sie bei den Obrigkeiten legitimierte l52 •Bevorzugte Plätze zur Werbung waren Landstraßen und Wirtshäuser. Die Angeworbenenerhielten ein Handgeld, womit sie sich verpflichteten. Wenn der Werber einigezusammen hatte, wurden sie zum Regiment geführt. Oft wurden Werbepatenteausgestellt, die festlegten, dass die Werbung nur in fremden Territorien stattfindensollte l53 • Die Werbung im Ausland bot zwei wesentliche Vorteile. Zum einen wurdedas einheimische Gewerbe nicht gestört, zum anderen waren die Soldaten von persönlichenBeziehungen zur Bevölkerung gelöst und ließen sich so problemloser einsetzen.Teilweise war die Werbung auch von den lokalen Obrigkeiten durchzuführen 154.Als nach dem Holländischen und Schwedischen Krieg die Truppen reduziert wurden,erging eine Verordnung an die lokalen Obrigkeiten, dass sie Listen über die sich inden Ämtern, Gerichten und Städten niedergelassenen abgedankten Soldaten anfertigensollten. Die ehemaligen Soldaten sollten ein Wartegeld erhalten, damit sie sichnicht für fremde Kriegsdienste anwerben ließen. So konnte man im Notfall wiederschnell auf sie zugreifen 155.Um notfalls auf die eigenen wehrfähigen Untertanen zurückgreifen zu können,wurde jede öffentliche und heimliche Werbung für fremde Kriegsdienste verboten.Den Untertanen war es bei Strafe der Konfiskation ihres Eigentums verboten, fremdeKriegsdienste anzunehmen. 1707 wurden Untertanen, die sich zu auswärtigen Kriegsdienstenhatten anwerben lassen, unter die eigene Miliz gesteckt, wenn man ihrer habhaftwerden konnte l56 •Als 1688 zu Beginn des des Pfälzischen Krieges die Rekruten knapp wurden, wurdendie stehenden Truppen durch dienstverpflichtete Untertanen verstärkt. Die lokalenObrigkeiten wurden angewiesen, aus den Untertanen einige Dienstfähige auszu-150 StAWf 38 B Alt 17.ISI SIAWf 40 Slg. 2807 (11. August 1674), 2854 (22. September 1676),3147 (26. März 1685), 3193(27. Mai 1686),3247 (21. November 1687), 3306 (21. Februar 1689),3365 (25. September 1690),3528 (20. April 1694),3635 (22. Februar 1697), 3813 (5. Dezember 1701),4060 (17. Januar 17(7).IS2 StAWf 40 Slg. (12. März 1698), (14. April 1701), (1709).,,, StAWf 40 Slg. 3449 (1692), 3911 (1693), 3912 (1693),3752 (28. Dezember 1699).1


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268454 Rainer Jacobssuchen. Den Ausgenommenen wurde versichert, dass sie nur für die Zeit der drohendenGefahr dienen sollten. Wie die Ausgenommenen dcr Landmiliz erhielten sie3 Tlr. Antrittsgeld, für 5 Tlr. wurden sie montiert. Von einem Unteroffizier wurdcnsie abgeholt und auf den Artikelbrief vereidigtl57. Die Verpflichtung von Untertanenzum Dienst im stehenden Heer scheint es im Untersuchungszeitraum nur in diesemAusnahmefall gegeben zu haben.Über die Zusammensetzung der Mannschaften finden sich Hinweise in den Rollen,in denen die Soldaten verzeichnet wurden l58 . Die schon erwähnte Rolle der Kompaniedes Hauptmanns Neukirchen von 1664/65 159 gibt Auskunft über die geographischeHerkunft der Soldaten. Von 129 der insgesamt verzeichneten 148 Mann konnteder Herkunftsort festgestellt werden. Nur 21 % stammten aus den fürstlichen Landen.Die meisten, 44 %, stammten allerdings aus Nordwestdeutschland. Aus Sachsen,Thüringen und Hessen sind 9 %, aus dem Rheinland 4 %, ebcnfalls 4 % aus Nordostdeutschlandund 3 % aus Süddeutschland. Die restlichen 15 % verteilen sich aufSchlesier, Böhmen, Schwedcn, Holländcr, Elsässer, Polcn und Spanier.Im Anwerbungsregister dcs Regiments Bevern 160, das 1680 beginnt und für denUntersuchungszeitraum 114 Einträge enthält, hat sich der Anteil der Einheimischenauf 60 % erhöht. Die restlichen 40 % stammten fast alle aus den angrenzenden Territorien.69 % der Soldaten waren verhciratct, 12 % hattcn schon vorher woanders gedient.96 % waren evangelisch, der Rest katholisch, einer reformiert. Das durchschnittlicheAlter bei Dienstantritt lag bei 20 Jahren. Die Extremwerte waren 14 und43 Jahre.Eine Sonderstellung im stehenden Heer nahm die Artillerie (Artollery) ein. Sie warim Gegensatz zu den anderen Waffengattungen zu Beginn des Untersuchungszeitraumesnoch zunftmäßig organisiert. Artilleristen wurden nicht als Rckruten, sondern alsSachverständige geworben. Die Lehrlinge lernten die Bedienung der Geschütze unddas Anfertigen von Munition. Als Abschluss der Lehrzeit mussten sie Probeschüsseabfeuern und erhielten eincn Lehrbrief als Büchsenmeister. Daneben entstammte einGroßteil der Artilleriebedienten dem Handwerk l61 .Eine ganz bedeutende Verstärkung erfuhr die Artillerie nach der Unterwerfungder Stadt Braunschweig. Gemäß vertraglicher Vereinbarungen gingen gegen eineEntschädigungszahlung das Braunschweiger Zeughaus und die gesamte städtischbraunschweigische Kriegsausrüstung, die vor allem aus einem großen Artillcrieparkbestand, in den Besitz des Herzogs über. Allein dcr Metallwert der Geschütze auf denWällen wurde auf 44.998 Tlr. veranschlagtl62.157 StAWf 40 Sig. 3288 (5. :-.Iovember 1688)."" Die Zahl d. im Nds. Staatsarchiv in Wolfenbüttel erhaltenen Muster- unu Stammrollen ist sehr gering.Für den untersuchten Zeitraum konnten nur d. zwei erwähnten Rollen herangezogen werden.159 StAWf 38 B Alt 17.160 StAWf 38 B Alt 101.161 REITZENSTEIN (wie Anm. 138), Bu. 2, S. 265.162 QUERFURTH (wie Anm. 21), S. 265. Eine Aullistung findet sich bei Karl Wilhelm SACK, Die Befestigungd. Staut Bs. In: Archiv d. Historischen Vereins für Nus., N.F., 1847, S.213-312, 1848,S. 282-321, hier S. 310-312 und REITZF.NSTEIN (wie Anm. 138), Bu. 2, S. 246 f.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 55Zum ersten Mal wurde die Artillerie 1671 in Braunschweig militärisch organisiert.Aus der ehemaligen braunschweigischen Artillerie wurde eine Artilleriekompanieformiert 163 • 1677 wurde sie wieder aufgelöst. Im Mai 1683 setzte sich die gesamtefürstliche Artillerie folgendermaßen zusammen: 1 Leutnant, 2 Zeugwärter, 1 Zeugschreiber,1 Feuerwerker, 9 Büchsenmeister, 13 Schlangenschützen, 1 Stückgießer,1 Pulvermacher, 1 Zimmermann, 4 Rademacher, 1 Zeugschmied, 1 Polierer und5 Handlanger l64 • Erst 1695 wurde die Artillerie in Braunschweig dann wieder militärischin Kompanien organisiert 165 •Die Hauptaufgabe der Artillerie war die Verteidigung der Festungen Braunschweigund Wolfenbüttel. Teile von ihr zogen jedoch auch mit der Infanterie ins Feld.Zum Transport der Geschütze, der Munition und des Proviants wurden dann Wagenund Knechte benötigt. Die Pferde wurden von einem Kommissar 166 im Land von denUntertanen gekauft. Ab 1685 wurden schon in Friedenszeiten bei den Ämtern undGerichten Listen mit geeigneten Pferden geführt, die Angaben zu Wert, Farbe, Alter,Höhe und besonderen Kennzeichen enthielten. Wenn die Artillerie ausziehen sollte,wurden die Pferde von den Ämtern und Gerichten und den Kommissaren gemustert.Die Bezahlung erfolgte aus der Kriegskasse 167 • Nach Abschluss der Feldzüge wurdendie Pferde auf dem freien Markt verkauft l68 • 1703 wurden die Pferde nicht mehr gekauft,sondern nach einer Repartition aus dem Lande genommen. Ein Kommissar besichtigtedie Pferde, die dann bis zum Beginn dcs Feldzugs bei ihrem Besitzer blicben.Für die Zeit, in der die Pferde bei der Artillerie waren, wurde ihren Besitzern als Entschädigungein Teil der monatlichen Kontribution erlassen 169.Die Artillerieknechte wurden ebenfalls aus der Landbevölkerung genommen. JedesAmt und Gericht hatte auf jeweils zwei Pferde einen Knecht zu stellen 170. Bei einemFeldzug hatten die Knechte innerhalb weniger Tage mit Hut, Rock und Stiefelnbeim Kommandeur der Artillerie in Braunschweig oder Wolfenbüttel zu erscheinen.Sie erhielten dann das gewöhnliche Handgeld und ab Beginn des neuen Monats denüblichen Sold (Gage)!71.Die Soldaten des stehenden Heeres bildeten einen eigenen Untertancnverband miteigenen Rechtsnormen. Diese waren in Artikelbriefen festgelegt. Für die 1642/43eingerichteten Truppen wurde erst am 7. März 1646 ein Artikelbrief erlassen, nachdemes in Wolfenbüttel aufgrund von Versorgungsengpässen zu einer Meuterei gekommenwar 172 • Abgelöst wurde er am 21. April 1655 durch einen neuen, der wohl163 ELSTER (wie Anm. 5), Bd. 2, S. 118.164 StAWf 38 B Alt 24.16S REITZF.NSTEIN (wie Anm. 138), Bd. 2, S. 239; KÜHNE, Die Gesch. d. Bs. Artillerie von ihrer Entstehungbis auf d. heutige Zeit. Berlin 1875, S. 12.166 1674/75 war d. Landrentmeister Johan Hartwicg Lautitz d. Kommissar, StWAf 40 Sig. 2804 (17. Juli1674),2830 (28. Januar 1675).167 StAWf 40 Sig. 3142 (9. Februar 1685).168 StAWf 40 Sig. 3658 (7. Oktober 1697).169 StAWf 40 Sig. 3869 (26. März 1703).170 SIAWf 40 Sig. 2804 (17. Juli 1674).171 StAWf 40 Sig. 3870 (26. März 1703).172 38 B Alt 191, 192.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268456 RaineT Jacobsbis zum Ende des Untersuchungszeitraumes Gültigkeit besaß 173 . Ein 1683 angekündigtesneues Kriegsrecht 174 findet sich nicht in den Akten. Die Artillerie erhielt am 26.Juli 1683 einen eigenen Artikelbriefl75.Die Jurisdiktion über die Soldaten und ihre Angehörigen, nicht aber über die Soldatenwitwen176 , lag bei den Obersten. Dazu gehörte auch die Entscheidung in Ehesachender Soldaten. Dies änderte sich 1698. Von nun an war das Konsistorium alleinzuständig 177 • Damit wurden die Soldaten nun zumindest in diesen Dingen den anderenUntertanen gleichgestellt.Der Unterhalt und die Verpflegung der Truppen wurde in Ordonnanzen geregelt.Die Truppenbewilligungen 1642 und 1643 erfolgten auf Grundlage der Ordonnanzvon 1640; es wurden von der Landschaft also nicht nur die Kontribution, sondernauch die dort festgelegten Naturalleistungen bewilligt. In den Ordonnanzen wurde genaufestgelegt, was den Soldaten an Geld-, Dienst- und Sachleistungen zustand. DasGeld wurde ihnen als Sold ausgezahlt, die Sach- und Dienstleistungen erhielten sie inForm von Quartier, Servicen und Fourage 178 . Nicht darin enthalten war die Versorgungder Generale. Diese wurde individuell geregelt. Während die Ordonnanzen unterAugust d.J. in den beiden Landtagsabschieden bewilligt wurden, legten seineNachfolger die Entlohnung der Soldaten und Offiziere eigenmächtig im Verordnungswegefest 179 .Bei dem kleinen Heer Herzog Augusts d.J. wurden die Soldgelder nicht als Pauschalsummeden Hauptleuten übergeben, die sie dann an die Soldaten zu verteilenhatten. Die Besoldung erfolgte vielmehr, nach Maßgabe der Ordonnanz vom 1. August1640, direkt an die Soldaten 180. Die Kompaniewirtschaft, die sich in den Söldnerheerengebildet hatte und die in den meisten stehenden Heeren bis zum Ende desAbsolutismus bestehen blieb, war also weitgehend aufgehoben. Mit dem starken Anwachsendes Heeres unter den Nachfolgern Augusts dJ. wurde sie aber wieder eingeführt,da der Verwaltungsaufwand sonst wohl nicht zu bewältigen gewesen wäre.Darüber hinaus war eine persönliche Entlohnung der im Feld stehenden Truppen direktaus der Kriegskasse kaum möglich.l7J 40 Sig. 2441 vom 21. April 1655. Der Artikelbrief ist abgedruckt bei: Johann Christian LÜNIG, CorpusJuris Militaris, 1723, Nachdruck Osnabrück 19611 (= Bibliothece Rerum Militarium, V),S. 1141-1153.114 40 Sig. 3668 vom 24. Januar 1698.I1S 40 Sig. 3071 vom 26. Juli 1683, abgedruckt bei: LÜNIG (wie Anm. 173), S. 1153-1155.116 40 Sig. 3668 vom 24. Januar 1698.177 Ebd.; 40 Sig. 4072 vom 12. April 1707.118 n •••, denn wenn den Soldaten Verpflegung vcrwilligt ist, so gehörte Servis und Fourage dazu." Erklärungd. Kanzlers Schwarzkopf an d. Landschaft im Mai 1640, Karl BEGE, Chronik d. Stadt Wolfenbüttelund ihrer Vorstädte. Wolfenbüttel 1839, S. 111.m StAWf 40 Sig. 2886 (Winterordonnanz 1677), 2896 (Winrerordonnanz von Georg Wilhclm und RudolfAugust vom 31. Oktober 1678), 2903 (Sommerordonnanz vom 14. Mai 1679),2912 (Ordonnanzvom 2. Januar 1680), 3066 (Verpflegungsordonnanz vom 31. Mai 1683)."0 Landtagsabschied von Bs. vom 22. November 1643, zitiert nach: Landtagsabschiede (wie Anm. 40)S. 163.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 57Die berittenen Truppen - also die Kavallerie, die Dragoner und die Leibgarde zuPferde - wurden in der Regel auf dem Land einquartiert l81 • Die Verteilung solltemöglichst gleichmäßig sein. Wenn viele Truppen im Lande waren, lagen die Einheitenalso relativ dicht beieinander, wenn wenig Truppen einzuquartieren waren, wurden sieweiter auseinandergezogen. An der Repartition der Truppen auf die Ämter und Gerichtewaren landschaftliche Deputierte, die "Districts-Commissarii", beteiligt182.Ebenso an der Weiterverteilung auf die Untertanen, die sie zusammen mit den lokalenObrigkeiten durchführten 183. Den Wirtsleuten wurden so genannte Billetts ausgestellt,die ihnen die aufzunehmenden Soldaten zuwiesen.Die Sach- und Dienstleistungen, die den Soldatcn und Offizieren zustanden, warenQuartier, Service und Fourage. Das Quartier bestand aus Obdach, Lagerstatt (Schlafplatz- bei dcn Offizieren ein Bett, um die Montierung zu schonen) und Stallung fürdas Pferd. Die Servicen setzten sich aus der zur Verfügung Stellung von Salz, Sauer(Essig) und Licht (auch Mitgcbrauch der Feuerstelle) zusammen. Die Fourage wardas Pferdefutter, also Gras oder Raufutter (Heu und Stroh)184. Was die Soldaten undOffiziere an Nahrungsmitteln brauchten, hatten sie zu bezahlen l85 , wenn sie sie nichtaus den Magazinen erhielten.Ab 1683 erhielten die Wirte die Möglichkeit, Service und Fourage durch eineGeldzahlung abzulösen 186. Ab 1688 lag die Wahl beim Soldaten, der sich im allgemeinenfür das Geld entschied, so dass die Einquartierung den Charakter einer Steucrannahm. Die Wirte forderten eine Verteilung der Abgaben auf alle Untertanen nachdem Fuß der Kontribution 187 • Diesem Wunsch wurde entsprochen 188 • Den Soldatcnblieb nur noch beim Quartier die Wahl zwischen Geld oder tatsächlicher Einquartierung.Für alles andere erhielten sie Geld. Die Zahlungen wurden jetzt nicht mehr direktan die Soldaten, sondern an die Kriegskasse geleistet.Ab 1692 musste, wenn die Kavallerie in die Festungen verlegt wurde, Quartier-,Service- und Fouragegeld an die Kriegskasse entrichtet werden. Diese besondere An-1" StAWf 40 Slg. 2801 (18. Juni 1674), 3057a (10. März 1683), 3064 (21. Mai 1683), 3064 (21. Mai1683),3070 (19. Juli 1683),3076 (27. August 1683),3120 (4. August 1684), 3136 (18. Dezember1684),3265 (23. Juni 1688),3273 (4. August 1688),3284 (11. Oktober 1688), 3287 (22. Oktober1688),3339 (30. Dezember 1689),3343 (17. Februar 1690),3349 (17. April 1690),3358 (21. Juli1690),3374 (November 1690),3396 (27. Juli 1691),3413 (11. Januar 1692), 3430 (25. Juli 1692),3442 (20. Oktober 1692),3443 (20. Oktober 1692), 3495 (28. Juli 1693),3502 (5. September 1693),3525 (12. April 1694),3531 (21. Mai 1694),3550 (17. Dezember 1694),3661 (14. Oktober 1697),3664 (13. Dezember 1697), 3673 (3. März 1698), 3790a (6. Juni 1701),3835 (29. Juni 1702), 390la(28. Dezember 17(3),3943 (25. Juli 1704),4107 (2. Januar 17(8),4181 (26. August 1709),4295(20. April 1712).182 Landtagsabschiedc von Bs. vom 28. Mai 1642 und 22. November 1643, zitiert nach: Landtagsabschiede(wie Anm. 40) S. 151 f., 163; Landschaftliche Privilegien von 1710, § 56, zitiert nach: Sammlung d.größeren Organisations- und Verwaltungsgesetze d. Hzgtms Bs., hg. v. Kar! Steinacker, Holzminden1837, S. 537; StAWf 40 Slg. 4221b (8. Juni 1710).1R3 StAWf 40 Slg. 3066 (31. Mai 1683).184 StAWf 40 Slg. 3064 (21. Mai 1683), (23. Juni 1688), (4. August 1688); BODE (wie Anm. 40) S. n.18S StAWf 40 Slg. 2077 (31. Januar 1644),2492 (26. Januar 1657).186 StAWf 40 Slg. 3066 (31. Mai 1683).1"' StAWf 40 Slg. 3235 (12. Juli 1687).188 StAWf40 Slg. 3284 (11. Oktober 1688).


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268458 Rainer Jacobslage galt nur für die Orte, die der Kavallerie eigentlich als Quartiere zugewiesen waren(die assignierten Orte )189.Nach dcr Überwältigung Wolfenbüttels durch Hannover und Celle wurde wiederentweder das Fouragegeld erhoben oder die Truppen cinquartiert. Bei Einquartierungmusste den Soldaten wieder Quartier und Fourage gestellt werden.Die Infanterie wurde in der Regel in den Festungen einquartiert. Hier bestandendie Sach- und Dienstleistungen aus dem Quartier und dem Service. Bis 1671 war esallein die Festung Wolfenbüttel mit den ihr vorgelagcrten Siedlungen, die permanentmit Einquartierung und der Zahlung von Servicegeld belastet wurde. Die Abgabenund Dienste waren nicht an die Person, sondern an das Haus gebunden. Da nach demAbzug der kaiserlichen Besatzung eine große Unordnung im Steuerwesen herrschte,die Schäden in der Stadt immer noch recht groß waren und die Einquartierung sehrungleichmäßig verteilt wurde, wurden auf Befehl Augusts dJ. vom 24. Juni 1652 allebisherigen Befreiungen aufgehoben und die Hausbesitzer entsprechend ihren wirtschaftlichenUmstände in drei Klassen eingeteilt. Die erste Klasse war sowohl vonEinquartierung als auch von Servicengeldzahlungen befreit, die zweite war von derEinquartierung befreit, mussten aber Servicengeld bezahlen, die dritte musste sowohlUnterkunft gewähren als auch Servicengeld bezahlen 190. Am 1. März 1653 wurde einSimplum festgelegt, nach dessen Fuß die Einquartierungsleistungen und Servicegelderzahlungender drei Klassen bestimmt wurden. Wie viele Simpla jährlich zu leistenwaren l9 1, wurde entsprechend der Garnisonsstärke von Kommissaren festgelegtl92.Am 25. August 1675 wurde das Dreiklassensystem aufgegeben. Die Häuser wurdenin vier Klassen mit einem gewissen Fixum veranlagt und die Wirtschaftstreibendenin sieben Klassen eingeteilt. Die Anlage, was die Betriebe als Simplum zu entrichtenhatten, wurde zu Anfang jeden Jahres vom Magistrat der Hcinrichstadt erstelltund dann vom Herzog bestätigtl93. Die Einquartierung musste nun von allen Häusernübernommen werden. Darüber hinaus hatten sie das Proviantgcld zu entrichten.Die Extraordinäre Kontribution wurde ab 1686 erhoben. Grundlage bei der Aufbringungwar der Fuß des Servicengeldes. Servicegeld, Proviantgeld und extraordinäreKontribution flossen in die städtische Servicenkasse und von dort in die Kriegskassc.Von den Abgaben und Leistungen waren nur die Mitglieder des Magistrats derHeinrichstadt befreit 194 •189 StAWf 40 Slg. 3458 (28. November 1692).190 BEGE (wie Anm. 178), S. 112.191 Kar! BEGE, Gesch. d. Stadt Wolfcnbüttcl. In: Neucs Vaterländisches Archiv, 1832, S. 225-292, hierS. 283 f.192 Verordnungen vom 10. Februar 1659 und 6. Mai 1675, BEGE (wie Anm. 17/l), S. 110. Jeweils zu Neujahrwurde eine "Anlage zu ... simpl. über d. monatliche Einquartierung, Serviccn- und Contributionsgelder"veröffentlicht, ebd. S. 112.193 BEGE (wie Anm. 191), S. 284.194 Wenn sie bürgerliche Häuser erwarben, mussten diese allerdings d. Einquartierung leisten, BEGE (wieAnm. 191), S. 286.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 59Für die Belastung durch die Einquartierung liegen Daten aus dem Jahr 1656 vor.Bei 404 Hausbesitzern wurden 2.122 Personen (747 Unteroffiziere und Mannschaften,447 Frauen und 928 Kinder) einquartiert l95 •Die Stadt Braunschweig musste sofort nach der Unterwerfung Servicengcld zahlen196 • Den Bürgern hatte Rudolf August versprochen, sie mit Einquartierung in ihreHäuser zu verschonen. Die Soldaten sollten in einigen dafür ausgebauten Häusern inder Stadt, aber vor allem in der geplanten Zitadelle vor dem Petritor in Baracken untergebrachtwerde. Vor allem die Bürger der Altstadt sahen sich bei Verwirklichungdieser Pläne in ihrer Existenz bedroht. In einer Abstimmung erklärte sich die Mehrheitder Bürger deshalb doch mit der Einquartierung einverstanden, wenn der Zitadellenbauaufgegeben werden würde. Der Herzog war einverstanden, da sich die Pläneals kostspieliger herausgestellt hatten, als er erwartet hatte.Am 28. Juli wurde in jedem Weichbild eine Kommission von "Ballet-Herren" gebildet,die aus einem Kämmerer, einem Ratsherrn und zwei Bürgern aus jeder Bauerschaftbestand. Nach einer besonderen Vereidigung übernahmen die Kommissionendie Zuteilung der Quartiere für die 3.384 Soldaten mit ihren 842 Frauen und 911 Kindeml97 • Entgegen dem Wunsch der Bürger wurde die Einquartierung sofort vorgenommenund nicht erst bei Beginn des Winters. Diese Einquartierung bedeutete eineschwerwiegende Veränderung der Bevölkerungsstruktur der Stadt. Einschließlich derSoldaten hatte sie 1690 insgesamt etwa 15.000 Einwohner 198 • Um die Einquartierungslastzu verringern, wurde den Soldaten 1698 verboten, zu heiraten. Darüber hinausdurften keine verheirateten Männer mehr angeworben werden 199.Wie auch in Wolfenbüttel war die Verpflichtung, Servicengeld zu zahlen und Quartierezu stellen, an die Häuser gebunden. Von der Einquartierung waren nur diejenigenHäuser befreit, die sich im Besitz von Offizieren und Staatsbedienten befandenoder die von diesen zur Miete bewohnt wurden 2oo •Um die Versorgung der Soldaten mit Lebensmitteln sicherzustellen 20 1, wurde gemäßdem Landtagsabschied vom 22. November 1643 in Wolfenbüttel ein Proviantmagazineingerichtetz° 2 später eines in Braunschweig. Nach 1680 folgten vier Land-195 Ulrich BROIIM, Die Handwerkspolitik Hzg. Augusts d.J. von Bs.-Wolfcnbüttel (1635-1666). Möglichkeitenund Grenzen landesfürstlicher Wiederaufbaumaßnahmen nach dem Dreißigjährigen Krieg.Phi!. Diss. Hamburg 1997, S. 253.196 QUERFURTH (wie Anm. 21), S. 265.197 SACK (wie Anm. 162), S. 310. QUERFURTH nennt als Zahl d. Einquarticrten 3.293 Soldatcn und 850Frauen, QUERFURTH (wie Anm. 21), S. 267.198 Richard MODERHACK, Abriß d. Bsgcr. Stadtgcsch. In: Brunswiek 1031, Bs. 191U. Die Stadt Heinrichsd. Löwen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Festschrift zur Ausstcllung, hg. v. Gcrd Spies. Bs.1981, S. 1-57, hier S. 26.199 StAWf 40 Slg. 3668 (24. Januar 1698).200 StAWf 40 Slg. 3S91 (27. Septcmber 1703). Die wiederholten Versuche von Offizieren, d. Häuser erworbenhatten, dicse auch von d. Scrvicengcldzahlung zu befreien, schlugen sämtlich fehl, StAWf 40Slg. 3418 (17. Fehruar 1692),3810 (17. November 1701), 3891 (27. September 1703).201 Petcr ALBREcHT, Die Förderung d. Landesaushaues im Hzgtm Bs.-Wolfenbüttcl im Spiegel d. Verwaltungsaktend. 111. Jahrhunderts (1671-1806) (= Bsger. Werkstücke, Reihe A, Bd. 16, d. ganzen ReiheBd. SR). Bs. 19RO, S. 152.202 Zitiert nach: Landtagsabschiede (wic Anm. 40), S. 164.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268460 Rainer Jacobsmagazine, eines in jedem Quartier, die von landschaftlichen Inspektoren beaufsichtigtwurden 203 • Das Magazinwesen unterstand einem Proviantverwalter, der von derLandschaft gewählt wurde 204 • Was an Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen, Bohnenund Hopfen zu entrichten war, wurde kurzfristig nach Bedarf festgelegt. Die Verteilungder aufzubringenden Menge auf die Untertanen lag bis 1645 bei den Beamten205 , was dazu führte, dass die Last allein von den Bauern getragen werden musste.Nach 1645 erfolgte die Aufbringung nach einem neuen Fuß. Landbesitzer hatten -unabhängig davon, ob ihr Land zehntpflichtig oder zehntfrei war - noch einmal dieHälfte eines Zehnten als Proviantkorn zu liefern. Die Zchntherren mussten von ihrenEinkünften den achten Teil abgeben 206 •1690, 1693 und 1698 wurden anstatt der Lieferung in natura erstmals Geldzahlungengefordert. Die Aufbringung erfolgte nach dem Fuß der Kontribution 207 • Mit diesemGeld sollte der Proviantverwalter das benötigte Korn auf dem freien Markt beschaffen.1700 erfolgte auch die Aufbringung des Korns versuchsweise nach diesemFuß2o~, was zur Aufgabe der alten Erhebungsmethode führte 209 •Nach 1700 wurde das Getreide wieder stets in natura gefordert. Den Untertanenstand allerdings frei, stattdessen Geld zu zahlen. Allerdings waren die dann zu entrichtendenBeträge höher als der Marktpreis des abzuliefernden Kornquantums 21O •Ebenso wie bei der Kontribution gelang es der Ritterschaft auch beim Proviantgeld,sich von dieser laufenden Belastung zu befreien, indem auf ihr Betreiben die Landschaft1695 500.000 Tlr. fürstliche Schulden übernahm. Die Versuche der beiden anderenKurien blieben ohne Erfolg 2l1 .Die Naturallieferungen erfolgten stets an die beiden Magazine in Wolfenbüttel undBraunschweig. Die Geldzahlungen an die Kriegskasse 212 • Die vier Landmagazinewurden nicht direkt von den Untertanen beliefert. Sie erhielten Kapital, mit dem sieauf dem freien Markt Getreide aufkaufen sollten 213 •Die Höhe der Abgaben wurde allein nach dem Bedarf der Truppen festgelegt. Diesführte dazu, dass die Erhebung von Jahr zu Jahr großen Schwankungen unterlag, was203 Die Landmagazine bestanden in Holzminden (Weserquartier), Gandcrsheim (Harzquartier), Königslutter(Schöningischcs Quartier) und Wolfcnbüttel (Wolfenbüttclsches Quartier), ALB RECHT (wieAnm. 2(1), S. 152.204 StAWf 40 Slg. 2159 (24. Juli 1646); ACHILLES (wie Anm. 31), S. 53.205 BODE (wie Anm. 41), S. 68.206 ACHILLFS (wie Anm. 32), S. 129.207 StAWf 40 Slg. 3506 (18. September 1693),3693 (11. August 1698); ACHILLES (wie Anm. 31), S. 130.208 Auf jeden Tlr. Kontribution waren in diesem Jahr 4 '12 Himten Kom zu liefern, StAWf 40 Slg. 3767(26. Juli 1700).209 ACHILLES (wie Anm. 32), S. 130.210 StAWf 40 Slg. 3767 (26. Juli 1700).211 ACHILLES (wie Anm. 32), S. 130.m StAWf 40 Sig. 2159 (24. Juli 1646),2209 (24. Juli 1647),2168 (12. September 1646),2371 (11. Oktober1652), 2538 (13. November 1658), 2868 (16. Januar 1677), 3693 (11. August 1698), 3767(26. Juli 1700), 3840 (24. August 1702).2lJ ALB RECHT (wie Anm. 201), S. 152 f.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 61für die Abgabepflichtigen sehr ungünstig war, da es eine längerfristige Planung unmöglichmachte 214 •Die LandesdefensionAuf der rechtlichen Grundlage der Landfolge 215 hatte Herzog Heinrich dJ. in denwolfenbüttelschen Landen mit der Organisation des Aufgebots begonnen 216 • MilitärischeAktionen mit diesen Truppen schlugen jedoch völlig fehl. Dennoch wurde dasSystem beibehalten. Regelmäßig wurden die Besitzer von Haus- und HofsteIlen gemustertund enrolliert. Zu einem Aufgebot kam es nach 1605 aufgrund des Widerstandesder Landstände jedoch nicht mehr. Vor allem der Adel versuchte, den direktenZugriff des Herzogs auf seine Untertanen zu verhindern 2l7 •Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Defensionswesen zum Ausschussweiterentwickelt, der nur noch aus einem Teil des Aufgebots bestand. Aus dem allgemeinenAufgebot wurde der Ausschuss "ausgeschossen", d. h. ausgewählt. In denJahren der aktiven Beteiligung Augusts d.J. an den kriegerischen Auseinandersetzungenwurde der Ausschuss des Fürstentums Wolfenbüttel hauptsächlich vor der besetztenFestung Wolfenbüttel verwendet 21R • 1640-42 organisierte er auch den Ausschussin den dannenbergischen Ämtem 219 • Mit dem Frieden von Goslar 1642 und demAusscheiden aus dem Krieg fand der Rückgriff auf das Landesdefensionswesens vorerstein Ende.Die Neuorganisation erfolgte im Fürstentum Wolfenbüttel im Jahr 1652. Im LüneburgerKreisabschied vom 7. November 1652 wurde im Rahmen der Kreisverfassungfestgelegt, dass das Landvolk der Kreisstände in Waffen geübt werden sollte 22o • DieOrder Augusts dJ. an die Beamten der herzoglichen Ämter und Gerichtsherren, Listen(Rollen) über die Untertanen anzufertigen 22 t, war schon im April des Jahres ergangen.Die Entscheidung des Kreistages scheint also seinen Wünschen entsprochenzu haben. Auf diese Weise wurde - wie durch die starke Kreisverfassung, deren Befürworterer war - das Verteidigungspotential des Kreises erhöht.Mit der Anfertigung der Rollen über die Untertanen war das Aufgebot - in Wolfenbüttelwurde für das Aufgebot der Begriff "Mannschaft" verwendet - enrolliert.Die Enrollierten waren verpflichtet, sich bereitzuhalten und auf Anforderung zu er-214 ACHILLES (wie Anm. 32), S. 129, 132.21S Winfried SCHULZE, Die deutschen Landesdcfensionen im 16. und 17. Jahrhundert. In: Staatsverfassungund Heercsverfassung in d. europäischen Gesch. d. frühen Neuzeit (= Historische Forschungen,Bd. 28), hg. v. Johannes KUNISCH. Berlin 1986, S. 129-149, hicr S. 132 f.216 Vgl. hierzu Georg MÜLLER, Das Lehns- und Landesaufgebot unter Heinrich Julius von BS.-Wolfenbüttel(= Quellen und Darstellungen zur Gesch. Nds., Bd. 23). Hannover/Leipzig 1905.217 ORTENBURG (wie Anm. 96), S. 11; SCHULZE (wie Anm. 215), S. 133.21S ELSTER (wie Anm. 5), Bd. 1, S. 39.219 StAWf 38 B Alt 80.220 TESSIN (wie Anm. 36), S. 9.221 StAWf 38 B Alt 99. Erhalten sind d. Rollen d. Ämter und Gerichte d. Weserdistrikts.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268462 Rainer Jacobsscheinen 222 . Der Ausschuss wurde im Fürstentum Wolfenbüttel zwei Jahre später aufgrundder "bey denen im Heiligen Röm Reich annoch hin- vndt wieder obschwebendensorgnußen und gefehrligkeiten" organisiert. In jedes der vier Quartiere wurde imMärz 1654 ein Kommissar geschickt2 23 , um die Mannschaft in den Ämtern, Städten,Dörfern und Gerichten des jeweiligen Quartiers zu besichtigen und zu beschreiben 224 .Die Kommissare ließen sich die Mannschaft jedes Amtes, Gerichts, Dorfes und jederStadt vorstellen und fertigten über sie eine Rolle an. Die Rollen enthielten VorundNachnamen jedes Einzelnen und darüber hinaus die Information, ob er tauglichist, ob er gedient hat und wenn ja, wo und in welchem Rang. Daneben wurde die Hofklasse(Ackermann, Halbspänner, Kotsasse, Brinksitzer, Häusling)225 verzeichnet. Jederzehnte Mann wurde in den Ausschuss aufgenommen 226 . Die Kotsassen und Häuslingesollten bevorzugt ausgenommen werden, dann erst die Halbspänner und Ackerleute,die den Großteil der Lasten zu tragen hatten. Inwieweit dies umgesetzt wurde,zeigen die Rollen des Harzquartiers 227 • In folgender Tabelle wird der Anteil der Hofklassendem Anteil der diesen Klassen zugehörigen Ausschüsser gegenübergestellt:Hofklasse Prozentualer Anteil Prozentualer Anteilder Höfeim AusschussAckerleute 6,1 0,5Halbspänner 6,3 1,1Kotsassen 56,4 64,9Brinksitzer 0,6 1,6Häuslinge 11,7 12,8Stadtbewohner 14,7Sonstige 4,219,1Rund 28 % der Ausschüsser waren gedient, rund 10 % der Haus- oder Hofbesitzerstellten einen Sohn.In den Rollen sollte darüber hinaus verzeichnet werden, wer sich dazu eignete, alsOber- oder Unteroffizier zu dienen 228 . Die Häuslinge und Brinksitzer, die nicht anLandbesitz gebunden waren, sollten von Offizieren des stehenden Heeres Wartegeldl22 StAWf 40 Sig. 2420 (23. August 1653).223 StAWf 38 B Alt 37.224 StAWf 38 B Alt 36.m Zu den Hofklassen im Fürstentum Wolfcnbüttel vgl. Werner KÜCIIENTHAL, Bezeichnung d. Bauernhöfeund Bauern - d. Klasseneinteilung d. Bauern - im Gebiet d. früheren Fürstentums BS.-Wolfenbüttelund d. früheren Fürstentums Hildesheim (= Nds. Dorfbücher). Hedeper 2. Aufl. 1966, S. 145,179 f., 191, 193; Walter ACIIILI.ES, Zur Frage nach d. Bedeutung und dem Ursprung südnds. Hofklassen.In: Bs./b. 49, 1968, S. 86-104.226 Erhalten sind d. Rollen vom Amt Harzburg vom 16. März 1654 (178 Mann, 17 in den Ausschuss übernommen),vom Amt Gebhardshagen vom 15. März 1654 (147 Mann, 14 in den Ausschuss übernommen),StAWF 38 B Alt 36, und vom Amt Wolfenbüttcl vom März 1654, StAWf 2 Alt 19099.227 StAWf 38 B Alt 37.228 Pro Kompanie waren folgenden Offizierschargen zu besetzen: 1 Hauptmann, 1 Leutnant, 1 Fähnrich,2 Sergeanten, 1 Führer, 1 Fourier, 1 Capitan d1\rmes, 6 Korporale, 2 Spielleute, StAWf 38 B Alt 36.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Braunsch weigisches Militärwesen 1641-1714 63bekommen, damit sie sich nicht außer Landes anwerben ließen 229 • Grundsätzlichnicht verzeichnet wurden die herzoglichen Beamten und die Geistlichen der Stifte undKlöster.Im November erhielten die Kommissare Order, gemeinsam den Ausschuss einesjeden Quartiers in jeweils einer Kompanie zu formieren und mit Offizieren zu besetzen230 • An die Ausgenommenen wurden Ober- (Feuer-) und Kurzgewehre (Piken)ausgegeben. Die Untertanen auf dem Lande hatten dafür ein gewisses "Ausschussgewehrgeld"aufzubringen 231 • Auf eigene Kosten hatten die Ausschüsser das Untergewehr(Degen) anzuschaffen 232 •Vor dem Hintergrund der Gefahren, die dem Territorium aus dem NordischenKrieg zwischen Schweden und Dänemark 1656/57 erwuchsen, wurde die Organisationdes Ausschusses erneut vorangetrieben. Wiederum wurde in jedes Quartier einKommissar geschickt, um die Kompanien zu mustern, die Ausgefallenen unter Hinzuziehungder Obrigkeiten zu ersetzen, dann die Mannschaft neu zu beschreiben undden Ausschuss in Bereitschaft zu setzen. Die Kompanien wurden in Korporalschaftenund Rotten eingetdlt und die Ausschüsser zur Verschwiegenheit verpflichtet 233 • DieOberoffiziere wurden wie die der stehenden Truppen vom Herzog bestallt, die Unteroffizierewurden aus der Mannschaft ausgewählt 234 •Seinem defensiven Charakter entsprechend durfte der Ausschuss nicht außer Landesgeführt werdt:n. Seine Hauptaufgabe war die Besetzung und Verteidigung der Festungcnin Kriegszeiten. Diese Beschränkungen der Einsatzmöglichkeiten des Ausschusseswurden 1710 in den Privilegien der Landschaft bestätigt235. Die Dienstzeitder Ausgenommenen war lebenslang. Aufgeboten werden konnten die Ausschüsseraber immer nur kurzzeitig, wenn die wirtschaftliche Existenz derselben nicht gefährdetwerden sollte. Neben der Bewirtschaftung ihrer Äcker oder ihrem Gewerbe in denLandstädten hatten sie, wie die anderen Landbewohner auch, zu Kontribution undDiensten beizutragen 236 • Deshalb fanden auch keine Übungen oder regelmäßigenMusterungen statt.Zu einem tatsächlichen Aufgebot des Ausschusses des Fürstentums Wolfenbüttelkam es nur zweimal. Das erste Mal bei der Unterwerfung der Stadt Braunschwcig:Nachdem das Unternehmen abgeschlossen war, wurde der Ausschuss - rund 500Mann stark - zur Zerstörung der Belagerungswerke verwendet2 37 • Das zweite Malwurde er 1674, als die stchenden Truppen ins Feld zogen, zur Besetzung der FestungenBraunschweig und Wolfenbüttel herangezogen. Die nicht zum Ausschuss AusgemEhd.; StAWf 38 B Alt 38.230 StAWf 38 B Alt 36.231 StAWf 38 B Alt 39.232 SIAWf 38 B Alt 37.233 StAWf 38 B Alt 36.234 StAWf 38 B Alt 37.23' Landschaftliche Privilegien von 1710, § 59, zitiert nach: Organisalions- und Vcrwaltungsgeselze (wieAnm. 182) S. 537, StAWf 40 Sig. 4221b (8. Juni 1710).236 StAWf 40 Sig. 2813 (28. September 1674).237 QUERFURTif (wie Anm. 21), S. 265.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268464 Rainer Jacobsnommenen hatten den Dienstpflichtigen für zwei Tage Unterhaltsgeld mitzugeben -für jeden Tag 3 ggr. pro Mann 238 • Während des Dienstes in den Festungen erhieltensie zusätzlich "Tractamentsgelder" aus der Kriegskasse 239 , Kommiss und Kleidung 240 •Nur eine Episode blieb die Organisation eines Ausschusses zu Ross. In die bei denHälften des Fürstentums diesseits und jenseits der Oker wurden 1659 Kommissaregeschickt, die die Ausnehmung durchführen sollten. Der Reiterausschuss sollte ausFreiwilligen bestehen. Wer sich meldete, wurde von der Kontribution befreit. Außerdembekam er die Versicherung, dass er nicht außer Landes geführt werden würde.Die Freiwilligen hatten sich allerdings auf eigene Kosten mit Kleidung und Sattelzeugzu montieren. Pistolen und Holster sollten sie aus dem Zeughaus bekommen 241 •Am 4. Juli wurde in Lichtenberg eine Musterung durchgeführt. Es wurden zweiKompanien gebildet, für die jeweils eine Rolle angefertigt wurde. Die Kompanienwurden vereidigt und bekamen vom herzoglichen Musterungskommissar OffIZierevorgestellt. Die Unteroffiziere wurden aus den Reitern ausgesucht. Die Pistolen undHolster erhielten sie am 23. Dezember.Da die Umverteilung der den Reitern erlassenen Kontribution auf die anderen Untertanenals sehr drückend empfunden wurde und teilweise auch Missbrauch betriebenwurde - indem sich einige, die nicht über die nötige Montierung verfügten, zumReiterausschuss meldeten, um sich von der Kontribution zu befreien - wurde der Reiterausschussschon im September 1660 wieder abgeschafft.Als der Schwedische Krieg ausgebrochen war und die fürstlichen Lande unmittelbarbedroht wurden, nahm Rudolf August Verhandlungen mit der Landschaft auf, diebei den Ausschuss betreffenden Fragen konsultiert werden musste 242 • Die herzoglichenPläne zielten darauf, den Ausschuss nach Vorbild der stehenden Truppen zu reorganisieren.Neben die "geworbene Miliz" sollte die "Land-Miliz" treten. Die Landschaftstimmte zu.Gemäß den 1677 mit der Landschaft getroffenen Abmachungen erließ Rudolf Augusteine General- oder Hauplordnung für die Landmiliz 243 • Sie bestand wie vorherder Ausschuss aus den vier Kompanien der vier Quartiere. Die Ausnehmung erfolgtenun nach dem Fuß der Kontribution. Auf ungefähr 10 Tlr. war ein Mann zu stellen,dabei wurden Landeskinder Fremden vorgezogen. Die Ausgenommenen durftennicht von den OffIZieren der stehenden Truppen angeworben werden. Ebenso wenigdurften die lokalen Obrigkeiten die einmal Ausgenommenen auswechseln, damitnicht ungeübte, unbeeidigte Mannschaft zum Dienst erschien 244 . Bei Antritt erhielten2311 StAWf 38 B Alt 36; StAWf 40 Sig. 2803 (16. Juli 1674).239 Eine Auflistung, was d. einzelnen Ränge erhielten, findet sich bei ELSTER (wie Anm. 5), Bd. I,S. 126 f.240 StAWf 40 Sig. 2813 (28. September 1674).241 StAWf 38 B Alt 40.242 Die Pflicht d. Herzogs, d. Landschaft bei den Ausschuss und d. Landmiliz betreffenden Entscheidungenmit einzubeziehen, wurde in den Landschaftlichen Privilegien von 1710 im § 58 bestätigt, LandschaftlichePrivilegien von 1710, zitiert nach: Organisations- und Verwaltungsgesetze (wie Anm. 182),S. 537, StAWf 40 Sig. 4221b (8. Juni 1710).243 StAWf 38 B Alt 42; StAWf 40 Sig. (15. Mai 1682).2" Ebd. und StAWf 40 Sig. 3199 (13. Juli 1686).


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 65die Dienstpflichtigen 3 Tlr. in bar, um davon Degen, Gehänge, Hut und Schuhe zubezahlen. Die Ausrüstung sollte möglichst gleichartig sein. Das Gewehr erhielten sieaus dem Zeughaus 245 • Es wurde vom Hauptmann verwahrt, der es in gutem Zustandhalten musste. Zur Uniformierung wurde jedes Mal mit einer extraordinären AnlageGeld aus dem Lande erhoben 246 • Die Offiziere hatten davon gleichfarbige Röcke herstellenzu lassen. Die Röcke waren zu Hause aufzubewahren und durften nur währenddes Dienstes, bei gutem Wetter auch Sonntags und an Festtagen, getragen werden 247 •Im ersten halben Jahr fanden alle sechs Wochen Musterungen und Übungen statt,danach alle Vierteljahr. Zu den Musterungen und Übungen mussten die Nachbarn jedemLandsoldaten 3 ggr. pro Tag mitgeben. Die Aufbringung erfolgte nach dem Fußder Kontribution 248 • Dieser Betrag wurde später verdoppelt, als festgelegt wurde, dassdie Landsoldaten von den Untertanen keine Verpflegung mehr erhalten sollten 249 •Aus der Kriegskasse erhielten die Landsoldaten monatlich 9 mgr. Beim Einsatz in denFestungen waren es monatlich 1 Tlr. 9 mgr. Darüber hinaus wurden sie dann mit Brot(bei jeder Löhnung sieben dreipfündige Stücke) aus den Magazinen versorgt. DenOberbefehl über die Landmiliz hatte einer der vier Hauptleute 25o • Die Landmiliz erhielteigene Kriegsartikel nach dem Vorbild der stehenden Truppen, auf die die Landsoldatenvereidigt wurden 25 1, und eine Fahne. Ausdrücklich wurde wieder festgelegt,dass die Landmiliz nur zur Defension des Landes verwendet werden durfte.Die Dienstzeit war nach wie vor lebenslang. Als die Landsoldaten 1683 langeDienst in den Festungen geleistet hatten, wurden sie allerdings ausgewechselt 252 • 1692wurde festgelegt, dass die Landsoldaten nach fünf Jahren entlassen werden sollten.Ihr Gewehr und ihre Montierung (einschließlich der Schuhe) mussten sie an ihrenNachfolger übergeben, der vorher von den lokakn Obrigkeiten ausgewählt werdenmusste 253 • Wie der Ausschuss wurde die Landmiliz anfangs nur in Notzeiten einberufen.Ab 1686 musste jede Kompanie für einen Monat im Jahr Dienst in einer der beidenGarnisonen tun 254 • Die Offiziere wurden in der Zeit, in der sie keinen Dienst taten,auf Wartegeld gesetzt 255 •Am 14. Oktober 1695 wurde nach Absprache mit der Landschaft eine neue Ordnungerlassen. Die Landmiliz wurde "reguliert", d. h. stehend gemacht 256 • Beim Festungsbauund beim Dienst in den Festungen wurden die Landsoldaten den Soldaten245 Gleichzeitig sollte d. alte Ausschussgewehr eingesammelt werden, ebd.246 StAWf 38 B Alt 42; StAWf 38 B Alt 149; StAWf 40 Sig. (15. Mai 1682),3329 (7. Oktober 1689)3282(27. September 1688).247 StAWf 38 B Alt 42; SIAWf 40 Sig. (15. Mai 1682),3350 (5. Mai 1690).248 StAWf 38 B Alt 42; StAWf 40 Sig. (15. Mai 1682),3089 (20. Dezemher 1683).249 StAWf 40 Sig. 3555 (15. April 1695)."0 SIAWf 38 B Alt 41.251 StAWf 38 B Alt 25.m StAWf 40 Sig. 3077 (6. Oktober 1683),3222 (17. März 1687).2SJ StAWf 40 Sig. 3428 (11. Juli 1692).2S4 StAWf 38 Alt 17. Die rechtliche Grundlage, d. Landmiliz aueh in Friedenszeiten in d. Festungen zu legen,lieferte d. § 180 d. Jüngsten Reichsahschiedes von 1654.m Abrechnungen über d. Ausgaben d. Kriegskasse von 1683, SIAWf 38 B Alt 24.256 StAWf 2 Alt 19104.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268466 Rainer Jacobsder stehenden Truppen gleichgestellt. Die Dienstzeit wurde auf sechs Jahre verlängert.In dieser Zeit durften sie ihre Botmäßigkeit nicht verlassen, andernfalls sollte wiebei Deserteuren ihr gesamter Besitz eingezogen werden. Die Ausnehmung, die nachwie vor von Kommissaren durchgeführt wurde, geschah wie vorher auch schon nachdem Fuß der Kontribution. Wenn in einem Amt oder Gericht nicht genug tauglicheLeute vorhanden waren, sollten die lokalen Obrigkeiten innerhalb von drei Monatendiese herbeischaffen, indem sie geeigneten Leuten freie Wohnung, Weide für ihr Viehoder einen kleinen Garten zu Verfügung stellten und/oder ihnen Dienstfreiheit gewährten257 .Die Schuhe und Hüte wurden nun auch von den Offizieren beschafft. Dafür musstennach dem Fuß der Kontribution für jeden Mann monatlich 3 ggr. Schuhgelderaufgebracht werden 25R . Die bisherigen monatlichen Zahlungen aus der Kriegskassean die Mannschaften wurden abgeschafft. Die Offiziere wurden nun wie die Offiziereder stehenden Truppen besoldet und diesen gleichgestellt. In der Folge kam es zu einerReihe von Versetzungen von der Landmiliz zum stehenden Heer oder umgekchrt259 .Die Heranziehung zum Dienst stellte für die Betroffenen - wie schon beim Ausschuss- eine starke Belastung dar. Teilweise versuchten sie, sich dem Dienst zu entziehen,was die Verordnungen zeigen, mit denen dies verhindert werden sollte. Einigeließen sie sich gegen Geldzahlung von ihren Offizieren entlassen (so genannter Demissionstaler)26ooder von ihrer lokalen Obrigkeit auswechseln 261 . Das dazu führte,dass dann untaugliche Mannschaft zum Dienst erschien. Andere desertierten 262 .Beim Militär der anderen Territorien fanden sie gern Aufnahme, da sie über militärischeErfahrung verfügten.Ab 1700 musste jedes Quartier zwei Kompanien Landmiliz stellen. Aus diesen achtKompanien wurde ein Landregiment formiert 263 . In seinem politischen Testament rätAnton Ulrich, die Landmiliz weiter zu verstärken. Nach sächsischem Vorbild solltedie Zahl der zur Landmiliz ausgenommenen jungen Männer erhöht werden, so dasssie auf zwei bis drei Regimenter verstärkt werden könnte. Diese Maßnahme erschienihm besonders günstig, da als weitere Kosten nur der Sold der Offiziere anfallen würde264 •257 Ebd.; StAWf 40 Slg. 3597 (26. Mai 1696). Von den 12 Landsoldaten. d. d. Stadt Gandersheim 1714stellen musste, waren drei geworben. Sie erhielten von d. Stadt unentgeltlich eine Wohnung und warenvon d. Kontribution befreit, Kurt KRONEN BERG. Gandersheim als Garnisonstadt. In: GandersheimerChronikbll. 1, 1970, S. 1-2, 13-14, hier S. 1.258 Die Schuhgelder brauchten nicht von d. Landschaft bewilligt werden, da sie sich aus einer Abgabe fürd. Lchnsaufgcbot herleiteten. Sie waren erst direkt an d. Hauptleute zu entrichten, ab 1699 an d.Kriegskasse, StAWf 38 B Alt 149.m StAWf 35 Slg.2hO Das Fordern oder Annehmen von HDimißions-Thalern" wurde den Offizieren 1709 bei d. Strafe d.Kassation verboten, StAWf 40 Slg. 4195 (8. Oktober 1709).261 StAWf 40 Sig. 3199 (13. Juli 1686),3394 (25. Juli 1691).262 StAWf 40 Slg. 3263 (26. April 1688),3409 (13. November 1691),3634 (8. Februar 1697).263 ELSTER (wie Anm. 5), Bd. 1, S. 225.264 GERKENS (wie Anm. 28), S. 52.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 67Die Ritterschaft war durch die Lehnskriegsverfassung zur Ableistung von Rossdienstenverpflichtet. Die Lehnskriegsverfassung beruhte auf dem Vasallitätsverhältnisder Lehnsleute zu ihrem Lehnsherrn, das durch den Lehnsbesitz begründet wurde.Die erste und wichtigste Pflicht der Vasallen war die Heerfolge, also die Verpflichtung,dem Lehnsherrn Kriegsdienste zu leisten. Aufgeboten werden konnten die Ritter-oder Lehnspferde jedoch nur, wenn der Reichs- oder der Landtag einen Krieg beschlossenhatte 265 •Nach letzten Versuchen im Jahre 1624, das Lehnsaufgebot zu organisieren 266 , wurdeerst 1654 wieder auf die Lchnspferde zurückgegriffen. Vor dem Hintergrund desmit Brandenburg geschlossenen Defensivbündnisses verordnete August d.J. am2. September, dass - da es aufgrund des Vertrages nötig wäre, die Truppen zu verstärken- die Ritterschaft zum Rossdienst aufgeboten werden sollte. Da es für sie jedochbequemer sei, statt die Dienste zu leisten, Geld zu bezahlen, sollte die Ritterschaft einengewissen Betrag aufbringen. Dieser sollte nach der Landesmatrikel von 1569 aufdie einzelnen Mitglieder aufgeteilt werden. Die Summe sollte innerhalb von acht Tagenin die Kriegskasse eingeliefert werden 267 •Aber auch das tatsächliche Aufgebot der Lehnspferde wurde noch gefordert. In einerVerordnung vom 21. Oktober 1658 wurde den Mitgliedern der Ritterschaft befohlen,ihr Pferd, ihre Ausrüstung und Knechte in Bereitschaft zu setzen 26H •Nachdem am 24. Mai 1674 der Reichskrieg gegen Frankreich erklärt worden war,konnten die Lehnspferde aufgeboten werden. Als der Großteil der geworbenen Truppenzum Feldzug das Land verließ, wurde das Lehnsaufgebot zur Besetzung der Festungund Garnison Braunschweig mit herangezogen. Die Mitglieder der Ritterschaftsollten einen gut ausgerüsteten Reiter mit den erforderlichen Knechten stellen 269 •Da der militärische Wert des Lehnsaufgebots gegen Null ging, sind die Gründe fürseine Einberufung nicht allein im rein militärischen Bereich zu suchen. Vielmehrscheint es auch darum gegangen zu sein, die Ritterschaft an ihre lästigen Pflichten zuerinnern. Die Vorrechte des Adels beruhten auf seiner Verpflichtung, den Rossdienstzu leisten. Deshalb berief sich die Ritterschaft bei der Verteidigung ihrer Privilegienauch stets darauf, dass sie sich mit ihren Pferden in Bereitschaft halten musste. DieVerpflichtung zum Rossdienst konnte der Herzog in den Auseinandersetzungen mitdem Adel als Druckmittel einsetzen, vor allem aber erschloss sie ihm eine neue Einnahmequelle.Anstatt den Rossdienst persönlich zu leisten, war die Ritterschaft eherbereit, sich von mal zu mal mit der Zahlung einer gewissen Summe von ihrer Verpflichtungfreizukaufen.Tatsächlich leistete die Ritterschaft von 1654 bis 1693 mehrmals Abstandszahlungen- auch wenn sie dabei ihren Unwillen offen zur Schau stellte und auf die Feststellunggroßen Wert legte, dass sich aus den Zahlungen kein Recht auf weitere Zuschüs-265 PAPKE (wie Anm. 116), S. 64.266 HAVUIANN (wie Anm. 3), Bd. 2, Bd. 2, S. 631 f., Bd. 3, S. 164.267 StAWf 40 Slg 2423 (2. September 1654); BODE (wie Anm. 52), S. 50.268 StAWf 40 Sig 2535 (21. Oktober 1658).269 StAWf 40 Sig 2802 (15. Juli 1674).


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268468 Rainer Jacobsse begründete 27o • Zur Regierungszeit Anton Ulrichs hörten die Abstandszahlungenfür den Rossdienst auf, der letzte Befehl zum Aufgebot der Lehnsleute scheint dervon 1674 zu sein, obwohl auch 1688 und 1702 der Reichskrieg gegen Frankreich erklärtwurde.Ebenso wie die Ritterschaft waren die Beamten, denen Pferde gehalten wurden,zur Heerfolge verpflichtet. 271 Das Aufgebot der Beamten wurde gleichzeitig mit demReiterausschuss organisiert 272 • Neben den Beamten des Fürstentums Wolfenbüttelmussten auch die des Mediatfürstentums Dannenberg und der Grafschaft Blankenburgam 16. Mai 1659 in Lichtenberg zur Musterung erscheinen. Es war den Beamtenfreigestellt, persönlich zu erscheinen oder jemanden zu stellen. 81, vor allem höhere,Beamte 273 stellten einen Ersatzmann. Diese Ersatzleute wurden vom herzoglichenKommissar vereidigt. 21 Beamte 274 erschienen persönlich. Sie wurden nicht vereidigt,da sie dem Herzog ohnehin verpflichtet waren. Die Erschienenen wurden zu einerKompanie formiert und in einer Rolle verzeichnet. Die vom Herzog geschickte Standarte,auf die die 81 Dienstpflichtigen den Eid ablegten, wollte niemand freiwillig annehmen.Nach dieser Musterung findet das Aufgebot der Beamten nur noch einmal Erwähnung,als es 1674 - zusammen mit dem Ausschuss und dem Lehnsaufgebot - die FestungenBraunschweig und Wolfenbüttel besetzen sollte 275 •Die Bürger der beiden Garnisonen Braunschweig und Wolfenbüttel wurden, imGegensatz zu den Bürgern der Landstädte, nicht zum Ausschuss und zur Landmilizherangezogen. Den Braunschweiger Bürgern wurde bei der Unterwerfung der Stadt1671 vom Herzog ausdrücklich zugesagt, dass sie von der Landfolge befreit sind 276 • Indiesen bei den Städten wurde stattdessen auf die Verteidigungspflicht der Bürger zurückgegriffen.In den Städten des Mittelalters, die das Recht auf Selbstverteidigunggenossen, war der Bürger, der als Mitglied der genossenschaftlich verfassten Stadtgemeindeinnerhalb der Stadtmauern Freiheit und Schutz vor äußeren Feinden genoss,verpflichtet, auch die Lasten der städtischen Verteidigung zu tragen 277 • Die Wehrpflichtwar an das Bürgerrecht gekoppelt. Das Bürgerrecht hatten im allgemeinen dieEinwohner, die Grundbesitz in der Stadt besaßen. Die Wehrpflicht - wie auch die anderenbürgerlichen Pflichten - haftete also nicht an der Person, sondern am städtischenBesitz. Diese Bürgerpflicht war in einem wenig geklärten Vorgang zu einerPflicht gegenüber dem Territorialherrn geworden 278 •270 ACHILLES (wie Anm. 32), S. 47.271 MÜLLER (wie Anm. 216), S. 3.212 SIAWf 38 B Alt 40.273 Oberamtmann, Amtmann, Vogt, Hofmeister, AmL~schreiber, Obervogt, Gograf, Amtsverwalter, Faktor,Hüttenverwalter, Ackervogt.274 Vogt, Hausvogt, Schütze, Obervogt, Jäger, Förster, Grenzschütze, Amtshofmcister.27S StAWf 40 Sig 2802 (15. Juli 1(74).276 QUERFURTH (wie Anm. 21), S. 233f.277 Bcate SAUERBREY, Die Wehrverfa~sung d. Stadt Bs. im Spätmittelaltcr (= Bsger. Werkstücke, Reihe A,Bd. 27, d. ganzen Reihe Ba. 75). Bs. 1989, S. 35.m OF.STREICH (wie Anm. 133), S. 422.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 69Für die Bewohner der Siedlungen außerhalb der Heinrichstadt in Wolfenbüttel, diekein Bürgerrecht besaßen, konnte nicht auf die Pflicht zur Verteidigung der Stadt zurückgegriffenwerden. Bei ihnen war die rechtliche Grundlage ihrer Dienstpflicht dieLandfolge.Im untersuchten Zeitraum gab es noch keine Stadt Wolfenbüttel. Stadtrechte hattenur die IIeinrichstadt. Die Siedlungen Dammfeste, Gotteslager, Freiheit, Kaltes Talund Auguststadt waren unter voller Botmäßigkeit des Residenzamts Wolfenbüttel.Die Festung und Garnison Wolfenbüttel bestand aus der Heinrichstadt und derDammfeste, die durch den Festungsbau des beginnenden 17. Jahrhunderts zusammengefasstworden waren.Die rechtliche und organisatorische Grundlage des Wolfenbütteler Bürgermilitärswar der Artikelbrief, der in den fürstlichen Statuten und der Stadtordnung der Heinrichstadtvon 1570 enthalten war 279 • Auch unter der kaiserlichen Besatzung wurde dieWehrpflicht der Einwohner nicht aufgehoben. Die Wehrpflichtigen der Heinrichstadtund der Siedlungen wurden in einer Rolle geführt. Sie enthielt sämtliche Häuser undderen Besitzer bzw. die Angabe, dass die Häuser leerstehend oder zerstört waren. DieHeinrichstadt war in 12 Korporalschaften eingeteilt, jeweils ein Hausbesitzer warKorporal 28o . Sofort nach Räumung der Stadt durch die kaiserlichen Truppen am13. September 1642 wurde am 8. August eine neue Rolle angefertigt2xI. Aus denwehrpflichtigen Einwohnern wurden drei Kompanien gebildet. Die wehrpflichtigenBürger der ersten sechs Korporalschaften der Heinrichstadt bildeten die erste Kompanie,die der zweiten sechs die zweite, die Hausbesitzer der Siedlungen, die kein Bürgerrechtbesaßen, bildeten die dritte Kompanie. Kommandeur des Bürgermilitärs undzugleich Inhaber der ersten Kompanie war der Stadthauptmann, die anderen bei denKompanien wurden von Leutnants geführt, so dass das Offizierkorps aus 1 Hauptmann,3 Leutnants und 3 Fähnrichen bestand.Um 1650 wurde die Kompanie, die aus den Hausbesitzern der Siedlungen bestand,aus dem Zuständigkeitsbereich des Magistrats der Heinrichstadt gelöst und ihre Organisationdem Residenzamt Wolfenbüttel übertragen 282 • Von nun an wurde von derersten und der anderen (zweiten) Bürgerkompanie der Heinrichstadt und der Bürgerkompaniedes fürstlichen Amts gesprochen. Die Rolle mit den Wehrpflichtigen in derHcinrichstadt wurde weiterhin vom Magistrat geführt, die mit den Wehrpflichtigender Siedlungen nun vom Residenzamt Wolfenbüttel.Kommandeur war nach wie vor der Stadthauptmann. Die Kompanien wurden vonden Leutnants geführt 283 • Die Bestallung der Oberoffiziere der Kompanie des Amts279 StAWf 2 Alt 7770, fol. 37.280 Rolle vom 8. August 1642, StAWf 2 Alt 7788, fol. 4-22. Korporalschaften waren Teilcinhcitcn vonKompanien. Die Korporalschaften waren wiederum nach den Straßenzügen in Wehren unterteilt,StAWf 2 Alt 7788, fol. 49.281 StAWf 2 Alt 7788.282 StA Wf 2 Alt 7770, fol. 41.283 Da es bei den Bürgerkompanien keine Kompaniewirtschaft gab, bedurfte es keiner Hauptleute alsKompanieinhaber. Es genügten Leutnants als Befehlshaber. Die Einteilung d. Wachen wurde vomWachtmeisterleutnant durchgeführt. Die Charge d. Wachtmeisterleutnants gab es nur beim Bürgermilitär,sie zählte zu den Oberoffizieren.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268470 Rainer Jacobs(1 Leutnant, 1 Fähnrich, 1 Wachtmeisterleutnant) war allein Sache des Herzogs. Beider Besetzung der freiwerdenden Oberoffiziersstellen 2X4 bei den heinrich städtischenKompanien (1 Stadthauptmann, 2 Stadtleutnants, 2 Fähnriche, 2 Wachtmeisterleutnants)hatte der Magistrat nach der "Observanz" (dem Herkommen) das ius praesentandi(das Vorschlagsrecht). Die von ihnen "denominierten" Oberoffiziere bedurftender Bestätigung des Herzogs, der dann dem Stadthauptmann Befehl gab, die Vorgeschlagenenzu bestallen 285 • 1648 wurden die Bürgeroffiziere für die Dauer ihrerAmtszeit von Einquartierung und Servicezahlung befreit 286 • Die Unteroffiziere wurdenallein vom Magistrat bestimmt 287 und bekamen keine Vergünstigungen. Die Bewaffnunghatten sich die Bürger auf eigene Kosten anzuschaffen.Die Hauptaufgabe der Bürgerkompanien war der Wachdienst, der unentgeltlichals persönliche Dienstleistung in Form von Tag- oder Nachtwache abgeleistet werdenmusste 288 • Der Wachdienst war jedoch nicht von allen Hausbesitzern in gleicher Höheabzuleisten. Von den 191 Dienstpflichtigen der Bürgerkompanie des Amts, leisteten94 Hauswirte, Häuslinge und Witwen den vollen Wachdienst und 50 Häuslinge undWitwen den halben. 15 Häuslinge und Witwen verrichteten aufgrund von Armut nurdie 3., 4. oder 5. Wache. 32 Einwohner waren ganz befreit. Zu den Befreiten gehörtendie Hofbedienten, sonstige herzogliche Beamte, Angehörige des stehenden Heeres,Bürgermeister, Kirchenvorsteher und Bettler 2R9 • Diejenigen, die die Wache nichtselbst verrichten konnten - vor allem Witwen, Alte und Kranke - mussten auf eigeneKosten einen Knecht stellen 29o •Unter August d.J. wurden die Bürgerwachen zeitweise auch in Friedenszeitendurchgeführt 291 • Unter seinen Nachfolgern wurden sie nur noch gefordert, wenn diestehenden Truppen ins Feld zogen 292 , da ihre Durchführung für das städtische Gewerbeeine starke Belastung darstellte. Die Hausstellen der größeren Gewerbetreibendenwurden deshalb ganz befreit 293 • Während des Holländischen und SchwedischenKrieges wurden neben den einfachen Wachen extraordinari-Bürgerwachen gefordert.Diese außergewöhnlichen Wachen wurden mit 3 ggr. pro Wache vergütet. Die284 In d. Regel wurden d. Offiziersstellen durch den Tod ihrer Inhaber frei, 1675 wurde eine Leutnant~stellefrei, als dem Bürgermeister d. Heimichstadt seine Leutnantscharge erlassen wurde, StAWf 2 Alt778H, fol. 43 f.2S5 StAWf 2 Alt 778R. fol. 30, 32,71 f.286 StAWf 40 Sig. 2231 (26. Januar I64R). Die Befreiung galt nur für ihre Wohnhäuser, weitere Häuser inihrem Besitz wurden wie d. anderen Bürgerhäuser mit Einquartierung und Scrvicezahlung belegt,StAWf 2 Alt 77RR, fol. 27 f., 34.2S7 StAWf 2 Alt 7770, fol. 37.2S8 SAUERBREY (wie Anm. 277), S. 38.289 StAWf 2 Alt 7771, fol. 8-16; StAWf 2 Alt 7770 fol. 23,45.290 SAUERBREY (wie Anm. 277), S. 37.29' Dies geht aus einer Supplik hervor, in d. d. Magistrat darum bittet, auch d. stehenden Truppen zurNachtwache heranzuziehen, da nachts oftmals Jugendliche ihr Unwesen trieben (Lärm, Sachbeschädigungund Widersetzlichkeit), StAWf 2 Alt 7771, fol. 1. 1649 mussten d. Bürger während d. Zeit d.Frei- und Jahrmärkte nachts d. Tore bewachen, StAWf 2 Alt 7770, fol. 32.292 StAWf 40 Sig. 2872 (9. August 1677); StAWf 2 Alt 7771, fol. 3 f., 55; StAWf 2 Alt 7788, fol. 70.293 StAWf 2 Alt 7771, fol. 44.


Digitale Bibliothek Braunschweig<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 71Bezahlung erfolgte aus der Kriegskasse 294 • Während des Pfälzischen Krieges erfolgtedie Entschädigung, indem die extraordinäre Kontribution derjenigen, die die extraordinärenWachdienste leisteten, verringert wurde 295 •Neben den Bürgerwachen wurde das Bürgermilitär anfangs auch zu repräsentativenAufgaben bei Besuchen fremder fürstlicher Herren herangezogen 296 • Darüberhinaus hatte es polizeiliche Aufgaben zu erfüllen 297 •Bei Alarm (das Signal war das Abfeuern von Geschützen auf den Wällen) solltensich die Bürgersoldaten zuerst auf dem Markt einfinden und dort die Befehle abwarten298 • Später wurde verfügt, dass sich die Soldaten bei Alarm bei dem Posten auf demWall einzufinden hatten, der ihrer Korporalschaft zugewiesen war 299 •Der Versuch, das Bürgermilitär entsprechend den stehenden Truppen straffer zuorganisieren und dessen Einsatzfähigkeit zu erhöhen, scheiterte 1649 am Widerstanddes Magistrats 3 ()(). Aueh die Pläne Augusts d.J. von 1655, das Bürgermilitär artilleristischauszubilden, ließen sich aufgrund der ablehnenden Haltung des Magistratsnicht realisieren 30I •In der zweiten Garnison Braunschweig waren die Bürger vor 1671 stets zu Wachdienstenverpflichtet gewesen 302 • Bei der Unterwerfung der Stadt Braunschweig 1671waren die Bürger gemäß herzoglicher Zusage im Besitz ihrer Waffen gelassen worden303 • Als 1675 die stehenden Truppen gegen Frankreich auszogen, wurden aus denBürgern zwei Kompanien zu je 300 Mann formiert, die nach Friedensschluss auf 200Mann reduziert wurden und von denen eine bis 1685 im Dienst blieb 304 • Als der PfälzischeKrieg begann, wurden abermals zwei Kompanien zu 200 Mann geschaffen. Siebestanden wahrscheinlich bis zum Ende des Krieges. Während des Spanischen Erbfolgekriegeswurde 1703 der Rang eines Stadtmajors geschaffen 305 , der das Kommandoüber die Bürgerkompanien übernahm.Anders als in Wolfenbüttel wurde das Bürgermilitär in Braunschweig weitgehendnach Vorbild der stehenden Truppen organisiert. Der Artikelbrief, den das Bürgermi-294 Der Kommissar überwies d. Gelder für zehn Tage im Voraus an Amt und Rathaus, d. dann d. weitereVerteilung in Eigenregie durchführten, StAWe 40 Sig. 2872 (9. August 1677); StAWf 2 Alt 7771, fol.3f.295 StAWf 2 Alt 7771, fol. 61.296 So beim Besuch von Christian Graf:tU Oldenburg und Dclmcnhorst im August 1645, StAWf 2 Alt7770, fol. 3; Hugo GÖE, Bürgerbewaffnung in Wolfenbültcl. In: Bs. Magazin 16, 1910, S. 53-64, hierS.58.297 1693 führten d. Bürgeroffiziere nach Diebstählen Hausdurchsuchungen in den Bürgerhäusern durch,d. jedoch ohne Erfolg blieben. Bei d. Durchsuchung d. Quartiere d. Soldaten, mussten sie von Unteroffizierend. stehenden Truppen begleitet werden, da d. Soldaten nicht d. Jurisdiktion d. Magistratsunterstanden, StAWf 40 Sig. 3521 (18. Dezember 1693).2,. StAWf 2 Alt 7770, fol. 20.299 Ebd. fol. 38.300 Ebd. fol. 37, 39 e.301 Ebd. fol. 46, 48.302 Vgl. SAUERHREY (wie Anm. 277).303 QIJF,RFlJRTH (wie Anm. 21), S. 265.304 ELSTER (wie Anm. 5), Bd. I, S. 126, 177, 184."" SlAwe 35 Sig.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268472 Rainer Jacobslitär 1677 erhielt 30 6, stimmt in seinen allgemeinen Bestimmungen fast völlig mit demder Artillerie von 1683 307 überein. In den speziell das Bürgermilitär betreffenden Artikelnwurde festgelegt, dass die Bürgersoldaten nur zur Verteidigung der Stadt verwendetwerden durften. In Kriegszeiten musste der Wachdienst persönlich verrichtetwerden, in Friedenszeiten konnte ein Ersatzmann gestellt werden 308 •Die Bürgersoldaten wurden während ihrer Dienstzeit besoldet 309 und von sämtlichenAbgaben und Lasten befreit. Nur im Notfall konnten sie verplichtet werden, einbis zwei andere Bürgersoldaten in ihre Häuser aufzunehmen.Neben dem Bürgermilitär wurden in Braunschweig 1689 auch besondere Nachtwacheneingerichtet, die von allen Bürgern und Einwohnern, einschließlich Bürgermeisternund Ratsverwandten, verrichtet werden mussten. Bewaffnet mit kurzemSpieß, halber Pike, Lanze oder Hellebarde sollten sie verdächtige Personen festnehmenund, je nach Uhrzeit, beim nächstwohnenden Bürgermeister oder auf der Hauptwacheabliefern 31O •FestungsbauEntsprechend der defensiven Ausrichtung seiner Außenpolitik ließ August d.J. 1650- noch bevor auf dem Lüneburger Kreistag von 1652 im Zusammenhang mit der militärischenKreisverfassung festgelegt worden war, dass die Festungen der Kreisständewohl verwahrt werden sollten 311 - mit dem Ausbau der Festungswerke in Wolfenbüttelbeginnen 312 • Die kleinen Festungswerke und Zitadellen im Lande ließ er schleifen,da sie nach den Erfahrungen des Dreißigjährigen Krieges das Festsetzen derFeinde begünstigten 313 •Durch den § 180 des Jüngsten Reichsabschiedes vom 17. Mai 1654 314 wurde dasPrivileg der Landstände, über den Bau und den Unterhalt von Festungen mitzuent-306 flArtikel fur die I:liugermiliz in I:lraunschweig und Eidesformel", StAWf 40 Sig. 2885 (1677).307 flFeld-Artillcrie-Articuls-Brief", StAWf 40 Sig. 3071 (26. Juli 1683), abgedruckt bei: LÜNIG (wicAnm. 173), S. 1153-1155.'''R StAWf 40 Sig. 2885 (1677).JO'i SIAWf 38 B Alt 24; StAWf 40 Sig. 3283 (27. September 1688).JlO StAWf 40 Sig. 3322 (7. August 1689).3lI TESSIN (wie Anm. 36), S. 9.312 Wolfgang KELSCI!, Wolfenbüttel als alte Festungsstadt in zeitgenössischen Ansichten. Bs. 1984, S. 13 f.J1J 1651 wurde d. Harzhurg abgerissen und 1659 als letzte Befestigung d. Schloss Schöningen, nachdemd. dort wohnende Witwe von Herzog Friedrich Ulrich gestorben war, RÖMER (wie Anm. 6), S. 95.314 Es wurde festgelegt, dass eines fljedes Churfürsten und Stands Landsassen, Unterthanen und Bürgerzu Besetz- und Erhaltung der einem oder andem Reichs-Stand zugehörigen nöthigen Vestungen, Plätzenund Guarnisonen ihren Lands-Fürsten, Herrschafften und Obern mit hülfflichcm Bey trag gehorsamliehan Hand zu gehen schuldig seyn", so genannter Jüngster Reichsahschied (Reeessus ImperiiNovissimus), zitiert nach: Arno BUSCHMANN, Kaiser und Reich. Verfassungsgesch. d. Heiligen RömischenReiches Deutscher Nation vom Reginn d. 12. Jahrhunderts his zum Jahre 1806 in Dokumenten.2 Bde. Baden-Baden 2. Auf). 1994, Bd. 2, S. 261.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684<strong>Braunschweigisches</strong> Militärwesen 1641-1714 73scheiden 315 , von Reichs wegen endgültig außer Kraft gesetzt. Die Dienste und Abgaben,die die Untertanen beim Festungsbau leisten mussten, wurden von da an, wievorher nur die Reichs- und Kreissteuern, als reichsrechtIich verankert angesehen, sodass die Landschaft kein BewiIIigungsrecht mehr hatte 316 •In Braunschweig wurde der Festungsbau erst 1692 im Zusammenhang mit derVerleihung der neunten Kur an Hannover wieder aufgenommen 317 •ErgebnisUnter August d.J. hat das kleine stehenden Heer, die ihm zugedachte, außenpolitischeFunktion weitgehend erfüllt. Der Herzog hatte ein Instrument, mit dem er seinLand vor feindlichen Einfällen schützen konnte, und es machte in bündnisfähig. Unterseinen Nachfolgern wurden die wolfenbüttelschen Truppen zu gern genommenenSubsidientruppen. Vor allem für den ehrgeizigen Anton Ulrich bedeutete dies eineMöglichkeit, sein Prestige zu erhöhen und, wenn auch in bescheidenen Ausmaßen,Einfluss auf die große Politik zu nehmen. Bis auf die gemeinsam mit den welfischenVettern durchgeführte Unterwerfung der Stadt Braunschweig, waren jedoch die eigenenmilitärischen Unternehmungen, wie in der Folge auch die Heiratspolitik, nichtvon Erfolg gekrönt.Bei der Durchführung des Absolutismus kam dem Militär allerdings eine große Bedeutungzu, insbesondere bei der Zurückdrängung des Einflusses der Landschaft. Zuspektakulären Auseinandersetzungen kam es im Zusammenhang mit der Heeresfinanzierungnicht. Das SteuerbewilIigungsrechts wurde den Landständen belassen, esverlor aber stark an Bedeutung.Während das kleine Heer zur Zeit Augusts dJ. ein Gemeinschaftsprojekt von Herzogund Landschaft war, setzte die Militärpolitik Rudolf Augusts und Anton Ulrichsdie Kontroll- und Eingriffsmöglichkeiten der Landstände weitgehend außer Kraft.Durch die zeitweise hohen Subsidieneinnahmen waren sie weniger von den bewilligtenSteuern, die gemeinsam mit der Landschaft verwaltet werden mussten, abhängig.Die durch Subsidien finanzierten Truppen waren allein Sache der Herzöge. Auch dieFinanzierung durch Kreditaufnahme entwertete das Steuerbewilligungsrecht. letztlichwurden die Schulden von der Landschaft übernommen, die auf diese Weise diebei den Rüstungen verbrauchten Gelder quasi nachträglich bewilligte.Der Träger des landschaftlichen Widerstands, die Ritterschaft, konnte nur sehr bedingtdurch den Dienst im stehenden Heer an den Herzog gebunden werden. Nur einkleiner Teil der Adligen fand sich bereit, Offiziersstellen zu besetzen. Der Großteil be-315 Landschaftliche Privilegien, zitiert nach: Organisations- und Verwaltungsgesetze (wie Anm. 182),S.537.316 Fritz HARTUNG, Deutsche Verfassungsgesch. Vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Stuttgart9. Auf). 1969, S. 129.317 REITZENSTEIN (wie Anm. 138), Bd. 2, S. 239.


Digitale Bibliothek Braunschweig74 Rainer Jacobswahrte sich seine Unabhängigkeit vom Landesherrn und begegnete ihm nach wie vormit Reserviertheit 318 •In den Auseinandersetzungen zwischen Fürst und Landständen waren die überliefertenWehrformen ein wichtiges Instrument in der Hand des Herzogs. Das Aufgebotder Lehnpferde ermöglichte es, Druck auf die Ritterschaft auszuüben und sie an ihreVerpflichtungen gegenüber dem Landesherrn zu erinnern. Da dem Adel die tatsächlicheAbleistung der Ritterdienste sehr unangenehm war, fand er sich eher zu finanziellenZugeständnissen bereit.Die Landesdefension ermöglichte dem Landesherrn den direkten Zugriff auf dieHintersassen, den die Gerichtsherren stets zu verhindern suchten 319 • Nicht zuletzt umeinen organisierten Ausschuss zu verhindern, bewilligte die Landschaft 1642 das kleincstchendc Hcer. Als August d.J. das Ausschusswesen 1654 dennoch reaktivierte,traf dies nur noch auf vereinzelten Widcrstand 32o • Ein gemeinsames Vorgehen derGerichtsherren kam nicht mehr zustande.Daneben waren die überlieferten Wehrformen vor allem eine kostengünstige Alternativezu den stehenden Truppen. Während sie in anderen Territorien reduziertwurden, um Rekruten für die stehendcn Truppen frcizugeben.'l2I, empfahl Anton UIrichin seinem Testament die Verstärkung der Landmiliz. Auf diese Weise sicherteman sich ein militärisches Potenzial, das auch bei Finanzierungsengpässen zur Verfügungstand - auch wenn es nur zu defensiven Operationen gebraucht werden konnte.Der Aufbau und Unterhalt der stehenden Truppen wirkte als Motor beim Ausbaudes Staatswesens. Durch die für das Militär erhobenen Steuern wurde das Steuerwesenmodernisiert, was mit dem Fuß der Kontribution von 1683 seinen Höhepunktfand. Darüber hinaus war das Militär Antriebskraft beim Ausbau und der Differenzierungder fürstlichen Zentralverwaltung, die mit der Einrichtung des stehendenHeeres eine neue dauerhafte Aufgabe übernahm.318 RÖMER (wie Anm. 31), S. 63.319 Herzog Heinrich Julius war d. Heranziehung d. Hintersassen zur Landesdefension 1605 noch vomAdel verwehrt worden, SCHUL7.E (wie Anm. 215), S. 133.320 StAWf 38 B Alt 38.321 Helmut SCHNITTER, Die überlieferte Dcfensionspflicht. Vorformen d. allgemeinen Wehrpflicht inDeutschland. In: Die Wehrpflicht. Entstehung, Erscheinungsformen und politisch-militärische Wirkung(= Beitr. zur Militärgcsch., Bd. 43), hg. v. Roland G. FÖRSTER. München 1994, S. 29-37, hierS. 36. In Preußen wurde der Ausschuss 1713 sogar ganz abgeschafft.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684TruppenstiirkeTruppenstärke des stehenden Heeres*100009000o in fremdem Sold stehende Truppen• im Lande stehende Truppen800070006000500040003000200010000~~CO) r-- ClCO) III r-- ClIö III III III III ;0$ $ $


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Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Stendhals dienstliche Korrespondenz(1807-1808).Ein Beitrag zu seiner Biographieund zur <strong>Landesgeschichte</strong>vonHans MattauchIl fut employe a Brunswick en 1806,1807 et 1808 et s 'y distingua.Gegen Ende seines fragmentarischen Essays Reise nach Braunschweig notierte HenriBeyle-Stendhal, dass niemand in einer günstigeren Lage gewesen [wäre] als ich, [den]Mechanismus und [die] Triebkräfte der Herrschaftsform in Braunschweig gut kennenzulernen,wenn ich nur gewollt hätte!. Damit ist die monarchie pure Kar! WilhelmFerdinands gemeint, von der er aber in der Tat zu wenig wusste (nicht umsonst brichtder Essay wenige Zeilen später ab), nämlich nur das, was er aus den Erzählungen seinerBekannten entnahm - die strenge Abschottung des Hofes gegen Bürgerliche(auch als Ehepartner von Adligen) und die Sanktionen gegen Ehebruch, die Kar! Augustvon Hardenberg 1790 sein Ministeramt gekostet hatten 2 - und was ihm als ständischerund ethischer Rigorismus eines "ancien regime" erschien, so dass er sich fragte,ob dieser nicht der Grund für den von ihm beklagten Mangel an "Persönlichkeit"(caractere) der Deutschen sei 3 •Hingegen trifft diese Einschätzung seiner günstigen Lage in vollem Umfang aufdiejenigen Herrschaftsformen zu, die er in den Jahren 1807 und 1808 miterlebte und- bis zu einem gewissen Grad - auch mitgestaltete, d. h. die französische Militärverwaltungdes "besetzten Gebietes" Herzogtum Braunschweig vom Spätherbst 1806 biszum Abschluss der Kasseler Konvention vom 29.1.1808 - von ihr sagte er später, erhabe einige Teile des Räderwerks dieses großen Apparates aus nächster Nähe gesehen 4I STF.NDHAL, Zeugnisse aus und über Braunschweig (IR06-IHOH), übers., komm. u. hg. von Hans MAT­TAUCH (= Bsger Beiträge zur deutschen Sprache und Literatur, Bd. 3), Bic1efeld 1999, S. 247. - Diefolgenden Übersetzungen französischer Zitate und Texte vorn Verfasser dieses Beitrags.2 DERs. (wie Anm. 1), S. 161 (Tagebuch-Eintrag vom 6.7.1807). Die "Affäre Hardenberg" erscheintdort in anekdotischer Verkürzung.3 DF.Rs. (wie Anm. 1), S. 203-05 (Tagebuch-Eintrag vom 20.9.HlOIl) und 247, dazu im "Nachwort"S.21l6f.4 DERS., CEuvres intimes, hg. von Victor DEL LITTO, Paris 1982, Bd. 11, S. 967; der als Motto zit. Satz ebd.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268478 Hans Mattauch- und das sich anschließende Regiment des Königreichs Westphalen 5 • Zwar sind dieseihm nicht zum Gegenstand politischer Reflexionen geworden, aber dafür gebenseine schriftlichen Zeugnisse aus jenen Jahren erstaunlich detaillierte und deutlicheEinblicke in die Tätigkeiten eines kaiserlichen Intendanzoffiziers, zumal in die Rückwirkungen"hoch oben" getroffener Entscheidungen auf die unteren Ebenen der Verwaltung,und damit auch in politische Vorgänge und Verhältnisse des Landes.Dies mag dem Leser von Stendhals Tagebuch aus jenen Jahren und seiner Reisenach Braunschweig zunächst nur schwerlich glaubhaft erscheinen. In der Tat findensich in diesen Schriften, genau so wie in seinen Privatbriefen - fast nur solche an seineSchwester Pauline und seinen Freund (und Schwager) Franfi:ois Perier-Lagrange sinderhalten - recht selten Bemerkungen über Zeitgeschichtliches, über seine Dienstaufgabenoder dienstliche Angelegenheiten. All das bietet aber seine Korrespondenz ausdiesem Bereich, die, obwohl zum allergrößten Teil seit Jahrzehnten ediert, bisher nuransatzweise als historische Quelle herangezogen wurde 6 • Sie umfaßt in der kürzlich erschienenenCorrespondance generale Stendhals 7 insgesamt 218 Schreiben von ihmund an ihn, allerdings in sehr ungleicher Verteilung auf die in Braunschweig verbrachteZeit: von November 1806 bis einschließlich Januar 1808 gibt es, beginnend mit dem30.3.1807, nur 13 Schreiben des Generalintendanten Pierre Daru an ihn und ein einzigesvon ihm selbst, die überwältigende Mehr7.ahl hingegen stammt aus dem Zeitraumvom 1.2. -13.9.1808. Dass das erhaltene Korpus sehr unvollständig ist, geht schon ausdiesen Datumsangaben hervor und wird durch vielfache Lücken (Schreiben mit fehlenderAntwort und umgekehrt) ebenso bestätigt wie durch die Auffindung von fünfBriefen Stendhals an den Intendanten Martial Daru samt einer großen Zahl zugehörigerDokumente im Staatsarchiv Wolfenbüttel aus der Zeit zwischen dem 9.4. und29.12.1807 und weiterer Schreiben von ihm, an ihn und ihn betreffend sowie einschlägigerDokumente aus dem Jahr 1808 im Landesarchiv Magdeburg 8 •Aus der weitläufigen Literatur zur <strong>Landesgeschichte</strong> sind nur die Titel aufgeführt, auf die Bezug genommenoder aus denen zitiert wird: Helmut BERDING, Napoleonische Herrschafts- und Gesellschaftspolitikim Königreich Westfalen IH07-1813, Göttingen 1973; DERs., Loyalitätskonflikte unternapoleonischer Zeit. Die Situation der Staatsdiener im Königreich Westfalen, in: Dieter ALBRECHT/Karl Otmar FREIHERVON ARETIN/ Winfried SCIIULZ (Hg.), Europa im Umbruch 1750-1850, München1995. S. 241-56; Willy KOHL, Die Verwaltung der östlichen Departements des Königreichs Westphalen1807-1814, Berlin 1937; Fritz LÜNSMANN, Die Armee des Königreichs Westphalen 1807-1813,Berlin 1935; Heinrich MACK, Die finanzielle Ausbeutung des Herzogtums Bs. während der französischenOkkupation 1806/07, in: Jb. des bsg. Gcschichtsvereins VII, 1908, S. 143-2]]; Richard Mo­DERHACK (Hg.), Bsg. <strong>Landesgeschichte</strong> im Uberblick, 3. Aufl., Bs. 1979; Dorothea PUHLE, Das HerzogtumBs.-Wolfenbüttel im Königreich Westphalen und seine Restitution 1806-IRI5. Bs. 19R9;Friedrich TIIIMME, Die inneren Zustände des Kurfürstentums Hannover unter der französisch-westphälischcnHerrschaft (1806-1813), 2 Buc., Hannover/Leipzig 1893/95.6 So von Suzanne d'HuART, Pierre Daru et Hcnri Beyle: Correspondance inedite. In: Stendhal Club 3D,1966, S. ]]3-53, in deren Einleitung aber infolge mangelnder Berücksichtigung des historischen Kontextesund anderer Schriften Stendhals mehrfach irrige Behauptungen begegnen.7 STENDHAL, Correspondance gcnt!rale, hg. von Victor DEL LITTO et af., Bd. I (1800-09), Paris 1997., Im StAWf vor allem unter 2 W 29, 30, 31 und 34, in der AußensteIle Wernigerode des LandesarchivsMagdeburg - LHA - (hiernach: LAMd) Rep. B 26,2 Nr. 9 u. 18; B 26,66 Nr. I, Nr. 2 I u. 11, Nr. 4; B28 Nr. 20.


Digitale Bibliothek BraunschweigStendhals dienstliche Korrespondenz (1807-1808) 79Der Übergang von der französischen Militär- zur westphälischen Zivil verwaltungmarkiert fraglos einen bedeutsamen Einschnitt in landesgeschichtlicher Hinsicht. Undda dieser etwa in der Mitte von Beyles Aufenthalt in Braunschweig liegende Einschnittauch dessen persönliche Stellung und Funktionen tiefgreifend veränderte, bestehtin doppelter Weise Anlass, die folgende Auswertung seiner dienstlichen Korrespondenz(unter Einschluss der in seinen anderen Schriften auffindlichen Ergänzungen)an ihm zu orientieren.Stendhal als Kriegskommissar (November 1806 -Januar 1808)1. Sein Weg nach BraunschweigMit der Zusage Pierre Darus auf eine Anstellung in der kaiserlichen Intendanz reisteHenri Beyle zusammen mit Martial Daru am 16.10.1806 von Paris ab; sie erreichtenam 27. Berlin, den Amtssitz des Generalintendanten. Dort erhielt Beyle am 29. seineErnennung zum adjoint provisoire aux commissaires des guerres mit der Maßgabe,sich umgehend beim Berliner Kriegskommissar Desirat zu melden, um diesem bei denDienstgeschäften zur Hand zu gehen 9 • Am 3.11. zeichnete sich ab, dass Braunschweig,eine schöne Stadt mit französischem Theater lO , sein Einsatzort sein würde,und dorthin machten der zum Intendanten des "ehemaligen" Herzogtums Braunschweigll ernannte Martial Daru und er sich am 8.11. auf und erreichten die Stadt am13.11. Damit endete definitiv die erste, provisorische Phase der Militärverwaltung, inder seit der Besetzung Braunschweigs die Befehlsgewalt beim Oberst Barthclemy alsGouverneur (bis 9.11., dann beim General Bisson) und dem "Revue-Unterinspektor"Malraison gelegen hatte 12 ; am 17. oder 18.11. übernahmen Daru und die ihmunterstellten Intendanzbeamten 13 die Amtsführung.9 STENDIIAL (wie Anm. 7), S. 567 (ci ['effet de le seconder dans les details de ce service).10 DF.Rs. (wie Anm. I), S. 15. Mit "französischem Theater" ist die von 1800 bis Ende 1S07 am Hof engagierteTruppe der Aurore Bursay gemeint.11 Die "Arrondierung" der herzoglichen Lande durch angrenzende Gebiete schlägt sich im Wortlaut seinesTitels nieder: Intendant des Etats de Brwlswick, des principaUles d'lIalberstadt et de lIildesheim,de la ville de Goslar et du Pays d'Eichsfeid. Das letztere Gebiet fiel jedoch bald an die Intendanz Erfurt.12 So nach den Dokumenten in StAWf 13 W 1; die Angaben bei MACK (wie Anm. 5), S. 145, in etwa entsprechend,die in MODERHAcK (wie Anm. 5), S. 87, und PUHLE (wie Anm. 5), S. 25 f., bezüglich Malraisonsirrig. Dessen Bezeichnung als Intendant (Brief A. L. Böttichers vom 19.11.1806 an dcn KriegsratKraus; StAWf J3 W 1) trifft nur bedingt zu: ihm war die Sonderaufgabe der Inbesitznahme desHerzogtums Bs. übertragen, in dercn Erfüllung er mehr als 25 Inventare (proces-verbaux de prise depossession) der Magazin- und Kassenbestände sowie der herzoglichen Besitztümer erstellen ließ, umderen Gegenzeichnung (unter Überlassung von Abschriften) er Daru am 16.11. ersuchte (sämtlich inStAWf 2 W 33). - Die Rangbezcichnung sous-inspecteur aux revues für Intendanzbeamte, die u. a.auch M. Daru trug, entspricht der eines Majors; vgl. LÜNsMANN (wie Anm. 5), S. 55.13 Daru unmittelbar nachgeordnet waren der Zahlmeister La Saulsaye und der Leiter der Steuerbehörde,Reol; die dritte Stufe der Hierarchie bildeten die Kriegskommissare (und Adjunkte). Mehrere von diesensowie diverse niederrangige französische employes werden im Folgenden namentlich erwähnt.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268480 Hans Mattauch2. Stendhals Lehr- und ProbezeitÜber diese erste, etwa fünfeinhalb Monate währende Phase von Henri Beyles Tätigkeitgibt es nur relativ spärliche und meist globale Angaben. Er war offcnbar dem Intendanteneng zugeordnet in Funktionen, die man als die eines Sekretärs und Adjutanteneinstufen kann, wurde gelegentlich mit Aufträgen herumgeschickt l 4, aberhauptsächlich mit Schreibarbeiten für Daru beschäftigt (über ihren Umfang führt ermehrfach Klage I5 ), so dass er sich selbst als den Sekretär einer Präfektur, sechsmal sogroß wie die von Isere bezeichnete. Davon heben sich nur zwei bedeutendere Einzelaufträgeab: der Erste war seine Entsendung nach Paris zum Minister für die Heeresverwaltung,Dejean, am 25.12.06, deren Antritt sich verzögert hatte, weil der Intendantund die Regierung [. ... } noch umfangreichere Materialien für meinen Auftragabwarten wollten 16; der Zweite bestand in der Durchführung des Abtransports vonrequirierten Beständen aus der herzoglichen Bibliothek in Wolfenbüttel: zwei Briefedes Intendanten an den Direktor E. Th. Langer in dieser Angelegenheit (vom 10.2.und 5.3.07) stammcn von seiner Hand l7 , und mit dem Ersten hatte er sich am 13. underneut am 17.2. in der Bibliothek zu präsentieren, wo er zwei von ihm unterzeichneteQuittungen über 18 bzw. 11 Handschriftenbände hinterließ l 8. Demgegenüber weitweniger bedeutend war die Leitung einer Expertenkommission, die am 9.4. Anzahlund Wert der voitures de transport in den Arsenalen von Braunschweig und Wolfenbüttelzu begutachten hatte (Protokoll in StA Wf 2 W 31).3. Stendhal in der Funktion des KriegskommissarsDieser Zeit der "Hilfsdienste" setzte eine Order des Generalintendanten vom 6.5.1807 ein Ende: Sie verfügte, dass Herr Beyle den Dienst am Standort Braunschweigan Stelle von Herrn Dupont zu übernehmen habe l9 • Auf der Grundlage zumeist derim Staatsarchiv Wolfenbüttel aufgefundenen Dokumente, darunter vor allem des14 Eine Dienstreise (nach Halberstadt) ist erwähnt im Brief vom 22.11.1806, eine weitere im März 1807,s. SUNDHAL (wie Anm. I), S. 19 u. 31." Ebd., S. 21, 25 u. 29; die fulgende Selbstqualifikation ebd., S. 21.16 Ebd., S. 23. - Der Begriff "Regierung" dürfte sich auf die als Das Ministerium des Herzogtums Bs.,aber de facta als Exekutivbeamte. weiter amtierenden herzoglichen Minister von Bötticher, von Praunund von Wolffradt beziehen, da diese die notwendige Sachkenntnis besaßen. - H. Beyle kehrte am5. 2. 1807 nach Bs. zurück.11 Wolfgang MILDE, Stendhal in Wolfenhüttel: Kriegskommissar und Bibliothekshenutzer (mit sechs bisherunbekannten Briefen), Wolfenhütteler Beitr. 5, 19H2, S. Hi4 f.18 HAB Wolfenbüttel eod. Guclf. BA 11207, fol. 100r. - Ob er auch die Weißenburgcr Handschriften,auf die sich der Brief vom 5.3. bezieht, abzutransportieren hatte, ist nicht bekannt. - Zu Indizien fürSkrupel Beyles über diese Aktion s. das "Nachwort" in SUNDHAL (wie Anm. 1), S. 276.19 Donne ordre a M. Bey[e de prendre a Brunswick [e service de [a p[ace en remp[acement de M. Dupont.Das bei d'HuART (wie Anm. 6), S. 124, und in STENDIIAL (wie Anm. 7), S. 602, angegebene Datum"6 juin" ist entsprechend einer Auskunft der Archives Nationales (Paris) korrigiert. - Der nur an dieserStelle erwähnte, im Zuge eines Revirements nach Braunau (bei Bad Wildungen) versetzte Dupontwar demnach Beyles Vorgänger, der wohl seinen Platz für den "Cousin" und Protege des Generalintendantenräumen mußte; vgl. dazu unten Beyles Vorstellung durch die Herren Daru beim MinisterJollivet. - Die Funktion des ebenfalls nur einmal, im 7agebuch vom 26.1.1808 (ehd. wie Anm. 1,S. 175), erwähnten Adjunkts Lhoste ist dagegen nicht zu bestimmen.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Stendhals dienstliche Korrespondenz (1807-1808) 81ebenfalls vom 6.5. datierten Schreibens Stendhals an den Intendanten 2o , wird ersichtlich,dass ihm von da an - z. T. rückwirkend ab 1.5. von M. Daru verordnet - dieAufgaben des Kriegskommissars in vollem Umfang oblagen.Zum einen war er nun zuständig für die tägliche Registrierung von Zahl und Truppenteilender am Standort Braunschweig anwesenden Soldaten der "Grande Armee"21,eine aus den fast ständigen, kriegsbedingten Truppenbewegungen erklärlicheMaßnahme, die sicherlich auch für Einquartierungen u.Ä. praktische Bedeutung hatte:den bemerkenswertesten Fall hält sein Rapport vom 21.11. fest, an dem nicht wenigerals 2.098 Mann (der Großteil davon entfiel auf die Legion polonaise italienne)über die Stadt hereinbrachen.Zum anderen hatte er die administrative Aufsicht über das Militärhospital zu führen22 , das im Gebäude des 1733 erbauten Garnisonlazaretts am Fallersleber Tor 23eingerichtet war. Schon vom 9.4. datiert jedoch ein vom ihm beglaubigter, vom damaligenLeiter des Hospitals, dem "Hofchirurgus" Justus Diedrich Sommer, erstellterKostenvoranschlag für die Beschaffung von 40 weiteren Betten samt zugehörigemBettzeug 24 , aus dem sich auf eine relativ geringe Auslastung des Hauses in herzoglicherZeit schließen läßt. Diese Aufstockung der (inneren) Kapazität des Hauses verhindertejedoch nicht, dass Anfang Mai bei einer Belegung mit über 100 Patienten derMissstand herrschte, dass schwerkranke französische Soldaten auf Strohschütten liegenmussten. Dies hatte Beyle schon am 5.5. den Intendanten mit einer Art Eilmeldungwissen lassen und ihm den Vorschlag von M. de Kalme unterbreitet 25 , im Pagenhausdes Schlosses eine Dependance einzurichten oder die von Geschlechtskrankheitenbefallenen Soldaten des Fürstprimas des Rheinbundes in ihren Kasernen behandelnzu lassen. Was zunächst geschah, ist nicht bekannt, doch als im Sommer die Zahlder Kranken anstieg, verfügte Daru die Requirierung des dem Hospital benachbartenHauses des späteren Unterpräfekten von Blankenburg, Hohnstein, zum 1. August 2 6,und angesichts eines dramatischen Höchststandes am Monatsende (31.8.: 242) wurdeab September am Augusttor ein zweites, unter der Leitung des Regimentsfeldschers20 StAWf 2 W 30 (dieser Brief im "Anhang" als Nr. 1)." Die erhaltenen Tagesrapporte (StAWf 2 W 34) decken - mit Lücken - die Zeit vom 18.11. bis 28.12.ab.22 Der Niederschlag des.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268482 Hans MattauchFriedrich Müller stehendes Hospital in Betrieb genommen, das zumindest am Jahresendenoch bestand 27 • - Doch neben der administrativen Aufsicht hatte Beyle auch diedisziplinarische auszuüben. Davon zeugt sein Brief vom 11.7. an den Intendanten desInhalts, dass er bei einer abendlichen Inspektion am 9. die Abwesenheit von Diensthabendenfestgestellt und daher den Pfleger Ludwig Schneider mit 24 Stunden Arrestbelegt sowie dem Chirurgen Wetter im Wiederholungsfall Sanktionen angedrohthabe 28 •Die dritte ihm am 6.5. zugefallene, vergleichsweise marginale Aufgabe bestand inder gen auen Kontrolle der Vergabe von Wagen an Truppenkontingente, die er sich -und darin liegt eine gewisse Ironie - durch seine diesbezügliche Anfrage bei Daru erstzuzog.Aus der Bestallungsorder des Generalintendanten lässt sich auch entnehmen, dassihm darüber hinaus die administrative Aufsicht über das Armeemagazin 29 übertragenworden war. WeIche Bedeutung P. Daru dieser Einrichtung - überwiegend Kleiderkammerund nur zum kleineren Teil Arsenal für zumeist leichte Waffen (Gewehre)­beimaß, erhellt aus der Tatsache, dass alle seine folgenden Briefe dieses Jahres anBeyle sich in unterschiedlicher Weise auf sie beziehen, was kaum dem Zufall derÜberlieferung allein zugeschrieben werden kann. Neben Weisungen zu Empfang oderAusgabe von "Effekten" sind die wichtigsten Vorgänge zweifellos die Anordnung der(erneuten) Erstellung eines Inventars 30 und wenig später, nach dessen Prüfung durchdie Generalintendanz, die Veräußerung nicht mehr brauchbarer Bestände im Wegeeiner Versteigerung, für die toute Ja publicite possible zu machen der Kriegskommissargehalten war 3l • Sie fand, vorbereitet durch öffentliche Anschläge und eine "Großannonce"in den Braunschweigischen Anzeigen 32 , am 20.10.1807 statt.Natürlich blieben daneben auch weiterhin Ordres zu punktuellen Aufgaben nichtaus; so die Weisung des Generalintendanten von Juni an alle Kriegskommissare,durch die lokalen Verwaltungen umgehend für die Beseitigung von Tierkadavern (zumeistvon Pferden) im öffentlichen Raum sorgen zu lassen 33 , sowie der Anfang 1808speziell an Beyle gerichtete, vom Kriegsminister Berthier ausgehende Auftrag zur Erfassungdes Zustandes der in Braunschweig und WolJenbüttel bestehenden Kasernen,der Gebäude, die als Kasernen hergerichtet werden könnten, der für diese UmgestaJ-21 Vgl. Brief Müllers an M. Daru vom 16.12.1807 (StAWf 2 W 30). -In späteren Briefen Beyles an Kalm(STF.NDHAL (wie Anm. 7), S. 675 f. und 700) ist hingegen nur von "dem uMilitärhospital die Rede.,. StAWf 2 W 30. Den Pfleger M. Voges, der am 10.7. nicht auf seinem Posten war, traf die gleiche Strafewie Schneider. Außerdem hemerkte Beyle, das Gehalt für die Ärzte (25 Frs. monatlich) sei kaum zureichend.29 Dem Brief Beyles an P. Daru vom 7.5.1808 zufolge (SUNDHAL (wie Anm. 7), S. 745) oblag die disziplinarischeAufsicht bis Ende 1807 dem Leutnant Lihy, eommandant d'arrillerie des Etats de Brunswiek(zu seinem Titel s. StAWf 2 W 42), dann einem gewissen Rich.30 Malraison hatte schon einen Tag nach der Besetzung Bs. die Bestände aufnehmen lassen (s. o.Anm.12).Jl Briefe vom 21.8. und 26.9.1807, s. STENDHAL (wie Anm. 7), S. 611 und 618.32 Ein Exemplar des zweispmchigen Anschlags im StadtA Bs. (H V 269); die Annonce vom 10.10. ist reproduziertin STENDHAL (wie Anm. 1), S. 279.33 DERs. (wie Anm. 7), S. 601. Dass es sich um ein Zirkular handelt, ist nur dem Abdruck des Schreibensbei d'HuART (wie Anm. 6), S. 123 f., zu entnehmen.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Stendhals dienstliche Korrespondenz (1807-1808) 83tung nötigen Ausgaben und schließlich der Anzahl von Männern und Pferden, die inihnen untergebracht werden könnten 34 • In Befolgung dieses Befehls versuchte sichBeyle der Hilfe der Person zu versichern, die ihm mehr als jede andere geeignetschien, diese Maßnahme mit Erfolg durchzuführen, nämlich des Architekten Peter JosephKrahe 35 - ob allerdings diese Zusammenarbeit zustande kam, bleibt im Dunkelder Geschichte.Als Beyles letztes Dienstgeschäft aus der Zeit der Militärverwaltung lässt sich einebisher nicht registrierte Dienstreise nach Kassel im Januar 1808, d. h. während derVerhandlungen über den Domänenvertrag zwischen Frankreich und Westphalen,belegen, deren Zeitpunkt (ab dem 20.1.) zu erschließen, deren Zweck aber nur zu vermutenise 6 • Ob Absicht der Darus oder nicht, sie brachte ihm die persönliche Bekanntschaftmit Jean-Baptiste-Molse Jollivet ein (j'ai eu l'avantage de vous etrepresente a Cassel par MM. Daru), damals noch Minister des königlichen Schatzes, abFebruar aber Napoleons ministre p/enipotentiaire im Königreich Westphalen und deshalbfür Beyle in der Folgezeit von großer Bedeutung.Aus diesem Anlass verdient angemerkt zu werden, dass seine wenn auch verantwortungsvollen,so doch oft subalternen Dienstpflichten, zu denen auch die Anwesenheitbei den offiziellen Einladungen des Intendanten zählte 3 ?, ihm immerhinGelegenheit gaben, eine ganze Reihe von braunschweigischen Persönlichkeiten kennenzulcrnen,die dann z. T. auch königlich-westphälische Amtsträger wurden. Diewichtigste dieser Beziehungen war zweifellos die mit G. A. von Wolffradt (nachweisbarseit November 1807 38 ), aber auch die mit Kaspar Heinrich von Sierstorpff, IsraelJacobson, earl von Praun 39 und dem schon genannten von Kalm zählen dazu. Mehreredieser persönlichen Kontakte wurden ihm in den folgenden Monaten in der einenoder anderen Weise nützlich.34 So Beyle an den commissaire des guerres Krabe [sie] am 13.1.08 (STENDHAL (wie Anm. 7), S. 637);s. dazu die folgende Anmerkung.3' Ebd. - Da der Brief nur dureh den Abdruck bei Henri CORDlER, Stendhal et ses amis, Paris 1890, bekanntist (Autograph verschollen), dürfte der Name falsch wiedergeben sein und der Titel einer irrigenVermutung entspringen (ebenso Krahes Bezeichnung als membre de La Chambre des guerres er des domainesin STENDHAL, Correspondance, hg. v. Henri MARHNEAU und Vietor DEL LITTO, Paris 1968. Bd.III, Namenregister).36 Seine Anwesenheit in Kassel und die Bekanntschaft mit Jollivet belegt sein Brief vom 7.2.1808 an diesen(in Sn,NDHAL (wie Anm. 7), S. 647 f.); zwischen dem 20. und 24. Januar fehlen konkrete Indizienfür seine Anwesenheit in Bs. Denkbar ist, dass er Gnterlagen für die Verhandlungen zu überbringenhatte, eher aber, dass die Darus ihn für seine künftigen Aufgaben, von denen er selbst noch nichtswusste (vgl. Anm. 41), "positionieren" wollten.37 STENDIIAL (wie Anm. 1), S. 61, 81, 89.38 Ebd., S. 87.39 Belegt respektive ab 19.6.07, 14.1. und 24.2.08 (ebd., S. 151, 169, 181).


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268484 Hans MattauchStendhal als Kriegskommissar und Domänenverwalter(Februar- November 1808)Fraglos bedeutete die Ablösung der französischen durch die westphälische Souveränitätab Februar einen ganz erheblichen Umbruch nicht nur in politischer, sondernauch in administrativer Hinsicht: gleichsam in fliegendem Wechsel wurden neue Territorial-und Verwaltungsstrukturen in Kraft gesetzt - Paradebeispiel: die Departements- und kaiserliche Befehlshaber und Amtsträger durch königliche abgelöst, soMartial Daru durch Henneberg vom 5. zum 6. Februar und Rivaud durch Generalvon Heldring vom 5. zum 6. Mär:t°. Zwangsläufig ging dieses Revirement nicht ohneVerwirrung, Schwierigkeiten und auch Reibereien ab; von ihnen war auch HenriBeyle in mehr als einer Hinsicht betroffen.Er war, für ihn ziemlich überraschend 41 , mit Wirkung vom 1.2. zum Domänenverwalterdes Oker-Departements bestellt worden, eine Gunstbezeigung, von der er zunächstnicht begeistert war 42 , deren Vorteile ihm aber ziemlich bald aufgingen 43 • Hierzu erwähnen ist einerseits die Verbesserung seiner Wohn verhältnisse, fiel ihm doch zueinem nicht ganz eindeutig auszumachenden Zeitpunkt - spätestens jedoch AnfangMai - die Dompropstei, das sog. Bevernsche Schloss, nicht nur als Amts-, sondernauch als repräsentativer Wohnsitz ZU 44 • Indes wäre es zu dieser für ihn günstigen Regelungnicht gekommen, hätte Henneberg den Vorschlag Wolffradts, dieses von MartialDaru geräumte und provisorisch als Präfektur dienende Palais dauerhaft dienstlichund privat zu nutzen, nicht entschieden abgelehnt, und zwar mit der sicherlichehrlichen Begründung, dies lasse seine Loyalität gegenüber dem Hause Bevern nichtzu, und der möglicherweise vorgeschützten, dass die Propstei für diesen Zweck ungeeignet,weil zu klein sei 45 • Noch bedeutsamer für Beyle war jedoch, dass er nach demAbbau der ihm übergeordneten Hierarchie nun der Repräsentant des Kaisers am Ortwar 46 und so von gleich zu gleich mit dem Präfekten die ihnen durch die Kasseler40 Henneberg schrieb an Wolffradt am 7.2.: Monsieur Martial Daru m 'ayant installe avant son depart, jesuis entre hier en fonction (StAWf 1 W 50); Abschiedsbrief Rivauds vom 5.3. an Bürgermeister Wilmerdingund den Rat der Stadt (StadtA Br C VIII 390).41 Mehrfach bezeugen das Tagebuch und Briefe von Januar (der letzte vom 24.) seine Hoffnung, am Spanienfeld7l1gteilnehmen zu kiinnen, s. STENDHAL (wie Anm. 1), S. 95-99,173.42 So im Tagebuch-Eintrag vom 1.2. (ebd., S. 177).43 Vgl. dazu das " Nachwort" , ebd., S. 271 ff.44 Indizien dafür, dass er dort schon ah Ende März gewohnt haben könnte, ergeben sich aus den Tagebuch-Einträgenvom 25.3., 2.4., 8.4. und dem Beginn des vom 21.4. datierten Abschnitt~ der Reisenach Braunschweig (ebd. S. 193,195,241). Das stärkste von ihnen ist seine Bemerkung vom 2.4., erhabe die aus Halherstadt übersandten Etats der Hildesheimer Domänen bei sich zu Hause vorgefunden:es ist kaum anzunehmen, dass sie an eine eventuelle Privatadresse zugestellt worden wären.45 Die diesbezüglich zwischen dem 7. und 25.2. geweChselten Briefe in StAWf 1 W 50.46 Außer ihm lässt sich im Oker-Departement als (weiter) amtierender "höherer" Angehöriger der Militärverwaltungnur der Verwalter der Armeekasse, Brichard (dem gegenüber er kontroll- und weisungshefugtwar), und dessen "zeitversetztcr" Nachfolger Mctz (s. Anm. 96) nachweisen, nachdemauch Rivaud die Stadt verlassen hatte, wo er zuletzt als oJJicier sans troupes (STENDHAL (wie Anm. 7),S. 706f.) anscheinend nur noch die militärische Kommandostruktur sicherte.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Stendhals dienstliche Korrespondenz (1807-1808) 85Konvention 47 auferlegte gemeinsame Verantwortung für die Staatsgüter wahrnehmenkonnte. Welches Gewicht diese hatte, macht seine mit dem Tag seiner Ernennungungeinsetzende "selbstständige" Korrespondenz schon numerisch deutlich: mindestens120 Mal geht es darin um die Domänen und nur etwa 40 Mal um Dienstgeschäfte desKriegskommissars, der er ja außerdem auch blieb. Um der Übersichtlichkeit willenso\l dennoch von der Entwicklung dieses Dienstbereichs zunächst die Rede sein.1. Die delikate Position des KriegskommissarsNatürlich blieb die veränderte Situation nicht ohne Rückwirkungen auf die Stellungund den Pflichten kreis des Kriegskommissars, dessen Dienstvorgesetzter nun der inKassel amtierende Generalzahlmeister der französischen Truppen in Westphalen,Morand, war. Die einheitliche französische Militärverwaltung mündete in eine westphälisch-französischeZweigleisigkeit, in der die Kompetenzen - zumindest anfangs- nicht immer klar abgegrenzt waren, was die Amtsträger zum Lavieren zwang, ohnedass sie damit Konflikte immer vermeiden konnten.Wie in diesem Bereich "alte" und "neue" Ansprüche aufeinanderprallten, zeigt mitaller Deutlichkeit ein für Beyle (oder zumindest für dessen Karriere) höchst bedrohlicherVorfall, nämlich die fast vierwöchige Entbindung von seinem Amt gegen EndeFebruar. Verlauf und Gründe dieser Krise, die zu kleineren diplomatischen Verwicklungenzwischen den "Bruderstaaten" führte, lassen sich trotz des Fehlens der eigentlichenDokumente auf der Grundlage von Tagebuch-Einträgen und Briefen rekonstruieren48 . Diesen zufolge wurde er - zweifellos auf Anordnung von Morand - miteinem Tagesbefehl Rivauds vom 23.2. - als Kriegskommissar suspendiert 49 , jedochauf Grund einer Contreordre Morands vom 11.3., die ihn wohl am 19. erreichte, wiedereingesetzt. Auslöser der disziplinarischen Maßnahme war seine Weigerung, demzum westphälischen Kriegskommissar ernannten Kalm, der ihm davon am 13.2. Mitteilunggemacht hatte, unverzüglich die Aufsicht über die Einrichtungen, die S. M.dem König von Westphalen gehören, und die Leistung der Dienste, die für seine Rechnungerbracht und aus seinem königlichen Schatz bezahlt werden, zu übergeben. DerGrund für diese Weigerung lag darin, dass er - vielleicht etwas undiplomatisch - sichdarauf berief, entsprechende Ordres seiner Vorgesetzten lägen ihm nicht vor. Er erhieltsie tatsächlich erst verspätet mit einem Brief Morands vom 20.2., dem der hitzköpfigewestphälische Kriegsminister Morio seinerseits schon am 21. ein Beschwerde-47 Ihr Text ist reproduzicrt in BERDING, Napoleonische Herrschafts- und Gesellschaftspolitik (wieAnm. 5), Anm. 13 zu S. 34, und in STENDIIAL (wie Anm. 7), S. 663. - Zu den Dienstaufgaben derPräfekten vgl. TIIIMME (wie Anm. 5), Bd. 11, S. 100 f ... Es sind dies die Einträge vom 25.2. und 2.3. (STENDHAL (wie Anm. I), S. IRl ff.) und die Briefe anKalm vom 26.2. und 19.3. sowie an Morand und den General Heldring, heide ebenfalls vom 19.3.(ebd., S. 675 f. und 697-700). - Die Annahme von S. d'HuART (wie Anm. 6), S. 117, die Maßnahmehabe seiner stärkeren Bcfassung mit der Domänenverwaltung dienen sollen, geht fehl.49 Der Brief an Kalm vom 26.2. hält eine bemerkenswerte Restriktion fest: er sollte auch weiterhin für /asurveillance du magasin d'habillement zuständig sein (zu den Gründen dafür s. unten). Das im Textfolgende Zitat ebd.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268486 Hans Mat/auchschreiben an Rivaud folgen ließ5o. Wie in dem Brief vom 26.2. an Kalm rechtfertigtesich Beyle wohl auch in seinen langen (nicht erhaltenen) Briefen vom 25.2. und 2.3.an Pierre Daru mit diesem Befehlsnotstand; seine Gründe müssen überzeugt haben,so dass ihn Morand unter Beifügung genauer Instruktionen hinsichtlich der Dienstaufgaben,die dem französischen Kriegskommissar obliegen in Zuständigkeit für dieSoldaten der französischen Armee, wieder einsetzte.Dass wir von dieser Aufgabenbeschreibung nur so pauschal (aus Beyles "Empfangsbestätigung"vom 19.3. an Morand) wissen, führt in Verbindung mit der abEnde Mai immer lückenhafter werdenden und schließlich abbrechenden Korrespondenz51 dazu, dass keine letzte Sicherheit darüber besteht, ob ihm alle hiernach aufgeführtenDienstpflichten auf Dauer oder nur phasenweise auferlegt waren; wahrscheinlicherist indes Ersteres. Fest steht dies jedenfalls für die Aufsicht über das Armeemagazin,was nicht nur aus der Restriktion bei seiner Suspendierung (s.Anm. 49), sondern auch aus dem hier Folgenden hervorgeht. Anstelle einer ebensounmöglichen wie überflüssigen Aufzählung aller Einzelvorgänge (weiterhin häufigEmpfang und Ausgabe von "Effekten") seien nur erwähnt zum einen die sich überzwei Monate hinziehende "Affäre Vienop", d. h. der dem Magazinverwalter - zuRecht oder zu Unrecht - angelastete und von ihm zu ersetzende Verlust von 356 Militärmänteln52 , zum anderen eine Ende Mai erkennbar werdende Umorganisation, inderen Zug die Waffen an das Arsenal der französischen Garnison in Mageburg abgegebenwurden und das Braunschweiger Magazin eine reine Kleiderkammer wurde 53 •Ob dabei auch eine Rolle gespielt hat, dass der General von LepcI, Nachfolger Heldrings5 4, zu Anfang jenes Monats die Bestände des Magazins für das Königreich Westphalenreklamiert hatte, ist schwer zu sagen. Jedenfalls wies Pierre Daru diesen Anspruchrundweg zurück unter Hinweis auf die folgende Entscheidung Napoleons vom30.1.1808: Alle Magazine gehören mir. Was die Artillerie betrifft, ist von dem Grundsatzauszugehen, daß alles mir gehört. Ich werde später sehen, was ich dem König verkaufe- Sätze, die Beyle am 21.5. verbatim an Lepel weitergab 55 (leider ist dessen vonBeyle an Daru übermittelte Antwort nicht erhalten ... ). Auch wenn eine gütliche Lösungwenigstens für plusieurs ob jets d'artillerie angestrebt wurde 56 , so macht die Epi-'0 Die Reaktion Rivauds darauf ist in der amüsanten Szene des Tagebuchs vom 25.2. festgehalten. DieVerstimmung bei der westphälischen Regierung war natürlich der Grund dafür, dass, wie Beyle vermerkte,Herr Daru so schlecht auf mich zu sprechen ist (ebd.).5' Bis Ende Mai liegen praktisch für jeden Tag Briefe vor, für die folgenden eineinhalb Monate bloß noch23 ausschließlich von Beyle (der letzte vom 17.7.), danach nur noch fünf von P. Daru (zuletzt vom13.9.). Dass es zwischenzeitlich und danach kcine Korrespondenz mehr gegeben hätte, ist auszuschließen,auch im Licht von Darus Brief vom 6.9., s. STENDHAL (wie Anm. 7), S. 805.52 Ebd., S. 668, 678, 685 f., 692 f., 702, 709, 738, 741, 743. Fr. Vienop hatte den Posten vom 26.10.lX06 bis 15.2.1XOX inne, wurde aber (nach zeitweiliger Suspendierung'?) auch später noch beschäftigt(cbd., S. 757)." Ebd. S. 758, 765 f., 770.S< Der Amtswechsel erfolgte schon am 15.4.; am 29.11. löste wiederum Heldring den nach Kao;sel zurückberufenenLcpel ab (Stad tA Bs. C IV 9:2).55 STENDHAL (wie Anm. 7), S. 746 f., 751, 757. Zusätzlich intervenierte P. Daru diesbezüglich bei Morio.'6 Ebd., S. 758. Nach einer Inspektion durch einen Beauftragten des Kommandeurs der kaiserlichen Artillerie,des Generals Songis des Courbons, sollte dieser die Angelegenheit entscheiden.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Stendhals dienstliche Korrespondenz (1807-1808) 87sode doch deutlich, dass der Generalintendant kein Jota von der französischen Oberhoheitüber die Magazine abzugeben bereit war und Beyle folglich hier bis zuletzt inder Pflicht blieb.Etwas anders lagen die Dinge im Falle des nun unter westphälischer Regie und derdisziplinarischen Aufsicht Kalms stehenden Militärhospitals 57 • Durch Beyles Zuständigkeitfür die dort befindlichen französischen Soldaten 58 lag aber weiterhin bei ihmdie Verantwortung für die fortzuführenden Krankenstatistiken u.Ä., bei deren Erstellungder (neue) employe franf;ais Jacquot ihm mehr ein Hindernis als eine Hilfe war5 9 •Die für ihn insgesamt sicher eingetretene Entlastung wurde aber zumindest zeitweisedurch die räumliche Ausweitung dieses Dienstbereichs wieder zunichte gemacht: ermusste dem Generalintendanten bzw. dem Ordonnateur en chef des Hopitaux Sterbelistenvon Soldaten der "Grande Armee" aus den letzten Monaten des Vorjahres undden ersten des laufenden auch für die Hospitäler von Halberstadt, Seesen und Salzgittervorlegen und deren Waffen und "Effekten" ordnungsgemäß magazinieren, dieLetzteren gegebenenfalls auch veräußern 6o •Zuletzt ist noch ein für ihn neues Aufgabenfeld zu nennen, das während der Intendanzzeitvon militärischen Stellen (der Standortkommandantur) selbst wahrgenommenwurde, nämlich die Kontrolle der - auch von Kalm gegenzuzeichnenden -Marschbefehle von durchkommenden Einheiten oder Angehörigen der Armee 6t sowiederen Versorgung und Einquartierung im Bereich des Departements, zweifellosebenfalls in Abstimmung mit westphälischen Behörden 62 •Was dem Kriegskommissar die notwendige ständige Zusammenarbeit mit demKönigreich Westphalen sicher erleichtert hat, ist das seinen Schreiben zu entnehmendegute, ja fast freundschaftliche Verhältnis zu seinem "Amtsbruder" und primärenAnsprechpartner Kalm. Und mutatis mutandis kann in Bezug auf Beyles hauptsächlichenDienstbereich das Gleiche für seine Beziehung zu Henneberg gelten, trotz derDifferenzen in Sachfragen, die bezüglich der Domänen zwischen ihnen zwangsläufigauftraten." Ebd., S. 696. - Die Finanzierung lastete gemäß allerhöchstem kaiserlichen Befehl schon seit spätestensSeptember 1807 auf den Gemeinden; vgl. Zahlungsorders des bsg. Ministeriums für die Hospitälerin Bs. und Wolfenbüttel in StAWf 3 Ldsch IV 65-67.SB STENDIIAL (wie Anm. 7), S. 675, 700. Ihre Zahl belief sich am 26.2. auf 45, die zu besuchen er vorhatte.59 Er weigerte sich hartnäckig, die Statistiken zu erstellen, da dies nicht unter seine Aufgaben falle bzw.ihm die notwendigen Formulare sowie Sehreihkräfte fehlten, so dass Reyle zu seiner Disziplinierungauf die Hilfe Kalms und Morands rekurrieren mußte (ebd., S. 680, 687, 696, 722 f.).60 Ebd., S. 685,698 f., 715 f., 724, 765 f., 770 (die Häuser in Scesen und Salzgitter bezeichnete er als aufgelassenehöpitaux provLl'Oires). Vgl. dazu seine Annonce einer Versteigerung d'habits d'uniformesfran(uis en bon etat [....] el d'autres effets militaires in den Braunschweigischen Anzeigen vom 14.9.1808, Sp. 2723 f.61 STENDHAL (wie Anm. 7), S. 698, 699. Diese Regelung erfolgte im Anschluss an seine Restitution imMärz.62 Die Belege dafür datieren von August und September (ebd., S. 803, 806).


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268488 Hans Mattauch2. Die Sisyphusarbeit des »Intendant des domaines"63Zur richtigen Einschätzung der Aufgabe, die Beyle mit der Domänenverwaltung zumeistern hatte, bedarf es einer Skizzierung der Ausgangslage, aus der die Diskrepanzzwischen dem an ihn gestellten Anspruch und der Möglichkeit von dessen Umsetzungunter den gegebenen Verhältnissen erkennbar wird.Die Kasseler Konvention erlegte ja den Präfekten und den intendants der Departementsauf diesem Gebiet eine enge Zusammenarbeit auf. Sie hatten zum einen, wieBeyle aus seinem Bestallungsschreiben zitierend dem designierten Präfekten Henneberggleich am 1.2. mitteilte, die Order, umgehend in Abstimmung mit Ihnen [ .... ]das Generalinventar der Domänen, die wir gemeinsam zu verwalten haben werden, zuerstellen unter Anführung aller Arten von Einkünften, die von den Beamten der kaiserlichenRegistrierungsbehörde unter der Leitung von Gabriel-Raymond Ginoux imHerbst 1807 in sog. Inbesitznahme-Protokollen (proces-verbaux de prise de possession)erfasst worden waren 64 • Sie waren zum anderen auch zu gemeinsamer Rechnungslegungüber sämtliche in ihrem Amtsbereich gelegenen Domänen und zu 14-tägigerpari-Teilung der - idealiter! - zunächst insgesamt in die Kasse der "Grande Armee"in Braunschweig geflossenen Einkünfte, verpflichtet.Der Realisierung dieses umfangreichen Auftrags standen jedoch große Schwierigkeitenpraktischer (und bald auch politischer) Art im Wege. Manche von diesen hatteneine gemeinsame Ursache, nämlich die willkürliche Grenzziehung der Departements.Für seinen Amtsbereich erkannte Beyle vollkommen richtig, dass, wie er in einemauch in anderer Hinsicht sehr aufschlussreichen Brief an Jollivet schrieb, dasOker-Departement keiner der alten Unterteilungen entsprichf>5, also weder den Grenzendes Herzogtums - verwischt u. a. durch die östliche Vorschiebung des Departementsbis an die Aller und entlang des Großen Grabens bis Oschersleben (unter Abgabevon Calvörde an das EIbe-Departement) - noch denen des (nördlichen) Territoriumsder Militärverwaltung, hauptsächlich infolge der Eingliederung Blankenburgsund des größten Teiles von Halberstadt (einschließlich des braunschweigischenAmtes Hessen) in das Saale-Departement.63 Hinsichtlich dieses häufig zu intendant verkürzten Titels ist klarzustellen, dass er bei allen ab Februar1808 für die Domänen zuständigen französischen Beamten nicht die weitreichenden Befugnisse wiebei Martial Daru beinhaltet, sondern nur eine vom persönlichen Rang der Betroffenen unabhängigeBezeichnung ihrer Funktion ist. Vier der von P. Daru am 29.1.08 ernannten intendants des domaineswaren ehemalige Intendanten und sous-impecteurs aux revues (Chaaluns/Elbe, Clarac/Saale, Martelliere/Fulda,Vicard/Weser), die vier anderen Kriegskommissare (Angle/Harz, Brevet/Leine, Geraudon/Wcrraund Beyle); vgl. den Etat nominati! in LAMd Rep. B 26,66 Nr. 1. - Die Kurzform istder Grund für Irrtümer wie den von d'HuART (wie Anm. 6), S. 116, die Clarac als dcn Nachfulger vonMartial Daru ausgibt.()4 STENDHAL (wie Anm. 7), S. 642. Der Name Ginoux' und die Datumsangabe taucht in seinem Briefvom 6.2. (ebd., S. 645) an den Präfekten des Saale-Departements, Gossler, erstmalig auf.6S Brief vom 7.2. (ebd., S. 647 f.). - Zu den Departementsgrenzen vgl. THIMME (wie Anm. 5), Bd. 11,S.47-51.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Stendhals dienstliche Korrespondenz (1807-1808) 892.1. Die Erfassung der DomänenDas sich zuerst steIlende Problem - bezeichnend für die Hektik der Umbruchszeit -war, dass selbst Henneberg den neuen Grenzverlauf noch nicht kannte, so dass sichBeyle schon am 3.2. eine entsprechende Auskunft direkt von Wolffradt erbat, sie am9.2. auch erhielt 66 und offenbar an Henneberg weitergab, den er zuvor schon - auchdas wirft ein Schlaglicht - mit dem ihm noch nicht vorliegenden Text der Konventionversorgt hatte 67 .Vergeblich blieb dagegcn Beyles Bemühen um eine andere Grundlage seiner Arbeit,nämlich die Inbesitznahme-ProtokoIle Ginoux', um Abschriften (oder Kurzfassungen)derselben er schon am 1.2. den westphälischen Finanzminister Beugnot gebetcnhatte. Erst am 26. wurde ihm mitgeteilt, sie befänden sich in der Hand Jollivets,der ihm aber an ihrer SteIle - wegen zweifelhafter Brauchbarkeit 6R oder geänderterBewertungskriterien? - nur ein ncucs Muster für die AufsteIlung von etats detail/esdes biens domaniaux übersandte, das er am 8.3. an die braunschweigische Domänenkammerweiterlcitete 69 .Unteressen hatte er von dem Moment an, da die Abgrenzung der Departements desKönigreichs Westphalen genau bekannFo war, die nächste (Vor-) Arbeit zur Erstellungdes Inventars, nämlich den Austausch der die ein- bzw. ausgegliederten Domänenbetreffenden Akten und Etats in Angriff genommen. Dabei bemühte er sich umrasche Erledigung: schon am 6.2. übersteIlte er für einige klare FäIle (u. a. Blankenburgund Benneckenstein) die Akten nach Halberstadt und wohl auch schon baldnach Magdeburg (für Calvörde)71, von wo er auch bereitwillig die "Gegenleistung"erhielt 72 • Hingegen gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem Saale-Departementausgesprochen schwierig. Er selbst konnte die Etats für Hessen wegen schleppenderBearbeitung durch die hiesige Kammer auch erst Ende März dorthin schicken 73; wasdie Gcgcnrichtung anbetraf, so beschied der Präfekt Konrad Christian Gossler seineursprüngliche Bitte und nachfolgenden Mahnungen um die Etats der halberstädtischenund der dort verwalteten Hildcshcimer Domänen mehrfach mit der Auskunft,man sei bei deren ErsteIlung, räumte aber am 3.4. schließlich ein, die Arbeiten an ih-M Ebd .• S. 643 f.67 Brief an lo11ivet (5. Anm. 65).68 Beyle informierte Daru am 13.2., dass laut einem beigefügten Brief Hennebergs vom Vortag He" Ginoux( ... J zahlreiche Veränderungen in den Etats, die ihm von der Domänenkammer in Braunschweigübergeben worden waren, vorgenommen habe und im Übrigen Abschriften von ihnen am Ort nichtvorlägen, so dass eine Neuerstellung notwendig werde (ebd. S. 653 f.).69 Ebd., S. 641 f. (an Beugnot), 678, 680 ff. (darin verbatim die Anordnung ]ollivets), 710 f. (Erklärunggegenüber Daru, dass er die Protokolle Ginoux' nie erhalten habe).70 Brief an die Domänenkammer Halberstadt vom 9.2. (ebd., S. 650).71 Bzgl. Halberstadt s. seinen Begleitbrief an CIarae (ebd., S. 645 f.), der - dort erst ab etwa 10.2. amtierend- dem Präfekten Gossler den Erhalt am 18.2. meldete (LAMd Rep. B 26,66 Nr. 2 I). Bzgl.Magdeburg erlaubt die durchweg gute Zusammenarbeit diesen Schluß (s. das Folgende).12 Auf seine entsprechende Bitte vom 8.2. erhielt er die Akten für Sommerschenburg und Ummendorfam 14.2. verbunden mit der Frage, welche weiteren Domänen betroffen seien. Daraufhin bat er am 16.um die für Weferlingen, Emmeringen und Oschersleben und erhielt sie wohl kurz darauf (STF.NDHAL(wie Anm. 7), S. 648 f., 657 f., 664).73 Ebd., S. 700 f.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268490 Hans Mattauchnen hätten wegen erwarteter neuer Instruktionen bezüglich der Teilungsmodalitätengeruht1 4 - eine Nonchalance (oder Obstruktion?), an der auch wiederholte Interventionendes intendant Clarac zugunsten von Beyles Anliegen 75 nichts änderten. So gerietdieser, obwohl er die von der hiesigen Domänenkammer verfertigte Aufstellungder Domänen des ehemaligen Herzogtums Braunschweig, die innerhalb des Oker­Departements liegen, und ihrer Einkünfte mit Stand vom 1. Februar 1808 Daru am22.3. mit der Erläuterung, dass die Halberstädter Kammer seiner Anweisung nochnicht nachgekommen sei, übersandt hatte 76 , unter starken Druck des Generalintendanten,der über diese Unterlagen offenbar bei den Verhandlungen um den Teilungsvertragverfügen wollte. Dies zeigt Beyles geradezu flehentlicher Brief vom 7.4. anClarac -lassen Sie mir Etats auf deutsch oder französisch, mit oder ohne Details [...],irgendeine Information, ein eilig erstelltes [...] Verzeichnis zukommen _77, aber trotzdessen erneuten Vorstoßes bei Gossler am 16.4. 78 muss es etwa eine weitere Wochegedauert haben, bis die Unterlagen in Braunschweig eintrafen, denn erst am 29.konnte Beyle das Gesamttahleau abschicken 79 - zu spät in jedem Fall für die BerlinerVerhandlungen. Dennoch sprach ihm Daru den Dank für seinen Diensteifer aus, verbundenallerdings mit der Order zur Erstellung eines weiteren Tableaus, das nur diekaiserlichen Domänen des Departements ausweisen sollte, die nun in Beyles alleinigeZuständigkeit fielen; er expedierte es am 25. Mai 80.Indessen waren diese Gesamtinventare offenhar nicht das Einzige, was hinsichtlichder Erfassung der Domänen zu leisten war. Aus dem fragmentarischen Quellenmaterialscheint nämlich hervorzugehen, dass die von Jollivet verordneten etats detail/esauch die Grundlage einer Aktualisierung der Inbesitznahme-Protokolle für jede einzelnekaiserliche Domäne zum Zweck von deren Übereignung an die Donatare bildensollten. Die Durchführung dieser Maßnahme oblag wiederum Ginoux, der sich ihr inden drei östlichen Departements zwischen (etwa) dem 10.5. und Anfang Juli unterzogS!.Daru erwartete von Beyle, dass Ginoux die (Amts-) Wege geebnet seien undvorbereitete Dossiers bereitIägen. Aber gerade Letzteres drohte durch das Effektiv-7. Briefe von Beyle an Gossler vom 6. und 16.2. sowie 10.3 .• an Clarac vom 9.3. (ebd., S. 644 f., 661 und684 f. bzw. 683), von Gossler an Bcyle vom 11. und 28.2. sowie 3.4. (sämtlich LAMd Rcp. B 26,66Nr. 2 I). - Zu Beyles Kampf mit Gossler um Cberweisung von Abgaben s. II. 2. 2.1S Briefe Claracs an Gossler vom 22.3. und 11.4. (ebd.).76 STENDHAL (wie Anm. 7), S. 710 f.77 Dieser Brief, in dem sich Beyle auf ein Schreiben Darus vom 5.4. bezieht, ist ebd., S. 733, nur als Notizverzeichnet; der bisher unbekannte Text hier im »Anhang" als Nr. 2. - Der Widerspruch zum Tagebuch-Eintragvom 2.4. (s. o. Anm. 44) lässt sich nur durch die Annahme einer Teillicferung auflösen.78 In diesem Brief fordert Clarac mit Bestimmtheit, dass der nach seiner Kenntnis schon seit einigen Tagenfertiggestellte Etat endlich Beyle zugestellt werde, der ihn dringliehst benötigt, um der Order zugenügen, die er vom Herrn Generalintendanten der Armee erhalten hat (LAMd Rep. B 26,66 Nr. 2 I).79 Dies nur belegt durch Darus Empfangsbestätigung vom 5.5. (STENDHAL (wie Anm. 7), S. 747); diefranzösisch abgefasste Aufstellung scheint nicht erhalten zu sein. Das im StAWf (1 W 544) befindlicheTableau der Domänen im Oker-Departement 1808 dürfte ein deuL


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Stendhals dienstliche Korrespondenz (1807-1808) 91werden der schon mit Jeromes Dekret vom 11.1.08 verfügten Aufhebung der Domänenkammerngegen Ende März8 2 zu scheitern, da viele der dort Beschäftigten entlassenwurden, so dass sich bei der Schreibkapazität der nunmehr zuständigen PräfekturEngpässe ergaben. Daher hatte Beyle sich zu der (von Jollivet genehmigten) Anweisunggezwungen gesehen, dass anstelle der ausführlichen Aufstellungen nur reduzierte,mit den (für die Donatare ja allein wesentlichen) Angaben über Quellen und Höheder Einkünfte und eventuelle Außenstände angefertigt werden sollten 83 - und dennochkam die Arbeit nicht voran. Er bat Henneberg mehrfach dringend um Beschleunigung,schlug ihm vor, dafür einige entlassene Schreibkräfte einzustellen, die aus denAbgaben der Domänen entlohnt werden könnten 8 4, und geriet schließlich, als ihm derGeneralintendant am 5.5. die bevorstehende Ankunft Ginoux' ankündigte, nachAusweis seines Briefes vom 7. oder 8.5. an den Präfekten fast in Panik:Herr Ginoux kommt an, sehr geehrter Herr. Man nimmt an, daß die Aufstellungen(nur drei) fertig sind. Ich bitte Sie inständig, dafür ein Schreibbüro einzurichten.Wenn Sie diese Maßnahme nicht treffen wollten, würde ich die größten Unannehmlichkeitenbekommen. - Ich bitte Sie, meinen Brief beantworten zu wollen R5 •Jedoch muß die Fertigstellung der Unterlagen in letzter Minute noch gelungensein, da sonst der Domänendirektor seine Arbeit nicht hätte tun können, mit der erBeyle anscheinend geraume Zeit gut beschäftigte 86 •2.2. Die Eintreibung der AbgabenEbenso große, wenn nicht noch größere Probleme bereitete es Beyle, den pünktlichenEingang der Abgaben und deren korrekte Abrechnung zu bewältigen. Übermehrere Monate hinweg stellte sich der ordnungsgemäßen Abwicklung dieser Vorgängeeine Vielzahl von Hindernissen entgegen.Anfangs erwies sich die Einhaltung der 14-tägigen Frist für Rechnungslegung undAbführung der Einnahmen als fast unmöglich 8 7, da außer der allgemeinen Bestimmung,dass die Abgaben letztlich an die Kasse der "Grande Armee" zu entrichten seien,die Zahlungswege im Einzelnen nicht geregelt waren, wie Anfragen Beyles beiJollivet und Daru erkennen lassen 88 • So konnte er auch erst nach entsprechender Klä-82 Darus Anweisungen an Beyle mit Schreiben vom 5.5. (ebd., S. 744 f.); dessen letzte Briefe an die Domänenkammemdatieren vom 18.3. (Halberstadt) und 23.3. (8s.); ebd., S. 694 und 713 f. - Die HalberstädterKammer wurde am 31.3. aufgelöst (Brief des nKammer-Fiscals" Schmaling an Gossler vom1.4.; LAMd Rep. B 26,66 Nr. 18); das genaue Datum für Bs. konnte nicht festgestellt werden.83 STENDHAl (wie Anm. 7), S. 709, 710, 711, 713 f.84 Ebd. S. 733, 736 und bes. 742.85 Ebd. S. 744 (die traditionelle Datierung nApril 1808" dürfte irrig sein).86 Am 29.6. bat er seinen westphälischen "Amtsbruder" August von Hantelmann, ihn bei der Unterzeichnungdes neuen Pachtvertrages für Voigtsdahlum zu vertreten, da seine Zuarbeit für Ginoux ihnin Bs. festhalte (ebd., S. 7!l8 f.).87 Immerhin schickte er Daru am 15.2. eine Abrechung (ebd., S. 658), die sich angesichts der Gesamtsituationnur auf die bsg. Gebiete des Oker-Departements bezogen haben kann.88 Briefe vom 7. und 16.2. (ebd., S. 647 u. 659). Er bat um Bestätigung seiner Annahme, dass die Amtmänner,Pächter U.lW. direkt an die Kasse des Beauftragten des Generaleinnehmers zahlen sollen, dieserAngestellte daher die Zahlungen der Domänenkassen erhalten muß.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268492 Hans Mattauchrung ab Mitte Februar den "Kassenhaltern" im Oker-, Saale- und Eibe-Departementals reglementären Empfänger der Zahlungen die Armeekasse in Braunschweig angebenund sich selbst als den der Abrechnungen in Erinnerung rufen 89 • Doch damit kamendie Dinge nicht ins Lot, was an mehreren, sich gegenseitig negativ verstärkendenUmständen lag. Der Erste waren die abwicklungstechnisch bedingten Verzögerungendes Geldflusses infolge der Zahlungen der Domänen an die Kassen der Kammernund ihre z. T. verzögerte Weitergabe durch Letztere an die Armee- oder Präfekturkasse9o • Ein Zweiter war einmal mehr die Grenzziehung der Departements, die sichbesonders im Fall der ehemals preußischen Gebiete Halberstadt und Hildesheim bemerkbarmachte. Letzeres, traditionell an Halberstadt zahlungspflichtig, hatte währendder Militärverwaltung seine Abgaben in Braunschweig entrichten müssen, wasjedoch nur teilweise befolgt worden war. Nun sollte es aber wieder zum alten Moduszurückkehren, doch hatte der neue Zahlungsweg sich halbwegs eingefahren, so dassdie Gelder weiterhin bald hier, bald dort eingingen 91 • Ein Dritter war die anscheinendobjektiv komplizierte Situation der Domänenkassen in Halberstadt 92 - je eine für diesenund den Hildesheimer Bezirk -, über die Gossler in Beantwortung von Beylesdrängender Mahnung vom 28.3. diesen ausführlich ins Bild setzte und hinzufügte,welche Umstände es doch machen würde, die gesamten Einkünfte nach Braunschweigzu transferieren, nur um anschließend die Hälfte wieder zurückzubekommen;der einfacheren Lösung, ihrer Teilung sur place, stehe nur das Fehlen eines Einnehmersder "Grande Armee" in Halberstadt entgegen 93 • Von dieser Konfusion berichteteBeyle dem Generalintendanten am 2.4. und fügte hinzu, sein Amtskollege Claracsei der Meinung, man solle die Dinge laufen lassen, wie sie eben liefen, und infolgedessenwerde die hiesige Armeekasse letztlich nur die Einkünfte der im ehemaligenHerzogtum Braunschweig gelegenen Domänen bekommen; in seinem parallelenSchreiben an Jollivet riet er, diesem weisen Prinzip Claracs zu folgen, da es wohl inder Tat so sei, dass in dieser Zeit allgemeiner Umstellungen die Gewohnheit raschedienstliche Abläufe am besten sichere. Er wusste da noch nicht, dass Clarac GosslersAnregung dem Generalintendanten schon unterbreitet hatte und am 11.4. ermächtigtwerden würde, die Teilung der Einkünfte vorzunehmen, auch ohne daß sie zuvor indie [Braunschweiger] Armeekasse eingezahlt wären 94 •8. Schreiben an die Präfekten und die Domänenkammer Halberstadt zwischen dem 15. und 22.2. (ebd.,S. 65Rf., 661, 662, 667, 670f.).90 Daher waren diese caisses intermediaires P. Daru ein Dorn im Auge (vgl. ebd., S. 672).0' Dit:se Lagcbcschreibung in den Briefen an Daru und lollivet vom 2. und 3.4. (ebd., S. 728 und 730f.).92 nObjektiv" deshalb, weil Clarac in diesem Fall Gos.~lers Argumente sehr treffend fand (Brief an diesenvom 1.4., in LAMd Rep. B 26,66 Nr. 2 I) und in diesem Sinn offenbar umgehend Beyle informierte,der sich in den in Anm. 91 zitierten Schreiben auf ihn beruft .• 3 Brief vom 3.4. (den 5. April zur Post) in LAMd Rep. B 26,66 Nr. 21. - Beyles Erwähnung einer caissede l'Armee in Halherstadt (STENDIIAL (wie Anm. 7), S. 721 f.) beruht daher auf einer irrigen Vermutung.- Auch für Bs. ist eine mindestens 14tägige Vakanz der EinnehmersteIle im Mai feststellhar(ebd., S. 753 f., 756, 761, 766 f.).94 Schreiben wie in Anm. 91; die Entwicklung in Halberstadt belegen die Briefe Gos.~lers an Clarac vom30.3. und Claracs an Gosslcr vom 1. und 11.4. (sämtlich in LAMd Rep. B 26,66 Nr. 2 I).


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Stendhals dienstliche Korrespondenz (1807-1808) 93Die Rückmeldungen und Vorstöße seiner Amtswalter führten Daru offenbar vorAugen, dass eine praktikablere Regelung geboten war. Er traf sie mit dem Erlass vom17.5. über die Verwaltung der kaiserlichen Domänen, in dessen Umsetzung er am24.5. die Ernennung je eines Einnehmers pro Departement bekannt gab 95 • Wie seineAmtskol1cgen unterstand der danach ab Ende Mai im Oker-Departement tätige Metzdirekt dem Befehl des Generalcinnchmers der Armee, La Bouillerie, und des DomänendirektorsGinoux 96 , wodurch für Beyle die mit der Armeekasse verbundenen Aufgabenzumindest größtenteils wegfielen.2.3. Im Kamp/mit westphälischer GegenwehrZusätzlich zu den dargestellten Widrigkeiten machten Beyle auch (finanz-)politischmotivierte Widerstände zu schaffen. Schon die in der Kasseler Konvention festgelegtepari-Teilung der Domäneneinkünfte war ja keineswegs im Interesse des Königreichsund führte zu Versuchen, ihre Durchführung zu hintertreiben; nach dem Abschlussbesser:dem napoleonischen Diktat - des Berliner Teilungsvertrages verstärkte sichdiese Tendenz und weitete sich über den finanziellen Bereich strictu sensu hinaus aus.Deshalb ist diesen Bestrebungen hier ein eigener Abschnitt zu widmen.In der ersten Phase belegt Beyles Korrespondenz seinen Kampf gegen zweiSchachzüge westphälischer Amtsträger. Der erste war die der Konvention widersprechende"irrtümliche" Überweisung von Abgaben nach Kassel anstatt in die französischeArmeekasse, ein Verfahren, dessentwegen Beyle mehrfach bei Henneberg undGossler kritisch nachfragte 97 • Auch wenn er am 7.3. behauptete, über entsprechendeInformationen zu verfügen, sind uns objektive Feststellungen verwehrt; es stärkt aberdie Plausibilität seiner Annahmen, dass Henneberg eine von ihm gleichzeitig angeregteund nachfolgend mehrfach angemahnte Prüfung der braunschweigischen Domänenkasseletztlich verweigerte 98 • Mögen dabei auch Fragen der Souveränität eine Rollegespielt haben, so war das bei dem Zweiten, getan von der Kasseler Regierung,nicht der Fall, nämlich ihre Hinhalte- oder Verzögerungstaktik. Schon am 26.2. forderteBeyle den Präfekten auf, nicht unter Berufung auf Bedenken - in seinen Augen:Ausflüchte - des Inspektors des Staatsschatzes, Steinbach, die Überweisung bei ihmaufgelaufener Abgaben an die Armeekasse aufzuschieben. Und der Vorgang wiederholtesich: Anfang April informierte Beyle Daru und Jollivet, dass Henneberg die inder Domänenkasse liegenden 13.000 Taler (ecus) für die zweite Märzhälfte nicht herausgebe,da seine Bitte an das Finanzministerium um Weisungen unbeantwortet gebliebensei 99 •95 Zu dem Erlaß s. BERDING, Napoleonische Hcrrschafts- und Gesellschaftspolitik (wie Anm. 5), S. 39;zum Rundschreiben Darus s. STENDHAL (wie Anm. 7), S. 761.96 Es bleibt offen, ob Metz (später?) den gleichen Status hatte wie ein Angehöriger der Administrationdes Domaines imperiales de la Westphalie namens Daniel mit dem Titel Directeur des Domaines imperialesde la Saale (Brief dess. an Gossler vom 2.11.08, in LAMd Rep. B 26,66 Nr. 2 11).97 STENDIIAL (wie Anm. 7), S. 679 (7.3.), 721, 741.98 Ebd., S. 679,688,691 f., 719.99 Ebd., S. 672 f. bzw. 727 und 730.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268494 Hans MattauchNach dem Berliner Vertrag, der ja "nicht das Ende, sondern den Anfang des eigentlichenDomänenstreits" bedeutete 100, versteifte sich die westphälische Haltungnoch. Der Finanzminister von Bülow, seit dem 8.5. im Amt, setzte der Exekution desVertrages hartnäckigen Widerstand entgegen. Aus Beyles langem Schreiben an Hennebergvom 23.5. geht hervor, dass der Minister trotz eines eindeutigen SchreibensJollivets an ihn (11.5.) dem Präfekten die Order erteilt hatte, dass die Teilung der vonden Domänen stammenden Geldern wie bisher und auf der Grundlage der Konventionvom 29. Januar erfolgen solle - eine Auffassung, die Beyle unter Beifügung vonZitaten aus dem Berliner Vertrag und aus Briefen Jollivets zurückwies und von der erLetzterem schleunigst Mitteilung machte lO1 • Doch der Dissens dauerte an: am 8.6.mußte Beyle Jollivet anzeigen, dass - wie er von Betroffenen erfahren habe - Henneberg,immer noch ohne Weisung Bülows, gezwungen gewesen sei, den Einnehmernund Amtmännern Ordres zu erteilen, die im Gegensatz zu denen stehen, die ich ihnendiesbezüglich zugestellt habe, und dass der westphälische Generaleinnehmer inBraunschweig, Mahner, sie ausdrücklich zur Zahlung an seine Kasse aufgeforderthabe. Auch noch am 29.6., in seinem letzten erhaltenen Schreiben in dieser Sache,stellte er fest, dass das westphälische Veto fortbestehe, so dass er nach wie vor rückständigeZahlungen nicht einfordern könne 102 •Einen Schritt weiter noch als Bülow ging Anfang Juni der westphälische DomänendirektorF. L. von Witzleben, der per Rundschreiben vom 7.6. seine Departements-Inspektoren(darunter auch August von Hantelmann) anwies, nicht [zu] dulden,daß die königlichen Amtmänner, Pächter, Rezeptoren usw. von den kaiserlichfranzösischenOffizianten Befehle entgegennehmen 103 • Auch wenn Witzleben diesenUkas zwei Wochen später auf Weisung Bülows zurücknehmen musste 104 , so führtedieser doch einerseits dazu, dass Beyle zwischenzeitlich sozusagen bis zur letzten Minuteüber anstehende Neuverpachtungen mehrerer Domänen ununterrichtet blieb,weil die Behörden des Landes sich nicht befugt sahen, mir die Auskünfte zu erteilen,um die sie zu bitten ich mich beehrte, nur dank privater Auskünfte Kalms einige Angabenwenigstens über Riddagshausen erhielt und noch gegen Ende des Monats seineAuswirkungen konstatierte 105 • Andererseits drückt sich in ihm am pointiertesten dieMissliebigkeit der Tätigkeit der französischen Offizianten bei vielen - hohen undniedrigen - Amtsträgern Westphalens aus, die auch Beyle schon zuvor zu spüren be-100 BERDING, Napoleonische Hcrrschafts- und Gesellschaftspolitik (wie Anm. 5), S. 42. - Infolge seinerverzögerten Ratifizierung durch JCr6me (30.4.) konnte die Bekanntgabe des Vertrags erst Anfang Maierfolgen: Daru informierte Bcyle offenbar am 5.5. (STENDHAL (wie Anm. 7), S. 744 f.), dieser die Domäneneinnehmerund Amtmänner in Rundschreiben vom 14. bzw. 15.5. (ebd., S. 748-50).101 Ebd., S. 758 f. und 762.102 Ebd., S. 777 f. und 790.103 LAMd Rep. B 26,66 Nr. 2 II (Kopie). - Beyle wurde dieses Schreiben durch einige Amtmänner bekannt,er gab Jollivet am 20.6. davon Kenntnis (STENDHAL (wie Anm. 7), S. 781, mit Zitat des "Kernsatzes").104 Vgl. sein Schreiben an Gossler vom 23.6. Sein Ausfall mutet angesichts einer Weisung Jollivets vom19.5. an die acht intendants, jegliche Kompetenzüberschreitung zu vermeiden, eigenartig an (beideSchreiben in LAMd Rep. B 26,66 Nr. 2 11).lOS STENDHAL (wie Anm. 7), S. 780 f.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Stendhals dienstliche Korrespondenz (1807-1808) 95kommen hatte. Deutlicher als in einer eher vorsichtigen Äußerung gegenüber Daru(die Rechnungsführer helfen den französischen Beauftragten nur mit großem Widerwillen)beschrieb er Jollivet am 24.5. die Stimmungslage und deren nachteilige Folgen:Aus verschiedenen Gründen mögen die Steuereinnehmer und Amtmänner diesesLandes die französische Verwaltung nicht und glauben, verdienstlich zu handeln,wenn sie ihren Gang aufhalten. So gestimmt erhalten sie Befehle des Herrn Präfektenund des Herrn Generalintendanten des Königs, nur in westphälische Kassenzu zahlen, und eine Aufforderung von mir, nur in französische Kassen zu zahlen.Diese widersprüchlichen Ordres führen zu unregelmäßigen Zahlungen { .. .. JI06.Die geschilderten Vorfälle belegen, wie der "Kleinkrieg, den auf unterer Ebenekaiserliche und königliche Domäneneinnehmer gegeneinander führten" 107, von denobersten Instanzen angeheizt wurde. Nimmt man Beyles Brief vom 29.6. hinzu, wo erJollivet berichtet, dass nach dem Ergehen des Witzlebenschen Ukas mehrere Amtmännervoller Ratlosigkeit, wohin sie denn zahlen sollten oder dürften, sich hilfesuchendan ihn und an Henneberg gewandt hätten 108, so wird erkennbar, dass (undwie) auch kleine Leute in "Loyalitätskonflikte" geraten konnten.3. Bey/es letzte Monate in BraunschweigSpätestens mit dem Anbruch der zweiten Hälfte des Jahres 1808 beginnt der Abschnittseiner Diensttätigkeit, über den wir infolge des weitgehenden Fehlens vonKorrespondenz (s. Anm. 51) am schlechtesten unterrichtet sind. Ließen sich über dieihm verbleibenden Aufgaben als Kriegskommissar noch einige begründete Vermutungenäußern, so ist dies für die des Domänenverwalters, abgesehen von seiner erschließbarenEntbindung von der Verantwortung für die Domänenkasse, weitausschwieriger. Die letzten Briefe scheinen auf verstärkte Mitwirkung beim Abschlussneuer Pachtverträge für Domänen hinzudeuten l09 ; aber schon die Frage, ob er auchbei der Übergabe der Domänen an die (Beauftragten der) Donatare in noch andererWeise beteiligt war, kann nicht beantwortet werden.Die einzige mit ziemlicher Sicherheit mögliche Aussage ist ein auf seine privatenSchriften gestütztes argument um e negativo: er war ganz offensichtlich dienstlich vielweniger in Anspruch genommen. Anders wäre sein Unterfangen, sich an die Abfassungeiner Geschichte des spanischen Erbfolgekrieges (und eine das Spanien der Jahre1699 und 1700 betreffende Vorstudie dazu l1o ) zu machen, nicht denkbar: seineBriefe an E. Tb. Langer von August II I bezeugen, mit weIcher Intensität er sich auf dieLektüre historiographischer Werke warf; und dass er im Oktober einen seiner Schrei-106 Ebd., S. 762; die zuvor erwähnte Bemerkung gegenüber Daru S. 760.107 BERDI)lG, Loyalitätskonflikte (wie Anm. 5), S. 249.lOS STENDHAL (wie Anm. 7), S. 790.109 Ebd., S. 782 f., 788-93, 796-98 (zwischen dem 21.6. und 15.7.).110 Zu diesen Schriften vgl. das "Nachwort" in STENDHAL (wie Anm. 1), S. 277.111 Ebd., S. 125-29; in DERS. (wie Anm. 7) sind zwei dieser Briefe falsch datiert und eingeordnet. - Überdie von ihm aus der Bibliothek entliehenen Werke informiert MILDE (wie Anm. 17), S. 171 f.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268496 Hans Mattauchber zum Kopieren der abgefassten Teile seiner Studie heranzog, spricht ebensowenigfür eine Überlastung seines Büros wie seine private achttätige Abschiedstour nachKassel für Unabkömmlichkeit am Dienstort l12 •EpilogDieses wahrnehmbar größere Maß an zeitlichem und geistigem Freiraum währendder letzten Monate mag mit ein Grund dafür sein, dass Beyle später, als er längstStendhal geworden war, auch an seine dienstliche Existenz in Braunschweig nicht nurnegative Erinnerungen bewahrte. Anlass dazu hätte er genug gehabt - von Bedrängnissenwie seiner Suspendierung, der Blockade durch Gossler oder dem bedrohlichenNahen Ginoux' war die Rede -, doch es gab auch andere Momente, solche, in denener seine Position genoss. Der stärkste Ausdruck dessen ist das, was er am 26.5.08 -also (kaum zufällig) einen Tag, nachdem er das letzte Domänentableau an Daru abgeschickthatte - der Schwester schrieb:Hier bin ich eine Person von Rang: ich bekomme viele Briefe, in denen mich dieDeutschen als 'Euer Gnaden' anreden; die hochstehenden französischen Persönlichkeitennennen mich 'Herr Intendant'; die ankommenden Generäle statten mirBesuche ab; ich bekomme Bittschriften, ich schreibe Briefe, schimpfe mit meinenSchreibern, nehme an offiziellen Essen teil, ich reite und lese Shakespeare. 113Vom typischen Übermut eines "Besatzers" war er dennoch weit entfernt. Vielmehrkann Friedrich Karl von Strombecks in seiner Pauschalität sicher nicht haltbares Urteilüber diese, dass sie nämlich "ihr böses Amt unter den humansten Formen verwalteten"l14,für ihn gelten. Von seinem kameradschaftlichen Verhältnis zu J. A. vonKalm war ebenfalls schon die Rede, erwähnt zu werden verdient aber auch sein Angebotan E. Tb. Langer, sich für dessen Nöte beim Staatsrat Johannes von Müller zuverwenden, sowie manch andere Stelle seiner Bricfe 115 • Dies war die Grundlage dafür,dass er auch in seinem Amt menschliche Beziehungen zu Deutschen entwickelte, diein seinem Gedächtnis hafteten. Es erscheint bemerkenswert, dass in seinem unvollendeten,in nKönigsberg" (alias Braunschweig) spie\cnden Roman Le rose elle verl(1837)116 unter den vier dort erwähnten, die stille Fröhlichkeit und wahrhafte Biederkeitder hiesigen Gesellschaft verkörpernden Personen - Jacobson, Wolffradt, Hcnneberg,Emperius - immerhin zwei aus dem Umkreis seines ehemaligen Dienstbereichsstammen.112 STENDHAL (wie Anm. 1), S. 209-13 (Tagebuch vom 19. und 28. Oktober sowie [Ende] November18(8). Der private Charakter der Reise geht daraus hervor, dass er sie auf eigene Kosten unternahm.113 Ebd., S. 107.114 Darstellungen aus meinem Leben und meiner Zeit, Bs. 1835, 7jtiert ebd., S. 251.115 Bezüglich Langers s. ebd .• S. 127; zu seiner humanen Einstellung gegenüber den Militärchirurgen unddem Polizeikommissar Stisser vgl. hier Anm. 28 bzw. den Brief Nr. 1 im "Anhang".116 Zu den bsg. Reminiszenzen in diesem Werk vgl. das "Nachwort" in ebd., S. 289 f.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Stendhals dienstliche Korrespondenz (1807-1808) 97Anhang1. Henri Beylean Martial DaruBrunswick le 6 Mai 1807Monsieur l'Intendant.J'ai l'honneur de vous adresser conformement a votre lettre du 4 de ce mois, lesRapports de l'hopital militaire po ur les premiers jours de ce mois, ainsi que ceux de lapi ace po ur le 1, 2, 3, 4 et 5.Le directeur de l'hopital vient de m'ecrire pour me notifier ce que j'avois vu hiermoi-meme, c'est que plusieurs malades fran~ois, aUaques de maladies graves, sontcouches sur le sol recouvert de paille, faute de couchettes.Je fais traduire l'etat de situation que je viens de recevoir enfin apres plusieurs demandesrCiterees. Des que ce travail sera fini j'aurai l'honneur de vous l'adresser.Mr. Stisser Commissaire de Police a pris soin jusqu'a ce jour de faire fournir desvoitures aux militaires qui y ont droit. Ne doit-il plus a l'avenir en donner que sur unBon de moi, ou restera-t-il charge de cette partie du Service? Je n'ai pas voulu la luioter sans un ordre formel.Agreez l'hommage de mon respectDe BeyleVermerk von M. Daru (linke obere Ecke):accuser la reception / repondu que les / comm. de police ne doivent I plus fournirdes voitures que sur I des bons du comm. des g.es qui doit / ca1culer prealablement cequ'il faut I d'apres les feuilIes de route Oll est porte Ile nombre des hommes passants/ repondu aussi que les rapports sur les mouvements de / troupe ne sont pas faitscomme je l'avais demande / ecrire aux M[agasi]ns pour qu'il soit fourni des couchettesa l'hopitall en prevenir Mr. Beylele 6 mai DNiedersächsisches Staarsarchiv Wolfcnbürtel 2 W 30. Text des Briefes von der Hand eines Schreibers,Beyles Gnterschrift eigenhändig, Darus Vennerk ebenfalls eigenhändig.[In Übersetzung]Braunschweig, den 6 Mai 1807Sehr geehrter Herr Intendant,ich beehre mich, Ihnen gemäß Ihrer Order vom 4. dieses Monats die Rapporte überdas Militärhospital für die ersten sechs Tage dieses Monats sowie die über den Standortfür den 1., 2., 3., 4. und 5. zu übersenden.Der Direktor des Hospitals hat mir soeben geschrieben, um mir offiziell das mitzuteilen,was ich gestern selbst gesehen habe, nämlich dass mehrere kranke Franzosen, dievon schweren Krankheiten befallen sind, auf dem mit Stroh bedeckten Boden liegenmüssen, mangels Feldbetten.Ich lasse den Lagebericht, den ich nach mehrfach wiederholter Aufforderung soebenbekommen habe, übersetzen. Sowie diese Arbeit beendet ist, werde ich mich beehren,ihn Ihnen zuzusenden.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268498 Hans MattauchHerr Stisser, der Polizeikommissar, hat bis zum heutigen Tage dafür gesorgt, dass berechtigtenMilitärpersonen Wagen zur Verfügung gestellt werden. Soll er sie künftignur vergeben, wenn ich dafür einen Bon ausgestellt habe, oder soll dieses Dienstgeschäftbei ihm verbleihen? Ich wollte es ihm nicht ohne ausdrückliche Order nehmen.Mit vorzüglicher HochachtungDe BeyleEmpfang bestätigen / Geantwortet, dass die Polizeikommissare Wagen nur noch aufBons des Kriegskommissars hin vergeben dürfen, der vorab die notwendige Mengeentsprechend den Marschbefehlen, auf denen die Zahl der durchkommenden Männersteht, berechnen muss / Auch geantwortet, dass die Rapports über die Truppenbewegungennicht so abgefasst sind, wie ich es verlangt hatte / Den Magazinenschreiben, damit Feldbetten an das Hospital geliefert werden / Nachricht davon anHerrn BeyleDen 6. Mai D2. Henri Beyle an ClaraeBrunswick, le 7 avril 1808Monsieur l'Intendant,Je re~ois de Monsieur l'Intendant General une lettre en date du 5 du courant et parlaquelle il me reitere I'ordre le plus precis de lui adresser sans aucun retard I'Etat desDomaines du Departement de I'Ocker. Monsieur l'Intendant General ajoute "ce travailme devient indispensable pour le moment".Je dois croire qu'il s'agit de quelque recherche particuliere aux Domaines du Departement.Je vais travaiIIer nuit et jour aux Etats de I'anden Duche de Brunswick. Monsieurl'Intendant Chaalons m'a fait I'honneur de m'envoyer ce que je lui avais dem andeoJe vous aurai la plus grande obligation si vous vouliez bien me faire adresser I'Etat desDomaines du Hildesheim.Dans un travail aussi presse, je pense qu'on ne sera pas excessivement severe. Je vousprierais donc de me faire adresser des Etats en allemand ou en franc;ais, avec ou sansdetails. Pourvu qu'ils presentent les revenus, i1s rempliront I'objet qu'il parait qu'on sepropose.Je compte que mon travail sera pret dans 3 jours. J'y lais se une pI ace vide pour I'Hildesheimet !es trois ou quatre Domaines de I'Halberstadt. Ma reconnaissance seraitextreme, si par un renseignement queIconque, par un releve fait a la häte et certifiepar qui de droit, vous aviez la bante de me mettre a mcme de repondre vers le 11 aMonsieur l'Intendant General.Agreez, Monsieur, l'assurance de ma parfaite consideration.De BeyleLHA Magdeburg Rep. B 26,66 Nr. 2 I (Autograph). In STENDHAL (wie Anm. 7), S. 733, findet sich nureine Notiz Beyles iJber den Gegenstand des Briefes mit dem Zusatz .non copie faute de tcmps".


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Stendhals dienstliche Korrespondenz (1807-1808) 99[In Übersetzung]Braunschweig, den 7. April 1808Sehr geehrter Herr Intendant,ich erhalte vom Herrn Generalintendanten einen vom 5. dieses Monats datiertenBrief, worin er mir erneut strengste Order erteilt, ihm unverzüglich den Etat der Domänendes Oker-Departements zu übersenden. Der Herr Generalintendant setzt hinzu:"diese Arbeit ist für mich im Augenblick unverzichtbar".Mir scheint sicher, dass es sich um irgendeine spezielle Ermittlung über die Domänendes Departements handelt. Ich werde Tag und Nacht an den Etats des ehemaligenHerzogtums Braunschweig arbeiten. Der Herr Intendant Chaalons hat mir die Ehreerwiesen, mir das zu schicken, worum ich ihn gebeten hatte.Ich wäre Ihnen zutiefst verpflichtet, wenn Sie mir gütigst den Etat der HildesheimerDomänen zugehen ließen.Bei einer so dringlichen Arbeit wird man, denke ich, es nicht übermäßig genau nehmen.Ich möchte Sie also bitten, mir Etats in deutsch oder französisch, mit oder ohneDetails, zukommen zu lassen. Wenn sie nur die Einkünfte ausweisen, werden sie denvorgesehenen Zweck erfüllen.Ich rechne damit, dass meine Arbeit in 3 Tagen fertig sein wird. Ich lasse darin leerenRaum für Hildesheim und die drei oder vier Halberstädter Domänen. Ich wäre Ihnenunendlich dankbar, wenn Sie durch irgendwelche Informationen, durch eine eilig erstellteund von einem Berechtigten beglaubigte Aufstellung mich in den Stand setzenwürden, dem Herrn Generalintendanten um den 11. zu antworten.Seien Sie meiner Hochachtung versichertOe Beyle


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Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Landrabbinat und Landesrabbinerim Herzogtum BraunschweigvonJoachim SchmidNoch während des 18. Jahrhunderts war die Situation der Juden im HerzogtumBraunschweig-Wolfenbüttel ungesichert. Ein im Jahre 1749 von der Regierung verfolgterPlan, die Rechtsstellung der Judenschaft in einer umfassenden Judenordnungfestzulegen, brachte kein konkretes Ergebnis. Trotz hoher Abgaben konnte das zeitlichbegrenzte Niederlassungsrecht jederzeit wieder aufgehoben werden. Vom ordentlichenHandel und zünftigen Handwerk ausgeschlossen, blieb ihnen zum Lebensunterhaltnur der Hausier- und TrödeIhandel sowie das Geld- und Kreditgeschäft.Nur wenige Familien, deren Häupter als Geschäftsagenten in herzoglichen Dienstenstanden und als Hofjuden oder Hoffaktoren bezeichnet wurden, gelangten zu Reichtumund Einfluss. Die Mehrheit aber lebte in Dürftigkeit und Armut. Erst allmählichgegen Ende des Jahrhunderts trat eine Wandlung der staatlichen Politik gegenüberden Juden ein, indem durch Sonderregelungen zuerst den Hofjuden, später dannauch den gewöhnlichen Schutzjuden die Möglichkeit des Erwerbs von Bürgerrechtund Grundbesitz eingeräumt wurde 1.Reiche Hofjuden waren es auch, die maßgeblich die Geschicke der jüdischen Gemeindenim Braunschweigischen mitbestimmten. Anders als beispielsweise in benachbartendeutschen Ländern wie Hannover oder Hessen, hat es die Einrichtung einesLandrabbinats für alle Gemeinden des Herzogtums Braunschweig im 18. Jahrhundertnicht gegeben - nur für die Landjuden des Weserdistrikts. Diese lebten in soerbärmlichen Verhältnissen, dass es weder Lehrer für die Jugend noch Vorsänger odergar eine Synagoge für die Erwachsenen gab und so versuchte man in den sechzigerJahren durch Anstellung eines Landesrabbiners für alle Wesergemeinden den kulturellenMissständen abzuhelfen. Dieser erste Landesrabbiner, Wolf Isaac Oppenhei-1 Claus RITTERHOff, Die rechtliche Gleichstellung dcr Juden im Herzogtum Braunschweig. In: LessingsHNathan" und jüdische Emanzipation im Lande Braunschweig. Lessing'Akademie Wolfenbüttel,Ausstellung in Bad Gandersheim und Wolfenbüttel 1981. Wolfenbüttel 1981, S. 116; Albert MARX.Geschichte der Juden in Niedersachsen. Hannover 1995, S. 67; Nicolaus HWTGER, NiedersächsischeJuden. Eine Einführung zum 40. Jahrestag des 9. November 1938. Hildesheim 1978, S. 9 ff.; DorotheaPUHLE, Das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel im Königreich Westphalen und seine Restitution1806-1815. (Beihefte zum BsJb. 5). Braunschweig 1989, S. 166 f.; StAWf 2 Alt Nr. 13224,13247.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684102 Joachim Schmidmer aus Wolfenbüttel, erfüllte jedoch in keiner Weise die in ihn gesetzten Erwartungenund wurde schon bald auf Drängen der Schutzjuden von Ottenstein seines Amtesenthoben 2 •Es sollte bis 1776 dauern, ehe erneut die dringliche Bitte an den Herzog gerichtetwurde, die nun gänzlich in Unordnung und Verfall geratenen kulturellen Zuständeder Gemeinden des Weserdistrikts, die schon alle Schutzjuden des Herzogtums in derganzen Welt in Verruf gebracht hätten, durch eine geeignete, allgemein anerkanntePersönlichkeit wieder verbessern zu lassen.In Vorschlag kam der in Braunschweig lebende, angesehene Hofjude Herz SamsonGumpel, als Kammeragent für die Finanzgeschäfte des Herzogtums verantwortlichund im Rufe absoluter Integrität. Mit herzoglichen Vollmachten ausgestattet, beganndieser sogleich rigoros gegen die Missbräuche und Unordnungen in den jüdischenGemeinden dieser Gegend vorzugehen und insbesondere die dortigen untüchtigenSchächter zu examinieren. Seit dieser Zeit galt Herz Samson als Landesrabbiner desWeserdistrikts, was ihm später auch von Rechts wegen zugestanden werden sollte.Nicht zuletzt auch aufgrund seiner Persönlichkeit war seine Autorität so anerkannt,dass auswärtige Juden zu ihm nach Braunschweig kamen, um sich seinen Schiedsspruchin privaten und geschäftlichen Angelegenheiten zu erbitten 3 •Als Herz Samson am 12. Dezember 1794 starb, erhielt auf seinen Wunsch hin seinSchwiegersohn Israel Jacobson die Kammeragentur; im Januar 1795 wurde diesemdann auch die Würde des Landesrabbiners für den Weserdistrikt übertragen. Jacobson,einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie in Halberstadt entstammend, hatte, entgegendem Wunsch seines Vaters, der ihn gern als Rabbiner gesehen hätte, schonfrühzeitig ein eigenes Handelshaus aufgebaut 4 • Als Landesrabbiner nun mit den Verhältnissenim Weserdistrikt konfrontiert, war er über die Verwahrlosung der jüdischenJugend zutiefst betroffen und beschloss, sein Vermögen, seinen Einfluss und sein Ansehenin den Dienst einer Verbesserung der Lebensverhältnisse aller Juden im BraunschweigerLand zu stellen. Er war Exponent eines aufgeklärt-assimilationswilligenReformjudentums und trat fortan dafür ein, mit einer Öffnung des traditionellen Kirchen-und Bildungswesens eine Synthese zwischen Judentum und moderner Welt herzustellen,um so seinen Glaubensgenossen den Weg in das 19. Jahrhundert zu bahnen.Er war auch publizistisch tätig und verfasste mehrere Denkschriften über dieNotwendigkeit einer besseren Erziehung für die jüdische Jugend und über die Zusam-2 Hans-Heinrich EDELING, Die Juden in Braunschweig. Rechts-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte vonden Anfängen der Jüdischen Gemeinde bis zur Emanzipation (1282-1848). (Bsger Werkstücke 65).Braunschweig 1987, S. 159,302.3 Eike DIETERT, Hessische Judenpolitik in ihren Auswirkungen auf Südniedersachsen. In: Rainer SA­BHLECK (Hg.), Juden in Südniedersachsen. Geschichte - Lebensverhältnisse - Denkmäler. Beiträgezu einer Tagung am 10. :-.Iovember 1990 in Göttingen (Schriftenrcihe des Landschaftsverbandes Südniedersachsen,Bd. 2). Hannover 1994, S. 130; EDELING (wie Anm. 2), S. 160, 302.4 Paul ZIMMERMANN, Israel Jacobson. In: Brunsvicensia Judaica. Gedenkbuch für die jüdischen Mitbürgerder Stadt Braunschweig 1933-1945. (Bsger Werkstücke 35). Braunschweig 1966, S. 24f.; ClausRITTERHOFF, Israel Jacobson. In: <strong>Braunschweigisches</strong> Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert,hrsg. von Horst-Rüdiger JARCK und Günter SCHFEI., Hannover 1996, S. 298 f.; Hans-HeinrichEDELING (wie Anm. 2), S. 177; Eike DIETERT (wie Anm. 3), S. 130.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Landrabbinat und Landesrabbiner 103menfassung der europäischen Judenschaft. 1801 gründete er in Seesen am Harz eineIndustrie- und Ackerbauschule für jüdische und christliche Kinder, die vor allem derAufklärung im weitesten Sinne dienen sollte. Für seine Verdienste verlieh ihm dieUniversität Helmstedt 1807 die philosophische Doktorwürde 5 .Abb.1: Israel Jacobson (1768-1828)NdsStA W 50 Slg 1008 Nr. 4Auch zur rechtlichen Gleichstellung der Juden mit ihren christlichen Mitbürgerntrug Jacobson maßgeblich bei. Hatte bereits seit 1785 die herzogliche Verwaltungsspitzein aufklärerischem Streben nach einer bürgerlichen Verbesserung der Juden dieReform des Judeneids nach preußischem Vorbild durchgeführt und als wirtschaftspolitischeMaßnahme den Weg auch für angesehene Handelszweige freigemacht, so hob5 Hans-Heinrich EOELlNG, Israel Jacobson. In : Lessings "Nathan" und jüdische Emanzipation im LandeBraunschweig (wie Anm. 1), S. 69f.; Dorothea PUHLE (wie Anm. 1), S. 168; Nicolaus HEUTGER (wieAnm. 1), S. 43.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684104 Joachim SchmidHerzog Karl Wilhelm Ferdinand 1803 den als besonders ehrenrührig und schimpflichempfundenen Judenleibzoll auF.Flankiert wurden all diese Maßnahmen durch ein umfassendes Bildungs- und Ausbildungsprogramm.So besuchten viele jüdische Schüler christliche Bürgerschulenund Gymnasien und lernten mit Mathematik, neuen Sprachen und Realien moderneseuropäisches Bildungsgut kennen oder studierten am naturwissenschaftlich-technischausgerichteten Collegium Carolinum in Braunschweig.Protagonist a11 dieser Reformen, die den Juden die Möglichkeit des Zugangs zu allenBereichen der Bildung eröffneten, war der reiche Hofjude und Landesrabbiner Jacobson.Wie viele seiner reformorientierten Zeitgenossen setzte auch er Hoffnungenauf das fortschrittliche Regime Frankreichs, das den Juden schon längst die Bürgerrechteverfassungsmäßig zugestanden hatte. 1806 richtete er eine Denkschrift an Napoleonmit der Forderung, in Paris einen ,Hohen Rat der Juden' zu bilden, der jedemeuropäischen Juden das Bürgerrecht verleihen könnte. Der Schlüssel zum künftigenGlück der jüdischen Nation sollte die Erziehung sein. Zahlreiche Zeitungen inDeutschland publizierten Jacobsons Appell und er wurde weithin bekanne.Im neuerrichteten Königreich Westphalen, in dem das Herzogtum Braunschweig­Wolfenhüttel 1807 aufging, schuf man erstmals Voraussetzungen für ein landesweitesLandrabbinat. In Kassel, dem Sitz der neuen Regierung, wurde im März 1808 einConsistorium für Israeliten eingerichtet, dessen präsidiale Leitung Israel Jacobsonübertragen wurde. Jetzt war ihm mit dem Konsistorium ein staatlich autorisiertes Mittdin die Hand gegeben, mit dem er seine Reformvorstellungen realisieren konnte.Hatte er in Seesen bereits die nach ihm benannte Jacobson-Schule gegründet, so betrieber nun energisch auch die Reform der Samson-Schule in Wolfenbüttel, die ausder Vereinigung von drei ursprünglich selbständigen Stiftungen entstanden warR.Ebenso sollte über das Konsistorium eine Neugestaltung des jüdischen Gottesdienstesbewirkt werden, indem dieser in seinen äußeren Formen dem protestantischenangeglichen werden sollte. 1810 führte Jacobson erstmals in der Seesener Synagogedie Orgel und den Chorgesang sowie Predigten auch in deutscher Sprache einund übernahm die Konfirmation nach christlicher Art für Kinder beiderlei Geschlechts.Regionale und flächendeckende Sprengelgliederungen und Rabbinatsbezirkesollten den Organisationsrahmen schaffen, in dem das Gemeindeleben eine tieferePrägung erfahren sollte. Die besondere Aufmerksamkeit des Konsistoriums galtaber auch der Bildung und Unterrichtung der Jugend, wozu besonders die Errichtungeines Waisenhauses und eines Seminars für jüdische Lehrer 1810 in Kassel beitragensollten. Unter der liberalen Regierung des Königreichs Westphalen erlangten die Ju-6 Hans-Heinrich EBELING (wie Anm. 2), S. 152.7 Hans-Heinrich EDELING, Israel Jacobson (wie Anm. 5), S. 70f.; Claus RITTERHOFF (wie Anm. 1),S. 115; Albert MARX (wie Anm. 1), S. 67; Nicolaus HW1GER (wie Anm. 1), S. 36.8 Ralf BUSCH, Über die Samson-Schule zu Wolfenbüttel. In : Lessings "Nathan" und jüdische Emanzipationim Lande Braunschwcig (wie Anm. 1), S. 104.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Landrabbinat und Landesrabbiner 105den erstmals ihre verfassungsrechtliche Gleichstellung mit allen anderen Bewohnernund die Garantie der freien Ausübung des Kultus ihrer ReJigion 9 •Diese Gesetzgebung übte eine große Anziehungskraft auf ausländische Juden ausund es ist wohl kaum ein Zufall, dass in dieser Zeit vielerorts sich Juden neu ansiedelten,wie beispielsweise in Stadtoldendorf oder Gandersheim. Im Jahre 1812 war dieZahl der im Gebiet des früheren Herzogtums lebenden Juden auf 1423 angestiegen.Auf deutschem Boden war Westphalen der erste Staat, der die Emanzipation der Judennach französischem Vorbild eingeführt hatte lO •Auf Initiative Israel Jacobsons wurde 1809 der Halberstädter Samuel Levi Egers,einem bedeutenden Rabbinergeschlecht entstammend und theologisch ausgebildet,zum Rabbiner von Stadt, Kanton und Syndikat Braunschweig bestellt. Bis dahin hattediese Gemeinde keinen eigenen Rabbiner besoldet und nur einen Vorsänger gehalten.Es waren allerdings ständig mehrere Rabbiner verfügbar gewesen, denen dieHofjuden Unterhalt und Gelegenheit zum Talmudstudium gewährt hatten. Erst durchdie Konsistorialverfassung wurde auch der braunschweigischen jüdischen Gemeindeein Rabbiner vorgeschrieben 11.Die westphälische Regierung strebte nun per Dekret eine präzise Erfassung der jüdischenUntertanen an und verlangte von den Gemeinden die Erstellung genauerPersonenstandslisten, in denen künftig alle Juden zu ihren bisher geführten Namen festeund unveränderliche Familiennamen zur Unterscheidung annehmen mussten, damitsie, nach dem Beispiel aller anderen Königlichen Westphälischen Unterthanen, indie Nation, deren Glieder sie sind, verschmelzen 12.Der tiefgreifende Wandel, der sich in diesen Jahren in Bildung, Ausbildung undBerufsstruktur der Juden vollzogen hatte, stellte einen wesentlichen Einschnitt für dieüberwiegend konservativ orientierten Juden des Braunschweiger Landes dar, die sichmit der modemen Weiterentwicklung des Judentums schwertaten, wenn sie diesenicht gar als Bruch mit der Vergangenheit ganz ablehnten. Die innerjüdische Reformbewegungmit Jacobson an der Spitze konnte sich letztlich noch nicht durchsetzen.Enttäuscht wandte er sich darauf nach Preußen. Am 14. September 1828 erlag er inBerlin einem Blutsturz. Insbesondere die unermüdlichen Bestrebungen, "seine Nationaufzuklären und den Christen möglichst gleichzustellen", wie Friedrich Kar! vonStrombeck schrieb, hatten Israel Jacobson weit über die braunschweigischen unddeutschen Grenzen hinaus Ansehen und Popularität verschafft\3.9 Eike DIETERT (wie Anm. 3), S. 133; Dorothea PUHLE (wie Anm. 1), S. 168 f.; Hans-Heinrich EBE­L1NG, Israel Jacobson (wie Anm. 5), S. 72; Nicolaus HWTGER (wie Anm. 1), S. 43; Claus RITTERIlOfF(wie Anm. 1), S. 116.10 Dorothca PUHLE (wie Anm. 1), S. 171.11 Ulrich SlHWARZ, Perez Sabel Egers. In: <strong>Braunschweigisches</strong> Biographisches Lexikon (wie Anm. 4),S. 154; Der Braunschweiger Landesrabbiner Samuel Levi Eger (1769-1842). Auszüge aus WaltcrMeyers Familiengcschichte Eger, bearbeitet von Ralf BUSCH (StadtA und Stadtbibliothek Bs., KleineSchriften Bd. 20). Braunschweig 1991, S. 8 ff.12 StAWf 12 Neu 13 Nr. 13409; 3 w 63; Dorothea PUHLE (wie Anm. 1), S. 169.13 Paul ZIMMERMANN (wie Anm. 4), S. 42; Hans-Heinrich EBELING (wie Anm. 5), S. 73, Strombeck zitiertebenda, S. 69.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684106 Joachim SchmidNach Auflösung des Königreichs Westphalen 1813 kehrte der braunschweigischeStaat nicht zum Schutzjudenstatus zurück und unterwarf seine jüdischen Untertanen,wie alle anderen auch, einer allgcmcinen Steuer- und Militärpflicht, ohne dass ihnendas Bürgerrecht allerdings ausdrücklich zuerkannt worden wäre 14 • Das bisherige Syndikatwurde aufgehoben und die vormaligen Gemeindevorsteher wieder eingesetzt,die Führung der Personenstandsregister jedoch beibehalten 15 •Das ließ sich allerdings nur unter erheblichen Schwierigkeiten durchführen, soweites nicht ganz ignoriert wurde, muthmaßlich aus dem Grunde weil die Vorsteher sowenigals ich in unsren Ämtern landesherrlich bestätiget und in Pflicht genommen sind,wie Egers im März 1816 in einem Schreiben an die Regierung beklagte. 16 Dieser, mitder Amtswürde eines Oberrabbiners bekleidet - ihm stand die Aufsicht über den Unterrabbinerin Holzminden, dem ehemaligen Weserbezirk des Herzogtums Braunschweig,zu - hatte sich bisher vergeblich um die offizielle Bestätigung des Titels undder Funktion eines Landesrabbiners bemüht. Eine solche staatliche Legitimation aberwar unerlässlich für die Erfüllung seiner Aufgaben bei den Landgemeinden, die er ausfreien Stücken und ohne Bezahlung unverdrossen auch weiterhin versah 17. Da passt esins Bild, dass 1817 auch die Genehmigung zur Anschaffung eines Hauses für denLandesrabbiner in Braunschweig vom Präsidenten des Stadtgerichts nicht erteilt wurde.Seine Begründung: es stünde zu befürchten, dass damit die sogenannte jüdischeGemeinde als Gemeinde und als Korporation anerkannt werden würde 18 •Wohl hauptsächlich die Tatsache, dass der altbraunschweigische Staat keinen Landesrabbinergehabt hatte und die jüdischen Gemeinden bisher auch ohne ausgekommenwaren, ist dafür ausschlaggebend gewesen, dass das Staatsministerium sichEgers' zahlreichen Gesuchen gegenüber ablehnend verhielt. Bis dahin scheint auchdem ohne das Rechtsinstitut des Landrabbinats zwangsläufigen Rechtszug außer Landesbei innerjüdischen Streitfragen mit dem damit verbundenen Abfluss von Geld insAusland sowie auch der Beteiligung des Fiskus an den anfallenden Geldbußen - vorrangigaus diesen Gründen hatten ja andere Landesherren schon lange vorher in ihrenHerrschaftsbereichen auf die Einrichtung von Landrabbinaten hingewirkt - imBraunschweigischen kaum Bedeutung beigemessen worden zu sein 19 • Lediglich zurInformation wurde Egers einmal von der Regierung um eine Erläuterung der Pflichtenund Aufgaben eines Landesrabbiners ersucht, die nach seinen Ausführungenhauptsächlich in der Aufsicht über Erziehung und Unterricht der Kinder, der Gottesdiensteund Schächter bestand, zum Wohle der jüdischen Gemeinden im Lande.14 Dorothea PUHLE (wie Anm. I), S. 174; Alben MARX (wie Anm. I), S. 139; Ralf BUSCH, Zur Geschichteder Juden in Braunschweig. In: Der ehemaligen jüdischen Gemeinde Braunschweig zum Gedenken(Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums, Bd. ll). Braunschweig 1977,S. 11.15 StAWf 12 Neu l3 Nr. 13409.16 Ebd.17 Klaus KIECKBUSCH, Von Juden und Christen in Holzminden 1557-1945. Ein Gcschichts- und Gedenkbuch.Holzmindcn 199R, S. 246ff.; Alben MARx(wie Anm. I), S. 164.18 Hans-Heinrich EBELING (wie Anm. 2), S. 299.1. Hans-Heinrich EBELING (wie Anm. 2), S. 303; Eike DIETERT (wie Anm. 3), S. 130.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Landrabbinat und Landesrabbiner 1071819 erfolgte jedoch ein Sinneswandel des Staatsministeriums, das nun das jüdischeKulturwesen in Verfall und gänzlicher Verwahrlosung sah und für den kleinlichenund niedrigen Nationalgeist der Juden eine sitlliche Veredelung als dringend notwendigerachtete. Dem Oberrabbiner Egers wurden Geschick und Rechtschaffenheitattestiert und seine Eignung zum Landesrabbiner ausdrücklich festgestellt, verbundenmit der Hoffnung, dass er das Kultus- und Schulwesen insbesondere auf dem plattenLande positiv zu beeinflussen vermöge 20 •Tatsächlich war durch jahrhundertelange Unterdrückung nicht nur ein ökonomischerTiefstand, sondern auch ein Niedergang der religiösen Gelehrsamkeit eingetreten,was zu einer Erstarrung des religiösen Lebens beigetragen hatte, zu demviele Juden ohnehin keinen Zugang mehr hatten, da das Hebräische außerhalb derorthodoxen Kreise nicht mehr gesprochen wurde. In Egers sah man nun die geeignetegeistliche Autorität, die eine Verbesserung der Zustände herbeizuführen imstandewäre. Dennoch sollten Jahre vergehen und weitere Gesuche notwendig sein, ehe alleUnstimmigkeiten zwischen der jüdischen Gemeinde, dem Magistrat und dem Staatsministeriumum die Schaffung dieses Amtes ausgeräumt waren und das Vorhaben indie Tat umgesetzt werden konnte 21 •Im August 1827 wurde Egers zum Landesrabbiner für alle jüdischen Gemeindendes Herzogtums Braunschweig ernannt, wodurch die Beförderung guter Ordnung inden gottesdienstlichen Sachen der Juden im hiesigen Lande, sowie die Verbesserungdes Unterrichts der jüdischen Jugend vorzugsweise bezweckt werden sollte 22 • Der Ratder Stadt Braunschweig teilte dem Landesrabbiner mit: Wir vertrauen, daß Sie sichder Ihnen nunmehr obliegenden Aufsicht über das Unterrichtswesen mit Eifer unterziehenund machen Ihnen nur noch bemerklich, daß Ihnen nicht nur die Befugnis zusteht,des in Frage stehenden äußerst wichtigen Gegenstandes wegen zweckdienlicheMaßnahmen zu ergreifen, sondern, daß Ihnen dieserhalb auch eine Verantwortlichkeitvon nicht unbeträchtlichem Umfange auferlegt worden ist 23 •Dureh seine früheren Besuche der ländlichen Gebiete war sich Egers sehr wohl bewusst,dass es kleine aber wohlorganisierte jüdische Gemeinden nur in Kleinstädtenwie Holzminden, Helmstedt und Schöningen gab, während bei den weit verstreutwohnenden Glaubensgenossen ohne Gemeindezugehörigkeit, bei denen die Religionsausübungund Kultur seit langem in Verfall geraten war, nur noch mit Hilfe derAutorität des neugeschaffenen Amtes ein Wandel erreicht werden konnte. Zunächstaber wollte das Staatsministerium die finanzielle Basis sichergestellt wissen. Zu demseit der Konsistorialverfassung auf 500 Rtlr. festgesetzten Gehalt als Rabbiner derStadt Braunschweig wurde Egers zusätzlich nun ein Landesrabbinergehalt von 2002ll Zitiert nach Hans-Heinrich EßELING (wie Anm. 2), S. 302.21 Ebd. S. 303; Albert MARX (wie Anm. 1), S. 164.22 SlAWe 128 Neu Fb. 1-24 Nr. 32; Albert MARX (wie Anm. 1), S. 173.23 Zitiert nach Zvi ASARIA, Die Juden in Niedersachsen. Von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.Leer 1979, S. 409.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684108 Joachim SchmidTalern jährlich zuerkannt, das von allen jüdischen Gemeinden des Herzogtums nachdem Verhältnis ihrer Finanz- und Kopfstärke aufgebracht werden sollte, nur mit Ausnahmeder Braunschweiger Gemeinde, die ja bereits das Rabbinergehalt zu tragenhatte 24 .Abb.2: Samuel Levi Egers (1769-1842)Anonyme Lithographie. Nach R. Busch,Der Braunschweiger Landesrabbiner Samuel Levi Egers.Braunschweig 1991Die Stadtmagistrate und die Ämter wurden angewiesen, turnusmäßig aktuelle Listender Beitragspflichtigen zu erstellen, die Auskunft über deren Jahreseinkommengaben und nach denen das Staatsministerium den Verteilungsschlüssel für die aufzubringendeSumme festlegen konnte. Wenngleich Egers diese Vermehrung seines Gehaltsnach Übernahme des neuen Amtes zunächst auch ablehnte, so wusste er diesebescheidene Gehaltsverbesserung doch schon bald zu schätzen und akzeptierte auch24 Hans-Heinrich EBELING (wie Anm. 2), S. 303.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Landrabbinat und Landesrabbiner 109die wenig später vom Staatsministerium zusätzlich für ihn festgesetzte Reisekostenerstattungdurch die einzelnen Gemeinden für seine Visitationsbesuche 25 •Der auf diese Weise aufzubringende Unterhalt erwies sich als schwere Hypothekfür das Landrabbinat; über die andauernden Querelen um die Kosten legen die vielen,bändefüllenden Einsprüche und Klagen ein beredtes Zeugnis ab. Kleinere, nuraus wenigen Köpfen bestehende jüdische Gemeinden wie Lutter am Bbg. waren mit100 Talern Jahreseinkommen so unbemittelt, dass sie kaum etwas zahlen konnten undwieder größere wie die Synagogengemeinde Wolfenbüttcl, die mit 6750 Talern Einkommennach dem Verteilungsschlüssel den Hauptteil des Gehalts aufzubringen hatte,standen einem von der Braunschweiger Gemeinde bestimmten Landesrabbinermit Distanz und Ablehnung gegenüber, was sich natürlich auch in der Zahlungsmoralniederschlug 26 •Das Staatsministerium übertrug schließlich dem Magistrat von Braunschweig dieRegelung der Unterhaltsstreitigkeiten. Weitere zum Landesrabbinergehalt beitragendeauswärtige jüdische Gemeinden waren zu dieser Zeit in Helmstedt, Schöningen,Calvörde, Gandersheim, Wenzcn, Holzminden, Stadtoldendorf, Arholzen, Halle, Ottenstein,Hehlen, Kemnade, Hagen, Boffzen, Derental, Merxhausen und Bisperode 27 •Nicht unerhebliche Spannungen ergaben sich auch aus der Aufsichtsfunktion desLandesrabbiners über die Schulen, wobei insbesondere die vordem völlig unabhängigenjüdischen Schulen in den Städten Wolfenbüttel und Seesen sich dem drohendenAutonomieverlust vehement widersetzten. Ebenso erschwerte die Arbeit das Fehlenjeglicher amtlicher Bestimmungen zur Bildung von Synagogen-Gemeinden undSchulverbänden, um so der Zersplitterung der Gemeinden wirksam begegnen zukönnen wie überhaupt seit der Schaffung des Landrabbinats eine genaue Ausgestaltungseiner Rechtsstellung weitgehend unterblieben war 28 •Mit der Reformbewegung suchte Egers einen Kompromiss zu finden, indem er dienoch von Jacobson inspirierten Neuerungen in der Liturgie beibehielt. Während seinerletzten Amtsjahre erblindete er - was er als gottesfürchtiger Mann als Strafe fürseine nachgiebige Haltung bei den Reformen betrachtete - und konnte einer regelmäßigenAusübung der Visitationspflichten nicht mehr nachkommen. Daher stellte erden aus Ellrich stammenden, in Berlin promovierten Dr. phi!. Levi Herzfe1d als Adjunktenein und besoldete ihn aus eigener Tasche 29 •Nach dem Tode Egers' am 3. Dezember 1842 wurde Levi Herzfcld, der sich schonvorher die Zusicherung auf eine Festanstellung hatte geben lassen, zu seinem Nachfolgerals Rabbiner der jüdischen Stadtgemeinde in Braunschweig gewählt und, damit diesem Amt das des Landesrabbiners verknüpft war, dem Staatsministerium präsentiert.Auf diese besondere Regelung des Nachfolgeverfahrens hatte man sich festgelegt,um Protesten und Widerständen der fast ebenso großen, rivalisierenden jüdi-2S StAWf 128 Neu Fb. 1-24 Nr. 32.M Ebd.27 Ebd.28 StAWf 128 Neu Fb. 1-24 Nr. 32.29 Zvi ASARIA (wie Anm. 22), S. 406.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684110 Joachim Schmidsehen Gemeinde in Wolfenbüttel vorzubeugen. Gleichzeitig mit seiner Wahl stellteein von der Gemeinde entworfenes und angenommenes Rabbinatsregulativ das bishergewohnheitsrechtliche Verhältnis zwischen Rabbiner und Gemeinde auf eine gesetzlicheGrundlage 3o •Noch im Januar 1843 ernannte das Staatsministerium Herzfeld zum Landesrabbinerdes Herzogtums Braunschweig. Herzfeld, wegen mangelnder menschlicher Wärmeanfänglich bei seinen Glaubensgenossen nicht sehr beliebt, war ein Anhänger dergemäßigten jüdischen Reformbewegung. Die im Juni 1844 von ihm in der StadtBraunschweig durchgeführte Allgemeine deutsche Rabbinerkonferenz stellte einenwesentlichen Schritt zur Weiterführung dieser Richtung dar. Im Gottesdienst führte erOrgel und gemischten Chor ein, befürwortete deutsche Gebete und sorgte dafür, dassdie Thoravorlesung am Sabbat in dreijährigem (statt bisher einjährigem) Zyklus stattfand,um so eine Verkürzung der bisher endlosen Länge der Gottesdienste zu erreichen.Energisch suchte er auch Reformen in der Organisation des braunschweigischenLandrabbinats einzuleiten 3 !. In diese Zeit fiel auch eine Phase der Emanzipationspolitikder Regierung gegenüber den Juden. Bis 1845 wurde den Braunschweiger Judendas passive Wahlrecht für Landtag und Stadtverordnetenversammlung zuerkannt undder Judeneid abgeschafft. 1848 wurden die Juden per Gesetz den Christen vollständiggleichgestellt. 32Die Visitationsreisen hatten ihm die Mißstände gerade in den kleineren Gemeindeneklatant vor Augen geführt und er begann dem herzoglichen Ministerium Verbesserungsvorschlägezu unterbreiten. Im Mai 1846 hatte dieses auf seinen Überlegungenfußende Bestimmungen erarbeitet, die detailliert Regelungen zur Synagogen gemeinde,dem Synagogen- und Schulwesen und der Stellung und dem Aufgabenfelddes Landrabbiners enthielten. Danach musste jeder im Herzogtum wohnhafte Judeeiner Synagogengemeinde angehören, deren Bezirke wie auch die der Schulverbändein Absprache mit den Familienhäuptcrn und dem Landesrabbiner von den betreffendenKreisdirektionen festgelegt werden sollten. Die Mitglieder der Gemeinden warenverpflichtet, die Kosten für Religion und Unterricht selbst aufzubringen, wobei die genauenZahlungsmodalitäten vom Landesrabbiner festgelegt werden konnten. Bei Unstimmigkeitenwaren die Kreisdirektionen anzurufen, wobei den Gemeinden dieMöglichkeit eingeräumt wurde, gegen deren Bescheid beim Staatsministerium Einspruchzu erheben.Jede Gemeinde musste einen Vorsteher haben, der wie auch die Assistenten für dieübrigen Orte des Synagogenbezirks, für die Dauer von 5 Jahren von den Gemeindengewählt wurde. Diese Vorsteher hatten die Angelegenheiten der Gemeinden, insbesonderederen Vermögen, zu verwalten und alljährlich einen Voranschlag der wahr-30 StAWf 128 Neu Fb. 1-8 Nr. 17; Zvi ASARIA (wie Anm. 22), S. 405; Hans-Heinrich EDELING (wieAnm. 2), S. 304.31 Zvi ASAR1A (wie Anm. 22), S. 406 f.; Hans-Heinrich EDELING, Dr. Levi Herdeid. In: Braunschweigischc~Biographisches Lexikon (wie Anm. 4), S. 269; Kurt WILHELM, Lcvi Herzfeld - der erste jüdischeWirtschaftshistoriker. In: Brunsvicensia ludaica (wie Anm. 4), S. 61; Nicolaus HEUTGER (wieAnm. 1), S. 44.32 Hans-Heinrich EDELING (wie Anm. 2), S. 291 ff.; Albert MARX (wie Anm. 1), S. 139.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Landrabbinat und Landesrabbiner 111scheinlichen Einnahmen und Ausgaben bei den Kreisdirektionen einzureichen sowieden ordnungsgemäßen Ablauf der Gottesdienste und Schulunterrichte zu überwachenund die Stammrollen der Gemeinden fortzuführen 33 .Abb. 3: Levi Herz[eld (1810-1884)Repro <strong>Braunschweigisches</strong> Landesmuseum, I. DöringUnter Leitung der Kreisdirektion übte der Landrabbiner die Aufsicht über dasSynagogen- und Schulwesen aus, namens und im Auftrag der herzoglichen Regierung,der dieses unterstand. Er hatte Mängel in Ablauf und Organisation abzustellen,Streitigkeiten zu schlichten sowie Gemeindelehrer, Kantoren und Schächter zu überprüfenund gegebenenfalls auch zu entlassen. Der Religionsunterricht der Gemeindelehrerdurfte nur nach einem vom Landesrabbiner entworfenen Lehrplan erteilt wer-33 StAWf 128 Neu Fb. 1-24 Nr. 32.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684112 Joachim Schmidden und er war es auch, der die zu verwendenden Lehrbücher bestimmte. Ausdrücklichunterstanden die beiden Privatanstalten für jüdische Kinder, die Samson - Schulein Wolfenbüttel und die Jacobson - Schule in Seesen, seiner speziellen Beaufsichtigung,ebenso wie die 1828 in Braunschweig gegründete jüdische Religionsschule, ander er auch selbst Unterricht zu erteilen hatte. Bei Unstimmigkeiten mit den Direktorensollte die Kreisdirektion vermitteln oder bei Bedarf das Staatsministerium eingeschaltetwerden. Änderungen bei der bestehenden Liturgie und dem jüdischen Zeremoniellim Gottesdienst konnten nur mit Zustimmung der Gemeinde vorgenommenwerden. Auf ausdrücklichen Wunsch eines Brautpaares vollzog der LandesrabbinerTrauungen auch in auswärtigen Gemeinden, wofür ihm dann die Reisekosten und einHonorar entrichtet werden mussten. In den Synagogen der Ortschaften, in denen erwährend der Inspektionsreisen die Sabbate verbrachte, hielt er Predigten und führteauch Konfirmationen durch. Mindestens in dreijährigem Turnus sollte der Landesrabbineralle jüdischen Gemeinden des Landes bereisen. Für die besonders weit entfernteGemeinde Thedinghausen wurde ihm die Möglichkeit eingeräumt, einen in derNähe wohnenden Rabbiner mit der Aufsicht zu betrauen 34 •Viel schienen diese erlassenen Bestimmungen jedoch nicht bewirkt zu haben, dennin einem Bericht an das Ministerium vom Juli 1851 bezeichnete der LandesrabbinerHerzfeld die Zustände in den jüdischen Gemeinden nach wie vor als unbeschreiblichtrostlos. Und weiter: Etwa ein Drittel aller Juden im Lande, an Seelenzahl ungefähr320, hat aus Mangel an Mitteln theils keinen Leiter des Gottesdienstes, theils gar keinenGottesdienst das ganze Jahr hindurch, und was noch viel schlimmer erscheint, dieKinder derselben empfangen niemals den allergeringsten Religionsunterricht. DieserZustand muß nothwendig mit der Zeit eine bedenkliche Verwilderung herbeiführen.Hierzu kommt, daß es selbst in einigen von jenen Ortschaften, in welchen die Kostendes Cullus eher zu ersch wingen wären, wenig besser aussieht, theils weil in ihnen diebemittelteren Juden häufig ihre Theilnahme versagen, wenn sie keine Kinder haben,oder für sie des Religionslehrers nicht mehr bedürfen, ( ... ) theils weil immerhin demLehrer nur ein so kläglich geringes Gehalt ( von 40 oder 50 Reichstalern) angewiesenwerden kann, daß kein brauchbarer Mensch sich dazu hergiebP5.Als einen der Hauptgründe führte der Landesrabbiner die Kleinheit der über dasganze Braunschweiger Land verteilten jüdischen Gemeinschaften an, oft nicht mehrals 5 bis 8 Familien - da bestand kaum die Möglichkeit, diese zu Gemeinden zusammenzufassen,zumal nach jüdischem Brauch zu einem öffentlichen Gottesdienst mindestens10 Personen männlichen Geschlechts und älter als 13 Jahre notwendig waren.Herzfeld erhob nun die Forderung, dass alle jüdischen Glaubensgenossen einesOrtes und seiner Umgebung bis zu einer Entfernung von einer Stunde Fußmarschverpflichtet werden soUten, eine gemeinsame Religions - und Kultusgemeinde zu bildenoder, falls ihre Zahl hierfür nicht ausreichend wäre, sich wenigstens zu einer ihnenmöglichen religiösen Einrichtung zusammenfinden und die Kosten hierfür nach ihrerBeitragsfähigkeit aufbringen sollten. Die Neustrukturierung stark zersplitterter Ge-34 Ebd.3S StAWf 12 Neu 13 Nr. 13411.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Landrabbinat und Landesrabbiner 113meindeteile könnte nach seinen Vorstellungen so aussehen, dass sich die Juden inStadtoldendorf mit denen von Deensen, Golmbach, Wangelnstedt und Arholzen zueiner Synagogengemeinde zusammenschließen, die von Altendorf und Bevern sichnach Holzminden wenden und die in Halle, Dielmissen und Kirchbrak eine gemeinsameGemeinde bilden. Die jüdischen Glaubensgenossen in Wenzen, Ammensen undDelligsen sollten, wenn ihre Zahl zur Gemeindebildung schon nicht ausreiche, zumindesteine gemeinsame Religionsschule erhalten.Um die Unterrichtsversorgung der Jugend in Religion dauerhaft zu gewährleisten- wobei zehnjährige Jungen für drei, Mädchen ab elf für zwei Jahre unterrichtet werdensollten - schlug Herzfeld für kleine Gemeinden die Haltung eines gemeinschaftlichenLehrers vor und zwar für die Orte Helmstedt und Schöningen, Gandersheimund Wenzen (mit Ammensen und Delligsen) sowie Kemnade und Hehlen. Nach einemübereinkünftlichen Turnus sollte der Lehrer für eine gewisse Zeit abwechselnd ineinem der beiden Orte dem Unterricht nachgehen. Wo im Umkreis von einer StundeWeges kein jüdischer Lehrer vorhanden wäre, hätten bemitteltere Eltern ihre Kinderfür die Dauer des Schulbesuchs auswärts in einer größeren Gemeinde unterzubringen.Den Kindern armer Juden sollte dies ebenso ennöglicht werden, indem für diesenZweck eine ,Synagogen- und Schulkasse' eingerichtet werden sollte, die darüber hinausauch den Haushalten unbemittelterer Gemeinden mit Zuschüssen für den Kultusfinanzielle Entlastung verschaffen sollte. Die Gelder für diese Kasse wären von denreicheren jüdischen Gemeinden alljährlich aufzubringen 36 •Wohl wissend, dass dieser Forderungskatalog auf freiwilliger Basis bei den Judenim Herzogtum kaum durchzusetzen war, plädierte der Landesrabbiner Herzfeldnachdrücklich für eine von der Regierung erlassene gesetzliche Regelung: Nun bestehtin manchen Ländern das Gesetz, daß jeder Jude zu irgend einem Gemeindeverbandegehören müsse; wenn dieses Gesetz auch für die Juden in diesem Lande erlassenwürde, so könnte noch auf mehreren Punkten desselben Ersprießliches daraushervorgehen und genügende Motive für ein solches Gesetz vom jüdischen Standpunkteaus würde ich, wenn aufgeforden dazu, bereitwillig nach liefern 37. Dann könnten dieVorsteher der bereits bestehenden jüdischen Gemeinden endlich auch dazu verpflichtetwerden, so Herzfc1d, ihn regelmäßig über den aktuellen Stand der Seelenzahlen zuunterrichten und ihn über Zuzug und Abwanderung jüdischer Familien in Kenntniszu setzen, zumal ohne solche Informationen effektive Maßnahmen in Bezug auf Organisationund Durchführung der Angelegenheiten eines Landrabbiners kaum möglichwaren. Bisher hatte man ihm diese Listen aus Nachlässigkeit nur höchst unregelmäßigund ungenügend zugehen lassen, theils fehlte es sogar an Fähigen zu ihrer Anfertigung,und die Folgen hiervon waren sehr empfindlich 38 •36 Ebd.37 Ebd.38 Ebd.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684114 Joachim SchmidAbb.4: Synagoge von Braunschweig, erbaut 1875 nach den Plänen von Konstantin UhdeRepro <strong>Braunschweigisches</strong> Landesmuseum, l. Döring


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Landrabbinat und Landesrabbiner 115Obgleich die Braunschwciger Regierung daraufhin über Monate Informationenüber die Situation in den Nachbarstaaten einholte, blieb eine Gesetzgebung aus. DasStaatsministerium beließ es bei mehreren Aufforderungen an Herzfeld, Vorschlägezur Neuorganisation der jüdischen Landgemeinden zu unterbreiten, die jedoch keinepraktische Umsetzung erfuhren. So wurden beispielsweise seit 1846 laufende Bestrebungen,die Juden in den Städten Helmstedt und Schöningen zu einer Gemeinde zusammenzufassen,nie realisiert, es blieb bei unverbindlichen Absichtserklärungen.1861 schafften die beiden Gemeinden sogar gegen den erklärten Willen Herzfeldsden gemeinschaftlichen Religionslehrer wieder ab, was die Braunschweiger Kreisdirektionveranlasste, in diesem Zusammenhang kritisch von gänzlichem Mangel an religiösemInteresse zu sprechen sowie von der Abneigung der israelitischen Glaubensgenossender verschiedenen Ortschaften, eine Verbindung einzugehen 39 • Zu einemganz ähnlichen Schluss gelangte auch der Landesrabbiner, wenn er 1879 in einemZeitungsartikel rückblickend feststellte: "Die meisten Juden offenbaren bis jetzt wenigSinn für Einordnung in einander, und noch weniger Sinn für Gemeinsames überdas Weichbild ihres Ortes hinaus"4o.Mehr Erfolg als mit der Schaffung von Gemeindeverbänden war Herzfeld mit derUnterrichtsversorgung ärmerer jüdischer Kinder auf dem Lande beschieden. Der fürdiesen Zweck 1853 von ihm begründeten Untcrstützungskasse flossen nicht nur freiwilligeGelder wohlhabenderer Gemeinden zu, sondern auch Beihilfen des Staatsministeriumsund Zinserträge von zu Wohltätigkeitszwecken gespendeten Nachlassvermögen.So konnte unvermögenden Gemeinden Jahrzehnte hindurch zu denGehältern der jüdischen Lehrer Zuschüsse gewährt werden; armen Kindern ländlicherJuden ohne Gemeindezugehörigkeit wurde es ermöglicht, in der ihnen nächstenSynagogengemcinde für die Dauer des Schulbesuchs eine Unterkunft zu finden oderin Seesen eines der jüdischen Institute zu besuchen. War eine Gemeinde in erreichbarerNähe, so wurde aus der Kasse das Schulgeld bezahlt. Nicht ohne Stolz konnte derLandesrabbiner 1879 in seinem Zeitungsartikel feststellen, dass seit nunmehr zweieinhalbJahrzehnten allen jüdischen Kindern die Gelegenheit gegeben worden war,zumindest Religionsunterricht regelmäßig zu erhalten. Noch bis in die zwanziger Jahredes 20. Jahrhunderts sollte die Unterstützungskasse Bestand haben 41 .Aus dem Meinungsstreit zwischen Reformern und Orthodoxen hatte sich Herzfcldseit den fünfziger Jahren zurückgezogen, ohne dass der Reformcharakter seinerAmtsführung darunter gelitten hätte. Er widmete sich seiner wissenschaftlichen Tätigkeitals Wirtschaftshistoriker der antiken Juden und verfasste 1879 als erster einevielbeachtete jüdische Handelsgeschichte; noch im gleichen Jahr wurde ihm vomBraunschweiger Herzog der Professorentitel verliehen. Kein Geringerer als TheodorMommsen bezeichnete ihn als "einen der ersten und zuverlässigsten jüdischen Geschichtsforscher"42.39 StAWf 12 Neu 13 Nr. 13422.40 Artikel in der Allgemeinen Zeitung des Judentums vom 11. 3. lR79, S. 1/i5.41 Zvi ASARIA (wie Anm. 22), S. 411.42 Nicolaus HWTGER (wie Anm. 1), S. 47; Kurt WILHELM (wie Anm. 29), S. 59, 63, Mommsen zitiertebenda, S. 70.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684116 Joachim SchmidAls der rührige Geistliche Levi Herzfeld am 11. März 1884 in Braunschweig starb,hatte er in seiner mehr als 40jährigen Tätigkeit - nicht zuletzt aufgrund persönlicherIntegrität - die anfangs noch umstrittene Stellung des Landesrabbiners festigen können.Sein Nachfolger wurde im Oktober 1884 der Theologe Dr. Gutmann Rülf, derdem kranken Herzfeld in seinen letzten beiden Lebensjahren bereits als Adjunkt zurSeite gestanden hatte und der dieses Amt bis 1915 innehaben sollte 43 • In seiner Amtszeiterlangten die jüdischen Gemeinden mit Erlass des Braunschweiger Staatsministeriumsvom November 1908 den Status einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft mitder daraus resultierenden Befugnis, ihre Angelegenheiten völlig selbständig zu regeln,lediglich dem herzoglichen Ministerium als obrigkeitlicher Instanz untergeordnet.Landesrabbiner Rülf erhielt nun ein Jahresgehalt von 1200 Mark, fast zur Hälftedurch Zinsen eines Dotationsfonds bestritten, während die Gemeinden nur noch mitder Restzahlung belastetet wurden. Als Rülf 1915 trotz schwerer Krankheit für einengefallenen Frontoffizier den Trauergottesdienst abhielt, brach er während der Predigtzusammen und verstarb. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung erhielt er einmilitärisches Begräbnis. Sein Nachfolger wurde der aus Hamburg stammende Dr.Paul Rieger, der letzte Landesrabbiner im Herzogtum Braunschweig 44 •4J Zvi ASARIA (wie Anm. 22), S. 407.« StAWf 12 Neu 13 NT. 13422, 13423 und 13410; Zvi ASARIA (wie Anm. 22), S. 408; Albert MARX (wieAnm. 1), S. 164; Walter HEINF.MANN, Erinnerungen eines Braunscbweiger Juden nach 30 Jahren inder Fremde. In: Brunsvicensia Judaica (wie Anm. 4), S. 110; Eike DIETI,RT (wie Anm. 3), S. 130.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Die Streitkräfte des Herzogtums BraunschweigAufbau und Organisation in der Zeitdes Deutschen Bundes 1815-1866 1vonRalph BurmesterDas Herzogtum Braunschweig gehörte zwischen 1815 und 1866 dem DeutschenBund an. Mit seiner Fläche von 3.690 qkm 2 und einer Bevölkerung, die zwischen1813 und 1875 von 209.500 3 auf 327.493 Einwohner stieg, gehörte es zu den kleinerenMitgliedern dieses Staatenbundes.Das Militärwesen dieses Kleinstaates ist abgesehen von einigen älteren, zu Beginndes 20. Jahrhunderts erschienenen Darstellungen aus der Feder altgedienter Offiziere,kaum näher beschrieben worden 4 • Die in jüngerer Zeit erschienene Darstellungvon Ortenburg 5 ist stark uniformkundlich ausgerichtet und geht, da sie sich auf dievorerwähnten älteren Werke stützt, nicht über deren Kenntnisstand hinaus.Im vorliegenden Aufsatz sollen die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Gestaltdes braunschweigischen Militärs nachgezeichnet werden. Neben den Bestimmungender Bundeskriegsverfassung des Deutschen Bundes waren dies die unbeschränkte Militärhoheitdes Landesherren und das in der Landesverfassung gegründete ständischeBudgetrecht. Während die Stärke und Zusammensetzung der Streitkräfte Braunschweigsim Deutschen Bund noch durch dessen Kriegsverfassung wenigstens auf dasDer vorliegenden Aufsatz stcllt in verdichteter Form Ergcbnisse meiner 1998/1999 an der Westfälischcn-Wilhclms-UnivcrsitätMünster erstellten Magisterarbeit über Aufbau und Organisation derStreitkräfte des Herzogtums Braunschweig von 1813 bis 1886 vor.Beiträge zur Statistik des Herzogtums Braunschweig, hrsg. v. Statistischen Büreau des Herzogl. Staatsministeriums,Heft IX, 1889, S. 25.Matrikel des Deutschen Bundes, nach den Beschlüssen der hohen Bundesversammlung in der 43. Sitzung1818 und der dritten Sitzung 1819. Als Abschrift im Bestand StAWf 26 Neu 1 Nr. 1054.• Insgesamt sind drei Werke 71lr Geschichte der einzelnen Waffengattungen erschienen: zur ArtillerieErnst ORTH, Geschichte der braunschweigischen Batterie in den Jahren 1809 und 1813-1913, Wolfenbüttel1913; zur Infanterie Gustav v. KORTZFLEISCH, Geschichte des Herzoglich BraunschweigischenInfanterie-Regiments und seiner Stammtruppen 1809-1902, 3 Bde., Braunschweig1896-1903; zur Kavallerie Graf v. SCHLIEFFE:-I-WIOSKA, Hundert Jahre Braunschweigische HusarenBd. I, 1809-1870 und MACKENSF.N v. ASTFELD, Bd. 2, 1870-1909, beide Bde. Braunschweig 1909.Relevante Informationen über den Aufbau der Kavallerie enthält nur der erste Band.Georg ORTENBURG, <strong>Braunschweigisches</strong> Militär, mit einem Anhang über Braunschweiger Kasernenvon Jürgen HODEMAcHER, Cremlingen 1987.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684118 Ralph Burmesterzu leistende Minimum festgelegt wurde und damit faktisch weitgehend als Obergrenzefixiert war, gab es keine konkreten Vorgaben für die Gestaltung der Militärpflicht,die Art des Personalersatzes, die Bewaffnung und Ausrüstung, das Disziplinarwesenund die Gerichtsbarkeit oder für die finanzielle Ausstattung des Militärs. Die Regelungdieser Notwendigkeiten, die sich aus den Bundesverpflichtungen ergaben, oblagallein der Kompetenz der gesetzgebenden Gewalt des Herzogtums, also der herzoglichenLandesregierung und der Ständeversammlung. Im begrenzten Rahmen diesesAufsatzes sollen vor allem die gesetzlichen Bestimmungen zur Militärpflicht und Aushebung,zur Militärgerichtsbarkeit und zur Finanzierung des Militärs dargestellt werden.Da in den etwa fünfzig Jahren des Deutschen Bundes für die braunschweigischenTruppen der Frieden den Normalzustand darstellte und die Veränderungen in derFormation und Organisation in den Kriegszeiten nur von temporärer Art waren, sollder Einsatz in den Feldzügen gegen Dänemark 1848 und 1849 hier unberücksichtigtbleiben.Zur Untersuchung der angesprochenen Schwerpunkte wurden in den Beständendes Niedersächsischen Staatsarchivs Wolfenbüttel 6 hauptsächlich die Akten desbraunschweigischen Staatsministeriums ausgewertet, da es als oberste Regierungsbehördedes Kleinstaates mit sämtlichen für das Militärwesen relevanten Angelegenheitenkonfrontiert wurde. Darüber hinaus wurden die Akten der ,Kriegskollegium' genanntenMilitärverwaltungsbehörde herangezogen, deren Bestände vornehmlich überdie innere Organisation der Streitkräfte Auskunft geben.Die Situation des Herzogtums und seiner Streitkräftenach dem Tod Herzog Friedrich Wilhelms 1815Das Herzogtum Braunschweig verlor am 16. 6. 1815 in der Schlacht von Quatrebrasseinen Landesherrn Herzog Friedrich Wilhelm. Die von ihm in der kurzen Zeit seitder provisorischen Wiederinbesitznahme seines Landes im November 1813 aufgebautenbraunschweigischen Streitkräfte bestanden zu diesem Zeitpunkt aus etwa7.300 Mann. Im Territorium des Herzogtums standen darüber hinaus noch fünf Batailloneder Reserve 7 •Für Karl, den noch unmündigen Sohn Herzog Friedrich Wilhelms übernahm GeorgIV, der bereits stellvertretend für seinen geistig umnachteten Vater als Prinzregentund ab 1820 als König England regierte, die Herrschaft über das Herzogtum Braunschweig.Mit der Führung der Regierungsgeschäfte beauftragte Georg IV. den GrafenErnst von Münster, den er als Bevollmächtigten für die Vormundschaft über Kar! einsetzte8 ., Bei Belegen abgekürzt als StAWf angegeben.7 Dorothea PUHLE, Das Herzogtum Braunschwcig-Wolfenbüttcl im Königreich Westphalen und seineRestitution. (= Beih. des BsJb. 5) Braunschweig 1989, S. 50 ff.8 Christof RÖMER, Braunschwcig, in : Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, ReiheB. hrsg. v. Thomas KLEIN, Rd. 16: Mitteldeutschland (kleinere Länder), Marburg/Lahn 1981, S. 35.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 119Die vormundschaftliche Regierung hatte nun auch die zukünftige Gestalt des nochin Feindesland stehenden braunschweigischen Militärs zu bestimmen. Dabei war sieim Gegensatz zum verstorbenen Landesherrn bestrebt, die Dimensionen der Streitkräfteim nun herrschenden Frieden den ökonomischen und personellen Gegebenheitendes Landes anzupassen. Um die Reorganisation und Verwaltung der Streitkräftezu leiten, wurde am 30. 1. 1816 von der vormundschaftlichen Regierung die Errichtungeiner neuen Militärverwaltungsbehörde, der Militär-Administrations-Kommissionverfügt9.Der neuen Behörde gelang innerhalb von zwei Wochen die Reduktion des Truppenkorpsauf ein Detachement Husaren von 100 Mann, eine ebenso starke Artillerie-Abteilungund vier Infanterie-Bataillone zu je 400 Mann lO • Um weitere Kosteneinzusparen, wurden in jedem Infanterie-Bataillon jeweils 240 Mann auf 11 Monatebeurlaubt 11. Den Generalstab beschränkte man auf das allernötigste Personal und ermahntedie braunschweigische Administration, mit möglichster Sparsamkeit die erforderlichenEinrichtungen provisorisch zu treffen 12.Die Streitkräfte des Herzogtums hatten somit in kurzer Zeit einen erheblichen Bedeutungsrückgangerfahren. Hatte Herzog Friedrich Wilhelm die Ressourcen seinesLandes während der zwei vorangegangenen Jahre vornehmlich für den Aufbau undden Unterhalt eines überproportional großen Truppenkorps aufgewendet, fiel dieneue Regierung in das andere Extrem und reduzierte das Landesmilitär auf kaumfunktionsfähige Rumpfeinheiten.Staatsrechtlich änderte sich die Situation des Herzogtums mit dem Eintritt in denDeutschen Bund 1815. Das Land war nun verpflichtet, sämtliche von der Bundesversammlungbeschlossene Gesetze umzusetzen. Darunter fielen auch die in der Bundeskriegsverfassungfestgelegten Bestimmungen des Bundes über Stärke und Organisationdes von den Gliedstaaten gemeinsam zu bildenden Bundesheeres 13 •Die Bundeskriegsverfassung und ihre näheren BestimmungenDie Entstehung der Bundeskriegsverfassung und ihrer näheren Bestimmungen ist ananderer Stelle schon hinreichend untersucht worden l4 • Hervorzuheben ist die relativ9 Schreiben der vormundschaftlichen Regierung über die Errichtung einer Militär-Administrations­Kommission an das Geheimmtskollegium v. 30. 1. 1816, StAWf 12 Neu 5 Nr. 5126.10 Siehe Gustav v. KORTZFLElSCII, Bd. 2 (wie Anm. 4), S. 132.11 Erlass der vormundschaftlichen Regierung v. 22. 1. 1816 sowie Geheimratskollegium an den Kommandeurdes Truppenkorps, General-Major Olfermann v. 23. 1. lIH6, StAWf 12 Neu 8 Nr. 44/2.12 Graf v. Münster an das Geheimratskollegium v. 30.1. 1816; der Generalstab bestand Ende Januar1816 aus 14 Offizieren und 19 Bediensteten, StAWf 12 Neu 8 Nr. 44/2.I3 Ernst Rudolf HUBER, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. 1, Reform und Restauration1789-1830, Nachdruck der zweiten, verbesserten Auflage, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1988,S.586.14 Siehe dazu u. a. Wulfgang KWL, Die Bundesmilitärkommission (1819-1866) als politisches Gremium.Ein Beitrag zur Geschichte des Deutschen Rundes, Frankfurt/Bem/Las Vegas 1977, S. 69-85;Elmar WIENHÖFER, Das Militärwesen des Deutschen Bundes und das Ringen zwischen Österreich undPreussen um die Vorherrschaft in Deutschland 1815-1866, (= Studien zur Militärgesch., Militärwis-


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684120 Ralph Burmesterlange Zeitspanne, die zwischen dem 1815 in der Wien er Schlussakte festgestelltenBedürfnis nach einer Militärverfassung für die Staaten des Deutschen Bundes 15 undihrer erst in den Jahren 1821 bis 1822 erfolgten Verabschiedung lag. Während dieserJahre war in etwa mit der Vorlage des Entwurfes des Bundesmilitärausschusses vom10. 10. 1818 der Rahmen der künftigcn Militärverfassung des Deutschen Bundes abzusehen16 • In Braunschweig begann die vormundschaftliche Regierung allerdings erstnach Bekanntwerden sämtlicher Bestimmungen der Bundeskriegsverfassung im Jahre1822 mit der Reorganisation der stark reduzierten Streitkräfte nach den Bundesvorgaben,wobei die Kavallerie als kostspieligste Waffengattung vorerst sogar nochausgespart blieb. Gegenüber der Zahl der bis dahin unterhaltenen Truppen stellte diein der Bundeskriegsverfassung vorgeschriebene Stärke des von Braunschweig zu stellendenKontingents eine erhebliche Steigerung und damit auch eine deutliche Kostenvermehrungdar. Die Zurückhaltung der vormundschaftlichen Regierung bei derUmsetzung dieser Bestimmungen wird vor dem Hintergrund ihrer primär auf dieKonsolidierung der Staatsfinanzen ausgerichteten Politik seit 1815 plausibel.Militärverwaltung und militärische SpitzengliederungBevor auf Inhalt und Ausführung der Bundeskriegsverfassung einzugehen sein wird,soll die Organisation der braunschweigischen Militärverwaltung und der militärischenSpitzengliederung skizziert werden.Die Geschäfte der Militärverwaltung oblagen der 1816 installierten Militär-Administrations-Kommission17, die ihrerseits dem Geheimratskollegium unterstellt war.Für die Musterung und Aushebung des militärischen Ersatzpersonals waren dieOberhauptmannschaften bzw. später die Kreisdirektionen zuständig. Sie unterstandendirekt dem Geheimrats-Kollegium bzw. Staatsministerium. Die Militär-Administrations-Kommissionbzw. das Kriegskollegium hatten jährlich die benötigte Aushebungszahlan das Geheimratskollegium bzw. Staatsministerium zu melden, und diesesveranlasste dann die Einberufung.Der Militär-Administrations-Kommission war der Kommandeur des Truppenkorpsdirekt unterstellt. Dies ändcrte sich, als 1822 dieser Posten vorübergehend aufgelöstwurde und danach die Kommandeure der einzelnen Waffengattungen der Militär-Administrations-Kommissionverantwortlich waren. Aber bereits im folgendenJahr änderte sich die Situation erneut mit der Wiedereinrichtung des Kommandeurpostensfür das gesamte Truppenkorps durch Herzog Karl 11 (Regierungszeitsensch. u. Konfliktforschung, Bd 1) Osnabrück 1973, S. 34-40, sowic Jürgcn ANGELOw, Von Wicnnach Königgrätz. Die Sicherhcitspolitik des Deutschen Bundes im europäischen Gleichgewicht(1815-1!l66), (= Beitr. zur Militärgesch., hrsg. v. Militärgesch. Forschungsamt, Bd. 52), München1994, S. 33-40.15 Deutsche Bundesakte v. 8. 6.1815, Art. 10; abgedruckt bei Ernst Rudolf Hl:BER, Dokumente zur deutschenVerfassungsgeschichte, Bd. 1, Deutsche Verfassungsdokumente 1803-1850, 3. neubearb. u.vcrm. Auflage, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1978, S. 78.16 Wolfgang KEUL (wie Anm. 14), S. 87.17 Zu Aufgabenbereich und Zusammensetzung dieses Gremiums siehe oben.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 1211823-1830)18, der die Befugnisse der Militär-Administrations-Kommission gleichzeitigum die Personalangelegenheiten 19 reduzierte und für diese den Korpskommandeurverantwortlich machte. Mit der 1826 erfolgten Umbenennung der Militär-Administrations-Kommissionin Kriegskollegium fiel dieser Behörde wieder die Führungder gesamten Militärverwaltung zu.Die Kommandoebene des Truppenkorps gliederte sich nun in einen Kommandeurdes aktiven Korps, der erneut für die Geschäfte sämtlicher Truppenteile verantwortlichwar und einen Kommandeur der Reserve 20 • Der Kommandeur des aktiven Korpsstand sowohl in direktem Kontakt zum Kriegskollegium als auch zum Landesherrn.Übersichtlicher wurde die Gliederung der Militärverwaltung und militärischenSpitze erst nach der Regierungsübernahme durch Herzog Wilhelm (Regierungszeit1830-1884). Die Stellung und der Aufgabenbereich des Kriegskollegiums bliebebenso unverändert wie die Funktion der mittleren und unteren Verwaltungsebenenbei der Musterung und Aushebung. Dem Kriegskollegium, bestehend aus zwei Stabsoffizieren,zwei weiteren Offizieren und einigen Bediensteten, unterstanden dieKriegskasse, die Zeughausdirektion, die Mondierungskommission, die KasernenundMagazinverwaltung, die Militärhospitalverwaltung sowie die Militärgesundheitskommission21 •Dem Herzog stand zur Ausübung seiner militärischen Aufgaben und Rechte dieGeneraladjutantur, bestehend aus einem Generaladjutanten und mehreren Flügeladjutanten,zur Seite. Der Kommandeur des aktiven Korps war unmittelbar dem Landesherrnunterstellt und war für alle dienstlichen Angelegenheiten der ihm unterstelltenTruppen zuständig. Ihm waren sowohl die Kommandeure der einzelnen Truppenabteilungenals auch der aus zwei Offizieren bestehende Generalstab unterstellt 22 .Zum Stab des Truppenkorps gehörten ein Stabs-Auditeur für die Rechtspflege, einStabsarzt für die Leitung des Gesundheitswesens, ein Hauptmann und ein Leutnant,die für sämtliche administrativen Belange des Truppenkorps zuständig waren, sowieein Stabs-Adjutant, dem seine Aufgaben direkt vom Kommandeur des aktiven Korpszugewiesen wurden 23 •Die Garnisonen in Braunschweig und Wolfenbüttel wurden durch Stadt- oder auchGarnisonskommandanten befehligt, denen sämtliche Aufgaben bezüglich der Organisationdes Garnisonsdienstes übertragen wurden 24 • Der Stadtkommandant vonIM Gustavv. KORTZFLEISCH, Bd. 2 (wie Anm. 4), S. 149.19 Im Ressort der Militär-Administrations-Kommission verblieben lediglich Entlassungen und Verabschiedungenvon Unteroffizieren und Mannschaften. Ebd.20 Gustav v. KORTZFLElSCIf, Bd. 2 (wie Anm. 4), S. 159.21 Da auf diese Einrichtungen im Rahmen dieser Arbeit nicht weiter eingegangen wird, sei auf die detaillierteDarstellung bei Jacobi verwiesen. B. JACOBI, Das zehnte Armee- Corps des deutschen Bundesheeres.Kriegs-Verfassung und Verwaltung seiner Contingente, 2. AufI., Hannover 1858, S. 148 ff.22 Ebd. S. 146 f.23 Ebd.24 Ebd. S. 147.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684122 Ralph BurmesterWolfenbüttel war dabei stets seinem Kollegen in Braunschweig unterstellt 25 • Letztererbesaß wie die Kommandanten des aktiven Korps und der Reserve das Recht zur Einberufungvon Kriegsgerichten 26 •Stärke und Formation des Kontingentsnach den Bestimmungen der BundeskriegsverfassungDirekte Relevanz für die Organisation der braunschweigischen Streitkräfte besaßenvor allem die Bestimmungen der Bundeskriegsverfassung über Stärke und Zusammensetzungdes neu zu bildenden Kontingents. Die Stärke des Hauptkontingents warauf 1 %, die der Reserveformation auf 0,33 % der Bevölkerung festgelegt worden 27 •Das Hauptkontingent hatte sich zudem nach einem festgelegten Verteilungsschlüsselvon 1/7 Kavallerie, je 36 Mann Bedienpersonal für die zwei Stück Geschütze pro1000 Mann Kontingentsstärke und aus dem verbleibenden Rest als Infanterie zusammenzusetzen,wobei diese wiederum zu 1 % aus Pionieren und zu 0,2 % aus Jägernoder Scharfschützen zu bestehen hatte 28 •Neben dieser komplexen Regelung der numerischen Anteile der einzelnen Waffengattungenfür jedes Kontingent gab die Bundeskriegsverfassung auch den Rahmender zu bildenden Formationen vor. Für die Infanterie wurde die Stärke einer Kompanieauf mindestens 150 Mann, die eines Bataillons auf nicht weniger als 800 Mannfestgelegt. Ein Regiment hatte aus zwei oder mehr Bataillonen zu bestehen. Bei derKavallerie sollte die Schwadron analog zur Infanteriekompanie 150 Mann nicht unterschreiten.Zur Bildung eines Kavallerieregiments waren vier Schwadronen erforderlich.Eine Artilleriebatterie musste sechs bis acht Stücke umfassen 29 • Um einenselbständig bestehenden Truppenkörper bilden zu können, schrieb die Bundeskriegsverfassungfür die Infanterie eine Mindestzahl von 400 Mann, für die Kavallerie interessanterweiseeine Mindestzahl von 300 Pferden vor 30 •Dies waren die für die zukünftige Organisation der braunschweigischen Streitkräfteverbindlichen Bundesvorgaben. Den Gliedstaaten blieb es freigestellt, über dieses fixierteMinimum weitere Truppen aufzustellen und zu unterhalten. Auch fielen sämtlicheRegelungen bezüglich der Militärpflichtigkeit der eigenen Bevölkerung, sowiedie Ausgestaltung der Militärgesetzgebung und Militärgcrichtsbarkeit in die alleinigeZuständigkeit der Gliedstaaten 3 !.25 Diese schon 1816 von der vormundschaftlichen Regierung getroffene Regelung bestand bis zum Eintrittdes Herzogtums in den Norddeutschen Bund. Schreiben der vormundschaftlichen Regierung andas Geheimratskollegium v. 30. 1. 1816, StAWf 12 A Neu 5 Nr. 5126.2l. Verordnung, die Militär-Strafen und Processe betreffend. v. 29. 10. 1821, GVS 1821. S. 250.27 Bundeskriegsverfassung (Nähere Bestimmungen) § 1.28 Ebd., § 20.29 Ebd., § 24.30 Ebd., § 25.31 Siehe Ernst Rudolf HUBER, Verfassungsgeschichte, Bd. 1 (wie Anm. 13), S. 610.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 123Das Kantonreglement von 1821Noch vor der Neuformation des braunschweigischen Kontingents nach den Bestimmungender Bundeskriegsverfassung wurden die den militärischen Personalersatz betreffendengesetzlichen Regelungen überarbeitet. Bis zum Erscheinen eines neuen, inhergebrachter Form ,Kanton-Reglement' genannten Rekrutierungsgesetzes wurdenach den Prinzipien der provisorischen herzoglichen Verordnung vom 2. 1. 1814 verfahren.Offenbar erwies sich diese Verordnung, deren Zweck ursprünglich die effektiveErfassung des für den bevorstehenden Feldzug tauglichen Personals war, in denfolgenden Friedensjahren als weniger geeignet. Im August 1817 sprach der Kommandeurdes aktiven Korps in einer Eingabe an die Militär-Administrations-Kommissiondie Vermutung aus, dass die in letzter Zeit stark zugenommene Zahl an Desertionendurch eine fehlende gesetzliche Regelung sowohl über die Dauer als auchdie Zeit der Aushebung und Ergänzung der Truppen verursacht worden sei 32 •Die Militär-Administrations-Kommission schlug daraufhin dem Geheimratskollegiumdie Abfassung eines neuen Rekrutierungsgesetzes vor, zu dem sie auch einenEntwurf vorlegte 33 • Diese Bestrebungen hatten vorerst aber nicht die von der Militärverwaltunggewünschte Wirkung. Bezugnehmend auf den Entwurf eines neuen Rekrutierungsgesetzesund eventuell um an die Problematik zu erinnern, regte die Militär-Administrations-Kommissiongegenüber dem Geheimratskollegium 1819 dieEinrichtung von Verzeichnissen dienstpflichtiger Männer an, um so eine spätere Aushebungzu erleichtern 34 •Auf diese Weise war neben der immer konkretere Form annehmenden Wehrverfassungdes Deutschen Bundes auch ein landesspezifischer Handlungsbedarf für dieEntstehung des neuen Rekrutierungsgesetzes vom 30. 7. 1821 verantwortlich. In dessenPräambel wird, unter Bezugnahme auf die in der Bundesakte von 1815 und denBundesbeschluss von 1818 festgestellte Verbindlichkeit zu einer gemeinschaftlichenVerteidigung, sowol [siel] des ganzen Deutschen Vaterlandes, als auch eines jeden einzelnenBundesstaates die Erfordernis eines Gesetzes über die Militärpflichtigkeit derbraunschweigischen Landeseinwohner konstatiert 35 .Zu diesem Zeitpunkt waren zwar die Bundesbestimmungen über Zusammensetzungund Stärke der einzelnen Bundeskontingente bereits publiziert, jedoch vonbraunschweigischer Seite noch nicht umgesetzt worden. Konform mit den Bestimmungender Landschaftsordnung wurde das neue Rekrutierungsgesetz mit Beteiligungder Landstände erarbeitet und verabschiedet 36 • Im Unterschied zu der voran ge-32 Generalmajor Olfermann an die Militär-Administrations-Kommission v. 11. 8. 1817, StAWf 12 Neu 8Nr.57a.JJ Militär-Administrations-Kommission an Geheimratskollegium v. 15. 11. 1817, StAWf 12 Neu 8Nr.57a.J4 Militär-Administrations-Kommission an Geheimratskollegium v. 26.4. 1819, StAWf 12 Neu 8Nr.57a.JS Verordnung, das Canton-Reglement betreffend. D.D. Carlton-House, den 3üten Julius 1821, GVS1821, S. 167-201.J6 Ebd., S. 168.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684124 Ralph Burmestergangenen Verordnung waren von nun an lediglich die Männer im Alter zwischen 20und 25 Jahren prinzipiell dienstpflichtig 37 .Die Bandbreite der Exemtionen belegt die Rücksichtnahme des Gesetzgebers gegenüberden wirtschaftlichen Interessen der Betroffenen, deren Beitrag zur ökonomischenEntwicklung des Landes sowohl von den Landständen als auch der vormundschaftlichenRegierung höher veranschlagt wurde als der direkte militärische Nutzendieser Personengruppe 38 •Hier unterschied sich Braunschweig nicht von der Praxis anderer deutscher Staaten,wie z. B. dem benachbarten Königreich Hannover 39 • In diesem Zusammenhangkann vermutet werden, dass das Motiv der Wehrgerechtigkeit bei der Abfassung desneuen Rckrutierungsgesetzes keinen bzw. einen nicht messbaren Einfluss besaß. DieZulassung des Lostausches und der Stellvertretung untermauert diese These 40 • Eineangedeutet hohe, wenngleich auch nicht exakt quantifizierte Beurlaubungsquote beiden tatsächlich zum Militärdienst eingezogenen Rekruten 41 lässt ihrerseits daraufschließen, dass der Gesetzgeber die militärpflichtige Bevölkerung nicht mehr als unbedingtnötig den aus dem Militärdienst resultierenden Unannehmlichkeiten aussetzenwollte und er generell die Bedeutung der Streitkräfte den übrigen sozio-ökonomisehenInteressen unterordnete.Daneben müssen als weiteres wesentliches Motiv für die extensive Beurlaubungspraxisdie durch sie herbeigeführten Einsparungen für die Staatskasse erwähnt werden.Sowohl die vormundschaftliche Regierung als auch die Vertreter der Landständewaren insbesondere während der ökonomisch schwierigen Phase nach Kriegsende ander Ausnutzung dieser explizit in der Bundeskriegsverfassung erwähnten Möglichkeitder Ausgabenbegrenzung interessiert 42 •37 Hier muss allerdings auf die veränderten Rahmenbedingung hingewiesen werden, denen die RekrutierungIRl4 gegenühcr dem Ersatzwesen 1821 unterworfen war. Die Verordnung von 1814 griff vordem Hintergrund des Kriegszustandes auf die Altersgruppe der 18-45-Jährigen zurück und hatte trotzerheblicher personeller Verluste während dcr französischen Besatzung ein vielfach größeres Kontingentaufzustellen als es die Rundesbestimmungen von 1821 erforderten. Das Rekrutierungsgesetz vonlB21 weitet den Kreis der Dienstpflichtigen im Kriegsfalle auf die Altersgruppe der 19-27-Jährigenaus. Ebd., S. 169.38 Hierzu ebd., S. 173-177.39 Nach den Bestimmungen des hannoverschen Dicnstgesctzes von IB20 "unterlagen alle Inländer derWehrpflicht; eximiert waren nur die Angehörigen des königlichen Hauses und der standesherrlichenFamilien. Ferner waren einige ökonomisch, fiskalisch oder kulturell wichtige Berufsgruppen von derDienstpflicht befreit oder galten zumindest als vorläufig befreit. U Bemhard SICKEN, Die Militärverwaltung,Behördliche Raumorganisation seit 1800, Grundstudie 12, Veröff. der Akademie für Raumforschungund Landesplanung, Bd. 55, Hannover 19B2, S. 49.40 Verordnung (wie Anm. 35), S. 186 f.41 In Friedenszeiten behält das active Korps nur so viel Soldaten bei den Fahnen, aL~ es der Dienst nothwendigmacht, und beurlaubt die übrigen in ihre Heimath,(. ..). Ebd., S. 171.42 ~Zur Einsparung des Soldes und der Verpflegung kann zwar im Frieden bei allen Waffengattungeneine zeitliche Beurlaubung stattfinden; ein Theil der Mannschaften, so wie der Dienstpferde, muß jedochstets bei den Fahnen bleiben. U Bundeskriegsverfas.~ung (Nähere Bestimmungen) § 30.2.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 125Die Militärpflicht betrug in Friedenszeiten fünf Jahre,43 nach deren Ablauf der MilitärpflichtigeAnspruch auf Verabschiedung hatte 44 • Generell hatte die Aushebungauf der Grundlage der in den Gemeinden oder Distrikten erstellten Kantonrollen jeweilsim März durch spezielle Kantonkommissionen zu erfolgen 4 5, die über Tauglichkeitund Verwendung der Militärpflichtigen zu entscheiden hatten.Organisation der Truppenkörpernach den Bestimmungen der BundeskriegsverfassungGemäß der bereits 1818/19 durch Bundesbeschluss festgestellten Matrikel wurde dieStärke des von Braunschweig für das Bundesheer zu stellenden Streitkräftekontingentsauf der Grundlage der Einwohnerzahl von 209.600 berechnet 46 • Wie bereitsanfangs erwähnt, hatte nach den Vorgaben der Bundeskriegsverfassung das aktiveKorps ein Prozent der Einwohnerzahl, für Braunschweig also 2096 Mann, stark zusein. Im August 1821 unterbreitete das braunschweigische Geheimratskollegium KönigGeorg IV. Vorschläge zur künftigen Organisation der Truppe 47 , die sich eng amInhalt der erst 1822 endgültig beschlossenen näheren Bestimmungen zur Bundcskriegsverfassungorientierten. Zwar genehmigte Georg IV. die Vorschläge des Geheimratskollegiums,doch bis zur endgültigen Neuformation der Streitkräfte nach denBestimmungen der Bundeskriegsverfassung dauerte es noch bis zum März 1822 48 •Mit Bezug auf den Gesetzkraft erhaltenden Bundesbeschluss vom 12. 4. 1821 teiltedie vormundschaftliche Regierung der Militär-Administrations-Kommission am25. 3. 1822 die voraussichtlich vorzunehmende Neuformation des braunschweigischenTruppenkorps nach den Bestimmungen der Bundesversammlung mit und batum eine umgehende gutachtliche Äußerung zu diesem Formationsentwurf durch dieMilitär-Administrations-Kommission 49 • Diese legte dem Geheimrats-Kollegium am2. 4. 1822 und am 27. 4. 1822 zwei Gutachten vor, die einen prinzipiell gegenüber dervormundschaftlichen Vorlage unveränderten Formationsentwurf enthielten 5o , der am43 Verordnung (wie Anm. 45), S. 169.44 Ebd., S. 170.4S "Diese Commission soll in den Kreisgerichten bestehen: aus dem Oberhauptmann, einem Staabsoffieierund einem Kreisbeamten, und endlich aus dem Kreis-Physicus (...)." Ebd., S. 179. Die Zusammensetzungder Rekruticrungskommissionen zu drei Personen, von denen eine dem Militär anzugehörenhatte, änderte sieh also gegenüber 1814 nicht... Kopie der Matrikel des Deutschen Bundes nach den Beschlüssen der Bundesversammlung in der43.Sitzung v. Jahre 1818 und der 3. Sitzung v. Jahre 1819, StAWf 26 Neu 1 Nr. 1054. Zur Bundesmatrikelsiehe auch Ernst Rudolf HUBER, Verfassungsgeschichte, Bd. 1 (wie Anm. 13), S. 611, sowieDf.Rs.: Dokumente zur deutschen Verfassungsgeschichte, Bd. I, 3. neubearbeitete u. vermehrte Auflage,Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1978, Nr. 41 Matrikel des Deutschen Bundes, S. 129.47 Schreiben des Geheimratskollegiums an König Georg IV. v. 10. 8.1821, StAWf 12 Neu 8 Nr. 38.48 Ebd.49 Weisung Georg IV. an die Militär-Administrations·Kommission v. 25.3. 1822, SIAWf 12 Ncu 8Nr. 38 und StAWf 26 Neu 1 Nr. 1054.50 Bericht der Militär-Administrations-Kommission an das Geheimratskollegium v. 2. 4. 1822, StAWf 12Neu 8 Nr. 38; Rericht der Militär-Administrations-Kommission an das Geheimratskollegium v. 27.4.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684126 Ralph Burmester3. 5. 1822 von der vormundschaftlichen Regierung genehmigt und innerhalb von zweiWochen umgesetzt wurde 51 •Das braunschweigische Truppenkorps bestand fortan aus dem vorgeschriebenenBundeskontingent und gliederte sich wie folgt:Die Kavallerie wurde vorerst provisorisch zu 1/7 des Gesamtkontingents auf 299Mann festgelegt, wovon 248 Gemeine waren und der Rest aus Offizieren und Unteroffizierenbestand. Gegliedert wurde die Kavallerie in zwei Schwadronen zu je 144Mann. Der Stab der Abteilung sollte weitere elf Mann umfassen, während der Pferdebestandauf 319 ausgewiesen wurde und damit die für einen eigenständigen Truppenkörpernach den Bestimmungen der Bundeskriegsverfassung vorgeschriebeneMindestzahl übertroffen hätte 52 • Aus finanziellen Gründen wurde dieser Formationsetatvorerst aber nicht umgesetzt und die braunschweigische Kavallerie existierte weiterhinnur als berittene und über das ganze Land verteilte Polizeitruppe 53 •Bei der Infanterie fielen sechs Kompanien fort und aus den zwei Brigaden wurdeein Regiment gebildet. Dieses neu formierte Infanterieregiment bestand aus zwei Bataillonenzu fünf Kompanien. Da jede Kompanie 162 Mann umfasste und jeder Bataillonsstabaus sieben Mann, der Regimentsstab aus fünf Mann bestand, belief sichdie Personalstärke der Infanterie auf 1646 Kombattanten 54 •An Nichtstreitbaren zählten zum Infanterieregiment noch ein Auditeur sowie 30Houboisten. Der Personalbestand der Artillerie betrug zur Bedienung der vorgeschriebenenZahl von Geschützen 151 Mann 55 •Effektive Stärke der braunschweigischen Streitkräftenach der Neuformation von 1822Die Stärke des braunschweigischen Truppenkorps betrug seit dem 15. Mai 1822 formaldie vom Deutschen Bund geforderte Zahl von 2096 Kombattanten. Gegenüberden insgesamt ca. 1800 Mann, die das aktive Korps seit 1816 bildeten, bedeutete dieneue Organisation der Streitkräfte nach den Vorgaben der Bundesversammlung einedeutliche Erhöhung des personellen Bestandes. Während die Stärke der Artillerie et-1822 sowie die Antwort der vormundschaftlichen Regierung im Auftrage Georg IV., unterzeichnetdurch Geheimrat Schmidt-Phiscldeck v. 3. 5. 1822, StAWf 26 Neu I Nr. 1054." Gustav v. KORTZFLF.ISCH, Bd. 2 (wie Anm. 4), S. 145.52 Siehe oben.53 Siehe dazu v. SCHLIHHN-WIOSKA, Bd. 1 (wie Anm. 4), S. 171.54 Diese Zahl umfasst sowohl die geforderten 1544 Mann Linien-Infanterie als auch die Jäger- (81Mann) und Pionier-Abteilung (21 Mann)." Weisung der Militär-Administrations-Kommission an den Kommandeur des aktiven Korps, Oberstleutnantv. Wachholtz, zur Neuformation der Truppe v. 8. 5. 1822, StAWf 26 Neu 1 Nr. 1054. DieWeisung entspricht inhaltlich exakt dem am 3.5. von der vormundschaftlichen Regierung genehmigtenFormationsentwurf der Militär-Administrations-Kommission v. 27.4. 1822, ebd.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 127was zunahm und die Stärke der Infanterie in etwa gleich blieb, erhöhte sich jene derKavallerie beträchtlich, allerdings in Bezug auf die damit verbundenen Kosten nichtohne Widerstand der braunschweigischen Administration 56 •Bei der Bewertung dieser Zahlenangaben hat man jedoch stets zu beachten, dass essich dabei um die jeweilige Soll stärke des Truppenkorps handelt. Wie bereits dargelegt,war die Beurlaubungsquote bei der Infanterie seit 1816 relativ hoch. Von 1600Mann waren lediglich 320 ständig im Dienst, so dass inklusive der jeweils 100 Mannstarken Artillerie- und Kavallerieabteilungen insgesamt ca. 520 Mann die effektiveFriedensstärke der braunschweigischen Streitkräfte ausmachten.Nach den Bestimmungen der Bundeskriegsverfassung 57 und den vormundschaftlichenVorgaben konnten bei der Infanterie 5/6 der einfachen Mannschaften beurlaubtwerden, was von ca.1440 Mann nur etwa 240, also weniger als nach der alten Formation,zu dauerhafter Präsenz verpflichtete. Bei der Artillerie, die von den geforderten151 Mann lediglich einen Kader von 50 Mann ständig im Dienst behielt 58 , fiel die Reduktionder effektiven Stärke ebenfalls deutlich aus. Wenngleich bei der verdreifachtenStärke der Kavallerie nach den Bundesvorgaben im Normalfall immerhin zweiDrittel ständig im Dienst zu halten waren, so lässt sich vor dem Hintergrund, dass dieKavallerie in der von der Bundeskriegsverfassung geforderten Form bis 1825 nichtexistierte und bis dahin nur aus gut 100 Berittenen bestand, insgesamt eine weitereReduktion der effektiven Stärke der braunschweigischen Streitkräfte durch die teilweiseerfolgte Umsetzung der Bestimmung der Bundeskriegsverfassung konstatieren.Die Reserve des Infanterieregimentes hatte nach Bundesvorgaben aus etwa 550Männern zu bestehen. In Braunschweig wurde jedoch nur ein aus Offizieren und Unteroffizierenbestehender Kader von 64 Mann gebildet 59 • Für die Kavallerie und Artilleriewären nach den Bestimmungen der Bundeskriegsverfassung ca. 99 bzw. 44Mann als Reserve bereitzuhalten gewesen, zu deren Aufstellung allerdings keinerleiAnstalten gemacht wurden.Wenn bei der generellen Verringerung der effektiven Personalstärke durch weitgehendeBeurlaubungen, die mit der Neuformation der Streitkräfte einherging, von obrigkeitlicherSeite die Möglichkeit zur Weiterführung der "gewöhnlichen Beschäftigung"60durch die Beurlaubten als positive Auswirkung explizit erwähnt wurde, kanngleichwohl die dadurch den Staatsfinanzen zugute kommende Einsparung als Motivnicht unerwähnt bleiben. Inwieweit die hohe Beurlaubungsquote bei den Mannschaftsdienstgradentatsächlich begrüßt und zur Aufnahme bzw. Weiterführung pri-" Siehe dazu die schon elWähnten Bemühungen des Geheimratskollegiums zur Reduktion des vonBmunschweig zu stellenden Kavalleriekontingents in Vorfeld der Neuformation 1821, StAWf 12 Neu 8Nr.38." Bundeskriegsverfassung (Nähere Bestimmungen), § 31.58 Wer neben den vier etatmäßigen Offizieren der Artillerieabteilung und 43 Gemeinen und Unteroffizierenzu diesem Kader zählte, kann aus den Ouellen nicht sicher eruiert werden. Vgl. StAWf 26 Neu 1Nr. 1054.59 Militär-Administrations-Kommission an den Kommandeur des aktiven Korps v. Bernewitz v. 8.5.1822, SIAWf 26 Neu 1 Nr. 1054. Siehe auch Gustav v. KORTZFLEISCH, Bd. 2 (wie Anm. 4), S. 144.60 Gustav v. KORTZFLEISCII, Bd. 2 (wie Anm. 4), S. 144.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684128 Ralph Burmestervatwirtschaftlicher Arbeitsverhältnisse genutzt werden konnte, muss hier jedoch unbeantwortetbleiben.Die Situation der ,überkomplctt' gewordenen OffIziere kann ebenfalls nur unzureichendbeleuchtet werden. Die Auflösung von sechs Infanteriekompanien und derWegfall des Brigade-Kommandos führte zu einer weiteren Reduktion des Offizierskorps,die sich nicht völlig durch Versetzungen zur Reserve kompensieren ließ 61 • Ungeklärtbleibt allerdings, ob das Wartegeld - analog zu der Verfahrensweise 1816 -dem halben Sold entsprach, oder ob entsprechend den vormundschaftlichen Vorgabenden überzählig gewordenen Offizieren (bei Verpflichtung zu ständiger Bereithaltung)vorerst die vollen Bezüge belassen wurden. 62 Insgesamt fällt auf, dass sowohldas untersuchte administrative Quellenmaterial wie auch die herangezogene Literaturden sozialen Auswirkungen der durch die Reorganisationen hervorgerufenen Personalverringerungenkaum Aufmerksamkeit schenkt.Militärstrafgesetzgebung und JustizAnalog zur Reform des Rekrutierungsgesetzes unterlagen auch die Kriegsartikel imVorfeld der Neuordnung der Organisation der braunschweigischen Streitkräfte nachden Vorgaben des Deutschen Bundes einer Reform. In Anlehnung an die Bestimmungender erneuerten Landschaftsordnung, die die Beratung aller das Rechtswesenbetreffenden Gesetze durch die Landstände vorschrieb 63 , wurden die neuen Kriegsartikelin Abstimmung mit den Landständen erlassen 64 • Ziel der Novellierung derKriegsartikel, die bezüglich des Kataloges strafwürdiger Vergehen nur geringfügigvon ihren Vorgängern abwichen, war die Anpassung der militärischen Disziplinarordnungan die Kriegsverfassung des deutschen Bundes und die Erfüllung ihrer Bestimmungen65 •Im Gegensatz zu den in Kriegszeiten erlassenen Artikeln des Jahres 1814 differenziertendie neuen Kriegsartikel bei der Bemessung des Strafmaßes in der Regel zwischenVerfehlungen, die in Kriegs- oder Friedenszeiten begangen wurden. Die Härteder angedrohten Sanktionen erfuhr im Frieden meist eine erhebliche Reduzierung gegenüberden für den Kriegsfall vorgesehenen Strafen, wobei der Spielraum der Straf-61 Ebd. S. 144 u. S. 145 f. Allerdings nennt v. KORTZFLEISCH, Bd. 2 (wie Anm. 4), neben einer ~großenZahl" von Offizieren, die auf Wartgeld gesetzt wurden (5. 144) noch weitere 10 Offiziere und 8 Stabssergeantenals "vorerst überzählig"(S. 146). Exaktere Angaben lässt auch das untersuchte Quellenmaterialnicht zu.6' Eine entsprechende Weisung enthalten die von der vormundschaftlichen Regierung sanktionierten Instruktionender Militär-Administrations-Kommission an den Kommandeur des aktiven Korps v.8. Mai 1822, StAWf 26 Neu 1 Nr. 1054.63 Landschaftsordnung von 1820, § 26 und § 27, GVS 1820, S. 34.64 Kriegsartikel v. 29. 10. 1821, GVS 1821, S. 203.(,5 Ebd.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 129zumessung durch die Konkretisierung des dem jeweiligen Normverstoß zugeordnetenStrafmaßes geringer wurde 66 •Eine deutliche Erleichterung erfuhren die Lebensumstände des gemeinen Soldatenzweifellos durch die insgesamt milderen Strafandrohungen bei Bagatellen und minderschwerenNormverstößen sowie insbesondere durch das Verbot der Prügelstrafe 67 •Während die angedrohten Strafen für Kapitalverbrechen in den Kriegsartikeln von1821 sowohl für Mannschaftsdienstgrade und Unteroffiziere wie auch Offiziere gleichhoch waren, erfuhren insbesondere Offiziere bei weniger schweren Vergehen Vergünstigungengegenüber den restlichen Angehörigen der bewaffneten Macht. Hausarrest,Degradation und die Drohung mit abschiedsloser Entlassung aus dem Dienstverhältnisstellten in den Kriegsartikeln oft verwendete Sanktionsmechanismen für die Angehörigedes Offizierskorps dar, die auf diese Weise gewöhnlichem Arrest oderschweren Strafarbeiten entgehen konnten 68 •Gleichzeitig mit den novellierten Kriegsartikeln wurde auch eine neue MilitärprozessordnungpUbliziert 69 • Fortan unterteilte sich die Zuständigkeit für die Untersuchungund Beurteilung von Vergehen und Straftaten je nach Schwere des unterstelltenNormverstoßes in Kriegs- und Standgerichte. Kriegsgerichte konnten vomKommandeur des aktiven Korps, dem Kommandeur der Reserve und dem Stadtkommandantenvon Braunschweig einberufen werden 70. Standgerichte konnten vonjedem Kommandeur eines eigenständigen Truppenteils bis auf Bataillonsebene undvom Stadtkommandanten Braunschweigs einberufen werden. Obwohl die personelleZusammensetzung der Kriegsgerichte immer vom Rang des Angeklagten abhing, gehörtenihnen durchweg mehr und auch höhere Chargen an als den Standgerichten 7 !.Die 1855 veröffentlichten Kriegsartikel wiesen im Vergleich zu ihren 1821 erlassenenVorgängern keine relevanten Veränderungen auf und können mit ihren geringfügigenModifikationen eher als Gedächtnisauffrischung für die Truppe denn als wirklicheNeuordnung der disziplinarischen Normen gelten 72 •.. Statt der HH4 oft verwendeten Formulierung, dass die Strafe "nach Ermessen" zu bestimmen sei, findetsich dieser Passus 1821 kaum noch. Nach Art. 69 der Kriegsartikel von 1814 (s.o.) konnte bei derBestrafung "nach Ermessen" jedoch ausdrücklich niemals die Todesstrafe verhängt werden. Inwieweitdiese Regelung und die sehr viel konkrete Strafzumessung der Artikel von 1821 eine Reaktion aufeventuell konstatierte oder befürchtete Willkür seitens der jeweiligen Vorgesetzten war, kann hiernicht ermittelt werden.67 Kriegsartikel von 1821, Art. 100, GVS 1821, S. 2236ll Ebd., passim.69 Vgl. Verordnung, die Militär-Strafen und Processe betreffend, v. 29. 10.1821, GVS 1821, S. 248-275.70 Ebd., S. 250.71 Vgl. ebd., S. 259 u. S. 273.72 Vgl. Kriegsartikel v. 12.7. 1855, GVS 1855, S. 212-237.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684130 Ralph BurmesterDie Integration des braunschweigischen Kontingentsin die 1. Division des 10. BundesarmeekorpsNach den Bestimmungen der Bundeskriegsverfassung hatten das Königreich Hannoverund das Herzogtum Braunschweig gemeinsam aus ihren Kontingenten die ersteDivision des 10. Bundesarmeekorps zu bilden und sich über deren innere Organisationzu verständigen 73 • Gegenüber beispielsweise der 2. Division dieses Armeekorps,die aus insgesamt sieben Einzelkontingenten gebildet werden sollte, lag der Schlussnahe, dass es Hannover und Braunschweig als alleinige Kontingentsmächte der 1. Divisionrelativ leicht haben würden, ihre Kontingente aufeinander abzustimmen, insbesonderevor dem Hintergrund der Herrschaftsausübung in beiden Staaten durchGeorg IV.Bereits zu Beginn des Jahres 1822, also noch vor der Reorganisation der braunschweigischenTruppen, trat man von hannoverscher Seite an das Geheimratskollegiumheran zwecks Verhandlungen über die Organisation der gemeinsamen Division 74 •Die daraufhin beginnenden Verhandlungen finden jedoch erst im Jahre 1843, also gutzwanzig Jahre nach dem Beginn der Unterredungen, mit der Unterzeichnung der,Schlußacte zur Regulierung der inneren Verhältnisse der 1. Division des 10. Bundes­Armeecorps' ihren Abschluss 75 •Eine Erklärung für den schleppenden Fortgang der Verhandlungen bieten dieSpannungen, die während der Regierungszeit Herzog Karls H. zwischen Hannoverund Braunschweig - vor allem seit 1826 - auftraten 76 • Erst nach der Wiederaufnahmeder bilateralen Gespräche über die innere Organisation der gemeinsamen Divisionim Jahre 1831 erhielten die Verhandlungen durch die veränderte politische Situationin Braunschweig als Folge der Regierungsübernahme I lerzog Wilhelms ernsthaftenCharakter und einen neuen Schwerpunkt.Dem Herzog lag sehr viel daran, die Selbständigkeit seines Kontingentes innerhalbder Divisions-Organisation weitestgehend zu erhalten, was ihm in den wesentlichenPunkten auch gelang. Die teilweise sehr komplexen Inhalte sollen hier aber nicht detailliertwiedergegeben werden, zum al die Ergebnisse dieses Verhandlungsmarathonsin Friedenszeiten nur geringfügige spezifische Auswirkungen auf die Streitkräfte derSignatarstaaten hatten. Braunschweig hatte für die gemeinsame Division drei SchwadronenKavallerie, drei Bataillone Infanterie, eine Batterie zu sechs Geschützen sowieeine Pionierabteilung zu stellen.Nach den Bestimmungen der Bundeskriegsverfassung war das Herzogtum zwar lediglichzur Unterhaltung von vier Geschützen verpflichtet, doch zur Wahrung derhöchstmöglichen Unabhängigkeit der eigenen Truppenkörper in der gemeinsamenEinheit hatte Braunschweig sich entschlossen, lieber die finanzielle Mehrbelastungdurch die Stellung zweier weiterer Geschütze auf sich zu nehmen und damit nach § 2573 Vgl. Bundeskriegsverfassung (Nähere Bestimmungen) § 26.74 Schreiben an das Geheimratskollegium v. 29. 1. 1822, StAWf 12 Neu !l Nr. 3!l.7' Gedruckt verliegend im Bestand StAWf 26 Neu 1 Nr. 1106.76 Siehe hierzu: Reinhanl ÜBERSCHELP, Politische Geschichte Niedersachscns I!103-1866, (= Veröff. d.Nds. LandesbibI. Hannover, Nr. 8), Hildesheim 19X!l, S. 63-6!l.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 131der Bundeskriegsverfassung in die Lage zu kommen, eine selbstständige Einheit zubilden, als in eine vermeidbare Abhängigkeit von Hannover zu geraten.Die konstitutionellen Rahmenbedingungen -Die Landschaftsordnungen von 1820 und 1832Mit der am 25. 4. 1820 erlassenen ,erneuerten Landsehaftsordnung m erhielt dasHerzogtum Braunschweig den seit der Restitution von 1813/15 überfälligen konstitutionellenRahmen. Die ,erneuerte Landschaftsordnung' regelte in der Hauptsachedie Zusammensetzung der Landstände sowie die Geschäftsordnung der Ständeversammlungund listete deren Zuständigkeiten auf, wodurch ihre Einflussmögliehkeitenauch klar begrenzt wurden 78 •Die durch das ,monarchische Prinzip


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684132 Ralph BurmesterOhne an dieser Stelle auf die Entstehungsgeschichte der revidierten Landschaftsordnungvon 1832 einzugehen, sollen lediglich deren für das Militärwesen relevanteBestimmungen vorgestellt werden.:Während § 9 der ,Neuen Landschaftsordnung' die Militärhoheit des Landesherrnfeststellte und ihm die alleinige Verfügungsgewalt über die Formation, Organisation,Ausbildung und Disziplin der Truppen zusprach s 4, schränkte § 102 diese Kompetenzendahingehend ein, dass die Aufstellung und der Unterhalt eines über dieBundesverpflichtungen hinausgehenden Truppenkorps an die Zustimmung der Ständegebunden sei s5 • Diese Bestimmung korrespondierte mit der Verpflichtung derStändeversammlung, jene Finanzmittel bewilligen zu müssen, die zur Deckung verfassungsmäßigentstandener Verbindlichkeiten erforderlich seien 86 , sowie mit jenerBestimmung, nach der die zur Erfüllung der Bundesverpflichtungen notwendigen außerordentlichenMittel ohne eine besondere ständische Bewilligung aufzubringen seienS7 • Da nach § 11 und 12 der ,Neuen Landschaftsordnung' durch die Mitgliedschaftdes Herzogtums im Deutschen Bund auch die Anordnungen und Beschlüsse des Bundesnach ihrer Verkündigung durch den Landesherrn für Braunschweig Gesetzeskrafterhielten, resultierte aus dieser Rechtslage für die Ständeversammlung die prinzipiellePflicht, die erforderlichen Mittel für das braunschweigische Kontingent des Bundesheereszu bewilligen,HH wobei naturgemäß die Frage an Bedeutung gewann, was alserforderlich zu gelten hatte.Trotz der erwähnten Einschränkungen stellte das Budgetrecht "gegenüber den bisherigenständischen Rechten" den "größten Fortschritt"S9 dar, auch wenn die Finanzperiodeauf die Dauer von drei Jahren festgelegt war 90 . Ferner unterlagen generell alleLandeseinwohner der Militärpflicht 9 1, wobei deren gesetzliche Regelungen wie auehdie Modalitäten der Aushebung - wie schon in der Landschaftsordnung von 1820 -stets ständischer Mitsprache bedurften 92 •Da das Budgetrecht der Stände sich auch auf den Militäretat erstreckte, die Existenzeines Truppenkorps nach den Vorgaben der Bundeskriegsverfassung aber ohneEinschränkungen sicherzustellen war, wurde "in dem Zusammentreffen von Militärverfügungsgewaltund ständischem Bewilligungsrecht noch kein Problem gesehen"93... Neue Landschaftsordnung für das Herzogthum Braunschwcig (weiterh. zit. als Neue Landschaftsordnungvon 1832), v. 12. 10. 1832, GVS 1832, S. 1


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 133Dies änderte sich offenbar recht bald, denn vor dem Hintergrund einer angespanntenFinanzlage richteten die Stände schon in den folgenden Jahren" wiederholte, dringendeAnträge auf Einschränkungen der höheren Verwaltungsbehörden und auf Herabminderungdes Militäretats"94 an die Regierung, wobei "alle Versuche, in die Organisationdes Heerwesens einzugreifen, von Seiten der Regierung eine nachdrücklicheZurückweisung"95 erfuhren.Die Entwicklung der Militärbudgets von 1822 bis 1866Mit dem Landtagsabschied der Ständeversammlung von 1819 wurde das Militärbudgetauf jährlich 350.000 Taler festgesetzt 9 6, und auf dieser Höhe blieb es bis 1832.Jährlich waren dem engeren Ausschuss der Ständeversammlung Übersichten über diewirklichen Kosten der Streitkräfte vorzulegen 97 , womit deren Kontrollfunktion sowohlüber die Stärke und Struktur wie über die finanzielle Ausstattung der Streitkräftedeutlicher konturiert wird als durch die formalen Bestimmungen der Landschaftsordnung.Für 1833 sind statt eines bewilligten Budgets lediglich die effektiven Gesamtausgabenfür das Militärwesen (bereits ohne Pensionen) bekannt, die sich auf300.000 Taler beliefen 98 •Mit Beginn der ersten ordentlichen Finanzperiode von 1834-1836 verringerte sichdas Militärbudget auf ca. 268.440 Taler jährlich 99 , und erreichte zwischen 1837 und1839 einen Tiefstand von 246.980 Talern im Jahr lOO • In den folgenden Finanzperiodenbegann eine steigende Tendenz des Militärbudgets. Zwischen 1840 und 1842standen der Militärverwaltung jährlich ca. 260.580 Taler zur Deckung der militärischenBedürfnisse bereit iOl, und in den folgenden drei Jahren waren es jährlich in etwa285.531 Taler. 102 Eine leichte Verminderung erfuhr das Militärbudget in der Finanzperiode1846-1848. In diesen Jahren wurden den Streitkräften jährlich ca. 277.871,. Albert RHAMM, Verfassungsgesetze (wie Anm. 79), S. 55." Ebd.96 Verordnung, den Landtagsahsehied betreffend v. 11. 7. 1823, GVS 1823, S. 136.'7 Ebd., S. 137 .• 8 V. KYBITZ [o.N.): Der Staatshaushalt des Herzogtums Braunschweig in den Jahren 1833/86, in: Finanz-Archiv,Zs. für das gesamte Finanzwesen, hrsg. v. Gcorg SCIIANZ, 5. Jg., Bd. 2, Stuttgart 1888,S.742.99 Positionssätze des Militärbudgets für UD5, StAWf 26 Neu 1 Nr. 794. In diesem Betrag sind die Mittelfür das separat unterhaltene Polizeimilitär nicht enthalten. Im Durchschnitt wurden in der Finanzperiode1837-1839 24.279 Taler für das Polizeimilitär aufgewendet.100 Staatsmin. an KriegskolI. v. 2. 4. IH37, StAWf 26 Neu 1 Nr. 795. v. KYBlTz(wie Anm. 98), S. 742 gibthier die Summe von jährlich 295.000 Talern an, wobei er vermutlich die tatsächlichen Ausgaben undnicht die bewilligten Summen nennt.101 Staatsmin. an Kriegskol1. v. 4.3. 1842, StAWf 26 Neu 1 Nr. 798. Die Höhe des für die gesamte Finanzperiodebewilligten Militärbudgets betrug 781.743 Taler; sowie für die Beträge des Polizeimilitärs:Finanzkol1. an Hauptfinanzkasse v. 29.5. 1840,31. 12. 1840 sowie KriegskolI. an Kriegskasse v.14.3. 1842, StAWf 26 Neu 1 Nr. 799.102 Hauptfinanzkasse an Kriegskasse v. 12.4. 1843, und 3. 1. 1844 und 13. 2. 1845, StAWf 26 Neu 1Nr. 800; aus den dort genannten drei - jeweils leicht differierenden - Summen wurden die Durchschnittsbeträgeermittelt.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684134 Ralph BurmesterTaler bereitgestellt lO3 • Allerdings muss für das Jahr 1848 angemerkt werden, dass dieerheblichen Sonderausgaben, die aus der Teilmobilisierung der Truppen und derenTeilnahme am Feldzug in Schleswig-Holstein resultierten, nicht aus dem normalenBudget bestritten wurden und insofern in dieser Übersicht keinen Niederschlag finden.Die aufgeführten Summen der Militärbudgets deckten sich aber nicht in jedemJahr mit dem tatsächlichen Finanzbedarf der Streitkräfte, und so kam es sowohl zuÜberschüssen als auch zu erheblichen Zahlungsrückständen der Militärkasse, wobeidie Insolvenzen überwogen.Für die Finanzperiode 1855-1857 bewilligte man den Streitkräften jährlich297.000 Taler. Bereits 1855 überschritt der Bedarf der Brigade das bewilligte Budgetinfolge gestiegener Verpflegungskosten um 12.274 Taler, 1 Gutengroschen und 2Pfennige 1U4 ; auch im folgenden Jahr betrugen die Mehrausgaben der Kriegskasse gut9.700 Taler!05.Das Volumen der Militärbudgets erfuhr in der Finanzperiode 1858-1860 eine erheblicheSteigerung 106 • Gegenüber den ursprünglich zur jährlichen Überweisung andie Kriegskasse vorgesehenen ca. 307.000 Talern 107 erhöhte sich dieser Betrag für1858 auf 311.000 Taier 108 und betrug in den folgenden beiden Jahren 310.000 TalerlO9 •Für die Jahre der Finanzperiode von 1861 bis 1863 setzte sich die Tendenz steigenderMilitärbudgets fort 1 10 und sollte bis zum Ende der eigenständigen Budgetierungdurch den Beitritt zum Norddeutschen Bund anhalten. Während der Kriegskasse imersten Jahr 331.300 Taler zur Verfügung standen 111 , steigerte sich dieser Betrag imfolgenden Jahr auf 333.500 Taler ll2 und erreichte tR63 eine Höhe von 335.700 Talernll3 . Hauptursache für den Anstieg der Militärausgaben war die in diesen Jahren103 Haupt-Finanz-Kasse an Kriegskasse v. 2.6. 1846, 3. 1. 1847 und 26.2. 1848, StAWf 26 Neu 1Nr. 800. Die Ableitung der Durehschnittssummen erfolgte wie oben dargelegt.104 Staatsmin. an KriegskolI. v. 1. 7. IS56, StAWf 26 Neu 1 Nr. S02.105 KriegskolI. an Staatsmin. v. 18.6. IS57, StAWf 26 Neu I Nr. S02.106 Die Mittel für das Polizeimilitär blieben allerdings mit jährlich 24.600 Talern auf dem Niveau der vorangegangenenFinanzperiode. S. dazu Herzog Wilhclm an das KriegskolI. v. 14.4. IS5S, Staatsmin. anKriegskolI. v. 20. 12. 1858 sowie Slaatsmin. an Kricgskoll. v. 15. 12. IS59, SIAWf 26 Neu I Nr. 803.107 Durchschnittlich sollten in der Finanzperiode 1858- 1860 jedes Jahr exakt 307.267 Taler, 27 Gutegroschenund 2 Pfennige an die Kriegskasse zur Bestreitung der Kosten der Brigade überwiesen werden.Diese Summe stellte eine Steigerung gegenüber den in der vorangegangenen Finanzperiode jährlichbewilligten 297.700 Talern um 9567 Taler, 27 Gutegroschen und 2 Pfennige dar. KriegskolI. anHerzog Wilhdm v. 1. 9. IS57, StAWf 26 Neu I Nr. 803.lOS Herzog Wilhelm an das KriegskolI. v. 14.4. 1858, StAWf 26 Neu 1 Nr. 803.109 Staatsmin. an KriegskolI. v. 20. 12. 1858 sowie v. 15. 12. 1859, StAWf 26 Neu 1 Nr. 803.110 Ebenfalls angehoben wurden die Budgets des Polizeimilitärs. lS61 wurden für des.~en Bedürfnisse27.500 Taler bewilligt. Staatsmin. an Kriegskoll. v. 6. 4. 1861, StAWf 26 Neu 1, Nr. 804. 1862 erhieltdas Polizeimilitär 27. 000 Taler. FinanzkoII. an Hauptfinanzkasse v. 28. 12. 1861, StAWf 26 Neu 1Nr. 804. 1863 wurden für die Polizeitruppe 27.100 Taler bereitgestellt. Staatsmin. an Kriegskolleg. v.8.12.1862, StAWf26 Neu 1 Nr. 804.111 Staat sm in. an KriegskolI. v. 6.4. 1861, StAWf 26 Neu 1 Nr. 804.112 Finanzkoll. an Hauptfinanzkasse v. 28. 12. 1861, StAWf 26 Neu 1 Nr. S04.113 Staatsmin. an KriegskolI. v. 8. 12. 1862, StAWf 26 Neu 1 Nr. 804.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 135durchgeführte Umrüstung der Infanteriebewaffnung auf neue Zündnadelgewehreund die damit erforderlich gewordene intensivere Schießausbildung.Den weiteren deutlichen Anstieg der Höhe der Militärbudgets in der Finanzperiodevon 1864-1866 verursachte die Einführung erhöhter Soldbeträge 114 • Für 1864standen der Militärverwaltung 352.900 Taler zur Verfügung 115 , im folgenden Jahrwaren es 359.300 Taler 116 , und für 1866 wurden der Kriegskasse 361. 700 Taler überwiesen117. Wenngleich das untersuchte Quellenmaterial hinsichtlich der Angabenüber die tatsächlichen Kosten der Streitkräfte lückenhaft ist, deuten die verfügbarenAngaben üher die wirklichen Ausgaben der Militärverwaltung auf zum Teil erheblicheÜberschreitungen des bewilligten finanziellen Rahmens hin 118.Für die Militärbudgets der Finanzperiode 1867 bis 1869 gab es zwar noch einenVoranschlag 119, doch gelangte dieser durch den Beitritt des Herzogtums Braunschweigzum Norddeutschen Bund und den dadurch eingetretenen Veränderungenbei der Finanzierung der Streitkräfte nicht mehr vollständig zur Ausführung. Lediglichfür das Jahr 1867 erfolgte noch eine direkte Finanzierung der Brigade durchbraunschweigische Mittel in Höhe von 361.200 Talem 120 •Der Anteil der Militärbudgets an den StaatsausgabenUm dcn generell begrenzten Aussagewert der absoluten Zahlenangaben der Militärbudgetszu heben, soll hier der Versuch gemacht werden, die Entwicklung ihres Volumensin Proportion zu den gesamten Staatsausgaben zu setzen.Für die Jahre zwischen 1833 und 1848 lässt sich sowohl ein Anstieg der Aufwendungenfür das Militärwesen wie auch ein Anstieg der gesamten Staatsausgaben nachweisen.121 Die Entwicklung beider Werte verlief jedoch nicht proportional zueinander.Entsprach der Anteil der Militärausgahen im Jahre 1833 noch ca. 19,8 %122 dergesamten Staatsausgaben, so unterlag er in den folgenden Jahren einer sukzessivenReduktion. Während in der Finanzperiode 1834-1836 noch ca. 18,2 % der Staatsausgabenfür das Militär verwendet wurden, verringerte sich dieser Anteil von114 Staatsmin. an Kriegskoll. v. 4. 7. 1864, StAWf 26 Neu 1 Nr. 804.115 FinanzkolI. an Hauptfinanzkasse v. 9. 7. 1864, StAWf 26 Neu 1 Nr. 804. Dort ist auch die Angabe desBudgets für das Polizeimilitar im Jahre 1864 in Höhe von 26.900 Talern enthalten.116 Staatsmin. an KriegskolI. v. 3. 12. 1864. StAWf 26 Neu I Nr. 804. Dort ist auch die Angabe dcs Budgetsfür das Polizeimilitär im Jahre 1865 in Höhe von 29.600 Talern enthalten.117 Staatsmin. an Kriegskoll. v. 4. 12. 1865, StAWf 26 Neu 1 Nr. 804. Dort ist auch die Angabe des Budgetsfür das Polizeimilitär im Jahre 1866 in Hohe von 29.400 Talern enthalten.118 Zusätzlich zu den oben sehon erwähnten Defiziten der Jahre 1852-1854 und 1855-1857 kam es auehin späteren Jahren trotz stetig steigender Budgets zu Budgetüberschreitungen. Für das Jahr 1865 konstatiertedas KriegskolI. gegenüber dem Staatsmin. am 30. 10. 1865 bereits eine Überschreitung desBudgets für dieses Jahr um über 9.000 Taler. StAWf 26 Neu 1 Nr. 804.119 KriegskolI. an Staatsmin. v. 7. 9. 1866, StAWf 26 Neu I Nr. 804.120 Finanzkoll. an Hauptfinanzkasse v. 7.5. 1867, StAWf 26 Neu 1 Nr. 804.121 Ebd.122 Die auf eine Stelle hinter dem Komma gerundeten Prozentzahlcn ergeben sieh aus den Angaben bei v.KYBITZ (wie Anm. 98), S. 742 für die Militärausgaben und S. 743 für die gesamten Staatsausgaben.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684136 Ralph Burmester1837-1839 bereits auf ca. 17,4 % und in der folgenden Finanzperiode auf ca. 17,2 %der Gesamtausgaben. Diese Entwicklung erfuhr zwischen 1843 und 1848 eine Umkehrung,indem der Anteil der Militärausgaben in der Finanzperiode 1843-1845 auf18,2 % der Staatsausgaben stieg und in den Jahren 1846-1848 bei 19,1 % lag.Die Proportionen der Einzelposten der Militärbudgets für die Jahre 1850-1854bestätigen das Ergebnis der oben schon für den Zeitraum von 1834-1848 unternommenenAnalyse 123 • Der Anteil des Militäretats 124 am Gesamtvolumen der jährlichenStaatsausgaben des Herzogtums Braunschweigs lag sowohl für die Finanzperiode von1849-1851 als auch für jene von 1852-1854 bei etwa 17 % 125. Rechnet man zu diesenAufwendungen noch die Mittel, die im Staatshaushalt für die Zahlung der Militärpensionenenthalten waren, so bestätigt sich die Angabe bei Borchard, nach derBraunschweig 1850 etwa 19,7% seiner Gesamtausgaben für das Militärwesen verwendete.126Dieser Prozentsatz erscheint durchaus moderat, verglichen mit den 22,9 % derStaatsausgaben, die in den übrigen deutschen Monarchien mit Ausnahme Preußensim Jahre 1850 durchschnittlich für die Bedürfnisse des Militärwesens ausgegebenwurden 127 • Diese Zahlen unterstreichen die Feststellung, nach der dem Militär in denMittcl- und Kleinstaaten bis zur Jahrhundertwende nur eine untergeordnete Rolle zuerkanntwurde, doch sie geben keinen Hinweis auf den politischen und gesellschaftlichenStellenwert der Streitkräfte in diesen Staaten 128.Der Anteil der Militärausgaben an den gesamten Staatsausgaben zwischen 1855und 1866 blieb mit durchschnittlich 17,8 % gegenüber den vorangegangenen Finanzperiodenkonstant 129 •Die Gliederung der Streitkräfte 1823-1848Während die Organisation der Militärverwaltung und der militärischen Spitzengliederungbereits dargestellt wurde und bis 1850 bzw. 1855 keinerlei erwähnenswertenVeränderungen unterlag, gab es vor allem in der Formation der drei Waffengattun-123 Prinzipiell gilt diese Aussage auch für die Budgets der Jahre 1848 und 1849, da jedoch in bei den JahrenTeile des Truppenkorps mobilisiert wurden und an den Kämpfen in Schleswig-Holstein teilnahmen,weisen vor allem die Posten für das aktive Korps, Verpflegung und Ausrüstung außergewöhnlicheZuwächse auf. Zu den Entwicklungen der EinzcIposten der Militärbudgets s. die in dem Schreibendes Kriegskoll.s an das Staatsmin. v. 4. 2. 1852 enthaltene detaillierte Übersicht der Ausgaben für dasMilitär im Jahre 1851, sowie die undatierte Übersicht der Militärausgaben für das Jahr 1!l53. StAWf26 Neu 1 Nr. 801.124 In dieser Berechnung sind die Aufwendungen für das Polizeimilitär enthalten.125 Vgl. die Angaben bei v. KYBITZ (wie Anm. 98), S. 742 f.'26 Vgl. Karl BORcHARD, Staatsverbrauch und öffentliche Investitionen in Deutschland 1780-1850, Göttingen1968, S. 183.127 Vgl. ebd., S. 197.128 Vgl. Jürgen ANGELOW (wie Anm. 14), S. 80 u. 85.m Vgl. v. KYBITZ (wie Anm. 98), S. 742 f. Die dort gemachten Angaben über die gesamten Ausgaben derMilitärverwaltung und die gesamten Staatsausgaben dieser Jahre bilden die Grundlage der ermitteltenDurchschnittswerte.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 137gen erhebliche Veränderungen. In der Regierungszeit Herzog Kar!s 11. kam es zu einerVielzahl von Formations- und Organisationsänderungen, die aber oft konzeptlosund von wenig inhaltlicher Substanz erscheinen. Die finanzielle Misswirtschaft desHerzogs führte unter seinem Nachfolger WilheIm ab 1830 zu einer Reorganisationder Streitkräfte, deren Ergebnisse die Struktur der Streitkräfte bis 1848 stabilisierte.InfanterieNach der bereits erwähnten Neuformation der braunschweigischen Streitkräfte nachMaßgabe der Bundeskriegsverfassung im Jahre 1822 bildete die Infanterie ein Regimentzu zwei Bataillonen, von denen sich wiederum jedes aus fünf Kompanien zusammensetzte.Dieser Aufbau hatte nur einen kurzen Bestand. Herzog Kar! 11. verfügteeine grundlegende Änderung der Formation der Infanterie ab dem 1. 1.1824 13 °. Mit diesem Datum hatte die Infanterie aus einem neu zu schaffenden Garde-Grenadier-Bataillon,einem ebenfalls neuen Jäger-Bataillon und dem Infanterieregimentzu bestehen. Gegenüber der ursprünglichen Formation nach den Bestimmungender Bundeskriegsverfassung im Jahre 1822 wurde die Zahl der Bataillonevon zwei nun auf vier verdoppelt, wobei allerdings jedes Bataillon nur noch aus vierstatt aus fünf Kompanien bestand 131.Ende 1824 wurde aus der Reserve, die vier Kompanien umfasste l32 und den WolfenbüttelerGarnisonsdienst versah, das zweite Infanterie-Regiment gebildet 133 , wasden nominellen Bestand der Infanterie auf zwei Bataillone und zwei Regimenter erhöhte.134 1827 wurde das 2. Regiment um ein Bataillon verstärkt, dessen Bildung personellallerdings zu Lasten der bisher bestehenden Einheiten ging 135 •Mit der Reorganisation der Truppen 1830 wurde die Gestaltung eines Kompromissesversucht, einerseits den Bestimmungen der Bundeskriegsverfassung zu entsprechen,und andererseits die begrenzten finanziellen Möglichkeiten zu berücksichtigensowie besondere Härten hinsichtlich des Offizierskorps zu vermeiden 136. Zu diesemZweck wurde die Infanterie wieder auf ein Regiment reduziert, weIches aber imUnterschied zu der Formation nach den Bestimmungen der Bundeskriegsverfassungvon 1822 statt aus zwei nun aus drei Bataillonen bestand. Der Personalstand des Regimentsorientierte sich wiederum exakt an den Bundesvorgaben. Die Bataillone bestandenweiterhin aus jeweils vier Kompanien. Zwar verstieß man mit dieser Eintei-130 Herzogliche Weisung an die Militär-Administrations-Kommission v. 25.9. 1823, »Grundzüge derkünftigen Formation der Infanterie", StAWf 26 Neu 1 Jl..'r. 1105.131 Siehe dazu auch Gustav v. KORTZFLEISCH, Bd. 2 (wie Anm. 4), S. 154.132 Herzogliche Weisung an den Kommandeur des Korps, Generalmajor v. Herzberg; die Reserve wirdauf 100 Mann ausgewiesen, von denen 20 Mann zu beurlauben waren. StAWf 26 Neu 1 Nr. 1105. Am15. 4. 1824 waren die vier, je 20 Mann starken Kompanien gebildet. Siehe Gustav v. KORTZFLEISCH,Bd. 2 (wie Anm. 4), S. 156.133 Herzogliche Weisung v. 8. 11. 1824, ebd.134 Die effektive Stärke der Infanterie blieb weit hinter diesem Organisationsrahmen zurück.ll5 Gustav v. KORTZFLEISCH, Bd. 2 (wie Anm. 4), S. 160 f.136 Her70g Wilhelm an den Kommandeur des Korps General-Leutnant von Herzberg am 28.9. 1830,StAWf 12 Neu 8 Nr. 89.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684138 Ralph Burmesterlung gegen §24 der Bundeskriegsverfassung, wonach ein Bataillon nicht unter 800Mann zählen durfte, doch nahm man dies mit Rücksicht auf die dadurch erhaltenenOffizicrs- und Unteroffiziersstellen hin 137.1831 wurde dieser Aufbau wiederum verändert. Das sogenannte Leibbataillon,1824 noch als ,Jägerbataillon' errichtet und seit 1830 mit dem ehemaligen 2. Bataillondes Infanterieregiments vereinigt, schied aus dem Regiment aus und bestand als selbständigeEinheit weiter. An seiner statt wurde, ähnlich wie 1824, die Reserve als 3.Bataillon dem Infanterieregiment zugeordnet 138 , was den Bestand der Infanterie aufvier Bataillone anhob.Da das Reservcbataillon aber ausschließlich aus dem Offiziers- und UnteroffIZierskadermit einer Gesamtstärke von 48 Mann sowie acht Spielleuten bestand J39 , bliebdieses 3. Bataillon nicht mehr als eine Papiergröße und wurde in den Akten der Mi­Iitärverwaltung auch stets als Reservekader geführt. Diese Organisationsform bliebbis 1843 unverändert bestehen. Die in diesem Jahr vollzogene und bcreits erwähnteAufstellung dcr Pionierabteilung sowie die Umformung zweier Kompanicn zu Grenadierkompanienwaren die letztcn Änderungen in der Formation der Infanterie bis1848 14 °.KavallerieDie braunschweigische Kavallerie bestand bis 1825 unverändert als Polizeihusarentruppe,da die vormundschaftlichen Regierung gehofft hatte, die Aufstellung dieserkostspieligen Truppe eventuell noch umgehen zu können 141. Durch Herzog Kar! 11.wurde die als Husarenabteilung aufgestellte Kavallerie dann auf eine Stärke von zweiEskadrons ,Garde- Husaren' gcbracht 142 und erfuhr in den folgenden Jahren einesukzessive Verstärkung erst um eine, 1829 dann noch um eine weitere Eskadron l43 •Diese Formation erhielt den Namen ,Garde-Husaren-Regiment'. Im Zuge der Reorganisationder Streitkräfte wurde dcr Bestand dcr Kavallerie 1830 wieder auf zweilJ7 In einem (leider undatierten, aher nach Aktenlage dem Zeitraum der ersten Oktoberwoche 1830 zuzuordnendem)Entwurf des Mitglieds des Kriegskoll. v. Holstein weist dieser auf den Verstoß gegendie Bundcsbestimmungen hin und bemerkt, dass es besonders in Berücksichtigung des Personellen derOffiziere und Unteroffiziere angemessen sei, jene 1925 Mann in drey Bataillons einzutheilen. StAWf12 Neu 8 Nr. 89.I.l. Gustav v. KORTZHEISCH, Bd. 2 (wie Anm. 4), S. 186.BQ .Etatmäßiger Bestand des Herzoglich Braunschweigisehen Truppen-Corps naeh den Bundesvorschriftenüber die Bereithaltung im Frieden", Anlage zum Schreiben des Staatsmin.s an den braunschweigischenBundesgesandten v. 21. 11. 1834, StAWf 12 Neu 8 NT. 44b.140 Die jeweils erste Kompanie der bciden Linienhataillonen (das Reservebataillon wurde von dieser Regelungausgenommen) wurde zu einer Grenadierkompanie. Siehe Gustav v. KORTZFLEISCH, Bd. 2 (wieAnm. 4), S. 195,141 V. SCHLIEFFEN-WIOSKA, Bd. 1 (wie Anm. 4), S. 171.142 Gustav v. KORTZFLEISCH, Bd. 2 (wie Anm. 4), S. 157.143 Ehd., S. 162.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 139Schwadronen reduziert 14 4, wobei auch die Bezeichnung ,Garde' wegfiel. 1840 wurdedas Husarenregiment wiederum um eine auf nunmehr drei Eskadronen verstärkt145 ,wobei diese Eskadron als Reserve formierte.ArtillerieAnalog zu den Formationsänderungen bei der Infanterie und der Kavallerie wurdeauch die Artillerie am 28. 1. 1825 in ihrem Bestand vergrößert. Fortan bestand sieaus sechs 6-pfündern und zwei Haubitzen zu 7-Pfund 146 ; dadurch verdoppelte sichallerdings nominell die Zahl ihrer Geschütze. Für den täglichen Dienst standen jedochlediglich vier 6-Pfünder und die bei den Haubitzen bereit l47 , wodurch die effektiveVerstärkung der Artillerie eine deutliche Einschränkung erfuhr. Die Reserve derArtillerie wurde nach ihrer Aushebung der aktiven Artillerie hinzugefügt und solltederen Einsatzfähigkeit erhöhen 148.Bei der 1830 durchgeführten Reorganisation der Streitkräfte, die bei den übrigenWaffengattungen zu einer Verringerung der bestehenden Einheiten führte, wurde dieArtillerie weniger starken Veränderungen unterworfen. Zwar entfielen zwei der sechsnominell zum aktiven Korps zählenden 6-Pfünder und die beiden Haubitzen 149, dochänderte lediglich der Wegfall der letzteren Geschütze wirklich etwas am Bestand deraktiven Artillerie, denn auch in den vorangegangenen Jahren waren nur vier 6-Pfündertatsächlich ständig präsent zu halten. Als Reserve fungierten wie gehabt zwei6-Pfünder Kanonen 150.Der Personalbestand der Artillerie wurde auf insgesamt 175 Mann für das aktiveKorps 151 und 50 Mann für die Reserve festgelegt 152. Dieser Aufbau der Artillerieblieb in dieser Form bis 1843 konstant. In der Schlussakte der Verhandlungen mitHannover über die Organisation der gemeinsamen Division verpflichtete sich Braunschweigzur Stellung einer Batterie von fünf 6-Pfündem und einer Haubitze für dasHauptkontingent 153 und im selben Jahr wurde beschlossen, die erste Ersatzmannschaftin Höhe eines Sechstels des Hauptkontingents stets präsent zu halten, wodurchsich der Personalbestand des aktiven Korps und damit auch der Artillerie entsprechenderhöhte.144 Etat der Reorganisations-Kommission v. 12. 10. UßO, StAWf 12 Neu 8 Nr. 89.145 Georg ORTf.NBURG (wie Anm. 5), S. 69.14


Digitale Bibliothek Braunschweig140 Ralph BurmesterPersonalbedarf und RekrutierungGrundlage der Rekrutierung und Aushebung bis 1837 war das Kantonreglement von1821. Durch die Reorganisation des Truppenkorps 1830/1831 entstand die Notwendigkeit,auch das Personalersatzwesen neu zu regeln. Nachdem jedoch allein dieDiskussion verschiedener Änderungsentwürfe innerhalb der braunschweigischenAdministration einige Jahre beanspruchte l54 und darüber hinaus noch die verfassungsmäßigvorgeschriebene Beratung mit den Ständen erforderlich war, dauerte esbis zum 26. Mai 1837, bis das neue ,Gesetz, die Verpflichtung zum Kriegsdienst betreffend'erschien 155.Die Abkehr von der Bezeichnung ,Kantonreglement' entsprach den bereits bestehendenGegebenheiten, denn selbst das noch mit dieser Bezeichnung versehene Rekrutierungsgesetzvon 1821 wies den militärischen Einheiten keine eigenen Aushebungskantonezu. Vielmehr wurde der militärische Personalersatz auf der Ebene derGemeinden und Distrikte von speziellen Kommissionen erfasst und nach erfolgterAushebung den Streitkräften zur Ausbildung überstellt.Mit der Neurege1ung der Dienstpflicht von 1837 fiel auch die Anlage von Kantonrollenweg, und stattdessen wurde die Einführung von namentlichen Verzeichnissender männlichen Bevölkerung eingeführt l56 • Zuständige Behörde für die Regelung desPersonalersatzes war nun das Kriegskollegium, das unter Mitwirkung der Kreisdirektionendie Praxis der Musterung und Aushebung zu organisieren und durchzuführenhatte 157 •Auf kommunaler Ebene fungierten der Kreisdirektor, ein spezieller Rekrutierungsoffiziersowie ein Justizbeamter bzw. ein Magistratsmitglied unter Mitwirkungeines Militärarztes und des Amtsphysicus als Ausführungsorgane 158 • Gegenüber denBestimmungen von 1821 verlängerte sich die generelle Dienstzeit von fünf Jahren imaktiven Korps159 um zwei weitere Jahre bei der Reserve, für deren Dauer der Dienstpflichtigeaber im Normalfall beurlaubt wurde. 160Die Altersgrenze für den Beginn der Militärpflichtigkeit wurde auf das vollendete21. Lebensjahr angehoben 161, was in der Folgezeit zu Schwierigkeiten bei der Umsetzungder neuen Regelung führen sollte 162. Analog zu der Entwicklung in anderen154 Eine Sammlung crsll:r "Vorschläge zur Abänderung des Canton-Reglements" entstand schon im August1831 und wurde am 1. 9. 1831 dem Staatsmin. v. Kriegskoll. vorgelegt. Den Ständen wurde am27. 11. 1836 ein weitgehend modifizierter Entwurf vorgelegt, dessen nächste, nach LandständischenAnträgen veränderte Fassung am IR. 3. IR37 die verfassungsmäßig erforderliche Zustimmung derStände erhielt. S. dazu StAWf 12 Ncu 8 Nr. 57c."5 Abdruck des Gesetzes in GVS 1837, S. 227-317.156 Ehd., S. 69, § 19.157 Ebd., § 18."" Ebd., S. 72, § 27 u. 28.1\9 Ebd., S. 62 f., § 4.160 Ebd., S. 63, § 6.161 Ebd., § 5.162 Das Staatsmin. erwähnte mögliche Ungerechtigkeiten bei der Verabschiedung der alten und Aushebungder neuen Mannschaften im Zusammenhang mit der Ändcrung des Dienstpflichtalters. Für diehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 141deutschen Staaten mit einem ähnlichen Wehrsystem schränkte auch Braunschweigden noch 1821 recht großzügig bemessenen Kreis der von der Militärpflicht eximiertenPersonen in seinem Rekrutierungsgesetz von 1837 erheblich ein und nahm einedeutlich geringere Zahl von Berufsgruppen generell von der Dienstpflicht aus l63 •Höhe des jährlichen PersonalbedarfesDie Höhe des in den Jahren zwischen 1822/23 und 1848 erforderlichen Personalbedarfeshing eng mit dcr wechselnden Formation der Streitkräfte zusammen undunterlag dadurch erheblichen Schwankungen. In der Phase politischer Instabilitätzwischen 1829 und 1830/31 kam es - zusätzlich zu diesen Schwankungen - zu Aushebungenin großem Rahmen 164, die keine Kontinuität bei der Entwicklung der Aushebungszahlenzuließen.Ohne hier auf die unrepräsentativen Spitzenwerte detailliert einzugehen, soll diegenerelle Entwicklung der Höhe des jährlichen militärischen Personalbedarfes nachgezeichnetwerden.Verlässliches Material über die jährlich ausgehobenen Zahl von Rekruten liegt fürden Zeitraum zwischen 1826 und 1836 vor l65 • Außerdem liegen punktuelle Erkenntnissefür den Zeitraum von 1824 bis 1842 über den vom Militär angeforderten Personalersatzvor, ohne dabei jedoch in allen Fällen Anhaltspunkte über das Ausmaß derÜbergangszeit kgtc das Staatsmin. dem Landesherrn ein Konzept vor, das unnötige Härten vermeidenhelfen sollte. StAWf 12 Neu 8 Nr. 57c [undatiert, aher dem Zeitraum Frühjahr 1837 zuzuordnen.163 Vgl. Wolfgang PF.TTER, Deutscher Bund und deutsche Mittelstaaten, in: Handbuch zur deutschen Militärgeschichte1648-1939, hrsg. v. Militärgeschichtlichen Forschungsamt, 6 Bde., Bd. 2, Abschnitt IV,Zweiter Teil: Militärgeschichte im 19. Jahrhundert 1814-1890, München 1979, S. 262f. - Die §§ 23,24 und 25 des Kantonreglements von 1821 (GVS 1821, S. 173-175) listeten folgende Berufs- undPersonengruppen auf, die gänzlich von der Militärpflicht befreit sein sollten: Besitzer von Fabriken,Manufakturen, Apotheker und größeren Gastronomiebetrieben, Inhaber von Handlungen (bei familiärbedingter Unabkömmlichkeit), Besitzer von größeren Landgütern oder Ackerländern mit einerFläche über 30 Morgen, die ihre Güter selbst bewirtschafteten sowie erwachsene Söhne der bisher aufgeführtenBerufsgruppen, die infolge von Verwaisung oder körperlicher Gebrechlichkeit des Vaterszur Fortführung des Betriebes benötigt wurden. Generell Befreit waren auch Söhne von Familien, diebereits drei Söhne durch den Militärdienst verloren hatten, bzw. einzig überlebende Söhne von Familien,die schon zwei Söhne im Dienst verloren hatten. Ferner waren Geistliche, Lehrer, Staatsbediensteteund natürlich die Angehörigen der landesherrlichen Familie nebst Haushaltsangehörigen von derDienstpflicht befreit.Der Katalog der Exemtionen war 1837 übersichtlicher. Befreit waren höhere Staatsdiener, ordinierteGeistliche, Lehrer, Personen die dem Haushalt der herzoglichen Familie angehörten, einzige Söhneverwitweter Hofbesitzerinnen sowie generell jene männlichen Personen, die für die Subsistenzsicherungihrer Familien allein zuständig und daher unentbehrlich waren. Vgl. Gesetz, die Verpflichtungzum Kriegsdienst betreffend v. 26.5. 1837, § 9, GVS 1837, S. 64 f.164 Während der Streitigkeiten zwischen Herzog Karl 11. und Hannover sowie dem Deutschen Bund ordneteder Herzog im Januar 1829 die Aushebung von 1200 zusätzlichen Rekruten an. Vgl. Gustav v.KORTZFLElSCH, Bd. 2 (wie Anm. 4), S. l/i5.16S StAWf 12 Neu 8 Nr. 57c, die nicht genau datierte Übersicht über die zwischen 1826 und 1836 registrierten,befreiten bzw. ausgehobenen und weiter disponibel gebliehenen Militärpflichtigen dienteoffenbar im Vorfeld der Reform des Rekrutierungsgesetzes als Argumentationshilfe und Datenbasisdes KriegskolI.


Digitale Bibliothek Braunschweig142 Ralph Burmesterwirklich stattgefundenen Aushebung zu geben l66 • Der Abgleich der vorhandenen Angabenüber die tatsächlich ausgehobenen Rekruten mit den Zahlen des gefordertenPersonalersatzes ergab eine recht hohe Deckungsgleichheit zwischen bei den Größen.Exklusive der atypischen Aushebungszahlen der Jahre 1829 und 1830 betrug dieZahl der durchschnittlich in jedem Jahr zwischen 1826 und 1829 ausgehobenen Rekrutenetwa 516 Mann l67 , was in etwa einem Fünftel der jährlich registrierten und gemustertenMilitärpflichtigen entsprach l68 • Zwischen 1831 und 1836 wurden jährlichetwa 512 Männer ausgehoben, wodurch der oben beschriebene Quotient von einemFünftcJ knapp unterschritten wurde. Aus nicht näher erläuterten Gründen blieben imMittel etwa drei Fünftel, also 1500 Mann jährlich von der Dienstpflicht befreit oderwurden als untauglich ausgemustert, womit noch ungefähr 500 der gemusterten undfür tauglich befundenen Männer nach der Auslosung disponibel blieben l69 •Der Anteil der zwischen 1826 und 1836 jährlich eingestellten Freiwilligen und Rekapitulantenlag im Schnitt bei 65 17 °. Zwar wurden für die Jahre 1824 und 1825 nachBerechnungen des Kommandeurs des Truppenkorps 435 171 bzw. 329 172 Rekruten alsErsatz für die jährlichen Abgänge benötigt, doch fehlen Hinweise auf die Umsetzungder veranschlagten Aushebung, so dass diese Zahlen nur einen beschränkten Aussagewertüber den Personalersatz in diesen Jahren besitzen.Ebenso verhält es sich mit den Angaben für das Jahr 1837, für das nur die Zahl derfür die Komplettierung des Truppenkorps angeforderten Rekruten in Höhe von 583Mann vorliegt, nicht aber die Zahl der tatsächlich Ausgehobenen 173 • Während sich inden Akten keine Angaben für 1839 fanden, sind die Jahre 1838 und 1840 bis 1842 etwasbesser dokumentiert. Sowohl 1838, 1840 und auch 1841 deckte sich die Zahl derangeforderten Rekruten von735 17 4, 600 175 bzw. 506 176 mit jener der zur AushebungBewilligten. 1842 erfuhr die ursprünglich vom Kriegskollegium als erforderlich er-1M Rapporte des jeweiligen Kommandeurs des Truppenkorps an die Mililärverwaltungsbehörde (Militär­Administrations-Kommission bzw. KriegskolI.) bzw. Meldungen der Militärverwaltung an das Staatsmin.über den jährliche festgestellten Rekrutenbedarf des Korps. StAWf 12 Neu 8 Nr. 57a/l u. 2.167 Die Aushebungszahlen liegen dabei in der Regierungszeit Kar! 11. mit der in ihr stattgefundenen nominellenVergrößerung des Truppenkorps mit durchschnittlich 523 Mann nicht wesentlich über dengemittelten Rekrutenzahlen • die nach der Reorganisation von IH30/31 jährlich ausgehoben wurden(512 Mann). Vgl. die Angahen der hereit~ erwahnten Übersicht, StAWf 12 Neu 8 Nr. 57c.168 Durchschnittlich wurden etwa 2525 Mann pro Jahr gemustert, vgl. ebd.169 Ebd.170 Eine Differenzierung zwischen diesen beiden Gruppen wurde nicht vorgenommen. Vgl. ebd.171 Kommandeur des Truppenkorps v. Herl.berg an das Geheimratskollegium v. 27. 1. 1824, StAWf 12Neu 8 Nr. 57a/1.172 Kommandeur des Truppenkorps v. HerLberg an das Geheimratskollegium v. 16.1. IH25, StAWf 12Neu 8 Nr. 57a/ I.173 Kommandeur des Truppenkorps v. Waehholtz an Herzog Wilhelm v. 1. 2. 1837, SIAWf 12 Neu 8Nr.57a/2.174 Staatsmin. an den Kommandeur des Truppenkorps v. Wachholtz v. 7.3. 1838, StAWf 12 Neu 8Nr.57a/2.175 Staatsmin. an Kriegskoll. v. 24. 2. 1840, StAWf 12 Neu 8 Nr. 57a/2.176 Staatsmin. an KriegskolI. v. 24. 2. IH41, StAWf 12 Neu 8 Nr. 57a/2.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 143rechnete Rckrutenzahl von 562 eine Verringerung um 52 Mann, die sich bereits freiwilligzum Dienst gemeldet hatten 177.Offenbar deckte sich die Zahl der tatsächlich ausgehobenen Rekruten nicht in jedemFall mit der Zahl der eigentlich zur Komplettierung des Truppenkorps erforderlichenMänner. Hierfür gab es verschiedene Ursachen. Einerseits waren einzelne Waffcngattungcnwie die Kavallcrie nur zur Ausbildung einer bestimmten Zahl von Rekrutenin dcr Lage 178 und andererseits war man bestrebt, die Aushebungszahlen nichtzu hoch werden zu lassen, offenbar sowohl aus Rücksicht auf die gesellschaftlichenAuswirkungen wie auch in Hinblick auf das begrenzte Militärbudgct l79 •Eingestellt wurden die Rekruten jeweils zum 30. April eines jeden Jahres. Nach ihrerBesichtigung im Juni nahmen sie im September an einer - normalerweise vierwöchigen- Herbstübung teil. In dieser Zeit betrug die Stärke der Bataillone etwa400-520 Mann. Das Dienstjahr endcte Mitte April mit der ÜbersteIlung des fünftenJahrgangs zur Reserve lRO •Neben den Rekruten deckten auch Freiwillige, Stellvertreter und sogenannte Längerdienende(oder auch Kapitulanten) den Personalbedarf der braunschweigischenStreitkräfte. Während die Stellvertreter lediglich anstatt eines anderen Rekruten denDienst im Truppenkorps versahen und sie damit auf die absolute Zahl der auszuhebendcnRekruten keinen Einfluss nahmen, wurden all jene Männer, die sich freiwilligzum Militärdicnst meldeten, sowohl ihrcm Heimatbezirk als bereits ausgehobene Rekrutcnangerechnet l81 als auch von der Gesamtzahl der auszuhebenden Rekruten abgezogen.Die Zahl derjcnigen, die nach Ableistung ihrer Militärpflicht freiwillig bei dcrTruppe blieben, wirkte sich naturgemäß ebenfalls reduzierend auf den Personalbedarfder Streitkräfte aus. Zur Abwendung allzu hoher Pensionslasten trachtete die Militärverwaltungjedochstcts danach, den Anteil der Längerdienendcn einerseits nicht überein notwendiges Minimum hinauswachsen zu lasscn und andererseits ihre Dienstzeit- und die davon abhängige Pensionshöhe - von vornherein zu begrenzen.Da die Längerdienenden ein unverzichtbares Reservoir an potentiellcn Unteroffizierenbildeten und quasi als ,Korscttstangen' der Truppe bei der Rekrutenausbildungfungierten, waren Militärverwaltung und Truppenkommando bestrcbt, einen Kom-177 KTiegskoll. an Staatsmin. v. 2R. 2. 1R42, SIAWf 12 Neu 8 NT. 57a/2.178 Kommandeur des Truppenkorps v. Waehholtz an Herzog Wilhelm v. 10. 2. 1832 sowie v. 17.2. 1833.v. Wachholtz wies in beiden Schreiben darauf hin, dass das Husaren-Regiment lediglich zur Ausbildungvon 70 Rekruten fähig sei und schlägt daraufhin vor, auf die Aushebung der über diese Zahl hinausgehenden,für die Kavallerie bestimmten Rekruten zu verzichten (für das Jahr 11132 sollten demHusaren-Regiment 114 Rekruten als Ersatz zugewiesen werden), da sich ohnehin nicht mehr geeigneteLeute für den Kavalleriedienst unter den Rekruten finden würden. StAWf 12 Neu 8 Nr. 57a/l.179 Kommandeur des Truppenkorps v. Wachholtz an Herzog Wilhelm v. 19. 2. 11133 sowie StabsauditeurKubel an Minister v. Veltheim v. 23. 5. 1831, StAWf 12 Neu 8 Nr. 57a/1.180 Der bei Gustav v. KORTZFLEISCH, Bd. 2 (wie Anm. 4), S. lR9, geschilderte Ablauf der Rekrutenausbildungentspricht im Prinzip auch demjenigen in der württembergischen Armee. Vgl. Paul SAUER, Daswürttembergische Heer in der Zeit des Deutschen und Norddeutschen Bundes, Stuttgart 1958, S. 37.181 Diese Regelung wurde auf Antrag der Ständeversammlung in das Militärpflichtgesetz aufgenommen,um die personellen Lasten der Gemeinden soweit wie möglich zu reduzieren und gerecht zu verteilen.Ständeversammlung an Staatsmin. v. 23. 1. 1837, SLAWf 12 Neu 8 Nr. 57c.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684144 Ralph Burmesterprorniss zwischen dem vom Militär erwünschten Verbleib einer bestimmten Zahl Längerdienenderim aktiven Korps einerseits und den Zwängen des begrenzten finanziellenHandlungsspielraumes andererseits zu erwirken. Als Richtlinie galt seit 1831 dieZahl von etwa 100 Längerdienenden bei der Infanterie, sowie 40 bei der Kavallerieund 20 bei der Artillerie, wobei eine Altershöchstgrenze von 32 Jahren festgelegtwurde 182 •Das ,Intermezzo' von 1848-1854Mit der Kategorisierung der politischen Ereignisse von 1848/1849 und der direktenFolgejahre als ,Intermezzo' soll auf ihre in Hinsicht auf die Organisation der braunschweigischenStreitkräfte nur kurzzeitig wirkenden Einflüsse hingewiesen werden.Spätestens mit der Liquidation der 1849 mit Preußen abgeschlossenen Militärkonventionim Jahre 1854 endete für die Streitkräfte ein kurzes Zwischenspiel vordergründigerUnselbständigkeit, die real jedoch kaum bestand.Die tiefgreifenden Veränderungen in der Formation der Streitkräfte durch den Beschlussder Nationalversammlung vom 15. 7. 1848, die Stärke der Kontingente aufinsgesamt 2 % der Landesbevölkerung anzuheben und die am 1. 4. 1850 in Kraft getreteneMilitärkonvention mit Preußen, währten nur bis zum Inkrafttreten der revidiertenBundeskriegsverfassung im Jahre 1855. Insofern bilden die Jahre zwischen1848 und 1855 nur ein kurzes, wenn auch sehr bewegtes Zwischenspiel.Die erwähnte Vergrößerung der Kontingente der Bundesstaaten auf 2 % der Bevölkerungwurde im Herzogtum Braunschweig formal korrekt umgesetzt. HerzogWilhelm verfügte am 18. 4. 1848 die Erhöhung der Truppenstärke seines Kontingentsvon 2.445 Mann auf 5.380 Mann 183 • Indem der Herzog aber die Hälfte seiner Streitmachtaus der Landwehr bilden ließ, die nur im Kriegsfall mobilisiert werden sollteund deren Angehörige ansonsten in ihren bürgerlichen Verhältnissen 184 verbleibenkonnten, wurde faktisch lediglich das schon bestehende aktive Korps um 245 Soldatenauf nunmehr 2.690 Mann verstärkt.Durch die Beurlaubung der gesamten Landwehr nach einer achtwöchigen Ausbildungszeitgelang der braunsehweigischen Regierung der Spagat zwischen einer raschenUmsetzung der Vorgaben der Nationalversammlung und der maximalen Rücksichtnahmeauf die eigene Bevölkerung und die finanziellen Möglichkeiten des Landes.1H2 Kriegskoll. an Staat~min. v. 1. 9. 1831, StAWf 12 Neu 8 Nr. 57c. Neben den ökonomischen Argumentenfür die Altcrshöchstgrenze von Längcrdienenden wurde von Seiten des KriegskolI. noch ein vermeintlichfürsorgliches Argument angeführt. Während die entlassenen Männer mit 32 Jahren nämlichnoch stark genug seien, sich selbst zu ernähren, ginge ihnen dieser Vorteil verloren wenn sie erst in einemfortgeschrittenen Alter aus der Armee ausscheiden müssten. Unerwähnt bleibt dabei der Vorteil,den die Streitkräfte aus dieser Regelung selbst ziehen, denn die angesprochene Starke der Männer,also ihre noch gute körperliche Konstitution, ließ auch für die Militärkasse keine all zu hohen Kostenfür die medizinische Versorgung dieser Soldaten erwarten.183 Herzog Wilhclm an das Kriegskoll. v. IR.9. IR4R, StAWf 12 Neu 8 Nr. 3Rh.I" Ebd.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 145Das vorläufige Ende der militärischen Eigenständigkeit des Herzogtums läuteteder Beschluss der Nationalversammlung vom 9. 11. 1848 ein, der verfügte, dass "diejenigenStaaten, welche als Kontingent weniger als 6000 Mann stellen, .. .in bezug aufdas Heerwesen ihre Selbständigkeit aufgeben" 185. Mit seinen maximal 5.380 Mannunterschritt das braunschweigische Kontingent das fixierte Minimum.Herzog Wilhelm lehnte die Verbindung seiner Streitkräfte mit einer größerenMacht und den damit notwendigerweise einher gehenden Verlust der militärischenSelbständigkeit ab. Er ließ in Verhandlungen mit den Fürstentümern Lippe-Detmold,Schaumburg-Lippe und Waldeck eine militärische Fusion der vier Staaten prüfen l86 •Durch die militärische Verbindung mit diesen Kleinststaaten unter BraunschweigsFührung hoffte der Herzog die militärische Autonomie seines Landes so weit es unterden neuen Bedingungen möglich war zu erhalten. Nach dem Scheitern der Verhandlungenblieb ihm letztlich aber doch nur der Weg, eine Militärkonvention mit Preußenabzuschließen.Die Bestimmungen der Militärkonvention 187 , die am 1. 12. 1849 unterzeichnetwurde und am 1. 4. 1850 in Kraft trat, machten das braunschweigische Kontingent zueinem Teil der in Magdeburg stationierten 7. Preußischen Division l88 •Standort des nun ,Brigade' genannten braunschweigischen Truppenkorps bliebaber nach wie vor das Gebiet des Herzogtums Braunschweig. Die Brigade bestand alsgeschlossener Truppenkörper mit allen Waffengattungen unter einem braunschweigisehenBrigade-Kommandeur fort. Die Formation der Brigade änderte sich gegenüberden 1848 vorgenommen Neuordnungen kaum.Vereinbart wurde die Einführung preußischer Dienstreglements, die Angleichungder Geschütz- und Gewehrkaliber an die preußischen Maße, die Ausbildung der Offizierein preußischen Militärbildungsanstalten und die Musterung der Brigade durchpreußische Offiziere. Beförderungen und Besoldung sollten aber weiterhin nach denschon bestehenden braunschweigischen Grundsätzen vorgenommen werden. Darüberhinaus führte die Annäherung an das preußische Militär bereits 1848 zur Einführungder Institution des ,Einjährig-Freiwilligen'189, die im Kriegsdienstgesetz von1851 an das preußische Vorbild angeglichen wurde 190.In den Jahren nach 1851 vernachlässigte die braunschweigische Seite die Erfüllungder Konventionsbestimmungen mehr und mehr und nahm ihnen dadurch letztlich dieSubstanz. Da die Konvention in direktem Widerspruch zu den Bestimmungen der1'5 Zitiert nach Elmar WIENIIÖFER (wie Anm. 14), S. 46.I'" ZU den Verhandlungen s. StAWf 12 Neu 5 Nr. 5096.I" Abschrift der Militärkonvention mit Preußen v. 1. 12. 1849, StAWf 26 Neu 1 Nr. 1261.188 Verfassungsrechtlich war diese Zuordnung äußerst umstritten. Das braunschweigische Bundeskontingentwar prinzipiell weiterhin Bestandteil der 1. Division des 10. Bundesarmeekorps. InsbesondereHannover sah durch die braunschweig-preußische Militärkonvention die Grundzüge der Bundeskriegsverfassungverletzt. Siehe dazu Hans Peter DÜSTERDlECK, Das Heerwesen im Königreich Hannovervon 1820-1866. Ein Beitrag zur Geschichte der hannoverschen Armee. Braunschweig 1971,S.115.189 Verordnung, die näheren Bestimmungen über den einjährigen freiwilligen Dienst im stehenden Truppenkorpsbetreffend, v. 6. 8. 1849, GVS 1849, S. 153-156.190 Gesetz über die Verpflichtung zum Kriegsdienst v. 21. 7. 1851, GVS 1851, § 24, S. 140.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684146 Ralph BurmesterBundeskriegsverfassung stand l91 , politisch nicht unumstritten und insbesondere vonder hannoverschen und der österreichischen Regierung heftiger Kritik unterlag 192 ,wurde ihre Aufhebung vor dem Hintergrund des wiedererstarkten Deutschen Bundesunvermeidlich. Mit dem 16. 9. 1854 endete ihre Wirksamkeit 193 • Eine Steigerung dermilitärischen Effizienz im Herzogtum Braunschweig gegenüber dem status quo antebewirkte die Militärkonvention mit Preußen nicht l94 • Ihr Abschluss war aus braunschweigischerPerspektive lediglich eine Konzession an die politischen Gegebenheitenund nicht der Ausdruck eines ernsthaften Wunsches nach Aufgabe der militärischenEigenständigkeit, die man ja gerade durch die angestrebte militärische Fusion mitkleineren Territorien zu erhalten versuchte. Diese Haltung fand ihren Niederschlag inder partiell unterbliebenen und teilweise sehr zurückhaltenden Umsetzung der Konventionsinhalte.Die Entwicklung der Streitkräfte von 1855-1866Während die Truppen des Herzogtums Braunschweig wenigstens formal noch engmit dem preußischen Militär verbunden waren, wurde von der Bundesmilitärkommissioneine Revision der Bundeskriegsverfassung beraten, die mit der Restitutiondes Deutschen Bundes ebenfalls wieder an Verbindlichkeit gewonnen hatte 195. Mitdem Beschluss einer revidierten Kriegsverfassung für die Mitglieder des DeutschenBundes vom 4. 1. 1855 196 wurden aber auch für die braunschweigischen Truppen erheblicheÄnderungen in ihrer erst seit wenigen Jahren bestehenden Formation undOrganisation notwendig.Bereits am 8. 1. 1855 begannen in Braunschweig Überlegungen, wie die neuen Bestimmungender Bundeskriegsverfassung umzusetzen seien 197 • Da in der revidiertenFassung der Bundeskriegsverfassung vor allem die Stärke des von jedem Bundesmit-In Siehe dazu insbesondere Elmar WIENHÖFER (wie Anm. 14), S. 47 sowie auch Jürgen ANGElOW (wieAnm. 14), S. 82.192 Vgl. auch Gustav v. KORTZFLEISCH, Bd. 2 (wie Anm. 4), S. 323, der die Argumentationen der hannoverschenund braunschweigischen Seite knapp wiedergibt sowie Elmar WIENHÖHR, S. 48 und JürgenANGELOW (wie Anm. 14), S. 82.193 Herzog Wilhelm an das KriegskolI. v. 16. 9. 1854, StAWf 26 Neu 1 Nr. 1262. Der Herzog teilte mit,da


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 147glied zu stellenden Hauptkontingents von 1 % auf 1 'l'6 % der Bevölkerungszahl erhöhtwurde, während die "Zahlen des Reservekontingents und des Ersatzes unverändertblieben"198, waren die Veränderungen der nominellen Truppenstärke recht erheblich.Dies vor allem auch deshalb, weil statt der aktuellen Bevölkerungszahl nunwieder die Matrikel von 1842 199 mit ihren sehr viel niedrigeren Bevölkerungszahlenals Berechnungsgrundlage diente.Nach den neuen Bestimmungen hatte Braunschweig als Hauptkontingent 2.445Mann aufzubieten. Die Reserve sollte 699 Mann und der Ersatz 349 Mann starksein 2oo • Gegenüber der nominellen Stärke von 5.380 Mann in den vorangegangenenJahren bedeutete die neue Truppenstärke vordergründig eine beachtliche Reduktion.Da aber schon während des Bestehens der Militärkonvention mit Preußen die Landwehreinheitenlediglich als Stämme existierten, änderte sich real wenig an der Stärkeder stets bereitzuhaltenden Verbände.Die Neuorganisation der Streitkräfte erforderte einige Wochen und wurde in denMonaten März und April durchgeführt. Das aktive Korps bestand danach aus einemInfanterie-Regiment zu zwei Bataillonen von vier Kompanien mit einer Gesamtstärkevon 1.803 Mann 2tll , einer Sanitätskompanie von 80 Mann, dem wiederhergestelltenJäger- oder Leibbataillon zu 682 Mann, einem Husaren-Regiment zu drei Eskadronenmit insgesamt 393 Mann 202 , einer Pionierabteilung mit 31 Mann und einer Artilleriebatteriezu 8 Geschützen mit 235 Mann und 80 Fahrem 203 • Die Reserve setztesich aus einem Landwehr-Infanteriebataillon mit 781 Mann, einer Landwehr-Husareneskadronmit 134 Mann und einer Landwehr-Batterie mit 82 Mann zusammen 204 •Einschließlich der 64 Mann der Jäger-Reserve 205 betrug die Gesamtstärke der Reservean Streitbaren der braunschweigischen Brigade 1.061 Mann. Die Infanterie derLandwehr bestand statt aus vier nun aus sechs Kompanien, die jeweils einem dersechs Verwaltungskreise des Landes zugeteilt wurden und dessen Namen trugen 206 •Durch die Umbenennung des ,herzoglich braunschweigischen Truppenkorps'Z07 in. ,herzoglich braunschweigische Brigade' seit Inkrafttreten der Militärkonvention mitPreußen 20H , änderten sich auch einige Bezeichnungen der militärischen Spitze. DerKommandeur des Korps wurde nun Brigadekommandeur genannt, sein Amt hieß198 WolfgangPETTER (wie Anm. 163), S. 245.199 "Die Matrikel von 1842 war nur eine geringfügige Veränderung der Matrikel von 1818". WolfgangKWL (wie Anm. 14), S. 115, Anm. 1.200 Organisationscntwurf des KriegskolI. v. 19. 1. 1855, StAWf 26 Neu 1 Nr. 1302.201 Jedes der bei den Bataillone war 900 Mann stark, der Regimentsstab bestand aus drei Offizieren.202 Analog zur Organisation der Infanterie beinhaltete diese Gesamtzahl auch den dreiköpfigen Stab desKavalleriercgiments.203 Herzog Wilhelm an das KriegskolI. v. 1. 3. 1855, StAWf 26 Neu I Nr. 1302. Die Angaben bei B. JA-C081 (wie Anm. 21), S. 208, deeken sich vollständig mit den herloglichen Vorgaben.204 Herzog Wilhelm an das KriegskolI. v. 24. 11. 1855, StAWf 26 Neu 1 Nr. 1303.20S B. lACOBI (wie Anm. 21), S. 231.206 Herzog Wilhe1m an das Kriegskoll. v. 1. 3. 1855, StAWf 26 Neu 1 Nr. 1302.207 Während der Feldzüge in Sehleswig·Holstein wurde für die daran beteiligten braunschweigischenTruppen aueh die Bezeichnung "herzoglich braunschweigisches Feldcorps" verwandt.208 Abschrift der Militärkonvention mit Preußen v. 1. 12. 1849, Art.7, StAWf 26 Neu 1 Nr. 1261.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684148 Ralph Burmesterweiter Generalkommando. Der Stab des Korps wurde fortan Brigadestab genannt,und so weiter. An der AufgabensteIlung, Funktion und Zusammensetzung dieser Institutionenänderte sich allerdings nichts. Bis zum Eintritt des Herzogtums Braunschweigin den Norddeutschen Bund 1867 sollte hinsichtlich der Formation der Streitkräftekeine Änderung mehr eintreten.Personalersatz und RekrutierungIm Zuge der Restitution der Bundeskriegsverfassung und der Abkehr von vielen Einrichtungenund Bestimmungen der vorangegangenen Jahre wurde auch die gesetzlicheGrundlage des Militärdienstes wieder den alten Verhältnissen angepasst. Mit derVerabschiedung eines neuen Kriegsdienstgesetzes im Mai 1855 wurde die Stellvertretung209 und der Nummerntausch 21U wieder zugelassen.Neben der Verkürzung der Dienstsdauer in der Landwehr des 1. Aufgebotes vonsieben auf drei Jahre wurde auch deren personelle Grundlage leicht modifiziert.Künftig sollten vornehmlich die Angehörigen der ersten acht Altersklassen, die ihrenMilitärdienst bereits abgeleistet hatten, zur Bildung der Landwehr des 1. Aufgebotesherangezogen werden 2l1 • Bei großer Personalnot sollte aber auch weiterhin auf unausgebildeteMänner zurückgegriffen werden 212 •Die Landwehr des 2. Aufgebots bestand im Frieden auch weiterhin nur auf Listenund sollte bei Bedarf aus den Angehörigen der Altersklassen neun bis elf aufgestelltwerden. Mit der Bestätigung der Institution des ,Einjährig-Freiwilligen' blieb zwareine der auf preußischen Einfluss eingeführten Neuerungen bestehen, doch führtediese Möglichkeit der Ableistung des Militärdienstes unter privilegierten Bedingungenim Zusammenwirken mit der Wiedereinführung von Stellvertretung und Nummerntauschzu einer Steigerung der Wehrungerechtigkeit. Da ohnehin nur etwa jederfünfte Militärpflichtige tatsächlich zum Dienst herangezogen wurde 213 , vergrößertesich auf diese Weise die Möglichkeit für finanziell besser gestellte junge Männer, diezum Militärdienst gelost wurden, entweder den Militärdienst ganz zu umgehen, oderihn in einer verkürzten, gesellschaftlich aber angeseheneren Form abzuleisten 214 •209 Gesetz, Abänderung des Gesetzes über die Verpflichtung zum Kriegsdienste v. 21. Juli 1851 betreffend,v. 11. 5. 1855, GVS 1855, S. 14!l.210 Ebd., S. 154.211 Ebd., S. 147.212 Ebd., S. 148.m In den Jahren 1850 und 1851 wurden jeweils 632 Rekruten ausgehoben. Kriegskoll. an Staatsmin. v.26.3. 1!l50 und v. 5.4. 1850 sowie Herzog Wilhelm an das Staatsmin. v. 8. 9. 1851, StAWf 12 Neu 8Nr. 57a Bd. 2. - Naeh der Neuorganisation von 1855 betrug der jährliche Personalbedarf der Brigade631 Mann. S. dazu die Anlage zum Schreiben des Kriegskoll. an Herzog Wilhelm v. 28.4. 1859,StAWf 26 Neu 1 Nr. 1303. Da der Personalbedarf der Brigade seit den 30er Jahren im Gegensatz zurBevölkerung nur geringfügig angewachsen war, kann davon ausgegangen werden, dass tatsächlich wenigerals ein Fünftel der sich jeweils im dienstpflichtigen Alter befindlichen männlichen Bevölkerungausgehoben wurde.214 Vgl. Manfred MESSERSCHMIDT, Die politische Geschichte der preußisch-deutschen Armee, in: Handbuchzur deutschen Militärgeschichte 1648-1939, hrsg. v. Militärgeschichtlichen Forschungsamt,6 Bde., Band 2, Abschnitt IV, Erster Teil, Militärgeschichte im 19. Jahrhundert 1814-1890, München1979, S. 94.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Streitkräfte des Herzogtums Braunschweig 1815-1866 149Für den Zeitraum zwischen 1855 und 1866 fanden sich im untersuchten Aktenmaterialkeine Angaben über die Höhe des jährlichen Personalersatzes. Die personelleStärke des Kontingents hatte sich gegenüber den Verhältnissen vor 1848 durch dieBestimmungen der revidierten Bundeskriegsverfassung von 2.100 Mann auf 2.445Mann gehoben. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass sich die Zahl derjährlich benötigten Rekruten proportional zu dieser Anhebung der Kontingentsstärkeverhielt. Trifft diese Hypothese zu, kann nur eine begrenzte Zunahme der jährlichenAushebungen erwartet werden 215 •ZusammenfassungDie Zeitspanne von 1815 bis 1866 markiert sowohl für das Herzogtum Braunschweigals auch für seine Streitkräfte eine Epoche relativer Stabilität. Bereits in der Phasefaktischer Bedeutungslosigkeit zwischen 1816 und 1822 erhielt die bewaffnete Machtdes Herzogtums eine Struktur, die grundlegend für alle späteren Formationsformenwerden sollte. Die Aufteilung in ein Infanterie-Regiment, eine Husarenabteilung undeine Batterie Artillerie blieb prinzipiell auch noch im deutschen Kaiserreich bestehen.Nach der Neuformation von 1822, bei der die Bestimmungen der Bundeskriegsverfassunggrößtenteils umgesetzt wurden, unterlag die Formation der Streitkräfte unterHerzog Kar! II. einer Vielzahl von Veränderungen, die aber bereits durch die Reorganisationunter seinem Bruder und Nachfolger Wilhelm 1830 revidiert wurden.Zwar musste sich auch Herzog Wilhe1m bei der personellen und materiellen Ausstattungseiner Truppen der Politik der "knappen Kassen" beugen und viele Einsparungsmöglichkeitenausschöpfen 216 , doch in ihrer Formation und Organisation erfülltendie Streitkräfte Braunschweigs die Bundesvorgaben in den folgenden Jahren insteigendem Maße.In ihren Berichten drückten die Musterungskommissionen der Bundesmilitärkommissionbei anfänglicher Kritik ab 1846 ihre Zufriedenheit über den Zustand desKontingents aus 217 ; trotz der eingeschränkten Aussagekraft dieser Berichte 218 kannbezüglich des Aufbaus der Truppen, ihrer Organisation, speziell ihrer Bewaffnungund - mit einigen Einschränkungen - auch der Präsenzstärke dieses Urteil bestätigtwerden. Lediglich die oft wegen Geldmangels ausgefallenen Herbstübungen dürften215 Diese vage Interpolation kann hier lediglich als Behelf dienen und detaillierte Untersuchungen zurOuantität des jährlichen Rekrutenbedarfes nicht ersetzen. Konkrete Erkenntnisse verspricht dieDurchsicht der Personalakten des Truppenkorps und die Sichtung der Berichte der lokalen Musterungskommissionenüber die Zahl der von ihnen ausgehobenen Rekruten. Im Rahmen dieser Arbeitkonnten diese Nachforschungen nicht mehr durchgeführt werden.216 Die finanzielle Situation der Streitkräfte in Braunschwcig unterschied sich dabei nicht von deIjenigenin den anderen deutschen Staaten. Vgl. Bemhard SICKEN, Landstreitkräfte in Deutschland 1815-1914.Beobachtungen zur Struktur und zu den militärisch-zivilen Beziehungen, in: DERs. (Hrsg.): Stadt undMilitär. Wirtschaftliche Impulse, infrastrukturelle Beziehungen, sicherheitspolitische Aspekte (= Forschungenzur Regionalgesch., hrsg. v. Karl TEPPE, Bd. 25), Paderbom 1998, S. 108.217 Siche Wolfgang KEUL (wie Anm. 14), S. 159, S. 164, S. 172, S. 175 und S. 180 f.21. Zum eingeschränkten Aussagewert der Musterungsprotokolle s. Wolfgang KEUl (wie Anm. 14),S. 139-142.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684150 Ra/ph Burmesterden geforderten militärischen Wert des Kontingents negativ beeinflusst haben. DerZustand des Kontingents bewegte sich in Braunschweig durchaus in dem Rahmen,den die - nicht allzu anspruchsvolle - Bundeskriegsverfassung vorgab. Gerade derenmaßvolle militärischen Forderungen führten zu häufiger Kritik an ihrem militärischenWert 219 •Für die Verhältnisse eines Kleinstaates war der von Braunschweig betriebene militärischeAufwand jedoch dennoch bemerkenswert. Seit der Mitte der dreißiger Jahrewar das gesamte Kontingent mit Gewehren mit gezogenen Läufen, die aus eigenerEntwicklung kamen, versehen worden. Um eine möglichst unabhängige Organisationseiner Truppen im Verband des 10. Armeekorps zu erreichen, stellte Braunschweigsogar mehr Artillerie, als es nach den Bundesvorgaben aufzubieten hatte, und errichtetesogar eine eigene kleine Pionierabteilung. Für zwei Jahrzehnte unterhielt man zudemfür die Ausbildung des Offiziersnachwuchses eine eigene Kadettenanstalt.Ab 1830 wurde die vollständige Kasernierung der Streitkräfte in Friedenszeiten erreicht22o • In den sechziger Jahren führte Braunschweig als zweites deutsches Landnach Preußen ein Gewehrmodell mit Zündnadelsystem ein, das gegenüber seinempreußischen Vorbild sogar noch einige Verbesserungen aufwies 221 • Der für mancheStaaten beklagte Offiziers- und Unteroffiziersmangel bestand erst nach 1867 222 • Vordiesem Hintergrund müssen für das braunschweigische Militär für die Jahre 1830 bis1866 einige pauschale Urteile relativiert werden, die über das Wehrwesen der deutschenMittcl- und Kleinstaaten gefällt wurden 223 •Das Konskriptionssystem mit Stellvertretung, das in Braunschweig nach seinerEinführung 1821 mit einer fünfjährigen Unterbrechung bis 1866 beibehalten wurde,war auch in den anderen deutschen Mittel- und Kleinstaaten die übliche Form desWehrsystems 224 • Die ständigen Beurlaubungen eines erheblichen Teils der Mannschaftund die Aussetzung größerer Übungen waren neben der kurzen Ausbildungszeitder Rekruten und sehr beschränkten Reserveübungen 225 auch für BraunschweigsMilitär ein Strukturmerkmal.219 Siehe dazu ebd., S. 86-94.220 Die wenigen nach der Reduktion von 1816 verbliebenen Truppen konnten bereits vollständig in denvorhandenen Kasernen untcrgebracht werden. Die Dislozierung dcr mit Polizeiaufgaben betrautenHusarenabteilung auf verschiedene Ouartiere im Land ließ ihre Unterbringung in den nur in Braunschweig,Blankenhurg und Wolfenbüttel vorhandenen Kasernen aber nicht zu.221 Udo VOLLMf.R, Die Handfeuerwaffen im Herzogtum Braunschweig IH09-1H70, in: Zs. für Heereskunde,56. Jg., 1992,3 Teil Nr. 364, S. 148.m Der üppige Bestand an Offizieren und Unteroffizieren wird beispielsweise im Bericht der Musterungskommissionüber die Inspektion des Kontingents IH46 [undatit:rte Abschrift] lobend hervorgehoben.StAWf 12 Neu 8 Nr. 40 Bd. Ja.m Siehe Jürgen ANGELOW (wie Anm. 14), S. 82f. und Wolfgang PETTER (wie Anm. 163), S. 259-266.224 Siehe Wolfgang PETTER (wie Anm. 163), S. 262.m Da oft überhaupt keine Reserveühungen stattfanden, ist die Kritik der Musterungskommission ausdem Jahre 1846 noch recht moderat. Dort wurde moniert, dass die Mindersexerzierzeit von 14 Tagennicht eingehalten wurde. SlAWf 12 Neu 8 Nr. 40 Bd. la.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Kleinere BeiträgeDas Skizzenbüchlein von 1586:Ein Beitrag zur Landesprospektion unter HerzogJulius von Braunschweig-WolfenbüttelvonChristi an Lippelt M.A.Die AusgangssituationAls Herzog Julius von Braunschweig-Lüncburg 1568 die Regierung im FürstentumWolfenbüttel antrat, standen zwei Aufgaben im Vordergrund seiner Regierungstätigkeit:Aus Sorge um das Seelenheil seiner Untertancn führte er zum cinen die Reformationim Herzogtum ein, der er gegen den Widerstand seines Vaters seit seiner Jugendanhing. Zum anderen trachtete Herzog Julius als Vater des Vaterlandes danach,sein ihm durch Gott anvertrautes Land durch gute Policey und vielfältige wirtschaftlicheUnternehmungen zu Wohlstand und Reichtum zu führen. Deutlich wirddie in christlichen Überzeugungen wurzelnde Fürsorge für sein Land und seine Untertanenin seinem Wahlspruch aliis inserviendo consumor und dem oft verwandtenSinnbild der brennenden Kerze!.Bereits im Oktober und Dezember 1567 ließ sich der damalige Erbprinz Juliusmehrere Gutachten ausarbeiten, die auf einer "Bestandsaufnahme der herrschendenVerhältnisse" fußend "kurz-, mittel- und langfristige Perspektiven für die gesamteLandesplanung aufzuzeigen" suchten 2 • Zwei Gutachten, die dem WolfenbüttelerKanzler Münsinger von Frundeck zuzuschreiben sind, setzen sich mit Fragen der Re-I Zur Wirtschaftspolitik: Eduard BODE MANN, Die Volkswirtschaft des Herzog Julius von Braunschweig.In: Zs. für deutsche Kulturgcschichte.llg. v. 1. H. MÜLLER. N. F. 1, 1872, S. 197-238; Zuletzt erneut:Hans-Joachim KRASCHEWSKI, Wirtschaft und Gesellschaft vor dem Dreißigjährigen Krieg. In: DieBraunschweigische <strong>Landesgeschichte</strong>. lahrtausendrückblick einer Region. Hg. v. Horst-Rüdiger lARCKu. Gerhard SCHILDI. Braunschweig 2000. S. 483-512. Zu den Herrschaftsauffassungen: Christian LIP­PELl, Herzog Julius von Bmunschweig-Limeburg als "Landesvater": Zum herrschaftlichen Selbstverständniseines protestantischen Fürsten des 16. Jahrhunderts. Magisterarbcit an der Technischen UniversitätBraunschweig. [Wolfenbüttel 1995].2 Sabine SCHUMANN, Wirtschaftspolitische Gutachten für den Erbprinzen Julius von Braunschweig-Lüneburg(Wolfenbüttel) aus dem Jahre 1567. In: BsJb. 65,1984, S. 99-113, hier S. 99-101.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684152 Christian Lippe/tligion und Fragen der guten Policey auseinander. Weitere behandeln wirtschaftlicheund wirtschaftspolitische Fragestellungen, so beispielsweise zur Flößbarkeit der Okeroder zur Ansiedlung von Handwerks- und Wirtschaftsbetrieben in Hessen. DieseAusarbeitungen zeigen, so Schumann, dass Herzog Julius schon vor der Regierungsübernahmeim August 1568 an eine "konsequente Ausweitung wirtschaftlicher Kapazitäten"dachte und konzeptionelle Überlegungen sowohl über die Förderung und Intensivierungder einzelnen Wirtschaftszweige als auch über ihre Verflechtung undökologischen Folgen anstellte. Diese Gutachten zeigen auch, dass sich Herzog Julius"im Wissen um die Notwendigkeit wirtschaftlicher (Sanierungs-)Maßnahmen zunächstvon Fachleuten hat beraten lassen und deren Vorschlägen schließlich weitestgehendgefolgt ist"3.Der Bergbau, vor allem im Harz, war neben der Landwirtschaft ein wesentlicherWirtschaftszweig im Herzogtum. Zu den hier gewonnen und exportierten Produktengehörten das Blei und das grüne Vitriol. Die Silbervorkommen am Rammelsberg hingegenwurden vor allem für die herzogliche Münzprägung ausgebeutet. Zur Verarbeitungder Erzvorkommen wurden in Gittclde und Bündheim neue Industrien aufgebaut,in denen vielfältige Luxus- und Gebrauchsgegenstände, aber auch Rüstungsproduktehergestellt wurden 4 • Zwei Salinen, Salzliebenhall bei Salzgitter und Juliushallbei Bündheim, wurden Ende des 16. Jahrhunderts als herzogliche Eigenbetriebegeführt. Den Salzbedarf des Fürstentums aus eigenen Quellen zu decken, bedeutete,Geld im Lande zu halten oder sogar durch Verkäufe und Exporte ins Land zu ziehen.Vor diesem Hintergrund ist auch das Bemühen des Herzogs Julius zu verstehen, auswärtigeFachkräfte anzuwerben, vorhandene Salzquellen auszubauen und neue zu erschließen.Durch den hohen Bedarf an Bau-, Brenn- und Kohlholz für die Hüttenwerke, aberaueh für die im Land belegenen Salinen, für die Amtsverwaltungen samt ihren KalkundZiegelöfen, für die Hofhaltung und den Ausbau der Residenz wurden große Teileder landesherrlichen Forsten in Mitleidenschaft gezogen. Neben das Bestreben, dieHolzentnahme gleichmäßig auf die Forsten zu verteilen, traten die Bemühungen,Holz einzusparen und als Brennstoff durch Torf oder Steinkohle, beispielsweise ausHohenbüchen am Hils, zu ersetzen.Da eine intensive Wirtschaftspolitik die genaue Kenntnis des Landes erforderte,beauftragte Herzog Julius im Januar 1572 den Einbecker Cosmographen GottfriedMascopius damit, den Wolfenbüttelschen Teil des Herzogtums Braunschweig-Lüneburgin einem Kartenwerk von insgesamt 39 Blättern zu erfassen 5 . Nach Eingliederungder Calcnberger Landesteile (1584) mussten die Landmesser Hans Tiele, JohannKrabbe und Tile Moller das Herzogtum bereisen, um neue Landkarten zu erstellen.Wie das herzogliche Reskript vom 15. November 1587 zeigt, hatten die Prä-3 DIES., S. 105.• Vgl. die Schilderung bei Franz ALGERMANN, Lehen, Wandel und tödtlichen Abgang weiland des LIHerrn Juliussen, Herzogen zu Braunschweig und Lünehurg U. In: Feier des Gedächtnisses [ ... ). Hg.v. Friedrich Karl von STROMBECK. Hclmstedt 1822. S. 163-245. Hier S. 203-207.S HStAH Ca!. Br. 21, Nr. 462 (passim); fo!. 3r/v: Bestallung vom 16. Januar 1572.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Das Skizzenbüchlein von 1586 153laten und Verwalter der Klöster sowie die Amtleute die Landmesser in Jrer hin vnndwiederreise mit futter vnnd mahl zu versorgen!).Zur Landesprospektion wurden neben speziell dafür bestallten Beamten auch dieAmtleute und Förster verpflichtet. Neben ihren eigentlichen Aufgaben, der Bewirtschaftungder herzoglichen Domänen und Forsten, der Überwachung der Amts- undLandesgrenzen, sowie der Überwachung und Durchsetzung der landesherrlichen Verordnungen,mussten sie bei Landesvermessungen helfen oder diese selbständigdurchführen. In den Bestallungen verpflichtete Herzog Julius seine Beamten, sich ander Bestandsaufnahme der Bodenschätze zu beteiligen und Berichte darüber zu erstellen:1580/81 fertigte beispielsweise der Lichtenberger Amtmann Johannes Rorichein Verzeichnis der Stein- und Mergelkuhlen im Amt Lichtenberg an und fügte esdem Amtsregister bei? Aus dem Amt Schöningen ist ein Bericht was im Ambt vorVnderscheitliche Steinbruche Auch Topf!. Thon, Maur, vnd Ziegell Erde, MergellLehmen vnd Ther Kulen Stein Kollen vnd Bergk arten, vor handen LI Auch Allerwasser Springe Lebendiger Quelle vnd flusse Nahmen wie Starck die Aufstigen vndnach was winde die fliessen was vor fische darin gehen vnd welche fischreich odernicht sambt Jren grunde ob der Sandig Steinig Lehmig oder sonsten geschaffen von1584 überliefert 8 und im Archiv des Oberen Bergamtes Clausthal-Zellerfeld findetsich ein Verzeichnis der im Fürstentum vorkommenden Alabaster- und Marmorartenvom Jahre 1575 9 . In dieses Berichtswesen gliedert sich auch das im Folgenden kurzvorgestellte Skizzenbüchlein der Steinkohlenvorkommen und Salzquellen vom Endedes Jahres 1586 ein 10.Das Skizzenbüchlein von 1586Unter der Signatur 2 Alt, Nr. 5247, wird im Niedersächsischen Staatsarchiv Wolfenbüttelein 21 x 16 cm großes Hdtchen aufbewahrt, das im Findbuch als Skizzenbüchleinder im Lande vorhandenen Salzquellen und Salzadern, Steinkohlenflötze undSteinbrüche von 1586 bezeichnet wird. Das durch Stempelung paginierte Skizzenbüchleinbesteht aus drei Lagen von 1. fünf mittig gefalteten Blätter (fol. 5r-8v), 2.sechs Blättern (fol. 9r-19v) und 3. vier Blättern (fol. 20r-27v). Zwei weitere Blätter(fol. 3 und 29 sowie fol. 4 und 28) umfassen quasi als Schutzumschlag die drei Lagen,wobei Blatt 4v128r, ein Schreiben des Herzogs Julius an den Rat Johann ConradVarnbüler vom 14. November 1586, und fol. 4r, ein Gesprächsprotokoll, schon imFormat des Büchleins beschrieben, auf Ende Dezember datiert ist.• StAWf 1 Alt 9, Nr. 421; Vgl. a. Ernst PITZ, Landeskulturtechnik, Markscheide- und Vermessungswesenim Herzogtum Braunschweig bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Göttingen 1967. (= Veröff. d.Nds. Archivverwaltung 23).7 StAWf 22 AAlt, Nr. 936, Bd. 2.8 StAWf 4 Alt 2 Schön, Nr. 1766.9 Archiv des Oberen Bergamtes Clausthal-Zellerfeld Hist. Nach. Ao. 1575 Fach 2a Nr. 10 Akte 96, fol.5-14.10 StAWf 2 Alt, Nr. 5247.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684154 Christian LippeltWahrscheinlich wurden die Lagen kurz vor oder nach Aufnahme der Skizzen zu einemBüchlein zusammengefasst. Die zeitliche Einordnung des Werkes wird durch dieAngabe von Daten auf mehreren Skizzen ermöglicht: Die erste datierte Zeichnungstammt vom 15. November 1586, und die letzte Skizze wurde am Abend des 19. Dezembers1586 angefertigt. In dieser Zeit bereiste ein herzoglicher Beamter das Herzogtumund fertigte unter Mitarbeit lokaler Funktionsträger die Zeichnungen an.Diese Skizzen sind in der Regel mit Bleistift vorgezeichnet und später mit Tintenachgearbeitet. Da aber nicht alle Bleistiftskizzen vollständig ausgeführt und nachgezeichnetworden sind, ist von Fall zu Fall die Lesbarkeit erschwert und die Lokalisierungnahezu unmöglich (fol. 4v, 6r, 7v, 8r, 12v, 15v).Das Skizzenbüchlein vermittelt auf insgesamt 38 Zeichnungen eine Vielzahl vonInformationen naturräumlicher, siedlungsgeographischer und wirtschaftlicher Natur.Das Augenmerk des Zeichners richtete sich in erster Linie auf die Aufnahme vonRohstoffen wie Salzquellen, Eisen-, Gold- und Silbergängen sowie von Stein- undPechkohlenvorkommen, oft mit Angaben über Größe und Gehalt. Neben Symbolenz. B. für Feste Häuser, Städte oder Kirchdörfer, wurden in Einzelfällen auch Äckerund Obstgärten (fol. 27r) erfasst 11. Bach- und Flussläufe sind ebenso wie Höhenzüge,Berge, Wälder und markante Baumgruppen verzeichnet, um die Vorkommen zu lokalisieren.Häufig werden diese Informationen durch Angabe der Himmelsrichtungen(Occidens, Oriens, Meridies) sowie einer Stundenskala um den Mittelpunkt derZeichnung herum präzisiert. Oft hat der Zeichner Bauten aufgenommen, die Bedeutungfür das Wirtschaftsleben des Landes besessen haben: Auf mehreren Blättern sindBrücken (fol. 6v/7r, 19v), Mühlen (fol. 11r, 19r, 19v, 25v) oder Brunnen (fol. 7r, 13v,23v, 25r) zu erkennen, wie in der folgenden Beschreibung ausgewählter Skizzen deutlichwird.Die SkizzenDie Anordnung der Skizzen folgt mit Ausnahme des Blattes 3r, das einen Eisengangin der Aueniederung bei Schöningen verzeichnet, und der Zeichnung auf fol. 8v/9r,die eine Salzader am Breidehorn bei Fümmelse erfasst, einer Reiseroute, die im AmtSteinbrück (fol. 6v/7r) ihren Anfang nimmt und dann nach Süden durch die ÄmterSeesen und BilderIahe (fol. 10r, 10v, 11r) in Richtung Solling (fol. 13r) führt: Am 16.November wurden zwischen 10 und 15 Uhr drei Skizzen angefertigt. Direkt bei Seesenbefinden sich ein Eisengang am Fuße des Bakeberges (fol. tor) sowie zwei Salzadernund zwei Wasseradern im Bereich des Lindenplahnes vor dem Oberen Stadttorder Stadt Seesen (fol. 1Üv). Auf Blatt Ur ist neben einer Salzader bei Bilderiahe derFlusslauf der Nette von der Schlackenmühle im Norden bis zum Zufluss der Schildaubei Engelade im Süden sowie die Burg Woldenstein dargestellt. Im Mittelpunkt derZeichnung auf Blatt 13r, die am 19. November 1586 angefertigt wurde, steht einBleigang mit einer Schachtanlage am Rodeberg, einem dem Solling nordöstlich vor-11 HStAH Ca!. Br. 21, Nr. 462, fo!. 94r: In seinem Kartenwerk legte Gerhard Ma~copius Symbole heispielsweisefür Kleinstädte oder Flecken, Kirchdörfer, Klöster und Wüstungen fest.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Das Skizzenbüchlein von 1586155'r \\f •It t (\ \./i~ '~II ,, ../ ',-I-(,I .; II \! \. ,/I-\ \\,;((/.'/I.'" -'I'j . \/i'\ \I \\, I(\.,-~!:!....~~~t:';:-


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684156 Christian Lippe/tgelagerten Höhenzug zwischen DasseI und Hunnesrück im Amt Erichsburg. Im Vordergrundder Zeichnung befindet sich die Festung Erichsburg, die deutlich erkennbarüber eine Pipenleitung vom Espe/brunn mit Wasser versorgt wird l2 •Ende November werden die südlichen Bereiche des Calenberger Fürstentums entlangder Flüsse Werra und Weser bereist (fol. 13 v, 14r, 14v, 16r, 17v) und mehrereSkizzen in der weiteren Umgebung von Göttingen aufgenommen (fol. 15r, 16v, 17r).Zwischen dem 21. und 24. November sind die Rohstoffvorkommen im Amt Mündenaufgenommen worden: Blatt 13v wurde am 21. November 1586 in Anwesenheit desKrügers Hans Schmitt angelegt. Das hier dargestellte Pechkohlen vorkommen mit einerSchachtanlage befindet sich auf der Lutterberger Höhe am Rande des KaufungerWaldes. Am linken Bildrand windet sich der Flusslauf der Werra entlang der OrteWahnhausen und Spiekershausen während der rechte Bildrand von den Orten Münden,Newenkrug, Escherode und Sessenheim sowie Sichelnstein und Uschlag begrenztwird. Die Pechkohlenvorkommen in der Umgebung Hedemündens entlang der BergzügeDie Köppe und Trempelberg (fol. 14v) haben ebenso Beachtung gefunden wieeine starke Wilde brunn ader, Wilde Wasser/fetze und eine nicht weiter bezeichneteAder im Hedemerholz an der Straße nach Münden.Das Gebiet am Kaufunger Wald mit einer Glashütte an der Werra befand sich imAmtsbezirk des Mündener Amtmannes lodocus PinkemeIle, der zumindest an derAufnahme der wahrscheinlich solehaItigen Wasseradern beteiligt worden ist. Der hierwiedergegebene Ausschnitt am Südufer der Werra gegenüber dem Ort Glashüttezeigt die vier Wasseradern im Hedemerholtz, das durch die eingezeichneten Baumarten(Buche, Esche, Espe) als Laubwald charakterisiert ist (Abb. 1)13. Am 30. Novemberwurden an der Weser mehrere Pechkohlenvorkommen, so am Wiensener Buchenberg(Bökenberg), und ein Salzbrunnen bei Bodenfelde aufgenommen (fol. 17v). DieSalzader wird durch den Ort an der Kirche mit dem eingehegten Kirchhof vorbei zueiner Saline geleitet: Diese aus zwei Gebäuden bestehende Saline wird anscheinendvon lürgen König und Christof leger betrieben, da ihre Namen den Salinen gebäudenzugeordnet sind. Der Blick nach Süden weist auf den braunschweigischen Ort Wahmbeck(HH Wahnbeck) und das ehemalige Kloster Lippoldsberg sowie auf HessischesGebiet jenseits der Weser. Neben den schon genannten Christof leger und lürgen Königscheinen auch ein Lippelt Messerschmit und ein Ludlef Schaffmeister an der Entstehungdieser Skizze mitgewirkt zu haben 14 •12 Nach Ausweis einer Wochenrechnung von 1530 erfolgte die Wasserversorgung der Erichsburg über einenBrunnen. Vgl. Brigitte STREICH, Die Erichsburg. Eine Calenbergische Ncbenresidcnz in der frühenNeuzeit. Ihre Funktion als Wirtschaftsbetrieb, FiJrstenhof und Verwaltungsmittelpunkt. In: EinbeckerJb. 40,1989, S. 31-60, hier S. 32f.13 10dokus (Jost/Jobst) Pinkernelle wurde am 1. August 1585 zum Amtmann bestallt (StAWf 3 Alt,Nr. 34, fol. 62r/v) und ist in dieser Funktion noch Anfang 1589 nachzuweisen (HStAH Cal. Br. 23,Nr. 337, fol. 2v); vgl. a. PITZ (wie Anm. 6), S. 93 f. .14 Ob Christoff Jeger identisch ist mit Hans Jager aus Seesen, der zwischen 1579 und 1611 anfangs alsHolzförster zu Bilderiahe (StAWf 3 Alt, Nr. 103, fol. 23r-25v: 1579 November 20) und später alsOberförster im Solling (HStAH Cal. Br. 2, Nr. 44, fol. 18v: 1611 Oktober 12) nachzuweisen ist, mussoffen bleiben. Ein Christof Jeger ist zwischen 1597 und 1611 im Amt Nienover beleget (HStAH Ca!.Br. 2, Nr. 34, fol. 45r: 1597 September 12; HStAH Cal. Br. 23, Nr. 367, fol. 12v: 1611).


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Das Skizzen büchlein von 1586 157Daran anschließend führt der Reiseweg nach Norden am Ith, Hills und Osterwald(fol. 18r, 18v, 19r, 19v, 20r) vorbei bis nach Calenberg (fol. 21r) um wieder durch dasAmt Steinbrück bei Feldbergen und Hoheneggelsen (fol. 21 v) nach Wolfenbüttel (fol.22r) zu gelangen: Die Skizzen auf fol. 18r und fol. 18v wurden beide am 2. Dezember1586 angefertigt und erfassen die ab November 1584 ausgebeuteten Steinkohlenvorkommenbei Hohenbüchen am Hils.Zweck des Kohlenbergbaus war es, die Holzkohle als Brennmaterial durch die hiergeförderte Steinkohle zu ersetzen, doch dieses Vorhaben scheiterte an technischenSchwierigkeiten, so dass der Bergbau hier schon während der Regierung des HerzogsHeinrich Julius (1589-1613) wieder eingestellt wurde.Am 2. und 3. Dezember wurden die Salzadern bei Hemmendorf und Salzhemmendorfim Amt Lauenstein aufgenommen: Auf fol. 19r wurde detailliert das Gebiet umdie Orte Quanthof, Benstorf, Oldendorf und Hemmendorf zwischen dem Osterwaldmit dem Kloster Wülfinghausen im Norden und den Orten Lauenstein und Salzhemmendorfim Süden verzeichnet. Deutliches Interesse galt dabei der Salzader bei Hemmendorf,dessen Kirche und Wassermühle Eingang in die Zeichnung fanden. Die SalineSalzhemmendorf steht im Mittelpunkt der Skizze auf fol. 19v, deren oberer Bildrandvom Höhenzug Ith und dessen unterer Bildrand vom Osterwald begrenzt wird.Die Bildmitte nimmt der Ort Salzhemmendorf ein, der von einer Stadtmauer mit zweiToranlagen umfasst wird und aus 18 Häusern, einer Kirche sowie einer Salinenanlagebesteht.Diese Saline bezieht nach Ausweis der Zeichnung ihre Sole von drei außerhalb desOrtes gelegenen Flözen. Eine weitere Salzader mit einer Schachtanlage befindet sichwestlich des Ortes. Südlich des Ortes, am Fuße des Ith in Richtung Lauenstein, befindetsich ein Bachlauf mit einer Wassermühle sowie eine Furt oder Brücke. Die zweiSteinkohlcngänge und der Pechkohlengang auf fol. 2Uv geben wahrscheinlich ein Detailaus der Karte fol. 2Ur wieder, da jegliche Ortsangeben fehlen, beide Karten aberam 3. Dezember angefertigt wurden. Parallel zur Landesprospektion, die ihren Niederschlagin diesem Skizzenbüchlein fand, beauftragte Herzog Julius seinen Sekretärzu Neustadt, Johannes Dittrich, in der Mündischen Registratur der CalenbergischenKanzlei Nachforschungen über Rohstoffvorkommen im Amt Lauenstein anzustellen:Als Ergebnis legte Dittrich Ende 1587 einen Bericht vonn denen Jm Ambt Lawensteinvor Jharenn ereugtenn Bergwercken, so viell mann daruon auf! dießmall nachrichtungfinden mugenn vor, der kurz die Geschichte der auf fol. 20r verzeichnetenund seit 1552 bekannten Stein- und Pechkohlenbergwerke sowie eines Allaunbergwerkin der Nähe der Saline Hemmendorf nachzeichnete 15 •Die nächsten Skizzen erfassen dann den nördlichen Harzrand vom Rammelsbergbis Bündheim und Vienenburg (fol. 23r, 23v, 24r): Auf der Skizze fol. 23r, die am 12.Dezember 1586 fertiggestellt wurde, steht der Rammelsberg, der mit dem Abschlussdes Riechenberger Vertrages 1552 der Herrschaft der Stadt Goslar entzogen und nun15 StAWf 2 Alt, Nr. 5248, fol. 5r-6r; zu Dittrich vgl. Helmut SAMSE, Die Zentralverwaltung in den südwelfischenLanden vom 15. bis zum 17. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Verfassungs- und SozialgeschichteNiedersachsens. Hildesheim, Leipzig 1940. (~ Quellen und Darstellungen zur Geschichte Nds 49),S. 283 f.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684158 Christian Lippeltder Landesherrschaft unterstellt wurde, im Mittelpunkt 16. Drei Stollenanlagen sinddeutlich zu erkennen: Nach Nordosten verlaufend ist ein Silbergang und nach Nordwestenverlaufend ist ein Bleigang eingezeichnet. An beiden Gängen sind Schachtanlagendargestellt. Ebenfalls eingezeichnet ist der 1585 fertiggestellte als Erbstollen bezeichneteJulius-Fortunatus-Stollen in seinem Verlauf vom Rammelsberg bis zurStadt Goslar, hier symbolisiert durch den Befestigungsring mit einzelnen stilisiertenToranlagen. Deutlich erkennbar sind auch die zwei nach 1552 angelegten LichtlöcherNasser Herbst und Finkenflucht. Eingezeichnet ist auch der Maltermeisterturm, einBestandteil der ehemaligen Goslarer Landwehr.Die Skizze fol. 23v (Abb. 2) vom 13. Dezember 1586 erfasst das Gebiet zwischender Ruine der Harzburg und dem Ort Neustadt (heute Bad Harzburg) mit dem FlussRadau im Osten, dem Sitz des Amtes Harzburg in Bündheim im Westen und dem Papenbergund dem Breidenberg im Süden. Im Zentrum der Zeichnung steht die amHeiligen holtz entspringende Salzader der Saline Juliushall: Die 1338 erstmalig urkundlicherwähnte Solequelle bei Bündheim wurde 1569 durch einen Brunnenschachterschlossen. In diesem Jahr schickte Herzog Julius seinen damaligen Kammerdienerund späteren Amtmann zur Harzburg Simon Thomas nach Lüneburg, umden dortigen Betriebsablauf zu studieren und Fachkräfte anzuwerben 17.In Bündheim existierte auch eine fürstliche Messinghütte, die deutlicher Ausdruckeines fürstlichen Unternehmertums war, wie es beispielsweise Fritz Redlich Anfangder 50er Jahre beschrieben hatte 18 • Diese Hütte wurde 1562 unter Herzog Heinrichdem Jüngeren durch Erasmus Ebner aus Nürnberg errichtet und befand sich seit 1572vollständig im fürstlichen Besitz.Schon die letzten bei den Skizzen wurden vom Bergkammersekretär Christof Wolfangefertigt, der sich nun wieder nach Norden wandte, um das Salzvorkommen beiSchöningen mit dem Kloster St. Lorenz und den erst im 19. Jahrhundert erschlossenenSteinkohlevorkommen aufzunehmen (fol. 25r). Zum Beschluss dieser Reisedurch das Herzogtum wurden dann am 17. und 19. Dezember zwei Salzadern und einPechkohlenvorkommen bei Helmstedt (fol. 25v, 26r) sowie eine Salzquelle, Teervorkommenund ein Pechkohleflöz bei Schöppenstedt verzeichnet (fol. 27r).16 Wilhelm STF.I.I.ING, Der Tiefe lulius-Fortunatus-Stollen am Rammelsbcrg. Geschichte und Dokumentation.In: Der Anschnitt 45, 1993, S. 132-143.17 Simon Thomas aus Altenberg ist schon 1563 im Hessener Hofstaat nachzuweisen (vgl. Kurt SEICLEKE,Paul Franke, ein fürstlicher Baumeister in Wolfenbüttel. In: BsJb. 3. F., 1, 1940, S. 29-57, hier S. 37).1572 wird er von Herzog Julius zum Amtmann zur Harzburg sowie zum Verwalter der Messinghütte,des Salzwerkes und der Förstereien bestallt (StAWf 3 Alt, Nr. 13 Teil 3, fol. 24r-26r) und hat dieseStelle bis mindestens 15S7 innegehabt (StAWf 2 Alt, Nr. 4863). Thomas scheint hohes Interesse undgroße Fähigkeiten in technischen Fragen besessen zu haben, da er häufig vom Herzog herangezogenwurde, um herzogliche Erfindungen in die Praxis umzusetzen (HAB 14.22 Aug. 4°, foL 91r-108r).18 Fritz REDLICH, Der deutsche fürstliche Unternehmer, eine typische Erscheinung des 16. Jahrhunderts.In: Tradition 3,1958, S. 17-32, 9H-112.


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Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684160 Christian LippeltDie beteiligten PersonenAbschlicßcnd blcibt noch die Frage nach der Urheberschaft des Skizzenbüchlcins zustellen: Ein auf Ende Dezember datiertes Gesprächsprotokoll auf fol. 3r wurde vomKammerjunker Klaus K1encke unterzeichnet, der 1587 und 1588 am WolfenbüttelerHofe nachzuweisen ist. Die in diesem Protokoll fixicrtcn Aufgaben die Wegebesserung,Commißsachen, und die Suche nach Rohstoffvorkommen im Bereich von Wolfenbüttelbetreffend lassen vermuten, dass K1encke, wenn er nicht direkt an der Entstehungder Skizzen beteiligt gewesen war, doch zumindest das fertige Werk übernommenund verwahrt hatte. Wahrscheinlich wurde es im Zusammenhang mit dcrLandesprospektion des Heidelberger Bergmeisters Hans Fischer angelegt, der 1586von Herzog Julius nach Wolfenbüttel berufen wurde. Außer der Erwähnung Fischersin diesem Protokoll spricht auch die Skizze auf fol. 8v /9r für diese Vermutung, denndie Entdeckung der dargestellten Salzquellen am Breidehorn bei Fümmelse wirdHans Fischer zugeschrieben l9 •Einzelne Zeichnungen wurden namentlich gekennzeichnet: So können drei Skizzendem Bergkammersckretär Christof Wolf (fol. 23v, 24r, 25r), eine Skizze mit Salzvorkommenim Lechlumer Holz dem herzoglichen Bauverwalter Paul Franke 20 (fol.22r) sowie eine Skizze dem Verwalter des Klosters Marienberg vor Helmstedt Ludwigvon der Hecke 21 und dem Förster zu Runstedt im Schöningischen Distrikt Hans Hardenberg22 (fol. 25v) zugeschrieben werden. Eine weitere Skizze wurde in Anwesenheitdes Amtmanns von Münden Jobst PinkemeIle (fol. 16r) und eine weitere in Anwesenheitdes Krügers Hans Schmidt angefertigt (fol. 13v). Die Skizze auf fol. 17v istwahrscheinlich unter Mitarbeit der genannten Christof Jeger, Lippe\t Messerschmit,LudIcf Schaffmeister und Jürgen König entstanden. Keine der vier zuletzt genanntenPersonen konnte bisher sicher idcntifiziert werden. Der Krüger Hans Schmidt aberstammt möglicherweise aus der herzoglichen Forstverwaltung, denn es war üblich,herzogliche Krüge an bewährte, im Umgang mit der Waffe geübte Beamte, vor allemaus dem Forstdienst, zu verschreiben. Bestandtcil einer solchen Verschreibung wardie Verpflichtung des Krügers, sich mit Pferd, Waffen und einem Harnisch zu rüsten,um im Kriegsfall einen Beitrag zum Landesaufgebot zu leisten 23 •Diese Gruppe der so genannten Einspännigen, mcist nichtadelige Bedienstete derherzoglichen Landesverwaltung, hatte Aufsicht über Holzungen und Grenzen zu führen.Da solche Aufgaben ebenfalls von den herzoglichen Amtleuten wahrgenommen" Zu Fischer: BODEMANN (wie Anm. 1), S. 200 u. S. 204.20 Zu Paul Franke vgl.: SEELEKE (wie Anm. 17).21 Ludwig von der Hecke ist nach eigener Aussage seit 1580 Verwalter des Klosters Marienberg vorHelmstedt gewesen. Ende 1594 sollte er seines Dienstes erlassen werden. Spätestens Januar 1596 istHecke verstorben, da der neue Verwalter Heinrich Boden die Siegel und Briefschaften des Klostersvon Heckes Witwe anfordern ließ (StAWf 11 Alt Marbg., Nr. 90, unpag.).22 StAWf 3 Alt, Nr. 14 Bd. 3, fol. 47r-50r sowie StAWf 3 Alt, Nr. 28, fol. 73v-76r: Bestallung des HanslIardenberg aus AlfcId zum Förster in Runstedt, vom Palmtag 1580.23 Z. B. StAWf 2 Alt, Nr. 4386, fol. 67r: Krugverschreibung für Jürgen Lappe vom 7. November 1580:LI gteich Andern LandtKrügern mit einem blanck: Harnisch vnd Anderer Zuhehorung vnser CapilatVest: vnd Marstallordnung nach, sich gen1st machen LJ.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684162 Christian Lippeltpositive Bild ist sicherlich auch in der Bereitschaft begründet, technologische Neuerungenaus allen Teilen des Reiches zu übernehmen und eigene Erfindungen durchzusetzensowie eine aktiv gestaltende Wirtschaftspolitik zu betreiben und die Landesverwaltungzu modernisieren.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Von Helmstedt nach Neapel:Der Gärtner J ohann Andreas GraefervonMarcus KöhlerNeapel galt den Reisenden des 18. Jahrhunderts als eine der schönsten Städte desAbendlandes. Malerisch gelegen bot sie dem dilettierenden Kunstliebhaber, dem eifrigenVulkanologen oder Archäologen reichlich Möglichkeiten. Und sicherlich tatdas Klima sein Übriges, Neapel in dieser Zeit zu einer heimlichen Hauptstadt Europaszu machen: Sir William lebte dort mit der berühmten Lady Hamilton, Winckelmanngrub Pompeji aus, Goethe besuchte es auf seiner Italienreise, ebenso Lessingund andere.Obwohl der neapolitanische Hof zu einer Randlage im Reigen der europäischenHöfe verdammt war, wollte Carl III. dennoch - oder gerade deswegen - weltmännischesFlair zeigen: Der Hafen wurde ausgebaut, eine ländliche Residenz entstand inCaserta, eine Villa und eine Porzellanfabrik in Capodimonte, ein Stadtpalast, dieOper und das größte Armenhaus Europas, der Albergo dei Poveri. PrestigeträchtigeInnovationen waren es also, die das abgeschlagene Königreich im Süden Italiens benötigte,um sich nach außen darzustellen.Um 1785 riet der besagte englische Diplomat und Kunstliebhaber William Hamilton(1730-1803) dem König Ferdinand IV. und der Königin von Neapel deshalbauch, sich einen botanischen Garten anlegen zu lassen 3o • Nur allzu deutlich war, dassbereits viele europäische Ilöfe wie Wien, London, Mannheim, selbst das kleine Padua,einen solchen Garten besaßen, Neapel jedoch weit abgeschlagen stand.Dem König erschien dieser Vorschlag sinnvoll, wobei er jedoch die eigentliche IntentionHamiltons nicht erkannte, denn Neapel sollte in dieser Hinsicht zu einer ArtAußensteIle Londons werden. Seit den 1760er-Jahren wurde nämlich der BotanischeGarten des Königs von England in Kew systematisch auf- und ausgebaut, so dass erinnerhalb weniger Jahre zu einer der führenden Pflanz- und Versuchsstätten der Weltavancierte: Alle Pflanzen, die Botaniker oder Händler sammelten, wanderten heutewie damals nach Kew und wurden dort bestimmt oder gepflanzt 31 •30 Als grundlegende Literatur: Ca rio KNIGHT und Antonio GIANFROTTA. 11 Giardino Inglcse nella Reggiadi Casena. La storia e i documenti,lc piante, le fabbriche. Neapel 1987; Carlo KNIGHT, 11 Giardino Inglesedi Casena. Un'avventura seUecentesca. Neapel 19!16.31 Auf diese Tatsachen weist zum ersten Mal ausführlich Ray DESMOND, Kew. The History of the RoyalBotanic Gardens. London 1995, hin.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684164 Marcus KöhlerDie nordamerikanischen Kolonien lieferten dabei eine ungeahnte Menge an neuemMaterial. In der Regel wuchsen die Pflanzen gut, doch stammten viele auch ausden späteren Südstaaten oder wurden in anderen Erdteilen entdeckt, die ein deutlichwärmeres Klima als England besaßen. Für diese Pflanzen war Kew zu klein bzw. nichtgeeignet. Man brauchte also einen Partner in den südlicheren Gefilden Europas. Neapelschien geeignet.Hamilton muss dieses Vorhaben zusammen mit dem Londoner Wissenschaftler JosephBanks (1743-1820) ausgedacht haben. Banks, ein Förderer der Wissenschaften,vergleichbar etwa mit Personen wie Alexander und Wilhelm v. Humboldt, übernahmdie Koordination auf englischer Seite. Hierzu gehörte nicht nur die spätere Versorgungmit Pflanzen, sondern zunächst einmal die Suche nach einem geeigneten Gärtner,der die Fähigkeiten besitzen sollte, die Aufgabe zur Zufriedenheit des Königsund der Engländer zu erledigen. Er musste weitreichende botanische Kenntnisse inmediterranen Pflanzen haben und sollte sich der neuen Pflanzen aus Übersee annehmen,sowie forschen und botanisieren. Er musste sich auch in der Anlage von Gärtenim landschaftlichen Stil verstehen und gute Kenntnisse in der Pflanzen verwendunghaben. Mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe wurde schließlich ein Gärtner namens- wie die italienischen Akten sagen - Giovanni Andrea Gaeffer betraut, der,wenn man der italienischen Forschung folgt, aus Österreich stammen sollte, dem Heimatlandder Königin Maria Carolina, einer Schwester Marie Antoinettes. Hinter demkenntnisreichen Gärtner verbirgt sich jedoch ein anderer, nämlich Johann AndreasGraefer, der in Helmstedt geboren und dort am 1. Januar 1746 in St. Stephani getauftwurde 32 •Wie nun kommt der Helmstedter nach Neapel? Was machte er in London? Undwoher bekam er seine Kenntnisse? Die Archivalien geben die ersten Hinweise: Graeferwar Sohn des Drechslers und Torwirtes Johann Albrecht Graefer. Sein Großvatermütterlicherseits war Johann David Meister, Gärtner im Medizinischen Garten derUniversität He1mstedt, seine Großmutter Dorothee Elisabeth, geborene Boden, eineVerwandte des 1800 verstorbenen Helmstedter Gärtners Bock, der 1784 Nachfolgerihres Mannes wurde 33 •Gracfer wuchs also in eine Gärtnerfamilie hinein. Im Botanischen bzw. MedizinischenGarten der Universität lernte er vier Jahre, dabei muss er entsprechend der gutenAusstattung des Gartens einen allgemeinen Einblick in Fragen der Botanik undGärtnerei bekommen haben. Als ein Glücksfall und notwendige Ergänzung ist dieNähe des Gartens von Schloss Harbke zu sehen. Dort baute der Baron Friedrich Augustvon Veltheim (1709-1775) seit den 1750er-Jahren eine Sammlung von Gehölzenauf, die innerhalb weniger Jahre zu einer der umfangreichsten in ganz Deutschlandwurde. Als einer der ersten kultivierte er Lärchen nördlich der Alpen, importierte die32 StAWf Kb Abt. 1 Nr. 595, Eintragung im Kirchenbuch von SI. Stephani, Helmstedt, Gevattern: JohannDavid Meister, Johann Andreas Melcher (Bürger und Fleischer), die alte Wiuwe Gröver als GroßMutter.33 StAWf 37 Alt 3728: Johann David Meisters Hinterlassenschaft, s.a. 37 Alt 3708.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Gärtner Johann Andreas Graefer 165Weymouthskiefer, die Libanonzeder oder auch den Zuckerahorn 34 • Seine Samen undPflanzen bezog er zunächst vom englischen Gärtner Philip Mil1er (1691-1771), wechseltejedoch 1759 zu dem wahrscheinlich aus der Altmark stammenden Johann Busch(gest. 1795), der eine florierende Gärtnerei in Hackney bei London unterhielt. DerKontakt wurde durch den Lucklumer Gärtner Daniel August Schwarzkopf hergestellt,der in Harbke lernte.Die nordamerikanischen Samen, die durch Busch direkt vom Schiff aus gekauftund nach Deutschland geschickt wurden, züchtete man zunächst, pflanzte sie dann jedochzu Schonungen zusammen, gruppierte sie schließlich, legte Wege an und errichtetekleine Architekturen und Bänke. Verkürzt ausgedrückt gaben die LieferungenBuschs Anlass, landschaftliche Gärten in Deutschland anzulegen. Ilarbke, Lucklum,Destedt, das Lechlumer Holz, Schwöbber und andere benachbarte Gutsbesitzer undFreunde waren die eigentlichen Förderer dieser Idee. In Johann Philip Du Rois(1741-1785) Buch "Die Harbkische wilde Baumzucht" (1771) sind die Ergebnisseder Pflanzungen und Züchtungen in Harbke zusammengefasst. Diese Forschung undBeschreibung stand auch im engen Kontakt zum Medizinischen Garten in Helmstedt.Alle gesammelten Erfahrungen fanden in Otto von Münchhausens (1716-1775) "Regelnzur Anlegung eines Gartens" im Sammelwerk "Der Hausvater" 1765 ihren literarischenNiederschlag.Es ist vor diesem Hintergrund nicht verwunderlich, wenn der in Harbke ausgebildeteehemalige Lucklumer Gärtner Daniel August Schwarzkopf später später als KasselerHofgärtner einen der größten und schönsten Landschaftsgärten in Deutschlandanlegen wird.Als Johann Andreas Graefer sechzehn Jahre alt war, schrieb sein Großvater einBittgesuch an Herzog Carl zu Braunschweig-Lüneburg: Seit vier Jahren lerne er seinenEnkel an und bitte um eine Unterstützung für eine Auslandsreise, zumal er denjungen Graefer gerne als seinen Nachfolger sehen würde 35 • Philipp Conrad Fabricius,Inspektor des Medizinischen Gartens in Helmstedt, verfasste ein weiteres gutachtlichesSchreiben, in dem er bemerkte, dass Graefer in England notwendigerweise dieneuen nordamerikanischen Pflanzen kennenlernen sollte 36 .Es wurde also nicht gefordert, wie es zu Zeiten des barocken Gartens noch üblichwar, sich in den architektonischen Gärten Hollands oder Frankreichs zu bilden, sondernsich den modemen, auch wissenschaftlichen Strömungen zu stellen. Dies sprichtgewissermaßen für das innovative Klima, welches die Gartenkunst Braunschweigs inJ4 Zu dem Thema s. Marcus KÖHLER, "Wenn wir erst einen ins wilde angelegten Garten zu sehen gewohntsind ..." Die frühen Landschaftsgärten von Harbke und Schwöbber. In: Die Gartenkunst1/1993, S. 101-125, und damuf aufbauend DERS., "Thinking himself the greatest gardener in thcworld" - der Pflanzen händler und Hofgärtner Johann Busch. Eine Studie zur europäischen Gartengeschichtein der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dissertation FU Berlin 1996.JS StAWf 37 Alt 739 fol. 3.36 StAWf 37 Alt 739 fol. 6-8. zur Rolle Fabricius' und seines Vorgängers Heisters siehe Akten 37 Alt737: "Übertragung der Inspektion des Medizinischen Gartens von dem verstorbenen Hofrat Heisterauf den Hofrat Fabricius".


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684166 Marcus Köhlerder zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts prägte. Der Herzog bewilligte deshalb aucheinen Zuschuss von 50 Talern für die Reise, die im April 1763 ausgezahlt wurden 37 •Das erste Ziel seiner Reise war sicherlich der bekannte Gärtner Philip Miller imChelsea Physic Garden, einer botanischen Anlage, die von der Apotheker GesellschaftLondons unterhalten wurde. In diesem Garten wurden bereits in der erstenHälfte des 18. Jahrhunderts viele ausländische Pflanzen heimisch gemacht. Den eigentlichenRuhm errang jedoch Miller durch sein 1724 erstmals erschienenes" GardenersDictionary". Dort gibt er konkrete Ratschläge zu praktischen Fragen der Gartengestaltungsowie zahlreichen neuen und interessanten Pflanzen. Mehrere englische,aber auch zahlreiche ausländische Übersetzungen zeugen von der Beliebtheit diesesaußergewöhnlichen Werkes. Als es 1751/52 auch ins Deutsche übersetzt wurde, warder Ruhm dieses Gärtners gefestigt. Professor Heister aus Helmstedt trat deshalb mitihm in Kontakt, später auch die Familie v. Veltheim in Harbke.Die Kenntnisse, die man in seiner Gärtnerei erlangte, gehörten also zu den aktuellsten,die man überhaupt bekommen konnte. Johann Busch, der ab 1771 für die KaiserinKatharina von Rußland als Hofgärtner in Zarskoe Selo arbeitete, stellte sein Angebotauf die Pflanzen in diesem Lexikon ab, so dass er die Nachfrage aus Deutschland,die aufgrund dieses Buches entstand, stillen konnte. Nicht nur, dass er seinengeschäftlichen Erfolg auf Miller zurückführen konnte, sondern auch viele deutscheGärtnerlehrlinge fanden über Miller den Weg zu Busch. Dieser muss als Pflanzenkenner,Geschäftsmann, Gärtner und Mentor eine Menge deutscher Gärtner ausgebildethaben. Bekannt ist, dass Hofgärtner aus Darmstadt, Wolfenbüttel und der Pfalz zuihm gekommen sind. Auch Schwarzkopf bekam wahrscheinlich durch seine Vermittlungeinen detaillierten Einblick in die englische Gartenkultur.Johann Busch war es auch, der sich um Graefer kümmerte. Bei ihm muss er allepraktischen Fragen des Gartenbaus erlernt haben, Grundbegriffe der Botanik mitbekommenund einen Überblick über den landschaftlichen Gartenstil erhalten haben.Am Ende dieser Ausbildungszeit konnte man ihn als "botanist gardener" bezeichnen- ein Fachbegriff, der einen speziellen Typus von Gärtner beschreibt, wie er im Englanddes 18. Jahrhunderts recht üblich war, in Deutschland jedoch erst zu Ende des18. Jahrhunderts entstand. Es waren in dem Sinne also noch keine Landschaftsarchitekten,sondern Gärtner, die die Gartenkunst bestimmten.Zu Ende seiner Lehrzeit bei Busch bekam Graefer bereits 1766 von einem englischenLord ein Angebot, für 30 Pfund Jahresgehalt zu arbeiten, wie er an den BaronVeltheim aus Hackney schrieb. Er lehnte jedoch ab, da er hoffte, am BraunschweigerHof eine Anstellung zu finden 38 • Ein Jahr später jedoch war trotz Intervention Veltheimsimmer noch kein Bescheid aus Braunschweig gekommen. Er berichtete seinemheimischen Patron, der seine Pflanzungen stetig zu vergrößern trachtete, von verschiedenenneuen Pflanzen, erwähnte die Anlagen des Herzogs von Northumberlandin Syon House sowie den Botanischen Garten in Kew und Kontakte zu den Pflanzen-37 StAWf 37 Alt 739, fol. 5 und 10.,g Landesarchiv Sachsen-Anhalt (LA SA), Außenstelle Wernigerode, Gutsarchiv Harbke, Rep. H Harbke1860, fol. 15 f.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Gärtner JohannAndreas Graefer 167händlern und Gärtnern Gordon, Miller und Lee. Veltheim, der nie in England war,bekam also zahlreiche Informationen aus erster Hand.Obwohl die Herausforderung englischer Gartenkunst dem jungen Gärtner gefallenhaben muss, so wird sein Wunsch nach einer Anstellung in Deutschland immer wiederdeutlich. Am 5. Mai 1767 schrieb er an Veltheim: Es ist hier der Hr. Ludemann beyPrincessin Amelia, so allezeit die Commission, von Ihrer Hoheit der Landgräfin vonHessen, Cassel erhält, die Pflanzen von hier zu besorgen, welcher mir mahl gesagt,daß sie wohl einen Gärtner nach Hanau haben möchte, so die Pflanzung der Americanischenund anderen Bäume verstünde. Wann Ew.p. meiner an solchen Hoffemöchte gnädigst erinnern, werde ich mich Zeit meines Lebens, unterthänigst zu verpflichtensuchen. Ich bin zwar noch jung, das ist wahr! Aber ich habe allzeit kluge underfahrene Lehrer gehabt 1Q •Veltheim, der den Hanauer Garten aus eigener Anschauung kannte, hielt ihn fürzu klein und den Fähigkeiten Graefers nicht angemessen. Da man am BraunschweigerHofe letztendlich auch eine ablehnende Haltung deutlich werden ließ, bot v. Veltheiman, ihn an den Markgrafen von Baden nach Karlsruhe zu vermitteln, den er 1765auf einer Reise persönlich kennen gelernt hatte. Daher schrieb Baron von Veltheim anden Markgrafen Karl Friedrich von Baden: Ich mache mir daher kein Bedenken, Ihneneinen jungen Menschen zu empfehlen, der als einer der besten Botaniker mir vollkommenbekandt ist und bei seinen Reisen auf mein Begehr, mit der zahmen und wildenBaumzucht, mit Treibereyen auch mit den Futterkräutern sich bekandt (hat) machenmüssen. Er war von seinem Groß- Vater, dem Gärtner des botanischen Gartenszu Helmstedt in eben diesem Garten auf erzogen. Und es wurde ihm auch Hoffnunggemacht, daß er zu seinen Reisen einen ansehnlichen Vorschub bekommen, auch jenenguten Dienst dereinst erhalten sollte . ... Er hat nunmehro bis ins 4te Jahr in Englandgestanden, anfangs bei dem berühmten Miller, hiernach bis jetzo bei meinemCorrespondenten dem Gärtner Busch. Seinem Verlangen, daß ich ihn nach Hanau recommandirenmöchte, habe ich deswegen nicht fügen wollen, weil ich dafür halte, daßdie dortige Gärtnerey für ihn zu klein sey, hingegen bey solchen Anlagen, wie die inCarlsruhe sind, sein Kentniß besser angewandt werden könne 4o •Im November bekundete der Markgraf Interesse, da sein Obergärtner Müller inKarlsruhe überfordert sei. Er stellte jedoch nochmals die Bedingung, dass sich derGärtner Graefer auch in der Anlage englischer, d. h. landschaftlicher Gärten und inder Unterhaltung fremdländischer Pflanzen auskenne 41 • Im August jedoch wurdeGraefer von Busch schon an Lord Coventry in Croome Court empfohlen, der ihn daraufhinfür ein Jahresgehalt von 40 Pfund anstellte 42 • Der Markgraf bedauerte dieses,bat jedoch darum, dass ihm Graefer weiter als Korrespondent zu Verfügung stehenmöge. Der nahm diese Bitte an, so dass ihm Veltheim raten konnte: Wann er inzwi-39 LA SA Rep. H Harbke 1860, fol. 164. In Hanau residiert die von Friedrich 11. von Hessen-Kassel getrenntlebende Maria, Tochter Georgs 11. von England; Amelia ist ihre Schwester.40 LA SA Rep. H Harbke 1860, fol. 171 f., aus einem anderen Brief geht hervor, dass Busch auch demMarkgrafen amerikanische Samen lieferte.41 LA SA Rep. H Harbke 1860, fol. 207 f.42 LA SA Rep. H Harbke 1860, fol. 187-189.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684168 Marcus Köhlersehen in der Kunst immer fester zu setzen bemühet, von den exotischen Gewächsen sowohl diejenigen, welche in Glas- und Treibhäusern, oder aus Cotbetten gezogen werden,als auch diejenigen, welche an freyer Luft aushalten, glücklich zu warten und zuvermehren: und wenn ferner derselbe darauf mit einem Augenmerk richtet, wie Parcsund Lustwälder mit dem besten Geschmack anzulegen und zu unterhalten, auch mitallerley Chinesischen und Gothischen Decorationen zu verziren sind: so können solcheKäntnisse künftig hin zu einer besonders guten Recommendation dienen 43 •Greafer revanchierte sich auf seine Weise und schickte 1768 einige Pflanzen vonCroome Court nach Harbke 44 • In Croome Court wurde damals daran gearbeitet, dengroßen Plan des führenden englischen Gartenarchitekten Lancelot "Capability"Brown (1716-1783) umzusetzen, der 1767 bereits einen kleinen Plan für Richmondnach Braunschweig schickte 45 • Die Bedeutung Croome Courts wurde vor wenigenJahren wiederentdeckt, so dass der National Trust jetzt einen der bedeutendstenLandschaftsparks wiederherstellt. Die Erfahrungen in der Zusammenarbeit mitBrown, aber auch das Wissen um das Fehlen eines guten Gärtnerhandbuches inDeutschland, bewegte Graefer dazu, 1772 ein Buch mit folgender Einteilung zu planen1., Eine hinreichende Beschreibung, einen Englischen Lustgarten und Parc . .. anzulegen... 2., Ein Alphabetisches Verzeichniß aller Bäume und baumartiger Gewächse... 3., Die Vermehrung aller solcher Bäume ... 4., Die Erde, der Ort und Gegend ...5., Eine besondere Abhandelung der folgenden vortrefl. und kostbaren Pflantzen . .. 46.Das Buch hätte Münchhausens erste Anleitungen ergänzen können, die er 1771selber in einem Artikel im "Hausvater" zu verbessern suchte. Da sich zeitgleich die"Harbkische wilde Baumzucht" im Druck befand und dort alle Pflanzen nach Aussehen,Standort und Verwendung beschrieben wurden, sah er von dem Vorhaben ab,weIches zum ersten deutschen Buch über den Landschaftsgarten hätte werden können.Um 1780 ist eine eigenartige Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Kaufmannund Pflanzenspediteur Bessel mit Graefer bekannt. Im "Journal für die Gartenkunst"liest man: Nachricht von einer Erfindung Gartengewächse zu trocknen. In den 4tenStück des Magazins des Buch- und Kunsthändlers fürs Jahr 1781 S. 297 wird unterden vermischten Nachrichten angeführt, daß die Herren Gräfer und Bessel in Londonein Mittel erfunden haben, alle Arten Zugemüse Jahre lang so aufzubehalten, daßwenn sie gekocht werden, sie den grünen am Geschmack gleich kommen und ihrenährenden Eigenschaften behalten. In dem 9. Stücke eben dieses Jahrgangs S.718wird die weitere Nachricht ertheilt, daß sie nunmehr ihr Waarenlager geöffnet, und sol-43 LA SA Rcp. H Harbke 1860, fol. 206 f.44 LA SA Rep. H Harbke 1854, fol. 130. Gracfer berichtet von einer Gehaltserhöhung, Rep. H Harbke1861, fol. 29, 24. Mai 1768.4S Dorothy STROUD, Capability Brown. London 1975, S. 247f.46 LA SA Rep. H Harbke 1854, fol. 17, Gracfer an Veltheim, 15. Juni 1772.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Gärtner Johann Andreas Graefer 169che nach ihrer Art zubereitete und getrocknete Zugemüse zu nachfolgenden Preisenverkaufen . .. 47.Die Rückkehr nach London muss also Mitte der 1770er-Jahre vollzogen wordensein. 1776/77 stieg er nach dem Ableben des alten Gärtners James Gordon als Teilhaberin den von dessen Söhnen weitergeführten Gartenhandel "James Gordon &Co" ein, der in diesen Jahren drei neue Pflanzen importierte. In William Aitons(1731-1793) Sammelwerk "Hortus Kewensis" (1789) tauchen mehrere Pflanzen auf,die Graefer, wohl angeregt durch die Firma, einführte 48 • Die Firma James Gordonswar eine der renommiertesten Pflanzenhandlungen in England, die ihren Platz nebenMiller oder Peter Collinson jahrelang behaupten konnte. Neben den genannten Gärtnereienund Busch taucht auch sie immer wieder in deutschen Briefen von Pflanzenliebhabernauf. Später ist Graefer bei James Vere zu finden, einem wohlhabendenKaufmann in Kensington Gore südlich des königlichen Gartens, wo er sich vor allemeinen Namen mit der Einführung von japanischen Pflanzen machte 49 •In dieser Stellung muss ihn der Ruf nach Neapel erreicht haben. Im Jahre 1786 reisteer deshalb zusammen mit seinen vier Kindern, den Söhnen John, Charles undGeorge und der Tochter Carotine, nach Neapel.In Neapel nahm sich seiner zunächst die Königin an, die für sich und ihre KinderUnterricht in Botanik sowie einen Landschaftspark in der Sommerresidenz Casertawünschte. Noch im selben Jahr wurde eine geeignete Stelle für den Garten ausgesuchtund mit den ersten Arbeiten begonnen, die möglicherweise auf Vorarbeiten des HofarchitektenCarlo Vanvitelli fußten. Hamilton wurde zum "direttore deI progetto" ernannt,während Vanvitelli sich für die Architekturen verantwortlich zeigte 5o • DerLandschaftsgarten wurde am oberen Ende des großartigen, anachronistisch wirkendenKanal- und Kaskadengartens der Residenz angelegt, ohne diesen in seiner Substanzzu berühren. Die Königin zeigte sich zwar zunächst interessiert, verfolgte jedochdas Projekt später nur halbherzig, so dass es bald an Geld und Arbeitskräften fehlteund Graefer immer wieder bürokratische Hürden zu überwinden hatte. Schließlichkonnte der König erneut für den Garten begeistert werden, so dass die Arbeiten ab1789 auch kontinuierlicher fortgeführt werden konnten 51 • Der erste überlieferte Gartenplanstammt allerdings erst von 1876, so dass übcr die ursprüngliche Gestaltung47 Journal für die Gartenkunst, 1. Stück, Suttgart 1783, S. 178 f; S. 180: Admiral Darbys Flotte machtedamit bereits erfolgreiche Versuche; S. 181 f. kritisiert der Autor, dass diese Art des Dörrens jederdeutschen Hausfrau bekannt sei. Wahrscheinlich hat Graefcr daht:r auch sei nt: Idt:e.48 Blanche HENREr, British Botanical and Horticultural Literature before 1800. New York / Toronto1975, Bd. 11, S. 380f., S. 649.4. Ebd., S. 352, 380-382; Ray DES MOND, Dictionary of British & Irish Botanists and Horticulturists, revisedand completely updated edition. London 1994, S. 289.'0 Gino CHIERICI, La Reggia di Caserta. La Libreria dello Stato, 1937, danach soll Vanvitelli 1782 mitdem Garten begonnen haben. KNJGHT(wie Anm. I, 1986), S. 16, schreibt auch Vanvitelli die Idee zu,allerdings, ebd., Anm. 23 Guiseppe D'AlFoNso schreibt im 1876 von Niccola TERRACINO publizierten"Ccnno intorno all Giardino della Real Caserta" das Projekt Graefer zu, dem auch zu folgen ist." Nach Warren R. DAWSON, Banks Letters, London 1953, S. 364 f., S. 384-392 (Briefwechsel Banks /Hamilton).


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684170 Marcus Köhlerdes Gartens kaum mehr Aussagen getroffen werden können. Die heutige Anlage lässtdurch Überpflanzung ein Gesamtkonzept vermissen 52 .Hauptanliegen dieses Gartens war von Anfang an neben der landschaftlichen Anlagedie hervorragende botanische Sammlung. 1787 kam man überein, den neuenGarten in zwei Teile zufassen: einen "giardino di erbaggi" und einen "giardino botanico".Ein besonderes Interesse wurde Graefer von dem Gärtner William Aiton ausKew entgegengebracht, der ihm nicht nur Pflanzen schickte, sondern auch einenkenntnisreichen Lehrling namens Edward Holt 53 . Jakob Philipp Hackert hielt in einerseiner Gouachen den Pflanzenreichtum in der arkadischen Umgebung Casertasfest 54 • Als erste Frucht seines Wirkens in Caserta schrieb Graefer 1789 einen "DescriptiveCatalogue of Herbaceous and Perennial Plants". Darüber hinaus unternahmGraefer Expeditionen in die Umgebung Neapels, was dann zur Publikation der "Floradell'isola di Capri" im Jahre 1791 führte.Abb. 1: Caserta, Palazzo Reale, Ansicht vom ParkFoto: Luciano Pedicini (NA)52 Niccolo ThRRACINO, Cenno Interno all Giardino Botanico della Real Caserta. Casena 1876 (reproduzienbei KNIGHT, (wie Anm. 1, 1986)).53 Archivio della Reggia, serie: Dispacci e Relazioni, vol. 1648, fase. DeI 10. Febb. 1790 (frdl. Hinweisvon Antonio GIANFROTTA).54 Original, Schloss Casena, Abb. bei KNIGHT(wie Anm. 1, 1986), S. 11; s.a. Abbildungen in: GiancarloAuslo / Pier Andrea DERosA / Paolo Emilio TRASTULLI, Napoli com'era nelle gouaches deI Sette eOttocento. Le immagini struggenti di una delle piu belle e aEfascinanti citta - capitali d'Europa e deisuoi dintorni. Rom 1990, S. 162-168.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684-----------? "- cß.Y & .(/" 0'PIANTA DEL REAL GIARDINO ALL' INGLESE ED ORTO EOTAN1CO DI CASERTA'''r:t:... J:..t.p. ,~ ~-()1:>,S~Cl;::s­I:>;:s;:s~;:s!;-(I>~()i:l~~S .... I. ",,,/,·i •• ,j, ; .- 201)0Abb. 2: Caserta, Plan des Botanischen Gartensaus: Terracino, 1876......-.J......


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684172 Marcus KöhlerEin paar dieser Pflanzen wanderten auch zur Freude der Londoner in den botanischenGarten nach Caserta und Kew. In Zusammenarbeit mit dem HofarchitektenVanvitelli wurde damit in Caserta ein Garten geschaffen, der, wie Vittorio Martucci esausdrückt, die doppelte Funktion des Gartens, nämlich die, ein romantischer Platzeszur Erbauung und die, ein dem Sammeln, der Kultivierung und dem Studium derwichtigen P[lanzenspecies gewidmeter botanischer Ort zu sein, erfüllte 55 •Neben dem königlichen Garten soll Graefer dem englischen Gartenschriftstellerund Gärtner John Claudius Loudon zufolge auch den Garten des 1781 als Gesandterbei der Sizilien in St. Petersburg akkreditierten Marquis de Sangallo, wahrscheinlichden Garten der Villa Floriana, angelegt haben. Über seine Arbeit ist dort allerdingsaußer der Reisenotiz nichts bekannt.Durch innenpolitische Unruhen kam die Arbeit im Garten von Caserta 1798 insStocken und wurde 1802 durch die französische Besetzung Neapels vollkommen unterbrochen.Die königliche Familie und viele Ausländer mussten fliehen. Graefer gelangteals königlicher Hofgärtner in den noch unbesetzten Teil Siziliens, wo er inBronte für Horatio Nelson noch einen Garten anlegte und Aufseher über die Gutswirtschaftwurde 56 • Die Grundlagen waren geschaffen, als Graefer im Alter von 60Jahren verstarb. Seine Söhne führten die Arbeit fort. Giovanni (John) Graefer, auchunter der Herrschaft der Franzosen als Hofgärtner bestätigt, edierte 1803 einen 551genera umfassenden Pflanzenkatalog von Caserta: "Synopsis plantarum. Regii viridariiCasertani". Die Bedeutung, die der Garten unter seinem Vater bekam, sollte er jedochnie wieder erreichen." KNIGHT (wie Anm. 1, 1986), S. 61.56 Blanche HENREY (wie Anm. 19), S. 382.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnisdes Braunschweigischen <strong>Jahrbuch</strong>sfür <strong>Landesgeschichte</strong>Band 1 (1902) bis Band 80 (1999)Bearbeitet vonMechthild WisweInhaltEinleitungAbkürzungenZählung der Bände desBraunschweigischen <strong>Jahrbuch</strong>esSystematisches Verzeichnis zumBraunschweigischen <strong>Jahrbuch</strong>1 Allgemeines1.1 Bibliographien, Literaturberichte1.2 Nachschlagewerke2 Landeskunde2.1 Allgemeine Darstellungen2.2 Lebensräume,Landschaftspflege, Heimatpflege3 Natur des Landes4 Historisch-Politische Geographie4.1 Landesbeschreibungen4.2 Atlanten, Karten5.2 Historische Hilfswissenschaften5.2.1 Alte Maße und Gerwichte5.2.2 Heraldik5.3 Gesamtgeschichte, großeZeiträume, Methodisches5.4 Vor- und Frühgeschichte5.5 Von den Römerkriegen bis zurZcit vor Kar! dem Großen5.6 Mittelalter5.7 Von der Reformation bis zumWestfälischen Frieden5.8 Vom Westfälischen Friedenbis 18155.9 Von 1815 bis 19185.10 Von 1918 bis zur Gegenwart6 Recht, Verfassung, Soziales6.1 Recht, Verfassung, Verwaltung -Mittelalter6.2 Recht, Verfassung, Verwaltung-Neuzeit6.3 Steuern, Abgaben6.4 Arbeit, Soziales6.5 Politik, Parteien, Wahlen5 Allgemeine Geschichte, 7 Gesundheitsweseneinschließlich Welfenhaus5.1 Quellen, Quellenkunde, Archive 8 Kriegswesen, Militär


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684174 Mechthild Wiswe9 Wirtschaft9.1 Allgemeines9.2 Siedlungsgeschichte9.3 Agrargeschichte9.4 Bergbau, Montanindustrie9.5 Handel9.6 Handwerk, Gewerbe, Industrie(ohne Montanindustrie)9.7 Verkehrswesen, Post9.8 Geldwesen1011Geistiges und kulturelles Leben10.1 Allgemeines10.2 Universitäten, Schulwesen10.3 Sprachgeschichte10.4 Literaturgeschichte10.5 Bildende Kunst, Kunstgewerbe,allgemein10.6 Baukunst10.7 Bildhauerei10.8 Malerei, Zeichnungen, Graphik10.9 Kunstgewerbe, Kunsthandwerk10.10 Musik, Theater10.11 Buch-, Verlags-, Zeitungswesen,Bibliotheken10.12 Kunstsammlungen, MuseenKirchen,andere Glaubensgemeinschaften11.1 Christliche Kirche bis zurReformation11.2 Evangelische Kirche11.3 Katholische Kirche seit derReformation11.4 Judentum11.5 Sonstiges12 Volkskunde12.1 Volksliteratur12.2 Volkslied12.3 Namenkunde12.4 Sonstiges131415Landesteile, Orte13.1 Landesteile, mehrere Orte inalphabetischer Reihenfolge13.2 Einzelne Orte in alphabetischerReihenfolgeBevölkerungs-, Familiengeschichte14.1 Allgemeines14.2 Einzelne Bevölkerunsgruppen14.3 Einzelne Personen und Familienin alphabetischer ReihenfolgeBraunschweigischer Geschichtsverein15.1 Mitgliederverzeichnisse,neue Mitglieder,verstorbene Mitglieder15.2 VereinsberichteAutoren der Aufsätze, Bibliographienund Rezensionen in alphabetischerReihenfolge


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 175EinleitungSeit 1902 hat der Braunschweigische Geschichtsverein unter etwas wechselnden Titelnein <strong>Jahrbuch</strong> allein und von 1940 und 1943 in Verbindung mit anderen BraunschweigerVereinen unter Federführung der "Braunschweigischen Landesstelle fürHeimatforschung und Heimatpflcge" herausgegeben. Mit Ausnahme weniger Jahreim Ersten und im Zweiten Weltkrieg sowie in der jeweiligen Nachkriegszeit ist diesesjährlich erschienen.Mehrfach wurde eine neue Zählung des <strong>Jahrbuch</strong>s begonnen. Das hier vorgelegteInhaltsverzeichnis hat die durchgehende Zählung verwendet, die in der beigefügtenKonkordanz erschlossen ist.Erfasst sind alle Aufsätze, Buchbesprechungen und Vereinsnachrichten in einemsystematischen Verzeichnis und in einem Verfasserregister. In den Fällen, in denender Titel im Inhaltsverzeichnis von dem über dem betreffenden Beitrag abweicht, istder letztere verwendet worden.Im systematischen Verzeichnis sind die Titel der Aufsätze vollständig wiedergegeben,die der Buchbesprechungen abgekürzt genannt. Das Autorenregister nennt nurTitelstichworte und die Buchbesprechungen ohne Titelangabe. Nicht berücksichtigtworden sind die Titel aus der Braunschweigischen Bibliographie.Die Anordnung der Titel im systematischen Verzeichnis folgt dem Vorbild der NiedersächsischenBibliographie unter Berücksichtigung chronologischer Gesichtspunkte.Die Buchbesprechungen sind dem systematischen Verzeichnis integriert.Auf die Verwendung von Abkürzungen wurde weitgehend verzichtet.AbkürzungenAufl. AuflageBearb. Bearbeiter/Bearbeiterin,BearbeitetBd. BandBs. BraunschweigischHg. Herausgeber IHcrausgeberin,HerausgegebenJh. JahrhundertRed. Redaktions. siehe


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 176Zählung der Bände des Braunschweigischen <strong>Jahrbuch</strong>esBd. 1 = <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für das Herzogtum BraunschweigBd. 2 = <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für das Herzogtum BraunschweigBd. 3 = <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für das Herzogtum BraunschweigBd. 4 = Jahrhuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum BraunschweigBd. 5 = <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für das Herzogtum BraunschweigBd. 6 = <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für das Herzogtum BraunschweigBd. 7 = <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für das Herzogtum BraunschweigBd. 8 = <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für das Herzogtum BraunschweigBd. 9 = <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für das Herzogtum BraunschweigBd. 10 = <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für das Herzogtum BraunschweigBd. 11 = <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für das Herzogtum BraunschweigBd. 12 = <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für das herzogtum BraunschweigBd. 13 ~ <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für das Herzogtum BraunschweigBd. 14 = <strong>Jahrbuch</strong> des Geschichtsvereins für das Herzogtum BraunschweigBd. 15 = <strong>Braunschweigisches</strong> <strong>Jahrbuch</strong>. Neue FolgeBd. 16 = <strong>Jahrbuch</strong> des Braunschweigischen Geschichtsvereins.Zweite FolgeBd. 17 = <strong>Jahrbuch</strong> des Braunschweigischen Geschichtsvereins.Zweite FolgeBd. 18 = <strong>Jahrbuch</strong> des Braunschweigischen Geschichtsvercins.Zweite FolgeBd. 19 = <strong>Jahrbuch</strong> des Braunschweigischen Geschichtsvereins.Zweite FolgeBd. 20 = <strong>Jahrbuch</strong> des Braunschweigischen Geschichtsvereins.Zweite FolgeBd. 21 = <strong>Jahrbuch</strong> des Braunschweigischen Geschichtsvereins.Zweite FolgeBd. 22 = <strong>Jahrbuch</strong> des Braunschweigischen Geschichtsvereins.Zweite FolgeBd. 23 = <strong>Jahrbuch</strong> des Braunschweigischen Geschichtsvereins.Zweite FolgeBd. 24 = <strong>Jahrbuch</strong> des Braunschweigischen Geschichtsvereins.Zweite FolgeBd. 25 = <strong>Jahrbuch</strong> des Braunschweigischen Geschichtsvereins.Zweite FolgeBd. 26 = <strong>Braunschweigisches</strong> <strong>Jahrbuch</strong>. Dritte FolgeBd. 27 = <strong>Braunschweigisches</strong> <strong>Jahrbuch</strong>. Dritte FolgeBd. 28 = Braunschweigischcs <strong>Jahrbuch</strong>. Dritte FolgeBd. 29 = Braunschweigisehes <strong>Jahrbuch</strong>. Dritte FolgeBd. 30 bis Bd. 76 = <strong>Braunschweigisches</strong> <strong>Jahrbuch</strong>.Der ganzen Reihe Bd. 30 bis Bd. 76Bd. 77 bis Bd. 80 = <strong>Braunschweigisches</strong> <strong>Jahrbuch</strong> für <strong>Landesgeschichte</strong>.Der ganzen Reihe Bd. 77 bis Bd. 80Bd. I 1902Bd. 11 1903Bd. III 1904Bd. IV 1905Bd. V 1906Bd. VI 1907Bd. VII 1908Bd. VIII 1909Bd. IX 1910Bd. X 1911Bd. XI 1912Bd. XII 1913Bd. XIII 1914Bd. XIV 1915/16Bd. I 1922Bd. I 1927Bd. II 1929Bd. III 1930Bd. IV 1932Bd. V 1933Bd. VI 1934Bd. VII 1935Bd. VIII 1936Bd. IX 1937Bd. X 1938Bd. 1 1940Bd. 2 1940/41Bd. 3 1941/42Bd.4 19431951 bis 19951996 bis 1999


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 1771 Allgemeines1.1 Bibliographien, Literaturberichte1 BIBLIOGRAPHIE derlzur bs. <strong>Landesgeschichte</strong> 1954-1999, ab 1981 mit Nachträgen.1954-1961 Bearb. Christa NEUMANN;1962/1963 Bcarb. Irene BERG und Christa (SCHWANDT)-NEUMANN.1964-1980 Bearb. Irene BERG.1981-1989 Bearb. Sibylle WEITKAMP.1990 Bearb.SibylIe WEITKAMP, Luitgard CAMERER und Gundula SCHMIDT.1991-1996 Bearb. Ewa WARMUTH.1997-1998 Bearb. Ewa SCHMID zuvor Warmuth.1954: 36,157-169 1976: 58,141-1741955: 37,157-166 1977: 59,169-2011956: 38,160-172 1978/9: 61,169-2091957: 39,157-170 1980: 62,179-2101958: 40,149-163 1981: 63,149-1971959: 41,128-141 1982: 64,157-2051960: 42,156-172 1983: 65,159-2071961: 43,186-199 1984: 66,193-2411962: 44,162-178 1985: 67,171-2281963: 45,170-188 1986: 68,141-1951964: 46,190-215 1987: 69,157-2131965: 47,265-291 1988: 70,135-1961966: 48,146-173 1989: 71,159-2091967: 49,219-246 1990: 72,185-217196R: 50,217-244 1991: 73,161-1841969: 51,225-255 1992: 74,185-2111970: 52,245-276 1993: 75,209-2371971: 53,348-385 1994: 76,181-2061972: 54.284-321 1995: 77,299-3251973: 55,250-282 1996: 78,267-2931974: 56,187-221 1997: 79,231-2591975: 57,179-210 1998: 80,239-2672 BÜCHER- und ZEITSCHRIFTENschau, Red. N. N.: 19,148-154; 20,108-118;21,104-111; 22,149-155; 23,95-100; 24,116-121; 25,86-93.3 BUCHBESPRECHUNGEN (Einzelbesprechungen sind aufgeführt): Red. N. N.:19,144-148; 20,106-108; 21,89-104; 22,139-148, 23,83-94; 24,103-115;25,71-86; 26,74-82; 27,95-101; 28,151-156.4 REZENSIONEN und ANZEIGEN ausgewählter Veröffentlichungen (EinzeIbesprechungensind aufgeführt): Horst-Rüdiger Jarck Bearb.: 74,213-224; 75,239-250;76,207-225.5 REZENSIONEN und ANZEIGEN: Ulrich Schwarz Bearb. (Einzelbesprechungen sind aufgeführt):77,327-375; 78,306-342; 79,261-311; 80,269-304.6 MEYER, Karl: Verzeichnis der Tauschschriften (Zeitschriften, Serien) des Bs. Geschichtsvereins.33,169-171.7 MEYER, Karl: Nachtrag zum Verzeichnis der Tauschschriften des Bs. Geschichtsvereins.34,164.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684178 Mechthild Wiswe8 MEYER, Karl: Zweiter Nachtrag zum Verzeichnis der Tauschschriften des Bs. Geschichtsvereins.35,169.9 MEYER, Karl: Dritter Nachtrag zum Verzeichnis der Tauschschriften des Bs. Geschichtsvereins.36,174.10 MEYER, Karl: Vierter Nachtrag zum Verzeichnis der Tauschschriften des Bs. Geschichtsvereins.38,179.11 MEYER, Karl: Fünfter Nachtrag zum Verzeichnis der Tauschschriften des Bs. Geschichtsvereins.40,172 f.12 BERG, Irene: Inhaltsverzeichnis zum Bs. <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 26-50, 1940-1969.50,255-267.13 BUSCH, Friedrich: Bibliographie der niedersächsischen Geschichte für die Jahre1908-1932. Hildesheim, Leipzig 1938. 25,71 f. (Rezension H. Voges).14 SCHRADER, Wilhelm: Personen-, Orts- und Sach-Register nebst einem Verzeichnis derVerfassernamen für die Bs. Heimat. Zeitschrift des Braunschweiger Landesvereinsfür Heimatschutz. Jg. 1910-1933. Braunschweig 1936. (Rezension H. Voges). 23,83.15 BERG, Irene: Prof(essor] Dr. August Fink. Schriftenverzeichnis. 45,8-13.16 BERG, Irene: Prof(essor] Dr. Franz Fuhse. Schriftenverzeichnis. 46,17-23.17 HFI.LFAIER, Detlev: Hans Goetting - Schriftenverzeichnis 1931-1981. 62,169-178.18 BERG, Irene: Prof[essor] Dr. Wilhe1m Herse. Schriftenverzeichnis. 47,257-264.19 VERZEICHNIS der Schriften von Paul Jonas Meier. 16,41-4620 SCHRIFTENVFRZEICHNIS Dr. Theodor Müller. 43,5-11.21 BERG, Irene: Nachtrag zum Schriftenverzeichnis [Dr.Theodor Müller]. 49,217 f.22 (SCHRADER, Wilhclm): Verzeichnis der Veröffentlichungen Karl Steinackers.29,125-128.23 HERsE, Wilhelm: Ergänzungen zum" Verzeichnis der Veröffentlichungen Karl Steinackers".30,108-110.24 MAlETTA, Pietro und Heinrich GEISSLER: Bibliographie Friedrich Thöne(1907-1975).57,171-177.25 WISWE, Mechthild; Bibliographie Hans Wiswe. 69,154-156.1.2 Nachschlagewerke26 LOESCHEBRAND-HoRN, Hans-Joachim von und Walter HÜSING Hg: Heimatführer.Bd. 1. Provinz Brandenburg, Westliche Grenzmark, Südrand Mecklenburgs, Anhalt,Östliche Landesteile Braunschweigs, Regierungsbezirke Magdeburg und Merseburg,Der Harz. Berlin (1935). (Rezension H. Voges). 24,103 f.


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 1792 Landeskunde2.1 Allgemeine Darstellungen27 SCHUBERT, Ernst Hg.: Geschichte Niedersachsens. Bd.2, Teil 1. Hannover 1997.(Rezension U. Schwarz). 79,264 f.28 HEUVEL, Christine van den und Manfred von BOETTICHER Hg.: Geschichte Niedersachsens.Bd. 1II,1 ... von der Reformation bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.Hannover 1998. (Rezension Th. DehesseIles). 80,279-281.29 HUCKER, Bemd Ulrich u. a. Hg.: Niedersächsische Geschichte. Göttingen 1997. (RezensionD. Lent). 78,295-297.2.2 Lebensräume, Landschaftspflege, Heimatpflege30 FLECHSIG, Werner: Staatliche Fürsorge für Natur und Landschaftsgestaltung im LandeBraunschweig während des 18. Jahrhunderts. 29,51-60.31 HARTUNG, Wemer: Konservative Zivilisationskritik und regionale Identität am Beispielder niedersächsischen Heimatbewegung von 1895 bis 1919. Hannover 1991.(Rezension D. Lent). 74,2173 Natur des Landes32 KUMM, A[ugust): Beiträge zur Kenntnis des Lias und Doggers im nördlichen Harzvorlande.26,58-73.4 Historisch-Politische Geographie4.1 Landesbeschreibungen33 GAUERT, Adolf: Über die Grenzen des Halberstädter Wildbannbezirks von 997.66,173-180.34 CASEMIR, Kirsten und Uwe OHAINSKI Bearb.: Das Territorium der WolfenbüttelerHerzöge um 1616. Braunschweig 1996. (Rezension SI. Brüdermann). 78,317 f.3S ZIMMERMANN, P[aul): Matthäus Merians Topographie der Herzogtümer Braunschweigund Lüneburg. 1,38-66.36 KLEINAU, Hermann: Überblick über die Gebietsentwicklung des Landes Braunschweig.53,9-48.37 FIGGE, Hans: Gebietsveränderungen im Bereich des ehemaligen Landes Braunschweigvon 1918 bis 1972. 54,249-257.4.2 Atlanten, Karten38 SCHNATH, Georg u. a.: Geschichtlicher Handatlas Niedersachsens. Berlin 1939. (RezensionO. Hahne). 27,95 f.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684180 Mechthild Wiswe39 BRÜDERMANN, Stefan: Chorographia der Hildesheimer Stiftsfehde von JohannesKrabbe 1591. ... Dazu Beiheft. Hannover 1996. (Rezension H.-M. Arnoldt).78,313 f.40 VOGES, H[ermann]: Die Allgemeine Landesvermessung und die erste Verkoppelungim Lande Braunschweig im 18. Jahrhundert. 24,5-56.41 PITZ, Ernst: Die Historische Karte des Landes Braunschweig im 18. Jahrhundert.38,141-149.42 KLEINAU, Hermann: Die Karte des Landes Braunschweig im 18. Jahrhundert.49,202-208.43 KLEINAU, Hermann: Die "Karte des Landes Braunschweig im 18. Jahrhundert" unddas "Geschichtliche Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig": Ihre Anführung alsQuellen. 57,169.Atlas Stadt Braunschweig s. Nr. 512Karte Wolfenhüttcl s. Nr. 7575 Allgemeine Geschichte, einschließlich Welfenhaus5.1 Quellen, Quellenkunde, Archive44 BROSZINSKI, Hartrnut und Sirka HEYNE: Fuldische Handschriften ... Ausstellungskatalog.Fulda 1994. (Rezension W. Milde). 75,240 f.45 NASS, Klaus: Die Reichschronik des Annalista Saxo und die sächsische Geschichtsschreibungim 12. Jahrhundert. Hannover 1996. 78,305. (Rezension U. Schwarz).46 MODERHACK, Richard: Eine unbekannte Königsurkunde Ottos III. von 986?31,53-58.47 ISRAEL, Friedrich und Walter MÖLLENBERG Bearb.: Urkundenbuch des Erzstifts Magdeburg.Teil 1 (937-1192). Magdeburg 1937. 25,72 f. (Rezension H. Wiswe).48 PETKE, Wolfgang Neubearb. : Die Regesten des Kaiserreiches unter Lothar III. undKonrad III. (1125(1075)-1137). 1. Teil. Köln u. a. 1994. (Rezension K. Nass).76,207.49 SCHWARZ, Brigide Bearb.: Regesten der in Niedersachsen und Bremen überliefertenPapsturkunden 1198-1503. Hannover 1993. (Rezension U. Schwarz). 74,213.50 JORDAN, K[arl]: Die Urkunden Heinrichs des Löwen, Herzogs von Sachsen und Bayern.1. Stück. Leipzig [1939?]. (Rezension F. Timme). 28,154f.51 SCHWARZ, Ulrich: Bürgerlchen und adlige Lehen der Herzöge von Braunschweig­Grubenhagen nördlich des Harzes. Mit einer Edition des Lehnbuchs Herzog Albrechts1I. von 1361. 66,9-55.52 SCHWARZ, Ulrich: Das Register der welfischen Herzöge Bemhard und Heinrich fürdas Land Braunschweig 1400-1409 (1427). Hannover 1998. (Rezension Th. Vogtherr).80,277 f.53 BÖTTICHER, Annette von: Ein Lehnsregister Heinrichs von Bortfeld zu Oscherslebenaus dem Jahre 1475/1476. 68,25-50.54 HERBST, Hermann: Niedersächsische Geschichtschreibung unter dem Einfluß derBursfelder Reform. 20,74-94.


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 18155 OPPITZ, Ulrich-Dieter: Fragmente deutschsprachiger Rechtstexte im StaatsarchivWolfenbüttel. 73,127-134.56 CORDES, Gerhard: Die WeItchroniken von Hermann Bote. 33,75-101.Hennann Bote in der Literatur s. Nr. 355-35857 STUDTMANN, Joachim: Die verlorene Streitschrift Graf Ulrichs zu Regenstein undBlankenburg wider Michael Jude von Derenburg A[nn)o 1534.53,67-81.58 Zentrale ERFASSUNG der mittelalterlichen Handschriften in Niedersachsen. 53,395.59 HÄRTEL, Helmar: Zur Erschließung mittelalterlicher Handschriften in Niedersachsaen.57,163-167.5.2 Historische Hilfswissenschaften5.2.1 Alte Maße und Gewichte60 ZIEGLER, Heinz: Alte Gewichte und Maße im Lande Braunschweig. 50,128-163.61 ZIEGLER, Heinz: Über alte Getreidemaße des niedersächsischen Raums. 51,203-210.5.2.2 Heraldik62 KÖNIG, Joseph: Das Siegelbuch des Stifts Marienberg vor HeJmstedt im StaatsarchivWolfenbüttel. 46,174-180.63 NEUBECKER, Ottfried: Zur Geschichte der bs. Landesfarben. 32,112-114.64 VEDDELER, Petcr: Das bs. Leopardenwappen. 77,23-45.65 DOBBERTlN, Hans: Die Braunschweiger Leopardenwappen in Kemnade und Amelungsborn.62,163-168.66 VEDDELER, Peter: Die Einführung eines "persönlichen" Wappens für Hcrwg ErnstAugust nach dem Regicrungsantritt des Hauses Hannover im Herzogtum Braunschweig.80,143-177.67 VEDDELER, Peter: Das Niedersachsenroß - Geschichte des niedersächsischen Landeswappens.Hannover 1996. (Rezension B. Marnette-Kühl). 78,307 f.68 KÖNIG, Joseph: Zur Entwicklung des kommunalen Siegel- und Wappenwesens imGebiet des ehemaligen Landes Braunschweig. 59,137-151.69 KÖNIG, Joseph: Zur Entwicklung des kommunalen Siege1- und Wappenwesens imGebiet des ehemaligen Landes Braunschweig. Ein Nachtrag für die Jahre 1813 bis1850. 60,173-175.Ortswappen Vorsfelde s. Nr. 7505.3 Gesamtgeschichte, große Zeiträume, Methodisches70 PITZ, Ernst: Über die Aufgaben der geschichtlichen Landesforschung in Südost-Niedersachsen.41,5-20.71 MACK, Heinrich: Geschichtswissenschaftliche Streitfragen, Zeit- und Kulturgeschichtlichesin den Briefen Ernst v[ on) Meiers an seinen Bruder Heinrich. 19,48-61.72 SCHILDT, Gerhard: Braunschweig. Die Geschichte einer agrarisch geprägten Region.Hannover 1997. (Rezension D. Lent). 80,269.73 BROSIUS, Dieter Hg.: Geschichte in der Region. Zum 65. Geburtstag von HeinrichSchmidt. Hannover 1993. (Rezension Manfred R. W. Garzmann). 74,214.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684182 Mechthild Wiswe74 BIF.GEL, Gerd Hg.: Herzöge, Revolution und Nierentisch. 1200 Jahre bs. <strong>Landesgeschichte</strong>.Braunschweig 1992. 74,216 f. (Rezension D. Lent).5.4 Vor- und Frühgeschichte75 SCHUCHARDT, Carl: Vorgeschichte von Deutschland. 3. verbesserte Auf). München,Berlin 1935. (Rezension O. Kramer). 23,83 f.76 NIQUET, Franz: Die vor- und frühgeschichtliche Bodenforschung im NiedersächsischenVerwaltungsbezirk Braunschweig. 39,5-44.77 STEINMETZ, Wolf-Dieter Bearb.: Das Braunschweiger Land ... (Führer zu archäologischenDenkmälern ... 34). Stuttgart 1997. (Rezension G. Schwarz-Mackensen).79,261 f.78 VOGES, Theodor: Vorgeschichtliche Siedelungen im nordharzischen Hügellande.6,1-38.79 BRUNN, Wilhelm Albert von: Die Kultur der Hausumengräbcrfc\dcr in Mittc\-deutschland zur frühen Eisenzeit. Halle 1939. (Rezension F. Niquet). 26,82.80 FUHSE, Franz: Der Galgenberg bei Klein Vahlberg. 7,1-21.Königskrug s. Nr. 703Burg Lichtenberg s. Nr. 705Runstedt s. Nr. 724Braunkohletagebau Schöningcn s. Nr. 732Burg Warberg s. Nr. 7515.5 Von den Römerkriegen bis zur Zeit vor Karl dem Großen81 SCHMIDT, Ludwig: Topographisches zu den römischen Angriffskriegen gegenDeutschland unter Augustus und Tiberius. 23,26-31.82 KRAM ER, Otto: Der Hauptfcldzug des Germanikus im Jahre 16 n[ach] Chr[isti].18,5-25.83 KRAM ER, Otto: Kritische Untersuchungen zur Varusschlacht. 20,7-40.84 SCHMIDT, Ludwig: Die varianischen Legionsadler. 22,137 f.85 METz, crarl]: Armin schlägt die Römer in zwei Schlachten am Südharz. Wetzlar1934. (Rezension O. Kramer). 21,89-91.86 GELLERT, Wilhelm: Wo kämpften die Cherusker mit den Römern? Chemnitz 1936.(Rezension o. Kramer). 23,84 f.87 STEINMETZ, Wolf-Dieter u. a.: Ostfalen, Schöningen und Ohrum im 8. Jahrhundert.Ge\senkirchen, Schwelm 1998. (Rezension P. Aufgebauer). 80,271 f.5.6 Mittelalter88 BECHER, Matthias: Rex, Dux und Gens. Untersuchungen zur Entstehung des sächsischenHerzogtums im 9. und 10. Jahrhundert. Husum 1996. (Rezension D. Lent).80,272f.89 FIESEL, Ludolf: Offlcben und Kaierde in den Traditiones Corbeienses. Ein Beitragzur sächsischen Stammesaristokratie. 44,5-41.90 DOBBERTlN, Hans: War Herwg Konrad von Schwaben der Stiefvater Ekberts vonStade? 69,147-151.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 18391 OHNSORGE, Wemer: Die Heirat Kaiser Ottos 11. mit der Byzantinerin Theophano[!](972). 54,24-60.92 DEETERs, Walter: Zur Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu. 54,9-23.93 OHNSORGE, Werner: Theophanu. 61,123-126.94 GRIESER, Rudolf: G(ottfried) W(ilhelm) Leibniz und die sogenannte Heiratsurkundeder Kaiserin Theophanu. 51,84-90.Königsurkunde Dttos III s. Nr. 4695 PERST, Otto: Die Kaisertochter Sophie, Äbtissin von Gandersheim und Essen(975-1039). 38,5-46.96 DOBBERTlN, Hans: Bruno d[er] Ä[ltere] von Braunschweig und die Königswahl von1002.63,111-119.97 DOBBERTIN, Hans: Das Verwandtschaftsverhältnis der "schwäbischen" Edlen Ida vonElsdorf zum Kaiserbruder Ludolf IV. von Braunschweig (t 1038) und zu Papst LeoIX. (t1054). 43,44-76.98 DOBBERTlN, Hans: Neues über Ida von Elsdorf. 53,49-66.99 DOBBERTIN, Hans: Berichtigungen zum Fragenkreis um Ida von Elsdorf. 55,224f.100 DOBBERTIN, Hans: Ekbert von Elsdorf war ein Babenberger. 61,143-150.101 DOBBERTIN, Hans: Auch Kaiserin Gisela war eine Öhningerin. 62,157-161.102 OHNSORGE, Wemer: Das nach Goslar gelangte Auslandsschrcibcn des KonstantinosIX. Monomachos für Kaiser Heinrich III. von 1049. 32,57-69.103 STARKE, Heinz-Dieter: Die Pfalzgrafen von Sachsen bis zum Jahre 1088. 36,24-52.104 BODE, Georg: Die Herrschaft Hohenbüchen und ihre Besitzer. Eine geschichtlicheund familiengeschichtliche Studie. 6,79-158; 7,22-79.105 SCHNEIDMÜllER, Bemd Hg.: Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof im hohen Mittelalter.Wiesbaden 1995. (Rezension G. Spreckclmeyer). 77,342-344.106 JACOBS, Hans Haimar: Heinrich der Löwe. Lübeck 1933. (Rezension P. J. Meier).21,91 f.107 EHLERS, Joachim: Heinrich der Löwe. Göttingen, Zürich 1997. (Rezension G. Pischke).79,269f.108 ELSTER, H[ans] M[artin]: Heinrich der Löwe. Eine politische Tragödie. Hamburg1940. (Besprechung F. Timme). 28,155.109 HEINRICH DER LÖWE und seine Zeit. 4 Bde. Katalog der Ausstellung. Braunschweig1995. (Rezension G. Spreckelmeyer). 77,337-341.110 MEIER, P[aul] J[onas]: Zum Prozeß Herzog Heinrichs des Löwen. 14,1-17.111 HÄGERMAN, Dieter: Heinrich der Löwe und Bremen. 79,47-63.Hof Heinrichs des Löwen als literarisches Zentrum s. Nr. 352112 RASCHE, Willi: Heinrich der Löwe im Spiegel der ausländischen Quellen des Mittelalters.32,70-89.Brakteaten Heinrichs des Löwen s. Nr. 324113 LÖSCH, Niels c.: Die "Erbgesundheit" Heinrichs des Löwen. Eine Retrospektive zuden Interpretationen der Grabungsfunde von 1935 in der Gruft des Welfenherzogs.78,227-248.114 FISCHER, Eugen: Die anthropologische Untersuchung der Gebeine Heinrichs des Löwen.34,135-144.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684184 Mechthild Wiswe115 GOF.[TTING, Hans]: Nochmals: Zur Frage der Identifizierung der Gebeine Heinrichsdes Löwen. 38,135 f.116 FISCHER, Eugen: Neue Zweifel um das Grab Herzog Heinrichs des Löwen.37,135-139.Grablege Heinrichs des Löwen s. Nr. 594-596117 BÄHR, Adolf: Albrecht 1., Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (1252-1279).13,1-62.Lehenbuch BefL.og Albrechts 11. von Braunschweig-Grubenhagen s. Nr. 51Landfriede der Herzöge Wenzel und Albrccht s. Nr. 1945.7 Von der Reformation bis zum Westfälischen Frieden118 WEHRMANN, M[artin]: Die Aussteuer der Herzogin Anna zu Braunschweig und Lüneburgbei ihrer Vermählung mit Herzog Bamim Xl. von Pommern (1525).1,97-102.119 MATTHES, Dieter: Der bs. Primogeniturvertrag von 1535 und die GefangenschaftHerzog Wilhelms. 47,5-51.120 HAssEBRAuK, Gustav: Heinrich der Jüngere und die Stadt Braunschweig 1514-1568.5,1-61.121 IssLEIB, S[imon]: Philipp von Hessen, Heinrich von Braunschweig und Moritz vonSachsen in den Jahren 1541-1547.2,1-80.122 MOHRMANN, Wolf-Dieter (t): Vater-Sohn-Konflikt und Staatsnotwendigkeit. ZurAuseinandersetzung zwischen den Herzögen Heinrich d[em] J[üngeren] und Juliusvon Braunschweig-Wolfenbüttel. 76,63-100.123 HAssEBRAuK, Gustav: Herzog Julius und die Stadt Braunschweig 1568-1589.6,39-78.124 LIETZMANN, Hilda: Herzog Heinrich Julius zu Braunschweig und Lüneburg(1564-1613). Braunschweig 1993. (Rezension J. Luckhardt). 74,215.125 FRIEDENTHAL Richard: Herzog Heinrich Julius von Braunschweig als Dramatiker.Sein Leben. Wolfenbüttel1996. (Rezension G. Schwarz(-Mackensen». 78,315.126 KOPPMANN, Karl: Zur Einholung der Prinzessin Elisabeth von Dänemark durch ihrenGemahl Herzog Heinrich Julius i[m] J[ahre] 1590. Auszüge aus den Rostocker Ratsprotokollen.3,58-68.127 HAssEBRAuK, Gustav: Herzog Heinrich Julius und die Stadt Braunschweig1589-1613. 9,62-108.128 TIELEMANN, Marie; Jugend und Erziehung des Herzogs Philipp Sigismund zu Braunschweigund Lüneburg, späteren Bischofs von Verden und Osnabrück. Zu seinem400. Geburtstag am 1. Juli 1968. 49,105-120.129 HAssEBRAuK, Gustav: Herzog Friedrich Ulrich und die Stadt Braunschweig.10,154-172.130 MAYER, Helmut: Christian der Jüngere (1599-1626), Herzog von Braunschweig-Lüneburg.77,181-201.131 GITTEL, Udo: Die Aktivitäten des Niedersächsischen Reichskreises in den Sektoren.. ,Friedenssicherung' und ,Policey' "(1555-1682). Hannover 1996. (BesprechungTh. Dehesselles). 79,280-282.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. I bis 80 185132 WEBER, Karl-Klaus: Die Generalstaaten und der Braunschweiger Konflikt zu Beginndes 17. Jahrhunderts. 80,73-99.133 FINK, August: Die Gnadenpfennige Herzog August dIes) J[üngeren) von Braunschweig.3H,61-74.Schulpolitik Herzog Augusts des Jüngeren s. Nr, 3415.8 Vom Westfälischen Frieden bis 1815134 KEILlTZ, Alfred: Die Wirkungen des Dreißigjährigen Krieges in den Wittumsämterndes Herzogtums Braunsehweig-Wolfenbüttel. Wolfenbüttell938. (Rezension H. Voges)25,73-75.135 RÖMER, Christof Hg.: Braunschweig-Bevern. Ein Fürstenhaus als europäische Dynastie1667-1884. (Rezension D. Lent). 79,286 f.136 STIEGLITZ, Annette von: Landesherr und Stände zwischen Konfrontation und Kooperation.Die Innenpolitik Herzog Johann Friedrichs im Fürstentum Calenberg1665-1679. Hannover 1994. (Rezension M. v. BÖtticher). 76,213.137 ZUSCHLAG, Annaliese: Die Rolle des Hauses Braunschweig-Lüneburg im Kampfe umHamburgs Reichsfreiheit gegen Dänemark 1675-1692. Hildesheim, Leipzig 1934.(Rezension H. Voges). 21,92 f.138 SCHNATH, Georg: Geschichte Hannovers im Zeitalter der neunten Kur und der englischenSukzession 1674-1714. Bd. 1. Hildesheim 1938. (Rezension K. Steinacker).26,74-77.139 SCHNATH, Georg: Die Überwältigung Braunschweig-Wolfenbüttels durch Hannoverund Celle zu Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges, März 1702. 56,27-100.140 GERKENS, Gerhard: Das Politische Testament Herzog Anton Ulrichs zu Braunschweigund Lüneburg. 49,37-60.Herzog Anton Ulrichs Ballettdichtungen s. Nr. 360Herzog Ferdinand Albrecht I, Theater s. Nr. 411l, Kunstsammlungen s. Nr. 431141 BÜLCK, Rudolf mitgeteilt: Sieben Briefe des Herzogs Rudolf August. 34,148-153.142 HÄNSELMANN, Ludwigt: Herzog Rudolf August und seine Herren Gevattern vonBraunschweig. Ein Satyrspiel vor der Tragödie. 3,1-57.143 ZIMMERMANN, Paul: Die Geburtstagsfeier Herzog August Wilhe1ms zu Br[aunschweig)u[nd) Lün[eburg) in Jena am 8. März 1715. 14,167 f.144 BAUER, Constantin: Die Legende vom Scheintod der Prinzessin (Charlotte) Christi ne(Sophie) von (Braunschweig-)Wolfenbüttel [t1715]. 31,77-87.145 PENNERS, Theodor: Die falsche Prinzessin Charlotte Christine(Sophie) von Wolfenbüttel.35,156-163.146 SF.GRAIS, Rene le Juge de: La vraie et la fausse Princesse [Charlotte Christine Sophie]de Wolfenbüttel. 45,52-70.147 BÖTIICHER, Manfred von (Red.): Bs. Fürsten in Rußland in der ersten Hälfte des18. Jahrhunderts. Göttingen 1999. (Rezension G. Etzhold). HO,286-289.148 LEWIN, Leonid: Herzog Anton Ulrich d[er] J[üngere] in Rußland bis zu seiner Verbannung(1733-1741).77,221-268.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684186 Mechthild Wiswe149 LEVlN Leonid: Cholmogorskaja ... [Die Geheimkommission von Cholmogory: Dietraurige Geschichte eines russischen Kaisers und seiner Familie ... ]. Archangel'sk1993. (Rezension M. v. Böuicher). 77,357-359.150 KORF, M. A.: Braunsvejgskoe semejstvo [Die Braunschweigische Familie]. Moskau1993. (Rezension M. v. Bötticher). 77,357-359.Herzog Karll., Bihelwerk s. Nr. 455151 FINK, August: Herzogin Phlippine Charlotte und das Bildnis Friedrichs des Großen.40,117-135.152 MÜNCH, Ingrid: Testament und Begräbnis der Herzogin Philippine Charlotte vonBraunschweig-Lüneburg (1716-1801). Ein Beitrag an läßlich des 200. Todestages ihresBruders Friedrich des Großen. 68,51-82.Herzogin Philippine Charlotte, Bs. Truppen s. Nr. 263153 ZIMMERMANN, Paul: Abt Jerusalems Berichte über die Erziehung der Kinder HerzogKarls 1., insbesondere des Erbprinzen Karl Wilhelm Ferdinand. 5,129-164.154 HILLEBRAND, Wemer: Das Gesandten- und Agentenwesen des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttclam Ende des alten Reiches 1764-180617. 44,119-161.155 DANZIGER, Marlies K.: Boswell in Braunschweig, 1764. Eindrücke eines Aufenthaltesam herzoglichen Hof. 75,161-170.156 BEER, Rüdiger Robert: Der Marquis de Castries. Gegner und Gastfreund Karl WilhelmFerdinands, Herzogs zu Braunschweig und Lüneburg. 56,121-170.157 SCHNEIDER, Heinrich: Die Beziehungen Herzog Karl Wilhelm Ferdinands zur preußischenFürstenbundspolitik 1784-1786. 15,35-85.158 STEINACKER, Karl: Revolutionsgespräche im Jahre 1789 am Bs. Hofe. 17,144-155.159 ZELLE, Carsten: Der Freiheitsschwärmer. Die Französische Revolution im Spiegelvon Johann Amold Eberts unveröffentlichten Briefschaften. 71,39-54.160 ZIMMERMANN, Paul: Neue Beiträge für Johann Amold Ebert und den Bs. Hof.17,156-165.161 [ZIMMERMANN], P[aul]: Zwei Urteile Herzog Karl Wilhelm Ferdinands z[u] Br[aunschweig]u[nd] Lün[eburg] über seinen Oheim König Friedrich den Großen.15,86-88.Herzog Karl Wilhe1m Ferdinand, Valmy s. Nr. 264, in den Jahren 1792 und 1806 s. Nr. 265162 BRINGMANN, WilheIm: Louis XVIII. von Frankreich im Exil. Blankenburg1796-1798. Frankfurt/Main 1995. (Rezension St. Brüdermann). 77,356 f.163 VOGES, H[ermann]: Briefe Eschenburgs, Geh[eimen] Kabinets-Sekretärs des HerzogsKarl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, aus dem Hauptquartier der preußischenArmee im Feldzuge von 1806.21,32-51.164 ZIMMERMANN, Paul: Der Schwarze Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig. Hildesheim,Leipzig 1936. (Rezension H.Mack). 23,86 f.165 MACK, H[einrich]: Zur Regierungsgeschichte Herzog Friedrich Wilhe1ms von Braunschweig.Briefe eines Zeitgenossen [Karl Urban Heinrich von Schrader].13,130-144.166 VOGES, Hermann: Die Verwundung des Prinzen Friedrich Wilhelm von Braunschweigim ersten Revolutionskriege (17. November 1792). 23,77-82.167 VOGES, H[ermann]: Eine Bs. Thronkrisis im Jahre 1806. 19,140-144.


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 187168 MAcK, Heinrich: Die finanzielle Ausbeutung des Herzogtums Braunschweig währendder französischen Okkupation 1806/07. 7,143-211.169 ZIMMERMANN, P[aul) t: Stadt und Land Braunschweig unter Königlich-westfälischerRegierung. 21,53-77.170 HÄNSELMANN, Ludwig t: Herzog Friedrich Wilhelm und Generalmajor Elias Olfermann.12,69-144.Herzog Fricdrich Wilhclm, Schwarzes Corps s. Nr. 267171 HOFFMANN, Birgit: Aufrührer, Ruhestörer oder gute Patrioten? Die gerichtliche Verfolgungvon Selbstjustiz und Exzessen bei dcr Auflösung des Königreichs Westphalenim Gebiet des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel. 79,85-124.172 HERFURTH, Helmuth: Die französische Fremdherrschaft und die Volksaufstände vomFrühjahr 1813 in Nordhannover. Hildesheim, Leipzig 1936. (Rezension K. Steinakker).23,87 f.5.9 Von 1815 bis 1918173 BÖSE, Otto: Die Entthronung des Herzogs Karl 11. von Braunschweig. Braunschweig1935. (Rezension H. Mack). 22,139 f.174 KIEKENAP, Bernhard: Die Familie von Veltheim und der Braunschweiger Aufstand imSeptember 1830. Salzgitter 1998. (Rezension G. Schildt). 80,295 f.175 KÜHN, Joachim: Gentz, Mettemich und Herzog Kar! 11. nach dessen Vertreibung.48,78-101.176 KÜHN Joachim: Die Verschwörung der Gräfin von Görtz-Wrisberg zur WiedereinsetzungHerzog Karls 11. (1832). 47,158-190.177 KÜHN, Joachim: Herzog Kar! 11. und Napoleon III. nach ihrem ungedruckten Briefwechsel.46,125-144.178 SELLE, Kurt: Oppositionelle Burschenschaftier des Braunschweiger Landes in derZeit von 1830-1848. 80,101-141.179 LANGE, Karl: Herzog Wilhe1m von Braunschweig und die Legitimisten. 30,81-107.180 KIEKENAP, Bernhard: Herzog Wilhelm und das Fürstentum Oels. 74,85-128.181 LANGE, Karl: Herzog Wilhe1m von Braunschweig und die deutsche Revolution(1848-1851). 24,83-102.Friedrich Hecker s. Nr. 330182 DÜWEL, Andreas: Sozialrevolutionärer Protest und konservative Gesinnung. DieLandbevölkerung des Königreichs Hannover und des Herzogtums Braunschweig inder Revolution von 1848/49. Frankfurt/Main u. a. 1996. (Rezension E. Eschebach).78,332.183 LANGE, Karl: Braunschweig Reichsland? Die Alldeutschen und die Thronfolgefrage.60,109-141.Wappen Herzog Ernst Augusts s. Nr. 66184 HARTWIEG, Wilhelm: Die Geschichte des Bs. Diadems der Herzogin Viktoria Luise.38,155-159.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684188 Mechthild Wiswe5.10 Von 1918 bis zur Gegenwart185 FÜLLNER, Gustav: Das Ende der Spartakisten-Herrschaft in Braunschweig. Der Einmarschder Regierungstruppen unter General Maercker vor 50 Jahren. 50,199-216.186 JUNG, Otmar: Die Fundierung der sozialen Republik mißlingt. Das Exempel desStreits um das Kammergut zwischen dem Freistaat Braunschweig und dem ehemaligenHerzog (von der Novemberrevolution bis zur Volksbewegung zur Fürstenenteignung1926). 78,189-225.Herzogsprozeß 1921/25 s. Nr. 209187 LUDEWIG, Hans-Ulrich: Regionalhistorische Forschungen zur NS-Zeit. Ergebnisseund Defizite. 78,249-261.188 POLLMANN, Klaus Erich unter Mitwirkung von Martin GRUBERT: Anfang und Endezugleich. Der Bs. Landtag 1946. Braunschweig 1999. (Rezension B. Rother).80,301 f.189 BIEGEL, Gerd Hg.: Auf dem Weg in die Demokratie. Vortragsreihe ... aus Anlaß des50. Jahrestages des Landes Niedersachsen. Wolfenbüttel1997. (Rezension D. Lent).78,341.190 JODL, Markus: Amboss oder Hammer? Otto Grotewohl. Eine politische Biographie.Berlin 1997. (Rezension H.-v. Ludewig). 79,301 f.Dietrich Klagges/politische Religion s. Nr. 2446 Recht, Verfassung, Verwaltung, Soziales6.1 Recht, Verfassung Verwaltung - Mittelalter191 HASSE, Claus-Peter: Die welfischen Hofämter und die welfische Ministerialität inSachsen. Husum 1995. (Rezension M. R. W. Garzmann). 77,345 f.192 GOETTlNG, Hans: Zum Rechtsproblem der entlaufenen Liten. Ein Rückforderungsprozeßdes Stifts Gandersheim gegen einen Braunschweiger Bürger im Jahre 1356.32,105-112.193 WISWE, Hans: Dorfkirche und Grundherrschaft im südlichen Niedersachsen währenddes späteren Mittelalters. 21,78-88.194 RÜTH, Ingeborg: Der Landfriede der Herzöge Wenzel und Albrecht von Sachsen undLüneburg. Ein rechtsgeschichtliches Dokument des späten 14. Jahrhunderts.68,11-24.195 DORMEIER, Heinrich: Verwaltung und Rechnungswesen im spätmittelalterlichen FürstentumBraunschweig-Lüneburg. Hannover 1994. (Rezension U. Schwarz). 76,212.6.2 Recht, Verfassung Verwaltung - Neuzeit196 KINTZINGER, Martin: Pfründe und Vertrag. Zur Förderung Graduierter in Herzogtumund Stadt Braunschweig im 15. und 16. Jahrhundert. 69,7-56.197 DEETERs, Walter: Miszellen zum neuzeitlichen Lehnswesen im Fürstentum Wolfenbüttel.56,171-180.


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 189198 KRÜGER, Kersten und Evi JUNG: Staatsbildung als Modernisierung. Braunschweig­Wolfenbütte1 im 16. Jahrhundert. - Landtag - Zentralverwaltung - Residenzstadt -.64,41-68.199 LANGE, Ulrich: Landtagsausschüsse in Braunschweig-Wolfenbüttel. Moderne Formenlandständischer Repräsentation im 16. Jahrhundert. 65,79-97.200 SCHMIDT, Wilhc1m: Der Bs. Landtag von 1768-1770. 11,78-115.201 MUND HENKE, Herbert: Die Entwicklung der bs. Kreisverfassung von 1814-1884.35,117-144.202 SCHORMANN, Gerhard: Strafrechtspflege in Braunschweig-Wolfenbütte11569-1633.55,90-112.203 HEINEMANN, Reinhard: Studien zum bs. Gerichtswesen im 19. Jahrhundert. A. DieEntstehung des gemeinschaftlichen Oberappelationsgerichts in Wolfenbüttel. B. DasOber hofgericht des Herzogs Carl 11. 50,111-127.204 HEINEMANN, Reinhard: Das Bs. Criminalgesetzbuch von 1840. Einiges aus der Entstehungsgeschichte.59,77-88.205 HEINEMANN, Reinhard: Von der Advokaten- zur Rechtsanwaltskammer. Ein Beitragzur Bs. Rechtspflege. 51,122-159.206 WIESNER, Johannes: Handelsgerichtsbarkeit in Braunschweig. 73,65-105.207 FIGGE, Hans-Gottfried: Die Verwaltungsgerichtsbarkeit im Lande Braunschweig. EinBeitrag aus Anlaß des 75jährigen Bestehens des bs. Verwaltungsgerichtshofes.52,182-192.208 HENNE, Thomas: Verwaltungsrechtsschutz im Justizstaat. Das Beispiel des HerzogtumsBraunschweig 1832-1896. Frankfurt/Main 1995. (Rezension K. E. Pollmann).77,365 f.209 SCHMIDT, Burkhard: Der Herzogsprozeß. Ein Bericht über den Prozeß des welfischenHerzogshauses gegen den Freistaat Braunschweig um das Kammergut (1921/25).Braunschweig 1996. (Rezension H.-v. Ludewig). 77,371 f.210 WYSOCKI, Gerhard: Die Geheime Staatspolizei im Land Braunschweig. Polizeirrechtund Polizeipraxis im Nationalsozialismus. Frankfurt/Main, New York 1997. (RezensionD. Lent). 79,302 f.Bergrecht, Harz s. Nr. 297, 298, 2996.3 Steuern, Abgaben211 DEETERs, Walter: Das erste Jahrzehnt des bs. Finanzkollegs von 1773 bis 1785.56,101-119.212 BURCHARD, M[ax]: Die Kopfsteuerbeschreibung der Fürstentümer Calenberg-Göttingenund Grubenhagen von 1689. 2 Teile. Hannover 1940/41. (Rezension F. Timme).28,154.6.4 Arbeit, Soziales213 LANE, Frank P.: Johannes Bugenhagen und die Annenfürsorge in der Refonnationszeit.64,147-156.214 SCHILDT, Gerhard: Fortschrittsglaube oder Zukunftsangst. Die soziale Frage in deröffentlichen Meinung des Herzogtums Braunschweig 1830-1865. 67,113-139.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684190 Mechthild Wiswe215 VEn, Gerhard M. und Hans-Jürgen RApscn Hg.: Von Brunnen und Zucken, Pipenund Wasserkünsten. Die Entwicklung der Wasserversorgung in Niedersachsen. Neumünster1998. (Rezension J. Schmid). 80,270f.216 LIPPELT, Hans: Die Wohnverhältnisse der Inquilinen (Häuslinge) in vorindustriellerZeit (1760-1860). Dargestellt am Beispiel der Orte der heutigen Gemeinde Vechelde.75,137-160.217 POLLMANM, Birgit: Lehrerinnen im Lande Braunschweig 1868-1933. Berufschancen,Erwerbssituation und Lebenslagen "höherer Töchter" in einem Kleinstaat.71,101-127.218 PIPER, Jette: Konserven- und Textilarbeiterinnen in der Region Braunschweig um1900. 72,119-164.219 EHRHARDT, Frank: Rationalisierung und Wandel der Industriearbeit in Braunschweig.Metallindustrie in den Jahrcn dcr Weimarer Republik. 76,125-153.220 MOMMSEN, Hans und Manfred GRIEGER: Das Volkswagenwerk und seine Arbeiter imDritten Reich. DüsseIdorf 1996. (Rezension H.-v. Ludewig). 78,337-339.221 CREYDT, Detlef und August MEYER: Zwangsarbeit für die Wunderwaffen in Südniedersachsen1943-1945. Braunschweig 1993. (Rezension D. Lent). 78,339 f.222 CREYDT, Detlef und August MEYER: Zwangsarbeit für die Rüstung im südniedersächsischenBergland. Braunschweig 1994. (Rezension D. Lent). 78,339 f.223 CREYDT, Detlef: Zwangsarbeit für Rüstung, Landwirtschaft und Forsten im Oberwesergebiet1939-45. Holzminden [1996]. (Rezension D. Lent). 78,339f.224 DREwNowsKI, Jerzy: "Feind bleibt Feind". Die Braunschweiger Tageszeitung als historischeQuelle zur Geschichte der Zwangsarbeit in Stadt und Region Wolfenbüttel1939-1945. 77,269-294.225 DREwNowsKI, Jerzy: "Jene schöne Zeit auf dem deutschen Bauernhof". Erinnerungenpolnischer Zeitzeugen an ihre Zwangsarbeit in der Region Wolfenbüttel(1939-1945).79,217-229.226 LIEDKE, Karl: " ... aber politisch unerwünscht". Arbeitskräfte aus Oste uropa im LandBraunschweig 1880-1939. Braunschweig 1993. (Rezension K. Mlynek). 75,241 f.227 LIEDKE, Karl: Gesichter der Zwangsarbeit. Polen in Braunschweig 1939-1945.Braunschweig 1997. (Besprechung J. Schmid). 79,305-307.228 UUCZKA, Monika: Berufsbiographie und Flüchtlingsschicksal: VW-Arbeiter in derNachkriegszeit. Hannover 1993. (Rezension J. Leuschner). 75,242 f.229 VOLKMANN, Rolf: Das Flüchtlings- und Vertriebenenlager Mariental. Seine Entwicklungund Bedeutung für die Nachkriegsgeschichte. 80,195-212.230 VOLKMANN , Rolf und Hclga: Das Flüchtlingslager Mariental (1945-1947) und dieMariental Vertriebenentransporte aus Schlesien (1946-1947). Grasleben 1997. (RezensionJ. Schmid). 79,307 f.6.5 Politik, Parteien, Wahlen231 ECKERT, Georg: Die Braunschweiger Arbeitervereinsbewegung (1850-1855) in derSicht der Verwaltungs- und Polizeiakten. 38,116-134.232 ECKERT, Georg: Zur Geschichte der Braunschweiger Sektion der I. Internationale.Der Briefwechsel zwischen Leonhard von Bonhorst und Johann Philipp Becker.43,131-172.


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. I bis 80 191233 ECKERT, Georg: Aus der Korrespondenz des Braunschweiger Ausschusses der S07jaldemokratischenArbeiter-Partei. 45,107-149.234 ECKERT, Georg: Wilhelm Bracke und die Propaganda für den 1. Band des "Kapital"von Karl Marx (1867/68). 48,102-137.235 ECKERT, Georg: Hundert Jahre Lötzener Kettenaffaire. Zwei unbekannte Briefe WilhelmBrackes an den Leiter der "Sektionsgruppe deutscher Sprache" der InternationalenArbeiter-Assoziation. 51,211-214.236 HENSEL, Hans Michael u. a. Hg.: Italo Svevo. Samuel Spiers Schüler. Segnitz 1996.(Besprechung K. E. Pollmann). 78,333.237 ECKERT, Georg: Friedrich Ebert in Braunschweig. 47,219-229.238 NEUBACH, Helmut: Drei westpreußische Reichstagsabgeordnete aus dem HerzogtumBraunschweig: August Dommes, Wilhelm Freiherr von Minnigerode und Karl Schrader.55,240-245.239 HARTWIEG, Wilhelm: Versuch der Herzoglich-Bs. Regierung zur Verbesserung desWahlrechts (1912). 53,230-246.240 FÜLLNER, Gustav: August Ludwig von Rochau. Wolfenbütteler Schüler, revoltierenderStudent, liberaler Realpolitiker und Wolfenbütteler Reichstagsabgeordneter.54,230-248.241 POLLMANN, Birgit: Frauen und Politik im Lande Braunschweig 1908-1930/33.69,93-118.242 LANGE, Kar!: Die Ortsgruppe Braunschweig des Alldeutschen Verbandes vor demErsten Weltkrieg. 61,75-104.Kommunistische Jugendbewegung, Braunschweig s. Nr. 541243 KUESSNER, Dietrich: Die Mitgliedschaft Braunschweiger evangelischer Pfarrer in derDeutschen Volkspartei. 69,119-140.Homhurger Synagoge s. Nr. 460244 GERMANN, Holger: Die politische Religion des Nationalsozialisten Dietrich Klagges.Frankfurt/Main 1995. (Rezension D. Lent). 77,373 f.245 WITTE, Jan H.: Unmittelbare Gemeindedemokratie der Weimarer Republik. Baden­Baden 1997. (Rezension S. Steinbarth). 79,300f.246 FREI, Norbert: Vergangenheitspolitik. Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS­Vergangenheit. München 1996. (Rezension K. E. Pollmann). 78,341 f.247 ECKERT, Georg: Die Kulturkonferenz der SPD 1947 in Bad Gandersheim.55,215-223.7 Gesundheitswesen248 MILDE, Wolfgang und Hans WISWE: Drei Pestrezepte aus Cod. Guelf. 589 Novi derHerzog August Bibliothek zu Wolfenbüttel. 52,217-220.249 LINDEMANN, Mary: Health & Healing in Eighteenth-Century Germany. Baltimore,London 1996. (Rezension U. Strauß). 78,322-324.250 BEISSWANGER, Gabriele: Arzneimittclversorgung im 18. Jahrhundert. Die StadtBraunschweig und die ländlichen Distrikte im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbürttel.Braunschweig 1996. (Rezension U. Strauß). 78,322-324.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig192 Mechthild Wiswe251 BARNSTORF, Fritz: Dr. med. Urban Friedrich Benedikt Brückmann (1728-1812), derLeibarzt dreier Braunschweiger Herzöge, und seine Patienten (mit einem ärztlichenBlick in die Pathographie des Welfenhauses). 53,196-213.252 HAHNEMANN, Hans: Der Kräuterdoktor Friedrich Lampe und seine Verdienste umGoslar als Kurort. 47,191-218.253 KLIEME, Joachim: Ausgrenzung aus der NS-"Volksgemeinschaft". Die NeuerkeröderAnstalten in der Zeit des Nationalsozialismus 1933-1945. Braunschweig 1997.79,304f. (Rezension E. Eschebach).254 KREUNECKE [richtig: KEuNEcKE], Susanne u. a. Bearb: Alltag geistig behinderterMenschen im Wandel [Beispiel Neuerkerode]. Braunschweig 1996. (Rezension E.Eschebach). 79,304 f.8 Kriegswesen, Militär255 VOLLMER, Bemhard: Das Gefecht bei Bleckenstedt und die Erstürmung des KlostersRiddagshausen. Zwei Berichte. 31,71-76.256 GLÜMER, Hans von: Die Braunschweiger Söldnertruppen zu Fuß und zu Roß in denJahren 1599-1615. 23,47-76.257 STUDTMANN, Joachim: Regenstein-Blankenburgische Musterungsrollen (1599 und1616). 52,121-139.258 SCHREIBER, Albert: Herzog Christian d[er] J[üngere] von Braunschweig in derSchlacht bei Aeurus (19. August 1622). 20,95-100.259 ELSTER, Otto: Piccolomini in Braunschweig. Mit Aktenstücken aus dem Archive inSchloß Nachod. 10,46-88.Spanischer Erbfolgekrieg s. Nr. 139260 HUGo, Hans Wemer von und Hans JESSEN Bearb.: Unter der Fahne des Herzogs vonBevem. Jugenderinnerungen des Christian Wilhelm von Prittwitz und Gaffron. Breslau[1935]. (Besprechung H. Voges). 24,113.261 KNOBELSDORFF-BRENKENHOFF, Benno von: Die Städte Braunschweig und Wolfenbüttelund das Gefecht bei Öl per am 13./ 14. 10. 1761. 71,7-26.262 ZIMMERMANN, Paul: Beiträge zum Verständnis des zwischen Braunschweig und Englandam 9. Januar 1776 geschlossenen Subsidienvertrages. 13, 160-176.263 DRoYSEN, Hans: Die Bs. Truppen im Nordamerikanischen Unabhängigkeitskriege.Aus den Briefen der Herzogin Philippine Charlotte von Braunschweig. 13,145-159.264 VOGES, Hermann: Die Kanonade von Val my am 20. September 1792, ein Beitrag zurHeerführung des Herzogs Kar! Wilhelm Ferdinand von Braunschweig. 18,39-59.265 MÜLLER, Wilhe1m: Zur Geschichte des Herzogs Kar! Wilhe1m Ferdinand in den Jahren1792 und 1806. 38,95-115.266 MITGAu, (J.) Hermann: Bericht des Leutnants Heinrich (v[on]) Reck aus Greeneüber den Tod des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen bei Saalfe\d am 10. Oktober1806.47,252-254.267 MENTZEL, Fred: Der Vertrag Herzog Friedrich Wilhe1ms von Braunschweig mit derbritischen Regierung über die Verwendung des Schwarzen Corps (1809).55,230-239.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 193268 SEELIGER, Louis C. B.: Das "Langemarck" der Freiheitskriege. Mit dem Bs. Korps alsFreiwilliger gegen Napoleon. FeIdzugsbriefe (1814 u[nd] 15). Wolfenbüttel [1935].(Rezension H. Voges). 22,139.269 MAcK, Heinrich Bearb.: Erinnerungen eines bs. Offiziers alus] d[en] J[ahren] 1848und 1849 von weil[and] Oberst Gustav Rittmeyer. 8,130-183.270 LANGE, Kar!: Bismarcks Kampf um die Militärkonvention mit Braunschweig1867-86. Weimar 1934. (Rezension H. Voges). 21,93.271 KRETzscHMER, Hildegard geb. Rudert und (J.) Hermann Mitgau: FeIdpostbriefe ausdem deutsch-französischen Kriege von 1870/71 des Freiwilligen Alfred Rudert.52,234-243.272 MÜLLER, Theodor: Zur Geschichte des Herzoglichen Kadetten-Institutes in Braunschweig.41,96-119.273 DIETERICH, Karl u. a.: Das Niedersächsische Feldartillerie-Regiment Nr. 46 im Kriege1914-1918. Braunschweig (1934). (Rezension H. Voges). 22,144f.274 TRAuPE, Kar!: Der Kriegseinsatz bs. Schüler 1944 in den Niederlanden. 80,179-193.9 Wirtschaft9.1 Allgemeines275 SCHUMANN, Sabine: Wirtschaftspolitische Gutachten für den Erbprinzen Julius vonBraunschweig-Lüneburg (Wolfenbüttc1) aus dem Jahre 1567. 65,99-113.276 SPIES, Gerd: Technik der Steingewinnung und der Flußschiffahrt im Harzvorland infrüher Neuzeit. Braunschweig [1992]. (Rezension U. Schwarz). 74,215 f.277 BOTHE, Gerhard: Die Commerz-Collegien der Herzöge Rudolf August und AntonUlrich von Braunschweig-Wolfenbüttel 1674 und 1686. 58,43-67.278 POLLMANN, Birgit: Die wirtschaftliche Entwicklung des Landes Braunschweig seit derMitte des vorigen Jahrhunderts. - Strukturen und Probleme - 63,89-109.279 POLLMANN, Birgit und Hans-Ulrich LUDEWIG: Nationalsozialistische Wirtschaftspolitikim Lande Braunschweig 1930-1939. Teil 1: 1930-1933. 65,115-138. Teil 2:1933-1939.66,129-172.9.2 Siedlungsgeschichte280 KRETZSCHMAR, Lars: Die Schunterburgen. Braunschweig 1997. (Besprechung W.Mcibeyer). 79,265 f.281 KÜHLHoRN, Erhard: Eilerdessen und Stutzenborn, zwei spätmittelalterliche Ortswüstungenbei Fürstenberg/Weser. 60,65-84.Wüstung Nienstedt bei Salzgitter-Lesse s. ]\'r. 7149.3 Agrargeschichte282 WISWE, Hans: Grangien niedersächsischer Zisterzienserklöster. Entstehung und Bewirtschaftungspätmittelalterlich-frühneuzeitlicher landwirtschaftlicher Großbetriebe.34,5-134.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684194 Mechthild Wiswe283 WISWE, Hans: Die Bedeutung des Klosters Walkenried für die Kolonisierung derGoldenen Aue. 31,59-70.284 BESECKE, Wilhelm: Das fürstliche Amt Dreileben (Herzogtum Magdeburg), insbesonderedie agrarrechtlichen Verhältnisse der Bauern und deren Lage nach dem DreißigjährigenKriege. 50,171-198.285 RIPPEL, Johann Karl: Die Korrespondenzmethode als Mittel zur Quellenkritik derBs. Generallandesvermessung des 18. Jahrhunderts. 43,12-43.286 ACHILLES, Walter: Der Aussagewert von Flurkorrespondenzen. 44,69-84.287 ACHILLES, Walter: Zur Frage nach der Bedeutung und dem Ursprung südniedersächsischerHöfeklassen. 49,86-104.288 JORDAN, Karl t: Weidegrenzen und -rechte in den Harzorten Wolfshagen und Astfeld(1658-1878).49,212-214.289 HÜNER. Harald: Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Grundlagen des Bauerntumsin der Landschaft der mittleren Aller von etwa 1880 bis 1932. Hildesheim 1937.(Rezension H. Voges). 24,114 f.290 SAALFELD, Diedrich: Die Rolle der Frau in der nordwestdeutschen Landwirtschaftvom Beginn der Neuzeit bis zu den Agrarreformen des 19. Jahrhunderts. 70,115-131.291 PAPE, Fritz: Der Weinbau im ehemaligen Land Braunschweig. Braunschweig 1995.(Rezension U. Schwarz). 77,335.9.4 Bergbau, Montanindustrie292 TENNER. Friedrich: Die Fürstlich Bs. Messinghütte zu Bündheim. Sonderdruck 1934.(Rezension H. Voges). 22,140 f.293 BEDDIES, Thomas: Becken und Geschütze. Der Harz und sein nördliches Vorland alsMetallgewerbelandschaft in Mittelalter und früher Neuzeit. Frankfurt/Main 1996.(Rezension M. Wiswe). 78,306 f.294 KRASCHEWSKl, Hans-Joachim: Zur Finanzierung des Bergbaus auf Blei am Rammelsbergund dem Oberharz im 16. Jahrhundert am Beispiel der Wolfcnbütteler Kammerrechnungen.70,61-103.295 NICKLAS, Thomas: Lazarus von Schwendi (1522-1583) als Bergherr im Harz. ZumVerhältnis von Politik und Geschäft im 16. Jahrhundert. 74,67-83.296 HEISTERHAGEN, Ernst: Das Bs. Berg- und Hüttenwesen unter Herzog Karl [1.]1735-1780. Frankfurt/Main 1934. (Rezension [w.] Bornhardt). 21,100-103.297 WILLECKE, Raimund: Die Entwicklung und Bedeutung des Unter- und OberharzerBergrechts. 51,53-72.298 HENSCHKE, Ekkehard: Die erste Kommunionverwaltung auf dem Oberharz - einStreit um "silberne" Hoheitsrechte. 54,149-160.299 DüwEL, Andreas: Die Veränderungen in der Verwaltung des Kommunion-UnterharzischenBerg- und Hüttenwesens von 1824 bis 1924 im Überblick. Ein Werkstattbericht.73,51-64.300 HOFFMANN, Dietrich (t): Die unveröffentlichten Reiseberichte in der UniversitätsbibliothekClausthal im Rahmen der Reisetätigkeit Harzer Berg- und Hüttenleute.57,93-106.301 SCHWERDTFEGER, Kurt: Eisensteingruben, Hochofen- und Hammerhütten im Bodegebietdes Harzes. Clausthal-Zellerfeld 1998. (Rezension M. Fessner). 80,281-283.


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 195302 STEINKAMP, Mirja: Die Eisenhütte Gittelde 1700-1787. Stuttgart 1997. (RezensionM. Wiswe). 79,291 f.303 KORTHÖBER, Heinrich u. a. Bearb.: Bergbau in Salzgitter. Salzgitter 1997. (RezensionH.-V. Ludewig). 79,299 f.304 UNGER, Rudolf: 200 Jahre Geschichte der "Carlshütte" Delligsen 1735-1935. O. O.o. J. (Rezension H. Voges). 23,90.305 MÜLLER, Theodor: Zur Geschichte des Eisenerzbergbaues bei Neuwallmoden.37,145-151.306 WISWE, Hans: Geschichte der Salzwerke bei Salzdahlum. Ein Beitrag zur Geschichteder Industrie und der Technik. 29,75-112.9.5 Handel307 MÜLLER, Theodor: Die "Alte Wik" bei Campen. 34,145-147.308 JACOBS, Urselmarie: Ein alter Wik bei Campen? 35,150-152.309 MÜLLER, Theodor: Ein alter Handelsplatz an der Schunter? 35,153-155.310 KRASCHEWSKI, Hans-Joachim: Heinrich Cramer von Clausbruch und seine Handclsverbindungenmit Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel. Zur Geschichtedes Fernhandcls mit Blei und Vitriol in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.66,115-128.Braunschweiger Messen s. Nr. 5689.6 Handwerk, Gewerbe, Industrie (ohne Montanindustrie)311 SAUERMILCH, Curt: Die Entwicklung der Keramik im Kreise Holzminden. 27,63-87.312 LAUFER, Johannes: Von der Glasmanufaktur zum Industrieunternehmen. Die DeutscheSpiegelglas AG [in GTÜnenplan] (1830-1955). Stuttgart 1997. (Rezension G.Fiedler). 79,297 f.Ampleben s. Nr. 501Handwerk, Braunschweig s. Nr. 562-5679.7 Verkehrswesen, Post313 RIECKFNßERG, Jürgen: Über die Königsstraße Werla-Magdeburg. 41,120-123.314 BORNSTEDT, Wilhe1m: Ein vorfränkischer Südnord-Deiweg von Halberstadt überHe1mstedt in die Altmark. 51,199 f.315 BORNSTEDT, Wilhelm: Die Heer- und Handelsstraße von Braunschweig über den VechelderDamm nach Hildesheim und ihre Konkurrenzstraßen um 1400.52,211-216.316 SPIESS, Wemer: Die Heerstraßen auf Braunschweig um 1500. Göttingen 1937. (RezensionO. Hahne). 24,104-106.317 FREIST, Wemer: Zwei alte Wege durch das Große Bruch. 41,124-127.318 SIEBENBROT, W[illy]: Die Bs. Staatseisenbahn. Braunschweig (1938). (Rezension H.Voges). 25,83 f.319 HÖGEMANN, Josef: Eisenbahnen im Harz. 2 Bde. Nordhorn 1995/1996. (RezensionH.-M. Arnoldt). 78,330f.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684196 Mechthild Wiswe320 BRÜDERMANN, Stefan: Fahrradverkehr im Herzogtum Braunschweig. Polizeirechtlicheund soziale Aspekte. 76,101-124.321 GAUS, Heinrich: Geschichte der Bs. Staatspost bis 1806. 13,84-129.9.8 Geldwesen322 JESSE, W[ilhelm] und R[ichard] GÄTTENS Hg.: Handbuch der Münzkunde von Mittel-und Nordeuropa. Bd. 1.1. Leipzig, Halle 1939. (Rezension O. Hahne). 27,97.323 BUCK, H[einrich]: Das Geld- und Münzwesen der Städte in den Landen Hannoverund Braunschweig. Frankfurt/Main 1935. (Rezension W. Jesse). 22,145-147.324 JESSE, Wilhe1m: Die Brakteaten Heinrichs des Löwen. 30,10-47.325 JESSE, Wilhe1m. Der zweite Brakteatenfund von Mödcsse. 37,140-144.326 FINK, August: Die zeitliche Folge der Braunschweiger Löwenpfennige im vierzehntenJahrhundert. 16,17-39.Münzprägungen, Stadt Braunschweig s. Nr. 57210 Geistiges und kulturelles Leben10.1 Allgemeines327 STEINACKER, Kar!: Italienische Studienfahrt eines Ostfalen (Barthold von Gadenstedt)und ihre Auswertung zur Zeit beginnender Barockgesinnung. 28,3-120.328 HEUER, Helmut: Zu den Kulturbeziehungen zwischen Braunschweig-Wolfenbüttelund England im 18. Jahrhundert. Dokumente und Interpretationen. 47,239-249.329 OTTE, Wulf: Bs. (Landes)Kulturverband (1941-1950).80,227-237.10.2 Universitäten, SchulwesenUniversität und Vorläufer Braunschweig s. Nr. 573-581Pädagogium Göttingen s. Nr. 655330 LENT, Dieter: Ein bs. Studentenporträtalbum von der Universität Heide1berg1831/1832 mit einem unbekannten Jugendporträt des Revolutionsführers FriedrichHecker. 79,139-166.331 MEIER, Heinrich: Bs. Bürgersöhne auf deutschen Universitäten vor Errichtung derlulius-Universität zu Helmstedt. 7,80-142.Universität Hclmstedt s. Nr. 676-695332 FORSTER, Leonard: Stammbücher He1mstedter Studenten in Baltimore. 57,153-156.333 SANDFUCHS, Uwe: Lehrerfortbildung im Freistaat Braunschweig (1921-1928) alsMittel zur Vorbereitung und Durchsetzung universitärer Lehrerausbildung.61,105-121.334 SANDFUCHS, Uwe: Strukturwandel der Volksschullehrerausbildung 1927-1952. DasBeispiel Braunschweig. 67,141-169.335 BEI DER WIEDEN, Claudia: Vom Seminar zur NS-Lehrerbildungsanstalt. Köln u. a.1996. (Rezension J. Schmid). 78,334-336.


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 197336 SAND FUCHS, Uwe: Die Reseminarisierung der Lehrerausbildung im Dritten Reich -aufgezeigt am Beispiel des Landes Braunschweig. 62,137-156.337 ZÖLLNER, Dieter: Neue Wege an der Kant-Hochschule in Braunschweig. Ein Auftragzum Neubeginn an (richtig: in) der Lehrerausbildung nach 1945. 53,278-332.338 LIEBIG, Johanna: atto Hügel- Reformpädagoge und Hochschuldirektor [der Kant­Hochschule Braunschweig). Braunschweig 1998. (Rezension J. Schmid). 80,302 f.339 FRIEDRICHS, Christopher R.: Deutsche Schulen nach der Reformation. 63,127-135.340 TÜTKEN, Johannes: Höhere und mittlere Schulen des Herzogtums Braunschweig, derHerrschaft Dannenberg und der Grafschaft Blankenburg ... (1650-1666). Wiesbaden1997. (Rezension Ch. Römer). 79,283-285.341 LE CAM, Jean-Luc: Politique, contröle et realite scolaire en Allemagne au sortir de laguerre de Trente Ans. Tome 1,1-2. La politique scolaire d~ugust Le Jeune de Brunswick-Wolfenbüttelet I'inspecteur Christoph Schrader ... Wiesbaden 1996. (RezensionCh. Römer). 78,320 f.342 MÜLLER, Theodor: Johann Christoph Harenbergs Tätigkeit als bs. Generalschulinspektor1736-1756. 40,88-116.343 GOETTlNG, Hans: Johann Christoph Harenberg - Fälscher und Denunziant.42,125-144.344 HERRMANN, Ulrich: Der Streit zwischen Schule und Kirche im ausgehenden 18. Jahrhundertals Säkularisierunsgprozeß. Über eine verfassungsrechtliche Grundfrage ausAnlaß von J(oachim) H(einrich) Campes Wolfenbütteler Fragmenten von 1786.62,113-136.345 HERRMANN, Ulrich: Modelle der Schulreform: Das Braunschweiger Schuldirektorium1786-1790.52,163-181.346 HAAsE, Carl: Jahresberichte Höherer Schulen als Quellen für die Sozial- und Bildungsgcschichte.Fragmentarisch untersucht am Beispiel von Jahresberichten HöhererSchulen des Landes Braunschweig aus dem Jahre 1899.55,206-214.347 LOMMATZSCH, Hcrbert: Vom Lesezirkel zur Bergschule. Tendenzen und Praxis derBildungswege und der Unterrichtsmaßnahmen für die Pochknaben im Erzbergbaudcs bs.-Iüneburgischen und hannoverschen Harzes zwischen 1650 und 1866.58,69-101.348 GUNDLER, Bettina: Berufsschule und Berufsschulpolitik im Freistaat Braunschweig inder Weimarer Republik. 73,107-126.10.3 Sprachgeschichte349 HÄNSELMANN, Ludwig: Mittelniederdeutsche Beispiele im Stadtarchive zu Braunschweig.2. veränderte Aufl. Bearb. Heinrich MAcK. Braunschweig 1932. (RezensionH. Voges). 20,106 f.350 PAHL, Karl-Heinz: Die Gliederung dcr Mundarten um Braunschweig. 29,3-50.351 TETZNER, F[ranz): Zur Geschichte des polabischen Wörterbuchs. 1,67-96.10.4 Literaturgeschich te352 BEHR, Hans-Joachim: Der Hof Heinrichs des Löwen als literarisches Zentrum.77,9-21.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684198 Mechthild Wiswe353 MILDE, Wolfgang: Die Maria-Magdalena-Szene im Evangeliar Heinrichs des Löwenund im Braunschweiger Osterspiel IV. 76,155-166.354 ROOLFS, Friedel: Das Braunschweiger St. -Annen-Büchlein. Bielefeld 1997. (RezensionM. Wiswe). 79,279 f.355 KIRSCHNER, Carola: Hermen Bote. Städtische Literatur um 1500 ... Essen 1996. (RezensionH. Blume). 79,277-279.356 BLUME, Herbert: Hermann Botes Ludeke-Holland-Lieder und ihre Überlieferung.66,57-77.357 NIX, Matthias: Ick prise di, Brunswike! Hermann Botes Lieder zur HildesheimerStiftsfehde. 74,27-65.358 NIx, Matthias: Der Adler, der Löwe und die Lilie. Ein weiteres Lied Hermann Boteszur Hildesheimer Stiftsfehde? 75,73-84.359 KELSCH, Wolfgang: "Reime dich oder ich fresse dich." Der Wolfenbütteler JuristGottfried Wilhelm Sacer (tI699) als Verfasser einer barocken Literatursatire.60,85-97.360 GERKENS, Gerhard: Die Ballettdichtungen Herzog Anton Ulrichs zu Braunschweigund Lüneburg. 45,29-51.361 BIEGEL, Gerd Hg.: Lessing in Braunschweig und Wolfenbüttel. Braunschweig 1997.(Rezension W. Milde). 79,292 f.362 DEETERS, Walter: Des Prinzen Leopold von Braunschweig Italienreise. Ein Beitragzur Lessing-Biographie. 52,140-162.363 KELSCH, Wolfgang: Der Freimaurer Lessing - Idee und Wirklichkeit einer freimaurerischenUtopie. 58,103-119.364 BERGMANN, Ernst: Ist die "Rettung" des Goetheschen Faust auf Lessings Faustfragmentezurückzuführen? 17,103-113.365 HERSE, Wilhelm: Lessing und Ludwig Tirnotheus Spittler. 17,99-102.366 SCHNEIDER, Heinrich: Lessing und das Ehepaar Reiske. Nach Briefen an Johann ArnoldEbert in Braunschweig. 17,46-98.367 KÖNIG, Eva-Maria: Lessing privat. Bemerkungen zu einer neuen Ausgabe seinesBriefwechsels mit Eva König. 60,177-180368 SCHAPER, Hans: Eine unbekannte Quelle zu Lessings Möbelkäufen im Jahre 1777.71,147-152.369 MERBACH, Paul Alfred: Lessing im Urteil der Nachwelt. 17,3-45.370 PAULIN, Roger: J(ohann) J(oachim) Eschenhurgs Bemühungen um das deutscheTrauerspiel. 71,27-38.371 ZIMMERMANN, Paul: Kleine Goethe-Beiträge aus Braunschweig. 6,159-164.372 ZIMMERMANN, Paul: Goethes Briefe an E[rnst) Th[eodor) Langer. 15,1-34.373 MATIHES, Dieter: Goethes Reise nach Helmstedt und seine Begegnung mit GottfriedChristoph Beireis. Eine Untersuchung zum Bildstil der" Tag- und Jahreshefte".49,121-201.374 SCHRADER, Erich: Johann Jakob Höfler, das Urbild des Gesandten in Goethes Werther.Beiträge zum Schicksal Goues und Jerusalems. 33,118-154.375 MITGAU, (J.) Hermann: Der junge August Lafontaine. Aus zeitgenössischen Berichtenmitgeteilt. 48,62-77.


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 199376 WEISS, Hermann, E: Novalis und der Landkomtur auf Schloß Lueklum. Die Beziehungdes Dichters zu seinem Onkel Gottlob Friedrich Wilhelm von Hardenberg.79,125-138.377 BURKHARDT, Armin: Otto Erieh Hartleben. Erinnerung an einen (fast) vergessenenDichter. [1864-1905].77,295-298.378 HENRlcH, Friedhelm: Wilhelm Raabe und die deutsche Einheit. München 1998. (RezensionD. Lent). 80,293 f.379 SCHILLEMEIT, Rosemarie: Wilhelm Raabe und Braunschweig. 76,167-175.380 KLEINERT, Rudolf und Erika: A1exander Kock ( 1584). Die Geschichte eines studentischenZweikampfes an der Universität Helmstedt (1584). Ein Beitrag zur Wilhelm­Raabe-Forschung (Die alte Universität). 62,53-85.381 GERLACH, Ingeborg: Ehm Wclck: "Im Morgennebel". Entstehung und Rezeption desRomans. 75,191-208.10.5 Bildende Kunst, Kunstgewerbe, allgemein382 THIEs, Harmen Hg.: Romanik in Nieder-Sachsen. Braunschweig 1997. (Rezension J.Zahlten). 79,270 f.383 BOOCKMANN, Andrea: Die verlorenen Tcile des ,Welfenschatzes'. Göttingen 1997.(Rezension B. Schneidmüller). 79,276 f.384 EHLERs, Joachim und Dietrich KÖTZSCHE Hg.: Der Welfenschatz und sein Umkreis.Mainz 1998. (Rezension R.-A. Schütte). 80,275-277.385 LUCKHARDT, Jochen Hg. und Silke GATENBRÖCKI::R Red.: Hofkunst der Spätrenaissance.Braunschweig-Wolfenbüttel und das kaiserliche Prag um 1600. (Ausstellungskatalog).(Rezension M. Wiswe). 80,284 f.386 MIDDELDORF KOSEGARTEN, Antje (Hg.): Johann Dominicus Fiorillo. Kunstgeschichteund die romantische Bewegung um 1800. Göttingen 1997. (Rezension Ch. von Heusinger).79,293 f.10.6 Baukunst387 GLUTH, Albert: Die Stiftskirche zu Hamersleben, mit Exkursen über die StiftskirchenRiechenberg bei Goslar und Königslutter. Oschersleben 1932. (Rezension P. J. Meier).19,148.388 NEUKIRCH, A[lbert] und K[arl] Steinacker: Renaissanceschlösser Niedersachsens.2 Bde. Hannover 1939. (Rezension W. Herse). 27,100 f.Chiamarella, Baumeister s. Nr. 758, 759389 ALVENSLEBEN, Udo von: Die bs. Schlössser der Barockzeit und ihr Baumeister HermannKorb. Berlin 1937. (Rezension P. J. Meier). 25,83.390 SEELEKE, Kurt: Paul Francke, ein fürstlicher Baumeister zu Wolfenbüttel. 26,29-57.391 GROTE, Hans-Hennning: Johann Balthasar Lauterbach 1663-1694. Wolfenbüttel1995. (Rezension B. MameUe-Kühl) 76,215 f.392 DORN, Reinhardt, Wulf Schirmer aus dem Nachlaß Hg., Elisabeth Spitzbart-MaierBearb.: Peter Joseph Krahe: Leben und Werk. Bd. 3. München, Berlin 1997. (RezensionU. Strauß). 79,294-296.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig200 Mechthild Wiswe393 LEHMANN, Rudolf: Eine Erinnerung an den Baumeister der Klassik in Braunschweig.[Karl Theodor Ottmer]. 34,154-156.394 GIESAU, Peter: Carl Thcodor Ottmer (1800-1843). Braunschweiger Hofbaurat zwischenKlassizismus und Historismus. München, Berlin 1997. (Rezension M. Wiswe).80,292f.10.7 Bildhauerei395 HOFFMANN, Adolf: Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen.Hildesheim, Leipzig 1935. (Rezension K. Steinacker). 22,147 f.396 BERNDT, Fricdrich: Stuckplastik im frühmittelalterlichen Sachsen, ihre Bedeutungund Technik. Hannover 1932. (Rezension A. Fink). 19,144-146.397 MEIER, P[aul] J[onas]: Der Bildhauer Jürgen Spinnrad in Braunschweig. 19,5-15.10.8 Malerei, Zeichnungen, Graphik398 STEINACKER, Karl: Die graphischen Künste in Braunschweig und Wolfenbüttel währcnddcr lctztcn drei Jahrhundcrtc. 5,62-128.399 OERTEL, Hermann: Die Abendmahlsbilder in Walkenried und Osterode/Uehrde.53,148-158.400 OERTEL, Hermann: Das Abendmahlsbild im Kabinett des Herzogs Anton Ulrich(heute in Lehre). 54,263-268.Lucas Cranach, Vater und Sohn s. Nr. 769Elias Holwein s. Nr. 770401 DÖRY, Ludwig Baron: Deckenfresken von Johann Oswald Harms in Schloß Brüggenan der Leine. 39,122-129.402 MEIER, P[aul] J[onas]: Bcrnhard Christoph Francken, ein Bs. Bildnismaler im1. Drittel des 18. Jahrhunderts. 14,100-112.403 OERTEL, Hermann: Nicolas Poussin und die Sakramentsbilder in der Stiftskirche Steterburg.54,260-262404 WEX, Reinhold und Susanne KÖNIG-LEIN Hg.: Nichts als Natur und Genie. PaschaWeitsch und die Landschaftsmalerei in der Zeit der Aufklärung. Braunschweig 1998.(Rezension R.-A. Schütte). 80,291 f.405 STEINACKER, Karl: Der religiöse Unterbau im Schaffen des Malers Heinrich Brandes.18,60-90.406 GÄHLERT, Klaus-Ulrich: Ein eigenhändiges Werkverzeichnis des BraunschweigerHofmalers Christian Tunica. 39,130-149.10.9 Kunstgewerbe, Kunsthandwerk407 SCHÜTTE, Rudolf-Alexander: Die Kostbarkeiten der Renaissance und des Barock (imHerzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig). Braunschweig 1997. (Rezension M.Wiswe). 79,287 f.408 DÖRY, Ludwig Baron: Chinoiserien auf Braunschweiger Lackmöbeln. 40,144-148.409 FINK, August: Die Braunschweiger Hochzeitsschüsseln. 32,90-102.410 HARKSEN, Julie: Braunschweiger Keramiker in den Akten der Zerbster Fayencefabrik.20,65-73.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. I bis 80 201411 HERBST, Hermann: Tider Woltmann, ein Braunschweiger Buchbinder des 15. Jahrhunderts.[Braunschweig 1939]. (Rezension K. Seeleke). 26,74.10.10 Musik, Theater412 SIEVERS, Heinrich: Die Orgel in der ehemaligen Schloßkapelle zu Wolfenbüttel. Beitragzur Geschichte der Kirchenmusik zu Wolfenbüttcl. 20,101-106.413 FLECHSIG, Werner: Thomas Mancinus, der Vorgänger von Praetorius im WolfenbüttelerKapellmeisteramt. Mit neuen Beiträgen zur Geschichte der Wolfenbütteler Hofkapelle.19,63-139.414 ZIM:.IERMANN, Paul: Zur Biographie des Kapellmeisters Michael Praetorius.18,91-101.415 DEETERs, Walter: Alte und neue Aktenfunde über Michael Praetorius. Zum 350. Todestagdes Komponisten und Kapellmeisters. 52,102-120.416 DEETERs, Walter: Das Lehen der Familie Praetorius. 53,111-126.417 BOESTFLEISCH, Rainer: Franz Abt (1819-1885). Braunschweig o. J. (BesprechungSt. Tiggeler). 77,367 f.418 ZIMMERMANN, P[aul]: Herzog Ferdinand Albrechts I. zu Braunschw[eig] u[nd] Lüneburgtheatralische Aufführungen im Schlosse zu Bevern. 3,111-156.419 DEGEN, Heinz: Friedrich Christian Bressand. Ein Beitrag zur Braunschweig-WolfcnbütteIerTheatergeschichte. 22,73-136.420 SCHÜDDEKOPF, C(arl): Caroline Neuber in Braunschweig. 1,115-148.421 ZIELSKE, Harald: Konrad Ernst Ackermanns Braunschweiger Spielplan vom Sommer1769.50,83-110.422 DAUNICHT, Richard: August Klingemanns Inszenierung von Goethes "Faust" 1. Teil.Zur ersten Berufstheater-Aufführung des Stückes am 19. Januar 1829 in Braunschweig.61,55-73.423 MERBACH, Paul, Alfred: Aus den Briefschaften Gottlob Wiedebeins. Ein Beitrag zurBs. Theatergeschichte im 19. Jahrhundert. 11,48-77.10.11 Buch-, Verlags-, Zeitungswesen, Bibliotheken424 JANSEN, Franz: Die Helmarshausener Buchmalerei zur Zeit Heinrichs des Löwen.Hildcsheim, Leipzig 1933. (Rezension [A.] Fink). 21,103 f.Bibliotheksgründung, Gandcrsheim 1477 s. Nr. 653425 BRUCH MANN, Kar! G.: Justus Erich Walbaum und Goslar. Ein Beitrag zur Geschichteder Schriftgießerei. 41,83-95.426 BERG, Britta: Zeitungen und Zeitschriften aus Braunschweig einschließlich Helmstedt(bis 1810) und WolfenbüUel (bis 1918). Hannover-Braunschweig 1995. (RezensionSt. Brüdermann). 77,354 f.427 STERN, Selma: Ein Kampf um die Pressefreiheit in Braunschweig zur Zeit der französischenRevolution. 14,18-76.428 MÖLLNEY, Ulrike: Norddeutsche Presse um 1800. Bielefeld 1996. (RezensionSt. Brüdermann). 78,328 f.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684202 Mechthild Wiswe429 LEHRMANN, Joachim: Herausragende Standorte der Buch- und Papiergeschichte inNiedersachsen. [Helmstedt, Räbke am Elm, Salzdahlum). Hämelerwald 1994. (RezensionH.-R. Jarck). 75,247.430 Friedrich VIEWEG und Sohn in 150 Jahren deutscher Geistesgeschichte. 1786-1936.Braunschweig 1936. (Rezension W. Spieß). 23,92 f.10.12 Kunstsammlungen, Museen431 FINK, August: Herzog Ferdinand Albrecht I. von Braunschweig und die Kunstsammlungenvon Bevem. 19,16-47.432 FINK, August: Die Anfänge der Braunschweiger Museen. 37,152-156.433 HEUSINGER, Christian von, mit einem Beitrag von Reinhold WEX: Die Handzeichnungssammlung(des Herzog Anton Ulrich-Museums Braunschweig). Katalog zu Tafc\bandI. Braunschweig 1997. (Rezension Ch. Römer). 80,289 f.434 KLITTICH, Kar!: Das Kunstwerk als Historische Quelle an Beispielen aus dem Bs.Landesmuseum. (Rezension B. Mamette-Kühl). 78,299 f.435 ULFERTS, Gcrt-Dictcr und Franz-Joscf CHRISTIANI: Führer durch die Schausammlung.Bilder zur Kunst- und Kulturgeschichte (des Städtischen Museums Braunschweig).Braunschweig 1996. (Rezension B. Mamette-Kühl) 77,362f.Gemäldegalerie Salzdahlum s. Nr. 72711 Kirchen, andere Glaubensgemeinschaften11.1 Christliche Kirche bis zur Reformation436 FAUST, Ulrich Bearb.: Germania Benedictina. Bd. XII. Norddeutschland. Die Männer-und Frauenklöster der Zisterzienser in Niedersachsen, Schlcswig-Holstein undHamburg. St. Ottilien 1994. (Rezension M. R. W. Garzmann). 76,208.437 GERCHOW, Jan Hg.: Das Jahrtausend der Mönche. KlosterWelt Werden 799-1803.(Rezension G. Spreckc\meyer). 80,274f.438 MÜLLER, Erich: Die Entstehungsgeschichte der sächsischen Bistümer unter Karl demGroßen. Hildesheim, Leipzig 1938. (Rezension H. Voges). 25,81 f.439 UHDE, Heinrich: Die Hildesheim-Mainzer Diözesangrenze am westlichen Harzrand.44,42-68.440 KLEINAU, Hermann: Ein neuer Text des Archidiakonats-Verzeichnisses des BistumsHildesheim. 39,84-102.441 ERBE, Michael: Ein Hildesheimer Patronatsverzeichnis aus dem 15. Jahrhundert.50,164-170.442 HÄRTING, Michael: Zu den Braunschweiger Plenarmissalien. 45,150-154.443 ACHILLES, Walter: Die Herkunft eines hochmittelalterlichen Psaltariums aus demBraunschweiger Stift St. Blasii. 66,181-191.444 SCHWARZ, Brigide: Hannoveraner in Braunschweig. Die Karrieren von Johann Ember( 1432) und Hermann Pentel ( nach 1463). 80,9-54.Kloster Riddagshausen s. Nr. 255, 717-723


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 20311.2 Evangelische Kirche445 MAGER, Inge: Die Konkordienformel im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttd.Göttingen 1993. (Rezension S. Bräuer). 76,213-215.446 OHAINSKI, Uwe: Die zweite Braunschweig-Wolfenbütte1sche Klosterordnung vom9. Januar 1573. 80,55-71.447 BRAUCH, Albert: Die Wolfenbütte1er Periode der Calenbergischen Klöster(1584-1634).40,136-143.448 GOETTING, Hans: Eine unbekannte Fortsetzung der Chronik des Henricus Bodo vonClus. Zugleich ein Beitrag zum Bs. Reformationsjubiläum. 49,5-36.449 SCHORN-SCHÜTTE, Luise: Evangelische Geistlichkeit in der Frühneuzeit. ... Gütersloh1996. (Rezension St. Brüdermann). 78,316f.450 HAHNE, Otto: Asche von Cramm, ein Kriegsmann der Reformationszeit, und MartinLuther.21,5-31.Johanncs Bugenhagen s. Nr. 213451 MAGER, Inge: Das Testament des Braunschweiger Stadtsuperintendenten MartinChemnitz (1522-1586).68,121-132.452 MAGER, Inge: "Ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel." Zum Amtsverständnisdes Braunschweiger Stadtsuperintendenten und Wolfenbüttclschen KirchenratsMartin Chemnitz. 69,57-69.453 BEULEKE, Wilhelm: Die Hugenottengemeinde Braunschweig. Zugleich ein Beitragzur Städtepartnerschaft Braunschwcig-Nimes. I. 42,99-124. 11. 43,102-130. III.44,85-118. IV. 46,24-77.454 REIFENSTEIN, Wolfram: Hugenotten auf dem Weg dureh Braunschweiger Land.77,203-219.455 OERTEL, Hermann: Das Bibelwerk Herzog Karls I. von Braunschweig-Wolfenbüttel1735-1780. 67,87-111.456 POLLMANN, Klaus Erich Hg.: Der schwierige Weg in die Nachkriegszeit. Die Evangelisch-lutherischeLandeskirche in Braunschweig 1945-1950. Göttingen 1995. (RezensionD. Lent). 77,374 f.457 POLLMANN, Klaus Erich Hg.: Kirche in den fünfziger Jahren. Die Bs. evangelisch-lutherischeLandeskirche. Braunschweig 1997. (Rezension E. Eschebach) 79,308-310.11.3 Katholische Kirche seit der Reformation458 HEGEL, Eduard: Die kirchenpolitischen Beziehungen Hannovers, Sachsens und dernorddeutschen Kleinstaaten zur römischen Kurie 1800-1846. Paderbom 1934. (Rezension[G.) Meyer). 21,99f.459 SCHARF-WREDE, Thomas: Das Bistum Hildesheim 1866-1914. Hannover 1995. (RezensionCh. Römer). 77,368-370.11.4 ludentum460 OTTE, Wulf: Die Homburger Synagoge - Zur Ideologisierung eines Museumsobjektesin der Zeit des Nationalsozialismus. 80,219-226.461 SCHULZE, Hans: Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wolfenbüttel.Teil 1.: Die wirtschaftliche und bürgerliche Stellung der Schutzjuden. 48,23-61.


Digitale Bibliothek Braunschweig204 Mechthild WisweTeil 11: Nachrichten über die Samsonschule, die Synagoge, den jüdischen Friedhofund den Samsonschen Legatenfonds. Herz Samson in Braunschweig (1738 bis 1794).- Anhang: Zwei vertauschte Gumpel-Bilder? 49,61-85.Jacobson-Schule Scescn, Gästebuch s. Nr. 740Samucl Meyer Ehrenberg s. Nr. 817Jude Israel von Halle, Braunschweig s. Nr. 633Michael, Jude von Derenburg s. Nr. 5711.5 Kirchen, andere Glaubensgemeinschaften - Sonstiges462 HWTGER, Nicolaus: Die Geistlichen Ritterorden in Niedersachsen. Hannover 1997.(Rezension R. Meyer). 79,275 f.12 Volkskunde12.1 Volksliteratur463 DOBBERTIN, Hans: Ekbert 11. von Braunschweig (t1090) und Bischof Benno vonMeißen (tll06) in einer Hildesheimer Sage. 59,153-157.464 BAUMANN, Winfried: Bruncvfk als Drachenkämpfer und Löwenritter. Ein Beitrag zurSage von Heinrich dem Löwen bei den Slaven. 64,135-146.465 WJSWE, Hans: Sozialgeschichtliches um Till Eulenspiegel. 52,62-79.466 WJSWE, Hans: Sozialgeschichtliches um Till Eulenspiegel 11. Eine Nachlese.57,23-29.467 HUCKER, Bemd Ulrich: War Tile von Kneitlingen (1339-1351) der historische TillEulenspiegel? 64,7-24.468 SÜHRIG, Hartmut: Der Braunschweiger Volkskalender in der Zeit der Spätaufklärung.62,87-112.469 WJSWE, Mechthild: Soziale Realität und Mythos. - Eine Helmstedter Einbrecherbandeum 1840. 74,129-146.12.2 Volkslied470 WILLE, Louis und Hell[!]mut LUDwlG: Das Volkslied. Magdeburg 1938. (BesprechungO. Hahne). 25,84 f.471 LENT, Dieter: Ein unbekanntes historisches Volkslied auf die Gefangennahme HerzogFriedrichs des Unruhigen von Braunschweig auf Schloß Calenberg i[m] J[ahre]1484. 74,9-25.472 GEBAUER, Johannes Heinrich: Ein bisher unbekanntes Braunschweiger Volksliedvom Jahre 1605. 18,26-38.473 NEHLSEN, Eberhard: Plessner Streit. Ein unbekanntes Lied aus dem DreißigjährigenKrieg. 79,65-83.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 20512.3 Namenkunde474 UDOLPH, Jürgen: Probleme und Wege der Namenforschung im BraunschweigerLand. 78,9-33.475 BOEGEHOLD, Franz: Die Ortsnamen auf -ingerode. Weimar 1937. (Rezension H. Voges).25,85 f.476 CASEMIR, Kirstin: Die Ortsnamen auf -büttel. Leipzig 1997. (Rezension W. Meibeyer).79,266-269.477 FLECHSIG, Werner: Die Ortsnamen des Landkreises Gandersheim. 40,40-75.Name Flachstöckheim s. Nr. 646478 WIERIES, Richard: Geschichte des Amtes Harzburg nach seinen Forst-, F1ur- undStraßennamen. 2. Auf!. Braunschweig (1937). (Rezension H. Voges). 25,75 f.479 MAITHIAS, Gustav: Sprachlich-sachliche Flurnamendeutung auf volkskundlicherGrundlage, beispielhaft dargestellt an den Orts- und Flurnamen des Kreises Uelzen.Hildesheim 1936. (Rezension H. Voges). 24,113 f.Straßen- und Flurnamcn/Wolfenbüucl s. l\'r. 789480 FLECHSIG, Werner: Ostfälische ~ Tornaitsnamen" in neuer und alter Zeit. Ein Beitragzur Enstehungsgeschichte unserer Familiennamen, 60,7-35.12.4 Volkskunde - Sonstiges481 WISWE, Hans: Ein mittelniederdeutsches Kochbuch des 15. Jahrhunderts. 37,19-55.482 WISWE, Hans: Nachlese zum ältesten mittelniederdeutschen Kochbuch. 39,103-121.483 BARNSTORF, Fritz: Von guter Speise. 51,215-217.484 WISWE, Mechthild: Ein Schwarzfärberezept aus dem 18. Jahrhundert. 47,250f.485 ALBRECHT, Peter: Die zunehmende Kleiderpracht der Mägde in den Städten des HerzogtumsBraunschweig-Wolfenbüttel in der Mitte des 18. Jahrhunderts. 60,99-108.486 GöHMANN-LEHMANlI


Digitale Bibliothek Braunschweig206 Mechthild Wiswe490 PUHLE, Matthias Hg.: Hanse, Städte, Bünde. Die sächsischen Städte zwischen Eibeund Weser um 1500. Ausstellung. 2 Bde. Magdeburg 1996. (Rezension J. Dolle)78,309f.491 BODE, Ernst: Wanderungen in die Umgebung Braunschweigs. Braunschweig 1934.(Rezension H. Voges). 21,94-96.Ortsnamen Kreis Gandersheim s. Nr. 477492 RUND, Jürgen: Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landkreises Gifhom. Hannover1996. (Rezension W. Meibeyer). 78,300-302.493 Der Landkreis GOSLAR. Hg. Kreisausschuß des Landkreises Goslar. Kiel 1932. (RezensionH. Voges).19,146f.494 Kreis HELMSTEDT. Aus dem schönen Niedersachsen. Eine Bildfolge ... nach Aquarellenvon Julius Menzel. Helmstedt [1937]. (Rezension H. Voges). 24,110.495 SCHMID, Joachim: "So dull unde dörde weren de bure ... " Geschichte der HolzlanddörferGroß Twülpstedt, Groß Sisbeck, Klein Sisbeck, Papenrode, Rümmer undVolkmarsdorf. Groß Twülpstedt 1993. (Rezension H.-v. Ludewig). 75,249 f.496 ALT-HILDEsHEIM. Eine Zeitschrift für Stadt und Stift Hildesheim. Heft 17. Braunschweig(1938). (Rezension G. Meyer). 25,80.497 REDEN-DoHNA, Armgard von: Die Rittersitze des vormaligen Fürstentums Hildesheim.Göttingen [1996]. (Rezension D. Lent). 77,334f.Herrschaft Hohenbüchcn s. Nr. 104498 Der Kreis HOLZMINDEN. Hg. unter Mitwirkung der Kreisdirektion Holzminden.Braunschweig 1932. (Rezension H. Voges). 22,141 f.Keramik Kreis Holzminden s. Nr. 311499 BÖTTICHER, Annette von: Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landkreises Peine.Hannover 1996. (Rezension W. Mcibeyer). 78,300-302.13.2 Einzelne Orte in alphabetischer Reihenfolge500 RusTENBAcH, Robert: Geschichte des Klosters AMELUNGSBoRN. 8,48-129; 9,1-61.501 HUCKER, Bemd Ulrich: Frühe "Industrien" im Umkreis des Bs. RaubschlossesAMPLEBEN. 62,47-51.502 RÖHR, Heinz: Die AMPLEBER Kuhle [am Elm]. 52,225-228.Weidegrenzen Astfeld s. Nr. 288503 BRINKMANN, Alfred: BADENHAUSEN im 17. Jahrhundert. OsterodelHarz 1940. (RezensionO. Hahne). 28,153.504 BORNSTEDT, Wilhe1m: BEIENRODE am Dorm bei Königslutter und BEIENRODE amWohld bei Flechtorf und die Urkunde Kaiser Ottos 11. vom Jahre 980. Eine geschichtlicheund geographische Untersuchung. 61,127-134.505 OERTEL, Hcrmann: Der Schnitzaltar in BERKLINGEN. 71,129-138.506 KAEBER, Ernst: Die Bürgerbücher und Bürgerprotokollbücher BERLINS von1701-1750. Berlin 1934. (Rezension H. Voges). 23,90-92.507 Schloß BEVERN. Gebaute Geschichte als Aufgabe. Marburg 1996. (Rezension Ch. Römer).78,319f.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 207508 ZADDACH-BuCHMEIER, Frank: Zu Merians Beschreibung des Schlosses BEVERN. Einequellenkritische Untersuchung als Beitrag zur Schloßgeschichte. 73,9-24.509 SANDER, G[ustav]: Beiträge zur BLANKENBURGER Heimatkunde. Nr. 1-50. Blankenburg1930-33. (Besprechung H. Voges). 21,94.510 SANDER, Julie: Zur Geschichte der Industrie-Töchterschule zu BLANKENBURG amHarz (1795-1839).55,175-205.Gefecht bei Blcckcnstcdt s. Nr. 255511 ROSE, Karl: Chronik der "Münchhausenstadt" BODEN WERDER. Bodenwerder 1937.(Rezension H. Voges). 24,104.Stadt Braunschweig. Reihenfolge der Titel entsprechend der Gesamtsystematik (bei leichter Abwandlung)Atlanten, Karten512 MÜLLER, Theodor: Ein historischer Atlas der Stadt BRAUNSCHWEIG. 38,150-154.Quellen513 DOLLE, Jost Bearb.: Urkunden buch der Stadt BRAUNSCHWEIG. Bd.5. Hannover1994. (Rezension K. Gieschen). 76,209 f.514 DOLLE, Jost Bearb.: Urkundenbuch der Stadt BRAUNSCHWEIG. Bd.6. 1361-1374samt Nachträgen .. Hannover 1998. (Rezension Tb. Vogtherr). 79,273-275.Gesamtgeschichte, Methodisches515 MACK, Heinrich: Zukunftsaufgaben der stadtbs. Geschichtsforschung. 20,41-50.516 CAMERER, Luitgard u. a. Hg.: BRAUNSCHWEIGER Stadtlexikon. Braunschweig 1992.(Rezension U. Strauß). 74,217-219.517 GRAZMANN, Manfred R. W. u. a. Hg.: Braunschweiger Stadtlexikon - Ergänzungsband.Braunschweig 1996. (Rezension U. Strauß). 78,298 f.518 HUNDERTMARK, E[deltraut]: Stadtgeographie von Braunschweig. Oldenburg 1941.(Rezension F. Timme). 28,155 f.519 MODERHACK, Richard: BRAUNSCHWEIGER Stadtgeschichte mit Zeittafel und Bibliographie.Braunschweig 1997. (Rezension M. R. W. Garzmann). 78,297 f.520 ROLOFF, E[rnstJ A[ugust]: Tausendjähriges BRAUNSCHWEIG. Die Stadt Heinrichs desLöwen. Braunschweig 1939. (Rezension F. Timme). 26,77-82.521 MODERHACK, Richard: Das "tausendjährige" BRAUNSCHWEIG 861-1861. 80,213-217.Allgemeine Geschichte - Mittelalter522 MEIER, P[aul] J[ona5]: Untersuchungen über die Anfänge der Stadt BRAUNSCHWEIG.11,1-47; 142f.523 MACK, Heinrich: Immer wieder die Anfänge der Stadt BRAUNSCHWEJG. Eine Entgegnung.11,116-129.524 MEIER, Heinrich: Zu den Untersuchungen prau\] J[onas] Meiers über die Anfängeder Stadt BRAUNSCHWEIG. 11,130-141.525 SCHULTZ, Hans-Adolfund Otto STELZER: St. Jacob, die Pfarrkirche einer Kaufmannssiedlungdes 9.1 10. Jahrhunderts in BRAUNSCHWEIG. Ergebnisse der Ausgrabung von1954. 36,5-23.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684208 Mechthild Wiswe526 SPIESS, Werner: Wik, Markt und Stadt in BRAUNSCHWEIG. Zu Fritz Timmes Aufsatz:Ein alter Handelsplatz in Braunschweig. 32,103-105.527 MEIBEYER, Wolfgang: Siedlungsgeographische Beiträge zur vor- und frühstädtischenEntwicklung von BRAUNSCHWEIG. 67,7-40.528 EHLERs, Caspar: Brun und Dankward - BRUNSWIK und Dankwarderode. 79,9-45.529 RÖTTlNG, Hartrnut: Die Grabungen an der Tumierstraße und am Eiermarkt inBRAuNscHwEIG-Altstadt und der stadtarchäologische Forschungsstand. 72,7-14.530 QUERFURTH, Hans Jürgen: Beziehungen zwischen BRAUNSCHWEIG und den Nordseegebietenim 11. Jahrhundert und die Errichtung der St. Magnikirche. 52,9-18.531 TIMME, Fritz: Die Gründungsvorgänge des Hagens in BRAUNSCHWEIG im Vergleich zudenen der Dammvorstadt in Hildesheim im Lichte neuerer Forschung. 27,3-31.532 MEIBEYER, Wolfgang: Herzog und Holländer gründen eine Stadt. Die Entstehung desHagen in BRAUNSCHWEIG unter Heinrich dem Löwen. 75,7-28.*Recht, Verfassung, Verwaltung - Mittelalter533 MACK, Heinrich: Das Ottonische Recht der Stadt BRAUNSCHWEIG und seine Ausgestaltung.3,157-168.534 GARZMANN, Manfred R. w.: Das Ottonianum und die Jura Indaginis. Zum 750-jährigenJubiläum der Stadtrechte für Altstadt und Hagen in BRAUNSCHWEIG. 59,9-23.535 VOGTHERR, Thomas: Verfestungen im mittelalterlichen BRAUNSCHWEIG. Mit einerEdition des Liber proscriptionum Gemeiner Stadt für die Jahre 1351-1376.65,7-35.Recht, Verfassung, Verwaltung - Neuzeit536 PINGEL, Norman-Mathias: Stadterweiterung und städtische Behörden in BRAUN­SCHWEIG 1851-1914. Braunschweig 1998. (Rezension E. Eschebach). 80,298 f.537 POLLMANN, Birgit: Sozio-ökonomischer Wandel und die Entwicklung der kommunalenSelbstverwaltung. - Das Beispiel BRAUNSCHWEIG. 74,175-183.Arbeit, Soziales538 BOLDT-STÜLZEBACH, Annette: Institutionalisierte und private Formen der Wohlfahrtspflegeim spät mittelalterlichen BRAUNSCHWEIG. 70,39-60.539 750 Jahre Großes Waisenhaus BMV [in BRAUNSCHWEIG]. 1245-1995. Braunschweig1995. (Rezension W. Reifenstein). 76,216 f.540 LEMKE, Gundula: Wohnungsreformerische Bestrebungen in BRAUNSCHWEIG1850-1918. Hannover-Braunschweig 1995. (Rezension J. Schmid). 77,366 f.541 ZÖLLNER, Christian w.: Zur Problematik der Kommunistischen Jugendbewegung inder Stadt BRAUNSCHWEIG während der Stalinisierungsphase der KPD von1924-1929.52,193-210.542 STAATS, Walter: Im evangelischen Jugend- und Wohlfahrtsdienst für die Stadt BRAUN­SCHWEIG 1928-1933. 53,247-277.543 EHRHARDT, Frank: Vom Care-Paket zum Pflegeheim. Die BS. Arbeiterwohlfahrt inden Jahren 1945 bis 1969. Braunschweig 1994. (Rezension J. Schmid). 76,218.


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 209Politik, Parteien - Mittelalter544 POLLMANN, Birgit und Annette BOLDT-STÜLZEBACH Hg.: Schicht - Protest - Revolutionin BRAUNSCHWEIG 1292-1947/48. Beiträge zu einem Kolloquium der TechnischenUniversität Braunschweig. Braunschweig 1995. (Rezension G. Pischke).77,333 f.545 ROTZ, Rhiman A.: The uprising of 1374: Source of BRUNSWICK'S Institutions.54,61-73.546 PUHLE, Matthias: Zum Zeitpunkt der Verhansung der Stadt BRAUNSCHWEIG. Ein Beitragzur Datierung einer Urkunde. 61,7-16.547 GERMER, Hcinz: Die Landespolitik der Stadt BRAUNSCHWEIG bis zum Ausgang des 15.Jahrhunderts. Göttingen 1937. (Rezension 0. Hahne). 24,104-106.548 MACK, H[einrieh]: Zur Katastrophe Henning Brabants. 2,149-152.549 SPIESS, W[ erner] : Die Ratsherren der Hansestadt BRAUNSCHWEIG 1231-1671. Braunschweig1940. (Rezension F. Timme). 27,98.550 HELLFAIER, Detlev: Johannes Meyse, Vater (1335-1377) und Sohn (1357-1416).Eine Untersuchung zur Neubildung des BRAUN SCHWEIGER Rates (1374) und zur Biographiezweier Bürger im Gefolge des Herzogs Ernst von Braunschweig. 55,46-71.55l SÜHRIG, Hartrnut: "Offentliche widersprechung" (1590) - eine Protestschrift desRats der Stadt BRAUNSCHWEIG und seines Syndikus' Michael Mascus gegen die "Famosschrift"(1590) von Nikodemus Frischlin (1547-1590). 63,121-125.Politik, Parteien - Neuzeit552 SPIESS, Werner: Die BRAUNSCHWEIGER Revolution von 1614 und die Demokratisierungder Ratsverfassung 1614-1671. Mit einem Exkurs: Die 14 ratsfähigen Gildender Stadt. 22,55-71.553 POLLMANN, Birgit: Sozialdemokratische Kommunalpolitik in BRAUNSCHWEIG1919-1933. 72,165-184.554 ZÖLLNER, Christian w.: 100 Jahre Wahlen in der Stadt BRAVNSCHWEIG. 1871 bis1972.57,107-151.555 KLAUSCH, Hans-Peter: Hermann Bode (1911-1944). Ein BRAUNSCHWEIGER Stadtverordneterim Kampf gcgen Faschismus und Krieg. Berlin 1999. (Rezension H.-V. Ludewig).80,299 f.Gesundheitswesen556 RUHLENDER, Margot: Büketubben. Geschichte der Badekultur in BRAUNSCHWEIG von1671-1993. Braunschweig 1994. (RezensionJ. Schmid). 76,217.Krieg, Militär557 NEUMANN, Peter: BRAUNSCHWEIG als Bombenziel. Aus Aufzeichnungen der Jahre1944 und 1945. 65,139-157.558 GROTE, Eckart: Target BRUNSWICK 1943-1945: Luftangriffsziel Braunschweig.Braunschweig 1994. (Rezension D. Lent). 76,219 f.559 BIEGEL, Gerd: Bomben auf BRAUNSCHWEIG. Braunschweig 1994. (Rezension D.Lent). 76,219 f.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig210 Mechthild Wiswe560 KRAUSE, Hans-Joachim: BRAUNSCHWEIG zwischen Krieg und Frieden: die Ereignissevor und nach der Kapitulation am 12. April 1945. Braunschweig 1994. (Rezension D.Lent). 76,220.561 STARKE, Günter K. P.: Das Inferno von BRAUNSCHWEIG und die Zeit danach. Cremlingen1994. (Rezension D. Lent). 76,220.Wirtschaft - Handwerk, Handel562 SPIESS, W[erner): Femhändlerschicht und Handwerkermasse in BRAUNSCHWEIG biszur Mitte des 15. Jahrhunderts. Aus: Hansische Geschichtsblätter. Jg. 63 (1938).(Rezension F. Timme). 27,97f.563 SPIESS, Werner Bearb.: Die Gildearchive im Stadtarchiv BRAUNSCHWEIG. Leipzig1933. (Rezension H. Voges). 20,107 f.564 FUHSE, F[ranz]: HandwerksaItertümer [im Städtischen Museum BRAUNSCHWEIG].Braunschweig 1935. (Rezension [Hans] Meusch). 22,143 f.565 FUHSE, Franz: Die Tischlergesellen-Bruderschaft [in der Stadt BRAUNSCHWEIG] im18. Jahrhundert und ihr Ende. 10,1-45.566 SCHULZE, Albert: Die Kleinschmiedegilde zu BRAUNSCHWEIG. Braunschweig 1936.(Rezension F. Fuhse). 23,93 f.567 SPIES, Gerd: BRAUN SCHWEIGER Goldschmiede. 3 Bde. Berlin, München 1996. (RezensionM. Wiswe). 78,310-313.568 JACOBS, G[ustav): Die BRAUNSCHWEIGER Messen. 25,5-48.569 MATTIlEE, Kerstin: Die Berufsstruktur der Stadt BRAUNSCHWEIG um 1870.71,55-99.Wirtschaft - Verkehr570 HÖLTGE, Dieter: Die BRAUN SCHWEIGER Straßenbahn. München 1997. (RezensionH.-M. Arnoldt). 79,310 f.571 FINK, August: Die Anfänge der Luftfahrt in BRAUNSCHWEIG 1784-1788. 25,49-70.Wirtschaft -Geldwesen572 JESSE, Wilhe1m: Die letzten Münzprägungen der Stadt BRAUNSCHWEIG. 33,102-117.Geistiges und kulturelles Leben - Universität, Schulwesen573 ALB RECHT Helmuth: Braucht BRAUNSCHWEIG eine Hochschule? Anmerkungen zurhistorischen Diskussion um einen Hochschulstandort im Deutschen Kaiserreich.69,71-92.574 KERTZ, Walter u. a.: Technische Universität BRAUNSCHWEIG. Vom Collegium Carolinumzur Technischen Universität. Hildesheim u. a. 1995. (Rezension U. Strauß)77,359-362.575 BIEGEL, Gerd: Collegium Carolinum und Technische Universität BRAUNSCHWEIG.(Rezension U. Strauß). 77,359-362.576 ALBRECHT, Hclmuth: Zwischen Traditionalismus und Neuorientierung: Der Weg desBRAUNSCHWEIGER Collegium Carolinum zur Polytechnischen Schule (1814-1862).63,53-88.577 MÜLLER, Theodor: Der Plan einer Technischen Universität in BRAUNSCHWElg.45,92-106.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 211578 MAASS, Rainer: Die Studentenschaft der Technischen Hochschule BRAUNSCHWEIG inder Nachkriegszeit. Husum 1998. (Rezension St. Brüdermann). 80,303 f.579 MÜLLER, Theodor: Die Geschichte der Geographie am Collegium Carolinum inBRAUNSCHWEIG 1745-1834.38,75-94.580 MEYEN, Fritz: Über die Anfänge der Bibliothek des Collegium Carolinum zu BRAUN­SCHWEIG und ihren ersten Bibliothekar Johann Wilhe1m Seidler. 54,200-209.581 MEYEN, Fritz: Die Bibliothekare des Collegium Carolinum und der TechnischenHochschule Carolo-WilhcJmina zu BRAUNSCHWEIG 1748-1945. 55,158-174.582 NEITZERT, Dieter: Zur Geschichte des Elementarunterrichts im BRAVNSCHWEIGERPaulinerkloster (1480). 72,45-53.Geistiges und kulturelles Leben - Sprach- und Literaturgeschichte583 BOOCKMANN, Andrea Bearb:. Die Inschriften der Stadt BRAUNSCHWEIG bis 1528.Wiesbaden 1993. (Rezension U. Schwarz). 75,244 f.584 GOSE BRUCH, Martin: Zur Frage der Inschriften auf dem BRAUNSCHWEIGER Löwenstein- ein Nachtrag. 56,181 f.585 FLECHSIG, Werner: Namenkundliche Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte der StadtBRAUNSCHWEIG im späten Mittelalter mit einem Ausblick auf die BraunschweigerStadtsprache. 63,9-30.Geistiges und kulturelles Leben - Baukunst586 KIMPFLINGER, Wolfgang Bearb.: Dcnkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland... Bd. 1. Stadt BRAUNSCHWEIG Teil 1. Hameln 1993. (Rezension U. Strauß).75,243 f. Teil 2. HamcJn 1996. (Rezension U. Strauß). 78,329 f.587 THoMsEN, HcJmuth: Der volkstümliche Wohnbau der Stadt BRAUNSCHWEIG im MittcJalter.Hamburg 1937. (Rezension W. Spieß). 25,76 f.588 STEINACKER, Karl: Schematischer Nachweis von Kemnatcn in der Stadt BRAUN­SCHWEIG. 23,32-46.589 STEINACKER, Karl: Nachmittelalterliche Dekorationskunst. Gewandhaus und Martinsschulein BRAUNSCHWEIG. 24,57-82.590 MF.IER, P[aul] J[onas]: Kunstgeschichtliche Führer durch die Kirchen der StadtBRAUNSCHWEIG. Loseblattsammlung. Braunschweig [1938]. (Rezension K. Steinakker).25,77 f.591 JÜNKE, Wolfgang A.: Zerstörte Kunst aus BRAUNSCHWEIGS Gotteshäusern. GroßOesingen 1994. (Rezension U. Schwarz). 76,219.592 MÖHLE, Martin: Der BRAUNSCIIWEIGER Dom Heinrichs des Löwen. Die Architektur... Braunschweig 1996. (Rezension B. MarneUe-Kühl) 77,344f.593 SCHWARZ[MACKENSEN], Gesine und Ulrich SCHWARZ: Eine Bauhütte entsteht. Ausden Rechnungen des Blasiusstifts in BRAUNSCHWEIG (1463-1466).76,9-62.594 SCHMIDT, Tilmann: Die Grablege Heinrichs des Löwen im Dom zu BRAUNSCHWEIG.55,9-45.595 GRUMBKOW, Jochen v[onJ: Die Umgestaltung des Grabmals Heinrichs des Löwen imDom zu BRAUNSCHWEIG 1935 bis 1940. 79,167-216.596 STRAUSS, Ulrike: Neues zu Grabungen in der Gruft Heinrichs des Löwen im Dom zuBRAuNSCHWEIG.74,147-164.Gebeine, Grab Heinrichs des Löwen s. Nr. 113-116http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig212 Mechthild Wiswe597 DUBOIS, Horst: Eine Darstellung des Heiligen Hermagoras im BRAUNSCHWEIGERDom. 73,135-147.598 SCHWARZ[-MACKENSEN], Gesine: Fensterstiftungen für den Blasiusdom in BRAUN­SCHWEIG (1471/72 und 1559).78,87-128.599 DOBBERTIN, Hans: Zur Datierung der BRAUNSCHWEIGER Domfresken. 60,143-150.600 KÖNIGFELD, Peter und Reinhard RosENEcK: Burg Dankwarderode [in BRAUN­SCHWEIG). - Ein Denkmal Heinrichs des Löwen. Bremen 1995. (Rezension J.Schmid). 77,332 f.601 BERNDT, Friedrich: Brüdemkirche und ehemaliges Franziskanerkloster in BRAUN­SCHWEIG. Ein Beitrag zu ihrer Baugeschichte unter Berücksichtigung neuerer Feststellungenbeim Wiederaufbau nach dem Kriege. 60,37-63.Geistiges und kulturelles Leben - Musik und Theater602 250 Jahre Bs. Staatstheater. Braunschweig o. J. (Besprechung H. J. Moser). 28,151 f.Geistiges und kulturelles Leben - Buchwesen, Bibliotheken603 GRAF, Martina: Buch- und Lesekultur in der Residenzstadt BRAUNSCHWEIG zur Zeitder Spätaufklärung unter Herzog Karl Wilhelm Ferdinand (1770-1806). Frankfurt/Main 1994. (Rezension Ch. Römer). 77,355 f.Geistiges und kulturelles Lehen - Kunstsammlungen, Museen s. Nr. 432-435Kirchen, andere Religionsgemeinschaften - bis zur Reformation604 PATZE, Hans: Bürgertum und Frömmigkeit im mittelalterlichen BRAUNSCHWEIG.58,9-30.605 RAHN, Kerstin: Religiöse Bruderschaften in der spätmittelalterlichen Stadt BRAUN­SCHWEIG. Braunschweig 1994. (Rezension H. HärteI). 77,349 f.606 HEEPE, Joh[ann): Die Organisation der Altarpfründen an den Pfarrkirchen der StadtBRAUNSCIIWEIG im Mittelalter. 12,1-68.607 PIEKAREK, Roderich: Die BRAUNSCHWEIGER Ablaßbriefe. Eine quellenkundliche Untersuchungüber die Finanzierung der mittelalterlichen Kirchenbauten im Hinblickauf die damalige Bußpraxis. 54,74-137.608 SCHILLINGER, Jörg: Die Statuten der BRAUNSCHWEIGER Kollegiatstifte St. B1asius undSt. Cyriacus im späten Mittelalter. Hannover 1994. (Rezension U. Schwarz).76,211f.609 MEIER, Rudolf: Die Pröpste der BRAUNSCHWEIGER Kollegiatstifte St. Blasius undSt. Cyriacus im Mittelalter. 52,19-61.610 SCHNEIDMÜLLER, Bemd: Beiträge zur Gründungs- und frühen Besitzgeschichte desBRAUNSCHWEIGER Benediktinerklosters St. Marien/St. Aegidien. 67,41-58.611 NASS, Klaus: Der Reliquienfund aus St. Aegidien und die BRAUNSCHWEIGER Äbtesiegel.70,7-38.612 BECKER, Dörte: Eine mittelalterliche Mitra aus St. Aegidien zu BRAUNSCHWEIG. EinGrabfund aus dem ehemaligen Kloster Corvey. 78,173-188.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. I bis 80 213Kirchen, andere Glaubensgemeinschaften - seit der Reformation613 VOGTHERR, Thomas: Kardinal Raimund Peraudi als Ablaßprediger in BRAUNSCHWEIG(1488 und 1503). 77,151-180.614 BRÄUER, Sicgfricd: Dcr Beginn der Reformation in BRAUNSCHWEIG. HistoriographischeTradition und QueIJenbefund. 75,85-116.615 JÜNKE, Wolfgang A.: Des Prädikanten Johann Kopmann Bekenntnis, ein bisher unbekanntesDokument dcr stadtbs. Rcformationsgeschichte. 58,31-42.616 BUBENHEIMER, Ulrich: Thomas Müntzer in BRAUNSCHWEIG. Teilt. 65,37-78. Teil 2.66,79-114.Volkskunde617 PÖTZSCH, Hansjörg: Das BRAUNSCHWEIGER Schützenwesen. 450 Jahre Geschichte derBraunschweiger Schützengesellschaft 1545. Braunschweig [1995]. (Rezension H.Zimmermann). 76,220 f.Stadtbeteile, einzelne Bauten618 WOLFF, Heinz: Die Geschichte der Bastionärbefestigung BRAUNSCHWEIGS. 22,5-54.619 BANSE, Ewald: Die Entwicklung der Wallanlagen der Stadt BRAUJliSCHWEIG aus deralten Befestigung. 26,5-28.620 TIMME, Fritz: BRAUNSCHWEIGS innerstädtisches Wachstum im 14. und 15. Jahrhundert.27,32-62.621 ENDTRlcHT, Hugo in Gemeinschaft mit Rudolf BORCH: Pläne zum Grundstück der Johanniter-Siedlung(Johannishof) in BRAUNSCHWEIG. Leipzig (1936). (Rezension K.Steinacker). 24,106 f.622 CAMERER, Luitgard: Das Morgenland. Ein BRAUNSCHWEIGER Wohnquartier vom Kaiserreichbis heute. Braunschweig 1997. (Rezension R. Moderhack). 79,298 f.623 TIMME, Fritz: Die ältesten Aufgaben des Gewandhauses zu BRAUNSCHWEIG.33,155-160.624 FUHSE, F[ranz]: Der kleine Sitzungssaal im Neustadtrathause zu BRAUNSCHWEIG.(Nach den Baurechnungen der Neustadt). 2,153-155.625 SCHOLZ, Hans-Jürgen: Brand der Nettelbeckschen Brauerei am Neuen Petritore [inBRAUNSCHWEIG] am 26. Oktober 1791. Mit einer zeitgenössischen Darstellung vonA(ndreas) C(hristian) J(ulius) Giem. 57,161 f.Bevölkerungs- und Familiengeschichte -Allgemeines, einzelne Bevölkerungsgruppen626 MACK, Dietrich: Testamente der Stadt BRAUNSCHWEIG. 3 Teile. Göttingen1988-1990. (Rezension R. Meier). 77,348 f.627 BOLDT-STÜLZEBACH, Annette: BRAUNSCHWEIGER Familien als Hauseigentümer amEiermarkt [in Braunschweig] seit dem späten Mittellalter. 72,15-44.628 SPIESS, Wemer: Der Stand der Geschlechter und der Stand der weißen Ringe. DasProblem "Patriziat und Honoratiorentum" in der Stadt BRAUNSCHWEIG im 16. Und17. Jahrhundert. 30,65-80.


Digitale Bibliothek Braunschweig214 Mechthild Wiswe629 SCHMUHL, Hans-Walter: Die Herren der Stadt. Bürgerliche Eliten und städtischeSelbstverwaltung in Nürnberg und BRAUNSCHWEIG vom 18. Jahrhundert bis 1918.Gießen 1998. (Rezension E. Eschebach). 80,296-198.630 MElBEYER, Wolfgang: Bevölkerungs- und sozial geographische Differenzierung derStadt BRAUNSCHWEIG um die Mitte des 18. Jahrhunderts. 47,125-157.631 BEIN, Reinhard: Zeitzeugen aus Stein. Bd.2: BRAUNSCHWEIG und seine Juden.Braunschweig 1996. (Rezension D. Lent). 78,336 f.632 REISSNER, Julius: Vorgeschichte des Bs. Adreßbuchcs. [Braunschweig 1938). (RezensionH. Voges). 25,78.Bevölkerungs- und Familiengeschichte - Einzelne Personen und Familien633 EBELING, Hans-Heinrich: Israhel von Halle. Ein BRAUl'SCHWEJGER Jude aus dem15. Jahrhundert. 61,17-35.634 HAucAP-NAss, Anette: Der BRAUNSCHWEIGER Stadtschreiber Gerwin von Hamelnund seine Bibliothek. Wiesbaden 1995. (Rezension A. Boockmann). 77,350-352.635 MITGAu, (J.) Hermann: Ein patrizischer Sippenkreis BRAUNSCHWEIGS um 1600 (Achtermann)in scinen Leichenpredigtcn. 54,161-171.636 RAHN, Kerstin: Der Haushalt der BRAUN SCHWEIGER Witwe Lucic Kubbeling imSpiegel einer Rechnung des Jahres 1520. Der moimen register deß hußholden.78,129-147.637 BÖCHER, Otto: Die Pawels, eine BRAUNSCHWEIGER Patrizierfamilie von den Anfängenbis zur Gegenwart. 62,21-39.Messinghütte Bündheim s. Nr. 292Campen s. NT. 307, 308638 GOETTING, Hans: Die Gründung des Benediktinerklosters CLUS. 40,17-39.639 HERBST, Hermann: Das Benediktinerkloster KLUS [d. i. CLUS) bei Gandersheim unddie Burfelder Reform. Leipzig, Berlin 1932. (Rezension H. Voges). 19,145 f.640 MüuE, A[dolf]: DANKELSHEIM, eine flur- und siedlungskundliche Untersuchung.28,121-144.641 RAuLs, Wilhelm: Thedenhusen - Dedenhusen - DEENSEN. (Zur Fünfhundert jahrfeierder Wiederbesiedlung). 62,41-45.642 BENz, Eva: Die Geschichte des DESTEDTER Parkes. 64,69-115.643 SANDER, Friedrich: Wesen und Wandlung des Bauerntums in DORsTE (K[reis) Osterodeam Harz) in der Zeit von 1880 bis 1932. Hildesheim 1938. (Rezension H. Voges).25,82 f.Dreileben s. NT. 284644 EBELING, Hans-Heinrich und Hans-Reinhard FRICKE: DUDERSTADT 1929-1949.Duderstadt 1992. (Rezension H.-U Ludewig). 74,220.645 BÖTTICHER, Annette von: FALLERSLEBEN im Mittelalter. 78,65-85.646 HABEKosT, Johannes: Wie alt ist FLACHSTÖCKHEIM? Der Name Stocheim in einer Urkundeaus der Karolingerzeit. 69,141-145.647 MÜHE, A[dolf]: Geschichte der Stadt Bad GANDERSHEIM. Bad Gandersheim 1936.(Rezension H.Voges). 24,107 f.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 215648 KRoNEN BERG, Kurt: Die Gestalt der Stadt GANDERSHEIM. Zu ihrer topographischenEntwicklung. 43,77-101.649 PERST, Otto: GANDERSHEIM und Göß. 39,45-54.650 STEINACKER, Karl: Stift GANDERSHEIM. 8,1-47.651 GOETTING, Hans: Die Anfänge des Reichsstifts GANDERSHEIM. 31,5-52.652 KRoNEN BERG, Kurt: Das Frauenhaus zum Heiligen Geist in Bad GANDERSHEIM.55,127-141.653 HERBST, Hermann: Eine Bibliotheksgründung beim St. Marienkloster vor GANDERS­HEIM im Jahre 1477.30,48-64.654 PISCHKE, Gudrun Red.: GITTER. Zwölf Jahrhunderte Geschichte. Braunschweig1996. (Rezension D. Lent). 78,302 f.655 GIESEKE, Georg und Kar! KAHLE Hg.: Die Matrikel des Pädagogiums zu GÖTTINGEN1586-1734. Göttingen 1936. (Rezension G. Meyer). 24,108-110.656 BORCIlERS, Carl u. a. Hg.: GOSLAR am Harz. Die tausendjährige Kaiser- und Reichsstadt.Goslar (1934). (Rezension H. Voges). 21,96 f.657 STEIGERWALD, Frank Hg.: GOSLAR. Bergstadt - Kunststadt in Geschichte und Kunst.Göttingen 1993. (Rezension J. Luckhardt). 75,245 f.658 DREvEs, Hannelore: Das Annenwesen der Stadt GOSLAR. Goslar 1992. (RezensionA. Boldt-Stülzebach). 74,220f.659 GRAF, Sabine: Das Niederkirchenwesen der Reichsstadt GOSLAR im Mittelalter. Hannover1998. (Rezension B. Schwarz). 80,278 f.660 BRUCHMANN, Karl G.: Die Heilig-Kreuz-Bruderschaft zu GOSLAR. 38,137-140.661 BRUCHMANN, Kar! G.: Das GOSLARU Stift Großes Heiliges Kreuz ("Neues Hospital"zu St. Johann) in den beiden ersten Jahrhunderten seines Bestehens (1254-1454).36,53-98.662 LANGE, Horst-Günther: Die Geschichte der Juden in GOSLAR von den Anfängen bis1933. Goslar 1994. (Rezension D. Lent). 78,336 f.663 KRoNENBERG, Kurt: Die Herren vom Stapelhof und die Stadt GOSLAR. 38,47-60.664 EHLERS, Hans u. a.: Führer durch GREENE und seine Geschichte. O. o. 1935. (RezensionH. Voges). 23,88 f.665 HAHNE, Otto: HACHUM im Wandel der Zeit. Schöppenstedt 1934. (Rezension H. Voges).22,141.666 MÜLLER, Theodor: Die Schankwirtschaft auf der Saline Juliushall (Bad HARZBURG).48,5-22.667 HENKEL, Karl: Jägerhaus und Hubertuskapelle im HEINBERGE. 2. Auf!. Hildesheim[1933]. (Rezension K. Maßberg). 21,97.Helmstedt, ohne Universität668 WISWE, Hans: Henning Hagens Chronik der Stadt HELMSTEDT. 46,145 f.669 SCHULTZ, Hans-Adolf: Die Doppelkapelle bei St. Ludgeri zu HELMSTEDT - ein karolingischerBau? Ergebnisse der Grabungen von 1955. 37,5-18.670 AscHE, Marta: Die Wandmalereien in den Turmkapellen der HELMSTEDTER KircheSt. Marienberg. 51,9-32.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig216 Mechthild Wiswe671 OERTEL, Hermann: Die St. Stephanikirche zu HELMSTEDT (als Beispiel protestantischerBildausstattung). Zur 825-Jahr-Feier der Kirchengemeinde. 55,113-126.672 WEIHMANN, Susanne: "Die sind doch alle weggemacht". Juden in HELMSTEDT1933-1945. Helmstedt 1996. (Rezension D. Lent). 78,337 f.673 ALBRECHT, Peter: Kaffee und Kaffeehäuser in der Universitätsstadt HELMSTEDT vomEnde des 17. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts. 72,95-118.674 ASCHE, Marta: Der Unglücksschuß auf die Hofrätin Mencken und die HELMSTEDTERSchützenbrüderschaft. 43,177-185.675 HENZE, Ingrid: Zwei Grabsteine französischer Emigranten in HELMSTEDT: D~ligreund de Limon-Hallwin. 73,25-50.Helmstedl, Universität676 BAUMGART, Peter: Die Gründung der Universität HELMSTEDT. 57,31-48.677 BAUMGART, Peter: Die Anfänge der Universität HELMSTEDT im Spiegel ihrer Matrikel(1576-1600).50,5-32.678 BAUMGART, Peter: David Chyträus und die Gründung der Universität HELMSTEDT.Mit Anhang: "Bedenken des David Chyträus von der Julius-Schule". 42,36-82.679 HENZE, Ingrid: Ernst von Schaumburg (1569-1622) und die Universität HELMSTEDT.72,55-94.680 SCHNEIDER, Franz: Aus den Schicksalsjahren der Universität HELMSTEDT. Briefe vonKarI Friedrich HaeberIin an Johann Ludwig Klüber 1792-1805. 13,63-83.681 ZIMMERMANN, Paul: Briefe aus den letzten Jahren der Universität HELMSTEDT.9,149-204; 10,89-153.682 ALSCHNER, Uwe: Universitätsbesuch in HELMSTEDT 1576-1810. Braunschweig 1998.(Rezension St. Brüdermann). 79,282f.683 ASCHE, Marta: Der akademische Senat und die studentischen Verbindungen an derUniversität HELMSTEDT im 18. Jahrhundert. 45,71-91.684 RICHTER, Walter: Akademische Orden in HELMSTEDT. 57,49-91.685 DRESSEL, Albert: Landsmannschaften und Studentenorden an der Universität HELM­STEDT. 14,113-160.686 ASCHE, Marta: Das Konvikt an der Universität HELMSTEDT. 47,52-124.687 HOFMEISTER, H[ermann]: Die medizinische Fakultät der Universität HELMSTEDT indenJ[ahren] 1576-1713. 9,109-148.688 TRIEBS, Michaela: Die Medizinische Fakultät der Universität HELMSTEDT(1576-1810). Wiesbaden 1995. (Rezension W. Arnold). 78,318 f.689 VOLKMANN, Rolf: Die ehemalige Universitätsbibliothek zu HELMSTEDT und die Neukatalogisierungder noch vorhandenen Bestände. 39,154-156.690 LEHMANN, Paul: Die erste Dichterkrönung in HELMSTEDT. 14,161-166.691 SCHIECKEL, Harald: Die Leipziger Linie der Familie Carpzov und ihre Beziehungenzur Universität HELMSTEDT und zum Lande Braunschweig. 41,69-82.692 BARNSTORF, Heinrich: Dr. Joachimus Jungius (Joachim Junge), HELMSTEDTER Professorund Wegbereiter einer neuen Zeit. 50,33-71.693 KAUSClI, KarI-Heinz: Das Ende der Gelehrtendynastie Meibom in HELMSTEDT. Lebensplanund Schicksal. 75,117-135.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 217694 STUDTMANN, Joachim: Gebhard Theodor Meier, Professor zu HELMSTEDT(1635-1693).51,201 f.695 AscHE, Marta: Das Verhältnis der HELMSTEDTER Bürger zu den Studenten der Universitätim Spiegel herzoglicher Verordnungen des 18. Jahrhunderts. 46,104-124.696 GEBAUER, Johannes Heinrich: Ausgewählte Aufsätze zur HILDESHEIMER Geschichte.Hildesheim 1938. (Rezension H. Voges). 25,79 f.697 GEBAUER, J[ohannes] H[einrich]: Geschichte der Neustadt HILDESIIEIM. Hildesheim1937. (Rezension P. J. Meier). 24,111.698 BUCK, Heinrich und Max v[on] BahrfcId: Die Münzen der Stadt HILDESHEIM. Hildesheim1937. (Rezension P. J. Meier). 24,111.699 BECKER, Dörte: Eine Braunschweiger Villa in HÖXTER. 74,165-174.700 HAMPE, Carl: Aus HOLZMINDENS altersgrauen Mauern. Holzminden 1935. (RezensionH. Voges). 22,142.701 SEGNER, Eberhard: Geschichte der Stadt HORN BURG. Hornburg, WolfenbülteI 1994.(Rezension R. Meier). 77,330 f.Synagoge Homburg s. Nr. 460Kaierde s. Nr. 89702 WINZER, Hans-Joachim: Das Kloster KATLENBURG und sein Lagerbuch von 1525. Duderstadt1997. (Rezension Ch. Lippelt). 80,284.Galgenberg bei Klein Vahlberg s. Nr. 80703 NOWOTHNIG, Walter: Das "Neue Schloß" am KÖNIGSKRUG im Oberharz. Vorberichtüber die Untersuchung im Herbst 1958. 40,5-16.704 RÖHR, Heinz: Der Lindenberg auf dem Marktplatz in KÖNIGSLUTTERlEIm. 54,258 f.705 SCHULTZ, Hans-Adolf: Burg LICHTENBERG. Nach den Untersuchungen des Jahres1957. 39,55-83.706 HINZ, Gerhard: Die Park anlagen von LUCKLUM und DESTEDT. 55,142-157.707 RIMPAu, Hans Helmuth: Zur Geschichte der LUCKLUMER Mühlen. 47,230-238.708 ACHII.LF.S, Walter: Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Fleckens LUTTER am Barenberge.53,127-147.709 JARCK, Horst-Rüdiger Bearb.: Urkundenbuch des AugustinerchorfrauenstiftesMARIENBERG bei Helmstedt. Hannover 1997. (Rezension A. v. Bötticher).79,271-273.Siegelbuch Kloster Marienberg s. Nr. 62710 RAABE, Christiane: Die Äbte von MARIENTAL im 12. und in der ersten Hälfte des 13.Jahrhunderts. 78,35-63.711 RAABE, Christiane: Das Zisterzienserkloster MARIENTAL bei Helmstedt von der Gründung1138 bis 1337. Berlin 1995. (Rezension Ch. Römer). 77,347 f.712 WEHKING, Sabine und Christine WULF: Die Inschriften und Graffiti des Klosters MA­RIENTAL.77,47-150.Flüchtlings- und Vertriebenenlager Mariental s. Nr. 229,230713 JORDAN, Karl: Neue Funde zur Vergangenheit von MATTIERzOLL (Lkr.(Landkreis]Wolfenbüttel). 48,142 f.Zweiter Brakteatenfund von Mödcsse s. Nr. 325Eisenerzbergbau bei Neuwallmoden s. Nr. 305http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684218 Mechthild Wiswe714 MASSBERG, Karl: Die Wüstung NIENSTEDT bei Lesse. Ein Beitrag zur Wüstungskunde.20,51-64.Gefecht bei Ölper s. Nr. 261Offlchen s. Nr. R9715 REIFENSTEIN, Elisabeth: Chronik Oll RUM 747-1997. Wolfenbüttel1997. (RezensionJ. Schmid). 79,262.716 SIEBERT, Rolf: QUERUM. Die Geschichte eines bs. Dorfes. Braunschweig 1997. (RezensionJ. Schmid). 79,263.717 EHlERs, Joachim: Die Anfänge des Klosters RIDDAGSHAUSEN und der Zisterzienserorden.67,59-85.718 ZIMMERMANN, Gottfried: Die Weihe der RIDDAGSHÄUSER Klosterkirche. 60,151-156.719 ZIMMERMANN, Gottfried: Kloster RIDDAGSHAUSEN und seine Äbte in dem Jahrhundertvor der Reformation. 59,25-45.720 ZIMMERMANN, Gottfried: Chronicon Riddagshusense. Heinrich Meiboms RIDDAGS­HÄUSER Klosterchronik 1145-1620. 56,7-26.721 ZIMMERMANN, Gottfried: Johann Gcorg Justus Ballenstedts "Geschichte des KlostersRIDDAGSHAUSEN". Eine Klostergeschichte im Lichte der Aufklärung. 58,121-126.722 OERTEL, Hermann: Der biblische Bilderzyklus in der Klosterkirche zu RIDDAGSHAU­SEN. 58,129-132.723 ZIMMERMANN, Gottfried: Das Kloster RIDDAGSHAUSEN und die Stadt Braunschweig inihren wechselseitigen Beziehungen. 62,9-20.Erstürmung Riddagshausens s. Nr. 255724 NIQUET, Franz: Die Vor- und Frühgeschichte von RUNsTEDT, Lkr.[Landkreis] Helmstedt- eine gemeinsame Aufgabe für Wirtschaft und Wissenschaft. 42,5-10.725 KLEINAU, Hcrmann: Zur Geschichte der Höfe des Dorfes RUNsTEDT (Lkr. [Landkreis]Helmstedt) und ihrer Ländereien. Zugleich einige Bemerkungen zur bs. DOrfundFlurforschung. 42,11-35.726 STEINACKER, Kar!: Das Fürstliche Lustschloß in SALZDAHLUM. 3,69-110.727 FINK, August: Das Ende der Gemäldegalerie von SALZDAHLUM. 23,5-25.Salzwerke Salzdahlum s. Nr. 306728 PISCHKE, Gudrun: "Europa arbeitet bei den Reichswerken". Das nationalsozialistischeLagersystem in SALZGITTER. Salzgitter 1995. (Rezension K. Mlynek).76,221-223.Bergbau in Salzgitter s. N r. 303729 ROSE, Karl: Heimatbuch der Salzstadt SCHÖNINGEN. Teil 11. Bauliche Entwicklung.Schöningen 1938. (Rezension H. Voges). 25,78 f.730 ROSE, Karl: Heimatbuch der Stadt SCIIÖNINGEN. III. Geschichte der Schöninger Salzwerkeund Salinen. Schöningen 1940. (Rezension O. Hahne). 28,152f.731 SCHÖNINGEN. Alte Salzstadt am Elm. Eine Bilderfolge ... nach ... Aqarellen vonJulius Menzel. Schöningen 1938. (Rezension H. Voges). 25,79.732 THIEME, Hartmut u. a.: Archäologische Ausgrabungen im Braunkohletagebau SCHÖ­NINGEN, Landkreis Helmstedt. Hannover 1995. (Rezension G. Schwarz-Mackensen).77,327f.733 FREIST, Werner: Zur ältesten Topographie der Stadt SCHÖNINGEN. 39,150-153.


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 219734 RosE, Kar!: Das älteste SCHÖNINGER Bürgerbuch 1666-1783. Halle/Saale 1935. (RezensionH. Voges). 22,142f.735 RosE, Karl: Nachrichter in SCHÖNINGEN. 42,145-153.736 KLEINAU, Hermann: Drei Kapitel aus der Geschichte der Stadt SCHÖPPENSTEDT. Zur900. Wiederkehr ihrer ersten urkundlichen Erwähnung. 32,1-56.Schunterburgen s. Nr. 280737 KLEINAU, Hermann: Zur Geschichte des Siedlungsbildes der Stadt SEESEN.41,21-46.738 KLEINAU, Hermann: Eine Aufzeichnung zur Geschichte und Rechtsgeschichte vonSEESEN am Harz (1536).54,138-148.739 KLEINAU, Hermann: Nachtrag zu "Eine Aufzeichnung zur Geschichte und Rechtsgeschichtevon SEESEN am Harz (1536)".56,183.740 BALLIN, Gerhard: Ein Gästebuch der Jacobson-Schule in SEESEN, 1804-1831.51,101-120.741 EGGELING, E[rnst]: Chronik von STADTOLDENDORF, der HOMBURG und dem KlosterAMELUNGSBoRN. 2. Auf!. Stadtoldendorf 1936. (Rezension H. Voges). 23,89f.742 ERNESTI, Christoph und Günther LILGE: Sie waren unsere Nachbarn. Die Geschichteder Juden in STADTOLDENDORF. Holzminden 1996. (Rezension D. Lent). 78,336 f.743 BERNDT, Friedrich: Die Stiftskirche und spätere Ordenskirche der Tempelritter aufder Stammburg Lothars von SÜPPLINGENBURG. 63,31-51.744 BORNSTEDT, Wilhe1m: Zum Abschied von THEDINGHAUSEN - 300 Jahre bs. Geschichte.53,333-338.745 RIESENER, Dirk und Christian EGGERs: VELPKE. Geschichte einer Gemeinde und ihrerOrtsteile Meinkot, Wahrstedt, Büstedt. Helmstedt 1996. (Rezension J. Schmid).78,303f.746 ROST, Falco: Die Kirche St. Remigius in VELTHEIM/Ohe. 60,157-163.747 EGGERT, Jörg: Chronik des Dorfes VÖLKENRODE. Völkenrode 1994. (Rezension J.Schmid). 77,331 f.748 HAHNE, Otto: Vom Adelssitze zum Bauerndorfe VOLZUM. 29,61-73.749 Geschichte VORSFELDES: FRITZEMEIER, Arnd u. a.: Bd. 1. Wolfsburg 1995 (1994).75,248 f. BRODTMANN, Matthias u. a.: Bd. 2. Wolfsburg 1975. (Rezension H.-M. Arnoldt).76,223 f. '750 GOETTING, Hans: Das Ortswappen von VORSFELDE - ein "redendes" Wappen.35,145-149.Kloster Walkenried s. NT. 283751 SCHULTZ, Hans-Adolf: Erster Bericht über die Ausgrabung der Burg WARBERG1962/63.45,14-28.752 BORNSTEDT, Wilhe1m: Die WERLABURG im mittelalterlichen Straßennetz. 61,135-141.753 GRONE, Agnes von: Eine bisher unbekannte Skizze des Ritterguts WESTERBRAK (um1776).52,229-231.754 MEIER, Paul Jonas: Untersuchungen zur Geschichte der Stadt WOLFENBÜTTEL.1,1-37; 2,116-148.755 MOHRMANN, Wolf-Dieter: WOLFENBÜTTEL. Ein stadtgeschichtlicher Abriß. 59,47-69.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig220 Mechthild Wiswe756 WÖTZEL, Christina: Die Geschichte der Stadt WOLFENBÜTTEL 1914 bis 1933. Wolfenbütte11995.(Rezension H.-v. Ludewig). 77,370f.757 MATTHES, Dieter: Karte der Residenzstadt WOLFENBÜTTEL mit Umgebung, 174l.... [Dazu Beiheft mit Erläuterungen]. Wolfenbüttcl 1994. (Rezension H. Leerhoff).76,224f.758 Mohrmann, Wolf-Dieter: Der "welsche pawmaister" Chiaramella in WOLFENBÜTTEL.57,7-22.759 MOHRMANN, Wolf-Dieter: Der "welsche pawmeister" Chiaramella in WOLFENBÜTTEL.(Ein Nachtrag). 58,127 f.760 THÖNE, Friedrich: WOLFENBÜTTEL unter Herzog Julius (1568-1589). Topographieund Baugeschichte. 33,1-74.761 THÖNE, Friedrich: Hans Vredeman de Vries in WOLFENBÜTTEL. 41,47-68.762 FINK, August: Ein Altar des Hans Vredeman de Vries für die älteste Trinitatiskirchein WOLFENBÜTTEL. 43,173-176.763 THÖNE, Friedrich: WOLFENBÜTTEL in der Spätrenaissance. Topographie und Baugeschichteunter den Herzögen Heinrich Julius und Friedrich Ulrich (1589-1634).35,5-116.764 KELSCH, Wolfgang: WOLFENBÜTTEL - eine geplante Idealstadt der Renaissance? KritischeBemerkungen zu zwei Aufsätzen von Krzystof Biskup. 71,139-146.765 FINK, August: Die Baugeschichte von SI. Johannis zu WOLFENBÜTTEL. 42,83-98.766 FORsTE&, Leonard: Zum Grabmal der Albinia Oldfield in der SI. Johanniskirche zuWOLFENBÜTTEL. 57,157-160.767 FINK, August t: Die Glocken der Universitätskirchen im Gotteslager bei WOLFENBl:T­TEL. 46,151 f.768 Besprechung von: Haupt, Dieter u. a.: Rathaus WOLFENBÜTTEL. Wolfenbüttel1995.(Rezension H.-M. Amoldt). 77,352-354.769 SEIFERT, Hermann: Vater und Sohn Lucas Cranach und die Belagerung von WOLFEN­BÜTTF.L im August 1542. 52,221-224.770 KELSCH, Wolfgang: Elias Holweins Stadtansicht von WOLFENBÜTTEL aus dem Jahre1620. 60,165-17l.771 KELSCH, Wolfgang: Schloß Antoinettenruh in WOLFENBÜTTEL - eine JugendzeichnungLeo von Klenzes. 63,137-14l.772 FINK, August t: Zum Reiterdenkmal Augusts dIes] J[üngeren] vom Herzogtor inWOLFENBÜTTEL. 48,138-14l.773 KELSCH, Wolfgang: Eine Wanddekoration aus dem Rokoko in einem WOLFENBÜTTE­LER Bürgerhaus [Reichsstraße 3].59,71-75.774 PAECKELMANN, Kurt: Erinnerungen an das Haus Thomaeweg 4 in WOLFENBÜTTEL.52,232f.775 GROTE, H[ans]-H[enning]: Vom herzoglichen Hoftheater zum bürgerlichen Tourneetheater.[Ausstellungsführer]. WOLFENBÜTTEL 1992. (Rezension M. Puhle). 74,222f.776 KELSCH, Wolfgang: WOLFENBÜTTEL 1592-1992. Vierhundert Jahre Theater ... Wolfenbüttel1992.(Rezension M. Puhle). 74,223.777 A TREASURE HousE of Books. The Library of Duke August of Brunswick-WOLFEN­BÜTTEL. (Ausstellungskatalog). Hannover 1998. (Rezension R.-A. Schütte). 80,285 f.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 221778 MILDE, Wolfgang: Zur Frühgeschichte der Bibliothek zu WOLFENBÜTTEL. 1. Teil: DerBeginn und die Bibliotheksordnung von 1572. 51,73-83.779 SCHEEL, Günter: Leibniz' Beziehungen zur Bibliotheca Augusta in WOLFENBÜTTEL(1678-1716). 54,172-199.780 RAABE, Mechthild: Leser und Lektüre vom 17. zum 19. Jahrhundert. Die Ausleihbücherder Herzog August Bibliothek in WOLFENBÜTTEL 1664-1806. 8 Bde. München1989/1998. (Rezension R.-A. Schütte). 79,289-291.781 RAABE, Mechthild: Die Fürstliche Bibliothek zu WOLFENBÜTTEL und ihre Leser ....1664-1806. Wolfenbütte11997. (Rezension R.-A. Schütte). 79,289-291.782 GLAUBENSLEHRE, Bildung, Qualifikation. 450 Jahre Große Schule in WOLFENBÜTTEL.Berlin 1993. (Rezension H. Ranke). 74,221 f.783 HEINEMANN, Reinhard: Zur Geschichte des Stadtgerichts WOLFENBÜTTEL.54,210-229.784 HEINEMANN, Reinhard: Einiges aus der Geschichte des Amtsgerichts WOLFENBÜTTEL(1879-1900). 59,89-97.*785 OHNESORGE, Klaus-Walther: Die Bevölkerungsentwicklung in der Stadt WOLFENBÜT­TEL und ihre Ursachen in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts (1754-1790).61,37-53.786 SIPPEL-BoLAND, Marion u. a.: " ... uns gesambtcn Gärtnern vor hiesiger Stadt ... "Geschichte(n) eines WOLFENBÜTTELER Berufsstandes. Wolfenbüttcl 1997. (BesprechungD. Lent). 79,296 f.787 FÖRSTERLING, Reinhard: Die Herberge zur Heimat in WOLFENBÜTTEL (1892-1953).Ein Beitrag zur Wolfenbüttcler Sozialgeschichte. 73,149-160.788 MAßBERG, Kar!: Die ältere Flurverfassung WOLFENBÜTTELS. 16,5-16.789 WISWE, Mechthild: Die WOLFENBÜTTELER Straßen- und Flurnamen. 51,160-197.Weidegrenzen Wolfshagen s. Nr. 288*14 Bevölkerungs-, Familiengeschichte14.1 Allgemeines790 KRIZSANITS, Johann Nikolaus Bearb.: Quellen zur Bevölkerungsgeschichte im NiedersächsischenStaatsarchiv in Wolfenbüttel. Göttingen 1994. (Rezension St. Brüdermann).75,239 f.791 JARCK, Horst-Rüdiger und Günter SCHEEL Hg.: Bs. Biographisches Lexikon 19. und20. Jahrhundert. Hannover 1996. (Rezension A. Eckhardt). 77,363 f.14.2 Einzelne Bevölkerungsgruppen792 MITGAU, J. H[ermann): Alt-Quedlinburger Honoratiorentum. Leipzig 1934. (RezensionW. Spieß). 21,97-99.793 MITGAu, (J.] Hermann: Stiftische Familien Gandersheims und ihr gesellschaftlichesGenerationsschicksal im 16.1 19. Jahrhundert. 51,91-100.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig222 Mechthild Wiswe794 PENNERS, Theodor: Bevölkerungsgeschichtliche Probleme der Land-Stadtwanderung- untersucht an der ländlichen Abwanderung in die Städte Braunschweig und Wolfcnbüttc1um die Mitte des 18. Jahrhunderts. 37,56-134.795 KRIEGER, Heinz-Bruno: Landfahrer im Annenregister der Stadt Königslutter am Elmaus den Jahren 1709-1713. Teil I: 45,155-169; Teil 11.: 46,153-173.796 KITTEL, Ingeborg: Mohren als Hofbediente und Soldaten im Herzogtum Braunschweig-Wolfcnbüttel.46,78-103.797 MAY, Otto Heinrich Hg.: Niedersächsische Lebensbilder. Bd. 1. Hildesheim 1939.(Rezension W. Herse). 27,99 f.798 KRIEGER, Heinz-Bruno: Zur Genealogie der Amtmannsfamilien des alten FürstlichenAmts Königslutter. 40,76-116.799 MITGAU, J. H[ermann]: Das Denkmal. Lebensbilder der Ahnen. Teil 2. 200 JahreBraunschweig. Cottbus-Schmcllwitz 1941. (Rezension N. N.). 28,153 f.14.3 Einzelne Personen und Familien in alphabetischer ReihenfolgeKonrad Ernst Ackennann s. Nr. 421800 KÖNIG, Joseph, Heinrich HEFFTER, Martin GOSEBRUCH: Nachruf auf Marta ASCHE(*31. 7. 1909, t3. 5. 1970).51,218-224.Johann Philipp Becker s. Nr. 232801 DER VORS'lAND des Bs. Geschichtsvereins: Dank an Irene BERG. (Nachruf). 63,147.802 DER VORSTAND des Bs. Geschichtsvereins: Irene BERG (Diplom-Bibliothekarin).1919-1989. (Nachruf) 70,133.803 (SPIES, Gerd): Abschied von Dr. Bert BILZER. 61,165.Leonhard von Bohnhorst s. Nr. 232804 BRANDES, W[ilhclm]: BOlE an Jeanette von Voigt. 1,108-114.805 HÄRTEL, Helmar: Ludolphus BORCIIDORP de Brunswik. 68,113-120.(James) Boswell s. Nr. 155Hennann Bote, Weltchroniken s. Nr. 56, in der Literatur s. Nr. 355-358806 BOTHMER, Kar! Freiherr von und Georg SCHNATH: Aus den Erinnerungen des HansKaspar von BOTHMER. Hildesheim, Leipzig 1936. (Rezension K. Steinacker). 23,85 f.Henning Brabant s. Nr. 548Wilhelm Bracke s. Nr. 234, 235807 HAHNE, Otto: Erinnerungen des Barumer Müllers Friedrich BRAKELBUSCH an dieFranzosenzeit 1806-1813. 29,113-119.Heinrich Brandcs s. Nr. 405Friedrich Christian Bressand s. :-.Ir. 419Urban Friedrich Benedikt Brückmann s. Nr. 251Johannes Bugenhagen s. Nr. 213808 LENT, Dieter: Miscellanea zum Thema Wilhelm BUSCH und Wolfenbüttel. Ein unbekannterBrief Buschs an Archivdirektor Paul Zimmermann. 68,133-140.809 MILDE, Wolfgang: Hans BUTZMANN 70 Jahre alt. 54,276-278.810 (MILDE, Wolfgang): Hans BUTZMANN . (*31. Oktober 1903, t16. Juli 1982). (Nachruf).63,145 f.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 223811 RAULS, Wilhelm: Joachim Heinrich CAMPE. Ein Beitrag zu seiner Abstammung väterlicherseits.55,226-229.812 SCHMITT, Hanno Hg.: Briefe von und an Joachim Heinrich CAMPE. Bd. 1. 1766-1788.Wiesbaden 1996. (Rezension A. Boldt-Stülzebach). 78,326-328.813 SCHMITT, Hanno und Peter ALBREcHT: Visionäre Lebensklugheit - Joachim HeinrichCAMPE in seiner Zeit (1746-1818). Ausstellungskatalog (Herzog August BibliothekWolfenbüttel und Bs. Landesmuseum) Wiesbaden 1996. (Rezension A. Boldt-Stülzebach).78,324-326.Joachim Heinrich Campe s. Nr. 344Marquis de Castrics s. Nr. 156Martin Chemnitz s. Nr. 451,452814 CUNZE, Friedrich: Ein Brief des Euricius COROUS aus Braunschweig (1523).1,103-107.Heinrich Cramer von Clausbruch s. Nr. 310Asche von Cramm s. Nr. 450815 ZIMMERMANN, Paul: Zum Leben und zur Charakteristik des Grafen Konrad Detlevvlon] DEHN. 14,77-99.August Dommes s. Nr. 238Friedrich Ehert s. Nr. 237Johann Arnold Ebert s. Nr. 159, 160816 (KÖNIG, J[oseph]): Georg ECKERT. (14. August 1912 bis 7. Januar 1974). (:-iIachruf).55,246f.817 SCHULZE, Hans: Samuel Meyer EHREN BERG 1773-1853. 54,269-275.J(ohann) J(oachim) Eschenburg s. Nr. 370Wilhelm Amold Eschenburg s. Nr. 163818 (KÖNIG, Joseph): Ludolf FIESEL t. (Nachruf). 59,166-168.819 AORIANI, Gert: In memoriam Prof[essor] Dr. August FINK (1890-1963).45,5-7.Schriftenverzeichnis Dr. August Fink s. Nr. 15Paul Francke s. Nr. 390Bemhard Christoph Franckcn s. f'r. 402820 BILZER, Bert: Franz FUHSE (1865-1937).46,7-16.Schriftenverzeichnis Dr. Franz Fuhse s. Nr. 16Barthold von Gadenstedt s. Nr. 327821 FENSKE, Lutz: Zum Gedenken an Adolf GAUERT. 71,153-157.822 KALSHOVEN, Hedda Hg.: Ich denk soviel an Euch. Ein deutsch-holländischer Briefwechsel(Irmgard GEBENSLEBEN) 1920-1949. München 1995. (Rezension H.-L. Ludewig).77,372f.Gentz s. Nr. 175823 HEATHCOTE, Gisela: Friedrich GERSTÄCKER zum 100. Todestage. Australienreise 1851:Das Australienbild seiner Zeit und sein Werk als Dokument nach 120 Jahren.53,214-229.(Eugenie) Gräfin von Görtz-Wrisberg s. Nr. 176Johann Wolfgang von Goethe s. f'r. 371-374http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig224 Mechthild Wiswe824 Der VORSTAND des Bs. Geschichtsvereins und die Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag:Dank an Hans GOETIING. 46,5.825 MODERHACK, Richard: Hans GOEITING t. 21. Januar 1911-27. Dezember 1994.76,177-180.Schriftenverzeichnis Hans Goetting s. Nr. 17Otto Grotwohl s. Nr. 190826 (KÖNIG, J[oseph]): Fritz GRUHNE. 16. Dezember 1891 bis 2. April 1974. (Nachruf).55,248.827 ZIMMERMANN, P[aul): Friedrich August HACKMANN, insbesondere in seinem Verhältnissezu Leibniz und zu der Universität Hclmstedt. 2,81-115.828 (MiiLl.FR, Theodor): Nachruf Professor Otto HAHNE. (18. Juni 1878-17. Juli 1965).46,186-189.829 (KÖNIG, [Joseph): Heinrich HEFFTER. (17. Mai 1903 bis 13. Januar 1975). (Nachruf).55,249.lohann Christoph Harenbcrg s. :-.Ir. 342, 343Johann Oswald Harms s. Nr. 401Otto Erich Hartlcben s. Nr. 377Friedrich Hecker s. Nr. 330830 (HEFFTER, Heinrich): Zum Gedenken an Wilhelm HERSE. 47,255 f.Schriftcnvcrzcichnis Prof[cssor) Dr. Wilhclm Hcrsc s. Nr. IR831 FROTSCHER, Gerhard: Tilemann HESHUSEN, 1527-1588. Plauen 1938. (BesprechungG. Meyer). 25,81.832 STRAUSS, Ulrike: Herzog, Kriegsschiffkapitän, Abenteurer. Unbekannte Quellen1673-1675 aus dem Wolfenbütteler Nachlaß des Christian August von HOLSTEIN­NORBURG.78,149-172.833 WEBER, Hans-Oskar: Friedrich von HOLSTEIN im Harz. 59,99-136.834 HUCH, Rudolf: Mein Weg. Lebenserinnerungen. Zeulenroda 1937. (RezensionH. Voges). 24,111-113.835 KLEINAU, Hermann: Dr. Heinrich JAS PER und die bs. Landesgeschichtsforschung, besondersseine Stellung zum Subsidienvertrage mit England von 1776.31,88-102.836 MEYEN, Fritz: Johann Friedrich Wilhe1m JERUSALEM, Abt von Riddagshausen(1709-1789). Mit Bibliographie. 53,159-182.(Friedrich Wilhclm) Jcrusalem s. Nr. 153837 (KÖNIG, Joseph): Hermann KLEINAU t. (14. Juli 1902-18. Januar 1978). (Nachruf).58,139f.838 KELSCH, Wolfgang: Ausgewählte Zeichnungen und Denkmalsentwürfe des jungenLeo von KLENZE 1800-1815. 64,117-134.August Klingemann s. Nr. 422839 (KÖNIG, Joseph): Präsident a. D. Dr. jur. Friedrich A. KNOST zur Vollendung des 80.Lebensjahres. 60,181.840 (KÖNIG, Joseph). Friedrich August KNOST. *21. September 1899, t22. August 1982.(Nachruf) 63,143 f.841 VORSTAND des Bs. Geschichtsvereins: Dank an Joseph KÖNIG. 63,5.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigInhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 225842 JARCK, Horst-Rüdiger: Dr. Joseph KÖNIG. 1915-1996. (Nachruf) 77,377-380.843 BRETHAUER, Karl: Johannes KRABBE Mundensis. Goldschmied, Instrumentenbauer,Landmesser, Kartenzeichner, Büchsenmacher, Feuerwerker, Kupferschmied, LeibundKammerdiener der Herzöge Julius, Heinrich Julius, Friedrich Ulrich am Hof zuWolfenbüttel. 55,72-89.844 BRETHAUER, Kar!: Nachtrag zu "Johannes KRABBE Mundensis". 56,183.845 MEIER, P[aul] J[ona~]: Christian Friedrich KRULL. 17,166-171.846 MILDE, Wolfgang. Altdeutsche Literatur und Textkritik. Vor 200 Jahren wurde derBraunschweiger Philologe Kar! LACIIMANN geboren (1793-1851).75,171-190.August Lafontaine s. Nr. 375Friedrich Lampe s. Nr. 252Gottfried Wilhelm Leibniz s. :-.Ir. 94, 779847 MACK, H[einrich]: J(ohann) A(nton) LEISEWITZ als Reformator der Armenpflege inder Stadt Braunschweig. 4,1-61.848 NIEBOUR, M[inna]: Beiträge zur Kenntnis des Dichters LEISEWITZ. 4,62-113.849 ZIMMERMANN, P[aul]: J(ohann) A(nton) LEISEWITZ' Stammbuch aus seiner GöttingerStudienzeit. 4,114-135.850 ZIMMERMANN, P[aul]: J(ohann) A(nton) LEISEWITZ' Silhouettensammlung.4,136-145.851 (ZIMMERMANN, Paul): Verschiedenes über J(ohann) A(nton) LEISEWITZ. 4,146-148.Gotthold Ephraim Lessing s. :-.Ir. 361-369852 (GARZMANN, Manfred [R. w.]): Joachim LEUSCHNER t. (Nachruf). 59,164 f.853 MACK, Heinrich: Christian LIPPE. 20,100 f.854 MITGAU, [J.] Hermann: Namhafte Abkommen eines bs. (-Holzmindener) Zweigesder Dortmunder Honoratioren und Großkaufherren (v[ on]) MALUNCKRODT (17./ 18.Jahrhundert). 50,72-82.855 MITGAU, [J.] Hermann: Ergänzung zu der Abhandlung "Namhafte Nachkommen... (v[on]) MALUNCKRODT" (Bs. <strong>Jahrbuch</strong> 50,1969, S. 76 ff). 52,244.Thomas Mancinus s. Nr. 413Karl Marx s. Nr. 234Schriftenverzeichnis Paul Jonas Meier s. Nr. 19Matthäus Merian s. Nr. 35(Klemens Wenzel Graf) Mettemich s. NT. 175Wilhclm Freiherr von MinnigeTode s. Nr. 238856 (KÖNIG, J[oseph]): Regierungsrat Karl MEYER t (Nachruf). 48,144f.857 (KöNIG, Joseph): Prof[essor) Dr. Hermann MITGAU t. (*Braunschweig 23. Mai 1895,t 14. Dezember 1980). (Nachruf). 61,167 f.858 SHELDON, F. William u. a. Bearb.: Justus MÖSER. Briefwechsel. Hannover 1992. (RezensionSt. Brüdermann). 74,224.859 ALB RECHT, Peter: Einige Anmerkungen zu Karl Philipp MORITZ'ENS Aufenthalt beidem Hutmacher Lobenstein in Braunschweig. 61,151-162.860 NEUKIRCH, Dieter: Dr. Theodor MÜLLER (22. April 1892-27. Mai 1968). (Nachruf).49,215-217.Schriftenverzeichnis Dr. Theodor Müller s. Nr. 20, Nachtrag s. Nr. 21http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig226 Mechthild Wiswe861 BFI DFR WIFDFN, Brage: Außenwelt und Anschauungen Ludolf von MÜNCHHAUSENS(1570-1640). Hannover 1993. (Rezension G. Etzold). 75,246 f.862 LEWIN Leonid: Wann kam Hieronymus von MÜNCHHAUSEN (1720-1791) nach Rußland?78,263-265.Caroline Neuber s. Nr. 420Novalis s. Nr. 376Elias Olfcrmann s. Nr. 170Karl Theodor Ottmer s. Nr. 393, 394Familie Pawel s. Nr. 637(Graf) Piccolomini s. Nr. 259863 SCHUMANN, Sabine: Joachim MYNSINGER VON FRUNDECK (1514-1588), Kanzler inWolfenbütte\. - Biographische Aspekte zu einem humanistischen Rechtsgelehrtenund Politiker der frühen Neuzeit. - 64,25-39.864 PINI, Paul: Der Genius des Hauses. Unserer geliebten Dorette PINI an deren Hochzeitstage... 1845. Aus Familienpapieren mitgeteilt. 49,209-211.865 (KÖNIG, J[oseph]): Wilhelm PLEISTER (t26. 10. 1977). (Nachruf). 58,138.Michael Praetorius und Familie s. Nr. 414, 415, 416866 (KÖNIG, Joseph): Hans-Jürgen QUERFURTH t. (Nachruf). 59,159-162.867 SCHWARZ, Ulrich: Ludolf QUIRRE (gest. 1463). Eine Karriere zwischen Hannover,Braunschweig und Halberstadt. 75,29-72.Wilhelm Raabe s. Nr. 378, 379, 380868 SMEDT, Os kar de: Wilhelm DE RAET, Baumeister und Ingenieur (1537-1583).46,147-150.869 REICHE, WiIIi: Barthold REICH J. U. D. Ein Kämpfer für Recht und Reformation.53,82-110.870 REICHE, WiIIi: Barthold REICH J. U. D. Ein Kämpfer für Recht und Reformation.[Nachtrag]. 61,163.871 HEUER, Helmut: Zum Amerikabild des Generals von RIEDESEL und seiner Gattin.46,181-185.August Ludwig von Rochau s. Nr. 240872 JARCK, Horst-Rüdiger: Hans Peter RUNTE (8. 7. 1927-21. 8. 1997).78,343.Gottfried Wilhelm Saccr s. Nr. 359873 GROTEFEND, Ouo Bearb.: Urkunden der Familie von SALDERN. Bd. 1. Hildesheim,Leipzig 1932. (Rezension H. Mack). 19,147f.874 GROTEFEND, Otto Bearb.: Urkunden der Familie von SALDERN. 2 Bde. Hildesheim1932/1938. (Rezension O. Hahne). 27,96.875 Der VORSTAND des Bs. Geschichtsvereins: Dank an Günter SCHEEL. 73,5.876 (KÖNIG, J[oseph]): Ursula SCHELM-SPANGEN BERG. (20. Oktober 1924 bis 13. Dezember1974). (Nachruf). 55,247f.877 Dr. phi\. Erich SCHRADER 90 Jahre alt! 53,395.Karl Schrader s. Nr. 238Karl Urban Heinrich von Schrader s. Nr. 165Lazarus von Schwendi s. Nr. 295Daniel Spier s. Nr. 236http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. I bis 80 227878 MODERHACK, Richard: Nachruf auf Werner SPIESS. 5. Februar 1891-7. Dezember1972.54,279-283.Jürgen Spinnrad s. Nr. 397879 SEELEKE, Kurt: Kar! STEI"ACKER 70 Jahre alt. 29,123 f.880 SP[IESS, Werner]: Prof[essor] Dr. Karl STEINACKER zum Gedächtnis. 30,6-9.881 MÖLLER, Hans-Herbert und Rolf HAGEN: Karl STEINACKER zum 100. Geburtstag am2. September 1972. 53,343-347.SchriftenverLeichnis Karl Steinacker s. Nr. 22, Ergänzungen s. Nr. 23882 FIGGE, Robert: Friedrich Kar! von STROMBECK. Ein bs. Gelehrter, Richter und Staatsmann.36,99-156.halo Svevo s. Nr. 236883 (HAGEN, Rolf): Friedrich THÖNE. (16. Oktober 1907-17. Oktober 1975). (Nachruf).56,184f.Schriftenverzeichnis Friedrich Thöne s. NT. 24884 MACK, Heinrich: Dr. Johann Friedrich Julius Topp, Lessings Hausarzt und Freund, inseinen Briefen und Schriften. 17,114-143.885 HAHNEMANN, Hans: Wilhclm DE LA TouR, der letzte Propst von Riechenberg.58,133-137.886 HERRMANN, Ulrich: Ernst Christian TRAPP (1745-1818), ein bs. Schulreformer undpolitischer Publizist. 53,183-195.Christian Tunica s. Nr. 406887 LOMMATZSCH, Herbert: Berghauptmann August Ferdinand von VELTHEIM. Ein Blickin zeitkritische und bildungspolitische Vorstellungen eines Mitgliedes des bs. Landadelszur Zeit der Aufklärung. 53,339-342.888 (GARZMANN, Manfred R. [w.]): Thilo VOGELSANG t. (Nachruf). 59,163.889 BARNSTORF, Heinrich: Zur Geschichte des Geschlechtes von WEFERLING von 1233 bis1775. 1. Teil: Bis zum Jahre 1400. 51,33-52. 2. Teil: Nach dem Jahre 1400.52,80-101.Pascha Weitsch s. NT. 404Ehm Welck s. NT. 381Gottlob Wiedehcin s. NT. 423890 (KöNIG, J[oseph]): Christoph WILCZEK t. - *8. Dezember 1931, t27. Oktober 1980.­(Nachruf). 61,166.891 ZIMMERMANN, Gottfried: Das wiedergefundene Testament des Abtes Peter WIENDRU­WE von Riddagshausen (1586-1614).70,105-113.892 SCHNACK, Ingeborg: Stephan August WINKELMANN (1780-1806). Philosoph, Poetund Arzt; Professor in Braunschweig. 68,83-112.893 (MODERHACK, Richard): Nachruf auf Hans WISWE. *18. Februar 1906, t13. Januar1987.69,153 f.SchriftcnveTzcichnis Hans Wiswe s. NT. 25894 NACHRUF für Archivdirektor i[n] R[uhe] Geh[eimen] Archivrat Dr. Paut ZIMMER­MANN. 20,5.TideT Woltmann s. NT. 411


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684228 Mechthild Wiswe15 Braunschweigischer Geschichtsverein15.1 Mitgliederverzeichnisse, neue Mitglieder, verstorbene Mitglieder895 MITGLIEDERVERZEICHNIS: 41,155-173; 45,195-212; 49,253-266; 52,287-303;57,219-232; 64,211-225; 70,201-217.896 NEUE MITGLIEDER des Bs. Geschichtsvereins. 50,253 f.; 51,269 f.897 VERSTORBENE MITGLIEDER. 51,271; 52,303; 53,394; 54,333; 55,290; 56,229;57,218; 58,184; 59,208; 60,185; 61,213; 62,213; 63,201; 64,210; 65,212; 66,246;67,232; 68,200; 69,220; 70,200; 71,216; 72,224; 73,189; 74,229; 75,253; 76,229;77,383; 78,348; 79,315; 80,307.898 VORSTAND (und Ehrenmitglieder) des Bs. Geschichtsvereins. 58,183 f.; 61,214;63,202.15.2 Vereinsberichte ete.899 CHRONIK des (Bs. Gcschichts-)Vercins im Jahre 1932-November 1938. Von N. N.1932: 19,154-1621933: 20,118-1281934: 21,111-1161935: 22,156-1641936: 23,101-1051937: 24,121-1291938: 25,93-96900 CHRONIK des Bs. Geschichtsvereins November 1938-0ktober 1940. Von Otto Hahne.November 1940-0ktober 1941. Von Hans Wiswe. November 1941-April 1942.Von P[aul] Fuchtel. August 1943-März 1961. Von Richard Moderhack. Mai1961-März 1963. Von Richard Moderhack und Theodor Müller. Juni 1963-März1967. Von Theodor Müller. April 1967 - April 1975 und vom Mai 1976 -17. 10.1981. Von Joseph König. Vom Mai 1975 -9. Mai 1976. Von Joscph König und RalfBusch. Vom Oktober 1981-Oktober 1993. Von Günter Scheel. Vom Oktober1993-0ktober 1999. Von Horst-Rüdiger Jarck.November 1938-0ktober 1940: 27,88-94November 1940-0ktober 1941: 28,147-150November 1941-April 1943: 29,129-139August 1943-ApriI1950: 31,103-120Juni 1950-April 1951: 32,115-121Mai 1951-März 1952: 33,161-168Mai 1952-März 1953: 34,157-163Mai 1953-ApriI1954: 35,164-168Juni 1954-April 1955: 36,170-173Juni 1955-AprilI956: 37,167-171Juni 1956-März 1957: 38,173-179Mai 1957 - März 1958: 39,171-176Juni 1958-Mai 1959: 40,164-171Mai 1959 - April 1960: 41,142-153Mai 1960-März 1961: 42,173-182Mai 1961-März 1962: 43,200-208Mai 1962-März 1963: 44,179-184Juni 1963-März 1964: 45,189-194


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 229Juli 1964-März 1965: 46,216-222Juni 1965 - März 1966: 47,292-297Mai 1966-März 1967: 48,174-181April 1967 - März 1968: 49,247-252April 1968 - Mai 1969: 50,245-254Juni 1969-ApriI1970: 51,256-268Mai 1970-ApriI1971: 52,277-285Mai 1971-April 1972: 53,386-394Mai 1972-Mai 1973: 54,322-332Mai 1973-ApriI1974: 55,283-290Mai 1974-AprilI975: 56,223-229Mai 1975 - 9. Mai 1976: 57,211-218Mai 1976 - 21. April 1977: 58,175-182Mai 1977 - 20. April 1978: 59,203-208Mai 1978- 19. April 1979: 60,183 f.20. April 1979 - 16. Oktober 1980: 61,210-212Winterhalbjahr 1980 bis17. Oktober 1981: 62,211 f.Oktober 1981-0ktober 1982:63,199f.Oktober 1982-0ktober 1983: 64,207-209Oktober 1983-0ktober 1984: 65,209-211Oktober 1984-0ktober 1985: 66,243-246Oktober 1985-0ktober 1986: 67,229-231Oktober 1986-0ktober 1987: 68,197-199Oktober 1987 -Oktober 1988: 69,215-220Oktober 1988 -Oktoher 1989: 70,197-199Oktober 1989-0ktober 1990: 71,211-215Oktober 1990 bis Oktober 1991: 72,219-223Oktober 1991 bis Oktober 1992: 73,185-189Oktober 1992 bis Oktober 1993: 74,225-229Oktober 1993 bis Oktober 1994: 75,251 f.Oktober 1994 bis Oktober 1995: 76,227 f.Oktober 1995 bis Oktober 1996: 77,381 f.Oktober 1996 bis September 1997: 78,345-347November 1997 bis Oktober 1998: 79,313 f.November 1998 bis Oktober 1999: 80,305 f.901 NACHRICHTEN des Bs. Geschichtsvereins. 30,111 f.902 VORWORT [zur Neuformierung des Bs. <strong>Jahrbuch</strong>es). 26,3.903 MODERHACK, Richard: Zur Gründung des Bs. Geschichtsvereins vor 60 Jahren.42,154f.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684230 Mechthild WisweAutoren der Aufsätze, Bibliographien und RezensionenACHILLES, Walter: Flurkorrespondenzen 286, HöfekJassen 287, PsaItarium 443, Lutteram Barenberge 708ADRIANI, Gert: A. Fink (Nachruf) 819ALBRECHT, HeImuth: Braunschweig/Hochschule 573, -I Collegium Carolinum 576ALBRECHT, Peter: Kleiderpracht 485, HeImstedt/Kaffee 673, K. Ph. Moritz 859ARNOLD, Werner: Rezension 688ARNOLDT, Hans-Martin: Rezensionen 39,319,486,570,749,768ASCHE, Marta: Helmstedt/St. Marienberg 670, -/Unglücksschuß 674 -I AkademischerSenat 683, Konvikt 686, -/Bürger und Studenten 695AUFGEBAUER, Peter: Rezension 87BÄHR, Adolf: Herzog Albrecht I. zu Braunschweig und Lüneburg 117BALLIN, Gerhard: Seesen/Jacobson-Schule 740BANSE, Ewald: Braunschweig/Wallanlagen 619BARNSTORF, Fritz: U. F. B. Brückmann/Pathographie Welfenhaus 251, Von guter Speise483BARNSTORF, Heinrich: HcJmstedtIJ. Jungius 692, Geschlecht von Weferling 889BAUER, Constantin: Prinzessin (Charlotte) Christi ne (Sophie) 144BAUMANN, Winfried: Bruncvik/Sage von Heinrich dem Löwen 464BAUMGART, Peter: HeImstedt/Universität 676,677,678BECKER, Dörte: Braunschweig/St. Aegidien, Mitra 612, Höxter/Braunschweiger Villa 699BEER, Rüdiger Robert: Marquis de Castries 156BEHR, Hans-Joachim: Hof Heinrichs des Löwen 352BENZ, Eva: Dcstedter Park 642BERG, Irene: Bs. Bibliographie 1, Inhaltsverzeichnis Bs. <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 26-50 12, Schriftenverzeichnis/A. Fink 15, -/E Fuhse 16, -lW. Hcrsel8, -/Th. Müller (Nachtrag) 21BERGMANN, Ernst: J. W. Goethes Faust/G. E. Lessing 364BERNDT, Fricdrich: Braunschweig/Brüdemkirche und FranziskanerkJoster 601, Süpplingenburg743BESECKE, Wilhelm: Amt Dreileben 284BEULEKE, Wilhelm: Hugenotten 453BILZER, Bert: E Fuhse (Nachruf) 820BLUME, Herbert: Ludeke-Holland-Lieder 356, Rezension 355BÖCHER, Otto: Braunschweig/Familie PaweI 637BODE, Georg: Herrschaft Hohenbüchen 104BOLDT-STÜLZEBACH, Annette: Braunschweig/Wohlfahrtspflege 538, Braunschweiger Familien/Eiermarkt627, Rezensionen 658,812,813BOOCKMANN, Andrea: Rezension 634BORNHARDT, Wilhelm: Rezension 296BORNSTEDT, Wilhelm: Deiweg Halberstadt-Altmark 314, Heerstraße Braunschweig-Hildesheim315, Bcienrode 504, Thedinghausen 744, Werlaburg 752BOTHE, Gerhard: Commerz-Collegien 1674 und 1686277BÖITICHER, Annette von: Lehensregister v. Bortfeld/Oschersleben 53, Fallersleben 645,Rezension 709BÖITICHER, Manfred von: Rezensionen 136,149,150BRANDES, Wilhelm: Boie an J. von Voigt 804


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80231BRAUCH, Albert: Calenbergische Klöster 447BRÄUER, Siegfried: Braunschweig/Reformation 614, Rezension 445BRETHAUER, Kar!: J. Krabbe 843,844BRUCHMANN, Kar! G.: J. E. Walbaum und Goslar 425, Goslar, Heilig-Kreuz-Bruderschaft660, -/Stift Großes Heiliges Kreuz 661BRÜDERMANN, Stefan: Fahrradverkehr 320, Rezensionen 34, 162, 426, 428, 449, 578,682,790,858BUBENHEIMER, Ulrich: Braunschweig/Th. Müntzer 616BUCHBESPRECHUNGEN: N. N. Red. 3BÜCHER- und Zeitschriftenschau: N. N. Red. 2BÜLCK, Rudolf: Briefe Herzog Rudolf Augusts 141BURKHARDT, Arrnin: O. E. Hartleben 377BUSCH, Ralf: Chronik Bs. Geschichtsverein 900CAMERER, Luitgard: Bs. Bibliographie 1CHRONIK (Bs. Geschichts-)Verein: N. N. 899,900CORDES,GERHARD: Weltchroniken H. Botes 56CUNZE, Friedrich: E. Cordus 814DAN ZIGER, Mar!ies K.: Boswell in Braunschweig 155DAUNICHT, Richard: August Klingemann/Goethes Faust 422DEETERS, Walter: Theophanu 92, Lehnswesen 197, Finanzkolleg 1773-1785 211, PrinzLeopold/ltalicnreise 362, M. Praetorius/ Aktenfunde 415, -/Lehen 416DEGEN, Heinz: F. Ch. Bressand 419DEHESSELLES, Thomas: Rezensionen 28, 131DOBBERTIN, Hans: Braunschweiger Leopardenwappen 65, Konrad von Schwaben 90, Brunoder Ältere 96, Ida von Elsdorf 97, 98, 99, Ekbert von Elsdorf 100, Kaiserin Gisela101, Ekbert II./Sage 463, Braunschweiger Domfresken 599DOLLE, Jost: Rezension 490DÖRY, Ludwig Baron: J. O. Harrns 401, Chinoiserien/Lackmöbel408DRESSEL, Albert: HelmstedtiLandsmannschaften 6S5DREWNOWSKI, Jerzy: Tageszeitung/Zwangsarbeit 224, Zwangsarbeit/Bauernhof 225DROYSEN, Hans: Bs. Truppen/Nordamerikanischer Unabhängigkeitskrieg 263DUBOIS, Horst: Braunschweiger Dom 597DÜWEL, Andreas: Verwaltung/Kommunion-Unterharzisches Bcrg- und Hüttenwesen 299EBELING, Hans-Heinrich: I. von Halle 633ECKERT, Georg: Arbeitervereinsbewegung 231, Braunschweiger Sektion I. Internationale232, Braunschweiger Ausschuß SPD 233, Braeke/Marx "Kapital", 234, Lötzener Kettenaffaire235, Ebert 237, Kulturkonferenz SPD 247ECKHARDT, Albrecht: Rezension 791EHLERS, Caspar: Brun und Dankward 528EHLERS, Joachim: Kloster Riddagshausen 717EHRHARDT, Frank: Industriearbeit/Weimarer Republik 219ELSTER, Otto: Piccolomini 259ERBE, Michael: Patronatsverzeichnis 441ERFASSUNG mittelalterlicher Handschriften 5S


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684232 Mechthild WisweESCHEBACH, Erika: Rezensionen 182,253,254,457,536,629ETZOLD, Gottfried: Rezensionen 147,861FENSKE, Lutz: A. Gauert (Nachruf) 821FESSNER, Michael: Rezension 301FIF.DI.F.R, Gudrun: Rezension 312FIESEL, Ludolf: Traditiones Corbeienses 89FIGGE, Hans: Gebietsveränderungen/Land Braunschweig 37FIGGE, Hans-Gottfried: Verwaltungsgerichtsbarkeit 207FIGGE, Robert: F. K. von Strombeck 882FINK, August: Gnadenpfennige Herzog Augusts des Jüngeren 133, Bild Friedrichs desGroßen 151, Braunschweiger Löwenpfennige/14. Jahrhundert 326, Hochzeitsschüsseln409, Herzog Ferdinand Albrecht I.!Kunstsammlungen Bevem 431, AnfängeBraunschweiger Museen 432, Braunschweig/Luftfahrt 571, Salzdahlum/Gemäldegalerie727, WolfenbütteIlHans Vredeman de Vries 762, -/Baugeschichte St. Johannis765, -/Universitätskirchen im Gotteslager 767, -/Reiterdenkmal Herzog Augusts desJüngeren 772, Rezensionen 396,424FISCHER, Eugen: Gebeine Heinrichs des Löwen 114, -/Grab 116FLECHSIG, Werner: Natur und Landschaftsgestaltung 30, Th. Mancinus 413, Ortsnamen/Gandersheim 477, "Tornaitsnamen" 480, Braunschweig/Stadtsprache 585FORSTER, Leonard: He1mstedter Stammbücher /Baltimore 332, WolfenbütteIlSt. Johannis,Grabmal 766FÖRSTERLlNG, Reinhard: WolfenbüUeIlHerberge zur Heimat 787FREIST, Wemer: Wege/Großes Bruch 317, Schöningen 733FRIEDRICHS, Christopher R.: Deutsche Schulen 339FROTSCHER, Gerhard: T. Heshusen 831FUCHTEL, P[aul]: Chronik Bs. Geschichtsverein 900FUHSE, Franz: Klein Vahlberg/Galgenberg 80, Braunschweig/Tischlergesellen 565,-/Neustadtrathaus 624, Rezension 566FÜLLNER, Gustav: Spartakisten-Herrschaft 185, A. L. von Rochau 240GÄHLERT, Klaus-Ulrich: Christian Tunica/Werkverzeichnis 406GARZMANN, Manfred R. w.: Braunschweig/Rechte 534, J. Leuschner (Nachruf) 852, Th.Vogelsang (Nachruf) 888, Rezensionen 73, 191,436,519GAUERT, Adolf: Halberstädter Wildbannbezirk 33GAUS, Heinrich: Bs. Staatspost 321GEBAUER, Johannes Heinrich: Braunschweiger Volkslied 1605 472GEISSLER, Heinrich: s. Maietta, Pietro 24GERKENS, Gerhard: Herzog Anton Ulrich/Politisches Testament 140, -/Balleudichtungen360GERLACH, Ingeborg: E. We1ck 381GIESCHEN, Karin: Rezension 513GLÜMER, Hans von: Braunschweiger Söldnertruppen 1599-1615 256GOETTING, Hans: Gebeine Heinrichs des Löwen 115, Entlaufene Liten 192, J. Ch. Harenberg343, Chronik/Clus 448, Clus 638, Reichsstift Gandersheim 651, Vorsfelde/Wappen750GOSE BRUCH, Martin: Braunschweig/Löwenstein, Inschriften 584, s. König Joseph ... 800GRIESER, Rudolf: Leibniz und Theophanu 94GRONE, Agnes von: Westerbrak/Skine 753


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80233GRUMBKOW, Jochen von: Braunschweig/Grabmal Heinrichs des Löwen 595GUNDLER, Bettina: Berufsschule/Weimarer Republik 348HAASE, Carl: Jahresberichte/Höhere Schulen 346HABEKOST, Johannes: F1achstöckhcim 646HAGEN, Rolf: F. Thöne (Nachruf) 883, s. Möller, Hans-Herbert 881HÄGERMANN, Dieter: Heinrich der Löwe und Bremen 111HAHNE, Otto: Asche von Cramm 450, Volzum 748, F. Brackelbusch 807, Chronik Bs. Geschichtsverein900, Rezensionen 38,316,322,470,503,547,730,874HAHNEMANN, Hans: Kräuterdoktor F. Lampe 252, W. de la Tour 885HÄNSELMANN, Ludwig: Herzog Rudolf August 142, Herzog Friedrich Wilhelm und E. 01-fermann 170HARKSEN, Julie: Zerbster Fayncefabrik 410HÄRTEL, Hc\mar: Mittelalterliche Handschriften 59, L. Borchdorp 80S, Rezension 605HÄRTlNG, Michael: Braunschweiger Plenarmissalien 442HARTWIEG, Wilhelm: Diadem/Herzogin Viktoria Luise 184, Wahlrecht 239HASSF.BRAUK, Gustav: Herzog Heinrich der Jüngere 120, Herzog Julius 123, Herzog HeinrichJulius 127, Herzog Friedrich Ulrich 129HEATHCOTE, Gisela: F. Gerstäcker 823HEEPE, Johann: Braunschweig/ Altarpfründen 606HEFFTER Heinrich: W. Herse (Nachruf) 830, s. König, Joseph ... 800HEINEMANN, Reinhard: Bs. Gerichtswesen 19. Jh. 203, Bs. Criminalgesetzbuch 204, Advokatenkammer205, Wolfenbütte1lStadtgericht 783, -I Amtsgericht 784HELLFAIER, Detlev: H. Goetting/Schriftenverzeichnis 17, Braunschweiger Rat 550HENSCHKE, Ekkehard: Kommunionverwaltung/Oberharz 298HENZE, Ingrid: I1elmstedt/Grabsteine 675, -/Ernst von Schaumburg 679HERBST, Hermann: Niedersächsische Geschichtsschreibung 54, Gandersheim/Bibliothek653HERRMANN, Ulrich: J. H. Campe 344, Schuldirektorium 1786-1790 345, E. Ch. Trapp886HERSE, Wilhe1m: K. Steinacker/Veröffentlichungen 23, G. E. Lessing/L. T. Spittler 365,Rezension 388,797HEUER, Helmut: Braunschweig-Wolfenbütte1lBeziehungen zu England 328, Amerikabild/vonRiedesel871HEUSINGER, Christian von: Rezension 386HILLEBRAND, Wemer: Gesandten- und Agentenwesen 154HINZ, Gerhard: Parkanlagen Lucklum und Destedt 706HOFFMANN, Birgit: Auflösung Königreich Westfalen 171HOFFMANN, Dietrich: Reisen/Harzer Berg- und Hüttenleute 300HOFMEISTER, H[ermann]: HelmstedtiMedizinische Fakultät 687HUCKER, Bernd Ulrich: Till Eulenspiegel 467, Frühe Industrien 501IssLEIB, S[imon]: Philipp von Hessen und Zeitgenossen 121JACOBS, G[ustav]: Braunschweiger Messen 568JACOBS, Urse1marie: Alter Wik 308JARCK, Horst-Rüdiger: J. König (Nachruf) 842, H. P. Runte (Nachruf) 872, Chronik Bs.Geschichtsverein 900, Rezensionen und Anzeigen (Red.) 4, Rezensionen 429,489


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684234 Mechthild WisweJESSE, Wilhelm: Brakteaten/Heinrich der Löwe 324, Zweiter Brakteatenfund/Mödesse325, Braunschwcig/Münzprägungen 572, Rezension 323JORDAN, Kar!: Weidegrenzen/Harzrand 288, Mattierzo1l713JUNG, Evi s. Krüger Kersten 198JUNG, Otmar: Novemberrevolution/Fürstenentcignung 186JÜNKE, Wolfgang: Braunschweig/J. Kopmann 615KAUSCH, Karl-Heinz: Helmstedt/Meibom 693KELSCH, Wolfgang: Literatursatire/G. W. Sacer 359, Freimaurer G. E. Lessing 363, Wolfenbüttel/Renaissance764, -/E. Holwein 770, -/ Antoinettenruh 771, -/Bürgerhaus/Wanddekoration 773, L. von Klcnze 838KEUNECKE, Susanne: s. Kreunecke 254KIEKENAP, Bernhard: Herzog Wilhe1m und Oels 180KINTZINGER, Martin: Graduierte/IS. und 16. Jh. 196KITTEL, Ingeborg: Herzogtum Braunschweig/Mohren 796KLEINAU, Hermann: Gebietsentwicklung Land Braunschweig 36, Karte des Landes Braunschweig42, Hist. Ortsverzeichnis 43, Archidiakonats-Verzeichnis 440, Runstedt 725,Schöppenstedt 736, Seesen 737,738,739, H. Jasper 835KLEINERT, Rudolf und Erika: A. Kock/W. Raabe 380KNOBELSDORFF-BRENKENIIOFF, Benno von: Gefecht bei Ölper 1761 261KÖNIG, Eva-Maria: G. E. Lessing privat 367KÖNIG, Joseph: Siegclbuch/Marienberg 62, Kommunales Siegel- und Wappenwesen 68,69, Nachrufe und Würdigungen: G. Eckert 816, L. Fiesel818, F. Gruhne 826, H. Heffter829, H. Kleinau 837, F. A. Knost 839,840, K. Meyer 856, rJ.] H. Mitgau 857, W.Pleister 865, H.-J. Querfurth 866, U. Schelm-Spangenberg 876, Ch. Wilczek 890,Chronik Bs. Geschichtsverein 900, und Heinrich Heffter und Martin Gosebruch: M.Asche 800KOPPMANN, Kar!: Prinzessin Elisabeth von Dänemark 126KRAM ER, Otto: Feldzug/Germanikus 82, Varusschlacht 83, Rezensionen 75,85,86KRASCHEWSKI, Hans-Joachim: Bergbau auf Blei 294, H. Cramer von Clausbruch 310KRETSCHMER, Hildegard und (J.) Herrnann Mitgau: Feldpostbriefe A. Rudert 1870/71271KREUNECKE, Susanne, richtig: Keunecke, Susanne: Geistig Behinderte 254KRIEGER, Heinz-Bruno: Königslutter/Landfahrer 795, -/ Amtmannsfamilien 798KRONENBERG, Kurt: Gandersheim 648, -/Frauenhaus 652, Goslar/Stapelhof 663KRÜGER, Kersten und Evi JUNG: Staatsbildung 16. Jh. 198KUESSNER, Dietrich: Ev. Pfarrer/Deutsche Volkspartei 243KÜHLHORN, Erhard: Wüstungen/Fürstenberg/Weser 281KÜHN, Joachim: Gentz, Metternich, Herzog Karl 11. 175, Verschwörung Gräfin Görtz­Wrisberg 176, Herzog Karl 11. und Napoleon III. 177KUMM, August: Lias und Dogger 32LANE, Frank P.: J. Bugenhagen 213LANGE, Karl: Herzog Wilhclm/Legitimisten 179, -/Revolution 181, Braunschweig/Reichsland? 183, Alldeutscher Verband 242LANGE, Ulrich: Landtagsausschüsse 16. Jh. 199LEERHOFF, Heiko: Rezension 757LEHMANN, Paul: Helmstedt/Dichterkrönung 690LEHMANN, Rudolf: K. Th. Ottmer 393


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 235LENT, Dieter: Studentenporträtalbum mit F. Hecker 330, Volkslied 1484 471, W. Busch808, Rezensionen 29,31,72,74,88,135,189,210,221,222,223,244,378,456,497,558,559,560,561,631,654,662,672,742,786LEUSCHNER, Jörg: Rezension 228LEWIN, Leonid: Herzog Anton Ulrich der Jüngere 148, H. von Münchhausen 862LIPPELT, Christian: Rezension 702LIPPELT, Hans: Inquilinen 216LOMMATZSCH, Herbert: Bergschule 347, A. F. von Veltheim 887LÖSCH, Niels C.: "Erbgesundheit" Herzog Heinrichs des Löwen 113LUCKHARDT, Jochen: Rezensionen 124,657LUDEWIG, Hans-Ulrich: Forschungen NS-Zeit 187, Rezenzionen 190,209,220,303,495,555,644,756,822, s. Pollmann, Birgit 279MACK, Heinrich: Briefe E. von Meiers an seinen Bruder 71, Herzog Friedrich Wilhe1m165, Finanzielle Ausbeutung 168, G. Rittmeyer 1848/1849269, StadtbraunschweigerGeschichtsforschung 515, Braunschweig/ Anfänge 523, -/Ottonisches Recht 533,Stadtbs. /H. Brabant 548, J. A. Leisewitz 847, Ch. Lippe 853, J. F. J. Topp 884, Rezensionen164, 173,873MAGER, Inge: M. Chemnitz/Testament 451, -/Amtsverständnis 452MAlETTA, Pietro und Heinrich GEISSLER: Bibliographie F. Thöne 24MARNETTE-KüHL, Beatrice: Rezensionen 67,391,434,435,592MASSBERG, Karl: Nienstedt 714, Wolfenbütte1lFlur 788, Rezension 667MATTHEE, Kerstin: Braunschweig/Berufsstruktur 569MATTHES, Dieter: Primogeniturvertrag 1535 119, Goethe/Helmstedt 373MAYER, Helmut: Herzog Christian der Jüngere 130MEIBEYER, Wolfgang: Braunschweig/Siedlungsgeograhie 527, -/Hagen 532, -/Bevölkerung,Mitte 18. Jh. 630, Rezensionen 280,476,488,492,499MEIER, Heinrich: Bürgersöhne 331, Braunschweigl Anfänge 524MEIER, Paul Jonas: Prozeß Herzog Heinrichs des Löwen 110, J. Spinnrad 397, B. Ch.Francken 402, Braunschweigl Anfänge 522, Wolfenbüttc1lGeschichte 754, Ch. F.Krull 845, Rezensionen 106,387, 389,697,698MEIER, Rudolf: Pröpste/Braunschweig S1. B1asius und St. Cyriacus 609, Rezensionen462,626,701MENTZF.L, Fred: Schwarzes Corps 267MERBACH, Paul Alfred: G. E. Lessing/Nachwelt 369, G. Wiedebein 423MEUSCH, [Hans]: Rezension 564MEYEN, Fritz: Braunschweig, Collegium Carolinum/Bibliothek 580, -/Bibliothekare 581,J. F. W. Jerusalem 836MEYER, G(eorg): Rezensionen 458,496,655MEYER, Karl: Tauschschriften 6, Nachträge/Tauschschriftcn 7-11MILDE, Wolfgang: Maria-Magdalena-Szene 353, Wolfenbüttc1lBibliothek 778, K. Lachmann846, H. Butzmann 70 Jahre 809, H. Butzmann (Nachruf) 810, Rezensionen 44,361 und Hans Wiswe: Pestrezepte 248MITGAU, (Johannes) Hermann: H. von Reck 266, A. Lafontaine 375, Braunschweigl Achtermann635, Gandcrsheim/Familien 793, von Mallinckrodt 854,855, s. Kretschmer,Hildegard 271MITGLIEDERVERZEICHNISSE 895MLYNEK, Klaus: Rezensionen 226,728


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684236 Mechthild WisweMODER HACK, Richard: Königsurkunde Ottos III. 46, Tausendjähriges Braunschweig 521,Nachrufe: H. Goetting 825, W. Spieß 878, H. Wiswe 893, Chronik Bs. Geschichtsverein900, Gründung Bs. Geschichtsverein 903, Rezension 622MOHRMANN, Wolf-Dieter: Herzöge Heinrich der Jüngere und Julius 122, WolfenbüttellStadtgeschichte 755, -/E Chiaramella 758,759MÖLLER, Hans-Herbert und Rolf HAGEN: K. Steinacker 100 Jahre 881MosER, Hans Joachim: Rezension 602MÜHE, Adolf: Dankelsheim 640MÜLLER, Erich: Sächsische Bistümer 438MÜLLER, Theodor: Braunschweig/Kadetten-Institut 272, Eisenerzbergbau 305, Campen/"Alte Wik" 307, Handelsplatz 309, J. Ch. Harenberg 342, Braunschweig/ Atlas 512-/Technische Universität 577, -/Geographie, Collegium Carolinum 579, Harzburg/Gastsstätte Juliushall666, O. Hahne (Nachruf) 828, Chronik Bs. Geschichtsverein 900MÜLLER, Wilhelm: Herzog Karl Wilhe1m Ferdinand 1792 und 1806 265MÜNcH, Ingrid: Herzogin Philippine Charlotte 152MUNDHENKE, Herbert: Bs. Kreisverfassung 1814-1884201NACHRICHTEN/Bs. Geschichtsverein 901NASS, Klaus: Braunschweig/St. Ägidicn, Reliquienfund und Äbtesiegcl611, Rezension 48NEHLSEN, Eberhard: Plessner Streit 473NEITZERT, Dieter: Braunschweig/Elementarunterricht 582NEUBACH, Helmut: Westpreußische Reichstagsabgeordnete 238NEUBECKER, Ottfried: Bs. Landesfarben 63NEUKIRCH, Dieter: Th. Müller (Nachruf) 860NEUMANN, Christa: Bs. Bibliographie 1NEU MANN, Peter: Braunschweig/Bombenziel 557NICKLAS, Thomas: L. von Schwendi 295NIEBOUR, M[inna): J. A. Leisewitz 848NIQUET, Franz: Bodenforschung 76, Runstedt 724, Rezension 79NIX, Matthias: H. Bote/Lieder Hildesheimcr Stiftsfehde 357,358NOWOTHNIG, Walter: Königskrug/Harz 703OERTEL, Hermann: Abendmahlsbilder 399,400, N. Poussin/Steterburg 403, Bibelwerk455, Berklingen/Schnitzaltar SOS, Helmstedt/St. Stephani 671, Riddagshausen/Bilderzyklus722OHAINSKI, Uwe: Klosterordnung 1573 446OHNESORGE, Klaus-Walther: WolfenbütteIlBevölkerungsentwicklung 785OHNSORGE, Werner: Theophanu 91,93, Schreiben für Kaiser Heinrich III. 102OPPITZ, Ulrich-Dieter: Rechtstexte 55OTTE, Wulf: Bs. Kulturverband 329, Homburger Synagoge 460PAECKELMANN, Kurt: WolfenbütteIlThomaeweg 774PAHL, Karl-Heinz: Mundarten um Braunschweig 350PATZE, Hans: Braunschweig/Frömmigkeit 604PAULIN, Roger: (J. J.) Eschenburg/ deutsches Trauerspiel 370PENNERS, Theodor: Prinzessin [Charlotte) Christine [Sophie) 145, BevölkerunsgeschichtlicheProbleme 794PERST, OUo: Kaisertochter Sophie (975-1039) 95, Gandersheim/Göß 649


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80237PIEKAREK, Roderich: Braunschweiger Ablaßbriefe 607PINI, Paul: D. Pini 864PIPER, Jette: Konservenarbeiterinnen 218PISCHKE, Gudrun: Rezensionen 107, 544PITZ, Ernst: Karte Land Braunschweig 41, Geschichtliche Landesforschung/Südost-Niedersachsen70POLLMANN, Birgit: Lehrerinnen 217, Frauen/Politik 241, Wirtschaftliche Entwicklung seitMitte 19. Jh. 278, Braunschweig/Sozio-ökonomischer Wandel 537, -/SozialdemokratischeKommunalpolitik 553, und Hans-Ulrich LUDEWIG: Nationalsozialistische Wirtschaftspolitik279POLLMANN, Klaus Erich: Rezensionen 208,236,246PUHLE, Matthias: Braunschweig/Verhansung 546, Rezensionen 775,776QUERFURTH, Hans-J ürgen: Braunschweig/Nordseegebiete 530RAABE, Christiane: MarientaIl Ähte 710RAHN, Kerstin: Braunschweig/L. Kubbeling 636RANKE, Hartmut: Rezension 782RASCHE, WilIi: Hcrzog Heinrich der Löwe 112RAuLs, Wilhelm: Deensen 641, J. H. Campe 811REICHE, Willi: B. Reich 869,870REIFENsTEIN, Wolfram: Hugenotten 454, Rezension 539REZENSION (ohne Verfasserangabe): 799RICHTER, Walter: He1mstedtl Akademische Orden 684RIEcKENBERG, Jürgen: Königsstraße Werla-Magdeburg 313RIMPAU, Hans Helmuth: Lucklumer Mühlen 707RIPPEL, Johann Karl: Korrespondenzmethode 285RÖHR, Heinz: Ampleber Kuhle 502, Königslutter ILindenberg 704RÖMER, Christof: Rezensionen 340,341,433,459,507,603,711ROSE, Karl: Schöningen/Nachrichtcr 735ROST, FaIco: Veltheim/Ohe/Kirche 746ROTHER, Bernd: Rezension 188RÖTTlNG, Hartmut: Braunschweig/Grabungen 529ROTZ, Rhiman A.: Brunswick uprising 1374545RUSTENBACH, Robert: Amelungsborn 500RÜTH, Ingeborg: Landfriede 14. Jh. 194SAALFELD, Diedrich: Frau/Nordwestdeutsche Landwirtschaft 290SANDER, Julie: Blankenburg/Industrie-Töchterschule 510SANDFUCHS, Uwe: Lehrerfortbildung 333, Volksschullehrerausbildung 334, Reseminarisierung336SAUERMILCH, Curt: Holzminden/Keramik 311SCHAPER, Hans: G. E. Lessings Möbelkäufe 368SCHEEL, Günter: WolfenbütteIlG. W. Leibniz 779, Chronik Bs. Geschichtsverein 900SCHIECKEL, Harald: He1mstedtlCarpzov 691SCHILDT, Gerhard: Soziale Frage 1830-1865214, Rezension 174SCHILLEMEIT, Rosemarie: W. Raabe/Braunschweig 379SCHMID, Ewa (zuvor Warmuth): Bs. Bibliographie 1


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684238 Mechthild WisweSCHMID, Joachim: Rezensionen 215,227,230,335,338,540,543,556,600,715,716,745,747SCHMIDT, Burkhard: Herzogsprozeß 209SCHMIDT, Gundula: Bs. Bibliographie 1SCHMIDT, Ludwig: Römische Angriffskriege 81, Legionsadler 84SCHMIDT, Tilmann: Braunschweig/Grablege Herwg Heinrichs des Löwen 594SCHMIDT, WilheIm: Bs. Landtag 1768-1770200SCHNACK, Ingeborg: St. A. Winkelmann 892SCHNATH, Georg: Überwältigung Braunschweig-Wolfenbüttels 139SCHNEIDER, Franz: Helmstedt/Universität 680SCHNEIDER, Heinrich: Herzog Karl Wilhelm Ferdinand 157, G. E. Lessing/Ehepaar Reiske366SCHNEID MÜLLER, Bemd: Braunschweig/St. Aegidien 610, Rezension 383SCHOLZ, Hans-Jürgen: Braunschweig/Nettclbecksche Brauerei 625SCHORMANN, Gerhard: Strafrecht~pflege 1569-1633202SCHRADER, Erich: Gesandter/J. W. von Goethes Werther 374, E. Schrader 90 Jahre/N. N.877SCHRADER, WilheIm: Veröffentlichungen K. Steinacker 22SCHREIBER, Albert: Herwg Christian der Jüngere 258SCHRIFTEN P. J. Meier 19SCHRIFTENVERZEICHNIS Th. Müller 20SCHÜDDEKOPF, C(arl): C. Neuber 420SCHULTZ, Hans-Adolf: Helmstedt/St. Ludgeri 669, Burg Lichtenberg 705, Burg Warberg751, und Otto STELZER: Braunschweig/St. Jacob 525SCHULZE, Hans: Juden/WolfenbütteI461, S. M. Ehrenberg 817SCHUMANN, Sabine: Erbprinz Julius 1567275, J. Mynsinger von Frundeck 863SCHÜTTE, Rudolf-Alexander: Rezensionen 384,404,777,780,781SCHWANDT-NEUMANN, Christa: Bs. Bibliographie 1SCHWARZ(-MACKENSEN), Gesine: Braunschweig/Blasiusdom 598, Rezensionen 77,125,732, und Ulrich SCHWARZ: Braunschweig/Blasiusstift 593SCHWARZ, Brigide: Hannoveraner in Braunschweig 444, Rezension 659SCHWARZ, Ulrich: Lehen Herzöge v. Braunschweig-Grubenhagen 51, L. Quirre 867, Rezensionenund Anzeigen (Red.): 5, Rezensionen: 27,45,49,195,276,291,583,591,608, s. Schwarz-Mackcnsen Gesine: 593SEELEKE, Kurt: P. Francke 390, K. Steinacker 70 Jahre 879, Rezension 411SEGRAIS Rene le Juge de: Prinzessin [Charlotte Christine Sophie) 146SEIFERT, Hermann: L. Cranach/Belagerung Wolfenbüttel 769SELLE, Kurt: BurschenschaftIer 178SIEVERS, Heinrich: WolfenbüttellOrgcl Schloßkapclle 412SMEDT, Oskar de: W. de Raet 868SPIES, Gerd: B. Bilzer (Nachruf) 803SPIESS, Wemer: Braunschweig/Wik ... 526, Braunschweiger Revolution 1614552, Braunschweig/Honoratiorentum628, K. Steinacker (Nachruf) 880, Rezensionen 430,587,792SPRECKELMEYER, Goswin: Rezensionen lOS, 109,437STAATS, Walter: Braunschweig/Wohlfahrtsdienst 542STARKE, Heinz-Dieter: Pfalzgrafen von Sachsen 103


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Inhaltsverzeichnis <strong>Jahrbuch</strong> Bd. 1 bis 80 239STEINACKER, Karl: Revolutionsgespräche 158, Italienische Studienfahrt 327, GraphischeKünste 398, H. Brandes 405, Braunschweig/Kemnaten 588, -/Dekorationskunst 589,Stift Gandersheim 650, Salzdahlum/Schloß 726, Rezensionen 138, 172, 395, 590,621,806SIHNBARTH, Scbastian: Rezension 245STELZER, Otto: s. Hans-Adolf Schultz 525STERN, Selma: Pressefreiheit/Französische Revolution 427STRAUSS, Ulrike: Braunschweig/Heinrich der Löwe 596, Ch. A. von Holstein-Norburg832, Rezensionen 249,250,392,516,517,574,575,586STUDTMANN, Joachim: Streitschrift 57, Regenstein-Blankenburgische Musterungsrollen257, He1mstedt/G. Th. Meier 694SÜHRIG, Hartmut: Volkskalender 468, Braunschweig/Widersprechung (1590) 551TETZNER, F[ranz): Polabisches Wörterbuch 351THÖNE, Friedrich: Wolfenbütte1lHerzog Julius 760, -/H. Vredeman de Vries 761, -/Spätrenaissance763TIELEMANN, Marie: Herzog Philipp Sigismund 128TIGGELER, Steffen: Rezension 417TIMME, Fritz: Braunschweig/Hagen 531, -/Innerstädtisches Wachstum 620 -/Gewandhaus623, Rezensionen 50,108,212,518,520,549,562TRAUPE, KarI: Kriegseinsatz 1944274UDOlPH, Jürgen: Namenforschung 474UHDF., Heinrich: Hildesheim-Mainz/Diözesangrenze 439VEDDELER, Peter: Bs. Leopardenwappen 64, Wappen Herzog Ernst Augusts 66VERSTORBENE Mitglieder 897VOGES, Herrnann: Allgemeine Landesvermessung 40, Prinz Friedrich Wilhelm von Braunschweig166, Bs. Thronkrisis 167, Briefe (w. A.) Eschenburgs 163, Valmy 1792264,Rezensionen 13,14,26,134,137,260,268,270,273,289,292,304,318, 349, 438,475,478,479,491,493,494,498,506,509,511,563,632,639,643,647,656,664,665,696,700,729,731,734,741,834VOGES, Theodor: Vorgeschichtliche Siedelungen 78VOGTHERR, Thomas: Braunschweig/Verfestungen 535, -/R. Peraudi 613, Rezensionen 52,514VOLKMANN, Rolf: Marienta1lFlüchtiingslager 229, He1mstedt/ehemalige Universitätsbibliothek689VOllMER, Bernhard: Gefecht bei B1eckenstedt 255VORSTAND Bs. Geschichtsverein 898, Irene Berg/Dank 801, Irene Berg. (Nachruf) 802, H.Goetting/Dank 824, J. König/Dank 841, G. Scheel/Dank 875WARMUTH, Ewa (SCHMID): Bs. Bibliographie 1WEBER, Hans-Oskar: E von Holstein 833WEBER, KarI-Klaus: Generalstaaten und Braunschweig 132WEHKING, Sabine und Christine WUlF: Mariental/lnschriften 712WEHRMANN, M[artin]: Herzogin Anna zu Braunschweig-Lüneburg 118WElSS, Hermann E: Novalis 376WEITKAMP, Sibylle: Bs. Bibliographie 1


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684240 Mechthild WisweWIESNER, Johannes: Handelsgerichtsbarkeit 206WILLECKE, Raimund: Harzer Bergrecht 297WISWE, Hans: Grundherrschaft/Mittelalter 193, Grangien 282, Goldene Aue 283, Salzwerke/Salzdahlum306, TiII Eulenspiegel 465, 466, Kochbuch 481, Nachlese/Kochbuch482, Hc\mstedt/Chronik 668, Chronik Bs. Geschichtsverein 900, Rezension 47,s. MILDE, Wolfgang 248WISWE, Mechthild: Bibliographie H. Wiswe 25, Einbrecherbande 469, Schwarzfärberezept484, WolfenbütteIlStraßen- und flurnamen 789, Rezensionen 293,302,354,385,394,407,487,567WOLFF, Heinz: Braunschweig/Bastionärbefestigung 618WULF, Christi ne s. WEHKING, Sabine 712ZADDACH-BuCHMEIER, Frank: Schloß Bevern 508ZAHLTEN, Johannes: Rezension 382ZELLE, Carsten: Französische Revolution 159ZIEGLER, Heinz: Braunschweig/Maße und Gewichte 60, Niedersachsen/Getreidemaße 61ZIELSKE, HaraId: K. E. Ackermann 421ZIMMERMANN, Gottfried: Riddagshausen/Weihe Klosterkirche 718, -/ Äbte 719, -/Chronicon,H. Meibom 720, -/J. G. J. BaIlenstedts Geschichte 721, -/Stadt Braunschweig723, -/Testament P. Wiendruwe 891ZIMMERMANN, Helmut: Rezension 617ZIMMERMANN, Paul: M. Merian/Topographie 35, Geburtstagsfeier Herzog August Wilhelms143, Abt Jerusalem 153, J. A. Ebert 160, Herzog Kar! Wilhelm Ferdinand überFriedrich den Großen 161, Braunschweig unter Westfälischer Regierung 169, HerzogKar! [I.]/Subsidienvertrag 1761 262, Kleine Goethe-Beiträge 371, J. W. Goethe/E.Th. Langer 372, M. Prätorius 414, Herzog Ferdinand Albrecht I./Theater Bevern 418,Helmstedt/Universität 681, K. D. von Dehn 815, F. A. Hackmann 827, J. A. Leisewitz849,850,851, Nachruf auf 894ZÖLLNER, Christian W.: Braunschweig/Kommunistische Jugendbewegung 541, -/Wahlen554ZÖLLNER, Dieter: Kant-Hochschule 337


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Bibliographie zur Braunschweigischen<strong>Landesgeschichte</strong> 1999 - mit NachträgenBerücksichtigt auch Literatur der 1978 zum Regierungsbezirk Braunschweighinzugekommenen Kreise in Auswahlbearbeitet vonEwa SchmidAllgemeines, Landeskunde1. Abenteuer, Natur, Spekulation. Goethe und der Harz. Hg. v. Christian JURANEK. Hallean der Saale: Stekovics 1999. 304 S., Abb. (Edition Schloß Wemigerode 2).2. AHLERS, Rolf: Die Aue. Ein Fluß ohne Quelle und ohne Mündung. Wendeburg: UweKrebs 1999. 32 S., Abb. (Wendeburger Heimatkunde 13).3. BRUHN, Annegret, Martin SCHWAB: Wege zur Schule von heute. Neumünster: Wachholtz1999. 180 S.4. DANDYK, Gerhard: Ein Kinderzelt1ager, wie jedes Andere?! Das Asselager. In: Heimatbuchf. d. Landkr. Wolfenbüttel2000. [1999]. S. 28-35, Abb.5. DENEcKE, Dietrich: Bibliographie zur Geschichte und Landeskunde von Göttingenund Südniedersachsen für das Jahr 1998 . In: Göttinger Jb. Bd. 47. 1999. S. 245-260.6. ENGBRODT, Anja: Schlösser und Herrensitze im Braunschweiger Land. In: Berichte z.Denkmalpflege in Nds. Jg. 19. 1999. S. 32-34,6 Abb.7. FRICKE, Uwe: Ein neuer Plan der Baumannshöhle in Rübeland. In: Unser Harz. Jg.47.1999. S. 13-17,3 Abb.8. FRICKE, Uwe, Friedhart KNOLLE: Naturpark Harz. Die Rübeländer Tropfsteinhöhlen.1. Aufl. Goslar: Schadach 1999. 80 S., Abb.9. FUCHS, Oliver: Dynamisierung der zentralen Orte in Niedersachsen - ein Zukunftskonzept.In: Neues Archiv f. Nds. 1. 1999. S. 13-27.[Braunschweig-Bezug]10. FÜRST, Dietrich: Ökologisch orientiertes Regionalmanagement im Landkreis Goslar.1. Auf!. Sinzheim: Pro-Universitate-Verl. 1999. 110 S., Abb. (Wiss. Schriften: Raumplanung).11. GARVENS, Fritz: Geschichten aus alter und neuer Zeit. Thedinghausen: Samtgemeinde1999.94 S., Abb. (Schriftenreihe d. Heimatvereins d. Samtgemeinde Thedinghausen4).


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684242 EwaSchmid12. Gifborn. Wir haben viele schöne Seiten. (Horst SCHUBERT, Frank HITzscHKE). Hg.:Stadt Gifborn. 1. Auf). Gifborn: Voigt 1999. 151 S., Abb.13. GROSSMANN, Georg Ulrich: Hannover und Südniedersachsen. Geschichte, Kunst undLandschaft zwischen Harz und Weser; Braunschweig, Hildesheim, Goslar, Göttingenund Hameln. Köln: Dumont 1999. 344 S., Abb. (DuMont Kunst-Reiseführer).14. HAGER, Uwe: Inhaltsverzeichnis der Kreiskalender Gifborn-Isenhagen 1926-1999.Gifborn 1999. 206 S. (Materialien z. Archivarbeit 2).15. HERLITZE, Günther: Wandern im Harz. 71 Wanderungen durch das nördlichste deutscheMittelgebirge. Der offizielle Wanderführer des Harzklubs e. V. 2. Auf). Wernigerode:Schmidt 1999. 144 S., Abb., Kt. (Kleine Touristen-Reihe).16. JEEP, Rudolf: Die "Stiftung Kinderheimat Neuhaus im Solling" 1949-1999. Mit 2Abb. In: Jb. f. d. Landkr. Holzminden. Bd. 18. 2000. [1999]. S. 125-130.17. KEMPE, Stephan: Die Baumannshöhle im Harz, ihre Bedeutung für die frühe Wissenschaftsgeschichte,ihre Darstellung durch Johann Friedrich Zückert, der ArzneygelahrtheitDoctor, 1763, und was heute noch davon zu sehen ist. München: Verband d.Dt. Höhlen- und Karstforscher e. V. 1999. 55, [10] S., Abb. Kt.18. KOPITZKI, Werner: Drei neue Gotteshäuser in Peine < 1955 bis 1958>. In: Peiner Heimatkal.2000. [1999]. S. 39-44, Abb.19. KULKE, Holger: Historisches Harzer Bauwesen. Vom Lehmweller zur Schlackensteinmauer;naturräumliche Grundlagen, Herkunft, Eigenschaften und Verwendung derBaumaterialien. Beispiele aus Oausthal-Zellerfeld, Goslar, Osterode und St. Andreasberg.Oausthal-Zellerfe1d: Oberharzer Geschichts- und Museumsverein 1999. 162S.,Abb.20. Längs der Nette. Geschichte und Geschichten aus dem Ambergau; Sammelband1-3, hg. v. Sigurd BRESSEL. Bockenem: Lühmann 1999. 223 S., Abb.21. LAUB, Gerhard: Unbekannter Harz. Verborgene Höhlen zwischen Goslar und BadHarzburg. In: Unser Harz. Jg. 47.1999. S. 7-13, 7 Abb.22. LÜER, Reinhardt: Zehn Jahre Lindenblatt - 13 Jahre Geschichtsverein "Dä Born".In: Landkr. Helmstedt. Kreisbuch 2000. [1999]. S. 89-92, Abb.23. MEIBEYER, Wolfgang: Dörfer und Höfe im Kirchspiel Oesingen. Eine siedlungsgeographischeStudie zur frühen Entwicklung der mittelalterlichen Kulturlandschaft inder südlichen Lüneburger Heide. Mit einem Beitrag von Andreas WALLBRECHT. Gr.Oesingen: Harms 1999. 16 S. (Schriftenreihe d. Kreisarchivs Gifborn 17).24. MOUTON, Andre: Unverhoffte Wiederkehr aus dem Harz. Goslar: Brumby 1999. 214S.,Abb.25. MÜHE, Karl-Heinz, Joachim KÜRSCHNER: Vom Ze1tlagerplatz und Falkenheim zumFreizeit- und Bildungszentrum in der Asse. In: Heimathuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel2000. (1999]. S. 36-40, Abb.26. MUELLER VON DER HAEGEN, Anne: Region Hannover, Braunschweig. Hamburg:L-&-H-Verl. 1999.271 S., Abb. (Kulturrouten Niedersachsen 1).27. Niedersachsen. Ein Porträt. Hg. v. d. Landeszentrale f. politische Bildung. Braunschwcig1999. 296 S., Abb.


Digitale Bibliothek BraunschweigBibliographie zur Braunschweigischen <strong>Landesgeschichte</strong> 24328. Niedersächsische Landesbibliothek. Niedersächsische Bibliographie. Regionalbibliographiefür die Bundesländer Niedersachsen und Bremen. Bd. 14. Berichtsjahr 1994.Bearb. v. Siegfried HÜBNER und Ulrich BREDEN. (Hannover: Nds. Landesbibl.). Hameln:Niemeyer 1999. XXXVII, 419 S.[1. Allgemeines, Natur, Volkskunde, Freizeitgestaltung, Sport, Siedlung, Gesellschaft und Statistik,Staat und Politik, Recht, Verwaltung und Militär, Soziales und Gesundheit, Land-, Forstwirtschaft undFischerei, Wirtschaft, Kultur, Künste, Religion und Kirche, Geschichte, Landeskunde, Person, Familie.2. Verfasser- und Titelregister, Orts-, Personen- und Sachregister.]29. PANZER, Gerhard: Evakuierung der Kulturförderung in Südniedersachsen. In: NeuesArchiv f. Nds. 2. 1999. S. 51-63.[Braunschwcig-Bezug]30. PINI, Udo: Harz. Reisen mit Insider-Tips. 5., aktual. Aufl. Ostfilder: Mair 1999. 120S., Abb., Kt. (Marco Polo).31. Region Braunschweig zwischen Harz und Heide in Raum und Zeit. Ein Kultur- undwirtschaftsgeschichtlicher Überblick. Bonn-Bad Godesberg: Bernewitz 1999. (Bernewitz'scheKulturkarten).32. RIBBENS, Kees: Het onverwachte optreden van de Hitlerjugend in Zwolle. In: ZwolsHistorisch Tijdschrift. Jg. 16. 1999. S. 46-52.33. ROCKSTEDT, Gerhard: Gangloff. Der König der Harzer Wilderer. In: Unser Harz. Jg.47. 1999. S. 27-30,4 Abb.34. SCHLIEPHAKE, Hellrnut: Geschichte von Dardesheim in vier Teilen, geschrieben 1949bis 1994. Leun: Verf. 1999. Ungez. BI.[Masch.schr. vervielf.]35. SCHMIDT, Marion: Dcr Harz. Ein praktischer Reiseführer durch Deutschlands nördlichstesMittelgebirge. 3., aktual. Aufl. Wernigerode: Schmidt 1999. 264 S., Abb.36. SCHULZE, Ditmar: "Euthanasie" in Bernburg. Die Landes-Heil- und PflegeanstaltBernburg/ Anhaltische Nervenklinik in der Zeit des Nationalsozialismus. Essen:Verl. Die Blaue Eule 1999. 184 S. (Historie in der Blauen Eule 8).[Braunschweig-Bezug]37. SCHWEDT, Georg: Goethe-Orte des Harzes. Ein Reiseführer auf den Spuren des Dichtersund Geologen. C1austhal-Zellerfeld: Pieper 1999. 116 S., Abb.38. SEELIGER, Matthias: Bibliographie zur Geschichte des Landkreises Holzminden,1998, 1999 . In: Jb. f. d. Landkr. Holzminden. Bd. 18. 2000.[1999]. S. 167-174.39. Separatisten, Pietisten, Herrnhuter. Goethe und die Stillen im Lande. Ausstellung inden Franckeschen Stiftungen zu Halle vom 9. Mai bis 3. Oktober 1999. (Konzeptionder Ausstellung: Paul RAABE). Halle: Fliegenkopf-Verl. 1999.232 S., Abb. (Kataloged. Franckeschen Stiftungen zu Halle 6).[ Braunschweig-Bezug]40. STANDKE, K.-H. C.: Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Religion an der Schwellezum 21. Jahrhundert. In: Braunschw. KaI. 2000. [1999]. S. 54-62, Abb.41. UNVERHAUN, Kat ja: Der Harz in Reiseberichten des ausgehenden 18. und beginnenden19. Jahrhunderts. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 2000. [1999]. S. 157-161.42. WAHNSCHAFFE, Horst: Das Große Bruch und Drost Gcorg Wilhelm Wahnschaffe imHinblick auf die urkundliche Erwähnung des Dorfes Ueplingen durch die FamilieWahnschaffe des Dorfes Ueplingen und Umgebung. Essen: Verf. 1999. 11 S.[Braunschweig Bezug]http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig244 EwaSchmid43. WASCHKIES, Hans-Joachim: Leibniz' geologische Forschungen im Harz. In: HerbertBREGER und Friedrich NIEWÖHNER (Hg.): Leibniz und Niedersachsen. Stuttgart: Steiner1999. S. 187-210. (Studia Leibnitiana, Sonderh. 28).44. Wege in die Romanik. Reiseführer und Tourismuskarte. Spannende Reisen in einebewegte Vergangenheit. Hannover: Romanik Agentur Nds. 1999. 101 S., Abb. 1 Kt.45. WELLNER, Axel: Die Altenauer Bergchirurgen vom Ende des 18. bis in die dreißigerJahre des 19. Jahrhunderts. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 2000. [1999]. S.68-71,Abb.46. WESSEL, Günther: Harz. 1. Aufl. München: Polyglott-VerI. 1999.96 S., Abb. (Polyglott-Reiseführer613).Quellenkunde und Historische Hilfswissenschaften47. August Papen. Wolfenbüttcl. Vcrgr. Nachdr. d. Ausg. Hannover 1841. Hannover:Landesvermessung u. Geobasisinformation Niedersachsen 1999. 1 Kt. (TopographischerAtlas d. Königreichs Hannover u. Herzogtums Braunschweig 56).48. FALLUOMINI, Carla: Der sogenannte Codex Carolinus von Wolfenbüttel Codex Guelferbytanus64 Weissenburgensis. Mit besonderer Berücksichtigung der gotisch-lateinischenBlätter 255, 256, 277, 280. Wiesbaden: Harrassowitz 1999. 178 S., Abb.(Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 13).49. GÄDEKE, Nora: Hausgeschichte - Reichsgeschichte - <strong>Landesgeschichte</strong> in den Anna­[es lmperii. Die Behandlung des "Sachsenherzogs" Widukind. In: Herbert BREGERund Friedrich N IEWÖHNER (Hg.): Leibniz und Niedersachsen. Stuttgart: Steiner 1999.S. 105-125. (Studia Leibnitiana, Sonderh. 28).50. Der Harz mit Kyffhäuser. Wander- und Freizeitkarte. Mit Höhenlinien, Wanderwegen,Zeichen und Numerierung des Harzklubs e. v., Freizeitsymbolen, Planquadratenmit umfangreichem Register der wichtigsten Wanderziele und Sehenswürdigkeiten.Kartographie: Bemhard SPACHMÜLLER. 3., veränd. u. aktuaI. Aufl. Wemigerode:Schmid 1999. 1 Kt.51. HEUTGER, Nicolaus: Die Münzen und Medaillen der niedersächsischen Klöster undStifte. In: Braunschw. Heimat. Jg. 85. 3/1999. S. 18-22, Abb.52. ILIscH, Peter: Das Geld der Äbte. Die Werdener Münzprägung. In: Das Jahrtausendder Mönche. Kloster Weit Werden 799-1803. Hg. v. Jan GERCHOW. Köln: Wienand1999. S. 132-137, Abb.[ Braunschweig-Bezug]53. MEURER, Peter H.: Der Kartograph Godfried Maseop und die junge Herzog AugustBibliothek. In: Wolfenbütteler Notizen z. Buchgesch. Jg. 23. S. 79-86.54. Die Münzen der Grafschaft Blankenburg-Regenstein. Hg. v. d. Nordharzer Altertumsgesellschaft.Heinz A. BEHRENS, U. E. G. SCHROCK, Jürgen DENICKE. Jena;Quedlinburg: Bussert u. Stadcler 1999. 180 S., Abb.55. Stammbaum der Welfen. Mit ihren nächsten Verwandten. (Berb.: Heinrich Kalvelage).(Hameln: Museumsverein 1999).48 S., Abb. 1 Stammtaf.56. THON, Ekkehard: Eine Auswahl geretteter Dokumente erzählt. Papiere begleitenunser Leben. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel2000. [1999]. S. 105-110,Abb.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Bibliographie zur Braunschweigischen <strong>Landesgeschichte</strong> 24557. VEDDELER, Peter: Die Einführung eines "persönlichen" Wappens für Herzog ErnstAugust nach dem Regierungsantritt des Hauses Hannover im Herzogtum Braunschweig.In: Braunschw. Jb. f. Landcsgesch. Bd. 80.1999. S. 143-177,12 Abb.Allgemeine Geschichte in zeitlicher Reihenfolge58. THIF.MF., Hartrnut: Jagd auf Wildpferde vor 400.000 Jahren. Fundplätze aus der Zeitdes Urmenschen im Tagebau Schöningen, Landkreis Helmstedt. In:Eiszeit. Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung. Hildesheim; Stuttgart: Thorbekke1999. S. 121-136, 8 Abb.59. THIEME, Hartrnut: Neue Entdeckungen für die Urgeschichte des Menschen. Die aItpaläolithischenFundplätze im Tagebau Schöningen. In: Braunschw. Wiss. Ges. Jb.1999. [2000.] S. 17-20,1 Abb.60. GAUDZINSKI, Sabine: Ein mittelpaläolithisches Rentierjägerlager bei Salzgitter-Lebenstedt.In: Eiszeit. Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung. Hildeshcim; Stuttgart:Thorbecke 1999. S. 165-175, 10 Abb.61. DIRKS, Ulrich, Silke GREFEN-PETERS: Verborgen seit 5000 Jahren. Ausgrabung einerjungsteinzeitlichen Totenhütte bei RemIingen im Landkreis Wolfenbüttel. Oldenburg:Isensee 1999. 99 S., Abb., Kt. (Wegweiser zur Vor- u. Frühgesch. Nds. 21).62. DIRKS, Ulrich, Silke GREFEN-PETERS: Ein Totenhaus aus der Steinzeit. Nach 5000Jahren kam es wieder ans Licht. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel 2000.[1999]. S. 42-47, 2 Abb.63. REHENSTEIN, Elisabeth: Wurden sächsische Stämme im Zuge der ChristianisierungMitteleuropas im "Vaddernloch" bei OHRUM getauft? In: Heimatbuch f. d. Landkr.Wolfenbüttel2000. [1999]. S. 123-129, Abb.64. LEIBER, Christian: Eine Siedlung der jüngeren Römischen Kaiserzeit bei Hehlen. Mit3 Abb. In: Jb. f. d. Landkr. Holzminden. Bd. 18.2000. [1999]. S. 11-16.65. MUTHESIUS, Anna: The Role of Byzantine Silks in the Ottonian Empire. In: Byzanzund das Abendland im 10. und 11. Jahrhundert, hg. v. Evangclos KONSTANTINOU.Köln/Weimar/Wien: Böhlau 1997. S. 301-317.66. EICKHOFF, Ekkehard: Kaiser Otto 111. Die erste Jahrtausendwende und die EntfaltungEuropas. Stuttgart: Klett-Cotta 1999.482 S., Abb.67. FROMMER, Hansjörg: AdcIheid als Heilige. In: Adelheid. Kaiserin und Heilige 931 bis999. Karlsruhe: INFO 1999. S. 174-184, Abb.68. BRÜNING, Rainer: Urkunden für die Kaiserin. In: Adelheid. Kaiserin und Heilige 931bis 999. Karlsruhe: INFO 1999. S. 168-173, Abb.69. LOFFL-HAAG, Elisabeth: Non scolae sed vitae diseimus. In: Adelheid. Kaiserin undHeilige 931 bis 999. Karlsruhe: INFO 1999. S. 141-152, Abb.70. FROMMER, Hansjörg: Magdeburg, Otto 1., Edgitha und Adelheid. In: Adelheid. Kaiserinund Heilige 931 bis 999. Karlsruhe: INFO 1999. S. 129-134, Abb.71. HROCIIOVA, Vera: Der hl. Adalbert und Theophano. In: Byzanz und das Abendlandim 10. und 11. Jahrhundert, hg. v. Evangelos KONSTANTINOU. Köln/Weimar/Wien:Böhlau 1997. S. 183-196.


Digitale Bibliothek Braunschweig246 EwaSchmid72. FROMMER, Hansjörg: Adelheid und Theophanu. Zwei Kaiserinnen des 10. Jahrhunderts.In: Adelheid. Kaiserin und Heilige 931 bis 999. Karlsruhe: INFO 1999.S. 19-R6, Abb.73. LEONTIADES, Ioannes G.: Die West politik Basileios'lI. . In: Byzanz unddas Abendland im 10. und 11. Jahrhundert, hg. v. Evangelos KONSTANTINou. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 1997. S. 259-268.[Braunschweig-Bezug]74. IRMSCIIER, Johannes: Otto III. und Byzanz. In: Byzanz und das Abendland im 10. und11. Jahrhundert, hg. v. Evangelos KONSTANTINou. Köln/Weimar/Wien: Böhlau1997. S. 207-229.75. WEINFURTER, Stefan: Heinrich 11. < 1002-1024>; Herrscher am Ende der Zeiten. Regensburg:Pustet 1999. 400 S., Abb.[Braunchweig-Rezllg]76. JÖRN, Erhard, Rudolf JÖRN: Herrschernähe, Welfennähe, Adelsnähe. Frühgeschichteund Genealogie der Vorgänger der Vögte von Weida. Wieda: Verf. 1999. 169 S., Kt.(Wiedaer Hefte 617).77. Die deutschen Königspfalzen. Repertorium der Pfalzen, Königshöfe und übrigenAufenthaltsorte der Könige im deutschen Reich des Mittelalters. Bd. 4. Niedersachsen:Lfg. 1. Bardowick-Braunschweigl Anfang, bearb. v. Uta REINHARDT. Göttingen:Vandehoeck u. Ruprecht 1999. XXII, 106 S., Kt.78. GEORGI, Wolfgang: Lebensstationen eines Herzogs. Die Pilgerfahrten Heinrichs desLöwen nach Jerusalem und Santiago. In: Reisen und Wallfahren im Hohen Mittelalter.Göppingen: Gesellschaft f. staufische Gesch. 1999. S. 94-127, Abb. (Studien z.stau fischen Gesch. u. Kunst 18).79. GAETHKE, Hans-Otto: Herzog Heinrich der Löwe und die Slawen nordöstlich der unterenEibe. Frankfurt a. M.: Lang 1999. 497 S., Kt. (Kieler Werkstücke, R. A. Beitr.z. schleswig-holsteinischen u. skandinavischen Gesch. 24).80. BECHER, Matthias: Welf VI., Heinrich der Löwe und der Verfasser der Historia Welforum.In: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Konstanz:UVK 1998. S. 151-172. (Forum Suevicum 2).81. BRADLER, Günther: Welfische Ministeriale in Schwaben. In: Die Welfen. LandesgeschichtlicheAspekte ihrer Herrschaft. Konstanz: UVK 1998. S. 117-134. (ForumSuevicum. 2).[Braunschweig-Bczug]82. SCHRADER, Wemer: Gunzelin - Gründer der Stadt Peine anno 1223: Anmerkungenzu seinem Standbild. In: Peiner HeimatkaI. 2000. [1999]. S. 29-33, Abb.83. SCHNEIDMÜLLER, Bemd: Mittelalterliche Reduktion - neuzeitlicher Aufbruch. DieTerritorialisierung welfischen Adclsbewußtseins im 13. Jahrhundert und seine europäisierungdurch Leibniz. In: Herbert BREGER und Friedrich NIEWÖHNER (Hg.): Leibnizund Niedersachsen. Stuttgart: Stcincr 1999. S. 87-104, 16 Abb. (Studia Lcibnitiana.Sonderh. 28).84. HILLMER, Rolf: Heinrich der Mittlere, Herzog von Braunschweig und Lüneburg inSantiago de Compostela 1518. Norderstedt: Verf. 62 S., Abb.[Masch.schr. vcrviclf.]http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigBibliographie zur Braunschweigischen <strong>Landesgeschichte</strong> 24785. JOKISCH, Hans Christoph: Mühlhausens letzte Fehde. Ein Beitrag zur Reformationsgeschichteder Reichsstadt Mühlhausen in Thüringen. In: Mühlhäuser Beitr. 22.1999. S. 49-63, Abb.[Braunsehweig-Bezug]86. WAGNITZ, Friedrich: Der Lebensweg von Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttelbis zum Regierungsbeginn 1568. Wolfenbüttel: Yerf. 1999.55 S.[Masch. sehr. vervielf.]87. SCHLEINERT, Dirk: Die Hochzeit des Herzogs Ernst Ludwig von Pommern mit SophiaHedwig von Braunschweig-Wolfenbüttel im Jahre 1577. In: Pommern. Bd. 37. 1999.S.7-15.88. BEHRENS, Heinz A., Hartmut WEGNER: Das Ende einer Dynastie. Sonderausstellungaus Anlaß des 400. Todestages des Grafen Johann Ernst von Regenstein. Jena;Quedlinburg: Bussert u. Stade1er 1999. 134 S., Abb.89. WEBER, Karl-Klaus: Die Generalstaaten und der Braunschweiger Konflikt zu Beginndes 17. Jahrhunderts. In: Braunschw. Jb. f. Landesgesch. Bd. 80. 1999. S. 73-99.90. JURANEK, Christian: Freundschaft oder Liebe? Zur Nachgeschichte Christians vonHalberstadt. In: Chloe. Beih. zum Daphnis. Bd. 28. 1998. S. 685-752, Abb.91. BÖNING, Grit-Iris: Auf Reisen. Herzog Ferdinand Albrecht in England 1663-1664.In: Informationen u. Berichte d. Braunschw. Landesmuseums. 1. 1999. S. 11-24,Abb.92. Sophie Elisabeth, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg. In: Deutsches Literatur­Lexikon. Bd. 18. 1998. S. 325-326.93. BROHM, Ulrich: Die Handwerkspolitik Herzog Augusts des Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel.1635-1666. Zur Rolle von Fürstenstaat und Zünften im Wiederaufbaunach dem Dreißigjährigen Krieg. Stuttgart: Stein er 1999. 379 S. (GöttingerBeitr. z. Wirtschafts- u. Sozialgesch. 21).94. DEHESSELLES, Thomas: Policey, Handel und Kredit im Herzogtum Braunschweig­Wolfenbütte1 in der Frühen Neuzeit. Frankfurt a. M.: Klostermann 1999. VIII, 218 S.(Studien z. Policey u. Policeywissenschaft).95. KWAN, Elisabeth E.: Karolines Tochter Charlotte. Das kurze Leben der Kronprinzessinwar ein einziges Martyrium. In: Braunschw. KaI. 2000. [1999]. S. 69-76, Abb.96. SCHEEL, Günter: Leibniz als politischer Ratgeber des Welfenhauses. In: Herbert BRE­GER und Friedrich NIEWÖHNER (Hg.): Leibniz und Niedersachsen. Stuttgart: Steiner1999. S. 35-52. (Studia Leibnitiana, Sonderh. 28).97. BENZ, Stefan: Historiker um Gottfried Wilhelm Leibniz. In: Herbert BREGER undFriedrich NIEWÖHNER (Hg.): Leibniz und Niedersachsen. Stuttgart: Steiner 1999.S. 148-172. (Studia Leibnitiana, Sonderh. 28).98. LAUB, Gerhard: Goethes Eindrücke von der braunschweigischen Hofhaltung 1784.In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbütte12000. [1999]. S. 65-70,3 Abb.99. SPALDING, Paul: Toward a modern Torah. Moses Mendelssohns's use of a bannedbible. In: Modem Judaism. 19. 1999. S. 67-82.100. BARKER, Thomas M.: A case Study of Loyalism: Giled Church, the Battle of Benningtonan the American Revolution as a Civil War. New York: Yerf. (1999). 40 S.,[Braunschweig-Bezug]http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig248 EwaSchmid101. REHER, Eik E E: Elsfleth und der Schwarze Herzog. Zur Erinnerung an den 6. und 7.August des Jahres 1809, dem Ende des Zuges der "Schwarzen Schar" quer durchDeutschland in Eisfleth. Oldcnburg: Isensee 1999. 95 S., Abb.102. SCHUMANN, Stefanie: Das Königreich Westphalen aus der Sicht braunschweigischerBeamter . Göttingen: Verf. 1998. 149 S.[Masch.schr. verviclf.]103. ASCHOFF, Hans-Georg: Der Wiener Kongreß und die norddeutschen Staaten. In:Nds. Jb. f. Landesgesch. Bd. 71. 1999. S. 111-128.[Braunschweig-Bezug]104. SELLE, Kurt: Oppositionelle Burschenschafter aus dem Lande Braunsehweig in derZeit von 1820 bis 1848. In: Braunschw. Jb. f. Landesgesch. Bd. 80. 1999. S. 101-141,2 Abb.105. 1848. (K)eine Revolution an Weser und Leine, hg. v. Matthias SEELIGER. Bielefeld:VerI. E Regionalgesch. 1999.289 S.106. "Wenn doch dies Elend ein Ende hätte". Ein Briefwechsel aus dem Deutsch-FranzösischenKrieg 1870/71, hg. v. Isa Schikorsky. Köln; Weimar; Wien: Böhlau 1999. 186S., Abb. (Selbstzeugnisse d. Neuzeit 7).[Braunschweig-Bezug]107. SCHILDT, Gerhard: Bismarck. Der Ehrenbürger der Stadt Braunschweig im Widerstreit.Braunschweig: Öff. Bücherei 1999.72 S., Abb. (Stadtarchiv u. Öffentliche Bücherei.Kleine Schriften 34).108. MEHRKENS, Heidi: " ... als sollten alle Juden gleich abgeschlachtet und gebraten werden".Zur Rezeptionsgeschichte des Berliner Antisemitismusstreits. Braunschweig:Verf. 1999.41 S.109. MEYER, August: Hitlers Holding. Die Reichswerke "Hermann Göring". Übearb. u.aktual. Neuaufl. München; Wien: Europa-VerI1999. 508 S.110. GRAF, Johannes: Die Vertreibung und Ermordung der Braunschweiger Juden währenddes "Dritten Reichs". Neuerwerbungen des Jüdischen Museums. In: Informationenu. Berichte d. Braunschw. Landesmuseums. 2. 1999. S. 13-21, Abb.111. GERLACH, Christian: Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitikin Weißrußland 1941 bis 1944. 1 Aufl. Hamburg: Hamburger Edition1999. 1231 S.[Branschweig-Bezug]112. FOEDROWITZ, Michael: Bunkerwelten. Luftschutzanlagen in Norddeutschland. Berlin:Ch. Links Verl 1998. 221 S., Abb.[Relr. u. a. ßunkcranlagcn in ßraunschweig und Walcnsledl-Salzgitter I113. TRAUPE, Karl: Der Kriegseinsatz braunschweigiseher Schüler 1944 in den Niederlanden.In: Braunschw. Jb. f. Landesgesch. Bd. 80.1999. S. 179-193, Abb.114. REITER, Raimond: Frauen im Dritten Reich in Niedersachsen. Eine Dokumentation.Pfaffenweiler: Centaurus-Verlagsges. 1998. 189 S., Abb. (Frauen in Gesch. und Gesellschaft33).115. BAIER, Alexandra: Terror im Alltag während des "Dritten Reiches" in Oker bei Goslar:Interview mit Frau Bieritz. In: Frauenalltag im Zweiten Weltkrieg in Niedersachsen.Hg.: Raimond REITER. Hannover 1999. S. 33-49, Ahh.116. STUCKI, Bernhard: Erinnerungen an das Kriegsende. In: Landkr. Helmstedt. Kreisbuch2000. (1999). S. 111-124.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigBibliographie zur Braunschweigischen <strong>Landesgeschichte</strong> 249117. HOFFMANN, Doina: Nationalsozialismus vor Gericht. Der Klagges-Prozeß. Braunschweig:Verf. 1999. 130 S.[Masch.schr. vervielf.)118. Engagierte Demokraten. Vergangenheitspolitik in kritischer Absicht, hg. v. C1audiaFRÖHLICH, Michael KOHLSTRUCK. 1. Auf!. Münster: Westfälisches Dampfboot 1999.314 S.[Braunschweig-Bezug)119. Anfang und Ende zugleich. Der Braunschweigische Landtag 1946, hg. v. Klaus ErichPOLLMANN unter Mitwirkung von Martin GRUBERT. Braunschweig: Braunschw. Geschichtsverein1999. 344 S., Abb. (Quellen u. Forschungen z. Braunschw. Gesch. 35).120. OWCZARSKI, Rolf: Blick in die Vergangenheit 1950. In: Landkr. He1mstedt. Kreisbuch2000. [1999]. S. 125-141, Abb.121. SALDERN, Adelheid von (Hg.): Bauen und Wohnen in Niedersachsen während derfünfziger Jahre. Hannover: Hahn 1999. (Quellen u. Untersuchungen z. Gesch.Nds. nach 1945. 14).[Braunschweig-Bezug]122. ALTENHOFF-URBANIAK, Beate: Begegnung in Marienborn. In: Landkr. Helmstedt.Kreisbuch 2000. [1999). S. 107-110.123. KIEHL, Ernst: "Wo unser Brocken grüßt ins Land hinein darf keine Grenze wiedersein!" In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 2000. [1999]. S. 135-141, Abb.124. GROSCH, Peter [u. a.]: 1989/1990 - ein "stürmisches Jahr". Chronologie der Ereignisseum Benneckenstein und Hohegeiß. In: Unser Harz. Jg. 47. 1999. S. 193-196,Abb.Rechts-, Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte125. BÜSCHEN, Christian: 100 Jahre Verwaltungsrechtsprechung in Braunschweig. In: 50Jahre Verwaltungsgerichtsbarkeit in Niedersachsen. Hannover 1997. S. 15-19.126. FRÜHAUF, Wolfgang: 190 Jahre Kommunalverwaltung im Sickter Herrenhaus. Zum200. Geburtstag von Finanzdirektor Wilhelm Erdmann F10rian von Thielau. In: Heimatbuchf. d. Landkr. Wolfenbüttel2000. [1999]. S. 111-113, Abb.127. FRÜHAUF, Wolfgang, Hartrnut BLF.UMF.R, Wolfgang BUNJF.s: Liegenschaftskataster imBereich des Regierungsbezirks Braunschweig. 150 Jahre Katastergesetzgebung imehemaligen Herzogtum Braunschweig. 1. Aufl. Braunschweig: Bezirksregierung1999. 255 S., Abb. Kt.128. KRAMER, Helmut: Reader zum Fall Erna Wazinski. "Die Verordnung gegen Volksschädlingevom 5.9. 1939 war geltendes Gesetz ... ". (Wolfenbütte1: Verf. 1999).Ungez. BI., Abb.[Masch.schr. vervielf.)129. SAIPT, Heinz: Ein langer Weg zur Bildung des Landkreises Wolfenbüttel als kommunaleSelbstverwaltungskörperschaft von 1814 bis 1945. Wolfenbüttel: Verf. 562 S.,Anh.[Masch.schr. vervielf.)http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig250 EwaSchmidKirchengeschichte130. BEHR, Hans-Joachim: Franz von Waldeck, ein Bischof mit "besonderlichen lustenzum stifte Minden". In: Jb. f. Westf. Kirchengesch. Bd. 93. 1999. S. 19-37.[Braunschweig-Bezug]131. BRINGER, Stefan: Das Augustint!r-Chorherrenstift St. Maria in Riechenberg. SeineGeschichte zwischen Restitution und Säkularisation und die Seelsorgetätigkeit seinerChorherren. In: Die Diözese Hildesheim. J g. 67. 1999. S. 111-173, Abb.132. BURGHARD, Hermann: Stadt und Kloster. Die Abteistädte Werden und Helmstedt. In:Das Jahrtausend der Mönche. Kloster Welt Werden 799-1803. Hg. v. Jan GERCHOW.Köln: Wienand 1999. S. 119-126, Abb.133. GERCHOW, Jan: KlosterWelt Werden. In: Das Jahrtausend der Mönche. Kloster WeltWerden 799-1803. Hg. v. Jan GERCHOW. Köln: Wienand 1999. S. 19-28.134. OHAINSKI, Uwe: Die zweite Braunschweig-Wolfenbüttelsche Klosterordnung vom 9.Januar 1573. In: Braunschw. Jb. f. Landcsgesch. Bd. 80.1999. S. 55-71.135. OllE, Hans: Kirchliche Arrnenpflege in norddeut


Digitale Bibliothek BraunschweigBibliographie zur Braunschweigischen <strong>Landesgeschichte</strong> 251145. WALLMANN, Peter: Kloster und Reform. Die Abtei Werden in der Bursfelder Kongregation.In: Das Jahrtausend der Mönche. Kloster Welt Werden 799-1803. Hg. v. JanGERCHOW. Köln: Wienand 1999. S. 88-96, Abb.Wirtschafts- und VerkehrsgeschichteBergbau146. BALCK, Friedrich: Wasserkraftmaschinen für den Bergbau im Harz. Oausthal-Zellerfeld:Papierflieger 1999. 278 S.147. BÖRNER, Karl-Heinz: Silberhütte - ein traditionsreicher Industriestandort im Selketal.In: Allgern. Harz-Berg-KaI. 2000. [1999]. S. 153-156, Abb.148. DOBLER, Lorenz: Der Einfluß der Bergbaugeschichte im Ostharz auf die Schwermetalltiefengradientenin historischen Sedimenten und die fluviale Schwermetalldispersionin den Einzugsgebieten von Bode und Selke im Harz. Halle 1999. X, 120, [63]BI., Abb.149. EICHHORN, Peter: Vertiefende Erkenntnisse zum Bergbau im Rammelsberg an derWende vom 17. zum 18. Jahrhundert. Clausthal-Zellerfcld: Papierflieger 1999. 269S.,Abb.150. ERNST, Richard: Die Silberhütte LauenthaI. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 2000.[1999]. S. 87-90, Abb.151. GERICKE, Hans Otto: Die Verwendung von Koks bei der Erzverhüttung im mitteldeutschenRaum um 1584. In: Technikgesch. Bd. 66.1999. S. 87-113.152. GOTTSCHALK, Jürgen: Der Oberharzer Bergbau und Leibniz' Tätigkeit für Verbesserungen.In: Herbert BREGER und Friedrich NIEWÖHNER (Hg.): Leibniz und Niedersachsen.Stuttgart: Steiner 1999. S. 173-186. (Studia Leibnitiana, Sonderh. 28).153. HEINDORf, Wemer: Die Anwendung des Schießpulvers als Sprengstoff im Bergbau.In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 2000. [1999]. S. 52-56, Abb.154. HEINDORf, Wemer: Der Thurm-Rosenhöfer Zug in Clausthal . In: Allgern.Harz-Berg-Kal. 2000. [1999]. S. 49-52.155. KUTSCHER, Rainer: Ereignisse, Unglücksfälle und Geschehen in Lerbach, Osterodeund Umgebung sowie den Bergstädten. Osterode-Lerbach 1999. 91 S., Abb.156. LAMPE, Wolfgang: Die Grubenbahnen des Erzbergwerks Grund . In: Allgern.Harz-Berg-Kal. 2000. [1999]. S. 75-80,9 Abb.157. RÖGENER, Wilhelm: Der Westschacht im Grunder Erzrevier. In: Allgern. Harz-Berg­KaI. 2000. [1999]. S. 81-84, 5 Abb.158. ROSENECK, Reinhard: Das UNESCO-Weltkulturerbe, "Erzbergwerk Rammelsberg"als EXPO-Projekt. Innovativer Umgang mit einer Welterbestätte. In: Niederdt. Beitr.z. Kunstgesch. Bd. 38.1999. S. 351-356,2 Abb.159. SCHNEEGASS, Gerhard: Ein Kaliwerk im Südharz. In: Allgern. Harz-Berg-Kal. 2000.[1999]. S. 123-129, 10 Abb.160. WREDE, Volker: Aus der Geschichte der Lauenthaler Schiefergrube. In: Allgern.Harz-Berg-Kal. 2000. [1999]. S. 91-96, Abb.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig252 EwaSchmidLand- und Forstwirtschaft, Industrie, Handel161. COBURGER, Dieter: Das Riesenweinfaß an der Bode. Deutschlands Riesenweinfässer,Nachrichten vom Harzer Weinbau. Halberstadt 1999. 128 S., Abb. (Dokumente z.Gesch. d. heimischen Weinbaus 2).162. DELFs, Jürgen: Schweine mast im Wald. Mastnutzung in den Ämtern Gifhorn, Knesebeck,Isenhagen und Bodenteich. Gr. Oesingen: Harms 1999. 62 S., Abb. (Schriftenreihed. Kreisarchivs Gifhorn 16).163. Die ersten Bauern im Braunschweiger Land. <strong>Braunschweigisches</strong> Landesmuseum,Abteilung Ur- und Frühgeschichte, Wolfenbüuel. (Text: Klaus RATHGEN]. Braunschweig:Braunschw. Landesmuseum 1999.24 S., Abb. (Veröff. d. Braunschw. Landesmuseums91).164. JAHNS, Wem er: Die Administration der Sollinger Steinbrüche von 1828 bis 1870. Mit3 Abb. In: Jb. f. d. Landkr. Holzminden. Bd. 18.2000. (1999J. S. 43-86.165. KLAPPAuF, Lothar: Der Harz als frühmittclaltcrliche Industrielandschaft - aus derTätigkeit der Arbeitsstelle Montanarchäologie. In: Berichte z. Denkmalpflege inNds. Jg. 19. 1999. S. 178-180,2 Abb.166. KÖRNER, Hannes: Das Tischlerhandwerk in Braunschweig. Daten zur Geschichte.Braunschweig 1999. 104 S., Abb.167. LAUFER, Johannes: Zwischen Heimgewerbe und Fabrik. Der Strukturwandel desTextilgewerbes im südlichen Niedersachsen im 19. Jahrhunder. Mit 1 Abb. In:Nds. Jb. f. Landesgesch. Bd. 71. 1999. S. 201-222.(Braunschweig-Bezug)168. LEHMANN, Walter: Die Not der Leinweber im Braunschweiger Land. In: Heimatbuchf. d. Landkr. WolfenbüttcI 2000. [1999]. S. 80-86.169. LILGE, Andreas: Sandsteinbrecher im braunschweigischen Solling. SteinbrecherdorfArholzen. In: Altes Handwerk und Gewerbe in Südniedersachsen, hg. v. BirgitSCHLEGEL. Duderstadt: Mecke 1998. S. 97-117, Abb. (Schriftenreihe d. AG Südnds.Heimatfreunde 15).170. MENDE, Michael: Ein Gipfel und doch bald schon Schlußpunkt. In: Nds. Jb. f. Landesgesch.Bd. 71. 1999. S. 129-147,5 Abb.(Industrialisierung: Braunschweig-Bezug)171. REIFF, Ulrich: Bergmännischer Nebenerwerb in einer ehemaligen Hinterhauswerkstattin der Bergstadt Oausthal. Beschreibung, Spurenlese und Versuch einer Einordnung.In: Altes Handwerk und Gewerbe in Südniedersachsen, hg. v. Birgit SCHLEGEL.Duderstadt: Mecke 199R. S. 160-177, Abb. (Schriftenreihe d. AG Südnds. Heimatfreunde15).172. REUSCHEL, Andreas: Zur Geschichte der ehemaligen Mühlen in Eschershausen. Mit5 Abb. In: Jb. f. d. Landkr. Holzminden. Bd. 18.2000. [1999]. S. 87-94.173. REYHN, Rüdiger: Projektorientierte Kooperation in Südniedersachsen. Erfahrungenmit der "Regionalisierung light". In: Neues Archiv f. Nds. 2. 1999. S. 29-39.(Braunschweig-Bezug)174. SAIPT, Hainz: Das Gesindewesen im Herzogtum Braunschweig. In: Heimatbuch f. d.Landkr. Wolfenbüttel 2000. [1999]. S. 87-92.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigBibliographie zur Braunschweigischen <strong>Landesgeschichte</strong> 253175. SCHLEGEL, Birgit: Harzschrapper und Pechsieder im Harz und Untereichsfeld. In:Altes Handwerk und Gewerbe in Südniedersachsen, hg. v. Birgit SCHLEGEL. Duderstadt:Mecke 1998. S. 131-159, Abb. (Schriftenreihe d. AG Südnds. Heimatfreunde15).176. SCHLICKSBIER, Gregor [u. a.]: Rhode - ein Zentrum mittelalterlicher Buntmetallverhüttungam nordwestlichen Harzrand? In: Berichte z. Denkmalpflege in Nds. Jg. 19.1999. S. 62-67, 10 Abb.177. SCHMID, Wolf-Michael: Wirtschaftliche Perspektiven des Landkreises Helmstedt nachder Jahrtausendwende. In: Landkr. Helmstedt. Kreisbuch 2000. [1999]. S. 31-38,Abb.178. SEELIGER, Matthias: Südlich und westlich des Sollings. Pfeifenmacher in Holzmindenund Uslar. In: Altes Handwerk und Gewerbe in Südniedersachsen, hg. v. BirgitSCHLEGEL. Duderstadt: Mecke 1998. S. 118-130, Abb. (Schriftenreihe d. AGSüdnds. Heimatfreunde 15).179. SIEMERS, Victor-L.: Die Förderung der Papiermühlen durch Herzog Karl I.< 1735-1780>von Braunschweig. Ein Beispiel für merkantilistische Wirtschaftspolitikin einem deutschen Kleinstaat des 18. Jahrhunderts. In: Leipziger Jb. z. Buchgesch.Jg. 8.1998. S. 79-113.180. STAMER, Hans-Joachim: Von der Aschekuhle zum Entsorgungsfachbetrieb. 25 JahreAbfallbeseitigung durch den Landkreis WolfenbütteI. In: Heimatbuch f. d. Landkr.Wolfenbüttel2000. [1999]. S. 16-27, Abb.181. VÖLKER, Renate: Junge Züchter und alte Harzkühe. In: Allgern. Harz-Berg-KaI.2000. [1999]. S. 38-42, Abb.182. Voss, Jörn: Zwischen Pragmatismus und ökologischem Bewusstsein. Einstellungenvon Landwirten zu einem Naturschutzprojekt im Landkreis Gifhom - eine qualitativ-empirischeUntersuchung. Göttingen: Verf. 1999. I1I, 78 BI.183. WENZEL, Holger: Quo vadis Einzelhandel? Vortrag am 6. Juli 1999 in Braunschweig.Braunschweig: TU 1999. 35, 4 BI., Abb. (Institut f. Wirtschaftswiss. d. TU Braunschweig99/10).Post, Verkehr184. Adam. Attraktive Mobilitätsalternativen durch vernetzte, nutzerorientierte Informations-und Verkehrsdienste auf der Basis einer zielorientierten Mobilitäts- und Verkehrsplanungin der Region Hannover-Braunschweig. (Red.: Rohert SCHNÜLL). Hannover1998. 26 S., Abb.185. BRUNDIERS, Karin, Gerd FLEISCHHAUER: MittellandkanaI. Von Bergeshövede bisMagdeburg. Mit den Stichkanälen nach Osnabrück, Hannover-Linden, Misburg, Hildesheimund Salzgitter. 2., rev. u. erw. Aufl. Hamburg: DSV-VerI. 1999. 238 S.,Abb., Kt. (Binnenwasserstraßen 2).186. KISLINGER, Ewald: Reisen und Verkehrswege zwischen Byzanz und dem Abendlandvom neunten bis in die Mitte des elften Jahrhunderts. In: Byzanz und das Abendlandim 10. und 11. Jahrhundert, hg. v. Evangelos KONSTANTINOU. Köln/Weimar/Wien:Böhlau 1997. S. 231-257.[Braunschweig-Bezug]http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig254 EwaSchmid187. PESCHKE, Siegmar: Die Entwicklung des Luftpostdienstes in Deutschland insbesondereim Bereich Braunschweig. In: Post- u. Telekommunikationsgesch. 1999.S. 39-45, Abb.188. Die Post in einem deutsch-deutschen Grenzbereich. Dargestellt an der ehemaligenGrenzübergangsstelle Marienbom-HcImstedt. (Magdeburg:) Forschungsgemeinschaftfür Philatelie und Postgeschichte Dt. Einheit 1999. 60 S., Abb., Kt.189. STEVEN, Wemer: Ausgewählte Quellen zur Postgeschichte im Staatsarchiv Wolfenbüttel.2. Teil. In: Post- u. TeIekommunikationsgesch. 1999. S. 87-93, 1 Abb.190. Strassen- und Verkehrsgeschichte deutscher Städte nach 1945. Karlsruhe-Salzgitter­Wiesbaden. Bonn: Kirschbaum-Verl. 1999. 159 S., Abb., Kt. (Archiv f. d. Gesch. d.Strassen- u. Verkehrswesens 11).Geschichte des geistigen und kulturellen LebensUniversitäten, Schulen191. BOEHM, Wolfgang tu. a.]: Angewandte Geometrie und Computergraphik an der TUBraunschweig. In: Carolo-Wilhelmina. Jg. 39.1999. S. 70-75, Abb.192. BRANDES, Dietmar, Beate NAGEL: Italien in der Universitätsbibliothek Braunschweig.Auswahlbibliographie zur Ausstellung "Italien- Land unserer Sehnsucht?" Braunschweig1999. (Veröff. d. Universitätsbibliothek Braunschweig 12).193. EDELMANN, Britta: Vom Collegium Carolinum zur Technischen Universität. Das Studiumin Braunschweig im Wechsel der Zeiten. In: Informationen u. Berichte d.Braunschw. Landesmuseums. 2.1999. S. 3-12, Abb.194. KLOcKow, Jöm: Fachhochschulbibliothek in Niedersachsen. Hannover 1999. 75 S.,Abb. (Mitteilungsbl. d. Bibliotheken in Nds. u. Sachsen-Anhalt. Sonderh.).[Bibliothek d. Fachhochschulen: Braunschweig/WolfenbüueI, Wolfsburg, Salzgitter, Holzminden]195. RISCHER, Wolfgang: Von der Arbeitsgemeinschaft zum Ausbildungsseminar. In:Landkr. HeImstedt. Kreisbuch 2000. [1999]. S. 97-105, Abb.196. STEPPUHN, Rainer: Unterschiede in der Ausbildung von Tumlehrerinnen und Tumlehrernim Freistaat Braunschweig zur Zeit der Weimarer Republik. Göttingen 1999.102 BI.197. VOGEL, Ulrike: Zur Effizienz des Magisterstudiengangs an der TU Braunschweig.Braunschweig: Institut f. Sozialwiss., TU 1999.47 BI., Abb. (Forschungsberichte a. d.Institut f. Sozialwiss. 31).Architektur, Kunstgeschichte und Denkmalpflege198. Cindy Sherman. Zur Verleihung des Goslarer Kaiserrings am 16. Oktober 1999 zurAusstellung im Mönchehaus-Museum für modeme Kunst Goslar. Goslar: KuIturressort1999. 36 S., Abb.199. CONRAD, Jürgen: Spurensuche Lingelbach. Beutekunst in Gifhom. Historisches MuseumSchloß Gifhorn. Gifhom 1999. 52 S., Abb.200. DÖRING, Thomas: Van Dyck und sein Kreis. Zeichnungen und Druckgraphik aus demKupferstichkabinett des Herzog Anton Ulrich-Museums. Braunschweig: HerzogAnton Ulrich-Museum 1999. 75 S., Abb.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigBibliographie zur Braunschweigischen <strong>Landesgeschichte</strong> 255201. Ellen Fuhr. Die Stadt. Kunstverein Salzgitter e. V. 31. Okt. - 21. Nov. 1999. Salzgitter:Kunstverein 1999. 36 S., Abb.202. Fred Maerker - Gouachen und Bilder 1978-1998. Kunstverein Salzgitter, 11. Aprilbis 2. Mai 1999. (Ausstellung und Katalog: Klaus BERNER). Braunschweig: Appelhans-Verl.1999. 107 S., Abb.203. FROMMER. Hansjörg: Ottonische Renaissance und kaiserliche Repräsentation. In:Adelheid. Kaiserin und Heilige 931 bis 999. Karlsruhe: INFO 1999. S. 153-167,Abb.204. Frühstücke. (Galerie im Schloß Wolfenbüttel, 28.2. - 20. 3. 1999; Daniel Behrendt,Helge Huber, Thyra S. Früchtenicht, Florian Berief, Theo Schmidt-Ruigies, ReinhardStoppe). Hannover: Fachhochschule 1999. 24 S., Abb.205. FUHRMEISTER. Christian: Avantgarde in der Diaspora. Die katholische Kirche MariaGrün in Hamburg-Blankenese . In: Das Münster. Jg. 52. 1999.S. 331-344, 121 Abb.[Braunschwcig-Bezug]206. GALLISTL, Bemhard: Byzanz-Rezeption und Renovatio-Symbolik in der Kunst Bemwardsvon Hildcsheim. In: Byzanz und das Abendland im 10. und 11. Jahrhundert,hg. v. Evangelos KONSTANTINou. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 1997. S. 129-160,26Abb.207. Glanz der Ewigkeit. Meisterwerke aus Elfenbein der Staatlichen Museen zu Berlin.Katalog zur Ausstellung im Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig 1999.(Schriftleitung: Regine MARTH). Braunschweig: Herzog Anton Ulrich-Museum1999. 144 S., Abb.208. Hans Alvesen, Plastik 1982-1998. Kunstverein Salzgitter. (Ausstellung und Katalog:Hans ALVESEN, Texte: Klaus HOFFMANN). Salzgitter: Kunstverein 1999.48 S., Abb.209. HAl'iTKE, Regine, Andreas v. HOEVEN: Denkmalpflegcrisches. Pflege und Entwicklingskonzept.Gutspark Bodenburg bei Hildesheim. Hannover: Verf. 1999. 140 S.,Abb.210. HERRMANN, Klaus: Fürstenberg. Botschafter in Sachen Kultur. In: Braunschw. Heimat.Jg. 85. 3/1999. S. 8-10, Abb.211. ISENBERG, Gabriclc: Die karolingischen und ottonischen Bauten der Werdener Abteikirche.In: Das Jahrtausend der Mönche. Kloster WeIt Werden 799-1803. Hg. v. JanGERCHOW. Köln: Wienand 1999. S. 257-263, Abb.212. JOLLY, Anna: Netherlandish sculptors in sixteenth-century northern Germany andtheir patrons. In: Simiolus Netherlands quarterly for the history of art. Vol. 27. 1999.S. 119-144,25 Abb.213. Kar! Repfennig. Heftig-flächig-räumlich. Kunstverein Salzgitter, 5. - 26. Sept. 1999.(Ausstellung und Katalog: Heinrich SCHRAG). Salzgitter: Kunstverein 1999. 18 S.,Abb.214. KRÄMER. Rainer: Das Fürstenschloß in der Asse. Ein Kleinod Ottmerscher Baukunst.In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel 2000. [1999]. S. 61-63, Abb.215. KRusE, Kar! Bemhard: Die frühen Helmstedter Klosterbauten. In: Das Jahrtausendder Mönche. Kloster Welt Werden 799-1803. Hg. v. Jan GERCHOW. Köln: Wienand1999. S. 281-290, Abb.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig256 Ewa Schmid216. Kulturdenkmale im Landkreis Wolfenbüttel. (Idee: Arbeitsgruppe Denkmalpflege inder Braunschweigischen Landschaft. Texte: Jutta BRÜDERN [u. a.], Red.: GunnhildRUBEN, Fotos: Jutta BRÜDERN). (Braunschweig): Braunschweigische Landschaft1999.80 S., Abb., 1 Faltkt.217. MAVROPOULOU-TsIOUMIS, Chryssanthi: Die Illustration byzantinischer Handschriftenzur Zeit der Kaiserin Theophano. In: Byzanz und das Abendland im 10. und 11. Jahrhundert,hg. v. Evangelos KONSTANTINOU. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 1997.S. 293-299,49 Abb.218. Michael Heindorff. Will sehen. Die Zeichnung als Verkörperlichung des Begriffs derArbeit - Drawn to seeing. (Kreismuseum Peine, Schlossmuseum Gifhorn). Bearb.:Ulrika EVERS. Hannover: Nord/LB 1999. 80 S., Abb.219. OESTMANN, Günther: Uhren und wissenschaftliche Instrumente der Familie Hager.Braunschweig: Städtisches Museum 1999. 264 S., Abb. (Braunschw. Werkstücke101=R.B. 18).220. OTTE, Wulf: Braunschweigischer Kulturverband . In:Braunschw. Jb. f. Landesgesch. Bd. 80. 1999. S. 227-237.221. RICHTER-KLICKER, Anne: Geschichtsdenkmal, Baudenkmal, Glaubensdenkmal. DieKirchen in Scheppau, Rotenkamp, Glentorf und Boimstorf. Helmstedt: Kühne 1999.48 S., Abb.222. ROST, Falko: Kreisbaumeister Heinrich Blumenstengel als Bauleiter earl TheodorOttmers. Unbekannte Empfangsgebäude der Braunschweiger Ostbahn. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel2000. (1999). S. 51-59.5Abb.223. SCHEll GA, Thomas: "Baum garten der Renaissance" am Wolfenbütteler Schloß. In:Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel2000. [1999]. S. 48-50, 2 Abb.224. SEELIGER, Matthias: Aus dem Besitz des Holzmindener Stadtmuseums: Ehrenschild"Ahnen mahnen" der Landesbauernschaft, 1938. Mit 6 Abb. In: Jb. f. d. Landkr.Holzminden. Bd. 18.2000. (1999]. S. 17-22.225. SEELIGER, Matthias: Neuerwerbungen des Holzmindener Stadtmuseums 1998. Mit12 Abb. In: Jb. f. d. Landkr. Holzminden. Bd. 18. 2000. (1999). S. 157-166.226. Wadim Gutschtschin "Meine Dinge". 21. März - 7. Mai 1999, Museum für Photographie,Braunschweig. Braunschweig: Hinz & Kunst 1999. 64 S., Abb.227. WEIGEL, Thomas: Der Helmstedter Schmuckfußboden mit den Sieben Weisen. In:Das Jahrtausend der Mönche. Kloster Welt Werden 799-1803. Hg. v. Jan GERCHOW.Köln: Wienand 1999. S. 197-203, Abb.Literatur228. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1798-1998. Festschrift zum 200 Geburtstag,hg. v. Hans-Joachim BEHR. Bielefeld: Ver!. f. Regionalgesch. 1999.283 S.(Braunschw. Beitr. z. Gesch. d. dt. Sprache u. Literatur 1).229. Bibliotheken in der literarischen Darstellung. (Referate des Seminars "Bibliothekenin der literarischen Darstellung", das vom 10. bis 11. Oktober 1994 in der Herzog AugustBibliothek Wolfenbüttel stattgefunden hat), hg. v. Peter VODOSEK. Wiesbaden:Harrassowitz 1999. 235 S. (Wolfenbütteler Schriften z. Gesch. d. Buchwesens 33).http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigBibliographie zur Braunschweigischen <strong>Landesgeschichte</strong> 257230. Eulenspiegel-<strong>Jahrbuch</strong> 1999. Im Auftr. d. Freundeskreises Till Eulenspiegels e. v.,hg. v. Hans-Joachim BEHR. Red.: Dorothee C. PAPENDORF. Bd. 39. Schöppenstedt1999.209 S., Abb.231. FINK, Gonthier-Louis: Lessings "Philotas" und seine Auseinandersetzung mit dem"Republikanismus" . In: Lessing Yearbook. 30.1998. [1999J. S. 53-72.232. Herzog Anton Ulrich zu Braunschweig und Lüneburg. Die römische Octavia. ErsterBd., vierter T. Bearb. v. Rolf TAROT unter Mitwirkung v. Maria MUNDING. Stuttgart:Hiersemann 1999. 241 S. (Anton U1rich Herzog zu Braunschweig u. Lüneburg.Werke. Hist.-krit. Ausg. III, 4).233. HOFFMEISTER, Kurt: Mit Dinte, Feder und Papier. Dichteralltag in Braunschweig.Wilhelm Raabes Zeit in Braunschweig 1870 bis 1910 nach Tagebuchaufzeichnungenund Briefen. Wolfenbüttel: Heckner 1999. 190 S., Abb.234. KRAFT, Stephan: Galante Passagen im höfischen Barockroman. Aurora von Königsmarkals Beiträgerin zur "Römischen Octavia" Herzog Anton U1richs. In: Daphnis.Bd. 28. 1999. S. 323-345, Abb.235. Neue Lessing-Lektüren. Dokumentation eines Symposions in Wolfenbüttel, hg. v.Georg BRAUNGART unter Mitwirkung v. Walter ERHART und Dirk NIEFANGER. Göttingen[u. a.]: Wallstein-Verl. [u. a.] 1999.266 S. (Lessing yearbook 30).236. RÄDLE, Fidel: Lessings "Der junge Gelehrte" auf der Folie des religiösen lateinischenTheaters seiner Zeit. In: Lessing Yearbook. 30. 1998. [1999]. S. 5-10.237. SANNA, Somonetta: Vo der Ratio zur Weisheit. Drei Studien zu Lessing. Bielefcld:Aisthesis-Verl. 1999. 160 S.238. Saus und Braus weht der Wind ums Haus. Margret und Rolf Rettich in der UniversitätsbibliothekBraunschweig. Katalog der Bücher von Margret und Rolf Rettich in derUniversitätsbibliothek. Braunschweig: Universitätsbibliothek 1999. 145 S., Abb.(Veröff. d. Universitätsbibliothek Braunschweig 14).Theater, Musik239. BIRCK-VON BISTRAM, Dorothee: Musik im 10. Jahrhundert. Was könnte Theophanugehört haben? In: Byzanz und das Abendland im 10. und 11. Jahrhundert, hg. v.Evangelos KONSTANTINou. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 1997. S. 41-55, 12 Abb.240. EL KURDI, Hartmut: Boomtown Braunschweig. Eine Büro-Ballade in 3 Aktcn und 2Ordnern. Braunschweig: Appelhans 1999.63 S., Noten.241. MÖLLER, Anne Katrin: Die Entwicklung der Kulturpolitik von der Weimarer Republikzum "Dritten Reich" am Beispiel des Braunschweigischen Landestheaters1930-1936. Braunschweig: Verf. 1998. 83 S.242. SEIDE, Adam: Die braunschweigische Johanna. Ein deutsches Requiem. Hannover:Revonnah 1999. 175 S.Volkskunde, Sprachgeschichte, Namenkunde243. BECKMANN, Gerhard: Wie die "Junggesellen" bei Sokolowski-Bier und Rübowitz daserste Nachkriegs-Freischießen erlebten. In: Peiner HeimatkaI. 2000. [1999].S. 49-53, Abb.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig258 EwaSchmid244. DONTSCHEFF, Alexander: Fest- und Feierkultur in Braunschweig während des Nationalsozialismus.Braunschweig: Verf. 1999. 121 S.I Masch.schr. vcrviclf. J245. ENDEBRocK, Peter, Sigmar RADAU: Spielkarten aus Goslar. Rerlin: Bube Dame König1999. IV, 183 S., Abb. (Studien z. Spielkarte 6).246. KUMLEHN, Jürgen: Till Eulenspiegels erster Geschäftsführer. In: Heimatbuch f. d.Landkr. Wolfenbüttel2000. [1999]. S. 191-195.247. LEISTE, Franz: Veltheimer Anekdoten. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel2000. [1999]. S. 146-149.248. PAIJER, Ernst: Das Brauchtum in den Dörfern des Kirchspiels Jembke. Barwedel:Verf. 1996. O. S.249. STELLMACHER. Dieter: Helmstedt und seine Sprachen. Ein sprachgeschichtlicherÜberblick; ergänzt um die Dokumentation einer Diskussionsveranstaltung zum Ostfälischen.Bielefeld: VerI. f. Reginalgesch. 1999. 70 S., Abb. (Veröff. d. OstfälischenInstituts d. DEUREGIO Ostfalen 3).250. UDOLPH, Jürgen: Fränkische Ortsnamen in Niedersachsen? In: Festgabe f. DieterNcitzert zum 65. Geburtstag, hg. v. Peter AUFGEBAUER. Bielefeld: Verl. f. Regionalgesch.199R. S. 1-70,4 Kt. (Göttinger Forschungen z. Landesgesch. 1).251. WISWE, Mechthild: Haube, Kapotte und Kapuze in Tracht und Mode der Frauen. DieSammlung des Kreismuseums Peine. Peine 1999. 103 S., Abb. (Schriftenreihe d.Kreismuseums Peine 18).252. WISWE, Mechthild: Mariae Lichtmeß werden die Tage heUer. In: Heimatbuch f. d.Landkr. Wolfenbütte1 2000. [1999]. S. 93-96, Abb.Natur, Umweltschutz253. ARNOLDT, Hans-Martin: "Kleiner König mit großer Stimme". Der Zaunkönig- einPorträt. In: Heimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttel 2000. [1999]. S. 136-139, Abb.254. BRAEDT, Michael [u. a.]: Zur Geschichte der "Entsorgungspfade" der toxischen Abwässerder Sprengstoffabrik "Tanne" in Clausthal-Zellerfc1d. In: Unser Harz. Jg. 47.1999. S. 23-27,4 Abb.255. BRAUN, Margret, Werner OLDEKOP: Ein Grauammer-Vorkommen in der Braunschweig-HildesheimerBörde. In: Milvus. Braunschw. Beitr. z. Faunistik u. Naturschutz.Jg. 18. 1999. S. 47-51, Abb.256. Der Brockengarten. Ein Versuchs- und Schaugarten. Nationalpark Hochharz. Goslar:Schadach 1999.96 S., Abb.257. BÜRIG, Ewald: Naturpark Harz. Die Vogclwelt; ein ornithologischer Streifzug. 1.Auf). Goslar: Schadach 1999.80 S., Abb.258. FAAscH, Helga: Verbreitungsatlas der Fließgewässerfauna in der Region Braunschweig.Braunschweig: Nds. Landesbetrieb f. Wasserwirtschaft u. Küstenschutz1999.262 S., Abb.259. FRISCHGESELL, Ulrich: Der Schwarze Moorbläuling ein seltener Tagfalter am Stadtrandvon Holzminden. Mit 1 Abb. In: Jb. f. d. Landkr. Holzminden. Bd. 18. 2000.[1999]. S. 7-10.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Bibliographie zur Braunschweigischen <strong>Landesgeschichte</strong> 259260. GAEDECKE, Natascha: Bestandserfassung des Wachtelkönigs 1999 imNordteil Braunschweigs und Schutzkonzept für ausgewählte Gebiete. In: Milvus.Braunschw. Beitr. z. Faunistik u. Naturschutz. Jg. 18. 1999. S. 23-46, Abb.261. HULLEN, Meike: Der Nationalpark Harz in Niedersachsen. Renaturierung vonMooren, Fließgewässern und Wegen als wichtiger Bestandteil seiner Naturschutzaufgaben.In: Neues Archiv f. Nds. 1. 1999. S. 57-73, 5 Abb.262. KOBIALKA, Hajo: Die Molluskenfauna des Landkreises Holzminden und angrenzenderRegionen- ein Faehheitrag zur Landschaftsplanung. Höxter: Verf. 1999. IX, 220S.,Abb.263. KONRAD, Volker: Erst-Nachweis des Spornpiepers in Holzminden.Mit 3 Abb. In: Jb. f. d. Landkr. Holzminden. Bd. 18.2000. [1999). S. 1-4.264. KOPKA, Andre: Struktur und Dynamik der Verjüngung auf Buchen-Dauerversuchsflächenim Harz. Göttingen 1999. IV, 56 BI., Abb.265. LATZEL, Günter: Türkentaube als Brutvogel aus Wolfsburgverschwunden. In: Milvus. Braunschw. Bdtr. z. Faunistik u. Naturschutz. Jg. 18.1999. S. 19-22.266. MANN, Christian: Die Altlasten und Umweltschäden an der Oker. In: Braunschw.Heimat. Jg. 85. 3/1999. S. 3-7, Abb.267. OLDEKOP, Werner, Friedmund MELCHERT: Die sog. Hügellandkartei der DBV 1NABU- Bezirksgruppe Braunschweig. In: Milvus. Braunsehw. Beitr. z. Faunistik u.Naturschutz.Jg. 18.1999. S. 1-18.268. PETZOLD, Sybille: Konzeption für eine Natursehutzgebiet~ausweisung im Bereich dernördlichen Okeraue in der Stadt Braunschweig. Göttingen: FHS Hildesheim/Holzminden1999. VIII, 85 S.269. STEINSlEK, Peter Michael: NaehhaItigkeit auf Zeit. Waldschutz im Westharz vor 1800.Münster; New York; München; Berlin: Waxmann 1999. 340 S., Abb. (CottbuserStudien z. Gesch. d. Technik, Arbeit u. Umwelt 11).270. WEGENER, Uwe: Naturpark Harz. Mit Nationalpark und Brocken. 2., geänd.Aufl. Goslar: Schadach 1999.80 S., Abb.271. WERSHOFEN, Herbert, Dirk ARNOLD: RadionucIides in ground-Ievel air in Braunschweig.Report of the PTB Trace Survey Station for 1995, 1996 and 1997. Bremerhaven:Wirtschaftsverl. NW 1999. 42 S. (PTB-Bericht. Ra, Radioaktivität 41).272. WINKEL, Wolfgang: Der Kleiber - ein Vogelporträt. Befunde aus dem "Höhlenbrüterprogramm"des Instituts f. Vogelforschung "Vogelwarte Helgoland". In:Braunschw. Heimat. Jg. 85. 1/1999. S. 4-8, Abb.Geschichte einzelner Orte273. BARTELS, Wilfried: Das Postamt an der Bundesstraße 6 schloß seine Pforten. Am 31.Juli 1999 endete eine Epoche des BAlJlJl::CKI::NSTEDrer Postwesens. In: Heimatbuch f.d. Landkr. Wolfenbüttel2000. [1999]. S. 181-183, Abb.274. RICHTER-KLICKER, Anne: Die Christuskirche in BOIMSDORf: In: Landkr. Helmstedt.Kreisbuch 2000. [1999). S. 83-88,2 Ahh.275. MEDEFIND, Heinrich: Inschriften an Häusern, Denkmälern, Gedenktafeln in BORNUMam E1m. 1. Teil. In: Dat Bormsche Lindenblatt. Nr. 11. 1999. S. 11-15.


Digitale Bibliothek Braunschweig260 EwaSchmidBRAUNSCIIWEIG s. auch Nr. 13, 107, 112, 135, 166, 183, 191, 192, 193, 194, 197,200,207,226,233,238,260,268,271.276. 50 Jahre BBK Braunschweig. 1948-1998. Braunschweig: BBK 1999. 104 S., Abb.277. 75 Jahre Botanik in der Humboldtstraße. 1924-1999. Entwicklung der Botanik ander Technischen Universität Braunschwcig. (Red.: M. WETTERN). Braunschweig: BotanischesInstitut 1999.46 S.278. 75 Jahre Öffentliche - eine erfolgreiche Synthese aus Tradition und Fortschritt.Braunschweig: Öff. Versicherung 1999. 6 ungez. BI., Abb.279. BI EGEL, Gerd: Braunschweig zwischen zwei Jahrtausenden 999-1999. In:Braunschw. KaI. 2000. [1999]. S. 35-50, Abb.280. Braunschweig von oben. Luftaufnahmen und Beschreibungen. Aktuelle Luftaufnahmenaus Augzeug und Heißluftballon und Fotografien von der AussichtsplaUformder St. Andreaskirche, Juni 1996 bis Juli 1999, hg. v. Dieter HEITEFUß. 1.Auf). Braunschweig: Heitefuß 1999. 152 S., Abb.281. Festschrift 80. Vereinsjubiläum. 1919-1999. Kleingärtner-Verein Brodweg e. V.,Braunschweig. (Hg.: Vorstand d. Kleingärtnervereins Brodweg. Autoren: Karl-HeinzLÖFFELSEND, Horst METTE). Braunschweig 1999. 92 S., Abb.282. Festschrift zur Einweihung der neuen St.-Markus-Kirche. (Hg.: Ev. -Iuth. KirchengemeindeSt. Markus. Red.: WilhcIm LEHMAN u. a.). Braunschweig 1999. 39 S., Abb.283. Firnis. Material- Ästhetik - Geschichte. Internationales Kolloquium, Braunschweig.Eine Gemeinschaftsveranstaltung des Herzog Anton Ulrich-Museums und der AdR. [Red.: Anne HARMSSEN, Übers.: MarkRICHTER]. Braunschweig: Herzog Anton Ulrich-Museum 1999. 202 S., Abb. (Schriftenreihezur Restaurierung und Grabungstechnik 1999).284. GARZMANN, Manfred R. W.: Zwischen bürgerschaftlichcm Autonomiestreben undlandesherrlicher Autorität. Die Städte Magdeburg und Braunschweig im Vergleich.In: Quaestiones Brunsvicenses. Berichte a. d. Stadtarchiv Braunschweig. 8/9/10.1996/97/98. S. 20-42., Abb.285. Gastarbeiten Braunschweiger Architekturstudenten im Ausland. 1996-1998. [AusstellungBraunschweig, Januar 1999, Katalog: Christopher FRICKE u. a.]. Braunschweig:Appelhans 1999. 159 S., Abb.286. GRAF, Johannes: Dreihundertfünfzig Jahre Braunschweigischer Kalender. In:Braunschw. KaI. 2000. [1999]. S. 17-30, Abb.287. HERMES, Meike, Antje LÜDKE: Konzeption und praktischer Aufbau einer digitalenBibliothek an der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Berlinund Braunschweig. Mit Schwerpunkt Bibliothek Braunschweig. Braunschweig 1999.IV, 114 BI.288. HODEMACHER, Jürgen: Der Augusttor-Bezirk. Ein geschichtlicher Rückblick. In:Braunschw. KaI. 2000. [1999]. S. 65-68, Abb.289. HOFFMEISTER, Kurt: 250 Jahre Pfälzer-Kolonie Veltenhof. In: Braunschw. Kai. 2000.11999]. S. 121-124, Abb.290. JAEGER, Nancy: Internet in öffentlicher Bibliothek am Beispiel der Öffentlichen BüchereiBraunschwcig und dcr Stadt- und Kreisbibliothek Salzwedel. Erstellung derKonzepte und Umsetzung als Internetpräsentation. Hannover: Verf. 1999.1II, 56 BI.,1 CD-ROM.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigBibliographie zur Braunschweigischen <strong>Landesgeschichte</strong> 261291. JugendhilfeatIas Braunschweig. Eine sozialräumliche Analyse aus der Sicht der Jugendhilfe;Bevölkerung, Hilfen zur Erziehung, Beratungen, Jugendgerichtshilfe, Kindergartenund Hort, Sozialhilfebezug von Kindern und Jugendlichen. (Bearb.: HartmutGOTTSCHILD). Braunschweig 1999. 137 S.292. KIRscH, Jan-Holger: "Wir leben im Zeitalter der endgültigen Auseinandersetzungmit dem Christentum." Nationalsozialistische Projekte für Kirchenumbauten inEnger, Quedlinburg und Braunschweig. In: Widukind. Forschungen zu einem Mythos,hg. v. Stefan BRAKENSIEK. Bielefeld: Verl. f. Regionalgeseh. 1997. S. 33-93,Abb. (Stadt Enger. Beitr. z. Stadtgesch. 9).293. KLEHN, Susanne: Alphabetisierung in der Stadt Braunschweig um 1800. Die Magnigemeindeals Stichprobe. In: Wolfenbütteler Studien. 26. 1999. S. 141-162.294. Konzepte der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Braunschweig. Braunschweig:Stadt Braunschweig 1999. (Braunschweiger Hefte zum Jugend-, Sozial- u. Gesundheitswesen37).295. Lichtparcours. Fritz Balthaus. Projekte zum Lichtparcours Braunschweig 2000.(Ausstellung, Haus "Salve Hospes", Kunstverein Braunschweig. Hg.: Stadt Braunschweig,Kulturinstitut. Red.: Anja HESSE). Braunschweig: Stadt, Kulturinstitut1999. 129 S., Abb.296. MACHENS, Cord: James Rizzi in Braunschweig. Glücksfall oder Fehlbesetzung. Gedankenzur Frage ob das Happy Rizzi House Braunschweig wirklich glücklich macht.Braunschweig: Richard-Borek-Stiftung 1999. 28 S., Abb.297. MÄRTL, C1audia: Vierzehn Jahre im Leben der Stadt Braunschweig. In: QuaestionesBrunsvicenses. Berichte a. d. Stadtarchiv Braunschweig. 8/9/10. 1996/97/98.S. 5-11, Abb.298. MODERHACK, Richard: Das "tausendjährige" Braunschweig 861-1861. In:Braunschw. Jb. f. Landesgesch. Bd. 80. 1999. S. 213-217,2 Abb.299. PORRMANN, Beate: Porträtierung des Braunschweig-Kollegs. Auswirkungen gesellschaftlichenWandels auf Schule und Geschlecht. Hildesheim 1999. 342 S.300. RUSSEGGER, Manfred: Die große Sonnenuhr am Braunschweiger Dom. In:Braunschw. KaI. 2000. [19991. S. 77-82, Abb.301. SI EMERS, Victor-L.: Die Papiereinkäufe der Buchdruckerei beim Großen WaisenhausBMV zu Braunschweig im 18. Jahrhundert. In: Leipziger Jb. z. Buchgesch. Jg. 9.1999. S. 97-119.302. Stendhal. Zeugnisse aus und über Braunschweig < 1806-1808>. Übersetzt, kommentiertund hg. v. Hans MATTAL"CH. Bielefeld: Ver! f. Regionalgeseh. 1999.302 S., Abb.(Braunschw. Beitr. z. Gesch. d. dt. Sprache u. Literatur 3).303. WEISHAUPT, Anja: Die winterharten Gehölze des Botanischen Gartens in Braunschweig.Braunschweig: Universitätsbibliothek 1999. 135 S., 5 BI., Abb. (Braunschw.Geobotanische Arbeiten. Beih. 4).304. FREUTEL, Günter: BRUCHMACflTERSEN. (Bruchmachtersen: Verf. 1999). 4 Disketten.305. WOLFF, Klaus: 300 Jahre Apotheke CALVORDE 1699-1999. Von Apothekern, Abdekkernund anderen Heilkünstlern. Geschichte und Geschichten. Calvörde: Verf. 1999.52 S., Ahh.306. DEHRING, Ursula: Der Alte Friedhof in CLAUSTifAL In: Allgern. Harz-Berg-Kal.2000. [1999]. S. 57-60, Abb.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


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Digitale Bibliothek Braunschweig264 EwaSchmid341. VOLKMANN, Rolf: Das Flüchtlings- und Vertriebenenlager MARIENTAL. Seine Entwicklungund Bedeutung für die Nachkriegsgeschichte. In: Braunschw. Jb. f. Landesgesch.Bd. 80. 1999. S. 195-212,7 Abb.342. Kwan, Elisabeth E.: PAB.I"TORF - ein Dorf der irren Grenzen. In: Heimatbuch f. d.Landkr. Wolfenbüttel2000. [1999]. S. 71-79, Abb.343. SIEBERT, Rolf: Das QCERuMer Bilderbuch. Braunschweig: Verf. 1999. 118 S., Abb.344. WITTIG, Holger: Das Fürstliche Lustschloß SALZDAIlLUM. Wolfenbüttel: Verf. 1999.311 S., Abb.SALZG/HER s. auch Nr. 60, 112, 185, 190, 194, 201, 202, 208, 213.345. 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Salzgitter-Ringelheim. 1874-1999. Festschrift. Gestaltung:Klaus-Dieter Anton [u. a.]. Salzgitter-Ringelheim: Freiwillige Feuerwehr1999. O. S.346. Beinum. Die Geschichte eines Dorfes in Salzgitter von Walter BOES und StefanieBEUSTER, Reinhard FÖRSTERLlNG, Jörg LEUSCHNER und Ursula WOLFF. Salzgitter:Stadtarchiv 1999. 438 S., Abb. (Beitr. z. Stadtgesch. 16).347. FISCHER, Hermann: 800 Jahre SCHANDELAll. Weiter Bogen der Dorfgeschichte von derVergangenheit bis zur Gegenwart. In: Hcimatbuch f. d. Landkr. Wolfenbüttc1 2000.[1999]. S. 160-165, Abb.348. LENGE, Hartrnut, Ewald GENS: Freiwillige Feuerwehr SCHAI'EN im Wandel der Zeit.125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Schapen 1874-1999. Braunschweig 1999. 96 S.,Abb.349. SEGNER, Eberhard: Ein Husar aus SCIlLA DEN desertiert nach Homburg. In: Heimatbuchf. d. Landkr. Wolfenbüttel 2000. [1999]. S. 114-119, Abb.350. SEGNER, Eberhard: Schladen. Die Geschichte von den Anfängen bis heute. Schladen1999. 326 S., Abb.351. THIEME, Hartrnut: Die ältesten Speere der Welt aus SCIION/NGEN - Jagd auf Wildpferdevor 400000 Jahren. In: Landkr. Helmstedt. Kreisbuch 2000. [1999]. S. 65-78, 4Abb.352. Unsere Heimat. Miueilungsblau d. Heimatvereins f. Schöningen u. Umgebung. Jg.48,1-4. (Schöningen) 1999.353. PFLAUMANN, Ingrid: Wie war das doch damals im Januar '46? Alte Heimat SCHOPPEN­STEDT. In: Heimatbuch f. d. Landkr. WolfenbüttcI 2000. [1999]. S. 99-104, Abb.354. THON, Ekkehard: Schöppenstedt aktenkundig. Eine Zusammenstellung von Aktenund Urkunden. Schöppenstedt anno domini 1999, 1. Auf!. Horb am Neckar: Geiger­Ver!. 1999. 72 S., Abb.355. SCHWEDT, Georg: Auf Spurensuche in SEESENS Vergangenheit. Was Kupferstiche desMatthäus Merian berichten. 2. Aufl. Seesen: Libri Books on Demand 1999. 84 S.,Abb.356. ECKERREcHT, Peter: Die Ursprünge des Dorfes SEHWE. In: Heimatbuch f. d. Landkr.Wolfenbüttel2000. [1999]. S. 175-178, Abb.357. KÖCHY, Ouo: Zur wechselvollen Geschichte eines Vereins. 100 Jahre Sport in SICKIE.In: Heimatbuch f. d. Landkr. WolfenbüUel 2000. [1999]. S. 150-159, Abb.358. LEHMANN, WaIter: Einer für alle - alle für einen! 1874-1999. 125 Jahre FreiwilligeFeuerwehr WATZUM, Festschrift zur Jubiläumswoche vom 12. bis 20. Juni 1999. Watzum:Verf. 1999.40 S., Abb.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigBibliographie zur Braunschweigischen <strong>Landesgeschichte</strong> 265359. 29. Wendener Volksfest. 24. bis 27. Juni 1999. 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr WEN·DEN, 60 Jahre Musikzug der Ortsfeuerwehr Wenden. (Braunschweig: Freiwillige FeuerwehrBraunschweig 1999). 196 S., Ahh.WOLFENROTTF.I. s. auch Nr. 47,48,53, 189, 194,204,223,229.360. 75 Jahre Kegelklub Niedersachsen. 1924-1999. Textbeitr.: Wolfgang REETz. Wolfenbüttel1999. 42 S., Abb.361. AgrEvo. 50 Jahre Werk Wolfenbüttel, (Hg.: AgrEvo GmbH, Werk Wolfenbüttel,Red.: H.-Dieter KÖNIG). Wolfenbüttel 1999. 155 S., Abb.362. BUSCH, Ralf: St. Trinitatis in Wolfenbüttel (Aufnahmen: Jutta Brüdern). 2., veränd.Aufl. München; Berlin: Dt. Kunstverl. 1999. 15 S., Abb. (DKV-Kunstführer 346).363. HENNING, Aloys: Eine frühe Loge des 18. Jahrhunderts. Die "Hocherleuchtete Oculisten-Gesellschaft"in Wolfenbüttel. In: Europa i. d. Frühen Neuzeit 5. 1999.S.65-82.364. Herzog August Bibliothek. Jahresprogramm 1999. Wolfenbüttel: (Herzog August Bibliothek1999.) 173 S.365. JARCK, Horst-Rüdiger: Wolfenbüttel als Residenz. In: Berichte z. Denkmalpflege inNds. Jg. 19. 1999. S. 13-18,8 Abb.366. KApp, Maria: Die St. Petrus-Gemeinde in Wolfenbüttel. In: Die Diözese Hildesheim.Jg. 67.1999. S. 175-192,7 Abb.367. Katzenmeer e. V. Kleingärtnerverein seit 1939. Festschrift 26. und 27. Juni 1999.Wolfenbüttel1999. 52 S.368. Kulturen im Kontext. Zehn Jahre Sammlung Deutscher Drucke. Hg. v. d. Staatsbibliothekzu Berlin - Preußischer Kulturbesitz i. A. d. Arbeitsgemeinschaft SammlungDeutscher Drucke. Berlin 1999. 164 S., Abb.[Darin: Herzog August Bibliothek. S. 16-17]369. SEGERS-GLOCKE, Christiane: Die alte Stadt als Denkmal. In: Berichte z. Denkmalpflegein Nds. Jg. 19. 1999. S. 8-13,5 Abb.[Betr. Wolfenbüttel]370. ALTROCK, Wolfgang: Chronik des Dorfes WOLTW/ESCHE 1149-1999. Woltwiesche1999.364 S., Abb.Bevölkerungs- und Personengeschichte371. ALLEWELT, Werner: Braunlager Familienbuch. Teil 1. < 1594> 1638-1814. Nach Kirchenbüchernund anderen Archivalien bearbeitet, hg. v. Braunlager Museumsgesellschaft.Clausthal-Zellerfeld: Papierflieger 1999.463 S.372. ARTELT, Peter: Über die Auswanderung Harzer Bergleute nach Australien im 1850.In: Unser Harz. Jg. 47. 1999. S. 105-107,2 Abb.373. Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon.Hg. v. Erwin Gatz unter Mitwirkung v. Clemens Brodkorb. Berlin: Duncker &Humblot 1996. 871 S., Abb., Kt.I Braunschweig-Bezug]374. DREwEs, Kai: Braunschweig baut "Brücken in eine neue Welt". 30000 Auswandereraktenwerden zugänglich gemacht. In: Archiv f. Familiengeschichtsforschung. 3.1999. S. 54-55.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


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Digitale Bibliothek BraunschweigBibliographie zur Braunschweigischen <strong>Landesgeschichte</strong> 267391. FRIEDRICHS, Christopher R.: Nellie H. FR1F.DR1CHS als Jüdin, Braunschweigerin, Amerikanerin.In: Quaestiones Brunsvicenses. Berichte a. d. Stadtarchiv Braunschweig.8/9/10. 1996/97/98.S. 12-19,Abb.392. PFLAUMANN, Ingrid: Ein Leben für Braunschweig. Staatsminister Adolf HARTWIEG. In: Braunschw. KaI. 2000. [1999). S. 103-107, Abb.393. MUNZEL, Hans-Hinrich: Ein Vierteljahrhundert Peiner Schulgeschichte geprägt: MaxKOHLSCHOTTER, Schulleiter am Peiner Realgymnasium von 1911-1935. In: PeinerHeimatkaI. 2000. (1999). S. 77-82, Abb.Gottfried Wilhelm LnßNlz s. Nr. 43, 83, 96, 97,152.Gotthold Ephraim LESSING s. auch Nr. 231, 235,236,237.394. GRIMM, Gunter E.: Botschaften der Einsamkeit - Briefe Lessings aus Wolfenbüttel.In: Lessing Yearbook. 30. 1998. [1999]. S. 141-149.395. MAUSER, Wolfram: "Billigkeit". Zu Lessings Brief an Herzog Karl vom 8. August1778. In: Lessing Yearbook. 30. 1998. [1999]. S. 151-159.396. VIERHAUS, Rudolf: Lessing und Elise Reimarus. In: Lessing Yearbook. 30. 1998.[1999]. S. 161-170.397. GARZMANN, Manfred R. W.: Dem Doyen der Braunschweiger StadtgeschichtsschreibungDr. Richard MODERHACK zum 90. Geburtstag am 14. Oktober 1997. In: QuaestionesBrunsvicenses. Berichte a. d. Stadtarchiv Braunschweig. 8/9/10.1996/97/98. S. 45-47,1 Abb.398. KIEHL, Ernst: Die Schriftstellerin Marie NATHUSlUS . In: Allgern. Harz-Berg­KaI. 2000. [1999]. S. 161-164,7 Abb.399. OEHME, Wilhelm Johannes: Fünf Epochen und ein Medizinerleben. Als Kinderarzt inLeipzig, Marbug und Braunschweig. (Autobiographie von Wilhc\m Johannes OEH·ME). 1. Aufl. Berlin: Frieling 1999. 112 S.earl Theodor OTTMER s. Nr. 214,222.Hermann PENTEL s. Nr. 389.400. BElCIILER, Eckehart: Otto PIETZAK - Künstler und Sozialkritiker aus Emmerstedt. In:Landkr. Helmstedt. Kreisbuch 2000. [1999]. S. 55-60, Abb.401. Margarethe RAABE. 1863-1947, hg. v. Gerd BI EGEL. (Berab. u. Red.: AnnetteBOLDT-STÜLZEBACH. Mit Beitr. v. Gerd BIEGEL, Gabriele HENKEL). Braunschweig:Kulturinstitut 1999.64 S. Abb. (Veröff. d. Kulturinstitutes-Raabe-Haus. 1).Wilhelm RAAßE s. Nr. 233.402. GARZMANN, Manfred R. W.: Dem Braunschweiger Schriftsteller und ÜbersetzerErnst SANDER zum Gedenken anläßlich seines 100. Geburtstages am16. Juni 1998. In: Quaestiones Brunsvicenses. Berichte a. d. Stadtarchiv Braunschweig.8/9/10. 1996/97/98. S. 48-50, 1 Abb.403. AHRENS, Sabine: Kupfersticherwerbung im Museum. Johann Andreas SCII.'JlDT - einSammler und Erfinder. In: Altstadt-Kurier. 1. 1999. S. 17-19,2 Abb.404. SIEVERS, Joachim: Die Apothekerfamilie Slf;VERS - ein Beitrag zur Pharmaziegeschichtein Salzgitter-Bad. In: Informationen u. Berichte d. Braunschw. Landesmuseums.3. 1999. S. 3-28, Abb.405. KRECKMANN, Ingrid: Von Oausthaler Gymnasiasten Heinrich SINDRAM aus Förste. In:Allgern. Harz-Berg-Kal. 2000. (1999). S. 167-170, Abb.STENDHAL s. Nr. 302http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684268 EwaSchmid406. KIECKBUSCH, Klaus: Der Schriftsteller Gerson STERN. Mit 4 Abb. In: Jb. f. d. Landkr.Holzminden. Bd. 18.2000. [1999]. S. 131-152.407. VAHLDIEK, Hansjürgcn: Die VAHLDIEKS in Räbke. Dorf-Chronik einer Familie. Ber­!in: Verf. 1999. O. S.408. August VASEL. Ein Sammler und seine Welt. Hg. v. Oliver Matuschek. Braunschweig:(Braunschw. Landesmuseum) 1999. 199 S.,Abb. (Veröff. d. Braunschw. Landesmuseums.92).Erna WAZINSKI s. Nr. 128.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Rezensionen und AnzeigenHans-Ehrhard Müll er, Helmstedt - die Geschichte einer deutschen Stadt. Hg. von derStadt Helmstedt. Helmstedt: Druckerei Kühne 1998, 928 S., Abb., 38.50 DMDie umfangreiche Chronik aus der Feder des ehrenamtlichen Stadtarchivars von Helmstedterzählt im ersten Teil von den Glanzzeiten der Stadt im Mittelalter und in der FrühenNeuzeit (S. 17-501), Teil 2 umfasst den Zeitraum vom Beginn des 19. Jh. bis 1933(S. 513-783), der dritte Teil beschreibt "Helmstedt unter dem Hakenkreuz" in den Jahren1933-1945 (S. 784-881, als Nachdruck einer bereits 1995 erschienenen separaten Publikationdes Autors). Die Kapitel innerhalb dieser Hauptabschnitte verfolgen ihre Themenzumeist über die skizzierten Zeitgrenzen hinweg bis in das 20. Jh. hinein: Wir lesen vonder Stadtwerdung und der Mitgliedschaft in der Hanse, von den Klöstern in bzw. direktvor den Mauern der Stadt, vom Dreißigjährigen Krieg, "von Bettlern und Vagabunden","von Hexen und Teufelsbuhlschaften", von Mühlen und Landwirtschaft, von "Helmstedtin der Franzosenzeit" . Ausführlich widmet sich der Verf. der Universität, ihrem Renommeeund Niedergang und den dort lehrenden Professoren. Wir erfahren des Weiterenetwas über Marktordnungen und Helmstedter Unternehmen, über Industrialisierung,Bergbau, Badeanstalten und Krankenhäuser, Verwaltung und Politik, aber auch über den"Alltag im Dritten Reich", "die Reichspogromnacht in Helmstedt" und den Bombenkrieg.Ein Personenregister (S. 889-928) schließt den Band ab.Schade, dass diese inhaltsreiche Darstellung äußerlich eher farblos gestaltet ist: graubeigegetöntes Papier und - mit einer Ausnahme, dem kolorierten Helmstedter Grundrissvon 1764 (S. 14-15) - nur schwarz-weiße Abbildungen wirken doch etwas monoton. Wersich aber von diesem blassen ersten Eindruck nicht abschrecken lässt, wird schnell entdekken,dass die Chronik ihre Farbigkeit aus den vielen Alltagsgeschichten gewinnt, in denendie agierenden Menschen lebendig werden - ein erklärtes Anliegen des Autors (vgl.S. 6-7). Das Ungleichgewicht der von Müller am Schluss seiner Kapitel aufgeführten Literaturbelege(zu manchen Themen überwiegen populär-heimatkundliche Artikel die zitiertenwissenschaftlichen Abhandlungen deutlich) zeigt auch den recht unterschiedlichen bisherigenForschungsstand. Ohne Nachweis bleiben allerdings die ausgiebig verarbeitetenQuellen (vorrangig aus dem Stadtarchiv in Helmstedt - vgl. S. 6 -, doch auch aus den Beständendes Niedersächsischen Staatsarchivs in Wolfenbüttel, vgl. S. 344). Ebenfalls fehltein Verzeichnis der zahlreichen Abbildungen. Auf diese Weise wird ein gezieltes Auffindeneinzelner Bildmotive verhindert, die Aufnahmen - größtenteils ohne inhaltliche Bezügezum umgebenden Text im Buch verteilt - werden so lediglich als Illustration und damitunter ihrem Wert als Quellengattung mit eigenständiger Aussagekraft eingesetzt. MancherLeser wird außerdem die eine oder andere Unschärfe oder Verkürzung in der Darstellungkritisieren, auch Lücken im Inhalt bemerken (auf die wegen einer zu diesem Thema vorliegendenneueren Ausarbeitung nicht berücksichtigten Innungen weist Müller selbst in seinemVorwort hin).Doch mit solchen Einwänden würde man der Leistung des Autors nicht gerecht, der -von Beruf kein Historiker, sondern Richter a.D. - mit nicht nachlassender Motivation (er


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684270 Rezensionen und Anzeigenarbeitet bereits an einer Fortsetzung für die Nachkriegszeit), beeindruckendem Fleiß undoffenkundiger Liebe zu seiner Stadt in vielen Jahren eine derartig umfangreiche Chronikerstellt hat. Immerhin ist hier erstmals das zuvor mehrfach begonnene Projekt einer umfassendenStadtgeschichte bis zur tatsächlichen Drucklegung geführt worden: Das Vorwort(hier S. 5-6) zeichnet nach, wie alle bisherigen Ansätze scheiterten, sowohl diejenigen, diein den Jahren vor 1945 ideologischen Vorgaben verpflichtet werden sollten, wie jene seit1945, die hochgesteckte wissenschaftliche Erwartungen erfüllen wollten. "Helmstedt - dieGeschichte einer deutschen Stadt" bietet dem heimatverbundenen Leser eine Fülle an"Details und Fakten" (vgl. Geleitwort, S. 3), mit leichter Hand strukturiert und lebensvollanschaulichdargeboten - eine kurzweilige Lektüre nicht nur für lange Winterabende.Ulrike StraußWalter B 0 e s u. a., Beinum. Die Geschichte eines Dorfes in Salzgitter (Beiträge zur Stadtgeschichte,hg. vom Archiv der Stadt Salzgitter 16). Braunschweig: braunschweig-druck1999, 438 S., Abb., 40 DMDank des Eintrags im Güterverzeichnis des Goslarer Domstifts tritt der Ort Beinum 1174als Behern aus dem Dunkel der Geschichte. Anläßlich des 825jährigen Jubiläums wurdedie Geschichte Beinums nun niedergeschrieben und in einem als Ortschronik angelegtenBuch veröffentlicht. Nach Lichtenberg, Reppner und Gitter die vierte Monographie übereinen der jetzigen Stadtteile von Salzgitter.Das Chronikvorhaben geht im Wesentlichen auf die Vorarbeiten des Beinumer WalterBoes zurück, der bereits über Jahre hinweg umfangreiches Material gesichtet und zusammengetragenund sogar schon einige Kapitel zu Papier gebracht hatte. Schwerpunkte seinerArbeit waren die allgemeine Ortsgeschichte, die Geschichte der Höfe und ihrer Besitzersowie die Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Handwerks und Gewerbes.Mit dem Stadtarchiv Salzgitter war auch diesmal ein in der Landesgeschichtsschreibungkompetenter und erfahrener Partner gewonnen, der eine Gewähr für das Gelingen des inAngriff genommenen Buchprojektes geradezu garantierte. Dessen Leiter Jörg Leuschnerund die Mitarbeiter Stephanie Beuster, Reinhard Försterling und Ursula Wolff übernahmendie Recherche und Niederschrift weiterer Kapitel, die das Spektrum der Themen inwichtigen Bereichen der geschichtlichen Entwicklung eines Gemeinwesens abdeckten undfür eine Orts geschichte unerlässlich sind. Außerdem haben sie das ganze auf breiter QucIlengrundlageaufgebaute Werk redigiert und herausgegeben. Mit Renate Vanis, WalterWimmer und Henning Kramer standen darüber hinaus kompetente Fachleute für die Kapitelüber Geologie, Natur und Sprache zur Verfügung. Tatkräftige Unterstützung erfuhrdas Projekt von Verbänden, Heimatgeschichtsforschern und vicIen engagierten EinwohnernBeinums, die ihre Aufzeichnungen, Quellen und Bilder zur Verfügung stellten odersich als Zeitzeugen befragen ließen. Die Kosten für die Drucklegung des Gemeinschaftswerkshat die Stadt Salzgitter übernommen.Der klar konzipierte und gut lesbare Band besteht aus zwei großen Teilbereichen. DieGliederung des ersten Teils folgt der üblichen Epocheneinteilung. Unter der Kapitelüberschrift"Beinum - Ein Dorf im Wandel der Zeit" werden zunächst die geologischen Grundlagen,die Entwicklung in der Vor- und Frühgeschichte, im Mittelalter, unter der Zugehörigkeitzum Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel und dem Bistum Hildesheim (umfaßtdie Zeit von 1523 bis 1802), im 19. Jh., in den Jahren der Weimarer Republik, des DrittenReichs und nach dem Zusammenbruch bis in die jüngste Vergangenheit, als das bis dahinselbständige Beinum zum Stadtteil der heutigen Industriegroßstadt Salzgitter wurde, aus-


Digitale Bibliothek BraunschweigRezensionen und Anzeigen 271führlich beschrieben. In einem zweiten Teil sind die verschiedensten Gebiete des geschichtlichenund kulturellen Lebens in Beinum in jeweils eigenen Sachkapiteln abgehandelt: dieKirchen- und Schulgeschichte, die Landwirtschaft, Handwerk, Handel und Dienstleistungsgewerbe,die Gebäude und ihre Bewohner, Aora und Fauna und die Aumamen inder Gemarkung, das ostfälisch-beimsche Platt und die bei den Heimatdichterinnen desOrtes sowie die Vereine und das Vereinsleben. Ein Anmerkungsapparat, die Verzeichnisseder benutzten Quellen und der Literatur und Abbildungsnachweise beschließen das mit176 aussagekräftigen historischen Fotos, Gemäldereproduktionen, Kartenausschnitten,Plänen und Zeichnungen reich ausgestattete Buch.Den zehn Autoren ist es mit dem vorliegenden wissenschaftlich fundierten, dabei allgemeinverständlichund flüssig geschriebenen und gut aufgemachten Werk über Beinum eindrucksvollgelungen, die geschichtliche Gestalt dieses längst eingemeindeten früheren Dorfeswieder lebendig werden zu lassen. Für die Beinumer - und nicht nur für diese - einhochinteressanter Beitrag zur Bereicherung der lokal geschichtlichen Kenntnisse und womöglichauch zur Findung eines Stückes eigener Identität.Joachim SchmidKlaus Kieckbusch, Von Juden und Christen in Holzminden 1557-1945. Ein Geschichts-und Gedenkbuch (Hg. Heimat- und Geschichtsverein Holzminden). Holzminden:Jörg Mitzkat 1998, 624 Seiten, Abb., 38 DMIn einem ebenso materialreichen wie gewichtigen Buch behandelt Klaus Kieckbusch dieGeschichte von Juden und Christen in Holzminden vom 16. Jh. bis zur Vernichtung derjüdischen Gemeinde durch die Deportationen in die Konzentrationslager im Osten. Dasüber 600 Seiten umfassende Werk ist, wie der Autor betont, weitgehend aus bisher unbekanntenQuellen in den Archiven der Stadt, des Landkreises, den Staatsarchiven in Wolfenbüttel,Hannover und Münster entstanden; für das 20. Jh. wurde auch die Tageszeitungintensiv herangezogen. Insgesamt hat der Autor fast fünfzig Archive, Gedenkstätten, Behördenregistraturenausgewertet. Zahlreiche Einzelschicksale kann er aus dem Briefwechselund Interviews mit Überlebenden klären. Er hat sich intensiv um eine Ergänzung deramtlichen Überlieferung bemüht. Neben einer gründlichen Kenntnis der Quellen hat derAutor die einschlägige ältere und neuere Literatur ausgewertet und steht in Verbindungmit aktuellen Forschungsprojekten wie dem historischen Handbuch der jüdischen Gemeindenfür Niedersachsen.Die Untersuchungen des Autors zur Geschichte einer kleinen braunschweigisehenLandstadt über den langen Zeitraum von nahezu vier Jahrhunderten entsprechen einerneueren Tendenz der Forschung, die sich zunehmend der Geschichte der deutschen Judenin kleinen Städten oder auf dem Lande widmet. Im Vergleich zu der Entwicklung der jüdischenGemeinde in der Landeshauptstadt Braunschweig ergeben sich seit der Mitte des 18.Jh. auf den ersten Blick zahlreiche Parallelen, die die Lenkung der Judenpolitik des GeheimenRats erkennen lassen. Auch die Holzmindener Juden besaßen Häuser, auch sie erhieltenverbesserte Konzessionen, auch sie besuchten das städtische Gymna~ium (seit 1807),auch hier errichtete der Hofjude und Kammeragent Alexander David eine Fabrik.Nach der westphälischen Epoche 1808-1813 (Kap. 4) und der Wiedererrichtung desbraunschweigischen Staates unterlagen die Holzmindener Juden bis zur Revolution von1848 den ungeklärten Rechtsverhältnissen - Verweigerung des Staatsbürgerrechts, aberkeine Rückkehr zum Schutzjudenstatus, wie das für die hannoverschen Juden durchgeführtwurde.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684272 Rezensionen und AnzeigenKieckbusch widmet dem 19. und beginnenden 20. Jh. zwischen 1814 und 1932 zweiKapitel mit der Trennungslinie 1865/1866, als die Dynamik der Reichsgründung, der wirtschaftlicheAufstieg die traditionellen jüdischen Familienstrukturen in der Stadt nachhaltigzu verändern begann. Im 19. Jh. gewann die jüdische Gemeinde deutlich institutionelleKonturen, sie gab sich Statuten, der Bau der Synagoge 1837 war ein wichtiger Marksteinfür die Gemeinde. Zahlreiche Einzeluntersuchungen zur Geschichte von jüdischen Firmenund kurze Biographien herausragender Einzelpersonen ergänzen das Gesamtbild.Wie in vielen Regionen Deutschlands sind Anzeichen des "modernen" Antisemitismusseit Anfang des 20. Jh. zu verzeichnen, der für die Nationalsozialisten zum Nährbodenwurde. Mit fast 200 Seiten ist das Kapitel über die Vernichtung der Holzmindener jüdischenGemeinde 1933-1945 am gewichtigsten. Ausgehend von einer Beschreibung der politischenVerhältnisse der Stadt im bereits nationalsozialistisch regierten Freistaat Braunschweigschildert der Verfasser den Verlauf brutaler Übergriffe durch die Hilfspolizei imMärz 1933 auf die politischen Gegner, u. a. auch auf Juden, die Durchführung wilder Boykottebereits im Februar 1933. Der Boykott vom April 1933 ist in seinen Auswirkungenkaum dokumentiert, doch wurden die Juden in der Folgezeit aus dem Wirtschaftsleben verdrängt,viele verließen die Stadt, um in der Anonymität der großen Städte oder im Auslandeine vorläufige und trügerische Sicherheit zu finden. Es folgte die Auflösung der Gemeindestrukturen,die Einziehung des Gemeindebesitzes. Auch in Holzminden brannte am 10.November 1938 die Synagoge. Eine Welle von "Arisierungen" jüdischer Geschäfte undGrundstücke folgte. 1940 begannen die Deportationen, die über die Sammellager in Hannoverund Frankfurt in die Lager Theresienstadt, Warschau, Auschwitz, Treblinka, Rigaführten. Viele dieser ehemaligen Bürger der Stadt gelten amtlich als verschollen, ihr individuellesSchicksal ist unbekannt und doch nur zu deutlich. Kieckhusch fordert am Ende seinesBuches, ihnen in ihrer Heimatstadt ein Denkmal zu setzen und ihre Namen dort zu bewahren(S. 569). Es wird hier ein weiteres Mal deutlich, dass der Verfasser nicht nur aushistorischer Distanz Geschichte schreibt, dass er dies auch mit Bemühen um Objektivitättut, dass er aber auch "ein Buch teilnehmenden Gedenkens" schreiben will (S. 12) - eineHaltung, die er auch vom Leser erwartet.Weder die jüdische noch die deutsche Geschichte enden 1945 - in "Anmerkungen" berichtetVerf. von Juden, die im Exil überlebten, die besuchsweise in die Vaterstadt zurückkehrtenoder auf Dauer - und von den Tätern oder Mitläufern, die auch noch nach 1945öffentliche Ämter bekleideten, von den Schwierigkeiten mit der Erinnerung an Gewalt,Unrecht und Schuld. Holzminden hat fast zwei Generationen zu einer Darstellung diesesZeitraums und dieses Sachverhalts gebraucht - und ist damit keineswegs ein Einzelfall. Diegroße Zahl der Sponsoren des Bandes zeigt jedoch offenbar eine Bereitschaft, sich der historischenVerantwortung zu stellen. Der auch äußerlich ansprechende, aufwendig gestalteteBand mit vielen aussagekräftigen Illustrationen wird ergänzt durch zahlreiche Faksimilesvon Aktenstücken, Fotos, Zeitungsausschnitten, Zeichnungen von heute nicht mehrexistierender Wohn- und Geschäftshäusern. Ein - nach Stichproben zu schließen - zuverlässigesund umfangreiches Orts- und Personenregister beschließt den Band.Der Autor, im letzten Jahr der Weimarer Republik geboren, ist Philologe, kein Historikerund klagt über sein mangelndes historisches Methodenwissen - er ist darin zu bescheiden,ihm ist eine gut recherchierte, kenntnisreiche und gute Darstellung gelungen, der vieleLeser zu wünschen sind.Hans-Heinrich EbeIing


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Rezensionen und Anzeigen 273Detlev Sc h wen nie k e, Europäische Stammtafeln. Neue Folge XVII: Hessen und dasStammes herzogtum Sachsen. Frankfurt a. M.: Klostermann 1998, TafeI1-163B, 240 DMIn Fortführung der von Frank Baron Freytag von Loringhoven herausgegebenen BändeI-V der Europäischen Stammtafeln (1953-1978), deren Bände 1-11 eine Neuauflage dervon Wilhelm Karl Prinz von Isenburg bearbeiteten Stammtafeln zur Geschichte der EuropäischenStaaten (1937/1938) sind, erscheinen seit 1978 die von Detlev Schwennickeherausgegebenen Bände der Neuen Folge der Europäischen Stammtafeln (bis Band XVIim Verlag J. A. Stargardt). An Stelle des Bandes I der Europäischen Stammtafeln und des1980 erschienenen Bandes I der Neuen Folge ist nunmehr der in der 2. Auflage völlig neubearbeitete, in drei Teilbänden erschienene Band I der Neuen Folge (1998-2000) heranzuziehen,in dem die Stammtafeln der "bis 1918 in Deutschland regierenden Familien"enthalten sind, und zwar u. a. die der Ottonen und Welfen im 1. Teilband, die der Askanierund der Grafen von Falkenstein im 2. Teilband. Jedem Band der Neuen Folge ist einNamenregister des jeweiligen Bandes und (seit Band XII) ein Gesamtregister der in denbisherigen Bänden der Neuen Folge erschienenen Stammtafeln beigefügt.Stammtafeln mehrerer nord- und mitteldeutscher Familien sind bereits in den BändenIII-V der Europäischen Stammtafeln und in einzelnen Bänden der Neuen Folge, insbesonderein Band VIII (1980), vorhanden. In dem vorliegenden Band XVII werden u. a. auchdie Genealogien zahlreicher - größtenteils schon im Mittelalter ausgestorbener - Adelsgeschlechterdes ostfälisch-ostsächsischen Raumes und seiner Nachbargebiete dargestellt. Sowohldie Literatur über diese Familien als auch die einschlägigen Veröffentlichungen übergeistliche Institutionen, denen Mitglieder dieser Familien angehörten, z. B. in Halberstadt,Hildesheim und Magdeburg sowie in Braunschweig, Gandersheim, Goslar, Helmstedt undQuedlinburg, werden in den Anmerkungen zu den einzelnen Stammtafeln genannt, desgleichendie herangezogenen Quellenpublikationen und Archivalien, z. B. des StaatsarchivsWolfenbüttel. Stammtafeln mehrerer Familien, für die bisher noch keine zusammenfassendenGenealogien vorliegen, sind von Schwennicke, zum Teil unter Mitarbeit andererForscher, überhaupt erst bearbeitet worden. Besonders hervorzuheben ist, daß die Stammtafc1nder Neuen Folge ganz im Unterschied zu einzelnen Tafeln der von Freytag-Loringhovenbearbeiteten Bände genauere Angaben über die Ehen und deren Dauer sowie überdie von den geistlichen Familienmitgliedern innegehabten Pfründen und die Dauer der Zugehörigkeitdieser Personen zu den einzelnen Institutionen bringen.Der Band XVII enthält u. a. Stammtafeln der Grafen von Blankenburg und Regenstein,Da~sel, Everstein, Hohnstein, Kirchberg, Klettenberg, Scharzfeld und Lauterberg,Stolberg, Wernigerode, Wöltingerode und Wohldenberg, der Edelherren von Ampfurth,Harbke, Hessen, Mahner und Meinersen, Schermcke sowie des bedeutenden Ministerialengeschlechtsvon Wolfenbüttel bzw. von der Asseburg. Erwähnenswert ist, daß auch einigeder in diesem Band behandc1ten hessischen Familien, z. B. die Grafen von Ziegen hainund die Edelherren von Ziegenberg in den Domkapiteln zu Halberstadt und Hildeshcimsowie in den Kanonissenstiften Gandersheim und Quedlinburg vertreten waren.Es kann nicht Aufgabe dieser Rezension sein, die sorgfältig erarbeiteten Stammtafc1nin einzelnen Punkten zu ergänzen. Bemerkt sei hier nur zu Tafel 119, daß Siegfried vonBlankenburg, 1250-1304, als Hildesheimer Domherr bereits ab 1275 (1304 als dortigerDompropst), als Mitglied des Halberstädter Domkapitels aber erst 1297-1304, und zwarals Domdechant, nachweisbar ist. In die Stammtafel der Edelherren von Ziegenberg (Tafel80) ist m. E. auch der Goslarer Domdignitär Sigcbodo von Ziegen berg, 1261-1292, einzufügen,dessen Rufname auch bei den mit dieser Familie verschwägerten Grafen vonScharzfeld (vgl. Tafel 90) vorkommt.Rudolf Meier


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684274 Rezensionen und AnzeigenDie deutschen Königspfalzen. Repertorium der Pfalzen, Königshöfe und übrigen Aufenthaltsorteder Könige im deutschen Reich des Mittelalters, hg. vom Max-Planck-Institut fürGeschichte, Bd. 4: Niedersachsen, Erste und Zweite Lieferung. Bardowick - Brüggen.Bearb. von Uta Reinhardt, Ca~par Ehlers, Lutz Fenske, Konrad Elmshäuser, Hans Go e t tin g (t). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1999-2000, zus. 233S., Abb., 34 und 32 DMIn dcn ersten beiden Lieferungen dieses für das Bundesland Niedersachsen vorgesehenenBandes des Repertoriums deutscher Königspfalzen sind Bardowick, Braunschweig, Bremenund Brüggen (bei Alfeld) enthalten. Auf dcn ersten Blick wirkt die ausführliche Behandlungder Braunschweiger Frühgeschichte in diesem Werk vieIleicht überraschend.Doch klärt das instruktive Vorwort von Thomas Zotz über die Konzeption des Pfalzenrepertoriumsden Leser rasch auf (S. I-IV). Für ein umfa~sendes Verständnis der Herrschaftspraxisdes mittelalterlichen Königtums in Deutschland sollten nicht nur das Reichsgut,sondern sämtliche Aufenthaltsorte des Königs (his 1198) erfasst werden. Da die systematischeUntersuchung des Repertoriums Kategorien folgt, die von Walter Schlesinger fürdie Pfalz Merseburg erarbeitet worden waren (Schema A), musste für die Erweiterung aufalle Aufenthaltsorte des Königs ein zweites Bearbeitungsschema (B) entwickelt werden.Beide Schemata sind dem Band vorangestellt (S. V - XI) und für das Verständnis derBeiträge unerlässlich. Etwas umständlich sind zwei Literaturverzeichnisse am Anfang (ersteresfür die allgemeine, S. XV-XX, und das zweite für die regionale Literatur und dieQuellensammlungen, S. XX-XXII), sowie ein weiteres, spezielles Literaturverzeichnis amEnde jedes Beitrages. Unübersichtlich wird es, wenn sich beispielsweise der häufiger zitierteA. Michcls in keinem der drei Verzeichnisse findet, sondern in einem der darüberhinaus jeweils unter den einzelnen Absätzen zusammengestellten, weiterführenden Literaturangaben,die die Fußnoten ersetzen. Braunschweig verdankt seine Berücksichtigungder Erweiterung des Repertoriums auf alle Königsaufenthalte und folgt somit dem SchemaB. Bearbeiter des äußerst umfangreichen Beitrags sind Caspar Ehlers und Lutz Fenske(S. 18-164).Zu Beginn werden die Ortsnamen Braunschweig und Dankwarderode diskutiert (1.,S. 18-20), dann wird auf die historisch-geographische Lage Braunschweigs eingegangen(11.). Dieser Abschnitt bietet eine schöne Zusammenstellung der natürlichen geographischenGegebenheiten (S. 21 f.), der mittelalterlichen Verkehrslage (S. 22-27), sowie derStellung Braunschweigs im wirtschaftlichen (S. 28-36), politischen (S. 36-38) und kirchenorganisatorischenGefüge (S. 39 f.). Die Siedlungsgeschichte (111., S. 40-69) verbindetdie historischen Quellen mit den archäologischen Ergebnissen und illustriert anschaulichdurch zwci Karten das präurbane Entwicklungsstadium des Braunschweiger Siedlungsraumes(Abb. 4 und 5). Unter VI. (S. 69-80) werden die Bezeichnung, die Lage und Bautender Örtlichkeiten der Königsaufenthalte behandelt - die Burg Dankwarderode mit denBauten der brunonischen Anlage, sowie die Herzogspfalz Heinrichs des Löwen und dieScheverlingenburg.Bewusst den größten Raum nehmen die Königsaufenthalte in Braunschweig ein (Y.,S. 80-153). Sie sind chronologisch aufgelistet und alle einschlägigen Quellenbelege sind invollem Wortlaut aufgeführt. Vielleicht liegt es an der für die Anfänge Braunschweigs leichtüberschaubaren Quellenlage, dass sich häufig Wiederholungen aus den vorherigen Abschnittennicht vermeiden ließen und entbehrlich wirken zunächst auch die langen Abschnitteu. a. aus der Reimchronik, die in guter Edition vorliegen. Auf der anderen Seitebietet das Repertorium so die bequeme Möglichkeit, für jeden KönigsaufenthaIt alle in Fragekommenden Belege auf einen Blick zur Hand zu haben. Anhand der Aufstellung derKönigsaufenthalte lässt sich die Bedeutung Braunschweigs im politischen Gefüge bis etwa


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Rezensionen und Anzeigen 275in die Mitte des 13. Jh. detailliert ablesen. Die Ergebnisse dieser Zusammenstellung habenVerf. unter dem Abschnitt VIII. (S. 154-161) zusammengefasst. Die Bedeutung Braunschweigsals königlicher Aufenthaltsort ist untrennbar mit seiner Funktion als brunonischwelfischemHauptort verknüpft. Zu Zeiten Lothars III. und Ottos IV. wurde Braunschweigzu einem wichtigen Zentrum als Kreuzungspunkt zwischen Reichs- und Hausgut, zwischenfamiliären und übergeordneten Interessen der mit den Brunonen bzw. den Welfen verwandtenKönige (S. 154). Da die Herrscher keine reichsrechtlich begründeten Gastungsrechtegeltend machen konnten, war in der weiteren Geschichte für die Wahl Braunschweigsals Aufenthaltsort der Herrscher ein verwandtschaftliches Verhältnis zu denStadtherren ausschlaggebend. Insgesamt liegt mit diesem Beitrag des Pfalzenrepertoriumsvon Ehlers und Fenske jetzt ein für die Anfänge Braunschweigs unentbehrliches Nachschlagewerkvor.Eva SchlotheuberHeinz A. B ehr e n s u. Hartrnut Weg n er, Das Ende einer Dynastie. Sonderausstellungaus Anlass des 400. Todestages des Grafen Johann Ernst von Regenstein. Jena-Quedlinburg:Dr. Bussert & Stadeier 1999, 134 S., Abb., 38.60 DMHeinz A. B ehr e n s, U. E. G. S ehr 0 c k , J ürgen Den i c k e , Die Münzen der GrafschaftBlankenburg-Regenst ein, hg. von der Nordharzer Altertumsgesellschaft. Jena­Quedlinburg: Dr. Bussert & Stadeier 1999, 180 S., Abb., 49.90 DMIm Jahre 1599 starb im Alter von zweieinhalb Jahren der letzte männliche Sproß des RegensteinerGrafenhauses. Die Grafschaft fiel an die welfischen Herzöge als den Lehnsherren,die in der Folgezeit allerdings Teile des Gebiets einbüßten. Als Grafschaft/FürstentumBiankenburg, später als Landkreis Blankenburg blieb der Restbestand bis 1945 immerbraunschwcigisch. Die braunschweigisehe Vergangenheit ist auch heute in Blankenburggegenwärtig, aber auch die Erinnerung an das Regensteiner Grafenhaus wird wachgehalten,wie die bei den anzuzeigenden Publikationen einmal mehr zeigen. Der Katalogzur Sonderausstellung "Das Ende einer Dynastie" im Kleinen Schloss in Blankenburg, dervon Behrens und Wegner erarbeitet wurde, bietet knappe Beschreibungen von 115 Exponaten,und zwar in fünf Abteilungen (S. 37-130): Die Grafschaft (Umfang, Besitzberechtigungen,Burgen etc.) - Burg Regenstein 1150-1450 - Bewaffnung und Kriegsausrüstungder Regensteiner - Legenden, Sagen und Dichtung um Graf Albrecht 11. [14. Jh.] -Die Grafschaft im 15./16. Jh. Ein einleitendes Kapitel von Wegner behandelt die Geschichteder Grafen zur Zeit der Reformation und Gegenreformation.Der Band über die von den Regensteiner Grafen geprägten Münzen enthält einen Katalogder Münzfunde in zwei Teilen, verfasst von Denicke (S. 107-131), der 72 Brakteatenin vier Fundgenerationen aus dem 13. Jh.unterscheidet (im späten Mittelalter kam dieMünzprägung der Grafen weitgehend zum Erliegen), und von Schrock (S. 132-165), der62 zumeist datierbare Münzen aus dem 16. Jh. erfasst. Beide Autoren fassen außerdem indarstellenden Kapiteln Forschungsergebnisse zusammen, Schrock in einem ausführlichenBeitrag zum 16. Jh. unter dem Titel: Von Regensteiner Münzen, Münzsammlungen und-forschern. In der Einleitung skizziert Behrens die Geschichte des Grafenhauses von denAnfängen im 12. Jh. bis 1599.Die Regensteiner waren neben den Grafen von Mansfeld, Stolberg-Wernigerode undHonstein das langlebigste Harzgrafengeschlecht. Die hier angezeigten Veröffentlichungenlenken den Blick erneut auf dieses Grafenhaus, dessen Herrschaft in vielen Aspekten nochnicht erforscht ist. Es ist zu hoffen, dass die auf einer Tagung in Blankenburg im Juli 1999gehaltenen Vorträge bald veröffentlicht werden.Ulrich Schwarz


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684276 Rezensionen und AnzeigenThomas D ehe s seIl es, Policey, Handel und Kredit im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttelin der Frühen Neuzeit (Studien zu Policey und Policeywissenschaft, hg. von MichaelStollcis). Frankfurt a. M.: Klostermann 1999,219 S., 48 DMIm Rahmen des Projektes "Repertorium der Policeyordnungen der Frühen Neuzeit" desMax-Planck-Instiuts für Europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main entstand diezu besprechende, 1997/ 1998 am Juristischen Fachbereich der Universität Frankfurt(Prof. Dr. M. Stolleis und Prof. Dr. J. Rückert) angenommene Dissertation von ThomasDehesselles. Der Titel annonciert eine Arbeit, die schwerpunktmäßig dem Thema Handelund Kredit in den Policeyverordnungen des Fürstentums Braunschweig-WolfenbütteI gewidmetist. Der Autor wählt den Begriff des "Herzogtums" Braunschweig-Wolfenbüttel,der im 18. Jh. zwar häufig angewendet wurde, aber gleichwohl staatsrechtlich nicht korrektist, weil es bis zum Ende des Alten Reiches reichsrechtlich nur ein Herzogtum Braunschweig-Lüneburg(1235) und vier reichsrechtlich anerkannte Fürstentümer (Reichsmatrikel1523) dieses Herzogtums gegeben hat. Die Ausführungen von Dehesselles zur Terminologie(S. 3 f.) sind ohne Berücksichtigung der mit den Daten 1235 und 1523 charakterisiertenreichsrechtlichen Festlegungen substanzlos; dies muss leider betont werden, da derAutor in einer Rezension (<strong>Braunschweigisches</strong> <strong>Jahrbuch</strong> für <strong>Landesgeschichte</strong> 71, 1999,S. 280) sich apodiktisch zu diesem Thema äußerte.Überhaupt sind die vielfach in diesem Buch zum Polizeirecht eingestreuten Passagenzur norddeutschen Territorialgeschichte häufig unglücklich, nicht selten falsch formuliert.Z. B. hätte die Zusammensetzung des Niedersächsischen Reichskreises nach dem Buch vonU. Gittel (erschienen 1996, aber nicht ernsthaft eingearbeitet) leicht korrekt dargestelltwerden können. Ein Satz wie "Das Patronat der städtischen Pfarreien verblieb beim Herzog"berücksichtigt nicht die Rolle der braunschweigischen Stifte. "Von 1566 bis 1624waren die regierenden Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel Bischöfe im Bistum Halberstadt",heißt es bei Dehesselles (S. 7); tatsächlich gilt das nur für 1568-1613, als nämlichHeinrich Julius regierender Herzog und Bischof des (!) Bistums Halberstadt war. DieGrafschaft Blankenburg ("Blanckenhurg" bei Dehesselles durchgängig) sollte als Mitglieddes Niedersächsischen Kreises nicht vergessen werden. Die Zuständigkeit des ObersächsischenKreises bzw. die eventuelle Gültigkeit von dessen Verordnungen für das welfisch gewordeneneStiftsamt Walken ried wird nicht thematisiert.Die Arbeit von Dehesselles gliedert sich in sechs Teile: Einleitung, Policeynormen inBraunschweig-Wolfenbüttel, Handel, Geld- und Kreditwesen, Märkte und Messen, Zusammenfassungund Ergebnisse. Drei Hauptabschnitte gelten also bestimmten Bereichendes Policeywesens, denen ein grundsätzlicher Abschnitt vorangestellt ist. Dieser Abschnittmüsste eine zentrale Funktion für das Buch haben, denkt der Leser. Unterabschnitt A befasstsich mit "Normsetzung" und enthält allgemeine Ausführungen zur Verordnungsproduktionin Braunschweig-Wolfenbüttel. Der Unterabschnitt B ist tituliert "Normgeber -Normadressat". Hier werden zum einen "Reich", "Niedersächsischer Reichskreis", "ÜberterritorialeVerordnungsgeber" (soll heißen: gesamtwelfische Vereinbarungen) und "landstände"abgehandelt, zum andern werden" Verwaltungsorganisationen" als "Normadressat"vorgestellt; abschließend folgt ein Abschnitt über "Anredeformel und Verkündigung".Soweit die Gliederung dieses Teiles des Buches.Eine überblicksmäßige Information zu den Verordnungen ist zweifellos ein Desideratder Forschung. Der Verf. berichtet über seine Recherchen, er ermittelte für 1495-1806 einenBestand von ca. 3000 policeylichen Verordnungen. Ohne Wiederholungen usw. seienes 2300 Verordnungen für 3300 "policeyliche Materien". Leider ist über die Definitiondieser "Materien" nichts ausgeführt, auch findet sich üher die Ahgrenzung policeylichervon nichtpoliceylicher Verordnungen eine definitorische Aussage nur in Form von Aufzäh-


Digitale Bibliothek BraunschweigRezensionen und Anzeigen 277lungen. Eigenartigerweise wird die in den Beiheften zum Braunschweigischen <strong>Jahrbuch</strong>(Bd.4) 1986 erschienene Arbeit von Werner Butz "Der Polizeibegriff im HerzogtumBraunschweig-Wolfenbüttel" völlig abqualifiziert ("wird weder methodisch, historischnoch inhaltlich dem Problem gerecht", S. 19), obgleich Butz sich mit dem Polizeibegriff(und den anderen einschlägigen Thematiken) in übersichtlicher Form auseinandersetzt; dieNichtrezeption einer Vorgängerarbeit in dieser Form ist für den Leser, der sich die Unterschiededer Auffassungen nun selbst erarbeiten muss, nicht gerade hilfreich.Was Dehesselles an die Stelle setzt, ist eine recht lockere Reihung von Teilthemen unddie Analyse einer nicht zustande gekommenen Policeyordnung "aus den 1560er Jahren",die er mit verschiedenen Teilthemen verbindet. Die chronologische Darstellung der polizeilichenGesetzgebung bei Butz ist wesentlich übersichtlicher und umfangreicher. Dehessellesbehandelt in seinem Abschnitt "Normsetzung" z. B. das Verbot fremder Kriegsdienste(mit Belegen in den Anmerkungen aus den Jahren 1534-1556) "im Zuge der Bauernaufständeund Religionskriege" (welche Kriege sind gemeint?), ohne auf die Rolle des Reichskreiseseinzugehen. Dieser hat bei ihm einen (kurzen) Extraabsehnitt, wo die Normsetzungennur allgemein und nicht mit Bezügen auf die politische Situation abgehandelt werden.Im Abschnitt" Überterritoriale Verordnungsgeber" werden neben Konventionen der welfischenFürstentümer (die hier ziemlich problematisch so eingeordnet sind) auch die "Übereinkünftemit Preußen" im 18. Jh. angesprochen, u. a. zum Handwerkerrecht, ohne dassdas für die Geschichte von Verordnungen recht bemerkenswerte Zustandekommen derReichshandwerkerordnung von 1731 (Zusammenspiel Reich, Reichskreise, Territorien; dieRolle des preußischen Königs als Kreisdirektor, u. a. auch im Niedersächsischen Kreis) inirgendeiner Weise thematisiert wird.Natürlich ist es Sache des Autors, seine Gewichtungen vorzunehmen. Dienlich wäreaber eine Vermeidung von exkursartigen Bemerkungen gewesen (z. B. verquer und überflüssigdie Aussage, daß die Landstände der "Hauptfinanzier" der Landesuniversität gewesenseien, S. 28; der Verf. irrt, wenn er die Wahrnahme der Gerichtshoheit durch Justizamtmännerabstreitet, S. 46 - Belege gibt es z. B. im Oberamt Schöningen für das 18.Jh.).Wo zentrale Aussagen erwartet werden könnten, stehen Sätze wie: "In der zeitgenössischenTerminologie gleichbedeutend mit Verordnung waren die Begriffe Edikt, Patent und Mandat.Alle Bezeichnungen standen für einen obrigkeitlichen Erlass, ohne dass eine hinterden Begriffen stehende Systematik erkennbar wäre" (S. 39); das hätte man gern im einzelnenvom Verf. erläutert erhalten.Entgegen dem Anspruch des Verf., systematische Klärungen mit jeweils historischemTiefgang vorzunehmen, besteht der Vorzug der Arbeit darin, dass in den drei thematischausgerichteten Abschnitten über Handel (S. 61 ff.), Geld und Kreditwesen (101 ff.) undMärkte und Messen (S. 159 ff.) die Inhalte der Verordnungen gerafft dargestellt werden inandeutender Verbindung mit der zeitlichen Situation und den sachlichen Zusammenhängen.Der Verf. arbeitet hier quellennah mit vielen Belegen, so dass man fehlende Literaturzitate(z. B. Bothe für das Commerzkollegium) nachsehen kann. Die bemerkenswertenAnalysen in diesen Sektoren dürften von der wirtschafts geschichtlichen Spezialforschungals weiterführend aufgegriffen werden.Christof RömerPeter-Michael S t ein sie k, Nachhaltigkeit auf Zeit. Waldschutz im Westharz vor 1800(Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt 11). Münster-NewYork-München-Berlin: Waxmann 1999,283 und 56 S., Abb., 49.90 DMhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684278 Rezensionen und AnzeigenEs handelt sich bei der angeführten Studie von Peter-Michael Steinsiek um seine am Institutfür Forstpolitik, Forstgeschichte und Naturschutz der Fakultät für Forstwissenschaftenund Waldökologie der Universität Göttingen im Jahre 1998 abgeschlossene Dissertation.Die Ausarbeitung fußt im wesentlichen auf der Auswertung der umfangreichen Archivbeständeim Niedersächsischen Hauptstaatsarchiv Hannover, im Niedersächsischen StaatsarchivWolfenbüttel und im Niedersächsischen Oberbergamt Clausthal-Zellerfeld. Die Monographiezählt 13 systematisch gegliederte Kapitel, ein Quellen- und Literaturverzeichnisund einen Tabellenanhang. Zahlreiche Graphiken veranschaulichen die schriftlichen Ausführungen.Steinsiek versteht seine forstgeschichtliche Untersuchung als einen Beitrag zur Umweltgeschichtedes westlichen Harzraumes für die frühe Neuzeit bzw. vorindustrielle Phase(1550-1810). Die Umweltgeschichte hat bislang die wichtige Bedeutung des Waldes undseiner Ressourcen immer wieder unter dem Aspekt eines vorindustriellen Holzrnangelsthematisiert und ist dabei zu sehr divergierenden Ergebnissen gelangt. Eine dcr wesentlichenUrsachen für diese kontroverse Einschätzung liegt im Fehlen einschlägiger Untersuchungen,die Leistung und Entwicklung von Waldökosystemen über einen größeren Zeitraumhinweg betrachten, genaue Vorstellungen der Art und des Umfanges der Holznutzunggeben und somit Auswirkungen auf die Zusammensetzung und Struktur der Wälderdokumentieren. Steinsiek kann mit Hilfe quelIengcstützter quantitativer Analysen vonWaldzustands- und Nutzungsparametern diese Forschungslücke exemplarisch für denWestharz wirkungsvoll schließen.Das Hauptanliegen seiner Untersuchung ist es, anhand eines kombinierten historischenund politik wissenschaftlichen Forschungsansatzes die staatlichen Maßnahmen zur nachhaltigenVersorgung der Verbraucher mit ausreichendem Holz zu analysieren. Das formale,programmatische Ziel landesherrschaftlicher Forstpolitik im westlichen Harz bestanddarin, den montangewerblichen und privaten Holzbedarf auf Dauer zu decken. Das Primatder landesherrschaftlichen Wirtschaftspolitik lag in der Nachhaltigkeit der Ressourcennutzung.Die Landesherren erstellten bereits zu Beginn des Untersuchungszeitraums Schutzprogrammefür den Wald, als sie die Gefahr einer anhaltenden Waldverwüstung kommensahen. Sie wandten ein breites Spektrum regulativer, ökonomischer und informatieller Instrumentezu deren Umsetzung an, die für den gesamten Zeitraum maßgebend waren. Esgab keinen Paradigmenweehse\ in der staatlichen Ressourcenschutzpolitik.Steinsieks Rekonstruktion historischer Waldzustände, seine Nachkalkulation der Holzaufkommensentwicklungund des Holzverbrauchs führen zum beachtenswerten Resultat,dass es zwischen der zweiten Hälfte des 16. Jh. und der des 18. Jh. insgesamt gesehen nichtzu einer den Bergwerkshaushalt des Harzes oder die Subsistenz seiner Bevölkerung ernstlichgefährdenden Waldverwüstung und Holzverknappung gekommen war. Dieses Ergebnisist insofern bemerkenswert, als gerade Wirtschaftshistoriker immer wieder die Wachstumsgrenzender Harzer Montanwirtschaft auch unter dem Gesichtspunkt einer ausreichendenHolzversorgung sehen und diese Ressourcenbegrenztheit für stagnierende undrückläufige ökonomische Entwicklungstendenzen mit verantwortlich machen. Summasummarum: Peter-Michael Stein siek hat mit seiner eindrucksvollen, quellenmäßig gesättigtenund statistisch unterlegten Studie wesentliche neue Forschungsergebnisse über dieWaldnutzung im Westharz geliefert, die geradewegs zur weiteren Diskussion zwischen Vertreternunterschiedlicher Forschungsansätze einladen.Michael Fessner


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Rezensionen und Anzeigen 279Peter H a n e I t, Egon H ö gel, Der Lustgarten des Johann Royer. Beiträge einer Gedenktagungfür den fürstlich-braunschweigischen Hofgärtner Johann Royer (1574-1655) inHessen. Hg. Botanischer Arbeitskreis Nordharz e. V. Magdeburg: Scripturn 1999, 144 S.,Abb., 19.80 DMDer zwischen Halberstadt und Wolfenbüttel gelegene Flecken Hessen zeichnete sich durchein inzwischen ruinöses Schloss aus, zu dem ein längst untergegangener Kunstgarten gehörte.Dieser geht auf der Basis einer älteren Anlage im wesentlichen auf den über 40Jahre dort tätigen Hofgärtner Johann Royer (1574-1655) zurück. Royers bleibende Hinterlassenschaftstellt ein Buch dar, der den Garten und seine Pflanzen beschreibt, aberauch Kataloge wild wachsender Pflanzen aus der Umgebung bis hin zum Brocken undKochrezepte zur Verwendung der angebauten Nutzpflanzen enthält (Beschreibung desganzen Fürstl. Bs. Gartens zu Hessem. 1. Aufl. 1648, 2. Aufl. 1651, 3. Aufl. 1658, Reprint1990).Royer als Gärtner und Botaniker war 1998 eine Gedenktagung gewidmet, die durcheine Publikation vorbereitet wurde (Johann Royer [1574-1655] und die Flora des Nordharzes.Hg. Botanischer Arbeitskreis Nordharz e. V. Halberstadt 1998). In dem hier anzuzeigendenBand sind fast alle Beiträge zu dieser Gedenktagung in zum Teil erweiterterForm publiziert. Der Schwerpunkt liegt verständlicherweise auf Royers botanischem Wirken.Einleitend würdigt Alfred Bartsch Johann Royer, dessen Sohn Maximilian übrigens dieStelle seines Vaters übernahm, als "Gärtner am Schloss Hessen" im zeitgenössischen Kontext.Bei seiner Heirat mit der brandenburgischen Prinzessin Hedwig ließ der damaligeKronprinz, spätere Herzog Julius von Braunschweig sich in Hessen nieder, und damit beganndie große Zeit des berühmten Gartens. Nach ihrem Tode übernahm Hedwigs SchwiegertochterAnna Sophie von Brandenburg (Gemahlin von Herzog Friedrich Ulrich) dieSorge um den Hessener Garten, der dann seit Ende des 17. Jh. verfallen ist. Die Anlage bestandaus kunstvoll gegliederten Zier-, Obst- und Gemüsebeeten und war u. a. mit ornamentalgeschnittenen Hecken, mit antiken Standbildern und Wasserspielen versehen, daruntereinem großen Springbrunnen mit Tierplastiken aus Bronze.Der Kunstgärtner Royer entstammte vermutlich einer wallonischen Familie und hattesich in seinem Metier weit umgetan, u. a. war er am Dresdener Hof tätig. Er kannte sich offensichtlichauch in der zeitgenössischen Gartenliteratur aus. Detailliert beschreibt ThomasScheliga die Anlage des manieristischen Hessener Lustgartens und ordnet diesen in diezeitgenössische Gartenliteratur ein. Er weist nach, dass dieser Garten nicht von italienischenVorbildern abhängt, sondern dem mittelalterlichen Ideal des "HORTUSCONCLVSVS" verhaftet bleibt.Royer wollte als Vorbild wirken. So sollte seine Publikation auch ein Lehrbuch derGartenkunst und eine Anleitung zur Verwendung der Nutzpflanzen in der Küche sein. ClemensAlexander Wimmer untersucht die Bedeutung von Royers Werk innerhalb der unterschiedlichenGruppen von Gartenliteratur und kommt zu dem Schluss, dass der Katalogder Pflanzenkollektion im Hessisehen Garten darin am wichtigsten ist. Heinz-DieterKausch wendet sich den zahlreichen Zierpflanzen im Garten von Hessen zu. Es finden sichneben mitteleuropäischen Arten relativ viele südeuropäische, aber auch orientalische sowieeinige südasiatische, afrikanische und amerikallische. Darunter sind erstmals in Mitteleuropanachgewiesene Arten. Die Bedeutung und die Probleme der Obstkultivierung in Hessenzeigt Norbert Clement auf. Damach gab es hier u. a. Feigen-, Aprikosen-, Mandel- undPfirsichbäume, aber auch 31 verschiedene Apfel- und 29 Birnensorten, darunter solche,die heute gänzlich unbekannt sind und andere, noch immer gezüchtete. Clement geht weiterden Angaben Royers über die Pflanzzeit, das Veredeln und die Pflege sowie das Über-


Digitale Bibliothek Braunschweig280 Rezensionen und Anzeigenwintern der Obstbäume nach. Pctcr Handt bcrichtet anschließend über das Pflanzen verzeichnisRoyers als wichtige Quelle für die Kulturpflanzenforschung. Er hat darin mehr als270 gärtnerische Nutzpflanzen gezählt, darunter auffallend viele aus der "Neuen Welt"übernommene. Darunter werden bereits die Kartoffel, deren Zubereitung beschriebenwird, und verschiedene Bohnenarten genannt, aber auch Paprika. Unter den "altweltlichen"Arten sind bei Royer zahlreiche Varianten vertreten, so unter den Kohlarten bereitsBlumenkohl und Brokkoli.Den Abschluss des Bandes bildet die Wiedergabe der von Royer zusammengestelltenPflanzenlisten mit den von diesem benutzten und den heutigen lateinischen botanischenBezeichnungen. Leider fehlen hier wie auch sonst an einigen Stellen des Bandes gemäßdem wissenschaftlichen Anspruch die deutschen Pflanzennamen. Das erschwert dem Laiendie Lektüre, die aber trotzdem jedem an der Gartenkultur sowie an unseren kultiviertenund wild wachsenden Pflanzen Interessierten empfohlen werden kann. Nicht eigens berücksichtigtwurde leider - entsprechend der Intention der Tagung - das Kochbuch, dasRoyers Werk integriert ist.Mechthild WisweUrich B roh m , Die Handwerkspolitik Herzog August des Jüngeren von Braunschweig­Wolfenbüttel (1635-1666). Zur Rollc von Fürstenstaat und Zünften im Wiederaufbaunach dem Dreißigjährigen Krieg (Göttinger Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte21). Stuttgart: Franz Steiner 1999, 380 S., 136 DMDie vorliegende Arbeit zur Handwerkspolitik Herzog Augusts, des Erneuerers des WolfenbüttelerFürstcntums, ist eine 1996/97 angenommene Hamburger Dissertation, derenReferenten Prof. Dr. Arno Herzig und Prof. Dr. Rainer Wohlfeil gewesen sind. Mit Rechtweist der Autor auf die bisher fast ganz fehlende Bearbeitung dieses Themas hin. DerAutor hat diese Lücke mit seinem umfänglichen und umsichtigen Werk geschlossen. Erhat die einschlägigen Akten der Zentralregierung wie der Städte, Ämter usw., eingeschlossendie Eigenüberlieferung der Gilden, sorgsam durchforscht, die Vorgänge in ihrerRelevanz klassifiziert und die Einzelvorgänge (ggf. mit den dokumentierten Konflikten)auf ein themenorientiertes Raster in seiner Darstellung verteilt. Dieses Vorgehen sichertseiner Arbeit dauerhafte Geltung, auch wenn spätere Bearbeiter vielleicht andere Präferenzenfür die wirtschafts- und sozial wissenschaftliche Auswertung sehen sollten.Der Verf. hat folgende Gruppierung seiner Darstellung gewählt: Einleitung, Voraussetzunglandesherrlicher Gewerbepolitik, Durchsetzung obrigkeitlicher Aufsichtsbefugnissegegenüber den Zünften, Regulierung der Märkte, Lockerung der Bedingungen für den Zugangzum zünftigen Handwerk, Ansiedlung fehlender Handwerker, Zulassung außerzünftigerKonkurrenten. Diese Themenkomplexe sind nach dem Grad der Konfliktträchtigkeitzwischen Regierung und Handwerkern gereiht, was insofern auch eine Chronologie bedeutet,da die Konflikte erst nach und nach ernsthafter im Laufe der Regierungszeit HerzogAugusts werden.Im Ganzen kann der Verf. mit einer diffizilen Beweisführung darlegen, dass der Herzogund seine Regierung den Grundsatz befolgten, die Ordnung nach den Kriegswirren in einerArt taktischcr Allianz in Kooperation mit den Gilden wiederherzustellen, ohne dass natürlichirgendwelche Absprachen über Grundsätze erfolgten. Wohl aber ist die Wiederbegründungund Neugründung von Gilden, besonders im Falle von "Landesgilden", möglichst ingegenseitigem Einvernehmen geschehen. Die Gilden wurden von der Regierungsseite alsStabilisierungsfaktoren bewusst - wie die Analyse des Verf. ergibt - eingesetzt bzw. sogarhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigRezensionen und Anzeigen 281instrumentalisiert. Zweifelsohne entspricht dieser indirekte Lenkungsstil in Verbindungmit fallweise durchexerzierten begrenzten Konflikten der Mentalität Herzog August d. J.Fürst und Regierung gingen gegenüber den Gilden in den Einzelkonflikten öfter Kompromisseein, weil sie nicht frontal gegen gewisse Fixierungen im Bewusstsein der Handwerkervorgehen wollten.Es wird aber auch deutlich durch die sorgsame Auswertung der Akten, dass die sogenanntenHandwerkermissbräuche und die Vorbehalte gegen nichtehelich Geborene undgegen die Herkunft aus Familien "nichtehrlicher" Berufe von Anfang an regierungsseitignicht akzeptiert wurden. Hier, beim Umgang mit dem Lebens- und Berufsschicksal, spielteeine Art praktischer Vernunft eine Rolle, so dass die Regierung eine moralische Positionausspielen konnte. Beim Problem der außerzünftigen Konkurrenten setzte der Fürst mit einigemErfolg bei Personengruppen an, die ihm als Herrscher und durch den Hof besondersnahestanden, nämlich den Hofhandwerkern, den Soldatenhandwerkern, den Schutzjudenund den auf Stifts- und Amtsfreiheiten ansässigen Handwerkern. Die Obrigkeit hat abernur in ihr günstig erscheinenden Einzelfällen und mit unterschiedlichen aus der Situationsich ergebenden Begründungen die Abwehrhaltung der Handwerker unterminiert. Dadurchergibt sich, wie die vorliegende Arbeit sichtbar macht, scheinbar eine Art "Flickenteppich"in den Entscheidungen bzw. in der Lösung von Konfliktfällen.Gegen Ende der Regierung Herzog Augusts geht die Regierung dann etwas rigoroservor, was in diesem Buch nicht so deutlich artikuliert werden kann, weil der Verf. ja seineThematiken stark aufgeteilt hat, so dass die chronologische Linie quer gelesen werdenmuss. Die beiden abschließenden Abschnitte über die Ansiedlung fehlender Handwerkerund die Zulassung außerzünftiger Konkurrenten bringen eine gewisse Dramatik in die Entwicklungder Handwerkerpolitik. Die Gilden konnten sich dem Situationsdruck, der sichaus dem Fehlen von Handwerkern in bestimmten Berufen ergab, meist nicht entziehen,wenn sie nicht der Anwerbungspolitik des Herzogs entgegen arbeiten wollten; sie musstenin den Konditionen Nachläs.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684282 Rezensionen und Anzeigenlig bei W. Schmieder nachgewiesen (W. Schmieder: Musik. Alte Drucke bis etwa 1750.Frankfurt/M. 1967). Eine genauere Übersicht findet sich in einem speziellen systematischenKatalog der Herzog August Bibliothek. Dass der Umfang der vorliegenden Druckeursprünglich erheblich größer war, belegen zwei der drei erhaltenen Inventare (StadtarchivHelmstedt): "Inventarium der Stimmen in der Schule" (Schulchronik 1680) und dassog. Helmstedter Inventar von 1714 (Vgl. S. 8-14). Aufgrund der gegebenen Quellenlagelag es nahe, vorrangig die Handschriften zu bearbeiten, über die die Autorin im 2. Bandihrer Studie erstmalig einen minutiös angelegten Katalog erstellte. Die Drucke wurden dortebenfalls neu aufgearbeitet und aufgelistet, so dass nun eine Gesamtübersicht über den Bestandvorliegt. Die Handschriften (eod. Guelf. 318, 320, 323-338 Mus. Hdschr.) enthaltenähnlich den Drucken überwiegend geistliche Vokalwerke bekannter Meister, unterdenen auch H. Grimm zu nennen ist, dem im 1. Band ein ausführlicher Exkurs gewidmetwird (S. 168 ff.). Zurecht wird auf die große Bedeutung des Magdeburger und BraunschweigerKantors hingewiesen, von dem in der Helmstedter Sammlung immerhin 88Kompositionen, wenn auch nur in unvollständigen Stimmensätzen, vorhanden sind. Wichtigist, dass der umfangreiche Handschriftenbestand auch weltliche Chorwerke (Cod.Gueif. 334 Mus. Hdschr.: Madrigale italienischer Komponisten: Nicoletti, Marenzio, Vecchi)und zahlreiche instrumentale Tanzsätze enthält (Cod. Guelf. 335 Mus. Hdschr.,Hss. Ergänzungen zu 21 Mus. Steph.).Der 1. Band der Dissertation, welcher den eigentlichen Schwerpunkt der Arbeit undeine rein quellenkundliehe Studie darstellt, setzt sich mit dem Bestand auf drei Ebenen auseinander:Im 1. Kapitel wird die Überlieferung und die äußere Gestalt der Quellen beschrieben.Das 2. Kapitel behandelt das historische und soziale Umfeld, die Verbindungzwischen Lateinschule und Kirche, welche die Grundlage der Tätigkeit für die Kantorendes frühen 17. Jh. darstellte, den engen Zusammenhang zwischen Musiklehre und Musikpflegeund schließlich Biographisches zu Schreibern und Besitzern der Manuskripte. Das 3.Kapitel schließlich liefert eine detaillierte Übersicht über das gesamte Repertoire, wobeijede Handschrift ausführlich kommentiert wird. Wichtig ist ferner, dass die musikalischenGattungen, die vorrangig auftreten (Motette, Geistliches Konzert, Kantionalsatz), unterHeranziehung zeitgenössischer Theoretiker (M. Praetorius) neu definiert werden, um eineklare Abgrenzung der Termini zu erreichen, sowie die gründlich behandelte Frage nachdem Gebrauch der Sammlung. Der Band wird mit einem umfangreichen Literaturverzeichnisund dem Namen- und Ortsregister abgeschlossen. Es handelt sich um eine mit großenF1eiß erarbeitete Dokumentation, die das umfangreiche Material von S1. Stephani zuHclmstedt in klarer und anschaulicher Weise zusammenfasst.Rainer BoestfleischGünther 0 e s t man n, Uhren und wissenschaftliche Instrumente der Familie Hager(Braunschweiger Werkstücke Reihe B: Veröffentlichungen aus dem Städtischen Museum18). Braunschweig: Ruth Printmedien 1999,264 S., Abb., 29 DMHerzog August (t 1666) sammelte neben Büchern auch Uhren und wissenschaftliche Instrumentesystematisch. Um diese weiterhin sachgemäß betreut zu wissen zog sein SohnRudolf August nach dem Tod seines Vaters hervorragende Uhrmacher aus der FamilieHager an seinen Hof in Wolfenbüttel. Diese setzten hier ihre mechanischen Feinarbeitenfort. Wenn ein Mäzen im 20. Jh. sein Interesse für diese Uhrmacherfamilie und ihreWerke entdeckt und diesen nachgeht, wie es Dr. Walther P. Buchler tat, dann könnenDarstellung und Katalog über ein so spezielles, wissenschaftsgeschichtlich interessantes


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Rezensionen und Anzeigen 283Thema wie das von Günther Oestmann zustande kommen. Es wurde im wesentlichen vonInge Buchler, der Witwe des Geschäftsführenden Gesellschafters des BraunschweigerChemieunternehmens Buchler, finanziert, nachdem ihr Mann, Walther Buchler, selbst bereitsüber längere Zeit dieser Uhrmacherfamilie und ihren Instrumenten nachgespürthatte.Mitglieder der Familie Hager, deren Ursprung in Oberösterreich nachweisbar ist unddie zeitweilig auch in Amstadt/Thüringen und in Frankfurt/Main lebten und arbeiteten,sind vor 1668 an den Hof in Wolfenbüttel gezogen und in diesem Jahr zum wohlbestalltenHofkleinuhrmacher und Mechanicus ernannt worden. Leichenpredigten und weitere archivalischeNachrichten erlaubten es Oestmann, die Geschicke der Familie bis zu ihremAussterben 1784 zu verfolgen und knapp den Lebenslauf jedes einzelnen nachweisbarenFamilienmitglieds, das im Uhrmachergewerbe tätig war, zu skizzieren. Ein besonderes Kapitelist der Funktion und Geschichte des sog. Nocturnals, der Stern uhr, gewidmet, einemGerät, auf das die Uhrmacher Hager besonders spezialisiert waren. Man machte sich fürdie Zeitmessung die Bewegung der Fixsterne um den Himmelspol/Polarstern zunutze. Einweiteres technisches Kapitel gilt den Wegmessern.Vor allen Dingen ist der Band jedoch ein Werkverzeichnis (WV). Der Bearbeiter, Uhrmachergeselleund promoviert in Kunstgeschichte und Geschichte der Naturwissenschaften,erfasst darin 54 Uhren und Instrumente katalogartig, die Angehörige der UhrmacherfamilierHager in Arnstadt/Thüringen, Frankfurt, Wolfenbüttel und Braunschweig gearbeitethaben. Er beschreibt die Hals-, Taschen- und Türmchenuhren, Wand- und Sonnenuhren,Pedometer, Nocturnale, astromomisch-meteorologische Bestecke sorgfältig. Vondiesen Uhren und Instrumenten sind durch Herstellerinschriften nachweislich 6 in Frankfurtam Main, 17 in Amstadt und 20, resp. 6 in Wolfenbüttel und Braunschweig angefertigtworden. In den Museen des Braunschweiger Landes sind nur die wenigsten, nämlich drei,zu finden: im Schlossmuseum in Wolfenbüttel (WV Nr. 42), in Braunschweig im HerzogAnton Ulrich-Museum (WV Nr. 45) und im Städtischen Museum (WV Nr. 49). Die übrigensind in Privatbesitz (13), in Uhren- und Wissenschaftsmuseen (Greenwich, London,Oxford, England, Rockford, II1inois), in Kunst- oder Kunstgewerbemuseen (Hannover,Dresden, Prag, Lüttich) und in große Regional- oder Nationalmuseen des In- und Auslandesgelangt (München, Nürnberg, Stuttgart, Frankfurt, London, Chicago, Paris, St. Petersburg)oder nur aus Beschreibungen bekannt (4), inzwischen vernichtet (1941 bei Luftangriffauf London) oder gestohlen (1945 aus dem Herzog Anton Ulrich-Museum), ihr Verbleibunbekannt (5). Alle Instrumente sind vorzüglich abgebildet, ihre Mechanik und Nutzungausführlich erklärt. Insgesamt ist dieses Werkverzeichnis ein eindrucksvolles Zeugnisfür die Präzision und die akribische Arbeit im Detail von einer Familie, die ein hochdifftzilesKunsthandwerk betrieb und dabei das Wissen des 17. und 18. Jh. um den Lauf von Sonneund Sternen in nützliche Instrumente umsetzte. So entstanden kleine Kostbarkeiten, diedie Sammelleidenschaft von Fürsten im 17. Jh. - und das Interesse von Mäzenen unsererZeit weckten.Gesine SchwarzUwe Müll er, Infrastrukturpolitik in der Industrialisierung. Der Chausseebau in derpreußischen Provinz Sachsen und dem Herzogtum Braunschweig vom Ende des 18. Jahrhundertsbis in die siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts (Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte57). Berlin: Duncker & Humblot 2000, 585 S., Tabellen, 138 DMGleich ob es sich um uralte Fernstraßen oder erst seit wenigen Jahrhunderten benutzteVerbindungswege zwischen den Ortschaften handelte, ihr Zustand war bis in die frühe


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684284 Rezensionen und AnzeigenNeuzeit gleichennaßen schlecht. Sie ähnelten mehr Sandpisten, die sich in der Schlechtwetterperiodein morastige, grundlose Schlammgräben verwandelten und die weder gesichertnoch befestigt und in der Regel noch nicht einmal mit Wegweisern versehen waren;selbst im trockenen Sommer war die Begrenzung einer Straße kaum zu erkennen. Die Instandhaltungwar von den Landesherren den am Wege liegenden Gemeinden übertragen,die dieser lästigen Pflicht höchst unzureichend nachkamen; die Klage über den miserablenZustand der Verkehrswege war allgemein. Erst die Zunahme des Güter- und Personenverkehrsseit dem beginnenden 18. Jh. ließ ein ernsthaftes Interesse an der Verbesserungder Straßen entstehen. Merkantilistische Bestrebungen zur Förderung des Handels undunmittelbare finanzielle Interessen - gut frequentierte Verkehrswege versprachen regelmäßigeMauteinnahmen - gaben den Ausschlag für eine staatlich gelenkte Straßenbaupolitik,die darauf abzielte, nicht nur für effektive Fahrbahnreparaturen Sorge zu tragen, sondernauch den Aus- bzw. Neubau von Fernstraßen zu veranlassen. Diese mit einer Steinschichtund Pflaster versehenen neuen Straßen, die auch schwere Frachtwagen verkraftenkonnten, bezeichnete man nach dem französischen Vorbild als Chausseen. So gab es 1786im Herzogtum Braunschweig davon lediglich eine, die auf einer Route von Hannovernach Göttingen das Braunschweiger Land berührte. Bis 1862 waren nach dem systematischenAusbau des Wegenetzes fast alle Staatsstraßen mit einer Länge von zusammen 638Kilometern chaussiert, ebenso fast die Hälfte der die Ortschaften verbindenden Kommunikationswege(1353 Kilometer). Braunschweig hatte früher als die preußische ProvinzSachsen mit dem Chaussee bau begonnen und verfügte dann zu jedem Zeitpunkt über eindichteres Haupt- und Nebenstraßennetz. Erst mit dem Beginn des Eisenbahnzeitaltersging im Herzogtum die Bedeutung des Chausseewesens als Mittel staatlicher Außenhandelspolitikverloren.Die Entwicklung des Chausseebaus im späten 18. sowie im 19. Jh. hat bisher in derWirtschaftsgeschichte kaum Beachtung gefunden. Dies ist noch unverständlicher, wennman in Betracht zieht, daß der Ausbau und die Befestigung der Straßen die Verkehrswertigkeitdes Straßennetzes bereits vor dem Beginn des wesentlich besser erforschten Eisenbahnbausganz wesentlich steigerte und auch noch danach eine überaus wichtige Grundlageninvestitionfür industrielles Wirtschaftswachstum darstellte.Der Autor der vorliegenden Studie, einer nur geringfügig gekürzten Fassung seiner ander Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin angefertigtenPromotionsschrift, analysiert schwerpunktmäßig die zahlreichen Wechselbeziehungenzwischen der Verbesserung der Straßenverkehrsinfrastruktur und den wirtschaftlichenStrukturveränderungen, vor allem den regionalen Industrialisierungsprozessen. Dabeikann die Entwicklung im Herzogtum Braunschweig und in der preußischen Provinz Sachsenin vielfältiger Hinsicht als exemplarisch für andere deutsche Staaten angesehen werden.So bildeten die Chausseen die wesentliche infrastrukturelle Voraussetzung für die Intensivierungdes Güterverkehrs in dcn zwanziger und dreißiger Jahren des 19. Jh. "Nach demBeginn des Eisenbahnbaus" , so resümiert Uwe Müller, "beschränkte sich die unmittelbareWirkung des Straßengüterverkehrs auf die Konstituierung lokaler Märkte. Gerade weil jedochder Landstraßentransport zum Engpassfaktor im Verkehrssystem wurde, waren Unterschiedeund Veränderungen der hier anfallenden Kosten und der produzierten Qualitätvon zentraler Bedeutung für die Marktintegration auf volkswirtschaftlicher Ebene."Die Studie gliedert sich in zehn Abschnitte: Grundlagen und Schwerpunkte der Arbeit,Entwicklung von Agrarkapitalismus sowie beginnende Industrialisierung, Entwicklung derStraßenverkehrsinfrastruktur bis 1815, Entwicklung das Chaussee netzes von 1815 bis in diesiebziger Jahre des 19. Jh., Ziele und Motive der Straßenverkehrsinfrastrukturpolitik,Chausseebau durch Gebietskörperschaften und Privatunternehmen, Entwicklung des


Digitale Bibliothek BraunschweigRezensionen und Anzeigen 285Wege- und Chausseerechts, Entwicklung der Straßen- und Wegeverwaltung, Finanzierungdes Chausseebaus und der Chausseeunterhaltung, Wechselwirkungen zwischen Straßenverkehrsinfrastrukturund regionaler Wirtschaftsentv.'icklung. Die Vielseitigkeit der Aspektelässt erahnen, weIch gewaltige Stofffülle hier verarbeitet und zu einer ausgewogenenDarstellung geformt wurde. Ausführlich werden die Veränderungen von Zielen und instrumentender Straßen bau politik sowie deren Stellenwert im Rahmen der allgemeinen Wirtschafts-und Sozialpolitik dargestellt. Generell sind im Zuge der Liberalisierung und Modernisierungder Wirtschaftspolitik macht- und fiskal politische Motive durch wohlfahrtsökonomischeIntentionen zurückgedrängt worden. Die Straßenbaupolitik wird außerdemunter ordnungs- und finanzpolitischen Gesichtspunkten, im Rahmen der Verwaltungsgeschichtesowie hinsichtlich ihrer Stellung im allgemeinen gesellschaftlichen Transformationsprozessuntersucht.Eine gute Zusammenfassung der Ergebnisse der vielen breit angelegten, daten- undfakten orientierten Kapitel bietet ein zwölfseitiges Resümee, dem ein ergiebiger Anhang mit43 aufschlussreichen Tabellen folgt, so für das Herzogtum Braunschweig zur Länge, Dichteund Qualität des Straßennetzes der Kreise und der Amter und zur Bevölkerungsentwicklung.(Weitere 38 Tabellen und Grafiken, die unmittelbaren Bezug zur Darstellung haben,befinden sich innerhalb des Textes). Müllers umfangreiche Arbeit schließt mit Verzeichnissender archivalischen Quellen sowie der gedruckten Quellen und der Literatur (zusammenan die 600 Titel) und einem gesonderten Register für Personen, Orte und Sachen. DasBuch zeichnet sich durch gute Lesbarkeit der Darstellung bei hohem Informationswert aus.Müller hat mit dieser Arbeit auf einem bisher von der Forschung eher vernachlässigten Gebieteine material reiche Studie vorgelegt, die vielschichtig und umfassend die komplexenZusammenhänge zwischen Straßcnbau, Wirtschaftsentwicklung und Industrialisierung inder preußischen Provinz Sachsen und dem benachbarten Braunschweig aufzeigt und alswichtiger Beitrag zur Geschichte des Industriezeitalters gelten kann.Joachim SchmidHans M a t tau eh, Stendhal. Zeugnisse aus und über Braunschweig (1806-1808). Übersetzt,kommentiert und herausgegeben (Braunschweiger Beiträge zur deutschen Spracheund Literatur 3). Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte 1999, 304 S., Abb., 58 DMEin wichtiges Werk des em. Professors für Romanistik an der TU Braunschweig. Wichtigfür die <strong>Landesgeschichte</strong>, denn Stendhals Tätigkeit in Braunschweig und Umgebungwurde bisher nur auszugsweise behandelt und bedarf einer gründlichen Aufarbeitung;wichtig für das immer noch ungeschriebene Buch über das Deutschlandbild des äußerstsensiblen, nicht selten auch egomanischen und für jede Begegnung höchst aufgeschlossenenSchriftstellers. Wichtig schließlich für die Biographie Stendhals (und seine Lektüre !),da sein Aufenthalt in Braunschweig in größeren Zusammenhängen meist nur kurz, zuweilenauch unrichtig behandelt wurde: Die "kritische Biographie" von Robert Alter (eng\.1979, deutsch 1982) ordnet Braunschweig unter "Preussen" ein (S. 132-143) und hält dieRevolte (Schießerei) der Braunschweiger vom 4. und 5. 9. 1808 (Mattauch S. 132-135)für einen "preußischen" Aufstandsversuch (S. 142). Auch in Frankreich werden StendhalsBraunschweiger Jahre offenbar nur wenig zur Kenntnis genommen: Der repräsentativeAusstellungskatalog "Stendhal et I'Europe" Paris, Bibliotheque Nationale 1983, widmet"Brunswick" ganze 5 Seiten von 149 (S. 40-45 = Nr. 75-89). Zwei Beispiele nur, dieaber zeigen, wie notwendig Mattauchs Buch ist, da es vielfach Abhilfe bringen kann. Esenthält als Teil I (S. 13-247) 3 Hauptquellen (französisch und deutsch) für den Aufent-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684286 Rezensionen und Anzeigenhalt in Braunschweig: 1. Privatbriefe (3. 11. 1806-29. 10. 1808, fast sämtlich an dieSchwester Pauline), 2. das »Tagebuch" (17.6. 1807-Nov. 1808) und 3. die bekannte"Reise nach Braunschweig" von 1808. Zwei kürzere Teile schließen sich an: 11. "Anhangzum Textteil" (S. 249-259) mit einer Auswahl von ergänzenden Texten von Zeitgenossenund III. "Nachwort: Wie Henri Beyle Braunschweig erlebte und beschrieb", eine Skizzedes Herausgebers über Stendhals Leben und Wirken in Braunschweig (S. 261-290). Vorwort,Literatur- und Personenverzeichnis sowie ein Bildnachweis vervollständigen das gutausgestattete Buch. Die Texte sind dankenswerterweise in Paralleldruck angeordnet, linksfranzösisch, rechts deutsch. Die neue Übersetzung ist ein Fortschritt gegenüber früheren(Oppeln-Bronikowski, Scheinfuß), insbesondere hinsichtlich der Vollständigkeit.Einige kleinere Bemerkungen bzw. Hinweise: Das Porträt von 1807 (wohl Januar;Gravur von Quenedey) auf dem vorderen Buchdeckel sollte im Profil mit der AbbildungS. 1 übereinstimmen (S. 1 ist richtig, s. Katalog Paris 1983 Nr. 79). - Die Originale derBriefe an Pauline - so erhalten - sind offenbar verstreut, z. B. befindet sich Nr. 40 (wohlzusammen mit anderen) in Grenoble, BibI. mun. R. 9859, fol.1 (s. Katalog Paris 1983Nr. 88), während Nr. 6 von Hassfurther in Wien am 29. 10. 1993 versteigert wurde undNr. 16 von Stargardt in Marburg am 4./5. 10. 1989. Nr. 20 wurde am 9. 11. 1994 vonAudap, Solanet, Godeau-Velliet in Paris angeboten (die Kataloge bieten Teilabdrucke undz. T. Abb.). - Für die S. 275 f. angesprochene "Gutmüthigkeit" Stendhals eignet sich m.E.der Beleg über sein Verhältnis zur Wolfenbütteler Bibliothek und zu ihrem Leiter, demOberbibliothekar (nicht "Direktor") Langer überhaupt nicht; ich lese in dem Angeführtenvielmehr das Gegenteil (der Ton der Briefe ist doch recht herablassend, das übrige sindHöflichkeitsfloskeln). - Zum Literaturverzeichnis: Handschriftliche Quellen (Grenoble,Braunschweig Stadtarchiv, Wolfenbüttel) sollten wie üblich zusammen an einer eigenenStelle genannt werden, nicht untermischt mit den "Studien". - Der Aufbewahrungsort derHandschrift der "Voyage a Brunswick" wird S. 291 genannt, der des Autographs des"Journal de Brunswick" leider nicht, obwohl in demselben Handschriftenband R.5896 derBibI. mun. Grenoble enthalten (vgl. Kat. Paris 1983 Nr. 81). - Zu den "Briefen ... übersetztvon Fernand Nohr, Berlin (Ost) 1983" und den "Tagebüchern und anderen Selbstzeugnissen,übersetzt von Katharina Scheinfuß, 2 Bde." ebda. 1961 (2. Aufl. 1983) gehörtder Sericntitel: "Stendhal, Gesammelte Werke in Einzelbänden". - Bei den Abbildungenvermisst man ein Porträt der Pauline (vorhanden im Musee Stendhal in Grenoble, s. Kat.Paris 1983 Nr. 3) und eines der Alexandrine-Therese Daru (s. Gerd BiegeI, Alltag undHandel in Braunschweig zwischen 1800 und 1830; Braunschweiger Museumsvorträge 2.1993, S. 11). Außerdem wäre es nützlich gewesen, einige Abbildungen aus den AutographenStendhals beizufügen, zur Illustrierung seiner sehr charakteristischen individuellenHandschrift.Mattauchs Buch kann und sollte Anstöße geben für weitergehende Untersuchungen,insbesondere zur amtlichen Tätigkeit Stendhals in Stadt und Herzogtum Braunschweig,aber auch zu seiner Beteiligung an der Requirierung von Gemälden und anderen Kunstwerkenaus den Museen bzw. Galerien in Braunschweig und Salzdahlum sowie von Büchernaus der Bibliothek in Wolfenbüttel. Napoleons Beauftragter für Kunstraub Dominique-VivantDenon, Generaldirektor des Musee Napoleon (Louvre), der Intendant inBraunschweig Martial Daru, Vertreter der Besatzungsmacht und Stendhal als Sekretär, derListen und Protokolle anzufertigen hatte, waren diejenigen, die hier auszuwählen und solcheStücke zu requirieren hatten, von denen sie meinten, sie seien würdig, "d'augmenter lacollection de la Bibliotheque imperiale" (Mattauch S. 252). Entsprechende Dokumente,für die <strong>Landesgeschichte</strong> höchst bedeutsam, sind vorhanden, in Wolfenbüttcl auch in derHerzog August Bibliothek (z. B. im Aktenkonvolut BA I I 207, von Mattauch S. 276


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Rezensionen und Anzeigen 287Anm. 32 kurz erwähnt), in Paris, Archives Nationales (z. B. 02 - 842 "Musee de Brunswiek:Inventaire des Objets d'Art et de Curiosite enleves par 1e Directeur General duMusee Napoleon; 28 Decembre 1806" (Kopie), unterschrieben von Daru mit Bestätigungsfloskelvon der Hand Stendhals; dazu u. a. 03-1429 "Restitution d'objets d'art auxAllies: a la Prusse ... et de ... Brunswick 1814, 1815"). Für die Wolfenbütteler Bibliothekexistiert die umfangreiche Studie von Isabelle Kratz, Die Herzog August Bibliothek unterNapoleon. Aspekte französischer Kulturpolitik 1806-1815 (in: Wolfenbütteler Beiträge10.1997, S. 79-160).Noch sind nicht sämtliche Zeugnisse Stendhals aus und über Braunschweig genügendbekanntgemacht und untersucht worden. Es ist daher nur zu begrüßen, dass Hans Mattauchim vorliegenden Braunschweigischen <strong>Jahrbuch</strong> für <strong>Landesgeschichte</strong> in einem weiterführendenBeitrag Stendhals dienstliche Korrespondenz 1807 -1808 untersucht.Wolfgang MildeDieter G rot h e n n, Der topographische Atlas des Königreichs Hannover und HerzogtumsBraunschweig von August Papen. Erläuterungsheft zur Neuausgabe. Hannover: Landesvermessungund Geobasisinformation Niedersachsen 1997,77 S., Abb., 12.80 DMTopographischer Atlas des Königreichs Hannover und Herzogtums Braunschweig vonAugust Papen. Hannover: Landesvermessung und Geohasisinformation Niedersachsen1999 ff. Mehrfarbige Faksimile-Reproduktion der Blätter 1 - 66 (Vergrößerung der Originalkartenvon 1 : 100000 auf 1 : 75000), 24.80 DM je BlattEtwa 150 Jahre nach dem ersten Erscheinen gibt die niedersächsische Landesvermessung(heute: Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen, LGN) sukzessivealle Blätter des oben genannten Kartenwerkes als Faksimile neu heraus. 21 von 66 Blätternsind Ende 1999 als mehrfarbiges Faksimile erschienen. Insgesamt betreffen 15 Blätterehemals braunschweigisches Gebiet. Erhältlich sind davon bisher die Blätter 49 (Braunschweig),50 (Wolfsburg), 55 (Hildesheim), 56 (Wolfenbüttel), 57 (Hornburg/Schöppenstedt),60 (Einbeck/Holzminden), 61 (Goslar/Bad Harzburg), 62 (Blankenburg/Wernigcrode),63 (Göttingen), 61 (Herzberg) und 65 (Nordhausen/Walkenricd). Bereits vorder Veröffentlichung des ersten Blattes im Faksimiledruck liegt seit 1997 ein instruktivesBegleitheft vor. Dies ist schon für sich genommen eine Anzeige im Braunschweigischen<strong>Jahrbuch</strong> wert, bietet es doch die umfassende Darstellung der Entstehungsgeschichte derfür das ehemalige Herzogtum Braunschweig wegen des Mangels an eigenen gedrucktentopographischen Karten aus dieser Zeit so wichtigen kartographischen Quelle.Grothenn beschreibt auf der Grundlage der - vornehmlich in der Kartenabteilung derStaatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz zu Berlin sowie in den niedersächsischen Staatsarchiven- vorhandenen Originalquellen die Rahmenbedingungen und die Basis für diekartographische Erschließung des größten Teils des heutigen Landes Niedersachsen imzweiten Drittel des 19. Jh. Danach hat der hannoversche Ingenieuroffizier August Papen inPrivatinitiative mit staatlicher Unterstützung der damaligen Länder Hannover und Braunschweigin den Jahren 1832 bis 1847 ein neues topographisches Kartenwerk im Maßstab 1 :100.000 erarbeitet und im technisch hochwertigen sowie kostspieligen Kupferstichverfahrenzum Druck gehracht. Grundlage hierfür waren die vorhandenen älteren Landesaufnahmensowie die von Gauß für Hannover und von Spehr für Braunschweig durchgeführtenTriangulationen, das heißt die trigonometrischen Grundlagenvermessungen des Landesmittels Lagefestpunkten (= Dreiecksmessungen). Das Kartenwerk - wegen der gleichartigenBezeichnung ähnlicher Vorhaben in Bayern und in Württemberg begrifflich etwas un-


Digitale Bibliothek Braunschweig288 Rezensionen und Anzeigenscharf als »Atlas" bezeichnet - umfasst außer den 66 topographischen Karten im Maßstab1 : 100.000 auch eine Reihe von Nebenkarten im Maßstab 1 : 1000000 sowie statistischeÜbersichtskarten der hannoverschen Landdrosteien und des Herzogtums Braunschweigeinschließlich der Berghauptmannschaft Clausthal im Maßstab 1 : 500000. Auf den 66 topographischenKarten sind unter anderem das Königreich Hannover, das HerzogtumBraunschweig (ohne die schlesischen Besitzungen), die freie Stadt Bremen sowie die Küstengewässerder Ems-, Jade-, Weser- und Elbmündung dargestellt. Das ErläuterungsheftGrothenns bietet darüber hinaus neben biographischen Informationen zur Person PapensDetailinformationen, die durch die zahlreichen, teils mehrfarbigen Abbildungen sowieeinen 11 Nummern umfassenden Dokumentenanhang anschaulich vermittelt werden. Ein41 Nummern zählendes Literatur- und Quellenverzeichnis spricht für die erschöpfende Behandlungder Thematik. Die beigefügten Blattübersichten erleichtern künftig die Nutzungdes Original-Kartenwerkes wie auch der neu herausgegebenen Faksimileblätter.Verfasser, bis zu seiner Pensionierung an leitender Stelle in der niedersächsischen Landesvermessungtätig, ist durch zahlreiche Beiträge in einschlägigen Veröffentlichungen ausgewiesen.So konnte er unter anderem 1994 ein nicht weniger informatives Erläuterungsheftzur 1880 bis 1913 entstandenen »Preußischen Landesaufnahme" für das niedersächsischeGebiet vorlegen (Dieter Grothenn, Die Preußischen Messtischblätter 1 : 25.000 inNiedersachsen, Erläuterungsheft zur Preußischen Landesaufnahme, Herausgegeben vomNiedersächsischen Landesverwaltungsamt - Landesvermessung -, Hannover 1994), dieauch braunschweigisches Territorium berührt. Seine hier angezeigte Untersuchung überden Papen-Atlas muss als weiterer verdienstvoller Baustein zur Geschichte der wissenschaftlichenKartographie des Landes Braunsehweig angesehen werden.Mit der begonnenen Neuherausgabe der Blätter des Papenschen Kartenwerkes machtdie Niedersächsische Landesvermessung der geographischen und landeskundlichen Forschung- nach der seinerzeit gemeinsam mit der Historischen Kommission für Niedersachsenund Bremen als Umzeichnung der Ergebnisse der Generallandesvermessung herausgegebenenKarte des Landes Braunschweig im 18. Jh. - eine weitere kartographische Quellefür die Region Braunschweig wieder leichter zugänglich. Die Faksimileausgabe des Papen­Atlas kann die zeitliche Lücke zu den Messtischblättern der Jahrhundertwende und denheutigen topographischen Kartenwerken schließen. In der Reihe der für die landeskundlicheForschung über das ehemalige Land Braunschweig unverzichtbaren Kartenwerke gehörtdarüber hinaus allerdings auch noch die früheste topographische Karte im Maßstab 1 :42.000 aus den Jahren 1763 bis 1775, die sogenannte »Gerlachsche Karte". Deren Veröffentlichungim Druck und nähere Beschreibung bleibt weiterhin ein dringendes Desiderat.Hans-Martin ArnoldtGerd B i e gel und Angela K lei n (Hg.), Carl Theodor Ottmer 1800 -1843. BraunschweigischerHofbaumeister - Europäischer Architekt (Veröffentlichungen des BraunschweigischenLandesmuseums 94). Braunschweig: Heckner Wolfenbüttel 2000, 403 S.,Abb., 39DMDer 100. Geburtstag des Braunschweiger Architekten Carl Theodor Ottmer war Anlassfür vielfältige Aktivitäten, unter denen eine Ausstellung im Braunschweigischen Landesmuseumherausragt. Begleitet wurde diese von einer fundamentalen Publikation, die vonneun Experten erarbeitet worden ist. Ottmer erweist sich darin als Vertreter der Neogotikund des Spätklassizismus, der den "Rundbogenstil" in Braunschweig eingeführt hat. Teil 1des Werkes enthält 12 Aufsätze bzw. Aufsatzzyklen zu Leben, Werk und Fortwirken deshttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Rezensionen und Anzeigen 289Architekten. Teil 2 umfasst einen wissenschaftlichen Katalog der erstaunlich zahlreichenExponate, die auch an entlegener Stelle bei privaten Leihgebem aufgespürt wurden. Aufeinzelne Ausstellungsstücke wird dankenswerterweise im Aufsatzteil hingewiesen. DenBeschluss des Bandes bildet ein umfangreiches, sorgfältig gearbeitetes Literaturverzeichnis.Man vermisst ein kurzes Übersichtsverzeichnis der "Ottmer-Bauten" sowie ein Personen-und Ortsregister.Am Anfang steht die Biographie der Familie Ottmer (Monika Lemke-Kokkelink), diedie Angaben in Peter Giesaus Monographie erweitert (vgl. die Besprechung in Bs. Jb. 80,S. 292 f.), freilich reichlich mit Details befrachtet ist. Es schließt sich ein Abschnitt über"Ottmers Architekturtheorie" von Bemd Wedemeyer an, der außerdem das Kapitel "Residenzschloss"einschließlich dessen Innenausstattung und gemeinsam mit Peter Giesau dieAbschnitte "Wohngebäude" und "Kirchen" abgefaßt hat. Eva-Maria Willemsen untersuchtOttmers "gotischen Styl", Matthias Haenchen seinen ersten Braunschweiger Bahnhof,Claudia Gronen den zweiten, dessen Reste im Ottmerbau der NORDLB überliefert sind.Monika Lemke-Kokkeling widmet sich auch den nach Ottmers Entwürfen errichteten Kasernen,mehrgeschossigen Bauten, die überwiegend im "Rundbogenstil" gehalten sind.Falko Rost betrachtet drei Architekten in Ottmers Gefolge in ihren wesentlichen Werken(Heinrich Blumenstengel, Carl Ebeling als "Eisenbahnbaumeister" , Carl Müller sen.hauptsächlich als Kirchenbaumeister). Den Abschlu~s bildet ein Kapitel, in dem der "Umgang"der Nachwelt nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges mit Ottmers Bauwerkenexemplarisch an vier unterschiedlich gelagerten Beispielen (in Braunschweig Residenzschloss,zweites Bahnhofsgebäude, Villa Bülow, in Ölper Kirche St. Jürgen) kritisch beleuchtetwird (Udo Gebauhr, Bemd Wedemeyer, Monika Lemke-Kokkelink, Claudia Gronen).So ergibt sich ein abgerundetes Bild des Lebens und des Wirkens Ottmers, der in dieReihe der herausragenden europäischen Architekten gestellt wird. Ottmers Interieurs undMöbelentwürfe werden im Abschnitt über das Braunschweiger Schloss abgehandelt Hierfürhätte man sich ein eigenes Kapitel gewünscht.Wegen des großen Umfangs der Publikation muss hier auf detaillierte Erörterungenverzichtet werden. Einige Abschnitte des Aufsatzteiles sind Ergänzungen und Erweiterungender Untersuchungen von Peter Giesau (vgl. Besprechung in Bs. Jb. für Landesgesch.90, 1999, S. 292f.) und Bernd Wedemeyer (Residenzschloss, Wohnbauten, Kasernen).Allgemein tritt der erstaunliche Umfang von Ottmers Schaffen in seiner nur kurzen Lebenspannevon 43 Jahren hervor. Dieser war bereits seit Beginn seiner praktischen Tätigkeit,der noch in seine Berliner Forthildungszeit fällt, "jeder Bauaufgabe gewachsen" (Wedemeyer,S. 25). Für ihn standen die Entwürfe "von innen nach außen" im Vordergrund, d.h. die Funktionaliät der Bauten. Zunächst wurde das Raumprogramm entwurfsmäßig umgesetzt,erst dann das angemessene äußere Erscheinungsbild der Bauten entworfen. Dasgilt auch für das Braunschweiger Residenzschloss mit der "Harmonie von Risaliten undgleich großen Festsälen", abgestuft nach der Rangfolge. Deren Ausgestaltung wurde vonOttmer eigenwertig geleistet. Hier erweist er sich als spätklassizistischer Architekt. Eine"Pendelhaltung" zwischen Tradition und eigener Modernität teilte er mit seinen bedeutendenZeitgenossen Klenze, Sehinkel, Laves und Moller. Von der Architektur seines LehrersPeter Joseph Krahe, dem er persönlich viel zu verdanken hatte, ist Ottmer dagegen wenigbeeinflusst worden.Dem Braunschweiger Residenzschloss ist in unserem Band eine ausführliche Würdigungim historischen Kontext und im Hinblick auf die Vorbilder gewidmet, fußend auf älterenVeröffentlichungen des Autors Bernd Wedemeyer sowie dessen neuester Publikation(gemeinsam mit Eva-Maria Willemsen, Braunschweiger Hofkultur 1830-1918. Braunschweig2000). Leider ist ein seit 1985 im Niedersächsischen Staatsarchiv Wolfenbüttel


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684290 Rezensionen und AnzeiKenaufbewahrtes Konvolut von Bauzeichnungen aus verschiedenen Epochen unberücksichtigtgeblieben (K 20050). Wedemeyer schilderte die Vorgeschichte des Baus, kommentiert denersten nicht ausgeführten und den zweiten weitgehend ausgeführten Entwurf, in dem derVorgängerbau, der "Graue Hof', berücksichtigt wurde, und zeichnet detailliert den Ablaufder Bautätigkeit chronologisch nach. OUmer legte das barocke Bauschema französischpreußischerPrägung zu Grunde, während in der Ausgestaltung antikisierende Formen imSinne des Klassizismus und gotisierende Elemente aufgegriffen wurden. Insbesondere galtOUmers Augenmerk der Ausstattung der Schlossfassaden in antikisierenden Formen.Ausführlich wird die Raumaufteilung der "Bel Etage" des Schlosses, die Farbigkeit derRäume und ihre Ausstattung beschrieben. Interessant ist, woher die einzelnen Einrichtungsgegenständebezogen wurden (Berlin, Paris, London, Aachen, Frankfurt/Main). DieAusstattung ist nach ihrer Qualität mit der der damaligen bedeutenden europäischen Residenzenvergleichbar. Ottmer selbst hat übrigens Einfluss auf diese Anschaffungen genommen,einige Stücke des Mobiliars ließen sich als Arbeiten nach seinen Entwürfen einordnen.Schinkels und Berlins Vorbild wird darin deutlich, dass die gleichen Firmen Ausstattungsstückefür das Berliner und das Braunschweiger Schloss lieferten. Dieses blieb zunächstunvollendet (u. a. Giebelplastik erst um 1868/69, Reiterstandbilder der Herzöge1863/74). Die Fortwirkung des Braunschweiger Schlossbaus in anderen Bauten in und außerhalbBraunschweigs sowie der Wiederaufbau nach dem Brande von 1865 einschließlichdes von Constantin Uhde entworfenen Mobiliars sind zum Abschluss dieses Kapitels thematisiert.Mit der herzoglichen Villa "Neu Richmond" bei Braunschweig (erbaut 1833-1835) begannin Ottmers Tätigkeit die Periode des neogotischen Stils, den der Herzog Wilhe1mdafür und für das" Williams Castle" bei Neu Richmond (1837/38) gefordert hatte (beidelängst abgebrochen). Es folgten in gleichartiger Gestaltung der Theatereinbau im SchlossWolfenbüttel (1835), der Umbau des Forsthauses bei Antoinettenruh vor Wolfenbüttel(1835/36), die ersten Bahnhöfe in Braunschweig und Wolfenbüttel (1838) - alles längstwieder verschwunden - und das erhaltene Forsthaus bei Wittmar an der Asse (1836/37).Gleichzeitig mit dem Bahnhof in Wolfenbüttel errichtete Ottmer dort das" Türkische Kaffeehaus"im orientalischen Stil, der wegen der Funktion naheliegend war, wohl aber auchangeregt war durch den Königlichen Pavillon in Brighton, den der Architekt auf einer Studienreisenach England kennen gelernt hatte. Das neogotische erste Braunschweiger Bahnhofsgebäude,für das es keine Vorbilder gab, ist zur Gruppe der "neugotischen Schlossanlagen"zu rechnen. Seine Gewölbestruktur wies Ähnlichkeiten mit dem BraunschweigerDom auf. Demgegenüber zeigt der Entwurf des zweiten hiesigen Bahnhofsgebäudes, dessenAusführung Ottmer nicht mehr erlebte, Ähnlichkeiten mit der spätklassizistischenSchlossarchitektur.Weitgehend geprägt durch OUmer, hat Carl Ebeling (1816-1890) - zunächst unterAufsicht des Kreisbaumeisters Heinrich Blumenstengel - zahlreiche Bahnhofsgebäude errichtet,u. a. an der Braunschweigischen Ostbahn. Falko Rost dokumentiert diese Tätigkeitnicht zuletzt durch gute Abbildungen, geht aber auch auf die Tätigkeit der KreisbaumeisterBlumenstengel und Carl Müller sen. (1804-1881) intensiv ein. Müller sah sich durchaus alsSchüler Ottmers, ist aber dessen Bauideen nicht unbedingt gefolgt. Aus seiner Tätigkeit istbesonders der Neubau von elf (!) Dorfkirchen bzw. die Neuausstattung anderer Dorfkirchenmit Elementen des Historismus beschrieben.Der Band ist durch zahlreiche Bilder und Pläne angereichert. Ihre Wiedergabe bleibtvielfach unbefriedigend. Teils sind diese so klein, teils so schwach gezeichnet, dass sie selbstunter Zuhilfenahme einer Lupe nicht voll lesbar sind. In manchen Fällen wären Umzeichnungender Originalpläne ratsam gewesen.Mechthild Wiswe


Digitale Bibliothek BraunschweigRezensionen und Anzeigen 291Horst-Rüdiger Ja rc kund Elke Nie w ö h n e r (Hg.), Brücken in eine neue Welt. Auswandereraus dem ehemaligen Land Braunschweig (Ausstellungskataloge der Herzog AugustBibliothek 76). Wiesbaden: Harrassowitz 2000, 284 S., Abb., 30 DM (brosch.), 78DM (geb.)Die in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel gezeigte Ausstellung "Brücken ineine neue Welt" begleitet als Projekt die Expo 2000 in Hannover. Im Mittelpunkt derAusstellung und des sehr ansprechend gestalteten Kataloges steht die Auswanderung ausdem ehemaligen Land Braunschweig im 18. und 19. Jh., aufbereitet auf dcr Grundlagevon etwa 30.000 Akten, die in den vergangenen Jahren im Niedersächsischen StaatsarchivWolfenbüttel erschlossen worden sind. In sechs Themeninseln werden mehr als dreißigAuswanderer vorgestellt, deren bewegende Schicksale die allgemeinen Informationenüber Beweggründe, Umstände und Rück-Wirkungen der Auswanderung mit Leben füllen." .... aber wir konnten's nicht länger aushalten" - in diesem Themenbereich werdenbraunschweigische Menschen präsentiert, die den Schritt in die Neue Welt taten. Mit ihmversuchten sie, sich den immer schlechteren Lebensbedingungen im Land Braunschweig zuentziehen, die aus dem starken Bevölkerungsanstieg bei glcichbleibender Ernährungslageund nahezu unveränderter Landwirtschaftstechnik resultierten. Die "Wirtschaftsflüchtlinge"bildeten die Masse der Auswanderer, die ihre einzige Überlebensmöglichkeit in derAuswanderung sahen. So wagten die Familie des Schuhmachers Fricke aus Ostharingenund die Wäscherin Luise Oberkamp mit ihren fünf Kindern aus Wolfenbüttel, eingepferchtauf den lauten und schlecht belüfteten Zwischendecks der Ozeandampfer, die Überfahrt infremde Kontinente. Auch für Personen, die von den Behörden keine Heiratsgenehmigungerhielten, beispielsweise Gesellen, wurde die Auswanderung zum Ausweg. Neben ihnenverließen auch religiös und politisch Verfolgte die Heimat. Zu den politischen Migrantengehörten etwa die Burschenschaftier und Männer der Revolution von 1848. Der BurschenschaftIerEduard Ludwig Hessenmüller machte in Amerika als Notar und Advokat die Karriere,die ihm in Braunschweig verwehrt wurde. Unter Präsident Andrew Johnson stieg erbis zum Untersuchungsrichter der Vereinigten Staaten auf. Der im Vormärz von 1848 alsAbgeordneter der Preußischen Nationalversammlung engagierte Adlige Alfred von Görtz­Wrisberg hatte weniger Erfolg, nahm sich in Amerika -nach einer bewegten Existenz alsLandwirt, Captain im amerikanischen Bürgerkrieg sowie Gründer und Leiter einer Privatschule- das Leben und ließ Frau und Kind in ärmlichen Verhältnissen zurück. Neben derfreiwilligen Auswanderung gab es die Abschiebung: Kriminelle und arbeitsscheue Elemente,Kettensträflinge, Trinker und Vagabunden, Prostituierte und Verwahrloste, Kranke undSchwache wurden vom Staat und den Gemeinden gern nach Amerika abgeschoben, umsich auf diese Weise sozialer Problemfälle und drohender jahrelanger Unterhaltszahlungenzu entledigen. Der Umgang der Behörden mit "lästigen Subjekten" wird in der Themeninsel"Sex and Crime" plastisch beschrieben.Viele Auswanderer hofften, in ihrer neuen Heimat unbebautes, leicht erhältliches Land,Nahrung im Überfluss und ausreichende Arbeits- und Erwerbsmöglichkeiten in einer blühendengewerblichen Wirtschaft zu finden. Diese Erwartungen erfüllten sich häufig nicht,wie der dritte Themenbereich "Erfüllte Hoffnung - getäuschte Erwartung" illustriert. DerKutscher Andreas Gremmel, der sich in Amerika als ungelernter Arbeiter behauptenmusste, äußerte sich in Briefen an seine Brüder 1847 grenzenlos enttäuscht über die neueUmgebung: "Amerika ist ein marodes Land". Anderen Auswanderern gelang es, ihre Talentenutzbar zu machen, wie beispielsweise der Instrumentenmacher-Familie Steinweg ausSeesen, deren Konzertflügel unter der Marke "Steinway & Sons" Weltruf erlangten.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweig292 Rezensionen und AnzeigenIm 19. Jh. konnten sich interessierte Braunschweiger anhand von Briefen befreundeterAusgewanderter sowie einer ständig wachsenden Literatur über die Lebensbedingungen inAmerika informieren. Ein bekannter braunschweigischer Autor war Friedrich Gerstäcker,der Amerika bereist und über seine Erlebnisse unterhaltsame Berichte verfasst hatte. InReiseberichten, Ratgebern, Artikeln und Vorträgen versuchte er jedoch auch, über die Problemeder Auswanderung zu informieren. Bildhafte Eindrücke ihrer Reiseziele konntensich Auswanderer mit Hilfe des Kaiserpanoramas, dem ersten visuellen Massenmedium,verschaffen. Die gewerbliche Präsentation von Stereofotografien bot dem Publikum gegenEnde des 19. Jh. Ansichten von allen Kontinenten und den wichtigsten Zeitereignissen.Der fünfte Themenkreis "Verkauft und verraten?" beschäftigt sich mit dem Kampf undBleiben braunschweigischer Soldaten im amerikanischen Unabhängigkeits- und Bürgerkrieg.Nahezu 5000 Soldaten stellten die Braunschweiger Herzöge der englischen Kronezur Verfügung, um sie gegen die nach Unabhängigkeit strebenden amerikanischen Kolonieneinzusetzen. Ein großer Teil der Soldaten überlebte den Krieg nicht und zahlreicheTruppenangehörige blieben nach der Kapitulation in Amerika, um sich dort ein neuesLeben aufzubauen.Ein weiterer Abschnitt ist den "Rück-Wirkungen" der Auswanderung gewidmet. Erzeugnisseund Souvenirs überseeischer Gebiete gelangten nach Deutschland und begegneteneinem ständig wachsenden Interesse. Forschungsreisende und Naturforscher wie Alexandervon Humboldt und der Direktor des Australian Museum Gerhard Krefft oder Reiseschriftstellerwie Friedrich Gerstäcker befriedigten dieses Interesse ebenso wie sie es anregten.Als interessantes Produkt der erfolgreichen und konstruktiven Zusammenarbeit verschiedenerInstitutionen der braunschweigischen Region präsentiert der Ausstellungskatalogein anschauliches und abwechslungsreiches Bild der Rahmenbedingungen und Ursachender Auswanderung aus dem Land Braunschweig im 18. und 19. Jh. Er illustriert denWeg von Auswanderern in die Neue Welt, zeigt ihren Erfolg und ihr Scheitern und bietetdamit nicht nur ein "gelebtes Stück Sozialgeschichte", sondern auch Anstöße für die Migrationsforschungan.Kerstin RahnHans-Joachim Be h r, Herbert BI urne und Eberhard Roh s e (Hg.), August HeinrichHoffmann von Fallersleben 1798-1998 (Braunschweiger Beiträge zur deutschen Spracheund Literatur 1). Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte 1999, 288 S., 38 DMDie Ergebnisse des im April 1998 anlässlich seines 200. Geburtstages mit hochkarätigerBesetzung durchgeführten wissenschaftlichen Symposions liegen jetzt in dem sorgfältigedierten ersten Band der "Braunschweiger Beiträge zur deutschen Sprache und Literatur"vor. Diese neue Publikationsreihe eröffnet mit Hoffmann ihren Reigen, was angesichtsseiner Beziehungen zur Löwenstadt - 1816 erwarb er die Hochschulreife am Katharineum- und der Nähe zum Geburtsort nur konsequent ist. Den Herausgebern, den GermanistenBehr, Blume und Rohse, ist es durch kluge Schwerpunktsetzung und eine sorgfältige Auswahldes interdisziplinär ausgerichteten Kreises der Symposionsteilnehmer zu verdanken,dass wesentliche Facetten von Hoffmanns vielfältigem Lebenswerk neu ausgeleuchtet undbewertet werden. Der Versuch einer Neueinschätzung war umso dringender geboten, alsdas dem Heine-Diktum abgelauschte und klischeehaft tradierte Pauschalurteil einer "fortschrittlichen"Germanistik, bei Hoffrnann handle es sich bloß um einen biederen Tendenzpoetenminderen Ranges, mit dem Paradigmenwechsel dieses Faches von einer gesin-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Rezensionen und Anzeigen 293nungstüchtigen zu einer eher verstehen wollenden Wissenschaft in die Jahre gekommenwar.Im ersten biographischen Teil findet der Leser einen überblickhaften Essay aus derFeder des langjährigen Hoffmann-Forschers von Wintzingerode-Knorr, der den LebensundWirkungskreis des Dichters abschreitet und zu einer lebendigen Gesamtsehau verknüpft.Danach widmet sich der als Kenner und Erforscher der Corveyer Bibliothek ausgewieseneBuch- und Bibliotheksgeschichtler Tiggesbäumker der bislang eher vernachlässigtenTätigkeit Hoffmanns als Bibliothekar in Corvey. Dabei vermag er das in der einschlägigenLiteratur bisher vorherrschende umstrittene bis abfällige Urteil über dessen bibliothekarischesWirken eindrucksvoll zu korrigieren.Der zweite Abschnitt thematisiert den politischen Vormärzliteraten. Hier präsentiertder Braunschweiger Germanist Rohse die "politische, literarische und literaturwissenschaftlieheRezeption" des "Lieds der Deutschen" in ihrer Widersprüchlichkeit, ihren Windungenund Wendungen. Heidrun Kämper vom Institut für Deutsche Sprache in Mannheimbefasst sich mit den Schlagworten, Begriffen und Leitkonzepten, die das politischeLiedprogramm des Dichters bestimmen. Indem sie exemplarisch die Verkürzung, Emotionalisierung,inhaltliche Unbestimmtheit und nur scheinbare Eindeutigkeit der politischenPoesie Hoffmanns aufzeigt, hat sie für die Erklärung von dessen Popularität Grundlegendesgeleistet. Mit dem immer wieder bemühten Bild eines im Grunde seines Herzens unpolitischenMenschen setzt sich der Präsident der Hoffmann-von-Fallersleben-Gesellschaft,Kurt G.P.Schuster, auseinander. Das bereits von manchen Zeitgenossen befremdetaufgenommene Beiseitestehen des Dichters in der Stunde der Revolution wird hier erstmalsplausibel mit seinem realistischen Urteil zur historischen Situation und ihren Akteurensowie den desolaten Lebensumständen Hoffmanns erklärt, die seinen Wandel von einem"Poeten des Grimms" zu einem grimmigen Poeten mitverursacht haben mögen.Der Bedeutung Hoffmanns als Germanist spüren sieben Vertreter dieses Faches nachund kommen zu recht zwiespältigen Ergebnissen. Dieter Cherubim von der UniversitätGöttingen entfaltet wohl zum erstenmal in dieser Breite und Systematik die Breslauer Lebensjahredes Autors im Kontext der programmatischen Titel zur Fachgeschichte der Germanistik.Hans-Joachim Behr von der TU Braunschweig analysiert die Gründe, warum Hoffmannals Editor mittelalterlicher Texte trotz einer umfangreichen Reihe von Publikationenheute selbst in mediävistischen Fachkreisen kaum noch existent ist. Er weist nach, dass derAutor - beseelt von "Suchleidenschaft" und "Entdeckerehrgeiz" - zwar manchen schönenFund präsentieren kann, er aber die hierfür notwendige und saure Kärmerarbeit philologischerDetailuntersuchung mied, indem er seinem "Drang nach schneller Publikation"nachgab.Ein Kabinettstückehen der Rezeptionsforschung über missverstehende und doch zugleichkreative Literaturaneignung bietet der Würzburger Germanist Horst Brunner, dersich der Bedeutung Walthers von der Vogelweide für Hoffmanns politische Dichtung widmet.Indem der Jubilar - gleich anderen Vormärzautoren - ganz unvermittelt und vordergründigunter Missachtung des historischen Abstands auf Walthers Texte zurückgreift, gelingtihm in schöpferischer Adaption eine zwar naive und "flachere", aber deshalb auchumso wirksamere Popularisierung seiner politischen Lieder.Zum ehernen Bestand des Schatzkästleins verbreiteter Hoffmann-Platitüden gehörtebislang auch der Topos von dessen fremden feindlichem Nationalismus. Wie wenig aberletztlich mit solchen Pauschalisierungen gewonnen ist, zeigt ein vergleichender Blick aufHoffmanns Barock- und Volksliedforschung. Tatsächlich kann Dieter Mcrzbacher von derWolfenbütteler "Forschungsstelle 17. Jahrhundert" eindrucksvoll die üblen Folgen von


Digitale Bibliothek Braunschweig294 Rezensionen und AnzeigenHoffmanns Rancune gegenüber allem Französischem, den antiken Sprachen, dem Adelund der Gelehrtenwelt für eine angemessene und differenzierte Beurteilung der BarockIiteraturdemonstrieren. Und doch lässt sich dieser Negativbefund nicht verallgemeinern.Otto Holzapfel vom "Deutschen Volksliedarchiv" Freiburg vermag in seinem Beitrag"Hoffmann und der Beginn kritischer Volksliedforschung" zu zeigen, dass er auch deshalbzu ihrem "unentbehrlichen Geburtshelfer" in Deutschland werden konnte, weil seine LiedsammlungenHerders Geist der "Universalität" atmen, er sich um die Internationalität desVarianten materials bemüht und seine Aufzeichnungen keine "nationalistische[n] Tendenzen"zeigen.Zu einem ähnlichen Urteil gelangt auch Jan B. Berns von der Akademie der Wissenschaftenin Amsterdam in seinem Aufsatz "Hoffmann und die Niederlande". Fern jederApologie und als Niederländer durchaus empfindlich gegenüber deutschnationalen Attitüdenvermag er die jüngsten Verdächtigungen der "komparatistischen Imagologie" gegenHoffmanns Interesse am Niederländischen in einem differenzierten und historisch abwägendenUrteil zurückzuweisen. Der Sprachwissenschaftler Herbert Blume von der TUBraunschweig untersucht Hoffmanns Fallersleber Wortschatzstudien. Die Arbeit bestichtdurch den Detailreichtum ihrer Belege und durch ihre faire Würdigung. Der Autor notiertnicht nur sorgfältig die wissenschaftlichen Mängel des "Auch-Dialektologen". Zugleichwird das Fallerslebische Idiotikon als einmaliges kulturhistorisches Zeugnis der tatsächlichenSprach- und Lebenswelt eines niederdeutschen Ackerbürgerfleckens in der erstenHälfte des 19. Jh. gewürdigt. Am Ende steht der Beitrag Erika Poettgens VOn der UniversitätNijmegen über "Die Splitternachlässe und Akten zur Person Hoffmanns" , in dem sichdie Autorin allerdings überwiegend auf Informationen zum Schicksal des Hoffmann-Nachlassteilesin der Berliner Staatsbibliothek beschränkt.Überblickt man abschließend die Themenpalette der Beiträge, fallen die Desiderata derHoffmann-Forschung sofort ins Auge; denn trotz intensiver Bemühungen ist es den Veranstalternnicht gelungen, kompetente Kenner der Hoffmannsehen Kinderlieder und Kirchenliedgeschichtezu finden, Bereiche, in denen der Jubilar Beachtliches geleistet hat unddie künftiger Forschungsanstrengungen wert sein dürften."Seitdem man Bücher rezensiert", schrieb 1806 Goethe an Riemer, "Iiest sie keinMensch außer dem Rezensenten." Dem vorliegenden Band muss es nicht ebenso ergehen,haben doch die Beiträger weitgehend den üblichen Wissenschaftsjargon vermieden undwissen ihre Ergebnisse unprätentiös und deshalb umso eindringlicher zu präsentieren. Dasist in der heutigen Zeit kein geringes Verdienst. Auch der für einen Symposionsband günstigePreis und das sorgfältige Register können dazu beizutragen, ihm das obige Schicksalzu ersparen.Volkmar SteinerMatthias See I i ger (Hg.), 1848. (K)eine Revolution an Weser und Leine. Bielefeld: Verlagfür Regionalgeschichte 1999,289 S., 29.80 DMAuch wenn im Jubiläumsjahr 1998 in Nordwestdeutschland die 350. Wiederkehr desWestfälischen Friedens in besonderem Maße das geschichtliche Interesse weckte, währendin Südwestdeutschland die Revolution von 1848/49 den Hauptgegenstand historischerForschung bildete, so geriet doch auch dies jüngere Geschicht~datum hier keineswegs inVergessenheit. Eine stattliche Anzahl von Veröffentlichungen belegt diese Feststellung.Zu diesen Publikationen gehört auch der von Matthias Seeliger herausgegebene o. g.Sammelband. Dabei sind sein Aufsatz über "Das Jahr 1848 im Kreis Holzminden" undhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Rezensionen und Anzeigen 295der Beitrag von Thomas Krüger "Zölle und Kartoffeln - Die Märzunruhen im Grenzgebietder braunschweigischen Ämter Greene und Eschershausen und des hannoverschenAmtes Alfeld" für das ehemalige Herzogtum Braunschweig von besonderem Interesse.Unter Heranziehung der sozialgeschichtlichen Forschungsergebnisse von Gerhard Schildtund Andreas Düwell setzt Thomas Krueger den sozialen Protcst der benachteiligtenLandbevölkerung im braunschweigischen Teil des Untersuchungs gebietes mit den politischenEmanzipationsbestrebungen der kleinstädtischen Bürgerschaft der hannoverschenMarkt- und Handelsstadt Alfeld in Beziehung und arbeitet so die beiden Phänomene derdeutschen Doppelrevolution, die aktionistischen Proteste gegen die Verelendung der kleinenLeute auf dem Lande und die politische Petitions- und Versammlungsbewegung desstädtischen Bürgertums am Beispiel einer Region heraus. Nach einer Beschreibung desGebietes zwischen Hils und Leine schildert der Autor die sozioökonomische Situation derMehrheit der Landbevölkerung. Sie bestand hauptsächlich aus ländlicher Unterschicht,deren Alltag die Armut und der Kampf ums nackte Überleben bestimmten. Ihr wichtigstesNahrungsmittel waren Kartoffeln, die auf gepachteten Kleinparzellen angebaut wurden.Der soziale Protest der kleinen Leute zeigte sich in einer Wut auf alle, denen es besserging, ohne dass es dabei zu einem organisierten, politisch bewussten Handeln kam.Vielmehr äußerte sich der Unmut in gewaltsamen Tumulten, die sich vorwiegend gegenZollstationen richtete. Denn in der Erhebung der Binnenzölle zwischen den TerritoriaIstaatensah man die Ursachen für die Beschränkung des Güterverkehrs und die Verteuerungimportierter Waren.Die Alfelder Bürger verknüpften ihr Anliegen einer Verbesserung der wirtschaftlichenLage durch Aufhebung der Zollgrenzen mit den allgemeinen politischen Män:forderungen:Versammlungsfreiheit, Schwurgerichte, Volksbewaffnung, Öffentlichkeit der Ständeversammlungen,kommunale Selbstverwaltung. Sie erkannten, dass sie selbst politisch aktivwerden mussten, um durch Teilhabe am politischen Leben und eine Reform der Gesellschafteine Verbesserung ihrer Lage erreichen zu können.Vor dem Hintergrund der in ganz Deutschland verbreiteten revolutionären Stimmungbeschreibt Matthias Seeliger in seinem Aufsatz ein Bündel unterschiedlicher Vorgänge undBestrebungen der Dorfbewohner im Kreis Holzminden und der Bürger der Stadt Holzminden,die auf wirtschaftliche, politische, ja auch auf Veränderungen der kirchlichen Strukturenzielten. Die Leser erfahren von Vereins gründungen unter Mitwirkung des Führers derliberalen Opposition im Herzogtum Braunschweig und späteren Landtagspräsidenten KarlSteinacker, das Anzeichen der allmählichen Politisierung des Lebens im Vereinswesen, vonden Petitionen an den Herzog, welehe die damals allenthalben erhobenen Märzforderungenenthielten, und von der Aufstellung von Bürgerwehren. Aus dem ländlichen Bereichwird von gewaltsamen Übergriffen gegen Verwaltungsstellen, zunächst gegen Zollstationen,berichtet, sodann gegen Forstbeamte und deren Eigentum aus Unmut über den Wildschadensowie gegen den Direktor der Porzellanfabrik Fürstenberg zur Erpressung höhererFuhrlöhne. Als Beispiel für eine ländliche Gemeinde werden die Vorgänge in Boffzen imMärz 1848 im einzelnen geschildert, wobei die Interessengegensätze innerhalb des dörflichenSozialgefüges auffallen. Auch hier spielte das PachtIand der kleinen Leute eine wichtigeRolle für das Entstehen von Tumulten.Für die Stadt HoIzminden kennzeichneten in dieser Zeit die Gründung von Vereinen(Bürger-, Thrn-, Gesangverein), sowie die auch von der Presse geforderte Transparenz derpolitischen Entscheidungen und die ebenso von den Einwohnern geforderte Wahl zumdeutschen Parlament die Atmosphäre. Eingehend werden auch die Reformbestrebungenim kirchlichcn Bercich dargestellt.


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684296 Rezensionen und AnzeigenAbschließend bewertet der Autor die Erfolge der Revolution: Er kommt zu dem Fazit,dass die Aktivitäten kurzfristig zu einer Erschütterung der bisherigen Verhältnisse führten,zu einer Erfüllung aller Anliegen oder einer gänzlichen Umwälzung jedoch nicht. Diese seijedoch auch nicht das Ziel der meisten braunschweigischen Untertanen gewesen, sonderndie Durchsetzung konkreter, die eigene Lage betreffender Forderungen innerhalb der bestehendenVerhältnisse.Kurt SeileWolfgang Fr ü hau f, Hartmut B leu m e rund Wolfgang B u n j es, Liegenschaftskatasterim Bereich des Regierungsbezirks Braunschweig. 150 Jahre Katastergesetzgebung imehemaligen Herzogtum Braunschweig. Hg. Bezirksregierung Braunschweig, Dezernat 207- Vermessungs- und Katasterangelegenheiten. [Hannover]: Landesvermessung + GeobasisinformationNiedersachsen 1999, 255 S., Abb., 69 DMAnlässlich der 150. Wiederkehr der Verabschiedung des Gesetzes über die Erhebungeiner allgemeinen Grundsteuer im Herzogtum Braunschweig hat das in der BezirksregierungBraunschweig als Teil der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung(VKV) zuständige Fachdezernat ein umfassendes Kompendium zur Geschichte des regionalenVermessungs- und Katasterwesens für den oben genannten Zeitraum herausgegeben.Die heutige Aufgabe dieser Fachverwaltung wird im Haushaltsplan des Landes Niedersachsenfür die Haushaltsjahre 1999 und 2000 folgendermaßen beschrieben: "Aufgabe der24 Vermessungs- und Katasterbehörden und der zuständigen Dezernate der Bezirksregierungenist es, landesweit einen Kernbestand an Angaben zum Grund und Boden (Basisinformationen)für Aufgaben der öffentlichen Verwaltung und der Privatwirtschaft sowie fürInteressen der Bürgerinnen und Bürger zuverlässig und aktuell vorzuhalten (Führung desLiegenschaftskatasters). Dafür werden flächendeckend Flurstücke und alle wesentlichenGebäude graphisch, beschreibend und durch Vermessungszahlen erfasst und nachgewiesen."Diese Definition gilt im Grundsatz bereits für den gesamten in dieser Veröffentlichungangesprochenen Zeitraum.Innerhalb der Literatur zur niedersächsischen Vermessungsgeschichte wird der TeilaspektLiegenschaftskataster in der Regel nur in Gesamtdarstellungen behandelt. Der Versucheiner regionalbezogenen Darstellung zur Geschichte des Liegenschaftskatasters wurdeerstmals 1987 von der Bezirksregierung Weser-Ems für die dort betreuten historischenRäume Oldenburg, Osnabrück und Ost friesland unternommen, allerdings in Form einerlosen Materialsammlung. Darüber geht die hier vorliegende Veröffentlichung weit hinaus.Sie bietet in sieben Abschnitten einen recht vollständigen historischen Querschnitt zur Entwicklungeines wichtigen Teilbereiches der Aufgabenstruktur dieser Fachverwaltung bisetwa zur Einführung der automatisierten Liegenschaftskarte. Abschnitt 1 beschreibt dieBehörden für Vermessungsangelegenheiten einschließlich der dort tätigen Beamten bis zurDezernentenebene, Abschnitt 2 die Ausbildung für Vermessungsberufe im öffentlichenDienst, Abschnitt 3 die damit zusammenhängenden personalrechtlichen Fragen. Im Abschnitt4 wird der konkurrierende Bereich der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieuredargestellt. Abschnitt 5 widmet sich ausführlich den älteren Vermessungswerken des LandesBraunschweig vor der Einführung des Liegenschaftskatasters, wobei der historischeKontext gut herausgearbeitet worden ist. In den Unterabschnitten 5.3 - 5.9 wird zum Beispielauf die (erste bekannte) Generalinstruktion Herzog Heinrichs des Jüngeren von 1541für das Amt Liebenburg (und andere Ämter) zur Anlage eines Erbregisters, die Instruktion


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Rezensionen und Anzeigen 297von 1677 zur Aufstellung der Kontributionskata


Digitale Bibliothek Braunschweig298 Rezensionen und AnzeigenApparat. Der Rezensent hätte sich in diesem Fall allerdings auch ein Personenregister gewünscht.Den Katalogproduzenten, vor allem Gabriele Henkel, ist es gelungen, ein anspruchsvolleswie angenehm zu lesendes und anzuschauendes Buch zu produzieren, dasden Literarhistoriker ebenso ansprechen dürfte wie den an Raabes Leben und Werk, aberauch den an Braunschweiger Geschichte Interessierten.Georg RuppeltAnja Sc h rad er, Evangelische Paramentik im 19. Jahrhundert. Aufnahmen von JuttaBrüdern, Rudolf Flentje. Paramenten- und Restaurierungswerkstatt der von-Veltheim­Stiftung. Braunschweig: Braunschweigischer Vereinigter Kloster- und Studienfonds 1999,120 S., Abb., 25 DMIm Gefolge der Reformation benötigte man die vielen farbenfrohen Altarbekleidungender mittelalterlichen Kirchen und Klöster Norddeutschlands nicht mehr, ebensowenig wiedie liturgischen Gewänder. Nur der kleinere Teil davon hat sich in den Klöstern Norddeutschlandsund in Museen erhalten. Er vermittelt einen Eindruck von der Sinnenfreudeder Kirche, den vielen ins Bild gesetzten Themen - von Heiligenlegenden bis zum höfischenRoman - und dem Fleiß und Können der stickenden Klosterfrauen und Adeligenim Spätmittelalter.Mit Beginn des Historismus wurden um die Mitte des 19. Jh. zunächst in der katholischenKirche Anstrengungen gemacht, diese weitgehend verlorene Tradition neu zu beleben.Dies gab den Anstoß, sich auch in der evangelischen Kirche um die Paramentik (vonlat. parare zurüsten, bereiten) zu bemühen. Dem Pfarrer Wilhelm Löhe aus Neuendettelsau,der 1853 den "lutherischen Verein für weibliche Diakonie" gründete und 1858 "VomSchmuck der heiligen Orte" schrieb, folgten darin Moritz Meurer, Richard Bürkner undTheodor Schäfer. Die aus dem Mittelalter überkommenen Textilien wurden zuerst von F.Bock systematisch gesammelt und dienten zur Anregung. Die Überlegungen, Altar undKanzel als Orte der Gottesbegegnung für die Gemeinde herauszuheben, fanden ihre praktischeUmsetzung im Diakonissenhaus in Neuendettelsau und im Niedersächsischen Paramentenverein.Die Kirchenbesucher sollten den Symbolgehalt der liturgischen Farbe, dieSprüche und figürlichen Darstellungen verstehen, weshalb man auf alte Traditionen zurückgriff.Die mittelalterliche Farbsymbolik wurde aufgenommen und Weiß als Farbe derFreude an den höchsten Feiertagen der Kirche, Rot als Farbe der Freude für die Aussendungdes Geistes zu Pfingsten und an Gedenktagen kirchlicher Märtyrer, Schwarz als Trauerfarbefür die Fastenzeit bis Karfreitag, Grün als Farbe der Hoffnung an allen Sonn- undFeiertagen empfohlen, und man beschränkte die Symbole weitgehend auf Kreuz und Christogramm,Lamm Gottes, Alpha und Omega, Evangelistensymbole, umgeben von Mandorla,Passionsblume, Lilie, Ähren und Weinranken und Granatapfel. Diese Zusammenhängeund Sachverhalte referiert Anja Schrader in den beiden ersten Kapiteln.Im dritten wird die Geschichte des Niedersächsischen Paramentenvereins, dem Zentrumder deutschen Paramentenbewegung im 19. Jh., dargelegt, der - 1861 gegründet -zunächst seinen Sitz in Schloss Wolfsburg hatte, wo sich Anna von der Schulenburg mit anderenadeligen Damen dem Sticken der Paramente zuwandte. 1883 wurde er ins KlosterMarienberg in Hclmstedt verlegt, wo die von-Veltheim-Stiftung ihren Sitz hat. Ihr Vorbildmachte Schule: 1885 trafen sich im Kloster Marienberg in Helmstedt bereits acht Paramentenvereine(u. a. aus Dresden, Berlin, Frankfurt, Ludwigslust), die überwiegend in Diakonissenhäusernentstanden waren. Die Arbeiten der ersten Jahrzehnte aus der Paramentenwerkstattin Wolfsburg und später Helmstedt verdanken dem Historismus wesentliche An-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Rezensionen und Anzeigen 299regungen. Entwürfe und Musterzeichnungen gingen meist auf M. E. Beck zurück. Nachdem ersten Weltkrieg und 1920 mit dem Tod der hervorragendsten Stickerin in Helmstedt,Ida Sode, mussten neue Wege eingeschlagen werden. 1924 wurde deshalb die überregionale"Marienberger Vereinigung zur Pflege evangelischer Paramentik e. v." gegründet, diesich seither praktischer und künstlerischer Fragen annimmt. Rudolf Koch, ein Schriftkünst­Icr, entwickelte im Anschluss an diese Gründung für die Darstellung der Ornamente undSymbole eine flächenhaft graphische Wiedergabe, an der in den folgenden Jahrzehntenfest gehalten wurde. - Eine Einführung in die Materialkunde und in die Sticktechniken vervollständigendiesen Abschnitt.Auftragslage und Auftraggebern der Marienberger Werkstatt wird ausführlich nachgegangen,doch kann sich der Leser aus dem "Auszug aus den Parament-Auftragsbücherndes Niedersächsischen Paramentenvereins" im Anhang (S. 100-120) über Aufträge, Auftraggeberund gewünschte Darstellungen zwischen 1862 und 1925 selbst ein Bild machen.So gingen in den Jahren 1868, 1869 und 1872 mehr als 20, seit 1880 jährlich unter 10, undin dem Jahrzehnt nach Ausbruch des ersten Weltkrieges weniger als 5 Aufträge jährlich ein,die meist aus dem weiteren Umkreis (Land Braunschweig), aus Norddeutschland und gelegentlichaus anderen Teilen Deutschlands und Missionszentren Chinas und Afrikaskamen. Aus der Zeit des ersten Weltkrieges bis 1925 gingen auch Aufträge ein, die Wappender Stifter, das Eiserne Kreuz oder Leitsprüche der KPD eingestickt wünschten - unddamit in einer Weise gegenwartsbezogen waren, wie es die Begründer der Paramentenbewegungnicht für wünschenswert gehalten hatten.Dem Band sind 40 ausgezeichnete Farbaufnahmen von Paramenten und ihren Vorlagenbeigegeben, die die Stilentwicklung zwischen 1860 und 1915 zeigen. Ein ausführlichesLiteraturverzeichnis und zahlreiche Anmerkungen ergänzen die sorgfältige Darstellung.Gesine SchwarzWerner V 0 g t u. Andrea D re i f k e - Pie per, Die Braunsehweigische Kohlen-BergwerkeAG. Industriegeschichte des Helmstedter Reviers. München: Econ 1999,280 S., Abb.,58DMAnlässlich ihres 125jährigen Bestehens hat die Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG(BKB) die vorliegende umfangreiche Publikation in Auftrag gegeben, die die Geschichtedes Unternehmens im Rahmen gesamtwirtschaftlicher und politischer Zusammenhängeausführlich darstellt und damit den Rahmen einer "Chronik" deutlich überschreitet. ZahlreicheAbbildungen, instruktive Pläne und Tabellen ergänzen den Text.In vier Hauptteilen wird chronologisch die Geschichte der BKB abgehandelt, wobei diebehandelten Zeitspannen um so enger begrenzt sind, je mehr wir uns der Gegenwart nähern.Jeder Teil ist mit einem oder mehreren Exkursen versehen, die für die Epoche charakteristischeallgemeine Entwicklungen erörtern (u. a. technische Entwicklung der Braunkohlebrikettierung,Gewinnung flüssiger und gasförmiger Energieträger aus Braunkohle,Projektideen zum Abbau der Ölschieferlagerstätte Schandelah). Der fünfte Teil behandeltunter dem Leitgedanken" Verantwortung für Mensch und Natur" die Sozialgeschichte desUnternehmens und die Rekultivierungsmaßnahmen. Eine Zeittafel und statistische Angabenzur Unternehmensgeschichte sowie Verzeichnisse der Mitglieder des Vorstandes unddes Aufsichtsrates sowie der Betriebsratsvorsitzenden und Quellenverzeichnisse beschließenden Band. Entgegen den üblichen Gepflogenheiten werden nur wenige Anmerkungenbeigegeben und lediglich die "benutzten Archive" genannt, nicht aber die Archivalien mit


Digitale Bibliothek Braunschweig300 Rezensionen und Anzeigenihren Signaturen aufgeführt. Das erschwert die Nacharbeit und schmälert den Wert der Publikation.Der erste Teil des Bandes umfasst den langen Zeitraum von 1873 bis 1933 (S. 8-95)mit Rückblicken auf die davor liegende Zeit. Am Beginn des Braunkohleabbaus standenim 18. Jh. kleine sogenannte Bauerngruben, aus denen die ansässige Bevölkerung Brennmaterialfür den Eigenbedarf entnahm. Die ersten Versuche zur kommerziellen Nutzungder "brennbaren Erde" scheiterten bis Ende des 18. Jh. 1795 erhielt dann Johann MoritzFriedrich Koch das Privileg zum Braunkohleabbau, der - nachdem er wenig Erfolg gehabthatte - 1801 sein Bergwerk und seine Schürfrechte an den Amtmann Wahnschaffe in Hakcnstedtverkaufte. Von diesem ging der Braunkohlenbergbau 1816/17 an den BraunschweigischenStaat über, der Gruhen und Schürfrechte 1872 an eine neu gegründete Aktiengesellschaft,die heutige BKB, verkaufte. In einem Exkurs wird die Braunkohlelagerstättedes Helmstedter Reviers und ihre Entstehung im Eozän, einer Unterformation desTertiärs, vorgestellt.In der Folge wird die wirtschaftliche und technische Entwicklung der BKB vom Beginnbis 1932 untersucht. Diese konnte ihre Betätigung durch den Erwerb weiterer Gruben undSchürfrechte schnell erheblich ausdehnen, u. a. durch den Erwerb der Harbker Kohlenwerkeauf preußischem Gebiet. Ein weiterer Exkurs erläutert die technische Entwicklung derTagebaugeräte bis Anfang der 1930er Jahre. Es folgt ein Unterabschnitt über den "Siegeszugdes Briketts", das seit 1880 im Helmstedter Revier produziert wurde. Das Auf und Abder Entwicklung mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und später der Weltwirtschaftskrisewird anschaulich beschrieben, aber auch die Bedeutung der entstehenden Syndikatefür die Vermarktung. Teil 1 des Werkes wird abgeschlossen durch die Darstellung über dieEntstehung des ersten Großkraftwerkes der BKB und seine Vorläufer sowie die Vermarktungdes elektrischen Stromes.Relativ kurz wird die Zeit des Nationalsozialismus bis zur Nachkriegszeit in Teil 2 abgehandelt(S. 96-117, S. 137-149), in der die Kohleindustrie und damit auch die BKBmassiven staatlichen Eingriffen unterlag, die von Autarkie- und Aufrüstungsbestrebungenbestimmt waren und die u. a. die Vermehrung der Stromerzeugung und die Errichtungeines "Schwelwerkes" in Offieben erzwangen. In diesem Zusammenhang dient ein Exkursder Darstellung der Gewinnung flüssiger und gasförmiger Energieträger aus Braunkohle.Auch der "Betriebsalltag unter dem Hakenkreuz" unterlag staatlicher Beeinflussung der"Gefolgschaft", wie die Arbeiter nun bezeichnet wurden.Eine Zäsur in Form einer Serie von Bildern, Karten und Schautafeln aus der Zeit zwischender Gründung der BKB 1873 und dem Erscheinen des vorliegenden Werkes 1999(S. 119-136) unterbricht diesen Teil. Sein darauf folgender Abschnitt beschäftigt sich mitder Situation der BKB im und nach dem Zweiten Weltkrieg. Aufgearbeitet wird besondersdie Arbeitskräftesituation, die mit bestimmt wurde durch Fremdarbeiter. Trotz des Verlaufsder innerdeutschen Grenze mitten durch das Helmstedter Braunkohlerevier und der Lagedes Kraftwerks Harbke in der damaligen SBZ verlief die Tagesarbeit der BKB beiderseitsder Grenze nach Kriegsende noch sieben Jahre kooperativ, und das trotz der Demontagenin den östlichen Betrieben sowie der unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichenStrukturen beiderseits der Grenze.Teil 3 des Werkes (S. 150-223) setzt mit der Unterbindung des Verkehrs über die innerdeutscheGrenze im Jahre 1952 ein, durch die der BKB der Tagebau Wulfersdorf, dieBrikettfabrik Dismarck und als wichtigster Betriebsteil das Kraftwerk Harbke verloren ging.Es folgen Berichte über erhaltene wirtschaftliche Kontakte zur DDR sowie Untersuchungenüber den zur Aufrechterhaltung der Stromerzeugung erforderlichen Aufschluss neuerhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek BraunschweigRezensionen und Anzeigen 301Braunkohlevorkommen. Besonders erörtert wird die Rolle der "Salzkohle" und die mit dcrErrichtung des Kraftwerkes nBuschhaus" verbundene Problematik.Der letzte chronologische Teil des Bandes führt bis zur Gegenwart (S. 224-239). Erumreißt die heutige Besitzstruktur und wendet sich insbesondere den neuen Geschäftsfeldemder BKB zu, die mit dem baldigen Auslaufen der Kohlegewinnung wegen der Erschöpfungder Vorkommen Bedeutung gewinnen. Eine besondere Rolle spiclt das "integrierteAbfallwirtschaftskonzcpt", das die Abfallentsorgung für ein großes Gebiet einschließlichder Stadt Braunschweig vorsicht. Berücksichtigt sind in diesem Abschnitt weiterdie Trinkwasserversorgung sowie die Abwasserentsorgung durch die BKB und ihre Aktivitätenin der Gasversorgung. Die Wandlung der BKB vom Produzenten von Schwelprodukten(bis 1967) und Briketts (bis 1974) zum Stromcrzeuger und zuletzt auch die Hinwendungzur Abfallwirtschaft wird nachvollzogen.Der Abschluss des Bandes beschäftigt sich unter dem Thema n Verantwortung fürMensch und Natur" (S. 240-268) in seinem ersten Hauptabschnitt mit der Sozialgeschichtedes Unternehmens, die freilich auch in den vorhergehcnden Abschnitten anklingt. DasSpektrum ist viclfältig. Es reicht von den Libcralisierungstcndenzen im ausgehenden19. Jh. über soziale Aktivitäten für die Belegschaft, wie die "Büchsenpfennigkasse", denKnappschaftsverein und die Anfänge des Wohnungsbaus und über die Anfänge der Arbeiterbewegungbei der BKB, die Revolution von 1918 mit ihren Auswirkungen sowie verschiedeneStreikbewegungen bis hin zu den sozialen Errungenschaften und Problemen unsererZeit. Hinweise auf die rege Bautätigkeit für die Mitarbeiter und ein kurzer Abschnittüber Brauchtum und Kultur, insbesondere der Bergleute, runden das Bild ab. Im zweitenAbschnitt werden die verschiedenen Rekultivierungsmaßnahmen in den Tagebauten dargestellt.Nach früherer, mehr zufälliger Tätigkeit auf diesem Gebiet, begann die systematischeund wissenschaftlich gestützte Rekultivierung der Bergbauflächen bereits in den1920er Jahren. Ncben den weiter betriebenen Maßnahmen zur Gewinnung von Ackerlandfingen in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg planmäßige Aufforstungen an, die zunächstder Sicherung von Böschungen gegen Erosion und der Holzgewinnung dienten. Seitden 1970er und 1980er Jahren zog man auch die Erholungsfunktion der Wälder in Rechnung.Die heutigen Betriebspläne sind mit bestimmt von Ansprüchen des Naturschutzes.Die Landschaftsstruktur, Geologie, Hydrologie und das Kleinklima sowie die natürlicheVegetation der Region werden berücksichtigt. Die Rekultivierung der noch in Betrieb befindlichenBergbauflächen ist vorgesehen. Es wird dann eine abwechslungsreichere Landschaftmit einem höheren Wald- und Gewässeranteil entstanden sein als sie vor Aufnahmedes Bergbaus vorhanden war.In dem vorliegenden Band ist es den Autoren gelungen, wirtschaftliche Zusammenhängeund technische Entwicklungen dem Laien verständlich und intcressant und gleichzeitigin fachlich qualifizierter Art darzustellen, so dass die Lektüre für jedermann eine Bereicherungist. Leider wird diese erschwert durch den Druck in einem außerordentlich kleinenSchriftgrad.Mechthild WiswePeter Sc h y ga, Goslar 1918-1945. Von der nationalen Stadt zur Reichsbauernstadt desNationalsozialismus (Beiträge zur Geschichte der Stadt Goslar, Goslarer Fundus 46). Bielefcld:Verlag für Regionalgeschichte 1999, 374 S., Abb., 38 DMObwohl sich die Forschungssituation zur NS-Zeit für die hiesige Region in den letztenJahren erheblich verbessert hat, fehlen noch immer Gesamtdarstellungen zu einzelnenhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684302 Rezensionen und AnzeigenOrten. Für die Stadt Goslar, die als Reichsbauernstadt im Dritten Reich überregionale Bedeutungerreichte, liegt nunmehr der Versuch einer Stadtgeschichte vor, welche die Zeitder Weimarer Republik und des Nationalsozialismus umfasst.Der Verfasser wollte für diesen Zeitraum keine lückenlose Chronik der Stadt schreiben,sondern mittels einer Analyse ausgewählter Ereignisse die Geschichte Goslars erklärbarund versteh bar machen. Dieses Vorgehen ist legitim, verlangt aber eine Auswahl, welchedie Besonderheiten der historischen Entwicklung der Stadt im Untersuchungszeitraum widerspiegelt.Für die Weimarer Republik werden die Tausendjahr-Feierlichkeiten der Stadt im Jahr1922, der Goslarer Schulfa1l1929/30 mit dem Streit um die Farben schwarz-rot-gold sowiedie Auseinandersetzung um die Stilllegung der Harzer Bergwerke 1932 untersucht. DenVerfasser interessiert vorrangig die Segmentierung der politischen Kultur, der außenpolitischeRealitätsverlust und die zunehmende Abwendung des Bürgertums von der WeimarerDemokratie. Bei der geistigen Aufrüstung gegen die Republik spielte auch in Goslar diebürgerliche Presse eine große Rolle. Schyga kann eindrucksvoll die Instrumentalisierungder Geschichte zunächst für den Kampf gegen die Republik, später für die Legitimation derNS-Herrschaft zeigen. Die Nationalsozialisten wussten mit Geschichtsmythen umzugehenund gerade in dieser traditionsreichen Stadt waren die Bürger dafür empfänglich. Wenig erfährtder Leser dagegen über die konkrete Kommunalpolitik in Goslar während der zwanzigerJahre; wenig über soziale Milieus, die politische Parteien, das Wahlverhalten.Im zweiten Teil werden der Prozess der nationalsozialistischen Machtergreifung und dieMachtausübung der Nationalsozialisten in Goslar von 1933 bis 1945 untersucht. Auch inGoslar zeigte sich im Frühjahr 1933 die auch anderswo zu beobachtende Mischung vonTerror, Propaganda und Zustimmung, von erzwungener Gleichschaltung und Selbst­Gleichschaltung. Goslars Ernennung zur Reichsbauernstadt und die gleichzeitige forcierteIndustrialisierung (Rammelsbergprojekt, Ausbau des Flughafens, Auswirkungen derReichswerke in Salzgitter) stehen beispielhaft für die Ambivalenzcn des NS-Systcms. Kompetenzstreitigkeitender Behörden, charakteristisches Merkmal der NS-Herrschaft, gab esauch in Goslar. Allerdings bedürfte der angedeutete Kompetenzwirrwarr zwischen Kommunal-,Gau- und Reichsbehörden einer genaueren Untersuchung. Die Beschreibung derAlltagsverhältnisse zeigt die Grenzen totaler Machtentfaltung und Machtdurchdringung:Es gab in der Bevölkerung Unzufriedenheit, bei Handwerkern, im Fremdenverkehrsgewerbe,vor allem bei der Landbevölkerung in der Umgebung; wir lesen vom Unmut über denFlughafenbau, über Umweltverschmutzung. Die Kriegszeit wird recht knapp dargestellt;über die Kriegswirtschaft, die Nahrungsmittelversorgung, den Einsatz von Zwangsarbeitern,über Verfolgung und Widerstand hätte man gern ausführlichere Informationen.Das Schlusskapitc\ versucht das in den vorangegangenen Abschnitten ausgebreiteteMaterial in einen theoriegeleiteten Interpretationsrahmen einzupassen. Der Rückgriff aufdie wegweisenden Untersuchungen von Franz Neumann und Hannah Arendt ist vielversprechend.Doch die Anwendung für das Fallbeispiel Goslar wird nur ansatzweise eingelöst.Der Autor verweilt lieber auf der Makroebene, die dort gewonnenen Erkenntnissewerden zuweilen recht schablonenhaft auf Goslar übertragen.Das Buch hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Die Einzelaspekte fügen sich nichtzu einer stringenten Darstellung der politischen und sozio-ökonomischen Verhältnisse inder Stadt Goslar. Die Informationen über die zentralen Bereiche einer Gesellschaftsgeschichte,soziale Ungleichheit, politische Herrschaft, Kultur und Recht bleiben lückenhaft.Störend wirken zuweilen allzu saloppe Formulierungen und der Gebrauch bloßer wissenschaftlicherVersatzstücke. Weiterführend sind die Ergebnisse, die der Verfasser hinsichtlichder Mentalitätsstrukturen des Bürgertums, seines Geschichtsbildes, der Wirkmächtig-


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Rezensionen und Anzeigen 303keit der Geschichte und ihrer Instrumentalisierung durch die Nationalsozialisten erarbeitethat.Hans-Ulrich LudewigHans-Ulrich Lud e w i g und Dietrich Ku e s s n er, "Es sei also jeder gewarnt". Das SondergerichtBraunschweig 1933-1945 (Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen<strong>Landesgeschichte</strong> 36). Braunschweig: Selbstverlag des Braunschweigischen Geschichtsvereins2000, 319 S., Abb., 48 DMDie beiden Autoren präsentieren mit vorliegender Studie die detaillierte Beschreibungeiner gefürchteten Institution des NS-Staates, deren vorrangiges Ziel es war, in Form vonSchnelljustiz die nationalsozialistische Volksgemeinschaft zu "stabilisieren", d. h. sie imSinne der Regierung von "Volksschädlingen" zu reinigen. Während das SondergerichtBraunschweig in den Anfangsjahren zum "Bollwerk der nationalsozialistischen Bewegung"stilisiert wurde, fungierte es in den Kriegsjahren als "Panzertruppe der Justiz" ander Heimatfront. In den 6000 vor dem Gericht verhandelten Fällen im Zeitraum vom 8.April 1933 - 6. April 1945 lassen sich dementsprechend Phasen mit unterschiedlichenSchwerpunkten nachweisen.In den Jahren 1933/34 ging es vorrangig um die Bekämpfung des politischen Gegners,d. h. Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter solltcn durch harte Urteile abgeschrecktwerden. In den Jahren bis Kriegsanfang spielten sogenannte Heimtückedelikte dieHauptrolle; durch entsprechende Urteile sollte die Kritik an den politischen Verhältnissenzum Vcrstummen gebracht werden. Hier kam es aufgrund von Denunziationen zu den meistenAnklagen, und es ist erschreckend zu sehen, in welch hohem Maße hier angeschwärztwurde. Im Krieg kamen dann vor allem Verstöße gegen die Volksschädlingsverordnung, dieKriegswirtschaftsverordnung und die Rundfunkverordnung zur Verhandlung. Die Angeklagtenentstammten überwiegend der Unterschicht, außerdem standen Zwangsarbeiterund Kriegsgefangene vor dem Sondergericht. Das Kernstück des Kriegsstrafrechts war dieVolksschädlingsverordnung; darunter fielen Diebstähle und Plünderungen nach Bombenangriffen,die vielfach trotz Bagatellcharakters mit der Todesstrafe geahndet wurden. Hierist auch der Fall Erna Wazinski zu erwähnen. Verstöße gegen die Rundfunkverordnungspielten vor allem bei der sich abzeichnenden Niederlage in den letzten Kriegsjahren eineRolle, und die "Rundfunkverbrecher" wurden zum Teil mit hohen Zuchthausstrafen bestraft.Schwarzschlachter und Lebensmittelschieber verstießen gegen die Kriegswirtschaftsverordnung;sie galten als asozial und wurden meist streng bestraft, zuweilen sogar mit derTodesstrafe. Von den 92 vom Sondergericht Braunschweig zum Tode Verurteilten waren46 Ausländer, die meisten Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Dieser Gruppe, vor allemwenn es sich dabei um Polen oder Russen handelte, wurde kein Pardon gegeben; sie hattenmit härtesten Strafen zu rechnen.Den beiden Autoren gelingt es darzulegen, dass das Sondergericht trotz sciner strengnationalsozialistischen Ausrichtung auch Spielräume hatte, die zugunsten der Angeklagtengenutzt werden konnten, was mitunter sogar geschah und was entscheidend auch damit zusammenhing,welcher Richter den Vorsitz führte. Hervorzuheben ist dabei ebenso das Engagementeiniger Verteidiger, die mutig für ihre Mandanten eintraten. Insgesamt jedochwurden die Spielräume viel zu wenig genutzt und extrem harte Urteile gefällt. In den angefügtenRichterbiographien wird deutlich, wie sehr die Sonderrichter ihre Tätigkeit in denDienst des nationalsozialistischen Staates stellten und seine politischen und vor allem auchrassistisch definierten Leitlinien umsetzten. Vor allem wenn Juden, Zigeuner odcr Osteu-


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684304 Rezensionen und Anzeigenropäer vor Gericht standen, spielte dies eine entscheidende Rolle. Bei aller nationalsozialistischenÜberzeugung gab es aber auch bei diesen Richtern einige wenige, die versuchten,die geringe, noch verbliebene Unabhängigkeit der Justiz gegenüber der Einmischung vonGestapo und SS zu wahren.Was dieses Buch über die detailliert dokumentierten Fälle hinaus so interessant macht,ist zum einen der Blick in den nationalsozialistischen Alltag, zum anderen der Hinweis aufdie Folgewirkungen nach 1945. Erschreckend ist, dass alle Sonderrichter und Staatsanwältezu Beginn der fünfziger Jahre weitgehend rehabilitiert und wieder im Justizdienst oder aufanderen attraktiven Posten tätig waren. Angesichts dieser Tatsache verwundert es einendann auch kaum noch, wie lange es gedauert hat, das Urteil gegen die zum Tode verurteilteEma Wazinski vollständig aufzuheben, was erst im Jahre 1991 geschah. Skandalös sindTerminologie und Argumente der sich dagegen wehrenden Braunschweiger Justiz. Es zeigtzudcm, dass sich diese bis heute nicht mit der Geschichte des Sondergerichtes ausgiebig befassthat. Umso mehr ist es dem Historiker Ludewig und dem Theologen Kuessner zu danken,dass sie sich dieser Aufgabe angenommen haben.Erika EschebachWolfenbüttel unter dem Hakenkreuz. Fünf Vorträge. Hg. von dcr Stadt Wolfenbüttel. Wolfenbüttc\:Heckner 2000, 128 S., Abb., 14.80 DMDie vorliegende Broschüre vereinigt fünf Vorträge, die anlässlich des 60. Jahrestages derReichspogromnacht 1998 im Wolfenbütteler Rathaus gehalten wurden. Schon der Titelerinnert an die Vortragsreihe, die mit ähnlicher Zielsetzung in Braunschweig 1981 stattgefundenhatte "Braunschweig unterm Hakenkreuz". Autoren wie Dietrich Kuessner warenauch damals schon dabei, was zeigt, dass die Erforschung der regionalen NS-Geschichteimmer wieder auf denselben Schultern ruht.Den Beginn macht Reinhard Försterling mit dem Vortrag "Die NSDAP in Wolfenbüttelvor und nach der Machtergreifung". Er schildert darin die wichtige frühe Rolle Wolfenbüttelsbeim Aufbau der NSDAP; bereits im Dezember 1922 wurde hier eine Ortsgruppe derNSDAP gegründet, schon am 9. 11. 1923 schmiss man hier die Fensterscheiben jüdischerGeschäfte ein. Bei den Reiehs- und Landtagswahlen der Weimarer Republik hatte dieNSDAP in Wolfenbüttel immer besonders gute Ergebnisse und auch bei den Reichstagswahlenvom 5. 3. 1933 wählten über 50 % der Wolfenbüttler diese Partei. So wurden dennauch alle Gleichschaltungsmaßnahmen sowie die Entfernung missliebiger Personen wie diedes parteilosen Bürgermeisters Eyferth begrüßt und widerspruchslos hingenommen. DietrichKuessner macht in seinem Beitrag "Juden, Kirche und Bischöfe in Wolfenbüttel" deutlich,dass Wolfenbüttel über eine reiche jüdische Tradition verfügte. 300 jüdische Bürgerlebten hier vor dem Ersten Weltkrieg. Bis 1933 verließen von ihnen allerdings schon zweiDrittel die Stadt, so dass im Jahr der nationalsozialistischen Machtübernahme nur noch 117Juden in Wolfenbüttel wohnten, sicherlich auch eine Folge des hiesigen antisemitischen Klimas,wobei die evangelische Landeskirche und ihr Bischof keine unwesentliche Rolle gespielthatten. Nach 1933 folgten weitere antijüdische Kampagnen, ohne dass sich nennenswerterkirchlicher Widerstand regte. Besonderen Raum nehmen bei Kuessner die Schilderungender Pogromnacht von 1938 ein: Zerstörungen, Verhaftungen, Folterungen. Danachverlassen die meisten noch verbliebenen Juden die Stadt, die Wolfenbütteler teilen die jüdischeHinterlassenschaft unter sich auf. Von 1940-1943 werden die restlichen 30 jüdischenMitbürger deportiert, dann ist Wolfenbüttel wie schon lange gewünscht - "judenfrei" .Hans-Ulrich Ludewig behandelt den "NS-Alltag im Spiegel des Braunschweiger Sonder-


Digitale Bibliothek BraunschweigRezensionen und Anzeigen 305gerichts", wobei er Ergebnisse seines Buches (mit Kuessner, s. die vorige Besprechung) referiertund einige Fälle mit Wolfenbüttel-Bezug herausgreift. Wilfried Knauer beschreibt inseinem Beitrag " ... nicht hinter Mauern! - Die Stadt und das Strafgefängnis Wolfenbüttel1933-1945" den Strafvollzug der NS-Zeit in Wolfenbüttel. Die massenhafte Inhaftierungvon politischen Gegnern machte Wolfenbüttel zu einer der zentralen Haftstätten für Regimegegnerim Reich. In der 1937 eingerichteten Hinrichtungsstätte wurden über 600 Todesurteilevollstreckt. Der Arbeitseinsatz von Strafgefangenen in Wirtschaftsbetrieben derStadt gehörte zum Alltagsleben, während der Rüstungseinsatz ausländischer - meist politischer- Gefangener innerhalb des Gefängnisses möglichst nach außen abgeschottet wurde.300 haftbedingte Todesfälle kennzeichnen die damaligen unerträglichen Lebensbedingungenim Gefängnis. Zum Abschluss gibt Dieter Lent einen Überblick über "Wolfenbüttel imZweiten Weltkrieg". Die "liebe kleine Herzogsstadt" , wie sie sich damals werbewirksamnannte, fungierte 'einerseits als Erholungsort für Kraft durch Freude (KdF) etc., andererseitswar sie Teil des neuentstehenden Industriegebiets der Reichswerke in Salzgitter. Über1400 Kriegsgefangene arbeiteten in den Rüstungsbetrieben des Kreises Wolfenbüttel. DreiLuftangriffe trafen die Stadt, wobei 207 Häuser beschädigt wurden: die Gesamtzahl derKriegssterbefälle ist für die Stadt bisher noch nicht ermittelt worden. Sowieso ist vieles ausdieser Zeit für Wolfenbüttel noch nicht erforscht, wie Dieter Lent in einem Nachwort bilanziert.Mit der Veröffentlichung dieser Vorträge sei lediglich ein Anfang gemacht worden,ein großes Forschungsdesiderat verbleibe. Dem kann man nur zustimmen.Erika EschebachAugust M e y er, Hitlers Holding. Die Reichswerke "Hermann Göring". München-Wien:Europa-Yerlag 1999 (überarbeitete und aktualisierte Neuauflage), 509 S., 49.80 DMBei dem Buch handelt sich um eine "überarbeitete und aktualisierte Neuauflage" von AugustMeyer, Das Syndikat. Reichswcrke "Hermann Göring". Braunschweig, Wien 1986,348 Seiten. Der Autor ist 1997 verstorben. Die neue Ausgabe weist gegenüber der erstennur geringfügige Veränderungen und Erweiterungen auf.Nach der Einführung werden in neun Kapiteln Voraussetzungen, Aufbau, Erweiterungund Fortbestand der Reichswerke "Hermann Göring" verfolgt - nicht nur des "Stamm werkes"in Salzgitter, sondern der "eigentlichen Reichswerke" . Dabei steht im Mittelpunkt derUntersuchung das Zusammen- und Gegeneinanderwirken von Politik und Industrie, Beteiligungenan und Übernahme von Betrieben und Werken besonders in den besetztenLändern durch die Reichswerke und die Arbeitskräftebeschaffung. Der Autor stellte sichdieser Aufgabe, obwohl über die Reichswerke "im Laufe der Jahre manches geschriebenworden" ist: "Ein Überblick über diesen einst weltgrößten Konzern fehlt bisher" (S. 12).Als treibende Kraft der Entwicklung der Reichswerke wird Paul Pleiger gesehen, der - aufgestiegenvom "national denkenden kleinbürgerlichen Unternehmer, der im deutschenBoden die Autarkie für den Erzbereich suchte" (S. 23) - seinen Einfluss noch aus der Hafteingebracht habe (S. 296, 301, 303).Die Neuauflage hat neben der Einführung und den neun Kapiteln auch den Anhang,der Dokumente und Kurzbiographien enthält: I. Kapitel "Die Vorzeit" mit acht Abschnitten(S. 15-36),11. Kapitel "Schacht, die ,Ruhrlade' und die ,Autarkie'" mit sechs Abschnitten(sechster mit drei Unterabschnitten) (S. 37-68), III. Kapitel "Die wirtschaftliche Entwicklungder Reichswerke unter dem Einfluss Hermann Görings" mit sechs Abschnitten(erster mit drei Unterabschnitten) (S. 69-172), IV. Kapitel "Das Problem der Arbeitskräfte"mit zehn Abschnitten (S. 173-221), V. Kapitel "Die Entmachtung Hermann Göringsund der politische und wirtschaftliche Machtzuwachs der Reichswerke" mit vier Abschnit-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684306 Rezensionen und Anzeigenten (S. 223-240), VI. Kapitel "Ein Syndikat greift nach der Macht" mit zwei Abschnitten(erster mit drei, zweiter mit neun Unterabschnitten ) (S. 241-289), VII. Kapitel "Das, vorläufige'Ende" (S. 291-296), VIII. Kapitel "Die Nachkriegszeit wird vorbereitet"(S. 297-304) und IX. Kapitel "Identitätswahrung" anstelle eines Nachwortes(S. 305-307). Der Anhang (X., S. 309-509) enthält Angaben zu "Konzernaufbau" und"Gründer, Aufsichtsräte, Vorstände" sowie "Ausgewählte Kurzbiographien" (FriedrichFlick, Hermann Göring, Hans Kehrl, Wilhelm Keppler, Paul Pleiger, Oswald Pohl, FritzSauekel, Hjalmar Schacht, Albert Speer, Albert Vögler) und Dokumente zu "Die Reichswerkeals wirtschaftspolitisches Instrument" und "Das Problem der Arbeitskräfte", schließlichnoch Quellen und Literatur, Anmerkungen und ein Personen- und Ortsregister.Neu gegenüher der ersten Auflage sind das acht Seiten umfassende VIII. Kapitel undbis zu dreiseitige Einschübe im 5. Abschnitt des VI. Kapitels, im 6. Abschnitt des III. Kapitels,im 1.,7. und 10. Abschnitts des IV. Kapitels, im 2. Abschnitt des VI. Kapitels und imVII. Kapitel. Der dritte Abschnitt des V. Kapitels "Pleigers Ämter- und Machthäufung" istneu gestaltet worden. Für diese neuen Teile werden keine bzw. unzureichende Belege genanntund Zitate nicht nachgewiesen. Die Anmerkungen sind diesbezüglich nicht erweitertworden; dies erschwert nicht nur die Nachvollzichbarkcit, sondern macht sie auch unmöglich.Görings Kurzbiographie ist ergänzt worden. Der Dokumentenanhang ist beinahe unverändert:es fehlt das 1986 zuletzt abgedruckte Dokument (1986, S. 311; 1999, S. 469).Bei etlichen Dokumenten gibt es nach wie vor keine Belege der FundsteIlen. Das Literaturverzeichnisweist den Forschungsstand von 1984 aus. Bei den Quellen ist zwar der Bestand12 A Neu 13 im Niedersächsischen Staatarchiv Wolfenbüttcl 1999 neu gegenüber 1986aufgenommen, doch sind diese Quellen nicht tatsächlich ausgewertet worden. Die neuenTeile umfassen etwa 25 Seiten. Die sehr viel höhere Seitenzahl der Neuausgabe ist auf dieandere Gestaltung - kleinerer Satzspiegel, größere Schrift - nicht aber auf die Überarbeitungund Aktualisierung des Inhaltes zurückzuführen.Gudrun PischkeAufbauzcit, Perlonkleid & Tanzvergnügen. Alltag in Braunschweig in den 50er Jahren,hg. im Auftrag des Arbeitskreises Andere Geschichte von Frank Ehr h ar d t mit Beiträgenvon Sabine A h re n s, Bianca Arm bre c h t, Frank Ehr ha rd t und Norman-MathiasPi n gel. Braunschweig: Keddig Druck 1998,208 S., Abb., 29.80 DMDie vorliegende Publikation nimmt den Titel einer erfolgreichen Fotoausstellung von1995 auf und verspricht damit weniger als sie tatsächlich einlöst. Sie suggeriert die Erwartungeiner populären oder gar oberflächlichen Darstellung der bunten 50er Jahre. DasBuch des Arbeitskreises Andere Geschichte jedoch leistet viel mehr, es gibt eine konkreteVorstellung von der viel beschriebenen "Modernisierung der Gesellschaft". Am Beispielder Stadt Braunschweig werden exemplarisch wichtige Bereiche des Alltaglebens "derlangen 50er Jahre" (Arbeitsleben, Wohnsituation und Freizeitgestaltung) dargestellt undin ihrer Bedeutung für die Entwicklung von der Währungsreform bis in die frühen 60erJahre detailliert erläutert. Die Arbeit schließt eine Lücke in dcr Lokalgeschichtsforschung,und sie setzt, was die Auswertung des statistischen Materials und deren Schlussfolgerungenfür die Nachkriegsgesellschaft betrifft, Maßstäbe. Zudem profitiert das Buch davon,dass aus der Ausstellung aussagekräftige und z. T. qualitätvolle Fotos verwendet werdenkonnten. Eine genauere inhaltliche Erläuterung der Fotos mit Hilfe der Bildunterschriftenhätte diese wichtige historische Quelle allerdings noch weiter erschließen können.In seinem einleitenden Beitrag gibt Frank Ehrhardt eine allgemeine Einführung in dasThema und stellt die wirtschaftliche Situation Braunschweigs im niedersächsischen und im


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Rezensionen und Anzeigen 307bundesrepublikanischen Vergleich dar. Dabei verzichtet er allerdings darauf, die Frage derKontinuität/Diskontinuität zur NS-Zeit zu thematisieren bzw. einen Ausblick auf die Entwicklungin den 60er Jahren zu geben. Norman-Mathias Pingel versucht in seinem Beitragzum Arbeitsalltag, ein Gesamtbild für Braunschweig zu geben, wobei er sich vor allem mitder Situation der Industrie und kaum mit der von Handel, Handwerk und Bauwirtschaftbeschäftigt. Die gewählten Beispiele der Konservenindustrie und des Fahrzeugbaus (Büssing)geben einen guten Einblick in Struktur und Wandlungsprozesse dieser traditionellenBraunschweiger Industrien in den 50er Jahren. Die Abschnitte zur innerbetrieblichen Situation(Arbeitssicherheit und Arbeitsplat7.ausstattung), zur Arbeitszeit und zur LohnundGehaltsentwicklung verdeutlichen anschaulich die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmerschaft.Sahine Ahrens beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit einem einzigen Unternehmen(Voigtländer), im besonderen mit der betrieblichen Sozialpolitik und der Leistungsförderung.Mit ihrer Studie gibt sie ungewohnt tiefe Einblicke in innerbetrieblicheZusammenhänge und daraus resultierend in den Arbeitsalltag der beschäftigten Frauenund Männer: weIche Bedeutung die Hierarchie vom Werksmeister bis zu den Ungelerntenfür das Unternehmen hatte, welche Möglichkeiten eines stringenten Systems der Aus- undWeiterbildung den Arbeitnehmern zur Verfügung standen, weIche Sozialleistungen überLohn und Gehalt hinaus aufgewendet wurden und schließlich mit weIchen Mitteln ein Bewusstseinder "Voigtländer-Familie" geschaffen wurde. In ihrem zweiten Beitrag fragt Sabine Ahrens, ob das Handwerk in den 50er Jahren goldenen Boden gehabt habe. Sie zeichnetein differenziertes Bild des Strukturwandels im Handwerk der 50er Jahre mit ausgesprochenenVerlierern und Gewinnern, wobei die technischen und wirtschaftlichen Veränderungen,aber auch der Wandel von Konsumgewohnheiten in den untersuchten Branchensehr unterschiedliche Entwicklungen hewirkten. Die Kontinuität gesellschaftlicher Normenzeigt sich hier besonders in der strikt geschlechtsspezifischen Berufswahl.Der zweite Themenkomplex widmet sich der Wohnsituation. Frank Ehrhardt beschreibt,in weIchem Maße die Wohnungsnot eines der Hauptproblerne in der Nachkriegszeitwar. Auf Grundlage der Ergebnisse der 1950 erhobenen Gebäude- und Wohnungszählungzeigt er anschaulich die von Enge und Provisorien geprägte Wohnsituation. Trotzdes forcierten öffentlichen und privaten Wohnungsbaus ab 1948 hat Braunschweig im Vergleichzu anderen niedersächsischen Großstädten auch am Ende der 50er Jahre einen erheblichenWohnungsmangel zu verzeichnen. Bianca Armbrecht zeichnet in ihrem Aufsatzan drei Beispielen nach, wie in Braunschweig durch den Bau von Stadtteilen die Wohnsituationverbessert worden ist. So wurde die in der NS-Zeit geplante und kaum begonneneLindenbergsiedlung nach Ende des Krieges modifiziert, d. h. entideologisiert und erweitert.Mit der durch Gelder des Marshallplans seit 1952 errichteten Lincolnsiedlung verbandensich auch weit üher Braunschweig hinaus Vorstellungen modemen und kostengünstigenWohnungsbaus. Der am Ende der 50er Jahre begonnene Bau des Stadtteils Heidbergschließlich unterschied sich nicht nur in seiner Größe von den anderen Beispielen, sonderner markiert auch eine deutliche Verbesserung der finanziellen Situation, einen Wandelstädtebaulicher Konzepte und eine Veränderung der Ansprüche der Bewohner.Mit einem Beitrag zur Freizeitgestaltung endet die Darstellung des Alltags in den 50erJahren in Braunschweig. Norman-Mathias PingcI stellt an zwei Beispielen typische Formendes Freizeitverhaltens dieser Jahre dar: zum einen den Kleingarten in seiner Doppelfunktionvon Erholung und Verbesserung der eigenen Versorgung und zum anderen die vielfältigenBetätigungsmöglichkeiten in Braunschweiger Sportvereinen. Vor allem die geschildertenFormen von Gemeinschaft und Geselligkeit am Vorabend des Fernsehzeitalters gebeneinen interessanten Einblick in die Mentalität damaliger Milieus.WulfOtte


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Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684Chronik des BraunschweigischenGeschichtsvereinsvom November 1999 bis Oktober 20001. AllgemeinesDer Verein hat laut Mitgliederliste vom 6. Dezember 1999 eine Mitgliederzahl von


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=000426843102. Exkursionen und Führungen20. Mai: Die Ausgrabungen der Varusschlacht (Kalkriese) und Osnabrück (Or.Jarck): Vor etwa 10 Jahren hat man in Kalkriese bei Osnabrück erste Relikte dersog. Schlacht am Teutoburger Wald (Varusschlacht) gefunden. Herr ProfessorDr. Schlüter als verantwortlicher Ausgräber hat vor etwa 2 Jahren im GV eineneindrucksvollen Vortrag über die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungengehalten. Inzwischen wurde in Vorbereitung auf die EXPO eine archäologischeParklandschaft für ein breites Publikum aufgebaut. Im Grabungsgeländewurde der Verein in zwei Gruppen ausführlich und besonders eindrucksvoll in diehistorische Fundsituation eingewiesen und und auch in die schon vorbereiteteFreiluftausstellung geführt. Anschließend wurden mit dem Besuch der Innenstadtvon Osnabrück, mit Stadtrundgang, dem Friedenssaal des Rathauses und demDom zentrale Stätten der norddeutschen Geschichte aufgesucht. (43 Teilnehmer)15. Juli: Berlin, die zusammenwachsende deutsche Hauptstadt (Dr. von Boetticher):Eine vierstündige Stadtrundfahrt durch Ost- und Westberlin zeigte die riesigenBaustellen der Stadt und die unterschiedlichen städtebaulichen Konzeptionenseit dem Zweiten Weltkrieg. Der historische Blick blieb jedoch nicht allein beiden Resten der Berliner Mauer stehen, sondern er richtete sich ebenso auch anzentrale Orte der preußisch-deutschen Geschichte. Einer intensiven historischenEinweisung durch Herrn Dr. von Boetticher folgte später ein etwa zweistündigergemeinsamer Gang mit historischer Führung durch das Stadtzentrum zwischenGendarmenmarkt und Unter den Linden. (39 Teilnehmer)19. August: Thedinghausen (Herr Schneider): Das frühere Amt Thedinghausen ander Weser kam durch Teilungsrezess von 1681 an Braunschweig. Als Teil desLandes war es bis 1972 eine braunschweigische Exklave, die mit ihrer besonderenLandschaftsstruktur und ihrer bewusst vorgetragenen historischen Zugehörigkeitzu Braunschweig noch heute ehemals damit befasste Verwaltungs beamte zu vielenErzählungen schöner Erinnerungen bringt. Herr Schneider, Archivar undHeimatforscher in Thedinghausen, und auch der Gemeindedirektor, Herr Schröder,stellten in einem interessanten Programm die Landschaft an der Weser, dieBraunschweigverbindungen, historische Bauten und aktuelle Bezüge vor. (39Teilnehmer)9. September: Oberharzer Wasserregal (Prof. Dr. Hering): Im 15. Jahrhundert entstandmit den Bergwerken und Aufbereitungsanlagen des Erzbergbaus im Oberharzdas damals größte "Industrierevier" Europas. Für die Wasserversorgung und-entsorgung der Schächte wurde ein System von Teichen, Gräben und Stollen errichtet(das Oherharzer Wasserregal), das zu den ingeniösesten Bauwerken derVergangenheit gezählt werden kann. Einige der wichtigsten und zum Teil gut erhaltenenBauwerke aus dieser Zeit wurden besucht: Abbegraben, Oderteich undRehberger Graben, Sperberhaier Damm und Dammgraben, Huttaler Widerwaage,die Clausthalt;r Teiche. Es wurde durch die mit naturwissenschaftlicher Präzisionvorbereitete Führung und Unterrichtung durch Herrn Professor Hering eineder herausragenden Fahrten des Geschichtsvereins. (47 Teilnehmer)


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=0004268431130. September: Gernrode-B1ankenburg (Herr Seheliga M. A): Die Herbstcxkursionwar kunsthistorisch geprägt und bewusst kontrastreich angelcgt: Erster Haltepunktwar Wolfenbüttels Partnerstadt Blankcnburg (seit 1599 welfisch), wo dasKleine Schloss mit barockem Terrassengarten und projektiertem Orangerie-, Fasanerie-und Berggarten vorgestellt wurden (auch hier zahlreiche Skulpturen ausSalzdahlum). Nachmittags wurde die ottonische Stiftskirche St. Cyriakus inGernrode besucht - einer der besterhaltenen Bauten aus spätottonischer Zeit.Auf dem Rückweg bot die "Villa Suburbana Halectrensis" (Gutshaus Halchter)mit ihrem malerischen Landschaftsgarten aus der Pückler-Zeit einen interessantenEinblick in eine Zeit bedeutender englischer Gärten und bedeutender braunschweigischerGärtner. (43 Teilnehmer)14. Oktober: Südliches Stadtgebiet von Braunschweig. Melverode - Heidberg (FrauWeiss): Studiendirektor Jürgen Schultz, bis 1991 stellv. Leiter des Braunschweig­Kollegs, stellte die "Akademie für Jugendführung der Hitlerjugend" vor, in derenGebäuden heute die Deutsche Müllerschule sowie das Braunschweig-Kolleg untergebrachtsind. Aus der damaligen Akademie sollte der Nachwuchs des hauptamtlichenFührerkorps der nationalsozialistischen Jugendorganisation hervorgehen.Dip!. lng. Friedrich-Karl Schindler, bis 1998 stellv. Leiter des Grünflächenamtesder Stadt Braunschweig, führte durch den Park Richmond. Errichtet wurdedie Anlage für Augusta, seit 1764 Gemahlin von Carl Wilhelm Ferdinand, demspäteren Herzog von Braunschweig und Lüneburg. Ingrid Weiss, Heimatpflegerinfür die Stadtteile Melverode/Heidberg, führte durch das im frühen 9. Jh. entstandeneDorf Melverode und seine Anfang des 13. Jh. entstandene spät romaniseheSt. Nikolai-Kirche. (37 Teilnehmer)3. Vorträge21. Oktober 1999: Herr Dr. Dirks (Braunschweig)Auf der Spur der Steine - Ausgrabungen einer jungsteinzeitlichen Totenhütte beiRemlingen im Landkreis Wolfenbüttel18. November 1999: Herr Prof. Kintzinger (München)Der gebildete Handwerker? - Ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Stadt im spätenMittelalter27. Januar 2000: Frau Dr. Lemke-Kokkeling (Hannover):Zum 20. Geburtstag von Carl Theodor Ottmer12. Februar 2000: Herr Dr. Brüdermann (Rom):Nur Schulden und Exzesse? - Ein Studentenleben in Helmstedt23. März 2000: Frau Dr. Greffrath (Wolfburg):Neueinrichtung des Städtischen Museums in Wolfsburg (Werkstattbericht)13. April 2000: Dr. Bernd Schmies (Münster):Franziskaner in Niedersachsen im Mittelalter


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042684312VERSTORBENE MITGLIEDERderen Namen seit seit dem Erscheinen des letzten <strong>Jahrbuch</strong>s 1999der Redaktion bekannt wurdenKarl-Heinz AppunHans-Jürgen DanielzikJ ohanna von der DollenIrmgard GlaweRenate GuddasHildegard HagemannGünter KahmannProfessor Dr. Norbert KampOtto KöchyDr. Joachim KliemeGerda MertzDr. Ing. Alfred NarjesSabine Runte


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