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Handbuch der pharmaceutischen Praxis oder Erklaerung der in den ...

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Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigH A N D B U eHDERPHARMACEOTISCI-IE~N PRAXISo<strong>der</strong>ERKLi\EH.UNGDER IN ]JEN APOTHEKEN AUFGENOMlVriNENCHEMISCHEN ZUBEREITUNGEN.Mit ganz vorzilglicher :RücksichtA.UF . DIE NEuJl P:aJlusHsCHE PHARMACOl'Onund nach phY8isch. ch,emil!chen GrundsätzenCI TI t W'O'f fe nvonJUSTUS\VILHELM CHRISTIAN FISCHERChemiae et Pharmac. Cult.Nach dem Tode des Veffa~!iersdurchgesehen und verbessert heraulgegebe .. Jn,'1 , " und


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII


Digitale Bibliothek Braunschweig· ,Fischers <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> phM'm~CfQti~fehen <strong>Praxis</strong> hat sowohl durch fdne ei~.gene Vorzüglichkeit, rtls auch dadurch,dafs es als Eröl'ternng des ftrenge chemifchenTheiles'e<strong>in</strong>eS an<strong>der</strong>en, <strong>in</strong> fe<strong>in</strong>emFache e<strong>in</strong>zigen Werkes, <strong>der</strong> preufsirchenPharmakopöe, aufgefleUt wurde, e<strong>in</strong>enausgebreiteten E<strong>in</strong>flufs unter dem medi",c<strong>in</strong>ifchen und pharmaceutifchen Publi ..kümo Es erlebte daher auch drei Auflagen.Aber aller Bemühungsart war'Wirklich müh!'elig, <strong>den</strong>n die e<strong>in</strong>l.dncnArtikel f<strong>in</strong>d <strong>in</strong> alphabetifcher Or~aufgeftellt ,ohne nur irgend e<strong>in</strong>e An~ .. ..zeige ihrer Folge durch e<strong>in</strong> Register " ,~,,... f"o<strong>der</strong> Inhalt, was hei <strong>der</strong> Gröfse vielerArtikel (von 8 - 10 bis I'i Seiten) das Auff<strong>in</strong><strong>den</strong>ohne Seitenauffchrift erfclr\yerte~* ~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigVIDierer rvlangel wird dadurch um [0empf<strong>in</strong>dlicher, dafs die Artikel diefesdeutfehen \VerlicS nach <strong>der</strong> Jate<strong>in</strong>ifchenRunftfprache <strong>der</strong> Chemiker, und zwarft'lbft <strong>in</strong> diefel', welche auch ihre verfchie<strong>den</strong>cnZweige hat, nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er beflimmttn,bi.:titeit f<strong>in</strong>d, ohne alle, fürfi.ch als Artikel bdhhende und 'nachweifendeSynonvmic: W[iS wie<strong>der</strong> um fo,/ Jfchwierlger Ht, da manche Artikel (vorzüglichfolche, welche die preusifchePharmakopöe als rohe \Vaare zugiebt,welche aber Cl;1<strong>der</strong>e Pharmakopöen feIMtzu ben~iten anweifen) gänzlich weggelaffenf<strong>in</strong>d; da ferner manche Art1ket unstel' und <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e Artiliel gebracht wor<strong>den</strong>f<strong>in</strong>d, und airo <strong>in</strong> jedem FaHe um[anftgefucht wer<strong>den</strong>, woriiber ke<strong>in</strong> Auffuchen"fon<strong>der</strong>n nur die gänzliche DurchlefungAuffchlufs giebt.Vorliege}lde Ausgabe wird daher..,..,tittli e<strong>in</strong>en 'beygefügten fyftematifchen. und alphabcti1'chen lnbah und fortla.ufendeTitel <strong>der</strong> Blattseiten die Benützungsweifedes \Vedles gänzlich erleichtern;aber He hat auc h noc!~ dUff h (v ftematifehei\nlTtellung <strong>der</strong> Artikel das Wirren ..http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigVI[fchaftliche deffe1ben <strong>in</strong> nähere Verb<strong>in</strong>dunggebracht und zu e<strong>in</strong>em Ganzen verbun<strong>den</strong>;<strong>den</strong>n ohne hier über dasi\uftreten<strong>der</strong> alphabetil'chen Ordnung im \Viffenfchaftlichenabermahl zu rechten, fo mages für diefen Fall genuggefagt feyn, dafsfür e<strong>in</strong>e Pharmalwpöewohl diefe Ordnunggelten konnte, 1'0 wie foiehe für cillenvoHendetenCommentar <strong>der</strong>felben nachallen ihren' Artikeln gegolten hätte, wasaber für diefes ft~ndbuch nicht gilt; da.{oIehes blofs die re<strong>in</strong> chcmifchen Artikel<strong>der</strong>felben abhandelt, und alro fchon ansich, ohne Bezug auf irgend e<strong>in</strong>e befon·<strong>der</strong>e Ordnung, e<strong>in</strong> fyftematifches Ganz~'sausmacht, deIfen Artikel durchDadleUungund ~haral\ter eii1~n<strong>der</strong> crkliiren l und<strong>in</strong> fdbfi bdUmmen<strong>der</strong> Reihe auf t~<strong>in</strong>an'·cler folgen müiTen, Und auch dadurchy"ird <strong>in</strong> diefer Auflage das Auff<strong>in</strong><strong>den</strong> desE<strong>in</strong>zelnen, nehen dem ähnlichen) fernererleichtert feyn.Endlich wird die bey~gefügte Tafel <strong>der</strong> Charaktere aller I~har ..~n~ceutirch - chemifchen Subllanzen ei~deutlicheund beH.immte U ebersicht des(ian;r,en gewähren.,'''''''''~.I'#'~$'-~.:f'-'~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigVUIN ach r i eh tübe rJ u ft u s ehr i ft. '\V i 1 hel In F i feh er.1~ ..{' i fc her h~tte sich <strong>den</strong> pharmaceuti .. ,fehen ~r1Irenrchaften gewidmet, und vor ..zU,glich unter Göttl<strong>in</strong>g zu Jena ausgebil ..det. l801 war er zu Berl<strong>in</strong> Hermb,ftädt'sGehülfe, wo ersieh,vorzüglich mit Ausbildung<strong>der</strong> auf Kunft und Gewerhe angewandtenChemie befchäftigte. Hierfchrieh er fe<strong>in</strong> <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> pharm.<strong>Praxis</strong>, fe<strong>in</strong> <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie, fd",lle Erf<strong>in</strong>dungen. Durch die U nterftützunge<strong>in</strong>es' vermögen<strong>den</strong> Englän<strong>der</strong>s , dem erlÜtT Un,tetricht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Chemie gegeben'hatte, legte :er sich auf <strong>den</strong> M<strong>in</strong>erctlien ...handel. Er kam mit e<strong>in</strong>er grofsen MilleraUenfammlungnach Petel'sburg, umrolche zu verkaufen 1 aber das Eigene, dicfes Handds. allda fetzte ihm Schwie<strong>in</strong><strong>den</strong> Weg, worüber die ihmelg;,,',e DfCi.)rgn.ifs für fe<strong>in</strong> Fo,rtkommen <strong>in</strong>Schwennuth und Krankheit ausartete, 1.1<strong>der</strong>en e<strong>in</strong>em heftigeren Anf.llle ersiehdas Leben. zu nehmen verruchte. Er flarb11'" ~&~'.f~itenhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigim blühen<strong>den</strong> Alter an <strong>den</strong> ;Folgen <strong>der</strong>Krankheit und Verletzung 1804. im März.__ Er war e<strong>in</strong> guter 1'lenfch, anhänglicherFreund, und dankbarer Schüler;aber, wahrfche<strong>in</strong>licb ~us Beforglichkeitfür fe<strong>in</strong> zukünftiges Loos, ullftät undm<strong>in</strong><strong>der</strong> beharrlieb lais t!S Männern ge ..biihrt.Se<strong>in</strong>e Scbriften f<strong>in</strong>d folgende;Chemifche Grundfätze <strong>der</strong> Gewerbkundeo<strong>der</strong> Handhueh <strong>der</strong> .Chemie für Fabrikanten,Manufakturifi~en, Künft­Ier und Handwerker. Von Wilhelm}'ifcher. NOt e<strong>in</strong>er Vorredebeglei"'tet von D. S. F. Hermhftiidt. t BerQl<strong>in</strong>. 1802. II. 1805- 8.l~eue chemifche Erf<strong>in</strong>dungen für Fahri ..ken und Manufakturen, nebft V Offehlägenzur Verbefferung verfchie ..<strong>den</strong>er Fabrikarbeiten. Von J. W. C.Fifcher. Wicn. 1802.<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> pharmaceutifchen <strong>Praxis</strong>,o<strong>der</strong> Erklärung <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Apothepken auf~enommc}Clen chemifchen Zu ..http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig:xbereitungen mit gan~'VorzügIic11el'Rücksicht auf die neue prcufsiJehePharmakopöe und nach physifch che~nüfchen GrUHd latlen entworfen, vonJ. \V. C. Fifcher. HerLHlsgegeben'und mit e<strong>in</strong>er Vorrede begleitet vonD. S. F. Hermbstädt. Berl<strong>in</strong>. 1801.s· - Die zweite Auflage von 1;';04.jft unverän<strong>der</strong>t; die dritte als zweitemit e<strong>in</strong>igen Anmerkungen Hermb ..städt's bereichert 1808.E<strong>in</strong>zelne hJe<strong>in</strong>e Abhandlungen <strong>in</strong> Scherers.Journal, und im Journale für Faqbriken.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigXlVor b e ri c h tzur z w e y t e u Aus gab e.Die erste Auflage dieses. Buchs" erschienim Jahre ISOI. Das \Verck wurdeauf me<strong>in</strong>e eigne Veranlassung von demVerfasser aU5gearbeitet, <strong>der</strong> damals Gehülfe<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Laboratorium wal', und<strong>den</strong> ich als e<strong>in</strong>en me<strong>in</strong>er fleissigsten Schülersehr liebte und hochachtete. Ichglaubte damals nicht" dass <strong>der</strong> redlicheFis c 11 er so frtih e<strong>in</strong> Haub des Todeswer<strong>den</strong> würde: vielmehr gIng er t<strong>in</strong>em50rgefreyern Leben entgegen, <strong>in</strong>dem ermit erhaltener Unterstützung e<strong>in</strong>es engli esChen Naturforschers e<strong>in</strong>en tVIiaera.lien­Handel errichtete,. <strong>der</strong> ihm reichlichesBrot zu verschafFen schien: abc I' se<strong>in</strong>natürlicher Hang zur Schwermuth, ei~ne Folge des Drucks und <strong>der</strong> Nahr'ungssorgen,mit welchen <strong>der</strong>selbe <strong>in</strong> se<strong>in</strong>enfrühern Jahren gekämpft halte ,. wurdedie nächste Ver


Digitale Bibliothek Braunschweig,XIl<strong>der</strong>holen , sie ist aus. mehr,eren Journa:..len bekannt. Nichts soll mich aber vondem Bekenntniss' abhalten, dass se<strong>in</strong>eFreunde e<strong>in</strong>en bi<strong>der</strong>n Freund, und die\Vissenschaften e<strong>in</strong>en sehr hoffnungsvol ..leu Beför<strong>der</strong>er <strong>der</strong>selben verloren ha ..ben, von dem sich noch manche Aufklärungfür die pharmaceutische Chemiemit Recht erwarten tiefs.Die erste Ausgabe des gegenwärti ..gen Werks ist häufig gelesen wor<strong>den</strong>,und hat vielen Nutzen gestiftet. Es wal"tQtal vergriffen, und a,uf Ersuchen desVerlegers me<strong>in</strong>es Freundes habe ich das ..selbe revidirt, wo es nöthig war, ver­'btssert, und mit e<strong>in</strong>igen Zusätzen ver ...mehrt. Ich glaubte, diese nicht mehrhäufen zu müssen, um das \Verk nichtzu volum<strong>in</strong>ös zu machen 'I und <strong>den</strong> Ankaufdesselben für angebende Pharma ..ceuten, für welche solches hauptsäch ...lieh bestimmt ist, dadurch zu erleich ..tern. Se<strong>in</strong> <strong>in</strong>nerer Werth ist bereits ge ..l,echtfertiget; und das Buch bedarf da ..her nicht me<strong>in</strong>er Anpreisung, um brauch ..bar befun<strong>den</strong> ~u werd~n. Bediu, im~prH 1808.Hermbst~.dt.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigXIIIVorredeZ 11 r e r 0: e n Aus gab toDas gegenwärtige Buch, welches ichauf Verlangen des Herrn Verfflssers mite<strong>in</strong>em Vorberichte zu begleiten die Ehrehabe, ist bestimmt, angehen<strong>den</strong> Pharmaceutikernals e<strong>in</strong> Leitfa<strong>den</strong> zu dienen '}nach welchem sie das Wissenschaftlicheihrer täglichen Arbeiten studieren, undsich Zur richtigen Beurtheilmtg <strong>der</strong>sel-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigXIVben und ihrer. Erfolge gewöhnen können.Es enthäit daher e<strong>in</strong>e Darstellung<strong>der</strong> wichtigsten. chemischen Prozesse,welche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pharmacie aufgenommenwor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, nebst e<strong>in</strong>er Erläuterung<strong>der</strong>selben, nach wissenschaftlichen Lehrsätzenund nach <strong>den</strong> neuesten Entdeckungen<strong>der</strong> Chemie und Physik.,Der Herr Verfasser hat überall dielleue preussische Pharma,copoe von 1799dabey zum Grunde gelegt, und se<strong>in</strong> _Buch ist daher als e<strong>in</strong> Commentar <strong>der</strong>~seiben <strong>in</strong>' Hitlsicht ihres praktischenTheils zu betrachten, welcher <strong>den</strong> Apo.,thekern <strong>der</strong> Königlich Prellssischen Staa.,ten., die nach jener Pharmacopoe zu operirenverpflichtet s<strong>in</strong>d, um so willkom~mener seyn wird, da sie dieses <strong>Handbuch</strong>dem Lernen<strong>den</strong> Z(~ se<strong>in</strong>em Selbststudium<strong>in</strong> die Hände geben, und ihn selbst darnachbey vorkommen<strong>den</strong>, FäHen auf e<strong>in</strong>~bequeme Art unterrichten können.·Da <strong>in</strong>dessen <strong>der</strong> Verfasser sich nichtblQSS damit begnügt hat, dIe OperatiQ~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigxvnenzu beschreiben, und ihre Erfolgescientifisch zu ,erklären; da er vielmehrauch die Kennze.ichen <strong>der</strong> Güte undEchtheit von <strong>den</strong> fertigen Präparatenangegeben }1at, so wie die Metho<strong>den</strong>,nach welchen sie geprÜft und <strong>in</strong> H<strong>in</strong>sichtihrer Güte beurtheilt wer<strong>den</strong> rnü3'sen,so wird gedachtes Buch auch <strong>den</strong> StadtundLandphysikern , so wie jedem praktischenArzte, dem die Visitationen <strong>der</strong>Apotheken obliegen, e<strong>in</strong> sehr bequemes­<strong>Handbuch</strong> seyn, nach welchem <strong>der</strong>selb~die erfor<strong>der</strong>lichen Prüfungen <strong>der</strong> vorhan<strong>den</strong>enArzeneyen vornehmen kann ..Die Darstellung <strong>der</strong> abgehandeltenGegenstände ist klar und deutlich, und·nach <strong>den</strong> neuesten wissenschaftlichenGrundsätzen abgefasset+ .' Die beygefUg-. . .te Literatur setzt <strong>den</strong> Leser <strong>in</strong> <strong>den</strong> ~tand,über die abgehandelten Gegen~tände wei~ter nachzulesen; und das Ganze kanndem Apothel1er jedes Landes zur allgeme<strong>in</strong>enRichtschnur dienen, da es. ihmhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigXVIan e<strong>in</strong>em ähnlichen \Verke noch gänzlichmangelte.Der Herr Verfasser bedarf übrigensme<strong>in</strong>es beson<strong>der</strong>n Lobes nicht, er hat~ich durch se<strong>in</strong>e Arbeit <strong>den</strong> Beyfall sei-Leser h<strong>in</strong>reichend ge~ichert. Ichwünsche ihm e<strong>in</strong>e dauerhafte Gesundheit,m-d die "Vissenschaften wer<strong>den</strong> sich gew'ifsnoch viel Nützliches von ihm zu! ,'ersprechen haben. Berl<strong>in</strong> ~ <strong>den</strong> 17"AprillBQXeD. Hermbstädt.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig1) Hydrargyrum depuratum, seu lmrificatur11.Mercmius depuratus, seu purificatus. (G e­re i n i g t e s Q u eck si 1 be r.)Das Quecksilber, wieesim Handel vorkommt',ist selten ganz rei n. son<strong>der</strong>n mehren theils mit an<strong>der</strong>nMetallen, als B ! e y, W i [s mut hund Z i n n,verunre<strong>in</strong>igt. Die~e Metalle amalgamiren sich mit demQuecksilber ~ehr leicht, ulld beson<strong>der</strong>s kann <strong>der</strong> Wi[smuth<strong>in</strong> ziemlicher Quantität mit dem~elben gemischtwer<strong>den</strong>, ohne dals es se<strong>in</strong>e flüs~ige GeHallt vertiert.Die gewöhnlichste Art, das Quecksilber zu re<strong>in</strong>igen,hc!\tcht dar<strong>in</strong>, darR man es destillirt. Bei 600 bis7000 Fahrenheit kommt es <strong>in</strong>ll Kochen, und verwan,.deit ~ich <strong>in</strong> Dampfe, welche sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er niedemTemperatur wie<strong>der</strong> zu tropfbar flüssigem Quec]isilberverdicllteu. Die ihm beygemischten Metalle habendie~e Eigemcbaft nicht, sie bleiben daher gröfs~tentheilA im DestiHil'!:;efäfse zurück.. 'Am be~ten bedient man sich hierzu ei~erner odetir<strong>den</strong>er Retorten) welche man gerade zu <strong>in</strong>s fIeyeFeuer br<strong>in</strong>gen k.ann. In Ermangelung <strong>der</strong>i'elben kannman si.ch auch <strong>der</strong> glä~ernen hedienen, doch darf <strong>in</strong>liieRen ni,,111 mehr al!! höch"tentll drey Pfund Queck­$ilhcr auf e<strong>in</strong> Mahl tkstillirt wer<strong>den</strong>, weil gonst dasZt:r;;pr<strong>in</strong>gen <strong>der</strong>~elbfn Zli bEfürchten ist. Man fülltO~I' TtetOlt(> nur so weit mit Quecksilber, dafa 7.weyAhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigli.rdrargyrum depul'atuifi.Drittel bis dre)' Viertel ihres Raums leer bleiben"Die glä~ernen Retort'en dürfen, wie sich von selbstversteht, nicht <strong>in</strong>a freye :Feuer gebracht wer<strong>den</strong>;bey ihrem Gebrauch nimlnt man e<strong>in</strong>en geräumigenSchmelztiegel, welchem man im Ofen e<strong>in</strong>e 110 8chrägeLage gieht, daf~ <strong>der</strong> Tiegelrand auf e<strong>in</strong>er Seitenwanddes Ofens ruht, und e<strong>in</strong>ige Zolle über dieselbe}lerans reicht. Man bedeckt <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> des Tiegel&ulit Sand, legt hierauf die gläserne Retorte e<strong>in</strong>, undu:nschüttet ~id noch völlig mit Sand. So wohl imoffenen Feuer ah im Tiegel roufs man <strong>der</strong> Retortee<strong>in</strong>e ~o ~chiefe Lage geben ,dars <strong>der</strong> Hah <strong>der</strong>selbenso weit «ls möglich herab hängt, wodurch das Ahf1ier~endes '<strong>in</strong> dem~elben verdichteten QuecksilbersGeför<strong>der</strong>t wild. Man legt e<strong>in</strong>e Vorlage vor, welcheso weit nlit VIT a~ser gefüllt ist, dafll die Mündungde3 H\!tortt'nh~l~es ungenau e<strong>in</strong>en halben Zoll vondeillH'lbcll entfernt i~t. Der Apparat darf entwe<strong>der</strong>g,n nicht, o<strong>der</strong> nur sehr leicht lutirt wer<strong>den</strong>. Mangicht mm so Elarke~ FCUf'f, daf~ da1\ Qliecksilber zuml\ochen gehracht wird. Eil geht <strong>in</strong> schweren Dämpfenüber, die ~ich schOll im Retortenhalee ZULU Theilwie<strong>der</strong> zU tropfbar flü~5igern ~piege]hellen Quecksilberverdichten, welches <strong>in</strong> dall Wasser herabfällt. DasvVa!lser dicht dnd, <strong>den</strong> übergehen<strong>den</strong> Dämpfen ihren\Vänneetd[flu entzIehen, und sie zu verdichten.Diefs ist noth,Veridig, weil lwmt diese eehr heifsenD,ifrlpfe das Gefäf~ sprengen wür<strong>den</strong>. Überhaupt istbey dle~er Arbeit Behutsamkeit zu empfehlen, weilbey zu raechem Feuer die häufig t'tbergehen<strong>den</strong> Dämpfevom Wasser nicht ge~cbw<strong>in</strong>d genug verdichtetwer<strong>den</strong>, lJnd daher das Gefäf!! leicht sprengen kön­{Jen. Weit~i


Digitale Bibliothek Braunschweigllydragyrimt dcpurutum.ben leitet män <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Seh ii~~el mit Vl aRS€!; die gan­:ze Tute wird nun bis oben herauf naCs, das '<strong>in</strong> Dämpfen übergehende Quecksilber wh


Digitale Bibliothek Braunschweig4' Hydrargyrum depuNllum.<strong>den</strong>en Blatts Löschpapier" welche., unten nur e<strong>in</strong>i!:fiehT kle<strong>in</strong>e Öffnung hat; man läfst das Quecksilberrlmchlaufen, wobei sich <strong>der</strong> Schmutz an das Papieranhängt, Man wie<strong>der</strong>holt diefs 110 oft, bis dasQUecbiJber mit vollk.ommenem metallischen Glanzeersche<strong>in</strong>t. Von dem anhängen<strong>den</strong> Wasser wird es2um Theil Rcho,Ti beim Durchlaufen durch das Löschl)apierbefreyer, d:;'"h trocknet man es, noch völlig<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eil!ernen Löffel über Kohlen.Di~8e Methode gründet sich auf die gröfser&Vcrwan


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrargyrum depuratum.Herr D. Hahnemann giebt nT/ey J\1ctlw<strong>den</strong>an , e<strong>in</strong> völlig re<strong>in</strong>es Quecksilher ohne D6jstiHatioU.zu erhalten; die. erste· besteht aM<strong>in</strong>n, . dar, .man;~tzendes Sublimat (49') <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em r~llnell el~ernenKessel im Wasser auflöst, und so lange kocht Jbill e<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Flüssigkeit getauchtes blank gef~iltcsJ!.i8cn nicht mehr mit Qnecksilberkügelchen behangenwird. Das Qllecksilber SChl!Htct !lich hierbermetallisch au:;, und. f<strong>in</strong>det sich auf dem Bo<strong>den</strong> desKCMCh im re<strong>in</strong>sten Zustande; die überstehende Flüssigkeitwird abgegoßsen, das Quecksilber e<strong>in</strong>ige Mahlemit re<strong>in</strong>em \Vas~er abgespült, und auf die schonerwä.hnte },rt getrocknet. Die Aetiologte di


Digitale Bibliothek Braunschweig6 H,yc!rargyrum d!fpUratU1{l,blofs oxydi rt, und ersche<strong>in</strong>t auf <strong>der</strong> Oberfläche deIlaufende!1 Quecksilbers als e<strong>in</strong> weifses Oxyd) 150 wieauch <strong>der</strong> salpetersaure Wi,fsmuth (15.) wegen se<strong>in</strong>erSchweraufläsh.chkeit im Wasser zum Theil als e<strong>in</strong>"~TeiisesPDlver ersche<strong>in</strong>t; heide können durch AbspUlenmit Wasser weggeschafft wer<strong>den</strong>. Die Re<strong>in</strong>he~tdes Quecksilber!! prüft man:. 1) Indem man e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Quantität auf HoI~.porzellan, Glas o<strong>der</strong> Papier ausgiefst. Die e<strong>in</strong>zelnenKqgelchen müssen vollkommen rund ersche<strong>in</strong>en; wer<strong>den</strong>zwei o<strong>der</strong> mehrere Kügelchen .mit e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong>llerfihrupg ge!:>racht, 110 mÜli!lcn sie sich leicht und,,!cq.pell zq e<strong>in</strong>er ebenfqlls run<strong>den</strong> gröfsern Kugel ver­Cllllgen. Daa mit frem<strong>den</strong>' Metallen verunre<strong>in</strong>igteQuecksilber bildet mehr längliche Kügelchen, welcheo


Digitale Bibliothek BraunschweigZ<strong>in</strong>k!..!m purum,mit lIalpetl(rhalbsllurcr Que.cksilb~l""llflö~nng~ Die'Gegenwart des Z<strong>in</strong>nes und des \Vi(smuths be.weiset<strong>der</strong> weifse während des Kochel\~ sich bil<strong>den</strong>de Nie


Digitale Bibliothek BraunschweigZ<strong>in</strong>fwm purum.Diese Re<strong>in</strong>igungsmethode gründet sich auf diel1ahe Verwandschaft de~ Schwefels zu <strong>den</strong> beygemischtenMetEllen. Der Zlllk, ob er sich gleich <strong>in</strong><strong>der</strong> Natur mit Schwefel verbun<strong>den</strong> f<strong>in</strong>det, hat aberdoch bis jetzt auf chemischem Wege noch nicht damitverbun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> können; da abor die ihm beygemiAchtenMetalle leicht mit dem Schwefel e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>gehen, so giebt diefs e<strong>in</strong> Mittel ab, <strong>den</strong>Z<strong>in</strong>li zu re<strong>in</strong>igen.Man kann die Re<strong>in</strong>heit des Z<strong>in</strong>k!! nicht nurdurchs Schmelzen mit Schwefel erfahren, son<strong>der</strong>n auch,wen n man <strong>den</strong>selben <strong>in</strong> verdünnter Schwefehäureallflöfst, und mit dieser Auflösung d.ie beym Z<strong>in</strong>koxydangezeigten Proben vornimmt •. Gmndrifs <strong>der</strong> theoret. und experimentellen Pharmlcie vonD" S. F. Her m b s tii d t. 3ter Theil. 1208.3) Stibium purum, Regulus Antillonii. (Spiers ..glanzmetall, Spiefsglanzkönig).Die Vorschrift <strong>der</strong> neuen preurs. Pharma.­~ () p 0 e giebt iur Bereitung e<strong>in</strong>es re<strong>in</strong>en S pie f s­glanzmetalls fOlgende Vorschrift.Sech!! Theile re<strong>in</strong>es Eis e n, wozu entwe<strong>der</strong> N ä~gcl o<strong>der</strong>, Eisenfeile angewendet wer<strong>den</strong> können, we r­<strong>den</strong> <strong>in</strong> e~<strong>in</strong>em geräumigen Tiegel zum Glühen g~~racht,hierauf schüttet man achtzehn TheiJe rohen S pie [ 8-gl a n z h<strong>in</strong>zu; wenn alles gleichförmig flierst, wer<strong>den</strong>vier Theile völlig trockenen zerriebenen Salpeters<strong>in</strong> Ide<strong>in</strong>en Portionen e<strong>in</strong>getragen, so b~ld nun dieMischung <strong>in</strong> leichten wasserähnlichen Flufs gekom,rucn ist 1 wird sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en vorher erwärmten, mithttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigStibium purum.f'twas "Fett ausgestrichenen, Giefspuckel gego~scn,wor<strong>in</strong> dann da!! Spief5glanzmetaU wegen !'le<strong>in</strong>er Schwerc<strong>den</strong> nuteTen Raum e<strong>in</strong>nimmt; diei!cs Nie<strong>der</strong>s<strong>in</strong>ken:wird durch behutsames Pochen mit eiuem Hammeran <strong>den</strong> Giert'puckel beför<strong>der</strong>t. N."lch dem Ertl.aitenstürzt milu <strong>den</strong> Giefl'lpuchel um, wo sich dann ~asSpiefsglanzmetall unter <strong>der</strong> l!chwarzen Schlacke,f<strong>in</strong>det, von welcher e~ durch e<strong>in</strong>en Schlag 11\it demHammer abgeson<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong> kann. Dil~ erhalteneSpief5g1anzmetall wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eisernen Mörser gt~pü)vert,und mit dem achten Theil se<strong>in</strong>es Gewichtsganz trocknen Salpeter gemet).gt .. Man unterwirft eßnun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em hcdcGkten Tiegel e<strong>in</strong>er zweiten Schme!·zung, und gidllt es hierauf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Giefspucke!,worauf man Cl'< von <strong>den</strong> oben stehen<strong>den</strong> Schlackenabson<strong>der</strong>t. Es i'it n'lU als e<strong>in</strong> vollkommen rc<strong>in</strong>uSpief~ghnlmctall zu betrachten.Das EiBen hat e<strong>in</strong>e nähere Verwandt~Ghaft zudem Schwefel, als das Spiefsglanzmetall; 'ViTd daher<strong>der</strong> Tohe S}1iefsglanz mit dem Ei!len <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dunggebracht, 150 verb<strong>in</strong>det ~ich das Eisen nlit dem Schwefel, wodurch geschwefeltc!\Eisen entsteht, dal Spie[",­glanzmetall aber


Digitale Bibliothek BraunschweigStibium pltrlim.E<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Methode, daR Metall aus de<strong>in</strong> Spid3"~1anz abzU5on<strong>der</strong>n, ist folgende. Vier Tbeile voxhergepülverter Spiefsglanz \-yer<strong>den</strong> mit drey Theilen ro·hen \Ve<strong>in</strong>llte<strong>in</strong>, und andexthalb Theilen trok nem Salpetergenau gemengt. Man macht e<strong>in</strong>en Schmelz.tiegel zwischen Kohlen glühend, und trägt das Gemenge<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Portionen e<strong>in</strong>, wobey e<strong>in</strong> mä[~igesVerpuffen Statt f<strong>in</strong>det; wenn alles e<strong>in</strong>getragenjst, br<strong>in</strong>gt man die Masse zum dünnen Flufs J undglC(st sie nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en erwärmten, vorher mit Fettausgel!trichenen, Schmelztiegel aus , beför<strong>der</strong>t das Ab·I'lctun deI! metallillche.n Theils durch Pochen a~ dieäui"sere Seite des Giefspucke18, und stürzt diese.n.nach de<strong>in</strong> Erkalten um; das Spiefsglanzmerall wirdnun 111it dem Hammer von <strong>den</strong> oberen Schlacken be·freyt, welche e<strong>in</strong>e wahre S p ~ e f s g la n z leb er s<strong>in</strong>d.DasEo erhaltene Metall führt <strong>den</strong> Namen e<strong>in</strong> f a­eher o<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>er Spiefsglanzkönig (Re-­gulus antimonii simplex scu vutgaris). Man erhältdurch d.ie~'en Proce[s nicht allel vorher im Spie[sglanzenthaltene Metall, ßon<strong>der</strong>n dieies wird immernur ungefähr <strong>den</strong> vierten TheiJ des angewendetenSpieCsglanzcl! betragen, obgleich dasselbe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emVerhältnifs wi'e 2 zu 1 mit dem Schwefel im rohenSpicfsglanz vorhan<strong>den</strong> i~t.B(,i dieser Arbeit verb<strong>in</strong>det !lieh <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Säuredes Salpeter!! vorhan<strong>den</strong>e Sauerstoff mit dem l:\.ohlet;!­stoff <strong>der</strong> W ti<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure. es entsteht Kohlensäure,und das Kali aus dem Salpet~r und a-1S dem \Veill­!\te<strong>in</strong> wird fl'ey, und verb<strong>in</strong>det !lieh mit dem Schwefelde~ Spiefsglapzes; e1l entsteht hieraus ge!! eh w e­fe 1 tel K al i (64), welches e<strong>in</strong>en grafsen Theil de~Spiefeglanunetalls <strong>in</strong> sich aufnimmt, und nun e<strong>in</strong>eSl)ief~glanzleber (16) con!ltituirt. Es wÜl'P'e alle!; Meta]lyon <strong>der</strong> Schwefelleber aufgelö~t wer<strong>den</strong>, wenneq:!ere <strong>in</strong> h<strong>in</strong>1ii_nglicher Menge vorhan<strong>den</strong> wäre,


Digitale Bibliothek BraunschweigStibium purum.'rheil lies Met;-llh unverän<strong>der</strong>t, und f<strong>in</strong>det gich da.hllr ~nter <strong>der</strong> Schlacke. MoUl wende aber diese M.()~thode zur Gew<strong>in</strong>n ung' des Spie(sglanzmelalls, wet..ches hier <strong>in</strong> 50 ger<strong>in</strong>ger Menge ,erhalten wird, nichtan, wenn man nicht zugleich die Schlacken benutzenwill, welche zur Bereitung <strong>der</strong>Spiefsglanz8eife(59) und deg miüeraliscben Ke rm es (61) V~.­wendet wer<strong>den</strong> können.He rm b l\ t ä d t empfiehlt e<strong>in</strong>e sehr e<strong>in</strong>fache undl>equeme Methode, dal Spiefsglanzmct1\ll zu erhalten,welche dar<strong>in</strong>n besteh t, daftl man gleich e Theile S pie fsgla n z s a ffr an (Stibium o:t:rdulatumfiucum. 16) un{!l!lchwarze Seife zu~ammen knetet, und da!!. Gemenge<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tiegel fliefsen läfst. Der Spie[sglanzsaf.fran ist unvollkommenes Spiefsglanzoxyd, n;,it etwasSchwefel verbun<strong>den</strong>. Das <strong>in</strong> oer Seife vorhan<strong>den</strong>eAlkali nimmt <strong>den</strong> Schwefel <strong>in</strong> sich auf) <strong>der</strong> Kohlen·,llnd \Vasserstoff de~ Fettes aber entzieht dem Spiersglanzo::x:yd <strong>den</strong> Sauer~toff und verl!;andelt hierdurchda~ entere <strong>in</strong> Sple(sglanzmetal1.Wenn da8 Spiefsglanzmetall ganz re<strong>in</strong> i!t, schildet f'icn, wenn es nach dem S-:hmelzen langsamerkal~et, auf <strong>der</strong> Oberfläche rle~aelben e<strong>in</strong> Stern) unddefsha1b gab man ihm ~Ol'lSt <strong>den</strong> ganz übernnsBigenNamen ge !I t i r nt er S pie f s g 1 an z kö n i g (Regulus.t1ntimonii stellatus ).DiiS re<strong>in</strong>e Spiefsglanz.metall hat e<strong>in</strong>e ziiluwei[seFarbe, und e<strong>in</strong>en krystall<strong>in</strong>ischen Bruch, welcher antier Luft wenig Verän<strong>der</strong>ung leidet. Se<strong>in</strong> Sptlc. Gewichtgegen das Was~er ver}jält sich wie 68(-0 zu1000. Es ist sehr spröde, und läfst sich nnter demB.amm~r zu Puher reiben; se<strong>in</strong>e Härte i~t beträ{htlieh.Es beßi!zt we<strong>der</strong> Geschmack noch Geruch. Iml'euer schmilzt es bey e<strong>in</strong>er 1;emyeratur "on ungefähr~GOo fahrenheit; gcsl;hieht dieses Schmel.~en bt\ymZq.triit <strong>der</strong> Lllft, ~'o verwandelt ~5 !;ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en weif~en Hauch, welcher 51Ch


Digitale Bibliothek BraunschweigStibium purum.tlt<strong>in</strong>zeu<strong>der</strong> silberfrubener Nzdeln an5etzt, die unte]'(iem Nah wen flures afltimonii m'geflt<strong>in</strong>i, s i'l b c r fa r­beue SpiefRglanzblumell, o<strong>der</strong> auch i.'\7ix antimOllü,Spiefsglanzschnec, bekannt s<strong>in</strong>d, siet)estehen aue Spiefeglaol.metall und Sauerstoff, welfehenCl! aus <strong>der</strong> Luft <strong>in</strong> sich genommen hat, undhaben ~ehr emetische Kräfte.Um zu versuchen, ob das Spiefsglanzmetall völ­'iig eisenfrey !!ey, darf man nur e<strong>in</strong>en Theil de~scl·ben mit 2 Theilen Salp eter verpuffen, wodurch es iae<strong>in</strong>en volB\.ommenen Kalk (17) mit weif5er Farbe ver-"'V",' andelt wird; hat diese r aber e<strong>in</strong>e gelbe Farbe, sowar Eisen mit diilm Metall gemischt.<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von F. A. C; G ren, 3iel: Theil,§. 3290 --32 94. §. 3346. u. 3396.Pharma cologie von eben demselben, l.tea Theils zter Band.Her m h s t ä d t im Ber!. Jahrb. <strong>der</strong> Pharmacie, 1798. S. 118.Delsen Grund rifs <strong>der</strong> theoret. und el'perilDentell'ell Pharma·cle :3ter Thcil. 1308.4) Hydrargyrum oxydulatum nigrum, Aethi·ops rnercul'ii per se, Mercurius oxydulatusniger. (Oxydulirtes Quecksilber).E<strong>in</strong>e heliebige Menge gere<strong>in</strong>igtes Qucckti1bel':;chUttet man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e mit Saoerlltoffgas *') gefüllte*) Dl die rlereltung des Sauerstotrgases vieI1eicht nicht jeilclllme<strong>in</strong>er I,eser bekannt seyn könnte, so f<strong>in</strong>de ich e1l nichtHif Ubel'mlssig, dieselbe hier bei7.uf(\gen.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrargyrum oxydulatum nigrum. 13Quartbouteille , !ltopft diese fest zu, und schüttelt;da. dar<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>dliche Quecksilber anhaltend um. EsE<strong>in</strong>e willkührliche Menge, etwa 1 Pfund gepülvertenI1raun stt; <strong>in</strong>s> wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ir<strong>den</strong>e, o<strong>der</strong> gli(serue. mite<strong>in</strong>em Gemenge von ZWC\ Theilen Bo'us , e<strong>in</strong>em. Theil 'weirSeBSand und e<strong>in</strong>em halben Theil Silbergliitte > beschbgencRetorte gebracht. An die l\1l.<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Retorte wirde<strong>in</strong>e gläserne o<strong>der</strong> blecherne Röhre luftdicht e<strong>in</strong>gekittet,'Welche so gekrummt ist, dafs die Mi\ndung desselben unter'Wasser geldtet. und auf d;ese Mundung e<strong>in</strong>e Bouteille g\"Itlllpt wer<strong>den</strong> kann. Die Retorte wird. wenn <strong>der</strong> Beschlag<strong>der</strong>selben getrocknet ist, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>dofen <strong>in</strong>s freye Feuergebracht, Und im Anfange lIUT sehr J,mgsam, am Eu deaber bis zum atarken Rotllgli'ihen <strong>der</strong>se!ben gefeuert: Scl;on{,ey ger<strong>in</strong>ger Erhitzung <strong>der</strong> Retorte tretenau. <strong>der</strong> uuterWasser geleiteten gekrfunD\ten R~hT~ Luftblasen hervor.welche aber noch nicht aufgefa.ngen w~r<strong>den</strong> durfen, weildiefs bIor. die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geräthschaft enthaltene, durch dieRitze ausgetriebene atmosphärische Luft ist, Nach unJnach bey anfangendem Gli'ihen <strong>der</strong> Retorte folgen die 'Luftblasenschneller auf e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Ob diefs schon S.uerstoffgassey, erfährt man dadurch, dafs man e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Portlondavon auffangt, und e<strong>in</strong>en glimmen<strong>den</strong> Holzspan <strong>in</strong> dieselbe\'<strong>in</strong>taucht. Ißt es schOll Simerstoß'gas, so wird sich <strong>der</strong> nur,glimmende Hohspan von selbst dar<strong>in</strong> ent7un<strong>den</strong> I uud mitlebhafter Flamll)e verbrennen, JIHz! br<strong>in</strong>gt man auf dieMi'<strong>in</strong>~uug <strong>der</strong> unter Wasser geleiteten Röhre völlig mit WassergefUUte Bouteillen. Das Gas wird <strong>in</strong> dem Wasser <strong>in</strong> dieHöhe steigen, und dasselbe aus <strong>der</strong> Bouteille treiben, sodafsendlich die Flasche blors mit Luft angefilllt ist. Man.topft die Bouteille noch unter dem Wasser sehr fest zu ,damit, wenn sie unter .dem W,lsser hervor gebracht wird.ite<strong>in</strong>e atmosphärische Luft <strong>in</strong> d'eseJbe e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>ge~, und dasSa.!lerstolfgas verunre<strong>in</strong>igen ltann, usd hebt sie zum fernernGebrauch auf, .E<strong>in</strong> Pfund Braunste<strong>in</strong>' liefert ungefahr 16 bis 18 Bou'teillen Sauerstoffgaa. Der B rau n s te i I' , o<strong>der</strong> d~s 1\1 a g n e·si u m 0 x y d • ist das völlig mit SaucrstolTgesiittigte B r'i} u n­ste<strong>in</strong> metall. In dei Glilhcllltze verbi~dctsjcb e<strong>in</strong> Theil!leil1e~ S:meT~t';)lIs mit d~1ll Wärm~ -u/.l.>1 I.icht.tqffe 21:L Sal1".Lhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig14 HydrargJ'rum o:x;ydulatum nigruni.j,t vortheilhaft, die Bouteile von Zeit zu Zeit :.tLlöffnen, urn <strong>den</strong> entstan<strong>den</strong>en lufrleeren Hallln durch.die e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gende äUlsere I_uft auszufüllen. Durchanh.altendes Schütteln verwandelt !!lieh e<strong>in</strong> Thei! desQuecksilber(\ <strong>in</strong> e<strong>in</strong> schwarzes Pulver, welches dasdurch die,e Arbeit bezweckte Produkt ist. Ist dasSchütteln ungefä.hr e<strong>in</strong>e Stunde lang forrgese!zt, sogiefst man da!! noch laufende metallische Quecksilber<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e frische Boutcile mit Sauerstoffgas , welcheman nach e<strong>in</strong>er Stunde wie<strong>der</strong> "mit e<strong>in</strong>er neuen yertauscht,und cont<strong>in</strong>uirt mit <strong>der</strong> Arbeit so lange, bisman e<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>längliche Menge des schwarzen Pulverterhalteu hat. Dieses Pulver wird nUn mit destillirtemWasser aus allen gebrauchten Bouteillen Zusammenge!lpült, auf das Filtrum gebracht, bey sehr gel<strong>in</strong><strong>der</strong>Wärme an e<strong>in</strong>em !!chattigen Orte getroknet,l<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gut venchlMgenen Glase aufbewahrt.Das Quecksilber oxydirt sich, an <strong>der</strong> freyen Luftohni alle angebrachte \Yärme. Sucht man nundiese Oxydation dadurch zu beför<strong>der</strong>n, da[s Ulau<strong>der</strong> Luft durch Schütteln des Quecksilbene<strong>in</strong>e gröf"ueund oft verän<strong>der</strong>te Oberfläche darbietet, sogeht die Oxydation weit schneller vor sich, 'und el'l~nt5teht unvollk.oUllllene~ Queckaiiberoxyd. Da .ilbel'die atmosphäri&ehe Luft nur höch~tens 21 bis ~'Z proCent Sauerstoffgae enthäit, und d.1s übrige StickstoffgasÜlt, welches zur Oxydation nichts beitragen kann,~o ,,,ird man weit schneller zum Zweck kommen,wenD man, I!tatt <strong>der</strong> atwosph;'hischen Luft, die re<strong>in</strong>:Sauertltofflilft anwendet, <strong>in</strong> welcher sich das Qu~ckeilberweit schneHer und <strong>in</strong>gröf~erer Menge oxydirt,all <strong>in</strong> jener.erstolfgas, doch bleibt noch e<strong>in</strong> grafser Theil Sauerstofflllit dem Metall verbun<strong>den</strong>. und ist ohne Reductiollsmitteldurch die stärkste Gliihehitze nicht davon zu schei<strong>den</strong>,Der Ruckstand <strong>in</strong> det Retorte ißt also unv"llkollilUlenes Ma""·snesiulI1oxyd.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrargyrum oxydutatum Tllgrum. 1.5Dieses Präparat ist zwar für jetzt noch nicht of­Ilc<strong>in</strong>ell. da aber zu erwarten ist, dafs nach Her m b-1'1 t ä d t I Vorschlage vielleicht e<strong>in</strong>ige Aerzte, bey <strong>der</strong>Bereitung des mere. alcalis. sacharat. gummosi Plenehii,lieber gleich die Verb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>es unvollkoll)­menen Quecksilberoxyds mit ver!chie<strong>den</strong>en Substan:ten zu haben wünschen, als sich auf die uneichel'eunvollständige Oxydation des Quecksilbers durch",Reiben mit jenen Substanzen zu verlassen, so sche<strong>in</strong>tmir, dafs die Vorschrift zur Bereitung e<strong>in</strong>es re<strong>in</strong>enunvol1kouunenen Queck~ilberoxyds, welche!! von allenfrem<strong>den</strong> Beymiscbungen, die bei dem Mete. so-Jub. e<strong>in</strong>ereo Blat:lrii und 8aun<strong>der</strong>i Statt f<strong>in</strong><strong>den</strong> (8·9· 5)frey iet, hier nich t am unrechten Orte stehen werde.Das Oxyd zeigt e<strong>in</strong>igen Geruch und Geschmack,ist <strong>in</strong> vegetabilischen und m<strong>in</strong>eralischen Säuren auflÖ8barund reducirt sich, 110 wie alle unvollkommeneschwarze Quecksilberoxyde , I!chon durch e<strong>in</strong> gel<strong>in</strong>desReiben zwischen <strong>den</strong> F<strong>in</strong>gern.Er darf ke<strong>in</strong>e metalli!!chen Quecksilbertheilchen.enthalten. Sollte e'!! <strong>der</strong> Fall lIeyn, 30 kann diesesdadurch verbel!~~rt wer<strong>den</strong>, dafg da!selbe von neuem<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Bouteille mit Sauerstoffgas . o<strong>der</strong> atmo~phäfischerLuft 80 lange geschüttelt wird, biR alles metalli~cheQueckl!llber verschwun<strong>den</strong>, und auch durclldie Lupe nicht mehr erkennbar ist. *)PharmacQlogie VQn F. A. C. G r en, :2ter Theil "tex BandS. U~.*') Jenes für sich bereitete schwarze Qllec:ksilberexyd ist setnerGrundmischuu.g nach vom nachJoigen<strong>den</strong> wesentlich.nicht versehie<strong>den</strong> und kan~ dah er vplli~ ah phalmace.'~-" .'(lsche$ Priipullt ent,bilhrt ,,\erq,e!~. ILhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigs) Hydrargyrum oxydulatum nigrurn Ph. Barufs,seu Halmemanni ~ Mercurius solubilisHahnemanni, TurpetulU nigrl!tm. Mercuriuspraecipitatus niger. ( H a h.n e man n saufläsliches Quecksilber).Die Vorschriften zur Bereitung dieses Priipuah~<strong>in</strong>d sehr yerschie<strong>den</strong>, obgleich die: nach diesen Vorschriftenerhaltenen Produkte nichtwesentlicb. yone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verschie<strong>den</strong> s<strong>in</strong>


Digitale Bibliothek BraunschweiglJydrarg. oxyd. nigr. HaJmemanni. 1;Der Sicherheit wegen mufs <strong>in</strong> <strong>der</strong> vollend;ltenAuflösung je<strong>der</strong>zeit noch unaufgelöste~ Quecksilbervorb 'lYl<strong>den</strong>~eyn, um von <strong>der</strong> völH~,en Sattigung <strong>der</strong>Salpetersäure überzeugt zu !\cyn. (Um von <strong>der</strong> Aut:lösung alle äufsere Wärme rihzuhalten, ha!'flelt mannicht nnzweckrnä(~ii), das Glas, woria die Auflösunggeschieht, <strong>in</strong> kaltes Wasl"er zu set7en). Die Auflö­Sl<strong>in</strong>g erfor.<strong>der</strong>t mehrere Taf.;e. Auf dem Bo<strong>den</strong> desGlases zeigen ~ich schon während <strong>der</strong> Auflö~ung die!chwer auftöslichen lirystaUe des aalpetersauren oxydulirtenQuecksilber~.Man giefst nach vollemieter Auflösung die F'lüs­Ilicheit nebst dem noch laufen<strong>den</strong> unaufgelösten Queckßilbervon <strong>den</strong> KrYitallcn re<strong>in</strong> ab, I!pillt diese mel1~Tere Mahle mit destillirtem Was~er ab. trocknet !iezwi~chen Löschpapier, reibt sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em glä~ernenMörser zu Pulver, und übergiefst sie mit dem zehnfachenGewicht de~tillirten Wasser, wor<strong>in</strong> sie sich.bey öfterm Umrühren bis auf deo fünften Theil auflösen.Der abgegouenen und ftltrir1en Auflösung setztm.m nun 1\0 fange Liquor ammonii caustici ('21.) zn,.,.!i! e<strong>in</strong> sc~warzer Nie<strong>der</strong>schlag erfolgt. Fährt martmit dem Zugiefsen de~ Ammoniums länger fort, sOentkteht e<strong>in</strong> weifser Nie<strong>der</strong>schlag, \velcher dem ~räparat,Uatt <strong>der</strong> ~chwaTlen e<strong>in</strong>e graue Farbe ertheilLJetzt wird <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlag durch e<strong>in</strong> Filtrum abgc"~chie<strong>den</strong>, mit kochendem destillirten Wasser autlge·Büfst. bey miHsiger Wärme getrocknet, und <strong>in</strong> gutverschlosllenen GJä~ern aufbllwahrt. Es ist zwar nichtnothwendig, mehr Ammonium bey <strong>der</strong> Fällung zuzutetzen,als dasselbe noch e<strong>in</strong>en schwarzen Nie<strong>der</strong>~ßchlag hervor br<strong>in</strong>gt, doch darf die Fällung auchnicht z'u früh unterb-rochen wer<strong>den</strong>, <strong>in</strong>dem sonst demMerc'urio solub. e<strong>in</strong> Bestandtheil abgeht, YOU welchemlogleich weitJäuftiger gehaudelt w;r<strong>den</strong> ßoll, und deg~len Gegenwart die~eft Prän,ll'at charakteri~irt; so wi~~ucb dUlch zu wenig h<strong>in</strong>z'a &t:aetztes ArHruonium da\'!Ji\http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig18 Hy-drarg. o,r:yd.nigr. Hahnemtmrri.Quecksilber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em zu vollkomJilen oxydirteü Zu:~stande bleibt.pie kalt bereitete I'alpetersaure Quecksilberautlösungenthält das Quecksilber nur <strong>in</strong> sehr unvollkommenoxydirtem Zustande, jedoch ist das Quecksilber<strong>in</strong> <strong>der</strong>!elben immer noch vollkommener mtydirt, alses sich <strong>in</strong> dem Hahnemannischen Quecksilber selbstbef<strong>in</strong>det. Es i~t nämlich e<strong>in</strong>e dreifache Verh<strong>in</strong>dungvon Quecksilberoxyd, Salpetersäure und Ammoniummöglich, welche je<strong>der</strong>zeit bey Bereitung dieses Präparat5mit <strong>in</strong>s Spiel kommt. Setzt man <strong>der</strong> Queck;..silberauflösung Ammonium zu, so entsteht salpeter,!laures Ammoniulll, und das Quecksilberoxyd wirdausge~chieaen. Hat sich nun <strong>in</strong> <strong>der</strong> Auflösung e<strong>in</strong>ebestimmte Menge s21petersaures Ammonium gebildet,so ist dieses fähig, mit dem noch <strong>in</strong> de rAuflösungvorhan<strong>den</strong>en l!alpeter~auren Quecksilber <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungzu tI'etten, und damit e<strong>in</strong> dreifaches schwerauflö~liches Salz zu bil<strong>den</strong>, welches IJ~lU mit dem ausge5chie<strong>den</strong>enQllecbilberoiyde zugJeic,h nie<strong>der</strong>fällt.Das Ammonium besteht aus Wasserstoff und Salpeterstoff. Das nie<strong>der</strong>geschlagene Quecksilberoxydsetzt e<strong>in</strong>en Theil se<strong>in</strong>es Sauentoffs an e<strong>in</strong>en Theildes Walleerstoffs im Ammonium ah, wodurch Wassergebildet, und das Queck!ilberoxyd dem metallischenZustande näher gebracht wird. Es sche<strong>in</strong>t mir. alsob e<strong>in</strong> Theil desjelügen Ammoniums zerlegt werde,welches <strong>in</strong> <strong>der</strong> dreifachen Verb<strong>in</strong>dung vorhan<strong>den</strong>ist, da nach Herrn AIr. R 0 s e' s Erfahrungen, daszuerst nie<strong>der</strong>geschlagene Quecksilberoxyd <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ernweit vollkommener oxydirten Zui'ltande lieh bef<strong>in</strong>det,als nachher, wenn jenes dreifache Salz mit demselben<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung getretten ist, <strong>den</strong>n wllte das <strong>in</strong> <strong>der</strong>Flünigkeit noch vorhan<strong>den</strong>e Ammonium zerlegt werd.en,so sehe ich nicht, warum nicht die erllte Portiondei nie<strong>der</strong>fallen<strong>den</strong> Oxyds diese Zerleguns ebenhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrarg. o!i)'d. nigr. llahriemanni. 1.


Digitale Bibliothek Braunschweig~'H)'drarg. Q:t')'rJ. nig". llalmCllUmnt.NiGd~l'SchIElge, auf, son<strong>der</strong>n das unvollkommeneQueckllilberoxyd seUt zugleich se<strong>in</strong>en Sauerstoff ane<strong>in</strong>en Theil des ~Vass.tsto:ffs <strong>in</strong> dem prädom<strong>in</strong>irenrienAmmonium ab; hierdurch entsteht Was~er, un,.ldas Queekllilberoxyd, welches alles se<strong>in</strong>es SwerE:!oif9beraubt wird, ersche<strong>in</strong>t rcducirt. als m~tallische.Quecksilber, welches sich nach dem Abtrocknen desNie<strong>der</strong>!\chlages <strong>in</strong> uDzählii kle<strong>in</strong>en Kügeh:hen demblofsen Auge zeigt.Dils oft erwähnte weifse dreifache Salz ist <strong>in</strong> Sar.petersäure nicht auflöslich> wird daher e<strong>in</strong> Theil desMerc. sotuh. 11. mit dieser Sä.u re übergossen J 80 löstIlchdas unvollkommene Quecksilberoxyd völlig auf ~das weifse Salz aber, welche!'! ungefähr <strong>den</strong> viertenTheil de~. Ganzen beträgt, bleibt ullaufgelöst zurück.Wird ~ill Theil dieses Rück!Handes mit e<strong>in</strong>ernätzen<strong>den</strong> feuerbestlndigen Alkali, o<strong>der</strong> ätzen<strong>der</strong> Kalkerde;l.U~ammen gerieben, so entb<strong>in</strong>det eich Ammo.nium. Diese Ersche<strong>in</strong>ung f<strong>in</strong>det auch mit dem Präparatselbet statt. Es zersetzt sich I1ämlieh diese drei:fache Verb<strong>in</strong>dung, <strong>in</strong>dem die Salpetersälolre sich mitdem Kali o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kalketde yerb<strong>in</strong>det, wodurch dasAmmonium abgeschie<strong>den</strong> wird.Schwefelsäure entwickelt. i!!O wohl aus dem Hahnemanni5chenQuecksilberoxyd , als aus dem durchSalpetersäure. aus demselben abgeschie<strong>den</strong>en dreif.'l­I:hen Salze, bey mäfsiger Erhitzung Salpetersäure.Der Nie<strong>der</strong>schlag, welchen man erhält, wenll <strong>der</strong>ialpetersauren Queck~ilberauflösung zu wenig Ammoniumzugesetzt wor<strong>den</strong> ist. liefert diese Erseh;e<strong>in</strong>ungennicht. Er löst sich völiig o<strong>der</strong> doch nur mit äu~[ßcrst wenigem Rückstande <strong>in</strong> <strong>der</strong> Salpetersäure auf.Er ers·che<strong>in</strong>t nach deül Trocktlt<strong>in</strong> nicht schwarz, son~<strong>der</strong>n oliven grün , und nimmt durch E<strong>in</strong>wirkung <strong>der</strong>Luft noch mehr Saaerlltoff <strong>in</strong> sich auf, wodurch er_tärker o:t.ydirt und gelb wird. Kurz. er unterschei~d


Digitale Bibliothek BraunschweigI-J,YarfJr&. oxyd. nigr. HaJmemClrmi.tc'i:rliges Alkali aa' de~ kalt bereiteten Quecksilbeuuflö ..,nug gemachten Nie<strong>der</strong>schlage gar nicht, und ist daherfür nichts weniger ah Hahnemannisches auflös~liebes Quecksilber zu halten.Die fugen<strong>den</strong> e<strong>in</strong>e1J; gut bereiteten JJlerc. ,folubi'­li.r H. s<strong>in</strong>d:.l) da(s ätzende8 }\ßli aus dem@elb6n Ammcniuns:entb<strong>in</strong>det;2) Sch',yefebäure entwickelt bey miHsiger Erhi.tzung Salpetersäure daraus;s) dars es bey <strong>der</strong> Behandlung mit Salpetersäuree<strong>in</strong>en weifBen Rückstand h<strong>in</strong>terläfst, welcher UftgC7rähr<strong>den</strong> 4ten Theil deI! Ganzen beträ.gt;4) se<strong>in</strong>e Mmmetschwarze Farbe;.5) da[s es durch die Lupe ke<strong>in</strong>e metallische Quecksilbertheilchenzeigt, welcher Fehler, wiellchonenvähnt ist, durch <strong>der</strong> Quecksilberaufiäsung über~fll1ssig zugesetztes Ammonium entsteht;6) dars es, <strong>der</strong> Luft und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wirkung dC!I Lichtsau~gesetzt, ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>s Gelbe sich neigende Farbeannimmt.Tharmacolügie von F. A. C. G reIt , ~ter Theil.11 e r m b s t ä d t s Gl'llndrifß d"i!r theoTect, und experhnetttcl'len Pharmacie. ster Theil. 180iJ.6) Hydrargyrum oxydatum rubrum, Mercuriuscalc<strong>in</strong>atus per se, Mercurius praecipi.tatus per Se. ( Für si c h ver kaI k te sJQueclts~lber.)Die~e!\ für die Chemie äll(~ef8twichtige Prap~rat,""velches La v 0 i 11 i er l'I Theorie von <strong>der</strong> Verhrennung<strong>der</strong> Körper unuUlBtöslichbeatättigt, ist zwar <strong>in</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig!!2 Hydrargyrum oxydatum. rf:lbrum.<strong>den</strong> Apotlleken e<strong>in</strong>geführt, jedoch wird das~elb€ g., \; 1:1,tell Ths;ils wegen se<strong>in</strong>er kostbaren Bereitung cl urch<strong>den</strong> Mercurius praecipitatus . ruber (7) ersetzt, vonwelchem es, wenn dasselbe völlig re<strong>in</strong> ist, <strong>in</strong> Hill­~icht se<strong>in</strong>er chemisch~n Bestilncltheile und des VerhäJtnifses<strong>der</strong>selben gar nicht verschie<strong>der</strong> ist. Se<strong>in</strong>eBerei~un? isr folgena~.E<strong>in</strong>ige Pfund re<strong>in</strong>es Quecksilber wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en6 bis 8 J>fund Wa!ser halten<strong>den</strong> Kolben gebracht; <strong>in</strong>welchen e<strong>in</strong>e 4 Furs lange ~ t bis ~ Zoll weite, gläserneRöhre e<strong>in</strong>gekittet ist, welche, um das E<strong>in</strong>fal.len vOll Staub <strong>in</strong> <strong>den</strong> l'\olbet). zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, obenetwas gekrümmt eteyn kann. Dieser Apparat wirdmehrere Monathe lang e<strong>in</strong>er anhaltend~n Hitze ~usgesetzt,welche ziemlich elen Kochpunkt des Queck­~ilbers ((J~{;O Filhrenheit) erreicht •. 'Das Quecksilberverwandelt sich <strong>in</strong> Dämpfe, welche aber. ihrer Schwerewegen, si~h nicht verflüchtigen, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> demoberen kühleren Theile de~ Röhre' ib~e Elasticitätverlieren, und als laufendes Queckl\Über zurück' <strong>in</strong>d~n Kolben fallen. Die'durch 'die gekrü;nmte Röhree<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gende Luft setzt ihren Sauerstoff an das 'durchdie Hitze <strong>in</strong> Dampf venvandelte und äufserst fe<strong>in</strong>zertheilte Quecksilber ab,' wod'uicn e<strong>in</strong>"vollkommene~rot lies.' e<strong>in</strong>er höhern Oxydation nicht menr fähig"'!!,Q:lCcksilberoxyd ent.teht,' von welchem ma~nach Verlauf e<strong>in</strong>iger Monathe dritthalb bis drei Unze~lerl·ä1t. Vortheilhaft i~t es, wenn man, nachdem,sich e<strong>in</strong>e Quantir ä.t, ZUlU Bei~piel€<strong>in</strong> Loth, von de<strong>in</strong>Oxyd erzeugt hat, <strong>den</strong> App:trat abkühlen läfst, auseifian<strong>der</strong> nimmt, das rothe Oxyd von dem noch lau-'fen<strong>den</strong> Queck!\ilber ab~on<strong>der</strong>t, und lieber die Arbeitvon neuem anfängt, ehe man Gefahr läuft (wie ~ach­IH;r gezeigt wer<strong>den</strong> l'loH), durch e<strong>in</strong>e etwas unvorsich.tig erhöhte Hitze, allel! rothe Qllecksilberoxyd wie<strong>der</strong><strong>in</strong> laufendes Quecksilber zu verwandeln, undhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrargyrum oxydatum ruhrwn.alle mUhevolle Arbeit umsonst gehabt zu haben. *)Das Oxyd schwimmt theils auf <strong>der</strong> Oberfläche desQuecksilbers, theils setzt es sich, <strong>in</strong>dem es aus <strong>den</strong>,<strong>den</strong> obern Rand des Kolbens anfUllen<strong>den</strong>, QueckBilberdämpfenerzeugt wird, an die Seitenwände de~I{olbens ab, wodurch Beanme verleitet wurde, daß­!leIbe für suHimirbar zu halten. Das abgeson<strong>der</strong>teOxyd, \V~lehem noch kle<strong>in</strong>e metallische Queeksilberkügeichenheigemengt s<strong>in</strong>d, kann durch eehr mäfsigesGlühen <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em gläsernen o<strong>der</strong> porzeUanenen Geschirrvon diesen befreyt wer<strong>den</strong>, <strong>in</strong>dem das Queckflilbersieh verfljjchtiget. Doch ist hierbey die gröfste Be:hutsamkeit zu empfehlen, da bey <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gsten überflUssigenHitze das Oxyd 1'lelbst wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> laufendesQuecksileer venvanclelt und verflüchtigt wird. Ambesten thut man, dasselbe neben rlem Kolben, <strong>in</strong>welchem es bereitet wird, <strong>in</strong>s Sömdbad zu lIetzen,wobei die im Kolben zu e<strong>in</strong>er gewissen Höhe Cluff'teigen<strong>den</strong>QuecksilbCl dämpfe, nach welchem sich'1') Im Jahrc 1792, wo <strong>der</strong> Streit wegen des Lavoi!;ierschenSystems am heftigsten war, habe ich mehrere Pfund rothe,Quecksilberoxyd bereitet, und kann daher am besten von<strong>den</strong> Erfolgen sprechen, mit welchen jene Operation begleitetist. Am besten fand ich es immer, mi(:h flacher so (;enannterSetzkolbeu tlaz!l zu bedienen, <strong>der</strong>en Bodelldurchmesser6 bIs 8 Zoll betrug. Das Quecksilber bedecl,te <strong>den</strong>:Ho<strong>den</strong> <strong>der</strong>selben 3 bis 4 Zoll hoch; und die Halstiffnuuf;des Kolbens, war mit e<strong>in</strong>er 3 Fuls !Olng;en und 6 Li nienweiten, oben heberförmig gelntimmten, offenen Glasrqhreversehen, um <strong>der</strong> Luft unbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>t Zu - und Austritt iugeben. Ich habe oftmals 6 bis 8 PFuni Quecksilber mit e<strong>in</strong>emMahle bearbeitet, und immer gefun<strong>den</strong>, dar.. die oxydltlonschneller Vfm Statten gehet, wenn die Bildung desOxyds ihren Anfang genommen hat. Wena man 6 PfundQuecksilber bearbeitet, so kann man immer die Erzeugungvon e<strong>in</strong>em Pfund Oxyd abwarten ohnQ befürcbten 7,U durfen,dars solches sich' wie<strong>der</strong> redll~iren solite. H.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig~4 Iljdrar$yrum (Jxydatum ruhr um.die Hitze durch die Erfahrung beurtheilen lälst,~leichsam als Thermometer dienen können. **)Die Ureache, warum sich bey dieser Arbeit cbsQueck!ülher vollkommen oxydirt, und meht \"\'ie bei<strong>der</strong> Bereitung des HydrarlJyri alcalisati (10) biarallnvollkoIDmenes Oxyd bleibt, da beide doch nurdurch die K<strong>in</strong>wirckung des Sauerstoffs aus <strong>der</strong> atmo­~phäri!\chen Luft auf das metallische Queck!\llber erzeugtwer<strong>den</strong> J ist die hierbei angewendete Hitze.Fast alle Metalle zeigen bei erhäheter Temperatur€<strong>in</strong> grüfeeres Bestreben, sich mit dem Sauentoff ausdtlr Luft und <strong>in</strong>' gröherem Verhältnifs zu verb<strong>in</strong><strong>den</strong>,als bei nie<strong>der</strong>er, und so ist ~aueh das Quecksilber fähig,bei <strong>der</strong> schon bestimmten Temperatur e<strong>in</strong>e weitgrö[!\efe Menge Sauer!toff <strong>in</strong> sich aufzunehmen, all!bei me<strong>der</strong>er.E!! verb<strong>in</strong>det (lieh bei die ger Operation <strong>in</strong> l?ei<strong>den</strong>Fähen <strong>der</strong> Sauerstoff <strong>der</strong> atmo5phäri!!chen Luft mitrlem Queckülber, wodurch bei me<strong>der</strong>er TemperaturllnvoIlkommene!!, bei erhöheter aber vollkommenesQueckllilberoxyd entsteht; Licht und Wärme wer<strong>den</strong>aus dem Sauerstoffgas frey, s<strong>in</strong>d aber wegen <strong>der</strong> äu­{serst lang~amen Zersetzung desselben für uns unbemerkbar,dessen ungeachtet i,~t diese Operation, 30wie jede Oxydation irgend e<strong>in</strong>es Metallsj e<strong>in</strong>e wahreVerbrennung, ob "wir gleich bei <strong>den</strong> wenig~ten,wie z. B. bei dem Z<strong>in</strong>k, e<strong>in</strong>e wahre Flamlue bemerken.**) .oie Abson<strong>der</strong>ung des r~gunnischen Qllecksilbers von .leiDgebildeten Oxyd verrit'hte ich am lieb$ren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er langhalligenRetorte. dt!ren Ibis <strong>in</strong> e<strong>in</strong> er Mittelflasche luftdichtcefestigt ist, t{llS <strong>der</strong>fln zweiten Oeffnung e<strong>in</strong> Gacentb<strong>in</strong>dungsrohrausgehet Ich destillire nun da. Ganze aus e<strong>in</strong>em mitSand geflllten Schmehtiegel, wobey das regul<strong>in</strong>ische Quecksilber<strong>in</strong> Dämpfen entweicht. J('h beendigt:~ h<strong>in</strong>gegen dieopcrltion, wenn Entwickelung VOll Sauerstolfgas zu be~ill·neu anfangt. H.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrllr8yrum oxydatum ruhrum. 25Das Qneckßilber ist' zwar fähig, sich bei hoherTemperatur mit dem Sauerstoffe zu. verb<strong>in</strong><strong>den</strong>. wirdaber die zur Oxydation desselben erford-erliche Hitze,noch mehr erhöht, so f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> umgekehrte Fall Statt.Der Sauerstoff des Quecklilberoxyds verb<strong>in</strong>det eichnämlich mit dem überwiegen<strong>den</strong> und· die Verwändt~tichaft desselben zum Quecksilber aufheben<strong>den</strong> Wärmestoffezu Sauerstoffgas , und das Quecksilber wirdmetallisch verflüchtiget. Das auf diesem Wege erhalteneSauerstoffgas ist mehrentheils lIebr re<strong>in</strong>. Hierauswird kbr, warum man sich bey <strong>der</strong> Bereitungdes rothen Quecksilberoxyds vor übennäfeiger Hitzezu hülhen hat.Das auf dieße Art bereitete rothe Quecksilberf?xydunter,'lcheidet ,sich von dem Merc. praec. ruber(7) durch ~e<strong>in</strong>e etwas dunkelrothe Farbll, welch e abernach dem Fe<strong>in</strong>reiben kaum mehr bemerkbar ist,(Auch ersche<strong>in</strong>t dasselbe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Kry"tallell, dieIItrahlig s<strong>in</strong>d, wogegen das durch Salpetersäure boleiteterothe Quecksilberoxyd blättrige' Kryi!ötalle besitzt.H.)<strong>Handbuch</strong> eIer Chemie von. F. A. C. Greu, 3t~r Thei!.~. 24II -2417.Pharmacologie VOll eben dt:>mselben, zten Thei16 zter Band.i.233.Grundrifs <strong>der</strong> theoref. und experimenfe!1en Pharma\:ie vonO. S. F. Hermbstädt. ster Theil. 1808.7) Hydrargyrum oxydatum rubrum per acidumnitricum, Mercur}u~ praecipitatus ru·her, Mercurius corrosivus ruber. (R 0 t h esQ u eck s i 1 be r prä c i p ~ t.a t).E<strong>in</strong>e beliebige Quantität gere<strong>in</strong>;gtea Q u eck si 1-be r ( 1) wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ern glä~,ernen Kolben mit re<strong>in</strong>'~rhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig'!16Hydr. oxyd. rub. per acid. nitricum.S alp e t e r ~ ä ure übergossen, die Auflösung 50 Lnt··ge dUrch Wärme unterstützt, bis ke<strong>in</strong>e rothen Dämpfemehr bemerkbar s<strong>in</strong>d, und im Falle alles Quecksilberaufgelöst wor<strong>den</strong> wäre, von neuem h<strong>in</strong>zu gesetztesdie Ersche<strong>in</strong>ung <strong>der</strong> rothen Dämpfe und <strong>der</strong>Gasentwickelung nicht mehr bewirkt. Die Auflösungwird jetzt von dem noch unaufgelösten Queckeilberabgegossen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Retorte gebracht, an welche e<strong>in</strong>eVorlage leicht angelegt wird. und die Destillationbis zur Trockne <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte rückständigenweifsgelben Masse fortgesetzt. Jetzt wird das Feuerallmählich bis zum schwachen Rothglühen <strong>der</strong> Retorteverstärkt. Der Hals <strong>der</strong> Retorte erfüllt sich mitdunkelrothen Dämpfen, die .Masse nimmt allmählicne<strong>in</strong>e schwarzrothe Farbe an, und ün Halse <strong>der</strong> Retortezeigt sich e<strong>in</strong> erst grauer, allmählich <strong>in</strong>s Zie.gelroth übergehen<strong>der</strong>, Anflug. Die ziegelrot he Farbedes Anflugs, die Abnahme <strong>der</strong> rothen Dämpfe,welche endlich. ganz verschw<strong>in</strong><strong>den</strong>, und drittens dieEntwickelung von Sauerstoffgas , welches dadurchentdekt \.yird, dafg e<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Retortenhals gebrachterglimmen<strong>der</strong> Holzspan sich ichnell mit lebhafterFlamme entzündet, s<strong>in</strong>d die sichersten Zeichen, daIsdie Arheit vollendet ist. E<strong>in</strong> länger fortgesetztesGlühen würde, wie oben (6), das erhaltene rOlheQuecksilberoxyd zum Theil und endlich ganz wie<strong>der</strong><strong>in</strong> la14fendes Quecksilber verwandeln. Die Arbeitmurs daher sogleich unterbrochen, und die Retorteau!! dem Sande genommen wer<strong>den</strong>. So lange die Retortenoch heifs ist, ersche<strong>in</strong>t das entstan<strong>den</strong>e Queck­,lilbero:JI:yd mit dunkelschwarzrother Farbe, welcheaper <strong>in</strong>kqrzer Zeit verschw<strong>in</strong>det, <strong>in</strong>dem das Prä.parat ~<strong>in</strong>e schöne hochrothe Farbe (lnnimmt. Daserhaltene rothe Queck~ilberoxyd ist vor <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wirkungdes Tageslichts zu verwahren, durch welchesf.B f1ach ljnd nach se<strong>in</strong>e hochrothe Farbe verliert,w(;lche <strong>in</strong> e<strong>in</strong> schmutziges Grauroth übergeht. Die-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigH,ydr. oxyd. rubr. per acid.nltricmn. 27I!I1: Farbverän<strong>der</strong>ung ist e<strong>in</strong>e wahre Desoxydation.(Trommsdorf's Journal. IX. B. 1 St. 161.)Diese Operation ist von <strong>der</strong> Bereitung des Mere.,ca/co per.rc (6) <strong>in</strong> chemischer H<strong>in</strong>sicht wenig, unddie Präparate selbst wohl gar nicht verschie<strong>den</strong>. *):Nur dars beidieRer Arbeit <strong>der</strong> Sauerstoff, welcherzur Oxydation del,\ Quecksilbers erfor<strong>der</strong>lich ist, nichtaui'l <strong>der</strong> atmo 'phärischen I.uft, ~on<strong>der</strong>n au~ <strong>der</strong> Salpet(;'r~äureabgeschie<strong>den</strong> und an das Quecksilber abgesetztwird. Das Quecksilber hat nähmlich e<strong>in</strong>e grof8eV €rwandtschaft zum Sallerstoff, es entzieht daher<strong>der</strong> Salpeter8l:\ure e<strong>in</strong>en Theit des5elben, und oxydirtilich;die ihres Sauer!\toffs zum Theil beraubte 5a1-peler~ä.ure ersche<strong>in</strong>t nun als Salpeterga!l. Oas oxy­'tl<strong>in</strong>e Qu'ecksilber löst sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> überschüssigen,durch das metallische Quecksilber nicht zersetzten,~alpetersäure auf, WOdUICh salpetersaure~ Quecksilberentsteht. Die bei dieser Arbeit sich häufig zei.gen<strong>den</strong> rothen Dämpfe rühren von dem unter Aufbrausenentweichen<strong>den</strong> .Salpetergas her. DIeses ist'zwar farbenlos , wie alle ;Gasarten, aber se<strong>in</strong> ßestreben,sich mit e<strong>in</strong>er h<strong>in</strong>reichen<strong>den</strong> Menge Sauer~toff\:vie<strong>der</strong> zu Salpetersäure zu ve rb<strong>in</strong><strong>den</strong>, ist so gro fg ,darg es bei Berührung mit <strong>der</strong> atmosphärischen I~uft<strong>den</strong> Sa uersto'ff' aus <strong>den</strong>elben <strong>in</strong> sich nimmt, wod nTehrJnvollkommene SiJlpeterBäure entsteht, welche nundie rothen Dämpfe bildet. Nach dem Abrauchenbleibt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte das s31petersaure QuecksiJbel:zurück. Diesellwirdnun durch die Glühehitze zer­!letzt. Das noch nicht vollkommen oxydirte Queck-"') Der ganze Unterschied zwisohen dem flir sich oxydlrienQuecksilber und dem, welches dllrch Salpetersallre O'{y·#lrt wor<strong>den</strong> ist, $cl1ejn~ blofs <strong>in</strong> <strong>den</strong> schon angegebenell:Kennzeichen iu bestehen. Ich habe e$ mehrmahls ver·$:{cht. beide vergleichungsweise 1.U entoxydiren. habe das~uantitative yerhaltnifs des S auerstnlfgases <strong>in</strong> sd~jse~.. iJcr allemalJI völlig gleich "cfun<strong>den</strong>. H;http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig"!gll,ydr. tPxyd. ruhr. per acid. nitricullt.flilberoxyd raubt <strong>der</strong> mit ihm verbun<strong>den</strong>en Salpeterßäurcnoch e<strong>in</strong>en Antheil ihre,. Sauerstoffs, und oxy,dirt sich vollkommen; die Säure entweicht als unvo1!komU1fmeSalpeteuaure. und bildet die TothenDämpfe. Zeigen diese sich nicht mehr, so ist dlefae<strong>in</strong> Beweis, dars alle Säure abgeschie<strong>den</strong>, folglichdie Arbeit zu beendigen ist. Das auf diese Dämpfefolgende Saueutoffgas wird schon durch e<strong>in</strong>e angehende Zersetzung des rothen Q ueck8ilberoxyds erzeugt,dessen SaueTl!toff bei dieser Tem peratur zurn"Wärmestoff e<strong>in</strong>e gröfsere Verwandtschaft zeigt, undmit deulselben als Sauerstoffgöls entweicht, wobei dasQnecksilber ·wie<strong>der</strong> red[lci.ft. wird. Die[s ist al:w <strong>der</strong>höchste Zeitpunkt, WO die Arbeit sogleich unterbro."hen wer<strong>den</strong> murs; doch i8t ea auch nicht rathsam Jdieselbe eher. zu beendigen.E<strong>in</strong>ige behaupten, dieses Präparat untencheide!iich von dem IVJerc. calc. per .te <strong>in</strong> 59 fern, als elnoch et,y:!s Salpetersä.ure enthalte. Diefs hier zuenuchei<strong>den</strong>, liegt mir nicht ob. Ich bezweifle aberdie Möglichl{eit nicht, dafs <strong>der</strong> Mercurius praec. ruber,bei mehr o<strong>der</strong> weniger anhaltendem Glühen, etwasund auch gar ke<strong>in</strong>e Salpetersäure enthalten kann.Va n Mon s, behandelte rothel Qaeckllilberoxyd mitKali und erhielt Salpeter. Mir ist dieser Versuchnicht gelungen. Vielleicht enthielt se<strong>in</strong> Quecksilber.oxyd noch etwas u'nzers etzte Salpeter!!äure.Va n Mon s *) schlägt e<strong>in</strong>e vortheilhaftere Be •. reitungsart dieses Präparats vor, welche dar<strong>in</strong>n be­@teht, dafs er gleich Anfange <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Retorte dreiTheile . gere<strong>in</strong>igtes Quecksilber mit zwei TheilenScheide'Nasser übergiefst, mäfsiges Feuer giebt, altesflussige abrHrahirt, und endlich <strong>den</strong> Rückstand <strong>in</strong> <strong>der</strong>netorte auf die schOll beschriebene Art behandelt."") Angeii'lel~~s JoarnaJ <strong>der</strong> Cbemie von D. A. N. S·chel'eryzten BJndes ntes Heft., S. 741


Digitale Bibliothek Braunschweigifydr. oxyd. ru17r. per acid. nitTicum.,Der Vortheil dieser Methode besteht clar<strong>in</strong>n, daf$durch' e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Menge Salpetersäure e<strong>in</strong>e gro 4. fsere Menge Quecksilber oxydirt wer<strong>den</strong> kann. <strong>in</strong>de!'ndas eutS! an<strong>den</strong>e salpe·ersaure Quecksilher <strong>in</strong> <strong>der</strong>Glühehitze se<strong>in</strong>e Säure an das noch. tlicht oxydirteml!talli~che Quecksilber ab~etzt, wodurch dieses ebenfalls<strong>in</strong> <strong>den</strong> Zustand des rOlhen Oxyds versetzt wird.Da hierbei alle Säure zur Oxydation des Metalls conlumirtwird, so kann ke<strong>in</strong>e unvollkommene Salpetenäure,son<strong>der</strong>n bIo!! Salpetel'gas, entweichen. Di~ .-l'othen Dämpfe aber wt=r<strong>den</strong> sich deshalb doch zeigen,da. wie .. chon oben bemerkt ist, das Salpeterga~ beiBerührung <strong>der</strong> 3tmosphärischen Luft <strong>in</strong> unvollkommeneSalpetersäure verwandelt wird. Da die Salpetersäureverschie<strong>den</strong>e Grade <strong>der</strong> Concentration habenkann. und hierdurch die Menge des all1~uwen<strong>den</strong><strong>den</strong>Queck!\ilbe'rs sich nicht gleich bleiben dürfte. so würdeich liebet "Vofschlagen , e<strong>in</strong>e heifs bereitete salpetenaureQueckt'\ilberauflö~ung bill zur Trockne zuevaporiren, die trockene Salzmass'e mit ~ bi!! J Theilmetallischen Qu~ktülber (das VeJhä,ltnif~ müfste durchVersuche im Kle<strong>in</strong>en gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> h bis zur genauenVere<strong>in</strong>igung bei<strong>der</strong> , <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gläsernen o<strong>der</strong>ste<strong>in</strong>ernen Mörser zUllammen zu reiben, und nun dieseMasse wie gewöhnlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Glühehitze zu he.4handeln. Den yersuch habe ich zwar noch nicht ge ..macht, f<strong>in</strong>de aber "ke<strong>in</strong>en Grund, das Gel<strong>in</strong>gen des·. leiben zu bezweifeln. Es würde dabey ebenfalls e<strong>in</strong>esrof!!e Menge Salpeterl'läure erspart wer<strong>den</strong>.Dieses Präparat wird im Grofsen fabrikmärsig beteitet.Das Holländii'lche ist allen an<strong>der</strong>n <strong>in</strong> so fem-\Torzuziehe.n, ab es e<strong>in</strong>e ~chöne hochrothe Farbe hat,,Und tnehrentbeih ziemlich re<strong>in</strong> iM. Die Hollän<strong>der</strong>(llhaI1~n da8 Quecksilber ans tier ersten Hand, woheiman VOr Verunre<strong>in</strong>igung desselben mit Blei und Wifs*muth sicher ist; lIie \'ven<strong>den</strong> ziemlich re<strong>in</strong>e Salpeter ..64ure an ci und bttreipeq qie-' Ariieit QfHCh ~lc;~chför~~Slhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig''0 Hydr. Qxyd. ruhr. per a~id. nitricuni.migee Torifeuer. Verfälschungen dieses PräparcHg$önnen nur durch M<strong>in</strong>ium o<strong>der</strong> Z<strong>in</strong>nober gescheb en,<strong>der</strong> gröb3te Betrug durch Ziegelmehl ist kaum <strong>den</strong>kbar..Ersteres f<strong>in</strong>det man durch Zueammenreiben mitetwas Colophonium und durch Au~glühen, wobei dasQuecksilber sich verflüchtigt, bei Statt f<strong>in</strong><strong>den</strong><strong>der</strong> Verfäl~chungaber e<strong>in</strong> Bleykorn zurück bleibt. LetztereLeide l,önnen durch Übergiefsen e<strong>in</strong>es kle<strong>in</strong>en Theilsdes Kalks mit Salpetersäure gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. DerQuecksilberkalk löst sich d n<strong>in</strong>n auf; Z<strong>in</strong>nober o<strong>der</strong>Ziegelmehl wür<strong>den</strong> aber unaufgclöst zurückbleiben,auch das M<strong>in</strong>ium löst sich, nach <strong>den</strong> Erfahrungen de!ilseligen Scheele und dee Herrn AIr. ROlle, nic'1tvollkommen. <strong>in</strong> Salpetersäure auf, und könnte auchdadurch entdeckt wer<strong>den</strong>.Pharmacologic von F. A. C. G ren, 2ten Theil, zter Band.S.254·ApothekerIexicon von D. S. Ha h II em il nn. zten Tlteils~te Abtheil. S. 9.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. nnd experimentellen Pharmacie ste.VOll D. S. F. Uermbstädt, 3ter Theil. 1808.2) Hydrargyrum c<strong>in</strong>ereum Blackii, Mercuriusc<strong>in</strong>ereus Ed<strong>in</strong>bupgensis ~eu Blackii, PulvisPlercurii c<strong>in</strong>ereus. (B la c k s ase h g rau e.iQ u eck i i 1 b er 0 x y d.)E<strong>in</strong>er auf eben die Art bereiteten tlalpeter!!aurenQueck~ilberauflö8ung, wie dieselbe zur Bereitung des.l~1crcluii .solubilis Hahnemanni (.5). erfor<strong>der</strong>t wird,!letzt man, nachdem dieselbe vorher mit 8 TheileuWas>.cr verdünnt wor<strong>den</strong> iet, 80 lange aufgelöste.k 0 h 1 e n sau I e e Am mon i Ulffi zu, bis die SäureTöllig ges;ittigt hit. Man erhält e<strong>in</strong>en Nie<strong>der</strong>schlag fhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweiglfytlrnrg'yrwn c<strong>in</strong>ereum Blackii.welcher nach rl~m Trocknen mit weifsgrauer Farbeer8che<strong>in</strong>t. Er besteht ebenfalls, wie <strong>der</strong> Mere. solubilisHahnemarmi, aus unvollkommenen Quecksilberoxyd, und <strong>der</strong> oft erwähnten dreifachen Verb<strong>in</strong>dungdes Quecksilberkalks mit Salpetersäure und lhnmonium.Dieses Präparat unterecheidet sich VOll demHilhnemannischen nUr <strong>in</strong> so fern, als dasselbe e<strong>in</strong>egröfsere Quantität des dreifachen Salzes enthält. Eswird bei <strong>der</strong> Bereitung des Mere. SQlub. H. erörtertund hewie~en, dars, wenn bei dessen Fällung zuviel Ammonium zugesetzt wird, e<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlagvon ~chiefergrauer Farbe erhalten wird, welcher zuviel von <strong>der</strong> dreifachen Verb<strong>in</strong>dung enthält. Diesesfehlerhaft bereitete Hahnemannische Quecksilberoxydist eigentlich nichte an<strong>der</strong>s, als <strong>der</strong> lJJ.ercurius e<strong>in</strong>e­TCU:S Bladiii. Denn da bei dessen Bereitung absichtlichso viel Ammonium <strong>der</strong> Auflösung zugesetzt wird,bis die Säure gesättigt ist, so folgt aus <strong>den</strong> (,5) angeführtenGrün<strong>den</strong>, dars dieser Nie<strong>der</strong>schlag e<strong>in</strong>e gröf~ere Menge von <strong>der</strong> dreifachen Verb<strong>in</strong>dung enthaltenIi1u[~, ah das Hahnemannische Präparat, nnd <strong>in</strong>sofern unterscheidet es sich. auch blofs von demletztem. Die Proben auf die Echtheit diesel' Präparatss<strong>in</strong>d ganz die nähtnlichen) wie flei dem Mere. solub.H., nur dafs die wei[sgraue Farbe ihm eigenthümlichist. Zweitens nm[s dasselbe, tei <strong>der</strong> Behandlungmit Salpetersäure, e<strong>in</strong>e ~röfsere Menge deiweif!en Rückstandes h<strong>in</strong>terladsen , all'\ jenes.He rm b Etij d ts Gl'undrif$ ,1er theoI:t. uur,) cJeperlmentellenl'harmaci~ .it;;.r 'Ihtil.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig;.)~. Hydial'syywlt c<strong>in</strong>ereum Saun<strong>den</strong>.9) Hydrargyrum c<strong>in</strong>ereum Saun<strong>der</strong>i, Mercuri~us c<strong>in</strong>ereus Saun<strong>der</strong>i, Me'rcurius niger Saun<strong>der</strong>i.(Saun<strong>der</strong>s graues Quecksilber ..o xy d.)E<strong>in</strong> Theil 1I1ercurius du leis Cso) und ~ Theilekohlensaures Ammonium (77) wer<strong>den</strong> mehrereStun<strong>den</strong> lang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ste<strong>in</strong>ernen Mörser zusammengerieben, und während des Reihens mit Wasserbefeuchtet. Die Mischung nimmt hierbei e<strong>in</strong>e schwarzgraueFarbe an. Nach Beendigung dieser Arbeit wird.das Pulver mit vi@lem hei[sen \Vasser ausgewaschen,zwischen Löschpapier an e<strong>in</strong>em nicht zu warmen Ortim Schatten getrocknet, und <strong>in</strong> wohl yerstopften Gläsemaufbewahrt. Der l~l(Jrc. dulciJ besteht aus unvollkommenemQuecksilberoxyd und Salzsäure. Bei dieserArbeit entzieht das Ammonium:dem Quecksilberoxyddie Salzsäure, es entsteht S alm i a k. und dasunvollkommene Quecksilberoxyd wird ausgeschie<strong>den</strong>.Doch ist das Ammonium, und wenn es auch <strong>in</strong> weitgröfserer Menge angewendet wird, nicht vermögend,dem Mercurius dulci.r alle Salzsäure zu entziehen,son<strong>der</strong>n es bleibt je<strong>der</strong>zeit noch e<strong>in</strong>e grofse Mengeunzen\etztes versüfstes Quecksilher <strong>in</strong> <strong>der</strong> Milchung,welches nach Herrn Ass. R os e' sAngabe 45 proCent des Ganzen beträgt. Übrigens sche<strong>in</strong>t das Am-­monium auch hier dem Qu!;cksilberoxyd e<strong>in</strong>en Theilse<strong>in</strong>es Sauerstoffs zu entziehen (s) und dasselbe <strong>in</strong>e<strong>in</strong>en noch unvollkommeneren Zustand <strong>der</strong> Oxydatiollzn ver~etzcn, als das <strong>in</strong> dem Mere. duZe. vorhan<strong>den</strong>eist. Man k.ann sich von <strong>der</strong> Gegenwart <strong>der</strong> Salzsäure<strong>in</strong> dem Präparat überzeugen, wenn man dlsselbe mit1{alhwasser If;;ibt, wodurch die grauschwarze F,ubedesselben <strong>in</strong> die dl.lnkelschwarze umgeän<strong>der</strong>t wird.Die Kalk.erde bat 'nämlich e<strong>in</strong>e grölsere Verwandt"chaftzur Salzllä ure alil61ilß Ammo;nium , ~le i~t d.aherfähi~;,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrargyrum c<strong>in</strong>creum Stiund~r;d $3Jcm Quecksilberoxyd alle Salzsäure zuentziehel1 tda nun da~ weifse versüfsre Quecksilber die Ursache<strong>der</strong> grauschwarze>TI Farbe des Präparats ist, 80 mursl1atürlich, wenn da[g~e1be zer(l.etzt, und das unvoll.kommene QuecksiJberoxyd völlig ausgeschie<strong>den</strong> wiId,e<strong>in</strong>e ~chwarze Farbe entstehen. .Wird <strong>der</strong> b'lercurius c<strong>in</strong>erells $alln<strong>der</strong>i <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erRI:H orte geglüht, so wird er erst gelblich, dann entwickeltsich Ammonium ,und im Retorten -Halee f<strong>in</strong>~det eich Mercurius rlulcls mit metalli~chem Quecksil.ber. Diefs führt mich zu <strong>der</strong> Vermuthung, dars di.:Sall~äure mit dem Quecksilberoxyd nicht als versiHstesQueck&ilber <strong>in</strong> dem Präparat vorhan<strong>den</strong> ist, son~<strong>der</strong>nda.fs hieI e<strong>in</strong>e dreifache schwer auflösliche Verb<strong>in</strong>dungdeI! t<strong>in</strong>vollkommentm Quecksilberoxyds mitdet Salz~ärlre und dem Ammonium Statt f<strong>in</strong>det; wiekÖnJlte sonst das Ammonium <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mischung Stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>, wenn die Salzsäure und das Quecksilberoxydel! nicht ban<strong>den</strong>? Vermuthlich wird die/l~ Verb<strong>in</strong>dung<strong>in</strong> <strong>der</strong> Glühehitzezersetzt, das Ammonium wird ausgeschie<strong>den</strong>,und jetzt tritt die Salzsäure wie<strong>der</strong> mite<strong>in</strong>em Theil des Queck!lilberoxyds zu Mcrcurius duZ.cis zusammen. E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Theil des unvollkommenenQuecltsiJberoxyds aber verliert <strong>in</strong> <strong>der</strong> Glühehitze-se<strong>in</strong>en Sauerstoff und ersche<strong>in</strong>t als metallisches Quecksilber.Von <strong>der</strong> Echtheit dieses Präparats überzeugt mansich am hesten durch das eben erwähnte G lUhen <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Retorte, und Beobachtung del' dahervorkommen<strong>den</strong> Er~chelnungen. Zweitens auch durchdas Anreiben deuelben mit ätz end e m KaI i, wobeysich Ammonium entb<strong>in</strong><strong>den</strong>, und e<strong>in</strong>e schwaueFarbe entstehen m,ufs.Pl,armacolPgie yon 1\'; A. C. G ren. :Her Th-eiJ, S. !Ö:31•Her ß1 b s t ä d ts Grl1ndrif. <strong>der</strong> t}.;eoret. Ilnd cJ'pnimentelhmPbrmacic., ~tet Theil, .8oa, .~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig34 Hydrargyrum alcafi;~atam.10) Hydrargyrum alcalisatum, Mercurws aI·calisatus, Aethiops alcalisatus. (A 1 kaI <strong>in</strong>'jches Quecksilber.)Die gewöhnliche Bertitungsart diesei Pr:iparateist folgende:Ef wer<strong>den</strong> '2 Thede pl.'iparirte Krebsste<strong>in</strong>e miee<strong>in</strong>em TheH gere<strong>in</strong>igten metallischen Quecksilber, <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em ~le<strong>in</strong>ernen l\1örser, mit Zusatz von etwas \-Vasset,(>10 lange anhaltend gerieben, bi!\ das feuchte Pulvere<strong>in</strong>e voUig gIeichfönrJige Verb<strong>in</strong>dung darstellt,<strong>in</strong> welchem man auch durch die Lupe ke<strong>in</strong>e metallischeQuecksilbertheilchell mehr bemerken kann.Herr G T e n schlägt ~tatt <strong>der</strong> präparirten Krebsaugendie Anwendung <strong>der</strong> Bitiersalzerde vor.In dIesen und mehreren ähnlichen Quecksilberpräparatenbef<strong>in</strong>det sich das Quecksilber nicht, wie<strong>der</strong> unerfahrne Arbeiter wohl glauben könnte, im metallischenZustande, son<strong>der</strong>n es ist bereits schwachoxydirt, detln das Queck~ilber oxydirt sich auch ohneE<strong>in</strong>wirkung beträchtlicher Wärme an <strong>der</strong> freyenLuft, obgleich diese Oxydation bei e<strong>in</strong>et grof~en Massevon Queck~ilbet kaum bemerkbar ist, da dasselbe<strong>der</strong> Luft nur e<strong>in</strong>e sehr kle<strong>in</strong>e Oberfläche illl Verhältni[szur ganzen Mas~e darbieten kann, und diese nichterneuert wird. Durch das Zusammenreib~n des Quecksi1ber~mit e<strong>in</strong>er Erde wird dasselbe sehr fe<strong>in</strong> zertheilt,hierdurch die Oberfläche de~selben vergrö[sert,lmd diese durch das immerwährende Reiben be~tändigerneuert. Der Sauerstoff <strong>der</strong> atmo5phäriscbenLuft hat nun mehr Gelegenheit, auf die kle<strong>in</strong>~tenTheilchen des Quecksilbers zu wirken; er verbiudett\ich mit dem~elben , wodurch die~e8 <strong>in</strong> <strong>den</strong> Zu~tanddes ~cbwach oxydirten o<strong>der</strong> oxydulirten Quechsilbersiihergeht, und durch das anhal'ende Reiben wird endlichalles metallische Qrlecksilber auf rliede Stufi'e <strong>der</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigiJydrargyrum älcaliJatum.OxydatiOri gebracht, auf welchem es bnlt grau$cbwärzerFarbe ersche<strong>in</strong>t.· Es i:!t dJher begreiflich, darsdie Güte


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrargyrum tartizrisatmn.silbet UT,d \Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>. Man darf dar<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e meta!·lische Q uecksilbertheilchen entdec1l,en, und mit hei·(sem WaSSyf Übel'go5gen ,welches <strong>den</strong> We<strong>in</strong>8te<strong>in</strong> auflöst,murs sich blofs oxydulirres und ke<strong>in</strong> metalliichesQunc1uilber ausschei<strong>den</strong>,$. 21.5.Pharmacolo!;ie voil :f'. A, C. G ~ eil, 2ter l'heil zter Bana12) Ferrum oxydulatum nigrum. Ferrum ni.;,grum calc<strong>in</strong>atum, Aett!iops martialis. (0 xy·'d u 1 i r te sEi 5 e n, S c h war z eS Eis e n·,oxyd, Eisenmohr.)Die Vorschrift <strong>der</strong> nenen preu[s. Pharmacop0 e ist von <strong>den</strong> ältern verschie<strong>den</strong>; sie besteht;<strong>in</strong> folgendem:lVlan reibe e<strong>in</strong>e beliebige Quantität des Fern' v.v)" ..dati fUJci (1,,) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ste<strong>in</strong>ernen Mörser mit sC)viel Oliven - od€r Mandelöhl an, dafs das Oxyd davonfeucht wird. Diese geöhlte Masse br<strong>in</strong>ge man <strong>in</strong>e<strong>in</strong>e beschlagene Retorte, o<strong>der</strong> auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en gut verklebtenSchmelztiegel, welcher zur Entweichung desGases nur e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Öffnung im Llltllm hat. Mansetze das defMs e<strong>in</strong>e halbe Stunde dem Rothglnbefeueraus; nachdem Erkalten zerreibe man die erhalteneMa8se im eisernen Möu er zum fe<strong>in</strong>sten Pulver,und hebe sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gut verschlossenen Glase zumGebrauch auf.Ehemals bereitete man <strong>den</strong> Ei" e nm 0111', <strong>in</strong>demturm ganz re<strong>in</strong>e Eisenfeile <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em flachen Gefäll' mitV.7as~er übergo[s, dieses lange Zeit darüber stehenlie(g, währcljd die Masse oft umgerührt wurde. E8entsteht hierbei ebenfalls·unvollkommenes Ei~enoxyd,und nach ger.?\um~r Z,.;it 1st alles vorher metallischehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigJferrum oxydulatum nisrum.Ei~en <strong>in</strong> dieses unvollkommene Oxyd ver\'l\'andelt.Er wird nun schnell genocknct, fe<strong>in</strong> zerrieber. undaufbewahrt •.Schneller noch erreicht man dies~n Zweck (nach.Her m b g t ä d t), w(Jntl man re<strong>in</strong>e Eiscllfeile <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emTiegel zum Glühen br<strong>in</strong>gt, und auf das glüh~ndeEisen <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e Portion eil W a~ser schüttet. Es darflücht eher e<strong>in</strong>e neue Portion \Vasser e<strong>in</strong>getragen wer~<strong>den</strong>, bis die vorige völlig verraucht, und dadurch dieabgelöschte Eisenfeile wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>s Rothglähen gekommenist. So lange die Masse noch e<strong>in</strong>en metallischenGlanz zeigt, wild die ArbeIt fortgesetzt, bis endlichalles <strong>in</strong> e<strong>in</strong> mattes, scbwarzes, leicht zerreiblicheaPulver verwandelt w(')c<strong>den</strong> ist, welches noch hei[s~ehr fe<strong>in</strong> zerrieben, durchgebeutelt, und <strong>in</strong> gut verechlollsenenGläsem aufbewahrt wird.Der Hammerschlag, w·enn <strong>der</strong>selbe von re<strong>in</strong>emSchmiedeeisen konlln~, kann recht gut al~ Eisenmohrgebraucht wer<strong>den</strong>, WEnn er vorher im eisernen 1\lörserzum fe<strong>in</strong>sten ·Pulver zerstossen und zerbelltelt wurde.Die erste Bercitullgsart gründet sich auf das Ver.mögen des Kohlen - und V/ asserstoffs , <strong>den</strong> Metalloxy<strong>den</strong>ihren Sauerstoff zu entziehen, und lilie dadurchentwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> gaYlz metallischen, o<strong>der</strong> doch sehrutivollkolUlllenoxydirten Zustand zu ver"etz,.;n. DerEisenmohr ist e<strong>in</strong> sehr UlIVoUkoUlIneneS Eisel1oxyd,das Fernun oxydatum fuscum h<strong>in</strong>gegen nähert sich"chon dem vollkommensten Oxydatiolls· Zustande.Glüht marl nun letzteN!! mit Oehl, o<strong>der</strong> irgend e<strong>in</strong>etnan<strong>der</strong>n Körper, welcher dj<strong>in</strong> l{ohlen - und \Vasllerstoffenthält, so verb<strong>in</strong>det sich <strong>der</strong> Sauerstoff des Eiß


Digitale Bibliothek BraunschweigFerrum oxydulatum ntgrum.J~.fgt sich durch blofses Glühen ohne Schmelzung, auchbeim überflüssigen Zu~"tz von kohlen - und \.yasserstolfhaltigenKörpern nicht wegschaffen , und man hatdaher nie zu befürchten, dars man statt des Eisenmohr;:;e<strong>in</strong> Sthr fe<strong>in</strong> zenneiltes metaUil!che~ Eisen !"I·,halten werd e,D1e Zweite und dritte Bereitungsart stimmen <strong>in</strong>chemischer Himichr ganz mit e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> übere<strong>in</strong> , nurdars bei <strong>der</strong> dritten die vxydation schneller vor sichgeht. Dal' Eisen Z:rsetzt das Wasser schon <strong>in</strong> sehrnie<strong>der</strong>er Temperatur, <strong>in</strong>dem es demselben se<strong>in</strong>en Sauer~t1lffentzieht, wodurch es unvollkommen oxydirt,.<strong>der</strong> Wa8seriltoff. b<strong>in</strong>gegen frei wird. Letztel"er verb<strong>in</strong>deteich nllt Wärmestoff, und ersche<strong>in</strong>t nun als Wasser8loff.


Digitale Bibliothek BraunschweigFt/rrum oxydulatum ni,grum. 39daher wird <strong>der</strong> Eisenmohr vom Magnet gezogen. Isth<strong>in</strong>gegen das Eisen vollkommener exydirt. so f<strong>in</strong>detdie!\e Emwirkung nicht Statt, Diefs gewäh.rt e<strong>in</strong> sebrleichtes Prüfungsmittel , ob alles Eisen hier auch wirklichunvollkemmen oxydirt ist, o<strong>der</strong> ob schon e<strong>in</strong>höherer Grad <strong>der</strong> Oxydoltion Statt f<strong>in</strong>de. Im letzternFalle wird sich nur das oxydulirte Eisen an Gen Magnethängen, das oxydirte h<strong>in</strong>gegen se<strong>in</strong>er Kraft nichtfolgen. Nicht selten enthalten auch die Eisenfeilspäne*), welche man von <strong>den</strong> Schlossern und an<strong>der</strong>nHandwerkern kauft, Kupfer o<strong>der</strong> Me!\l\<strong>in</strong>g. Das Mess<strong>in</strong>gbesteht aus Kupfer und Z<strong>in</strong>k t folglich wird <strong>der</strong>aus diesem unre<strong>in</strong>en Eisen bereitete Eisenmohr auchKupfer- und Z<strong>in</strong>koxyd enthalten, auf beide!! kanner auf die unter folgen<strong>der</strong> Nummer angegebene Artgeprüft wer<strong>den</strong>.Pharmacologie von F.A. C.Gren, 1800. zten Th.,'2terBd.f,i. :l88.System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von eben demselben, 1795.3ter Theil. §. 2973-2976.Grundrifs '<strong>der</strong> theoret. und experimentellen Pharlilacie ete.von D. S. F. Hermb. tädt, 3ter Theil. 18013.13) Ferrum o~ydatum fmcurn, C'~ocus martisaperitivus. (Vollkortlfnenes Eisenoxyd,A d 5 tri n g ire nd e r Eis e n s a ff r an.)E<strong>in</strong>e beliebige Menge re<strong>in</strong>es kr y!! ta 11 i \I i r te sISchwefelsaures Ei!cn (56) löse man <strong>in</strong> h<strong>in</strong>reichendem,y,) Trotz <strong>der</strong> Vorschrift <strong>der</strong> mehreste!l Handbi'icher. dar. <strong>der</strong>Apotheker das Eisen zum <strong>in</strong>nerlichen Gebrauch ~ich selbstfeilen soll. wird diefs von <strong>den</strong> wenigsten befolgt. Ubri.tens wurde diefs auch nicht nethlg seyn, wenn lonst je-'<strong>der</strong> Apotheker die gekaufte Eisenfeile auf dem (13) al1~gegebel\e'n Wege prüfte,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweiglI'~rrumoxydatum .fu.;cum.Kochen<strong>den</strong> Wuser auf, und setze dieser Auflij


Digitale Bibliothek BraunschweigFerrum (Jxydotum fu,u:um.~toff <strong>der</strong> atmosphärischen Luft an sich, ox'ydirt lIichdadurch vollkommen, und :z;ugleich wird se<strong>in</strong>e grüneFarbe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e braungelbe umgeän<strong>der</strong>t, welche l1ebst<strong>der</strong> braullTothen <strong>den</strong> vollkommenen Eiaenoxy<strong>den</strong> ei­.genthümtich ist.Die zweite Art, dieses Eisenoxyd zu bereiten,gründet sich auf die Fähigkeit dc!! Eisens <strong>in</strong> <strong>der</strong> GIü·hehitze, <strong>den</strong> Sauentoff ans <strong>der</strong> atmosphärischen Luftaufzunehmen, und sich damit entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong>Zllstande<strong>in</strong>es vollkommenen o<strong>der</strong> IlnvollkommenenOxyds zu versetzen, je nachdem es länger o<strong>der</strong> lüll'.2'~re Zeit dieser Hitze aU8gesetzt bleibt. Es geht hiel'~bey e<strong>in</strong>e wahre Verbrennnng vor sich, <strong>den</strong>n das Sauer~tbffgaswird zerlegt, <strong>in</strong>dem Sa uerstoff a usge~ch ie<strong>den</strong>,Licht und \Värme h<strong>in</strong>gegen frei wird, doch,1,önncn wir diese hier natürlich nicht bemerken, dadurch äufst-rcs Feuer <strong>der</strong> Tiegel erBt <strong>in</strong>/! Glühen [.e··bracht wer<strong>den</strong> muCs. E<strong>in</strong> nach <strong>der</strong> ersten jetzt übli·chen Methode bereitetes Eisenoxyd könnte <strong>in</strong> so fernuntauglich seyn. wenn es nicht aus völlig re<strong>in</strong>em selLstbereiteten Eisenvitriol C,6) nie<strong>der</strong>gcmchlagen w'äre,weil es dann ~ehr leicht K u p fe r 0 x y cl, auch w(lt~lZ<strong>in</strong>koxyd , enthalten könnte *), Um dieses zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>"löse man etwas davon <strong>in</strong> Schwefehäure auf, und überßitttigee<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Theil dieFcr Auflösung mit ätzen~dem Ammonium ('21); bleibt die über dem Nie<strong>der</strong>~schlag !\tehel\d~ Flüssigkeit fctrbenhn, ~o ,Vii! ke<strong>in</strong>l'iupfe:' vorhan<strong>den</strong>; wird sie aber '\ogleir.h o<strong>der</strong> MIchi!<strong>in</strong>igen Stun<strong>den</strong> blau, so beweist üiefs l\'upfergehalt.(Man sehe dir 54 'NummjH.) Der Z<strong>in</strong>k läfgt siyh ent,·


Digitale Bibliothek BraunschweigFerrum oxydatum fa.rcum.me. (Man seIle Zirzkum oxydat. No. 14). Auch kannman ihn entdecken, wenn man die Auflösung des Eisenoxydsmit kohlensaurem Kali langsam fällt. Zuerstschlägt sich das Eisenoxyd mit dunkeler Farbenie<strong>der</strong>, das Z<strong>in</strong>koxyd h<strong>in</strong>gegen zeigt sich erst gegendas Ende <strong>der</strong> Präcipitation mit weifger Farbe; die[s. macht schon verdächtig: man sättige die Auflösungnicht vollkommen, scheide die Flüssigkeit von demNie<strong>der</strong>schlage durchs Filtrum ab, und setze <strong>der</strong>3elllben ctwas blausaures Kali (31) zu; diefs sch lägt dasZ<strong>in</strong>koxyd wei[s nie<strong>der</strong>, und sollte auch noch e<strong>in</strong> klei.nerEil'lengehalt e<strong>in</strong>en blauen Nie<strong>der</strong>schlag bewirken.so wird dieser doch, mit dem blausauren Z<strong>in</strong>koxydgemengt, sehr hla(s ausfallen.Pharmacologie VOll F. A. C.Gren, 1800. zter Th. zier Bd.S. 21)0.G. 1281.<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> ApQthekerkunst von J. F. Wes t rum b ,Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimentellen Pharm~cieD. S. F. Hermbstiidt, 3ter Theil. 1808.von14) Z<strong>in</strong>kum oxydatum album, Flores Z<strong>in</strong>ci,(Lana Philosophica). (We i fs erZ i n k k al!. k,Z<strong>in</strong>kblumen, Philosophische Wolle.)Die gewöhnliche Bereitung <strong>der</strong> Z<strong>in</strong>kblumen ist,dafs man e<strong>in</strong>e beliebige Menge re<strong>in</strong>en Z<strong>in</strong>k (~) <strong>in</strong>e<strong>in</strong>en walzenförmigen mit e<strong>in</strong>em Deckel verseheJlenheg~igch6n Schmelztiegel br<strong>in</strong>gt, und die~en bis zumSchmelzen eIes Z<strong>in</strong>ks erhitzt. Man nimmt <strong>den</strong> Deckelmit Behutsamkeit ab, um das E<strong>in</strong>fdlen von,~ohlenstaub xu yerhUten; <strong>der</strong> schmelzende Z<strong>in</strong>k f<strong>in</strong>detsich auf <strong>der</strong> Oberfläche mit e<strong>in</strong>er grauen Haut be-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigZ<strong>in</strong>Jmm oxydatum album. 43deckt) welche man mit e<strong>in</strong>em eisernen SlJatel aufdie Seite schiebt. Die metallische Oberfläche desZ<strong>in</strong>ks geräth sogleich <strong>in</strong> Flamme, welche mit verschie<strong>den</strong>en,beson<strong>der</strong>s gelber und blauer ~ und <strong>der</strong> darausentstehen<strong>den</strong> grünen, Farben spielt. Es /Steigen vondem schmelzen<strong>den</strong> Z<strong>in</strong>k weiFse sp<strong>in</strong>newebenartigeFlocken auf, wekbe entstehen, <strong>in</strong>dem <strong>der</strong> metallIscbeZ<strong>in</strong>k sich verflüchtigt, währelId dic:ser Verfiüch-·tigung aber o:t:ydirt wird. Diese weifsen schr zartenFlocken fliegen <strong>in</strong> Laboratorio wie Sp<strong>in</strong>newebe herum.Man jagte ihnen ehemals nach, fieng eie rrü~ e<strong>in</strong>er Alt "yon Schmetterl<strong>in</strong>g~eisen, und nannte sie phi I 01\0-phisehe Wolle, e<strong>in</strong> kurioser Nahme. Sie s<strong>in</strong>d von ueramehr dichteren, im Tiegel zurück bleiben<strong>den</strong> Z<strong>in</strong>k··oxyd. gar nicht verschie<strong>den</strong>. Der schmelzende Z<strong>in</strong>kwird bey <strong>der</strong> Berührung mit <strong>der</strong> Luft immer von neuemmit e<strong>in</strong>er gelben Haut bedeckt, welche man mite<strong>in</strong>em eisernen Spat


Digitale Bibliothek Braunschweig44 Z<strong>in</strong>klun o::cydatum album,Da das weifse Z<strong>in</strong>koxyd auch zum <strong>in</strong>nerlichenGebrauch verwendet wird, so mufs zu deiisen Bereitungje<strong>der</strong>zeit <strong>der</strong> re<strong>in</strong>ste Z<strong>in</strong>k genommen wer<strong>den</strong>.Die 1t eu e pr e u f 3. P h arm a cop 0 e giebt zur Bereitung desseibell folgende Vorschrift.E<strong>in</strong>e beliebige Menge re<strong>in</strong>er sc h w e fe Isa ure rZ <strong>in</strong> k (57) wird <strong>in</strong> 10 Theilen kochendem WasseraufgeIest, und <strong>der</strong> Auflösung BO lange kohlensauresNatrum zugesetzt, als noch e<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlag sich zeigt;von diesem wird die übergtebende Fliissigkeit abgegossen,worauf man ihn sorgfältig mit Wasser auswäscht,trocknet und <strong>in</strong> verschlossenen Gefäfsen aufbewahrt.Bei <strong>der</strong> ersten Operation wird <strong>der</strong> melalli~cheZ<strong>in</strong>k, durch Aufnahme des Sauerstoft~ aus <strong>der</strong> atmosphärischenLuft, oxydirt und <strong>in</strong> wei[.ses Z<strong>in</strong>koxydverwandelt. Wegen <strong>der</strong> Schnelligkeit <strong>der</strong> Oxydationbemerken wir dabei das aus dem Sauerstoffsas freiw"er<strong>den</strong>de F~ (ler. Bei <strong>der</strong> zweiten Arbeit, wo dasZ<strong>in</strong>koxyd , durch die Zersetzung des 5chwefelsaurenZ<strong>in</strong>ks, erhalten wird, wird dasselbe nicht erst erzeugt,!lon<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Z<strong>in</strong>k ist schon im oxydirten Zustandemit <strong>der</strong> Schwefelsäure verhun<strong>den</strong>. Beim Zusatze desNatrums verb<strong>in</strong>det sich dieses mit <strong>der</strong> Schwefelsäure;die K(;hlensäare wird au~geechiedeD, und verb<strong>in</strong>dets:ch mit dem Z<strong>in</strong>k@xyd; dieser ist also von de:ndurchs Schmelzen des Z<strong>in</strong>ks hereiteten Kalke durchee<strong>in</strong>en Kohlens5.uregehalt verschie<strong>den</strong>.Es mUls zur Fällung des Z<strong>in</strong>koxydil je<strong>der</strong>zeit <strong>der</strong>rt-<strong>in</strong>ste ~chwefelsaure Z<strong>in</strong>k genommen wer<strong>den</strong>. DerG-o~hrische . Z<strong>in</strong>kvitriol enthält mehrentheils Bley,Kupfer end Eistn , und wenigstens mu.fa man die~en,nach <strong>der</strong> bei:!l ßchwefelsauren Z<strong>in</strong>k angegebenen Me~thode, vorher re<strong>in</strong>igen, ehe man ihn' zur Bereitungdes Z~u]w)(yds aawendet.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigZ<strong>in</strong>kum ox,,,datum album. 45Das re<strong>in</strong>e Z<strong>in</strong>]'0xyd !~m~rB ."ire' völlig weifse F!lrbehaben, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hitze zwar gelb wer<strong>den</strong>, aber beimEt'ka!ten se<strong>in</strong>e vorige Weifse wie<strong>der</strong> erhalten; ist dieCgnicht <strong>der</strong> Fan, so enthält es Eisenoxyd. In <strong>der</strong> verdünntenSchwefelEäure murs es sich vollkommen auf·lösen, und ::lamit e<strong>in</strong>e farbenlose Aaflösung danHel'len. Bleibt e<strong>in</strong>weifser Bo<strong>den</strong>satz, so enthält esBier, und es ist hier schwefelsaures Bleyentstan<strong>den</strong>.'Das Kupfer entdeckt ~ich nicht nur schon durchdie <strong>in</strong>s grüne fallende Farbe des Z<strong>in</strong>koxyd~, und'<strong>der</strong> schwefelsauren Auflösung desselben, son<strong>der</strong>n wenumau diese Auflösung mit ätzendem o<strong>der</strong> kohlensaurem.Ammonium übersättigt, 'so wird das re<strong>in</strong>e Z<strong>in</strong>koxydausgeschie<strong>den</strong>; war aber Kupfer vorhan<strong>den</strong>,so ist die überstehende Flüssigkeii. nicht farbenlos ,eOll<strong>der</strong>n blau.Pharm c'Cologie von F. A. C. G r en, zten Theils zter Baml,­S. 314.Handbu eh <strong>der</strong> Chemie von ehen demselben, uter Theis.§ . .3 218-32.40, 1). 322,5. 'Grundrifs <strong>der</strong> theoret und experimentellen Pharrnade VOltD. S. F. IIermbstädt. 3ter Theil, 1808.1,5) Bismuthuru oxydatum. Magistt'rium Bismuthi,Magisterium Marcasittae. (Blancd'Espagne.) (Schm<strong>in</strong>ckweifs, Wifs~mut h w e i fs).Man trage gröbHch 7eretoe~enell W i fs mut h"metall <strong>in</strong> lÜe<strong>in</strong>en Portionen ü:t r$<strong>in</strong>e verdUnnte Sal~petersäure. Die Auflö~ung erfolgt !


Digitale Bibliothek BraunschweigBismutlzum oxydatum.Auflösung scheidet sich e<strong>in</strong> s~hwarzes Pulver ans 1von welchem die völlig klare farbenlo~e Flü~gigkeitabgegossen, und <strong>der</strong> letzte trübe Theil <strong>der</strong>s€lbendurch Filtr.3tion gCRchie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> k:mn. Diese Flüssigkeitwird nun mit 30 TheiJen ihre~ Gewichls de­Iltillirtem v,,'il~~er gemischt, wobei sich e<strong>in</strong> weifsesRehr zartes Pulver aU~l\cheidet, welches, nachdemes eclutcor<strong>in</strong> und getrocknet wor<strong>den</strong>, da~ verlangtePräparat dar~tellt. In <strong>der</strong> Fltissigkeit bef<strong>in</strong>det Riehnoch e<strong>in</strong> beträchtlicher Antheil Wifsmuthoxyd aufge-165t; lllehrentheil~ schlägt man dasselbe durch k 0 h­I e n sau res Alk a 1 i nie<strong>der</strong>, wobei qs <strong>in</strong> gelberFarbe ersche<strong>in</strong>t, und mengt es mit dem durch dieVerdünnung erhaltenen Nie<strong>der</strong>schlag. Dieser aber erhältdadurch e<strong>in</strong>e gelbe Farbe, welche bei se<strong>in</strong>er Anwendungals Schm<strong>in</strong>ke fehlerhaft ist. Be~ser thutman, dieses noch aufgelöste Wifsmuthoxyd durch.kohlensaures Ammonium zu fällen, wo eBdann wegen se<strong>in</strong>er re<strong>in</strong>en weifsen Farbe und sehr lockernBeschaffenheit sehr gut mit dtJlll ersten Nie<strong>der</strong>schlaggemengt wer<strong>den</strong> kann. Doch i~t <strong>in</strong> neuerenZeiten das Wi[Sllluthoxyd auch al!l Medicament a]'l.­gewendet wor<strong>den</strong>, und man kann daher das Doch <strong>in</strong><strong>in</strong> <strong>der</strong> Flüssigkeit aufgelöste durch kohlen!'aures Kal<strong>in</strong>ie<strong>der</strong>schlagen, und nachdem es vollkommen edulcorirtund getrocknet wor<strong>den</strong>, zum itJ.nerlichen Gebrauchaufbewahren.E<strong>in</strong>en noch schöneren Zum Schm<strong>in</strong>ken anwendbafenNie<strong>der</strong>schlag erhält man, wenn die salperersaureWifsmuthautlösung zu e<strong>in</strong>er sehr verdünnten filtrirtenAuflösung des Kochsalzes geRetzt wird.Bei <strong>der</strong> Auflösung des Wifsmuths <strong>in</strong> Salpetersäurewird letztere (wie <strong>in</strong> No. 7) zum Theil zersetzl,<strong>in</strong>dem sie Sauerstoff an <strong>den</strong> Wifsmuth ab~etzt, wodurchdie"cr <strong>in</strong> Oxyd verwandelt, nnd <strong>in</strong> <strong>der</strong> unzer­\letzten Säure auflösbar wird. Das hierbei entstehende~alpeterh;übsaure Gas (7) enhyeicht " und ist die>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigB!.mtutlzum oxydaluT11.Unacbe <strong>der</strong> rothen Dämpfe, <strong>in</strong>dem es bei se<strong>in</strong>er Be~rührung mit <strong>der</strong> atmosphärischen Luft zersetzt wird.Der schwarze Niedelschlag, welch!


Digitale Bibliothek Braunschweig48 Bismuihufil i,u.;ydatum.diese hat e<strong>in</strong>e nähere Verwandtschaft zum Vlif!"tl1uthoxydals die Salpeter8äure, sie verh<strong>in</strong>det sich mitdemselben, und scheidet, wenn sie vorher etwas verdünntwurde, die Salpeter~ä!lre <strong>in</strong> tropfbar flüs~i~erGestalt aus. Auch kann man sich d.ivon überzeu",en,wenn man e<strong>in</strong>ige Tropfen <strong>der</strong> salpclersa uren Auflösung<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e sehr gro(se Quantit;it destil1irtes vVasserschüttet. Ei!! zeigt sich bei dieser sehr starken Verdünnung<strong>der</strong> Auflösung ke<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlag, welchesdoch, wenn die zuerst angegebene Ursache richtigwäre, geschehen müfste; es setzen sich aber nache<strong>in</strong>iger Zeit an <strong>den</strong> Wän<strong>den</strong> deli Glases ~ehr klt;<strong>in</strong>e,aber deutlich zu unterschei<strong>den</strong>de, Krystalle an, weL.ehe sich bei näherer Prüfung ganz als salpetersaurer\Vifsmuth verhalten. Die groJse Menge des hier angewendetenW


Digitale Bibliothek BraunschweigBismuthullt oxydatum.Das Brunnenwasser enthält schwefelsaUre Kalk ..hde (Gyps), Kochsalz, und wegen se<strong>in</strong>es l\ohlen~Säuregehalts , auch kohlensaure Kalkerde, aufgelöst.~s wird also schwefeltlaurer und sa.1z3aurer Wifsmutllentstehen, und die kohlensaure Kalkcrde fällt e<strong>in</strong>enkohlensauren \Vifsmuth, i'ndem hier ebenfalls e<strong>in</strong>ewechselseitige Zerlegung deI! ealpetetsaurcn \Vi(smuthsund <strong>der</strong> kohlensauren lialkerde Statt f<strong>in</strong>dli:t.Der "\Vifsmuthnie<strong>der</strong>sch1ag erhält durcl-i die E<strong>in</strong>~Wirkung det Sonnenstrahlen e<strong>in</strong>e braune Farbe, eemurs daher im Dunkeln getrocknet und aufbewahrtwer<strong>den</strong>, und eben defshalb ist er auch e<strong>in</strong> sebr zweck­Widriges Schm<strong>in</strong>kmittel , \veil er mit <strong>der</strong> Zeit diellaut braun fä~bt.Se<strong>in</strong>e Güte bClltebt <strong>in</strong> <strong>der</strong> vollkommen weifsenFarbe und Lockerheit.Pharmacologil/von F. A. C. Gi' e 11, 1800. zten Th. zter Bd.§. :.\ 321.<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie VOlt eben demselben 179';. 3ter Theil§. 2611 ..... 21)14. .Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimenfelIe:n Pharmacie etc,'ion D. 5. F. Hermbstädt, 3ter Theil. 1808.l6} Stibium oxydulatum fuscum, CrocUs AntimoniiseIt Metallorum. ( B r an n rot herSpiefsglanzkalk, Spiefsglanzsaffran,Metallsaffran.)Man menge gleiche Theile gepUlverten robenSpiefsglanz, und r~<strong>in</strong>eD Salpeter genau, undzünde dicfs Gemenge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eisernen l{essel o<strong>der</strong>M:ör~er, mit e<strong>in</strong>er glühen<strong>den</strong> Kohle, am besten aufp.<strong>in</strong>em. freyenPlatze an. Es entsteht e<strong>in</strong> lebhaftesVerpuffen, und es bleiQt e<strong>in</strong>e leberfarbene Masse ~IA"Dhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigrück, die unter <strong>den</strong> Nahmen S pie f 5 g 1 a n zIeh e 1"(Hepar Alltimonii) offic<strong>in</strong>ell i~t. N eh dem Ed,altenstofge man die l'vlasse zu fe<strong>in</strong>em Pulver und kochesie mit h<strong>in</strong>li<strong>in</strong>idichem \\Taq"er 2U~. Es bleib, e<strong>in</strong> braunesPulver zl1rilck, welche" n chdtlm e~ durchs FiI·trum abgel'c}Jie<strong>den</strong>, und yollkomtnen mit Wa~ser ausgesD[stwor<strong>den</strong> i~t, das verLlngte Stibium o:xydulatllmfiuCrllll dlr~td Ir. In e<strong>in</strong>igen Vorsch riften üt rlil!l Verhältnirgdes Salpeters zum Spiefsglanz etwas gröfserangege!1en, <strong>in</strong>dem .5 Theile 'Salpeter zu 4 TheilcnSpiefc;glanz. o<strong>der</strong> 4t Theil Salpeter auf.3 TheileSpief~g1anz genoillmen wer<strong>den</strong> 8011en.Der Spiefsglanz besteht aus Spiefsglanzmetall undSchwefel; <strong>der</strong> Salpeter wirkt hier, wie hei <strong>der</strong> Bereitungdes Stibii o.r:ydati albt' (17), <strong>in</strong>dem die Säurede~8elben ihren Sa u~r,~to:!f an <strong>den</strong> Sch.vefel absetzt,wodurch Sd1\cvcfelsäure entsteht, aber auch zugleichdem Metall e<strong>in</strong>en Theil abtritt, wodurch die~eg <strong>in</strong> <strong>den</strong>nnvol1kommen oxydirten ZURtand vergetzt wird.Bei <strong>der</strong> Bereitung des Stibii o:lJ.ydati aibi wer<strong>den</strong>dritthalb Theile Salpeter auf e<strong>in</strong>en TheilSpiefsglanz!;enommen; hier aber nur gleiche '1'hei1e", und hieraufberuht auch <strong>der</strong> grorse Unterschied z.Yischen dem hiererhaltenen. und jenem Präpante. Die ger<strong>in</strong>ge Mengerle!'. hier vorhan<strong>den</strong>en Sauerstoffs kann nut' e<strong>in</strong>en Theildeg Schwefels <strong>in</strong> Schwefehäure verwandeln, we1che!lieb nun mit dem aug dem Salr5etcr frey gewor<strong>den</strong>en:Kali verb<strong>in</strong>det; doch wird hierzu nicht aller Sauerstoffverwendet, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> Theil des8elben verb<strong>in</strong>deteich mit dem Spicfs-glanzmetall und oxvdirt diefs unvollkommen,weil zur vollkommenen Oxyriation die1\1enge des vorhan<strong>den</strong>en S"üerBtnfl's zu ger<strong>in</strong>ge il'lt.E<strong>in</strong> beträchtlicher Thej] Schwefel bleiht daher unges~iuert. und geht zum Theil mir dem K'lli des Salpe,ters, welche~ wegen <strong>der</strong> gCö<strong>in</strong>genMenge <strong>der</strong> ent!1tan<strong>den</strong>enSchwefeleäure zum Thei noeh frey ist, <strong>in</strong> Ver­"b<strong>in</strong>dung llun bildet gesch\yefeltes Kali ~ dieses h.1t die· .http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigEigenschaft, das Sp'er!'bnzoxyd auf!u}ö.


Digitale Bibliothek BraunschweigStibium o~J'rlulatumfU,fctilh.mü Sd1,\vefei verbun<strong>den</strong> als SchwefelwlSger~toff('27. ~t))lUlt don .K.ab, dem Schwefel und dem SpielsglanzoxyddIe Spie[~glanzleber bildet. Die Ursache, wa~rum hier weit weniger 5pieCsf;l anzox)'d unaufgelö~tzurück bleiht, als im ersten F;cll!, liegt dar<strong>in</strong>, Ua[shier das .K.a.li <strong>in</strong> gröfs0fCI Menge vorhan<strong>den</strong> ist, undfolglich auch mehr Schwefel und unvollkommenesSpief8glarizoxyd aufgelöst erhalten kann, w'eil .nuneiie <strong>in</strong> grö(serer Menge vorhan<strong>den</strong>e Schwefelleber auch.mehr Spief6g1anzoxyd <strong>in</strong> (üch aufnehmen kann. Imersten Fall h<strong>in</strong>gegen wurde nicht nur e<strong>in</strong> Theil de!'iSchwefels <strong>in</strong> Säure verw31ldelt, son<strong>der</strong>n durch dieseSäure auch e<strong>in</strong> Theil des l\.aJi gebun<strong>den</strong>, wodurch.nattirlich die Menge <strong>der</strong> Schwefellebsr verm<strong>in</strong><strong>der</strong>twer<strong>den</strong> murste, und wegen dieses Gehalts an schwefelßauremKali zerfliefsl aueh jt:ne SpiefsglanzlebeInicht an <strong>der</strong> Luft.Der Schwefel gehalt dieses unvollkommenen Spiefsglan:toxydszeigt sich bei <strong>der</strong> Behandlung deggelbennut Salz~äurc, wobei sich Schweftlwelsserstoffgas entb<strong>in</strong>det;e<strong>in</strong> Theil des mit <strong>der</strong> Sabsaure gemischtenv·{ as~ers wird nähmlich hierbei zerlegt ,'ündem e8 ~e<strong>in</strong>enSauerstoff an das sehr ~nvoll1;om'men oxydirteMetall alJ5ctzt, <strong>der</strong> mit dem letztem verbun<strong>den</strong>eSchwefel aber mit dem frey geword\'!nen \\lasserstoff<strong>den</strong> Schwefelwagwt1\toff bildet. Übrigens i8t: dies(~sunvollkommene Oxyd <strong>in</strong> <strong>den</strong> mehresten Säuren, be­~ondet!; <strong>in</strong> <strong>den</strong> Pflanzeil


Digitale Bibliothek Braunschweigd'tibium o:1:xdatum alblw?System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von eben demselhen, "terITheil §. 3341 .... 331.5.<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Apothekerkumt vonJ. F. Westrumb.~ .. 1369 --1374.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimentellen Pharmacie vonO. S. F. Hermbstadt. 3ter Thai]. 1808.i7) Stibium oxydatum album, Antimonium dia ..phoreticum, Cerussa Antimonii, Calx Anti,.~onii alba. (Vollkom:rnener Spiers>glanzkalli, Schweif$treiben<strong>der</strong>Spiefsglanzkalk, Weifser Spiers.g 1 a n z k alk.)Man menge !2 TheiJe gepü]verten roh e n S pie f s",ßlanz mit 5 Theilfm re<strong>in</strong>en trocl\enel1 Salpeter.Hierauf br<strong>in</strong>ge man e<strong>in</strong>en gerälH~1jgen hessischenSchmelztieg~l zwischen Kohlen zum Rothgliihen , undtrage mit e<strong>in</strong>em eisernen Löffel das Gemenge <strong>in</strong> 'klei:­nen Portionen e<strong>in</strong>.E!! entsteht je<strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong> lebhafte!'! Verpuffen, undman trägt nicht eher e<strong>in</strong>e neue Portion h<strong>in</strong>zu , hisdie er~tere voilkommen verpufft i~t. Sehr vorsichtigmurs man seyn, dar" nicht an dem Löffel, womit matte<strong>in</strong>trägt, etwa~ von <strong>der</strong> glühen<strong>den</strong> Mischung hängenbleibt, weil hierdurch, wenn man mit demselben "wie<strong>der</strong><strong>in</strong> das Gemenge fährt, dieses anfe<strong>in</strong> lVbhl entzündetwirdc) welches mit <strong>den</strong>} gröfsten Nachtheil für<strong>den</strong> Albeiter verbun<strong>den</strong> ist, wie davon BeYi;pielevor-11an<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. 'Nährend des Verpnffens ~~tzt sieh an<strong>den</strong> obern Theil de~ Tiegels e<strong>in</strong> grauer krystalI<strong>in</strong>i­@cher Anflng, 11 n voll kom m e n e 8 S pi c. r s g 1 an z-1) x y d, welches sorgfältig mit e<strong>in</strong>em Spatel abge~tos-5(:n, und mit <strong>der</strong> glühen<strong>den</strong> Masse wie<strong>der</strong> gemischt,,,,ei<strong>den</strong> murs, weil ~ongt, wenn die[s nicht geschieh tjd


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Digitale Bibliothek BraunschweigStibium O.'fJ~.,diltumalhum.rni t schwefel saurem l'\:a Ii gemellgt. VI er<strong>den</strong> hei <strong>der</strong>Detonation auf e<strong>in</strong>en Theil. Spiefsglanz nur zweiTheile Salpeter genommen, so erhält Ulan <strong>den</strong> Spielsglanz: ebenfalls V()m~omwen oxydirt; es wird aberdabei aller Saipeter zerstört 1 und die Flüssi6kelt '::rltllaltblD[i;l .. ~z'<strong>in</strong>des K:di und schwerelsaures Eali;das ohne diei's ganz entbehrlIche l.YÜrulll alltimoniatumwird also hier nicht gewonnen; will man die,ciJ zugleichmit erhalten; 50 mli.ssen wenigstens zwei unde<strong>in</strong> halbrrhis drei Theile Salpeter genommen wer<strong>den</strong>.\Venn m.~n Statt des rohen Spief8g1an,~es SpieJ~ßlanzmetali (Stibium purlJm 3.) anwendet, wclche~tnan vorher re<strong>in</strong> pülvtlrt, und ebenfalls nur mit zweiTheilen Salpeter verpuffr, so erhält man das nähmliehevollkommene Oxyd; das Aussüfsewässer enthältaber bIo[s ätzendeIl Kali, vielleicht noch mit etwa~unzersetztem Salpeter; schwefe!saures Kali ist .1betnicht vorhan<strong>den</strong>.Der rohe Spiefsglanz besteht aus Spielsglanzmc'taU und Schwefel.Der Salpeter be8teht ans Kali und Salpetenäure;die Eestaeclrheile <strong>der</strong> letlllerll Silld <strong>der</strong> SalpeJerstüfferd dt;r Sauerstoff. Der Sauerstoff \virkt auf <strong>den</strong>Scl;.wefel und verwandelt ihn <strong>in</strong> Sch\vefel::;äure, \vl~lehenull Init dem aus dem Salpeter frey gewor<strong>den</strong>enKali <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung tritt; zweitens verb<strong>in</strong>det sichcer S;wcrsto11 n1lt dem SpidsglanzmetaU, und oxy­


Digitale Bibliothek BraunschweigStiiJium oXJdatu7il album.menel1 Säure beson<strong>der</strong>s dadurch unterscheidet, daf!sie n ur e<strong>in</strong>e sehr ger<strong>in</strong>ge Verwandtschaft gegen dasl(aii zeigt. und daher fast durch jede an<strong>der</strong>e weit/Schwächere Säure darautl ahge~chie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> kann.Während <strong>der</strong> Detonation bemerkt man e<strong>in</strong>en häufigenweifsen Hauch, welches <strong>der</strong> sich an <strong>den</strong> obern Theildes 'fi ~ge\s fnlegende unvollkommene Spief;;glanzkalkist. Da das' Spie[gglanzmetall im Feuer flüchtig ist, soverd?mpft e<strong>in</strong> Theil desselben, noch ehe <strong>der</strong> Salpe'terdarauf e<strong>in</strong>wirken konnte, undoxydirt sich beyrn Zu,..tritt <strong>der</strong> Luft blofs unvollkommen, <strong>der</strong> vollkommen oxydiTteKalk h<strong>in</strong>geg~n ist höchst feuerbeständig. Bey<strong>der</strong>Verpuffung des Spiefsglanzmel.alls mit Salpeter kann<strong>der</strong> Sauerstoff blofs auf das Metall wirken, weil hierke<strong>in</strong> Schwefel vorhan<strong>den</strong> ist, eil Kann qlso auch gauznatUrlieh hier ke<strong>in</strong> schwefelsaures Kali 'entstehen.Da das Nitrum antimoniatum nur wt:nig und fastgar nicht mehr gehraucht \v<strong>in</strong>1, 80 verfährt man wieschon erwähnt ist, ökonomischer, nur 2 Th


Digitale Bibliothek BraunschweigStihium oxydatum album. 5'1,zu rühren. Ist er eisenfrey, so ersche<strong>in</strong>t diese Massevollkommen wei(s) im Gegentheile gelb. Der Braun­Mem läfst sich 'luf die nä mliche Art entdecken" und.:harakterisirt sich durch die grüne Farbe; diese oftnicht absichtlichen Verfälschungen s<strong>in</strong>d weiter nichtllachtheiIig, und bee<strong>in</strong>trächtigen die Wirkung de,ohne dictl ganz unwirksamen Präparats gewifs nicht.Es f<strong>in</strong>det aber nach <strong>der</strong> Erfahrung Hermbstädts110Ch e<strong>in</strong>e dritte höchst schädliche Verfälschung Statt Jlläbmlich mit Arsenikkie!! (Mihpick.el)~durch das Verpuffen mit Salpeter wird hier mit<strong>der</strong>tl)7011kommenen Spiefsglanzl\: 'llk zugleich w e i 'f se r.1"\. r!l e n i k entstehe n, dessen fürchterliche \Virkungenbekannt s<strong>in</strong>d. Doch ist, wenn wirklich e<strong>in</strong>e 101·t~he Verfälschung Statt f<strong>in</strong>det, das Erz ni«ht e<strong>in</strong>ge,·lJchmolzen, son<strong>der</strong>n blois <strong>in</strong> Stücken beygemengt ,<strong>der</strong>en äu[sere Kennzeichen von dem' des Spiefsglanzes~ehr verschie<strong>den</strong> lI<strong>in</strong>d. Der Spiefgglan~ hat auf deo}::frischen Bnlche e<strong>in</strong>e stahlgr~ue Farbe ,e<strong>in</strong> ihm eigenthümhchesspie8sichtes Gewebe und e<strong>in</strong>e beträchtlicheS?rödigkcit. Der Arsenikkies h<strong>in</strong>gegen ist sehtschwer, auf dem frischen Bruche von graugelherFarbe. und vollkommenem metallischen Glallze; se<strong>in</strong>.Bruch ist körnieln, er spr<strong>in</strong>gt sehr schwer <strong>in</strong> Stückellng ist hart. Beim Zusammenschlagen mit e<strong>in</strong>enlFeuerlStahl zei&',t . er Kn~blauchsgerqch, Jm


Digitale Bibliothek BraunschweigJ,'tibium oxydeltum album.Mittel ab, die Gegenwart des sehr schädlichen unvoll.k 0 mmenen Spie{ggtanzoxyds zu entdecken , wenn manihn nähmlich Ulit etwas destillirtem Essig ül,ergiefst,und diesen e<strong>in</strong>e Zeit lang darüber stehen läi"t; setztman <strong>der</strong> ahfiltrirten Flü8~igkeit etwas BJutltiuge (31)~tl, /;0 entsteht e<strong>in</strong> "'ei[ser Nie<strong>der</strong>scblag, welcherbla!l~iaUres Spiefsglanzoxyd ist. Auch durchdie kohlensauren ,Alkalien darf ko<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlag entstehen,weil es ~on!!t entwe<strong>der</strong> mit Kaikerde, J31eyweitgund <strong>der</strong>gleichen, verfälscht ist, o<strong>der</strong> noch unvollkommen-oxydirte


Digitale Bibliothek BraunschweigSUb/um o:r:ydlll(Jtum vitr((icatum.SIjChHhfarbenen Gla!.ll', weiches <strong>in</strong> <strong>den</strong> Apotheken aufgenolllmen<strong>in</strong>, jedocil \vird diis~elbe ;ettt f,~st garl'licht mehr für sich zum mcrilc<strong>in</strong>ischen Gehrauch an,gewen<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n nur zur Anfertigung an<strong>der</strong>erSpicfsglanzpräparatc gebraucht. D1C Metho<strong>den</strong>, dallselbezu erhalten, s<strong>in</strong>d folgende.E<strong>in</strong> Theil gepülverter rober Spiefsglenz wird mitde<strong>in</strong> halben Theil Kohlenpulver gemengt. Daß Gelnenge brir1ßt man auf ewen sehr flachen Calc<strong>in</strong>ir­$cherben, und röstet es bei sehr gel<strong>in</strong>dem Feuer,lIDlel'i1ständige;u Umrühren. Das Feuer darf be~on"­<strong>der</strong>s im Anfange nicht zu gtark seyn, weil sonst <strong>der</strong>rohe Spie[~glanz, welcher ~!fhr leicht fllhgig ist, zusammenbackt, wodurch daß Hösten erschwert ,-drd,und e~ murs nun die ganze Masse von neuem zenie,·ben wer<strong>den</strong>. Es 8tei,~t \vährend des RülHens e<strong>in</strong>Marker Dampf auf, wtf:;,halb d~ Arbeit unter e<strong>in</strong>emgut ziehen<strong>den</strong> Ji.auchfange unternommen wer<strong>den</strong>nluf~; die im Anfange schwarze Masse nimmt nachund n~ch e<strong>in</strong>e graue :Farbe an. und 80 bald hei imlnergleichmaf'sig fortgesetz:em Feller <strong>der</strong> Hauch nach~läCsl, f'O veHlärkt IWll1 das Feuer bill zum schwaehen Rothglübell des Calc<strong>in</strong>irscherbens. < \Venn sieltke<strong>in</strong> Rauch mehr zeigt, und das graue Pulvtr nurwenig glänzende Punkte luchr zeigt, ist die Arbeitbeendigt. Man br<strong>in</strong>gt nUn e<strong>in</strong>en he8gi~chen SchmelztiegelZW18ch!'n Kohlen zum Rothglühen, tlnd tr:jgt<strong>den</strong> gerösteten Spie.fsglanz h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, worauf trian ihl'.~ogleich btdeckt, um da5 E<strong>in</strong>fallen von l{ohlen J~!l-YerhUten. Er kommt p·ehr leicht <strong>in</strong> IClufs, ,,,-ohel'~ich e<strong>in</strong> Tlieil desselben <strong>in</strong> Gestalt e<strong>in</strong>es wc:itsenRauch~ verflÜChtiget. So bald allC3 voilkommengleichförmig illefst, girfst man e" aI1~; die erludteteJ~iaqge Slellt das Spiefl\glantglas dar, des~,ep äor"ereKennze;cbm Bchön be!\chridlen ~hld. docn gelte:;.oie-e nur von dem güt benitt te 1 Glase; <strong>den</strong>n i~t d~eRös!uni;; des Spief: fortße'"')http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig60 ,stibium o.vydulatum vitrijic a turn.eetzt wor<strong>den</strong>, so erhält man durch das Schmelzcrtnur e<strong>in</strong>e sehr leicht flüssige undurchsichtige, l~berbrauneschlakichte Masse, welche nun nicht mehr zuverbessern ist, Ist h<strong>in</strong>gegen das Rösten zu langefortgesetzt wor<strong>den</strong>, 80 ist zu viel Schwefel verdampf:,und das ~Metall zu stark oxydirt; <strong>in</strong> diesem Fallschmilzt das Pulver sehr schwer, und man erhältdann verglasetes vollkommenes Spief~glanzoxyd, d0S­.,en Eigenschaften von <strong>den</strong> hier bezweckten Spiersglanzglasesehr verschie<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Man kanndiefs jedochverbessern, wenn man während des Glühensdem Pulver noch etwas rohen Spiefsglanz zusetzt,wodurch es sehr bald <strong>in</strong> Flu(s gebracht und <strong>in</strong> Spie[sglanzglasverwandelt wird. Man sieht hieraus, dar!'!diese Arbeit mit e<strong>in</strong>igen Schwierigkeiten verbun<strong>den</strong>,ist, und dafs auf die behut!Jame Feuerung beym RÖstendeI! rohen Spief!Jglanzes alles ankommt. Übrigensmurs das Glas, so bald es nur <strong>in</strong> vollkommenem}i'lugse itlt, sogleich ausgegossen wer<strong>den</strong>, 'weil sich.ßonst e<strong>in</strong> beträchtlicher Theil desselben verflüchtigt,Der Spiefsglanz besteht aus Schwefel und Spief~glanzmetall; während des Röetens wird. <strong>der</strong> Schwefelverflüchtigt, und durch E<strong>in</strong>wirkung des Sauerstoff,:<strong>der</strong>. atmosphärischen Luft wird das Metall un vollkommenoxydirt; doch wird durch diclßes Höstennicht aller Schwefel weggeschaift ,SOlIdem e<strong>in</strong> Thelldes$clben bleibt mit dem Metallox~'d verbun<strong>den</strong>.Man kann zwar die Röstung auch ohne Kohlenpulvervornehmen, alle<strong>in</strong> <strong>der</strong> ZU!!atz desselben hat ~ve~en!­lichen Nutzen, <strong>den</strong>n erstiich verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t es das sonstsehr leichte ZiIsammenfliefsen des Spiefsglanzes;zwtiJens aber v~rh<strong>in</strong><strong>der</strong>t es hauptsächlich die zu vollkommeneOxydation des Spiefsglanzmetalls, <strong>in</strong>demsich die Kohle mit dem Sauerstoff verb<strong>in</strong>det, undab: Kohlensäure entweicht; sie bleibt daher nicht <strong>in</strong><strong>der</strong> Mischung, und das n"ch dem Rös ten rückHänd,i.gegraue Palyer entiliilt ke<strong>in</strong>e Kohlo mehr, es is thttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigStibium oxydulatwn vitrifioaiurr..hlo(s uuvollkommenes Spiefsglanzoxyd mit noch etwagSchwefel verbun<strong>den</strong>, und unter dem NahmenSpiefsglanzasche (C<strong>in</strong>i.r Antimonii) bekannt. DerRanch, welcher bei <strong>der</strong> Verglasung dieses Pulvers aufsteigt,ist gleichfalls unvollkommenes Spiefsglanzoxyd.\Venn man tiber <strong>den</strong> Tiegel e<strong>in</strong>en kalten Körperhält, so verdichtet sich dieser Hauch, und legt sich<strong>in</strong> zarten krystall<strong>in</strong>ischen Nadeln an, welche S pie f s­gl an z b 1 um e n (Flores Antimonii) genannt wer<strong>den</strong>.Die Ursache, warum <strong>der</strong> zu vollkommen oxydirt/i'!Spiefsglanz durch e<strong>in</strong>en Zu~atz von rohe~ Spiefsglanz<strong>in</strong> <strong>den</strong> Zustand des Spiefsglanzglases versetztWird, ist leicht e<strong>in</strong>zusehen ,<strong>den</strong>n er erhält hierdurchnicht nur cen ihm fehlen<strong>den</strong> Schwefel, son<strong>der</strong>n dasim Spiefsglanze vorhan<strong>den</strong>e Metall entzieht ibm auchSauerstoff; beide wer<strong>den</strong> hierdurch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en unvollkommenoxydirten Zustand versetzt, und zum Gla!!­fln[se geschickt. Hierauf gründet sich auch B {, r g.man 8 Methode, das Spiefsglanzglas zu bereiten.Man schmelzt nahp1lich e<strong>in</strong> Gemenge au~ 8 Tbeilenvollkommenen Spit',fsglanzoxyd (Sahii oxydati a/bi 17)mit e<strong>in</strong>em Theil Schwefel zU1lamrnen, woraus e<strong>in</strong> sehrgutes Spiefsglanzglas entsteht. Der Schwefel entziehtnähmlich hier dem Metalloxyd <strong>den</strong> gröfsten Theilse<strong>in</strong>es 5a uertHoffs, hierdurch entsteht Schwefelsäure,welche entwei.cht, und df:r nun <strong>in</strong> tmvollkommenOxydirten Zustand versetzte Spiefsglanz 3chmilzt nunlnit dem noch vorhan<strong>den</strong>en Schwefel zu Spiefsglanz,glas zusammen. Der verglaste Spiefsglanz ist <strong>in</strong> Pilar ...Zen~äT1ren noch eben 80 leicht aufiöslich wie vorher,l<strong>in</strong>d wird daher zur Bereitung des B r e eh w ei 11-lIte<strong>in</strong>s (6:f) und <strong>der</strong> Brechwe<strong>in</strong>e angewendet.'-"ozu es vorher sehr fe<strong>in</strong> gepülvert wer<strong>den</strong> muf:;;;dieses Pülvem murs mit vieier Vorsicht gescheh~l1 ~Weil <strong>der</strong> dabei auffliegende Staub dem Alheitcr ßehr.!\ehädlich wer<strong>den</strong> kanu, Ehemals mi~chte man e<strong>in</strong>enThei! schmelzendes \Vacbs mit S Theilen des sf,htthhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigö.~Stibium oxydulatum vitr~flCallim.fe<strong>in</strong> gepü!verten Gla!les, welches nun unter dem Nlh·mcn Virrum Antimonii ceratum zum <strong>in</strong>nerlichen Ge.brauch ange\vendet wurde.Das Spiefsglanzglas wird mehrentheUs ;'us Fabri-,ken gezogen. Da~äu[sere Ansehen des gnt be' eile-·leu ist bereit~ beschrieben; e<strong>in</strong>e VerfälechungdeRselbenkann nicht wohl durch etwas ande.:esah durchBleyglas ge~chehen. Diel's läfst !!ich entdeckt'n, wennm.an e<strong>in</strong>e Quantität desselbeIl zerreibt, mit etwa9Kohlenpulver und Kali mengt, und das Gemenge e<strong>in</strong>emmäf8igen Glühefeuer aussetzt; es ,vird sich n ehnem Erkalten Unter <strong>der</strong> I!chwarzen SchJac},e, wenndas Feuer nicht zu heftig war, auf je<strong>den</strong> Fall eiltmetallisches Korn f<strong>in</strong><strong>den</strong>; ist es re<strong>in</strong>es Spie[gglanzmetaU,110 Urst e3 sich unter dem Hammer zu Puh'erreiben, das Bleykorn h<strong>in</strong>gegen Jä[~t !lieh fletschen.Übrigens kann diese Verfälschung nur durch bJofsesE<strong>in</strong>mengen vonBleyglanz~tücken ge~chehen, <strong>den</strong>nbeim Zusammenschlilelzen entzieht da~ H1ey dem5piefsgJanzkalke <strong>den</strong> Schwefel, und es kann dannke<strong>in</strong> Gla3 entstehen. Das Bleyglas läfflt sich auchdurch se<strong>in</strong>e gelbe Farbe leicht von Spie[


Digitale Bibliothek BraunschweigKali causticum,I19) Kali cJmticum, Alcali vegetabile camticun1,SJil alcali causticus, L2pis camtkus ..Cau!erium potentiale. (A e tz f n cl es KaI io<strong>der</strong> Pflanzenalkali, Kaustis,chesAlkali, Actzste<strong>in</strong>.)In e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>en eisen1en Kes.sel H)~e man ~ Tllcilere<strong>in</strong>es kohlensaures Kali (65) mit 20 bis '25'theilen \Va8~e:r auf; <strong>in</strong> die zum l(ochen gebrilchte.ADfJö~ung trage In;]U nach und nach <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en PeH"!ionen ,3 Theile gepülverte gIlt ausgebrannte A TI S r e r­schalen o<strong>der</strong> weilsen gebrannten MarmoI*).\Yenn alles e<strong>in</strong>getragen ist, fUtrite man die Flüs.~ig­],eit und versuche, ob dieselbe noch mit Säuren aufbrauset;ist dids <strong>der</strong> Fall, so murs noch etwas vondem gebrannten Austerschaalenpulver hillZU ge~elztwer<strong>den</strong>, ,bis e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e von <strong>der</strong> trüben Flüssigkeit"') Gewölmlicher gebrannter Kalk darf nicht genommen wer­(Jen, weH dieser mehrelltheiJs e<strong>in</strong>ige Procente an K'e.el.und Thonel'de enthält, welche von demätzeu<strong>den</strong> Kaliaufgelöst wi'ird~n, Die Kreide ist rn~hrentheils eisenschils~ig,und kann ilc,shalb ebenfalls nicht angewendetwer<strong>den</strong>, weil <strong>der</strong> Eisenk:llk mit aufgelöst wird. In <strong>den</strong>mehresten Vorschriften stcht. dars man die gebrannteKallu;'lde vorher, ehe ;ie <strong>in</strong> ..:Iie kalisehe Lauge g'~br;>chf.'wird, mit W:lS,!1f li5schen und zu e<strong>in</strong>em .Brey br<strong>in</strong>gen soll.Alle<strong>in</strong> diese Methode ist nicht zu err'~fehlen, weil, wegen<strong>der</strong> sehr fe<strong>in</strong>en Zertheilun/! <strong>der</strong> Kllkerde. d;ts Vo~ümen<strong>der</strong>~elb'~n w('1t I;röfsef, und hierdurch das Fi1tl'irencl!"f Aetzla1!p:,~ erschrert wird; allch kann man nur mitMt;he durch hiiuflges Auslaugen mit vielem '


Digitale Bibliothek BraunschweigKali cäu.rtLcuilL.abflltril:it! Portion we<strong>der</strong> mit Säuren \afhrdl1~et, nocl:!.nlit K Cl lkw a 8 se r e<strong>in</strong>e Trübung zeigt. Man bnu'ge die Flüssigkei~ nun auf e<strong>in</strong> le<strong>in</strong>enes Fil~ruln, wozuman sich ,lIn besten e<strong>in</strong>eIl Spitzbeutels von wei­(ser Le<strong>in</strong>wand bedient. l<strong>in</strong> Anfange wird sie r\.lchthell, son<strong>der</strong>n durch die sehr fe<strong>in</strong> <strong>in</strong> dCHelben veitheilte "kohlensaure Kalkelde getrübt durchlaufen,Mall gjerst sie so oft auf das Fibrum zurück,bis die groben Poren dessel:')cn durch die KalkthejJehenverstopft s<strong>in</strong>d. wobei nun die Flüsr,igkeit völligklar ablaufen kann. Den im Beutel zutiick gebliebeneuSchlamm übergiefee man noch e<strong>in</strong>ige Mahle mitWasser, um alles anhängende ätzende Kali "vegzubr<strong>in</strong>gen.Die gesammelte Flüssigkeit dampfe mannun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em blanken eisernen Kes!!el so weit ab.bi!l e<strong>in</strong> Ey auf <strong>der</strong>selben schwimmt. '\Vill man abere<strong>in</strong>e bestimmte Concentration haben, so !letze mandie Evaporation so lang6 fort, bis e<strong>in</strong> 3 Unten hal­-tendcl'J Glas 4 bnzen von <strong>der</strong> Lauge aufnimmt, wcl~ches also e<strong>in</strong> spec. Gewicht <strong>der</strong>selben von 1333 anzeigenwürde •. Uild diese Concentration soll sie nachVorschrift <strong>der</strong> neuen preu[s. Pharmacopoehaben" <strong>in</strong> welcher sie unter <strong>den</strong> Namen Liquor Kaltcaustici aufgeführt ist. Mekpmtheils ersche<strong>in</strong>t dieLauge nach diesem E<strong>in</strong>kochen von neuem g!Hrübt;man füHt sie d,lher <strong>in</strong> GläSjit, welche mit e<strong>in</strong>geriebenenStöpseln genall ver5chlos~en wer<strong>den</strong> können,.und la.[~t sie e<strong>in</strong>e Zeitlang ruhig etehen, wo sie sichdann anhelletj und e<strong>in</strong>en Bo<strong>den</strong>satz bildet; von


Digitale Bibliothek BraunschweigKali causticum.~:t;1ei"lle Stücke zer8chlagen, <strong>in</strong> wohl vergch1o~"enenGefar~en auf, Will man <strong>den</strong> A e t z s t e<strong>in</strong> bereiten,10 schüttet man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en glühen<strong>den</strong> Schmelztiegel e<strong>in</strong>eQuantität diese!! festen Salz~s. Es: schmilzt sehr:leicht, das noch <strong>in</strong> ihm enthaltene \Vasser entweichtunter Aufschäumen <strong>der</strong> Ma~se; wenn diese ganz ru·hig wie \Vachs o<strong>der</strong> Oehl fliefst. gierst man ~ie <strong>in</strong> diebei <strong>der</strong> Bereitung des Si 1 be rät z s te <strong>in</strong>s gebräuchlicheForm, welche man vorher mit etwas Oehl o<strong>der</strong>FeuausgNtrichen hat. Das erhaltene <strong>in</strong> Stangenformgebrachte Salz mufs noch warm <strong>in</strong> e<strong>in</strong> ebenfalls' er~wärmte~ Glas gebracht wer<strong>den</strong>, welches. man ~ mudas Anzif'hen <strong>der</strong> Feuchtigkeit. ans <strong>der</strong> Luft zu verhüten,ehen fall 1'1 genau verschlo8~en halten murs.Das so geschmolzene Salz i~t nicht mehr .1.Is re<strong>in</strong> zuhetrachten. <strong>den</strong>n während des Flief~enl' hat el! Th('ndund Kieselerde aufgenommen. doch i5t es hey se<strong>in</strong>emGe'brauch als Arzneimittel defshalb nicht fehlerhaftzu nennen.Die .~etioIog;e <strong>der</strong> Operation ist folgende. D;eKaI k e l' d e t wie wir sie <strong>in</strong> <strong>der</strong>. Natur unter ir~ende<strong>in</strong>er Ge~ta1t f<strong>in</strong><strong>den</strong>, ist nicht re<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>n enthältje<strong>der</strong>zeit K 0 h 1 e TI gäu re und Krystallieationswauer.Beides 1,ann ihrdurehe Bren~en entzogen wel'del1.und <strong>in</strong> diesem kohlensäurefreyen Zustande iRt siellUWass.eT <strong>in</strong> g~rlIlger Menge auflöslieh , worauf die Bereituncz:des KaI k w as se r 8 beruht. Oie Ersche<strong>in</strong>ungenhei dem J,ö~ehen des gebrannten Ihlke~ mit\V 3SSer s<strong>in</strong>d unG "chon :


Digitale Bibliothek Braunschweig80 nimmt Slt' dar!fselbe <strong>in</strong> sich 1 da es aber nu'1 <strong>in</strong> <strong>den</strong>Zustand deI! Ei,~es übergeht, 1'10 mu[!! natürlich <strong>der</strong>\Värme5toff, welcher ihm die fltlssige Form gab, ab·geschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, und dieser bewirkt dil' Erhitzung,bierdurch erhält 'aber die Kalkerde blofs das Krystalli~ationswa~8e);,nicht aber die Kohlensäure, wle<strong>der</strong>.'\\'ird h<strong>in</strong>gegen gebrannte Kalkerde <strong>in</strong> die Auflösunge<strong>in</strong>es kohlensauren Alkali'p, geqracht, so erhä.lt Iliellierdurch nicht nur das KrystaI1isationswa8~er, @011·<strong>der</strong>n auch die Kobl


Digitale Bibliothek BraunschweigJ'{aii cQzuticum.be schon während <strong>der</strong> Evaporation <strong>in</strong> sicb auf, undwill nl an dief" verhüten, so murs die Wässrigkeit' ause<strong>in</strong>er Retorte da von abgezogen werdt'ß ; hier hat aberdas ihzende MkaJi Gele~el,bejt, die' Kieselerde deiGJalles auf7:ulö~en, urd s~ wird man eil 7wa;.r vonKohlen


Digitale Bibliothek Braunschweig68 Kali causticllm.vegetabili~chen und thierillchen Fetten bildet es be";kanntlich die Seifen, welche aber ke<strong>in</strong>e so feste Con'listenz als die mit N atnllu hereiteten haben.E<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es ätzende!! Kali hai: e<strong>in</strong>e weifse wenig<strong>in</strong>s Gelbe fallende Farbe, 130 auch"die Auflö~ung desselben.Es murs sich vollkommen <strong>in</strong> destillirtem \"lasseraui1ö~en und dabei ke<strong>in</strong>e Flocken absetzen, welchevom Kieselgehalt herriihren. Mit Säuren geßättigtdarf es aUs eben dem Grunde ke<strong>in</strong>en Nie<strong>der</strong>schlaggeben. Die Prüfung~metho<strong>den</strong> auf. Kohlensäuregehalts<strong>in</strong>d bereits angegeben wor<strong>den</strong>.'Pharmacologie von F. A. C. G r en, zter Theil zier BandS. 64.<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von eben demselben. Her Theil.§. 433-437.<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Apothelterkunst von J. F. Wes t r LI m b f(). S84-587.System, GruJlc:lrifs <strong>der</strong> allgem, Experimentalchemie von DS. F. Hermbstadt. zte Auflage zter Band, S. zS ete.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. l<strong>in</strong>d experimentellen Pharmacie vonDe S. F. Hermb.tiidt, 3ter TheiL liM?20) T<strong>in</strong>ctura kal<strong>in</strong>a, T<strong>in</strong>ctura Salis Tartar; 9T<strong>in</strong>ctura Antimonii acris. (Kalit<strong>in</strong>ktur~W e<strong>in</strong> s te <strong>in</strong> t<strong>in</strong> k t ur, Sc h a r feS pie f s~glanzt<strong>in</strong>ktur.)Die Vorschrift <strong>der</strong> neuen pl'eUfR. Pharma~cop 0 e ist <strong>in</strong> so fern, ais sie aach für die T<strong>in</strong>et.antim. neri,; bestimrnt ist, von alI(~n bisher vorhan<strong>den</strong>ensehr ver~chie<strong>den</strong>, ob sie gLeich die zweekmä·JJ" c,;ote und kürzehe ifot.;·~;er Unrcn frisch be-reitetes trocJ,enes ätzen-';1 i. (19) wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em erwärmten eiser-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigT'irzctura kal<strong>in</strong>a.llen Mörser zu Pulver zerrieben, und hienuf <strong>in</strong> 2Pfund vorher im Kolben erwärmten aU,ohoJ'~i)' ea\Ve<strong>in</strong>geist geschlittet. Man Ju,irL auf dt:r, f'~olbt:ll e<strong>in</strong>engl.'.isernenHelm fest, an welchen m1U ewe kletl1eVorlage br<strong>in</strong>gt, Dnd 80 untcrnält nv:n dieM;­!\chung e<strong>in</strong>ige Tage lang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er mälsigen Dige"ü( n,bis dia T<strong>in</strong>ktur e<strong>in</strong>e !'lehr dunkelrothe PerLe angenoll,~lnen hat. MiHl gie[3t die klare Flüssigkeit ab, !1fHlhebt sie <strong>in</strong> Gläsern mit e<strong>in</strong>geriebenen Slöp~e]n iluf.Man hat <strong>in</strong> nen .:\potheken zwei <strong>in</strong> ihrer Mischunggar nicht verschie<strong>den</strong>e T<strong>in</strong>hturen, nähmlich die T<strong>in</strong>ctwhai/nu und T<strong>in</strong>ct. AI/limonii acris. ET!;tere ist lällg~t11ach <strong>der</strong> hier gegebenen Vorschrift bereitet wor<strong>den</strong>,nicht 80 die letztere, <strong>der</strong>en gewöhnliche Bereitung!laItfolgende ist.E<strong>in</strong> Theil S pie f I'i gl a n z met all (3). welchesgleich nach dem ersten Aueschmelzen (ohne .erst vondem wenigen Eisen durch Salpeter gere<strong>in</strong>igt zu wer<strong>den</strong>)anwendbar ist, wird zum fe<strong>in</strong>en Pulver zerrie~ben, und mit 5 bis 6 Theilen Salpeter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em glühen<strong>den</strong>he~sischen Tiegel verpufft. Man unterhältnach dem Verpuffen die Masse ,noch so lange im glüllen<strong>den</strong>Flusse, bip, em darüber gehaheuer nur glim.lllell<strong>der</strong> Holz~pan ~jch nicht mehr von selbst entzündet.Die Masse wird jetzt ansgegos~en, ,<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em erwärmteneisernen Mörser schnell gepUlvert< und mitl2 bill 16 Theilen alk()holi~irtcn \Ve<strong>in</strong>geist üb;"!rgossen.Man unte'rwirft die l'lhschung auf die ßthon be­IIchriebcne Art <strong>der</strong> Dige~tion, nnd gierst, wenn <strong>der</strong>\Ve<strong>in</strong>geist e<strong>in</strong>e gesättigte dUllkelrothe Farbe erhaltenha t, die Flüssigkeit ab. Sollte dall rückständige Alkal<strong>in</strong>och trocken o<strong>der</strong> nur wenig feucht sern, sokann man e<strong>in</strong>e neue PQition \Ve<strong>in</strong>geist darauf gief~en,und damit digeriren; man kann diefs so oftWie<strong>der</strong>holen, bis da~ rückständige Alkali 50 viel\\rä~grigkeit angezogen hat, dar, e ... beynahe im flih~·sie,en Zustande cnche<strong>in</strong>t.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig•T<strong>in</strong>ctura kal<strong>in</strong>a.So verschie<strong>den</strong> auch die Bc,:,eitung bei <strong>der</strong> T<strong>in</strong>k·,turen ht, 110 ~leich s<strong>in</strong>d sie '.,ich e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> selbst, d


Digitale Bibliothek Braunschweig1ürclura kal<strong>in</strong>tE.. 71.l'tick8tändig~ llach <strong>der</strong> Digestion <strong>den</strong>no?h :turn Theillnit Kohlen~äure verbun<strong>den</strong>; auch ~chief~en <strong>in</strong> <strong>der</strong>T<strong>in</strong>ktur ~elbst nach e<strong>in</strong>iger Zeit Krystalle· ar" welchesich als liohlensaures Kali charakteri~iren •. Da~rück~tändige Kali enthält aber nicht blofs :KohleuG.äure. son<strong>der</strong>n auch PfIanzt?nsäure ~ <strong>der</strong>en Natur, 110Viel ich weife, bis jetzt noch· nicht genau bestimm.!:ist; zugleich erzeugt sich, und wenn <strong>der</strong> wa@gerfrei~e8t~ We<strong>in</strong>geist angewendet wurde, ei\lc b;}trächüiGehe Menge Wasser. Man erhält nie d'ie aufgegosGlIene Menge We<strong>in</strong>geist zurück, wenn man <strong>den</strong>selbendurch die Destillation wie<strong>der</strong> abscheidet. Qiersalles e<strong>in</strong>d unwi<strong>der</strong>legllche Beweise nicht nur für dieZerIegung, son<strong>der</strong>n auch für' efne' Sii,uerung de~ Be­Itandtheile deI! We<strong>in</strong>gci3tee, <strong>den</strong>n wir erhalten hierbei,<strong>den</strong> Aether !!elbs't ausgenommen, ganz äh~licheProdukte, welche di~ zu, lilllge fortgesetzte DestillaGtion des Schwefeläthers (ß7) liefert. Da aber, wiebei d·er AetherdestiJiation gezeigt wird, zur Bildungdie!cr Stoffe di.e E<strong>in</strong>wirkung de!! Sauentoffsau~ <strong>den</strong> 'vVe<strong>in</strong>geist nothwendig i~t, so mure auchhier S,;uer·stotf vorhan<strong>den</strong> ~e'yn, <strong>den</strong>n diolf~ dielle Zer.setzuhgdcs \Ve<strong>in</strong>gei~te~ dlHch<strong>den</strong> im atzen<strong>den</strong> AIGkali angenommenen Wärme~toif bewirkt wer<strong>den</strong> solle,diefe verdient defshalb ke<strong>in</strong> eBeglatl bigrmg, weildie Erfahrungen Her mb 11 t ä cl s beweisen, dafl~ ke<strong>in</strong>Wärmestoff <strong>in</strong> <strong>den</strong> ätzen'<strong>den</strong> Alkalien und Erdellvorhan<strong>den</strong>!!ey_ Ich habe an e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>n Orte, bei<strong>der</strong>' Seifenbereitllng (74), zu: bewei~Sn mich bemüht,daf. Ulan wohl llüt vieler Gewifsbeit <strong>den</strong> SaÜ.­eretoff ~le e<strong>in</strong>en Beftandtheil <strong>der</strong> Alkalien an~ch{'nkönne, ,md sonach würde auch die Erklärung hiernicht f!c~wer wer<strong>den</strong>, wenn man annähme, dafs <strong>der</strong>Sauerstoff aa. dem KaU mit e<strong>in</strong>em: Theil deß Koh,.Illnstfiff!! aus dem We<strong>in</strong>geiste Kohlensäur. bildet,und mit dem W.ilIseutoff das Wa!l~er .. Das hierd~rchlIlodifi,cirte Vel'hältrüf. <strong>der</strong> Bestandthcile dei We<strong>in</strong>~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigT<strong>in</strong>ctura liallna·gt)i5te~ bl.ldet die Pflanzensäure ; U1)rlgens gilt dieses'riurvon e<strong>in</strong>em kleiüen Theile des We<strong>in</strong>geiste?Braune! fallende Farbe haben.Zu ihier Bereitung 'nHlf~ je<strong>der</strong>zeit ganz wasserfreyeralkoho!i~irter \Ve<strong>in</strong>gei~t· angewendet wer<strong>den</strong>, unddie Gefäfse. wor<strong>in</strong> sieauftJewahrt wird, mUssen genauyer~chl()ssenB€yn, weil das RaH sonst KohlenlI:1ureaus <strong>der</strong> Luft anzieht,· und sich ausscheidet. iPharmocologie von F. A. C . G ren, zten Theils zter Band.S.67.<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Cllemie von eben. d~mselben,~. 1239 u. 18:).0. 3ter Theil.§. 3297.zter TheiJ.Grundrifs <strong>der</strong> theöret.· und experimentellen Pharmacie etc1.,~on lJ, S. F. Hermb. tädt, 3ter Theil. 1808.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigLiquor t!l1nmonii cau.rtici. 7321) Liquor Ammonii caustici, Spiritus Salis. ammoniaci causticus, seu cum Calce vivaparatus J Alcali volatile fluor .. (F 1 Ü 5 si g esätz end e sAm mon i um, ät zen <strong>der</strong> S a 1-mi a k gei s t.)Es wird nach <strong>der</strong> Vorschrift <strong>der</strong> neuen pr1e u f~.Ph a r In ac 0 po e e<strong>in</strong> und e<strong>in</strong> halbes Pfund g e­b1:.a n n te r KaI k mit 9 Unzen kocbendem \Vaeserbesprengt. Die Mi~chung erhitzt sichaufseror<strong>den</strong>thehstark, und· <strong>der</strong> compacte Kalk zerf.'ilIt me<strong>in</strong>:Zartes Pnlver, welcheil man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gläserne Retor1e~chütte,. Man löst nun e<strong>in</strong> Pfund S alm i a k <strong>in</strong>7wey und· e<strong>in</strong>en halben Pfunde \Va8~er auf, und:schüttet diese Auflösung zudem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte b'3-.f<strong>in</strong>dlichen Kalk. Schon vor dieser Arbeit ü't es noth·wendig, e<strong>in</strong>e Vorlage bereit zu halten, die genaunlit <strong>der</strong> Retorte zusammen pafst. In diese Vorlage.schütte man noch ·e<strong>in</strong>halbe!l Pfund destillirtcs \V"sser,und lutire sie yollk


Digitale Bibliothek BraunschweigLiquor Ammonii cau.ttici.wenn man <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe desselben e<strong>in</strong>e mit ~oncentrirterSalzsäure bestricheneGlasröhre br<strong>in</strong>gt; es ent­~tehen dann <strong>in</strong> dlH be~chädigten Gegend sosleicltwe i[~e Wolke~, <strong>in</strong>dem durch - <strong>den</strong>. Zugal",lmentrittdes Ammoniums mit dem salzsaurell Dun~t coneretcrSalmiak gebildet witd, und mall mufs nun gleIchauf genaue Verschliefsung <strong>der</strong> Öffnung <strong>den</strong>ken.GewÖhnlich löscht man <strong>den</strong> gebrannten l(alk yor~her mit so vi eIern Wasser, dafs e<strong>in</strong> dünner KaUeI ' ,~> "bl'ey entsteh t) welchen man nnn auf <strong>den</strong> vorher <strong>in</strong>die Retorte geschütteten Salmiak gief~t. Alle<strong>in</strong> essetzt 1iich dann <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte bleibenqe Rück­!!tand, welcher ans sebranntem Kalk und 8 al z­eaurer Ka.lkerde besteht, 80 fest, da[s man ihndurch. wie<strong>der</strong>holtes AW'lllpülen nicht heraus br<strong>in</strong>genkann; es wird also bey je<strong>der</strong> De,gtillation e<strong>in</strong>e neueRetorte erfor<strong>der</strong>t. Diesen Nachtheil führt aber auchdie Befolbung <strong>der</strong> bier zuerst gegebenen Vorschriftmit sich. Es iet defshalb <strong>in</strong> ökonomischer HiMicht:<strong>der</strong> VOll Herrn Prof. G ö t t 1 <strong>in</strong> g beschriebene Apparatse!n zu empfehlen, <strong>den</strong>n ob dabei gleich el wasmehr Feuern ng erf?r<strong>der</strong>t o/ird I so steht diese dochmit dem Preise <strong>der</strong> Retorte <strong>in</strong>' kle<strong>in</strong>em Verhältn i3seMan br<strong>in</strong>gt <strong>den</strong> tr~ckenen gebrannten Kalk zum fe<strong>in</strong>:sten Pqt ver, @o auch <strong>den</strong>- Salmia~, beide wer<strong>den</strong>"ehneH, aber genau, gemengt und <strong>in</strong> eIne Retortegetragen, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Hals eme rechtw<strong>in</strong>klichte gebogeneRöhre 1 uftdicht e<strong>in</strong>gekittet ist. Üb'!! diese Röllre,<strong>der</strong>en freye! Knie nach unten hängt, kittet man<strong>in</strong> <strong>den</strong> Retortenhals e<strong>in</strong>e zweite horizont a 1e Si


Digitale Bibliothek BraunschweigLiqu01! Ammonii caus(ici. 75liaJ?1cs "Feuer, welches gege? Ende <strong>der</strong> A,raeit verstärktwer<strong>den</strong> kann. Das Ammonium entb<strong>in</strong>det ~ichhier a18 Gas, und <strong>in</strong>dem es durch da", vorgeschlagene\VaEser 8treicht, wird es von dem~eIben absorbtrt.Man fahrt mit <strong>der</strong> Feuerung so lange fort, bis aus<strong>der</strong> <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> des Gla~e3 fast bf!rühren<strong>den</strong> Öffnung,rier Röhre \venig o<strong>der</strong> gar ke<strong>in</strong>e Luftblasen mehr auf"8~eiß~n. Es wird nun aher auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> H.etorle e<strong>in</strong>!uftleeu!I Raum entstehen, weil alles Gas vom \\7a3-Ser e<strong>in</strong>gc8c5cn wird, daher wird das \Vasser durch<strong>den</strong> Druck <strong>der</strong> Luft, durch die Röhr~ <strong>in</strong> die RetorteIurück getriebtll wer<strong>den</strong>, ~enllll1an nicht sogle~ch dieBlase, mit welch er bi~ Jetzt die Sicherheitsröhre ver­~chlossen war, durchsticht, um <strong>der</strong> iiu[ecrn Luft da~~ir~dr<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> die lletor(e zu verstaUen. per Rück­~talld <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte ist bey dieser Arbeit nicht fest,son<strong>der</strong>n trocken und pülvericht, und kann haher gehr{eicht heramgeschüttelt wer<strong>den</strong>.Die simpelste und beste Geräthschaft zq dieserDestillation ist aber e<strong>in</strong> Kolben mit Helm, an \-",'eIebemletztern e<strong>in</strong>e Vorlage luftdicht lutirt wird; nurmufs <strong>der</strong> Kolben e<strong>in</strong>en so weiten Hals haben, dafgInan bequem l~it <strong>der</strong> Hand bis auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> reichenkann; hierhei kann man die Destillation mit \Vas~erVornehlIllllll. weil <strong>der</strong> zwar fe~t aufsitzende Rückstandsich <strong>den</strong>noch mit <strong>der</strong> l~and recht gut los arbeil.enläfst. Das Ammonium steht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Verwandtschaftzu <strong>den</strong> Säuren <strong>den</strong> mehre~ten Er<strong>den</strong> nach,und nur wenn es mit Kohl~nsäure verbunqen ist,kann e!l die ernigen Mittel~a1ze zersetzen, weil dannoie Er<strong>den</strong> e<strong>in</strong>e grö[sere Verwandt5chaft zu d~r Kohtensäurezeigen, als das Ammonium. .Die gebrannte Kalkerde zeigt hier ebenfalls e<strong>in</strong>ell;ihere VeTwandtschaft "zur SalzEäure, als da~ Amn, ..ni,UD; sie bildet mit <strong>der</strong>l\elben 8 a I Z 11 a ure K a l. :er cl e, undaa hier k


Digitale Bibliothek BraunschweigLiquur Ammonit caustici.Dann ersche<strong>in</strong> t es aber nicht als concreter Körper flon<strong>der</strong>n als GaB, welches aber sehr leicht vom Wasseraufgenommen wird. \Vird also das \Vasser gleichlnlt <strong>in</strong> die Retorte gebracht, so wird das Ammoniumvon <strong>den</strong> übergehen<strong>den</strong> Wa.serdampfen gebun<strong>den</strong>, un<strong>der</strong>sche<strong>in</strong>t daun tropfbar t1üssig. Das bei <strong>der</strong> Destillationvorge~chJagene W'aMer hat se<strong>in</strong>en wesentlichenNutzen, <strong>den</strong>n weil das ätzende Ammonium weit flüchtigerals da!! \Vasscr ist, 80 geht im Anfange e<strong>in</strong>grofser Theil desselben <strong>in</strong> Gasform über, welchesdaß Zerspr<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> Gefäfse bewirken könnte, wenne3 nicht \


Digitale Bibliothek BraunschweigLiquor Ammonii causticl. 77Ist <strong>der</strong> ätzende Salmiakgeist frisch und gut bereitet,so darf er ke<strong>in</strong>e Kohlensäure enthalten. DieGegenwart <strong>der</strong>selben kann man durch die schon beydem ätzen<strong>den</strong> Kali (19) angegebenen PrüfQugsmittf;1.erfahren. Er darf sich nähmlich mit KaI k was 8 e rllicht trüben, und beym Zusatze e<strong>in</strong>er Säure nichtaufbrausen. Er murs mit dem We<strong>in</strong>geiste e<strong>in</strong>e vollkommenklare Mischung darstellen; ist sie trübe, sorührt diefs von kohlensaurem Ammonium (79) her>welches wegen se<strong>in</strong>er Unauflösbarkeit im We<strong>in</strong>geistau~geschie<strong>den</strong> wird. Se<strong>in</strong>e Stärke läfst sich schondurch <strong>den</strong> Geruch beurtheilen.Pharmacologi~ von F. A. C. G ren. 180'0. zten Tl!. ;üer Bd,S. 77.Systl'm. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von ebendemselben • 1796.Ister Theil. §. 312-3z3.Her mb s t ä d t s Grundrifs <strong>der</strong> theoret. undexperimentcl olen Pharmacie. 3ter Theil.I808.22.) Magnesia usta seu calcioata, Magnesia pura.ce ale i ni r t e 0 <strong>der</strong> ge b ra n n te M 01-gnesia, luftleere Magnesia~ Re<strong>in</strong>eTalkerde.)Man füllt e<strong>in</strong>en SchmeJztleg~1 mit re<strong>in</strong>er k r:h I e n~saurer Bittererde o<strong>der</strong> Magnesia (85); um.e<strong>in</strong>e gr0f


Digitale Bibliothek Braunschweignicht <strong>der</strong> ohece Thei1 des Tiegels weniger gtiiht; w(:onigstehs lU!lis die obere Schieht <strong>der</strong> Magnesia bi~<strong>in</strong> die :\litte vollkommen tlühend sich zeiben, \..'cnr7<strong>der</strong> Deckel ilogenommcn wird; dieser murs ~enaoschlieCsen, um 3ne~ E<strong>in</strong>fallen vom Kohlenstaub :;;averhtlten. '~Lti::li Verlauf e<strong>in</strong>er Srunde läC8t man da~Feuer nach und nach aURgehen, und füal, wenn <strong>der</strong>"\'erdeckte tiegel ~o weit abgekühlt iM j die jetttau(serst leicht und locker gewor<strong>den</strong>e Magne~ia nochhei[s <strong>in</strong> e<strong>in</strong> trockenes Glas mit weiter Üffr,ung, welehessogleich verstopft und fest V'erbull<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>ulule.Die Magnesia wie sie die kohlensauren Alkalienall~ dem Bitterl!1alze abschei<strong>den</strong>, enthält nicht nurKohlensäure, son<strong>der</strong>n auch nach dem vollkommensten.Austrocknen e<strong>in</strong>e sehr Beträchtliche Menge Wasser;heides wird ihr durch aas Glilhen entzogen, und sief'tellt nun e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e von allerBeymischung freye Bittererdedar. Während des Glühells verliert sie 5'4bis ,54 pro Cent; so viel also betrug die Menge desvorhan<strong>den</strong>en Wassers und <strong>der</strong> Kohlensäure; -lie Men­~e <strong>der</strong> leutern <strong>in</strong> 100 TheiJen koh!en~aurer Bittererdesetzt man auf 30 .pro Cent. 'Während des Glühenswird wirklich e<strong>in</strong> Theil <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en Erde durch.die entv\cichen<strong>den</strong> "\Vas!'\erdämpfe mit fortgerissen,wovon nun sich überzeugen kann, wann man <strong>den</strong>Tic3e1 e<strong>in</strong>ig'~ Zeit unbedeckt lä[st, wo man sehrd{;utlich aufliegende Erdtheilchen bemel'lü. Die vollkommenausgebrannte Magne:da lö~et sich <strong>in</strong> Säurenzwar etwas schwerer als die kohlensaure, doch eben·falls voilkommen auf, und. bildet von <strong>der</strong> ersterengar nicht verschie<strong>den</strong>e Salze. Die Auflösung geht;aber g:mz ruhi?; ohne Aufbrau~en' von Statten. weillie<strong>in</strong>c Kohlensäure vorhan<strong>den</strong> i~t. Sie ist ohne allenGe~chmack und Geruch und höchst schwer auflöslieh, <strong>in</strong>dem sie über 1000 Thcile \Vasser erfor<strong>der</strong>t.V cn ,;leI' gebrannten Kalkerde unterscheidet si.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweiglt.fagnesia usta, 79tt.ll bel,;ächtlich; letztere ist nicht nur <strong>in</strong> ~"eit grö~f~et'er ;\1enge im \Vasser auflöElich, ~on<strong>der</strong>n sie hattUch e<strong>in</strong>en sehr ätzen<strong>den</strong> bren1'lend'en Geßchmack;nlit \Va~~er besprengt, 'e'nt9teht wie bekannt e<strong>in</strong>e lIehr~tarkeE!hitzung~ <strong>der</strong>en Ursacb'en an e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>llOrte (83. und 19.) angegeben simd. Di'e Bittererdeerhitzt sich gar nicht mit \Va~li1er und zeigtt\herhaupt dabei ke<strong>in</strong>e ähnliche beim Lö~chen desgebrannten .Kalks auffallende Ersche<strong>in</strong>ungen 3D. MitConcentrirter rauchen<strong>der</strong> Schwefel~äure übergos~en,e'rhil"Zt l!'ie~ich bis 'zum GlÜb;en. Die Ursa'che dießerErsche<strong>in</strong>ung ist wohl noch nichtgenauentwicllelt,<strong>den</strong>n wollte man wie gewöhnlich al1nehDlElD, dafsd'urch die Vere<strong>in</strong>igung mit <strong>der</strong> Bittererde <strong>der</strong> Wärl'neAtoffaus <strong>der</strong> Schwefel~'äure frei werde, so wärehierdnrch zwar die Erhitzung',- nicht aher die Lichte'ntwickelung,welche zum Glühen not'h~'endig ist,erklärt, An <strong>der</strong> Luft zieht die ge~rannte Magne!lialeicht ,I{oblensäure an, ~o wie sie au,eh wie<strong>der</strong> Was­I!er <strong>in</strong> sieb nimmt, jedoch weit langsamer als die gehrannteKiilkerde; iliemufsdefshalb <strong>in</strong> gut ver~cblos­~enen Gefäf~'el1 a'ufbe,v~ hrt werde'n. Es wird bei<strong>der</strong> k 0 h 1 e n fi au ren Mag ne!l 'i a belnerkt wer<strong>den</strong>,dafs 'dieselbe sehr oft mit Kalkerde vermischt ist;Wird -e<strong>in</strong>e solche Erde gebrannt, so wirkt sie jetztbich'tmehr als Heilmittel, son<strong>der</strong>n, beson<strong>der</strong>s beibeträchtlichem K3Ikerdege}JaIt, als "\'\'ahres Gift. Diefris'Ch 'gebrannte Kalkerde bewirkt schon, e<strong>in</strong> ~ehr heftigeeBrennen, und oft entstehen Blasen; be<strong>den</strong>ktlnan 'nun, dar!! die gebrannte Magne~ia <strong>in</strong> nicht ger<strong>in</strong>­~er Quantität gegeben wird, so ist <strong>der</strong> grofee Scha<strong>den</strong>,welchen die ihr beigemi~chte Kalkerde verursachenkann, augensche<strong>in</strong>lich. Daft,1 e<strong>in</strong>e Auflösung <strong>der</strong>~ebrannten Kalkerde als Kalkwasller sehr häufig <strong>in</strong>ner.li~cb gebraucht wird, iet hier :kei.n E<strong>in</strong>wurf, da hier?ie Kalkerde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er grofAen MengeWa~ller ~'ertheiltIst, und die~es Kalkwa8Aer über diefs <strong>in</strong> an<strong>der</strong>n Fäl·lell &ebraucht wird, .,11 die M .... neai~.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigft1agrresia UJta,E<strong>in</strong>e erst n~uer1ich vorgeschlagene Methode die:gebrannte Magne~ia zu bereiten *), verdient ke<strong>in</strong>eEmpfehlung-. Wenn man nähmlich Gla~?eual:tnach <strong>der</strong> bey <strong>der</strong> k 0 h 1 e n !l au ren Mag n e s i a be·schriebenen Methode, o<strong>der</strong> Tartarus vitriolatuS(8 c h w e fe Isa ure s KaI i), durch e<strong>in</strong>e Zersetzungdes Digcstiv- und Bittersalzes bereitet hat, SOsoll man die nicht krY3t2Hisirb (re Lauge, welche <strong>in</strong>beide~ Fällen s al Z SI au r e Bit t e r erd e enthält, ~nrTrocknife e<strong>in</strong>kochen, und die trockene Masse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>eRetorte br<strong>in</strong>gen, an welche e<strong>in</strong>e Vorlage lutirt wird.Man gicbt nun sehr etarkee Glühe{euer, we1.che!! sOlange unterhalten wird, bis we<strong>der</strong> Dampf noch Feuch~tigkeit mehr)n die Vorlage übergehen. In <strong>der</strong> Retortef<strong>in</strong>det sich nun die Bittererde mit noch a»bäli"gen<strong>den</strong> salzigen Theilen verunre<strong>in</strong>igt, die durchs Ab 4 •schlämm€n mit kochendem Wasser weggehracht wer<strong>den</strong>,worauf man sie trocknet. In <strong>der</strong> V orlage f<strong>in</strong>~det sich sehr concentrirte Salzsäure. Es ist zwar auS'gemacht, dars die !\aJz~aure Bitt8rerde im Gtühefeuefzersetzt wird, und die Säure fahren läfst, doch hältsie <strong>den</strong> let.zten Antheil <strong>der</strong> Säure sehr hartnäckig ane;ich, und e~ kommt darauf an, ob dieser mit detBittererde ebeu das 80 leicht a·uflösliche Salz wie vorherbildet, welches durchs Au~!augen mit <strong>den</strong> an<strong>der</strong>tlvorher <strong>in</strong> <strong>der</strong> trockenen Magse noch vorhan<strong>den</strong>eIlSalzen zugleich weggeschafft wer<strong>den</strong> kann o<strong>der</strong> nicht;<strong>den</strong>n wenn diese Verb<strong>in</strong>dung nichts an<strong>der</strong>es als noclle<strong>in</strong>e nnzer~etzte Quantität JJer schon erwähnten neU'tralisirten salzsauren Bittererde )väre, wan:.m hält sie<strong>den</strong>n die Säure länger zurück? Häufige Bei,~piele teigen,dafs verschie<strong>den</strong>e Er<strong>den</strong> und MetalJoxvde mitsehr weni!!: Säure verbun<strong>den</strong> sehr schwer auflöslichcVerb<strong>in</strong>dullgen geben, dafs h<strong>in</strong>gegen dieselben mit dell""JI


Digitale Bibliothek Braunschweig111agnesla zuta.~': ~,'-"uren noutrCllisirt I leicht aur,öalich s<strong>in</strong>d, und kÖLn~1., Cl!t:[3 hier nicht :iuch <strong>der</strong> Fan seyn? Doch diebg2nz bei Seite f?e3ctzt, so erhält man doch hierbei;:e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Ma~'ne8ia, da die~elhe nach dem Auslauge"f~et rocknet v,er<strong>den</strong> murs, ,"0 !'ie Kohlensäure aus<strong>der</strong> Luft <strong>in</strong> sich nimmt 1 (und Wasser hat sie schon\\'iihrend des Auslilugens wie<strong>der</strong> angezo!,cn; um sieal", re<strong>in</strong> zu erhztlten, murst


Digitale Bibliothek Braunschweig... 8ulphur praecipitatum.!/toS) Sulphur praecipitatum, Lac sn Iphuris,Magisterium sulphuris. (G e f ä 1 I t e rSc h w e fe 1, S eh we fe 1 m i 1 eh, Sc h were1 mag ist e r i u IlJ.)'Man br<strong>in</strong>ge e<strong>in</strong>e beliebige Quantität A e tz lau g e(19) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eisernen Kessel zum Kochen, und setzenun 80 viel re<strong>in</strong>en Schwefel h<strong>in</strong>zu, bis e<strong>in</strong> TheildelSselben nach halbstündigem Kochen unaufgelöstzurückbleibt. Man filtrire hierauf die Lauge, und ver~dünne sie noch mit 3 Theilen Waseer, worauf manihr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em PräCipitirtopfe, welchen eie etwa bis1c o<strong>der</strong> ,~ anfüllt, 80 villi verdünnte Schwefelsäure <strong>in</strong>~le<strong>in</strong>en POltionen zusetzt, als noch e<strong>in</strong> weifser Nie<strong>der</strong>ltchlagent~teht. E~ entwickelt !Sich dabey ~e!n:viel Schwefelwasllerstoffgas, vor dessen Ei~athmenman eich zu hüten hat" weil man" wenn die:P '«lcipilation mit grofser Quantität, und beson<strong>der</strong>san Orten, wo ke<strong>in</strong> Luftzug ist, geschieht, sehr leichtdar<strong>in</strong>n ersticken kann. Man murs daher' die[s Ge­Ilchäft je<strong>der</strong>zeit im starken Luftwg, und noch beslerim Freyen verrichten, und wl:nn man <strong>den</strong> sehrunangenehlJen Geruch vermei<strong>den</strong> will. 10 kann manvon Zeit zu Zeit iu die Nähe des Topfs e<strong>in</strong> bretmendesLicht br<strong>in</strong>gr.n J wodurch das Schwefelwasser'ltoff.~as entzündet und mit ihm zugleich aer Geruch vernichtetwird. Diese Entzündung ist nicht mit Ge~fahr verbun<strong>den</strong>, wenn 50n5t nicht sehr leicht feuerfangendeSachen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe liegen. Man giefst dieüberstehende Flü~3igkeit von dem Bo<strong>den</strong>satze ab,br<strong>in</strong>gt diesen auf e<strong>in</strong> Filtrum, und süfet ihn so langelllit Wasser aus, bis dieses ohne salzichten GeBchmackabläuft, worauf man ihn bei gel<strong>in</strong><strong>der</strong> Wärme, o<strong>der</strong>,um ihn recht locker zu erhalten, am besten im Luftzuge,trocknen läfat. i:r stellt jl:tzt ~it' bezwecktfSchwef elmilch da.r.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig\Venn man gE'\V:<strong>in</strong>rl~;c:',e, du~chfl Schme1zel'l be,Teiiee, Scr,wetel.eher (6 .. 0 im W,~Ner c.uiliS.,tdie i\ufl",ung e<strong>in</strong>i.::e T:>c ,-uhi" ~tehtn lä[st, siehie'duf fil'rirt, uno auf die b~,eits heschriehene ArtInlt Schwefelsäure die $chweftunilcl\ niedey~chiägt,So n',Z:{lt man ,re ehenLII~ von lIe,nlieher- Gäre, dochist eL13 weDlz~lens drei T1ge lange ruhige nehen lasl'C:J<strong>der</strong> .'\u1ö~.mg llo,hwendig; e~ bildet slch da fastkl 'l,eiL eH! gChllllltziger Nie<strong>der</strong>schlag, welcher du"chsF;'t7wn ,',b"c~(m<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong> murs, und nur jelzt erstl;"f~rl die Aua;';~ung bei <strong>der</strong> PIä~ipitation e<strong>in</strong>en reillenN iedt~r5C!llag.Hf: r In b g t ä cl t q Methode, e<strong>in</strong>e sehr ,,'ohlfeileSc],wefelq:lich zu bere<strong>den</strong>, bat vor allen ;mdcrn <strong>in</strong>80 fern ,o;",hr viel VOflllr:. daf~ IXICln ei'1e vollko'nmenfe<strong>in</strong>e VO(1 aller 8chädiirheYJ Bei/nii'chung freie Schwefebni!chernält. welches bcd <strong>den</strong> b"ndcl1 zuerst angafÜhrtenMetho<strong>den</strong>. weFen <strong>der</strong> nicht seltenen Ve;-nnremigungdes Sch\V('fel~, WOV0T! nach!ler mehr ge­'Sagt wer<strong>den</strong> soll, nkht l'''lxJf>r <strong>der</strong> Fall i~t. :Manluengt 16 Theile rroc!i.ene~ gesro~ser.es schwefe.!­Sau t e ~ K al i (Y;lrtanu vitriolatus) o<strong>der</strong> auchSc h w e fe 1 ~ a Ü r e ~ N 3 t rum (G 1 a u be r 8 al z) mit:ry 1'heilen Knhlenptl:ver, und br<strong>in</strong>~t das Gemengebei starl~emFeuer <strong>in</strong> gJeichförmi(;en Flurs; man gie­Set die zenchn:lOlzer,e M'asse au!!. und Hht !'iie <strong>in</strong>1'2 bi~ 16 TheiJen \Vas~er :>uf. D'1z ist llun <strong>in</strong> (.:esch\V~fe1te~ Alkali ve'wandtlt,weJche~ jedoch noch e<strong>in</strong>en Antht,il Kohlenstoffaufgelöst enthalt? und claher rührt auch die J.';tt<strong>in</strong>8J.'arbe <strong>der</strong> i\uilö~ung. Läfst man die,c aber ~'<strong>in</strong>ig~Tage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em H.ellet ~tehen, 80 ~cheidet !lieh <strong>der</strong>KOhlenstoff <strong>in</strong> schwarzg;rünlichen FlocKdl aus, unddie FlüslIigkeit bckomn~t f<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e ge!hrothe F:lrbe;Inan filtrirt sie hierauf,' und ~ch~gt cl,ie Schwef~!.lnilch, auf oie huclu;itlbene Art cl'HaltS :rüe<strong>der</strong>? :oi...Fahttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigSulplzur praeclpÜatU<strong>in</strong>.wira ebenfalls vollkommen ausge~ü[st und getrock·net. *)Man hetrachtet gelevöhnhch die Schwefelmilchblofg als e<strong>in</strong>en sehr fe<strong>in</strong> zertheilten Schwefel, <strong>der</strong>weiter ke<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung erlitten hat, gleichwohlzeigt sie von rlem8elhen verschie<strong>den</strong>e Eigcl15chaften,<strong>den</strong>n ihre weifse :Farbe abgerechnet, zeigt sie auch,mit Säuren zusammen gerieben, e<strong>in</strong>en auffallendeaGeruch nach Schwefelwas~et3toff6as ,und man kannsie daher als e<strong>in</strong>en mit Schwefehvasger'itoff verhunde~nen Schwefel betrachten. Die AG!tiologie <strong>der</strong> Operationist bei allen dresien verschie<strong>den</strong>en Methodon die·selbe, nur darg das geschwe(elte Kali auf verschiede.nen Wegen erhalten wird. Das ge~chwffelte l~alibesteht, wie am gehörigen Orle ausführlich gezeigt\vjrd, aus Alkali mit ScbwefelwiJsserBtoifgas undSchwefel verbun<strong>den</strong>. Der Schwefelwasserstoff hält<strong>den</strong> Schwefel mit dem Alkali vere<strong>in</strong>igt; \vird e<strong>in</strong>eSäure zuge~etzt, so verb<strong>in</strong>det sich diese mit dem Alkali,<strong>der</strong> Schwefelwa~serstoff wird ausgeschie<strong>den</strong>,und entweicht zum Theil <strong>in</strong> GasfOlom. Der Schwefel pwelcher hierdurch ebenfi}lls au[ger Verh<strong>in</strong>dung gesetztwor<strong>den</strong> ist, fällt nie<strong>der</strong>, nim<strong>in</strong>t aher zugleich noche<strong>in</strong>en Theil Sehwefelwas~erstoff <strong>in</strong> 'lieh, wodurch erllUn <strong>in</strong> <strong>den</strong> Zustand <strong>der</strong> Sch\"vefelmich versetzt wird;,;


Digitale Bibliothek BraunschweigSulphu7' praecipitCltum.f)';e UDerstehende,Flüssigl;eit zeigt e<strong>in</strong>en ul1llngeneh.lrwn GenreI,; sie hält nähmiich noch etwas SchwcfeY­\vasst"stoff


Digitale Bibliothek Braunschweigg6d'ulphur praedpitatlfil1..niger schädlichen Metdllen, zuweilen et\'I':Js AT~!"ni1


Digitale Bibliothek BraunschweigPllO.FphOTus.lIandbuch <strong>der</strong> Chemie von F. A. C. G r e l\, ster TheiJ,~. 626 l<strong>in</strong>d 587.Apothekerlexicon von D. S. Hahnemann. 2ten Th.tIa>lte AbtheiI. S. 187.Verbesserungen pharm. chemischer Operationen von J. P. A.Gö ttli n g, S. 255.System. Grundrifs <strong>der</strong> al1g. Experimentalchemie von D. S. F.Her mb s t ä d t, zte Auflage, uter Band. S. 344. ete.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimentellen Pharmacie VOll1I erm b li t äd t. Berl<strong>in</strong> , 18olf.~u)Phosphorus, (Phosphor).Die Entdeckung dieses jetzt filr une sehr \Viel.ti­,tm Stoffes haben wir <strong>den</strong> alchemis tischen Arbeitene<strong>in</strong>es Hamburgischen Kaufmannes, Namens B r a nd t,Zu verdanken, welcher ihn im Jahre 1677 bei <strong>der</strong>Bearbeitung des Ur<strong>in</strong>!! erhielt. Er hielt die Befei"tungsart sehrgeheim. Kunkel erfand ihn zumzweiten ~lale, und erst durch ihn wurde die damal&freilich noch eehr umständliche Bereitungsart degs~I ..hen bekannt. Der berühmte M arg g r a f gab z.uerste<strong>in</strong>ige vortheilhafte Bereitul1g~arten an, doch f<strong>in</strong><strong>den</strong>aUch die~e wenig Amvendung mehr, da wir jetzt nochVortheilbaftere Metho<strong>den</strong> kennen.Der Phosphor wird jetzt häufi~ <strong>in</strong> Fabriken bereitet.Ich übergehe die älteren jetzt doch nicht mehranwendbaren Vorschriften gänzlich, um mich bei <strong>den</strong>neueren de~to länger aufhalten zu können.Die ,gewöhnlichste Methode besteht dar<strong>in</strong>o, dar.<strong>in</strong>an die durch Schwefelsäure aus <strong>den</strong> Knochen ahge.~chie<strong>den</strong>e P h 0 ~ p ho l'I!' ä n r e (28), ohne !;ie YOl'herZu re<strong>in</strong>igen, zur Troclwifs .braucht. Es scheidet'ich hierbey , wie .ehon bei Bereitung <strong>der</strong> PhosphorfäuTegezeigt wor<strong>den</strong> ist, noch etwas Gyps und mit}:lila ephorsäure übersätti~te Kalk;rde aus 3 wt\lc41e vorhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigP1JOsphorus,dem völligen E<strong>in</strong>trocknen <strong>der</strong> Säure ahgeschie<strong>den</strong>~;v'er<strong>den</strong> mÜssen.Die trockene Säure wird nun mit <strong>der</strong> Hälfte Koh.lenstaub genau gemengt •. Ba das Zerreiben <strong>der</strong> Phnsl'horeäurewegen ihrer leichten Zerflief"iJ2,rJ;cit an <strong>der</strong>Lt.lft schwierig ist, so kann man sie. 'wenn ~ie biszu e<strong>in</strong>er dicken noch klebrichten Ma1lse verdunstetist, mit Kohlenstaub durch kneten) und hierauf imSandbade bey etwas starkem f'euer zur völliijenTrockni[,~ br<strong>in</strong>gen. Ich habe diesen Handgrilf sth rvortheiltraft gefun<strong>den</strong>, doch mU[$ man jedpzeit vor<strong>der</strong> Destnll!llion die- Säure ßO trocken ah mÖiSlich LUmachen suchen, weil sie 8ich sonst <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte aufbläht,und, wenn diese nicht grof/! gen ug ist, <strong>den</strong>Hals <strong>der</strong>se!.ben leicht verstopft. Das Gemenge vvirdnun entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e bellchlae;cne ird(aJc, ~orler <strong>in</strong> Ermangelung<strong>der</strong>selben auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gläserne Retortegebracht, welche aber vorher mit ei!H:m Teig dU"!Bolus, W_18ser, und Schme!ltiege[(,cherben bei'chlagenwer<strong>den</strong> murs. Man mauert nun die Retorte so <strong>in</strong> ci­IDen Ofen, da[s sie mit Kahlen völlig bedeckt wer<strong>den</strong>kann, <strong>der</strong> Hals <strong>der</strong>selbeuI,,-jnj mit .;<strong>in</strong>er fest aniu/irteuVorlage luftdicht verbun<strong>den</strong>. Die Voriage HlU:'1I<strong>in</strong> dem obern Theile <strong>der</strong>-Wölbung e<strong>in</strong> Lech haben,<strong>in</strong> welches e<strong>in</strong>e pneumatische Rohre angebrachtwet~<strong>den</strong> kann. Durch diese ÜffnuniJ nmt man zuerst 80viel Wa~8~r <strong>in</strong> die Vorlage, hi~ die Mündj,ng de.sRetortenhalse" weniglltens e<strong>in</strong>en halhen Zoll: hoch dauJitbedeckt ist; hierauf hittetman <strong>den</strong> kurzen Schenkele<strong>in</strong>es pneumatischen Hohrel! , ~'eIcher nicht dieFlächG desWaMers bernhren darf, luftdicht e<strong>in</strong> undleitet <strong>den</strong> 5ic!ieU'örmig gebogenen Tbeil <strong>der</strong>gelbton <strong>in</strong>e<strong>in</strong>e Schüssel mit Wasser. W cnn sowohl dlj ( Beschlag <strong>der</strong> Retorte, al!'l dit~ au~ dem nähmlichen Teigbestehende I .. utum vollkommen trocken i~t, ,eieht:man er5t nur ganL gel<strong>in</strong>des Feuer, um di~ Ru.ort8ileichförmig zu erwärmen, und dieser geliDd~, Feuer-Ihttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig~rad mds we:yi~~~;ttns e<strong>in</strong>e Stunde bug bl:ibehalten\ve~·<strong>den</strong>. l\1au Vergtär;~-,u" b'ielz~;_d' d:H:; Ft~ner g;;n1. aHrrläh!ic:hbis zaHl ()luh~n tl.:;.~; E_~torfetl_bo<strong>den</strong>s~ BeiJnE<strong>in</strong>tragell <strong>der</strong> KaUen hat lJ:) !l sich zn hÜlen, dafsd eselben nicht die glüh I.tetofie, berühren, \ve\Jd;est! !lOllst le.icht spr<strong>in</strong>gen kann. JlvIan wird nun <strong>in</strong>Vorlage die Flüs~igkeit. getrüilt und mit e<strong>in</strong>er dünlienge):)cn, oft auch braunen Hallt überzogen f<strong>in</strong><strong>den</strong>und (jer wasscrleere Thed <strong>der</strong>selben ist mit eitlenlv'c;Jsell Dunst erfüllt. An",- <strong>der</strong> unter \Vasser gelcit<strong>den</strong>C)ffnung <strong>der</strong> Röhre treten Luftblasen hervor,wdche eÜH.'n starken, Phosphorgerl1ch verbreiten.Bei rähe:'er Prüfung dic~er I,uft i<strong>in</strong>det Ilich, (bfs sieaus k 0 h 1 e n 8 a TI r em .md ge p h 0 S P h 0 r t e n \V a s­i er 8 t 0 ffg a s besteht. Bei weiter fortg€setzrer Feuerungzeigt sich <strong>der</strong> Phosphor <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vodage unterdem 'Wasser als e<strong>in</strong>e gelbe wachsähnliche Mas1\e, <strong>in</strong>Anfangs k1eil!en. nach UGd !lilch gröfsern Körnern,die endlich wegen <strong>der</strong> hohen Temperatur dei! \Val


Digitale Bibliothek BraunschweigPho.rphonu.llaltene Pb,,~phor jgt 110ch nicht re<strong>in</strong> ,3o!1·1crr. hJtmehrenthl'lh e<strong>in</strong>e rd~hliGh braune Farbe; dwL\ rührtdaher, .veit e<strong>in</strong> Theil desselben während <strong>der</strong> De5ti1,~}a:tioJ1 schon e<strong>in</strong>e angehende OJ'.ydalion t!!jU en hat.welcher nun mit dieser Farbe ersdwlnt:, gewöhniich.. ber ist er auch mit l\ohlenstaub verunre<strong>in</strong>igt, <strong>den</strong>nwenn dieser mit <strong>der</strong>. Phosphorsäure trocken gemengtwird,


Digitale Bibliothek Braunschweig<strong>in</strong> Si~nge1form gebracht, und man kann die Re<strong>in</strong>igungde·,selben mit dieser /\rbeit verb<strong>in</strong><strong>den</strong>, wobeiman am be~ten wegkommt. Man nimmt Glasröhren,welche un


Digitale Bibliothek Braunschweigvon starlum' \'cn:<strong>in</strong>r:tetl Blech machen, de5sen o0e,'crRand e<strong>in</strong>'" halbzoll· brt:üe l\.imle hat, 8~ d"fs ~iche<strong>in</strong>e G):lsgloclH~, o<strong>der</strong> il.:Jch uur e<strong>in</strong> umgcl,ii}rztes Z~l"ckCl'glaS, ganz iuftdicht adkitlcn läfsl. In <strong>der</strong> Sei.teDwand des K:\sten" wird I bis 1 _} Zoll von demBo<strong>den</strong> e<strong>in</strong>e I. bi.'i 1 + Zoll breite Üff:Wllg 2nE~chrachl.<strong>in</strong> \\·clche e<strong>in</strong>e 4 bis 6 ZoH lanR;e kege!fl~'rtn1ge ble ..eherne Tute mit ihrer en:H~rn Üifnung 5cbit:f t:lngelöthetwird, 110 daCs die obere Otfnung <strong>der</strong>:::dl:en wiee<strong>in</strong>e VorlJge mit dem H.etortenhalse luftdicht yerbln<strong>den</strong>wei'<strong>den</strong> kann. Auf <strong>der</strong> entgef,en gesetzten Seitewerdf;n Zwei Öfi'ltungen mit 1 Dis 1 }, loll hervor ..~tehen<strong>den</strong> i~äil\lC:l'n angebracht; die e<strong>in</strong>e dieser (Ht:J1lwgcn I.:erührt fast d~;n Bo<strong>den</strong> des Ka~!eng, f<strong>in</strong>d istso weit, d,L[S sie ll1lt eüHllll Korkstüpsel gut verschloslienwer<strong>den</strong> kann; die


Digitale Bibliothek BraunschweigPlwspllOrTu.t


Digitale Bibliothek Braunschweighier aber il.ndet dic;I\e Entzünd:1lJs nicht· so leicht Statt,weil es mit Kohlen


Digitale Bibliothek BraunschweigPhO$phoru.1.nifs <strong>der</strong> Stiure zur Kalkerde wie 54, 46. Hieraus ercgiebtsich, aars ~ weil bei <strong>der</strong> ZerJegung von 100 Theilenneutraler phoEphoröaurer Kalkerde , 33 Theile dCIi8alHen Salzes erzeugt und durch die Kry~tallisationaU~~;eschiedel1 wer<strong>den</strong>, von <strong>den</strong> vorhan<strong>den</strong>en 41 T);(:ilenPnosphorsäure, ir~ <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gedickten F'lüssiglr citnur 17 Theile vorhan<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, weil die übrigen ~uJ.mit <strong>der</strong> Kal!ierde verbun<strong>den</strong> bleiben; Inan verliertal~o ,t Phosphorsäure und folglich auch 110 viel Phosphor.Du nun a;10 Säur~ zu ge\v<strong>in</strong>nen, muf~ Ir<strong>in</strong>lciü" AJYleheidungsmetho<strong>den</strong> <strong>der</strong>selben von <strong>der</strong> Kalkerdekeanen. Die Bürger fan<strong>den</strong> , d.r~ die mit Säure1lbel~;Htjgte phosphorsaure Kalkerde (welche sie Phosphateacida/I] de chaux nennen) durch SalIerkleesäule, durch kohlensaures Ammonium, und durch 8a1-petersam'eR Bley zersetzbar sey. Die Sauerkleesäur,eYerb<strong>in</strong>det sich mit <strong>der</strong> Kalkerde und bildet damit e<strong>in</strong>en!lchwerallt1öslichen Nie<strong>der</strong>scb lag, von welchemnUn die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flüssigkeit vorhan<strong>den</strong>e ausgeschie<strong>den</strong>wer<strong>den</strong> kann. Das kohlens~ul'e Ammonium zersetztdieBe Verb<strong>in</strong>dung, <strong>in</strong>dem das Ammonium zur Phos'phorsäure, die Kohlensäure aher zur KalI,erde trittUnd diese unauflöslich ausscheidet. Man .könnte llundas phosphorsaure Ammonium zur Trocknifs abrauehenund mit Kohlenstaub e<strong>in</strong>er De~tiUation unter­·\verfen. Durch die Kohle wird die Säure zerselzt,<strong>der</strong> Phofphor wird frey, und die hierbei nach <strong>der</strong>-chon e .. gebenen Aetiologie entstehende Kohleus\iureverb<strong>in</strong>det sich mit dem Ammonium; die De~tiHationWÜrde also Pho~phor und kohltmsaures AnmlOniumliefern. Aber theils wegen <strong>der</strong> Kostbarkeit, theils\\'egen <strong>der</strong> Complication, ist diese Methode nicht zuempfehltm , und die vollkommene Ausc:cbcidung <strong>der</strong>Sii ure kann am leich testen durch sa 1 pet en"l\ues Blel'&eschlii:hen, wobei m.m folgen<strong>der</strong> Marsen verfährt.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigSäure, 'L,. B.. o<strong>der</strong> Salpe:eu~äu '


Digitale Bibliothek Braunschweiger d';rch <strong>den</strong> <strong>in</strong> d"r Kohle enthaltenen \Vas-Vff,!nIT, o<strong>der</strong> durch die vorLan<strong>den</strong>e Feuchtigl,eit, er#L'~'1,~~ w\rd, tJnd .tlll'ch Entweichung die~e!! Gases er­'EL<strong>in</strong> F;ic;'3 Juch die !lYllY1,~T noch zu geriuye CV1eJlge desel"lL;"itenen Fho;>;phors ~ dft.ti es rnÜr~l,en -ei .. ~Tndich aus100 'fbeiler; I\:nocher,el'de nicht HZ '.or;<strong>der</strong>n 1/) Thei­Je PhoEphor erh.:-:dien \ver<strong>den</strong>. \rt.?ir \l/U~ß,:jn bereits,{L~C~ <strong>in</strong> 100 II'1-H3 i!cn de:, l"!xde ,,-1 ~rhe~l~~, äure


Digitale Bibliothek Braunschweig98 Phosphorus.chend heifse Auflösung dC!l salzsauren Eleyes gldchzur Präcipitation anzuwen<strong>den</strong>; dieses wird durch diephosphorsauren Neutralsalze ebenfalls zerset;(,t ~ dleSalzsäure verb<strong>in</strong>det sich mit <strong>den</strong> alkalischen Basen<strong>der</strong>~elben ~ und es kann blofs re<strong>in</strong>es phospho-,saure.Bley nie<strong>der</strong>fallen.Der frisch bereitete Phosphor ist halb durchsich.tig und von gelber Farbe; da Inan ihn al)ef unterWasser aufbewahren murs, so wird er mit <strong>der</strong> Zeitundurcheichtig, und mit e<strong>in</strong>er wcifsen R<strong>in</strong>de über·zogen. Das Wasser nimmt dabei die Eigenschaftene<strong>in</strong>er !!chwachen Säure an. Der Phosphor entziehtllämlich dem Wasser Sauerstoff, es entsteht Ph08-phoI!äure, welche die weifse R<strong>in</strong>de bildet, sie wirdnach uud nach von dem \Vasser aufgelöst, und um<strong>den</strong> Pho~phor bildet eich e<strong>in</strong>e neue R<strong>in</strong>de. Derdurch die Zersetzung des v.,r assers frey ge\.yor<strong>den</strong>eWasserstoff löst e<strong>in</strong>en Theil Phosphor auf und bleibtebenfallli mit dem \Vasser verbandelt", daher <strong>der</strong>pho~phorische Geruch des letztem. Man kann <strong>den</strong>fhosphor von <strong>der</strong> ll<strong>in</strong>de befrcyen, wenn man ihnauf die schon beschriebene Art <strong>in</strong> heifsem Wasserschmelzt; er schllül~t 8~hon vor dem Kochen des""assers. Diese Schmelzung aber murs je<strong>der</strong>zeit Unter'vVasser vorgenolllmen wer<strong>den</strong>., weil sich <strong>der</strong>selbeschon bei eIner Temperatur von 30" R. <strong>in</strong> <strong>der</strong>atmosphärischen Luft entzündet. Im Dunkeln leuchtet<strong>der</strong> Pho!\phor, wenn er mit <strong>der</strong> atmosphärischenLuft <strong>in</strong> Berührung ist; die Erklärung hiervon ist bereitsbei <strong>der</strong> Phosphorsäure gegeben wor<strong>den</strong>. Er ist.etwa~ zähe und urst sich mit <strong>der</strong> Schere schnei<strong>den</strong>.Im Wa8ser ist <strong>der</strong> Phosphor für sich nicht allflösJich,wohl aber <strong>in</strong> de~ Verb<strong>in</strong>dung mit \Vassetstoff; vonhöchst rectificirtem We<strong>in</strong>geiste , dem Aeth er 1 so wi evon <strong>den</strong> ätherischen und fetten Ühlen, wird er, jedoch nur <strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>ger Menge, auf5elö"t. Der il1Fabriken b~reitete iit ~llweileu sehr weir~, wie mallhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum .fUlphuric!1m C'oncentratum., 99ihn bei <strong>der</strong> ge\vi~hnllc:henBereitungsart nie erhält;es lic:'d:l si,~h vi\Ji:eicht hier auf e<strong>in</strong>e Verfälschungnü: W z..chs 5chlit:fsen, doch fehlen die .Beweise


Digitale Bibliothek Braunschweig,,00 61cidum sulp/zurlcLJ/lZ cam'e:ntratum.sauren Eisen (5~), (Eisenvitriol) gewonnen.,,)DieM' Säure ißt ~elten was~erhel1, mehrenthcIls braun;sie stöf8t an <strong>der</strong> Luft starke weifst Nebel aU5, undwird von <strong>den</strong> Färhern und an<strong>der</strong>en Handwed;ern.welche sie brauchen, mtthr geschätzt als dieISche Schwefelsäure, welche, durch Verbrennung dettSchwefels mit Salpeter, <strong>in</strong> eigenen dilZll e<strong>in</strong>gerichtetengrofsen bleyernen o<strong>der</strong> glä.,ernen 1\.3. ctenerhalten wird. Diese Säure ist zwar oft von <strong>der</strong> näm"lichen Concelltration, als die n'ordhäul


Digitale Bibliothek Braunschweig:.;l1.ci(lrl!1i. f}Ol;centratlun 40 101Die l)e.~·' iHa!i0H <strong>der</strong> Schvi)


Digitale Bibliothek BraunschweiglötJicidutr. .1lilphuricum concentratum.geht <strong>in</strong> dicken sehr heif~en Dämpfen über, welcheauch <strong>der</strong> Vorlase e~ne !lehr hohe Telllpera1urm<strong>in</strong>heilen,doch hat man defshalb ke<strong>in</strong>e Verflücbtigung d"rSäure zn befürchten, weil die~e dazu e<strong>in</strong>e weit höhereTerrperatur, als die <strong>der</strong> Vorlage, erfol'<strong>der</strong>t.Die zuerst übergegangene Flü~sigkeit se.zt man, wennsie et.wa zweI LOlh beträgt, bei Seite. Wenn dieSchwefelsäure Salpeter o<strong>der</strong> Salz'äure enthielt, 50verflüchtigen ~ich diese Zller~t, und ,"ver<strong>den</strong> eich <strong>in</strong><strong>der</strong> zuerst übergegangenen Flüssigkeil fHl<strong>den</strong>. Die übrigeSäqre wird nun lns zur Trockne überdeslill<strong>in</strong> i siei.!it ydli.:.: W3sserhell und Llcu. Enthielt -ie BI eyox v d, ~o wi.rd s\;;1, <strong>in</strong> de r Retorte sch wcfelsil ure§Bley(~xyd f<strong>in</strong><strong>den</strong>; v.r"r sie aLer durch Tb on. undverunre<strong>in</strong>igt, so 'VI'c"r!"n die~e E:rdeu mil!Set!wef.:cJ'


Digitale Bibliothek Braunschweig.Acidum sulplturicuvn IWllcentratum.Ja"~to[fg. wodurch I\.ohlen~äure und unvollkommeneSChwefels.'i.ure (5chwefelicht e Säure) entsteht; beideerthn;ichen <strong>in</strong> Ga!lgestallt und die Säure bleibt entfärbtzurück. Sie ist aber defshalb immer noch nicht,re<strong>in</strong>, (Let sie noch die ihr beigemischten schon e_~-,


t'Digitale Bibliothek Braunschweig,Acidum adplmricum crmcenfl'a![Im.Kälteer 0 ydle~enVcr:,)<strong>in</strong>ji,H?g t_:h~r sc


Digitale Bibliothek Braunschweigjlcidum Julphurfcum C01icentratum."lOSdieses :l1~ 8cbwefelsaures Bley unauL:elöst bleibenwi d. Um zu e;fahren, ob <strong>der</strong> aufgelöste Nie<strong>der</strong>schlagEise;} enthält, setze man etwas Blutlauge *)zu Entsteht ke<strong>in</strong> NIe<strong>der</strong>schlag; so \Nar <strong>der</strong> zuerstdurch Sättigung <strong>der</strong> Säure m'it e<strong>in</strong>em Alkali hervorgebrachre lSie<strong>der</strong>~chlag blo[s Kalkerde od&r Thonerde.Rnt'teht e<strong>in</strong> blauer Nie<strong>der</strong>schlag 1 so beweiset diefsdie Gesenwart de8 Ei,;ens. E<strong>in</strong> brauner zeigt Kupfergehalt,und e<strong>in</strong> milch\yei(8er Nie<strong>der</strong>sr;hlag gicbt das<strong>in</strong> sehr eer<strong>in</strong>ger Menge auflösliche 8chwcfelsaure BleiZu erhennen. Doch darf nicht mehr Säure zugesetzt\vercen, als zur Auflösung des durch das Alkali be­\virklen Nie<strong>der</strong>schlag'3 erfor<strong>der</strong>lich ist; ist die Säureill1 Über~ch(l[g vorhan<strong>den</strong>, :'


Digitale Bibliothek Braunschweig106 .Acidum sulplwl'icum dilatwn.,sehr billig, da diese verdünnte Säure häufig <strong>in</strong>nerlicagebraucht wird. Die Mi~chung <strong>der</strong> Schwefelgäuremit dem \\'"sser ist mit sehr st<strong>in</strong>ker Erhiizung Ver"bun<strong>den</strong>, welche oft die 'l'emperatu[ d'~3 kochen<strong>den</strong>Wassers erreicht. Das \Vd8,~:r darf nicht zur SchwefeIGäure,sonde.rn die Schwefelsäure mu[g zum Wasser<strong>in</strong> sehr kle<strong>in</strong>en Portionen getragen wer<strong>den</strong>, mUdie zu starke Erhitzung .zu vermei<strong>den</strong>. Würde dieSäure schnell und wohl gar auf e<strong>in</strong>mal zum Walilsergego8t'>en, so wlirde das Umherspritzen <strong>der</strong> Flüssigkeitdem Arbeiter sehr nachtheitig wer<strong>den</strong>. Von 'Zelt ztlZeit wird das Gefäts, wor<strong>in</strong> die Mischung ge"chieht,stark bewegt, um die entbon<strong>den</strong>e \li/ärme gleichförmigzu verlheilen, weil dnteh die ungleiche Erhitzung da.~ Gefäl's leicht spr<strong>in</strong>gen k;ann. Die \"erdUnnteSch'Nefel~ä[lre murs <strong>in</strong> gläsernen Gefäf8en aufbewahrtwer<strong>den</strong>, weil sie aus <strong>den</strong> ir<strong>den</strong>en leicht Thonerde <strong>in</strong>sieh aufnimmt. Dw Erhitzung, wdche bei dor V~I'mll';chung <strong>der</strong> concentrir!en Sdl\vefel


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum ,l'Ulphuricum dilutum.schung mit \Vasser 5<strong>in</strong>d diese Säuren nicht vennö~gend, alltlWärme <strong>in</strong> gebun<strong>den</strong>em Zu~tande zu erhalten.Die Schwefelsäure verliert e<strong>in</strong>en Theil ihresWi<strong>in</strong>nestoffs, bei <strong>der</strong> Vermischung mit 'Vasser; dieserwird nun als freye \VäIme für un~ bemerkbar.E. ist bekannt, dars die "Värme die Körper ausdehnt,die Dichtil~keit <strong>der</strong> Schwefehäure ,mit <strong>der</strong> Dichtigkeitde~ Was3crs addirt, ist vor <strong>der</strong> Mischung bei<strong>der</strong>grö[scr, als sie nach <strong>der</strong> Vermischung <strong>der</strong>selben.welln ~die Fliis~igkeit erkalt~t ist, befun<strong>den</strong> wird.Di,,[s rührt {bher, weil die Schwefe15äl~re jetzt, da.sie e<strong>in</strong>e gro[se MeNge \Värme verloren hat, sich nichtluchr <strong>in</strong> dem Grade <strong>der</strong> PlUsdehnung bef<strong>in</strong><strong>den</strong> J.ann,ah vorher, wo die gröfsere Qucmtität ihrer unmerkharenWärme ihr auch e<strong>in</strong>en höhern Gr",d <strong>der</strong> -Aus.tlehnung verschaffte.(Man sehe die unter voriger Nummer angeführten Schriften.)2.7) Aqua sulphurata acidula, Liquor v<strong>in</strong>i probatoriusHahnemanni. (Hahnemanni~5 ehe VV e<strong>in</strong> pro b e.)Die vom Herrn D. Ha h n e mann angegebene\Ve<strong>in</strong>probe ist e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> nützlichsten Heagentien gegen5ehr viele <strong>der</strong> Gesundheit nachtheilige Verunre<strong>in</strong>igungenmehrerer Nahrungsmittel durch Metalle.Die Möglichkeit, dars verschie<strong>den</strong>e sauer gewor<strong>den</strong>ewei[se \Ve<strong>in</strong>e durch e<strong>in</strong>en Zusatz von 51eyoxyd VO,llschlecht<strong>den</strong>ken<strong>den</strong> \Ve<strong>in</strong>händlern ihren vorigen Ge­'~hmack zum T-heil wie<strong>der</strong> erhalten können, leitetellun<strong>den</strong> und fi'ir uns fijhlb.~ w.ird, lehren meJHere Versu­~he, <strong>der</strong>en Beschreibung Cl)'lich 11ier zu weit fUhren würde.Man seht; q. S. F. Her m \.J s t ä d t s ~yste~ti,chen Grund"!.rifs lier aUge",. Experimcntalchemie, Bd. I, 1800. ~ierteliiAbschnitt. Wiirm4l7. eu;,:;elluu i:toi. 'http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweiglO~,..'lqua .wlphwata tlcidula.Henn D,[1 Cl h n e m a Tl n zur Ang;lhe e<strong>in</strong>es r.1tnc1s)durch weichc,s dIe GCi~enW3n de~. Bleyes <strong>in</strong> dem \Vei,ne 'jcll eh ,,- lycrhan wer<strong>den</strong> kann. Ob nun'-gleich11aeh dcn E,ri"dHungen vi<strong>der</strong> Chelniker unter mebrernhun<strong>der</strong>t 50nen \Ve<strong>in</strong>en, oft nic:ht e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige<strong>der</strong> Url1crwchong bleyh befun<strong>den</strong> \vird, l<strong>in</strong>d daher<strong>der</strong> Verd.~cht <strong>der</strong> VerLilschung <strong>der</strong> \Veir,e drjrchBlzu seyn sche<strong>in</strong>et, so beweisen dochEnd,,)e, obgleich sehr seltene, Fälle, da!',; dieselbe\virldich Statt f<strong>in</strong>det. Auch können aul'3er,dem Wei.ne vie1e an<strong>der</strong>e N,Ju!1ngsmi.ttel durch schädlichenMel alt ganz ohne v(~nä: cn Betr;Jg vergiLt'!seyn, \Vir dürfen nur U113(ore Allfme;:ks~mkeit auf'die zu <strong>den</strong>en Bereitnngund Al1fbewahruI1g bestimrntenGefMse richl('n, 'welche oft von Kupfer, iVIes,><strong>in</strong>g,mit B[ey venetztem Z<strong>in</strong>n verfertigt s<strong>in</strong>d; <strong>der</strong>me<strong>in</strong> gebränchJichen durch BIeyoxyd glasurlen irdel1enGeschirre nicht zu ge<strong>den</strong>ken. Ob es nun gleich<strong>in</strong>s Läche'liche fällt, bei je<strong>der</strong> im ir<strong>den</strong>en mit Ble)'glasurten T0pf gekochten Suppe e<strong>in</strong>e Bleyvergiftungzu befürchten) so treten doch fälle e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> welchendie~elbe wirldich zu vermuthen ist, die Verunre<strong>in</strong>igungbrancht gerade nicht rbrch Bley, ~iel\i1nn dnJ'che<strong>in</strong> an<strong>der</strong>~s Metall geFchehen 8eyn, und <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>~. sicht ist uns die erwähnte 'vVe<strong>in</strong>probe gehr nützlich,besande"" aber die genaue I\CfHilrl,d·s <strong>der</strong>selben demApotheher und Arzt Ul1cr;!hchrllch, wefshalb auche<strong>in</strong>e sdu z\)'teellmär~ige Vorschrift zur Bereitung <strong>der</strong>selben<strong>in</strong> <strong>der</strong> neu e n pr eu (s. P ha r In ac 0 p 0 eihren Platz mil H.echt behaupte!, vvenn sie auch nicht;,jls Medibment <strong>in</strong> Anwendung gebracht .wer<strong>den</strong> kann.In e<strong>in</strong> Pfundglas br<strong>in</strong>ge man 16 Unzen destillirtes,\\";1S~lel', und hierzu schüt!e' man), Drachmen zerrie~bene ge s c h w e t e lt e l{ alk erd c (113) mit eben 50viel ''V.7 ei TI 8 te <strong>in</strong>s ä 1I r e :(;39); 1l1;' n verstopfe dasGla~ ,,'eh uod schüttele es ~o lange ..'nha!!end ~tark,von Luftblasenhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAqua sulplwrata acidula.Hl <strong>der</strong> Flüssigkeit mehr bemerkbar ist. NiilCh <strong>der</strong> Vor­~chrift <strong>der</strong> Phannacopoe ~oll die Flüssigkeit 10 bngetu stehen blef;)en, bis die,e1be völlig ab[eklärt1st, die wa;tserhelle FHLiSi wird vom Bodem,atze,ohne filtrirt zu werd~n, <strong>in</strong> e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Gla~ gegos~sen, <strong>in</strong> welches vorher e<strong>in</strong>e halbe Unze zeniebene\Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure gebracht wurde, da~ Glas \viI-r! mite<strong>in</strong>em gut pa Q 5encten Pfropfen genall \'erschlo8~enUnd mit Bhse fest verbllnrlOl1.Herr D. H Cl h ne<strong>in</strong> Cl n TI liefert ZluCser <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong>pr e u f s. P ha r mac 0 po e a ufgenommencn Vor~chriftnoch e<strong>in</strong>e zweite. welche sich .von <strong>der</strong>erstern durchihren ger<strong>in</strong>gen Gehalt an \Ve<strong>in</strong>rte<strong>in</strong>~aure unterschei-.det, und zur Untersuchung solcller Fltissi:keiten dient,die ~ch(jn selbst e<strong>in</strong>e beträchtliche QU::lDti!ä! freyerSäure enthalten J wie z. B. die weirft~n "'Te<strong>in</strong>e, <strong>der</strong>E~~ig u. s. w. Man br<strong>in</strong>gl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e zwey Pfund haltendeFiasche, <strong>in</strong> wel.cher 16 Unlen deqj] irte" Wa'!!­Ser !'ich bef<strong>in</strong><strong>den</strong>, '2 Dradhmen zerriebene geschwefelteKalkerde , set7.t hierauf lloch 7 Dr,achmen fe<strong>in</strong> gepLilverten,gere<strong>in</strong>igten vVe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> h<strong>in</strong>zu, verstopft dasGlas, \lId ~chÜ!1elt eq zehn M<strong>in</strong>uten lal:1g anhdhrt wird. Herrn D. H ahuemanns Meth"http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigHOAqull sulphurattl aciduld.deo diese ProheflüRsigkeit <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en GJä~ern atlfzube~wiihren, is[ daher sehr zu empfehlen, <strong>den</strong>n ist' dieselbe<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen grolsen Gl.'l3C aufbewahrt ~.so wird bei öflcrem Aufmachen die ganze Flüssigkeite<strong>in</strong>e Zersetzung erlei<strong>den</strong>, da die[s im erstereh Fallnur mit kle<strong>in</strong>en Quantitäten <strong>der</strong> Fall seyn l,ann.Jn <strong>der</strong> Aetiologie <strong>der</strong> geschwefelten Kalkerde{3S) und Alkalien (64) ist bewiesen, dars diefe ke<strong>in</strong>ee<strong>in</strong>fachen Verb<strong>in</strong>dungen des Schwefels mit deualkalischen Stc;ffen ~<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n dars hierzu <strong>der</strong> ~escbvefelteWasserstoff (Hydrothionsäure) nothwert·dig ist, ohne welche diese Verb<strong>in</strong>dungen nicht Stattf<strong>in</strong>deokönn"m; ich behalte aber <strong>den</strong> NamengeschwefelteKalke!'de) und geschwefeltes Alkali <strong>der</strong>~halbhier bei) weil es uns für jetzt noch an e<strong>in</strong>er schicklichendeutschen Benennung nlangelt, durch welchewir dIese dreifache Verb<strong>in</strong>dung von Sch,vcfelwasserstoff,Schwefel und Alkali bezeichnen können, undich <strong>den</strong> Anfängern dllf Chemie, und <strong>der</strong> französischenSprache Unkundigen, durch die französischen NahmenSulphure hydrogene e<strong>in</strong>e falsche Idee von dem dadu.rchbezeichneten Körper beizubr<strong>in</strong>gen befürchtenmurs, da er bisher gewohnt war,


Digitale Bibliothek Braunschweig.IlquCi sulplmrata acidula. 111u;ld hierdurch gasförmig er~ch .. <strong>in</strong>t, ,vird von dem\Vasse[' e<strong>in</strong>ge@chluckt, welches nun e<strong>in</strong>e Auflösungdes SclHvefelwasscrsto!fs und des RUIi <strong>der</strong> Kidkerdcund <strong>der</strong> Säure entS!and'lUen Mittelsalzes darstellt.Tm gegenwärtigen :FaU, WO zur Zersetzung <strong>der</strong>ge~chw~lelten Kalkerde die \Ve<strong>in</strong>"'le<strong>in</strong>säure angewen"det wurde, b·lei!;t die entstan<strong>den</strong>e we<strong>in</strong>stebsaunKalkerde unaufgeHist, und die überl'telawde Flüssig~eit kann, aurser dem geschwefelten \Vassc;"stoff(<strong>der</strong> Hydrothioosällre), nicht!! als etwas <strong>in</strong> Über"dwfsZugeSI'-tzte W eimteiulläure enthalten,Aleren Gegenwart,'>vie nachher gezeigt wer<strong>den</strong> soll, hier nothwendigißt, weCshalb auch die Menge <strong>der</strong>selben durch nenNtZusatz vermehrt wird. Der nach dem SchUtte<strong>in</strong> <strong>der</strong>Flü~sigl,eit sich zeigende Bo<strong>den</strong>satz "vird also aU3Schwefel und We<strong>in</strong>61e<strong>in</strong>saurer Kalkenie be;;;tehen, dah<strong>in</strong>gegen die FlülHiigß eit aniser etwas freyer Säu re nUr<strong>den</strong> SchwefelwalJ~erstoif (die Hydrothionsaure)


Digitale Bibliothek BraunschweigLlquuoc/du/tl.Schwcf\,lwasserstcff (die lIydro.hio;"aure) 1eigt e<strong>in</strong>grOf13C8 Bestreben, sich mit <strong>der</strong> atmo~pharischee Luftzu verb<strong>in</strong><strong>den</strong>, er entweicht daher aus <strong>der</strong> Flüssigkeit,wenn diese nicht vor dem Zutritt dl':;!' Luft ~orgfältigverwahrt wle


Digitale Bibliothek Braunschweig.I1qua sulphbrata acidula.die <strong>in</strong> ihnen vorhan<strong>den</strong>e Säure oft h<strong>in</strong>reichend, dasEisenoxvd vor <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wirkung des Schwef~Iwasser.~ ~IItoffs zu schützen, und die Säure des noch <strong>in</strong> <strong>der</strong>Flüssigkeit yorh:w<strong>den</strong>en ullzersetz ten \Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>l'l , sowie die absichtlich defshalb zugesetzte Salzsäure tträgt ebenfalls zur Aul1ö~lmg des Ei~em: bei. DasBleyoxyd h<strong>in</strong>gegen hat e<strong>in</strong>e nähere VerwandtschaftZUm Schwefelwasserstoff, als zu dc:') verdünnten Säuren;eil verb<strong>in</strong>det sich daher mit demselben zu eiilembraunen Nic<strong>der</strong>schbg, und dieser ist <strong>der</strong> ent~d,ei~<strong>den</strong>de Beweis für die Gegenwart deI! Bleyes, 15t h<strong>in</strong>gegen<strong>in</strong> dem WeiBe wenig freye Säure vorhan<strong>den</strong>,wie diefs bei <strong>den</strong> eü[sen \Ve<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Fall ist, so könntedoch e<strong>in</strong> Theil des Eisenoxyds mit dem Schwefel­Wasserstoff (<strong>der</strong> Hydrothion~.J.ure) e<strong>in</strong>en Nie<strong>der</strong>schlagbil<strong>den</strong>, welcher lrrthum veranlassen und für schwefelwasserstofftesRleyoxyd gehalten wer<strong>den</strong> könnte;~ie[s zu vermei<strong>den</strong> setzt man; nach <strong>der</strong> zuerst angegebenenVorschrIft; <strong>der</strong> Flüssigkeit e<strong>in</strong>e so grofseMenge We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure zu, welche das Eisenoxyd <strong>in</strong>allen Fällen aufgelö~t erhalten kann, ob lIie gleicllauch <strong>den</strong> ger<strong>in</strong>gsten Antheil von schwefehvasserstofftenBley unaufgelöst läfst. Sie ist daher <strong>in</strong> allen Fäilenanwendbar, und macht die nach <strong>der</strong> zweiten Vor""schrift erhaltene, vom Herrn D. Ha h neIn an n aberZuerst angegebene, Probefliissigkeit entbehrlich, dad.iese nicht überall anwendbar ist. Es lassen sich durchdieses Mittel aufser dem Eley noch mehrere an<strong>der</strong>eMetalle entdecken, <strong>in</strong>dem <strong>der</strong> Schwefelwallseretoft'lllit <strong>den</strong> mehresten Metalloxy<strong>den</strong> unauflösliche undbeson<strong>der</strong>e gefärbte Nie<strong>der</strong>schläge bildet. Die Farbendieser Nie<strong>der</strong>schläge bestimmt Herr D. Ha h ne rn an rtan<strong>der</strong>s, als Be r t h 011 e t <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Tabelle *). Doenglaube ich, defshalb ke<strong>in</strong>en Zweifel <strong>in</strong> di~ Richtigkeif;.. ) Allgeme<strong>in</strong>e. Journal <strong>der</strong> Chemie. Iten. Bandes 4tes Heil ..$. ,3Z0.Hhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.Aqua sulphurata acidula.hei<strong>der</strong> Beobachtungen l!ietzen zu dürfen, da ersterermit <strong>der</strong> We<strong>in</strong>probe, letzterer h<strong>in</strong>gegen mit dem mitScil wefelwasseretoff angesch,,, ängerten Wasser arbeitete,In <strong>der</strong> We<strong>in</strong>probe ist, wie Bchon erwähnt, etwasSchwefel durch <strong>den</strong> Schwefehyaa5er~toff aufgelö~tenthalten, und dieser Übtm;ch ufs "n Seh wefel kannleicht e<strong>in</strong>e Abän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>jenjgen Falbe hervor br<strong>in</strong>gen,welche Be r t ho 11 e t bei <strong>der</strong> Anwendung desre<strong>in</strong>en SchwefelwölllSentoffll beobOlchtete. Da hier dieRede von <strong>der</strong> We<strong>in</strong>probe i~t, so fühTe ich die vondem Herrn D. Ha h TI emaIl n angegebenen Ersche<strong>in</strong>ungenmit se<strong>in</strong>en eignen Worten auf.Das <strong>in</strong> Salpetenäuse und l'~nlig.';äure aufgelösteSilber, Quecksilber und WifHnuth wird mit dunklerFarbe gefällt. Queckeilber aUlIdem Sublimat fälltmit I!!chwarzctr, .schnell <strong>in</strong> weifse sIch umän<strong>der</strong>n<strong>der</strong>,Farbe; Z<strong>in</strong>k weifs, Braunste<strong>in</strong> gelbiichweifs, Ar~enikpomeranzengelb , und wenn etwal! weniges Bley zugleichdabei ist, kann<strong>in</strong>roth, Spief~glanz aber wirdziegelroth nie<strong>der</strong>gcsehJagcn. .)Der SchwefelwasserM off (die Hydrotb ionsäu re )hat e<strong>in</strong>en äu[serst widrigen Geruch nach faulen Eyern,und behält <strong>den</strong>selhen auch <strong>in</strong> ~eilier Verb<strong>in</strong>dung mitdem Waliser. Letzteres verliert aber diesen Geruch,wenn <strong>der</strong> Schwefelwasl!lfH!\toff bei Zutritt <strong>der</strong> Luftaus ihm entweicht. E<strong>in</strong>e güte brauchbare We<strong>in</strong>probemufa daher <strong>den</strong> erwähnten auffallen<strong>den</strong> Gertlch.haben, und wel<strong>in</strong> dae Verhältnifs <strong>der</strong> Säure nach <strong>der</strong>Vonchrift zu ihrer Bereitung richtig befolgt Ült, sOiet <strong>in</strong> ihre GÜte ke<strong>in</strong> Zweifel zu setzen.Ph atma'i:olo~i~ von F' A' C. G ren, 2teh Th\:lils 2ter Band.~. 188.Verbeuerungen pharm. !!hemilch~r Operationen von J. P. ,..GiHtl<strong>in</strong>c, S. 297·Apothekerlexi(:on von D. S. Ha h n enta n n .'lten Thell11:1t, Allth.iJ. ~ • .1i4.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.A CidlllJl pltOJpltOrtcum.Grundrifs <strong>der</strong> 11llgem. ElCperimentalchemie von D. S. F.Hermbstädt, Her Band. S. 366.Denen GrLlndrifs <strong>der</strong> Pharmacie 3ter Theil. 1308.'18) Acidum pho~phoricum, Acidum Phospho ..ri. (P ho S P ho r sä ure.)Die Pho!!phooäure kann auf ~e\r vergchie<strong>den</strong>enWegen erhalten wer<strong>den</strong>~ Ich fUhre zuerH die­Jenigen Metho<strong>den</strong> an, durch welche wir diee~lbe imre<strong>in</strong>sten Zustande und bei dem fetzigen eben nichtsehr hohen Preise des P ho 5 P ho r 5 auch arn vortheithaftestenerhalten, da hier ke<strong>in</strong>e kostbare Re<strong>in</strong>i.gung <strong>der</strong>selben nothwendig i~t~E<strong>in</strong> Theil re<strong>in</strong>er Phosphor wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gläser.nen Betorte mit 12 Theilen ver~ünnter Salpetersäure(;;}o) übergo~gen~ Die Retorte wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Sandbadgelegt, mit e<strong>in</strong>er leicht angelegten Vorlage versehen,und bei mäfsigem Feiler alle Flü~sigkeit überde!ltilliIt.Es ent\vickelt sich dabei s alp e t e r haI b s aure~Ga!! (~9), von de~sen Zersetzung durch dieatmo~phäri8che Luft die sich zeigen<strong>den</strong> rothen Dämpfeherriihren. Wegen die~er Gasentwickelung darfdie Vorlage nicht fest lutirt wer<strong>den</strong>. In <strong>der</strong> Vorlagef<strong>in</strong>det !lieh nach beendigter Destillation etwas unzer­~~tzte· Salpetersä.ure, und <strong>der</strong> Inhalt <strong>der</strong> Retorte istdie bezweckte P h O!l P h 0 r ~ ä ure, welche mit hei.{sem Wasser aufgelöst und filtrirt wird. Der PtlOSphorhat e<strong>in</strong>e gro[se Neigung, (lieb mit dem Sauer ~~toff zu verb<strong>in</strong>;ten, wodurch Pho~phorl\äure entsteht.Er entzieht hier' <strong>der</strong> Salpetereäure ihren Saueretoff'LUllI Theil, wodurchdicsc <strong>in</strong> <strong>den</strong> Zustand des lIalpcterhalbsaurenGases veuetzt wird, und entweicht.Nur die über/ichüssig angewendete Salpetersäure ~irdUllzer8etzt überdeiltiUirt, und kann bei an<strong>der</strong>woitigenArbeiten gebrauch~ weI<strong>den</strong>. Die auf dißu~ An erhat,H~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig116 Acidum phoJphoricum.tene Phosphorsäure ist sehr re<strong>in</strong>, da ~ie hier ke<strong>in</strong>enKörper f<strong>in</strong>det, mit welchem ~ie sich verb<strong>in</strong><strong>den</strong> könn·te. Sie corrodirt zwar das Glas, aber doch nurachr wenig, 110 da[s die hier mögliche Verunre<strong>in</strong>igungt5ar nicht <strong>in</strong> Amchlag zu br<strong>in</strong>gen i~t, wenn sie zummedic<strong>in</strong>isch€rl Gebrauch angewendet wird.Der P h 0 3 P ho r zersetzt auch die at mo g p h ä­':rische Luft, und nimmt <strong>den</strong> Saue rstoff <strong>der</strong>selben<strong>in</strong> sich. In hoher Temperatur geschieht die[s mit,fühlbarer Wärme und Lichtentwickelung. Der Sauerstoff<strong>der</strong>atmosphärischen Luft tritt zum Pho~phor,und säuert <strong>den</strong>selben. Hierdurch wird die Wärmeaus dem Sauerstoffgas , und das Licht aus dem Phosphorfrey, und es entsteht Feuer. Die Producktedieser Operation s<strong>in</strong>d a]so' Phosphorsäure und Feuer.Ist diese Verbrennung des Phosphors mit Vermeidungaller Feuchtigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er oben luftdicht verschlossenenGlocke, welche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er mit Quecksilbergefüllten Schale steht. vorgenommen wor<strong>den</strong>, so erßche<strong>in</strong>tdie Phosphorsäure als e<strong>in</strong> weiCses trockenesPulver, da!! Quecksilber steigt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Glocke, wor<strong>in</strong>die Verbrennung geschah, <strong>in</strong> die Höhe, rmd füllt <strong>den</strong>Raum aus, welchen vorher da~ <strong>in</strong> <strong>der</strong> atmosphärischenLuft enthaltene, durch die· Verbrennung desPhosphors vernichtete, Sauer~toffgas e<strong>in</strong>nahm. DieierhaltenePhosphorsäure wiegt [{lehr als <strong>der</strong> vorherangewendete Phosphör, und diese Gewichtszunahmecorrespondirt mit dem Gewichtsveriust <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong>Glocke enthaltenen Luft. ,velcha jetzt blo[ses 'Stickgasist. War die GIQckenicht mit atmo3phäri!lchetLuft, son<strong>der</strong>n mit re<strong>in</strong>eIil Sauerstoffgas gefüllt, sowird, wenn dieses völlig re<strong>in</strong>, und e<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>länglicheMenge Phosph0r vorhan<strong>den</strong> war, <strong>der</strong> Luftraum totalvernichtet, und dal!l Quecksilber wird die ganzeGlocke aupfüllen. Wendet man statt des QuecksilbersWasser al'l, I!IO erhält man die Phosphorsäure. nioht i~ cOl'Jcuter GC$t.llt, son<strong>der</strong>n !.lie löst eich. ir4http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.dcld,um pno.rp'horicum.dem Wasser auf, und ertheilt diesem die Eigenllcha-r


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum pho.rphorü:um.leIb? ganz venchwun<strong>den</strong> seyn. Dagegen hat sich Im"t~l~ im Glase e<strong>in</strong>e Flüssigkeit gesammelt, welch.ilü~llige P h 0 g P h 0 r s ä, ure im re<strong>in</strong>sten Zustande is t.Da'iI Glas mufs an e<strong>in</strong>em Orte stehen, wo, imFall auch durch e<strong>in</strong>e erhönete Temperatur <strong>der</strong> Annosp;}äree<strong>in</strong>e Entzündung des Phosphors Statt f<strong>in</strong><strong>den</strong>tWille, diel!e El:1iZÜndung ke<strong>in</strong>en weitern Scha<strong>den</strong> yeriHsitchel.\kann. Z. B. im Sommer <strong>in</strong> dem nngeheitz.~e!1 f\am<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e~ 9fens. im W<strong>in</strong>ter im Keller. E<strong>in</strong>e'llchnelle Erhöhung <strong>der</strong> 'äufsern Temperatur kann ilic'~e Entzündung leicht be''''irken~ l1nq man ist nie gan;t;~icher da vo~.Der Dampf, welcher sich bei dieser Operation'lIlU <strong>den</strong> Pho.'phor zeigt, i~t 11 n v 1311 kom m e ne~ h 0 Il P ho r 8 ä ure (phNphorichte Säure). Dies.yzeigt sich, auch bei <strong>der</strong> liebneHen Verbrennung dt;&PhosphoJ;s <strong>in</strong> t;l,er atmo3phäri.~ehfn. Luft. Sie unter@cheidet sich von <strong>der</strong> vollkommel!eu Phos p h orf!ä ure hauptsächlich durd~, ihre, Flüchtigkeit, <strong>in</strong>demeie <strong>in</strong> DUl1stforrn ersche<strong>in</strong>t. da jene ä.ur~


Digitale Bibliothek Braunschweig.Acidum pllo.splzoricU/n.tier Luft begierig an und zerniefst. Die als ~<strong>in</strong> .•R<strong>in</strong>de um <strong>den</strong> Phosphor ~ich anlegende Säure wirdnaher sehr bald feucht, und endlich tropfbar flüssig,\Vo eie <strong>den</strong>n ans dem Trichter <strong>in</strong> das unterlltehendeGlas als yollig re<strong>in</strong>e Pho~phor!lä,ure ah,fliefllt, So gehtcenn die Verwandlung des, Pho1!phorIJ <strong>in</strong> Säure, unddas, Flüssigwer<strong>den</strong> uud Abträpfeln deuelben so langefon, bis endlich aller im Tnt:hte~ bef<strong>in</strong>dliche Phosphorverzehrt ist.Den Beweis, dqfg oft Verbrennungen ge.ehehettkönnen, ohne daf!! wir dabey Li c h t und W äi mebemerken, liefert die~e Bereitung <strong>der</strong> Ph9sphoHäuII;'!augen~ch~<strong>in</strong>lich. Eil, wird noch vorkomwen , dar. ichOie Oxydation (Verkalkung) <strong>der</strong> Metalle e<strong>in</strong>e wahreVerbrennung nenne, ob wir gleich ke<strong>in</strong>e Flamme dabeibemerken, weil Licht und \\~rme nur <strong>in</strong> lIehrger<strong>in</strong>gen Mengen a usge~ehie<strong>den</strong>, und daher nicht vonUn! bemerkt wer<strong>den</strong> J,önnen, Hierzu kommt noch.daf!5 die Verbrennung <strong>der</strong> Metalle mehrentheiI!I durch;,; u f I; e r e \V ä r m e unterstützt wer<strong>den</strong> mur!!. \\;itkönnen daher unmögJic:h die Erhöhung <strong>der</strong> Temperaturf<strong>in</strong><strong>den</strong>, \velche durch die Verbrennung des Me­!a1l", selbst hervorgebracht wird, da wir zu die~erVl!rbrennung äuC'ere Wärme anwen<strong>den</strong> müssen. Die1;:rzellgul1,~ oer P'ho8phorsiiure auf diesem vVeg~ aberbeweieet uns, dafe wirklich Licht und Wärme ent:'-veicb::n können, oht)e dar~ ~ie für uns BO wie dieFlaUllne e<strong>in</strong>es J,i,zits bemerkbar wire. Br<strong>in</strong>gt manllä.hmJich <strong>den</strong> Trichter. \vor<strong>in</strong> <strong>der</strong> zerschnittenePhosphorenthalten ist J <strong>in</strong>s Dnnlde, 110 bemerken wir e<strong>in</strong>i!arkes Leuchten, Eil wird hierbei a.lso wirklich Lichtentwickelt, nur aber <strong>in</strong> ~o ger<strong>in</strong>ger Menge, dafg wires, Wl.'!nn un~ere P1Ug~Hl ~,chon von dem Tage~lichtlIfficirt !l<strong>in</strong>d, nicht hemerken können. Stellt man (HeKugel e<strong>in</strong>es Thel'momete,s zwi;~chen <strong>den</strong> Phosphor,110 wird, wenn Cl! e<strong>in</strong>ige Zeit dar<strong>in</strong> ge~tan<strong>den</strong> hat,uas Quecksilber 11m e<strong>in</strong>ige Grade lltej~en. Die 'fern-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig..I1eidum phoJphoricum.peratlnist qlso hier wirklich dadurch erhöht wor<strong>den</strong>,pars Wärme aus dem <strong>den</strong> Phosphor umgehell<strong>den</strong> Sau~~rsloffgas <strong>der</strong> Atmosphäre entbun<strong>den</strong> wor<strong>den</strong> ist.Die Phosphors~ure ist sehr häufig <strong>in</strong> <strong>den</strong> festenTheilen dCa thierischen Kö;pers vorhan<strong>den</strong>, beson<strong>der</strong>ehäufig f<strong>in</strong>det sie sich <strong>in</strong> <strong>den</strong> Knochen mit KaIk.­erde (auch Tal k e r cl e H.) verbun<strong>den</strong>. und dieweifsgebrannlcn Knochen, aus welchen durchdie Verbrennung aUe verbrennliehen Theile '.veggellchafftwor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, bestehen blo[s aus I\: alk erd e~nebet Tal k erd eH.) mit P ho S P h 0 r s ä ure undK 0 h 1 ~ n gäu re neutralisirt. Die Phosphorsäur~ läf"tsich aus die~er Verb<strong>in</strong>dung durch folgende Behandlungabschei4en. Man löse e<strong>in</strong>e beliebigoe Mengewe i f s ge b ra n n t e r Ku 0 ehe n <strong>in</strong> SalpetersäUre auf.\im das zu atarke Aufschäurnen 7:1 verhüten, mursda~ Knocbenpulver nur <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Portionen YOIlungefähr e<strong>in</strong>em Lothe e<strong>in</strong>getragen, und dieses nich~~her erneuert wer<strong>den</strong>, bis die vorhergehende Porti­~n völlig aufgelöst ist. Man fährt mit dem E<strong>in</strong>lragelldes Pulvers fort, his die SalpetcIßäure nichts mehraufzulösen im Stande ist. per ,gesättigten Auflösungwird nun so lange mit gleich{;n Theilen Wasser ver­~ilnnt6$chwefelsä:ure zuges~tzt, als noch e<strong>in</strong>Nie<strong>der</strong>schlag erfolgt. Die Flüssigkeit wird hierauftiltrirt. Sie hesteht jetzt aus P ho g P h 0 r ~ ä ure,Salpetersäure und Wa!l~er, zugleidl aber euth4itsie noch e<strong>in</strong>e Menge I! eh \v e fe I ~ au r eTa t k­und K: alk er cl e, und mit Sä ure übe r 8 ä t i g tephosphorsaure Kalkerde. Sie \vird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>eHetortegebracht, und bei mäfsigem Feuer alles biszur Trockne überdestillirt. P:l die Phosphorsäurefeuerbeständig ist, so bleibt sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte, mit<strong>der</strong> ilusgegchie<strong>den</strong>en Schwefelsäure und phosphorsaurenKllkerde zl.4rück. Die Salpeters!~ure aber geh~Te<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Vorlage über, Von <strong>den</strong> frem<strong>den</strong> Sah~n.mit welchen di.e Pho~phor:läure jetZl noch vermischthttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum plwsphoricum. 11:1'"}'ist, re<strong>in</strong>igt man sie dadurch, da[s man si e mit zwei'fheilen ihres Gewichte destUHrten Wasser übergiefst,~or<strong>in</strong> sie sich auflöset, die schwefelsauren und diephosphorsauren Er<strong>den</strong> aber bleiben unaufgclöst aufdem Filtrum zurück.Bei <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> gebrannten Knochen <strong>in</strong>Salpetersäure könnte ke<strong>in</strong> Aufbrausen Statt f<strong>in</strong><strong>den</strong>,wenn die T .. lIt- und Kalkerde völlig mit Phosphorsäuregesättigt, und ke<strong>in</strong>e Kohlensäme vorhan<strong>den</strong>W~re. Die phosphorsaure Talk- und Kalk(;rde wird,ohne e<strong>in</strong>e Zersetzung zu erlei<strong>den</strong>, von <strong>der</strong> Salpc:'flr.o~ii.ure biofs ;mfgelöst, nicht so die kohlensatlreKalkerde;die~e wird wirklich zersetzt, <strong>in</strong>dem sich dieSalpetersäure mit <strong>der</strong> Kalkerde verb<strong>in</strong>det, und hier­


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum pho.fphoricum.TheH l<strong>in</strong>ochellerde und geme<strong>in</strong>iglich auch du Bitter~salz. Übrigens ist die,e Methode so wohl <strong>der</strong> Umständlichkeitals auch <strong>der</strong> lIehr tmre<strong>in</strong> erlucirten Säurewegen, jetzt, da wir hes~ere kennen. nicht mehrzu empfehlen. Sie verdiente aber hier e<strong>in</strong>e Stelle,und augführliche Erklärung, da die[g die erste vonSc he e 1 e angegebene Methode war, die Phosphorsäureaus <strong>den</strong> Knochen zu schei<strong>den</strong>. Die gewöhn·lichste Methode, die Phosphorsäure au!! <strong>den</strong> Knochen~Il erhalten, welche auch die neu e Pr e u f 8.P-harmacopoe. 'io~5-chreibt, besteht dar<strong>in</strong>, d'


Digitale Bibliothek Braunschweig,~eJ' Evaporation ~tark aufbläht, Wenn flie ganz tro-Fkcn ist, br<strong>in</strong>gt man sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e porzellanene Kruke,?<strong>der</strong> au~h <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gewöhnliche Apothekerkruke (Büch­~e) *) die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en geräumigen Schm~lzriegel gestell~Und mit Sand umschüttet wird. Den Tiegel hr<strong>in</strong>gtlnan <strong>in</strong>s o.ffene Feuer, und feuert Anfangs langsam,his die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kruke bef<strong>in</strong>dliche Siiure <strong>in</strong> flurs l,ommt;man erhält eie e<strong>in</strong>e halbe Stunde lang I o<strong>der</strong> überhaupt80 lange, bis alles Ammonium vtlrflogen iat, schwachrothglühen.d im Flurs, läfst eie erkalten, und übergierstdie erhaltene giasichte Masse mit drey Theilenkochende!,! d~ßt.iIlirten Was~~r, wor<strong>in</strong> sie sichlJach e<strong>in</strong>iger Zeit bald auflögt. Die Auflösung wird~ltrirt, und ~tellt nun e<strong>in</strong>e, zwar nicht chemisch ~eil1e,aber zum medic<strong>in</strong>ischen Gebrauch doch sehr gilt an,­Wend bare , Phosphorsäure dar.E~ ist schon erwähnt wo~<strong>den</strong>. da(!! die Knochenau~ kohlensaurer und pho~phor~aurer Kalk.- und Tan\~erde bestehen. pie Schwefehäure verb<strong>in</strong>det_sich mit.<strong>der</strong> Kalk- u.nd Talkerde , '\"odurch die Koh!emäur~u.nd Phosphon


Digitale Bibliothek Braunschweig.Acidum pbo.rplwricum.ti!luflösHch im \Vas!!er, ufld fällt daher zu Bode!!.Doch bleibt auen <strong>in</strong> <strong>der</strong> FWssigkeit noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erAntheil aufgelöst, welchen man dadurch zum Theilausschei<strong>den</strong> kann, da[s man die Flüssip;h:eit evaporirt,wo sich d0nn <strong>der</strong> schwer auflösliehe Gyps wegen <strong>der</strong>verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Wassermenge ausscheidet. Bci <strong>der</strong> Ev~pora.tionscheidet sich überhaupt e<strong>in</strong>e beträchtlicheMenge ~chnppichter atlasartiger BLut­~ h e n aus) welche man hi1\her irmner hlols für GypShielt ,aHe<strong>in</strong> die Mengt! dieser Krystalle ist viel ZUgrals, als dafs man sie dafür halten könnt((, wennman auch auf ihre äur~ete Struktur ke<strong>in</strong>e HücksichtIlehrqen wollte, da <strong>der</strong> Gyps bei weitem nicht <strong>in</strong> sOErerser Menge <strong>in</strong> Wa~ser auflö~lich ist; über dief$!Scheidet sich <strong>der</strong> Gyps nicht <strong>in</strong> Blättchen, wQ<strong>der</strong>n <strong>in</strong>:kle<strong>in</strong>en sehr dünnen Säulchen, und bei übereilterEvaporation <strong>in</strong> Pulverform


Digitale Bibliothek BraunschweigACIdum phospttorü·um.('2j<strong>der</strong> Sc he e Iischen Methode angemerkt wor<strong>den</strong>, <strong>den</strong>gröfsten Theil dieses 'Salzes abschei<strong>den</strong>, alle<strong>in</strong> nie~ird Ulan die Siure gimz re<strong>in</strong> erhalten, da sie selbste<strong>in</strong> weit kräftigeres Auflösungsmittel, als das bl~[se~Vasser, so wohl fUr dieses ~aure Salz als für <strong>den</strong> Gyps1St. Da aber bei jener ZerIegung allemal auch schwefe/saureTalkerde gebildet wird. welche leicht lösbarist, so bleibt die mit <strong>der</strong> frey gc\vor<strong>den</strong>en 1:'h03-phor~äure gemengt. Um die Säure al~o re<strong>in</strong> darzu­Stellen, sättigt man sie mit k 0 h 1 e n sau rem A Hlll:l0 n i u m. Das Ammonium verb<strong>in</strong>det iich hier nicht·nUr mit <strong>der</strong> freyen Phosphorsäure, wobei de~sen:Kohlensäure <strong>in</strong> Gasform entweicht, SOIl,;em e'l i'chei.det alJch die mit <strong>der</strong> Iblkerde verbondl"ne P h (} s­}l h o r s ä Tl re und Sc h w e fc 1 3 ~ ure at"l, d K31kerde,die Talkerde und <strong>der</strong> phosphoJsaure Iialk wer<strong>den</strong>aURzeschie<strong>den</strong>, erstere beide nehmen aoer zugieich.die aus dem Ammonimhabgeschiedt'ue K 0 h I e TI ," ä u­te <strong>in</strong> sich auf, und fallen als kohlensaure Kalk.erde und kohlensaure Talkerde <strong>in</strong> weifser zarterPUlvergestallt zu Bo<strong>den</strong>; sie wer<strong>den</strong> durch das Fil~trum abgeson<strong>der</strong>t, und die heile durchgelaufene FIUs­.igkeit besteht nun aUS p ho S P h 0 rl a ure mundetwas wenigem schwefelsauren Ammonium.Dieses phosphorsaure Ammonium wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Glü ..hehitzezersetzt: das Ammonium verflüchtigt sich, diePhOiphorsäure aber bieibt als sehr feuerbeständig zurück;war schwefelsaures Ammonium vorhan<strong>den</strong>, !I()wird dieses <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hitze ebenfalls verjagt, und diePhosphorsäure murste nun völlig re<strong>in</strong> zurück bleiben,ivenn sich ihr nicht durch die Kiesel und Thonerde ,'Voraus das Schmelzgefäfs be~!l3ht. neue GelegenheitzUr Verunre<strong>in</strong>igung darböthe '*). Si~ löst beson<strong>der</strong>s") Wenn aaS phosphorSlure Ammonium geschmolzen wird.so erleidet sokhes ~ugleich thei.lweise e<strong>in</strong>e Zersetzung.L)i. Pho~ph",r~iültt: settt e<strong>in</strong>en Theil ihres SOIuerst(lf!'s ;111http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum pho.rphoricum.im Fluf8 die Er<strong>den</strong> auf, welche ~ie, auch nach<strong>der</strong>neie <strong>in</strong> Waiser aufgelöst wor<strong>den</strong>, nicht leicht falleIlläfst. Es ist daher, wie ~chon bemerkt, nothwendig,dafs zur Bereitung e<strong>in</strong> e I' v Ö 11 i g I' ei ne n P h 0 ~­phnuäure <strong>der</strong> Phosphor selbst angewendetwer<strong>den</strong> Il1U['R.Die hili! zur dicken Srrup~ -Consi~! enz abgerauchtePho8phorsaure liHst sich, auch ohne vorherige Siitti.gungmit Ammonium und Schmelzung, von d


Digitale Bibliothek Braunschweig<strong>den</strong>n auch im silbernen Tiegel geschmolzen löst sieSogar SdlYer auf.Ob sie mit Schwefelsäure verunre<strong>in</strong>igt i~t;zeigt e<strong>in</strong>e AuflöllUUg des eil 11 i g sau ren BI e y e fJ (55).Eg ent~teht e<strong>in</strong> wei[ser schwerer Nie<strong>der</strong>schlag, wel.;eher sich <strong>in</strong> zugesetzter S alp e t e r sä ure wie<strong>der</strong> auffÖ~enmure; geschieht diers nicht vollkollunen, soWar Schwefelsäure vorhan<strong>den</strong>, welche mit deal Bleyoxyde<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Salpetersäure nur wenig auflösbarenN'iecterschlag bildet. Doch murs zu dieser PrüfUngdie re<strong>in</strong>ste Salpetersäure angewendet wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>nenthält diese selbst Schwefelsäure, 80 wird natürlich~chwefel8aures Bley entstehen mÜ~!Ien, ohne dars vielleicht<strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gste A,ntheil von 5chw€felsäure <strong>in</strong> <strong>der</strong>Phosphorsäure selbst vorhan<strong>den</strong> war.Pharmocologie von F. A. C. G ren, zten Theils zter Band.S. 48. .System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> gesammten Chemie von eben demse~ben, zter Theil §. 14:.:1 .... 146R, Grundrlfs <strong>der</strong> allgem. Experimentalchemie von D. S. F.II er m b s t ii d t, :;tter Band. .29) Acidum mtncum eoncentrlltoIh, 5pirittisnitri fumans. (C 0 11 ce 11 tri r te S alp e te r-5 >ä ure, rau ehe n cl e S al pet e r s ä ure.)Zwei Theile völlig re<strong>in</strong>en trockl!~nS alp e te rßthtitte man <strong>in</strong> c<strong>in</strong>'e gerällluige ganz trockne Retorte,Und trage, nachdem dieselbe vorher mäfilig erwärmtWor<strong>den</strong>, e<strong>in</strong>en Theil co nc e n trirt e Sc h We fe 1-~ a u re <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Portionen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Man mure lIieb ,Um die Verunre<strong>in</strong>ignng <strong>der</strong> S alp et e l' !I ä ure mitSchwefelsäure zu verh äten, welche im HaIe <strong>der</strong> RetOrtebeim gewöhnlichen E<strong>in</strong>giefsen hängen b!eibcllWUrde, ZUr E<strong>in</strong>traguiig d,er Säure e<strong>in</strong>er gläsernen Röh.,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig1'28 Acidum nitricum concentratum.re bedienen, welche his <strong>in</strong> die Wölbung <strong>der</strong> Retortereicht. TIm die gehörig€ Vermigchung des SalpeterSmit <strong>der</strong> Scbwe'fels.aure zu beför<strong>den</strong>l, und die durchdie~e Vermischung entstan<strong>den</strong>e Flitze <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retortegleichmäfsig zu verthcilen, darf die Schwefelsäurenicht auf e<strong>in</strong>mal, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Portionen, von~t\va e<strong>in</strong>er Unze, eiIlgetragen wer<strong>den</strong>, worallf dieMischung je<strong>der</strong>zeit etwas geschüttelt \yjrd. Es ent"Wickeln sich dabei rothe Dampfe, vor <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>athmenman sicM. zu hüten hat. Die Retorte wird nUn.<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Sandbad gebracht, und mit e<strong>in</strong>er geräumigenVorlage versehen, welche entwe<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em fetteIlKitt *) o<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em aus Bolus und geHossenen'riegelscherben mit Wasser angerührten dicken 'feige,luftdicht anlutirt w.ird. Man murs zur Befestigungüber diMen Eitt je<strong>der</strong>zeit noch e<strong>in</strong>ige I.e<strong>in</strong>wandstreifen,die mit blofsem Bolnsteig bestrichen s<strong>in</strong>d;legen, welche TI,och mit B<strong>in</strong>dfa<strong>den</strong> umschnürt wer<strong>den</strong>lörmen. Man fangt die Arbeit mit sehr mäfsigel'Feuerung an, welche aber, besoll<strong>den</strong> gegen das Ende<strong>der</strong> Arbeit, ~eh:r verstärkt wer<strong>den</strong> mu[~. Die Säuregeht <strong>in</strong> clulIF,elrothen Dämpfen und Tropfen über tund dagFeuer wird ~o 1,:uige fortgesetzt, und immermehr venHärkt, bii ke<strong>in</strong>e tropfbare Flüssigkeit meht'üheTgeht.Bei dic~cr Arbeit entwickelt sich, \vie nachherbewiesen ."er<strong>den</strong> soll, Sau er.s t 0 ffg a 11. Da dieseGasart aber \yegen <strong>der</strong> luftdichten Verkitttmg <strong>der</strong> Ge.fiHee ke<strong>in</strong>t!! Ausgang f<strong>in</strong><strong>den</strong> kann, 80 w~ürde sie,wenn man ihr <strong>den</strong>selben nicht auf e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Art·zu ver~chafien suchte, die Gefäfs6 zersprengen, o<strong>der</strong>im Fall die Gefäfse nicht feilt genug Iutirt wären,*) Man bereitet ihn ,<strong>in</strong>dem man e<strong>in</strong>en Theil fe<strong>in</strong> gepulvertenweifsen Bolus mit <strong>der</strong> Hälfte Bleyweifs durch J.e<strong>in</strong>öhlfirnif9zu e<strong>in</strong>en dicken Teig br<strong>in</strong>gt. Die Gefäfse, welche damitverstrIchen wer<strong>den</strong> sollen. durfen nicht nafs 5l.'yn; weiJ80nst <strong>der</strong> Kitt nicht haftet,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum nitricum concentTutum.1''l~sich durch das Lutum e<strong>in</strong>en Ausweg bahnen, wodurchZugleich ;e<strong>in</strong> beträchtlicher Antheil Säure entweicht.AlU besten beugt man diesem vor, wenn man e<strong>in</strong>etUbulirte Vorlage anwendet, An <strong>den</strong> Tubu!! kittetlUan <strong>den</strong> kürzern Theil e<strong>in</strong>er zweischenklichten Röhre,<strong>der</strong>en an<strong>der</strong>er und längererer Schenkel <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Glaslllit destillirlem 'Nasser geleitet ist. Das Sauerstoffgasentweicht durch diese Röhre, und die zugleich mitdurch ehe Röhre gehende Salpetersäure wird/von de<strong>in</strong>\Vaeser e<strong>in</strong>geschluckt , welches als e<strong>in</strong>e verdünnteSalpetersäure angewendet wer<strong>den</strong> kann;' In Erman- .gelung e<strong>in</strong>er tubulirten Vorlage wende ich folgendf'1llIandgriff an. Ich nehme e<strong>in</strong>e Vorlage mit so weitemlIalse. dafs ich zwischen die Fuge, welchezwischel1dem Retortenhals und <strong>der</strong> Vorlage bleibt, e<strong>in</strong> ungefährvier L<strong>in</strong>ien dickes Gtasröhrchen e<strong>in</strong>!lchieben kann.1)ie8es mache ich mirselbllt, <strong>in</strong>dem ich e<strong>in</strong> Stückdünne Glasröhre glühend mache, und sie nun plaUzU~ammendrücke, doch 110, da!!! sie noch Luft hat,hierauf biege ich sie rechtw<strong>in</strong>klicht, und 5chiebe sie11Un 80 zwischen die Vorlage und Retorte, daf~ <strong>der</strong>:rcchtw<strong>in</strong>klicht gebogene Theil au(een bleibt und <strong>in</strong>


Digitale Bibliothek Braunschweig1,30 Acidum nitl !clim COllccn/Tarum.zug ge~chehen, weil die häutigen rothen salpetersan~ren Dämpft> <strong>der</strong> JJunge sebr nachthcilig s<strong>in</strong>d. Da5'G las, \vor<strong>in</strong> dieselbe aufbewahrt wird, mufs e<strong>in</strong>engläsernen e<strong>in</strong>gcrienenen Stöp:'lel haben, und an e<strong>in</strong>emso viel als möglich kalten Ort awfbewahrt wer<strong>den</strong>.Der Salpeter ist e<strong>in</strong> NeulraL,;~f) welches aUSKaI i und S al pet er sä ure besteht. Die Salpeter~:.


Digitale Bibliothek Braunschweig.Acidum llitrh'um. concentratulIl.1,Sl.Ji'arbenveräll<strong>der</strong>ungen: durch wenig zugesetztes Waseerwird ihre rothe Farbe <strong>in</strong> blau verände,rt, diesesgebet bei e<strong>in</strong>er gröfsern Menge Wa~8er <strong>in</strong> grün über,Und endlich verschw<strong>in</strong>det auch diese und die Säureersche<strong>in</strong>t wasserhell. Sie ist weit flüchtiger als dievollkommene Salpetenäure, von wdcher sie daherdurch e<strong>in</strong>e sehr gel<strong>in</strong>de Destillation. abgeschie<strong>den</strong>wer<strong>den</strong> kann, wobei die uDyol!koltlll1ene ~'aure <strong>in</strong><strong>der</strong> Ret.orte farhenlo8 zo.rückbleibt. *) Verrichtet mandiese Arbeit bei beträchtlicher Kälte im \\'<strong>in</strong>ter, ~~ ..bildet die herübergegangene unvollkommene Säurezwei ab g es 0 n <strong>der</strong> t e F 1 Ü S 6 i g 11:. e i t e n, von dellendie obere dunklenoth als die untere ist, die aberdoch <strong>in</strong> chemischer H<strong>in</strong>sicht sie!} völlig gleich verhalten.Man erhält die5e bei<strong>den</strong> Flüssigkeiten nicht im-111 er , son<strong>der</strong>n nur zuweilen, bei nie<strong>der</strong>er TeUlperatur,\venn man sieh zugleich sorgfältig gehütet hat, et\'+"3e1Von <strong>der</strong> volikommenen Säure mit t:;bergehen zu las~en.Der Stickstoff o<strong>der</strong> S alp e t ar s toff enche<strong>in</strong>tlnit dem S a (l er 6 toff <strong>in</strong> verschie<strong>den</strong>en Verhältnissengebun<strong>den</strong>, und die-e Abän<strong>der</strong>ungen im Verhältnifs<strong>der</strong> hei<strong>den</strong> Stoffe liefern von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> sehr ver~chic<strong>den</strong>eProdukte. \Vir kennen <strong>der</strong>en jetzt vier, wel~ehe ich <strong>in</strong> möglichster Kürze durchgehen will. hte<strong>in</strong> Theil Salpetentoff mit vier Theilen SauerstoffVerbun<strong>den</strong>, SO ist die,e V'erb<strong>in</strong>dung voll kom m e­lle Salpetersäure, über welche nachher nochlneh r gesagt wer<strong>den</strong> soll. Drei Theile Sauerstoff mit"') Man kann die Salpetersiiure auch ,leich <strong>in</strong> ihrem concenatrirten wasserfteyen Zustande" als v ollk·OIIl m e n e Säuregew<strong>in</strong>nen, wenn, m"n <strong>der</strong> Zusammenseüung aus Salpeter. und !->chwefe'lsaure gleich halb so viel Mmganesoxyd(BraHnsteiu) 'LUsetlt,. als man Salpeter angewendet hat!hier vere<strong>in</strong>igt sidr ller Sauerstoff des Braunste<strong>in</strong>s mit <strong>der</strong>salpetrigen Säure, im<strong>der</strong>t solche <strong>in</strong> Salpetersäure um, unddiese e.uche<strong>in</strong>t 111l,Q ilupenlpll, Ulld störst weifse Oiiml;lfe@'us, H.'I 2http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig:l.3~Acidum nitricum concen/ratwH.e<strong>in</strong>em Theil Salpeterstoff verbun<strong>den</strong> J liefert die u n­,,"011 kom m e ne o<strong>der</strong> 3 alp e tri eh te S alp e t e r­s ,'i ure, <strong>der</strong>en Eigemchaften bereits erörtert s<strong>in</strong>d.E<strong>in</strong> Theil Salpeter!\iOff mit 2 Theilen Sauerstoff verbun<strong>den</strong>,liefert ke<strong>in</strong>e hopfbare Flüssigkeit mehr, SOll'<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e gas f ö r m i ge, welche uns unter dem Na~'men !51l1peterhalbsallres Gas o<strong>der</strong> IlitrösesGaR bekannt ist. Wir erhalten da~selbe bei <strong>der</strong> Beh;mdlung<strong>der</strong> Salpetersäure mit brennbaren Stoffen.Z. B. bel <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> Metalle, vorzüglich deslS:upfere Und Quecksilber~ <strong>in</strong> Salpeten welcher se<strong>in</strong>en Sauer-6toff zum Theil an das Metall abgetreten hat, ersche<strong>in</strong>tnicht mehr tropfbar 'fli'lsflig, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> Ga s­fo r m, und entweicht unter Aufbraui\cn. Dall nämlichef<strong>in</strong>det Statt, wenn vegetabilische und e<strong>in</strong>igethierische Stoffe mit Salpetersäure behandelt wer<strong>den</strong>.Dieses Gas ist völlig LHben!os, wird e~ aber mit <strong>der</strong>at mo sp h ä r i 1\ ehen L 11 ft <strong>in</strong> Beriihrung gebracht.,1'10 nimmt es <strong>den</strong> Sauerstoff aus <strong>der</strong>selben <strong>in</strong> sich undbildet nun wie<strong>der</strong> unvollkomme~e Salpetersäure, welche<strong>in</strong> rothen Dämpfen er.lche<strong>in</strong>t. D .• her rühren di~1'othen Dampfe bei <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> Metalle ia 531-spetcl'säure, wenn sie <strong>in</strong> offenen Gefäf!en geschieht.Dal'! entweichende salpeters3ure Gas, wekhes völligfarben los i~t, nimmt, so bald es über die Oberflächedcr Flu~!ligkeit kommt, <strong>den</strong> Sänerstoff' <strong>der</strong> atmo:


Digitale Bibliothek Braunschweig..Acidum nitn'cnm etlfu;erztrqtulTl.l~"~;Hte nicht rothet, und all.:h I,e<strong>in</strong>en sauren Gaschmaclt,hat, vom Wasser \yird es nicht e<strong>in</strong>gesogen. Gleiche'l'heile Salpeterstoff und Saueratolf liefern e<strong>in</strong> vondeIn vorigep. ganz verschie<strong>den</strong>es Gas, w~lches unterdem Namen oxydulirtcs Salpeterstotfga&(Gas ozotOSUlTl nach G 'fe on, ,Gas nilrogenii axyquLat<strong>in</strong>ach Her m b s t ä d t, und At:'r ,dtro.:.:us deplzlogistica4(us nach Pr i e s tl e y)' bekannt ist. Man erhält es,Wenn verschie<strong>den</strong>Ci: Metalle, ~. B. Eisen und 2111k,<strong>in</strong> sehr verdünnter Salpeter~älHe aufgelöst 'Wer<strong>den</strong>.Auch erhält man es, wenn salpetersaures Ammonium.<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Retorte erhitzt wird. Dieses Gas unter~cheidet~iich von dem salpeterhalbsauren Gas hauptsächlichdadurch ,dafg es mit Sauer~toff6as ke<strong>in</strong>e rOlheDämpfe gieht, und se<strong>in</strong> Umf':J.l}g nicht ve~nün<strong>der</strong>tWird. E<strong>in</strong> Th:er kann nic:1t dar<strong>in</strong>n leben, aber e<strong>in</strong>LiCht brennt dar<strong>in</strong> mit verstärkter Flam:Y\,~; angezündeteKohle, Phosphor und Schwefel verlöschen dar<strong>in</strong>n.Vermuthlich bewirkt <strong>der</strong> <strong>in</strong> dem Lichte vorhan<strong>den</strong>e\Va~gerstoff, wegen se<strong>in</strong>er nahen VerVl'andschaft zumSauerstoff, diese Verbrenn !lug. Das Verlö8chen desPhosphors und an<strong>der</strong>er brennen<strong>den</strong> Körper <strong>in</strong> demselbenbe\veist se<strong>in</strong>e Vers eh i e<strong>den</strong>heit von <strong>der</strong> (itmo-. gpbäri~chen Luft; auch giebt eil nicht wie diese mit<strong>der</strong> Siltlpeterluft vermischt rothe Dämpfe. Dockkann eg durch <strong>den</strong> elektrischen Funken wirklich itiatmosphärische Luft umgeän<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>~ Vom W ilS­Ser Wird nach und nach e<strong>in</strong>gesogen.Die Salpetersäure kann nach Ca v 6 n d i!l h un~lllittelbar durch e<strong>in</strong>e V t>rmi~,-"h ung von 7 TheilenSauerstoffgas mit 3 Theilen Salpeterstoffgas erhalten\\>er<strong>den</strong>, wenn clllrch dieses Gemi~ch <strong>der</strong> elekiri~che. Funke geleitet wird. In wie fern hier die Elektrici~tä,t die Verb<strong>in</strong>dung hei<strong>der</strong> Stoffe beför<strong>der</strong>t, ist ni~htleIcht zu entschei<strong>den</strong>. Auch erhä,lt man d'ilrch e.<strong>in</strong>enVersuch, welchen Mi In e r zuerst angegeben hat,IlnYollkomme!l.e Salpetersäure, oft aber auch nUfsOiI.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig1,34 Acidum nitdcum concentra!um.peterhalb~aureg Gas, und oxydulirtes Salpelerstoffga8~wenn äl.lendes A 111 mon i u m (


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum nitricum (;'Cllcentralurll. 135pelersiiure kann aber bei e<strong>in</strong>igen pharmacel1tischellArbeiten, z. B. bei <strong>den</strong> verscbie<strong>den</strong>en Quecksilber~präparaten und de;' Bereitultg des :)Hberätzsteiui3 (4~)p.$ehr nachtheilig wer<strong>den</strong>, beson<strong>der</strong>s da diese S~urehier nIcht als unvollkommene, 8on:l(~rn alg oxydirteSalz


Digitale Bibliothek Braunschweig1:;6 Acidum nitricum COF1centrettum.das metal1i~ch e Sil ber aus dem sa lzeaurert Silber wie"<strong>der</strong> zu verschaffdn, f<strong>in</strong>det man unter dem ArtikelSi 1 be rät z ~ tei n (Argentum nitric. fusum) au!!­führlieh angezeig~.Dars diese Methode, die Salpetersäure von de.rSalzsäure zu re<strong>in</strong>igen, ziemlich kostbar ist, wird nie~mand Jäugnen. Es geht dahei e<strong>in</strong>e Menge Salpeter.~äure bei <strong>der</strong> Auflösung des Silbers, und Kohlen zurAb~cheidung de:3selben von <strong>der</strong> Salzsäure verloren,de~ Zeitverlußtes nicht zu ge<strong>den</strong>ken.Der berühmte fr~nzösische Chemiker Va u q u e.I <strong>in</strong> schlägt daher e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e N;ethode vor ,die S.11-peter~äure meht nur. von <strong>der</strong> ihr beygemischten Salz­!läure zu re<strong>in</strong>igen. "ou<strong>der</strong>n mit dieser zugleich di~Schwefel~ä!lre wegzu8chaffen, mit welcher die Salpeter


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum lIitrieum IfOflcentrotum. 157petersäure, itnRückHande sal:petersilure8 Bleyox y d, und die Salzsäure gieng mit <strong>der</strong> Salpeten;äureZugleich über. Ich glaube, dieses dadurch erklärenZu können, dars, da <strong>in</strong> <strong>der</strong> Salpetersäure nicht Salz­Mure, son<strong>der</strong>n oxydirte Salzeäure (32), vorhan<strong>den</strong> ist,diese nicht vermögend ist, sich mit dem schon pehrVollkommen oxydirten BleyoxY


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum nitricum teniu~.Die Probel'l auf die Re<strong>in</strong>heit <strong>der</strong> Sa11'eter.auresehe man am Ende <strong>der</strong> folgen<strong>den</strong> Nummer.System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> gesammten Chemie von G. A. C. G re il,Theil I. 9' 646 - 74-3.System. Grundrifs <strong>der</strong> allg. Expcriment:tlche:nie von D. S. F.Her 111 b s t ä dt, zte Allfhge, zter Band. S. 107-152.~o)Acidum nitricum tenne, Spiritus Nitri aci-.dus, seu vulgaris. Aqua fonh. ev; er cl ü n n­te Salpetersäi1r~, Salpetergeist,S c h eide w a 5S er.)Die Bereitung i~t ganz <strong>der</strong> vorigen ähnlich ,nurdaf6 die Säure mit \Vaseer verdrwnt erhalten wird.:Man 1iberschütte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Retorte 8 1'\1ei1e Te<strong>in</strong>eflSalpeter rrlil 4 TheJien Schwefeleäure, welchevorher rnit :3 Theileo \Va",el' verdUnnt \.yor<strong>den</strong> ist.l;to die vielkicht im Hah1e hänsen gebliebene SchwefelR?;ureabzu8piilen, ~chütte man noch e<strong>in</strong>en Theil#'\Nasser nach, welche~ so geschehen mUrti, da(s eSalle Theile des Hahcs bespüle, um die anhängendeSchwefel~iiure wegzubr<strong>in</strong>gen. T·;e Retorte br<strong>in</strong>gt man<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Silndbad. und versieht sie mit e<strong>in</strong>er Vorlage,,"'-'elche ebenfalls nbch vier Theile desLillirtes Vlas~erenthält, ~o dais also gteiohe Theile Salpeter und \Vastiervorhan<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Die Fugen zwi8che.n VorlageIltld Retorte wer<strong>den</strong> an f die schon be3chri.ebene Artluftdicht lutirt ('29), wobei man nicht, wie bei <strong>der</strong>I)estillation fler rauchen<strong>den</strong> Säure niithig hat, e<strong>in</strong>eLuftröhre anlubl<strong>in</strong>gen, <strong>in</strong>dem hier, WIe gezeigt wer<strong>den</strong>soll, ke<strong>in</strong> Sauerstc{fjilS entweicht. .1\1an fangtdie Destillation bei schwachem Feuer an, und unterhältdieCs imme.r gleichförmig, so, da[s die FJüs!!igkei~<strong>in</strong>ä(sig auF;vaUr. Man desti!lirt alles bis ZUr Troc1~nehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAcülum nitricum tenue.iiber, wobei am Ende das Feuer etwas verstärkt wer<strong>den</strong>kann. Die übergangene Säure hat Uldn auf flicechon beschriebene Art ('9) noch zu re<strong>in</strong>igen, wennsie Schwefelsäure o<strong>der</strong> Salzsäure enthlilten !\cUie.Wird bei <strong>der</strong> Destillation <strong>der</strong> Salpetersäure, wie<strong>in</strong><strong>der</strong> erstem Vorschrift (Z9) ke<strong>in</strong> Wasser zuges.,t c4,150 erleidet, wie schon el\vähnt ist, e<strong>in</strong> Theil d(:;r '1


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum nitricum te'nue.ichläge sieh <strong>in</strong> ihreril Aeursern schon :sehr von e<strong>in</strong>aIl'<strong>der</strong> unterscheidelI. Das s eh we fels a ure Si I b erfällt <strong>in</strong> etwas durchsichtigen Körnern, welche durchdie Lupe deutlich krystal1<strong>in</strong>ische Struktur zeigen,und im Wa83er zwar ISch\yer, aber doch weit leichterauflöslieh s<strong>in</strong>d, ah das salzsaure Silber. Das salzsaureSilber fällt <strong>in</strong> W~irseli undurchsichtigen käsichtenFlocken, und j§t völlig unautläsHch. Beide 'Nie<strong>der</strong>schlägewer<strong>den</strong> zwar dw'eh das Sonnenlicht schwarZgefärbt, doch das' s a 1 'l ~ a ure S i I b er weit eherund stärker, aIto das schwefelsaure Silber.Sollte S e h we fe 1 8 ii ure vorhan<strong>den</strong> seyn, soentdec~t man diese durch s alp e t er sau reS c h w erercl e o<strong>der</strong> Bar y te r d e, welche e<strong>in</strong>en unauflöslichenNie<strong>der</strong>schlag hervor br<strong>in</strong>gt. Eg vere<strong>in</strong>igt sich Inämlich die Sc h w e fe l!l ä ure mit <strong>der</strong> Bar y te r d jJzu <strong>der</strong> fast ganz unauflöslicl~en !! c h w e fe 1 s a ur e n~aryterde (Schwerspath).System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> ges. Chemie VOfl F. A. C. G ren.Th. 1. §. 646-748.System. Grundrifs <strong>der</strong> aUgern. Experimentalchemie von p.,. F. Hermbstiidt. zte Auflage z.ter Band, S. 111,$1) Acidum muriaticum,munis, Spiritus Salis.me i n e S al z sä ure.)~Acidum Sa!is eom ..(S al z s ä ure, G e ..Man br<strong>in</strong>ge 6 Theile K 0 eh s a 1 z <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e geräumigeRetorte, und übergief5e eie mit 4 TheiJenconcentrirter Schwefelsäure, welche vorhermit eben so vielem Wasser verdünnt wor<strong>den</strong> i3t.:Es wird e<strong>in</strong>e geräumige Vorlage, <strong>in</strong> \"'lelcher nochz\,vey Theile destillirtes .Wasser vorgeschlagen s<strong>in</strong>d)an die Hetorte fest angeküttet J wozu man am besten.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum muriaticum.e<strong>in</strong> mit Wasser zum Teig gemachtes Gemenge vongleichen Th,eilen Sand, o<strong>der</strong> gestofsenen Schmelztiegelscherben, und Bolus (o<strong>der</strong> auch e<strong>in</strong>en Kitt aUIfettem Thon und frischen Pferdeäpfeln. H.) anwen.d~t; über <strong>den</strong> KItt lege man noch e<strong>in</strong>en Le<strong>in</strong>wandstreifen, welcher blof~ mit <strong>in</strong> Wasser e<strong>in</strong>gerührtem BolulbGstrichen ist, worauf man <strong>den</strong>selben noch mit B<strong>in</strong>dfa<strong>den</strong>umschnürt. Wenn das Lutum völlig trockenist, wird die Destillation mit sehr gel<strong>in</strong><strong>der</strong> Feueruns


Digitale Bibliothek Braunschweig.Acidum ·murlati,·um.noch weniger so ungleich,. dars unten am Bo<strong>den</strong> oiletoben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wölbung das Glas dicker ist, als an alldemStellen; dids ist e<strong>in</strong> Haupt fehler, welcher aUl,häurlgsten Statt f<strong>in</strong>det. Das Edukt dieser Arbeit istSalzsäure, und <strong>der</strong> Hückstand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retprteistschwefelsaures Natrum (Glaubersalz). Siehat<strong>in</strong> diesem noch unrelnen Zustande e<strong>in</strong>en eigenen saffranähnlichenGeruch und e<strong>in</strong>e gelbe Farbe. Wirdbei ihrer Destillation dle Schwefelsäure nur mit vietFünflileilen ih~s eigenen Ge.yichts \Vasser gemischt,und l\.e<strong>in</strong> Wasser vorgeschlagen, so erhält man dierau ehe n deS al Z 11 ä ure o<strong>der</strong> <strong>den</strong> rauchen<strong>den</strong>Sa Izgeist l Acidum muriaticum fumans, J'piritus Salisfumans Glauheri), welcher sich von <strong>der</strong> erstem Säureblofs durch ewe stät'kere COllcentration unterscheidet;sie besitzt alle Eigenschaften <strong>der</strong> schwächemSalz~äurc, nur dars sie sehr stark graue, <strong>den</strong> Lungen!lehr nachtheiltge Dämpfe anss\öfst. Bei <strong>der</strong> De­SI i!lation dieser. Säure hat man sich beson<strong>der</strong>s irriAnfange vor übereilter Feuerqng. zu hüten, weil dieelastischen Dämpfe yon de<strong>in</strong> wenigen vorhan<strong>den</strong>enWat"er nicht so leicht e<strong>in</strong>geschJuckt wer<strong>den</strong>, Doch.murs gegen Ende <strong>der</strong> Destillation das Feuer allmählichverstärkt und bis zum Rothgliihen des Kapellenbo<strong>den</strong>sgebracht wer(len. Man thut ,yohl, wennlliiln die Vorlage. I.m wohl bei <strong>der</strong> Destillation <strong>der</strong>rauchen<strong>den</strong> als <strong>der</strong> gewöhnlichen Salzsäure, mit nassenTüchern um~ch2ägt, und diese von Zeit zu Zeitmit kalt en~ \V ill\Scr befeücbtet. Man hat hierdurch<strong>den</strong> Vortbcil, dars die übergehen<strong>den</strong> elastischen salzsaurenDämpfe sich leichter verdichten. Um durchdas von <strong>den</strong> TücheIn ablaufende Wasser <strong>den</strong> Fu[sbo<strong>den</strong>nicht zu verunre<strong>in</strong>igen , kann man die Vorlage<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e halb mit Wa~l'ler gefällte Schüstlel legen, wodurch<strong>der</strong> Zweck <strong>der</strong> Ahkühlung noch mehr beför"<strong>der</strong>t wird.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.i'1cidum muriaticum.Das Kochsalz besteht ans Salzsäure und Natrntn.Die Schwefelsäure hat ejne nähere VerwandtschaftZUlU Natrum, als die Salz~äure; sie verb<strong>in</strong>det ~ich ale\)damit, wodQrch schwefelsaures Natrum (Glauber-3alz) entsteht, und die SaJz~äure aU~,c~eechie<strong>den</strong> wird.Sie ersche<strong>in</strong>t aber <strong>in</strong> ihrem waRserf'reyen Zustandellicht tropfbar flüssig, son<strong>der</strong>n gasförruig. DiesesS~ll8aure Gas wird aber vom \Vasser sehr begierigelnge'~chluckt, und daher erhält man e<strong>in</strong>e tropfbarflÜSsige Säure, wenn mai! bei ihrer Bere;tung entwede<strong>der</strong>, zu Zersetlung des l\ochsalzes nöthigen, Se!lwc.felsäu re \Vasser zusetzt, o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorlage Wa~l'er~or'chlägt. Die Salz~äore, ~'eJche man eaus dem ge­~'öhnlichen vorher nicht gere<strong>in</strong>igten Kochsalze erhält,ISt niemals re<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>n immer ei~enha!\ig, woheraUch ihre gelbe Farbe rührt. Man re<strong>in</strong>igt ~ie hiervon


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum muriaticum.(AIA'ali horussicum Jeu prUSJiCllm) zusetzt, als noch{:!<strong>in</strong> bla tier Nie<strong>der</strong>schlag sich zeigt, uud sie hieraufbei mäf6iger Wärme recti1icirt; die Blausäure hat' eilleso nahe Verwandtschaft zu <strong>den</strong> mehreIlten Metall'oxy<strong>den</strong>, dars sie dieselben aus allen ihren saurenAufsättigteVerb<strong>in</strong>dung des Alkali's mit <strong>der</strong> Blausäure. undstellt das verlangte Reagens dar. Das käufliche Berl<strong>in</strong>erblaubesteht aus Blausäure, Eisenoxyd und Thonerde.Das .Alkali verb<strong>in</strong>det sich nun mit <strong>der</strong> Blausäure> wodurchdas Eisenoxyd und die Thonerde ausgeschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.,Da aber die ätzen<strong>den</strong> Alkalien vermögend s<strong>in</strong>d, die Tholl'erde auf7.u}ösen, so nehmen sie e<strong>in</strong>en Theil <strong>der</strong>selben <strong>in</strong>"ich auf, Hierdurch wird nun nicht nur das Blutlaugen­/lab: veranre<strong>in</strong>i\;t, son<strong>der</strong>n auch die Filtration <strong>der</strong> Lauge,wegen ihrer gallertllrjigen Beschaffenheit, die von <strong>der</strong>Thonerde herrlilut, sehr erschwert. Um diesen Unall'nehmli chkeiten auszuweichen, wurde ich vorschlagen,-das fe<strong>in</strong> geriebene Berl<strong>in</strong>erblau erst mit verdünnter Schwe'fel· o<strong>der</strong> Salzsäure zu digeriren. Diese Säuren zerstörelldie Verb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> E1ausäuremit dem Eisen nicht. aber~ie lösen die <strong>in</strong> dem käuflichen Berl<strong>in</strong>erblau vorhan<strong>den</strong>e'.J honerde auf. Hat man die Digestion 6 bis B Stunde//.fortgesetzt, so giefse man die überstehende Fliissigkeit.welche nun die Thonerde <strong>in</strong> uer Säure aufgeW.et enthält,von dem Bo<strong>den</strong>satze ab, und letzteren wasche man 50. ons.1


Digitale Bibliothek BraunschweigAilfl(j~un~en durch do'rvr:lte \;\Tahlverv/and~


Digitale Bibliothek Braunschweig.dcltium muriaticum.;rührt? ich will es hier nicht ent2cbei<strong>den</strong>. Nach HerriJHof apo t h c k e r M e y e r kann man ihr die,~en Geruch.auch benehmen, wenn man die unre<strong>in</strong>e Säur~<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Retorte br<strong>in</strong>gt, uud rle,n Yiertel1 Theil deSGanzen herüber destillirt; die übrige Säure bleibt <strong>in</strong><strong>der</strong> Retor! e geruchlos zurück *)Die Be~tandtheile <strong>der</strong> Salzsäure s<strong>in</strong>d uns jetzSnoch völlig unbekannt. Alle Säuren, welche bis jeutzerlegt \vor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, enthalten Sauerstoff, welchermit e<strong>in</strong>er brennbaren, aber säuerungsfähigen , Ba~i'gebun<strong>den</strong> ist. Per Analogiam schliefgen wir nun,dafs ehe Salzsäure ebenfalls Sauerstoff enthalte, alle<strong>in</strong>nüt welcher Basis <strong>der</strong>~elbe gehun<strong>den</strong> tley, ist uns biJjetzt noch völlig unbekannt. Herr G iI:tanner*:f:)(und giUIZ neuerlich auch Hen' P achiani, e<strong>in</strong> Italienisch~rChemiker - H) behauptet zwar, dar.dieselbe <strong>den</strong> Wasseri'toff zur säuerungsfähigen Grundlageh;otbe, alle<strong>in</strong> bei <strong>den</strong> vielen VenHlchen, welcheer über disen Gegenstand angestelt hat, war die Ge-,genwart des Was s er s nie sorgf~ltig vermie<strong>den</strong>, dallerhaltene Was~enltoffgaEl kOFlnte daher durch die Zer.­legung; des \Va~'3er!\ entstan<strong>den</strong> I'eyn; überdem lehrendie Versuche an<strong>der</strong>er, bei wO'lchen das salzsaureGas <strong>in</strong> möglichst Btarker Trockenheit angewendet.,,) "Es istmBlrwüriilg, daiS die völlig gelbe Salzsäure oftbei <strong>der</strong> "Prüfung ke<strong>in</strong>e Spur von Eisenoxyd erkennenEfst. Es kann daher die gelbe Farbe und <strong>der</strong> salfranartigeGeruch d;cscr Säure wenigstens nicht' immer "olPbeigemischten Eisenoxyd abgeleitet wer<strong>den</strong>. Ohge~enhabe ich 'wweilen offenbar Spuren von oxydirer S'llJ:l'$ ä ure dar<strong>in</strong> gefun<strong>den</strong>, .welcher sie die gelbe Farbe, $0'wie <strong>den</strong> st<strong>in</strong>ken<strong>den</strong> Geruch. 2"- verdanken sche<strong>in</strong>t. V ie-~€S sche<strong>in</strong>t auch mit 1\1 e y e r s Erfahrung übere<strong>in</strong> 'Xl!5ümlIlCJJ .•. welcher 'lU erst b


Digitale Bibliothek Braunschweig:/leiduni 'muriaticuf'1" 147IVtirde, dafg die SaJz~äure selbst ke<strong>in</strong>e ZerIeguhg er~Ihlen hat. ln<strong>der</strong>~ hat Hr. Gi f t an n e r doch die.AufuH::rksamkeit <strong>der</strong> ChemIker a~f diesen Gegenstandgelenkt, und 3chwedich wird uns, bei dem anermü$cleu,n Eifer dca je ehen.hchen Publikums, dieB:enntnifs tIer 13e;;;t.u.dtheile dieser Siüne so lange\'Ol'enth;;lten wer<strong>den</strong>, als wir sie bereits halxn entohehren m(Lfccn.Die Re<strong>in</strong>heit dff Sal-t':ä,ne wird dargethan durch~a I z ~ a ure Bar v t erd e, welche ke<strong>in</strong>en NIe<strong>der</strong>schlag<strong>in</strong> ihr he~'vo;"br<strong>in</strong>6~n darf. En,steht e<strong>in</strong> Nit;düschlag~So iRt sie mit Sc h w e fe I ~ ä ure verunre<strong>in</strong>igt.1) Durch Blutlaugensalz, weh"hell ebenfallskeiuen Nie<strong>der</strong>schla"2: <strong>in</strong> ihr h .. rvorbr<strong>in</strong>gen darf. Dochlnu(~ bei dieser Prüfung die Säure mit e<strong>in</strong>em Alkalill('iltralicirt wer<strong>den</strong>, weil !lonst das auch i TI cl erre<strong>in</strong>sten Rlul1aiJg.e vorhan<strong>den</strong>e Eisene<strong>in</strong>en Nie<strong>der</strong>schlag bewirlu."n würde. Übrigens sprichtSchon ihre re<strong>in</strong>e wallse"rhdle Farbe und dj"e Ab\vesen


Digitale Bibliothek Braunschweig14~ Acidum .'nurtath'u!'l! o:rygfJ1Zlrfum.~2) Acidum muriaticum oxygenatum t Acidullimuriaticum oxydltum, Acidum Salis d'~phl)·gisticatum ,Jt.). (0 x Y gen i 5 i r t e o<strong>der</strong> 0 xygeni r t e S a 1 z 5 ä ure, 0 x y dir t e S a 1 t~säure, dephlogistisirte Salzsäure).Dem Ap0theker ist die K~nnt!lif~ dieser SäureUUf.ntbehrbch, ul> sie gleich jerzt noc;a wenig zUlnmed.iz<strong>in</strong>isch>n Ge'1flildl. aUjevV:!ul'!t wird. DJcll bedienensich l"chon emigG Aertzte <strong>der</strong> mit ihr verburt'<strong>den</strong>en .>,.lküi.c'n.Vier Theile Br.1U'ls!e<strong>in</strong> wer<strong>den</strong> mit 10 Theilel'lhnlicber 5t!l,äue (:31) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e!' TuoulHr:Jtorteili>erg0~~etl. Dcr [fils <strong>der</strong> Ft~torte mals sich entwe<strong>der</strong><strong>in</strong> e<strong>in</strong>e kra'l1:n g


Digitale Bibliothek Braunschweig.Acidum muriatil~um o.ryge1Hdum. 14,\Vas~er zUF'cpfropft werdtn ist, schon e<strong>in</strong>e .:aH:i~rewie<strong>der</strong> auf die Röhre gestülpt seyn, damit kf<strong>in</strong> IjumH~sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> atlTospl'ärücLen Luft v eIl;; tiHl1 hiilm>welcher auf die Luvten und die GeruChS01'gz<strong>in</strong>e sehrtlachtheilig wü'kt. Die Mischung i.n <strong>der</strong> Rt:torte blähtsich, be~oldeIf gegen das luit: <strong>der</strong> CpcraJio:1, s"htOIuf , e~ mur!> daher mit <strong>der</strong> :Feuerung sehr behutsam.'Verfahren \vo<strong>den</strong>, um das Übersteigen zu verhüten.\\er.n ke<strong>in</strong> DmH;t nehr übngeht, so iH die ArbEitbeendigt. Die Hähre nH:f~ dann, mn das 'lJber&teigende~ \Va~~erB <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte zu verhüten, gku:;h austleIll \Val',3er genol1;men, und uberhaupt die g?ozeRe l elfe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erl starken Luf';tug gebracht wer<strong>den</strong>.,damit die gi eh allenfallg noch entwikeln<strong>den</strong> DämrfcOie Atmo~phäre <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em verschlossenen Zimmer OdHLaboratorio nicht verunremigen 1,önnen. E<strong>in</strong>e Z\-veitewohlfeilere Bereitung!\lllßtbode ist n


Digitale Bibliothek Braunschweig~5rj c~4.chlum mrtriathum (),rygent1fl:llIz.Stand@) iH, als von d'JTn gewöhnlichen salzsaure i1Gas (:,1). Miln ll.arrn au::hdie Anschwängerung de~\Vas~ers mit die~em Dunst iü dem Woulfifichen i\ppairat*-) verrichten."') ICh nehme hiet Gelegenheit, eIne Beschreibung ,1es Woul.\ ''fischen, Apparats zu liefern, dessen !luwendun;o; bei diesenund ahn\iclJel\ Arbeiten sehr zu empfehlen ht. Man kann'lkh <strong>den</strong>selben aus zwei, drei, vier und mehrern Flaschellzusammen set7,en. Die Flaschen s<strong>in</strong>d mit <strong>der</strong> Flüssigkeit,,,'elche mit d'ern' zu entwicl;;eln<strong>den</strong> Gas o<strong>der</strong> Dunst angeschwängertwer<strong>den</strong> soll ,hJ.lb angeli'illt. Aus <strong>der</strong> erstellVbsehe geht e111e Röhre, <strong>der</strong>en unteres Ende bis auf <strong>den</strong>Ea<strong>den</strong><strong>der</strong> Flasche 'Teicht. das obete ist nach Bef<strong>in</strong><strong>den</strong> <strong>der</strong>tJmsti<strong>in</strong>de rechtw<strong>in</strong>kliGl,1t oeler krUmm gebogen, so daf$es ntitdH Retul'te' oller dem Kolben, aus welcher dieSGas entwickelt wer<strong>den</strong> soll J <strong>in</strong> luftdichte Verb<strong>in</strong>dung gebracht\verdl!'n' k~nn. Diese Flasche hat noch dne zweitezweischenkl!chte Röhre,<strong>der</strong>en kurzer Schenkel, welcherim <strong>in</strong>nern Rau!1\~ <strong>der</strong> Flasche sich bef<strong>in</strong>det" nichtünter die 'Fli)'ssigkeit reichen, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>ige Zolle VOll<strong>der</strong>selben ahstehen mars. Der 7,weite li<strong>in</strong>gere Schenkeldieser Iiijhre 'wi.rd mit e<strong>in</strong>er zweiten Illasche <strong>in</strong> Verh<strong>in</strong>dunggebracht;, <strong>in</strong> welcher <strong>der</strong>se!bewie<strong>der</strong> be<strong>in</strong>ahe <strong>den</strong>Bo<strong>den</strong> berUwt; <strong>in</strong> diese Flasche geht ebenfalls ~'ie<strong>der</strong> <strong>der</strong>k\j"zere Theil Ci ner zweischenklichten Rühre, <strong>der</strong>en lall'r;er 5c1H'nl~el wie<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>erdrlttcn Flasche <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>'di~nf!; steIn:, und so ,kUnp.en} nach Gef3.Uen, n.och mehre''''rr FL:ccheu .1uftdicht verbun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Das entwickelteGas, o<strong>der</strong> die dunstförmige Fllisst[;keit, Ist nall genöthigt,,1arch die vorgeschhgene Flüs,,;gJ;:eit zu ~ehen, VGn weld,crsie e<strong>in</strong>gesogen wird, Was <strong>in</strong> dfl! ersten Flasche nlchte<strong>in</strong>gesogen wird) ~eht dm'eh <strong>den</strong> kurzen. Schenkel, wel-.ehel' \:,ber<strong>der</strong> F1i'is3igkeit si.ch bef<strong>in</strong>det ,<strong>in</strong> die zweite Fl:lseheiib~r, t111d was hier Bodl nicht e<strong>in</strong>gesogen wurde,nimmt die <strong>in</strong><strong>der</strong> dritten, vierten urid fHurten Flasche vorl:un<strong>den</strong>eF'üssigkeit auf, so d"fs bei e<strong>in</strong>er h<strong>in</strong>li<strong>in</strong>glichenAn1::lhl FJaBC.hen endl,ich alles absorbirt Wit


Digitale Bibliothek Braunschweig.Acidum Tnurfaticum oa.:ygenatum. 151Die vollkommenen Metalloxyde wer<strong>den</strong> von <strong>den</strong>"'allkommen mit Sauerstoff gesättigt cn Säuren nichtaufßClöst, und f<strong>in</strong>det ja e<strong>in</strong>e Auflösung Statt, solürnult die Säure doch nur e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen TheH deaMetalloxyds <strong>in</strong> flieh auf. Die unvollkommenenSäuren• das hei[st solche, die nicht völlig mit Sauer­Itoffgesättigt s<strong>in</strong>d) lögen die Metalloxyde sehr leicht-'uf. Dies ist <strong>der</strong> Fall hier. Der Braunste<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>vollkommenes Metalloxyd. Die Salzsäure aber istfähig, noch e<strong>in</strong>en Antheil Sauerstoff <strong>in</strong> sich aufznlJehmen,wodureh oxydirte Salzsäure o<strong>der</strong> mit Sauer­~toff über~etzte SaJz"äureentsteht. Der se<strong>in</strong>e~ Sauer­~toffs zum Theil entledigte Braunste<strong>in</strong> .löst sich nunln <strong>der</strong> Salzsäure auf, die entstan<strong>den</strong>e oxydirle Salz_8aure aber kann mit ihm, weil <strong>der</strong>selbe zu "\loHkom.~l'clen oxydirt ist, l,eme Verb'<strong>in</strong>dllng e<strong>in</strong>gehen. 1);e")lroducte dieser Operation sirld also 1" al z" a ure rllraunste<strong>in</strong>nndoxydirter "alzsaurer Dunit.schaft verb<strong>in</strong>det, sogleich durchschnitten und losgemachtwer<strong>den</strong>, damit die äufsere atmosphärische Luft <strong>den</strong> leere«Raum ausfiillen, und das Gleichgewicht herstellen kann.Geschieht dieses nicht, so drückt die iiufsere Luft auf dieFlüssigk eit ces letzten Glases, diese steigt <strong>in</strong> das 7weiteüber, und so wird e!2dlich alle Fliisslegeit bit <strong>in</strong>


Digitale Bibliothek BraunschweiglS2.Acidum muriatlcum ox~rgenatum.D:e zweite Bel'ei:.uf"Igsart, welche wohlfeiler ist ldie D;,,.~l cl,J bCllz


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum muriaticum o.'1)'genatum. 15$Die oxydirte Salzsäure besitzt 8ehr auffallendeEigenschafften ~ auf die ?eschriebene Art dargestellt,ersche<strong>in</strong>t Rie al!\ Dun~t, weicher sich aber schon heie<strong>in</strong>er Temperatur von .5 Grad über demGefrierpunkt<strong>der</strong> Re a um Ü r sc he n Scale verdicht{:t, und <strong>in</strong> eon.ereter GeHalt <strong>in</strong> zitrongelber l\"rystal1isation ersche<strong>in</strong>t.Ob eie ebenfalls <strong>in</strong> völlig wasserfreyem Z!1~tande <strong>in</strong>conCl'ete.T Gestalt ersche<strong>in</strong>en kann, darüber s<strong>in</strong>d mirl10ch ke<strong>in</strong>e Verwche bekannt. Für die Lun\rfn 15tdieser Dunst e<strong>in</strong> gefährliches Gift ~ er reH.zt dj~~clbenlehrecklieh , es entsteht heftige!! anhaltendcs Hustenll'lit Engbrüstigkeit, welches oft mit Blutsreyen vergesells'chaftetist, und wird <strong>der</strong>selbe zu wie<strong>der</strong>holtenlllalcn<strong>in</strong> gro[ser Menge e<strong>in</strong>geathmet, so l'ctlm er eil1eyolllwIDmene Lungensucht bewirken. Auf dieGeruch/lorgane wirkt er ebenfalls auffallend, <strong>in</strong>demer heftigen Schnupfen und Vei'Rtopfung herv·orbI<strong>in</strong>gt.nie merlnvtirdißste Eigenechaft dieser Säure i8t, daf~~ie<strong>in</strong> kurzer Zeit alle Pflanzenfarben zer3tört, \"elchedurch k.e<strong>in</strong>en jetzt bekannten chemischen Handgriff".'ie<strong>der</strong> herzustellen. e<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>ige grüne Blätter,, Blumen tl.S. \y. <strong>in</strong> dies";l; Dunst gebracht. verlieren<strong>in</strong> Zeit von e<strong>in</strong>er M;m~tc ihre :Farbe und cl'8che<strong>in</strong>en\veifs. Nur mit e<strong>in</strong>igen .Fri1 h c s p h 0 r entzün<strong>den</strong> sich <strong>in</strong> diesem Dunst ebel\-fan~ YOU selhst. .http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig1,.1i4 Acidum m!lrl(f~icurn oxygelZatum.Alle die5c Ersche<strong>in</strong>ungen grün<strong>den</strong> sich darauf,({ ehe Salzsällre sehr geneigt ist) e<strong>in</strong>en Theil ihres5:mer.sto[f; an al\<strong>der</strong>e Körper abzu~etzen, und wieflee<strong>in</strong> <strong>den</strong> Zustand <strong>der</strong> gewöhnlichen Salzsäure über- I:r.u;~chen. A!ie Planzenfarhen, so wie überhaupt alleStoffe Geq Gewäch'lreicns, haben <strong>den</strong> K 0 h I e n s toff,\l' a 58 er 5 toff und Sau er s toff <strong>in</strong> ihrer Grund#mischung, und nur das sehr verscilie<strong>den</strong>e abgeän<strong>der</strong>teV crhälrntfs, <strong>in</strong> we1!chem diese Stoffe vorhan<strong>den</strong>!l<strong>in</strong>d. br<strong>in</strong>gt: die gro[se Menge <strong>der</strong> mannigfaltigenl'rodukie des Gewächsreichs hervor. Tritt nun e<strong>in</strong>Thi:il Sauerstoff <strong>der</strong> oxydirten Salzsäure mit <strong>den</strong>GfIlndstotrcn <strong>der</strong> PfLmzenpigrnente <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung,,,0 wird natürlich das Verhäitnifs <strong>der</strong>selben abgeän<strong>der</strong>t,wodurch zugleich die Brechung <strong>der</strong> Licht~trah·leu modHicirt wird, und folglich die vo rigen Farbennicht mehr als solche erllche<strong>in</strong>en können. Zugleich,vGr<strong>den</strong> diege Stoffe im W"sser) <strong>in</strong> Alkalien und al~l;;z.lischen Er<strong>den</strong> mehr auflösbar, und können daherdurch zweckmä'sige Behandlung völlig von dem gebleichtenZeuge weggcschaft wer<strong>den</strong>. Die Entzün~dung e<strong>in</strong>iger Metalle <strong>in</strong> diesem Dunst ent!1teht ebenfallsaus dem Bestreben <strong>der</strong> oxydirten Salzsäure) eil1cqTheil ihres Sauerstoffs abzusetzen. Die Metalleentziehen ihr <strong>den</strong>selben. und oxydiren sich schnell.Der \Värmestoffwirrl dabei au.s d6itU salzsauren Dun~t,und <strong>der</strong> Lichtstoff aus dem 'Metall entbun<strong>den</strong>, undGonstituiren nun, wegen <strong>der</strong> Schnel!i;::keit <strong>der</strong> Oxyda'tion de~ Metalls, sichthares Feuer. Die oxydirtt' Salz'!,'bY(l ist hierduech <strong>in</strong> geme<strong>in</strong>e Salz


Digitale Bibliothek BraunschweigAcitlum boracicum.lSSSystem. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> gel. Chemie von f. A. C. G ren,lheiI I. §. 8'.\0. .D. S. F. Hermb städts system. Grundrlfs <strong>der</strong> aIlgem. Ex­I)erimentalchemie zte Auflage, zter Band. S. 17S. etc.33) Acidum boracicum, Acidum Boracis , Salse,dativum Hombergi. (13oraxsä~re,H li m be r g s Se cl a t i v ~ Salz).Man löse zwei TheiJe Bor a x <strong>in</strong> !.lieben Theilen\v'assel' auf, und getze jetzt W lani.;e mit gleichen'l'heilen \V;;sger verdünnte Schwefelsäure zu, bis die'!flüssigkeit merklich SC:UCf schmeckt. Nachdem dieselbeabgekühlt ist. scheidet sich e<strong>in</strong> w.:ifs.es gl;:<strong>in</strong>zen~des Salz <strong>in</strong> etwas biegsamen schuppichten Iiryslallenilu!', ",velches die Bor cl x sä reist. -Man dampfedie Flüssiglleit 80 lange ab , als flieh noch. etwas vondem Salze ausscheidet. 1\13n wasdlC das ausgeschie<strong>den</strong>eSalz AO Jan~e mit kaltem \Vasser ab, bi~ diesesgeschmacklos abläuft, G!ld trockne eS.Der Bor a x ist e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> ihm eigen·tltUmlichen Sanre mit Natron 9 <strong>in</strong> welcher Verb<strong>in</strong>dungqa~ ~atron jedoch die OhCl1l2.nd hat, u,ncl nicht völ~lig mit Säure gesättigt i:"t. D33 Salz reagirt daheralkalisch. \Vir elbalten <strong>den</strong> rohen Borax aus~' i b e t <strong>in</strong> Per s.i e n , wo er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Seen gdun­{len wird,unter dem NaJ;nen T<strong>in</strong>kai o<strong>der</strong> T<strong>in</strong>kelt.<strong>in</strong> die~~m natü:ii~hen Salze i~t dals ~a~r~m völlig' mitorax


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum horar;icum.1~3nn dClher fast durch jede Säure davon getrennt\ve~<strong>den</strong>. Gewöhnlich wendet man hierzu die 8chw/:­feisä,;re an. Ihre Säure äufsert sich durch <strong>den</strong> Ge~Bchmad, fast gar nicht, alle<strong>in</strong> iJie neutralisirt die Alkilienund Er<strong>den</strong> , wie jede an<strong>der</strong>e Säure, undräthetdie La.ckmustil1ktur. Sie iEt schwer auflö,lich iJIl\N asser, und erfor<strong>der</strong>t '20 Theile kaltes, von kochendemaber nur '2 i Theil. Im We<strong>in</strong>geist ist sie nur<strong>in</strong> Ser<strong>in</strong>ger Menge auflöslich, und diese Auflösung·brcnutmit e<strong>in</strong>er schönen grünen Flamme; Im Feuersdmlilzt sie mit Verlust <strong>der</strong> Hälfte ihres Gewicllis,zu ewem durchsichtigen Lubenlosen Gla~e, welcheSsich mit V{;i38tn: wie<strong>der</strong> auflösen, und <strong>in</strong> KrystaUendarstellen lä[st. Die Be~ta!1(lthede dieser Säure ken'nen wir noch nicht, und schliefsen nur analogisch,da[~ sie ans e<strong>in</strong>er 5äuerungBfähigen ung jetzt nochunbek3nn!co Basi~ und dem Sauerstoff besteht. AbArzneymittel ist sie jetzt fast ganz ans <strong>der</strong> Mode gekommeo.Bei verschie<strong>den</strong>en chemi~chen und technischenArbeiten ist sie als Flufs beför<strong>der</strong>ndes Mitt~lan\vendbCiro34) Aceturo destHlatum. (D e s t illi r te rEs s i g.)Auch <strong>der</strong> beste J: 011 e Es si g ist mit vielenfremdartigen, nachher ausführlich zu erwähnen<strong>den</strong>,Stoifen gemischt, von welchen er am beeten durclJ.duc DC'ltilhtion befreyet wer<strong>den</strong> kann.E<strong>in</strong>e geräumige gläserne Retorte wird, dreivi~r'tel ihrcg Inhalts, mit rohem EB3ig gefüllt, <strong>in</strong>g Sandbadgelegt, mit e<strong>in</strong>er Vorlage vet8ehen, ~nd die pestillationangefangen. Die efl~te übergehende FliissigkeitÜll yon eehr' angenehmen dnrdldr<strong>in</strong>gendcn Ge-.:w.ch; es 1st e<strong>in</strong>e wahre mit \Vaslier verdünnte ver-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAcetum dest illatum. 167säure und dem dem rol:en Essig zufällig l)cigemischten,durch die Essig(,ährung nicht zersetzt~n, \Ve<strong>in</strong>gei,


Digitale Bibliothek BraunschweigmU[stc, und diese Milhe, neb~t <strong>den</strong> sdu betrac}illi.·enen Kosten <strong>der</strong> yerschW'crtdetea Feuennateriallen.';",ird ihm nicht 'Tergütet. DIe ne ri e Pr e t1 f si sc heP h ar 111 a cop 0 e erl aubt daher zur Destillation dellEssigs !lehr gut verz<strong>in</strong>nte Blasen und Hrclme, mit e<strong>in</strong>erIHHHgeräthschaft aas re<strong>in</strong>em en~lischell Z<strong>in</strong>ne,tmd <strong>in</strong> <strong>der</strong> Thatist auch mit dieser Gerätnsch;1ft fafdie Verunre<strong>in</strong>igung des Essigs dll.rch metallische Thei-1e wenig zi\ fürchten.Der rb he Es s i g b~.5teht aus <strong>der</strong> E~sig§äTlre mitvielen wässerichten TheBen, wozu noch Schlei"',,Extractivlltoff, zliweilen unzersetz!er We<strong>in</strong>ge ist undZuckerBtoff, \Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>, \l'ie<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säüre, Kleesäure,Aepfe~fi:i.ure u. dgL zu rechnen s<strong>in</strong>d. Um ihn VOllallen diesen fremdcnStoffc;n zu befrcyen, kert'1cnwir bis ieut ke<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>n \V;cg, als di~ Destillation;die Es~ig,äure ist flilchtig. und geht daher <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungmit dell~ Wa~ser über. V{ ar etwas unzer­IHHzter We<strong>in</strong>geiBt zugegen, so wird dic~er, als dieflnchtigste Flüssigkeit, <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit etwas Es­I'!ig~ä.u,e und wasserichten Theilen, zuerst übergehen.Gegen Ende <strong>der</strong> Destillatiol1. erlei<strong>den</strong> die dem Es~igbeygemischten verbrennlichen Stoffe durch die Hitzee<strong>in</strong>e Zersetzr.to.g, es wird brenzHches Öhl erzeugt;dieses geht <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong> Egsig~äure über ,"und verunre<strong>in</strong>igt die~elbe. D'ie~es zu verhtlten. soUman nach Stahl *) die Dc§tillation unterbrechen"dem Rückstande <strong>in</strong> <strong>der</strong> Blage \Va~ger zusetzen, und.'ion neue!n destiHiren, wodurch f~eilicll da!'! Brenzlichtwer<strong>den</strong>des Destillats :wm Theil verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t ~alle<strong>in</strong> auch e<strong>in</strong> sehr wäS!'Icrichter und llchwacher de­!lüHirtt'r Es~ig erhalten wird. Weit vorzüglicher istdie vom Herrn Prof. L 0 vi t z vorgesch la vene Methode**), nac'h welcher dem rohen Essig 'l:;- se<strong>in</strong>eS;ii) Man sehe PlurmacoL von F .• i. C. Gren, '1 .. Th. pag. 2!'r~!an se1H~ Ra dmilTI.n-S ApÖiJü:~kft1exlroD~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.-fceilWI clestillatul11..Gewichts ausgeglühete gepulverte Kohlt'n zvgeselzl.\ver<strong>den</strong>. Man hat durch dic"en kosterJM'.f}1<strong>den</strong> Vortheil, <strong>den</strong> Es~!ig zwar nicht ganz bis ZUr Tro,ckne, aber doch bi1\ auf e<strong>in</strong>en sehr gelnück~Stand abdestiIliren zu können, ohne (b3 Destillathrenzlich zu erhalten; doch ist auch hier gegen da&Ende <strong>der</strong> Destilla1ion hebnlSrtme, aber "'lieh nichtZu ~ch,\-ache, Feuerimg 1U empfehlen. pie zuletztÜbergehende Essigdiurc i~t I wegen ihrer gIöfsernFeutrhe'tändigkeitals die des \Va!\8erS, weit slarkertlnd concentrirlel'; sie bleibt aber bei <strong>der</strong> gewöhnli~ehen Destillation grMstentheils mit dem Rückstandehn Destillirgefäise vermischt zurück, und gf,ht defs«halb verloren "), weil sie mit zu vielen brenzlichten!heilen verunre1nigt, und daber gar nicht brauchbar1st, Bei <strong>der</strong> L 0 vi t z i \I c he n Methode wird diegelbeWeit später mit brenziicben TheBen verunre<strong>in</strong>igt ~und k'lnn daher h~t gröfstentheils mit übergetrieben"'er<strong>den</strong>. In wie fern die :Kohle llier da~ Brenzlicht­"'er<strong>den</strong> des Destillats verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t, i5t noch nicht ent­~chie<strong>den</strong>, wir kennen bIofs ihre Eigenschaft, ver­~chie<strong>den</strong>e gefärbte Flüssigkeiten zu entfärben, undlh llen verschie<strong>den</strong>e fremdartige Gerüche zu benehmen,~lJe<strong>in</strong> die Ursache dieser Wirkung ist bis jelxt nochUllbekannt, so mannigfaltige Erklärungf:n auch d,u:ü·ber vorhan<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d."') Ich habe diesen Riickstand, mit Natron gesättigt, mit demgtöfsten Nutzen zur Bereitung des Essigätllers (8g)ilnwen<strong>den</strong> sehen. Der Ac'·her war vortrefflich, und ohnelilien unangenellmen bremJichen Geruch. .Am testen ge"lang es , wenn die .chmlltzige Lauge des essigsauren Natronsvorher mit etwas K0hleripuhoer !ie'kocht. filtrirt, und!Lur möglichsten Trokeoheit gebracht, und die Schwefelsäure<strong>in</strong> etwas gn,fsern, als il.em gewöhnlichen Verhitltniisangewendet würde. lch h"be dj.e~e Arbeit nach HemKUn ger s Methode .. $eJbs,r wie<strong>der</strong>holt, und sie isr mitrecht gut gelungen ,RUf wuJil .:te,r A.eih~r wie ~ewi;lhJ!Echrectificirt werd&1,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigHioAcetum drJstiilaf:um.DIe Güte e<strong>in</strong>es destillirum ESfoigs hängt zum Theilmit von <strong>der</strong> He<strong>in</strong>heit desselben <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em rohen Zustandeab. Die Essigbrauer pflegen nernlich demsel-. hen, mit verschie<strong>den</strong>en ~.ch'H'fen zum Theil flilchü,gen, zum Theil feucrbe8!ändig


Digitale Bibliothek BraunschweigAcctum deJ·tillatunt.l1en, welches an <strong>der</strong> mit :re<strong>in</strong>em Essig be;hichenennicht bemerkbar ist. Zweitens f<strong>in</strong>det man diese Ver ...fälschung; wenn man etwas von dem zu prüfen<strong>den</strong>ESSig Zur EXlractconsistenz verdunstet; war er mitiitzen<strong>den</strong> Stoffen gegctiärft, so hat <strong>der</strong> Rückstande<strong>in</strong>en brennen<strong>den</strong> Geschmack. Sollte für <strong>den</strong> We<strong>in</strong>.essig e<strong>in</strong> wohlfeilerer Bier· o<strong>der</strong> Obstessig substituirt\Yor<strong>den</strong> wyn, so f<strong>in</strong>det nün diefs durch Verdunstencl~8 Essigs zur Trockne, und Verbrennung des Rück­Standes. Zeigt dieser verbrannte Rückstand durchs~U~laugen ~i~igen Kaligehalt , so war es \Ve<strong>in</strong>elisig,l~t dies aber nicht <strong>der</strong> Fall, so war es Bier- o<strong>der</strong>Gbstcf.sig. Der \Veihe3sig enthält nämlich 'Ne<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>,'')''elcher d vrch das Verbrennen zersetzt wird , ünd. Kali zurückiäfst. Bier. und Obstes s ig kön'nen zwarJ\.epfel_ und W~<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure (59) enthalten, aber~e<strong>in</strong>en We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>; folglich können sie auch kB<strong>in</strong> Kali\'lUrch diese Behandlung liefern. Der destillirte Essigkann !lehr re<strong>in</strong> geyn, obgleich von weniger Stärl\l~,I»enn er auch aus eirfem verfitJschten roben Essig hettitetwurde. Se<strong>in</strong>e Fehler bestehen mehrentheils <strong>in</strong>Zu grorser Schwäche, nnd brenzlichcm Geruch'; diefsZeigt Geochmack und Geruch. E<strong>in</strong> Gehalt an Kupfer,\>"elcher dadurch entiteht; ,i,'etll1 die Destillation <strong>in</strong>~chlecht verz<strong>in</strong>nten, o<strong>der</strong> wohl gar kupfernen Blaserilln1ernommen "\rird, entdeckt sich durch Zusatz VOll~~U~ti8chern Salmiackgeist (61), welch er e<strong>in</strong>e blaue~"tbe hervorbr<strong>in</strong>gt. Da9 Ammonium schlägt l1~mlich:~as .l\.upferoxyd aus dem Essig nie<strong>der</strong>, wird es abertIn Dbersch uf!! zugesetzt, so löst es <strong>den</strong> entstande ..~e~ Nie<strong>der</strong>schlag\Yie<strong>der</strong> auf, und farbt die Flüssig­. eH blau. Hierdurch kann <strong>der</strong> allerger<strong>in</strong>gste Kupfergehalt~usgemittelt wer<strong>den</strong>, und es i~t wohl die nö-Ih' . .Igste Probe, welche man mit dem destillirten Essigvorzunehmen hat. Schwefelsäure wird er schwerli .. h:enthalten, auch wenn <strong>der</strong> rohe Essig damit verfälscht~e\veseu wäre, da diese weit feuerbelltli.ndiger, als1"http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAIl't!tum coru:entrat um.die Essigsäure ist. In<strong>der</strong>s l .. ('~t sich dieselbe, wil!sdlOn erwähnt ist, durch essig~aures Bley echtleicht f<strong>in</strong><strong>den</strong>, wobei e<strong>in</strong> entstehen<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagnic.ht erst mit Salpetersäuu zu behandeln ist, <strong>in</strong><strong>der</strong>xirn dem destilIirten Essig ke<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure vorhan<strong>den</strong>seyn kann.Htmdbuch <strong>der</strong> Apothekerkunst von J. F. VI·' e$ tr IHU p,~. '),75·Apothekerlexicon ·von D. S. H l h n 11m a nn, Hen Th.ÜI$=:te Abth.3.5) Acetum concentraturn, Acetum destiHa."turn concentratum, Spiritus Aceti. (e 0 n''Centrirtcr Essig~ Essiggeist.)Die neuep reufsische Pharmacopoe lie'fert hierzu e<strong>in</strong>e Vonchrift, welche vor etHen andcrrt<strong>den</strong> V 6rzug verdient, 'da <strong>der</strong> auf diese .Art bereiteteconcentrirte Essig, man mag zu se<strong>in</strong>er Bereitung star'lien ode I' 8ch'wachen Essig amven<strong>den</strong>, immer e<strong>in</strong>ebestimmte Stärke erhalten mufs.E<strong>in</strong> Pfund trockne!!/


Digitale Bibliothek BraunschweigAcetum concentratum.E<strong>in</strong> auf diese Art bereiteter co n c e n tri r te rE 8 S i g ist, <strong>in</strong> 50 fern als er zum medic<strong>in</strong>ischen Gebrauchbestimmt ist, und hier <strong>der</strong> Arzt e<strong>in</strong>e i In ;u e rgleich coucentrirte Säure verlangen kann,allen an<strong>der</strong>n vorzuziehen. E<strong>in</strong> Pfund Kali erfor<strong>der</strong>tZu se<strong>in</strong>er Sättigung e<strong>in</strong>e bestimmte Menge co n c e n.trirter ESBigsäure, und wird dasselbe nur <strong>in</strong>se<strong>in</strong>em gewöhnlichen ~roclwen Zustande angewendet,wie es <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Offic<strong>in</strong> seyn mu[s, so wird e8 a ueh.i:nmer nur e<strong>in</strong>e und die nemliche iVh:nge Säure <strong>in</strong> sich.aUfnehmen. Gesetzt, eillPfund Kali carb. SiCCUlllbrauche zu se<strong>in</strong>er Sättigung 1'2 Unzen <strong>der</strong> allercon­Centrirtesten, völlig waseed'reyen Es~ig"äure (welchefJblors willkülulich angenommen ist), so wird es, wenndasselbe nüt destillirtem Ess'ig gesättigt \-vird, nichtimmer gleiche Q uanti täten desse lben zu se<strong>in</strong>er Sättigungbriluchen, son<strong>der</strong>n es wird die nöthige Mengedes flestillirten Essigs mit se<strong>in</strong>er Stärke <strong>in</strong> gen,,-uemVerhältnifs stehen. Es ist daher, die Mühe des längernEvaporirens abgerechnet, ganz gleichgültig, ob<strong>der</strong> Apotheker zur Sättigung se<strong>in</strong>es l'-ali e<strong>in</strong>en schwatheno<strong>der</strong> !1tarken destiHirten E3~ig anwendet, da eritnrner e<strong>in</strong>e l\1enge annehmen 'muf~, <strong>in</strong> w€lcher dieangenommenen zwölf Unzen <strong>der</strong> stärksten Es~ig~äureVorhan<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d: ob die~e nun <strong>in</strong> 10 o<strong>der</strong> <strong>in</strong> 5n Quartenthalten s<strong>in</strong>d, hat auf das Präparat ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fiu[~,da die gesättigte Lauge -bIS zu 40 Unzen evaporirl!"'er<strong>den</strong> mufs.Die ES8igsäure hat e<strong>in</strong>e nähere Verw:mdt.Schaft zum Kali, als cte I\ohlengäur~, welcheVorher mit ihm verbun<strong>den</strong> j,.;t; 51e v{er!Jlndet i'ich dahermit dem Js:. a I i und treibt dle Kohlen~ä[1re aus.\Velche unter Aufbrausen entweicht. Die L:uge tnthältnach völliger Siittigung e,~ ~ i g ~ a 11 res KaI i.~ird nun die:e ~,atlge, .uachdf',m~ie bis (,:ll vierzigS nzen eVilponrt Ist, mIt veraünnter concentrirter'chwefelsäufIt überSQssen ~ 80 verb<strong>in</strong>det sich ditI. ~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAiJetum concehtratum.Schwefelsäure, welche die Essigräure, <strong>in</strong> ihrer Ver"t,vandtschaft zu <strong>den</strong> rllkalien, weit übertrifft, mit delllKali, wodurch die E~8ig5äure ausgcschi€<strong>den</strong> wird.Diese läfst sich, wegen ihrer beträchtllchen FJüchtig~keit, mit <strong>den</strong> \Va8serdämpfen zugleich überdesüHiren,und iltellt nun e<strong>in</strong>e mit W as~er verdihmte Essig'säure dar. Der Rückstand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betorte ist sc h w C"fe Isa ure s I{ a 1 i. Es s<strong>in</strong>d bei dieser Arbeit gewisSeVortheile zu beobachten, w-elche, \venn es dem Ar'beiter um e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e, nicht brenzliche Säure Zll thUllist, <strong>in</strong> folgen<strong>den</strong> bestehen.Man murs sich wohl hüten, das Feuer gegen daSEnde <strong>der</strong> Destillation nicht zu ~ehr zu verstärl,clhEs ist leiCht möglich, dafg e<strong>in</strong>ige Drachmen essigsaU­Ires l{ali, welche <strong>der</strong> ZersetZllllg durch Schwefelsäu'xe "') entgangen /l<strong>in</strong>d, mit dem sclnvefelsauren J{aJizurück bleiben; Wird nun zu Ende <strong>der</strong> Destillatiotldie Hitze zu sehr verstärkt, 110 wird die mit dem Ka'li gebun<strong>den</strong>e Essigsä ure zersetzt; el'. entsteht b re uZ'1i c h t e 8 Ö h 1, welche8 das .im Kolben bef<strong>in</strong>dlicheDestillat verunre<strong>in</strong>igen und brenzlicht nl3chen würde.rJies6!/J zu verhüten, thut man ~'bhl, wenn fast alle9übergegangen, und-<strong>der</strong> HUckstand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte schodziemlich trocken ist " mit e<strong>in</strong>er neuen zu verta u!lchen,~~'o nurt, .im Fall ja et,t-asbrenz,Iichte5. Öhl übergeheriDie Vorsc1uiffi det neu?n pr. 1'1larm. ist zwar so e<strong>in</strong>gerid1-tet, dar. allss essigsauxe Kali zerset7.t wer<strong>den</strong> mufs. [)~aber die Schwefelsiiure auch nicht im Ueberschufs tuge'$etzt wer<strong>den</strong> dad, und allch die sehr conccntrirte allS \,er­:5chte<strong>den</strong>en Fabiiken verschie<strong>den</strong>e Grade <strong>der</strong> Stiirke (,11'bsn kann, so ist es ldcht möglich, dars bey <strong>der</strong> gen.llCstenArbeit, entwe<strong>der</strong> e<strong>in</strong> unbedeutertd~s Plus o<strong>der</strong> Mi!ll!~ilet' Schwefelsiiure statt f<strong>in</strong>dfm kann, wo dann im letz'tem Fall e<strong>in</strong> I,le<strong>in</strong>er Thei! des essigsauren Kali's u!Jzet:!setzt bleiben wird. Di,eses zu verhüten, hätte auch Ja>~pec. Gewicht <strong>der</strong> SchwefeIsiure vorgeschrieben werd.ed<strong>in</strong>üssen, welches aber dem ungeUbtGll Arb..:lter Scbwief1§;­!I@it\.ln venu;IHIChen könnte.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig4cetu:f4 concentratulIf". ~ollte , cloch eh!< schon erhaltene Destillat vor VerU!!­re<strong>in</strong>igung ge~jchert ist. Doch ist. e<strong>in</strong>e 50 starke HitZeauch gegen das Ende nicht e<strong>in</strong>mal nöthig.(Man ~ k~nn' <strong>in</strong>dessen so wohl die Bildung <strong>der</strong>brenzlichen ES3igsäure, ~lls auch die Erzeugung e<strong>in</strong>er~chwereiichen Säure, welche oft Statt f<strong>in</strong>det, dadurch.'{erhöten, dar3 man <strong>der</strong> mit deetillirtem Essig neutralisirtenF1ü3"igkeit ;/on e<strong>in</strong>em Pfunde Kali, 8 Un~Zen fe<strong>in</strong> zerriebucn Braun~te<strong>in</strong> yor <strong>der</strong> Destillation~~setzt J welchf;r j durch iie<strong>in</strong>en qehalt an Sauerstofr~(


Digitale Bibliothek Braunschweig.Acidum concentratum.nqch weniger aber <strong>der</strong>selben e<strong>in</strong>e sich immer gleichble!bende Stärke zu verschaffen. Übrigens geht auchzuletzt, wO sich das Ei!'\ nur sehr locker und musartigieigt, eipe gro[se Menge demselben anhängendeEgsig~äure-'Vedoren. Es ist daher die erstere von <strong>der</strong>preur8i~chen P!!;Fme,COpoe vorgeschriebene ~.lethodedie~er letZiern sehr vIHzuziehen.Die GÜlt dGr concentrirren Es~jg"äure be,~tehthauptsäehlich dar<strong>in</strong>, d;'l.[~ eie ke<strong>in</strong>en brandigen Geruchhat, welcher, wie schon .oben bemerkt ist, vone<strong>in</strong>em zu .tarken Feuer gegen Ende <strong>der</strong> DestiIlatiollh!:rrilit\·t. Miln kann ihr die;'IJn Geruch, weun er XCiauffallend seyn sollte, durch e<strong>in</strong>e Hecü!ication über<strong>den</strong> 2o.st~n Theil ihres Gewichts a!l~gcglühctP, gepuiverteKohlenbenehmen. Sie rn'urs e<strong>in</strong>em. starken durchdr<strong>in</strong>gen<strong>den</strong>Geruch und Geschmack be~itzel1, ui'lddurch die Auflösung des e~sig5auren BJeye!l,o<strong>der</strong> des essigsaufIln Baryts"), (so wie dea'Ir) Esht uem Apütbe1,er nicht nur Pflkht, die ofncllll!llen ehe,m:schen Praeparate gut 7.U verfertigen, son<strong>der</strong>n aach siebdiejenigen gegenwirken<strong>den</strong> Mittel rReagentia) zlJbereiten, dllfch weiche er die: Gute seillerPräparate er,­forschen k,nn. Ich werde daher <strong>in</strong> VOrkOlI!1Ue.ll<strong>den</strong> Fallen.wo nich o[C"illelle 'chemische Pr[iparate: 'lur Erforsch'lng<strong>der</strong> GUte <strong>der</strong> Ar7neymiticI angewandt wer<strong>den</strong> mlissen.die Bereitung <strong>der</strong>selben <strong>in</strong> 5.0 kurz und deutlich als n,t;g·.lieh gefafs'on Notell heyf:.lgen, und dHauf h<strong>in</strong><strong>den</strong>tell'Die essigsaul'iil Baryterde wird bereitet, <strong>in</strong>delTlman die zur Ecreibng <strong>der</strong> saJzsauren Daryter de(81.) 11öthlge k chI e 11 sau r e Rar y t er cl e<strong>in</strong> concen~tril'ter Essigsäu"" ll:lJflöst, und die Auiiösnng filtrirt: sit sie sich, nar: 1B u c 1111 0 1 t. lu.Vstallisiren, wenn man die h<strong>in</strong>li<strong>in</strong>gJ1cn~bged'll1ste e L.nge <strong>der</strong> freiwilligen Verdunstung all <strong>der</strong>Soanenwärme uber1äfst. (S. Jomnal <strong>der</strong> Pbrmacie \,0 11D. J. B. T rom s d 0 rff, 1 ter "and , 2tcs Stück. S. 77. ff,)Doch ist diefli ais F;e~gens entbehrlich, und Ulan l;lrau"h tl$h~h l;l!of_ di? AI.;Hö~ung zu bereiten.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig~ eh w e fe 1 sau ren S j I b e l!\ H.) R€<strong>in</strong>e Trübung er.lei<strong>den</strong>. Im erstem l


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum apeticum,concent~irter SchweJdsäure ('25) tibergosgen, welches?um <strong>den</strong> 'Hai!! <strong>der</strong> i{etorte nicht mit Schwdelsäure Zj~verunre<strong>in</strong>igen, am besten so [schieht, dafs ri1an dieSchwefelsäure durch e<strong>in</strong>e gläse~'ne l:'.öhre, welche biS<strong>in</strong> die Wölbung <strong>der</strong> Retorte :reicht. e<strong>in</strong>trägt. ES!wird e<strong>in</strong>e trockene Vorlage genau anlutirt, :ur~d dieDestillation bei anfangs mäfsigem, gegen das Endeverstärkten Feuer unternommen: Die auf diese Arterhaltene E8sig~äure ist s~hr concentrirt, von äu[gerS~durchdr<strong>in</strong>gendem Geruch und Ge;'chmack. MehreIl~theil~ aber ist sie mit 11 n v 0 111< 0 m m e n er Sc h w e~fe I sä ure (~ c li w ef el ich t er Sä ure) verunre<strong>in</strong>igt~wovon i1ie. nach Her Jl1 b s t ä cl t *) I durch nochl11a~lige Rectification tiber <strong>den</strong> 8ten Theil ihres Gewicbt!!Brdupste<strong>in</strong> gere<strong>in</strong>igt \v(:nIen k,mn. \Vesten~oOrf**) schlägt zur Bereitung die~er Säure, stattdes essigl"3uren Ka1i'!\, das k 1 Y ~ t a j 1 i 8 ir tee ~ ei g-8 a ure Na t :r 0 n (7.3) vor. Trocknes und an de,rI,~ft zerfallene!! würde hier <strong>den</strong> Vorzug verd;elletl ~<strong>in</strong>dem es weniger w~s~erichte TheiJe enthält.Völlig trockner weifser BJeyzucker (55), mit rlei'Hälfte .concentrirter Schwefel!'äure übergossen ~ liefertebtmfall~ e<strong>in</strong>e "ehr starke Essigsäure, welche <strong>in</strong>def!ldoch auf ke<strong>in</strong>en Fall zum <strong>in</strong>nerlichen Gebrau'ch zoempfehlen ist, da dieselbe me<strong>in</strong>en Erfahrungen zufoFge, ajlch ~ei <strong>der</strong> gröf~ten Sorgf4lt, bei ihrer Berei-Wng, bleyhaltig ist. *')H!} '. .'f) Man sebe dessen Experimentalpharm. 2te Aufl. 3tet nan4,1808."'No) Jo .. Christoph Westendorf Diss. de optima acetum coll"c~llttatum ejusdemque naphtlla<strong>in</strong> conliciendi ratione. Gö~~t<strong>in</strong>g. 177z, 4.~ll*) Ich habe aber dadurch ~<strong>in</strong>e vortrefRiche und chemischre<strong>in</strong>e Essigsäure erhalten ,dars ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Auflösung de~Bleyzuckers so Jange Natrum carb. (7z) gofs, bis dieses~th\l ach prädom<strong>in</strong>irte; die filtrirte Flüssigkeit wlJl'deZJ~tro~kne eval10rirt I Von neu~m mit Wasser aufgylUst . u~


Digitale Bibliothek BraunschweigDie älteste Methode sich e<strong>in</strong>e ;sehr concentrirtef5S:g eäure zu· verschaffen, bestand qar<strong>in</strong>, dafs ma~,"rystalllsirten Grünspan .) <strong>in</strong> ci !ler H.etorte mit V or­Jage <strong>der</strong> Glühhitze aussetzte. Die Essigsäure wirddUrch die Hitze von dem K!.\pferoxyd lo~ger;~sen ~!lild geht <strong>in</strong> die Vorlage tiber; sie ist je<strong>der</strong>zeit ku­Pferhaltig, . und defllhalb gar nicht ZlH~ <strong>in</strong>nerlicher~Gebrauch anwendbar; gie mhrt <strong>den</strong> Namen ·Acetuml'adicale, Spiritus aerug<strong>in</strong>is, Spiritus Veneris.Die alJerconcentrirteste EssigRäure wird IJach <strong>der</strong>Vouchrift <strong>der</strong> neuen preuis. Phannac(;1)oe erhalten:Zwölf TheiIe sc h w e fe 1 s a ur es K a'I i CTartaIllgVitriolatus) ~er<strong>den</strong> mit sechs Theilen co nc e n tri r­t er Sc h w e fe 1$ ä ure, welche vorhe~ mit gleiche~l'heilen \Vas!ler verdflnnt wor<strong>den</strong> ist, übergosserl,die Mischung wirq bi~ zur Trockne evaporirt', undhierauf e<strong>in</strong>e Zeit lang e<strong>in</strong>er etwas iltärl;;eren Hitze~~sgesetzt, um alle noch anhängende Fel1chtigkeit zufiltrirt, wobei sich auf dem FiItro je<strong>der</strong>zeit etwasrücl,·~'täl~diger Bicykalkfalld. Die filtrirtc Flüssigkeit gab auch:,nit <strong>den</strong> empf<strong>in</strong>dlichsten Reagentien ke<strong>in</strong>en BI e Y l; eh:t ltOll! erkennen; ich sättigte das wenig prädorn<strong>in</strong>hende 1'1 ~1-hurn noch mit destillirtem E~'$ig ,dampfte die Flüssigl,dtbis zur Trockne ab; das trockne essigsaure Natrulilwurde ~och e<strong>in</strong>ige Wochen <strong>in</strong> Trockenofen gestellt, umes zur möglichsten Trockne Zti br<strong>in</strong>gen> !lnd jetxt mit <strong>der</strong>H:ilfte se<strong>in</strong>es Gewichts sehr concentrhter Schwefels:iuf


Digitale Bibliothek Braunschweig1. 71} Acidrtll! (lce! icum.'vcfjalen, Die völlig trockene Salzm'is~e wild <strong>in</strong> ei;nem 'lte<strong>in</strong>ernen Mörser sehr fe<strong>in</strong> zerrieb6n, mit neunTheilen an <strong>der</strong> Luft zerfallenen völlig trccknen eS5ig~Sdur~:r:. Natrum <strong>in</strong>nig gemengt, und <strong>in</strong> .e<strong>in</strong>er Betone,."vkdr~~~ 111it e<strong>in</strong>er fes11u!].rtpn \7 (,rlage ver~ehen ist,l,ei mä.lsig "tarkem Feuer e<strong>in</strong>er Desl illation unterworfetLDnrch dieses Verfahren erhält Hlm e<strong>in</strong>e vonal!~r \Vä88rigk~,it heye Esai';'ä[].e. Es i6t hier eben~falls nothwendig. gegen das Ende c];;r Destillation,(;Ie Vorhge zu \vt'ch5cln , 11m, wenn ja etwaSuuzeu'etzte.3 t~ssig~aures Nalrum v(l~han<strong>den</strong> seyn soll~t;" \.velchel'1 dtirch die gego.n Ende <strong>der</strong> Destillationl)e!iMl<strong>der</strong>s zu verstärkende Hitze zersetzt wer<strong>den</strong>, undt;Hlpyreumatischeg Öhl cn:eL;gen könnte, das vorher'U \jene Dt'stillat )licht ll1:t <strong>der</strong> hierdurch breuz'hellt wer<strong>den</strong><strong>den</strong> ;:anre zu verunre<strong>in</strong>igen.Bei <strong>der</strong> erslen Methode, naeh \velcher die~e Säu­:rp ,"liS dem e~gig!>auren l{ali durch Schwefelsäure auS·gnrieben wer<strong>den</strong> sol!, verb<strong>in</strong>det sich die Schwefel·eä.nre 'N,~gCll ihn:f n;ihcm VerwandtEChaft zu <strong>den</strong> Al·l',aIien rnlt flem Kali, wodurch die Es!;igß~nre au~g('J'schie<strong>den</strong>, uDd dureh die Hitze übergetrieben wird.Bf)i <strong>den</strong> mehreslen De5tillationen <strong>der</strong> Essigsäure, wO(:0 [1(' I:mtr irte Schwefehänre un cl essigsaure Alkalien


Digitale Bibliothek BraunschweigE~sigBä!1re zugleich über; <strong>der</strong> durch <strong>den</strong> Zutritt desSa.uerstoff~ aus <strong>der</strong> E~,sigsiiure i\ohlen­Stoff färbt <strong>den</strong> ftückstand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betörte, welcher,''-'ie r.chon erwähnt, Rchwefe!8aure~ 1\i1li i~1 ; etwa"dlllJ1<strong>der</strong>. Doch Iet die bräunliche l'a1'he dr.s T{(jek­~tal1des I;e<strong>in</strong> Beweis für dle 5lonre<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> Esgig­G:iure nüt ünvolllZf'mmener Sch".>(:;fehäule; sie ]{


Digitale Bibliothek Braunschweig172- Acidum ac:etlcum..;' ,so ist eben di.~ses V erbegSerllnE;~1!IJ;üd 2nZUWt'n rte~1.Der G~n!ch rührt von clen'! <strong>in</strong> ~br enthaltenen bril rt -,ligen Öd her, welches aus Kohlenstoff, vVasserstoifund e\wa:'l Sauerstoff be~teht. Dieses Ühi ,vird dlll'ClJ.<strong>den</strong> Braunste<strong>in</strong> tedeE;t; <strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>der</strong> Koi<strong>den</strong>stoff desf,elbende<strong>in</strong> Braunste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>entlntheil se<strong>in</strong>es Sauer-~toifl entzieht, und Kohlemicillre bildet; <strong>der</strong> \Vagser-!!toll' verb<strong>in</strong>det sich ebenf"lle mit Sauerstoff, und eSentstehl \Va~ser: die Eg~igRäure geht daher re<strong>in</strong> herüber,lJnd die l(ohlcnsäu;~ en~\Y;idJt <strong>in</strong> Gasgestalt.. Alles hIer ge5agte f<strong>in</strong>det so wohl bei <strong>der</strong> Destil­Lation 4er Essig~,ällre, aus dem essigsauren Kali,als au~ dem es~igsauren Nat.rum Statt, nuruJitdem 1Jnt~r8chiecle, da[s im letl,lern Fall <strong>der</strong> IUickstand<strong>in</strong> <strong>der</strong> Hetor~e schv,;efelflaure~ Natru faod er G I. a u b e r S CI I z isl'.Bej da Destillatiou <strong>der</strong> E.ß8igs;~ure, am dellle8gig~~tUren I\:upfer, kann ke<strong>in</strong>e Vcrunre<strong>in</strong>i;,;ung UlitSchwefelsiiure Statt !ln<strong>den</strong> ~ weil ke<strong>in</strong>e vorhan<strong>den</strong> iSf?wohl aber ist die Säure je<strong>der</strong>zeit kllpferhaltig. E<strong>in</strong>crJ.überzeugen<strong>den</strong> Beweis, dars die Es(lig!'äure wirklicllfähig ist, noch e<strong>in</strong>en Antheil Sa.uer~t.o±f.' 1<strong>in</strong> sich auf-_zllnehr~en, wodurch Kohlenstoff 0.115 ihr abgeschiede~wird, liefert die~e OperatiOn, <strong>den</strong>n <strong>der</strong> Rücklltand<strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte ist fast ganz metalli~che~ Kllpfer. Daaber i~. <strong>den</strong>. e5sig~auren Kupfer das Kupfer nicht metallisch,son~m mit Sauerstoff verbun<strong>den</strong>, als Oxydvorhan<strong>den</strong> ist, 'so sche<strong>in</strong>t hieraus zu folgen, dafs dieEssigsäure dem Kupferoxyd <strong>den</strong> Sapen,toff entzogenhabe, wodurch e<strong>in</strong> 'l'heil Kohlenstoff aus ihm abge-:Jchie<strong>den</strong> wurde; welcher sich auch je<strong>der</strong>zeit im Rückstande<strong>in</strong> <strong>der</strong> Hetorte f<strong>in</strong>det.Die Herren Ade t und Per e s ;(.) schienen dorchVers nelle darg~than zu. haben, dJÜi die EssigsäurS;,c) Mal! sehe a1J~em. JOllrllal du Ch~mie 'OR A, 1);', Schcr!!~~te.!l Biu~des 8tes Heft.;http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum aceticum.ke<strong>in</strong>e ModificJ.tion ihrer Bestandtheile ohne e<strong>in</strong>e vülligeZersetzungzu erlei<strong>den</strong> fähig ßey. Sie erklärten!Sich die Erscheimimren .. '-' bei <strong>der</strong> Destillation <strong>der</strong>~iiure aU1\ dem essigsauren l\.upfer dadurch, aars em'I'heil <strong>der</strong> Essigsäure yt'irklich zerlegt werde, wO Eichllun <strong>der</strong> ausgeschie<strong>den</strong>e l(hhlen - und 'Naf,3cnHotI mitdem Sauerstoff des Kupfers zu Kohlensäure und \V~l">~er verh<strong>in</strong>de, wodurch natürlich das Kupfer, da e:;Se<strong>in</strong>es Sauerstoffs fast ganz beraubt werde, sich deli.!netallitichen Zustande nähern, o<strong>der</strong> ganz metallischersche<strong>in</strong>en miis&e, .illle<strong>in</strong> Chaptal ';~*) hat durchSehr entschei<strong>den</strong>de Versuche bewiesen, dars die ge­'W~hnliche Essig,äure, \velthe er es gig t e Sä ur c':nennt, \virklich fähig sey, e<strong>in</strong>e gröfsere Menge Sauerstoff'<strong>in</strong> sich anfZU!lehmen, und hierdurch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>enZUstand versetzt zu 'wer<strong>den</strong>, <strong>in</strong> welchem sie sich <strong>in</strong>1l1ancher H<strong>in</strong>sicht von dBr gewöhnlichen im E~8ig ent-­hiiltenen Säure unterRcheidet. Indem sie aber hiern1ehr Sauerstoff aufnimmt, scheidet sich zu~leich e<strong>in</strong>grof8cr Theil Kohlenstoff aUg ihr ab) welcher sich Je<strong>der</strong>zeitIn dem Hückstande f<strong>in</strong>det. Da aber bei a:lellbisher erklär:en Metho<strong>den</strong>, die E~,-·igsäure zu erhal·ten , die Gegenwilrt des V/a5sers nie ganz verh<strong>in</strong>di;'tt\Ver<strong>den</strong> kann, <strong>in</strong>dem iluch die aHerconcentrirte~!1eSchwefelsi:<strong>in</strong>re 110cb VJ a~ser enthält l so üt ZUI Darsttllunge<strong>in</strong>er so viel als möglich wae3cdreyen EssigRäu.:te , die <strong>in</strong> <strong>der</strong> TI eu e n pr eu [s. P h ar ma cop 0 egegebene Vorschrift am mehrestcn zu empfehlen.Der Vortheil hesteht daün, dafs man dadurchd.ie Sch\.vefelsäure von allen ihr anhängen<strong>den</strong> Wassertheilenb{:;Lcven I,alm. Das sc h w e f e 1'~ ure I'l. (:­li ist fähig, 'sich mit <strong>der</strong>Schwefebäurc im Übt:rschu[:>:tu verbiil<strong>den</strong>, woraus e<strong>in</strong> sehr leicht im \Va~~n' ihJflÖSlichesSalz ent!lleht. Dieses Salz laJst seIHe übel""~ChÜg5igc Säure auch bei e<strong>in</strong>er Hitze, weiche bahehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig174 Llcld,um ac'eticum.an~ HothgWhen gränzt, nicht fahren, ob es gleich{bdnrch von aller anhängen<strong>den</strong> Feuchtigkeit befrcyetwerdt:n kann. Mengt man nun dieses durch f.taJl~eHitzeSalz mit v()iIig trocknem essigsaWr~n ~alnun, so verb<strong>in</strong>detsich die überschüssige Säu­Te desselben mit <strong>den</strong> Natron, es entsteht Glaubersalz,und die Essig~äure wird; d.l ~ie hier ke<strong>in</strong>eWäfsrigkeit f<strong>in</strong>det, im möglichst concentrirtesten Zw!!'ande ausgeschie<strong>den</strong>. Der Hticksiand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retortei:Jt begrei'flich blors neu t ra 1 i sir t es sc h w e fe I­sa ure s KaI i (TarUuwl vitriolatns) und s c h w e­felsaures Natrum (Glaubersalz). Alles bereitsüber die De~tilla!.ion und P,e<strong>in</strong>igul1g <strong>der</strong> Essig­:!ä.ure gesagte ist auch auf die hier zu erhaltende satIreanwendbar.Die Proben auf d.i~ GUte <strong>der</strong> Essigsäure s<strong>in</strong>d sOmannigfaltig, als ihre Verunre<strong>in</strong>igung vielfach mügliehist.Sie darf ke<strong>in</strong>en brandigen Geruch und Geschmackhaben; beides äufseIt !'lieh von selbst.Auf Sch.wefe1säure kann sie durch essigsaure Bilryrerde(1. Anmerk.), (auf Salzsäure aber durchschwefelsaures Silber H.) \';'ie schon bei dem conceotrirtenEssig erwähnt wor<strong>den</strong>, geprüft wer<strong>den</strong>.Ob sie kupferhaJ.tig ist, im Fall sie e<strong>in</strong> gewissenl08crArbeiter aus krystallisirtem Grünspan destillirtllälte) zeigt <strong>der</strong>wässerichte kaustische Salmiakgeist('21). E<strong>in</strong>en Bleygehalt, im Fan sie aus Bleyzucketde8tillirr wäre, verr~ith am zuverlässigsten die H a h~'nemannsche \Ve<strong>in</strong>probe (27). Der <strong>in</strong> <strong>der</strong>sel'ben vorhan<strong>den</strong>e, Schwefelwasserstoff (die Hydrothionsäure)hat nernlich e<strong>in</strong>e gror~e Verw'andtschaft ZU1!1':BIey. Er entzieht da~selbe {Ier E~sigsäure und bildetdamit Schwefelwasserstoff haltiges (hydrothiOn-8a ures) Blcy, \vekhcil als e<strong>in</strong> brauner Nie<strong>der</strong>schla~~rliclle<strong>in</strong>Lhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig,Ac;'dum oxalicum. 175Apnihekel'.\exicon VOll D. S. Hahnemann , 1t~nHe Abtheil.Th("ihPharmacologie \'on F. A. C. G ren, 1800. ~ter Th. S. 21,IIandbuch <strong>der</strong> Chemie von eben demseIhen , ~ter Theil..7) Acidum oxalicum, Acidum SaUs acotosellae,seu Acetosae. Acidum Sacchari.(Kleesäure, Saueddeesäure, Zuke r sä ure.)Zwar iet diese Sänre bis j!!tzt für sich nicht ofii.­c<strong>in</strong>eH, wohl aber mit Kali verbun<strong>den</strong>, unter dem:NiHnen Sau e ': k lee s a I z (Oxalium, Sal acetusellae'),<strong>in</strong> welchem Zustande ,vir sie durch die Krystalli~alionaus e<strong>in</strong>igen Pflc!llzensäflen erhalten. Die Säur~. Prädom<strong>in</strong>irt <strong>in</strong> diegem Salze, wie die v.' e<strong>in</strong> !l te i Ilsäure(&9) im \Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>. Da die~e Säure alsltc2gens gt;braucbt wird, so ist die KcnntniCg ihrer13e.reitung dnu l\potheker nothwenchg. Und ich gehß~ie beson<strong>der</strong>s dqfshalb hier etwas weitläuftig durch,~>eil ich oft genüthigt seyn \verde,' auf die Erschei­~Ul1genbei. ihrer Bereitun~ durch die B~handlun6 desZuckers mit Salpetersäure h<strong>in</strong>zuweisen. AU3 demSauerkleesalze kan:l die Säure abgeschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>,\\renn man dasselbe vorher völlig mit KaI i o<strong>der</strong> A m­III 0 n i u m neutralisirt, und hieraufso viel von e<strong>in</strong>et:Autlösnng des essigsauren Bleyes (5.5) o<strong>der</strong> <strong>der</strong>eSsigsauren Baryterde (35) zusetzt, als sich!loch e<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>echlag zeig::. Die überstehende Flülleigkeitwird abgegossen, und hiercwf <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlage<strong>in</strong>igemal mit kaltem Wasser ausgewaschen. Det'Nie<strong>der</strong>schlag ist nun entwe<strong>der</strong> k I e ~,. au res BI ey­QXyd o<strong>der</strong> kleellanre Baryterdc; aus die·er4l1U[s die KJeesäure durch Schwefelsäure geschie<strong>den</strong>"'erdiiln. Um hierbey das richtige Verlüiltnifs <strong>der</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig./lcidliln oxalicum.Schwefelsäule zu treffen', weil e<strong>in</strong> Überschu[s <strong>der</strong>selbenrlieKleesäure verunre<strong>in</strong>igt ,s<strong>in</strong>d fOlgende Vorarbeitennöthig.Man löse 100 Gr. es s i g s a Tl res BI e y CE Je Y­i. tl c k er 55) <strong>in</strong> destillirtem \Vasser auf; hierauf wiegeman e<strong>in</strong> e beliG)bige Menge S c h we fe 18 ä ure genanab, und verdünne sie mit 2 Theilen Wa~ser.Man tröpfele jetzt von dieser Sjure, <strong>der</strong>en ganze3Gewicht man genau kennt, so lange <strong>in</strong> die Auflösungdes essigsauren Ble}'cs, als noch e<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlagerfolgt. Man \:wiege die übrige Säure wie<strong>der</strong>, unddaß fehlende Gewicht <strong>der</strong>selben zeigt die Menge <strong>der</strong>Schw€feJs!lure an, welche zur Zersetztfng <strong>der</strong> 100 Gran


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum oir:allcum. 177;tlJt1öslich ist, o<strong>der</strong> <strong>in</strong>'1 Fall die Kleesäure durch Ba.lyterde aU5 dem Kleesalze abgeschie<strong>den</strong> war, verb<strong>in</strong>.det sich die Schwefelsäure mit <strong>der</strong> Baryterde , zu<strong>der</strong> noch weit unauflö~J icheren sc h w e fe Isa ure TIBar y te f cl e (s c h w e fell! au re r Bar y f, S c'hw e f­S pa t h); <strong>in</strong> bei<strong>den</strong> Fällen wird die l\.leegäure au"geeChie<strong>den</strong>,und bleib't <strong>in</strong> <strong>der</strong> überstehen<strong>den</strong> Flügsig·lIeh aufgelöst, aus welcher sie durch langsames Ab.dampfen <strong>in</strong> Krystallform erhalten wer<strong>den</strong> kann.Eei <strong>der</strong> zweiten Methode, eich die I\leesäure zuvcr


Digitale Bibliothek Braunschweig.Acidum oxa!icum.bei die Flü!l8igkeit e<strong>in</strong>e gelbe Farbe annimmt. Maßunterhält 80 lange e<strong>in</strong>e !lehr mäfsige Wärme, als nflCbLuftbla!!icn <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flü!!!ligkeit aufsteigen. Man evaporirtnun die Flüssigkeit, bis zur schwachen SyrupSc:onsistenzJ und !ltelltllie zur KrystalHution an e<strong>in</strong>enkühlen Ort. Die Sau e r k I oe e !I ä lJ re kryMallisirt <strong>in</strong>dünnen vier!!eitigen Säulen mit abwech~elnd breiten'l<strong>in</strong>d schmalen Seitenflächen, durch zwei Endflächen2ugetlchä,ft; oft bildet sie auch rhomboidalische Tafeln.Die Flü~8igkeit wird, so lange eie noch Kr,.-8tal!i!l


Digitale Bibliothek Braunschweig.Acidum o:caUcum.Waeeentoffs, mit e<strong>in</strong>er noch ger<strong>in</strong>gern Menge vonSauerstoff, als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kleesäure vorhan<strong>den</strong> iet.Die Salpetersäure, welche ihres Saueretoffe bei<strong>der</strong> Bildung dieser Säure zum Theil beraubt wird, entweichtals lIalpeterhalbsaures Gag (n i t r ös e s Ga 11)>>daher die rothen Dämpfe (~9). Es IIche<strong>in</strong>t paradox:,dara Theile e<strong>in</strong>es und desselben Körpers, die mit eLnem an<strong>der</strong>n <strong>in</strong> gleichförmige Berührung gebrachtwor<strong>den</strong>, e<strong>in</strong>e ungleiche E<strong>in</strong>wirkung dC5seiben erlei<strong>den</strong>sollen. Warurn kann sich hier e<strong>in</strong> Theil Kohlen- und Wasserstotf mit dem Sa uerstoff vollkommenaättigen, und Eesigsäure bil<strong>den</strong>? warum kann <strong>der</strong> an<strong>der</strong>eTheil des Kohlen - und Wasserstoffs, welligerSaueretoff aufnflhmen, und Sauerkleesällre bil<strong>den</strong>?Und wie kann lich endlich e<strong>in</strong> eehr beträchtlicher'l'heil deli Kohlen - und Wasseretoffs mit so wenigSauerstoff verbun<strong>den</strong> erhalten, da[s Aepfelsäure entet,eht,da doch mehr Sauerstoff <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mischung vorhan<strong>den</strong>iet? Ich erkläre mir die[s aus dem Bestreben<strong>der</strong> KtJrper nur <strong>in</strong> gewissen Verhältnissen, mit e<strong>in</strong>an-.<strong>der</strong> <strong>in</strong> V erb<strong>in</strong>du~ zu tretten 1 und dann bei <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dungmit an<strong>der</strong>n Körpern ebenfalls e<strong>in</strong> bestimmtesVerhältnifs zu befolgen. Schwerlich ist die Exi-8tenz des Körpers <strong>in</strong> <strong>der</strong> ~atur möglich, welcher ent~etehen müfste, wenn <strong>der</strong> lioh lenstoff und Wasseretoff ~<strong>in</strong> dem Verhäjtm[e wie ~ie im Zucker vorhan<strong>den</strong> ,ünd jj~Öl\ig mit SauerAtoff gesättigt wür<strong>den</strong>. 'Wir wür<strong>den</strong>lhn ja eons' bei <strong>der</strong> Operation erhalten: Beide StoffernU~sen daher, ehe sie mit Sauerstoff' <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung~ehen ,können. ihre gegenseitigen Verhältnisse abän<strong>der</strong>n.und diese modificirten Verhältnisse verhalteneich auch <strong>in</strong> FO fern different. als ~ie vermö~end istgrör~ere o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>ere Quantitäten Sauerstoff <strong>in</strong> !\ic~aUfzunehmen, Da!! paradoxe verliert sich daher,wenn man be<strong>den</strong>kt. d·,f!! auf dem ungleichen Verbitt­


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum oxalicu.m.Stoffe, die Verb<strong>in</strong>d ungsmöglichkeit des SauerstoffSmit demselben beruht.Die, die Sauerkleesäure charakterisirende, Eigenschaftist, rla[s sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verwandtschaft zur I\'a Ilverd e allen Säuren, auch <strong>der</strong> Schwefelsäure vorsteht,Sie ist daher mit Nutzen als Reagene auf diese Erdeanzuwen<strong>den</strong>, da sie mit <strong>der</strong>!\elben e<strong>in</strong>en schwer auflöslichenNiedf'r~chlag bildet.Die durch Behandlung des Zuckers Jnit Salpeter­I!äure erhaltene Sauerkleesäure iet mehrentl';eils seh're<strong>in</strong> ~ und kanu höchstens etwas anhängende Aepfe1.säure, E8sigsäure, o<strong>der</strong> Salpetersäure enthalten, welchedurch Abspüle~ <strong>der</strong> Krystalle, mit sehr wenigkaltem Waescr und Trocknen zwischen Löschpapier,wegzubr<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d. Die aus dem Kleesalz au~ge­:oJchie<strong>den</strong>e Säure h<strong>in</strong>gegen enthält mehrentheils Sch,-"efelsäure,und diese zeigt Bich am beMen durch ZtI'satz von!! alp e te r 8 au r erB ar y te r cl e. E<strong>in</strong> Nie,<strong>der</strong>schlag wird hier auf je<strong>den</strong> Fall entstehen, da :luchdie Sauerkleesäure e<strong>in</strong>en schwer auflöslichen Nit/<strong>der</strong>-8chlag mit <strong>der</strong> Baryterde bildet; dieser läfst sich abetdurch etwas zugesetzte S alp e t e rl! ä ure o<strong>der</strong> S a l~­:s ä ure wie<strong>der</strong> auflösen, da h<strong>in</strong>gegen <strong>der</strong> durch V01"han<strong>den</strong>e Schwefelsä ure bewirkte Nie<strong>der</strong>schlag nnaufgelö8et bleiht.System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> geil. Chemie von F. A. C. G re IIt, 'rh. z. §. 1081- U05.~. 13·Pharmacologie von eben demselben, zten Theib zter J3allil•System. Gnmdrifs <strong>der</strong> allgem. ExperimentalcheiUie voll j).S. F, HermlHtädt, '1.te Auflage zter Bllud.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum citricum cr)'.!tallisatum. 13132) Acidum citricmn crystalli!atum. (K r y~stallisirte Zitronensäure.)Diese Säure wird ZW2r bis jetzt für ~ich nochnicht allgc:'wendct, wn<strong>der</strong>n je<strong>der</strong>zeit <strong>der</strong> sie enthaltendeZi I ronensaft. Sie fängt aber jetzt an, bewn<strong>der</strong>e<strong>in</strong> J


Digitale Bibliothek Braunschweig18'!,Acidam citricum Cf)-star!isntum.8tallisiren an e<strong>in</strong>en kühlj<strong>in</strong> Ort, wo dann di~ Z i. t r O·ne n 8 ä ure anschiefst. Die Krystalle e<strong>in</strong>d nach D i­z e'8 Bestimmung *) rhomboidalischc Pri!\men, <strong>der</strong>enFlächen sich unter e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> \V<strong>in</strong>keln von ohngefähr60 Grad neigen, und welche an bei<strong>den</strong> En<strong>den</strong><strong>in</strong> vierseitigen Spitzen ausgehen, <strong>der</strong>en Seiten die körperlichenWmkel durchschnei<strong>den</strong>.tD i z e ~ welcher V 6rsuche im Grofsen anzu8tellenGelegenheit hatte, fand, dars 100 Pfund von SchleiIßbefreyter Zitronensaft , 6 Pfund und 4 Unzen kohlen­!laure Kalkerde zur Sättigung erfor<strong>der</strong>ten, und da(S100 Pfunde jene8 Saftes 6 Pfund und 4 Unzen re<strong>in</strong>eZitroneneäure. liefern.Der Zitronen saft enthält, wie schon erwähnt ist,zwei eigenthümliche Säuren, die Z i t r 0 n e n· undA e p fe l8 ä ure. Beide wer<strong>den</strong> durch <strong>den</strong> Zusatz vonKalkerde geschie<strong>den</strong>. Die Aepfel~äure bildet mit <strong>der</strong>Kalkerde e<strong>in</strong> leicht auflöslichei! Salz, welche!! folglich<strong>in</strong> <strong>der</strong> überstehen<strong>den</strong> FlüslIigkeit aufgelöset bleibt.Die zitronensaure J{alkcrde ist h<strong>in</strong>gegen !lehr schwerauflöslicb, und senkt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flü~sigkeit zu Bo<strong>den</strong>.Die Schwefelsäure hat e<strong>in</strong>e nähere Verwandtschaftzur Kalkerde als die Zitronensäure; sie wird dahetmit <strong>der</strong> Kalkerde GYP!I bil<strong>den</strong>, und die nun ftey getvor<strong>den</strong>eZitronenfjäure, welche zu ihrer Auflöllung·la.um gleiche Theile \Val'ser erfor<strong>der</strong>t, wird ~ich irJ<strong>der</strong> überstehen<strong>den</strong> Flüssigkeit auflösen. Da aber <strong>der</strong>GYP!i auch, wenn gleich nur <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Mel:ge, imWasser aufIöslich ist, 80 wird die Flüssigkeit auchetwas aufgelöseten Gyps· enthalten; dieser kann nulldurch langsame Evaporation ausgel'lchie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.D i z e fand, dar" die Zitronensäure wie<strong>der</strong>holter Auf.,lÖ8l1ngen und KrystaHisationen bedürfe, ehe !ie iJllvöllig re<strong>in</strong>en Zustande ersche<strong>in</strong>en könne."') Allgelll. ]oufn. <strong>der</strong> Chemie VOll A. N. Scheere1'~Heft. 11,.B. fI.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.dciaum citrfcum cr.,'Jial!isfltUm.. 18~Herr D. R i eh t e r hat e<strong>in</strong>e ~n<strong>der</strong>e Methode"'.iiese Säu;e zu erhalten, angegeben •. Der Zitronensaft\Wird mit Kali ge~ätliget, Me neutraliairte Flüs!.Iigkeilifiltriet, und ihr 80 lange e<strong>in</strong>e Auflösung dea e a s i g~lauren Bleyee (55) zugesetzt, ale noch e<strong>in</strong> Nie.qer~chlag erfolgt. Der N iedeuchlag, welcher z i t r o·"ellaaures Bley iat, wird nun mit verdünnterSchwefelSäure digerirt. Es entsteht hierbey EI c h w e~fe 18 au re I! BI e y , welche" unautIöehchzu Bo<strong>den</strong>fällt, und die überstehende Flüssigkeit enthält e<strong>in</strong>.eaUe dem Bleyoxyd abge!lch ie<strong>den</strong>e Z i t r 0 11 e n !I ä ure;eit" wird filtrirt, durch Evaporation zur Syrup!dickegebracht, und mit ZUlSaU von e<strong>in</strong>igen Tropfen ver·dÜ~nter Salpetersäure zur Krystallisation h<strong>in</strong>gestellt.E<strong>in</strong> geschickt er Arbeiter kann allerd<strong>in</strong>gs auf diesem,\\lege, durch öfter!! wie<strong>der</strong>holte Auflösung und Kry~Itallisation . e<strong>in</strong>e sehr re<strong>in</strong>e Zitronensäure erhalten.fJb aber diese Methode <strong>in</strong> Apotheken anzuwen<strong>den</strong>ht, wo, im Fall man tlich e<strong>in</strong>H noch <strong>der</strong> Zitronengäu~fe bedienen sollte, dielleIbe zum <strong>in</strong>nerlichen Gebrauchbe~timmt ist? die(s beantworte ich mit N e<strong>in</strong>. Si.,kann auf diesem Wege re<strong>in</strong>er dargeßtcllt wer<strong>den</strong>"d.Urch zweckrnäfeige Behandlung. Wird l!ie aber, wi ..tu erwarten steht, nicht von jedem pharmaceuti~chen,oft unerfahrnen t Arbeiter re<strong>in</strong> dargestellt, dann ist~ie offenbar vergiftet; nicht so bei <strong>der</strong> Ausscheidungdurch Kal1{erde. Die!le Säure f<strong>in</strong>det sich nicht alle<strong>in</strong><strong>in</strong> <strong>den</strong> Zitronen, lIon<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong> mehreren an<strong>der</strong>nbOi un!! e<strong>in</strong>heimischen Früchten. Z. B. <strong>in</strong> <strong>den</strong> S t a­c hel he e ren (Bibes 5roSJular<strong>in</strong>) , <strong>in</strong> <strong>den</strong> J 0 h anni-.beeren(RihfJofrubrllm), <strong>in</strong> <strong>den</strong> Himheeren(Ru6u.r idaeus) und mehreren an<strong>der</strong>n Frucht~äften.Sie hat ei.ne nahe Verwandt!chaft zum Bleyoxyd;'Wird daber ei'!!lig!laures Bley und zitrol'len~aUre8 Kalitusammengehracht. ~tI verb<strong>in</strong>det !!ich die Zitronen-1äure mit «em Bleyoxyd zu e<strong>in</strong>em fMt ganz uoauf~1ö13lichen Nied~[8chlag, und die tley gewor<strong>den</strong>e E,.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig184 .,dcidum citricum i.;iy.rtailisatum.l;\i~~äure verb<strong>in</strong>det sich nun mit dem Kali Zll <strong>den</strong>lsehr leicht anflöslichen eS5igsauren Kali. DieVerw nutschaftsgröfse <strong>der</strong> Schwefelsäure zum Bleyo)'yd, .überwiegt die <strong>der</strong> Zitronensäure, sie verb<strong>in</strong>det sichalso mit dem5elben, wodurch die letztere ausgeschie<strong>den</strong>wird, und durch Krzstallisation dargestellt werde'lkann. Mit <strong>den</strong> Alkalien und <strong>der</strong> Talk· (5')und ib .. yterde (22] bildet die Zilronensänre ziemlichleich) ilutlödiche Salze, yorzüglich dann> wenn dieSäu,e vorwaltt;t. Sie unter$cheidet sieh daher von<strong>der</strong> V'; e<strong>in</strong> ~ ~ e<strong>in</strong> gäu r e (,39) beträchtlich, undHer m bs t ä d t empfi0h'lt <strong>den</strong> Gebrauch <strong>der</strong>selben,B"\U cle.'· \\",<strong>in</strong>~te<strong>in</strong>~äure, mit l"vTagnellia (TaJkef~cl e) verhuncletl j bceon<strong>der</strong>s defBhalb, weil sie mit dieperErde nicht wie die We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure e<strong>in</strong> unauflösliche~S.l!z biidet, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> ~ehr leicht auflö~liche812xirendl'ls Salz. Von <strong>der</strong> l\:ee~.äure (87) unterscheide."je sich hilupl~ächlich dadurch, daCs ihre Verb<strong>in</strong>dungmit Kalkel'de zersetzbar durch Schwefelsäureist, h<strong>in</strong>gegen die <strong>der</strong> l\lecllauren Kalkerde nicht.Ihre Krystallf' s<strong>in</strong>d luftbe~tändig, von ~ehr angel1eh~men sauren Geschmack, und gelber Farbe, ~e\chenoch von <strong>den</strong> anhängen<strong>den</strong> Schleimtheilen herrührt.Sie wer<strong>den</strong> dtirch öfteres Auflö~en, durch Kochungmit Kohlenpulver , Filtl'ation und Krystallisationvöllig weife.(Die Kostbarkeit des Zitronensaftes , welchedurch se<strong>in</strong>en Transport aus Spanien und Italien !lchrf!Thöhet wird, hat e<strong>in</strong>ige franzöllüche Chemiker zUfolgendem !l<strong>in</strong>nreichen Mittel veranlaht. Man läfst<strong>in</strong> Spanien und Italien <strong>den</strong> Zitronlilnsaft durch Kreideabwrbiren, die absorbirte Mass.e trocknen, und <strong>in</strong>dem~ie al.~ zitronen~,aurer Kalk versendet wird, erl!partman di€ TnnspDrtkosten ftir die unnütze Wä~srigkeit.welche doch nichts taogFt. Auf @olchemWege könntß wan sich die Zitrcnemäure viel ,;robl.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigL1t:idum tartaricum. 185feiler zubereiten, als es aus dem zitronensauren Kalkntöglich i~t. H.)Grundrifs <strong>der</strong> Experimentalp!1armacie von D. S. F. He rm b·Iti((l t. zte Auf!. 3ter Theil. 1808,SYlt~matischei <strong>Handbuch</strong> deI' Chemie von F. A. C. Gren.2ter Theil.39) Acidum tartaricum J Acidum Tartari, Salessentiale Tartari. (W e<strong>in</strong> s te <strong>in</strong>s ä ure,Wesentliches saures We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>s a 1 z.)In e<strong>in</strong>em z<strong>in</strong>nernen Kf8sel koche man '2 Theilegestos!iene, und von allen gelben Farbetheilen befreyeteKreide mit gbis 10Theilen ihre~ Gewichts\V asser, e<strong>in</strong>e halbe Stunde lang. Statt <strong>der</strong> Kreidekann man auch noch vortheilhafter gepülverte Au.S t e r sc haI e n anwen<strong>den</strong>, welche eben so behandelt. \\'er<strong>den</strong>. Man giefee das \Vasser ab, und wasche<strong>den</strong> Bo<strong>den</strong>eatz noch e<strong>in</strong>ige Male mit kaltem Wasseraus. Dieses abgeschlämmte Krei<strong>den</strong> - o<strong>der</strong> Austerf.chalenpulverwird mit 6 Theilen se<strong>in</strong>e!! Gewichts'Wa8ser ühergossen, und <strong>in</strong> dem z<strong>in</strong>nernen Kessel zuml\ochen gebrilcht. Man trägt lIun fe<strong>in</strong> gepülvertengere<strong>in</strong>igten l,;Vei nste<strong>in</strong> (CrystallusTartarz') <strong>in</strong>kle<strong>in</strong>en Ponioncn '1011 etwa Z bis .3 Unzen, um dasZn ~tarke Aüfschäumen zu vermei<strong>den</strong>, h<strong>in</strong>zu, und3etzt diese so lange/fort, his e<strong>in</strong>e neue h<strong>in</strong>zu gelletztekle<strong>in</strong>e Portion ke<strong>in</strong> Aufbral1sen mehr bewirkt. Auf2 The.ile Kreide wer<strong>den</strong> gewöhnlich 7 Theile ger e i­~igt~r \Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> erfor<strong>der</strong>t. In <strong>der</strong> Flü!sigkeit Ü!te<strong>in</strong> sehr schwer aufläslicher Bo<strong>den</strong>~atz entstan<strong>den</strong>,"'eIcher aus KaI k e r cl e uud We <strong>in</strong>s t e i TI S ä ure be­@teht;erfilhrt<strong>den</strong>Namen we<strong>in</strong>tlte<strong>in</strong>saure Kalk~~rde. We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>selenit (Calx tartarica). DieUberstehende l'Hi~!jsll.eit enthält e<strong>in</strong>e neutrali8irte Ver ...http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum tllrta1'ieum.b<strong>in</strong>dung de!! Kali mit <strong>der</strong> We i n !!I t e<strong>in</strong> !!I ä U Je, ode'das w ei n s t ei n sau r" Kali (67)(Kalitartoricum).Man giefst die Flti/\sigkeit yon dem BodeMatze ab,und kocht lilie, nachdem sie filtnrf wor<strong>den</strong>, bis zurTrockne e<strong>in</strong>, wo eie <strong>den</strong>n das noch zu beschreibendewe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>!'laure Kali liefert. Die we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>laUreKalkerde wird sehr oft mit kaltem Wasser auSgewaschen;wegen ihrer Schwere s<strong>in</strong>kt sie lIehr leichtzu Bo<strong>den</strong>, wodurch dieses Abwaschen erleichtertwird. Es mur!! 80 oft wie<strong>der</strong>holt wer<strong>den</strong>, bis da'abgegof!!ene Wa!l~er völlig ge~chmacklo8 ist. Nachdem Ab.z.iefsen <strong>der</strong> enten Lauge zeigt eich auf detOberfläche dei Bo<strong>den</strong>satze!l e<strong>in</strong> Ichmutziger Überzug Iwelcher leichter ab <strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>sat~ selbst ist; mallkann ihn daber auch lIehr bequem durch bloflIesAbepülen von dem weifsen Bo<strong>den</strong>tlatze abson<strong>der</strong>n, unddiefa ist nothwend\g, wenn man e<strong>in</strong>e Te<strong>in</strong>e weifseWe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>eäure erhalten will. Man br<strong>in</strong>ge jetzt dies.von allen fremrlartigen Salztheilen gere<strong>in</strong>igte w e<strong>in</strong>­Il t e j nl a 0 r e K a ) k erd e , je nach dem man sie iBgrö(~erer o<strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gerer Quant it ät bereitet hat, entwe<strong>der</strong><strong>in</strong> e<strong>in</strong>en geräumigen glä.ernen Kolben, odet<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en grofsen ir<strong>den</strong>en ungiasurten Topf t wor<strong>in</strong> siomit 4 bis 6 Theien Waeser gemischt wird. Hieraufeetze man 80 viel concentrirte Schwefelsäurezu, als man vorher Kreide o<strong>der</strong> Allllter!lchalenpulverangewendet hat. Die hierbei entetehende Erhitzungwirkt zur Zersetzung <strong>der</strong> we<strong>in</strong>llte<strong>in</strong>saurenKalkerde mit, und es iet dann blors nöthig, die Miechung24 bill 30 Stun<strong>den</strong>, an e<strong>in</strong>em warmen Ort,unter öfteren UmrUhren !lIehen zu la!!!len. AllenfalI'kann man sie auch im Sandbade digeriren, aber eSist hierbei fast beständiges Umrühren nothwendig,weil bei e<strong>in</strong>eT Hitze, welche <strong>den</strong> Kocbpllnkt des Wallerserreicht, <strong>der</strong> die Flüssigkeit verdickende Ni.·d-ersch lag leicht e<strong>in</strong> 110 starkes Spritzen bewirkt,dar, das üefäCs spr<strong>in</strong>gen kann.. Will man die ,Mi-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigIIchung aho digeriren, so muri dip.SM bei gel<strong>in</strong><strong>der</strong>Wärme und öft~ren Umrühren ge!!chehen. Man br<strong>in</strong>genach dieser Zeit die dickliche Flnssigkeit a~f e<strong>in</strong>le<strong>in</strong>eMS Colatorium; <strong>den</strong> nach dem Ablaufen <strong>der</strong>FlüMi;rkeit auf dem Colatorio zurückbleiben<strong>den</strong> Nie.~er~chi2g, welcher jetzt schwefe15aure Kalkerde (Gy p~)1st, br<strong>in</strong>ge man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en dichten Jemepen Beutel,und prells!! diesen zwischen zwei re<strong>in</strong>lichen hölzernenBrettern sehr ~tark. Die so wohl vom Colatorio abgelaUfeneFlüssigkeit, al~ diejenige welche hier durchs.t\u~pressen erhalten wor<strong>den</strong> i~t, enthält die We<strong>in</strong>­Ste<strong>in</strong>Säure. Der im Beutel rücl\ständige Gyp", weIchemnoch viel Säure anhängt, wird von neuern mitetwas kaltem Was~er angerührt, auf das Colatoriumgebracht, und hierauf wie<strong>der</strong> 3l1sgeprefst. Die erhalteneFlüssigkeit enthält die dem Gyps vorher nochangehangene We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>8äure; sie wird zur erstengegossen, und alles durch Flie[spapier frltrirt. Die:!i.ltrirte Flüssigkeit wird <strong>in</strong> gläsernen o<strong>der</strong> porzellailenenGefä[~en lang!!am evaporirt. E8 scheidet siche<strong>in</strong>e Menge kle<strong>in</strong>er, fipiefsichter, schwer aufläslicher!\rystalle aus, welche scnwefelsaure Kalkerde s<strong>in</strong>d toie sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> grofsen Menge von Flüssigkeit auf·!


Digitale Bibliothek Braunschweig199 Acidum tartaricum,, beson<strong>der</strong>s wenn die Lauge !lchon e<strong>in</strong>en ziemlichenGriod df"r Concentration haI; sie eFche<strong>in</strong>t dann nichtmehr schön wtifs, wn<strong>der</strong>n "elb. Die Fntfä,.bun~ e<strong>in</strong>ersolchen .Lauge und \veitere Re<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> We<strong>in</strong>flte<strong>in</strong>c:Jure~ehe rn'ln weiler unten.Die Aetiologie dieser Operiliion i~t folgende­Der gere<strong>in</strong>igte We<strong>in</strong>~tß<strong>in</strong> o<strong>der</strong> die \Ve<strong>in</strong>~te<strong>in</strong>ltry~tallcbe 8 t ehe n a U 8 v.,r e<strong>in</strong> 8 t e<strong>in</strong> '" ä ure u n rl KaI i. D 0 cllist das Kali mit Säure übenattigt, daher rührt auch<strong>der</strong> S3ure Geschmack dies@s Salzes. E~ 1st merkwürdig,daLs die \Ve<strong>in</strong>ilte<strong>in</strong>~;ÜlTe e<strong>in</strong>en 80 grof"cn HanShat, sich mit dem Kali im Übel'~chlJrs zu verb<strong>in</strong><strong>den</strong>,und dieses allen an<strong>der</strong>n Särlfen 7,(1 entziehen, da siehwgegt'n, völlig mit Kali gesättigt, nicht nllr e<strong>in</strong> weit3nf]ö"lichere, Salz bildet, son<strong>der</strong>n aas die~em Saize"durch jede Saure, <strong>der</strong>jenige An!heil Jiali abgescbicflellwer<strong>den</strong> kann, <strong>der</strong> daß Verhllttnii"i!, \velches die\VeillSle,!l"iiure <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Kali als We<strong>in</strong>­


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum tartadcum.I!en hat} rnn nicht zu _ viel von <strong>der</strong> Kalkerde unzer~lIetzt gebliebenen We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Mischung zu br<strong>in</strong>,gen, \velcher wegen se<strong>in</strong>er .schweraullöslichkcit zum'fheil mit <strong>der</strong> entstan<strong>den</strong>en we<strong>in</strong>steiusauren Kalker~de Zugleich nie<strong>der</strong>fällt, und von dieser durch Auslaugen mit kaltem \Vasser nicht leicht \vegge4chalftwer<strong>den</strong> kann, Wollte man sie h<strong>in</strong>gegen, um dir;senihren beigemischten We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> wegzubr<strong>in</strong>gen, mitVielem heifRen 'vVasser auswaschen, §o l-vird die~esaUch e<strong>in</strong>en nicht unbeträchtlichen Theil we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>.SaUrer KaU,erde mit auflösen, welche dadurch verlo.len g~ht. Das zweite Salz, welchel! bei dieser Arbeitgebildet ,vird, ist das völlig neutralisirte we i (J 8 t e i fisaur e KaI i (67) (liali tartadeum). Die Kalkt'rde.\venn sie mit Kohlen~äure verbun<strong>den</strong> ist, kann nämlichnur <strong>den</strong> im \Ve<strong>in</strong>sle<strong>in</strong> vorhan<strong>den</strong>en prädom<strong>in</strong>iren<strong>den</strong>Antheil von Säure <strong>in</strong> sich aufnehmen. Wirddieser h<strong>in</strong>weg genommen, so mufs natürlich e<strong>in</strong>e neu.­trale Verb<strong>in</strong>dung des Kali's mit <strong>der</strong> \Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säurezUrück bleiben. Die I\alkerde hat zwar, wie nachher.·gezeigt wer<strong>den</strong> soll, e<strong>in</strong>e ~!ärkere Verwandt~chaftZUr We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure , als das Kali, nnd wenn sie imre<strong>in</strong>en von Kohlensäure freien ZU;ltande angewendetWird, so entzieht sie auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> That dem Kali alleSäure, und dieses bleibt im ätzen<strong>den</strong> Zustamlezuruck.Alle<strong>in</strong> hier wird die starke Anziehung <strong>der</strong> Kalkerdezur We<strong>in</strong>gte<strong>in</strong>säure dadurch gem<strong>in</strong><strong>der</strong>t, dafs jelleI(ohlensäure enthält. Die Verwandtschaft des KaliZUr \Ve<strong>in</strong>gte<strong>in</strong>säure i~t eben 80 grofs, a[s die Ver~Wandtschaft <strong>der</strong> t\.ohlensäure zur Kalkerde; bci;leVerwandtschaftskräfte s<strong>in</strong>d a150 <strong>in</strong> Ruhe, und eskann ke<strong>in</strong>e gegenseitige Zer~et7Ung Statt f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Dasneutrali~irte we<strong>in</strong>8teil1~aure Kali ist im Wasser weit


Digitale Bibliothek BraunschweigWird die weimtdnsaure Kalkerde mit verdünn'ter Sc h w e fe I s ä ure übergossen, 80 zeigt die~e ZUTKalkerde e<strong>in</strong>e nähere Verwandtschaft, als die We<strong>in</strong>­Itemsäure; sie wird daher mit deaelben sc h we fe 1-lIlaure Kalkerde bil<strong>den</strong>, wodurch die We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>­@äure ausgeschie<strong>den</strong> wird. Letztere ist im W ilS~erleicht auflöslich, jene sehr schwer. Die überstehendeFlüssigkeit wird aJ eo die We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säur61 enthaltenund <strong>der</strong> unaufgelöste Bo<strong>den</strong>satz wird eieh als schwe•felsaure Kalkerde charakteri!!iren. Sie ist zwar sehrlichwer auflö~l ich i'1 Wasser, <strong>in</strong><strong>der</strong>s nimmt dieses doch<strong>den</strong> vier- bis fünfhun<strong>der</strong>t sten Theil se<strong>in</strong>e!! GewichtSvon <strong>der</strong>selben auf. _ Die Flüseigkeit wird also nichtblof~ re<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>~äure, !Son<strong>der</strong>n auch etwas 5chw~'felsaure Kalkerde o<strong>der</strong> Gyps aufgelöst enthalten. DerGype bildet überhaupt bei dieser Arbeit e<strong>in</strong>en ziem'lieh lockern Nied('lTschlag, welcher, wenn man auch<strong>den</strong> irö[sten Theil <strong>der</strong> Flüs~igkeit durchs Colatoriumabgeschie<strong>den</strong> hat, <strong>den</strong>noch e<strong>in</strong>e beträchtliche MengeWäs!!rigkeit, folglich auch viel We<strong>in</strong>eteiMäure, zu'l'ück hält. v/m man diese durch öftereIl Auswaschen:mit Wasser davon br<strong>in</strong>gen, 80 wird man nicht nut~<strong>in</strong>e sehr grofse Menge Gyps mit aut1ö~en, son<strong>der</strong>llman hat auch wegen <strong>der</strong> zu starken Verdi<strong>in</strong>nung <strong>der</strong>Lauge e<strong>in</strong>e längere Evaporation nöthig. Dieser ZUentgehen, iet es wahrh


Digitale Bibliothek Braunschweig.4.C'idum tartnricum.-tuk Zu verdl<strong>in</strong>nen, weilclurch das starke AU8pre&~len des Gypses gewife weit mehr Säure h<strong>in</strong>weg ge­Ichafft wer<strong>den</strong> kann, als wenn die Hälfte Wassel:'ntehr zuge~etzt, und dieses durch blofgee Ablaufen\'on dem Bo<strong>den</strong>llatz wie<strong>der</strong> geschie<strong>den</strong> Wild. Dahaber diese Auepressung schlechterd<strong>in</strong>gs nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ermetallenen Preslle geschehen kann. versteht !lieb vonleIbst. Den mit dem naMen GYP!I gefüllten Sackl\Vi~chen zwei re<strong>in</strong>e Bretter gelegt, und das obere.tark beschwert, ir,t die beste Methode.Die Evaporation <strong>der</strong> filtrirten Flüaeigkeit mufs t~ie schon bemerlit ist, 80 langsam ah möglichgesehe.hen• Im Anfange, wenn die FHi(O;sigkeit noch ziemlichStark verdünnt ist J hat diefg nicht 80 viel auf sich; al- .le<strong>in</strong> gegen das Ende, wo die Mepge <strong>der</strong> \Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säute,im Verhältnirs zur gegenwärtigen Flü8~igkeil, im~nter mehr zuvimmt, ist auch die Flül'sigkeit fähig, ei.lle höhere Temperatur als die des kochen<strong>den</strong> \-VastCl.anzunehmen *); wird aber diese Temperatur.) Das Wasser kann In offenen Geräf.en auch bei <strong>der</strong> stärk­.ten äuf,eren Hitze ke<strong>in</strong>e hUhere Temperatur ala 80" R.annehmen. dann verwande-1.t e •• ich <strong>in</strong> Dämpfe. VieleKtlrper h<strong>in</strong>gegen können, wenn .ie mit dem Wasser ver­Ilun<strong>den</strong> .<strong>in</strong>d. e<strong>in</strong>e weit höhere Temperatur annehmen.E<strong>in</strong> kochen<strong>der</strong> Zuckers:1oft, e<strong>in</strong>e kochende concentrirl4tSahlauge , eiq kochen<strong>der</strong> Extract 'lei ren e<strong>in</strong>e weit höhereTemperatur als 80" R. S<strong>in</strong>d diese Ktlrper aber durch e<strong>in</strong>ecröfsere Hitte als 80" zersetzbar , so wer<strong>den</strong> Rie auch Bachbeendigtem Kochen <strong>in</strong> verän<strong>der</strong>tem Zustande ersche<strong>in</strong>en.E<strong>in</strong> durch starkes ~chen zur erfor<strong>der</strong>lidu:n Consistenz'l'brachter Extract wird brandig seyn. Der Exttactiv~.tofF, welcher e<strong>in</strong>e grtlfsere Hitze aufzunehmen im Stande.ar, erlitt zugleich duIth diese e<strong>in</strong>e Zersetzung. d. h .•Gal Vethältnifa ae<strong>in</strong>er BeatandtheiJe gegen e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> wur·oie modificirt. wobei er natürlich nicht mehr <strong>der</strong> KBrperbleiben kann, welcher er vorher war. (Man lehe 37 une)41 die Aetioloiie r1e~ p~'JeUWlIt


Digitale Bibliothek BraunschweigAcldum tartaripUfn.tiberschrittcn, I!O erleidet die We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure zuillTheil schon e<strong>in</strong>e Zersetzung. Ihre Bestandlheile ,welche <strong>der</strong> Kohlenstoff, \Vasserstoff und Sauerstoffs<strong>in</strong>d, treten <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Verhältnissen zusammen;elj erzeugt sich au~ e<strong>in</strong>em Theil des Rohlenstoff~,""rasserstoffs und SauerBtoff~, Es s i g s ä u­r e und A e p fe 18 ä ure, und die Flüssigkeit n<strong>in</strong>:ll 11te<strong>in</strong>e gelbe Farbe an. Bei dieser Evaporation ~c:beidet sich nun <strong>der</strong> aufgelöst erhaltene Gypl, wegen <strong>der</strong>Wäfsrigkeitsverm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, <strong>in</strong> zarten nadelförmigertKrystallen aus, und kann daher grö[~ten Thei1s abgeschie<strong>den</strong>wer<strong>den</strong>. Doch li<strong>in</strong>d hauptsächlich dip er­!I\t(~n Krystallisationen <strong>der</strong> Säure auch mit GypskrY-5 tallen gemengt.- Man befreyet sie davon, wenn mall~lle erhaltene Krystalle von neuem <strong>in</strong> sehr wenigerllWasser auflöst, wo dann <strong>der</strong> Oyps unaufgelöst ztlrückbleibt. Ist die Schwefelsäure bei <strong>der</strong> Zersetzung<strong>der</strong> we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>sauren Kalkerde im Übermafs angewendetwor<strong>den</strong>, so wird auch die Flüssigkeit diese überschüssigeSäure enthalten, welche bei <strong>der</strong> Krystalli "fiation <strong>der</strong> We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure zwar nicht <strong>in</strong> die Kryst alleselbst mit übergeht, sich aber nicht nur äufserlichan diMelben hängt, son<strong>der</strong>n auch bei <strong>der</strong> Evaporation<strong>der</strong> Flüssigkeit e<strong>in</strong>e Zersetzung <strong>der</strong> VVeimtelllS;;.tllebewirkt. Bemerkt man daher. <strong>in</strong> <strong>der</strong> von GypSabgeschie<strong>den</strong>en FlUsaigkeit, durch die nachher zu erwähnen<strong>den</strong>Reagentien, e<strong>in</strong>en Überschu[l'! an Schwefelsäure,so kann man dic5e völlig wegschaffen , wentlman die ganze Flü3sigkeit von neuem mit etwas \veio't'te<strong>in</strong>saurer Kalkerde e<strong>in</strong>ige Stun<strong>den</strong> digerirt; die über­~chüssige Schwefeleäure geht' hier ebenfalls mit detHalkel'de <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung, und die ausgeschiedepe'We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure geht mit <strong>in</strong> die Flüssigkeit über. pi6krystallisirte We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>eäure mufs eigentlich völligweifs !leyn, alle<strong>in</strong> die letztern Krystal1isation eD ersche<strong>in</strong>enimmer von dunklerer F~rbe. Dieses zu V'e(ph<strong>in</strong><strong>der</strong>n) empfiehlt Herr 1. 0 w i t;r; deli Kochen <strong>der</strong>Lau-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum tartaricum.1. ugo mit gut ausgegHihetem Kohlcnpulver, WOvoner auf 30 Pfund des zur Darstellung eier Säure angec"'endeten \Ve<strong>in</strong>llteiliS 8 bis 10 Unzen n<strong>in</strong>,H1t. Die~a:;ge wird bis zum 1\rY5taHisationspunkt damit geliOl:ht,filtrirt, und soli nun völlig weiCse und re<strong>in</strong>e "l\rYStallisationen li<strong>der</strong>n. E<strong>in</strong>ige e~upfehlen, zur Ent-A~ruung • h <strong>der</strong> braun geword,men Lauge bei <strong>der</strong> weilernEYaporation, e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Zusatz von Salpetenäure;diese bewirkt auch wirklich e<strong>in</strong>e Entfärbung) <strong>in</strong>dem<strong>der</strong> Sauerstoff <strong>der</strong>selben die Verb<strong>in</strong>dung d'esjenigen!',ntheils von Kohlen- und \Vasser8toff völlig zerstört,\V~lcber <strong>der</strong> Flüssilokeit die Farbe erlheilt, wodurchWasser und Kohlemäure entsteht; letztere entweichtn'Itt dem entstan<strong>den</strong>en 5 a 1}) e t er h alb sau renGas ('29)'Der Sauerstoff <strong>der</strong> Salpetersäure wirkt aber auchZUgleich mit auf die unzersetzte We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure, und~er\va:1delt sie zum Theil <strong>in</strong> Aepfel- und ES8igl'äure.Herr Wiegleb glaubte, die Ursache <strong>der</strong> Färbung<strong>der</strong> Lauge <strong>in</strong> dem Eisen zu f<strong>in</strong><strong>den</strong>, welches fasl je­~erzt'jt im oxydirten Zustande <strong>der</strong> Kreide beygemengt15t, und schlägt daher zur Zersetzung des W€<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>sdie .Austerschalen vor, die zwar ke<strong>in</strong> EiseIl , aber doch@eh r viel Bchleimigß Theile enthalten, welche tbenfall~'lur Färbung <strong>der</strong> Flü~sigh:ei.t beitragen können;llru diese abzuson<strong>der</strong>n, ist das schon erwähnte AuskOChendes Pulvers mit \Vasser, vor dem Zll~atz de.;!:Ve<strong>in</strong>;\le<strong>in</strong>s, nothwendig. Befolgt man die~ell undllbereilt dann di e EvapOT! ion <strong>der</strong> La uge Tllcb I , S(),erhalt Ulan auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> 'lhat, ohne alle hier erwäHnteZUSatze, e<strong>in</strong>e recht schöne 'We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure.E~ ist bereits bemerln wor<strong>den</strong>, QdiS dIe ä t ~ endeKalkerde fähig ist, <strong>den</strong> We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> vollkomlllcn~u zersetnn. Hierauf gründet ~ich heirn H 1 a ck sMethode, nach welcber lllan atzen:1toll I\alk /!Iil gel?lilYertemWe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> kodn, W,Jc,el die Kdll,erde ~lle\\'eiMle<strong>in</strong>~äure<strong>in</strong> sich nimmt, unn das Kah Ul ~t .. cn~Nhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum tartflricum.llem: Zuetande zurück bleiht. 'Diese Methode wäreuhr vortheilhaft, wenn sie nicht so viele Schvvierig'keiten hätte, Selzt man nämlich zu wenig gebrann 'ten Kalk zu? :;;0 wird nicht aller \Ve<strong>in</strong>sle<strong>in</strong> zeHet;ot;e<strong>in</strong> Über5chufs de~~r,lben k<strong>in</strong>gegen wUrde mit <strong>der</strong> entstan<strong>den</strong>enwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>sauren Kalkerde zL,~~leichnie<strong>der</strong>faUen,und die Zur Zer~etz!lng <strong>der</strong> lelzt •. ~rn angewendeteSchwefc!~äure würde zum Tbeil mit <strong>der</strong> freyerlKalkerde <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung treten, wodurch e<strong>in</strong> Theil<strong>der</strong> we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>~auren Kalkerde Unzersetzt bleiben murs­~e. Herr D. Ha h ne<strong>in</strong> a n n *) gieht lli.erz u a1.~ ~chjckliehesVerhältnifs zw.i Theile gebrannt en 1'\~ ik zu.aiebenTheilen'\Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> an; nach Bergman$Erfahrungh<strong>in</strong>gegen !loHen vierzehn TheilögebrannterKalk auf hun<strong>der</strong>t Theile Vle<strong>in</strong>stv<strong>in</strong> das richtige Ver'h"ältnifs seyn. Diese \vi<strong>der</strong>sprechen(lcn l{cfmltate ma­


Digitale Bibliothek Braunschweig.Acidum tartaricul1l.'l'heiJg re<strong>in</strong>igen wenn man sie von nenem <strong>in</strong> wenigemk -,alten WaS8€f auflöst, wO dann das schwefelsauft:!K11i> wegen <strong>der</strong> Schwerauflöslichkeit zurück bleibt.nie auf diese Art efh~ltene krystallisirte Säure istluehrentheils von gelber Farbe; auch bleIbt e<strong>in</strong> beträchtlicherTheil <strong>der</strong> Lauge zurück, welche nichtkl'ystallisirbar ist. .Es ist oben bemerkt wor<strong>den</strong>, da[g die \Veimte<strong>in</strong>­Säure e<strong>in</strong> sehr starll.es Bestreben zeigt, fiich mit demKali <strong>in</strong> <strong>den</strong> Zm'land des We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>s zu verselzen •dals sie dasselbe aUen an<strong>der</strong>n Säuren entzieht. Br<strong>in</strong>gtlDaD <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e concentrirte Auflösung des schweftlsau-"ten Kali's etwas We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure, 80 entzieht diese <strong>der</strong>SChWefelgäure e<strong>in</strong>en Theil des Kali's, und verbIndetlich damit zu \li/e<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>. Bei <strong>der</strong> eben beschriebenenl\rbeit aber f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> umgekehrte Fall Statt, <strong>den</strong>nhier entdeht die Schwefelsäure <strong>der</strong> vVe<strong>in</strong>steimäuredas Kali und verb<strong>in</strong>det sich damit zu schwefelsauremKili, die We<strong>in</strong>steil15äure h<strong>in</strong>gegen wird ausgeschie<strong>den</strong>.these sche<strong>in</strong>bare Venvandtschaftsanomalie Jäfgt ~ich111e<strong>in</strong>es Erachtens dadurch erl\lären, dafs hier <strong>der</strong>\Vqn~te<strong>in</strong> sich völlig aufgelöst im \Var-:ser bd<strong>in</strong>det,'\Vodurch <strong>der</strong> Schwefei~äure e<strong>in</strong>e stärll.ere E<strong>in</strong>wirkungauf das Kali verstaltet ist, welchel! vielleicht nochnichr durch die bei dieser Mi~chung nöthige 'V ärme~~:Flüsgigkeit beför<strong>der</strong>t wird, da h<strong>in</strong>ge;en, wennfol e Schwefelsäure vorher mit Kali neutralisirt war,Und 'Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>sällre h<strong>in</strong>zu gesetzt wird, diege Mi-6chung kalt geschehen murs. weil <strong>der</strong> \\'e<strong>in</strong>He<strong>in</strong>,\Venn er sieb wirklich <strong>in</strong> dieser Temperatur zu bil<strong>den</strong>im Stande wäre, ebenfalls aufgelöst bleiben müfste,aber w ·gcheidet ~ich<strong>der</strong> entstan<strong>den</strong>e schwer auflösiiche\\Te<strong>in</strong>Btc<strong>in</strong> aU5, wodurch <strong>der</strong> Scbwefel~äuredie Macht benommen wird, auf das unaufgelö8te Salz~u wirken. Übrigens ist doch diese Methode, die\Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure durch Schwefehäure abzu~chei<strong>den</strong>,lllCht fCdemgelungen; ich habe sie noch nieLtve!"N Zhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigArtidam tarfa:iculTJ",sucht. E" f<strong>in</strong><strong>den</strong> sich aber auch hierbei 3tJr~tn oe,!Vemnreimgung <strong>der</strong> Säure mit scbwcfc:s:.Hlitcll1 K"I<strong>in</strong>och mehrere Unannehmlichkeiten. \Viid die;: Sc!1\;:efelsäurebei <strong>der</strong> Zersetzung im Über"cb,l[" ilngewC!Vdet, !:\O \virl;.t <strong>der</strong> ulJerScljÜB~ize Theil auf die \'\'eiwste<strong>in</strong>säure selbst. E<strong>in</strong> Theii S~merstoft' <strong>der</strong> Schwefelsäureverb<strong>in</strong>det eich mit dem Kol<strong>der</strong>! - und \Va5S Brstoff<strong>der</strong> V\/e<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure, undverwZlndel! s:,- lU rllThcll <strong>in</strong> Es§ig - und Aepfelsäure; die e<strong>in</strong>es Thtil~ihres Sauerstoffs beraubte Schwefdsäw e CDlwe:c!n nullals sclnvefelicLtsaures Gas. ;)urchdieEe leneu 1J1lb<strong>der</strong> WClflHe<strong>in</strong>päure tritt auch (·<strong>in</strong> Anthei! hoLlenundWa~BeI8tt,ff <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verbälllllfs zu~aBlnldl,welches e<strong>in</strong>e gelbe, und gegen d;;'! Ende <strong>der</strong> Evapo'ration e<strong>in</strong>e nraune ,Farbe nerVOl br<strong>in</strong>gt. Die erhal'tenen KrystaHe s<strong>in</strong>d nicht nur g(~lb, !\o~dcrn e, hä!l5tihnen 31lCh etwas Aepfel.;äure an, \vi,ldie die Feuch'tigK"it


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum untarlcum. 191Methode, sondi"m auch bei je<strong>der</strong> anr 1 ern kann die\\'eiq'le<strong>in</strong>Sä(:re dUfeh Aeplds.1ure verunre<strong>in</strong>igt seyn ~\\'enn nämlich zur Zc:n;elzung <strong>der</strong> we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>8illlrenKalkerde dit: Schwefehäulc 1m (Jb~]rschLl[s angewndet, und, um die Lauge zu ent färb


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum tartaricum.ertigte Säure e<strong>in</strong>en oft .'lehr merklichen Geruch Ti achSalpetersäure, welche ihr noch unzcr~etzt anhängt.Haupt~ächlich i<strong>in</strong>det ~ich dlefgbei <strong>der</strong> e j,;cl!c n.Die Gegemvart <strong>der</strong> Schwefe~säore f<strong>in</strong>det man durch7usatz'von etwas e g si g sau reIn 13 1 e y, "vc!c}ws eitlenNie<strong>der</strong>schlag hervor br<strong>in</strong>gen mUrg, <strong>der</strong> sich durcilzugesetzte Salpetersäure völlig wie<strong>der</strong> 3uHöscn l:LR!,Bleibt h<strong>in</strong>gegen etwas unaufgelöst zurück J ~CJ hc\veisetdiers die Gegenwart <strong>der</strong> Schwefelsäure, Die V,'e<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säureentzieht hier <strong>der</strong> Es"ig~äure <strong>den</strong> BleykiJlk ,uni b;lJet ddS schwer a{lösJich,~ ,ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>scure BIey,wekhes jedoch <strong>in</strong> Salpetcnäure leicht auflö';lidl isi;die Schwefelsäure h<strong>in</strong>gegen bildet mit dem Blcyka]J:tei::en Nie<strong>der</strong>schlag, ,-,velcher durch Salpetcrüure,nichtv;'ie<strong>der</strong> aufgelöst wird, Dieser Nie<strong>der</strong>,~chlag rührt abernicht immer von <strong>der</strong> im freyen Z:\qancle gegenwärtigenSchwefe!~ä[Jre her, wrdem ~ie i,! oft mitK al k e r rl e verhun<strong>den</strong> ;i/;; Gyps yornandc!n, Obdie;. <strong>der</strong> F1 1! ,oey, '[,ei.~t 9ich, wenn man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e1,lelllc Qua!ltlfät dr··r 8nf~:?:,{~lösten Säure etY~~TJ.S aofge ..W.,,, S il n e dd e e 8 ä ure Uj7) br<strong>in</strong>[rt; die,e entzieht<strong>der</strong> Sr',\vefeJ,änre d r~ Kalkerde , und bildet mit nIle<strong>in</strong>en Nif":"~chla:z(Calx oxalicrl).F'1!1ilo2el, <strong>der</strong> Chemie VOll F. A. C· Gren, 1794. 2ter ThdJ~. 1')20_'01,1,Ph,',n~co"H;e "cn eben demselben 1800: zten Theils, zte1Bar:d. S. R.Sv~tem rr~tnd~ir5 <strong>der</strong> allgem, Rxperimentalchemie von V·S, F. Hermosticlf, ,te Anflagt' ziel' Band,\'erbcsse"'Jngen phJfm. chemischer Operationen von J. P. J,.(;ÖttPng. ~78,? s. ,:!~j;:;.Gnlndr;r, dp.r tl,eor'~t. und experimentellen Pharm:.cie etc,von D, S. F. Hermpstiidt, 3ter Thei!,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigii,O)Addmn benzoicum, Acidum Benzoes,Sal benzo<strong>in</strong>us, Flores Benzoe!. (B e n z 0 e­-$ ä ure', Ben z; 0 e s § a 1 z, Ben Z 0 e sb 1 tImen.)Dje~€ Säure kann aus dem Harze <strong>der</strong> Banzoes.l'halten wer<strong>den</strong>1) durch tr0ckne Destillation,!:) durch Auskochen mit Wasser, o<strong>der</strong> verBehie~<strong>den</strong>en alkalischen Sub8tanHn.Durch die Destillation erhält man dieses Salz,\Venn man e<strong>in</strong>e beliebige Meng@ gutes Ben Z 0 e ...h a r z <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er mit Vorlage versehenen Betofte e<strong>in</strong>ertrocknen Destillation, btli anfang~ llläfsigem, nachund nach verstärktem Feuer, unterwirft. Eil zeigen.~ich ün Anfange weifse Dämpfe J welche sich <strong>in</strong> demlL:dse <strong>der</strong> Retorte und dem obern Thei! <strong>der</strong> VorlageZu e<strong>in</strong>er concreten gelben krystall<strong>in</strong>iechen MaMe verdid,en;auf diege folgt e<strong>in</strong>e wä8serichte FI1ijj~! i g 1, e i t von 8 au rem Ge 11 eh mac k nebst e m p y-1" e Ulna t i s ehe m Ö h I; zugleich ~etzt sich im Halte<strong>der</strong> Betorte e<strong>in</strong>e braungelbe wachsähnliche Sub-8ti10Z an. Die Destillation wird beendigt, wenn kei­:nIl Ube'rsteigende Dämpfe mehr bemerklich ~<strong>in</strong>d. Die:.cUerst angdliJgene krystall<strong>in</strong>ische Maß~e, tl.nd die\vachs.lhnliche SUD:\tanz ist die verlangte Benzoe8-~äui;e, welche mit vielem empyreumatischem Übl vert:n,e<strong>in</strong>igti~t, und daher durch Auflösung, Filtrationurld H..rygtaUi~ation geremigt wer<strong>den</strong> <strong>in</strong>nIg. HerrDollfufg *) erhielt auf diese Art aus eil:lelO Pfunnl&BeuZoeha;z neun Ouentchen Säure. DaJs man beyt-<strong>in</strong>em zwcckmäf~ig~n Verfahren be<strong>in</strong>ahe das Duplumerhält, soll nacl!her gezeigt wer<strong>den</strong>. Übrigens ist;'") Dessell plu!rln. c'hem. Erfahru!1!;en. Leipz.ig 178'1_http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigdiese Methode die älteste und dabei am wenig5terlzu empfehlen.Auf ähnliche Art gew<strong>in</strong>nt man diepe Säure J wennman e<strong>in</strong>e beliehige Menge gute~ 'B~nzoeharz, <strong>in</strong> ei.nem ir<strong>den</strong>en Topf, o<strong>der</strong> auch <strong>in</strong>, e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en ei8er~net! Geschirr, e<strong>in</strong>er im Anfang mar~igen, nach undnach ",ber verstärkten, Hitze aus[etzt. Man verfer,tigt !lieh dazu e<strong>in</strong>e Tute, am besten von weiüeIllFliefsp1pier, ,,,elche e<strong>in</strong>ige Fu[!\ hoch, oben spitzigzuläuft, <strong>der</strong>en unterer Hand aber an dem Rande deaGtfä[se~ befes~igt \vird, doch so, dafs die Tute, wäh­Tfjnd <strong>der</strong> Arbeit, ohne vit:le Mühe mit e<strong>in</strong>er neu",I1ve, wechselt wer<strong>den</strong> k;;nn. \Vird nun das Gefä[S,wor<strong>in</strong> das Benzoeharz enth,tltell 18t, im Sandbadeerhitzt, so verflüch!igt'sich die Säure au~ dem Harze,und setzt sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> p:lplerrl':n Tute an; nach e<strong>in</strong>igerZeit entwickelt sich aber auch elWilR empyreumati.. ches Öhl, welche~ zrvar l~rörsrenl beils vort dem papIereiflge~()gen wird; jnde[~ doch anch ZUlU Tneil aAldem subllmirten S:dze hä'H:;en blei',t. ~bn thut wohl,elch e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong>gleichen papierne Tuten zu verfffAige:1,um sie während <strong>der</strong> Arbeil wechsdll zu können, dad ~. 7ll1ptU aufsleigende Salz mehr mit empyreumati;;chenÖI:l: heilen verunre<strong>in</strong>igt i~t, alil das erstere.M'In,. (;rLä!! hc;i die·er Arbeit etenfilll1\ nur 8 his 10Drachmen B:~:lZ()e;:ä'lre, welche zwar beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>lAnfa,'ge <strong>in</strong> I'('!lönen weir~en lang~pier.'ligten Krysta;·1en er,c1'.e<strong>in</strong>t, die ahn doch mit <strong>der</strong> Ztoit durch dasjl',Hn anLä('l'ende ('-mpyreumati~che Ühl gelb ,>,yer<strong>den</strong>.Die be,ten Method"TJ, I'Ich e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e BenzoedUff'und <strong>in</strong> gehöriger Menge zu verschaffen, s<strong>in</strong>dfo!._'. .M,lo Rochee<strong>in</strong>en Theil guteq gepuvertes Benzoe-",TZ mi' w,.niz .• fen~ zwanzig bis ft<strong>in</strong>f und zwallzig'"~"'


Digitale Bibliothek Braunschweig.Acidum benzuicum.Flti~pig~eit durch Le;nel1zeug, welches mit grauem1'lief'!Jdpier belegt i~t, noch bes!'el' aber dur~h wcifsenFiiz, weil hiermit die Filnirung weit schnellerVOll Star'en geht: < Die filtrate Flüssigkeit dampfe111itn Zum Kr y[talligationspuiü,t ab, und setze sie zumI\rystallisiren an e<strong>in</strong>en kühlen Ort. Die Säure kry­B!alli,irt, wenn die Evaporation nic1Jt übereilt wurde,<strong>in</strong> schönen ausgezeichneten l1adelförmigen .KrYHallt'n.Die Evapora!i~n mit <strong>der</strong> ahgegoilsenen Lauge wirdbis ZUr ganzl.ichen Au~gcheidung <strong>der</strong> Säure durch diei'l.rYRtall isation fortgeset:r.t.Noch vorziitdicher ist die <strong>in</strong> <strong>der</strong> neu ~ n Pr eu [s.,p h a r mac 0 p ° ~e angesebene, vom Hrn. Prof. G ö t t­l<strong>in</strong> g und Gren zuerst vorgeschlagene, l~uskocbuDgdes Harzes mit Alkalien. E<strong>in</strong> Theil kr y stall i ~ i r­te S Na t r 0 n und drei Theile gcpul verleB Ben70eharzwer<strong>den</strong> mit acht Theilen geme<strong>in</strong>en \Vas~er e<strong>in</strong>e'halbe Stunde lang im z<strong>in</strong>nernen Ke~8e! unter be~tän,digem Umrühren gekocht, und dUfchgt:sriht. DasfliCkständige Benzoeharz \vird von neu


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidulJl benzoicrtm,i'c~het, (bey <strong>der</strong> Filtration durch l'apiec gehtzu viel verloren,) und ZUt KrY3talliiiatiol'1. beför<strong>der</strong>r ,die erhültmen netdclförmigen Ii .. l'ystalle aber mit .li. altemV{aS,J(~r ab"pLiit und twehne!. Das iwf diese ArtberDiretl:': Salz ersche<strong>in</strong>t z·iernlich \,ye:[:;, jedoch här!'"gea il:~tn (loch e<strong>in</strong>ige IJ,-,rrthedchen an, wovonOA nur durch \\'ie<strong>der</strong>holte SuLlil1J.a.ti,on ger~<strong>in</strong>l'5t \-v er'"<strong>den</strong> kann. Übrigens i8t dieses bei Anwellduq; <strong>der</strong>S.iure immeiliz<strong>in</strong>i5cben Gebrauch nicht nOlhwcIldig,da diewenic;cn Haatheile di(~ Wirkung dieses Salzetim gor<strong>in</strong>gster; nicht ärl<strong>der</strong>n.fi,li,t; <strong>der</strong> vorigen' ähnliche Gew<strong>in</strong>nu'1gsart dieserSäure hat Sc h e t, i e ange Man kocht ~echzehnrrheile .:;cpulvet1es f)c;u,loeharz, uüt eben sOviel 1\ alk In i L eh, welche aus vier Tileilen g C'h ra!l TI t en l{ a ik und zwölf Thedtn \\':;3ser bereitetword.en, unler beständigem Umruhren <strong>in</strong> ellleJ3lz<strong>in</strong>nenlcn E.e'se! eitle hall:;.c Sawde lang; die FitiS"Bigl.eit wild noch heilS durch Lcischpapicr nItrirt und<strong>der</strong> RUckqand mit noch 3.il Theilen \V;45sf,r e<strong>in</strong>e Zeitlang , und filtrirt; beide fillIirte l'iüssigl~eitel'l\Ne<strong>den</strong> ZUSdlumen gegoS,tOn, LInd durch EV.3prHatiOIl<strong>in</strong> (he Enge gebracht. Nach dem Erk2dlen wad SOlange Salzsäure *) h<strong>in</strong>zugesetzt, bis ke<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlagmehr erf Auch hier kann dIe Säure bis zur mer1\;'lichen P,:i.dom<strong>in</strong>atiofl zugesetH wer<strong>den</strong>. Der erh:11-1ene Nie<strong>der</strong>schlag murs t:bCllfails durch neUes 11Ut1ö'5,;n und lLystallisiren bere<strong>in</strong>igt wer<strong>den</strong>. Mall, ,Wliält darch die3e und die vOl'herbeschriebene L1I1S\


Digitale Bibliothek BraunschweigA:;idum bf!1u:,oicw!1.gen> wenn man <strong>den</strong> durch Fällung mit Säuren clhaIb"'er". 1 N' l'te r cl ersc.1Iag, 1 statt .,' tiHl (lUH.:.l1nu,nsung "fj", unlAh:rystallisil.tion zu re<strong>in</strong>igen, sublil11irt, d,'Ch ist dabeilllerltlicber Verlust. Sc h f; e! e war <strong>der</strong> erste Erf<strong>in</strong><strong>der</strong><strong>der</strong> Beneitung <strong>der</strong> Bcnzoc,aure durchs Aud'.ocher.Hr. Prof. Göttl<strong>in</strong>g und Gren verbe~8ertCn sie <strong>in</strong>~o fern, als sie zur Auskochung des Harzes die AI~kalien vorschlugen.Nach <strong>der</strong> von Hermbstädt vorgenommenenZerglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Benz()c,'äure -X-) 1,cHlrl dic·'elbe <strong>in</strong>ES~igsäure, Phosphorsäure undE.nochenerde getrennet wer<strong>den</strong>, wt'nn sie zu v.-iedf~rholtell_!l1alen mit Salpeter~äure ge/wehet wird. Ihre entferntenB~5tandtheile wür<strong>den</strong> ,,]so I\ohlenstoff, Vv·a~scr.Stoff, Sauerstoff, Phosphor und Kalkerde seyn. Sieist im Feuer flüchtig, und hieraus erklären (lich diehei<strong>den</strong> zuer:!t angegehenen Gew<strong>in</strong>nung!me:ho<strong>den</strong> <strong>der</strong>­~elhen, aus dem Benzoesharze. Sie ist im \Va~gerZWar schwer atlf1ö~lich, und erfor<strong>der</strong>t nach G ren400 Theile kaltes \Vasser, h<strong>in</strong>gegen vom lwchen<strong>den</strong>nUr '24 Theile zu ihrer Auflösung. Wird daher dasBenzoeharz mit e<strong>in</strong>er h<strong>in</strong>länglichen Menge Vv-a",~ergekocht, 80 löst sich dessen Säure <strong>in</strong> dem \VasseraUf, und das Harz bleibt unzer51ört mit Bevbehaltungse<strong>in</strong>es angenehmen Geruchs zuriick. Be; diegeTMethode ist es haupt~ä;,hlich nöthig, die i\UflÖ8UIT~<strong>der</strong> Säure im \J:/ag~er noch kochend heils zn fi!triren,~a das Ben'zoesalz schon bei nur mä[sigcr Abkühlnngnerau!


Digitale Bibliothek Braunschweigwe:zen <strong>der</strong> zo starken Verdünnung e<strong>in</strong>e Hi.ngere E>:3'}loril:ion nö!hig macht. Herr Prof.G ö t t li n g ~chJägtZ~r Vermeidung dieser Unannelmiliehkeilen die Filtraii0ndurch F"ilz vor, weil sie dan~ schnellet' vor1.Stattea geht.Die Ben z 0 e gäu re hildet mit Alkalien und Er<strong>den</strong>s;;br leicht auflö_liche Sal?~, üb sie' 141eich fOtsich s 'lh~l s;~hr t\CbWc'f a;ui1ö~!ieh !<strong>der</strong> V oHduift zur Bereit ung 'H


Digitale Bibliothek Braunschweig.4ciduTJ/, ,bellzvicul.l1.,Die Säure. welche durch Su)~üna\ion o<strong>der</strong> De-li!"blion aus dea; Bel1l:oellarze erhalten wi~d, IH d"nGeruch dea Harze!!: die durch~ Auskol.h"j <strong>der</strong> Auslif chung desselben llicht nur dtn \' 01'.theil) mehr Säure zu erhaltp,Yl, son<strong>der</strong>n da da.;) Han:;6t<strong>in</strong>en Geruch nicht verliert, hann es wir: Nutzennoch zum RJucheqJUlrcr und zur Su:'gellachbeftoüun"l"er\vendet \vercen.Es geht zwar <strong>der</strong> Säure an ihrer GUte und ,~rirk·ta!l1keit ni(ha ab, wenn diesdbe auch, <strong>in</strong>dem siedurch~ Auskochen erhalten ist, ke<strong>in</strong>e y{,ll!/,! le<strong>in</strong>e\VeiCfe Farbe hat. \VdJ man sie durch öfteres- "'\11115-~~n. Filniren !lnd Kr) slallis.iren, zur gehö. igt'l1 ihr!lech zukommen<strong>den</strong> \Veirse br<strong>in</strong>gen, 80 lsr Verlustt<strong>in</strong>vermeidlich. Da nun die gelbliche Farbe von je.lien Harztheilen herrührt, welche sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flüssig.!teü schwimmend erhidlen. {lnd bei <strong>der</strong> Präciplt;;\io8llüt <strong>der</strong> Sä 14fe zngleich II ie<strong>der</strong>fie! en, so w ilrde ich t'3'then , die a11; alisehe Lauge, nachdem sie von deillBatz abt;ego!\scn und filirirt ist, nur .erst mir so vielSäure zu Vt:lsetzen) dars das überflns~ Alkali, w{"f·ehes <strong>in</strong> <strong>der</strong> FJü~~id,.eit noch YOlh"ndc


Digitale Bibliothek Braunschweig~206 Acidwn benzoleum.nicht nur die noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flüssigl.\eit herumschwim·mende l


Digitale Bibliothek Braunschweig.Acidum sucdnicum,~iche Verl1iichligung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hitze, und das V~rhren­.t:'on ohne Hück~tand *), wenn sie an die FLwlhlC g(~_h1'3C;ht wird, so ,,,je ~lie i\nflösbalkeit <strong>der</strong>:celhen <strong>in</strong>'\Ve<strong>in</strong>gei~t für ihre Be<strong>in</strong>heit ent~cheidelHitG (lHt <strong>in</strong> gs Verbesserungen chelil. pham .. Operationen ,:,8;1,~. 1.Systemat. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von F. A. C. G reH B·5. '2,Journal <strong>der</strong> Pharmacie VOll D. J. B. T r () lllln s cl G r f, Hd. 1. .. ~:. 1(12.&'1) Acidum SUCCII1lCUm, Acidum Succ<strong>in</strong>i, SalSucc<strong>in</strong>i, SalSucc<strong>in</strong>i voli'ltlle. (Bernste<strong>in</strong>­!! ä ure, Be r n s te i n !O al z).E<strong>in</strong>e beliebige Menge Be rn s te <strong>in</strong>s t ü c}{ e, \"el~;~e Von allem bey gemengten Holz 80 viel als mög­Ich bcfreyet !l<strong>in</strong>d, bi'<strong>in</strong>ge man' entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> (>lne glä­@t:tue o<strong>der</strong> ir<strong>den</strong>e beschlagene Retorte, \-velche hi~z"'ci Drittel darnit angefüllt wird. Der Hals <strong>der</strong> HetOrte,welcher am bC8ten recht weit ist, wird mit e1-llet Vorlage <strong>in</strong> luftdichte Verb<strong>in</strong>dung r,ebl"!1cht·, alst' u •Utum i~t e<strong>in</strong> Gemenge VOllf . ,\vci[sem Bolus und, .etwa\!eInern Sand anwendbar. I~t es e<strong>in</strong>e glä..erne R


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum succlllicul<strong>in</strong>.Ilach v er~t ärkt wer<strong>den</strong> darf. Der B ern ~ t e i!1ltommt nach und nach zum Schmelzen; es geht e<strong>in</strong>egelbliche Feuchtigkeit mit wenig Öhl gemengt über,Imd <strong>in</strong> <strong>den</strong> obern Theilen <strong>der</strong> Vorlage zeigt sich e<strong>in</strong>gelber krystall<strong>in</strong>ischer Anflug; auch entwickelt eichwährend <strong>der</strong> Fauzen Operation kohlensaures Gas, und\VaMerstoffgais. Das Feuer wird nach und nach im-, "IGel' mehr verstärkt; <strong>der</strong> Bernste<strong>in</strong> kommt endlich,Inchdem er vorher Mark 3lJ fgeschällmt hat 1 <strong>in</strong> e,leich'förmigen Flllrs; <strong>der</strong> krys:all<strong>in</strong>iche ~pief~ige Anflug<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorlage, ~o Wie <strong>in</strong> dem Hetortenhalse, vermehrtsich/beträchtlich; das Anfangs gelb ühergehendeÖhl nimmt e<strong>in</strong>e rorhbraune und endlich t'<strong>in</strong>efichwarze Farbe an, wobei die Con~istenz desselbenzunimmt. Das Feuer wird endlich bis Zllm Glühendes Kapellenbo<strong>den</strong> , wenn e<strong>in</strong>e glä~eflle Retorte arJ'sewendet wor<strong>den</strong> ißt., ver~tärkt; geschieht die Arbeitaber <strong>in</strong>


Digitale Bibliothek Braunschweig",1cldum .rucc<strong>in</strong>icu111.So wohl die, welch~ bey <strong>der</strong> Destillation <strong>in</strong> concreterGestalt erhalten wurde, als diese, welche erstaus <strong>der</strong> wässerichten Flüslligkeit durch die Kry~talli_5atton abgeßchie<strong>den</strong> wurde, ist noch t,ebr mit empy_reUmatischen öhlichten Theilen verunre<strong>in</strong>igt, wovon~ie auf gehr verschle<strong>den</strong>en Wegen gere<strong>in</strong>igt werdelll.kann. Ich fübre <strong>der</strong>en hier drey <strong>der</strong> vorzüglich.~ten an.E<strong>in</strong> Theil <strong>der</strong> erhaltenen schmutzigen Bernste<strong>in</strong>­~~ure wird <strong>in</strong> 12 Tbeilen destillirten warmen '''assel'aUfgelöst, und hierzu wird <strong>der</strong> ö.chte Theil des Ge.I\'ichts <strong>der</strong>' Bernste<strong>in</strong>säure gut ausgebrannter gepülver­(er liohle gesetzt. Die Flüssigkeit wird so lange gekOchtt bis sie völlig farbenlos wird, hierauf tUtrirt,~ie hell durchgelaufene Flü!!sigkeit durch Evaporatl,onZUr Krystallisationsfähigkeit gebracht, und an.~lnen kühlen Ort zum Anscbiefsen h<strong>in</strong>gestellt. Die!:liCht ,krystaHisirte Lauge wird von neuem evaporirt,Olu.r KrY5taUieation beför<strong>der</strong>t, und c'liefs 80 oft wio~tlerhOlt, bis "Ha Bernste<strong>in</strong>säure ausgeschie<strong>den</strong> ist.bie Krystallen s<strong>in</strong>d dreiseitige Säulen I~it schief ab.~e~tutzten Endspitzen ; Herr Prof, La w i t zerhieltthorobol:dalische Tafeln. Die zweyte von Her In b­~ t ä cl t angegebene Re<strong>in</strong>igungsmethode besteht dar<strong>in</strong>,ltL'\fs man die unre<strong>in</strong>e Bernste<strong>in</strong>säure <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Retorte.l.l:lit Zwey Theiien verdünnter Salpetersäure übergiefst,!Jn' ~d' leBe uücr ,,' d esH 'll' .ut. E '8 entwlc . k e 1 t sie 'h cl a.ey b~a 1 pet er ha I h gau res Ga I! , und die BernsteiDsäu~~e bleibt völlig entfärbt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte zurück. DieI\bstractlon cl;r Salpetenäure murs bei gel<strong>in</strong><strong>der</strong> Wär~~e gesehehen, weil sonst, bei nnvor~ichtjger Feue·~ung, . gegen Ende <strong>der</strong> Destillation, e<strong>in</strong> Theil des: alle~ selbst mit übergehen, und sich mit <strong>der</strong> Salpe.,lhg""ure auflösen würde. Diese Methode, die Bern-~ ..


Digitale Bibliothek Braunschweigtion? do"ird, da die,~e weit flUchtiger als dieBernste<strong>in</strong>säure i.st,Endlich läft!t eich diese Siiure ;n;.::b ,Hehl.' gut durchSublimation re<strong>in</strong>igen, wenn man Bie mit völii;; kaI k­fr (' y er T h 0 n Cl' d Cl <strong>in</strong>nig ver8t;1. die Ursachen aufzu5r.<strong>den</strong> , "\varlllßdie e<strong>in</strong>fachen Stoffe, <strong>in</strong> e<strong>in</strong> und. <strong>der</strong>selben Misch UIJgbei E<strong>in</strong>wirkullg e<strong>in</strong>er dritten Materie, ganz verschieik.neVerb<strong>in</strong>dungen <strong>in</strong> Hücksicht ihres Verhältnis8e~mit <strong>der</strong>selben e<strong>in</strong>gehen. Dort ward die ModificatiOltdurch d~n Saue1stoff <strong>der</strong> Salpeter~ä"!Jre. hier durchdie E<strong>in</strong>wirkung <strong>der</strong> Wärme hervor gebracht. Eigent'lieh ist ca bi~ jetzt galllz überflü1lSig, bestimmI;;: Er,ldärungen über diese Ereche<strong>in</strong>ungen geben zu wollertlda eil doch nichts ale blofse Vernwthungen s<strong>in</strong>d, <strong>der</strong>enAnfslellung s.elten nützt. oft aber 3chadet, undzu fahchen SchlililStm veranla(st, Nur dem pral,ri'alchen Chemike,f !l<strong>in</strong>d Hypothesen <strong>in</strong> so fern erlaubt,..) Alle gewohnlidlE~ TnoTIl!rde,


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum suce<strong>in</strong>icum.ih er dieselben sich alle<strong>in</strong> selb~t aufstellt, und eie


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum succ<strong>in</strong>icilfrt,aber nicht. Daher ist die Salpetersäure auch 7,Ul Rei dnigung <strong>der</strong>selben anwendbar, iadem ihr Sauerstoff1>lof8 i},uf die <strong>der</strong> Bernste<strong>in</strong>säure anhängen<strong>den</strong> Öhltheil.


Digitale Bibliothek BraunschweigAcidum SlJcc<strong>in</strong>icw13.~enwärtig, 50 i~t <strong>der</strong> Rück!tand bIofse Kohle. Istl\üchcnsalz vorhan<strong>den</strong>, 80 bJeibet dieses ebenfalle imtöfLl zurUck. Der Salmioak entdekt sich, wenn die\ce rdächüge Bern!!te<strong>in</strong>8iiure mit geh rann teIn 1\: alk,~<strong>der</strong> ätz end eIn Alk al i, angerieben wird. Die:Salzsäure des Salmiaks verb<strong>in</strong>det sich mit <strong>der</strong> Kalk~erde, o<strong>der</strong> dem i\lkali, wodurch das Ammoniumfre)' \vird, undtich durch", <strong>den</strong> Geruch zu erkennengieht.'Das Hirschhorn~alz (78)) \Venn e~ irn Überschnfsvorhan<strong>den</strong> i3t, gicht Fich zu erl.ennen, wenn diel:lernste<strong>in</strong>sliure mit irgend e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>n Säure übergol!­~eu Wird. Das freve },mmnnium verb<strong>in</strong>det sich mit<strong>der</strong> Säure, und cli; Kohh·m~äure \vird daraus entbun­~en "und entweich~ unter _ Aufbraus.en, we1c~e!i" dieerfa.hchung be\Velset. Vvar aber ehe Bemstemsaure!liCht völlig Ldamit ge~ättigt, orIer war das Hir5chhorn-. ~alz \>;'enigstcn5 nicht ün Überschu[s vorhan<strong>den</strong>, 50l\ann ln'1!1 es ebenfalls durch Anreiben mit gebranntfOll1lialk f<strong>in</strong><strong>den</strong>, welcher tlich mit <strong>der</strong> Bernste<strong>in</strong>säure':erb<strong>in</strong>det, 'evodurch das Ammonium frey wird, und81


Digitale Bibliothek Braunschweig.dr8~ntumnitricum fusum.Salpeter~äure nicht aufgelöst wird. E<strong>in</strong> bleibende!Nie<strong>der</strong>schlag heyrn Zusatz <strong>der</strong> Salpetersäure zeigt alA80 Schwefelsäure an. Die te<strong>in</strong>e Bernste<strong>in</strong>säure ist iJllWe<strong>in</strong>geist völlig auflöslieh ; ihre Güte kann daherauch auf diesem Wege. doch nicht mit völliger GewiCsheit,bestimmt wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n <strong>der</strong> Zucker und dieSchwefelsäure verb<strong>in</strong><strong>den</strong> sich auch mit dem Weill~geist.Lehrbuch <strong>der</strong> Apothekerkunst von L. G. Hag e n, 179~'Sect, z, \S. 332-334.Verbeuerungen pharm. chemischer Operationen von D. I,lF. A. Göttl<strong>in</strong>g S. 263. 1789.Hermbstädtl Gnmdrif. <strong>der</strong> allgem. E:x:pellimentalph:.tlll'Her Theil, 2te AuR.Desser; Grun.drifs de~ aJlg. Experimentalchemie zte Auflage.2ter Band.41?) Argentum nitricum fusum, Lapis <strong>in</strong>fel'Analis, Causticum lunare. (S i 1 be rät;t*s t e<strong>in</strong>, H ö 11 e n s t eIn.)Man lose völlig kupferfreyes Silber <strong>in</strong> gefäll:ter Sillpetenäure(29- $0 }auf. Die Auflösung geht schon il\l<strong>der</strong> Kälte echr lebhaft vor sich, und braucht daher notdurch wenig Wärme untNstützt zu wer<strong>den</strong>. E,s entwickelnsich während <strong>der</strong>selben häufige rothe Dämpfe.E8 darf nach vollendeter Auflösung nicht zu viel frereSäure vorhan<strong>den</strong> seyn, weil die~e bei <strong>der</strong> fernertfBearbeitur.g ungenützt verloren geht; man kann dieCJvermei<strong>den</strong>, weDn man <strong>der</strong> Aui:lösung verLä,ltnif3mäfsi~weniger Säure zusetzt, all! zur Auflösung des vorhan<strong>den</strong>enSilhen erfor<strong>der</strong>lich ist; illt die angewendete Säorevöllig mit Silberoxyd gesättigt, 80 wird die klareAuflösung von dem noch rückständigen unaufgelöf!tettSilber abgegossen, und nach <strong>der</strong> übrig gebliebenettQua.ntität des letzterm , und <strong>der</strong> vorher angewende ..http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.Argentum nitricumten Men "e Säure, J ä[s t sich das Ge\vicht des noch,I . ,.Zur 1~uflö811ng des Rück&tandcs erfordellichen ziemhellgenau bcst<strong>in</strong>ul'lcn, und sollte ja nicht alles aufgelöstwer<strong>den</strong> j so setzt man noch etwas Säure <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>enPortionen so lange h<strong>in</strong>zu, bis die Auflösung völligvollendet ist. Da. die Salpetersäure von sehr ver-8chiedcncner Concentralion ~.eyn I,ann, 80 läfst sichke<strong>in</strong> bestimmtes V crhältnifs angeben, und dieses mursje<strong>der</strong>zeit durch die Erfahrung gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Doch'1tann man bei <strong>der</strong> efp,ten Arbeit e<strong>in</strong> be~timmt'es Ver­!'ii:tnifs <strong>der</strong> Säo.re zum Silber f<strong>in</strong><strong>den</strong>, '.velches nunLei kl<strong>in</strong>ftigen Arbeiten, yorau~ 6e~etzt, dafs die Säuleimmer von gleicher Stärke ist, befolgt \ver<strong>den</strong> kann.bie erhaltene ge8ättigteh,t, wenn ganz reiliesSilber angewendet v:urde, farbenlos , ,var h<strong>in</strong>gegendas Silber kupferhaltig, 80 ersche<strong>in</strong>t sie mit mehr o<strong>der</strong>\Veniger blauer Farhe, je nachdem <strong>der</strong> Gehalt des~ilbers an Kupfer beträchtlich waf, o<strong>der</strong> nicht. Sit';Wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er glä5ernen Schale hei gel<strong>in</strong><strong>der</strong> \\lärmeabgeraucht, und hierauf an e<strong>in</strong>em hühlen Ort zur!\rysta!Iisation heför<strong>der</strong>t. Die ente Ihyetallisatioiiliefert mehrentheils , auch wenn die Auflösung kupferhaltig\var, re<strong>in</strong>e salpetersaure SilberklystaHe, welcheSich durch ihre Farbenlosigkeit und tafelartigeGe.talt auszeichnen .. \Var das Silber ganz re<strong>in</strong>, unddie Auflö!!ung daher ungefärbt, so wer<strong>den</strong> allch beiWeiferer Abdampfung und Iüystallisation die erhaltenenKrystalle e<strong>in</strong>e völlig weifs,e Farbe bis auf <strong>den</strong>kle<strong>in</strong>sten Antheil behalten, da h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e kupferhaltigeAuflösung schon bei <strong>der</strong> zweiten KrY.'ltallisationgrün gefärbte KrY8talle liefert. und jede spätere Kry­IItallisation zeigt schon durch ihre dnnk:eJ,2;rüne .Farbee<strong>in</strong>en gröfsern H':upfergehalt als die vorhergehende.nie~e mit 33lpetersaurem Kupfer verunre<strong>in</strong>igten Kry­Iltallisationen ~<strong>in</strong>d aber zur BereituD!'; des Siiberälz-Ste<strong>in</strong>snIe.t. h anwenaoar. " sn! 'I tcn (ue ,. '- erl'tert)n e!nen ..nicht unbetri,i,cht!ichf:-: IÜ;p(ngehalt durch ihre F·.ub~,,-. ,,-.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigArsentum nitricum jiuüm.zeigen, ~o kann man sie mit etwas destillirtem "Vag­!er ab~pülen, um das anhängende salpetersaure l{upferwegzubr<strong>in</strong>gen; die stärker verunre<strong>in</strong>igten abermüssen nebst <strong>der</strong> noch rückständigen nicht krystalii -sirten Auflösung <strong>in</strong> destillirtem 'Vasser aufgelöst, undaus die~er Lösung das Silber <strong>in</strong> re<strong>in</strong>em Zustande aufdie nachher anzugebende Art allsgeschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>,Man br<strong>in</strong>gt nun die völlig trockenen Krystalle del'lre<strong>in</strong>en salpetersauren Silberoxyds .<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Schmelz~tiegel, welcher, \venn man ökonomisch zu Wer}legehen will, am hesten aug re<strong>in</strong>em Silber bestehe!; daclerselhe e<strong>in</strong>e nicht beträchtliche Hitze auszuhaltellhat, 80 Kann er sehr dünn seyn. GewöhnlicheSchmelztiegel saugen zu viel von <strong>der</strong> Salzmasse e<strong>in</strong>,wobei beträchtlicher Verlust Statt f<strong>in</strong>det; da h<strong>in</strong>gegenporzellanene nicht nur ziemlich kostbar, son<strong>der</strong>n auchdem Zerspr<strong>in</strong>gen leicht unterworfen s<strong>in</strong>d. Du Tiegd'" ird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Ofen gestellt, und anfänglichl1ur durch wenige glühende I\ohlen erwärmet, hei <strong>der</strong>enE<strong>in</strong>trag;m ulan sich zu hüten hat, darg Kohlen­Btäckchen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Tiegel komrnen , so wie man überhauptarn hesten thut, während <strong>der</strong> ganzen Arbeitke<strong>in</strong>e ~chwarzen, sond-ern ,glühende, Kohlen nachzulegen,weil im erstern Fall durch das nicht SelteneZerprasseln <strong>der</strong>selben kle<strong>in</strong>e Stückchen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Tiegetgeschleu<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong> können t welches je<strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>eDetonation, folglich e<strong>in</strong>e Zersetzung des Silhcrsalpcterst nach sich zieht. Es ist e<strong>in</strong>e mäfsige rÜtze h<strong>in</strong>'länglich, <strong>den</strong> Silbersalpeter <strong>in</strong> Flufs zu br<strong>in</strong>gen, cL]1., <strong>den</strong>selben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hitze durch Be<strong>in</strong> Krystallil'ations'wasser flüssig zu machen; diesel'! verdampft <strong>in</strong> die~erTemperatur, und bewirkt dadurch e<strong>in</strong> starkes Auf-­$chJiumen <strong>der</strong> Ma8se ,<strong>der</strong>~halb ist zu die5er Arbeite<strong>in</strong> geräumiges Schmelzgefäfs näthig, welches da~Übersteigen .<strong>der</strong> ßchäumen<strong>den</strong> Masee nicht befürchtenIär~t. Die~eg Auf~chäumen wird durch fleifsiges Um­Jtühren <strong>der</strong> !'chmel;zen<strong>den</strong> MaS8C gemäfslgt, doch darfhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.Argentum nitricum '/iUlIlfl.ll7dieses mit k.e<strong>in</strong>em eisernen Spatel gescheheri J ~ondemInan bedient !lieh dazu e<strong>in</strong>e~ !\tarken silbernen Drilltte~,o<strong>der</strong> auch e<strong>in</strong>es Gli.lSHii.:)chem', <strong>in</strong> desiiiengelung allenfalls auch e<strong>in</strong> neues Pfeifenrohr angewen. ..det wer<strong>den</strong> kann. Das Au:'schäumen liHst endlich nilch,llnd die Ma5se f1ie[st ruhig wie schmelzendeIl Wachs;diefs üt <strong>der</strong> Zeilpunl,t, 'PlO sie abgenommen, und


Digitale Bibliothek BraunschweigelHwickd~lde freye Salpeterc,äure verursacht, abge•r'~cbnet, illt diese Methode auch nur bei <strong>der</strong> Auflö­~!m& eInes völlig re<strong>in</strong>en Silhers an'\vendbar, weilman bel e<strong>in</strong>er kupferhaltigen Silbelauflösung durchdie EVilpordtion bis Zur Trockne alles Kupfer dabeiwiirde, welchll!'\ bei fIel' 1\!ystalli11aticu 'gröl~'ten TiloUs zurück bleibt, cl" di1s Oxyd deß5elben mitd'lr rsäure e<strong>in</strong> ~ehr leicht aufiösliches Salz bildet.enthält die Silberauflö8ung fast imnH31etwas Uberschü~sige Säure, und diese vermehrt beimSChlm~ll(ln des bis zur Trockne evaporirten Salze§durch ihre .Entweichung nicht nur das Aufschäumen ,.flonclern die durch sie gebildeten rothen salpetersal1-ren Dämpfe ll<strong>in</strong>d auch <strong>den</strong> Lungen sehr nachtheilig.H<strong>in</strong>gegen schmelzen die völlig trockenen Silbersalpe-, welchen I,e<strong>in</strong>e freye Säure anhängt, oh­:ne dabei <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gste salpetersaure Dampf ent~:weicht. welches jedoch Statt f<strong>in</strong>det, wenn die Schmel­.zung üher <strong>den</strong> bereits angegebenen Zeitpunkt fortge-$.~\zt \'Vird~. wobei e<strong>in</strong>t: Zersetzung d..,!) GcllpetersaurenSllbers Statt tlndet.DB!" Silberätzste<strong>in</strong> i~t e<strong>in</strong> von dem Kr)'stal1i~a


Digitale Bibliothek BraunschweigArgentum nitricum fLuum.'rheil zersetzt, und geht <strong>in</strong> <strong>den</strong> Zu~taJld des ~alpe~terhalbsauren Ga~cii.(29) über; da h<strong>in</strong>gegen die un~2er~etzte Salpetersäure mit dem Silberoxyd <strong>den</strong> !~it­IJersalpeter darstdlt. Durch das Schn;elzen die· ,sSalze~ wird blnfs die Entfernung de~ Kr}stalli5",ti(<strong>in</strong>S~was~er!! bezweckt J wleches entweicht, und e<strong>in</strong>e Völligw3r§serfreye Verb<strong>in</strong>dung VDn SalFeter~äure und Si],berexyd zurück lälr.t. Es dürfen hierhei nicht. \-yje<strong>in</strong> <strong>den</strong> mehreslen BegchrEibungen dieHT Arbeit behauptetwird, fothe Dämpf:.:: entvleiehen. Entweichendieselben noch während Oe!! i\ufscnäumens <strong>der</strong> fliell­~ell<strong>den</strong> Mallse, 1\0 ie;t dief:J e<strong>in</strong> Beweis, dafg dem S11&. bersalpeter noch freye Säure anhängt, welche hierdurch die Wärme zum Theil zer~etzt und als unvüllk.ommencSalpetersäu:-c verjagt wird. Entweichen die­~elben aber nach dem f1uf'H.:häumen, weHn die M:1s~erUhig flierst, welches je<strong>der</strong>zeit Statt Bndcn wird, wenn~ie zu lange im Feuer bleibt, so ist die[~ e<strong>in</strong> Beweis J(Jaf8 <strong>der</strong> trockne Silber!\C11peter durch die Hitze schOllti ne Zersetzung erleidet. Alle salpelerS:1Uren Neutral_und Mittelsalze können, ohne zersetzt zu wer­(Jen, ke<strong>in</strong>en hohen G rad <strong>der</strong> Hitze vertragen, <strong>in</strong>dem~~r Salpetersäure durch die e<strong>in</strong>wirkende \Värme e<strong>in</strong>'l'heil ihres Sauer~toff5 entzogen \drd, welcher gasförmigersche<strong>in</strong>t', die Sclipetersäure arer, ",elche hiefnurch<strong>in</strong> <strong>den</strong> Zustand des salpeterhalbsauren Gasn'lersetzt wird, entweicht ebenf.1118; dlese~ Gas abertritt bei <strong>der</strong> Berührung mit <strong>der</strong> atrnosphärischen Luftlnit dem Sauerstoff <strong>den</strong>elben <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung. WOclUl'ch.'Ion neuem unvolH,ommene Sa1petersäure entstoht,Welche <strong>in</strong> ralhen Dämpfen ersche<strong>in</strong>t. Ist <strong>der</strong> Hitzgradgrö(ser -als hier bei <strong>der</strong> Schmelznug de~ Silberealpeter~,so entzieht <strong>der</strong> <strong>in</strong> gröfserer Menge vorhan<strong>den</strong>eWärmestoff <strong>der</strong> Salpetersäure allen Sauerstoff; <strong>der</strong>·~ierdurch frey gc\vor<strong>den</strong>? Salpeterstoif verb.<strong>in</strong>det sichoe?enfalh mit dem \V


Digitale Bibliothek BraunschweigArfJillltum llitrü:um fusum.tln,d g,wcrlltotfgas, son<strong>der</strong>n da aller Sauer~toff die­Gadorm angenommen hat, Sauer510rrgas und Salpeter3toffga3.Es mü[ste nun bei <strong>der</strong> zuletzt fortgesetZtenSchmelzung des Silbergalpeters, wenn wir analognach an<strong>der</strong>n l!Ialpetersauren Mf,lallkalken ~chJie[~enwollten, <strong>in</strong> dem Schmelzgefd[s re<strong>in</strong>e3 Silberoxyd iibr~gbLeiben, diele> ist aber nicht <strong>der</strong> Fall, son<strong>der</strong>n da~,silber Emdet sich dann im metallischen Zustande. Da:;Silberoxyd hat nämlich mit dem Gold, Plat<strong>in</strong> undQuec};;,4ilberoxyd (6) dieses geme<strong>in</strong>, darg es <strong>in</strong> h<strong>in</strong>länglichhober Temperatur eiBe Zersetzung erleidet ~<strong>der</strong> Wärmestoff hat e<strong>in</strong>e grö[sere Venvandtschaft zUdem Sauerstoff als das Silber; er entzieht daher dem~~elben dcn Sauerstoff, welcher nun <strong>in</strong> Gasform entweicht,und da!! Silber im metalliechen Zustande ;l21-zUck läfst. Mit Ausnahme <strong>der</strong> hier bereit~ genannten,zeigen alle übrige Metalle di~ entgegengesetzteEigenschaft, <strong>in</strong>dem sie gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> stärketen Gltihehüte<strong>den</strong> Saller~toff am schnellsten <strong>in</strong> sich a ufnehmen,und von diesem ohne Zusatz e<strong>in</strong>es Reducti.on~rmittei~ auch durch die: stärkste Hitze nicht wie<strong>der</strong> ge~trennt '.ver<strong>den</strong> können.\Yawm da!! E<strong>in</strong>fallen von Kohle und Umriihren<strong>der</strong> IIchmclxendrn Masse mit Eisen, KJpf~r u. s. w·vermie<strong>den</strong> w?r<strong>den</strong> mufs, ergiebt sich aus <strong>der</strong> leichtenZer~di',barkeit <strong>der</strong> Salpetersätltc. Die Kohle entzieht::<strong>der</strong>5elben ihren Sauerstoff unter Detonation, wodurchKohlensäuI0 und Salpeterstoifgas gebildet wird, weIchebeide entweichen; das hierdurch von e<strong>in</strong>em TheilSalpetersäure getrennteSilberoxyd verliert sc<strong>in</strong>en SaUerstoffdurch die e<strong>in</strong>wirkende \Värme, und ersche<strong>in</strong>tals metallisches Silber. Etw'as ähnliches f<strong>in</strong>det beil»Gebrauch des Eis€nrs o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er leicht oxydirharer1\JIetalle Statt; !!ie entziehen ebenfalls <strong>der</strong> Salpeter-~äure e<strong>in</strong>en Theil Sauerstoff, Ivodarch, wie aus de111bereite gesagten hervorgeht ~ die Verb<strong>in</strong>dun g de~ sn·http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigArS'i!fltum nitricum fusum.IJt't5 rnit <strong>der</strong> Salpetersäure ebenfalls zersetzt wer<strong>den</strong>murs,Oft hat <strong>der</strong> Apotheker nicht Gelegenheit, völligre<strong>in</strong>es Silber zu kaufen, \>;'0 ihn dann die Nothwen~di ßkeit zw<strong>in</strong>gt, mit I\. upfer legirtes anzuw'cnd cn. Ichf<strong>in</strong>de es dtfshalb nothwendig, e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> leichtestenRe<strong>in</strong>igungsmetho<strong>den</strong> des Stlbers hier beizufügen,Das saJpeter~,wre Kupfer ist, wie schon erwähntWor<strong>den</strong>, 'wegen ~ei.ner leiGhten Allflöelichkeit im \Vasaerweit schwere:" IU'Yi1tilm:!irbar ais das salpetersaureSilber. Die ersten iH15cbO"se e<strong>in</strong>er soIchen kupferhahignlSilberauflö!lnng s<strong>in</strong>d daher gröfstentheils rei.l1er SilbelSalpeter, das ihm aHh~\.l1gencle g"lpetersaureKupfer kann durch Abspülen mit \\-euir; destllJ<strong>in</strong>em\Yas&er wegg,,~chaft wer<strong>den</strong>. Übrigt:1S ~vild .llleh ei.n%ehr g)2r<strong>in</strong>ger Kupfergehalt <strong>der</strong> Krystalle die Gütedes Silberätzste<strong>in</strong>s nicht sehr hee<strong>in</strong>trärhtigen und eben~o wenig die schwarzgl'aue Farbe m:nklich ver:i.nctem.Indessen gilt diefs nur von <strong>den</strong>l ersten, ltöch~tcjn:!:Weiten, AnschufgeiDer solchen Auflösung, die künf.tigen /l<strong>in</strong>d mehrentheih: ?lehr beträchtlich nüt !'ül!)f


Digitale Bibliothek BraunschweigArgentum nitrlcum fU3um.!neu. Man gierst die Flüssigkeit, welche nun re<strong>in</strong>e!zalpetersaures Kupfer enthält, behutsam ab, sII>n<strong>der</strong>thierauf das Silber von dem unaufgelösten Kupfer ~und wä~cht es, um alles anhängende aufgelöste 1\11'pferweglubr<strong>in</strong>gen, e<strong>in</strong>ige Mal mit desstillirtem Wa!~ser aus, Dieses Silber ist nun völlig H<strong>in</strong> und löstsich wegen se<strong>in</strong>er fe<strong>in</strong>en 7ertheilullg äufserst fehneU<strong>in</strong> Salpetersäure auf. Hat man diese Abllcheidungmit e<strong>in</strong>er beträchtlichen Menge verunre<strong>in</strong>igter Silberauflösungvorgenommen 3 so kann mim, um die mitdem Knpferoxyd verbun<strong>den</strong>e Salpetersäure nicht ;tllverlieren, die Auflösung de!! ~alpetersauren Kupfersmit e<strong>in</strong>er angemessenen Quantität Schwefelsäureei#ner Destillation unterwerfen J wobei sich die Schwe~fehäurc mit dem Kupferoxyd zu schwefelsaurem J{t1~pf(~r verb<strong>in</strong>det, welches aus dem Rückstande <strong>der</strong> De'stillation durch die KrystaUisation hergestellt werdellkarn, die Salpetersäure hi~gegen wird frey, und de·atillirt über. Sie darf wegen ihrer möglichen Verun­:re<strong>in</strong>igung mit Kupfer, zu ke<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>n Zweck, all!bei Auflösung des Silbers zum Silhel'älzste<strong>in</strong> angewendetwer<strong>den</strong>.Vortheilhafter bleibt es aber doch immer, wel1llman das Silber vor !le<strong>in</strong>er Auflösung <strong>in</strong> SalpetersäurewenigsteuR gröf1J.ten Theils vom Kupfer befreyen kann.J\;lan kann es völlig re<strong>in</strong> darstellen, wenn man daa rI!elbe i ll Salpeter~äure auflöst, dieser Auflö5ung ~olange Sab;8äm:e o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Salzcläure haltendes Neutra.l~salz zU$etzt, als ~ich noch e<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlag zeigt;;die~en Nie<strong>der</strong>schlag, welcher Ilalzsaures Silberoxydil\t, mitzw~i Theilen trocknen kohlen~auren Kalio<strong>der</strong> Natrum mengt, und das Gemenge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em hes"i\i~chen Tiegel bei starkem Feuer zum gleichförmigenFlurs br<strong>in</strong>gt. Nach dem Erkalten f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>esSdberkornunter dem Alkali. welche!! dem SilberoxyddieSabsäure entzog, das nun, durch dieHitte aeixiu Sauentoffs beraubt g ~ls völlig reiMIJ WC?http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigArgentum nitricum l'uJum.tatisches Silber ersche<strong>in</strong>t, <strong>den</strong>n das Kllpferoxyd.""elches zur Salpeteuänre e<strong>in</strong>e niihere Verwandtschaftals ZUr Salz~äure zeigt, blieb bei <strong>der</strong> Fällung <strong>in</strong> dlO:1:Flü.sigkeit aufgelöst. \VeDB man aber hier die mehrals doppelte Menge Salpetersäure <strong>in</strong> f:.n;:echnungbr<strong>in</strong>gt, welche auf diese Art zur Bereitung des Silber~ätzste<strong>in</strong>s erfor<strong>der</strong>t wird, so wie <strong>den</strong> Aufwand an Koh"l-en Zur Reduction des salzs3ureu Silbel's, so kanntich diese Methode gewifs nicht al~ die Yortheilhafte­$te rechtfertigen, und \yeit vortheilhafter ist die Rei~nig ung des Silbers durch Salpeter, ob dasselbe glei.che<strong>in</strong>en Rückhalt an Kupfe .. behält; dieser ger<strong>in</strong>ge lh"Pfergehalt a11er litfst sich .mt' die schon beschritbeneA.rt ;JUS <strong>der</strong> nach mehreren re<strong>in</strong>en KrystaUisationeu


Digitale Bibliothek BraunschweigArgentum nitricum /u.fum.nuten lang e<strong>in</strong>e wo möglich noch stärkere Hitze gegeben,und hierauf wird <strong>der</strong> Tiegel im Ofen <strong>den</strong> 1langsamen Erkalten überlassen. Bei dem Zerschlagendes Tiegel:> f<strong>in</strong>det sich auf dem Bo<strong>den</strong> desselben daszusammen ge!\chmolzene Si.lber, welche!! grö[steJ1'fheils vom E upf.er befreyt ist, und zur Bereitungde/'l Silberätzstems recht. gut anwendbar ist. Bei dieserArheit wird cl:!!! im Silb(~r enthaltene Kupfer durcl1<strong>den</strong> Sauerstoff <strong>der</strong> im Salpeter enthaltenen Säure,\7\,oekhe, wie Bchon oben bemerkt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hitze zer­~etzbar ist, 'oxydirt, das Kali des S .. lpeters wirdfrey, und löst das entetan<strong>den</strong>e l\:upferoxyd auf. Dilaber die Menge des im Salpetel" vordan<strong>den</strong>en Kali'lIdie yöilige Auflösu.ng des Kapferoxyd'l bewirken kann,ISO wird defshalh noch frc,ycs Kali dem Salpeter hei,gemengt; dielle Verb<strong>in</strong>du.ngdes Kalis mit dem Kupfer eilndet sich, <strong>in</strong>dem sie e<strong>in</strong>en Tbeil <strong>der</strong> KieselundThonerde des Tiegels bei <strong>der</strong> Scnmelzung illsich aufnahm, zu e<strong>in</strong>er glasähnUchen an <strong>der</strong> Luftfeuchten<strong>den</strong> Masse geschulolzen, <strong>in</strong> "yercher währenddeß Flufses dat) Silber ~e<strong>in</strong>er Schwere wegen zu Ba­(len ~,anl;:, Da[/I bei dieser Operation das Silher nichtehel1f,Üll im ('xyd~rten ZU!ltande wie das Kupfer er­\!che<strong>in</strong>en k,mn. erh{)llt schon aus se<strong>in</strong>er erwähn.­ten Eigenschaft, dcn Saueilltofr' <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hitze fahren:,m la~:"en. Die Eigenschaften e<strong>in</strong>es gnt bereiteten Silberätzste<strong>in</strong>she8t~hen hauptsä.chlich <strong>in</strong> ~e<strong>in</strong>er schwartgrauen~ nicht <strong>in</strong>!!· Grüne, aber stark <strong>in</strong>s \Veifse sichneigend.en, Farbe, <strong>der</strong>en U,.sacheJJ. bereit!i angegebellwor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Zweitens darf er an <strong>der</strong> Luft nichtfeucht wer<strong>den</strong>, \veil dieses ebenfalls auf e<strong>in</strong>en Gehaltan lialpetersaurem Kupfer h<strong>in</strong>deutet, <strong>in</strong>dem die6eSim Zustande se<strong>in</strong>er Trockenheit die Feuchtigkeit allS<strong>der</strong> Luft stark anziehet.Der SiiberätZ8le<strong>in</strong> zeigt im Bruche e<strong>in</strong> strahligeSG@\~/~hc .• ",md löst ,icb v"llkonUll(;n im Wasser auf;dielthttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrargyrum .rulpllllratum nigrum.~zSdiefs wird aber nicht <strong>der</strong> Fall seyn, wenn <strong>der</strong>selbe<strong>der</strong> E<strong>in</strong>wirkung des Lichte3 blo[s gestellt wor<strong>den</strong> i~t ~Welchel! e<strong>in</strong>e Reduction des Silbers auf e<strong>in</strong>e bis jetzttJoch nicht erklärbare Art zu bewirken sche<strong>in</strong>t; esschei<strong>den</strong> ficll dann bei se<strong>in</strong>er Auflösung im \Vasser:schwarze Blättchen aus, die sich ganz. wie ll\etalli­~ches Silber verhalten; er murs daher an e<strong>in</strong>em dunk'len Ürte, und noch hesser jede e<strong>in</strong>zelne Stange <strong>in</strong>Schwarzes Papier gewikeIt, aufbewahrt wer<strong>den</strong>.Pharmacologie von F.'A. C. G ren, 1800. zter Th. zter Bd.S. 205. . ,System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von eben demselben, 1795.Ster Thei I. G. 2360.Apothekerlexicon von D. S. Ha h n e UI a n n. zten TheUsZt~ Abtheil. S. '1.19.Grundrifs <strong>der</strong> tneoret. nnd experimentellen Pharmacie etc.von D. S. F'. Her m b 5 t ä d t, .3ter Theil. 1808,43) Hydrargyrrim sulphuratum nigrnm, Aethi ..ops m<strong>in</strong>eralis. (Geschwefeltes Quecksil her, mi n er a li s c her Mo h r.)Die neue preufs. Pharmaco~oe I!chreibtqie Verfertigung dieses Präparats durch Zus.ammen~teihen des Schwefels mit Quecksilber vor.Gleiche Theile re<strong>in</strong>es Quecksilber und gewa~che~tle SchwefeJblumen, welche mit wenig Was5er angefeUChtetworl!en s<strong>in</strong>d, reibe man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ste<strong>in</strong>ernenO<strong>der</strong> gläsernen lV/ör!\er anhaltend ZUS,lmmen. Viellvla8~e wird erst gfSU, di\lln schwatz, und clu '1~!,Ir dar.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig:;.;;.6 Jiydrargyrum su/phututum niSrum.E<strong>in</strong>e zweite Bereitunggart besteht dar<strong>in</strong>l1, dar •.I.nan <strong>den</strong> SGhwefel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ir<strong>den</strong>en unglasUftcn Ge.fäfse bei sehr ger<strong>in</strong>gem Feuer <strong>in</strong> f'lufs br<strong>in</strong>gt. HitW;tut' setzt man eben so viel re<strong>in</strong>es vorher <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erIJeisernen I.öffel erwärmtes Queck:;i1 ber h<strong>in</strong>zu, und;rührt die Masse mIt e<strong>in</strong>em starhen Tobackepfeifenstieleunter e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Man nimmt daa Gefäfs sehrbald vom Feuer, um wo möglich e<strong>in</strong>e SejbslenlZnndungde; Masse zu vermei<strong>den</strong>; sollte dit:u aber' docllStatt f<strong>in</strong><strong>den</strong>, 110 murs das GefMs augenblicklich bedecktwer<strong>den</strong>, um <strong>den</strong> Zuflufs <strong>der</strong> Luft zu verhiw<strong>der</strong>n. SoTIte die M:asse noch mcht die gehörige schwarzeFarbe haben, 80 l{ann man sie, welln sie erll.a\


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrarlf:tr~m .tulphuratum nigrum. 2!j74er aber!! Feuer. uml hielt es überhaupt wenigsfen'.~<strong>in</strong>e Stunde lang im Fiufs, ob Vlel o<strong>der</strong> wenig Schwefelverbrannt, das Que,~ksilber stark o<strong>der</strong> scbwach,~)(ydirt war, hiernach zu frdgen, war Klei'lrmeistetey.Extracte ..:...Syrupe, wa's noch l:'lehr, mit \\Te<strong>in</strong>bereitete Syrupe, sellen: ja selbst die Aerzte mit'9';eip,r Glelchgültigkei~ <strong>in</strong> Gt


Digitale Bibliothek Braunschweig228 HydrarsyrulTl ./ulphuratunl nigrum.kali ab, und wird dadurch <strong>in</strong> Z<strong>in</strong>nober verwandelt.Diees beweist schon e<strong>in</strong>iger Mafscn <strong>den</strong> höhern Oxr(latiousgrad des <strong>in</strong> ihm enthaltenen Queck"ilbers•Dars <strong>der</strong> beim Zusammenreiben erhaltene ~ben sOwie <strong>der</strong> letztere ke<strong>in</strong>e mechanische, son<strong>der</strong>n cheJlli·sehe,· Verb<strong>in</strong>dung bei <strong>der</strong> Stoffe ist, diefs beweist se<strong>in</strong>evölli~e Unauflöslichkeit <strong>in</strong> Salpetersäure, <strong>in</strong>dellldas Quecksilber e<strong>in</strong>e nähere Verwandtschaft ZulllSchwefel und Schwefelwaejserstoff, als zu d;eser S~iU".re, hat. Mengt man h<strong>in</strong>gegen ganz trockne!! oxydulirtesQuecksilber (46) mit trocknem Sehwefeld~rch leichtesZusammenreiben , und übergiefst die[jGemenge mit Salpetersäure, so wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wänucrdes Quecksilberoxyd unter Entb<strong>in</strong>dung von vie!emsalpeterhalbsauren Gas vollkommen oxydirt, und Voll<strong>der</strong> Salpetersäure aufgelöst.Man kann das geschwefelte Quecksilber noch auf\ e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Art und zwar auf nassem Wege bereiten,wenn man nämlich e<strong>in</strong>e kalt bereitete Auflösung deSQuecksilbers <strong>in</strong> Salpetersäure <strong>in</strong> die filtriete AuflöSIHlge<strong>in</strong>es geschwefelten Kali'!! tröpfelt. Es eI!.t­I!teht .e<strong>in</strong> dunkelsch warzer Nie<strong>der</strong>~chlag, welcherdurchs Filtrum von <strong>der</strong> Flüseigkeit abgeson<strong>der</strong>t und.80 lange mit Wasser aU8gewa~chen wird, bis diese!~eschmacklos abläuft. Man trocknet ihn, und hatnun e<strong>in</strong> von dem durchs Zusammenreiben bereitetennicht verschie<strong>den</strong>es Präp,arat. Es f<strong>in</strong>det bei diese!Operation e<strong>in</strong>e doppelte \-Vahl verwandt~chaft Statt;das geechwefelle Alkali besteht aus Schwefelwasserstoff,Schwefel u;d Alkali; die Salpetersäure verb<strong>in</strong>det$ich mit dem Alkali, und das QueckeilberoXydgeht mit dem Schwefel und Wasserstoff <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>'dung, und liefert das bezweckte Präparat. Die GUte:dieser Präparate ist <strong>in</strong> 110 fern l'elativ, als man deI'nach <strong>der</strong> ersten und dritten, o<strong>der</strong> <strong>den</strong> nach <strong>der</strong> iWei 'ten Vor~cnrift bereiteten 1U unter!\uchen hat. Diel1isc;ma~h.iliQ. clea dq.fc;h,Zu,aaJ,men,J:oibeu eInaltClMIlhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigBydrtlrt!yrurn .stibiato .1Ulp'huratul1t.u9!<strong>in</strong>d mit dem auf nas/lem Wege bereiteten ühere<strong>in</strong>­Stimmend, nur ersche<strong>in</strong>t letzterer etwas zärt~r undlOkerer. \Vie man diese hei<strong>den</strong> von dem durchs Zu.8a1n'tlen8chmc!zen bereiteten unterschei<strong>den</strong> kann, istbltfCÜS angegehen wor<strong>den</strong>, nur so viel ist zu, bemerken, dAs letzterer nicht @l0 geschw<strong>in</strong>d dnrchll Kochenlnit Aetzbuge <strong>in</strong> Z<strong>in</strong>nob~r verwandelt wer<strong>den</strong> kann.\\'e?:n diese nicht <strong>in</strong> grofser Menge vorban<strong>den</strong> ist;'Übrigens ist die rothe Farbe zur Entscheidung nichtnozhwendig, und man jf't schon völlig überzeugt.\\renn, nach e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>e Zeit lang fortg~~etzten Kochen , <strong>der</strong> gröfste ;l'heil de~ geschwefelten Quecksilbennoch u~allfgelö8t, wenn auch gleich mit schwar~ler Farbe, vorhan<strong>den</strong> ist.'Pharmacologie von F' A' C. GI e n. 2.ten theils, zter Band,.S. ~61.System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von eben demselben, 3ter Tk.,§. ~5~9. R. 25lO. _He rm b s täd t·s Gfll'1drifs <strong>der</strong> theoret. und experimentelle.llharmacie. ster Theil, 1308. .. ,44) Hydrargyrum stibiato sulphuratnm, Aethi·ops antimonialis. (S pie fs g 1 a n z m 0 h r.)IVlan reibe zwei Theile fe<strong>in</strong>e8 geschlämmte!! rohe~S pie f s gl an z mit e<strong>in</strong>em Theile reihen Quec;ksilberso lan~e, bis sich auch mi~ bewaffnetem Augeke<strong>in</strong>e metallischen Queckllilhertheilchen mehr. zeigen;da.s Pul-ver wird während de8 Reihens mit e<strong>in</strong>igen1'ropfen Wa~ger angefeuchtet, und nach beendi~ter.t\rbeit getrocknet. -,Es ist die[s e<strong>in</strong>e Vel'b<strong>in</strong>dung des Quecksilbers mitSC?wefel, Schwefelw.1l!serMOff und geschwefeltemSp1e"sglanzmetall. Die Aetiologie, des Prozesses iA!:ganz <strong>der</strong> unter <strong>der</strong> vorhergehen<strong>den</strong> Nummer (4',)http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigC<strong>in</strong>nofJaris.peim ge!!chw~hlten11,.:n gleich.Quecksllber ansegdwPlprmocologi.e VOll F. A. C. Grell, zten Theils zter Ban.! •1$. ~G3·Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experhnentellen }?hsrm


Digitale Bibliothek Braunschweigll<strong>in</strong>naDarls. 1$1Verbre"nung zu verhUten. Doch i!t es }o~erzeittlothwendig, diese Sel\'lJtentzünuung abznwar,l.en,Weil I\ie sonst, während <strong>der</strong> SubJimation des Ziunerflüchtiget, und setzt sich im obern Theil als Z<strong>in</strong> ..nober an, \Veil man aber <strong>den</strong> Schmelztiegel hierUnmittelbar dem Feuer aussetzt, so hat man sich\Vohl zu hüten, dafs die Flamme an <strong>den</strong> obern TheiJ.des Kolbens schlägt, <strong>in</strong> welchem <strong>der</strong> Z<strong>in</strong>nober sichansetzt, weil, \yenn dieser zu stark erhitzt wird, <strong>der</strong>Z<strong>in</strong>nober zum Theil sich völlig verflüchtigt, o<strong>der</strong>aUch das Gla~ e<strong>in</strong>e Sclllnel.zung erlei<strong>den</strong> kimn. ManVermeidet dre(s, wenn man vorher auf <strong>den</strong> Rand ries'I'iegels· entwe<strong>der</strong> platte Ziegelstücke o<strong>der</strong> Scherben10 aufkittet , dafs dieselben nicht nur <strong>den</strong> Raum ZW1-!chen dem l{olben und dem Tiegelrande bedecken.tandem auch nach Verhältnifs de'r Gröfse des Tieß.eIee<strong>in</strong>, andfi:fthalb bis 3 Zoll breites t kreisfönnigesDach aufserhalb des Tiegels bil<strong>den</strong>, woran dieFlamme 1!'ich bricht, und zugleich von dem obernaus dem Tiegel heIvor ragen<strong>den</strong> Theile deli Kolbensentfernt wird. Die Kohlen dürfen nicbt ganz bie an<strong>den</strong> Rand deI!! Tiegels reichen. Während <strong>der</strong> SublilTlationhat man darauf zu sehen, dare <strong>der</strong> Hals dul\olbenl! von dem sich anhäufen<strong>den</strong> Z<strong>in</strong>nober' nichtYöllig verstopft werde, <strong>in</strong>dem man von Zeit zu Ze,tlb.it e<strong>in</strong>em vorher erw~rmten eisernen Stabe qie Off.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigC<strong>in</strong>nabari.r.nung untersucht. Da <strong>der</strong> untere Thcil de~ Kolbeni!glüht J so kann man durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> don aufgekittetenDache gelassene kle<strong>in</strong>e Öffnung sehr gut beobachten,wann die Sublimation beendigt ist, <strong>in</strong>dem danll aufdem Bo<strong>den</strong> des I~o!bens wenig 'o<strong>der</strong> gar nichts :l1chrvorhan<strong>den</strong> ist. Man kann jetzt das Glühen noch ei~nige Zeit fOitaetzen. \vodurch die RÖlhe des Z<strong>in</strong>noberserhöl)t wild. Nachdem Erkalten wird <strong>der</strong> Kolbenzerschlagen, wob~i die bei <strong>der</strong> Sublimation degei 11 e n haI ti gen S.1 I mi a k s (76) angegebenenHandgriffe anzuwen<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Der Z<strong>in</strong>nober ersche<strong>in</strong>tall< e<strong>in</strong>conipacter kly~tall<strong>in</strong>i~cher dunkel cochenillerOlherKörper ohne Geruch und Ge5chmack. Manzerreibt ihn z.u<strong>in</strong> fe<strong>in</strong>sten Pul ver, wodurch er e<strong>in</strong>eflehr anE,enehme fathe Farbe be\\o['nmt, <strong>der</strong>en Schönheitdurch etwas wiihrend des Reibens zugesetzte eehrverdünnte Salpetersäure o<strong>der</strong>. EA:iigsäure ed .. öht wird~Die gr('fste Vollkommenheit ~eir,es äufseren Ansehenserhält er durch das Präpariren auf dem ReibeHe<strong>in</strong>8nHt Wasser o<strong>der</strong> We<strong>in</strong>geist.Der hohe Feuerl\grad, welcher zur Auftreibunsoel! Z<strong>in</strong>nobers erfor<strong>der</strong>t wird, macht die Sublimation<strong>in</strong>. <strong>der</strong> K1pelle sehr beschwerlich. Auf e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>eArt kann man !lieh aber die Arbeit 8ehr erleichtern,wenn Ulan das Sublimirgefäfs selbst, 80 weit es. mit<strong>der</strong> Bchwan:en Masse angefüllt ist, mit e<strong>in</strong>ern aUSSchmelztiegelscherben , Thon, R<strong>in</strong>dsblut und Kuhhaarenverfertigten Teig beschlägt, und diesen unterenbeflchLlgenen TheiI gerade zu <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gewöhnlichen('fen dem Glühefeuer aussetzt; doch mUr! diefs80 eiu;;:erichtet wer<strong>den</strong> ,dafs die Flamme <strong>den</strong> unbe·"8cblagenen Th~il deS l\:olbens nicht bestreichen kann.Man kann <strong>den</strong> Z:nl1oher auch auf nassem Wege(jedGch nicht~ wen als vortheilhaft) bereiten,",,,nn Inan irgend ei.'1e Quecklilberauflösung,".B. ä'lelldp,n Sublimat (49), salpetersau retJ(413) o<strong>der</strong> Hhwefehaurell Quecksilber (46),http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigCil1l1aoaris.!llit ge8chwefeltem Ammonium (75) mischet,wodurch im Anfange e<strong>in</strong> schwarzer Nie<strong>der</strong>schlag ent­~teht) <strong>der</strong> aber mit <strong>der</strong> Zeit die z<strong>in</strong>noberrothe Farbeannimrnt. Man kann die Entstehung <strong>der</strong>rothenFarbe sehr beför<strong>der</strong>n, wenn mall die Flus!ligkeit vonde<strong>in</strong> 3chwarzen Nie<strong>der</strong>schlage abgie[st, und die~en vonlleuern mit Liq. Ammonii COUJtici ('21) übergief~t.Die feuerbe8tändigen geschwefelten Alkalien br<strong>in</strong>gen,je<strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>en l'!chlvarzen Nie<strong>der</strong>schlag hervor; wirdaber die über5tehendeFlüoi@igkeit abgegossen, und(ler Bo<strong>den</strong>satz von neuem mit re~ner Aetzlauge (19)iibergo81\en, so entsteht ebenfalls Z<strong>in</strong>nober. Auch


Digitale Bibliothek Braunschweig{}<strong>in</strong>nabar i.t.1€l gesebiittet, nnd über clem Feuer ~·dter erhitzt,~io zersetzt lieh das vorhan<strong>den</strong>e Wa~~er, <strong>in</strong>dem e!6e<strong>in</strong>en Sauerstoff an du Queck!!lilber absetzt 1 unddiese!! oxydirt; <strong>der</strong> frey gewo·r<strong>den</strong>e Wasserstoff h<strong>in</strong>' .gegen verb<strong>in</strong>det sich mit e<strong>in</strong>em Tbeil des Scbwcfelll 'nnd stellt <strong>den</strong> Sc h we re I w a 8 S e r s toff (die Hyd,rothioneäure)*)dar. Dieser nimmt wIe ich roir vOl"8telle, zum Thell Gasform an, wodurch das Aufblähenqfilr Masse bewirkt wird. und von eben diesele.ent'stan<strong>den</strong>en Sc h w s fe 1 w a a !I er r. toff g a l'l (hydro'thionsaures Gas) sche<strong>in</strong>t mir auch die Selbstentzün'dung herzlI.rUhreq j vermuthlich bewirkt die hobl'l'emperatur <strong>der</strong> Masille die Entzündung desselben •.-wenn e, mit <strong>der</strong> atmosphärischen Luft <strong>in</strong> Bert1hruIl~.kommt. Diese Entzündung aber ist auch im offen on .Gefäfse mit beträchtlicher Erschütterung verbun<strong>den</strong>,.nnq daher mur, dieser Zeitpunkt' je<strong>der</strong>zeit ahgewar~tt':t wer<strong>den</strong>, weil sie .lwnst im Soblimationsgefä('mIt noch weit grö[serer Erschiltterung vor sich geht,wobei das Gefäfs mehreritheill! zerschlagen wird •. Der gröfste Theil des hier entstan<strong>den</strong>en SchwefelwaS'.lerst"ffs aber geht mit dem entstan<strong>den</strong>en Q{,Ieck8ilber~oxyd <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung, wozu noch <strong>der</strong> frey.e nicht mitWauerstoff gebun<strong>den</strong>e Schwefel tritt, und diese ekei ffache Verb<strong>in</strong>dungsteUt'nun die schwarze Mal!lse dar.Bei <strong>der</strong> Aetiologie über das hydrarg • .sulph. ni$r. wirdausführlicher gezeigt wer<strong>den</strong>, dafs diese Verb<strong>in</strong>dung'ich von dem Z<strong>in</strong>nober hauptsächlich durch ihrel'lSChwefel'il>asserstoffgehalt unterscheidtlt. 'Der Z<strong>in</strong>nober besteht aus Q u eck s iI b • rn x y duad Sc h w e fe 1. Bei <strong>der</strong> Sublimationshitze , weIchet~:He zqerst erhaltene schwarze 'Masse ausgesetzt wird, .. e~tweicht <strong>der</strong> Schwefelwasserstoff, <strong>in</strong>dem er sich Jllit~erW4nn. veJb<strong>in</strong>q~t. ie. Gilliform. 6äu;zliche Ab-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigClnnabari~~e~enheit des letztem und die ger<strong>in</strong>gste Mr.ngeSchwei'elbe~timmt die Güte des Z<strong>in</strong>nobers. Ob, nachdemIchan alles aufgerieben ist, durch länger fortges6t~~tee Feuer (welches wirklich die Röthe erhöhet) noch.itW.~!\ Schwdel aus dem Z<strong>in</strong>nober fortgeschafft, nnddadurch das Verhältnifs de!!selben verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t· wirdo<strong>der</strong> nicht, lal!se ich unenachie<strong>den</strong>; nur (10 vle!Iche<strong>in</strong>t mir gewifs, da!, durch die~6 Hitze beson<strong>der</strong>sl1 0ch <strong>der</strong> im sch()n sublimirten Z<strong>in</strong>nober vorhan<strong>den</strong>.SChwefelwasserstoff fOItgescbaft wüd. Denn betreibt11lan überhaupt die Sublimation bei nur mäCsigemli'euer ,wzeigt <strong>der</strong> Sublimat nicht nur e<strong>in</strong>e schwarz ...i'Othe Farbe, !\o<strong>der</strong>n auch hier und da wirklich g,1nxSchwarzen Aufflu~, und dieCs rührt bioIs vom Schwe~feJ"'allRerstoff {vt;n <strong>der</strong> HyrlrothioOl'.äure) her, weItherbei <strong>der</strong> mäfsigell Hitze nicht ganz weggesobafft~er<strong>den</strong> konnte. Die Hollän<strong>der</strong>, welche das Mono"}lol für die Bnditung deli Ilcbömten Z<strong>in</strong>noberS VOll


Digitale Bibliothek Braunschweige<strong>in</strong>nfl'barl.r.tel" triebel'l , l'.md dem schon gemahlne. 2':<strong>in</strong>nober r('/­thes Bleyoxyd (il'1<strong>in</strong>ium) zusetlten, wovon nachhere<strong>in</strong> llleh r~res. Dars <strong>der</strong> Unterschied zwischen de111schwarzen und rathen ge~chwtfelten Quecksilberwirklich auf <strong>der</strong> Gegenwart fies Schwefelwas3er8toff~im ersteren beruht, hat Be r t h oll e t *) bis jetztfür uns umvi<strong>der</strong>leglich bewiesen. Er behandelt"­Quecksilber mitllchwefelwas~er~toiftenelU (dem hydror.hionsauren)Ammonium *.)(.). DaliJ Quecksilberwurde schwarz und hlieb es, <strong>den</strong>n hier war ke<strong>in</strong>frcycr Schwefel yorhannen, welcher es unter gewiS 'eeu Umstän<strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> ZUHand des Z<strong>in</strong>nobeTil verse"tzell konnte. Dagegen aber erhielt ciie~er gro(se Che'miker bei <strong>der</strong> Bebandlung des Quecksilbers mit geschwefeltemAmmonium .Anfangs ":.war auch eillIchwarzes Pu!"er; doch gi eng dieses mit <strong>der</strong> Zeit ill\vahren Z<strong>in</strong>nober über. Aus tler überstehen<strong>den</strong> FItis'cigkeit liefs sich durch Sauren ke<strong>in</strong> Schwefel fällen,wohl aber entband. eich viel Schwefelwa!serstolfgaS;Diese Erfahrungen s<strong>in</strong>d än[serst <strong>in</strong>teressant. Das getlchwefelteAmmonium hatte hier zuerst so wohl Schwefdals Schwefelwasserstoff (die Hydrothionsäure) aTl. dae Quecksilber abgesetzt, letzteres entzog aber we­~en se<strong>in</strong>er gröfsernVerwandtschaft zum Schwefel deutAmmonium <strong>den</strong>selben ganz, die~es ward hierdurchzum Theil frey, suchte e<strong>in</strong>en Körper, mit dem eS$ich von neue m verb<strong>in</strong><strong>den</strong> konnte ,und enlzog dane!dem Quecksilber aUen Schwefehvasserstoff (Hydrcthi•• ueäure); es blieb also blofs noch Schwefsl mit QuaGk•"") :1. a. O. ~94.;je"') In wie fern schwefel'1\'auerstolftene (hydrothioJU2ure ). 1\ 1 kali e n, Jj: r d "n und Met a 11 e vom ge s eh w e"fel te n (welche ebenfalls Schwef€Jw~sserstoff enthalten)zu unterschei<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, wird No. 83 aus; e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gesettZwerdclI. Ich ~ehe hier b!ors <strong>der</strong> Sicherheitw~ddah<strong>in</strong>.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigC<strong>in</strong>nabari.s.~ilber utJrig, welche <strong>den</strong> Z<strong>in</strong>nober constitnirten. Das<strong>in</strong> <strong>der</strong> überstehen<strong>den</strong> }'lüssigll.eit b~f<strong>in</strong>d1iche Ammo.nium h<strong>in</strong>gegen enthielt kei.nen freien Schwefel, lIonqernblofs Schwefclwd~SeI:itoff. Ea konnte also hierb!oCe btoim Zusatz e<strong>in</strong>er Säure <strong>der</strong> Scbwefelwa!!Ber~8tcffgas entbun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, ohne dafs dabei e<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlagStatt fand) weil ke<strong>in</strong> e~lbßtBtändiger SchwefelVorhan<strong>den</strong> war. Hieraus erldärt !lieh auch, <strong>in</strong>wie fern das Abgiefsen <strong>der</strong> ersten Flüssigkeit, undvOn neuem h<strong>in</strong>zu gesetztes atzendes Ammonium die~ntstehung des Z<strong>in</strong>nobers beschleunigt, da es jetzt:ltn , völlig freyen Zustande dem Quecksilber <strong>den</strong>SChwefelwasserstoff weit ge~ehwil1<strong>der</strong> entziehen kann,ii.l ll vorher, wo e3 schon gröhten Theil~ damit ge€äthgtwar. Diese Erklärung ist auch auf die. Darstel­!ung deli Z<strong>in</strong>nobers durch feuerbeständige gesehwe..ehe Alkalien anwendbar. .Die Verb<strong>in</strong>dung des Queck~ilbers mit dem Schwefel,als Z<strong>in</strong>nohler, ist äUlseut beständig und kann.bUr durch e<strong>in</strong>e Mischung aus Salpetersäure und Salz­S"·-Ure zersetzt wer<strong>den</strong>, welche das Quecksilber auflöstund <strong>den</strong> Schwefel abscheidet. Alle tlbri~e Säu.len, 110 wie auch die Alkalien und Er<strong>den</strong>, zeigen auflla~8em Wege ke<strong>in</strong>e \Virkung auf <strong>den</strong>selben, doch."erhalten sich die bei<strong>den</strong> letztgenannten auf trackbelnWege an<strong>der</strong>s und zenetzen <strong>den</strong> Z<strong>in</strong>nober wirk.­lich, <strong>in</strong>dem sie sich mit dem Schwefel verb<strong>in</strong><strong>den</strong>.~odurch das Quecksilber ausge5chie<strong>den</strong> wird·).Die mehresten Chemiker nehmen an, dafs dasQuecksilber im Z<strong>in</strong>nober starkoxydirt sey. Ent~echei<strong>den</strong>de Beweise dafür s<strong>in</strong>d mir wenigaten$ llOCh.bicht bekannt. Dafg daa Quecksilber 8tatk oxydirtersche<strong>in</strong>t, wenn <strong>der</strong> Z<strong>in</strong>nobel' aus e<strong>in</strong>er Mischung'"on Salpeter und Salzsäure zerlegt wird, ist zu er­"'arten, und wei<strong>in</strong>es metallillcb vorhan<strong>den</strong> wärCl;http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigC<strong>in</strong>ria!lflri.t.<strong>den</strong>n dieltier ~ieb hil<strong>den</strong>rle oxydirte Salzsäure (st)wird dem Queck;\ilber auf je<strong>den</strong> Fall e<strong>in</strong>en sehr hO'hen Grad <strong>der</strong> Oxydation ertheilen. Stark oxyd irre'Quecw"ifber und unges.äuener Schwefel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dungsche<strong>in</strong>t mir dn Wi<strong>der</strong>spruch. Vafs man auf:\tzenrlem Sublimat (49), wor<strong>in</strong> d:HI Quecksilber seh'tlitark. oxydirt 1st, <strong>den</strong> ~chönsten Z<strong>in</strong>nober auf n3s~eIlfWege erhält, ka'ln daher rtihren, dal!\ e<strong>in</strong> Thei! deSSauer~toffPl e<strong>in</strong>e Zer~etzung des Schwefeh'i'asacrstottS(<strong>der</strong> Hydrothi0mäure) bewirkt.Dars <strong>der</strong> natürliche Z<strong>in</strong>nober zum Arzeneygebrauchnicht angewendet wer<strong>den</strong> darf, bIt schon iIJf.Anfange die"c!I l\apitels erwähnt; aber auch <strong>der</strong> Gebrauchdes <strong>in</strong> Fabriken bereitett;n kann höch~terttnur dann erlaubt wer<strong>den</strong>, wenn m"n ihn tn Erntedkommen IMs! und selb~t pläparirl, <strong>den</strong>n <strong>der</strong> gema h­Jen« i~t zahllosen Verfälschungen untllrworfen. D&aher zum Mahlen u. s. w. <strong>der</strong> <strong>in</strong> Fahnken hereitete,wer.:en se<strong>in</strong>er schönen Farhe, dem ~elbst präparirted'i:\rirklich vorzuzitthenillt. so /l<strong>in</strong>d die MittlJ:l zur Ent'dec1', ung se<strong>in</strong>\':r gewöhnlichSten Beimuchung hier alt"zugeben nothwendig.Se<strong>in</strong>e gewöhnlichl'lten Verfälsch unf-en ~e~chehe.'nüt Menni'ge ~ rotnem Arsenik (e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dun~ deI'Arseniks mit Schwefel), mit Drachenblut J vielleIchtauch mit Ziege18te<strong>in</strong>mehl,Re<strong>in</strong>er Z<strong>in</strong>nober ertheilt <strong>der</strong> concentrirfen E~!\ig'elFure (.35) ke<strong>in</strong>en Geschtn;;ck; sie wird aber e<strong>in</strong>en'.'üfsen G'e~hmack 'zeigen und mit Hahnemann~ \\'eiol)rohe(27) e<strong>in</strong>en braunen Nie<strong>der</strong>schlag Hefern, wentf<strong>der</strong> Z<strong>in</strong>rl'ober mit Mennige, verfälscht war. Der ro'the '.Arsenik enldeckl sich dUlch df"n KnoblauchsRt.iruch, wekher sich zeigt • wenn man <strong>den</strong> verdäch'igeI1Z<strong>in</strong>nober auf Koh len strl"u'et. Der, Z<strong>in</strong>nober verflüchtigteich, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Schmelztiegel dem ge hö:'.xigen :Feuergrade au.gesetzt, gän/lieh; war er mitpraehenblLlt Verfi.lsoht i 110 ~leibt cia .!tQhlig(}r RUok...rhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig'fand.H:tilrars . .Iulpiz. jla/,Ju~J.Auch wird bei dieser Behandlung das Bleyo).ydzurück bleiben, w{mne<strong>in</strong>e Verfälfchurrg mitMennige Statt fand, welcher dann durch Zusatz vonIIt"'as Ühl, Harz, o<strong>der</strong> Kohle zu metallischem Bh~yhergestellt ,,",'er<strong>den</strong> kann, und <strong>in</strong> ,so fern wird ~ich.<strong>der</strong> Rückstand auch vom Zlcgelmehl unter·,chei<strong>den</strong> J\reIches als e<strong>in</strong> 'erdichtes PUlver auch. beim Zusata


Digitale Bibliothek BraunschweigHrdrar~ • .rulph. fiavum.Schwefe15äure <strong>in</strong>s Kochen kommt. Das Quecksilberverwalldelt iiich nach und nach <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e weifse Masse,und während <strong>der</strong> Operation wird sehr viel 8 c hw e-fe li c h te Sä ure (u n y 0 11 kom me n e S c'h w e-fc 1 sä ure) entwickelt; das vorgeschlagene W a85et,()<strong>der</strong> die alkalische Auflösung dient zur Absorption<strong>der</strong>selben, wodurch, da eie <strong>in</strong> Gasgestalt ersche<strong>in</strong>t,<strong>der</strong> Arbeiter das E<strong>in</strong>schlucken dieses Gases verh<strong>in</strong>'<strong>der</strong>t. Man unterhält das Fduer so lange, bis die il1<strong>der</strong> Ret.orte bef<strong>in</strong>dliche gelblich. weifse Masse völllg' .. trocken ersche<strong>in</strong>t. Man zerschlägt nach dem Erkaltendie Retorte, zerreibt die Masse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gläslWnenMörser, nnd wirft sie hierauf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e beträchtlicheMenge kochendes destilhrtes Walser,· WO siiJihre weifse Farbe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e angenehme gelbe verän<strong>der</strong>t.Dieser gelbe Niedl;rschlag, welcher <strong>der</strong> mi ne ra 1 j­Ich e Tu r pi t h ist 1 wird ausgesü[~t, im SchaueIlgOetrocknet, so wie auch an e<strong>in</strong>em " dunkeln Orte aufbewahrt.Das \Vas!ler, <strong>in</strong> welches die weifse Massegebracht wurde, hat e<strong>in</strong>en starken metallischen undsanren Geschmack. Wird es durch die Evaporation<strong>in</strong> die Enge gebracht, ~o schiefsen wei(se nadelförmigeKryetalle an, welche llO wie <strong>der</strong> ~elbe Nie<strong>der</strong>­Ichlag aus Quecksilberoxyd und Schwefelsäure b!i!teben,nur enthalten sie letztere im Überschure. 1111\V.Mer ist diefs Salz leicht auflös lieh $ und es zer'fiierst sogar an !ler Luft.•Bei <strong>der</strong> Bereitung des ver!ll Ü f s te TI Q U e k s i1;be r s (.so) und des ätz end e n Q u ee k s i 1 be t"IU bl i tn at!! (49) ist diese Operation bereits erwähnt, 'nur w.urde <strong>in</strong> bei<strong>den</strong> Fällen die weif5e Masse, und ,Anicht <strong>der</strong> gelbe Niet<strong>der</strong>schlag ,angewendet. Beim J{o' "ehen <strong>der</strong> Schwefelsäure mit dem Quscksilber trittdieselbe e<strong>in</strong>.en Theil ihres Sauerstolfe an letzteres ab,und zwar <strong>in</strong> so grofser Menge, dars das Quecksilber<strong>in</strong> dem Zustand.e <strong>der</strong> vollkowluenen Oxydation tWsche<strong>in</strong>t ..,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig· Hydratg • .fulph. ftallum.I!che<strong>in</strong>t. Die ihres Sauerstoffs zum Theil beraubteSilure ersch e<strong>in</strong>t nun als u n v 0 11 kom 111 e n e (sch,;efelichte)Säure ,und cut ",,"eicht <strong>in</strong> Gasgestalt. Diehoch unzersetzte Saure h<strong>in</strong>gegen tritt mit dem ent~Stan<strong>den</strong>en Quecksilberoxyd <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung ,und soentsteht sc h w e fe 1 sau r e sQ u eck si I b e r 0 x y d.!tu trockenen ZUstande ist hier (je Schwefelsäuredurch die ganze Masse gleichförmig verbreitet; wirddiese aber <strong>in</strong>s Wasser gebracht, 80 wirft sich diegrö[~te Menge Säure auf e<strong>in</strong>en nur ger<strong>in</strong>gen Anlheildes Quecksilberoxyds , und bildet mit die~em dasSalz, welches im \\T asser aufgelöst bleibr. DiegrM3-te Menge des QuecJ\silberoxyds hehält dagegen tHlte<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Theil <strong>der</strong> Saure an sich (ungefähr 10pro Cent) und ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> diesem ZUiltande mit gelberFarbe, als das hier bezweckte Produkt. Dem~onnenlichte ausgesetzt. wird die gelbe Farbe leicht1n e<strong>in</strong>e grau o<strong>der</strong> grünlich schwarze verän<strong>der</strong>t; manlQl1tsdaher, so wohl, beim Trocknen, als beim Aufbewahren,hierauf Rücksicht nehmen.PhatlIlacologie Vort G. A. C. G r eh, zten TheiIs, ::fcr Band.S, 236, ,System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von eben demselben 1795.'l'heil 3. G. 2420 _ 2+40.lIandbuch <strong>der</strong> Apothekerkunst von j. F.W e $ t rutil b, 6tf'Abtheil. S. 112. ,~ 1: II er m b s t ä d t s Grtmdrifs <strong>der</strong> theoret. und experimenteI!.!.hölTll1;tllie Jter Theil. 1808. 'http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig}{J'drar$)'rum p!unpJlOricum."-47) Hydrargyrum phosphoricum,phosphoratus seup ho r sau res Q u e eIl. S i1 b er.)pho~phoreu!i~MercuriUS(P h 0 S·Dieses erst neuerlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pharmacie aufgenotnJmene Queckßilbersalz kann <strong>in</strong> zw(}i sehr von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>ver!lchie<strong>den</strong>en Zu!!tän<strong>den</strong> dargestellt wer<strong>den</strong>.\Vird es nämlich liQ bereitet, da[s die Säure prädo~m<strong>in</strong>irt» ~o ist e, leicht auflöslich, da e8 h<strong>in</strong>gegen Jwenn die Säure vollkommen mit Quecksilbero:xyclgesättigt ist, e<strong>in</strong>e fastijnauflös1iche Verb<strong>in</strong>dung dareteIlt;nur das letztere ist <strong>in</strong> dir neu e n pr e u f s..Pb arm a cop 0 e aufgenommen, une! die Va rschrift.tu !Je<strong>in</strong>er Bereitung fvlgende •. Man mache e<strong>in</strong>e Allflö!


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrargyrum p1lOsphoricum. !l43~ee phoephorsauren Natrums vor <strong>der</strong> Präcipitation1st unbed<strong>in</strong>gt nothwendig, es wurde sonst das f,'cyeN'atrulU aus <strong>der</strong> salpcte[!\auren Auflösung QuecksilberoxYdnie<strong>der</strong>schlagen, welches mit dem zugleichentatehen<strong>den</strong> phosphorsauren QI,IecksiJberox)'d verrni8chtbleiben würde. Die Sättigung des freyen.,N'a.trum~ kann nUn entwe<strong>der</strong> durch Salpetersäure o<strong>der</strong>Phoophorsäure geschehen, diefs, ist willk ührlicb. Diehier gegebene Vorschrift ist die beste und sicherste.:Man erhält zwar e<strong>in</strong> diet.em ganz ähnliches Präparat,Wenn Ulan, statt des pho~phouauren Natrilmil, rei·'lle Pho!lphonäure anwendet. doch löst die hier anke<strong>in</strong>en alkalischen Stoff gebun<strong>den</strong>e S,alptHersäure <strong>den</strong>~ie<strong>der</strong>~chJag zUm Thllil wie<strong>der</strong> auf, und man erhälta.ber weniger.: Dieße~ auflösliehe pb o!lphöt!laure Queck.8 tl be t hat e<strong>in</strong>e weifse .Farbe ,; gelb ist es nUt dann J;:nn da~ .. ~bosphorsau:re Natrum. vorher nicht mita.Ure ge5athgt wurde, wo dann dIe gelbe Farbe vond:rn freyen vollkommenen QUecksilbetoxyd (48) her4kÜhrt. E<strong>in</strong> ~olcher Nie<strong>der</strong>8chlag darf zum atzen'TUchen Gebrauch nicht angewendet wer<strong>den</strong>, Dal! phol­Phorsaure Quecksilber verflüchtigt sich auf <strong>der</strong> Kohle~~ter Verhreitung e<strong>in</strong>es p'h()~photigchen Geruch!'!.l{ le Pho~phör~äure~etzt, nall1hc~ Saue~8t~ff an dIek otll" ab; eie wird dadutch zum Thel! 10 l1nvöllbo.llJlUene Säure, zulil Theil <strong>in</strong> Ph'o~pbor venvande!t;d eIde verflüchtigen ~ich mit deut durch die Hitle re- •, Ucirteo Quecksilber zugieich.d E<strong>in</strong>e von <strong>der</strong> vorigen schrvetschiedel1e Vetb<strong>in</strong> ..Ung des QUlfckllilberoxydl! mit <strong>der</strong> Pho!lphnr~äureErh"l ' ' " "8" at Inan, wenn marI re<strong>in</strong>e auf~e1Ögfe PhOliphor-Qit ure mit e<strong>in</strong>er h<strong>in</strong>reichen<strong>den</strong> Mel'lI!:er d I helltu eck t' i I b er 0 x y cl (7) mehrere Stun<strong>den</strong> lang;ark digerirl; cl l~ Queck~ilhero:xyd fhTir" <strong>in</strong> eliH'llierhält nife senommcu wer<strong>den</strong> j dafs Docb e<strong>in</strong> 1'heilQ~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweiglIydrargyr,um nitricum.desselben unaufgelöst zurück bleibt. Man fiHrirthie r-auf die Flüs.sigkeit, welche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gläsernen o<strong>der</strong>porzellanenen Schale bei gel<strong>in</strong>dem Feuer im Sandbade,o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Wärlne des Stubel1ofens, bis zurTrockne evaporirt wird; die tröckne Mas8e ist da9verlangte Präparat, welches sich von dem yorif:cIlbeson<strong>der</strong>s durch 8e<strong>in</strong>e leichte Autlöslichkeit im 'Wasserunterscheidet, uml e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung des QuecisiTberoxydsmitüLerschü5siger PhoEphor~äl1re ist.Gröfsten Theils ißt aher jetzt die zuerst erwähnte.schwer aufiösliche Verb<strong>in</strong>dung im Gebrailch.PharmacoJogie von F. A. C. G ren, 2ten Theils, 2ter Ud.S. 259.Handhuch <strong>der</strong> Apothekerkunst von J. F. W (' s t TU mb, 6teAbth. S. 132.'Journal <strong>der</strong> Pharmacie von D. J. B. T r () mffisdo rff, ·lSt~!lRandes lStes Stück, S. 97. 2tes StUck, S. 9 1 •• und 2ten ßand .:$~!es StUck, S. 282.Grunelbe, nach <strong>der</strong> bel se<strong>in</strong>er Be rel 'd ' cl . "T~ 'l1Je ,tung angewen eten gröl~ern 0 er germgern v,'a I . IIersche<strong>in</strong>t. Zugleich aber wiUich die verschie<strong>den</strong>ehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigI{yarcugyrum nitricum.!l4,5Bereitungsarten dcs,9elben noch kiir:z.lich erwähnen.Löst lU.,'n völlig re<strong>in</strong>es Quecksilber <strong>in</strong> verdünnterche1lli,cll re<strong>in</strong>er Salpetersäure, unter Vermeidungaller Erhitzuug auf, \vic die(s bei <strong>der</strong> Bereitung de~Bahner,llannischen QuecksilberkaH\s (.5) ausführlichhe~chrieben ist, so entwikelt sich nur wenig nitro5esGas ("'9), und es 5cbeldet sich schon während <strong>der</strong>f\uaÖ~tLng e<strong>in</strong> Salz <strong>in</strong> krystall<strong>in</strong>i;;cher Form aus, welo(h es <strong>der</strong> schwer auflösliehe QueckBilbersalpeter ist.Die n,II!ystalle ~<strong>in</strong>d oft sehr a!H,gezeichot'te Rhombenlllit -lbgßSTUlllpf:tm Sei!enkanten und abgestutzten End~8jJitzen. Sic s<strong>in</strong>d im Wasser nicht völlig ctuflöslich,~OnÜeql lassen ungefäbr <strong>den</strong> fünften Theil ihres' Ge­""ichts an e<strong>in</strong>ern ",eIben Pulver zurück. welches e<strong>in</strong>e\T.,., :.: '.,.. .e1D1ndUTIg deI! c,.;uecksllberoxyds uut sehr wenig S~l',PeterQii.ure zu seyn sche<strong>in</strong>t. Die nicht krystalIisll'te,.F'lüsl1ig-kelt lJHst tlich} ohne zersetzt zu wer<strong>den</strong>, luit~ohr vielem destillirten \VaRBer verdünnen; sie färbtdie Baut schwarz. Die kohlensauren Alkalien fällendarauR e<strong>in</strong> weif@gelbe~ Oxyd; die ätz .. n<strong>den</strong> h<strong>in</strong>gegen~chlagen das Quecksilheroxyd mit grünlich Elchwaun.}i'


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrargyrum nitrlcum.113- zur Sättigung erfor<strong>der</strong>n, als die unvollkommenen;da nun hier durch die "Vollkommenere OxydatiOJ1des Quecksilbers da~ Verhältnifs <strong>der</strong> Säure 80 gar verr<strong>in</strong>gertwird ~ $0 mure sich na! ürhch e<strong>in</strong> Thell voll-·kommenen Quecksilberoxyds ausschei<strong>den</strong>. Die,erkalt bereHete Queeksilber!idlpeter wird hauptsächlichzUm <strong>in</strong>nerltchlltl Gebrauch verwendet, und es ist daherbei lIeIDer Bereitung -be.an<strong>der</strong>s auf die Venneidungaller äufs"PI Wärme zu sehen. Man erhält zwarauf dIe wgleich zu beschreibende Art ebenf;:üls e<strong>in</strong>unvollk.ommen oxyd irres ~alpelersaure. Quecksilber,welches jedoch auf e<strong>in</strong>er (Hwa6 hähern Stuffe <strong>der</strong> Oxt'dation eleht; e~ ist daher <strong>der</strong> "Vahl -des Arztes undn~cht <strong>der</strong> Willkühr des Apothekers überlassen, 00die Au(}iigrmg bei mäfsiger Warme o<strong>der</strong> m <strong>der</strong> KältegieecheJ:u'lll soll,Da <strong>der</strong> Queck:;ilhersalpeter mehrentheils <strong>in</strong> fiüe'~iger Gestalt gegeben wird, so giebt die neu e pr c 11-hi5che Pharrnacopoe e<strong>in</strong>e Vorschrift zu diese!Auflösung, welche immer von ~leicher ConcentratiotllIeyn mUrl:l; sie führt <strong>den</strong> Namen Liquor Hydra,-!)y';'reitriel. E<strong>in</strong> Theil gere<strong>in</strong>igtes Querksilber wird mite<strong>in</strong>em TheH starker völlig re<strong>in</strong>er Salpetersäure, wel- .Qhe vorher mit gleichem Gewicht destillirtem WaslIeTverdünnt wor<strong>den</strong> iM, Ubergoseen, und die AuflÖeungdurch mäfllige Wärme unterstützt. Das Verhältnifsdes Q!1eck~ilberl'! zur Säure. murs wegen <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>lichenConcentration <strong>der</strong> letztern überhaupt 80genommen wer<strong>den</strong>, darg je<strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong> Antheil Queclv!!ilI'cr unaufgelöst zurücI( bleibt. Nach vollendetet.AUflösung gie[~t man die :FHis~igkeit von dem nocltübrigen laufenclen Quecksilber ab, trocknet die8e8und wiegt e~p;enau , wodurch die Menge des iJl de tAuflö~ung enthaltenen Quecbilbers ~>enau b('~tiTTln:t",er<strong>den</strong> kann, Man verdünt nun die Auflösung tlll~BO Vle . 1 d eilt! -l" dHem W aS5er. b" 111 (\Je geTane.J'vlef Mi! ..'CI viel wiegt $ al~ eie metallisches Qu'ecksilber aUfb fl 'http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigllydrarg)'ru;n nitricum. ~41,4foat enthält. Hierdurc'h erhält man e<strong>in</strong> immer glei~'.


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrargyrum nitricU7r~.\vird, und diese .Anflö~ung outch 'Värme llnter~tiHzt.Bier ist nun Salperersi:j.ure genug vorhan<strong>den</strong> ; um demQuecksilber <strong>den</strong> höchsten Grad <strong>der</strong> Oxydation zu ef'thei1en, und das ent~tan<strong>den</strong>e vollkommene Qllecksil~beroxyd aufgelöst zu erhalten. Es entwickelt sichbei dieser A.uflösung e<strong>in</strong>e weit grö[sere Menge Salpeterg,s(2.9) als im erstem Falle, und die erhalteneAut1 )sllnc; unter~cheidet ~ich überhaupt von dlt!' kaHund mit übertlü~~i>!'e<strong>in</strong> QueckRilber bereiteten sehr auf·fallend. Sie Järst bei <strong>der</strong> Verdünnung mit \Vassere<strong>in</strong>e beträchtliche Menge. Quecbilberoxyd fallen. Sieil!t l\~'H auch l,rystallisirb;u, aber die KrYRtalle s<strong>in</strong>d'Jlade:fQrn1i~ e<strong>der</strong> ~piesgi('ht, bei <strong>der</strong> }\uflöIlung iIIl'INasRer wer<strong>den</strong> sie ebenfCllls .,.um,Theil zersetzT.Diese hei[~ h~~reitete Auflösung färbt die I-laut 21ich tllclnvarz, sOl1dem dunkel purpurroth. Die Alkalienund da~; KaH\\"'asrET fällen daraus das Quecksilber.C>xyd lnir TotLgelber .Farbe, welches 8e<strong>in</strong>e starkeOxydalion bewei~et. Die 1\ufl6sung ist weit ätzen<strong>der</strong>und frc~~endcr) nh die l\alr bereitete, und darfq..al:er ja nichL für jene subsli:uirt wer<strong>den</strong>.Dic:: Go: e des Quecksilbersalpeters und des~erJ.Auflösung i.~t relativ" je nach dem man <strong>den</strong>selbeo'h'eif~ od·r:( kalt berlOitet verhn;;t. Die bereits ang


Digitale Bibliothek BraunschweigLlydrarg. 7nW lelt. ;;nrrOSit'llm.Pharmacologie von F. A. C. G ren, 1(300. Me Th. zier BQ,S. "'38.DesseJi <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie, 1795· '3ter Theil, IS. 2441bis z'; ~5'"TO ",Gnlndl'ifs <strong>der</strong> theoret. und experimentelfen Pharmacie, vonlIeru\b stadt. 3ter Theit. 1808.4Q) Hydrargyrum muriaticum ccrrosivum,,Mercurius subIim"ttus corrosivus " sen corro·sivus albus t Snblimatmn cOl'rosivum. (A e­tzendes' salzsaures Quecksilbel''tA € t zen d e sQ u eck s i 1 b e r I II b 1 i m i1 t,Aetzendes Snblituat}'"Diegewöhnlichete auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> nellen preufSischenPharmacopoe gegebene Vorschrift istfOlgende.Man übergiefse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Retnrt.e 12 Theile re (.!lee Ouecksilber (1) mit 20 Theil.:n conceutrir;~;rSchwefelsäure*), Die. Betorte br<strong>in</strong>;:eeInan <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Sandbad, und tilge e<strong>in</strong>e Vorlage vor, die:nicht lUlirt wer<strong>den</strong> darf. Man gebe im Anfange.2ch\yacheg, nach und nach yerstäd\:tc~Feuer; es entb<strong>in</strong>detsich sc h w e fe li eh t e S äu r e, und zugleich.geht etwas Wäfsrigkeit herüber, wekhe <strong>der</strong> con',centrirtenSchwefelsäure noch beigemil'cht war. DasQn('cksilbe~ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte venvandelt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>eweif8eMasse, welche schwefel.~aure;; Que,cksilber­OXyd il!t. Da!! Feuer wird so 1:H1ge unterhalten bis.ke<strong>in</strong>e übergehende Feuchtigkeit mehr bemerkbar ist,Wo es dann :,;uletzt, um das Salz <strong>in</strong> mögllchster Tro-~) Das Verhältnifs <strong>der</strong> Siillre zum Ql.H~cksilber ist s1ch nicht<strong>in</strong> allen Vorschriften gleich'; d~,s hier angeg9Dene i~t iUtief preuf$. Ph,umacopoe ~·ol'geschri~ben.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigJiydrar$. muriat. COrroJivilllf.ukene .ZU .erhalten, noch e<strong>in</strong>e kurze Zeit beträchtlichvIH8tärkt wer<strong>den</strong> murs. Nach, dem Erkalten wird dieRetorte zerschlagen, das völlig trockene ~chwefel~a[l're Quecksilber heraus genommen, und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em glä­I.ernen o<strong>der</strong> ste<strong>in</strong>ernen Möner fe<strong>in</strong> zerrieben. Noch.vor dem Zerschlagen <strong>der</strong> Retorte trocknet uian Kochulz,welche .. ebenfalls <strong>den</strong> höchstmöglichsten Grad<strong>der</strong> Trockenheit erhalten mufs, und reibt es zum fei.~nen ·Pulver. Es wer<strong>den</strong> nun gleicne TheilediesetIJ'Kochsalzpulve'rll, und des zerriebenen schwe felsaurenQuecksiJberoxyds <strong>in</strong>nig gemengt, wobei m,"n !lieh vorStäuben zu hüten hat. Das Gel;nenge wird nun <strong>in</strong>e<strong>in</strong>en gläsernep Kolben gebracht, welcher 80 geräU~mig seyn mufs, dars zwei Drittel se<strong>in</strong>es <strong>in</strong>netn RaUlll$leer bleiben. Der Kolben wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kapelle hisfiber die Hälfte dc~ Umfangs !le<strong>in</strong>er Kugel mit Sandumschüttet; die Mündung desselben bleibt otfen.Man feuert im Anfange sehr mäf~ig, um die Kugelgleichförmig zu erw:ümen, allmählich erhöht man<strong>den</strong> Feuengrad bis zur ~chwarhen Sublimationshitze.Da!! ätzende Quecksilbersublimat legt eich im Anfan"ge als eil;le lockere nach und nach compacter,wt-r<strong>den</strong>oekrj\stall<strong>in</strong>ische Masse im Halse des Kolbene an.Um da,1l völlige Ventopfen des Habes zu verhüten,"teckt man <strong>in</strong> <strong>den</strong> Kolben e<strong>in</strong>e gläserne Röhre, diebi8 auf die im untern Theil des Kolben~ hef<strong>in</strong>dlicheSalzma5l!e reicht. Man zieht die~e bei zn dichterAnhäufung des Sublimats zuweilen heran!!, und lä[gtlIJie wie<strong>der</strong> zurück fallen, wödur'ch immer e<strong>in</strong>e Öffnungerhalten werrlen mufs. Gegen Ende <strong>der</strong> Sublimationwird das Feuer bi I zum Glühen des Kapellenbo<strong>den</strong>sverstärkt, und wenn sich dabei ke<strong>in</strong> beträchtlicherAufflug mehr zeigt, so ist die Arbeit beendigt, Maltzerbricht <strong>den</strong> Kolbe'l nach dem völligen Erkalten,wobei die achonan e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>n Orte en,,'ähntenHandgriffe anzuwen<strong>den</strong> !l<strong>in</strong>d; auf dem Bo<strong>den</strong> des KoI ..bene f<strong>in</strong>det sich schwefellaures Natron (Glaubeual:t),http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigHydl' arg. muriat. corrosivum.Welches aber !lchlschterd<strong>in</strong>gs wegen <strong>der</strong> möglichenVerunre<strong>in</strong>igung durch ätzendes Sublimat zum aae"neYlichen Gebrauch nicht angeweQdet wer<strong>den</strong> darf.Da~ gröfstentheilll im Halse und uu obern Theile <strong>der</strong>Kugel ansit..:ende Sublimat ist von blen<strong>den</strong>d weifserFarbe, zeigt e<strong>in</strong>en spie5sicht krystalliechen Bruch,Und ist stark durchsche<strong>in</strong>end.Die8e Arbeit ist, wie die[s <strong>in</strong> vielen Apöthekcrbüchernbehauptet wird, allerdlllg8 mit e<strong>in</strong>Iger Gefahrverbun<strong>den</strong>, <strong>in</strong>dem man dem E<strong>in</strong>.chlucken <strong>der</strong>ätzen<strong>den</strong> Sublimatdämpfe ausgesetzt iRt, wenn mandahei nicht vorsichtig zu 'Werke geht *). Die Sublilllatiollmurs je<strong>der</strong>zeit unter e<strong>in</strong>em gut ziehen<strong>den</strong>Schorn~t~<strong>in</strong> vorgenommen wer<strong>den</strong>, wO dann die aUIdeIn Kolben entweichen<strong>den</strong> Dämpfe durch <strong>den</strong> Luft­~ug von dem Arbeiter abgeleitet wer<strong>den</strong>. Zweitens1St die vollk(jmmen~te Trockenheit des Gemenges <strong>in</strong>lllehr als e<strong>in</strong>er H<strong>in</strong>sicht unumgänglich nothwendig J<strong>den</strong>n dem nicht vollkoll'lmen trockenen ~chwerel~@


Digitale Bibliothek Braunschweig':tj'2Ifydrarg. muriat, corrosillum,clie"e zu Tropfen verdichtete Fliissigkeit fällt nun Ir!de, untern tiehrheifsenTh(~il des E.oibeng zmud,;wclch",s das Zerspr<strong>in</strong>gen dC8selb,"n be\virkt, ,!~)beim,{n <strong>den</strong>Gll ~ich <strong>in</strong>l ganzen Arbettshause verbrtiteO<strong>den</strong>giftigen Dampfen auagesetzt üt.Die Aetiologie dje~er Operation ist folgende.f:;"i <strong>der</strong> 13dlandlllng des Qlleck~ilbefg mit Schwefelsitur.Goxydirt sich erIHeres auf Kosten <strong>der</strong> Säure vollkommen;<strong>der</strong>jemge Antheil, welch.cr hi€T an daSQlleck.sllbel' Sauerstoff absetzte, wird <strong>in</strong> unvollkoill­}l,ene (sci.wefelichle) Säure verwandelt, und entweicht<strong>in</strong> GasgeMalt , die übrige ullzersetzte Schweftlsiiurebildet 111m mit dem vollliommen oxyduteuQuecksilber das schwefehaure Quecksilber (46); wirddle~es mit Koch8alz e<strong>in</strong>er Sublimation unterworfen,110 verb<strong>in</strong>det sich die Schwcfebiiure des ersteren mitdem Natron deg Kochsalzes zu Glaubersalz, die Salz~silure und das voUkommene Quecksilberoxyd wer<strong>den</strong>frey, und .const<strong>in</strong>Üren das ätzende QueckallbersupJi-.mai, Das Quecksilber ist <strong>in</strong> dieser Verb<strong>in</strong>dung all f<strong>der</strong> höch!\ten S, nffe <strong>der</strong> Oxydation enthalten. Dafsaber nach <strong>den</strong> Behauptungen e<strong>in</strong>iger Chemiker auchdle Sdlz~äure im oxydirten Zustande (3'':) da.<strong>in</strong> vor~llan<strong>den</strong> sey, sche<strong>in</strong>t mir nieht wahrsche<strong>in</strong>lich, <strong>den</strong>n.diese könnte bei dieser Operation <strong>den</strong> Saue.rstoff nur. dem Que(;k~ilber entziehen'~ \,,;elches nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>eIlunvoJikommcn oxydirtcn Zustand übergehen mü[ste.Dle Verb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>es !wlchen unvollkomu;lenen Queclvsilberoxyds mit oxydirter Salzsäure ist aber nicht,wohl <strong>den</strong>kbar ~ und übrigens zeigt ja die Erfahrung,rlafs dasselbe vollkommen oxydirt vorhan<strong>den</strong> ißt.Vhr verdanken HennVv" e g tl' D,m be<strong>in</strong>e Vor­I!~hri.f[Z!lr Bereitung des ätzcnd.:n (~!lecksilberwbli~ll.1at3 auf nassem \\lege, welch .. <strong>in</strong> so fern zu empfeh"len ist, als llliHl dabei <strong>der</strong> bei d0r Sublirnatio.n bereit.. Itl'\yähnten UnarutehmlicMt\:ittt\ Ube::hübw i3t.,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigllydrarg. muriat. corrtJ.Sivum.In e<strong>in</strong>e völlig re<strong>in</strong>e heifs bereitete salpe_ter5aure Quecksilberauflösung (48) tröpCe.le man gereim.,c Salzsäure (31 ) •. Es entsteht' imAnfange e<strong>in</strong> wei[öer Nie<strong>der</strong>schlag, welcher sich dnrchlnehr h<strong>in</strong>zll gesetzte Salzsäure vollkommen \V'je<strong>der</strong>lkn Geschirr


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrarg. muriat. corrosivum.telle Salz von <strong>den</strong>\ krY8ta!li5irten nicht ver~chie<strong>den</strong>ist, und im ersteu Fall, \yie ~chon gezeigt wor<strong>den</strong>,ke<strong>in</strong>e Oxydation <strong>der</strong> Salzsäure Statt f<strong>in</strong><strong>den</strong> kann, ~owird sie auch hier <strong>in</strong> dem nämlichen Zustande vor*han<strong>den</strong> fleyn. Da aber <strong>der</strong> OxydatiolHzu~tand deiQuecKsilbers <strong>in</strong> <strong>der</strong> salpeter~auren Auf!ö@ung nichtimmer glt-ich ist, zur Bildung des ätzen<strong>den</strong> Sublimatsaber vollkommen oxydirtes Quecksilber erfor#<strong>der</strong>t wird, 80 glaube ich, dare die Salzsäure <strong>der</strong> Salpetersäurezwar' Sauerstoff entzieht, um !lieh zu o:xy*diren, daf~ aber dieser Sauer!!toff zur vollkOlnmelle!1O:x:ydation des Quecksilbers verwandt, undhierdurcltdie Salzf\äure<strong>in</strong> ihren vorigen ZU5tand zurück gebrachtwird. Die[, i~t bewn<strong>der</strong>s def8halb zu vermut!1en tweil auch e<strong>in</strong>e kalt bereitete ealpetersaure Auflö!lung,welche nur unvollkommen oxydirtes Quecksilber enthält.zur ätzen<strong>den</strong> Sublimatbereitung angewendetwer<strong>den</strong> kann.Da!!. ätzende STiblimat wird häufig <strong>in</strong> <strong>den</strong> flOm<strong>in</strong>"di!\cn.en Fabriken bereitet, di e Gew<strong>in</strong>nung51metho<strong>den</strong>sirid I!",hr verschie<strong>den</strong>, beson<strong>der</strong>s aber die ältern ~elll'unzweckmä[eig; ich h~be hier nur noch e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> VO!Jzüglich5ten und gewöhnlich~ten aus.Man löst Queck~ilber <strong>in</strong> SalpeFer~äure auf, undverdampft diel'e Avflömng bi~ :zur Trodme; die~erQueck~ilbersalpeter wird nun, mit gleichen Tbeiletlbi!! zur Weif~e ge b r an nt e n Ei!\ e n vi tri 01 (56)und ttocknem Kochsillze gemengt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geräurnigenRetorte mit Vorlage <strong>der</strong> Sublimation unterworfen.Da!'! Sublimat ·l!iammelt sich <strong>in</strong> dem obern Theih~ <strong>der</strong>RetOrte, <strong>in</strong> die Vorlage geht Salpeter!\äl1re üher ,undoer Rückstand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte besteht aus GlauberealtlInd vollkommen oxydirtem Ei~en. Es verb<strong>in</strong>det siellhier zuerllt die SchwefeJ~äure des Vitriols mit <strong>der</strong>TiNatrum deli Koch!lillze!l zu GI a u be r 8 a Iz; die hierdurchfrey gewor<strong>den</strong>e Saluäure entzieht nun <strong>der</strong> Salpetersäureda. Quecksilberoxyd I und conatituiJt d.-'http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigJ1ydrarg. muriat. corrosivum.ätzende Sublimat, und die nunmehr freye Salpeter:


Digitale Bibliothek BraunschweigIlydrarg. muria,t. cOl'roJivum.bat das <strong>in</strong> Fabriken berei.l.ete ätzende Que.:,'&i\i\b u -sublimat <strong>in</strong> Verdacht e<strong>in</strong>er Verfälschung nlit i-\ r 5 C·TI i k; doch wi<strong>der</strong>sprechen diesem die Erf3.1nungca<strong>der</strong> bewährtesten Chemiker. Indefs legt die b]olSeMöglichkeit e<strong>in</strong>er solchen Verfälschung dem ApothekerdiePflidlt auf, das aus Fabriken gezogene hier'auf zu untersuchen. Beim Aufstreuen auf e<strong>in</strong>e glU'henele Kohle wird sieh: zwar das Arsenik durch ~e<strong>in</strong>ertKnoblauchsgeruch verrathen. alle<strong>in</strong> das re<strong>in</strong>e sub\i', 'Imat wird ebenfalls verflüchtigt, und <strong>der</strong> Gesundhl'ldes Untersuchers höchst nachlheilig wer<strong>den</strong>. Sich',rer verfährt man, wenn man e<strong>in</strong>en Theil zenieben6Sublimat mit drey Theilen\Ve<strong>in</strong>gei5t koeht: es wir·.. ich, wenn e!l re<strong>in</strong> war, vollkommen auflösen, daSArsenik h<strong>in</strong>gegea ,ele unaufgelöst zurück bleibeJl'nie~en H.ückstand löst man <strong>in</strong> kochendem "Vasser auf,und setzt dieser l\uflösung so lange käufliches AlllllJO'lJium zu, bis ke<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlag mehr ent~teht; }llalgiefst die lihers:ehende Flüssigkeit hell ab, und br<strong>in</strong>gle<strong>in</strong>ige Tropfen von e<strong>in</strong>er Auflösung des Kupfer sa !'mi aks (~-)l) h<strong>in</strong>zu; das Arsenik wird sich mit de 1llHupfer verb<strong>in</strong><strong>den</strong>, und e<strong>in</strong>en grünen Nie<strong>der</strong>sch1;lgbil<strong>den</strong>, ",:elcher unter <strong>den</strong> Namen Sc he el i sc h .. e :GIn n beI,annt iRt. Zweitens kellnt man .e<strong>in</strong>e ~'a(Srieh.te A~,f,lösung des SubJimatsAuit Hahnemannische~Wemprobe ('24) versetzen, Da!l Quecksilber VI'!hierdurch mit dunkler. I'chnell <strong>in</strong> weifs ~ich än<strong>der</strong> tl '. <strong>der</strong>, l·'arbe gefimt; war aber A::senik zugegen, SO er'ache<strong>in</strong>t <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlag gelb.. ... n_'Pharmacoiogie von p. A' C. Gren, 2ten Theils 2ter lJS. 242.5System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von eben demselben, 179 '3ter Theil,~. 2467.-.2480, ". 1'"'Apothekerlexicon von D. S. Ha h t.I e m a rtn, 1799. zten2t~ AhlheiL 1:10 J.4.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigH)'drarg. muriat. mite. -ltandbuch <strong>der</strong> Apothekerkunat von J. F, Wes t 1'il Illb, 6t ..Abtheil. S. 13:1.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimentellen Phm:macie tUe.vOn D. S. F. Herrn IHtiidt, 3tel' 1'heiL 1808 •.50) Hydrargvrum muriaticum mite, Mercuri ..Us dulcis, Sublimatum dulce, P anchymago"


Digitale Bibliothek BraunschweigHJ':drar8~}l;IUriat.mite..ge ane,~ <strong>in</strong>nig durch ReibenZllSamll1Cn, (wobei 8lds'Viele salz5aur


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrarg. muriat. mite.obern Theils <strong>der</strong> Gläser :w yermei<strong>den</strong>, wodurch daaAnlegen des Sublimats verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t wird, <strong>der</strong> Sand,Welcher höher als die im Glase bef<strong>in</strong>dliche MasseIIteht, weggenommen, ,uno nun so !ange H;Hkes an~haltendes F .. uer 1'egeben, his ke<strong>in</strong>e Vennehrung desSUblimats mehr bemerkhar i~l. Der Rück~tilnd durdCln Bo<strong>den</strong> <strong>der</strong> Gefäfse ift Glauhersalz, welches aber!ZIlIY\ me'dic<strong>in</strong>ischen Gebrauch nicht angewendet \.vCt'.':'Gcn darf., Nach beendigter Arbeit f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> dem oheru'rheile des Glases e<strong>in</strong> grauer kr)'8tall<strong>in</strong>ischer Anflug,lllit etwas metalli~chelll Quecksilber. l<strong>in</strong>ter diesemZeigt sich <strong>der</strong> eigentliche /Hercurius dulcis, al~ e<strong>in</strong>efeste undurchsi~lHige krystall<strong>in</strong>ische gelOgräulicheweifs e Masse, welche e<strong>in</strong>en schwefelgelben Strich'Zeigt, und im Wasser fast ganz unau't1öslich i~f. '. DeriaSchgraue Anflug, welcher ~ich heim Anfange <strong>der</strong>'Arbeit zeigt, ist ätz e n cl c sSu b li In at (49), mitetwall metallischem Quecl:.gilber gemengt, Es mu'[gdaher <strong>der</strong> Mercurius dulcis sorgfäitig von demselhengere<strong>in</strong>igt werde." Da die(s aher durch hlofg m.echa­~ische Hülfe nicht vollkommen geschehen kann, 801st llothwendig, ihn fe<strong>in</strong> zu reihen, mit vielem kochen<strong>den</strong>de~tii; irten \Va$ser il bZlJ\V a~('h en l UD rt allen··falls auch auf ei.n Pfund versii[stcll Quecksilber zweiDrachmen Salmiah HPU 'ellen, wf'kher die Auflös·;barkeit des ätzen<strong>den</strong> Suhlimats seht beför<strong>der</strong>t. Entl1ach die~er Behan cl I u n g verd ient da s yen iifste Qn "cl\··~i'I ' " " ''bel" ah re<strong>in</strong> und tT:wchhar angeReben lU wer<strong>den</strong>.f .. Bei <strong>der</strong> Behondlunp.: des Queck~iJber~ mit SCP""c- .Q~san~e. wird ci.e~e-zRm Theil. zer~e,t!t, (:"). D'lseCkSl.lher entzIeht <strong>der</strong>.eihen eInen 1 hell lnTefl Sau-':r~t()ff!! • und öxydlrt 6ich· vü1Jkon:nren ;' e<strong>in</strong> Thei-\4er S.'f ,. äure wirdhl'erdilrch <strong>in</strong> unvolll1tnomene Sd~.wen- ~ällre 'verwandelt. und entweicht <strong>in</strong> Gasgestalt·le Übrige . un~ersetzle Säure verb<strong>in</strong>det /lieh mit demR~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigHy:lrarg. murlat, mite.vollkommenell QUt'ckp.ilberoxyd, und constituirt .da.~cbwefel~aure Qr:ecksilber. Um nUll das <strong>in</strong> dem Salzeenthaltene Qutck~ilher("xyd auf <strong>den</strong> Zustand <strong>der</strong>unvollkomm~nen Oxydation zurück zu br<strong>in</strong>gen, <strong>in</strong>welcher da~8elbe mit <strong>der</strong> Salz~äu,e da.~ Yn'süfsteQueck'!ibe r zu bil<strong>den</strong> im Starlde ist, wird dem wtifsenSatze noch e<strong>in</strong>e Men~e metalli8ches Que,ck~ilbetzugesetzt; C1! ,entzieht dem vo!:koLlllr,enen Oxyd ei­!Jen Toe:! se:nel& Sauerstoff~, die~e~ wird dadurc:n <strong>in</strong>unvollkommenes verwandelt, und d,H vorher metal~li:;che Q:lecKsilher hef<strong>in</strong>det si"h jeTzt auf <strong>der</strong> l,ämli·ehen Stuffe <strong>der</strong> O:x:ydatioll. Wird die~er MischungKochsalz zugesetzt, so verbiridet sich die vorh;w<strong>den</strong>eSchwefel~.äu;·e mit dem NiltrUtrl des Kochsalzes J> die'Salzsäure wird ftey, und verb<strong>in</strong>det sich mir dem vorhil.ß\lenenQu,:cksilhel'oxyd zu H;r,ü['qffm Quecksil'ber, wdcbe Verb<strong>in</strong>dung a~;er erst durch dip Subiima•tion genilu pnd <strong>in</strong>nig ge~cbqten hann. Ü~)erh:Hlpf geschiehtbei völliger Trockenheit ceR schwefdsaurellQueck-ilbeu und des I\ochs"l?:eg die wechselseidgeZersetl\ung dies(,r hei<strong>den</strong> Salu Hst <strong>in</strong> d(~r SublimationshitzeJ und nur vorhan<strong>den</strong>e Feuchtigkeit htför'<strong>der</strong>t die zeitige Zersetzung <strong>der</strong>selben durch" Zll~an1'menreiben, wobei eben dei"f:wegen, da die SJlz&äur~<strong>in</strong> dieser TemperJtur nicbt so leicht <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungmit dem Quecksilberoxyd tritt, als <strong>in</strong> e;ner höhern,~ehr viel dem. Axbeiter nact.theilige l.'.::Ilzsaure Dan).'llfe enlweicl:Hlfl,Der gr-lue Anflu~, welcher "ich fallt meh~e(Jthejl'zeigt, entsteh! dtldurch, da[s sich e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Thcildes Quecki'iJberoxyd'" <strong>der</strong> vielleicht durch die ent·weichende Feuchtigkeit iluf >eir.c höhere Stuffe Mt'Oxydation gebracht- wird> mit <strong>der</strong> im Anfange <strong>in</strong>lÜbennil[~e f,ey w~nlen<strong>den</strong> Salz;ä:ure verbiuoet, undmit <strong>der</strong>selben äHeodes Sublim;;t constituirt; Er istmit metalli§chem Quec1~'Vlber gemengt. welches entwe<strong>der</strong>n~it (\cm .d.\, wefelsaunm ~ uecksilber Sar ke<strong>in</strong>~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigVerb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>gegangen, hit;lich im Übermio[s zuge.~etzt \vord~n war, o<strong>der</strong>, im Fall eil auch wirklich~)(ydirt war, aW; Manget an h<strong>in</strong>1änglicher Sa1z5äl~re9tnit \"elcher es sich verb<strong>in</strong><strong>den</strong> konnte, durch die Hi~he ~e<strong>in</strong>e" SitJerstoffg berilubt, al! Uletoilli~che!l Queck-"ailber verfllichtigt wird.Die nveite und gewöhnlicht


Digitale Bibliothek BraunschweigJlydrarg. m';r['at. mire.bereiteten heifsen SalmiOlkaufläsung <strong>in</strong> de~tiJlirtern'''Vasser, und nachheriges Ab~piHt.nmit re<strong>in</strong>em desülhrt0n\;"',.:sser ,vei'.,~e! chnfl wer<strong>der</strong>, mu(~.Im iitLen<strong>den</strong> SUblimat bef<strong>in</strong>det sich das Queck~silLer <strong>in</strong> "ehr vollkommen Oxydirtem Zustande. Vhrada~.el:-Je nlit mtta!1j~chem Queek~ilber anhaltend gelieben,so raunt diclics dem vollkommenen Oxyd e<strong>in</strong>enThed' se<strong>in</strong>e~ Saueutoff.,., wodurch so wohl dasmetaltt~Clle QUt'ck3ilber als dal! vorher im Sublimatv'lrh ~ndt-ne vollkommene Oxyd <strong>in</strong> unvollkommene.Quecksilberoxyd vcrw3ndelt wer<strong>den</strong>.Alle unvollkemmene' Metalloxyde s<strong>in</strong>d nicht fähig,60 viel Säure <strong>in</strong> ~ich aufzunehmen, als rlie voll~kommenen , soaDch hier das vollkommene Quecktlilberoxyd,welches mit <strong>der</strong> Saluäure e<strong>in</strong> neutrale'jfSalz bildde, istietzt <strong>in</strong> ~e<strong>in</strong>em unvollkommenen Zustan<strong>den</strong>icht f:ihig, alle vorher mit ihm verbunde nOSalzsäure zu b<strong>in</strong><strong>den</strong>, und diese überschü~6ige Salzsäuretritt nun mit dem aUs dem metallischen Queck~ilbetentRtan<strong>den</strong>en unvollkommenen Oxyd <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung.Sie hat daher fast an<strong>der</strong>t~1illb Mahl so viel unvollkommene;QuecksiJberoxyd ge~ät!igt, als vorher vollkom'menes, und allS dies(~r Verb<strong>in</strong>du'ng des uilvollkoJll'menen Quecksilheroxyds mit <strong>der</strong> Salzsäure entstehtd;J1l v€rs'..ir"te Quecksilber.ER kann hier nicht, wie bei <strong>der</strong> vorigen Metho'de, Glauhp.r-a1z anf dem Bo<strong>den</strong> deli Gefäfses zurückQleiben, <strong>in</strong>dem' hier we:\er Schwefelsäure noch Na­~ruln vorhan<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d. Das ätzende SuhJimat, wcl ...ehe!! sich auch hier zeigt. wird, da dasselbe weitflDchtii1;er als <strong>der</strong> Mercuriu1\ uu!ci!! ist, ebenfall~ iltlAnfange <strong>der</strong> Suhiimation aufgetriehen. E~ kann bei(lie~er Arbp.it nicht, wie im vorigen Falle, erzeugt wer'"<strong>den</strong>, son<strong>der</strong>n illt. vermuttllich beim ZusammenreibeIlmit dem rnetal1ischsll Quecksilber <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wirkungdesselben entgangen. Metallisches Quecksilbtl' Illuf 9sich je.<strong>der</strong>.'~eit) <strong>der</strong> Sicherheit wegen, bei <strong>der</strong>SubU-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigl1ydrarg. muriCit. mit,. 1tllatlon zeigen, wq~urch <strong>der</strong> Arbeiter Iiher'~Mgt wird.da.f~ d,l'3 \!:ieck'llberoxyd nicht <strong>in</strong> nf.:>cn vollkommen"Xydirtem Zustande <strong>in</strong> dem versüfsten Queck5Hber"0 h,nd


Digitale Bibliothek BraunschweigH.J'citarg. mur/at, lJUU.ciieCs seht: fe<strong>in</strong> zertheilt lsi, }:eiu weiteres Fe<strong>in</strong>reibePerfor<strong>der</strong>t.:Die Salpetersäure oxydirt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wärme da!!Queck.silber vollkOflnrnen. Al!e<strong>in</strong> diese salpeterig!!aureAuflösung des vollkommenen Quecksi)beroxyds istfähig durch die Kochhitze 110ch e<strong>in</strong>en gro[sen TheilQuecksilber <strong>in</strong> ,ich aufzunehmen. Diese!! entziehtnamiich dem dar<strong>in</strong> enthaltenen vollkommenen Queck­~H1bel IIxyd I;,<strong>in</strong>en Theil. se<strong>in</strong>es Sauerstoffs, rn.cht sol.che~ d,id,urch unvolllwmmen, und gehr selbst <strong>in</strong> dellZus,a"d des unvollkommenen Quecksilberoxyds über.E .. i~t bereitS erwähnt wor<strong>den</strong>, dars die Säure e<strong>in</strong>e ,weit gröfst:re Mftoge (h\r Unvollkommenen Metalloxyd,eHl sich aufzunehmen im Stande s<strong>in</strong>d, als von <strong>den</strong>völlkolnmenen. Die Salpetersäure) welche vorherluit dem vollkommenen Oxyd gesättigt war, ist nuabei <strong>der</strong> Verwandlung desselben <strong>in</strong> Tlnvonkommene~noch fähig ; ailes aU!:l dem metallillchen Qlleck~ilbe'entstan<strong>den</strong>e unyollk()mmen~ Oxyd <strong>in</strong> Rieh auf tunen<strong>in</strong>en,und eil entsteh~ e<strong>in</strong>e Auflösung des unvolilwm­'tllcnen Queeksilberoxyds <strong>in</strong> Salpeterc;äare (\C\celche <strong>in</strong>~itefs doch das Quecksilber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em etwas höher~Gra"di;i o:x:ydirt enthält, als die kalt bereitete Aaflöf.ung).\Vird nun zu dieser .'\uflösung Kochsalz gebracht,So verb<strong>in</strong>det !ich die Salpetersäure mit delJ!lNatrum des Kochsalzes ZU kubischem Salpeter, unddie Salz5äute Mnatituirt mit dem unvol1kornment,1JlQuecksllheroxyd das v(?r8üf~te Quecksilber. Jedodlbleibt, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong> Theil <strong>der</strong> Salpetersäure mit <strong>der</strong>Sa1z~äure Goldscheidew-;:usel' bild~t, noch elu grofsefTbeil de~ Quecl


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrare. muriflt. mite.G (-) t t 1 i n g *) erhält man zwar auf die,em Wege eInVollkommen versü[stes Quecksilb~r. Doch. ist dieseMethode <strong>in</strong> ökonomischer H<strong>in</strong>sicht nicht zu empfeh.len, da es an<strong>der</strong>e, wohlfeilere und eben 80 sichere,. Metho<strong>den</strong> giebt, das ver./l-üfste Quecksilber zu bereiten.Herr D • .H ahn C man n billigt diclle Bereitung!!.art gar nicht. <strong>in</strong>dem er <strong>den</strong> Nie<strong>der</strong>schlag für weitgiftiger und ätzen<strong>der</strong> wirkend erklärt, als <strong>den</strong> ge­Wöhnlichen Mercuriuß dulcis. Nach ihm soH e<strong>in</strong>eVollkommene Wie<strong>der</strong>auflösgng des Nie<strong>der</strong>schlags StaMf<strong>in</strong><strong>den</strong>, wenn bei <strong>der</strong> Auflösung des QueckSilbers iu<strong>der</strong> Hitze etarke rothe Dämpfe aUl!stofsende Säure gebrauchtwor<strong>den</strong>: und die Auflösung nicht volHl.om·tnen gesättigt ist. Die(s i.~t freilich sehr. leicht erklär·­bar, <strong>den</strong>n <strong>in</strong> diesem Falle.wird die Auflösung blorsVollkommen oxydirte!! QUf!cksilber enthalten, welche&lrüt <strong>der</strong> Salzsäure das AetzllUblimat bildet} das natürlich<strong>in</strong> <strong>der</strong> noch oben dre<strong>in</strong> kochendheifst1U Laugeaufgelöst bleiben wird. Auch liefert nach ihm <strong>der</strong>nach. Sc h e elen s Vorschrift bereitete Nie<strong>der</strong>schlagdurch die Sublimation zwar versüCsteR Qlbccksilber,.. b'er zugleich auch ätzendes &ublimat.Die Güte des versü(sten Quecksilber!! hängt VO]\<strong>der</strong> völUgm Abwesenheit des ätzen<strong>den</strong> SublimatA <strong>in</strong>tlem~elbcn ab. Es ist Pflicht e<strong>in</strong>es je<strong>den</strong> Apothekers.dieses Präparat selbst tu bereiten, da die lllerklich~ _>i) lIert P'of. G ö ttH 1) g erhielt durchs Z."sammeHreiben die,~es Pridpit~ts mit Killkwasser, statt e<strong>in</strong>er schwanen nure<strong>in</strong>e g·aue Farbe, <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlag wurde sublimirt, esentstilld vollkommen versüfstes Quecksilber. welchesdurc-lJ Kalkwasser e<strong>in</strong>e· schwarze Farbe erhielt. Er glaubtdahec, daf, die <strong>in</strong>nige Vtlfll<strong>in</strong>lgung deI Quecksilbers mit


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrnrg. mariat. mlte.Durchsichtigkeit des <strong>in</strong> Fahriken bereiteten ~chon het;ächtlJchanSubLmat ehalt vt'nä"h.*) Lhe ~id,er­~ten ProbM zur Erforschung des ä zen<strong>den</strong> Subllm"tslIilld folge 1de:'M •• n koche e'wa~ vcnüfRtes Que.ck~ilher mit SaT ..m;akwdl!ser. Das \\-l'~er darf fldCh dem Ahfiltrirerrke<strong>in</strong>e" lt'It'tallischen G,,~chmack be~i~len. K;lJkwQ~tierdarf <strong>in</strong> dem-eiben ke<strong>in</strong>en pdmeranlenfarb,eneltNie<strong>der</strong>s(lhla~ bewirken, und h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> geles-es Kupferke<strong>in</strong> me:aUigches Quec'k~ilher ausscheI<strong>den</strong>. Dodl i~'di~ zweite Prob. mit Kall\.was~er die <strong>in</strong>cherste • <strong>den</strong>J1da das versüfste Queck~ilber <strong>in</strong> unge'fähr 1000 Thc+len WaFser selbst alJflö,~lich is't. 80 kalln metalh~cheJKupfer zuweilen e<strong>in</strong>e geririgere Ausscheidung ,d~.mttalJi~chen Queck~ilbers bewirk~n. ohntl dar!' da6Sublimat vorhan<strong>den</strong> i!1t, doch f<strong>in</strong>det diese AU8~chei.dang weit schwerer und <strong>in</strong> höch5t ger<strong>in</strong>ger QuanÜ·tät Statt.Die Probe mit Kalkwll!\~er, o<strong>der</strong> litzen<strong>den</strong> Alka~lien, welche durch!; ZU!!!lmmenreib-en mit dem ver·.ttr~ten Queoksilber e<strong>in</strong>e schwarze Farbe hervor hr<strong>in</strong>~gen mÜ'lsen, ist .nichts weniger


Digitale Bibliothek BraunschweigHydra/·g. Tl1wiiltt. praedvtt.Pharmacologie von F. A. C. G re n, 1800. :zier T~. zier Bd.~. 2S'~. 'ApothekerIexieon von D. S. Hahnemanll • 1798 zten Th.2te Abh. S. 17.J. C. Doll fufs pharmaceutiseh chemische Erfahrungen.Leipzig. 1737. S. 6.Praktische Verbesserungen phar,m. ehern. Operationen vonD. J, P. A. Göttl<strong>in</strong>g, 1789. S. 167.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. un


Digitale Bibliothek Braunschweig'"Rydrarg. murtat. praedpit.läCst !Sich dieser dadurch verbessern, dar~ In.'ln entwe<strong>der</strong>etwas Salzsäure, o<strong>der</strong> bCf!ser e<strong>in</strong>e i\ufl5sup~von e<strong>in</strong>igen Lothen Salmiak, h<strong>in</strong>zu gid!!t, und alles'wohl unter I/<strong>in</strong>an..<strong>der</strong> rührt. Die Salzeäure darf JIlannur tropfenweise unter bestälCdigem Umrühren sO lao'~e zusetzen, his die gelbe Farbe ver5chwun<strong>den</strong> ist;e<strong>in</strong>egr;5[.sc1e Menge löst e<strong>in</strong>en Theil cleg Nie<strong>der</strong>schlagswie<strong>der</strong> auf. Man gcheilet jetzt <strong>den</strong> Nie<strong>der</strong>schlagdurch e<strong>in</strong> Flltrum vön weHllcm Fliefspapier ab,'wäs;;ht ihn so lange mit destill<strong>in</strong>em\Vasser aus. biSdie~i,~ völlig gucLm.o ;:k:0E' ab1äufl, und trocknet ihfiim Schatten an e;n cu nicnt zu ~armen Orte, _1J\beslen im hlo(, etl Lnf"wgf.Da, Sublimat hH d!t merkwürdige EIgenschaft,:rnit flem c';alnda,k eue :Ir) <strong>in</strong>olf,c Verb<strong>in</strong>dung e.<strong>in</strong>zugellcn,daü beide ;,a!;,e we<strong>der</strong> durch die Krystallisa•tion not!. SublImation g%chie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> kÖHnen.Dle~e Verbmdun& mhrt elen Namen Alembrot1l­I! a 110. Sie ist im "Va~ser weit aufläslicher al~ da8Sublimat selbst", und stellt e<strong>in</strong>e dreifache Verb<strong>in</strong>dungaus Quecksilberoxyd. Salz8äure und Ammonium dar,<strong>in</strong> welcher die SaJx!.\äu,re die Oberhand hal, doch iStletzteres nicht unbed<strong>in</strong>gt nothwenclig, und die SaJt~Bäure- ~ann auch <strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>gem Verhältnifs vorhaU'" '"-' '-- '<strong>den</strong> seyn, doch nimmt mit <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong>selben ztl'gleich die Auflösharkeit dieser dreifachen Verb<strong>in</strong>dungab, welche auf <strong>der</strong> untersten Stuffe fast unauflösbarwird, und diefs ist eisentlieh <strong>der</strong> Zustand de'hier bereiteten Präcjpjtar~. Beim Zusatze des Na­\


Digitale Bibliothek BraunschweigH)"drnrgc muriat. proflclpit.t~ ist nun leich' erklärbar, <strong>in</strong> wie fern e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gcrZlolaatz VOll Salz;;äure Üd(5r Salmiak die gelbe Farb~zerstören kann. Jelztner h<strong>in</strong>gegen geht mlt demsel_ben die dreifache Verr:illdur'g e<strong>in</strong>, welcbe <strong>in</strong> dem.ZUstande des weilsen Präcipitatll ersche<strong>in</strong>t. "Man hat noch ~ehr viele Vorschriften zur Bereitungdie~es Quecksilberpräcipi.iats, und dM ist ga~llicht gut, <strong>den</strong>n eIne jede liefert ei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em verachiedeuellZustande, <strong>in</strong> Him,icr.t auf die Quantität<strong>der</strong> damit verbun<strong>den</strong>en Salzsäure 2 w'elche, <strong>in</strong> je grö~CfSerer Menge 8ie vorhan<strong>den</strong> ii't 1 <strong>den</strong> Nie<strong>der</strong>8ch1a~aUch weit aufläslicl!er und ätzen<strong>der</strong> macht. Die äl.;teste und fehlerhafteste BereünngcSart beMeht dar<strong>in</strong> ~da.re mlln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Auflösung deB QUtccksilbers <strong>in</strong> Sa1-Petersaure entwe<strong>der</strong> freye Salzlle Queck~ilber e<strong>in</strong>en Theil Salmiak i!J destilhr~t~Ol WO!.un auf, und,lvenniulle heide Aufl(jj!lllßIH1"http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigHjdf'ar~.muriat. praecipit.'{\'Ian gie[~t nun 50 lange e<strong>in</strong>e Auflösung eitles feuer~beständigen kohlensauren Alkali h<strong>in</strong>zu, als das Prär.ipitatweifs fällt. Man hat sich hier ebenfalls vorüberflüssigem Zugiefsen <strong>der</strong> alkalischen Auflösung ZUIlüten, weIl sonst aus <strong>den</strong> schon angeführten Grün<strong>den</strong>das Präcipitat gelb ausfällt. Dieser F€hler kann aufcHeechon angegebene ,Art durch Zusatz von etwaSSalzsäure o,<strong>der</strong> Salmiakauflöl'Jung verbe~sert wer<strong>den</strong>.1)a5 Präcipitat wird vollkommen ausgesüfst, und beiageHn<strong>der</strong> ~i ärme im Schatten getrockuet.Beym Zusatz des Salmiaks zu <strong>der</strong> salpetersaurell-Quecksill;Jeraoflösung verb<strong>in</strong>det sich die Salpetersäureund e<strong>in</strong> Theil des Ammoniums mit deIn QueckeiJberoxyd,doch bleibt diese Verb<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorhan~<strong>den</strong>en verdünnten Salpetersäure aufgelöst; wird abere<strong>in</strong> Alkali" h<strong>in</strong>zu gesetzt, 50 verb<strong>in</strong>det sich diegeslIicht nur mit <strong>der</strong> Salpetersäure, son<strong>der</strong>n es nimmteuch e<strong>in</strong>en Theil <strong>der</strong> Salzsäure <strong>in</strong> sich auf, und daSQueckeilberoxyd wird nun <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>den</strong>l ..AmmoI)ium und weniger Salzsäure als wei[ses Präcipitatgefällt. Au~ Fabriken &ollte <strong>der</strong> Apotheker die~15es Präparat billig gar nicht ziehen, da es / weil eS<strong>in</strong> cümpakten Stücken nicht geliefert wer<strong>den</strong> kann,weit mtlhi Verfälach ungen ausgesetzt seyn wird, alli<strong>in</strong><strong>der</strong>e Präparate. Übrigens gehört, wie aus delllGesagten erhellet J e<strong>in</strong>e bestimmte ,f orschrift dazu,nach welcher es immer_ gleichförmig erhalten wer-'<strong>den</strong> kann; wie wenig aber kümmert dieCs <strong>den</strong> Fal>rikanten.welcher nur auf Gew<strong>in</strong>st Ficht, und entwe~d~r die Ihm geläufigste ,o<strong>der</strong> wohlfeilste Bereitungsartwählen wird. E<strong>in</strong> gute!; Qucc'ksilberpräcipitat istVOt1 .völlig weifser Farbe, im: 'Vasser nur <strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>gerMenge aufl6~lich, und verflüchtigt Hich auf e<strong>in</strong>er gWb.en<strong>den</strong>' Kohle vol1kommclII; mit Alk .. hen ge.riebell .'Wird el! gelb, mit Kalkwasser grau. das QueCksilberist fQIglich <strong>in</strong> ihm nicht so stark oxydirt vorhan<strong>den</strong>, .als ün ätzen<strong>den</strong> Sublimate (49). Mit ätzendem Al.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigHydraTg. muriat. prat!cipil.!jI'NlaU o<strong>der</strong> Kalkerde gerieben, ,l110[11 sich au~ demselbenAnllllornliill enlb<strong>in</strong><strong>den</strong> 1 w#Lches sich nicht nur


Digitale Bibliothek Braunschweig.Hydrargyrum aceth'uTn.Kohl e n s a f1 res Q u eck si 1 b er*'J wird mite<strong>in</strong>er h<strong>in</strong>reichen<strong>den</strong> Menge des ti 11 i r t e n K!\ si g <strong>in</strong>e<strong>in</strong>em gläsernen Kolben digerirt. No'hwendig lIlufsetwas mehr Quecksilberoxydangewendet wer<strong>den</strong>, al'die E~sig~äure aufzulösen im Stande ist, um die Auf~lösung völlig gesättigt zu erhalten. Bei dieser Arbeitverb<strong>in</strong>det !!Iich die Essigsäure mit dem Quecksilbetoxyd,wodurch die mit demselben verbun<strong>den</strong>e Koklensäure ausgeschie<strong>den</strong> wird, und unter mäfsigetIlAufbrauseu entweicht. Das erhaltene essigsaure Queck\f\ilber ist im kalten Wasser schwer auflöslieh , ur,dkrystallisirt defshalb sehr leicht bei <strong>der</strong> AbkiihJu J1g'<strong>der</strong> Auflösung. Um aus <strong>der</strong> Auflösung alles Salz ztlerhalten, murs die Evaporation sehr langsam, a111besten durch blo[ges Verdunsten <strong>der</strong> .flüssigkeit an<strong>der</strong> Luft~ geßchehen, weil 1',!ch sonst bei zu beträcbtlicherWärme dds Salz zum Thcil zersetzt j wobeie<strong>in</strong> gelbes Queck~ilbero:x:yd 5ich ausscheidet!. Vagnämliche ge.


Digitale Bibliothek Braunschweigl~rdrargyrumaceticum.befir<strong>den</strong> kann, 80 j"t es al1f je<strong>den</strong> Fa1l vUJr!:lcilhafter,e<strong>in</strong> QlJed,;;i


Digitale Bibliothek BraunschweigHydrarsyrum tartariclmx.I'!etzung von essigsaurem Q!Hlcksilber jStärkmehl.~Ian!la \JndLehrbuch <strong>der</strong> pharmaceut. ExperimentIIlchemie von J. B·T r 011\0 d 0 r ff, 1796.<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von F. :.'1.. C. G ren, 3ter BamL 1795·~. 2499·Gnlodrifs ,ler theoret. und experimenrellen Pharmacie eh~,~'on D. S. F. Hermbstädt, 3ter TheiJ, 180K •.53) HydrargYI'UID tartaricum ~ T~rtana n1Crcuriahs,Pulvis mereuria1i!> argenteus ~ Terrafoliata mercu, ~:dis Pressa'\,' <strong>in</strong>i. (\V e<strong>in</strong>"ste<strong>in</strong>saures Quecksilber, Queck's i 1 b c r w e<strong>in</strong> st e<strong>in</strong>).In e<strong>in</strong> ehe if s b er ei t e t e A u fl ö ~ u n g cl e eQueckBilbers <strong>in</strong> Sa:petersäurt: \.43) tröpfele.man BO lange e<strong>in</strong>e ,,>1UfIÖ8ung des seignettischen po'Iychre5t~alzes (68) o<strong>der</strong> de3 ta rt a ri sir te n We<strong>in</strong>"~ t e<strong>in</strong> s (67), als !lieb noch e<strong>in</strong> Niedecschlag zeigr.Man la83e letzteren ,Heh völlig absetzen. gi e(se hier­",.uf die überstehende Flü8sigii eit ab, l<strong>in</strong>d spüle dellNiedetGccllag nur noch mit wenigem kall-eIl destillirtert\/Vasserab, um cbs noch anhängende :' III pet e!'


Digitale Bibliothek BraunschweigH:;drargyrum tartaricüm •.ber\de Menge, <strong>der</strong>selben wie<strong>der</strong>holt. Diese letzte gel<strong>in</strong>geMenge darf nieht weiter evap0l'irt wer<strong>den</strong>, weilßOnBt mit dem we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>5aUfen Quecksilber zugleich:'luch etwas Salpeter anschief~en würde, \yclcher durchblQ(~e~ Ausgüfsen des Nie<strong>der</strong>schlags (da dieseg wegen<strong>der</strong> Auflösbarkeit ries letztem nur mit Weni~em'N asser geschehen nlUf~) nidlt vollständig we;'ge~htdCht wer<strong>den</strong> könnte.Die~e Operation zeigt die nähere Verwandtschaftdes QuecKsilbers zurWe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>lläure, ;;.ls zurß alp e te r sä ure. Dae Quec&sllber verläfst die Sal.Pelersaure, und tritt nut <strong>der</strong> \\le<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure <strong>in</strong> e<strong>in</strong>eVerb<strong>in</strong>dung. weIcht: <strong>den</strong> Nie<strong>der</strong>schlag bildet j die Salpetersäurehit1ßegen tritt nUll mit dem Alkali In Ver~b<strong>in</strong>dung, steHt damit e<strong>in</strong> weit leichter auflöslichellSalz dar, welches daher <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fliissigkeit aufiselöstnnd durch Abgiefsen <strong>der</strong>selben VOn dem NiedetfSchJa-8e weggeschaift wer<strong>den</strong> kann. Man kann auch cHefg;Salz bereiten, wenn man zu <strong>der</strong> ~alpeier~auren Queckeilberau[1ö!'ungaufgelöste W e<strong>in</strong> 8 t e i n.s ä ure (39)'-etZt; diese Säure verb<strong>in</strong>det !lieh mit deltA Qnecl\silberoxYd,und die Salpelen


Digitale Bibliothek Braunschweigl1yr.lrargyrum tartan','üm.stallisation gebracht wer<strong>den</strong>. Doch illt die',\,;} Bereitungsart, da sie nicht nur kO:Jtb,~rel', son<strong>der</strong>n aueilnmständlIcht1f: als die erste i2t, <strong>den</strong> hei<strong>den</strong> zuerstangegebenen nicht vorzuzieb(~ll; überhaupt verdientdie erste vor allen an<strong>der</strong>n <strong>den</strong> VOtLU 9 " ,Dieses Salz, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Retorte e<strong>in</strong>er mäfsigen lhtzeausge!ietzt, liefert dle Proc1n]:;te, \Ne/ehe bei <strong>der</strong>Verkohlung <strong>der</strong> We<strong>in</strong>ste·<strong>in</strong>~. are <strong>in</strong> ver­"ichlo5senen GefMsen erhalten \"er<strong>den</strong>, und es 5ubli­!11irt sich rnetaHischt:s ., \r on <strong>der</strong>n e ~ 5 i g"Sauren Q ne ck:'\ilher (,3'2) unterscheidet es sichnicht nur durch se<strong>in</strong>e Krystaiit'ufol'm, lion<strong>der</strong>n alH;hdadurch ~ data -es nüt e<strong>in</strong>er J\ uflösung flfr es s i g­ganTen IS.:alh;(:Hde e<strong>in</strong>en Nie<strong>der</strong>RChtag • welcher \'1' e<strong>in</strong> 11 t f: i 11 5 i.l 'LI r e I\: Cl lk erdeDenen <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie, ;3ter Th~il,\). zct93-- z~9j·Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimenteHell Pha'l'1uacie, "clllHer m b s tii d t. zter Theit IBo;:L54)Cuprum ammoniatnm, Cuprum ;:mmoni3 dcale, Alcali volatHe cup:cifCl'tHt,. u p fe r·salmial\).Man löse e<strong>in</strong>en Theil I\.upfervltrioJ (.mlphuricum) <strong>in</strong> drei Thei1.en kochendem V",'"s3er 3d',und csetze die~er Auflö~ung, niCchdem sie iJhl tist, ätzendes Ammonium (21) ZU. Es entstellt hierbeie<strong>in</strong> grüner Nio:<strong>der</strong>schlag, und man fährt so langemit Zugiefsen des Ammoniullls fort, bis dae,elbe 31-lenvorher entstan<strong>den</strong>en Nieckrschlag wie<strong>der</strong> aufgelösthat. Die J:.'lü38igkcit hat e<strong>in</strong>e !lehr ctllgenehulCazurblaue Farbe; sie wird flltrüt J bei liU[$crst gel<strong>in</strong>de1tlhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigyer~l3P}rlftund danrv :'ijl~t1~:; 8 t:;held.etB 2. I rn ;; \.f~d? rst:::tit*,~t, de:n K u p f e r~9>'ifd i!~ e~.n~Ln S.töp.~fcdglaSttr<strong>in</strong> \\; rt~IJic Evapo;('d.tio~ da~'P b~~i dicc~er nicht über~t~1t \vex<strong>den</strong>, \veU sich ~,onf;.t t~<strong>in</strong> grc:fi)cr rrheil lirnrno·niUn} \;eri1~i~~ht.j6t, und e:n ~rh,;-~il f~:rE(".hi~dcn ls.tH~ <strong>der</strong> ßltrirten 1\]U,\e~f 'Li. ;lUch be-~ejlt;i, wenn man ügen:l e<strong>in</strong> -1\ <strong>in</strong> Ammo-~·:nrn auflöst, doch ist das Sa.~z <strong>in</strong> so fern vcrn erstel"t~nve?'8chied.C!i, als eS ke<strong>in</strong>e Schv;""~f;;;jf;;jt1rC enthält ..Die Verbmclung des Iiupfer R mit <strong>den</strong>] Ammoniumi~t ~ch:r ir;leleSganL Nicht alle<strong>in</strong> das ,l~upferoxyd,~1)n(L:;r!1 avch da.s ]netal1i3~~ht: I\upfer \"\~i:'d davon acfr'r:tö::t~ und t e<strong>in</strong> s~:;hr ß(:hH",.:Jcbe~ ~d dcpOXYd:i~ion l~_! s~:yn" UPJ d~-~g Cer n~jl'.A~njn1""'n i [U:}1 zu verb <strong>in</strong> cl eu, \~"O \"'on n~~cb er ei II:rere~; die J~et <strong>der</strong> ebea E-er~i~1Ungsart i~t folgi'lnde.Der itnolhe!1leht IODS undli.,uPfnol.yd Bei", an ichen~liulYl~ verb<strong>in</strong><strong>der</strong> /lieh die~es blofs nltt <strong>der</strong> SchWt~f~'l.~;;Qre :zu lIchwefelgaureuJ Ammonium, d


Digitale Bibliothek Braunschweigl!iche Kupfer <strong>in</strong> i\mmonium aufgelöst wer<strong>den</strong> 80n, i~~ZUlritt <strong>der</strong> Luft näthig. FüHt man e<strong>in</strong> Glas ganz vollmit Liq. Ammon. caust, C2I) und br<strong>in</strong>gt etwas Kup'ferfeiJe h<strong>in</strong>zu, 80 wird, wenn das Glas ftM verschlo8-~en jgt, ke<strong>in</strong>e !\uflöBung statr f<strong>in</strong><strong>den</strong>; war h<strong>in</strong>gegen:~as Glas nur halb voll" töO darr; e<strong>in</strong> beträehUicher AntheilLuft dado hJejht, so geht die Auflö~ung vor!'lieh !Jnd die F1ii~lIigkeit erhält e<strong>in</strong>e hlaue Farbe. Diese'blaue Farbe aber verschw<strong>in</strong>det <strong>in</strong> kurzer Zeit wie<strong>den</strong>wenn da~ Gias fe~,t ver8~hlo~8en hleibt· Bei <strong>der</strong>nÜffneo dess.elben ersche<strong>in</strong>t !!ie von neuem und ent~!l,leht ;e<strong>der</strong>:r:eit ilu obern Theil <strong>der</strong> Flüsgigkeit zuerst,Gef~t man die gefärhte: Flüssigkeit von <strong>den</strong> Kupfer ..~pänel; ab. <strong>in</strong> e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>ee Gb~, welche!! man genaltver6chlier~l, w beh;il! ,,16 ih ..,c blaue Farbe he~tännig;~o bald alwi' etw,1:; Kupfel'~päne h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gebrecht wer­~e~l, .!1nrlet oie Verän<strong>den</strong>Jng <strong>der</strong> Farbe wie vorhefStatt, Au·, dier(nl Er~che<strong>in</strong>ungen ist zu schlief"en 9{Lr~ da!! Kupfer e<strong>in</strong>en 2lulgcrstger<strong>in</strong>gen Grad <strong>der</strong> Oxydationbraucht, UI11 im Anul10n<strong>in</strong> aufgelö~t zu \"etflen:hei die~er gerjn~en Oxydiltion er9che<strong>in</strong>t dieJ\uilöqung aber nicht blau, ~onde\'n farbeAlo8. Be~.qer Ber;:Jbun" dtlr Luft nimmt das Kupfer <strong>in</strong> d/JO'i\ni1iiSllnQ' webt Sauersto[ auf, und die,er hön.,r8Gnd <strong>der</strong> O'{ydl~ion hr<strong>in</strong>gt :rugleich die bLwe Farbenervor. \Vird C!ber durch VerqchHefsung d{'~ Glase'die Communic",ion mit <strong>der</strong> äur~ern Luft ahge~chnit'V'n. tio Migt <strong>den</strong>noch fh~ vorhan<strong>den</strong>e r(le!'al1i~cheKupfer e<strong>in</strong> Sestrehe'l, sich mit SiuerMoff' zu verhiwd,.n; es ent:;;ieht d'lher dem !'!chon aufge1öeten Ku~pfe oxyd e<strong>in</strong>en Theil 3eitl\:;~ Sauen;.!off~. die~er wird~vie<strong>der</strong>auf <strong>den</strong> vorigen Grilf! ~e<strong>in</strong>er Oxphrion zurücI>.g0or:>r.ht ~ und die Auf!ö~ung er~che<strong>in</strong>t farbenlo~.Da!! Ammo'1ium ist e<strong>in</strong> äuf'ler""t 'empf<strong>in</strong>d1irh~8R .. Cl gen 1'; auf dl!'! Kupft:r; ~chon zwei bill drey Granirgend e<strong>in</strong>e~ K~lpt'",1"'al1~~, wer<strong>in</strong> sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em halhelllbill gUllen fft1~)d \Va~s(Z" a(4fk~elöst :s<strong>in</strong>d i wer<strong>den</strong> ene,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigne~ll.t durch da~ Ammonium, doch 1;PU[5, wie aus delY~Obigen erhellet, das Ammonium je<strong>der</strong>zeit im Über­~ch!lfs zUQ;e~etzt '.ver<strong>den</strong>, und bei e<strong>in</strong>er so geri,,:t;en1'1 - ~",lenge Kupfer ist auch leicht begreiflich. dill!! di~Flbi!igkeit nur e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>s Blaue !'lieh neigende Farbe{;thal'eE wird. Verfäl,rexyd zurück bleibt. Da~ Salz i~t qann nicht' 11ehr blau, :\on<strong>der</strong>n das frcye Kupferoxyd färbt C,,re mehrentheil5 kopferh altighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigDie gerv'öhnHche Bereitunp;:!::irt cHescs B1eyrnittelSl!H 5 daff: man 1 Theil e od~r Menni6c mitvier TlJeilen rohen 1J 1.l1rüh ...1!'cll 0~) la.nge ko(~bt, his ie die I--tanH1S""t<strong>in</strong>c;ur~) nicht mehr rätb::!:; sie wird hie,'Fwf durchd-V3 l-l'lihrurn von <strong>der</strong>n, \veir~,en Eodcn~atz,e ie<strong>den</strong>und auf'.'cwahrt.WirJ die Arbeit mit deetiHirlem E@sig urll.ernommen,!'!o ge,cdieht hierbei blofs e<strong>in</strong>e Auflüwng d'13B'eyoxyds <strong>in</strong> Essig3äure, und <strong>der</strong> FU.':ch:st,md i·t re<strong>in</strong>es(1 lösteR Blcyoxyd, vVird b rober E~'ßig ang'':l:v l:l1det, so l"t <strong>der</strong> fUicl,,,tälHl \yeit beträchtlich;rund weiC~. Der rohe entbäit nemlich\Veil1~~("i[!. D:e V"e<strong>in</strong>~leiYl


Digitale Bibliothek Braunschweigehen Neunen Hleyextract; ExtractuUl Sarur­I) i G 0 U 1 a r d,i,Da sowohl <strong>der</strong> rohe a16 deuillil'te Essig von ;sehrVer6chier!fner Stärke yürkomrnt, auch die Bleyglälte,Oft auch die Mennige mit Kupfer verunre<strong>in</strong>jE~t ~<strong>in</strong>d,IJüd daher e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> ihrer Qllalität 8chr verschie<strong>den</strong>eBleiauflöBung erhalUJn wer<strong>den</strong> rnufs, so schlägtBermbstädt*) vor, <strong>den</strong> Blejes~igus e<strong>in</strong>er Auf1,- .' r~, '\ B' ,r'


Digitale Bibliothek BraunschweigProben auf die Glite de~ Bleyes,~igs ;;<strong>in</strong>ct;Er darf das LackmlPpapier nicht r'jthen, "eil e'flIomt noch überscht1~fllige Essig3ällre CIllhäll.Durch Ammonium C'21) entgteht zwar e<strong>in</strong> weir~C!Nie<strong>der</strong>schlag, aber die Flü5~igkeit darf ni,clH blaD ge,färbt ersche<strong>in</strong>en, weil gOnst Kupfer <strong>in</strong> <strong>der</strong>selben vor~han<strong>den</strong> war.Zur Erforschung <strong>der</strong> -;rfonlerIiche!l Starl,e dientdall ~pec. Gewicht deg~(;)lben. Nach Herr D. H Cl h·Tl e man n muf5 <strong>der</strong> Bleye!\si,z; e<strong>in</strong> ~pecifisches Ge\"jcht'Von 15°0 gegen das \}lasser IL!ben, o<strong>der</strong> mit an<strong>der</strong>uV/orten, e<strong>in</strong> Glas, welche~ genau' 1000 'Gr. Wa~serhält, murs lEoO Gr. Bleyessiß halten, do.~ hcifst ~1!r rm~[8 J t mal specifhch dichter ab W o,sser !ley 11,Apothekerlexicon von D. S. Ha k n e!ll a n n. HeD Th. HeAbthelL "]300Pl;!arnlacologie von F' A' C. G rEIn. zten Thei:1s z~erBaIlO,.50) Ferrum sulphuricum crystallisatum, Vi"t.iolurn martis pur um. (K .. Y s tal i sir t e ~S ,c h w e fe 1 sau res E i, sen, r e i. n e r E i-5 e n v ~ trioi).Man mi~che an<strong>der</strong>thalh Theile c \'l n c e n tri r t e;Schwefflleäure hlit 6 Theilen WasBer nnter deThierzu nöthigen Vor~icht ('26) und trage <strong>in</strong> dic:!e vc~'d,unnte Säure e<strong>in</strong>en Th~il rellle!3 Fiaen, wozu am be:sten kle<strong>in</strong>e Nägel I\ngewend~t wer<strong>den</strong> können. Da!!E~!!en wird unter Entwickelung e<strong>in</strong>er groieen MengeWaiiser~toffga!l aufgelösc Da die S,.hwefelsäure offvon sehr versohie<strong>den</strong>er .Connentrat<strong>in</strong>n I~t, ~" lä[~r~ich eigentlich ke<strong>in</strong> be~timmle~ Vcrh~iltnir!l de!' e<strong>in</strong>>!mtugcn<strong>den</strong> Eisen!! angehen} und am !\idlei'i~'i'l~ vel1'-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig". ~.h:1, "\v,,;:',tn; 80 '1/~,~t e<strong>in</strong>getragen \vird J ddf~ e<strong>in</strong>'I'nt:;d dee ~elb(,i1 an dU f~eiögt zu rück b 1 ci bt.. Es ~chci~det 81Ch bei dieser Anflösung m:ohrenthed3 eltl 3chwartegPulvt;f am:, welches ent·ye<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> d~:m Ei'lenOeigp,mischten ~hohle o<strong>der</strong> Reifshlt'}' her;teht. \Venn@;:!t ke<strong>in</strong> Ga~ :ne<strong>in</strong> entvvickelt, jot die Operation beendigt.Man tl1nirt die Flü~dgkeil, und seizt sie ane<strong>in</strong>e'l kühlen Ort zur Ihyr;!alli5ötion h<strong>in</strong>. Dil!': ~chwe~fehaure Eigen schierset' be~on<strong>der</strong>s? wenn die Auf!i>a~Ung nicht zu !lehr cOi'1centrirt ;~t, <strong>in</strong> 8ch0nen all~~5cZfichne'en über e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ge~C'hobenen ,h(1m1-0ida~tischen T"feln von ,grüner Farbe an. DIe [i;Jcf-Iehl:'7lcleFtüssigi,eit wird ~un abgeraucht, von neuem <strong>der</strong>.!\l'yslallisation überla"ser., und die\s bis zur gänl>lichen Aussdltlidung d2"s !ich\ycfelsauren Eisens wie.<strong>der</strong>holt.Die Auflösung de~ Ej~en~ geht <strong>in</strong> roit Wa'l~er'verdünnter SdJ\'I'efei5äure weit lebhafrer von Statten.al@ <strong>in</strong> ,l;anz concentrirter. Das Waliser \yil'l\.t nämlichhier zur Auflösung des Ei~en8 mit. Es ist schon alltlleh rern Orten (4'2) gezeigt \,-or<strong>den</strong>, daf$ nicht oxy­'rhrte Metalle <strong>in</strong> Sänren nicht auflö~lich ~<strong>in</strong>d, und ent~'llo't<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> Säure lelb~t,o<strong>der</strong> an.~1 cc,err: Vod1an<strong>den</strong>en Stoffen, <strong>den</strong> Sauer;;loff entziehen.Bier n<strong>in</strong>nnt da~ El~en <strong>den</strong> nöthigen :;?uer~toff ausd~ll1 vorhan<strong>den</strong>en \.Va~~er; e.s wird hi"rdufch <strong>der</strong>~'ilSgerst0fff:'ey, welcher !lieh mit flelll \Värmestoff'~~ Ga~lU~tar,d ver~etzt un~ ,etl!,,~ekht ~ (la~ oxydirte,~en h<strong>in</strong>gegen verbmdet Slell nut <strong>der</strong> Schwefel~a[]re~~odurch das 5chwefd;qure Ei~en CQIl' tituirt wird.\' ilS hicrht"i erzeugte \;I,7;;s!erstotlgas Ilnu;rSI:heidet eich.On dem hei <strong>der</strong> Behan::tlun.~ de~ gliihen<strong>den</strong> El~en$hlit ~. h 1 I l.. •(i a~~er er, a,teneß, (urea se<strong>in</strong>en lln;'fflgenehmel1I) eruch, welcher hei letzte,'n gar n;ch~ Statt nndet.('I.a g Ei~en illt im Eisenvitriol nUr unvollliornmen oxytrtv h cl •. .. ' l hG or an en , WHl e~ l~t UbeLl:111pt al1zun€ mCD,~r. eil <strong>in</strong> allen FäU~"lc durch. dd~ Wall.er nur ',1nvo~{.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigkommen oxydirt \drd, I;


Digitale Bibliothek Braunschweig;:et <strong>in</strong> sich, E<strong>in</strong> Theil desselben wird ausge'~chi()d(,n, und crthei!t nun dem trcckenen Salze e<strong>in</strong>e, b€i länger fortg(;setzter und stärb.erer Hitzec;b er e<strong>in</strong>e rOlheFarbe. Der Eisenv<strong>in</strong>iol, welcherdurch die Verwitterung <strong>der</strong> Schwdellüese auf EHitten~\verken erhalten wüd, ist, wie schon erwähnt: ist(13), selten re<strong>in</strong>, Bon<strong>der</strong>n mehrentheils kupfer·· und.Z<strong>in</strong>k,pl,iO'''''~''-~ö·'Viele ArJotllekcr g.Javbcn ihn ."3.nz zu.... - :Jre<strong>in</strong>igen, und Zf;:H) <strong>in</strong>nerlichen Ci ebranch :-In \IV endbarZu machen, ,veun E!ie iln; von lleUenl auflösen, mitJ..? ,~"':'lSentei!spänen~ ~ 'f"".o<strong>der</strong> an(lererrl 1~[,;3en~ h ..l\ocu.en, uurtVOn Heuern krystalH§iren.80 ist diese .Methode auch wid,lid,<strong>den</strong>n d~! g; :r.;:~sen hat


Digitale Bibliothek BraunschweigFerrum sulplwricdm,'J ills.ltiii7l,.,:I'lun <strong>in</strong> <strong>der</strong> noch vorhan<strong>den</strong>en unler~etzten Saute "nE,und es ent5ieht "chwefel~aure~ Eigen. Dcd 1uliicrscheirlet !lieh die w;18~erichte Aunö~ung desseI,ben von <strong>der</strong> de~ krystallisirten Salze~ gn lIehr: sieersche<strong>in</strong>t gleich Anfang~ mit rOlher Farbe, und ißtnicht allisirbar." Vas Eisen lwnnte n:ünlich hier<strong>der</strong> Schwefd,äure wert mehr SaUet81o.!f entziehen Ials im vorigen Falle dem \Vasser *); ';3 oxydirt ~ichdaher vollkommen, und ersche<strong>in</strong>t Df'Yl ,dl.'ich <strong>in</strong> <strong>den</strong>JZustande, <strong>in</strong> welcber die Antlösung d


Digitale Bibliothek BraunschweigZillC'um sulphuricum.57) Z<strong>in</strong>cum sulphuricum, Vitriolum Z<strong>in</strong>ci,Vitriolurn album, Gilla Theophrasti.(Schwefelsaurer Z<strong>in</strong>k, Z<strong>in</strong>kvitriol,weifser Vitriol, weifserG ali tz enst e<strong>in</strong>.)Wif erb3lten <strong>den</strong> 8 eh w e fe J s Ci ure n Z i n kgewöhnlich ;me Go sI a r, wo er durch AUFlaugengerösteter, Z<strong>in</strong>k. -, Ei~lell , Kupfer -, BI e y - und~'ilberhaltig'jr Erze gewonnen wird. Schon <strong>der</strong> ver­~chie<strong>den</strong>e Metallgehait dieser Erze Li[f\t IlchIitf"Cll.chr leicht re<strong>in</strong>igen, 'l'enu man <strong>den</strong>1'!clben <strong>in</strong>kÜ':hendem 'V,' aS5er auflöst, und diese Auflölwng e<strong>in</strong>eZeit lang: mit fe<strong>in</strong> zertheiltem rneta!li~chen Z<strong>in</strong>k"')kocht; man t1ltrirt hierauf die Flüsaigli.eit; und stellt~ie Zum i<strong>in</strong>schiefsf'n h<strong>in</strong>.Der Z<strong>in</strong>k. hat e<strong>in</strong>e ~ehr nahe Verwandtschaftz~llU Saueniloffe; er entzieht diesen <strong>den</strong> frem<strong>den</strong> mit


Digitale Bibliothek BraunschweigZiileum Julphuricum.verlangt die neue preu[I\;, Pharmocopoe. \Vewdet man hierzu re<strong>in</strong>en Zirlk an, so erhält man gleiche<strong>in</strong> zum mediz<strong>in</strong>ischen Gebrauch anwendbares SaM~Man trag~ zerkle<strong>in</strong>erten Z<strong>in</strong>k <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e beliebigeMenge verdünnter Schwefehäure. Es. entsteht e<strong>in</strong>lebhaftes Aufbrausen, welclles durch d~§ <strong>in</strong> groiserMenge t1ntweichende VI asserstoffgas he~virkt wird;<strong>den</strong> Z<strong>in</strong>k setze man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verhältnisse ·zu, da(se<strong>in</strong> Theil desselbelf noch unaufgelö8t zurück hleibt.Nach vollendeter AuflÖsung wird die Flüssigkeit jiltrirt,und, im Fall sie schou h<strong>in</strong>länglich concentrirteeyn sollte, zur KrystalHsation h<strong>in</strong>gestellt. Die :Kry­~talle s<strong>in</strong>d vollkommen weifl!, und bil<strong>den</strong> aUllgezeicl1·net· schönevierseitige, etwas platte Säulen, mit vier­:flächiger Zuspitzung. Wenn die Schwefelsäure <strong>in</strong> <strong>der</strong>A uflöi! ung noch prädoJIl<strong>in</strong>irt, so hat die KrYllta11i~a'tion Schwierigkeiten. Das Salz igt sehr leicht auflöS"lichqim V/asser, und braucht bei mittlerer Temperaturetwas über zwei Theile davon.Auf die Auflösung des Z<strong>in</strong>ks <strong>in</strong> verdünnter Schwa.fehäure ist die 'bei dem echwefelsauren Eisen (56)gegehene Erklärung ebenfalls anwendhilr. Dai! Was,·lief, womit die Schwefelsäure verdünnt ist, wirdnämlich zersetzt; <strong>der</strong> Saueretoff desselben tritt an <strong>den</strong>Z<strong>in</strong>k, und oxydirt <strong>den</strong>selben, <strong>der</strong> Wasserstoff h<strong>in</strong>gegt!nentweicht <strong>in</strong> Gasge!\talt, das ents,tan<strong>den</strong>e Z<strong>in</strong>1';oxyd wird nur von <strong>der</strong> Schwefels~iure aufgeRomU1en 'und con!!tituirt mit <strong>den</strong>eIben <strong>den</strong> schwefelsauren Zill~'Man kann, Um die Re<strong>in</strong>heit des schwefelsaurenZ<strong>in</strong>ks zu erfahren, mit e<strong>in</strong>er Auflösung dessclb~n alledie schon bei dem Z<strong>in</strong>k oxyd (14) angegebenen-Probenanet:ellen; wird das Z<strong>in</strong>koxyd aus <strong>der</strong> Auflösungdurch Alkali ·nie<strong>der</strong>geschlagen und geglüht, /\0 wird.es zwar gelh, aber diese Farbe än<strong>der</strong>t sich beyIl1 Er·kalten wie<strong>der</strong> i~ weHs. Schwefelsaures Bley kanUdie klare Auflösung dqs schwefelsauren Z<strong>in</strong>ks nicht,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigLiquor Stibii muriatici,wohl enthalten, weil diese!! wegen se<strong>in</strong>er Schwerauf.leislichkeit zurück bJeibt~ ,Ph:muacoJogievon Fo A. C. G ren. ziea TheiIs, zter Ud.S. 314.System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von eben demselben 1'195.3 Theit. §. 32Z2 _ 3226.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experiment.eIlen Phannacie, \'oftlie fm b 5 tii dt. 3ter Thei!. 1808 •.58) Liquor Stibii muriatici, Bntyrum Antimonii.:Oleum Antimonii, Caufricutnantimoniale:(Salzfaure!i Spiefsglanzoxyd"S pie f s g! a n z b u: t t er, S pie fs g I a n z ö 1.Es ist hierzu e<strong>in</strong>egrofse Menge VOf!chriften vor~.han<strong>den</strong>, wovon ich hier nur die vorzüglichsten aus ...hebe. Die ne u e pr eu r si 8 c he P h arm ~ COp 0 egieht folgende.Man menge zwcy Theile fe<strong>in</strong> gepUlvertes Stibiumoxydulatum fusc,um (16) mit :6 Theilen trocke~lltulKoch!\alz; das Gemenge schütte man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gUt.gerne Retorte, und giefse e<strong>in</strong>e Mischung aus vierl'heilen c:oncentrirt~r Schwefelsäure und zwey Thei~;en Waßller darauf: Di~ R:torte wird mit e<strong>in</strong>er Vorageversehen, dle mlt emem aus Bolus und Sandlt\it \Vas~er e<strong>in</strong> gekneteten Teig, o<strong>der</strong> auch mit fet~te<strong>in</strong> Kitt, luftdieht lutirt wird. Im Anfange giebt manlll.lr ~chwach"s Feuer, welches nach und nach ver.~t~rkt wird. Es geht e<strong>in</strong>e dickliche IItark dampfend~II.lSsigkeit über, welche beson<strong>der</strong>s gegen das End~<strong>der</strong> Arbeit noch consistenter erechc<strong>in</strong>t. DalJ Feuer'Wird Unterhalten, bis nicht!! mehr übergeht, und di_rhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigerhaltelie'Spiesglanzbut terwird <strong>in</strong> CWüicrn BI lt.:~;llgeeiehenen Stöpseln aufbewahrt.Es verb<strong>in</strong>det lIich hier die Schwefelßäure mit <strong>der</strong>nNation desKochealzci(zu sc h w cf e l's a 11 r e<strong>in</strong> Natron(GlaHbersalz). Die SalzsLlure wirdfreY'und tritt, mit. demSpiefsglanzoxyd <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung;dieses s a I zs au reS pie r s g 1 u' n Z 0 x y cl :ist sehrf,1üchtig".l,1n~l.kanll' daher schon durch mäIs.i ne­Iltillationsfeuer übergctr'iebell wer<strong>den</strong>. Es ist ,überhauptEigenschaft <strong>der</strong> Sa)zsäure, dats sie n~~h,:,ere;Metalloxyde , \velche SOHst schr fcuerbesli<strong>in</strong>dig E


Digitale Bibliothek BraunschweigLiquor 8tih;; muriatici.glanzbutter, <strong>in</strong>dem man :3 Theile gepül.vertes S pie fsgla n z TU eta II mit 3 Thedcn ätQ:endem Q ueckl5ilber-8ublimat zusammen reibt, und e<strong>in</strong>er Destillation unterwirft,"'eil hier ke<strong>in</strong> Schwefel vorhan<strong>den</strong> ist, tnit\\'elcbem sich das Quecksilber zu Z<strong>in</strong>nober verb<strong>in</strong>-)(jen könnte, w bleibt letzteres <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte <strong>in</strong> laufen<strong>der</strong>Gestalt zurfIck , da ihlll das Spiefsglanzmi.:taU50woh 1 die Salzsäure als a Hell a lIen Saucrstcff ent­Zogen hat, doch geht wegen <strong>der</strong> gegen rias Endc.<strong>der</strong>bestillati~n zu verstärken<strong>den</strong> Hitze leicht etwa!Quecksilber mit <strong>der</strong> Spie[sglan~butter zugleich über.wOdurch letilere verunre<strong>in</strong>igt wird; man kann siedurch e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>de Hectification re<strong>in</strong>igen t w9bei dasQuecksilber <strong>in</strong> <strong>der</strong> r::'etorte z.urück bleibt. .Herrn Prof, G ö t t 1 i n g s Methode,' die §pie[s,g1 anzb utter Zu bereiten, ist mit <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> pr e u (s,P h a r tri a cop 0 e yorgcBch riebenen fast' übere<strong>in</strong>still'l-11lend,nur dals dabei ~tatt oeBunvolikommehen braUnenSpieCsglanr.kalks das Spiefgglanzglqs (8.3) ange­Wendet wird; auch kann hlan eben so gut das graueOXYd; welches nach dem RÖRten desSpiefsglanzes~Urüc&. bleibt, ohne sol~hlil,s vorher OlU yt:rgla~en, an-"'en<strong>den</strong>. .Herr :Prof. 0 m el i tI .) hat (Ouerst e<strong>in</strong>e MethodebekarHlt gemacht! die Spiefsglanzbutter aus dem fOdhen Spier8glanz durch l\ochsalz und SchwefelsäureZu bereiten. Man mengt '2 Theile Spiefsglanz mit.) Thei1en Kochsalz, und gierst 'Z Theile mit ,eben 80"lelem Wa~ser verdHnnte Schwefel~äure darauf. Al-'le<strong>in</strong> die~e l\iethode i~t nicht sehr zu· empfe"blen, weilGas ent­sich dabei !'ehr viel 1'>chwefel$aute~Wick.elt, welchell nicht nur das Destillat vewnreilligt,son<strong>der</strong>n auch da!! ZerSprt;l1gen <strong>der</strong> Gefifsc be·http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigLiquor Stibii mi.riatici.fUrchten lätst ;~4tuch. verflüchtigt sich gegen das Ende<strong>der</strong> Destillation <strong>der</strong> Schwefel, welcher nun die SpierSglanzbutterebenfalls verunre<strong>in</strong>igt. Die Schwefelsäure!letzt bei dieser Operation e<strong>in</strong>en Theil ihres Sauer·stoffs an das Spiefsglanzmetall ab, und es entstehthierdurch ISchwefelichte Säure; <strong>der</strong> gröf~te Theil <strong>der</strong>Schwefelsäure aber scheidet, <strong>in</strong>dem sie sich mit deJllNatrum ~Terb<strong>in</strong>det, die Salzeäure aus dem Kochsalzeab, welche nun mit dem SpiefsglanzkaU, <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungtritt, und als Spiefsglanzbutter übergeht. In<strong>der</strong> Retorte bleibt <strong>der</strong> Schwefel des Spiefsglanzes undGlaubersalz zurück, doch wird, \vie Ilchon erwähntist, ersterer durch die Hitze zum Theil mit aufgetrieben.Auch bei <strong>der</strong> Anwendung des braunen und desgrauen Spie[gglanzkalks 1 so wie auch deI! Spiels'glanzglaAel! wird lttwa~ Schwefel gegen Ende <strong>der</strong> Dd­!!tillation aufgetrieben, da aHe diese Kalke noch et1was Sch\vefel enthalten.E<strong>in</strong>e sehr gute Methode baI Herr G ü n tu er <strong>in</strong>Kopenhagen hekannt gemacht. Man lö~t re<strong>in</strong>e, Spiersglanz111etall<strong>in</strong> concentrirter Schwe(eJsäuf(~ auf, dieAuflösung wird durch \'\lärme unterstützt, und d1~Verhiiltnifs murs !JO genommen wer<strong>den</strong>, darg IIOCh.e<strong>in</strong> Thej] Metall lmauf~elögt zurück bleibt. Die er"haltene Auflösung wird nun be<strong>in</strong>ahe bi~ zur Trocke·ne abgedampft, und -die feudHe M'isRe, mit zweiTheilen I{ochsalz gemengt, e<strong>in</strong>er Destillation nn!er~'''orfen. Es geht hierlHd e<strong>in</strong>e Wecbsc!zerlegl1(;g vor!lieh, <strong>in</strong>dem alle Sehwefeh~ure sich luit dem Nairlllßdes Koehsaheg v"rb<strong>in</strong>dcc, und die Salzsälln: mit dell1au~geRehie<strong>den</strong>en Spicfsglanzoxyd die Spief~g12n:lb!lt·teI bildet. Da!'! Metall wnrde hier schon w~ihrend<strong>der</strong> Auflösung <strong>in</strong> Schwefelsäure auf I\O~len <strong>der</strong> Säureoxvdirt. lVlan erhält hierdurch e<strong>in</strong>e gehr re<strong>in</strong>e, w€'<strong>der</strong> mit ~.:;hwe(eiiehter Säure, noch InitSch\vefel yer­,j(lte<strong>in</strong>igte, Spie[sgldllzb[Juer. Das Glaubers.'llz, we1 4,hes bel d~. Dest<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> SI)ief~glanzbn1ter ZU·http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigliquor Stibi;i l7lr,uiatici.:ruck bleiht, darf nie zum Uledic<strong>in</strong>ischen Gelnau",hverwendet wer<strong>den</strong>, da es je<strong>der</strong>zeit noch Spie[$glanz,OXyd enthält, welches wegen ~':I!ner unvollkon:nncllenOxydation sehr emetisch ist.Wird die De~tillation <strong>der</strong> Spiefsglanzblltter ohbe\Va8ser unlernommen, wie diefs <strong>der</strong> Fall bei An­"Wendung des ätzen<strong>den</strong> Sublimats ißt, 50 ersche<strong>in</strong>tdieselbe nicht nur mit sehr dicker Consistcnz. son,·<strong>der</strong>n 5ie zeigt auch Krystallisatiomfähigkeit.' SieZieht <strong>in</strong> diesem Zu~tande die Feuchtigkeit aus de,r'lUft sehr stark an, und wird dadurch nfn:siger, iudelnsie zugleich e<strong>in</strong>e röthlich gelbe, endlich <strong>in</strong>s BraUt;,:Übergetl~nde, Farbe ann<strong>in</strong>nnt. Zum m~diz<strong>in</strong>ii'lchf'l'lGebrauch ist ihre VerdünUllng mit wenigem Wasse:t'tlOthwendig, und man wendet daher, um sie <strong>in</strong> gehÖrigO!;:Flüssigkeit zu erhalten. gleich b,ei <strong>der</strong> De.,$liHation etwas. Wasser an, doch verträgt sie ke<strong>in</strong>"Starke Verdünnung, und wenn sie mit sehr vielen(z, B. '6) Theilen destillirtem \Va8ser verdünnt wird,'0 scheidet stah e<strong>in</strong> weifses Pulver aU5, welche8, IlilCh­Qelh es' a usgesüfst unn getrocknet wor<strong>den</strong>, unter dlltU~ amen Al gar 0 t h pul ver (Pulvis AIgal'otlti, Merr:llriu.tvifae) hekannt iet. ""lan hielt die[8 Pulver~Onst allgeme<strong>in</strong> für unvollkommenes re<strong>in</strong>es Spiefs­~1,~nzoXYd j und diefsiH es auch wirklich, nur enta.ltes noch etwall Salz~ä.ure. aUGh nach dem voll­ROllllllenelen Aussüseen. Man kann sich VIHl deI 66,~~nwan<strong>der</strong> Salzsäure überzeugen, wenß man <strong>den</strong>d.te<strong>der</strong>schl~g m~t ,~<strong>in</strong>,er ~lka1i,scben ~U,~Ö8U,Ug digerirt,e abfiltnrte Flu55lgkelt mIt ESSIgsaure o<strong>der</strong> ganzre<strong>in</strong>er Saipeter~äure sättigt, un


Digitale Bibliothek Braunschweig194gL'lnzkalk aufgelöst, welcher durch e<strong>in</strong> Alkali daraUSgef~l!t wer<strong>den</strong> .kann: Dals dil!l Spief8g1mzmetollwirldich [lrH ullvoilkommen oxydirt v0rhanrlen i8t Idavon überleugt Ulan sich, ".'eIm man die Sple[sglanZ/bUlter mit cop('cntr1rter Salpi;lersäure mischt, Esentsteht hierdurch e<strong>in</strong>e sehr starke Erhitzung; dieMischung wird rothgtlb, dabei entweicbt viel Salpelerga!!;dieses könnte nicht enrstehen, wenn nicht'die S~lpel ersäu re e\ ocr! Th eil ihres Sauer~ tl)ff~ an<strong>den</strong> Sp!ef~glanzk;J1k abgeflclzt hätte, clic8er mu(!teaber vortlcr unvollkommen oxydirt vorhan<strong>den</strong> seyll,weil er son~t ke<strong>in</strong>en S·111crstoff mehr aufnehmen könl1'te;. <strong>in</strong>ach e<strong>in</strong>iger Zeit wirrt die FIrissigkeit dick, !llldes scheidet sich voll!\ommener Spiefsglanzkalk ber-


Digitale Bibliothek Braunschweiggle:ch nach d~rselben so\venig wie l'Ii'lch irgend ei·ner al1\~6rn Vorschrift e<strong>in</strong>e (LlUCrhafte Verb<strong>in</strong>dung l,icrS pie r s gl a n z t E b er (16) l,lüt.S tli fe erhaltenkann, weil dic&e Verb<strong>in</strong>dung. \\iie i'n<strong>der</strong>, Aetiologiegezeigt wer<strong>den</strong> soll, unmöglich ist. DieVoflilchriftist folg'ende.IV1an j(Jse e<strong>in</strong>e Unze S pie fR gl a nz s clnve fe 1(152) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er angemessenen Menge Ac tz 1 a u ge (19)auf; diese Auflösung wird entwf:<strong>der</strong>durch'Kochen,o<strong>der</strong> durch starke Digestion Ilnter,~tiHzL Nlan ver ..di<strong>in</strong>nt sie mit.3 Theilen rleslillirtem Wagu~r und lölle"fln <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flihsigkea Li Unzen selbst bereitete medieSei fe (74) auf; die Flüssigkeit wird beiSehr gel<strong>in</strong>delll Feuer bill. zurPilIenmassenconeistenzqLge[dn~ht, wobei sie e<strong>in</strong>e rothe Farbe annimmt;111,\1} setzt nun noch 50 i,mge Aetzlauga <strong>in</strong>klc<strong>in</strong>enPortionen h<strong>in</strong>zu, bis die fothe Farbe de'r Maa~e <strong>in</strong>e<strong>in</strong>e weifsgraue umgeän<strong>der</strong>t i~t; dIe'sc Bereitu~sarthat beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> so fern vor allen' 'In<strong>der</strong>n <strong>den</strong> VOI~lug, weil sich die Qualität des <strong>in</strong> <strong>der</strong> Seife enthaltenenSpieJsglanzschwefels genaU bestimmen lMs!.Die älteste Bereitungemethode besteht dar<strong>in</strong>, dar!l'llan Spiefsglanzleher (16) odGr j was eben fo viel ist,die Schlacken, welche bei <strong>der</strong> Bereitung de~ Spie[g~glanzmetaHe (:3) durch Salpeter und Weillete<strong>in</strong> erhaltenwer<strong>den</strong>, im \Va&Serauflöst) die'" Auflösung fittriftund so weit e<strong>in</strong>kocht, bis e<strong>in</strong> Ey auf <strong>der</strong> Laugeschwimmt. Man theilt sie jetzt <strong>in</strong> 2 Thei!e,Und setzt <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Hälfte .eben !!O vielM;J.ndelöhIo<strong>der</strong> Mohnöhl zu, ab sie wiegt. Man br<strong>in</strong>gt die Mi­Schung üben Feuer, tmd hält sie 80 lange unter be­Itändigem Umrühren, bi!' das Oehl vollkommen mitdeal I{ali zur SeHe gewor<strong>den</strong> ist; man giefet nun dierückständige zweite Hälfte h<strong>in</strong>zu und dampft alles\lUter heetandi&em ,Ull1rühren bis zur Se.ifeneonsi.~lenz . ab .http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigSapo .rtibl'atUJ.Diese Methode ist vom Herrn Oher - Medic<strong>in</strong>a1•Ra.th K I a ~ ro t b vClhe,,8ert wor<strong>den</strong>. Nach de


Digitale Bibliothek BraunschweigSäpO ,rtibi () t it t,hält; <strong>in</strong> die~el i~t rlun zwar auch schon Sehwefelwa~~~er8t()ff, jedoch <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Meng.', vorhan<strong>den</strong>; ver"b<strong>in</strong>det siclt aber noch ~<strong>in</strong> gröfseref Theil desselben111it dem Kali, 110 wirkt er wie e<strong>in</strong>e Säure und IIcheidetdie dreHache Verb<strong>in</strong>dung, welche nieht!!! an<strong>der</strong>esah <strong>der</strong> Spiefgglanuchwefel selbst ist, aus; mankann sich, um dieees recht s<strong>in</strong>nlich zu machen, hier<strong>den</strong> neu er2eugten Schwefelwasserstoff als, e<strong>in</strong>e Säure<strong>den</strong>ken, welche, (wie bei <strong>der</strong> Präcipi'3tion de!tSpiesglanzschwefele N. 61) <strong>den</strong> Schv"efel ausscheidet;man wird aleo jetzt blorg e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung vonetwas OhI, Schwefelwasserstoff, und schwefelwasser,·~t{)ff!em Spiefsglanz mit Kali haben ,e<strong>in</strong> Theil desOhlg und aller SpierBglanz~chwefel i~t Clu3geschie<strong>den</strong>)"el-! letzterm rührt die fehlerhafte rothe Farbe her.lJn1 nun diese bei<strong>den</strong> Materien wie<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Masse<strong>in</strong> chemische Verl1<strong>in</strong>dung zu br<strong>in</strong>gen, murs man vonlIeUem Kali zusetzen, welches sie wie<strong>der</strong> auflöst;alle<strong>in</strong> die Zersetzllug des Spief/lglanz8chwefele durchQen Wasser~toff des Öhl~ geht immer fort, die Seife'\\'ird von neuem zersetzt, und <strong>der</strong> noch übrigeSPiefsglanzschwefeJ ausgeschie<strong>den</strong>, daher nimlp.t auchltie Seite mit <strong>der</strong> Zeit e<strong>in</strong>e rOlhe Farbe an. E<strong>in</strong>eVerb<strong>in</strong>dung des Spiefeglanzscbwefels 'mit Seife i!ltiaher unmöglich, aber e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dungdt18 scbweelw3Mer!ltofi'tenSpief~glanzes mit <strong>der</strong>selben entsteht,'\\'enn man die Seife, wie<strong>der</strong>hohlt auflöst> <strong>den</strong> jedCßmalbeim E<strong>in</strong>kochenau!'igescbie<strong>den</strong>en · Spief15g1anzech~efelwie<strong>der</strong> mit Aetzlauge auflöst, und damis i'JO,lallge fort fährt? his ke<strong>in</strong>er mehr ausge,ch"ie<strong>den</strong> wird.Es iH nämlich aller Schwefel hier nach 1Jnd nachabgeschierien und <strong>in</strong> Schwefelwasserstoff lnngeän<strong>der</strong>t'\\'or<strong>den</strong>, und nun wird die Verb<strong>in</strong>dung bestehen;us Seife, scll\'l'ef",hvasserstofftem Kali, und schwee1wasserstoiftemSpie[~glaI):lkalk <strong>in</strong> Kali aufgelöst.~ber auch diese Verb<strong>in</strong>dung ist ni~ht bes,täQ.dig, naehfIlliger Zeit entweicht darau~ aller Schwefchv


Digitale Bibliothek BraunschweigSapo "tibiatlu.810ft, und ln.'1n hat nun nicht~ weiter ah e<strong>in</strong>e Auflij·sung des Spier~glanzk31s <strong>in</strong> Kali mit SeIi~ gemisch;:Diefs f<strong>in</strong>det sich dadurch; dafs, wenn man <strong>der</strong> AUlösung <strong>in</strong> Wasser e<strong>in</strong>e Säure zusetzt, ke<strong>in</strong> Schw'efel.wasserstoffgas entbun<strong>den</strong> wlrd, !!On<strong>der</strong>n es schei<strong>der</strong>lieh blo[s das Oehl aus <strong>der</strong> Seife, und etwas weifser,vorher mit dem Kali verbun<strong>den</strong>er t Spiefsglanzl>oll>au~. Die Seife darf daher nie <strong>in</strong> Menge, und höch- ,ßtem~ auf vier Woehen <strong>in</strong> Vor;'ath, bereitet wer<strong>den</strong>;aber auch schon während die~er Zeit leidet sie sehr,und am befllen wäre es, ihren Gebrauch ganz zu vetla~$en,da es uns an Spiefsglanz.bereitunsen wahrhaftignicht gebricht.Die fri~ch bereitete Spid8g1anueife löst, sich iiJ1.WHser auf, wenn sie nämlich etwas überschüssigeSKali enthält. Aus dieser Auflösung entb<strong>in</strong><strong>den</strong> dieSäuren viel SchwefelwaMerl'toffgrts,. zugleich fälltSpief~glanzschwefel nie<strong>der</strong>, und da~ Öhl wirdausge'schie<strong>den</strong>. Nach diesen Ersche<strong>in</strong>Ungen läfst sielt aueltihre Güte beurtherlen.Statt mit <strong>der</strong> Spiergglanzl~her Oehle <strong>in</strong> Verbiri'dung zu br<strong>in</strong>gen, wendet man auch Harze dazu an,und es entstehen nun Haf7:~eifen (,4) mit Spie[~gtatJt·leber, auf welche alles he~eitg gesagte ehenfiil1; a11"wendbar ist ; sie ver<strong>der</strong>1;~n daher auch ebe~ so Jeicb~wie die Splefsglanzseife mit Oehl, und dürfen defehalb nur <strong>in</strong> glö!r<strong>in</strong>gerMenge vorräthig gehalten 'Yer<strong>den</strong>.Es s<strong>in</strong>d diese Verb<strong>in</strong>dungen unter dem NaI11e !1K ä rn p fi !'I ehe Sei fe n (Saponfl.rKiimpfii) bekannt,und beson<strong>der</strong>s wendet man zu ihrer Bereitung da'G u. a jak g u m m i, das A m mon i a k g u mOli,Galbanum, Assa iötida und Sagapen uJllan; sie 5<strong>in</strong>d jeti:~ wenig mehr im Gebrauch.Pharmacologie von F.A.C. Gren~ 1800, 'Zter Th, 2te1':I1~:~, 357·http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.Liquor SO'!Jor:i,r stlbi:~'l':,Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und exp~rjmentenen PbarmJc:e e'tc.von D. S. F. Herrn bstiidt, zter Theil. S. z48 ~ 257.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimentellen Pharmacie \iOnD. S. F. Hermbstädt. ster Theil. 1808.(0) Liquor Saponis stibiati, T<strong>in</strong>ctul'a antimoniisaponata Jacobi, Sulphur Antimonii auraturnliquidum. (F 1 üs 5 i ger S pie f s­g I a n z s c h w e fe 1, J a c 0 b i' s S pie f 5-gl an z t<strong>in</strong> k t ur.Die Vorschrift <strong>der</strong> nellen preur!l. PharmacOp0 e, zur B'ereitung dieser spirituösen Sp~dsglanzeeifenauflö8Ung,ist folgende.•Acht Theile frisch bereitete S pie f s gl an z s e i­fe (59. wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> zwölf Theilen dcstillirtem Wasser,Und eben 50 viel Tiflctura kaNna ( Tim~t. al/limonitflcriJ No. 20) aufgelöst, die Auflösung wird. filtrirtl<strong>in</strong>d zum Gebrauch aufbewahrt. Die zuer3t yon J a­Co bi gegebene Vorschrift besteht dar<strong>in</strong>, da[s Inannie Spiefeglanzseife blos <strong>in</strong> scharfer SpiefRglanzt<strong>in</strong>k.­tur auflöse, alle<strong>in</strong> man erhält hier nichts \veiter,' alse<strong>in</strong>en concentrirten Seifenspiritus, <strong>den</strong>n die Verb<strong>in</strong>dungdes Kali's mit dem Spief.'glanzschwefel ist nurhn Wasser allflöslich. Letztere wird also U fl3 U fgealöst Zurück bleiben, und blof8 die Seife wird sich <strong>in</strong><strong>der</strong> T<strong>in</strong>ktur au [lüsen; <strong>der</strong> auf diese Art bereilete I,i ..qUor verdient ailso <strong>den</strong> Namen Spiefsglanzt<strong>in</strong>ktur .garllicht.Die er!!te Vor~chrift gründet ~ich aufel71e Ver~bC5serung dieser T<strong>in</strong>ktur durch H e l' m h s t 5 d t.,Das\\7as!\er dient dazu <strong>den</strong> <strong>in</strong> cer Spiersglan;~~.~ife vorbqn<strong>den</strong>en,mit Kali verbun<strong>den</strong>en, Spicfllglanzllcbwehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigLiquor Saponis stibiati.fe1 aufzulösen, da h<strong>in</strong>gegen dif Seife von dtnn \Ve<strong>in</strong>~geist <strong>in</strong> <strong>der</strong> T<strong>in</strong>ctura kaüilu aufgelöst wird, mallwird also wirklich e<strong>in</strong>e vollkommene P,:ut1ösung <strong>der</strong>Spiefsglanz3eife erhalten. D;och ist es auch hier noth,wendig, dars die Seife etwas freyes Kali enthält,welches <strong>den</strong> Spiefsglanz8chwefel aufgelÖst erhaltenkanu, im entgegen gesetzten Falle .ist, wie bei <strong>der</strong>Bereitung <strong>der</strong> Spiefsglanz8cife gezeigt wer<strong>den</strong> soll,<strong>der</strong> Spief8g1anzschwefel blof!; mechanisch e<strong>in</strong>gemengt,und kann daher, weil e~ an Kali Z1) se<strong>in</strong>er Auflösungfehlt, auch mit dem Wasser ke<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dunge<strong>in</strong>gehen.Da die Spier~glanz~eife selbgt S0 leicht <strong>der</strong> Ver<strong>der</strong>bmfsunterworfen i!!t, und die Au(lö~,ung <strong>der</strong>selbenebenfalls,' 80 ist eil nOlhwendig, die erstere je·<strong>der</strong>zeit zur Bereitung dieser T<strong>in</strong>ktur frisch zu bereiten,und diese T<strong>in</strong>ktur immer nur <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Quan·titäten <strong>in</strong> gut verstopften Glä~ern vorräthig zu halten.eDie Ursachen dieser leichten Zersetzbarkeit f<strong>in</strong>detman bei <strong>der</strong> Spiefsglanzseife weit1äuftig aus eil'\.


Digitale Bibliothek BraunschweigSulplwr stibiatum aurantiacum. 201PbysikaL chem, V\!rsilche und Beobachtungen VOll D, S."F,1lermbstädt, zter Bd. 1789. S' ]15 - 124,1I erm bstä d t. Grundrifs eier all~em.3ter Theil, 1808.Experimcntalp!urm.(il)Sulphur stibiatul11 aurantiacul11, SulphurAntimonii auratum.S pie f 5 !T la n 2; sc h w e fe I, GoI die h w e·i:')feld ,e s S pie f s g 1 a n z e s. )(0 r a n ge fa rb e ri erDie Vorschriften zu <strong>der</strong> Bereitung s<strong>in</strong>d. sehr ver­~chie<strong>den</strong>; die neue preufs.PharmacQPo e giebtfQ.!gende.fMan menge gleiche Theile re<strong>in</strong>en, sehr fe<strong>in</strong> gcllülvertenund geschlämmten, Spief~gtanz und re<strong>in</strong>enSChwefel, und koche (lief.~ Gemenge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er h<strong>in</strong>.länglichen Menge A e t z la u ge (19), <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ei­Sernen Kessel, unter besländig(':m Umrühren, so lange,his e<strong>in</strong>e vollsfändige Auflösung erfolgt; das wäh.te nd des Kochens verdampfenrle Wa8~el' wird immer~ie<strong>der</strong> ersetz.t. Nach beendigter Arheit Wild die Auf.lÖSung mit mehrerem \Va8~er verdünnt, und durchte<strong>in</strong>wa'n


Digitale Bibliothek BraunschweigSulp,~lIr stibiatumaurant!acum. 203SPier~gleHloxydl! mit Schwefel; ab~r 13 e- r g III a 11 SVerguche ") bewei~en, dai'sl<strong>der</strong> Schwefelwa~8er~toifan die~er Verb<strong>in</strong>dung Antheil habe ,du'rch die schönenVersuche Be rt 11 0 l~. e ts **), über <strong>den</strong> S chwe· •f e Iw a s ger ~.t 0 ff, ist aber die Gegenwatt de~se!­hen <strong>in</strong> dem Goldschwefel und m<strong>in</strong>etallllchen J\ermcSl(lR) ganz bestirnmt dal'gethan. Daf~ das 'Splef5g1aozllletallim unvollkoflunen oxydirten Zustande h"<strong>der</strong>}) Golthchwefe1 v-cfrhilndeJ1 ist, diefll be''\veu\t di


Digitale Bibliothek Braunschweig204 8u!pltur .1tibiatum aurantiacum.erfolgte, dieser führte nun de.n Namen GoI cl 3 eh -,:t' e·fe 1 <strong>der</strong> d r it t e n Prä c i pi tat ion ( 8ulphur all'ratum .Antimonii tertiae praecipitationis). Da <strong>in</strong> dellhier gebrauchten Schlacken, die e<strong>in</strong>e wahre Spiefs


Digitale Bibliothek BraunschweigS#lpltur .stibiatwn q/frantiac/fm.~e$5l.e <strong>in</strong> kochendem \Vasl"er auf, nie Flüssif;keit \,,-ir:!durch Löschpapier fi).lrirt, und hierauf sChlägt man


Digitale Bibliothek Braunschweig!too8uLphur stibiatum aurantiacum.legtes Eisen 0,47 SpiefsgJanzm~tall abschei<strong>den</strong>, vrelches0,53 bis 0,54 unvollkollunenem Spiefsglanzo]{ydgleich ist; <strong>der</strong> Verlust zwisch en bei<strong>den</strong> 0,13 und 0,14iet auf <strong>den</strong>, wählend <strong>der</strong> Auflösung <strong>in</strong> Gasform entwichenen,Schwefelwasserstoff zu rechnen. HieraUJergiebt sich) dars das von dem berühmten Bergmallangegebene Verhältnif!i. von 0,75 Schwefel, und o,~§Spiefsglanzkalk , nicht ricbtig ist,E<strong>in</strong> gut bereiteter Spiefsglanzschwefel murs e<strong>in</strong>efcmoige Orangefarbe haben, und we<strong>der</strong> Geruch noche<strong>in</strong>en salzigen Geschmack zeigen, w()il er Ilonst nichtvollständig ausgelaugt ist; übrigens m u fs er sehrleicht und locker seyn. Betrug J,ann nicht damit vorfallen,weil sie e<strong>in</strong> je<strong>der</strong> Apothekel.'eelbst bereiteIlmurs. Da aber <strong>der</strong> Schwefel, wie bei <strong>der</strong> Bereitung<strong>der</strong> Schwefelmilch ('.23) gezeigt wurde, oft areelli~haltigist, 80 mufs er vorher auf diedaselbst beschriebeneArt untersucht wer<strong>den</strong>, ehe er zur Bereitungdes Spiefsglanzechwefels verwendet wird. petvon <strong>den</strong> Laboranten gekaufte ist mancherlei Verfäl-8chungenunterwo:rfen, '>velchesichaber sehr leichtentdecken laseen, wenn man <strong>den</strong> Spie[sglanz8ch\"~fel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tiegel erhitzt ; ist er re<strong>in</strong>, so verflüch'tigt er sich vollkommen ,lm, entgegen gesetzten Fakle aber ,bleiben :die ,ihm b-ejgemischten Stoffe zurtick.Handbl'lch <strong>der</strong> Chemie VQn§, 3347 - 335l.. . 'IF. A. C. G ren, 3ter Thel 'Pharmacologlc von Qbeti demselben. 2ten Theil~ zter va ndS·347. °Verbesserungen pharm. chemIscher Opera.tionen von J. J1.'\"Göttl<strong>in</strong>go 1789. S. 46.0,.. • \'olJGrundfIls <strong>der</strong> theoret. und experimentellen Phanlli\CleD. S. F. Hermbiltii4lt, BerHn, l8G;?http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigSulphur .,tibiatum rubrum.62,) Sulphurstibiatum rubrum, Kermes seuChermes m<strong>in</strong>erale.Pulvis Carthusiauorum(Braunrothel' SpjefsglanzschwefetM j n e r a 1 i 5 C he r J\.e r m e s. Ka r t h ä n­Se r pul ver. )Nach <strong>der</strong> Vorscbrift d.er neu.en prellfsichengepülverteJ:{lh arm il c C; po e werd,en zwei Theil~l" 0 h.e r S pie [s g ! a TI Z mit e<strong>in</strong>em Theile trockenen11. 0 h l.e oS.a U I e n Na t rum gemer;gt ,und ioe<strong>in</strong>em~.edeckten Tieget-zusammen gest:hmolzen. Die gleich-°tlnig f1ie[~eIlde Mas5e wird ;:lUsgeg,os~en, und nachdelll Erkalten g,epülvert. Man kocht sie hierauf mit6 bie8 Theiien \


Digitale Bibliothek Braunschweig8ulphur stibiatunz rubrum.wer<strong>den</strong> nun zusammen gebracht, und 80 lange mit.kaltem Wasser ausgewaschen, his dieses geschUlack~los abläuft, und an e<strong>in</strong>em schatdgen mäfeig wannenOrte getroeknet~Der K e r m e l'I ist blofg durch e<strong>in</strong> yer~chiedcnel. .Verhältnifs se<strong>in</strong>er Bestandtbeile von dem S pie [,5-gl a 11 Z S c h w e fe 1 (9l) verf'ch ie<strong>den</strong>. Letzterer enthältmehr Schwefel und weniger Schwefelwasserstoffals <strong>der</strong> Kermes. Das Natrum nimmt während desSchmelzens <strong>den</strong> Schwefel des Spiefsglanzes <strong>in</strong> sieb..auf, die Verb<strong>in</strong>dung des Schwefels mit e<strong>in</strong>em Alkali(64) kann aber nur durch die Gegenwart eies Schwefehvassentoif8bewirkt wer<strong>den</strong>. Dieser letztere wurdehier erst während des Schmelze.ns durch die Zer •• etzung des dem Spiefsglanzennd -dem NatnIill aWhängen<strong>den</strong> 'VaSS


Digitale Bibliothek BraunschweigSulpltur stlbiatum rubrum_tischen I{ermes. Das <strong>in</strong> <strong>der</strong> FlüssIgkeit vorhan<strong>den</strong>etl11d durehs Erkal~en von e<strong>in</strong>em Theile deli geRchwe~~elten Spitfsglanzoxyds befreyte geschwefelte Alkali1St nun vermögend, durch das Kochen mit dem Rück­~tande e<strong>in</strong>e neue Quantität davon aufzulö~en, welchenes beim Erl.allen ebenfalls wie<strong>der</strong> als I{ermcsfallen lärst, und so l{aull die Arbeit noch oft wieclerhOhltwer<strong>den</strong>. Es ~cheillt, d,l[~ <strong>der</strong> Sch wefe!wasser­Stoff e<strong>in</strong>e gröfsere Verwandlschafr zum Spiefsglanz­OXyd hahe,als <strong>der</strong> Schwefel !leIbt, weil im Kennel!llUr sehr \venig Scl1\",efel vorhandct] ist, clagegen bleibt<strong>der</strong>selbe <strong>in</strong> <strong>der</strong> erkalteten FIli!1sigkeit <strong>in</strong> so beträchtli('her NTence vorhan<strong>den</strong>, daff; man durch Säuren 6i.~en guten Spie[sglanzseh\vefel darau)l nie<strong>der</strong>scblagenkann. Das Spiefsglanzo)l"yd nimmmt also bei frei'c\'il·ligen Nie<strong>der</strong>fallen liehet' "<strong>den</strong> SchWf;felwas1lergtoif, als<strong>den</strong> S"hwefel seIhst, <strong>in</strong> !!ieh. Da[g <strong>der</strong> Kenus5 Ur!..\>ollkomm,enes Spiefsgtanzo'Xyd eben gO wie rier Spieri


Digitale Bibliothek BraunschweigSulphur stibiatum rubrum.die Auflösung ftltrirt, wo eich beim Erkalten <strong>der</strong> I{e t -mes aus'scheidet. lVlan mUls aber, wenn man dieSchlacken zu diesem Behuf bestimmt; die Mas8enicht zu lange -schmelzen lassen, weil sonet <strong>der</strong> gröfst~Thcll des Schwefels verbrennt 1 und man erhält dall!1ke<strong>in</strong>en braunrothen, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en gelbbraunen ]Sie'<strong>der</strong>schlag , welcher faH blo[s unvollkDrnmenee Spiefsglanzoxyd,mit. wenig Schwefelwasserstoff, und n


Digitale Bibliothek BraunschweigSulphur sUb/alum rubrum. '211angefDh rt en Ursachen ebenfalls e<strong>in</strong>en Spiefsglauz.8chwefeJ, obgleich nur m sehr ger<strong>in</strong>ger Menge, erhaltcnkann.In gro[ser Menge' erhält man <strong>den</strong> Kenne!! auf nas­~eln Wege, wenn man st,att des kohlensauren l\ali'siitzendcs Kali (19) anwendet. Man kocht e<strong>in</strong>en'l'heit fe<strong>in</strong> gepiilverten SpieCsgianz, mit e<strong>in</strong>er Auflö­Sung von andett halb bis zwei TheBen ätzen<strong>den</strong> Kalie<strong>in</strong>ige Stun<strong>den</strong> lang unler beständigem Umrühren,nie 111trirte :F1il8sigkeit lä[st beim Erkalten e<strong>in</strong>e. gros­Se Qualit:it Kermes fallen. Wenn me<strong>in</strong> aller Spie[sglanzaufi;clöst !leyn sollte, so kann man die von demereten Nie<strong>der</strong>"dllage abg":30!lscne F!üssigkeit\von neuelndarauf ~chütte!l. nnd sie e<strong>in</strong>e Zeit lang kochen,'t\'orauf ~ie nach dem Filtriren wie<strong>der</strong> etwas Kermesbeim Erkalten fallen JäCst. Diese Methode ist von<strong>der</strong>vorhergehen<strong>den</strong> nicht verschie<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n bei die.ser wirkte auch nur das vorhan<strong>den</strong>e ätzc;i1de Kali,da~ kohlen~aure h<strong>in</strong>gegen hleibt ganz unwirksam,de[~halb mufll hier natUrlich e<strong>in</strong>e gröisere Menge Kerlnegerhalten wer<strong>den</strong>, weil hier mehr Auilösungsln\ttelflir d.en Spiefsglanz da iRt, ais im ersten Falle;.Der berühmte Be r g man hat e<strong>in</strong>e Methode VOf­~egchlagen, <strong>den</strong> Kerme,s durch das Zu~ammensch,",)ellauVon gleichen Theiten voll kom 111 e n c, n S p ieJ s­~tanzo,xyd und re<strong>in</strong>en Schwefel zu·erhalten.Man mengt dJS fe<strong>in</strong> gepUlverten Sp.ie[~glanzoxyd mitdem Schwefel recht <strong>in</strong>nig, u.nd sclllnelzt das Gemengehei sehr gel<strong>in</strong>dem Feuer ZUsammen. Eigentlich hrauchtt!i{t Masse gar nicht <strong>in</strong> Flurs zu kommen, son<strong>der</strong>n'8 ist h<strong>in</strong>länglich, wenn sie.bIors erweicht wird. Derauf diese Art erhaltene Kermes ist aber nach demfe<strong>in</strong>sten Pulvem we<strong>der</strong> so zart, wie <strong>der</strong> durch Präci­Pitation erhalten@, noch hat er die gehörige Farhe jtlenn diese fällt mehr' <strong>in</strong>s Braune, als <strong>in</strong>s Braunrothc.Überhaupt zwei.tle ich, ob man das hier ethahtene Produkt als waRun Kermes ansehen kann i diehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig3ulplwr Jtibiatum rubrum.Jtetidlogi~ ist folgende, Der Schwefel entzieht <strong>der</strong>!).'1follkomll1enen Splefsglanzoxyd e<strong>in</strong>en Theil se<strong>in</strong>esSauer!!toffs , wodurch dasseihe <strong>in</strong> unvollkommenesOxyd verwandelt wird; die hierbei entllan<strong>den</strong>e Schwefehäureentweicht, und. <strong>der</strong> noch vörhan<strong>den</strong>e Sclm'efeigeht mit dem unvollk.ommenen Spiefsolanzoxyd il'lVerb<strong>in</strong>dung. \Yir wissen aber, dafg <strong>der</strong> Kermes flichtblp[s aus Spidsglanzoxyd und S:::hwefel besteht, sonilerndafs e<strong>in</strong> Hauptbeslandtheil dC511dben <strong>der</strong> SchwefelwasserstOffiRt. Wöllte lilan nUll auch annehmen,da(s letzterer durch die Zersetzung de.~ wenigen, <strong>den</strong>}Schwefel und dem vollkommenen Spie[~glan7.oxydanhängen<strong>den</strong>, Wa~~els erteugt wor<strong>den</strong> I'cy, so kanndoch d~rch diese3 tvenige Wasser unmöglich !jO viel5chwefelwagser~toff entstehen, da(s <strong>der</strong>selbe <strong>in</strong> lOÖTheiltn des Produkts o,.,{) a!1smacbte, und nochweniger kann <strong>der</strong> Scwefel <strong>in</strong> so grosser Menge durchdie Bmdung des Sauerl!tdf'~ aus dem Metalloxydund dem \Na3!\er weggeschaft \Jver<strong>den</strong>., dars <strong>den</strong>elbt':nur noch 0,05, hetragen sonte; dem zu Folge kanrldie erhaltene Masse gat nicht als Kerrhcs hetrachtet,noch weniger aber als ~olcher zum mediz<strong>in</strong>IschenGebrauch Ver(vendet wer<strong>den</strong>.Der Kermes hat se<strong>in</strong>en Matheft voh <strong>der</strong> mit <strong>den</strong>zeb'ieoenen Kermesbeeren übere<strong>in</strong>stimmen<strong>den</strong> Farbeerhalten, Der son<strong>der</strong>bare Name K a rth ä ti !I e r p 11 1-ver ist dadurch chstandel1, darg die Bereitung die


Digitale Bibliothek BraunschweigTartarus "rtibiat!u.f~erndartigen Stoffe, mit welchen ,~r verfäf'cht SC:P1könnte.zurück bleiben wer<strong>den</strong>. Ubrigens murs h'ili"se<strong>in</strong>er Bereitung so wohl auf die Re<strong>in</strong>heit eies rohertSpiefsglanzes, ah die dee Schwefels, gesehcA wer<strong>den</strong>.Die Metho<strong>den</strong>, die Re<strong>in</strong>heit dieser Stoffe zuerforschen, s<strong>in</strong>d bereits hei dem Stibio oxydato albollnd bei dem (17) Sulphur prafJfJ'pitatum (g3) angeführtwor<strong>den</strong>.Pharmaco1ogie' von G. A. C. Gren, zton Theils, zter BandS. 259. ', l!andbuch dtiI Apothekcrkunsf von J. F. Westrumb,§. 1382 _ 1384. ,li e r m b s t ä d t s Grundrifs <strong>der</strong> allgern. Experimentalchemie ,.!ter Theil., Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimen~ellen PhalUlacie eie.\'011 D. S. F. lIermbstiidt, 3ter Theil. 1808.63 ) Tartarus stibiatus, Tartarus emeticus ')Tartarus antimoniatus. (S pie fs glanz ..W r <strong>in</strong>s t e<strong>in</strong>, B re eh W e i 11 S t e<strong>in</strong>.)Die VOf!!chrift <strong>der</strong> neu en preuf/!. Pharmacop0 e, behauptet unter allen übrigen mannigfaltigabgeän<strong>der</strong>ten Vorecliliften <strong>den</strong> Vorzug, ,v~il nach ihre<strong>in</strong> immer gl eie h förmigeFi Präparat erhalten werde tllnuf8. Sie be!\teht <strong>in</strong> folgendem. .Gleiche Theile fe<strong>in</strong> gepülverte Weimte<strong>in</strong>krystal-1e und Spiefsglanzsatfran (Stibium oxydulatum fu­~C4m No. 16) wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em glä~ernen o<strong>der</strong> por­~ellanenen Geschirre, welches <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kapelle Ul.lt~nd' umschüttet \vird, mit z4 Theilen destillirtenll).asser übergoseen, und e<strong>in</strong>ige Stun<strong>den</strong>lang gekocht.1e Flüssigkeit wird noch warm ftltrirt, und <strong>in</strong> dem:iÜl1lichen re<strong>in</strong> ausgespülten Gefärie, wor<strong>in</strong> sie yora~rgekocht 'wurde, bis zum Krystallisationspunktegedampft, und an e<strong>in</strong>en kalten Ort ge~tellt. Es '"ähiefeen kI~<strong>in</strong>e durch!ichtjge KrYl'tal1e an, <strong>der</strong>enrund,ge~talt~ die geme<strong>in</strong>e viereeitige Säule an bei <strong>den</strong>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigTartarus st ibiatus.En<strong>den</strong> zuge~pitzt ist, die Zllgpitzrmgen (l<strong>in</strong>d grörserals dilS Pri~ma selbst, und daher hat <strong>der</strong> Kryetall eilloctaedrigch~s Ansehen; oft ist e<strong>in</strong>e Seitenfläche sehr'Ichmal , worau~ die dreyseitige Säule entsteht. Dienicht krygtallisirte Lauge wird abgegossen, abgedampft,von neuem zur Krystal1isation beför<strong>der</strong>t,und damit 80 lange fortgefilhren, bis nithts beträchtlichesmehr krystallisirt. Die noch rückständige Laugewird a~s unnütz weggeworfen. Man br<strong>in</strong>gt IlUnalle erhal:ene gut getrocknete KrystaHisationcn zusammen;und zerreiOt sie zu fe<strong>in</strong>em Pulver, welche'aufbewahrt wird.Der Brechwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> besteht aus \ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>sauremKali und we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>saurem Spiefsgbnzo)(yd.Die im lVe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> prädomitürende Säure löst nämlichcl,,!,! unvollkommene Spie[~glmZ0)(yd auf,· da aber<strong>der</strong> Spie[l'glanz'~ajfran auch etwas Schwefel enthält Iso bleibt dieser zurück. Es wird also durch dieseOperation e<strong>in</strong> dreyfache!l Salz dargestellt, welche~aus Kali, \Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure, und unvollkommenc11tSpiefsglilnzoxyd besteht. Die Krystalle s<strong>in</strong>d an JetLuft beständig, nur verlieren gie mit <strong>der</strong> Zeit ihreDurchsichtigkeit; zu ihrer Auflösung <strong>in</strong> mittlererTemperat\1r erJor<strong>der</strong>n sie achtzig Theile Walf8er. Ih tGehalt an unvollkommenen Spiefsglanzoxyd i~t 0,'57-Es war lange e<strong>in</strong> ftreitigerPunkt, ob <strong>der</strong> Brechweirt >ste<strong>in</strong> durch d'ie KrystalIi~ation , o<strong>der</strong>, durch da!l F-,irtkochen<strong>der</strong> Lauge bill zUr Trockne, bereitet wer<strong>der</strong>lsollte, und dieser Streit enrstand daher, weil IIl3ttbei Befolgung <strong>der</strong> vom Dottor n ö pfn er gegebenenVorschrift, welcher man vor altflh andem <strong>den</strong> Vor'zug gab, durch die Kry~talli~atiön ke<strong>in</strong> gleichWirkende;,Salz erhielt; dlers riihrte aber daher, wei:.diese Vorschrift gegen eitlen Theil \We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> nur e lnen haJben Theil vollkommenes Spiefsglanzo:xyd "er'1, . d' , b . h L'angt; leser 1st a er nIe t 1l1I~relC'h en d , um ;lUezn sättigen, und es blieo. daher atlckl-We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>~äurehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig21 - ,:JUllyerän<strong>der</strong>ler \Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> vorhan<strong>den</strong>, welcher, da eretwas schwer auflö5lich",r al~ <strong>der</strong> ßrechwe<strong>in</strong>t>te<strong>in</strong> selb~tÜt, zuerst krystallisirte. Man hielt nun diese erstel\rystallieatio~ für Brechwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>, da sie aher diersnicht war J son<strong>der</strong>n nur e<strong>in</strong>en Thcil des letztern e<strong>in</strong>~gemengt enthielt, so <strong>in</strong>ufstc ilatürlich ihre Brechenerregende Kraft schwächer seyn, un,d man zog hier~aus <strong>den</strong> falschen Schlufs, da[s das SpiefsgJallzoxyd<strong>in</strong> sehr verän<strong>der</strong>lichen VerhäIrnissen<strong>in</strong> dem kry!!tallieirtenBrechwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> vorhan<strong>den</strong> seyn müsse, undInan glaubte daher, sicherer zu gehen, wenn man dieganze Lauge bis zur Trockne iuspissirte, wobei allesSpiefsglanzoxyd <strong>in</strong> dem Präparat gleichförmig vertheiltseyn mü!!sc; diefs ist nun zwar <strong>der</strong> Fall, alle<strong>in</strong>je nachdem: man das Kochen e<strong>in</strong>e kürzere a<strong>der</strong> längereZeit fortgesetzt hatte, war auch <strong>der</strong> Spiefsglanzgehaltdes ganzen Präparats verschie<strong>den</strong>. Wird aberbeim Kochen 80 viel Spiefsglanzoxyd wgelletzt, dargk.e<strong>in</strong>e We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure ungesättigt bleibt, so wirdman rlun:h die Rrystallisation je<strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong> gleichför­Illiges S:llz erhalten, weil die Natur je<strong>der</strong>zeit bei Bildungbestimmter Förmen auch bestimmte Verhältnissebeobachtet. E<strong>in</strong>en Beweis naiu liefert die nach<strong>der</strong> Krystalllsatiön rückständige lauge, \.. elche wirk;.lieh das Spiefsglal'lzoxyd <strong>in</strong> gröfserer Menge enthält;sie ist hicht krystaHi~irbar, weil das Verhältnifs desSpief~glanzöxyds zur We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure und zum Kalivon dem im krystallisirten Salze beobachteten verechie<strong>den</strong>·i~t, und sogar beiie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen 0l)eralioo- verBchie<strong>den</strong> ausfallen kann; wie diers möglich, iley, wird, wie ich glaube, die Erklärung <strong>der</strong> Be rgmani s ehe n Metbode , e<strong>in</strong>en Brechwe<strong>in</strong>~te<strong>in</strong> auSwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>8aurem Kali zu bel''':itel1, am beslenvers<strong>in</strong>nlichen.Der berühmte B er g man fand, da[s das we<strong>in</strong>­IIte1nsaure Kali fähig' sey, e<strong>in</strong>e gro[se Menge Spiefsglauzoxydau.fzuläsen, und dann e<strong>in</strong>en wahren Brech~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig216 Tartarus stibiafufi.weil15ten darzustellen, welcher von dem Eri!n<strong>der</strong> Tm"torus tortarzsatus aFitimoTliatus genannt wurde. ,Mallkocht die Auflösung des we.<strong>in</strong>sle<strong>in</strong>saurcn Kali's mite<strong>in</strong>em llnvollkorumenen Spiefsglanzoxyde und rauchtsie nach h<strong>in</strong>langliehern Kochen, und ni.lchdem Rie fjj~trirt wor<strong>den</strong> ist, bis zum Krystallisatioospunkte ab.Es schiefst wahrer Brechwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> an, aber rler kry'Si alligirbare Theil <strong>der</strong> Lauge ist weit geriuger al'3 bei.Anwendung de!' \Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>s selbst. und man erhältnur halbeo viel Brechwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>, als man we<strong>in</strong>3teiw!iaureg Kali angewendet hat. Noch ist zu bemerken,dafg ~lie erhaltenen Krystalle eben 80, wie die au idem Weiuqe<strong>in</strong> bereiteten. schwache Spuren vonSäure zej~en, <strong>in</strong>dem sie die sehr verdünnt e Lad,­must<strong>in</strong>ktur räthen. E~ dr<strong>in</strong>gt sich hier die Frageauf: wie kann e<strong>in</strong> neutrales Salz, welches das we<strong>in</strong>flt€<strong>in</strong>sauteKali doch ist, eben die Auflösuflß'skrafCZflg€l1. wie <strong>der</strong> We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> selbst, da diese Anflö*lItwg3kraft von <strong>der</strong> im We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> prädom<strong>in</strong>iren<strong>den</strong>Säure doch e<strong>in</strong>zig nur zu erwal'ten i~t? Bemerkt man<strong>den</strong> Um~tand, dafs <strong>der</strong> hier erhaltene Brechwe<strong>in</strong>steiJlsauer reagirt, da doch das we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>saure Kali selbs-tke<strong>in</strong>e freye Säure enthäLt, und dars dabei nur wenigkrystallisirbares Salz erhalten \"",lrd. so ist die Antwortnicht 8chwer. Wir wissen bert;;it!l a1l5 an<strong>der</strong>n Arbeiten,z. B. <strong>der</strong> Bereitung des vollkommenen Spie(sglanzoxyds (17), dafs das Kali das SpidsglanzoxytlaufLulögen im Stande ist; zweitens wissen wir, da(s<strong>der</strong>jenige Antheil von {bE, welcher die im \Ve<strong>in</strong>~ste<strong>in</strong> .prädom<strong>in</strong>irende Säure erst sättigen Ulufs, wenn<strong>der</strong>selbe e<strong>in</strong> 'neutrales Salz (das we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>saure Kali)darstellen IOn, 1er Säure n ur sehr locker anhä,ngt ,und fast durch jede an<strong>der</strong>e Säure wie<strong>der</strong> abgeschie<strong>den</strong>wird, wobei sich wie<strong>der</strong> \Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> bildet. Maßkann annehmen, dafs hier daN. Spie(~glanzoxydwie e<strong>in</strong>e Säure wirkt; es verh<strong>in</strong>det sich mit di~~etJ'artionKali, und es entsteht We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>, dessen prä'http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigTartarus stihiatu,f.Q.()!ll.<strong>in</strong>irend.e Säure da~ Spief~glanzoxyd ebenfallsaUflöst. ,. *) Diese Erklärung ist nur <strong>in</strong> so fern h<strong>in</strong>reichend,als wir durch sie von <strong>der</strong> MögIichlieit die ..~.tl; Verb<strong>in</strong>dung über;zeugt wer<strong>den</strong>, si,e gewährt unsaber auch Aufsr;:hlufs über <strong>den</strong> Umstand, dafs, bei <strong>der</strong>Bereitung des Brechwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>s mit We<strong>in</strong>ete<strong>in</strong> • diellicht . krysta11isirbare Lauge mehr Spiefsglanzoxy<strong>den</strong>thält, als die Krystall.e. Wenn nämlich die ,pr:tdOlll<strong>in</strong>irendeSäure mJ.'t Spiefsglanzoxyd ge5~ttigt ist,60 Inufs neutrales we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>saures Kali ,cuts,tehen.l)ieses wird nun nach <strong>der</strong> gegebenen Erldärung anfal'lelle zerlegt; es enttlteht neben dem we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>saurenSPiefsglanze zugleich e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung des Kali's mitdiesem Oxyd, und <strong>der</strong> hierdurch aufs neue entstan·~ene \.Ve<strong>in</strong>s'te<strong>in</strong> wird auf diese Art fortwährend zer~egt, ond es k~nn nach 1angem und a,nhallen.<strong>den</strong> 1\0 .•chen endlich gar ke<strong>in</strong> ne.utrales we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>saures Kalillleh,rN'orhau<strong>den</strong> s,eyn, sen<strong>der</strong>n bl ofs we.ipste.<strong>in</strong>~aTne8S,Pief~e;lanz.oxyd und e<strong>in</strong>e ge~ätügte Ver,b<strong>in</strong>dmlg des.l\.illi's nür Spie[sglanzoxy, .d **). Da aher, wie [lehon,,), Dafs h<strong>in</strong> das Splefsglaazoxyd ~egen das Kali. wie e<strong>in</strong>eSäure, und umgekehrt gegen die We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure wie elaa~,alischer Stoff wi-rkensoll, könnte vit!lleicb.t <strong>den</strong> E<strong>in</strong>.·',Wurf veranlassen, dafs zwei e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> (freylich ·nur sche<strong>in</strong>.bar) en~gegen gesetzte Eigenschaften nicht e<strong>in</strong>em Körpe,xzukQmllu<strong>in</strong> könnten; wir hahen aher' IU.ehr~re. Beispieledavon: dlls ArseJlik~xyd verhält sich zu de,n Alk.lien wie,e<strong>in</strong>e Säure, und 711 <strong>den</strong> Säuren umgekellrt. DurchlUectdcität wer<strong>den</strong> Metalle oxydirt und reducirt,."') Diefs IUllfste Dal'h 6er liier gel:e


Digitale Bibliothek Braunschweig218 Tartarus stibiafus.erwähnt ist, im krystallisirten Brechwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> e<strong>in</strong>beetimmtes Verhälluifs obwaltet, so wer<strong>den</strong> dieStoffe auch nur <strong>in</strong> diesem Verhältn~f('\e zusanimen treten,und da vielleicht aus Manger o<strong>der</strong> Überschu(Sdes e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> des an<strong>der</strong>n Stoff!! nicht a11e8 diesekry stallisirbare Verb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>gehen kann, so wirde<strong>in</strong>e Quantität dieser Stoffe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lauge zurückbleiben; diese können aber, je nach dem da~ ,>"e<strong>in</strong>steimlaureKali durch längeres o<strong>der</strong> kürzeres Kocheßmehr o<strong>der</strong> weniger zerlegt wor<strong>den</strong> ist, bei je<strong>der</strong> eiP~zeInen Arbeit i Ul V ~rhältnisse ver5ch ie<strong>den</strong> seyn, undund defshalb ist die Krystilllisation unbed<strong>in</strong>gt nothwendig,80 wie auch aus eben dem Grunde die rück.­Btändige Laug~ ganz unbrauchbar ist,Man kanp statt des Spiefsglanzsaffrans auch je,de6 an<strong>der</strong>e unvo1l!l.Ommene S}Jlefsglanzo:x:yd zur Be"leitung des Brecbwt:;<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>s anwen<strong>den</strong>, bellon<strong>der</strong>!wird dazu auch da~ S p it;f I'! g I a n z glas (18) gebraucht,so auen die Spiefsglanzblumen,. Vaaber beson<strong>der</strong>s die Bert:;itung <strong>der</strong> letztern <strong>der</strong> (Jesundheitsehr nachtheilig ist, BO hat die neu e pr e !J'IS j 8 ehe P h arm a cop 0 e die Anwendung des Spiefs"gUmzsaffrans defshalb vorgezogen, weil


Digitale Bibliothek BraunschweigTartarus stihiatuJ".'We<strong>in</strong>!iteimäure, sie v.'ürde alllo damit verbun<strong>den</strong>bleiben, und e<strong>in</strong> äufserst ätzendes unsicher \virkeudesPräparat darstellen.Alle Vorschriften, welche zur Bereitung desI3rechweimte<strong>in</strong>s vorhan<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, weichen 1;10f8 <strong>in</strong>detn Verhältnisse des Spiefgglanzoxyds zum \V c<strong>in</strong>5te<strong>in</strong>,Und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anwendung des bereits angeführten unoVollkommenen 5piefsglanzoxyds selbst ab, und ichkann sie daher mit gutem Gewissen siimmtJich übergehen,da die <strong>in</strong> <strong>der</strong> neu e n p re II [8. P h arm a­Co po e gegebene, all~ <strong>den</strong> schon angeftihrten GrUn<strong>den</strong>,unter aUen die zweckmässigste und vorzüglich,Ste igt.Der Brcchwe<strong>in</strong>Btc<strong>in</strong> wird von <strong>den</strong> Alkalien l<strong>in</strong>de' .lnlgen Er<strong>den</strong> zerlegt, und das Spie[gglanzoxyd ausgeschie<strong>den</strong>;el!. müssen diese Stoffe daher bei~e<strong>in</strong>erVerordnung vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>~ . Auch muh aus ebenlletn Grunde die Ant1ös.ung dell&elben je<strong>der</strong>zeit nutdestilLirtem Wasscrgen;ach.t wer<strong>den</strong> ,<strong>den</strong>n das BrunllenWa'8~erentbaltfreyeKalkerde, welchedi.e Zerleg9ngbewirkeu k.ann. Zugleich aherenthält es auchOft Kochsalz, dieses wird zerle'gt, und es entsteht'alz~aurer 'Spiefsglani, <strong>der</strong>, wie schon hemerkt ist.@~htnachtheilig wirkt; Metalle, z. B. Eisen, Kupfer,Z<strong>in</strong>n, BIey, etc. müss'enbei se<strong>in</strong>er Bereitung ehenfallsvermie'd:en wer<strong>den</strong>, weil sie e<strong>in</strong>e nähere V.er­~andtschaft z,ur We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>'~äure haben, mit ,,'eicherale Sich aiso verb<strong>in</strong><strong>den</strong>, und das Spiefsglanzox:zdausechei<strong>den</strong>, .. ~ iIm' Feuer wird <strong>der</strong> Brechwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>zeuletzt s <strong>in</strong>.ern ,die Säure zerstört und <strong>der</strong> Spiefsglanzkalk durch:~n Kohlenstoff <strong>der</strong>erstern reducirt wird; H1itn ef­/lt ahodahei metaJ]illcheu Sp\ef!gIanz. Man kann!lIeh aber ,dili'ser Zersetzungsmethode nicht gut beclie­S e~, Wer" man <strong>den</strong> Gehalt des Brechwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>sanc ~lersglan ')xvd . - ,erfoncheß will. , weil sich das redlt-l~t. Metaü leicht vertli.iGhti&t. AIllsichersten er,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig2'20fährt man di~sen, 'wenn man <strong>den</strong> Brednve<strong>in</strong>!te<strong>in</strong> illlSehr verdünnter Salzsäure aufW'st, und <strong>in</strong> diese p,uflö,tmng e<strong>in</strong>!;! blanke Z<strong>in</strong>kstange stellt. Das SpÜ![8g1ariZ;~oxyd sel;lt hier se<strong>in</strong>en Sauerstoff an <strong>den</strong> Z<strong>in</strong>k ab,und scheid.et sich <strong>in</strong> metallischer Gestalt aus. o,.J~(;lcs erhaltenen Metalls s<strong>in</strong>d gleich zu rech'lcn 0,:,7unvollkommenen Metalloxyde,Dle Gute des Brechw;<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>s h.ängt yon <strong>der</strong> Ge;,nauigkeit bei se<strong>in</strong>er Bereitung ab. Er muCs e<strong>in</strong>ewelfse Farbe haben, e<strong>in</strong> wenig sauer reagiren, unQ.an <strong>der</strong> Luft nicht f~ucht werd!3n. Dpr dur.eh Inspi8'sation <strong>der</strong> Lauge bereitete hat e<strong>in</strong>e gelbgrünlieheIrarbe und feuchtet an <strong>der</strong> Luft. Reagirt aber die11 uflös ung deeselben lIehr merkl i.ch sauer, so ist die(~e<strong>in</strong> Beweis, dar!! ni,cht alle SJ.ure ~üt ~piefsglalJZoxydgesättigt ist, wie diefs b.ei Befolgung d.er h ö p fn ~~rischen Methode <strong>der</strong> Fall seyn wird; mau mufs daUtJse<strong>in</strong>en MetaJIgebalt auf die schon angegebene Art er,fo rsc hen. Ob <strong>der</strong> Brechwe<strong>in</strong>stt<strong>in</strong> Saluli Ule enthält >,erfährt man durch die schwefelsaure Silberauflösung(" 30), welche dann e<strong>in</strong>en käsicllten Nie<strong>der</strong>schlag( s al z sau r e 8 Si I be r) bewirkt. Dars <strong>der</strong> Brechwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>beim Glühen SpiefsglanzmctaliIdigelchetll;Ind r,~:it geschwefelten Alkalien SpiefsgLmz8dlwefel(61.) dar~teUen murs, kann nicht als KenQzeichen Bei­.7.;er Güte, wie oft geschieht, angesehen wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>tlheides wird bei sehr verschie<strong>den</strong>en Verhiiiltnifeen de~~e~en\v ärtigen Spiefsglanzoxyrls Statt TIn <strong>den</strong>; fä odedief8 nicht Statt, so würde es gar ke<strong>in</strong> Brechw.e<strong>in</strong>st.e<strong>in</strong>fIil1u<strong>der</strong>n blofser We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>, se,YII.PharlJlacologie von F. A. C. G lt e n, zlen Theils zter Balld•6.·335·DeSsen HandblJch <strong>der</strong> Chemie, ~. 3334 - 3339.verbesserungen phum, chemisch:;r Operationen von p.,l>}~ 11. .• G cttUll~ 17a~t ~, 141,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigKali Sulphuratum.Berl<strong>in</strong>er Jahrbuch <strong>der</strong> Fharmacie 17g8. Abhand!. liofr <strong>den</strong>llrechwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> vom Herrn J. C. F. Lucii. S. 1:1.3.II er tU b s t ä d t s Grundrifs <strong>der</strong> allgern. Experililentalchemieete. 3ter Theil. loOS.'Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und fexpedmentellen Pharmacie VonC. S. F. Hermbllhdt. 3ter Theil. 1808.6,0 Kali sulphuratum, Hepar Sulphuris. (Gesc h w e fe 1 t e s KaI i. S c h w e fell e­be r).Die Verb<strong>in</strong>dung oeg Schwefels mit <strong>den</strong> Alkil~lien kann man


Digitale Bibliothek BraunschweigKldi .rufphuratum.was hier über das Kali sulplturaturn ges.1gt wird 1auch auf jenes anwendbar ist.Man kann zur Bereitung <strong>der</strong> geschwefelten Alka"lien auch die ätzen<strong>den</strong> anwend{;n, welche, mit gleichenTheBen Schwefel zusammen geschmolzen, dieVerb<strong>in</strong>dung mit dem Schw-efel weit schneller und<strong>in</strong>niger e<strong>in</strong>gehen.V/enn man 6 Theile vöiJig trockel1e!lschwefel~sanrefl Kali (Tart.vitriolatu.f ) o(vcr Natrum (GI a n­be r s al z) mit 1 Theii Kohlenstaub nwngt, l<strong>in</strong>d die[$Gemenge e<strong>in</strong>em starken Gluhef"eucr ilü Lmge a!.!ssl"rz t ,bis das Auf!\chäumen <strong>der</strong> ~!h.s1iebat,und di~!le ganz gleichförmig tli e.[-\t p W eIh~E t '71:3"ebenfalls e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung des Sdl\H:fll1!! mit df!J1 Al~Iiali, "",'eIche f41ch von <strong>der</strong> naeh d~r er~rten 'Vbereiteten blof


Digitale Bibliothek BraunschweigKali sulphuratum •.!\..Uflö8ung hat e<strong>in</strong>e dunkelblutrothe Farbe und e<strong>in</strong>en<strong>den</strong> fmlen Eyern ähnlichen Geruch. Man fiItritt !Hellun durch Löschpapier, welches auf aURgC$p


Digitale Bibliothek BraunschweigKali Julplzuratum.lösung zurück bleibt; eg il\t defsbalb die Bereitungauf nassem Wege vorzüglicher.Völlig trockene geschwefelte Alkalien hal:Jen ke<strong>in</strong>enGeruch des Schwefelwasserstoff!! ('27).Aus <strong>den</strong> bei <strong>der</strong> ge3chwefelten Kaillerde avgG;führten Grun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> sie durch dle E<strong>in</strong>wirI,urtg<strong>der</strong> athmosphärischen Luft vollkommen zersetzt • .Es!lcheidet sich aus <strong>der</strong> Aufiöslmg <strong>der</strong>selben Schwefel ab,.und die übergtcbende Flü~gigkeit cdthält endlich blof~i3chwefel!laures und kohlensaures :Alkali ,wobeF sie farbenlo~ und nur durch <strong>den</strong> ausgeschiede-IDen Schwefel getrübt ersche'<strong>in</strong>t, auch hat sie hierbei.allen Geruch nach Schwefehvasserstoff verloren. Dietrockenen geschweftlten Alkalien verän<strong>der</strong>n bei die­!'Ier Zersetzung durch die Luft ihre leberbraune Farbe,zuefllt <strong>in</strong> grünlich schwarz, hierauf <strong>in</strong> grau, un<strong>den</strong>dlich wer<strong>den</strong>. sie vollkommen weifs; nun s<strong>in</strong>d sieaber iiHl-ch ke<strong>in</strong>e ge!!chwefelten Alkalien mehr 1 $On<strong>der</strong>ne<strong>in</strong>e, blofse SalzmiBchung aus scbwefelsaureil1und kohlensaurem Alkali, welchen noch <strong>der</strong> bei <strong>der</strong>Zersetzung ausgesch'ie<strong>den</strong>e Schwefel beigemengt ist.Sie ziehen natürlich nun ke<strong>in</strong>e Feuchtigkeit aus <strong>der</strong>Luft Hlehr an, und gehen e<strong>in</strong>e \YJsecrhelle, geruchloseAuflösung. wobei sich <strong>der</strong> Schwefel ausscheidet.Aus diesen ergehen eich n:m auch die Kennzeichene<strong>in</strong>es frisch und gut bereiteten geRchwefeltertAJkaH'~. E~ mU[lIJ nämlich e<strong>in</strong>e dilnkelgef~irhte Auf'lösung bil<strong>den</strong>, welche <strong>den</strong>e G'::rl.wh !lach faulen Eyerflzeigt, <strong>der</strong> bei dem ZU5atz eir,er Säure noch gtärl,etwird, wohei zllgleich Schwefel nie<strong>der</strong>fällt, und dieFlü"'''ii'keit stark auf~chäumt. E<strong>in</strong> trock!ene~ ~cschw'efelt.s Alkali murs e<strong>in</strong>e frische leberbraune Farbe be'litzen, und sich vollkommen im Was8er auflösen.S. 296·t>ll1l,rmaeologie VOll F. A. C. G r.e n. 1&-'0. zte Th. zter Bd.'!J(;uell <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie. <strong>der</strong> Th. 1794.~. 58;3-604.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigRaU carbonicum,lt e l.'m b s t:i d t 5 Grunrll'lfs <strong>der</strong> theoret. v.nd experimentellenIlhaxil1.icie 3ter Theil, 1808.6S) KaH c3rbonicum, AJcali vegetabile carbonicum,seu aeratum, Sal Tartar!. Sal alG~:d<strong>in</strong>u'3 ve2:etahilisD!. urissimus. (K 0 h 1 e llac~sau res 0 <strong>der</strong> 1 u f ~ sau res P fl an zen ..k:ilL"Ve <strong>in</strong>s te <strong>in</strong>s a.! z. Ger ei ni g t ePo tt ase h e. )1 Die \Vege, auf welchen wir uns e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>e~ k "h.e n 8 ;; LI re g KaI i versch.affen können~. s<strong>in</strong>d eehltltl~<strong>in</strong>ni>;fahiO'.cl '.da. e!l aus !!lehr vielen Salzen ab~e!'lchie-0, . cCn wer<strong>den</strong> kann; doch kann ich, ohne sehr weit.1äUf'ig ?:Cl. wer<strong>den</strong>. hier nur die ge1.vnhnlich9ten Ge­\\-<strong>in</strong>nung~m~tho<strong>den</strong> angeben, Man erhält nämlich daakOhlenfiaure KaU1) durch Re<strong>in</strong>igung <strong>der</strong> Pottallche ;2) dllrch trockene n::3tiHation und durch VerbrerkDung des We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>s <strong>in</strong> offenen Gef'lf5tm;S) durch die Detonation des Saipeten mit \Ve<strong>in</strong>,ste<strong>in</strong>.Man fibergiefse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ir<strong>den</strong>en G/Hchirre re<strong>in</strong>e~llte Po t ta e eh C'. mit gleichen Theilen ihres Ge­"'iChtsre<strong>in</strong>em kalten \VaMer, welches mall 24 bis-48 Stun<strong>den</strong> darü·ber ~tehen lärM; wäfJrenrl die~erZei1::lUfs die ~h§5e öfter!! umgerUhrt wer<strong>den</strong> .. Man schei­"et endlich die Flüssigkeit von <strong>den</strong>~ Bo<strong>den</strong>satze ~\:\:elch er, je nach dem die Potta~che gut o<strong>der</strong> schlechtQ:a r, auch' mehr o<strong>der</strong> weniger beträgt, ab, unrlkochtl/e Wrtsserhelfe abgelaufene Flüssigkeit .<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em völ.I)~ blank ge~cheuerten eigernen K.cRsel bi8 zm'Trock! 3 e<strong>in</strong>. Das hockeue Salz, 8teHt e<strong>in</strong> ziemlich rehrel'l-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigKali carbouicum.zum mediz<strong>in</strong>ischen (n icht chemischen) Gebrauch aUwen(ibdreSk 0 h I e n ~ ~ ure g KaI i dar,J) le mehresten 'pf1aot,enuwffe enthalten Kali; dielleskann nicht'· nur durch!< Verbrennen <strong>der</strong>selben,1!ond6rn auch j wie <strong>der</strong> berühmte M arg graf zllers~gezeii'} hat J durch die Behandlung mit Salpetersäure,au


Digitale Bibliothek Braunschweig· Kali carbonicum.halJpt~ächlich aus diegea hei<strong>den</strong> fremd(j~ S.alzen, undtier Y,ieset - und Thonerde, Doch il'lt da3 auf die~ei\yt erhaltene k 0 h I e n s Cl 11 r e K. a I i für nichts welligerall'; völlig n.:<strong>in</strong> zn halten; <strong>den</strong>n CII sdr


Digitale Bibliothek Braunschweigkohleul!anre Ammonium (73) zu erhalten, alPgegeben hilbe; doch murEl ich hier noch bemerl,en1dafs zur trockenen Deeti1lation de, We <strong>in</strong> 8 te i n 8,wenn man auf das dabei zu erhaltene KaI i beson<strong>der</strong>sRück~icht nimmt, die Anwendung e<strong>in</strong>er eiserneJ'l,Retorte nothwendig ist, weil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gläeernen odetir<strong>den</strong>en, Retorte das I\ali Gelegenheit hat, Kiesel"Produkte, welche. jene De!'llillation liefert, wer<strong>der</strong>>auch hier erhalten, die Bernsteirtsäureansge-JlOHllTI$n, wt-Iche nur au!! dem Be rn !! t e<strong>in</strong> erhalten,,,,ird. Der We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> be~teht aus Kali und \Ve i rt'.~ ~ e<strong>in</strong> gäu re; letztere ist dar<strong>in</strong> im Überl.lchl;1~


Digitale Bibliothek Braunschweigl(a1ih~tl<strong>den</strong>. Dmch die trockene Dr;stli,.tion wird di",Wc<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>s1iu"e Zleriegt; flie besteht J w10 alle vegetabilischePflanzensäuren , ans K 0 h I e n I!I toff. v,r a s-3 e r ~ toff und Sau erst 0 ff, und die~e Stoffe bil<strong>den</strong>,nach <strong>der</strong> bereilll gegebenen Aetiologie, die ve;:­~chie<strong>den</strong>en IIcbon angeführten Prodnkte ; <strong>in</strong> <strong>der</strong> RetOrtebleiht das Kali, welches sich 'mit e<strong>in</strong>em Theil<strong>der</strong> enl.~tan<strong>den</strong>en K 0 h I e n sä ure verbun<strong>den</strong> hat, mit<strong>der</strong> aU!i <strong>der</strong> \Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure abge~chie<strong>den</strong>en KohleZUrück.E<strong>in</strong> eben ~o re<strong>in</strong>e! kohlensaures Kali erhältIl'lan durch die V erbrflün !..Ing des W e<strong>in</strong>~tlil<strong>in</strong>s <strong>in</strong>offenen Gefä[sen,.E<strong>in</strong>e beliebige Menge rohen We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> schüttelb.an <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en eisernen *1 Schmelztiegel, weicher <strong>in</strong>\'I'erhältnifs zu se<strong>in</strong>er Höhe ~ehr weit seyn murs, M.anßetze deu Tiegel <strong>in</strong>s Feuer, und br<strong>in</strong>ge ihn zum ROlh~gliihen. Der ~ We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> bläht !lieh sehr auf, unddef5halb da rf auch <strong>der</strong> Tiegel nur bis zur Hälfte da-'lbit angefüllt @eyn. Um das Überst~igen <strong>der</strong> Masse2u Verhüten s durchrührt 1117>;-1 sie zuweilen mit e<strong>in</strong>emei~ernen SpateL Der \Ve<strong>in</strong>~te<strong>in</strong> stöfst im Anfangeltiiufige erstickende Dämpfe aus, und endlich geräther <strong>in</strong> Flamme. lvlan läfgf; ihn vollkommen ausbren.llen, und hält <strong>den</strong> Tiegel noch 50 la ngt~ im Feuer,his die <strong>in</strong> demselben bef<strong>in</strong>dliche !ichwarzc Salzmasse&feichförmig fliefst. Hierauf gieret man ~ie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>eneisernerl Ke3sel aUIl, br<strong>in</strong>gt <strong>den</strong> Tiegel wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>sF'euer, trägt e<strong>in</strong>e neue Portion \Ve<strong>in</strong>~t~<strong>in</strong> h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>,llnd fährt damit so lange fort, bill man e<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>JänglieheQuantit~t <strong>der</strong> verkohlten Masse erhalten hat.~an kocht die5elbe mit deSlillirtem Wasser aus .."") Ir<strong>den</strong>e Schmelztiegel können hierzu, wie schon aus delI!Vorher gesagten erhellet, nicht angewendet wer<strong>den</strong>. weilsonst das Kali mit Kiel?! - und Thonerde vllfUnre<strong>in</strong>l:iltWerCi.ll wl.irdechttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigJ{ali carbonicum.scheidei' die klare wasserhelle Flnlllligl,eit von demkohligen Rückstande dmchs Filtrum ab, welche nulldurch Evaporation im re<strong>in</strong>en eisertJen Kes~el zurTrockene gehracht wird. Man kann die V (;rb rennungeies Weioste<strong>in</strong>s auch auf folgende Art anstellen. Manfülle lange Papiertuten lllit We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>; jede kann un'gefahr 4 bis 8 Unzen halten; man verschli erse dieTuten fest, umwickele jede dnz,eln mit etwas B<strong>in</strong>dfa<strong>den</strong>,und befeuchte sie e<strong>in</strong> wenig. Man legt gienun schichtweise mit, Kohlen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Ofen, so, dalSdie unterste Lage <strong>der</strong> Kohlen auf <strong>den</strong> Rost kommt.Der Ofen kann 'auf diese Art ganz damit angefülltwer<strong>den</strong>, do.ch mufs die[5 so ge.~chehenJ dar! die Luftnoch freyen Durchgang hat. Man entzünde nuft dieKohlen und lasse sie allmählich <strong>in</strong> Gluth kOrnIllell•Nach dem völligen AbbrelJnen <strong>der</strong>selben f<strong>in</strong><strong>den</strong> sic~die Tuten und <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong>selben bef<strong>in</strong>dliche We<strong>in</strong>sreillvollkommen verkohlt. Die Hitze darf nicht zu star~seyn, und bei zu lebhaften :Feucr murs <strong>der</strong> Luff'ZL\gdurch Verschlitfsung <strong>der</strong> Ofenthür gehenHnt werdelJ'weil SOll/lt das Ka 1 i <strong>in</strong> F!uü~ kommt, lnü <strong>der</strong> Koh.­lenasche zusammen schmelzt, und durcb. die <strong>der</strong>seld .})eo 'beigemj~chten Er<strong>den</strong> und Metalloxyde ), als E j.5 e n und B rau n s t e<strong>in</strong> 0 x y cl", verunre<strong>in</strong>igt wjrd~Die verkohlten Tuten wer<strong>den</strong> behuts31;a aus dem o­fen gfmommen, und durch Abblasc"l völlig von detanhängen<strong>den</strong> Kohlenaschegere<strong>in</strong>igt. Sie wer<strong>den</strong> nUllauf die s~hon be!\chriebene Art all~gelaugt, und. ~l.tlrch die Evaporatio,n <strong>der</strong> filtrirten Flii,s,sigkeit wirdebenfalls e<strong>in</strong> sehr re<strong>in</strong>es Ihli e·rhalten. In heide!!;.Fällen wird die We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure zerstört, und zwarweit schneller, als durch die trockene Destillation ,.weil hier <strong>der</strong> Sauerstoff <strong>der</strong> atmo~härischen 14uft e<strong>in</strong>t'>. unyoIlkommene Verbrennung <strong>der</strong>selben bewirkt. Voll"kommen würde sie verbrennen, wnm man <strong>den</strong> k ob-,ligen Rikkstand e<strong>in</strong>el' längeren Glühehitze aussetzt ~während weIcher all~ noch. vorhan<strong>den</strong>@ Kohtever~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigbrennen könnte, und dann würde al!! Pdickstand bJorsdas .re<strong>in</strong>e kohl e n s all re K al i bieiben. Der S a 11-er 8 t Q ff <strong>der</strong> a t mo s p h ä r i 5 ehe nL u f t wirktauf <strong>den</strong> I{ 0 h I e n - und Wall s er 5 toff, wodurch.l\ohlensäure und Wassel entl'lteht, welche entweicben;doch nimmt da~ aUSgescll>ie<strong>den</strong>e KaI i e<strong>in</strong>en Theil<strong>der</strong> K 0 h 1 e!! ä ure <strong>in</strong>- sich, und bleibt daher ll1 koh~lensaurem Zustande <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong> Kohle,Welche wegen <strong>der</strong> zu früh unterbrochenen VerbrentlUng<strong>der</strong> E<strong>in</strong>wirkung des Sauerstoffs entgieng, zutiick.E!I ist beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> letzten Methode noth­Wendig, dars noch e<strong>in</strong> Theil Kohlen,'loff'unverbrannt?leibe. weil dieser nicht nur zur Beibehaltung <strong>der</strong>fUtenform' beiträgt, son<strong>der</strong>n eil würde auch durchdie zu de:isen völliger :verbrennung llöthise Hitzedag Kali <strong>in</strong> Flurs kommen. Eben so murs die Arbeitbei dem Verbrennen des We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>s im eisernen Tiegelfrüher unterbrochen werdrn, dznn bei zu langefortgesetzter Hitze würde das Zusammenschu'telzendes eisernen Tiegels zu befürcllten seYlI, <strong>in</strong>dem dasl\alihier als Flurs beför<strong>der</strong>nde!! Mittel wirkt.Durch die Behandlung de8 v-.,r e<strong>in</strong> s te i 11 11 mitS al p e te r kann ebenfalls, wenn nur dabei <strong>der</strong> Gebrauchaller ir<strong>den</strong>en Schll'lelzgefäJse vermie<strong>den</strong> wird)das kohleneaure Kali <strong>in</strong> sehr re<strong>in</strong>em Zustande erhal.ten wer<strong>den</strong>. Nur murs dazu <strong>der</strong> re<strong>in</strong>ste Salpeter angewendetwer<strong>den</strong>, weil, wenn dieBer Salzsäurekde.r Sc h IV e fe 8 ä ure enthalten !loHte, auch dasalt damit verunre<strong>in</strong>igt seyn wird.Man menge '2 Theile trockenen gepUlverten rOdhen We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> mit 1 TheiI gepül verten ebenfalls voll·kommen trockenen Salpetel' , tJU.d tr"gedie[s 'Gelllen·ge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en geräumigen eisernen Schmelztiegel, wel.eher bis zum Rothglähen erhitzt ist. Das E<strong>in</strong>trageildarf nur <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Portionen von ungefähr 1 Lothgeechehen, und nicht eher e<strong>in</strong>e neue Portion zugeaetztwer<strong>den</strong>, bill die vorige yoBkommen unter schwa-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigKali carlwnicum.eher Detonation verglimmt if\L Nach Ekent1ig;nng detArbeit wird die schwarze Masse am dem Tiegel ge·1l0,nmen 1 und wie gewöhnlich durch Wasser ausge·zogen.E<strong>in</strong> eiserner Tiegel murs hier aus dl?n !;chon angeführtenGrün<strong>den</strong> genommen wer<strong>den</strong>, alldn mallhat hierbei, wenn d~r Tiegel nicht 8ehr stark im Eilienigt, das Zusa 'nlllen~chmelzell desselben, wegell<strong>der</strong> durch die Deton~tion bewirkten H:,tze, zn be'fürchten; eil ist d.lher folgende Methode dieger auch.<strong>in</strong> H<strong>in</strong>sicht <strong>der</strong> Kohlener~parnifs schr vorzuziehen.Man häufe das genannteeehr trockene Oernellge i!le<strong>in</strong>er ganz re<strong>in</strong>en eisernen Grape, o<strong>der</strong> auch im eil'.ernenMörBer,pyrarilidal auf, doch darf die Pyra-. mide ke<strong>in</strong>e Spitze, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e allRgehöhlte Fläche,haben; <strong>in</strong> diese Höhlung legtmart e<strong>in</strong>e glühendelLdlle, und nachdem !lieh das Gemenge vollkomntet1entz.!i.ndet hat, nimmt man 'die Kohle, um Verunre<strong>in</strong>igungzu vt;lrhüten, wie<strong>der</strong> weg. Die Mas.~e verglimmt:nun allmählich mit sehr .5chwacher Detolntion; mallläfst sie vollkommen abbrennen, und wir~t die schwar~ze Ma!l!!C nach dem Erkalten <strong>in</strong> kaltes \Va8~er. Ull1.das au~ dem We<strong>in</strong>~te<strong>in</strong> und Salpeter abgeschie<strong>den</strong>eKali auszuziehen. So wohl <strong>der</strong> We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> als <strong>der</strong>Salpeter mÜ8~en Vor dem Mengen vuHkommen gctrocl\uetwer<strong>den</strong>, weil sonst die Masse nicht gf,höri8~Hl§brennt, und unzenletzter \Veill5teiu und SalpeterIlU rück bleibt.~7eit schneller und heftiger geht die Detonationvor !lieh, 'N~nn gleiche Theile Salpeter und We<strong>in</strong>"eldn genommen w.er<strong>den</strong>, und das l\:ali bleibt daDanicht mit l\ohlegemengt, f!on<strong>der</strong>n Rüt weif~er Farbe,zuriick. Alle<strong>in</strong> auf dieFem \Ve'!,e wird man f!clnv cr·•Eeh e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>e8koblensi!UTes J:fali erh,llten können,weil, wegen oer sehr starken Hitze, <strong>der</strong> eiserneSchmelztiegel sehr leicht <strong>in</strong> Flurs komrnen l{anl1;anan murs dahsl e<strong>in</strong>en ir<strong>den</strong>en anwende!'!: ",'0;8 wel"http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigKali cflrbonicum.ehern das Kali, während des FUersens, Thon. undltieseJerde aufnehmen wira,. *) Die Detor:ation durcbdie Entzundung des Gemenges mit e<strong>in</strong>er glühen<strong>den</strong>ltohle darf hier ja nicht vorgenommen wer-<strong>den</strong>, <strong>den</strong>nwegen <strong>der</strong> gröJsem Menge des vorhan<strong>den</strong>en Salpeterswird ke<strong>in</strong>e schwache Detonation, sonrlern e<strong>in</strong>e star;.~e Explosion, St~tt f<strong>in</strong><strong>den</strong>; welche, da diese OperahonZur Gew<strong>in</strong>nung des U.ali's je<strong>der</strong>zeit mit grofsenQuantitäTen vorgenommen wer<strong>den</strong> murs) mlt <strong>der</strong>'grö[Hen Gefahr für <strong>den</strong> Arbeiter verbun<strong>den</strong> !!('ynwird. Der Salpeter be!Heht aus Ka.li und SaI·11 e te rs ä ure; die Bestandtheile <strong>der</strong> e te r s toff; er verb<strong>in</strong>d


Digitale Bibliothek BraunschweigSah carbonicum.wird so wD1I1 das lCali aus dem '\Yeiuste<strong>in</strong> als auS deUlSalpeter abgeschie<strong>den</strong>.Das Kali wird zwar bei allen jetzt angegebenenOperationen im kohlensauren ZU!lta.nUe erhalten, docbist es nicht völlig mit Knhlenl!ärue gesättigt. Denndurch die bei je<strong>der</strong> Operation anzuwen<strong>den</strong>de Hitzewird e<strong>in</strong> Theil <strong>der</strong> Kohlensäure 'Nie<strong>der</strong> ausgetrieben.Bei <strong>der</strong> AUßziehu'1g deß Kali'!!! allS <strong>der</strong> Pottasche f<strong>in</strong>detzwar ke<strong>in</strong>t: beträchtliche Hitze Statt, da diesebeim E<strong>in</strong>kochen <strong>der</strong> Lauge die Temperatur des kOchen<strong>den</strong>\VaBBcrs nicht viel übersteigt. alle<strong>in</strong> hierist dem Kali schon bei <strong>der</strong> Calc<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> Potta&chtle<strong>in</strong> TheH Kohlemäure entzigen wOi<strong>den</strong>. DIe vollkommeneSättigung des Kaij's mit Kohlensäure giebtauch zugleich e<strong>in</strong> Mittel an die Hand, die ger<strong>in</strong>gsteMenge <strong>der</strong> ihm bcigemiilchten Kiesel und Thonerdeabzu~chei<strong>den</strong>, und dasselbe, wenn es ~onst I,e<strong>in</strong>e:Sehwefel - und Salzsäure enthielt, vollkollnucn n:;itldarzustellen.H e :r 111 b s t ä d t '*) gieht' e<strong>in</strong>e vortreffliche undganz kOl'tenlo!\e Methode an, dSIl Kali vollkommellmit Kohlemäure zu sättigen. Man stellt das trockSnePulver desseihen am besten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er flachen ir<strong>den</strong>enSchüssel, wdche etwa e<strong>in</strong>en Zoll hoch damit bedechseyn kann, auf <strong>den</strong> Fufsbo<strong>den</strong> e<strong>in</strong>es stark be'wohnten Zimmers. Durch die Respiration wird ille<strong>in</strong>em solchen· Zimm@r sehr viel Kohlensäure erzeugt.weiche nUll voll dem Kali e<strong>in</strong>rce80gen \vird. Nach ei'lÜger Zeit ersche<strong>in</strong>t das Kali fe~cht, und zedliefst wohlauch vollkommen; nach und nach wird es wie<strong>der</strong>tr9cken, und zeigt jetzt e<strong>in</strong>e beträchtliche GewichtSzunahme.Zur vollkommenen Sättigung desselbenwer<strong>den</strong> 8 bis 12 \Vochen erfor<strong>der</strong>t. Man löst nun;.t) Berl. Jahrb. <strong>der</strong>. PhafiuaCie 1797. S .. 125., auch <strong>in</strong> de:~,e;IIJstem. Grundrlf, <strong>der</strong> alliI. Expeument"lehem, lte •. ,- .z. M. S. 67. C,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigKali c:arbonicum.dae Salz ~ welches e<strong>in</strong>en eehr mil<strong>den</strong>, von dem ge ..Wöhnlichen Kali schr verschie<strong>den</strong>en, Geschmackhat, <strong>in</strong> kalten destill irtem Wa88er auf; tl8 scheidets,ich. dabei die vorher nüt demselben verbun<strong>den</strong>et\iesel_ und Thonerde au/!, welche durchs Filtrulll-bgeschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Man evaporirt nun die Flüs­Sigkeit entwe<strong>der</strong> bis zur Trockene. o<strong>der</strong> bis zum Kry-8tallisaliompunkl~. WO dann <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kälte sehr flchö~Ile tafelartige Krystalle anschidsen, die beträchtlich8ehwert~r <strong>in</strong>' W:·dlser auflösbar s<strong>in</strong>d aIs das gewöllIlliehe!\ali, welche~ ohne diefs nicht zur l{ry!\tallisation gebracht wer<strong>den</strong> kann. Son<strong>der</strong>bar ist es, daft


Digitale Bibliothek Braunschweiglensaute Kali, ,,,elches durch Evapoxation und !üy'atallisation dargeeteIit wer<strong>den</strong> kann.Die Eigemichaften des gewöhnlichen Kali's s<strong>in</strong>dvon <strong>den</strong>en des völlig mit Kohlensäure gesättigtensehr verschie<strong>den</strong>. Ersteres zerfliefst an <strong>der</strong> Luft, undist zum Theil im We<strong>in</strong>geist auflösbar, es hat e<strong>in</strong>6flsehr ätzen<strong>den</strong> Geschmack und die Auflösung desselben,mit e<strong>in</strong>er Säure gesättigt, trübt sich sehr Btark,<strong>in</strong>dem die von demselben aufgelösten Er<strong>den</strong> abgefchie<strong>den</strong>wer<strong>den</strong>. Alles die~es rührt von dem demielb ellbeigellli~ch1enätzen<strong>den</strong> Kali (19)ht;r. Das völligmit Kohlensäure ge~ättigte h<strong>in</strong>gegen ist an ~etLuft beständig. im W eir.geisl i~t es gar nicht! JIllWasser etwas schwerer auflöslich al~ das gewöhnliche.SeiD Ge~chmack ist milde und fa3t gar nicht alkali5cb;ei'! lögt sich nicht nUr vollkommen klar <strong>in</strong> d e l'I t i 1-li r teIn Wasser auf, son<strong>der</strong>n zeigt auch bei <strong>der</strong> sät'tigung mit SäUTeu ke<strong>in</strong>e Träbung. Bei del: Auflösung<strong>in</strong> zewöhnlichem Brunnenwasser h<strong>in</strong>ge


Digitale Bibliothek BraunschweigKuli ac~ticum.let. Eben 80 darf die salzsaure Barytauf'lö.ßilng (26) ke<strong>in</strong>en Nie<strong>der</strong>schlag hewirktm, <strong>den</strong>n diefsbeweillt die Gegenwart <strong>der</strong> Sc h w e fe 18 ä Ur c.System, Handtluch <strong>der</strong> Chemie von F. A. C. Gren, Ifer unitte, Th. §. 414 - 418. ,{}70 - 983. 1000 .... 1004.11 Pharl1}acolof;ie V9n F.4.C, Gren, 1800. 2ter Th. zt\:rlN., 58., Praktische Verbesseruqget). pharm. cheQl. Operationen vo.U. J. P. A. Göttl<strong>in</strong>g, 1789. S. 243. u, 247.n, $, F. JJermb,tädJ ;)ter Theil, 180ß 1Grundrlfs <strong>der</strong> theoret, und experimentellen Phlum~cieVP.Q66) Kali aceticum. AlcaH vegetabile acetatUtn,l' erra foliata T artari. Arcanum T artari.1'artaru~ regeneratus. Oxytartarus. (E s.,.Sigsaures KaU o<strong>der</strong> Pflanzenalka ..1 i. B 1 ä t tri g e s W e<strong>in</strong> s t e<strong>in</strong> s a 1 z, (] e ..blätterte We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>erde.)it ~<strong>in</strong>e heIiebi.ge Menge re<strong>in</strong>es k 0 h Jen 81 a ure 8al l überschütte man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ir<strong>den</strong>en o<strong>der</strong> glä~ef­~en .Gefäfs m~t e<strong>in</strong>igen QU"Irt re<strong>in</strong>e~ des t i 11 i r te Q8 e I g eil). Dieser darf PIcht auf emmal zuge~oe!len::r<strong>den</strong>, pm das zu 8tar~,eAufbrau5en ,zu ~erhüten.d' eh vollkommener Auflosung del'l KalI brmge manfel,e Lauge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>en z<strong>in</strong>nernen Kessel über mäj,lgel\Feuer, und schütte nuu 80 lange noch de~til­~rten El'Isig h<strong>in</strong>zu, bis das Kali völlig neutralisirt i@lt.'e nd das I.ackmufspapier (S. 280) von <strong>der</strong> !chonN;~a9vorstechen<strong>den</strong> Säure schwach geröthet wird,~n dllDete nun die J",iHlg@ 10 weit ab, dafs auf ei.nXhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigKali aceticum,Pfund des angewendeten Kali ungtfahr. "ier PfanelFlü!lsigkeit bleiben, welche noch \varm frltrirt wird


Digitale Bibliothek BraunschweigHali aceticum,Jung de811elben die Farbe tneurentheils In5 Gelb/!!fällt, 110 hat man e<strong>in</strong>e Menge Metho<strong>den</strong> angegeben)dasselbe ganz weHs zu erhaltyn. Nach <strong>den</strong> Erfahnill"'gen sehr, herühmter Aerzte ist aber dasjenIge, welchemnoch empyreumatisch öhnchte, Theile, die daJ:destillirte Essig enthält, i<strong>in</strong>hängen, weit wirksamer,und noch auflösendete Kräfte zeigt das mit re i 11 e<strong>in</strong>roh e n Es 8 i g bereitete schmutzige Salz. welchesjetzt hier und da unter dem Namen Terra folia ta Tartaripauperum, medicorum Lond<strong>in</strong>tJnsium~, bekanntist. Der Arme hat also hier doch <strong>den</strong> Vo~theil, dafser für weniger Geld geschw<strong>in</strong><strong>der</strong> curirt wird, als <strong>der</strong>?teiche für vieJe~, Die möglichste Re<strong>in</strong>lichl\eit hei<strong>der</strong> Arbeit, das leichte Verdecken <strong>der</strong> Gefäfse mit:Papier o<strong>der</strong> mit ausgespanntem MousseI<strong>in</strong>, und e<strong>in</strong>~ehr ger<strong>in</strong>ger Wärmegrad bei <strong>der</strong> Evaporation , tra~gen sehr viel zur Farhelliogigl\cit d;e~es Salzes bei.Völlig weifs und überhaupt von schönem Ansehen erhältman es, wenn man zur Sättigung des }(ali nllr<strong>den</strong> bei <strong>der</strong> Destillation rles Essigs zuerst übergegangenen'anwendet, weil <strong>der</strong> zuletzt übergehende, ob~:r gleich stärker ist, lIchon etwas empyreumatischesOhi enthält, welches beson<strong>der</strong>s zur Farbe des Salzesbeiträgt. Die neutra1ieirte Fliiesigkeit murs eehr lang~ßalll abgedunstet und bei ihrer mehon angegebenenConcentration filtrirt wer<strong>den</strong>. Um diese filtrirte Fm!­sigkeit zur Trockene zu br<strong>in</strong>gen, verfährt man wieoben, doch kann zu die~er Evaporation auch e<strong>in</strong> z<strong>in</strong>l1ernerKeMel angewendet wer<strong>den</strong>. Bei allm.ihlicherConcentration bildet eich auf <strong>der</strong> OberfWche e<strong>in</strong>lIäutchen, welches man mit e<strong>in</strong>em silbernen Löffelabnimmt, eS ensteht eog!eich wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> neuee, undll1an fährt mit dem Ahnehmen fort y; his endlich nu~~ehr ,,;enig Flüs!\igkeit mehr vorhan<strong>den</strong> ist, die manlJoch bis zur Trockene verdunfiten lasgen kann; d .. ~~!lefet ab~enommene Sal~ ht da'i rülnst8 md ,v{;:H~~,X ~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigKali (!zeticum,!ite. sehr locker und schaumartig. Jede. eiuzeln ab-. .genommene Portion mufs man eogleich <strong>in</strong> e<strong>in</strong> er~warmte8 trockenes Glas br<strong>in</strong>gen, welches wegen <strong>der</strong>leichten Zer11iefllbarkeit des Salzes an <strong>der</strong> Luft immerverdeckt gehalten wer<strong>den</strong> muCs. Herr L 0 w i t z hatdurch die Entdeckung, dar'! das Pulver <strong>der</strong> gut aUS'geglüheteu Kohlen verschie<strong>den</strong>en gefärbten Flü.ssigkeitendie Farbe benimmt, auch zugleich e<strong>in</strong> Mittelan die Hand gegeben, das e 8 s i g sau re KaI i völligfarbenloli zu. erhalten, Nach ihm !loH daw <strong>der</strong>.E5sig, welches überhaupt zu empfehlen i~t, überKohlcnpul ver dcetillirt wer<strong>den</strong>, und die damit ge­Ilättigte alkalische Lauge ebenfall~ mit Kohlenpulvergekocht, filtrirt und wie gewöhnlich ganz langsaIUabgedunstet wer<strong>den</strong>. Das behutf;ame Abdunsten istdeCshalb bei e<strong>in</strong>er je<strong>den</strong> Methode zu empfehlen, weilbeson<strong>der</strong>s gegen das Ende <strong>der</strong> Evaporation, wo dillFlüf8igkeit immer concentrirter wird, die <strong>in</strong> dem Salzeenthaltene Essigsäure durch zu starke Wärme e<strong>in</strong>eanfangende Zersetzung erleidet, wo 'dann durch da~erzeugte empyreumaüsche Öhl und <strong>den</strong> ausgescbie<strong>den</strong>enKohlenstoff das Sal:'. gefärbt wer<strong>den</strong> murs.Die am wenigsten zu empfehlende Entfärbungsmethod.ebesteht dar<strong>in</strong>, dafs man die Lauge bis zurTrockene ahraucht, und die trockene Masse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emcieemen Ke8sel. o<strong>der</strong> auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ir<strong>den</strong>eIlGeschirre, über star!,em Feuer schnell zum Schmelzenbr<strong>in</strong>gt, die schmelzende Mc\sse fleifsig umrUhrtund schr bald wie<strong>der</strong> vom Feuer entfernt. Man Iö~tnun die schwarzbraune Mag~e von neuem <strong>in</strong> Wasserauf; und da sie jetzt wie<strong>der</strong> alkali,ch reagirt, sOflättigt man sie wie<strong>der</strong> vollkommen mit dcatillirtelllEssig, fihrirt sie, wobei <strong>der</strong> die Masoe vorher fal'­bende Kohlenstoff auf dem Filtro zurUck bleibt, dieFlüseigkcit aber wasserhell abläuft, und br<strong>in</strong>gt lef~"tt!fti auf die schon he~chriebene Art zur Trockene.DU{cll die.\lei Schmehen wiUmau die Zeutönmg dethttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigl{ali aceticum.ilehleimichten und empyreumati5ch öl! Hehten TJ1~ile~\Velche das Salz gelb färben, bewirken; alle<strong>in</strong> es wirdaUch zugleich e<strong>in</strong> gror~er TheiI <strong>der</strong> Essigsäure mit~erl!tört, und da hierdurch e<strong>in</strong> Theil Ka!ifrey wird;FO wird auch zu dessen Neutralisation e<strong>in</strong>e neue nichtUnbeträchtliche Quantität destillirter ES6ig erfor<strong>der</strong>t.über diets gel<strong>in</strong>gt die~e Methode nicht immer gut.Und wegen ihrer Kostspieligkeit is,t sie, da wir je-'ztbessere kennen, ganz zu verwerf€n.Man hat verschie<strong>den</strong>e Metho<strong>den</strong>, das e 8 AI i g'• au r e KaI i durch doppelte \Vahh'env,'mdtsdraft zubereit en, wovon doch nur d)e erste hier anzuführende dem Apotheker erlaubt 5cyn kann. Man eättige1\ alk er d e (am besten gellto[sene KURterschalen )Init destillirtem E!~ig, und um diese Auflöwng rechtle<strong>in</strong> zu erhalten, kann man !\ie noch vor dem Filtri.ren mit Kohlenpulver kochen. Zweitens bereite maß~ich e<strong>in</strong>e Auflösung des v.' e<strong>in</strong> s tel Xl !! au re n K!lli's (Kali tartarz'cu~z) (67),. welche ebenfalls vordem Filtriren e<strong>in</strong>ige Zeit mit Kohtenpulver gekocht'''er<strong>den</strong> kann, Man giefst nun von <strong>der</strong> letztern 1'0 langezu <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> e!!!"ig5'auren Kalkerde,als no\:h e<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>sc,htag entsteht. Die überstehen_fle Fli18.sigkeit enthält das es s i g!l a!l re KaI i ; sieWird von dem Bo<strong>den</strong>3atze abgego~sen, die:ler noche<strong>in</strong>ll1ill mit aelltillirtern Wasser a[u!gewaschen, wel­~h~s ,zur ente,n :t.~uge gehracht wird, di0 gesammtelU8s1gkeit vllrd Hltnrt, und unter <strong>den</strong> schon angegebenen'Umstän<strong>den</strong>d~r Evaporation bill zur 'trocke.lle Br:1erworfen. E~ verbJndet sich hier die We i D­~ t e<strong>in</strong> s ä ure, wegen ihr,er nähern VerwandtschaftInit\\r "erd .KaI k e r cl e, woraus<strong>der</strong> schwer 311flöslichedeI n", t e<strong>in</strong> seI e ni t (.39) ent~teht, welches zuer Eereitung <strong>der</strong> 'VIr e<strong>in</strong> s t e<strong>in</strong> 8 ä n r e angewendet'''e d d" r cn kann; das ausge1!chie<strong>den</strong>e Kali nimlllt nunle Eesigsiure <strong>in</strong> sich auf, und consfituirt mit <strong>der</strong>·S 'b1'1 ~n da~ e81Iig.~;JTJre Kali, welches <strong>in</strong> <strong>der</strong> über-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigRali dceticum.~tehetl<strong>den</strong> Fliis!ligkeit aufgelöst bleibt. Man mvf~mit dem Zugiefsen <strong>der</strong> Auflö~ung des we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>.aUl'enKali'" sehr behutsam zu Werl,e gehen, um nicht7,U viel h<strong>in</strong>zu zu br<strong>in</strong>gen, weil lIonst die ei/sigsaU1CI{alkerrie nicht vollkommen zel§etzt wird, und e<strong>in</strong>'I'heil <strong>der</strong>selben mit dem bezweckten Salze vermischtbleibt. Doch kann man dieses verbessern, wennman <strong>der</strong> Auflösun,,:, welche noch etwas unzersetztee'sigR3ur"e Kalkerde enrhätt, so lange kohlensauresl{ali '1.u8etzt, ills sIch noch e<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlag zeigt.Dei!' l~.ali verb<strong>in</strong>det sich nämlich mit <strong>der</strong>jenigen Essig~äure,welche mit det" <strong>in</strong> <strong>der</strong> Autlöeung noch vorhandcuenl\.alkerd'1 verbunclen war, letztere nimnltdie Kohlenßäure des Kah's auf, und wird ausgeschie<strong>den</strong>.Zwey an<strong>der</strong>e Metho<strong>den</strong>, welche auf <strong>der</strong> Zer~etzungdes essigsauren Bleye!! (Bleyzucker 5S) beruhent aoHten <strong>in</strong> Apottlehen schlechterd<strong>in</strong>gs nicht ge­~taltet wer<strong>den</strong>; <strong>den</strong>n wenn e<strong>in</strong> geschickter Arbeitetauch bei e<strong>in</strong>em zweckmäf~igen behutsamen VerfahreJlnach dießen Metho<strong>den</strong> e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es essigsaureSK _I i erhält, 80 iiit zu be<strong>den</strong>ken, wie fehlerhaft VOll<strong>den</strong> Unkundigerl, beson<strong>der</strong>s aber von dem eigennützigenApotheker, die l'iimpebten D<strong>in</strong>ge bereitetwer<strong>den</strong>, und nun schliefse maH von da auf die;enigenArbeiten, weIche schon die gröfste Behuleamkeitdes geübten Arbeiter!! erfor<strong>der</strong>n. Lieber sollte mauauf die EIne, e<strong>in</strong>e neue Bereitungeart angegeben zt\haben, Verzicht leisten, .ehe man dadurch neue Gelegenheitzur Sünde giebt, beson<strong>der</strong>s wenn e<strong>in</strong>e solcbeMethode K05tenersparnifs erwarten läfst. . ,.Die erete beHeht dariw, dars man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Auflo"I!!ung des Bleyzuckers e<strong>in</strong>e Auflöwng des kohlensatl:.ren Kali's gif'fst; es verb<strong>in</strong>det sich hier dal! J{aJ~mit <strong>der</strong> Essig:.äure, und die Kohlensäure tritt ]111'dem BleykaHi <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung, welche ausgeschicdel'lwird.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigDer Verdarht, dafe das aus FabrikeN gezogenees 5 i g sau r e !{ a 1 i auf diese Art bereitet' seyn mag,~che<strong>in</strong>t nicht ungegrUndet, da <strong>der</strong> Fabrikant dashierbei erhaltene k 0 h 1 e n sau r e BI e y 0 x y d alse<strong>in</strong>6: schöne Mahlerfarbe benutzen kann; auch läht!lief,> <strong>der</strong> oft wirklich sehr niedrig angesetzte PreiBd: c5es Salzes vermuthen.Die zweyte Methode besteht dar<strong>in</strong>, dafs manr<strong>in</strong>e Auflösung des CBsigauren Rleyes mit e<strong>in</strong>er Auf ..lö~ung des I! c h w e f e 1 8 a ure n KaI i' 8 ( !(ali ,1UI~/Jhuricum, Tartaru.r vitriolatlu) vermischt. Die Zer·;etzung geschieht hier wie oben durch die doppelte\Vahlverwandtschaft, <strong>in</strong>dem die Schwefelsäurelnit <strong>der</strong>n BI e y 0 x Y d elllen sehr ~dnver auf1ösliehenNü,<strong>der</strong>Bchlag bIldet, das Iüli h<strong>in</strong>gegen die EIj'


Digitale Bibliothek BraunschweigKali tartaricu<strong>in</strong>.am Fabliken erhaltene Salz bleyhaltig i~t; diet's ent•deckt man am sichersten dUICh die Ha h n e man fl·eche We<strong>in</strong>prohe (27J.Pharmacologie von F. A. C. (j rell, zten T.heil. zter Bandt. 133.<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von eben demselben. 3ter 'flieH.§. 1954. - 1958.VerbesseraJll!;cn pharm. chemischer Operationen von J. F. /l.C ö tt li n g. 1769. S. 19.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. lInd experimentellel1 I'narmacie voJ'l!lermbstädt 3tet Theil, 1800.6,) Kali tartarictHn J Tartarus tartarisatus, ~A.I ..tali vegetabile tarUlrisatum, Sal vegetabilis•(\Ve<strong>in</strong>stc<strong>in</strong>sau4t'es Kali, tartarisil'­t e r W e<strong>in</strong> s t e<strong>in</strong> ).E<strong>in</strong>e beliebige Mertge re<strong>in</strong>e!! k 0 h 1 e n sau r e 8KaI i (.55) lö~e man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em z<strong>in</strong>nernen kessel <strong>in</strong> gbis 10 Theilen Wasser auf, nrid trage, nachdem dieAuflösung bi~ tum KGcheh erhitzt wor<strong>den</strong> ist, untetbeständigem Umrühren d.erseiben mit e<strong>in</strong>em hölzePhen Spatel löffelweise te<strong>in</strong> gepülverte W e i rt 11 te <strong>in</strong>kry s t zlll e h<strong>in</strong>zu. Ee entsteht/edesmal e<strong>in</strong> lebhathaftesAufbrausen. Wenn durch Zusatz votl Weia"5te<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> Aufbrausen tnehr etfolgt, so ist die Ar"'beit beendigt. Man tlltrile nun die Flii!'\~igkeit durch,über Le<strong>in</strong>\\'and ausgebreitetes, Löschpapier, wobeiauf detn Filtro nicht nur <strong>der</strong> vielleicht <strong>in</strong>i Über~chuf8zugesetzte v.,+ e<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> , son<strong>der</strong>n zugleich e <strong>in</strong> erdichte.Pullter mit schmutzigen Schlamm, zurliek bleibt.Man HilFt die filtrirte FlüMigkeit e<strong>in</strong>e Nacht durcli;1.1':; e<strong>in</strong>em kalten Orte l'lteben, wo dann mehrentheili'\klaüu! Krystalle anschiefsen , welche theils durch diehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigl\ochhitze aufgelöster im lJebcrschu(e :tI.igellet'llUWe<strong>in</strong>ete<strong>in</strong> , theils aber aUGb w e<strong>in</strong> 11 te <strong>in</strong>!l a u r Col{ alk erd e, ~<strong>in</strong>d. Die ,klare Flüssigkeit wild ab­~ego8sen, und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em z<strong>in</strong>nernen 'Keesel bei, gegendas Ende, sehr schwachem Feuer zur Trockni[!\ ab;geraucht. Man mufs hierbei dnrch Rührclil das An ahängen des Salze~ an <strong>den</strong> Kee8el zu verhüren wellen,Weil sonst daseelbe nicht nur e<strong>in</strong>e echmutzige Farbeerhält, son<strong>der</strong>n auch das Schmelzen des 1\.e~5els befurchtenläfst. Überhaupt thut man \vohl, das Salzllicht zur vollkommenen Trockene zu br<strong>in</strong>gen, tWIl<strong>der</strong>nda~8elbe, wenn es noch feucht, doch aber SChOllbröcklig ist, heraus zu nehl.nen, und auf, mit Papierbelegten, Sleben <strong>in</strong> zollhohen Lagen noch e<strong>in</strong>ige Tilge<strong>in</strong> <strong>den</strong> Trockeliefen zu stellen. Man erspart hierlIicht nur die sehr beschwerliche Arbeit, das Salz"heeon<strong>der</strong>s <strong>in</strong> grofsen Quantitäte~ ,im Kessel völlig2-u trocknen, Bond ern man erhält es auch von weifseterFarbe; da es die Feuchtigkeit aus <strong>der</strong> Luft an­Zieht, BO mufs es <strong>in</strong> gut verbun<strong>den</strong>en Gläsern aufbewahrtwer<strong>den</strong>.Die Lauge, welche bei <strong>der</strong> Bereitung <strong>der</strong> We i o­ft te <strong>in</strong>. ä ure (39) von <strong>der</strong> w e<strong>in</strong> s te <strong>in</strong>s a Tl renl{alkerde abgegossen wird, liefert, nachdem 5iefiltrirt wor<strong>den</strong> ist,' ebenfalls e<strong>in</strong> sehr re<strong>in</strong>es w e i u­'te <strong>in</strong> e a Q rc !! KaI i.Es iet bereits bei <strong>der</strong> We<strong>in</strong>~te<strong>in</strong>säure erörtert""or<strong>den</strong>, dars <strong>der</strong> "re<strong>in</strong>8te<strong>in</strong> so wohl im rohen alllgere<strong>in</strong>igten Zustande ke<strong>in</strong> vollkommenes Neutralsalz;ist, son<strong>der</strong>n dafs <strong>in</strong> ih~n die Säure vorwaltet. Er istdaher fähig, noch e<strong>in</strong>e Quantität Kali <strong>in</strong> sich aufzllllehmen, und dann e<strong>in</strong> vollkommenes Neutra Isalzd.arzusteHen. Setzt man aleo <strong>der</strong> kohlensauren Kali~aUflösung "r e<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>krystalle zu, so nimmt es dietiberllchuesige Säure daraus iu sieh, und die Kohlen­.'. >tUre wird unter Aufbrausen au~getriebe!1. Der er-'l.ichte Nie<strong>der</strong>schlagt welcher lieh je<strong>der</strong>zeit bei dieserhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigRat! tart,::dlCitiiJ., ' ,1


Digitale Bibliothek Braunschweig}{ali: tartaricu!n.'.'47'\'id, und das Kali im kohlensauren Zustande zurUckbleibt.Die, merkwürdig!lte Eigenschaft desselben, auf~elche ha·upt!lächlich


Digitale Bibliothek BraunschweigTartarus natronGttu.we<strong>der</strong> dal'l geräthete Lackmuspapier (55. An'merkung) blau, noch das blaue roth färben. Im e~'Ilten Fan enthält es prärlom<strong>in</strong>irendes Kali, im zweI'ten' nicht gesättigten We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>, und dann löst e~.. ich auch nicht klar auf. Im re<strong>in</strong>en Zustande ist e~vollkommen wei[s. Mehrentheils rührt ~e<strong>in</strong>e schmUtziggeTbe Farbe von <strong>der</strong> Bereitung <strong>in</strong> eisernen J(es-8~ln und von zu IItarker Feuerung gegen das Ende.<strong>der</strong> Evaporation, her.l'harmacologie von F. A. C. G ren, zten Theils zter Band.S.12A.System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von eben demselhen, 1.tetTheil. ($. 1007 _ 1010.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimenrellen Pharmacie 'ctc.von D. S. F. Hermbstadt, 3ter Theil. 1808.68 Y Tartarus nattonatus, Sal Seigne~te, Salpolychre'ltum de Seignette, Sal rapelleAsi'~Soda tatarisata. (S e i g nett e S al z, polychrestsalz,tartarisirte Soda,R 0 ehe 11 s al z ).Man löse e<strong>in</strong>e beliebige Quantität krystallisirte8kohlensaures Natrum (72) <strong>in</strong> acht Theilcnkochendem Wai!!et auf, und setze oer kochen<strong>den</strong>Auflösung so lange gepülverte Weiuste<strong>in</strong>krystalle ZU,hili die letzte h<strong>in</strong>zu gebrachte Portion ke<strong>in</strong> Aufbrau·sen mehr bewirkt. Es darf nicht eher e<strong>in</strong>e neue por·tion We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> zugesetzt wer<strong>den</strong>, his die vorherge~heude völlig aufgelöst ist, und das Aufhramen nachgelassenhat. Gewöhnlich wer<strong>den</strong> auf e<strong>in</strong>en "{'heilkrysraIiiRirte!l Natrum 2. 3J4 Theile We<strong>in</strong>!'tc<strong>in</strong> geet·braucht; man thut <strong>in</strong>dessen wohl, das N aHUlllhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigTartarus natronatu.l~.Was prädom<strong>in</strong>iren zu lassen, wenn man schöne Kry~atalle erhalten will. Man ftltrirt nun die Lauge, undI~[~t sie 1.1 bis 24 Stun<strong>den</strong> an e<strong>in</strong>em kalten Orte stehen,wo sich die dem We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> beigemischte we<strong>in</strong>­Ite<strong>in</strong>saure Kalkerde (58) <strong>in</strong> sehr kle<strong>in</strong>en KrystallenaUsscheidet. Die abgegossene Lauge wird nun lang-8am evaporirt, bis e<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong> kaltes Blech gebrach-,tet Tropfen langsam erstarrt. E<strong>in</strong>e Salzha ut zeigtlieh wegen <strong>der</strong> leichten Autlöslichkeit des SalzealiiCht. Man überläfst eie nun an e<strong>in</strong>em kalten Orte<strong>der</strong> Krystallisation, die nach "dem zweiten o<strong>der</strong> .drittenAnschufs rückständige Lauge liefert mehrentheilalInansehnliche Krystalle. Man kann die(s verbessern.Wenn man eie· nicht weiter über dem Feuer abdunßtet,son<strong>der</strong>n an e<strong>in</strong>em mäfsig warmen .Orte demfreYwilligen Verdunsten überläfl!t. Überhaupt erhälttnan, wen~ man gleich im Anfange mü<strong>der</strong> La uge so\'etfiihrt, eehr ausgezeichnete und schöne Krptalle.l)ie eipentliche Gestalt <strong>der</strong> l{rystalle ist die geme<strong>in</strong>eaChtseitige Säule., ohne Zu~pitzung, welche lUehren~theils <strong>der</strong> Länge nach getheilt ist, und also nUr e<strong>in</strong>enhalben ßryetall o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e fünfseitige Säule mit un~&lei~h breiten Seitenflächen vorstellt. Das Seignette~S,lz ist e<strong>in</strong> dreyfaches Salz, welches aus WeilJste<strong>in</strong>.,.'äure, Kali, und Natrum besteht. Das E;ali war,llämlich schon im We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> vorhan<strong>den</strong>, und mit~~r We<strong>in</strong>st~imäure im Über!l~hufs verbun<strong>den</strong>; dieseöberschüssige We<strong>in</strong>!!leimäure wira nun durch das«lefsNatrum vollkommen gesättigt. Es ist. def~balbSalz von neIn w e<strong>in</strong> s t e<strong>in</strong> 8 a Q ren N a t r 0 n (Na~tl'O" t~rtaricurn), welches durch unmittelhare Ver­~il\dung <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en We<strong>in</strong>~te<strong>in</strong>~äun~ lnit Natrum er~alt.en wird, sehr ven!~hie<strong>den</strong>; letztere!i ist schwerer~lI~öSlü:h und lUYlltalJisirt il,l- kle<strong>in</strong>en Nadeln DEI!:.'!lattchen. Wird nach Va u q u el <strong>in</strong>s .) Beobach~"'''') AUgetneil'lO_]oufjllal <strong>der</strong> ~hemie~s. lZ~~ 'r/,3ten Bande" 16te. iJ:"ft.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigT.'lrtanl$ natfonatus.wogen e<strong>in</strong>e concentrirte Aufk,gung deli weiu3teill Silu -ren N atrums mit e<strong>in</strong>er cOBcentrirten Auflöeung voll •we<strong>in</strong>@te<strong>in</strong>eau,rem Kali (67) gernil'ch t 1 !l0 ech iefst Seignette-Salzan. Auch hat dieser Cl.emiker, wie schortbei dem weimte<strong>in</strong>~auren Kali envähnt wor<strong>den</strong> ist,gefun<strong>den</strong>, da[s bei <strong>der</strong> yoHkol1nnenen Sättigung de~We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>!! mit Alkali j€<strong>der</strong>zeit ei!;e heträchtÜchtlMenge we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>saure KaU,erde ) theilYl <strong>in</strong> pulverge-letho<strong>den</strong>, das Se i -gnette - Salz durch doppelte \Vahlvel'Vi'dHdtseuaft ~(lbereiten.Man löse e<strong>in</strong>e beliebige Menge kohlell!!aures 1(;'li (65) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em z<strong>in</strong>nernen Kessel <strong>in</strong> ~ech!lbis ac~tTheilen Wasser auf, und sättige die~e Auflösung lIlltgepUlverten Wc<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>krystaIlen, <strong>der</strong>en Gewicht )1la llgenau hemerkt; es jst nun ,ve i n ~ te <strong>in</strong>s a ur e ~KaI i entsanrlen. Man löse jetzt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lauge a l1lsec:hs Theile deI' verbrauch;en W ejnsteifll{fy~ta,Il~fünf TheiIoII; 1;l'y$talh!Sirt('~ Gl~nhfjl"5ilb aut. ES,vIIhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigTartarus natronatu.s.wegen <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen \Yassermenge schwefelsaure!! Ka.li nie<strong>der</strong>f;:Hen. Mi,ln filtrirt rlieLauge noch kochendheifs, und s~tzt eie an e<strong>in</strong>em k.alten Ort aum l\:ryatalliairenh<strong>in</strong>, E!i ,",chiefgt zuerst noch etwal'l IIch\vefd~auref:Kali an~ wovon ehe Lauge abgego!',~en wird.~an !SteHt gie von' neuern zum Kry~tal!ü!iren h<strong>in</strong>,Und bemerk!, ob noch schwefel!!anres Ibli auschiefst,>11-'0 dann die Lauge von neuem ahgegoMen und zurl\rY8tallisalion des Seignette - Salzer. beför<strong>der</strong>t wird.Wenn man hierbei vor~ichtig verfährt, !!o erbält mandas St~ignette > Salz re<strong>in</strong>, und ohne, e<strong>in</strong>~emengte$~chwefcl~aureB Kali; man murs nur die Lau,\c solange ~tehen lassen, his an dem letzten Anslichusserl ee schwefelsauren ICilli's ~chon Spuren <strong>der</strong> Seignct'


Digitale Bibliothek BraunschweigTartarus· natronatus.S ehe (l 1 e schlug, ehe dies6) Methode bekanntward. die Zersetzung dei we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>sauren Killi'~,durch Kochsalz. vor. Man sättigt wie vorher dieVVe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>krystallen mit Kali, und setzt dann auf 'Zl'fund <strong>der</strong> ersteren .5 Unzen '2 Drachmen KochsalZh<strong>in</strong>zu. Es schierst hier beim Erkalten <strong>der</strong> Laugedas Seignette. Salz zueret an. und aus <strong>der</strong> abgegoSsenenLauge krystallisirt e a I z sau r e I'i KaI i (D i­r; e g ti v g al z ). Es verb<strong>in</strong>det sich hier ebenfalls dieSalzsäure aus dem Kochealze mit e<strong>in</strong>em Theile Kali,das frey gewor<strong>den</strong>e Natrum aber geht mit dem neUentstan<strong>den</strong>en We<strong>in</strong>llte<strong>in</strong> <strong>in</strong>. Verb<strong>in</strong>dung, und bildetdas Seignette - Salz..Es ist die~e Methode defshalh nicht !lehr zn empfehlen,weil heide Salze <strong>in</strong> ihrer Krystallisatiollsfäbigkeitnicht sehr ver!!chiedell s<strong>in</strong>d, und es hält aU~diesem Grunde sch,,:er, beson<strong>der</strong>s die letzten .Anschüssedes Seignette- Salzes gan~ re<strong>in</strong> von sa)zsauremKali zu erhalten. Es wer<strong>den</strong> dazu wie<strong>der</strong>hobltClAuflösungen qnd KrystaUillationen erfor<strong>der</strong>t. BeYdem jetzigen wohlfeilen Prcille des Glauhersalzesist (laher die Göttl<strong>in</strong>gische Methode mehr zu em'pfehlen.Der Erf<strong>in</strong><strong>der</strong> diese!! Salzes war e<strong>in</strong> ApotbekerNamens Seignette zn ltocbelle.Ist da~ Seignette - Sa'l


Digitale Bibliothek BraunschweigTartarus ammfmiatus.2ugetröpfelt wird, vollkommen wie<strong>der</strong> auf; geschiehtdie[s nicht, !'{) wal" Schwefels.äure zugegen; und <strong>der</strong>llnaufgelögte Nie<strong>der</strong>schlag ist 8 eh we fe 18 au res15 1 e y: In <strong>den</strong> an<strong>der</strong>n Theil tröpfele man etwas sal­Petersaure o<strong>der</strong> ~chwefeJsaure Silberauflösung (4'2);bewirkt diese e<strong>in</strong>en .käsichten Nierlenchlag, RO warentwe<strong>der</strong> Kochsal ... ouer sa1zs3ubes Kali vorhan<strong>den</strong>.l'harmacologie von F. A. C. Gren, 2ten 'Theils,2ter Bd.1I. 127.System. <strong>Handbuch</strong> def 'Chemie 'von 'eben ,demselben '1795.2 'Theil.~. 1011_ 1014.Verbesserungenpharm. 'chrmlscher {Operationen von D. J.li'. A.Gött1<strong>in</strong>g 1729. S.161,Grllndrifs <strong>der</strong> th eQret.llnilexperimentellenpnarmacie, ,,'oaliermbstiidt. :Her Theil. ISOl,H ermb s t iid t s 'Gmnddf;; ~er .aIlgem.Experimcntalpharm.,3tel' Theil, 18n.o.(9) Tartarusammoniatus.. Tartarus ~olubmsammoniacalis. CA mmoniakwe<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>.Au f1 ö s 1i eh ,e r Wei n s t e <strong>in</strong>~ )Man l(\gee<strong>in</strong>e bf'llebi~e Menge p,pülverte We i n­!!te<strong>in</strong>krY!i;alle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>t-ltl z<strong>in</strong>nernen Ke8sel mit 8'l'hei.len kochendem Wi1~ger :mf, und 5etze ();c('erA.llflö~ung ~o lenge LirJlwr Ammo{!iicarbonici (79) zu,. bis ditll Lakmu~papier ((5) von <strong>der</strong> Aufli'ipung nichttnehr geröthet wird. Es verb<strong>in</strong>det !'lieh hütbei die im'\Ve<strong>in</strong>l'lte<strong>in</strong> prädom<strong>in</strong>ircnrle Säure mir dFm Ammoni­Um, und' die Kohlensäure de~ letztem entweicht lln~ter Auf!·'nll~en. Miln las~e nnn die Lauge '24 Stun~elen au e<strong>in</strong>em kalten Orte stehen. wo sich die imyhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig"!54 Tartarus ammoniatus. .We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> vorhan<strong>den</strong>e weiullte<strong>in</strong>saure Kalkerde ol!)aus~cheidet. Di.e klare Flüssigkeit br<strong>in</strong>gt man <strong>in</strong> ei.­nem gläsernen o<strong>der</strong> PQrcellanenen Gefäfse <strong>in</strong>s Sandbad,und lälst sie, nach <strong>der</strong>· Vor!lchrift <strong>der</strong> neU eilp l' e u [ 8. P h arm a cop 0 e, bis zur Trocknifs abdampfen;die trockene Salzmas~e wird <strong>in</strong> gut verwahrtenGläsern aufbewahrt. E<strong>in</strong>ige V on;chrifteJ1verwerfen das Abdampfen bis zur Trockne, und verlangendie ~\ry~talli3ation <strong>der</strong> Lauge, wobei aberdas Ammonium im Uberschufs vorhan<strong>den</strong> seyn mufs.Die Krystalle swd mehrentheils geschobene ',Yürfe1 fdoch zuweilen auch vierlleitige Säulen, mit zweyfläehigerZU8pitzung; sie verwittern an <strong>der</strong> Luft, undwer<strong>den</strong> mit e<strong>in</strong>em wei[sen Pulver überzogen; dabeientweicht zugleich das im Überschufs vorhan<strong>den</strong>eAmmonium. Wenn man die erste. Method~ defshalbverwirft, weil während des Abdampfen~ das vielleichtim kle<strong>in</strong>en Überschu[s vorhan<strong>den</strong>e AmmonilllJ1entweicht ~ so mufs erst entschi~<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, ob dieses<strong>in</strong> dem Salze vorhan<strong>den</strong> seyn !loll o<strong>der</strong> nicht.Dieses Salz ist e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>rlmJ,g <strong>der</strong> We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>eäuremit zwey verschie<strong>den</strong>en alkali~chen Stoffen;dag Kali liegt nämlich schon <strong>in</strong> dem We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> selbst\vorhan<strong>den</strong>, und da!! Ammonium. i~t mit <strong>der</strong> fiber'.echüs!!igen Säure verbun<strong>den</strong>. Er:: hat e<strong>in</strong>en bitterlichkühlen<strong>den</strong> Geschmack, ist 6chr leicht aufläslich 1 1jlWa'sRer, und, wa!! viel Auflllcrksamkeit zu verdie~nen sche<strong>in</strong>t, die Auflö~ung desselben schiUJm dtleicht. In <strong>der</strong> Hitze wird das Salz zer~ctzt. Das A(ll~monium verflüchtigt sich, die Säure des We<strong>in</strong>8tei~c$wild zerlegt t und· liefert die Produkte, welche wirllchon bei <strong>der</strong> Kali - Bereitung (65) haben kennet!.Jernen : eil bleibt blo{s Kali mit Kohle· gemengt 1:".rlick.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigTartarus boraxatUl.Man begreift <strong>in</strong> <strong>den</strong> Apotheken unter dem N~~lneu Tartarus solubilis noch e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es Salz, näluliehdas Kali tartari.cum (67); eigentlich konlln~aCer dieser Name dem hier ahgehandeLten Salze al~le<strong>in</strong> zu.; nicht 8.elt,en wird ab!;!T ersteres dafür sub­IItituirt, obgleich <strong>der</strong> Pnters~hied zwischen bei<strong>den</strong>Salzen bel I äch tlieh ist, <strong>den</strong>n e):sterCllel)l hält blof! ,Kali mit \Ve<strong>in</strong>steiMiäure, dIeses noch Ammonium,.Letzteres lä[st sieh <strong>in</strong>defs sehr leicht unterschei<strong>den</strong>,Wenn es auch nichtkrysta!lisirt ist. Mit feuerbeständigenAlkalien, o<strong>der</strong> gebrannter Kalkerde zusamlllengeriebcD,entwickelt sich das Ammoniunl und&iebt sich durch <strong>den</strong> G~J"uc;h UJ '~.rkennen.<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von F. A. C. G ren, 3tli:r Theilp§. 1015 - Hag.<strong>Handbuch</strong> de·~ Al'0thekerkunst VQIl J. li'. W e ~ t r u II) b ,§. 810 _ 812.Grundrifs <strong>der</strong> theoret,. und experim~I;Itell~.!l PiHlrma.cie, VQnltermbstiidt, 3ter l'heil. laVa..70) Tartarus boraxatus. Cremor Tartari so ..lubilis. Borax tarta~jsata. (B 0 r a x we<strong>in</strong>,.s t e<strong>in</strong>. A u (1 .ö s I ich e r W.e i n j t e<strong>in</strong>",~ah1U. )In e<strong>in</strong>em z<strong>in</strong>nernen Kessel wird e<strong>in</strong> Theil Borax(33) <strong>in</strong> zehn Theilen Wa55er aufgeliist. Die$er lwflÖl\uogsetzt ~an drey Theile gepütverte We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>­'k'ystal1e, o<strong>der</strong> überhaupt ~0 viel dilvon ZI1, bis siekbicht! mehr authsen wiil. Die filtrirte i'\uflöwlIg wirdtlun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em glä~~lTnen o<strong>der</strong> p{)rze11anenen Geschirttao weit abgedampft 1 bill e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>~ QU,alltü~t q~.Viihttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigTartarus bvraxalum.von, auf e<strong>in</strong>en kalten Ste<strong>in</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e KörpeT gebracht,brüchig wird. Man nimmt nun die zähegummiartige Salzmaslle mit e<strong>in</strong>em hölzernen o<strong>der</strong>'. hörnernen (nicht eisernen) Spatel her311~, dehnt sie<strong>in</strong> dünnen Lagen aus, und stüllt sie auf <strong>den</strong> Stuben~ofen zum völligen E<strong>in</strong>trocknet, h<strong>in</strong>. Da sie die Feuch~tigkeit aus <strong>der</strong> Luft SeIlt stark anzieht, so murS ~i~sehr !lchnell zerrieben, und <strong>in</strong> ganz troc.kenen Glä·sern mit gut passen<strong>den</strong> Stöpseln aufbewahrt wer<strong>den</strong>.Der BoraxweiHste<strong>in</strong> ist von gelblich weifser Farbe,lIehr leicht auflöslieh im Viasser, ulld hat e<strong>in</strong>en auffallendsauren Geschmack; er fühlt sich ldtbricht athund zerfliefet ~chr leicht an <strong>der</strong> Luft, w-obci er iJJlAnfange e<strong>in</strong> glasartiges Ansehen erhält; man nlll 1Sihn zwar <strong>in</strong> ventopften trockenen Gläsern, abernicht an e<strong>in</strong>em zu warmen Orre auflny.;ahren, ,weiler dann sehr leicht zusammen backt. Bei gerner BereitungUlüs~en alle metallene Geräth~chaften vermierlenwerclen, weil durch die üherschüs!lige Säuredesselben da,g Metall aufgdö3t wird.Es ist e<strong>in</strong>e son<strong>der</strong>bare Er§~hcimnq,~" dars zwe)'im Grunde sdt\vr:r 'aufiö:sliehe Salze (<strong>den</strong>n def Boraxbraucht doch immer sect13 Theile kolchendtS'\V as~er und cl er \V e<strong>in</strong> s te<strong>in</strong> noch wej t meh r) bei 1hrerVerh<strong>in</strong>dunge<strong>in</strong> so leiCht auflösliches Sal,~ darstellen.Die,Ursachen hiCfvonsir.d bi'l jetzt wohl nochganz unbekannt) oenn ddr~ <strong>der</strong> \Veil.6tejn def8balbau[lö~licher \yer<strong>den</strong> soll, wedeln Theil se<strong>in</strong>er SaU"re mit dem im Borax im lJc;herschllfs vOihanilenerlNatrum <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung tr,tt, ist de[gh3ib gaf nichtanlunehmen, v/eil <strong>der</strong> mit Natrum ge8ättigte We<strong>in</strong>'ste<strong>in</strong> (6?l) eil! nicht zcrflicfsbarfs, ~on<strong>der</strong>n ~eh(leicht hrystallisirbarcs, Salz liefert; lw'eitens ist auchdie Säure des \Veimtc<strong>in</strong>s nicht vollkommf:c gesättig~,diefs zeigt <strong>der</strong> Silure Geschmack des Salz~s, un<strong>den</strong>dlich ist die Gegenwart de5 l'Zatrllms gar nichtnoth ,vendig , son<strong>der</strong>n die re<strong>in</strong>e Bor a x sä [l re (3::;)'http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigwelche für sich noch weit schwerer aufIöslich al~ <strong>der</strong>BOf


Digitale Bibliothek BraunschweigNatrum phruphoricum.~chlag, von welchem die FIü~1ügl,eit durchs FiltrOIll,~c'chie<strong>den</strong> wird. Man dampft di~!\elbe ab, und ü­bcrläfst ~ie, wenn sie ne<strong>den</strong>, dage.t:n aber verbilldet eich die Schwefe'"~äü'e d"s Gyp~.e8 ~Yllt dem Nallum, Ulld es wird da'.br::r jecLrlf'!t d,H allf diese Art bereitete ph(i3phot~sau~e Nltro:l etW)~ G 1 a 11 be r BaI zenthalten; dochist dle~es bel Anwendung des Salzes als Arzenf'ymit~tel nielli naehillCiEg. Um aber doch e<strong>in</strong> etwag reille"cfISalz zu erhalten. könnte man die zur Sy"'fupsdicke ahgedarnpfte Phospnor-äure erst mit .Alkoholauf die bei <strong>der</strong> Pho~phoHä!lre bereitf: beschrieb


Digitale Bibliothek BraunschweigJlfatrum phosplzoricum.ist <strong>der</strong> Rhombus. Die Krystalle be~chlagel1 Zwar an<strong>der</strong> Luft wei[s, aber sie zerfallen nicht zu Pulver,Ill\ \VaSStr s<strong>in</strong>d sie sehr 1eid}t auflölllich) im We<strong>in</strong>­/jeiMe aber gar nicht. Der Geschmack ist nicht unangenehm~ dem do!! Koch~alze8 ähnlich" wefshalb CI!\iluch lelzt e<strong>in</strong> beliebtes Laxiertnittel ist. Im Feilet'Seh rni lzt es mit V erlu~t se<strong>in</strong>eg Kry 1!ta lIi~ation s-W a~­~ers zu e<strong>in</strong>ern weifsen durchsichtIgen Glase, welchesitn Wasser wie<strong>der</strong> auflöslich i~t, und durch die Kry­Stalüg"lioll das vorige Salz wie<strong>der</strong> darstellt.HeH D. Ha h ne III anTI giebt zur Bereitung dieeesSalle~ e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Vor2,chrift. Es wer<strong>den</strong> '2 Pfundre<strong>in</strong>e5 verprasRcltes Knch~ah mit e<strong>in</strong>em Pfunde his'-ur TrockniCs allgerauchter und geschmolzener 1)1105-phorsäure <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gläsernen l'vlörscr genau gemengt;chi; Gemenge wird nun <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em porcellanenen Ge-,Schirre <strong>in</strong> lilura gebracht, und so lange ge8chmo!U'TIj\bis ke<strong>in</strong> aufsreigend'er !lalz~aurer Dampf mehr bellJerkbarist, wozu ~<strong>in</strong>ige Stun<strong>den</strong> erfor<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>.Hierauf wird die ausgegossene gröblich liersto[sene:Masse <strong>in</strong> .5 Pfrmd kochen<strong>den</strong> \Vas5ers aufgelöst undtiltrirt. Man dunstet eie nun a1., und stellt sie <strong>in</strong>.<strong>den</strong> Keller; nachdem sie erkaltet i~t I wirft man eilienguten KrystaU schon fertiges pho~phorsaure5 Natrumh<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, und überläCst Ilie <strong>der</strong> Kry~tallisation.1)ie nicht krysta!.lisirte tauge wird von neuem ahge­(lilmpft und fl}it etwa" kohlensauretnNatrum vernlischt,<strong>der</strong> Kry~talli8ation öberlaMen, welche manehenfall~ wie<strong>der</strong> durch E<strong>in</strong>werfen !l<strong>in</strong>es vorrler an geechossenenIirY!ltalle beför<strong>der</strong>n kann,. und die~e Arbeitwird so oft wie<strong>der</strong>hohIt I bis ke<strong>in</strong> bedeuten<strong>der</strong>Anschurs mehr zu erwarten i~t. Bei rlie~er ArheitVerb<strong>in</strong>det sich die Phosphorsäure mit dem NaHmndes Koch!\alzes, wodurch die Saizsäure au~ge~düe.<strong>den</strong> wird, welche <strong>in</strong> Dun8tge~talt entweicht; es kanndaher diese Arbeit wegen des häufig entweIchen<strong>den</strong>D'unsles fÖT die Lungen schädlich wer<strong>den</strong> ,wenn lIishttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig~6o Natrum phosphoricum"ni'cht unfer e<strong>in</strong>em gut ziehen<strong>den</strong> Schornste<strong>in</strong>e vergenomrnenwird, ur;ci auch dann noch murs sie beschwerlichstyn, <strong>den</strong>n Zusatz von kohlensaurem ~atrumbei <strong>der</strong> ersten Iüystallisation; schreibt Herr O.E ahn e man n nicht vor. Das F:<strong>in</strong>\)"erfen e<strong>in</strong>es Kryfitall~vom phosphorsaürem Natwm beför<strong>der</strong>t die Krystallisahon~Wir f<strong>in</strong><strong>den</strong> dielg auch bei mehreren Salzen,wenn man z. B. <strong>in</strong> elue erkaltete bis ZUHl Kry­I!talligatlOn~punkt evapotirte Salp,eler - o<strong>der</strong> Glaubetsalzlaugee<strong>in</strong>en regelmar~igen Salpeter - o<strong>der</strong> Glaubet­Ilalzkry~tal\ wirft, f,O kry~tallii\irt da~ Sillz weit al.l5'Bezeichneter und regelmär"iger. Herr L 0 \-y i t Z hatwe<strong>in</strong>es Wi~~ens dle,se Bemerkung zoer5t gemacht.Um das pho~phor~aure N


Digitale Bibliothek BraunschweiglVatrum corbonicum.Pharmacologie von G. A. C. G r e.ll. 2ten, Thells, :::ter Ih:dS.1n,ApothekerJexicon von D. S. Hahl'lemann. 1799 2ten 'rh.2te Abth. S. 230.Haudhuch <strong>der</strong> Apoihekerkunst, von J. F. W ~ s t tU m b ~§. 969 und 970.System. Grundrifs <strong>der</strong> allgt'me<strong>in</strong>en Exper1mel'!taJchemie vonD. S. F. Her m b st ä d t, :He Aufl. lter Bd. S. 218. etc.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimentellen Pearmacie ete.VOll D, S. F. Her.nbstädt, zier Theil. 1808.72) Natrum carbonicum crystll1i~atum, Alca·li m<strong>in</strong>erale crystallisatum, Soda depurata,Sal Sodae, Sal Rochette. ({\ r y s t all i sir ..te s k 0 h 1 e n sau res Na t r 0 n, o<strong>der</strong> 1\1 i­llcralkali, Sodasalz).Die ausgezeichneten Eig'lnsehaften det'! Natrums,wodurch es sich auch beson<strong>der</strong>s yon dem Kali (6S)Unterscheidet, s<strong>in</strong>d folgende. Es ist im kohlem~a"ren Zustande sehr leicht krY8talli~irbar ~ doch erhalten\vir eS auf <strong>den</strong> gC'\h'öhnlichen \Vegen nie \'o!lkom~Incn mit K.ohlen~äure gt$äuigt; hier<strong>in</strong> stimmt esZwar mit dem Kali liberei:n, aber letzteres zerflie[s!;<strong>in</strong> diesem ZU51ande ~n <strong>der</strong> Luft, da h<strong>in</strong>gegen dasNatron nicht nur leicht krystallisirbar iH, son<strong>der</strong>ndie Krystalle dess€lben setzen umgekehrt ihr KryLtalliaationswasseran die L!lft ab. und verwittern. l',Ylit<strong>den</strong> Säuren bildet es leicht krystallisirbare Salze,dt)ch' steht es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vt.nvandtechaft zu <strong>den</strong>selbendem Kali nach, und wird durch dieses aU3geschie<strong>den</strong>.llierauf grün<strong>den</strong> sich die verschie<strong>den</strong>en Gew<strong>in</strong>nung$lnetho<strong>den</strong>dess'elben, wovon ich folgende anfUhre.Herr Prof. G ö t tl i n g hat zuerst e<strong>in</strong>e Methodehekannt gemacht, da» Natron aus dem Glaubersalzehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigNatrum CarbiJrlicrun.ab:wschei<strong>den</strong>. Man löse 8 Theile 11 r}' s t a 11 r IJ H­fes Glaubersalz und drei Theile gere<strong>in</strong>igte" tob·;'"nsaures Kali <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erh<strong>in</strong>,eichen<strong>den</strong> Menge kochen(ku \Vassers auf; man filtrire die Auflösung undüberlasse sie an e<strong>in</strong>em kalten Orte <strong>der</strong> Krystal!isation.E~ ~chief8t zuerst ßchwefelsaures Kali (Tal"tarus ,'itrig/atus')\an. DIe JJ3uge liefen nach ""ieü,c;rh"hltenALdampfen immer Hoch da3 nämliche Salz>,bisdafselhe z,iemlich voHkommen aURgesc.!lie<strong>den</strong> ist,\\rorauf sich das kohlensaure NatnEn kry •. talli~irt.Die erste Kry 8talliBti on ist z"va r [J ()ch an ire: wall:


Digitale Bibliothek Braunschweighockeneg zerfallenes, Glil!\ber~all mit an<strong>der</strong>thalb1" .l1eilen re<strong>in</strong>en huhlensauren KaU mengt, das Ge-Inenge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bedeckten Tiegel zum Flusse br<strong>in</strong>gL~die flief5ende Mas~e <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en eisernen Mörger o<strong>der</strong>l\es~el au~gief!\t und pUlvert. Diese gepülverte Mas­~e libergie[se llIan mit .'3 Theilen re<strong>in</strong>en kochen<strong>den</strong>;\V aesers und la~8e sie 4 bis 6 Stun<strong>den</strong> an e<strong>in</strong>em. t.em­Petirten Orte stehen, während welcher Zeit sie e<strong>in</strong>igeMale umgerü!ut wird. Man ~ctleidet hiera~f dieÜberstehende FIü~8igkeit von dem unaufgelösten Salzdnrch Le<strong>in</strong>wand und slellt sie <strong>in</strong> die l\älte, wO danndas kohlen~aure Natron hefaU!! krysta:li!lirt, unddurch wie<strong>der</strong>hohites Abdampfen gänzlich ansgeschie<strong>den</strong>wer<strong>den</strong> kann. Man hat hierbei <strong>den</strong> Vortheil,dars da!! schwefelsaure Kali vvegen des wenigen Wassers,welch~s nur das Natrum 4l1flö~en kann, nichtent durch die Krystallisation abgeschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>t1~rf, son<strong>der</strong>n gleic;h uoaufgclöst zurikk bleibt; <strong>in</strong><strong>der</strong>senthält doch <strong>der</strong> erste Aoschufs des NatrurnsnOch etwas davon, und mure daher ..'{'eiter gere<strong>in</strong>ig'Wer<strong>den</strong>.Aus dem Kochsalze wird das N Cl trum durch dasIhii ebenfalls abgeschie<strong>den</strong>; es geht dabei die nämliChe'Nechselzerlegung yor sich, und dIe ProdukteS<strong>in</strong>d k 0 h 1 e n sau r e", Na t r 0 n und s al z sau r e 8~ali (Digestivsalz)j alle<strong>in</strong>, wie !lchonerwähnt,ISt die Abscheidung bei<strong>der</strong> Salze schwieriger als im\'Origen Falle, und die letzte Kry~tallisation ist alste<strong>in</strong>e8 Natrum zu betrachten, <strong>in</strong><strong>der</strong>s besteht auchdie~e die Proben auf Sa.lz~äüre nicht, Di.e VerfahtUngsartist folc:ende. Man löse 16 Theile Kochealz\lnd '20 Theile ~re<strong>in</strong>e!! kohlensaures Kalr <strong>in</strong> .30 bis 3'Z'theilen kochen<strong>den</strong> Wa~sers auf, die Auflösung wirdfilt,rlrt und zur KrystallisatlOH, h'mgestellt. Es kry-8tallisirt zuerM ei~e Quantität Digestivsalz <strong>in</strong> IIpie.fSiChten Krystallen, o<strong>der</strong>. vielmehr <strong>in</strong> sehr dUnnen.Si,<strong>in</strong>len; man gierst mln di" L'3nJ.;~ab, und stellt !li~,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweiglYafrum Nllbül!it/lun.,'er<strong>den</strong>zu können, und über die[g gel<strong>in</strong>gt diese Arbeitauch nur im \V<strong>in</strong>ler, im Sommer schiefst Leides zugleichan; es. bleibt auch wegen des grofsen Volu'me!}8 <strong>der</strong> Digestivsahkrystalte sehr viel Natrum d3ranhängen" und man kann daher nicht e<strong>in</strong>mal daSer~tcre, welches ohng diefs wenig gebraucht wird,ohne nochmalige Auiläsung und Krystil.!Esation 8 0 "wen<strong>den</strong>., Im Grofsen ist diese Arbeit noch weitIlchwieriger als im Kle<strong>in</strong>en. Ind~r~ zu ver~chiedeoenZwecken anwendbares Natron erhält man wohl, aberniemal!\re<strong>in</strong>es. Herr y a n Mon s hat die!\e Gevz<strong>in</strong>nungsmethodedee N atron5 schr vcrbe~sert; man setttnämlich <strong>der</strong> Auflösung ätzen<strong>den</strong> Kalk zu, dieser entziehtdem Natrum die Kohlen~äure und macht eSdadurch unkrystallisirbar; man kann illsa durch da!Abdampfen und Krystallisiren ;:,Des Digcstivsalz illl S -schei<strong>den</strong> und die rückständige Lauge, \velche daSätzenu


Digitale Bibliothek Braunschweig:Notrum carOonicum.Schmelztiegel. Gut ist es, wenn die Kohle <strong>in</strong> h<strong>in</strong>teichen<strong>der</strong>Menge genommen wird, um das leichteZU~ammenfiie(gen de .. Natrume zu verhüten. Bei <strong>der</strong>Berührung mit <strong>der</strong> atmosphärischen Luft verbrenllthier die Kohle, und e8 entsteht KohleD!läuie, welche, sich mit dem NatrUll1 v


Digitale Bibliothek Braunschweigz66Natrum carbouicum.durch das Zu~ammeMchmelzendes Glaub(lr~a11e&lmt Kohlemlauh, ge!\chwefelte3 Natron en t 'steht, il'lt schon bel <strong>der</strong> geRchwefctten Kalktfde (S3)und dem geschwefelten }{aii (64) gezeJgt wo,'­<strong>den</strong>. Beim AusteIlen <strong>der</strong> Aufiös~Hlg an e<strong>in</strong>e vid Koulenl.'äurehaltende Luft zieht das Natron die KohlliU"säure an sich, wod~rch sowohl <strong>der</strong> Schwefelwasaerstoffals <strong>der</strong> Schwefel ausgeschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>; tUgleich\yirkt abl\r auch <strong>der</strong> S:lUerstoff <strong>der</strong> Luft e<strong>in</strong>,und verwandelt e<strong>in</strong>en Theil des Schwefels <strong>in</strong> Sc,h\"efe/säure,welche tüch mit dem kohlensauren NiitfOll.verb<strong>in</strong>det, und dieses verunre<strong>in</strong>igt. Um 'allen Srhwefelwa~/\erstoffvon dem Natron abzuschei<strong>den</strong>, wirde<strong>in</strong>e sehr lange Zeit erfor<strong>der</strong>t, und defshalb wird lUall' f<strong>in</strong><strong>den</strong> sich e<strong>in</strong>ige SeeP J auS welchen wall,wenn sie ausgetrocknet B<strong>in</strong>d, dießes Salz gew<strong>in</strong>nt. Eiwird <strong>in</strong> eigenen daZU e<strong>in</strong>gerichteten Fabriken gerei~lügt, und wir erhalten es unler dem Namen u n g a'l' i s ehe So d a <strong>in</strong> sehr re<strong>in</strong>em ZUlHande, <strong>den</strong>n, weun<strong>in</strong>an diese!'! trockene feste Salz <strong>in</strong> \Vasser auflöst,nnd die filtrirte Auflösung zur Krystallisation beföt·­rieft, ~,o schierst völlig re<strong>in</strong>es kohlel13aures Natriltlldaraus an. In e<strong>in</strong>igen heifsen Län<strong>der</strong>n wittert aueb.kohlen~aure!l Natrum aus dem Erdbo<strong>den</strong> aul', so wiIJman auch schon bei uns zuweilen an <strong>den</strong> Mauern e<strong>in</strong>enAnflug von kohlensaurem N atrum wahrnirnlllt•Seit dem wir so viele AUBscheidungametho<strong>den</strong> .deS. -t-Natrums kennen, welche ich. um nicht zu W flläuftii" zu wer<strong>den</strong>) bier überi;ehen l)J.ufs, ,~wi4nthttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig]Vatrum carbonicum.Inan dasselbe nur sclten durch da5 Anflösen und K"y~~tallüiren <strong>der</strong> So da. welche wir au~ Spanien und1'rankreich erhalten, und d~rcn ger<strong>in</strong>ger Gehalt of~die Mühe de~ Auslaugens nicht verziit~r: <strong>der</strong> Unre<strong>in</strong>heitdeli gewonnenen Salz,es nicht ·z~ erwäfwcn. Z'.varbereitet man <strong>in</strong> Aegypicn e<strong>in</strong>e 1H~hr gute Soda, siekommt aber im Handel nicht bis zu um. Man ge.\v<strong>in</strong>nt die Soda von mehreren am MeeresstrandeWaChBtm<strong>den</strong> Pflanzen, ''lelche auch zu dieBemBehnfangeb,lUet wer<strong>den</strong>. Das abgemäbete trocllene l\raul,;Wird <strong>in</strong> Bunde gebun<strong>den</strong>, welchs man <strong>in</strong> Gruhen zusammenhäuft und anzündet; wenn die t\sche <strong>der</strong>.~elben nach dem Verbrennen noch glüht, wird si,~durchgekrlikt , wobey diell~tbe e<strong>in</strong>en Anfang desSchmelzen!! erle~det, und <strong>in</strong> diesem Zustande erhaltenwir sie. Beson<strong>der</strong>s benutzt man hierzu die Beau­Jnuria vermiculata, Salsola Kali, Salsala Soda, .rati.llq und Tragus, lVle~embryanthemum tJupticum, ehe­"lopodium maritimum, und e<strong>in</strong>ige Arten <strong>der</strong> Salieor,izil1 • Die Soda enthält je<strong>der</strong>zdt fremde Salze beige'ltli~cht, beson<strong>der</strong>e aber Glaubersalz, Digestivsalz undl\ochsalz, und ihr ~chwefelichter Geruch, welcher~lch beim Anfeuchten zeigt, beweiset, dafs e<strong>in</strong> Theil(je! Glaubersalzes währ~nd de./l Gllihens, durch nochVorhan<strong>den</strong>e unzersetzte Kohle 'zerlegt, und <strong>in</strong> ge~~chwefeltes Natrum verwandelt wor<strong>den</strong> ist; defshalb~rfor.<strong>der</strong>t die Lauge oft mehrere Tage, ehe sie kryetaUisirt,weil das Natrum noch nicht genug Kohlen,~äure enthäLt, um krystalli.~iren zu können •. DdS erllaltcneNatrum murs noch durch öfteres Allflösen und!\rY8tallisiren gere<strong>in</strong>igt wer<strong>den</strong>, ehe man es ZUlll),lediziualgebrauch verwen<strong>den</strong> kann.Wir mögen da.s Natron nach irgend e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> be~'teits angegebenen Metho<strong>den</strong> gew<strong>in</strong>nen, so ist el'i.Dochtlicht vollkommen mit Kohlensäl.lfe ge'lältigt, <strong>den</strong>n eillliO)mt weit mehr Kohlensäure <strong>in</strong> eich auf, als dasl\i(h, t;lod da auch daliKali, wie ethon Am gehörigenhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig•Orte (65) erwähnt wor<strong>den</strong> i5t, <strong>in</strong> 8eU)iJm ge1yöhnli·ehen Zustande nicht ganz mit KohlemäUl'e gef~ä!tigtist" 110 sieht man reicht e<strong>in</strong>, dafl') das durch das Kaliausgeschie<strong>den</strong>e Natrum vClhältnifsmäLig noch wenigerenthalien mufs, da eil nur die I\oh~len~J.llre deSKali's aufzunehmen Gelegenheit hai, ob es gleich e<strong>in</strong>enoch gröl'sere Menge Kohlen"äure. a16 ,da, volllwmmenge~ättigte Kali enthalt, auflunehrnen iJllStande ist. !vlan kann die Sättigung deB Natrons mitKohlen~ällreauf die schon bei dem Kali bc~chriebeneArt vornehmen; am gesclnv<strong>in</strong>desten elfeleht milll<strong>den</strong> Zweck im Wo U 1 fis c h e n A pp iH a t.' Va~vollkommen mit Kohlemäure gt-sätligte Natron unter-8cheide.t sich beträchtlich von dem gewöhnlIchen. Esist im Wasser schwere"!' auflöelieh, und die i\.llf1ji~unghat e<strong>in</strong>en sehr mil<strong>den</strong> gar niCilt alkalischen Geeehmack, auch reagirt sie nieb t mehr alkalisch. Esgeht aber schon beim starl,en E\llkochen dieser Auflösunge<strong>in</strong> Theil <strong>der</strong> Köhlell5äure \'.:ie<strong>der</strong> fort, unddefshalb darf sie nur lang83m abgedunstet wer<strong>den</strong>.lvlan macht jetzt mediz<strong>in</strong>iHhen Gebrauch Von diese!l1Salze, da lllan sonst nur das gewöhnliche kohlensau-Ie Natrum anwendete. In 2'.5 Theilen de!! ersoterellganz trockenen Salzes s<strong>in</strong>d 100 Theile Kohl~llsällJ't;enthalten.An <strong>der</strong> Luft verliert das ll\'ystam~irle NatrOlltwie schon erwähnt ist, seia KrY5talli3'ltion!l'Nd~~erund zerfällt <strong>in</strong> e<strong>in</strong> weil3CJ Pulver, wc:!ch::s häufiserals das krystallisirte S,llZ gebraucht wird. Um e~ zllerhalten, kaJ:lll man auch das Salz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>etleisernen Ke;,sel unter beständigem Umrühren so !ilU'ge über dem Feuer halten, bis d&s~e1he <strong>in</strong>' e<strong>in</strong> völligtrockenes weifses Pulver verwandelt ist. Will IIl"J1e~ aber an <strong>der</strong> Luft zerfallen la~~en , wobei Dlaß e 3lockerer erhält, so breitet milli die KrystalIe, <strong>in</strong> eInenbis zwey Zoll hohen ~chichh;n, auf mit Papierbde,gtenhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigNatrum carbonicumbelegten Brettern o<strong>der</strong> Sieben autl, und stellt dieseleicht bedeckt entwe<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e llläfsig warme Stube,o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> Luftzug. Das weifse Pulver wird von<strong>den</strong> ganzen StUcken durch e<strong>in</strong> Sieb a.bgeson<strong>der</strong>t, l.\ndletztere von Ilcuem hiugtstellt.Da!! re<strong>in</strong>e kohlensaure Natrulll ersche<strong>in</strong>t entwe<strong>der</strong>als e<strong>in</strong> vollkommen weifses Pulver, o<strong>der</strong> <strong>in</strong> farbenlosenKryetallen. .Es darf we<strong>der</strong> Kochsalz, Dißestivsalz,noch Glaubersalz enthalten, 80 wie esauch, wenn es aUs <strong>der</strong> Soda erhalten wurde, l\e<strong>in</strong>en8chwefelichten Geruch o<strong>der</strong> Geschmack haben darf •.Auf die bei<strong>den</strong> flrstefen Salze priift man e~ , <strong>in</strong>demllJ.an daeselbe vorher mit Essigsäure sättiget und hieraufetwas Siberauflösung (4'2) zusetzt; CI! darf ke<strong>in</strong>käsichter Nie<strong>der</strong>schlag entstehen, weil dieser die Ge~~enwart <strong>der</strong> Salzsäure beweist. Mit Baryter<strong>den</strong>auflösung('26) darf die L1üt Essigsäure gesättigte NatronaUflösungebenfalls ke<strong>in</strong>e Trübung erlei<strong>den</strong>, weil 5ieSOnst Schwefelsäure enthält; doch ist die genaue Sättigungund !;icherer noch die Uebersältigung mit Säutenothwendig, weil sonst das kohlensaure Natrurrl.auf je<strong>den</strong> Fall e<strong>in</strong>en Nie<strong>der</strong>schlag tnit diesen Atlflö­~Ungen hervor br<strong>in</strong>gen würde ...)System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von F. A. C. Gren, 3ter 13


Digitale Bibliothek BraunschweiglVatrllm aCe1icum.Apothekerlexicon von D. S. 1r a lil. n e man 11. zten Th.zteAbtheiI. S." 1.25 - 229.Verbesserußgen pharm. chemilcher Operationen von J.F . .A.­• ö tt li n g. 1789. S. go.Her mb s t ä at. Grundrif. <strong>der</strong> allgem. ExpetimentalcheJJliilzte Aufl. 2ter Bd. S. 28 _ 38 und 63-Hermh,tädts Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimenteuel1PharmOlcie ster Theil. 1808.73) Natrum seu Natl'on aceticum~ Soda acet.a"ta, Alcali m<strong>in</strong>erale acetatum., Terra foliata'rartari crYitallis.abilis.' (E s 5 i gl a u r 6 jN a t r 0 n, e s s i g lau res M i n e r a 1 a I"kali, Sodaessigsalz, k'rystallisU". bar e BI ä t te r erd e).Man .lUtige <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em z<strong>in</strong>n~rnen o<strong>der</strong> ir<strong>den</strong>en Ge'fiese über dem Feuer ei'ne beliebige Menge k 0 h leU"tlaurel!l Natron (7\l) mit deetillirtem Ee8ig (34)'wobei die aUIil dem Natrern entbun<strong>den</strong>e }\:ohJensäuleunter Aufschäumen entweicht. Um das Salz schönkryst,allisirt zu erhalten, thut man abtü doch wohl,das Alkali etwas hervor stechen zu lassen, Die nJ,trirte' Lauge wird nun im z<strong>in</strong>nernen Keß~el so weitabgedampft, bis e<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong> kaltes Blech gebrachter Tro"pfen nach dem Erkalten Kryetallisationupurenzeigt •Zur Erhahu-ng schöner Kry~talle trägt das gelillM,Abdampfen viei bei. Man Uberläfst ~ie Lauge an e<strong>in</strong>emkalten Orte <strong>der</strong> Krystallisalion. Es 8chief,Ollausq;p.zeichllete apiefsige KrYlltalle mit gestreiften S,i~tenflächt;~ an, "die, wenn da.s, N atrUal <strong>in</strong> deI' L,HIg:llIä.d.9m<strong>in</strong>J.rt, an dt.r Luft V{lrwlttorn~ Ihr GeschlIla~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweiglfatrum aceticum.iH etwa~ stechend und scharf, im \Vejngei~te 8<strong>in</strong>d I'-i~ctUflö'ilich.Auf e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Art kann man dieses Salz durcbdoppelte Wahlverwapdtschaft bereiten. l\llan sa,tugtre<strong>in</strong>e kohlensaure Kalkerde; wozu ,;ich.ilUlbesten re<strong>in</strong>er I{ alk s p a t h o<strong>der</strong> M ar In 0 r, <strong>in</strong> Ertllangdur.g<strong>der</strong>t\elben aber auch re<strong>in</strong>e eisenfreie Kr e i­Ue, schickt, mit deHiHirlcm E~8jge und dawpfe dieJ:1'lü~sigheit bis auf e<strong>in</strong> Dritle! e<strong>in</strong>} worauf man "ieijltrirt. Dall Gewicht <strong>der</strong> verbrauchter: Kalkerde belllerkeman I!enau, und mache nun e<strong>in</strong>e concent:'i~il)'~nflösung v;n 1:"vey Theilen (-, lau b e r i a [x g~gene<strong>in</strong>en Theil Kalkerde. B;;ide Auflösungen gielse mankalt zusammen, und zw'ar die Glaubersal.laiJtlö,mngln kle<strong>in</strong>en Portionen zu <strong>der</strong>.ersten, bis weiler ke<strong>in</strong>N' . .le<strong>der</strong>schlag entsteht. Die Flüssigkeit \vird hieraui'"bftltrirt. abgedampft und zur Krystallisation h<strong>in</strong>ge­Stellt; zucnt wird sich noch etwas Gy ps i-luskry­~talli8iren 1 und hierauf schiefat das es 11 i g 5 au r e1\1 at rum an, welches noch mit et'.vas Gyps verunte<strong>in</strong>igtist, von welchem ee durd~' neue Auflösung und!\rystallieationbefreyt wer<strong>den</strong> murs.Es verb<strong>in</strong>det sich bei dieser Operation dieSchwefehällredes G 1 au b er 1\ a 1 z e s mit <strong>der</strong> Kalkel'de,'Vodurch Gy ps entsfeht, welcher als sehr scbwer


Digitale Bibliothek BraunschweigSapo medicatus.D.icht durch die KrYlltallisation abgesclJie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>kann. Ist da~ Salz blofs zur Destillation <strong>der</strong> concentrirtenEssig~äure (36) bestimmt, 80 kann diese Gew<strong>in</strong>nungsmethodeohne Nachtheil befolgt wepleo ;bei se<strong>in</strong>em arzeneylichen Gebrauch h<strong>in</strong>gegen 1I11!fsman sich vorher von se<strong>in</strong>er Re<strong>in</strong>heit überzeugen, <strong>in</strong>demman es auf Sc h w e fe 18 ä ure und KaI k e r­de prUft. Ersteres geschieht durch die salzsaure Baryter<strong>den</strong>auflösung('26), welche ke<strong>in</strong>en Nie<strong>der</strong>schlag(8 eh w e f e 111 a ure Bar y t erd e J hlwvorbr<strong>in</strong>gen darf. E<strong>in</strong>e A uflöwng <strong>der</strong> Sau er li lee­~ ä ure (37) o<strong>der</strong> des SauerkIeesalzee darf ebenfallske<strong>in</strong>e Trübung bewirken, ,,,eil diese die Kalkerde zllerkennen gieht, <strong>den</strong>n die Sauerklee säure scheidet dieKalkerde aus allen Verb<strong>in</strong>dungen, und bildet mit ihte<strong>in</strong>en I!chwer aufläslichen Niedcnchlag.<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie, von F. A. C. G r e 1i , zter Theil.§. 1959·<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Apothekerkunst von J. F. Wes~rumb. ~.778 und 779.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. uni! experimentellel! I'harmacie VOllHermbstädt 3ter Thwl. 18oS.74) Sapo medicatus, mediz<strong>in</strong>ische Seife. Sapones acidi et Stark~yani, sau r eund S t a r k e y i s ehe Sei fe n.Die zum <strong>in</strong>nerlichen Gebrauch bestimmte Seifemurs <strong>der</strong> Apotheker je<strong>der</strong>zeit selbst bereiten, llIllvon <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>heit <strong>der</strong>selben überzeugt zu scyn, dabei ihrer Bereitung <strong>in</strong> Fabriken nicht immer re<strong>in</strong>es,frisches Ölll angewendet wird, und die Seife daher,nicht nur durch dieses, I!on<strong>der</strong>n auch durch das .AItel'~ Hmzicht wix,d. Auch weHlen <strong>in</strong> <strong>der</strong>gleichen .Aß"http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig41-Sapo medicatlls.~talten die Seifen mehrentheils. <strong>in</strong> kupfernen Kesselngekocht. Schon das Kochen· ist nachtheilig , nochlllehr aber das Kupfer, welches von <strong>der</strong> Seife angegriffenwird. Zur Bereitung e<strong>in</strong>er vollkommen rei.llen und guten Seife giebt die neue preufs. PharoIn 1lC 0 P oe folgende Vorschrift,Man bereite sich A e tz lau g e, <strong>in</strong>deUl man ei~nen Th eil kr y !! ta 11 i sir tee kohl e n sau re I! N a­t r 0 n (7'2) <strong>in</strong> fünf Theilcn kochendem \Vasser auflöst,zu dieser 1'\uflöSIlng e<strong>in</strong>en TheiJ re<strong>in</strong>e gebranntel{alkerde setzt, und alles e<strong>in</strong>ige Zeit kochen läfst;Inan verfhärt hier überhaupt 0,0, wie bei <strong>der</strong> Berei­IUllg des ätz end e n 1\ a 1 j' S (19; eHe klare abfUtririe Lauge wird nUll ~o weit e<strong>in</strong>gekocht, bis e<strong>in</strong>Glas, welches genau 6 Unzen Wasser hält, 8 UnzenVOn <strong>der</strong> Lauge fassen kann. Man giefst jetzt die Lauge<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Napf, setzt, nachdem sie erkaltet undgewogen wor<strong>den</strong> ist, '2 Theile fe<strong>in</strong>es Ihumöhl o<strong>der</strong>Pronmcetöh! zu ,und rühret ~llel! anhaltend untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong>; die Mischung nimmt e<strong>in</strong>e· dickliche Con8iatenzan; man läfst eie e<strong>in</strong>ige Tage stehen, während\velcher Zeit sie oft umgerührt wer<strong>den</strong> mur/;. Manbr<strong>in</strong>gt nun die ~a8Be <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e hölzerne o<strong>der</strong> bJechertlemit Papier ausgelegte Kapsel, I~rst sie bei mäi"sigerWärme völlig aQ8trocknen," und h~bt sie <strong>in</strong> Stü:!tkezerschnitten auf,Man kann die Seife zwar geschw<strong>in</strong><strong>der</strong> bereiten,'venn man gleich die'Aet?:lallge, wenn sie <strong>den</strong> gehätigenGrad dex Concentration hat ,<strong>der</strong> gewöhnlichd~durch bestimmt wird, darg e<strong>in</strong> Ey daranfschwirnmt,!nit dem Öhl bis zur gen auen Vere<strong>in</strong>igung und dickliChenCQnsisten?: kocht, worauf wan !lie ausgiefstUnd wie gewöhnlich. trocknet. Alle<strong>in</strong> das Öhl e.rleidet'hierbei schon e<strong>in</strong>en Anfang <strong>der</strong> ZersetHIng unde<strong>in</strong>e 10 bereitete Seife y\Tird leicht ranzicht; wolltetniill sie aber doch so bereiten, so dürfen wenigsteq~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig...SajJo ;nedic(l[uJ.keUie an<strong>der</strong>e als ungla~llrte ir<strong>den</strong>e, o<strong>der</strong> z<strong>in</strong>nerne IGenüse an:.;ewendet wer<strong>den</strong>.Das äizende Natron gicht rnit <strong>den</strong>jenigen Öhlen,wdclle m <strong>der</strong> Kälte leicht er~larr(jn, wie z. B. dil SILJIi:'~lÜ:lj, sehr feste Selfen; an<strong>der</strong>e Ühle, welche ;!l\<strong>der</strong> Luft leicllL austrocknen. wie dali Le<strong>in</strong>üI', Moh'tl·öl fL 1)1 , gehen nur delfIn feste Seifen, wenn sie UlitÜhl"l1 <strong>der</strong> erglen Art gemischt s<strong>in</strong>d, Das Kali bildet,80 wobl mit <strong>den</strong> thieri".c:;e~ Fetten, a.ls mit <strong>den</strong> Onlen,nur schmierige Seifen, we)cne8 durch die grofst:Verwandtschaft des Kali zu dem VVasEcr erklärbarw; rd, wodurch da~ vollkommene AQst~ocknen tIerSeife verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t wird. Doch bedient man sich <strong>in</strong>Deuuchland, beson<strong>der</strong>s zur Verfertigung <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>en\Va~ch8eife, immer nur des Kali's, <strong>in</strong>d


Digitale Bibliothek Braunschweigl'eit~t wird, alt {lnd wir erhalten 81e< mehrentheih%cbo n mit ranzichrem Geruch.Die b u n t e v e n e t i a n i s ehe Sei fe (Sopovelle[tu) wird Zwar auch au!,; Natron und Sod~8alzbereitet, doch kennt man noch die Vr~ache ibrerbunten Flecke nicht. E<strong>in</strong>ige glauben, !Oie werdedurch Ei~enkalk, gelbe Erde und Indigoautlösung gefärbt,an<strong>der</strong>e vermuthen i"chädliche gIftige Zu~ät]:e,al~ Operm00t unddt


Digitale Bibliothek BraunschweigSapo mcdicatu,!'.<strong>den</strong> Zustand des Harzes ühergegangen, und man erhälteme von dieser gar nicht verschie<strong>den</strong>e Seife,wenn man ~tatt des Terpenth<strong>in</strong>ähls <strong>den</strong> venetischenTerpenth<strong>in</strong> selbst anwendet. Auch die Verb<strong>in</strong>dungell<strong>der</strong> Harze mit <strong>den</strong> ätzenaen Alkalien e<strong>in</strong>d offic<strong>in</strong>ell ,wovon die G u a jak f\ e i f e (5apo Guajac<strong>in</strong>uJ) e<strong>in</strong>Bei!lpiel giebt. Man kocht fe<strong>in</strong> .geplilverte~ Guajakharzmit Aetzlauge, bis diese nichts mehr davon aUSlöf'll,die durGhge~eihete seifenhafte Flü[sigkeitWüd~ur PillenmasSeCOn5!stenz ahgeraucht.Man hat nun noch e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Art <strong>der</strong> Seifen,welche nnter <strong>den</strong> Namen sau reS e i fe n ( Sapon efQcidi') l:ekannt smd; sie verdienen aber diesen Nallll';ngar nicht J da sie bei e<strong>in</strong>er gehörigen Bearbeitungnicht sauer schmecken, noch weniger aber s<strong>in</strong>deie al~ Seifen ~u betrachten, da ßie im Grunde nichtsan<strong>der</strong>s als durch die Säuren <strong>in</strong> Harz verwandelteÖble s<strong>in</strong>d. Als Beispiel ·wähle ich hier die EI eh w e­fe 1 sau reS e i f e; man bereitet I!ie, <strong>in</strong><strong>der</strong>n man zU~ Thellen re~.;,:;r. Eaumö~l <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gläsernen Mörser:nur tropfenweise e<strong>in</strong>en Th,eil concentrirter Schwefel~!läure unter beständigem Umrühren zumischt, es ent~!lteht ei;le harzähnllche Ma~ae. welche mit Wasserausgewaschen wird, bis sie allen sauren Geschmackverloren hClt. .Allf ähnliche Art kann man auch die~,heri8chp,n Öhle behandeln; auch wendet man hierzudit' S ,1 I pet e r !\ ä ure un d 0)( Y dir t e S a 1 z S ä!l~r e' 32)


Digitale Bibliothek BraunschweigSapo medicatu.r.'''er<strong>den</strong> durch das Auswaschen mit Waecer wie<strong>der</strong>'Weggeschafft.Mich dünkt, die Bereitung dieser "0 genannten~auren Seifen giebt uns Aufschlufll über die Entstehung<strong>der</strong> alkalischen, wenn wir die Erfahrungen über"Je Bildung <strong>der</strong> alkalischen Seifen mit <strong>den</strong>en über dia<strong>der</strong> sauren <strong>in</strong> Vergleichung steHen und Schlüsse darausziehen. Bei <strong>der</strong> Behandlung irgend e<strong>in</strong>es. Öhls mite<strong>in</strong>er <strong>der</strong> bereits genannten Säuren erhalten wir Harze;diese entstehen durch Vermehrung des SaueJ;stoff~,<strong>in</strong>dem die Ohle <strong>den</strong> Säuren e<strong>in</strong>en Theil des Sauer­@toffs entziehen. Dars elierll <strong>der</strong> Fall i~t, beweist unsdie Unvollkommenheit <strong>der</strong> rückständigen Säure. AetherischeÖhle, wenn sie mit ätzen<strong>den</strong> Alkalien <strong>in</strong>Verb<strong>in</strong>dung treten, wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> Harze verwandelt; zurlIarzerzeugung gehört Sauerstoff, und diesen konnten!ie nur hier von dem Alkali erhalten, <strong>den</strong>n sonst"'ar ke<strong>in</strong> Körper vorhan<strong>den</strong>. es liefse ~ich also hierdie Gegenwart deli Sauerstoffs <strong>in</strong> <strong>den</strong> Alkalien vertuu.then• Nun ist aber noch die dritte Erfahrung vorhan<strong>den</strong>,dafg namlich die fetten Ohl e ebenfalls e<strong>in</strong>eVerä n<strong>der</strong>ung erlei<strong>den</strong> und zwar .<strong>in</strong> 110 fern ~ Cl ls sie,'\'enn ~ie durch <strong>den</strong> Zusatz e<strong>in</strong>er Säure aus <strong>den</strong> Seifenwie<strong>der</strong> abge~chie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, im We<strong>in</strong>geiste auflÖsliche<strong>in</strong>d, sie sche<strong>in</strong>en also <strong>in</strong> diesem ZustandeZWischen <strong>den</strong> ätherischen Ühlen und <strong>den</strong> Harzen mitten<strong>in</strong>ne zu stehen; bei ihrer Annäherung iHl die Harternufste ab~r da1! Verhältnifs des Saucretoffll <strong>in</strong> ihllenebenfalls vergröfsert wer<strong>den</strong>; <strong>den</strong>n wollte n:iOlU<strong>den</strong> entgegen gesetzten Fall annehmen, so müfatellJ.an zuerst ct"ie auf Erfahrung gegründeten Vor<strong>der</strong>eä"tZe wi<strong>der</strong>legen. E~ wUrde mm aus alle diesem f(JI~~en, dafg die Alkalien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit (ettenOhlen und Harzen <strong>in</strong>. e<strong>in</strong>em !lehr verän<strong>der</strong>ten Zustande,so wie diese Körper eelbst, vorhan<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, wel~ehes auch <strong>der</strong> gätlzliche Verlust ihrer Aetzbarkeit\'erlnuthen läf~.t; doch sche<strong>in</strong>t mir diejenise Voutel ..http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigSapIIJ medicatr:ts,lm'ßMrt nicht richtig, wobei man annimmt, d'ifs dill10 <strong>den</strong> Ühlen zuweilen <strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>ger ~vienge ver·hand(~lHm Pflanzemäuren die Verb<strong>in</strong>dung hei<strong>der</strong> Stoffebewirket!; oie Ursache <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung (ile~('r Stoffei31 t<strong>in</strong>s wohl bis jefzt noch völlig unbekannt. JJißfflitel1 Seifen !l<strong>in</strong>d l!O wohl im \Var


Digitale Bibliothek BraunschweigLiquor Ammollii Juiphurau.Apothel,erlexicon von D. S, Ha h ne m a'l n, uen Theils,2te Abth. S. 199.System. Grundrif, <strong>der</strong> alIgem. Exper<strong>in</strong>lentalchcrnic von D.S. F. Hel'mbstiidt, zter Theil. S. z48 - '1.57.Grundrlfs <strong>der</strong> theoret. und experimentaUen Pl1armacie VOll"D. S. F. Hermb shdt 3tlfr Theil. 1808.Zu sie<strong>den</strong> etc. von eben dem­Grllndsätz:e <strong>der</strong> Kunst, ~eifeleIben, Berl<strong>in</strong> 1808.7 S) Lwuor Ammonii sulphurati. Spiritus SulphurisBegu<strong>in</strong>i. (F 1 ü s si ge 5 ge s c h \vefeltesAmmonium, Begu<strong>in</strong>s flUchtiger S eh \V e fe 1 gei s t ).Man nehme 6 Theile ge b r an n te n Kai 11: •und lösche ihn mit so vielem Wa~ser, dars <strong>der</strong>selbeZu e<strong>in</strong>em weifsen feuchten Pulver zerfällt, hierauflllenge man zwey Theile S alm i a k und e<strong>in</strong>en TheilSc h w e fe 1 genau darunter, schütte das Gemenge<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Retorte, und lutire e<strong>in</strong>e Vorlage luftdir.ht an.Die Retorte, welche <strong>in</strong>s Sandbad gebracht wird, erhiiJ:t man nur sehr langgam, so wie überhaupt die'Feuerung i'! ehr mäfsig bet:riebe~ wer<strong>den</strong> mUf$, weil~on"t die zu schnell übergehen<strong>den</strong> Dämpfe des g e-\ '• c h we fe I t Cl'U Am mon i U In s die Geräthschaftleicht zersprengen können. Es geht zuerst e<strong>in</strong>e gf'­l<strong>in</strong>ge Men\5e wenig gefärbter. Flüssigkeit über, undhierauf folgen dunkelgelbe.,stark dampfende Tropfen;\\'enn die5e eparsamer f.ll1en ,:.!I() vel'!\tärkt man daliFeuer beträchtlich, bis endlich gar nichts mehr üher·geht •. Man erhält hier e<strong>in</strong>e sehr concentrirte Auflö~eung des ge~chwefelten Ammoniums im Wasser. Si,·ch erer aber arheitet man ~ wenn man <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vorl"ge;egen e<strong>in</strong>en Thcil Salmiak e<strong>in</strong>en halben bis g;uueahttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigLiquor Ammunii ,rut;fJfJf.lrati,Theil WaS5er vorschl':igt; man erhält hierhei freilichemen weniger concentrirten Liquor, aber miln ver'meidet da! im ersten Falle sehr leichte Zergprcngen<strong>der</strong> Vorlage, weil hier die bewn<strong>der</strong>s zuerst überge~hendeR elastisChen Dämpfe sogleich vom 'Nasser ab~gekühlt und e<strong>in</strong>gesogen wer<strong>den</strong>. Auch l{~H1n man beldlc3er Dest.illation sehr vortheilhaft <strong>den</strong> Woulfi~chenApparat (3i~.Anmerk.) anwendtm, und m3T1 hat danr.nicht nÖlhig, <strong>den</strong> Kalk mit Wasser zu löschen, son<strong>der</strong>ner kann hier hocken gepülvert mit dem Salmiakund Schwefel gemengt wer<strong>den</strong>. Die Flaschen des ,>\p'parats dörfen, we,nn man e<strong>in</strong>en conccnlrirten LiqUOrhaben \vill, nur \venig \Vasser enthalten, und es isth<strong>in</strong>reichend, wenn dieses <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> e<strong>in</strong>ige Zollhoch bedeckt,Das ge~chwefelte Ammonium ersche<strong>in</strong>t im GaSzustande.wenn es nicht Gelegenheit hat, sich mitdem Wasser zu verbip<strong>den</strong>, doch wird es auch vo[1l\Ve<strong>in</strong>geiste aufgenommen. Der Geruch <strong>der</strong> wäBserichtenAuflösung ist sehr tHcchend und unangenehm'und gleicht dem <strong>der</strong> faulen<strong>den</strong> Eyer, nur da.fs er weitpenetranter ist, An <strong>der</strong> Luft stöfst die~er J~iquor,wenu er sehr concentrirt ist, welflle D~mpfe aUs,wIrd <strong>der</strong>selbe aber noch mit etwas SchwGfel digenJtt110 löset: er <strong>den</strong>selben auf, und verliert ~e<strong>in</strong>e dalJl"pfeude Eigenschaft. Eben so kann man schon beY'<strong>der</strong> De&,tillation e<strong>in</strong>e nicht dampfende Flüssigkeit er"halten, wenn man die zuerst übergegangene \",enigergefärbte Flüssigkeit, welche sehr Mark dampft, wegnimmt,und die noch übergehende dunklere für !liehalle<strong>in</strong> auffangt. Setzt man zu dieeer Fiü8~igkcit e<strong>in</strong>eSäure, 80 entwickelt sich, nnter Aufbrausen, Sc h w c­f el w a!! er!! t 0 ffg a!l (hydrothiousaures. Gas), unde!'! wird Schwefel ni€<strong>der</strong>egeschlagen.Wenn man die Aetiologie bei <strong>der</strong> ge 8 eh w e~feiten Kalkerde (83) richtig gefaf~t hat; !!owirciman auch bei <strong>der</strong> EIkli\rung dieses Prozesses ke<strong>in</strong>ehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigLiquor JJmmonli Julphurati.Schwierigkeiten f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Das geschwefelte Ammo~iumbesteht aus Sc h w e fc 1 was s e r s toff (Hydrothionsäure),Sc h w efel und A mm 0 n i um. HatInan <strong>den</strong> KaI k mitWas!I er gelöecht, so ist dietntilt41hung des Schw'eJelwasserstoffs zwaraUch durch die!\:es erkJärlöar, <strong>in</strong>dem es se<strong>in</strong>en Sau.t r s toff an <strong>den</strong> Schwefel absetzen kann, wodurche<strong>in</strong> Theil desselben <strong>in</strong> S c h w e fe I (I ä ure verwan­!\elt wird; <strong>der</strong> frey gewor<strong>den</strong>e Was !I er!l toff h<strong>in</strong>gegen'kann mit dem Schwefel <strong>den</strong> Schwefelw3i!.8er­Stoff bil<strong>den</strong>, welcher nun, <strong>in</strong>dem er mit dem Ammo-11ium <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung tritt, auch noch e<strong>in</strong>en TheilSChwefel mit demselben <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung br<strong>in</strong>gen kann.boch ist es wahrsche<strong>in</strong>lich, dars hier ke<strong>in</strong>e Zeriegungdes \Vassers statt f<strong>in</strong>det, son<strong>der</strong>n dars e<strong>in</strong> Theil Amllloniumzerlegt wird, <strong>in</strong>dem se<strong>in</strong> Wasserstoff mit'<strong>den</strong>l Schi"efel <strong>den</strong> Schwefelwasserstoff bildet. welchernun mit dem noch. unz~rlegten Ammonium (md<strong>den</strong>) Schwefel die dreifache Verb<strong>in</strong>dung hervor, br<strong>in</strong>gt •.seim Zusatze e<strong>in</strong>er Säure verb<strong>in</strong>det sich das Ammolliummit <strong>der</strong>selben, es ~ird <strong>der</strong> Schwefelwasserstoff'aUsgeschie<strong>den</strong>, und <strong>der</strong> Schwefel, welcher blos niitleIstdes Schwefelwasserstoffs <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung beetehenkonnte, wird nun ausgeschie<strong>den</strong>. Läf61t manS\! hw e fe 1 was s er fit 0 ffg as dUlche<strong>in</strong>e Auflösunglies ätz end e n Am m '0 n i u m II (Liquor Ammoniicau.rtici No. 21) streichen, 80 entsteht I! c h w e f e 1.\Vasserstoffenctl Ammo,nium.-welches e<strong>in</strong>t}farbenlose Auflösung bildet, beim Zusatze e<strong>in</strong>er Säu.l'cwird daraus blors Schwefelwasserstoffgcuohne Triihung <strong>der</strong> Flüssigkeit ausgeschie<strong>den</strong>, weilh.ier ke<strong>in</strong> iiberflü-~ iger, mit eiern Wasseretoff nicht\'crhun<strong>den</strong>er, Schwefel vorhan<strong>den</strong> war.' pie bei <strong>der</strong>:lJeSCillation zuerst übergehende, wenig gefärbte, dam- ,ll fende Flüssigkeit besteht theil! aus freY,em ätz en­


Digitale Bibliothek BraunschweigLiqu01' Ammonii sulplwl'ati.mOflium enthält !!ie wenig o<strong>der</strong> gar nicht, <strong>den</strong>n eiMzut;csetzte Säure br<strong>in</strong>gt dar<strong>in</strong> nur e<strong>in</strong>e schwache Trübunghervor. Die dampfende Eigenschaft <strong>der</strong>selbenrührt von freyem Ammouium her. welches sich ver·flüchtigt, und zugleich etwas Schwefelwa~sentoff mitJlichnimItlt. diesen setzt es bei <strong>der</strong> Beriihrung mit<strong>der</strong> Luft ab, <strong>in</strong>dem es die Feuchtigkeit aus <strong>der</strong>selbenanzieht, daher <strong>der</strong> Dampf, welcher von verdichtetemfreyen Ammonium und Schwefelwal!seutorr herrührt,Ist aber dieses freye Ammoniu~ vollkommenmit Scwefel und Schwefelwasserstoff gesättigt 110 dampft es nicht mehr.Die Güte des Liquoris Ammonii sulplzurati beruhtauf se<strong>in</strong>er Concentration, welche gich schon aUsdem mehr o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> stad,en Geruch und se<strong>in</strong>e!dunklen Farbe ergiebt. Soll er vollkommen mitSchwefel gesättigt !!eyn, I!O darf er bei <strong>der</strong> Berührungmit <strong>der</strong> Luft nicht dampfen, ~loch wird manihn bei <strong>der</strong> DenilJation nie 80 erhalten, und er murs,wie schon erwähnt ist, noch mit Schwefel digerirtwer<strong>den</strong>. Man bewahrt ihn wegen se<strong>in</strong>er Flüchtigkeit<strong>in</strong> gut verschlossenen Gläsern auf.Pharmacologie von F. A. C. 'Gran, zten Theils 2ter Band.tl. 197.Dessen <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie, Her Th. G. 605 - 608.Allgeme<strong>in</strong>es J.ournal <strong>der</strong> Chemie, von D. A. N. S c her e:r,iten Bandes, 4tes Heft.S. 379.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. undJ experimenteUIUl Pharmacie Y'~n.,. S. F, Herl1lbatädt. zter Theil,x80a.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigA.mmonium muriaticum martiatum.i8,j76) Ammonium muriaticum rnartiatum. Flo~res Salis arnmoniaci martiales.Sal ammoniacusmartialis. FelTum amlll1oniacalc. (E i~Sen haI ti ger S alm i a k. Eis e n !i a 1 In i~a k bl u m e n).Die neue preu[s. Pharmacopoe gieht unterallen jetzt vorhan<strong>den</strong>en Vorschriften zur B"teitungdi(::~e~ Ei~ensalzes die zweckm;Hsigste und Leste.Miln löge zwei Theile Eisen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Nlischung·us ,] Theil'en Salzsäure Gnd e<strong>in</strong>em Theil Sal·Pete1'6äure auf. Die Auflösung geht schon In <strong>der</strong>ltil'lte ziemlich lebhaft vor sich, doch kann ~ie durch.\Venic:e ''lärme unterstützt wer<strong>den</strong>. Während <strong>der</strong>sei ..bell '~ei.gen si'ch häufig rothe Dämpfe, weId:e VOllentweichendem salpetcth.i11bsaunm Gase (29) herrühren.Nach vollend/Her Auflüsung wer<strong>den</strong> 12 TheileSl!nliak, welche vorher <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er h<strong>in</strong>lt<strong>in</strong>glichen Men.ge kochen<strong>den</strong> \Vassers aufgelöet wor<strong>den</strong>, damit gc'4Jis Cht, worauf alles bis zur Trockne abgtdampft\\>ird, welches <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eisernen !(essel ge~cheheflkann, wenn an<strong>der</strong>e die vorher bereitete Eisenautlö_'Ung l


Digitale Bibliothek Braunschweig~84 Ammonium muriaticum mnrtialam.WäCsrigkeit die Reiorte ebenfalls zersprengt wer<strong>den</strong>kann. Es zeigt sich bei nacl! und nach vcrstärkt@!llFeuer e<strong>in</strong> pomeranzenfaroener Anflug <strong>in</strong> dem obernTheil <strong>der</strong> Retorte, und es wird endlich bei: h<strong>in</strong>länglichverstärl"ter Bitztil alles his auf e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>genRückstand aufgetrieben. M;ln hat während <strong>der</strong> Arbeitdarauf zu eehen, daf::! durch <strong>den</strong> aufgteigendeJ1.Sublimat <strong>der</strong> h<strong>in</strong>tere Theil des Retortenhalses , wO<strong>der</strong> Sublimat sich am häufigsten anlegt, nicht völligverstopft werde, weil !lomt dar durch die Hitze <strong>in</strong>Dämpfe verwandelte Salmiak die Retorte zersprengenwürde. Bei e<strong>in</strong>er weithallligen Retorte hat man die(~'wenn die Masse nicht Zu volum<strong>in</strong>ös ist, nicht zu befürchten;<strong>in</strong>üfste man aber <strong>in</strong> Ermangelung e<strong>in</strong>er ßolehene<strong>in</strong>e enghalsige an·wen<strong>den</strong>, so kann man detllVerstopften dadurch vorbeugen, dars man von Zeltzu Zeit mit e<strong>in</strong>em starken eisernen vorher erwärllltenDrahte die Öffnung !\ondirt, und <strong>den</strong> sich ;tn e<strong>in</strong>emOrte zu dick ansetzen<strong>den</strong> Sublimat abstöfst 1welche!!. da <strong>der</strong> Salmiak sichi~<strong>der</strong>zeit erst <strong>in</strong> dUwlleu Nadeln absetzt, welche nur nach und nach durcl1die Zusammenhäufung compact wer<strong>den</strong>. sehr ,leichtge~chehen kann. Nachdem sich allee IlUb!imirt hat,wird die Retorte behutsam zerschlagen; auf dem Ba'<strong>den</strong> <strong>der</strong>selben f<strong>in</strong>det sich noch etwas weniges e<strong>in</strong>erschwarzbraunen Masie, welche s a 1 z sau re 11 Eis e 11ist. Um bei dem Zere.chJagen <strong>der</strong> Retorte <strong>den</strong> Subli- .lliat nicht mit GJaMplittern zu verunre<strong>in</strong>igen, ist folgen<strong>der</strong>Handgriff, des~en ich mich bei je<strong>der</strong> Gelegen'heit mit Vortheil bediene, sehr xo empfehlen. Matterhitztl die Retorte da, wo sich <strong>der</strong> Sublimat ange-~etzt hat, so stark als mägHch, und hierauf w<strong>in</strong>detman scchnell e<strong>in</strong>en nassen Le<strong>in</strong>wand~treifen spiralfö(:mig um' diegelbe herum. Die[s murs jedoch !lehr ge~schw<strong>in</strong>d geschehen, wenn das Glas noch glühendneifs ist; all~nfalh kann man aw;h blo{s etwas kaltel!\Vassf'thttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAmmonium murlaticum rnartiatum.~8.'Wasser darauf giefsen. Da! 61a. zerllpr<strong>in</strong>gt jetztgleichförmig ohne Splitter. Das Ab]ösen <strong>der</strong> Gla!l~~cherben von dem compacten Kuchen hat ebenfall~Oft Schwierigkeiten; welchen man entgeht j wennlllan <strong>den</strong>selben mälsig erwärmt, wo sich dann dieGlal!8cherben mit e<strong>in</strong>em Mesller ziemlich leicht ab­~tof8en larsen, ohne zu splittern. im Anfange l'lteigt<strong>der</strong> Salmiak mit weniger Eise11theilen gemißcht auf,als gegen das Ende <strong>der</strong> A'rbeit; d/e(s gieht ihm e<strong>in</strong>ßehr schönes couleurtes An.o:ehen, welcllce aber zu.gleich be\\Teist, dar!! das Präparat von ungleichemEieengehalt iet. Es mufs dalter vor dem Gebuuchterriehen und gleichförmig gemengt wer<strong>den</strong>.Die bisher übliche und gewöhnliche Bereitung<strong>der</strong> ei!!enhaltigen Salmiakblumen besteht dar<strong>in</strong>, daf.tl1an 1 Th eil Eisenkalk , "roZU <strong>der</strong> BI utste<strong>in</strong> ( LapiShacmatiti.r) anwenJbar ist, nach <strong>den</strong> hierzu sehr ver­Schie<strong>den</strong>en Vorschriften mit 4, 8 bis 16 TheBen Salltüakgenart mengt, und dieses Gemenge ganz: auf die\'orher beschriebene Art e<strong>in</strong>er Sublimation unterwirft.Es entb<strong>in</strong><strong>den</strong> ~ich dabei zuent ätzendes Ammonium.hierauf etelgt <strong>der</strong> Sublimat auf, 'md als RüekRtandbleibt, wie im vorigen Fall, etwas salz5durer Ei8enkalk.Statt des schon verkalkten Eisens wendet rnanZUweilen auch metallisches an) Ulld <strong>in</strong> die~elll Fallentb<strong>in</strong>det /lieh mit dem Anunonium zugleich Was8er~etoffgas.Herr Apo t h e k erB Ci rb e t g *) <strong>in</strong> Ni cl da~iebt e<strong>in</strong>e Methode an, <strong>den</strong> el~enhaltigtn ~blmiak.dUrch cl ie Krystalli8ation zU bereiten. Er mischte 4. .Unzen Salmiak, .3 Drachmel1 Bluute<strong>in</strong> und '2 Dl'iJchlllenconcentrirle SalZRäure <strong>in</strong>it ZUs;Ht VOTl e<strong>in</strong>er UnzeWasller <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reibschale zusammen; liefe cla.'*) J olltnal <strong>der</strong> Pharmacl e VOll D. J. B. T r 0 IlUIU d Q r Jr.. HerBd. :;?Ies StUck, S. ')/17.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig~86 Ammonium muriaticum murtiatum.Gemisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gläsernen Gefäfs 24 Stun<strong>den</strong> <strong>in</strong>gel<strong>in</strong><strong>der</strong> W,ärme I löste hierauf die Masße <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erh<strong>in</strong>länglichen Menge 'Wasser auf, filtrirte die Fliissigkeit,und überliefs sie <strong>der</strong> Krystallisation, durchwelche er e<strong>in</strong>en Behr schönen krYjtalliairlen eisenhalligenSal<strong>in</strong>iak erhielt. Vt,r enn <strong>der</strong> Salmiak nach die*ser Bereitung das Eisen <strong>in</strong> h<strong>in</strong>langlicher Qua.ntitätenthält, so würde diese Methode eehr zu empfehlenfeyn.Der eisenhaltige Salmiak ist e<strong>in</strong> dreyfaches Salz,welches aus Ammonium, Salz~äure, und EisenhalKbesteht, o<strong>der</strong> mit anrlern \Vorten, es ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nigeMischung aus Salmiak und salzsaurem Eisenkalt;.Nach <strong>der</strong> ersten Vorschrift wird dieser sal25aureEisenkalk durch unmitte Ibare Auflösung de!\ Eisen8<strong>in</strong> Salzsäure erhalten. Die gegenwärtige SalpetersäU're dient blofs zur Oxydation des metallischen Eisens,<strong>in</strong>dem sie e<strong>in</strong>en Theil ihres Sauerstoffs an da!'selbe absetzt, wodurch dieses vollkommen oxydirt,und von <strong>der</strong> Salzsäure aufge}öst wird. Die ihres SaUerstoffszum Theil beraubte SaipeteIsäure erseh e<strong>in</strong>tnun als Ilalpeterhalhsaures Gas. wekhes entweichf,Die Auflösung Btellt also e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung de8 voll'kommnen Ei~enoxyds mit <strong>der</strong> Salzsäure dar. Diesewird nun mit dem Salmiak <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebrach t 1und um die <strong>in</strong>nigste Vere<strong>in</strong>igung bei <strong>der</strong> Salze zu bewirken,wird die his zur Trockne a6gerauchte Maesee<strong>in</strong>er Sublimation unterworfen. Der Rückstand,welcher sich auf (lem Bo<strong>den</strong> des Sublimirgefäfses f<strong>in</strong>'det, ist iiberflü58iges salzsaurt;& Ei~en; welch os nich'mit <strong>in</strong> die Verb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>gehen l!.onnte; dieses jstseh r 1 eicht a ufläslich im Was!\er. und zieht sogar dieFeuchtigkeit aus <strong>der</strong> Luft an, wobei es zerfliefst, undnichts ~eiter als e<strong>in</strong>e wärsrichte Autlöwng des sall!'!lauren Ej,,,ens rlarl\tellt; el'l war <strong>in</strong> die~ern Zustandeehemals wegen se<strong>in</strong>er dicklichen Consiatenz unterhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAmmonium. muriaticum martiatum. '287dem Namen Eisenöl (Oleummartis) offic<strong>in</strong>eH, undkann a ueh jetzt ~n verseh ie<strong>den</strong>en Eisenpräparatcu anßeWendetwer<strong>den</strong>.Bei <strong>der</strong> zweyten Bereitung wird <strong>der</strong> Salmiak <strong>in</strong>tier Hitze durch das Eisenoxyd zum Thcil zersetzt.ba~ Eisenoxyd verb<strong>in</strong>det sieh mit <strong>der</strong> Salzsäure, wodUrchdas Ammonium frey Wird, und <strong>in</strong> Gasfol'mentweicht. Es ist nun ebenfalls e<strong>in</strong> Gemenge ausSalZ8ältre, Eisenoxyd und Salmiak ent~tan<strong>den</strong>, dcsßen<strong>in</strong>nige Verb<strong>in</strong>dung durch die Sublimation beför_tlert wird. E<strong>in</strong>e zu groBse Menge Eisenoxyd ist hierbe<strong>in</strong>achtheilig , weil dae.selbe e<strong>in</strong>e verhältnifsmäf51geiVlenge Salmiak zersetzt; wodurch e<strong>in</strong>e sehr überflüssJgeQuantität salzeaures Eisetioxyd entsteht; welchesgar lücht von dem noch vorhan<strong>den</strong>en UilzersetzteuSahUiak aufgenommen wet<strong>den</strong> kann. Das meh­~gte bleibt daher als Hück$tanrl auf dem Bo<strong>den</strong> <strong>der</strong>etorte. Da~ Verhaltnifs von 16 Theilen Salmiak geten1 Theil Eisenoxyd illt das twecluna[sigste undbeste. Wird statt des E.i~enoJCyds metallisches Eisen~enommen I 80 bedarf die[s e<strong>in</strong>er vorhergehen<strong>den</strong> 0-~Yrlation, ehe es von <strong>der</strong> Salzsäure aUfgenommen\\>er<strong>den</strong> kann. Diese erlangt es durch das Vi! asser,\\'elches <strong>der</strong> Srtlmiak ailch noch <strong>in</strong> fe<strong>in</strong>em eublimirtenZuetande enthält. Dieses \ValOser setzt se<strong>in</strong>en Sauert~offan das metallische Eisen ab, wodurch dieses()ltydirt Wird und nun mit <strong>der</strong> im Salmiak enthalt e­llen Sah~8äure <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung treten kan. Der durchtl' Je ZeI!!etzung deO! 'Vas~en; frey gewor<strong>den</strong>e WaMerßtoffwird durch die Wärme expandirt und entweichtl:t!. It dem aus dem Salmiak entbun<strong>den</strong>en AmmonIum~Ugleich <strong>in</strong> Gl~gesta1t.t Die von dem Herrn Bol' be r g ernpfohlne Berei­~ltJg8art ist au~ dem scholl ge~agtel] leicht erklärbar .. a~ <strong>in</strong> dem Gemenge bef<strong>in</strong>dliche Eisenoxyd wirrl, vontier ZugesetZten Salzlläure ':H.tfg~!öHet. Das hierdurch},\ a ~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigIB8Ammonium muriaticum martjatum.erltstan<strong>den</strong>e ealz!'laure bisen tritt mit dem Salmiak jBVerb<strong>in</strong>d ung, und constituirt <strong>den</strong> eisenhaltigen Salmiak.Diese letzte Bereitungsart sche<strong>in</strong>t nllr <strong>in</strong> ~o ferll<strong>den</strong> Vorzug vor <strong>den</strong> übrigen zu verdienen, weil hief'durch itnmer e<strong>in</strong> an Eieengehalt gleichförmiges Sal~erhalten wer<strong>den</strong> murs, wenn an<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Salmiak aufdieseln \Vege 80 viel salzl!aures Eisen <strong>in</strong> sich auft ll "nehmen im Stande ist ,. als auf dem Wege <strong>der</strong> Sublimation.Bei <strong>der</strong> Sublimation kann rlefshalb <strong>der</strong> Eisengehaltnie genau bestimmt wer<strong>den</strong>, weil·bei e<strong>in</strong>e!I 1etwa!! länger fortgesetzten Feuer noch lIalzsaurlte Eilienaufsteigt, welchee eich dem eisenhaltigen Salmiakblofs mechani!\ch beimengen wird. Durch e<strong>in</strong>ezu früh unterhrochene o<strong>der</strong> zu lange fortgesetzte Sub'limation mUls daher das Präparat immer l}ngleic/1Ausfallen.E<strong>in</strong>e fehlerhafte Bereitung des ei~enhaltigen Salmiakskann nur <strong>in</strong> so fern Statt f<strong>in</strong><strong>den</strong>, als er zu vielo<strong>der</strong> zu wenig Eisen enthält. Se<strong>in</strong>e gewöhnlicbeFarbe iet e<strong>in</strong> lebhaftes Orange. Ist dieties eehr licbr,80 ist <strong>der</strong> Eisengehalt ger<strong>in</strong>ge, dil t.iogegen e<strong>in</strong>e duOkelbraumotheFarbe e<strong>in</strong>en sehr beträchtlichen EiseIl'gehalt anzeigt; im letzternFall zieht auch das Saltiweit leichter die :Feuchtigkeit aus <strong>der</strong> Luft an sich •. Der saffranähnliche Geruch illt dem eisenhaItigen Salmiakeigenthümlich.S. 127.Pharmaco]ogie von F. A. C. Gren, ~ten Theils, zter Sd.System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von eben ;demselben 1795':4 Theil. §. 3°32 _ 3034.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimentellen Phanmlcie, \'0 11Ret m ~ s tii d t. ;l;~er Thoil. 1(301,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig41mmo'liurn carbonicum.f7) Ammonium carbonicum. Alcali volatilecarbonicum, vel siccum. Sal alcali volati­Ie Salis ammoniaci. (K 0 h I e n sau res A Olmoni u In, k 0 h 1 e n sau res Am mon ia k,f 1 ü c h t i g e s k 0 h 1 e n 5 a ure s Lau g e n~s al z, mi 1 cl e sAm mon i um).Man erhält das kohlen~aure Am mon i tl m, wen.1'llnan <strong>den</strong> S alm i a k '*) In i t ,'ersch ierlenen k oh len!lanlenalkaliechefol Stoffen behandelt. Der "Vohlfeilheit'\'egen \yählt mal"} jetzt mehrentheiJ~ die Kr eid e,~eltcner dal! k 0 h I eng a ure KaI i im unre<strong>in</strong>enZUstande, ale Pot t a s c h e. Die n e Tl e pr e u f s.Pharmacopo't! schreibt al!l ('<strong>in</strong> schickJiche8 Verhältni[szwey Theile Kreidq und e<strong>in</strong> Theit SalmiakvOr.Zwey Theile völlig trockne fe<strong>in</strong>geriehene Kreide"'er<strong>den</strong> mit e<strong>in</strong>em Theil trocknen pnlverisirten Sal­Iniak gen au durchs Zusammenreiben gemengt, <strong>in</strong> eibenicht zu grofee Retorte gebracht, <strong>der</strong>en Hals aber,@o Weit all! möglich seyn murs, um mit ihr e<strong>in</strong>e ebenf,,\leweithal5ige Vorlage beq!Jem <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung br<strong>in</strong>­~en zu können; <strong>der</strong> Hals <strong>der</strong> letztem murs so weitSern , dars man mit enthlöf8tern Arm bequem bis aufQen Bo<strong>den</strong> <strong>der</strong>selben gelangen kann, um das k 0 b-1 e n /; a u r Il AmIn 0 ni um, \velches sich an die Seitenwänrle<strong>der</strong> Vorlilge oft sehr fest anlegt, leicht her­"Ug nehmen zu können. Hat man e<strong>in</strong>e gIä~erne Re-"') E<strong>in</strong> <strong>in</strong> Fabriken bereitetes Produkt; "'5 ist ('<strong>in</strong> votlkommlIesNelltralsah. welches d'lfch die Verb<strong>in</strong>dung des au~dem faulen Ur<strong>in</strong>, o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>n tMerischen Theilen abgeschie<strong>den</strong>enAmmoniums mit Sa1zsiiure erhalten whd. Eiltmehreres sehe man unter folgen<strong>der</strong> Nummer.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.ammonium CarbOlllcum.torte ".mgewendet, so wird sie <strong>in</strong>s Sandbad gebracht,und völlig mit Sand ulr.schüttet. E<strong>in</strong>e ir<strong>den</strong>e Retorteh<strong>in</strong>gegen ist vortheilha fter, weil man diese <strong>in</strong>s offeneReverberirfeuer br<strong>in</strong>gen kann, wobei viel Feuerungund, wegen <strong>der</strong> schnelleren Beendigung <strong>der</strong> ärb,;it,auch Zeit eH.part wird. Man verb<strong>in</strong>det die Retorteluftdicht mit <strong>der</strong> gläsernen Vol"lage, welches hier a tJlbesten mit e<strong>in</strong>em aUIl weifeem Bolue und Wasser verfertigtenTeig geschieht, <strong>den</strong> man auf Le<strong>in</strong>wandstreifenstreicht,. mit diesen die Fugen zwischen HetortClund Vorlage luftdicht belegt, und mit B<strong>in</strong>dfa<strong>den</strong> nochfest umschnürt. Man fängt, wie bei je<strong>der</strong> SubliInation,wenn das Zerspr<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> Gefäfse vermiedeIlwer<strong>den</strong> soll, mit gleichförmigen schwachen Feueran, welches nach und nach ventärkt wird. Die <strong>in</strong>'nern \V~nde <strong>der</strong> Vorlage wer<strong>den</strong> mit e<strong>in</strong>em weif~ellSalzanflng bedeckt, welcher immer dichter wird, zt1'gleich geht e<strong>in</strong>e k.le<strong>in</strong>e Quantität wäfHichte Flüe8iglieitüber, welche von <strong>der</strong> dem Salmiak und <strong>der</strong> Krei'de noch anhängen<strong>den</strong> Feuchtigkeit herrührt. So lall


Digitale Bibliothek BraunschweigAmmonium carhonicum.die scheUe und häufige Entwickelung <strong>der</strong> Dämpfe dieGefä[se zersprengt wer<strong>den</strong> könn~n. Man f<strong>in</strong>det dieC'!8cho'll bei ailmählicher Verstärkung des Feuers, wo.­bei die Temperatur <strong>der</strong> Vorlage ~ugleich stufenweiseerhöht wird wenn die Arbeit noch nicht beendigt, ' ,1St; <strong>in</strong> dies€ID Falle mufs die Feuerung sogleich wie<strong>der</strong>gemäfsigt wer<strong>den</strong>. Um sich zu überzeugen, obWährend <strong>der</strong> Arbeit das I ... utum völlig luftdicht ist I1tann man e<strong>in</strong>e mit starker S a 1 z sä ure befeuchteteGI.~5röhre o<strong>der</strong> irgend e<strong>in</strong>en a~<strong>der</strong>n Körper <strong>in</strong> dieNähe des Lutumll br<strong>in</strong>gen, wo dann, wenn wirkliche<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Theil des dunstförmigen Ammoniums,durch die Fugen dr<strong>in</strong>gt, sichtbare wei{se Wolkenentstehe!1. Die[s beruht darauf, dafs die dampfendeSalz~äure mit dem dun!ltförmigen Ammonium e<strong>in</strong>enkonkreten sicbtbaren Körper) <strong>den</strong> Salmiak, hervorbr<strong>in</strong>gt,welcher aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> I.uft äufeerst fe<strong>in</strong> zertheiltersche<strong>in</strong>t. Oft entweicht im Anfange e<strong>in</strong>e so ger<strong>in</strong>ge~enge J\mmoniuUl, da[s ~8 durch <strong>den</strong> Geruch kaumbelll;rkbar ist, die Oeffn ung erweitert sich aber 'nachUnd nach, und es entweicht mehr; man hat also gleichhri Anfange auf genamI Verschliefsung <strong>der</strong> Oe:lfnungZu sehen. Doch rührt diefs Entweichen. wenn dast Utum vorher sonst völlig luftdicht war, mehrentltCilsvon zu starker Feuer-nng her, wo die zu häufigiibergehen<strong>den</strong> Dämpfe eich e<strong>in</strong>en Ausweg bahnen.In diesem Fall mufs vorher das Feuer gem<strong>in</strong><strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>,ehe man auf e<strong>in</strong> genaues Verschliefsen <strong>der</strong>' Oeffllungd'3nkt.Nach beendigter Arbeit wird die Geräthschaft~U8 e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> 'genommen, das Aghleusaure Ammoni­~llnVOn <strong>den</strong> Seitenwän<strong>den</strong> <strong>der</strong> Vorlage abgelöst, und, ~ fest verschlosllenen Gläsern aufbewahrt. In <strong>der</strong>etotte f<strong>in</strong>det sich 8 a h sa ure KaI k erd e; hat man~ber Zur Bereitung des k~hlensauren i\mmonium •. ,• Ottasche angewendet, so 1st <strong>der</strong>' Rückstand s a I z~a Ure!l K a, H.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAmmonium carbonicum,Der Salm iak besteht aus Ammon<strong>in</strong>m l<strong>in</strong>dS al z ~ ä ure, die Kr eid e be~teht aUS !i; alk erd eund Ko h I e n 8 ä ure; durch e<strong>in</strong>e doppelte vVahlverwdlldtschaftverwechseln die8e Körper ihre Bestandtheilegegens8itig. Die Kalkerde hat <strong>in</strong> die~er 1'en1-peratllr e<strong>in</strong>e nähere Verwandtschaft zur Salzsäure a18da!! Ammonium, sie verb<strong>in</strong>det !lich daher mit jener,wodurch salzsaure Ka lkerde (Calcarea murirl'tiea) f:ntsteht._ Das Am mon i u m wird hierdurchabgeschie<strong>den</strong>; <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>en Zustande ersche<strong>in</strong>tdas8elbe aber nicht <strong>in</strong> konkreter GeHalt, son<strong>der</strong>n mitWärmel!loff verbun<strong>den</strong> <strong>in</strong> Ga~form; hier aber wurdemit dem Ammonium zugleich die K 0 h I e n 5 ä ure·


Digitale Bibliothek BraunschweigA,n,noniui}t catbonicuJYl"Eali mit <strong>den</strong> ocr I'olta-;che vorher heig'Cll1ischtenfremdartigen Salzen se)'n.Deber die Natur des re<strong>in</strong>en Ammonium~ seheInan die folgende Nummer (Ammon. carh. pyrool~os.)!lach. Verfälschung kann mit dem kohlensauren AmtrJonium"nieht wohl vorgenommen wer<strong>den</strong>. SollteInan es 'au.~ Fabriken {~rhalten, 80 könnte allenf~lIse<strong>in</strong>e Verfälschung desselben mit e<strong>in</strong>em Neutralsalze ,'l. B. Kochsalz o<strong>der</strong> Salmiak, Statt fia<strong>den</strong>. DieCs fmdetman, wenn man dag~elbe e<strong>in</strong>e~ mäfsig hohenTemperatur aussetzt, wo sich das kohlensaure Am­Inonium gänzlich verflüchtigen murs, das Kochsalz'vird zurüclt bleiben; <strong>der</strong> Salmiak lä(~t sich zw'ar auchVerflüchtigen, erfor<strong>der</strong>t aber e<strong>in</strong>e weit höhere Temperatur.Man kann <strong>den</strong> Rückstand auflösen, und dasihln noch anhängende freye Ammonium mit E ~ si g­~äure (34) Ilättigen, hier~ufetwas salpetcrsau-1"e SiJ berall.fläsllng (42) ZUBetzen, welche, im:Fall \.virklich Salmiak o<strong>der</strong> Kochsalz zugegen war,e<strong>in</strong>en wei[sen käfsichten Nie<strong>der</strong>schlag hervor br<strong>in</strong>genWird, <strong>in</strong>dem sich die Salzsäure di~ser Nemr,tlsalzelnit dem Silber verb<strong>in</strong>det, woraus ealzsaures Silberentsteht.Die Salpetersäure, ~'elche vorher dH Silbe r aufgelö~t enthielt, verb<strong>in</strong>det !!lch jetzt mit demaus dem Kochsalz o<strong>der</strong> Salmiak au~geschie<strong>den</strong>en Alkali,wodurch entwe<strong>der</strong> salpeter~anrel\ NatrUm o<strong>der</strong> s alp e t er 8 all res Am<strong>in</strong> ö 11 i 11 tU ent­Steht. welches <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flthsgkeit aufgelöst bleibt.Das kohlensaure Ammonium murs trocken und\'on weifser Farbe eeyn,Pharmacologie von G.A.C.Gren, 2ten Theils, 2ter BandS. 75.System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> gesammteu Chexnie von eben dem_hIlben! 1794. Her Theil. ~. 4~4 _ 427.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig194 ,Ammonium carbonlcum p~roo!l"(J$T/.I/l.System. Gl"undrifs <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Experimentalchemie VOllD. S. F. Hermbstädt, zte AaR, zter Bd. S. 33. etc.Gmodrifs <strong>der</strong> dleoret. l<strong>in</strong>d experimentellen Pharmacie ete.VOll D. S. F. Hermbstädt. 3ter TheiL de.! .7H) Ammonium carbonicum pyrooleosmn. Salcornu Cervi volatile. (B ren z 1 ich t ö h~lic h t e sAm mon i um.H ir s c h ho rn salz ).F 1 Ü G h t i g e sAlle thierische Theile, die Feite ausgenommen,liefern, wenn sie e<strong>in</strong>er trocknen Destillation unterworfenwer<strong>den</strong>, k 0 h 1 e n sau res Am mon i u JIl,'''leiches mit dem zugleich entstehen<strong>den</strong> empyreumatischenÖhl imprägnirt ist. Ehemals bereitete mandieses Salz nur aus dem Hirschhorn. und davon hates <strong>den</strong> damals passen<strong>den</strong> Namen f I ii c h ti g eSH i r sc h h 0 rn s a I z bis auf unsere Zeiten behalten,es mag llUn aus Hirschhorn o<strong>der</strong> irgend e<strong>in</strong>em aIl'<strong>der</strong>n thierischen Stoff bereitet wor<strong>den</strong> seyn. Mallwendet dabei die trockne Destillat.ion am vortheil'hafteeten aus e<strong>in</strong>er eisernen tubnlirten Hetorte' aIl,welche man mit Hirschhorn o<strong>der</strong> irgend e<strong>in</strong>em andembeliebigen feSiten thierischen Körper bis zmJ1vierten Theil anfällt, und hi.erauf <strong>den</strong> Tubus mit ei~nem aus gestorsenen Schmelztiegelscherben, o<strong>der</strong> Sandund Bolus, verfertigten Teige völlig luftdicht ver'streicht. Man mauert die Retorte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Reverhe'rirofen, und verb<strong>in</strong>det <strong>den</strong> Hals <strong>der</strong>selben mit e<strong>in</strong>erschicklichen Vorlage ebenfalls luftdicht; dochmufs für e<strong>in</strong>e Oeffnung gesorgt wer<strong>den</strong>, dTlfch w el,ehe die während <strong>der</strong> Destillation erzeugten Gasartenentweichen können. Diefs kann nur bei e<strong>in</strong>er tubU·lirten Vorlage leicht geschehen, wenn man <strong>in</strong> dellTubus <strong>der</strong>selben <strong>den</strong> kürzeren Theil e<strong>in</strong>er zwey·http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAmmonium: carbonicum pyroolt'o.;um. '295~chenk1ichten Höhre kittet, <strong>der</strong>en an<strong>der</strong>er Theil <strong>in</strong>t<strong>in</strong> Gefä[s mit Wasser geleItet iM. Doch kann })Jaue<strong>in</strong>e weit bequemere und lweckmä[~ige!'c VO rnC i1.­tung, die mit weniger Umstän<strong>den</strong> und Kosten ver.knüpft ist, mit Vortheil anwen<strong>den</strong>. M3tl fillnmt e<strong>in</strong>eKruke, <strong>der</strong>en obere Oeffnung ungefähr:) bis 4Zoll im Durchmesser hat, auf diese Oeifnufil4 '.virde<strong>in</strong> abge~prengter Kolben luftdicht aufgekittet , und<strong>in</strong> die Mitte de~ Bauchs <strong>der</strong> Kruke bohrt man mit eil'lerFeile e<strong>in</strong> sO grofgell Loch, darg <strong>der</strong> Hals <strong>der</strong> Retortee<strong>in</strong>ige Zolle weit <strong>in</strong> dieselbe h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> geht auf<strong>der</strong> all<strong>der</strong>n Seite <strong>der</strong> Kruke wird e<strong>in</strong>ige Zolle höhere<strong>in</strong>e Oeffnung gebohrt, <strong>in</strong> welche das kürzere E:nclee<strong>in</strong>e rechtw<strong>in</strong> k licht gebogenen gläsernen Röh re, \velcheauch von Ei~eJ1blech o<strong>der</strong> Bley seyn kann, I uftdichte<strong>in</strong>gekittet wird, und <strong>in</strong> pen Bo<strong>den</strong> wad eben~falls e<strong>in</strong> Loch gebohrt, welches mit e<strong>in</strong>ern StöpselVerschlossen wird. Alu hesten thut man: sich <strong>der</strong>~gleichen Krnkcn bgi dem Töpfer zu bestellen, wolllan <strong>den</strong> Vorth~il hat, da(s an jede Oeffnung zugleich.e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>thalb bil!! zwey Zoll langer Rand angebrachtWer<strong>den</strong> kann, welche", beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> OeffnnngZUr pneurnati!lchen Röhre, um die~elbe feste<strong>in</strong>zukitten, vortheilhaft ist. Man kittet nun <strong>den</strong> Hals <strong>der</strong>l1.erorte mit dem schon erwähnten Kitt luftdicht <strong>in</strong>die Oeffnung <strong>der</strong> Kruke. Das zweyte Ende <strong>der</strong> ebenfallsluftdicht e<strong>in</strong>gekitteten pneumatischen Röh re wird<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gefäfs mit \Vasser geleitet, aUII welchem man,wenn <strong>der</strong>gleichen Röhren oei <strong>der</strong> Hand s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>eZweyte Röhre leiten kann> welche entwe<strong>der</strong> mit eitlemSchlauch o<strong>der</strong> mehreren Röhrenstilcken so <strong>in</strong>\T erb<strong>in</strong>dung gesetzt wird, dafs dieselben zu e<strong>in</strong>e.nlienster des Laboratoriums h<strong>in</strong>au~ geleitet wer<strong>den</strong>aönnen; diefs ist zwar nicht wesentlich nothwendig,aber CI! hat <strong>den</strong> grofsen Vortheil, dars <strong>der</strong> Arbeiterdurch <strong>den</strong> oft äufeerst penetranten Gestank. welcherbei diel'er Arbeit beson<strong>der</strong>s im Groisen Statt f<strong>in</strong>det,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig,~96 Ammonium carbonicum pyrooko.fI1Tn.nicht heL'istigt wird, V/endet 'Blan e<strong>in</strong>e eiserne tob':'l<strong>in</strong>e Betorle an, ßO hat man <strong>den</strong> Vor/heil, darg nacllbeendigter Arbeit und Abkt1hlung <strong>der</strong> Tnbu5 geölfriet,die verkohlten Theile heraus genommen, undrJeUe Knochen - o<strong>der</strong> Hörnerstücke h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gebrachtwer<strong>den</strong> können, ohne daC8 dabei die, zusammen ge­!letzte Vorlagegeräthschaft am' e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> genOllll!lel1wer<strong>den</strong> darf; <strong>den</strong>n !lollte die Kruke zu weit mitFlü~sigli.eit angefüllt "ern, so kann man diese dnrchdie untere Oeffnung. welche mit dem Slöp~el verfchlo8seniat, ablassen. Doch kann man, <strong>in</strong> Ennall'Fdung e<strong>in</strong>er eillernen Retorte, auch e<strong>in</strong>e beschlageneiroene anwen<strong>den</strong>, und <strong>in</strong> Ermangelung die~er mür~teoie Arbeit im Sandbade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er glä~ernen RetortevorgellonlInen wer<strong>den</strong>, wobei aber <strong>der</strong> Aut\vand a[lFeuerungsmaterialien sehr beträchtlich ist.Man gieht nun im Anfange ~ehr mä[gigc!! Feuer,llnd überhaupt arbeitet man weit vortheilhafter, '\veI1!1man während <strong>der</strong> ganzen Arheit, his gegen da~ Ende(lerselben, die reuerung mä[~ig betreibt. Es ert;che<strong>in</strong>t<strong>in</strong> dem auf die Oeffnung <strong>der</strong> IÜuke ge~tülptenKolben e<strong>in</strong> im Anfang weiCeer Anflug, welcherhei· se<strong>in</strong>er Vermehrung immer mehr <strong>in</strong>s Gelbe fä!It·Zugleich geht e.<strong>in</strong>e wä~serichte Flü~~igkeit nehst ei­)1em bramlen übel riechen<strong>den</strong>e m p yr eu m at i­sc he n Ö h I üher, welchcB letztere sicb auch hesonrler!!bei zu IItarker Feuerung <strong>in</strong> dem gläsernen Kolbenzeigt, da es sich hei gehörig maJsigem F"uersgnde~chon unten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kruke ZU e<strong>in</strong>er tropfbareTtFIUs~igkeit, welche bei zu grolser Hitze dampfförrnig<strong>in</strong> <strong>den</strong> Kolben IIteigt, wo sie ~ich <strong>in</strong> Tropfe,n ver~~ichtet. e<strong>in</strong>en beträchtlichen Theil des konkretensublimirten Salze! auflöst, und bei ihrem HerablaUfen<strong>in</strong> die Kruke dasselbe mi.t sich Ilimmt. GleichmäfsigeFeuerung gewährt daher auch mehr konkretesSalz. Während <strong>der</strong> Arbeit entb<strong>in</strong>rlen sich Gasatten,welche viel empyreumatisches Ohl <strong>in</strong> Dunst ..http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.Ammonium carhonü:um pyroo!co.rum. 291form mit sich wegfUhren, und dadurch nicht nur <strong>den</strong>aehr ekelhaften Geruch, son<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong>en betr~ht.licben Verlust an OhI, veranlaseen. Gröfsten Theilllkann man dieees verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, wenn man dieB'e ga8~förmige Flüssigkeiten auf die schon beschriebene Artdurch Waseer streichen läfM, <strong>in</strong> welchem da@ mehre-8te Üh} sich abkühlt, und <strong>in</strong> trqpfbar flü .• siger Forn~über dem Waseer schwimmt; oft entweicht auch e<strong>in</strong>enicht unbeträchtliche Menge d.es Salzes <strong>in</strong> Dunslfonn,Welches, wie hernach gezeigt wer<strong>den</strong> wird, kohlenlauresAmmonium iet; dieses ~erdichtet sich ebenfall!!<strong>in</strong> <strong>der</strong> Flüssigkeit, und bleibt <strong>in</strong> <strong>der</strong>selben auf~gelöst, Bedient man sich de!l Woulfischen Apparats(.1)'2. Anm.) , des!!en Flaschen halb mit 'Nasser gefülltS<strong>in</strong>d, wobei das ent\yickelte Gas mehrere Male durch.e<strong>in</strong>e kalte Flüssigkeit t;tteichen mufs, eo setzt sich <strong>in</strong>'<strong>den</strong> Flaschen nicht nur allee Öhl und Ammonium ab,Son<strong>der</strong>n das Gas entweicht auch, ohne <strong>den</strong> auffallen<strong>den</strong>unangenehmen Geruch zu verbreiten. Drey mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gesetzte Flaschen s<strong>in</strong>d dazuh<strong>in</strong>länglich. Schon beim Anfange <strong>der</strong> Arbeit wirddie Kruke beträchtlich warm, und diefs bleibt sie bitgegen das Ende <strong>der</strong>selben, wO sie kälter wird. Diewaürichtcm und öhlichten FlüssigkeIten gehen nämlichaus <strong>der</strong> Retorte <strong>in</strong> Dampfform über, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krukeverdicpten sie sich zu tropfbaren Flüssigkeite'n Jwobei \Värmestoff entbun<strong>den</strong> wird, welcher sich <strong>der</strong>l\ruke mittheilt, so lange diese also mäfsig warm ist,.kann Inan allch überzeugtseyn, dars die Destillationlloch nicht beendigt ist. Wird die Kruke nach undnach bei unterbrochener Feuerung kälter, 80 wirddas Feuer bis zum GWhen <strong>der</strong> Retorte verstärkt, undcl\tnit 80 lange fortgefahren, bis, die von neuem er­"'ännte Kruke bei diesem Feuersgrade sich wie<strong>der</strong> ab~kÜhlt. Jetzt ist die Destillation ale. beendigt anzusehen.Man Järat daher alles erkalten, um entwe<strong>der</strong>"on nCUiUl frischll Knochen odet Hiu\:hhörner. <strong>in</strong> diehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig29~ .Ammonium cllrZ,fwicum ;oxrooieo.mm.tubulirle Retorte zu br<strong>in</strong>gen} o<strong>der</strong>, im Fall e<strong>in</strong>e ir


Digitale Bibliothek BraunschweigAmmonium carbonicum pyrooleosum. '299


Digitale Bibliothek Braunschweig300 Ammonium carbonicum· pyrofJleosum.<strong>den</strong>n thieri3che Theile, z. B. geronnenel!Blut, Mu~'keIn, u .. e. w. blähen eich bei <strong>der</strong> Erhitzung seheauf, steigen oft über, o<strong>der</strong> zersprengen wohl aud ldie ir<strong>den</strong>e Retorte.Da eich dieses AnUlioniatsalz blofs <strong>in</strong> sO fetllvon dem unter vorigen N ammer beschriebenen k 0 h'I e n sau r e 1I A rn mon i u munterscheidet, als e­mit thierisch öhtlchten Theilen ilnprägnirt is~, sOläfst sich dasselbe weit vortheilhafter <strong>in</strong> gröfseretl\'lenge und mit weniger Mühe bereiten, wenn 11l


Digitale Bibliothek BraunschweigAmmonium carbonicum pyrooleosum.3/H.So weit jettt un~ere Zedegungskunst <strong>der</strong> Körpert;;icht, Wlssen wir, da[s alle versohie<strong>den</strong>tlich gear·teten t h i er i s ehe n S t 0 f fe <strong>den</strong> K 0 h I e n s t 0 ft~'Wasserstoff und Saaerstoffenthalten; hierzuist noch <strong>der</strong> S a1 pet er !I toff zu rechnen, welcher:e<strong>in</strong>en HauptbestandthcÜ <strong>der</strong> thierischen l\:örper auslnacht,doch ist er', da er nicht im Fette enthaltenist, zu <strong>den</strong> allgeme<strong>in</strong> im Thienciche verhreitetenStoiI'ell nicht zu rechnen.; <strong>der</strong> Sc h w e fe 1 und P h 0 s~P h 0 r s<strong>in</strong>d ebenfalls Bestal1dlheile des thie:ischenKörpers. Die soli<strong>den</strong> Theile, z. B. Knochen, Horn,~luskelfasern ll. s. w. enthalten beson<strong>der</strong>s nochl' Ii 0 8 P h 0 r, P h 0 S P h 0 r !! ä ure und k 0 h I e n­Bau r e KaI k erd e. Zur Fäulniis wird erfor<strong>der</strong>t *):l) e<strong>in</strong>e nicht zu nie<strong>der</strong>e Temperatur, 9,) Zuflufs <strong>der</strong>attno,",phäriechen Luft ~ und 3) e<strong>in</strong>e gehörige MengePeuchtigkeit. S<strong>in</strong>d diese Bed<strong>in</strong>gungen erfüllt. so gehtQUrch die E<strong>in</strong>wirkung des Sauerstoffs aus <strong>der</strong> at mo­~phä6gclien Luft, und <strong>der</strong> \Vätme, e<strong>in</strong>e Z,-",setzungdes Körpers vor sich, Der Sauerstoff <strong>der</strong> atmosphä.l'i8chen Lnft wirkt auf die vorhan<strong>den</strong>en läuerungs~fähigen Stoife, ob er, sich gleich nicht bis zur völligenSättigung damit zü verb<strong>in</strong><strong>den</strong> sche<strong>in</strong>t, <strong>den</strong>n blofse<strong>in</strong> Theil des Kohlenstoffs ersche<strong>in</strong>t völlig mit Sauerstoffgesättigt, als kohl e n 3 au re!! Gas, Welchesbei dem Anfange <strong>der</strong> Gährung sich zeigt. E<strong>in</strong> Theildes Was~erstoffs verb<strong>in</strong>det sich mit dem Kohlenstoff, ,:tnlt dem Phosphor und mit dem Schwefel, wodurch.drey ver~cbie<strong>den</strong>e durch die \V ä rzm e <strong>in</strong> Gasznstand"ersetzte Produkte entstehen, nämlich das ge k 0 h l~te \Vasserstoffgas, das ge sc h we f el te\Vasserstoffgas ('2 7 ) und gephospho,rte'Vasserstoffgas. Diese entweichen und verur~~) Ir e r mb s t ä cl t s Grundrifs <strong>der</strong> .allgem. Experimtlnta1chemie2ie Aufl. 4ter ThdJ, etc,Rbhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigSG2Ammonium carboniclim pyrooleo~uifl..:!lachen <strong>den</strong> bei <strong>der</strong> Fäulung auffdllen<strong>den</strong> ekelhaftemGeruch. Der vorhan<strong>den</strong>e Salpeterstolf geht mit' ei~netn TheH des \Vas8ets(On'~ <strong>in</strong> Verbjndung, woraUedas Ammonium entsteht; dieses würde aber nIcht <strong>in</strong>konkreter Form, son<strong>der</strong>n als Gas ersche<strong>in</strong>en, wennes nicht Gelegenheit hätte, Kohlemäure <strong>in</strong> sich aufzUiuhmen,daher et'5che<strong>in</strong>t es bei dieser Operation·alich i\lkohlenl'aiue<strong>in</strong> Zustande. Da es hier aberDflf nach und ~lach. <strong>in</strong> 8th r lde<strong>in</strong>en Mengen entstebenkann, welche durch die \Värme und die ent\veicbew<strong>den</strong> Gasarten gröf5tcn Theil!l mit verflüchtigt, hud<strong>in</strong> <strong>der</strong> IJuft vertheilt wer<strong>den</strong>, dah€r man auch schon<strong>in</strong> mä[~jger Entfernung von e<strong>in</strong>em faulen<strong>den</strong> thierischenKöiper die Gegenwart deB AmmoniIlm'l bemerkenkann, "!l0 ist e8 i.n <strong>der</strong> nach beendigter FäulnifsräckständigenEtde nicht D'lehrzu f<strong>in</strong><strong>den</strong>. So wer<strong>den</strong>nach und nach alle vörher <strong>in</strong> JIOnkrerer Ji'orm vorhEm<strong>den</strong>eThaile des thierischen Körpers verflüchtigt,l1i!d es hleiht nichts a!set'waskQhkD83.Ure und phos~phorsaure Kalkerde übrig.Durch die troclHle Destillation erzeugt sich ebenfaHsAmmonium ,'\venn nämlich dflr, <strong>der</strong> Zerlegung,ülterwor(ene, thieri8che l\örper <strong>den</strong> Salpetergloif ent dhielt. D'oeh s<strong>in</strong>d die ühtigenProdukte sehr von delibei <strong>der</strong> Faulni i g erzeugtenverAchie<strong>den</strong>, und wir erhaltenblo[3 dilS kohlensaUre AmmoniuII1,das Rchon elwähnte brandige Öhl und Wil~5er. lJn~terwnfen "vir die dabei entwickelren Gasarten e<strong>in</strong>ernähern Prüfung, 30 charakt.erbJiren sie sich, als k 0 h"1 e n ~ a ure s Ga!l und ge k 0 Id te s \V ass e r­s,offgal1. Im Rück ... tallde f<strong>in</strong><strong>den</strong> wir unzerstörteKohle lmd pho~phor~aure und kohlensaure Kalkerde.Diese bei<strong>den</strong> Operationen <strong>der</strong> Fäulnifs und dIe trock~ne De"tilJation thierischer Körper liefern e<strong>in</strong>en merl.­würdigen Bewei~, wie maflnigfallig ver!!chie<strong>den</strong>e Körperdurch <strong>den</strong> ZU'amlYlentrirt e<strong>in</strong> und <strong>der</strong>selben ehenüsche<strong>in</strong>fachen Stoffe iebildet wer<strong>den</strong> k.önnen, wennhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig./immonium carbonicum PJ'rOQleOlum. 303t ~t"~le~e unter verschie<strong>den</strong>en Umstän<strong>den</strong> und <strong>in</strong> vet-~chie(hmen, oft wenig differenten, Verhältnissen sichVere<strong>in</strong>igen; Dieselben 510ff


Digitale Bibliothek BraunschweigZ04Ammonium car'bonicum pyrooleowmoDer berühmte Chemiker Be r t hol Jet *) hat Jals Produkt <strong>der</strong> trocknen De8tillation thieriscLer unde<strong>in</strong>iger Pflanzenkörper , auch noch ;e<strong>in</strong>e eigne Säureentdeckt, welche er -'leide zoonique "**) nennt. Sieflndet sich <strong>in</strong><strong>der</strong> Flüfsigkeit mit delp t\mmonium vet"bun<strong>den</strong>, urides wäre zu l'\chliefscn, dafs sie auch. <strong>in</strong>dem konkreten Ammortium, welches bei dieser Arbeiterhalten wird, vorhan<strong>den</strong> sey, wenn Be r t hollet lücht als charakterishcnde Eigenschaft <strong>der</strong>selbenangegeben hätte, da[s sie mit <strong>den</strong> Alkalien nicht kry'I!tallisirbare Salze bilde. So wohl die trockne De­IHillation thierischer Stolle, als die faule Gährung<strong>der</strong>seiben , wendet- ~nan <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s dazu e<strong>in</strong>gerich'teten Fabriken Zur Bereitung des Salmiaks an. Manläft z. 13. H ar n f.wlen, wobei cl as erzeugte AmmO"nium <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flüssigkeit aufgelöst bleibt. Der gefaul'te Harn wird e<strong>in</strong>er Destillation unterworfen, !Je)'welcher das Ammonium mit <strong>der</strong> Flüssigkeit zugleichÜbergeht. Die Flüssigkeit sättigt man mit Salz!'!äure,wo sich das Am mon i u m mit <strong>der</strong> Saure verb<strong>in</strong><strong>der</strong>;es wird jetzt alles bis Zur Trockne ahgeraucht, daS,trockne Salz, welches <strong>der</strong> Salmiak, (salzsa U-res Am mon i um) (Ammonium muriaticum Y iet,wird entwe<strong>der</strong>, um cs von <strong>den</strong> noch anhängendsJlI5chleirnichten tllitnischen Theilen, welche bei <strong>der</strong>Destillation mit übergerissen wur<strong>den</strong>, zu befreien,e<strong>in</strong>er Sublimation unterworfen, wobei diese Theileyöllig zerstört wer<strong>den</strong>, o<strong>der</strong> man löst es von neu"mauf, und re<strong>in</strong>igt es durch die Krystallisation. Batman das Ammonium durch die trockne DestillatiOXlerhalten, so ist zur Re<strong>in</strong>igung deI! Salmiaks die So'"blimation nothwendig, um demeiben von dem noc~;10') Allgern. Journ. <strong>der</strong> Chemie von A.' N. Scherer, B. lt dHeft. 1. S. 197.$"') Herr D. Sc her er schlält fUr ileD deutschen Namen :z 0 .~lIische Säuu vor.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAmmonium carbonicam pyroo!eosum. 30,5<strong>in</strong> pofser Menge anhängen<strong>den</strong> brandichten Öhl zubefreyen, welches durch die bl()fse KrystalIisationllicht leicht geschehen ha.nn. Dem:'IpothekeT ist dieStlbsthereitung de~ Sdlmiaks ih rnerkafltili5cher H<strong>in</strong>.~icht nicht zn empfehlen, da er nur im Grofsen vor.tleilhaft bereit.et \ver<strong>den</strong> kann. Doch ist es wegenQer nicht seltenen Verfäl$chung des Salmiake mit an~,Qern Salzen, BO wie auch deCshalb. um ihn <strong>in</strong> gräs­~ererEe<strong>in</strong>heit darzu~!ellell, dem Apotheker Pflicht.Qt'll zum <strong>in</strong>nerlichen Gebrauch hesümmten durch ei.·ile nochmalig;e Auflösung und l


Digitale Bibliothek Braunschweig306 Lir/uor Aimnnldi carf,on!,]i tlQUO,H.l.1.mit <strong>der</strong> Au-i,-~UI" desseIhen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Arbeit, iudel'll


Digitale Bibliothek BraunschweigZiquor./1mmonii ctl{bonici aquo.ruJ'. 307ttbergehen<strong>den</strong> Wasser aufgelö~t wird. Ma.11 kann die­Ses Salz z\var, ,~\ie bei se<strong>in</strong>er trockenen Ausschei_dung (77) gezeigt wor<strong>den</strong> ist, durch diG Zerlegungdes Salrüiakll mittelst <strong>der</strong> Kreide gew<strong>in</strong>nen, aber esWird hierzu e<strong>in</strong>e hohere Temperatur als die des kocben<strong>den</strong>\Vas.sert!- erfor<strong>der</strong>t. Hier aber erlaubt daR gegenwärtigeWasser ke<strong>in</strong>e höhere Temperatur, ül,dem,lS allen Wärme!:1toff veröchluckt, und dadurch verflüchligtwird. Man würde daher st:;:tt des Salmiak_geistes nur de5tillrles \Vasser cxhallen. wird,'wenn alles Wasser herüber gegangen j,t, das tro


Digitale Bibliothek BraunschweigLlquor Ammonit' acetid.75) Liquor Ammonii acetici, Spiritus fvlie,'<strong>der</strong>eri j Liquor M<strong>in</strong><strong>der</strong>",ri .. Mixtura sat<strong>in</strong>Jvolatilis, Spiritus oJ hlhaJmicus M<strong>in</strong><strong>der</strong>eri,( E s s i g sau res .A I.ll tu 0 n i um, Mi n cl C'r e r s G e j s t. )Die neu e p r e u [s. P 1, arm ac 0 p 0 e giebthierzu folgellde verbesserte VCfschrift.Drey Unzen kohlen .. aures Ammon~uI1l( 77 ) 1'li.i tite man mit conc"n.rirtem Essig (35). E,gwer<strong>den</strong> hierzu gewöhnlich J 0 hs 11 Unzen verbraucht.18t die F[ü;;.sibktir vollkommen gesättigt, dals ~iewe<strong>der</strong> das geröthetc noch bbu,~ La c k In U S pa pie!verän<strong>der</strong>t, so 8el,,~ man noch 80 viel de[!tilhrteSWa~l'er h<strong>in</strong>zu, da[~ das ganze '24 Um'en wiegt. Mallsieht 1eicht e<strong>in</strong>; dafs <strong>in</strong>an auf diese Art e<strong>in</strong>en imme!gleich concentrirten Liquor erhalten murs, da, \yjeaus <strong>der</strong> Bereitung des concf'ntrirten Essigs eIhe]]t,auch dieser irnmer von gleIcher Stärke ist. Die gewöhnlicheMethode, diefs Iv1edicament zu bereiten,bestilht dar<strong>in</strong>, daJ:'! man de5lillirten Es!\ig entwe<strong>der</strong>mit cOllcrefem kohlensauren Ammonium, o<strong>der</strong> woblgar mit Liquor Ammnr;. cor/;. aquos. (79) !'!ättigt •Aher die sehr ger<strong>in</strong>ge Mrnge <strong>der</strong> im destillirten E~~igvorhan<strong>den</strong>en Säure, welche (l(och dazu von so ver·schie<strong>den</strong>er Concentration 'ist, bewei!lt, da[~ e<strong>in</strong> sC}bereiteter Liquor Ammollii ncetici, nicht nur Bebtschwach, son<strong>der</strong>n auch von !'lehr verschie<strong>den</strong>etStärke seyn muf~. Herr L ö we hat e<strong>in</strong>e Methodeangegeben, diel'tln Liquor durch doppelte Wahlvet','wandtschaft zu bereiten. Nach ihm wn<strong>den</strong> vier On'2C'n k 0 h 1 eng au r e!l . KaI i mit cl e !! t i 11 ir te rllEssig gesättigt; die Flüssigkeit wird bis ,36 Unzen abgedampft,und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Retorte auf zwey UnzeoS a 1 U\ i a k. gegossen. Man legt e<strong>in</strong>e Vorlage "lot,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigLiquor Ammonit aceticf., \'erklebt die Fugen glmau, und destillirt alles, bis zur'rrockene über. '-' Das Destillat ist <strong>der</strong> bezweckte Liquor,welcher aber mdlIenthei1s~..;' wenn die Destillationhis zur völligen Trockene fortgeßetzt wurde,etwas brandig riecht, und' auch IlOen freyes tnn.lilOnium enthält, ","elches mit destillirrem Essige vollendsgesättigt wer<strong>den</strong> mors. Es verb<strong>in</strong>det sich beidieser Operation die Salzsäure des Salmiaks mit demtali J hierdurch wird die Essigsäure fIey, verb<strong>in</strong>det/lich mit dem ebenfalls frey gewor<strong>den</strong>.m AmmonimuZu e 8 s ~ g s a 0 r e Jl1 Am mon i Tl m, we1ches wegenSt<strong>in</strong>er Flüchtigl.eit <strong>in</strong> yerb<strong>in</strong>duTIq mit <strong>den</strong> Was!er.,däll1pfen berUber geht, da h<strong>in</strong>gegen das salzsaureKali <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte zurück bleibt. Doch ist e<strong>in</strong>e~chnelle ~ und !!tarke Feuerung nothwendig, und dieFlussigJ; eit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte murs immer I!Itark' ltochen~"-'enn d1e, es!!igsimre Ammonium mit <strong>den</strong> \Vasf\erdämpfenzugleich tbergehen soll; <strong>den</strong>n bei gel<strong>in</strong>demFeuer bleibt e<strong>in</strong> Theil del!lselben zurück, welcher eich,:nac~dem alle Flüssigkeit übergegangen iet. @ublimirt.llnd <strong>in</strong> schooen ßtcrnfönnigaus e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> laufen<strong>den</strong>Strahlen im Retortenhalse ansetzt. Zugleich aberSche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Theil diese!! Salzes durch die Hitze zerlIetzt,und dessen Essigsäure zerstört zu wer<strong>den</strong>. Diefs2eigt nicht nur <strong>der</strong> braridjge Geruch des Destillats,Son<strong>der</strong>n auch dae, mehrentheils schwach 'gelbbraunSefärbte "<strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte rück!!tändige, salzsanre Kali,80 wie auch das freye Ammdnium, welches fast imlUervorhan<strong>den</strong> ist. Es ist daher die Vorschrift <strong>der</strong>':n e u e n p re u f 8. P h arm ac 0 p 0 e die,set letztern""eit vorzuziehen.'Das ess.igsaure Ammonium, welches,manhei allen diesen Arbeiten im aufgelösten Zustandeerhält, ist auch im We<strong>in</strong>geist auflöslich. Es krYlltal ..li~irt aus se<strong>in</strong>er wäs~erichten Auflösung sehr l'ichwer,llnd ohne Evaporation nur dann; wenn das kohlen ..laure Ammonium· mit: c: on c e D t l i,I tcr E 5. i;.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigLiquor A<strong>in</strong>monii acetici,I! ä U 't:e gesättigt, und diese Auflösung <strong>in</strong> die l{ält"gestelLt wird. Es schierst <strong>in</strong> spieLüchten I\:ry"n ilenan, \Vill man es durch die Evap0clration se<strong>in</strong>er [-!.u f-lösung Zum KrystaHisln<strong>in</strong> br<strong>in</strong>gen, !<strong>in</strong> ist dief~ mitsehr vielem Verlust verknüpft, weil eich ejn Thei!des Salzes verflüchtigt. Die Kry,talie ziehen sehrlei,;ht Feuchtigkeit aus <strong>der</strong> Luft i,\n. Ihr Gesch1ll 1Cklllt I;tech(md und etwas ur<strong>in</strong>öil, eben ~o die ilUtl03Ung.In concreter Form kann man dieb Salz <strong>in</strong> wisse(\'schaftlidler H<strong>in</strong>sicht am leichteSlen und wohlfeilste !1dar~tellen, wenn man e<strong>in</strong>en Theii Salmiak mit zweyTheilen Bleyzucker (55) genau mengt, und, e<strong>in</strong>et Stl'btimation unterwirft; ''d~ch ergehe<strong>in</strong>t eil besol1<strong>der</strong>~gegen das Ende <strong>der</strong> Arbeit weg~n <strong>der</strong> leichten Zersetzbarkeit<strong>der</strong> Es§ig~äure n1it gelber Farbe. Es ver'.b<strong>in</strong>det SIch hier die Salzsäure mit dem BJeyoxyd zUsalz~aurem BIey, die Es~ig'läure und das Am'monium h<strong>in</strong>gegen bil<strong>den</strong> das verlangte Salz, welch e3w6gen Mangel an \Väfi3richlieit sich <strong>in</strong>. concreter GestattRublimirt.E<strong>in</strong> glH bereiteter Llquor Ammon. acetici darfdas geröthete La km u s p a pie r !licht bLm färben,weil 60nstfreyes Ammonium vorhan<strong>den</strong> ist. Ist <strong>der</strong>I .. iquor vorher etwas erwärmt wor<strong>den</strong>,.. 50 darf erdas blaue Lakmuspapier auch nicht roth färben, Bonstprädom<strong>in</strong>irt die li!lsig.aun-·. Doch mu[.s er bei die-" ser Probe vorher envärmt wer<strong>den</strong>, weil. wenn <strong>der</strong>­~elbe durch diB Säuiguog de~ kohlensauren Ammofium!\mit Egsig erndl!en wUrde, leIcht e<strong>in</strong> Theil detentweichen<strong>den</strong> Koh!ensäure <strong>in</strong> <strong>der</strong> FiJi~gigkeit vlei~ben könnJe, welche mm die Rötht<strong>in</strong>g bewirkt, dieaber durch die Erwär\nung <strong>der</strong> Ii'liissiikeit ausgetrie:,.ben wird. Die ätzen<strong>den</strong> und koI;llens.3uren Alkalien,so wie auch die ätzende Kalkerde , zerlegen diese'Salz, ~ndem sie sich mit <strong>der</strong> Essigsäure verb<strong>in</strong><strong>den</strong>,wodurch da.s Ammoni'um au~ge5chied'en wird~ t]nl,'gekehrt wird es auch von <strong>den</strong> mehrestell Säuren 2(1t-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigLif/uo,.i~AmmonJi J:ucc<strong>in</strong>id.lt:gt, welche sich mit <strong>der</strong>n Ammonium verb<strong>in</strong><strong>den</strong> unddie Essigöäure aU5scheid,':fl.Pharmacolngie von F. A. C. G ren, 1800. zten Theils :;:terIland, S. 136•<strong>Handbuch</strong> de.f Chemie von F. A. C. G ren. zter Theil.~. 1960 - 1962 •Grun,hifs <strong>der</strong> theoret. und expcrimelltellen PIH~rmacie. vonliermbstiidt, ster Thcil. lbof!.·31) Liquor Amrnonii succ<strong>in</strong>ici. Liquor cornuCervi succ<strong>in</strong>atus.( Bernste<strong>in</strong>sauresAmmonium, berul.te<strong>in</strong>saurerH i r sc h h 0 r n gei s t).Die Bereitung dieses Liquors i~t sehr e<strong>in</strong>fach,l,lnd ich führe sie hlofs de[s;\;:db hier an, um die Prü·fUngRH1C! ho<strong>den</strong> beybr<strong>in</strong>gen zu können, clllrch welche­@ich die Echtheit dieses LIquors he~lüIHtlen lä(lIt, dad~rseibe wegen se<strong>in</strong>er Kostbarkeit bald mit Es I i g­Sä Ure, bald· mit W e. <strong>in</strong>s te <strong>in</strong>s ä ure (statt <strong>der</strong>13 e l' n s t e<strong>in</strong> s ä ure), bereitet wird. Man sättige ei­:Oe be~iebige Quantität rectiiicirten H, ir s c h h 0 r n­g~i&t ") mit re<strong>in</strong>er Bernste<strong>in</strong>säure (41). Wenn~le ~Flü5Rigkeit so1tollkommen gesättigt ist, dafs we­Qer dag geräthete, noch das blaue L a 11; mus p a­l> i e r (.55) durch gie verän<strong>der</strong>t wird, iiltrire man sieUnq hebe sie Zum Gebrauch auf,Der Hirschhorngeist ist nichts


Digitale Bibliothek BraunschweigLlqutJr Ammordi Geerlci"welches noch mit etwa!! empyreumrtischen Öltl il1{tJpräsnirt ist. Beim Zusatz <strong>der</strong> Bernste<strong>in</strong>oäure verb<strong>in</strong>deteich dieselbe mit dem Ammollium, die Kohlensäurewird au.geschie<strong>den</strong>, urid entweicht unter Aufbrausen.Die l'lü5sigkeit entbält also be rn s t e i n­e a n r e ~ A IU In 0 n i. um aufgelöst, nehst etwa!'! emp}" /reumatischen Ühl aus dem Hirschho,ngeiilte, und @adie Bflnlste<strong>in</strong>gäul'e jücht immer ganz frey von emp)"reu<strong>in</strong>ati~chen Ö:l1 ist, 110 wird auch etwas Be r n'at e<strong>in</strong> ö h 1 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flüssigkeit vorhan<strong>den</strong> seyn~Mehrere Apotheker bereiten, mn die theureBernste<strong>in</strong>~äure zu ~paren, diesen Liquor dadurch.,darg sie <strong>den</strong> Hirschhorngeist mit destillirtel1>l E~5jgsättigen, lliera of, e<strong>in</strong>ige Tropfen Be r TI S t e<strong>in</strong> ö h tzusetzen, und das ganze überdestilliren; auch setzeIlsie dem Hirschhorngeiete bei <strong>der</strong> Rectification e<strong>in</strong>igeTropfen Bern~te<strong>in</strong>ölll zu" und sättigen ihn dann llli~We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>8äure.Der re'<strong>in</strong>e Liquor bildet mit es l! i g sau re tJ"Eley (55) e<strong>in</strong>en Nie<strong>der</strong>schlag (bernste<strong>in</strong>saure fBI e y). \Vird dieser Nie<strong>der</strong>~chlag, nacbde~n mallihn etwas eduIeorirt hat. auf e<strong>in</strong>e glühende KohTegebracht, $0 verflLichtigt sich die Bern5te<strong>in</strong>~äure oh


Digitale Bibliothek BraunschweigBaryta murlatica •.g'4) Bai'yta muriatica, Barotes salitns. Terrapon<strong>der</strong>osa muriatica, seu saHta. ( S al z­Sau r e Bar y te r d e.. S all' sau r eS c h wer erd e ).Es lI<strong>in</strong>d seit <strong>der</strong>. Eekanntwerdung dieses Arzeney.tnittels sehr viele Vorsehriften zu dessen Bereitung"gegeben wor<strong>den</strong>, wovon ich nur diejenigen aushebe,hei<strong>der</strong>en Befolgung das Salz ilU re<strong>in</strong>sten Zustandef!argesteHt wer<strong>den</strong> kann.Die neue PIe urs. P ha rtn a cu p 0 ~ giebt folßende:E<strong>in</strong> Theil Schwerspath/ { .!J c h"w e fe I.!J au r e Ba.t)' te r cl e), welcher vor dem Pülvern VOll allen bei-.telllengten frem<strong>den</strong> Erz - und Ste<strong>in</strong> arten, die ihn h~u-~g begleiten, befreyet .wor<strong>den</strong> ist, wird, nachdem~t durch Schlammen zum fe<strong>in</strong>sten Fulver gebracht\\>ord'en ist, mit zwey Theilen völlig mit Kohlensäu-~e gesättigtem Kali und vier Theilcn Wauer tn ci ..lIelll z<strong>in</strong>nernen KelIsei unter beständigem Umrührentuit e<strong>in</strong>em hölzernen Spatel e<strong>in</strong>e Stunde lang gekecht,"1() lig von anhängen<strong>den</strong> Salztheilen befreyte kohlen-~aure Baryterde wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gläsernen Gefäfse· mitl'heilen ihres 6ewichtsdeatillirten"Waescr üb ergos-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigBaryta m.urlatica.~cn, worauf so lang,:: völlig von Schwefelsäure befreiteSalzläure (.31) <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Portionen zugesetzt wird;als noch e<strong>in</strong>e Aufschäumung erfolgt, wobei mallaich hüten murs, die Salzsäure im Übermafs zuzusetzen.Eg bleibt etwas un;.ufgelöst, weiches noch V!l"zersetzter Schwer,~path ht j von weichem die FlüssigkeiLdurch dal! Filtrum reit:.;, abgeschie<strong>den</strong> wird. I,ett -tere wird bis zur Trocl


Digitale Bibliothek BraunschweigJ]ary'f:a muriatica.deIn Schmelzen <strong>der</strong> erhaltenen sa]zsaUl'cn Bal'ytt:rd,e,'l\elches aber se<strong>in</strong>en \7esentliCb.en Nutzen hat.Sehr zu t'll,ofehlen i~t Herrn Wes tr um u 'g Me~thOdt, d;e~cs S;!z zu bereiteu. E<strong>in</strong> Theil völlig reifttl.€r fe<strong>in</strong> vepülverter Schwer8pathwirrl mit 3 Theilen, l


Digitale Bibliothek BraunschweigRaryta tnun'ati:;a.trockene Nie<strong>der</strong>schlag 1:ltellt e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e kohlen~atlrllBaryterde cliU; diese lö~t man von neuem <strong>in</strong> völligre<strong>in</strong>er Sil:l"äure (31) auf, und kocht jetzt die Auflö~!SUtl2i, .llulem man ihr <strong>den</strong> vierten Th,iil de~ GewicbU<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihr aufe,elCillten kohl,t"l1 auren ßaryterde an gebrannterJ)ilfyterde *) zusetzt, e<strong>in</strong>e kurze Zeit. DieAufiößung wird hierauf verd~mnt! filtrirt, evaporirtund <strong>der</strong> KrystallisaJion überrasl3en.'Salzqare Strol1ti:w und 1\alkcldt kann gegi;11 Ende<strong>der</strong> 4ystallis;::Üon hier nicLlt .erscheInen, d;) sieschall bei <strong>der</strong> Heilligung <strong>der</strong> kohIensau'r6Il Baryterdewegge~chafft wur<strong>den</strong> •.'.'[an. kann sich auch e<strong>in</strong>e sehr re<strong>in</strong>e Baryten::e,welche nllt <strong>der</strong> SalzBäure e<strong>in</strong> völlig re<strong>in</strong>es Salz (hr~stellt, verschaffen, wenn man die unre<strong>in</strong>e, durchkohlensaures AlkJli aus dem Scl1\ver~ h gc2chiedc>.11e, Erde In rauchen<strong>der</strong> Salpetersäure (29), d:l~ !nil;g TheIlen 'Nasser verdünllt ist, auuö5t, die A uilö-8un~ filtri.ft und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em giäsernen 1\olbe:;] bia R:d<strong>den</strong> zwölften Theil verdunstet. Es scheidet !lieh bei_dit~~er Concentration die tlalpetergaure Baryterde wegenihter Schv,rer:lUt1öshchkeit im \Va~,er) <strong>in</strong> Jrk<strong>in</strong>enKrystallen aus~ da h<strong>in</strong>gegen die vorhan<strong>den</strong>en frem<strong>den</strong>. Salze"-) Diese wird bereitet, wenn man die gere<strong>in</strong>igte I;:ohTensaner~ Haryte'de <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tiegel e<strong>in</strong>em starhen anhalten<strong>den</strong>'GJtjheietl~r ausgesetzt hat; sie vel'l1crt hieTdurch ihr­Kohlensaure und "wird dadurch im ,Yasser aufläslich. Die'{1ruche ihrer Umän<strong>der</strong>ung hierbei soll hernach erörtert....


Digitale Bibliothek BraunschweigBarjta muriaticri.Salze <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flüssigkeit aUfgelöst bleihen. Die aus~geschierlenen Krystalle wer<strong>den</strong>. von <strong>der</strong> Flüssigkeit geson<strong>der</strong>t,und mit wenigeni kaI Hai degtillirten W a~~erabgespült. Mah löst sie nun <strong>in</strong> destillirtelll 'Wasserauf, und setzt dieser Auilösung 10 lange anfgelöHesk?hlensaurc8 Attllnoniütn (79) zu j als sich noch e<strong>in</strong>.Nie<strong>der</strong>Schlag ,Weicher reihe kohlemaure Barytcrdeist; belherkbat macht. Dieser \vird durch Auswallehenhüt kochendem de!ti1lirt~li Wasser .oh allenanhängen<strong>den</strong> Salztheileh befreyei; und kann jetzt alli-e<strong>in</strong>e kohlebsaure Baryterde zur Bereitung <strong>der</strong> tlalz~sauren Baryt~tde abgewendet \ver<strong>den</strong>;Die Natur liefert uns auch e<strong>in</strong>e kohiensau~e 13aryt~rde,weiche ihrem ersten :Entdecker, dem D 0'­C tor W i t her i rI g; zu Ehren <strong>den</strong> Na<strong>in</strong>en W i t h e­r i t erhalten hat. Sie wird jetzt ebenfalls mit vielentVortheil zur Bereitung <strong>der</strong> salzs3Ilren Baryrerde angewendet,&och mufs das erhaltene Salz


Digitale Bibliothek BraunschweigB{lTyta, muriatica.zerlegen 5 <strong>den</strong>n dir Schwefelsäure hat e<strong>in</strong>e gröf~er


Digitale Bibliothek BraunschweigB'I1ryta mltr;'arlca.bttn<strong>den</strong>en M<strong>in</strong>eralsäuren im Feuer härtnäckig l.tHückhalten, da h<strong>in</strong>gegen die Metalloxyde im GlUhefeuerdie Säure fahren la8l!en, und hierauf gri<strong>in</strong>det sich dieRe<strong>in</strong>igungsmethode <strong>der</strong> salzsaurtn ßaryterde durchStarkes Schmelzen; letztere whd hierbei nicht zertetzt,'aber die saltsauren MctaUoxyde bissen ihreSäure fahren, und wer<strong>den</strong> hierdu@( unaufiö~lieh im'Nasser, do~h nimmt diese!! 'die s"lzsaure S t r 0 n­Hn - und I( alk er cl e ebenfalls <strong>in</strong> !lieh auf, und diesekönnen nur auf die bei <strong>der</strong> Vonchrift bereits belrIerkteArt durch Krystalliaation wegge5ch~fft \Ver·cl'en, o<strong>der</strong> n\>ch weit vollkOlllllluer. ,durch das AUI!~kochen des angeschossen eu Salzes mit \Ve<strong>in</strong>geil'lt.Das Schmelzen, dei! unreillen Salzes hat zwar seInenentschie<strong>den</strong>en Vortheil, <strong>den</strong>n die rnetaIJischeIlSalze wer<strong>den</strong> dadurch geuiifs zerlegt 1 und <strong>der</strong> etwa.-Vorhan<strong>den</strong>e Areenik wird völlig verflüchtigt. Docllist es möglich) daf:.< während <strong>der</strong> kurzen Zeit deS'Schmelzen! noch etwas Säure zurück. bleibt, wodurche<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Theil <strong>der</strong> vorhan<strong>den</strong>en. Mt


Digitale Bibliothek BraunschweigBaryta murlatlca.wird die etwa vorh,m<strong>den</strong>e Thonerde durch das ätzendeAmmonium ebenfalls augge~chie<strong>den</strong>, welcher U JU­IItand hier sehr zu Statten Iiommt. Zeigt sich nundurch diesesPrüfungsmittel wirklich e<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlag,110 kann <strong>der</strong> metallische und thonerdige Gehalt <strong>der</strong>ganzen Auflöllung durch ätzendes AI1unoniuI11 abger;chie<strong>den</strong>wer<strong>den</strong>, wodurch etwas Ilalzsaures .'\mmoniumerzeugt wird, welche~ wegen se<strong>in</strong>er Auflöslichkeitim VVa5eer bey <strong>der</strong> l~rygtalli8ation <strong>der</strong>salzsauren Baryterde , mit <strong>der</strong> sa1z33uren Stront<strong>in</strong> •und Kalkerde zugleich zurück bleibt. Heti'h We­!! t rum b 8 Meth.ode ist, ob sie gleich weitläuftigcrund kostbarer ist, <strong>den</strong>noch defshalb sehr vortheilhaft,weil durch sie e<strong>in</strong> völlig re<strong>in</strong>es Sal~ erhaltenwer<strong>den</strong> mufs. Bei dem Zusammenschmelzen de~Schwerepaths mit dem Kali geht die nämliche schoiterwähnte wechselseitige Zcrlegung VOr sich, nur bleibtweniger Schwerspath tmzersetzt. Das Schmelzen deI'erhaltenen salzsauren Baryterde hat <strong>den</strong> schon angefnhrtcnZweck; nun äberschlägt Herr \V e s t rum bdas Auskochen deli geschmolzenen fe<strong>in</strong> gepülvenenSalzes mit We<strong>in</strong>geilit vor, untt diefs hat se<strong>in</strong>en wesentlichenNutzen, <strong>den</strong>n <strong>der</strong> VI! e<strong>in</strong>gci~t iöst nicht nurdie salzsaure Stront<strong>in</strong>-, Kalk-, und Thonerde auf;ilon<strong>der</strong>n er i1irnmt auch das et\\':l noch vorhan<strong>den</strong>esalz satire Kupfer und Eisenoxyd <strong>in</strong> sich auf. Mankönnte nun jetzt schon die zurück bleibende salzsaureBaryterde für re<strong>in</strong> erklären, doch geht Herr vVest rum b noch weiter, <strong>in</strong>dem die Baryterde aus <strong>der</strong>salzsauren Auflösung durch NatTUm gefällt, ausge-8Mst , getrocknet, und von neuem <strong>in</strong> re<strong>in</strong>et Salzsäureaufgelöst wernen ISolI. Das Köchen dieser Lauge mitBaryterde hat <strong>den</strong> Zweck, darg die noch vorhan<strong>den</strong>enMetalloxyde und Er<strong>den</strong> hierdurch völlig ausgeschie<strong>den</strong>wer<strong>den</strong>· müssen, weil sich die Baryterdemit <strong>der</strong> Salzsäure vCJ;b<strong>in</strong>det, wodurch erstere gefälltwer<strong>den</strong>. E<strong>in</strong>e so gere<strong>in</strong>iste Auflösung <strong>der</strong> ea}zsiilu-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigBaryta muriaticq.ren Baryterde wird bei <strong>der</strong> Kryetallisation gewifs bisZUm kle<strong>in</strong>sten Thel1 e<strong>in</strong> völlig re<strong>in</strong>es Salz liefern.Die letzte Methode, die Baryterde re<strong>in</strong> darzustellen,gründet sich auf die EIg\mschaft <strong>der</strong> Salp-eter~~ure,mit <strong>der</strong>selben e<strong>in</strong> schwer auflösliches Salzdarzu8tellen. Bei <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> unre<strong>in</strong>en kohlen­,auren Baryterde , wobei <strong>der</strong> Schwerspath ZUJückbleibt, nimmt die Sal~etersäure alle <strong>der</strong> erstern beigemengteEr<strong>den</strong> und Metalloxyde <strong>in</strong> sich auf, siebildet mit <strong>den</strong>selben sehr leicht auflösliehe Salze.'Wird qaher die Auflösung bis zUm zwölften Theil ihresVolumens abgeraucht, so scheidet sich die salpete;;:>iaureBaryterde gr~i(sten Theils <strong>in</strong> kOnkr()ter Ge·IHalt aus, alle übrige mit <strong>der</strong> Salpetersäure verbun<strong>den</strong>eEr<strong>den</strong> und Metalloxyde ab el' hleiben <strong>in</strong> <strong>der</strong> no


Digitale Bibliothek Braunschweig!(;rtlcarea J Idphuräla.zeigt. An <strong>der</strong> Luft darf sie nicht feuchten, sonstenthält sie salz!!aure Kalk - o<strong>der</strong> Thonerde. Der mitihr gp,kochte "'Ve<strong>in</strong>geist darf nicht mit karm<strong>in</strong>rotherFlamme brennen, <strong>den</strong>n diefs ist die Eigenschaft <strong>der</strong>Strontiuerde. Völlig von Kohlen~äure freye!'> Ammoniumdarf; wie schon erwähnt ist, die Auflösungnicht trüben, SOn8t war Thonerde , Eisen - o<strong>der</strong> Kupf-roxydzugegen, welches letztere, wenn es <strong>in</strong>merklicher Quantität vorhan<strong>den</strong> ist, die AufIö


Digitale Bibliothek Braunschweig~,uf' \'1'1 ..


Digitale Bibliothek BraunschweigCa(cqreq J,lJlphurqta~~er W~$s~r8toff nöthig~ welcher, wie B ~u t h oll c t *}l>ewiesen hat, mit 4em ~chwefel zuerst e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>~f!tmg e<strong>in</strong>geht ~ die w~+ Sc h w e fe hy ci !l se r s toff(hydrogent! .sulphu,rtf) o<strong>der</strong> Hydrot~ion5äure (aeidu!11"Rxqrothion,iqum ) nenne~. Diese Verb<strong>in</strong>dung erzeug~~ic4 ~Q wohl, wfnn d~r freye Wal>1se.rstoff ~ll Gas­;form unmittelbar mit 8cl1melzendem Schwefel <strong>in</strong> ße~rührung gehrayh~ wird, ~ls auc11, durch d~e Zersetzung~es b,ei <strong>der</strong> Bere\tu,ng <strong>der</strong> geschwefelten Kalk~~rde gege~ny~rtigel\ Wa!sers~ Dieses tritt nämlicl\1$e<strong>in</strong>en Sa,ue~l!to,1f dem Schwefe~ ab,- \V9gurCI1 S~hwe~~ehi\ure, ~nt6teht, di~ sich hier mit d(!r Kalkerde ~9<strong>der</strong> <strong>in</strong> an<strong>der</strong>n li'ä:llen, mit deI; v,orhan<strong>den</strong>en,alkaU ...sc~en Bas~8" verQ<strong>in</strong>det;, <strong>der</strong> aus dem, Walv!er freygeworc\yn~ Wasserstoff ~<strong>in</strong>gygen trit~ mi~ e<strong>in</strong>eU,\ Theil.des, Sch\l[efels ~n Verh<strong>in</strong>dung, wodurch <strong>der</strong> Sc h, w e ...~ el Wall s f?- ~8 t ~ {f (4.~~ Hy,erda'Yelb<strong>in</strong>.


Digitale Bibliothek BraunschweigCaharea .ru!p!~urata.nennen diese Verb<strong>in</strong>dung sulphure hydrogenelO~enfle c-haux i~ Gegensatz <strong>der</strong> wirklich geschwefeltenl\alkerde, von welch er <strong>der</strong> Schwefelwasserstoff durchanhaltende!l Glqhen getrem~t ist} 'Yt;;lch~ sie .Julp!ture, d~cltaflJ; nennen.Doc~ werde ic4 <strong>den</strong> Namcl!- g~schwefelteK. alk erd e hie.r für die dreyfache Verb<strong>in</strong>dung desSc~wefels, Schwefelwa!lserstoff,~ und <strong>der</strong> Kalkerde ,aus <strong>den</strong> schon (27) apgeführten Grün<strong>den</strong> beibehalten.(Ricntigten.. welche. bei <strong>der</strong> Vermischun\S de~ gebrannten Kalk-.erde mit Wasser Statt f<strong>in</strong>det, bis endlich Her m b s t ä d tdurch entschei<strong>den</strong>de "ersuche dargethan hat, dafs diese,\Värltle, welche vorher iIl, dem. Wasser als. unmerkbare.Wärme (5. No. 26. A,nm.) YC;lrhan<strong>den</strong> war, aus demselbenhey ,,,erde. Die Sal'Le, worunter auch' die. Kalkerde i~kohlensauren Zustande :zu rechnen ist, enthalten niimlich<strong>in</strong> ihrem krystalI<strong>in</strong>~schen Zustand~ da~ Wasser <strong>in</strong> festem:Zustande als Eis, w:efshalb es auch e<strong>in</strong>ige Chemiker. Kry",l\ t a 11 isa t ion sei $ nenneu. Die. Ihlkerde wurde ·nunbeim Brennen aller ihrer Feuchtig,keit bera'ubt,'und :zeigt<strong>in</strong> diesym wasserf~eyen Zu.stande e<strong>in</strong> grafses Bestreben.si.;:1! mJt <strong>der</strong>o Wasser :zu verbiad·ef\~ Wird nun Wasser aufgebrannte Ka.lkerde. gegossen, SQ. verb<strong>in</strong>det sich die Kalk~erde mit e<strong>in</strong>em Theil ~lesselben; dieses Wasser geht aber<strong>in</strong> <strong>den</strong> ZustaIHl de~ Eises ilber, wodurch aller Wärmestolf •...,elcl~e~ es vrher <strong>in</strong> tropf bar iIlüssi.,em Zus~a~.d~ ~rhiel~ 1,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigCalcaPca sl1lpltul'olu.durch die Erhitzung <strong>der</strong> Masse bemerl,bar macht. Sie1)cför<strong>der</strong>t hierbei zugleich die Zerlegung de!! WaS'fleTs, bei <strong>der</strong> Entstehung des Schwcfelwas3crstoffsund <strong>der</strong> Schwefelsäure; auch beför<strong>der</strong>t sia die \Te!b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> hierdurch entstan<strong>den</strong>en schwefdw3Bseretofnn Sauerentbun<strong>den</strong>wird, uncl diesrr firy geWQr<strong>den</strong>e W;i1'mestglIv.ewirj{t llun die Erhitzung.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig!Iloff an <strong>den</strong> Schwefel ab, e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er TIleil des leHt'ernwird von neuem <strong>in</strong> Schwefehäure verwandelt,'nlche mit <strong>der</strong> Kalkerde <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung tritt; <strong>der</strong>h ey gewor<strong>den</strong>e \Vasserstoff h<strong>in</strong>gegen tritt nun mitdem Schwefel <strong>in</strong> die Verb<strong>in</strong>dung des Schwefelwasser­Btoff~, welcher nun wie' oben mit <strong>der</strong> Kallr.erde unddem noch freyen 8ch wefel die dreyfache Verb<strong>in</strong>dunghervor br<strong>in</strong>gt.Hieraus folgt, darg die Produkte dieser dreyVer~chie<strong>den</strong>en Beniitungsarten sich ganz gleich verhalten,und als nähere Bestandtheile enthalten müsgen;Schwefelsäure, Schwefelwasserstoff, SchwefelUnd Kalkerde.Die durch die W.a~serzersetzung entstan<strong>den</strong>eSchwefel8äure ist aber zur Erzeugung <strong>der</strong> geschwefeltenKalkerde nicht unbed<strong>in</strong>gt nodl\vendig, un<strong>den</strong>Uteht hier blofszufällig. Denn wenn man mitSchwefelwasserstoff verbun<strong>den</strong>e Kalkerde mit Schwefelbehandelt, 80 entsteh·t ebenfalls gel"chwefelte Kalkerde,ohne daf~ e<strong>in</strong>e Schwefelsäure Erzeugung dabeiStatt f<strong>in</strong>det, weil hier <strong>der</strong> Schwefelwasserstoff bereitsgebildet iet •. In <strong>der</strong> Aetiologie hei <strong>der</strong> We<strong>in</strong>probe (27) ütgezeigt wor<strong>den</strong>, dars, wenn man e<strong>in</strong>e Auflösung desSchwefelwasserstoffs im Wasser <strong>der</strong> Luft aussetzt,ersterer nicht zersetzt werrle 1 son<strong>der</strong>n wegen !'le<strong>in</strong>esBestrebens, <strong>in</strong> Gasfonn zu ersche<strong>in</strong>en, aus <strong>der</strong> Fliissigkeitentweiche, und !'lieh mit <strong>der</strong> atmosphäri!!chentUtt verb<strong>in</strong>de, ohne von <strong>der</strong>~elben zersetzt zu wer<strong>den</strong>;an<strong>der</strong>s aber verhält es sich, wenn <strong>der</strong>selbe mit.e<strong>in</strong>er albIischen Basis verhun<strong>den</strong> ist. \Vird z. B.lichwefelwaMerr,toffte (hydrothioDsaure) Kalkerde<strong>der</strong> Luft ausgesetzt, so wirkt rter Si! ur.rstoff <strong>der</strong>selbenzuerst auf <strong>den</strong> Wasserstoff, wodllrdl Wa8ser eJ!­~eugt wird, und zugleich scheidet sich <strong>der</strong> vorhei'lnit dem \Vag.~erstoff verbun<strong>den</strong>e Schwefel aus; doch"'!ir!n <strong>der</strong> Sauerstoff au~h auf e<strong>in</strong>en AntheH Schwe-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigCalcarea sulphuraUI.fcl, und verwandelt <strong>den</strong>selben <strong>in</strong> schw~feIichte Saure,welche ~un mit <strong>der</strong> Kalkerdl;l <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung tritt.Da9 nämli


Digitale Bibliothek BraunschweigCalcorea sulpnurota. 4'298chwefelten Kalkerdg bemerkhar, weil nun zur Zersetzungdes zuletz t entstan<strong>den</strong>e'n Antheils <strong>der</strong>selbenae<strong>in</strong> Schwefelwasserlltoff ,mehr vorhan<strong>den</strong> ist.\Vird die ganz frisch bereitete!; eh w cf el w a s­ger5toffte (hydrothionsaure)' Kalkerde <strong>in</strong> aufgelösteno<strong>der</strong> trockene~ Zustande mit e<strong>in</strong>er Säure jWelche an <strong>den</strong> \Vasserstoff ke<strong>in</strong>en Sauerstoff abtretenund hierdurch die Zersetzung des Schwefelwas­$entoffs bewirken kann; behandelt t so scheidet sichke<strong>in</strong> Schwefel auS, <strong>den</strong>n <strong>der</strong> Schwefelwa5serstoff verh<strong>in</strong>detsich mit dem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Säure vorhan<strong>den</strong>en \\"är..llH:stoff, und entweicht <strong>in</strong> GasgestaIt: hatte h<strong>in</strong>gegen<strong>der</strong>selbe vorher schon durch die E<strong>in</strong>wirkung <strong>der</strong>LUft e<strong>in</strong>e Zerset~Tlng erlitten, so wird sich etwasSchwefel ausschei<strong>den</strong>. An<strong>der</strong>s aber verhält es sichtljit dei: ge s c h w e f € 1 t e n K Cl I k erd e; die Säureverb<strong>in</strong>det sich wie im ersten Fall mit <strong>der</strong> KalJierde,Hnd <strong>der</strong> Sthwefelwassersoff ent\veicht <strong>in</strong> Gasgestalt ;aber <strong>der</strong> hoch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dung enthaltene Schwefelwird ausgeschie<strong>den</strong>. Diefs ist auch <strong>der</strong> Fall,~'enn dieselbe <strong>der</strong> atmosphärischen Luft ausgesetzt\Vitd, wo nicht nur <strong>der</strong> Sauerstoff, son<strong>der</strong>n auchdie Kohlensäure zur Zersetzung beiträgt, <strong>in</strong>dem sichletztere mit <strong>der</strong> Kalkerde verb<strong>in</strong>det, wodurch <strong>der</strong>Schwefel und Schwefelwasserstoff ausgeschie<strong>den</strong> wer~<strong>den</strong>.Man kanri. die geßchwefelte Kalk


Digitale Bibliothek BraunschweigCalcare;l Julphura!fi.stoffs unmöglich ist. \Ver<strong>den</strong> h<strong>in</strong>gegen mit Wasser'verdünnte Säuren angewendet, so wird <strong>der</strong> Schwefel'wasserstoff VOll neuem nach <strong>der</strong> schon hierüber aufgestellten TAeorie gebildet, er verb<strong>in</strong>det eich abe!zugleich mit dem \Värmcstoff


Digitale Bibliothek BraunschweigCalcGrea sulphurata.System. <strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> gesammten Chemie von eben dem~.e1ben, 17~J4. Her TheiJ. ~. 609 - 613.<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Apothekerkunst , von J. F. W e sO' u tu b.§, 675 und 676.Gr.mdrifs <strong>der</strong> theoret. und experimentelleIl Pllamacie, vr.:1eben demselben. 3ter Theil. 1808.8(1 Calt.:area suiphuratö stibiata, Calx Anti~tnonii cum Sulphure. (I{ alk e r cl i g fJSpiefsglanzleber, Ho ffm an n sSpiefsglanzhalk mit Schwefel).. Nach Hoffman D3 Vorschrift wer<strong>den</strong> 10 Thei.:e ge b ra n n l e p, n 1\ t er s c haI e n, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e ;;n~<strong>der</strong>e re<strong>in</strong>e gehranllle Kalkerde, mit vier Theilenfe<strong>in</strong> gepUlverten SpiefsglaIlz, und drey Theilen rei .•liCll1 Sc h \,. e fe I <strong>in</strong>nig gemengt. Das Gemenge wirdi;; e<strong>in</strong>em Tiegel, auf welchen man e<strong>in</strong>en Deckel mit("nem aus BolH8 und Salld verfertigten Teig auflütlet,e<strong>in</strong>e Stunde lang mäfsig geglüht. N3Ch dem Er.k'-lli tn f<strong>in</strong>det §ich da5 \'011121' schwarztl Gemerlge <strong>in</strong>"'<strong>in</strong>e röthlich gelbe ,Masse verwandelt, welche da!!Vt;rl.angte Präparat darstellt. Es wird, nachdem CJ~·r;niehen wor<strong>den</strong>, <strong>in</strong> fest verschlossenen Glibern'


Digitale Bibliothek Braunschweig4:32 Calcarea sulplzu"oto slibiata.<strong>der</strong> geschwefelten Kalkerde (83), nur <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>enPortionen zugesetzt wer<strong>den</strong>, um e<strong>in</strong>e starke Erhitzung<strong>der</strong> Masse zu bewirken; nachdem alles Wasserzugesetzt ist, wird die Mischung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er porzel-Janenen Schale bis zur vollkomrnenen Trockne abgeraucht,wo sie dann e<strong>in</strong> "reifsgelbes Pulver darftellt;welches <strong>in</strong> wohl verwahrten Gläsern vor dem Zutritt<strong>der</strong> Luft bewahrt ,ver<strong>den</strong> mofs.Dieses Mittei ist e<strong>in</strong>e \T erb<strong>in</strong>duilg <strong>der</strong> gellchwefeItenKalkerde (8.3) mit dean Spiefsglanzschwefei(61); beide s<strong>in</strong>d art ihrem Ort weitJäliftig Olbgehandeltwor<strong>den</strong>, so darg auch hier e<strong>in</strong>e Aetiologie über­HÜ5Sig seyn \vürde. Ich begnÜge Ihich daher; notfo 1gendes h<strong>in</strong>zu zu Setzen. Bei <strong>der</strong> ersten Bereitungwirkt das dem Spiefsglanz (dessen BestandtheildSpicl[sglanzmetall und Schwefel s<strong>in</strong>d) und dem Schwe··fel anhängende Wasser auf das SpiefsglanZrhetall, <strong>in</strong>'dem es se<strong>in</strong>en Sauerstoff an dasselbe absetzt und e~'oxYdirt. Der hierdurch frey gewor<strong>den</strong>e WasU1'-!toftverb<strong>in</strong>det sich jilit dem Schwefel, wodurch Schwefelwasserstoff(Hydr6thionsäure) entsteh t, Dieserverb<strong>in</strong>det sich nun so wohl tnit dem entstan<strong>den</strong>er!Spidsglanzoxyd; ais mit <strong>der</strong> Kalkerde , und dieseVerb<strong>in</strong>dungen nehmen nUll noch e<strong>in</strong>en Ailtheil Schwefel<strong>in</strong> sich aut. Das erhaltene Produld ist also eitleVerb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> Kalkerde und des Spieisgl ant~b x y d e mit S ch \V e f cl waffe rs t 0 ff(Hydrothiol1 5säure) und Sc h w e fe L Durch zu 6tarke!l und al1 dhaltendes Glüheil wird aber <strong>der</strong> Schwcfelwelellerstoff,( die Hydrothioil~äure); so ivie e<strong>in</strong> i'heil des Schwefelsselbst; etitweichen, wodurch die Mischung zuriiTheil zersetzt wird.Die iweyte Bereitnngeelrt iet ganz <strong>der</strong>jenigen det~~sl:1hwefelten Kalketde (28) j -welche die n e ti t\http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigCalc-llrca .Iulphuralo .rfibiata.pt eu f I!. P h arm ac 0 P i) e angieht, gleich; nUr daf!bier nicht blorser Sch.wefel, son<strong>der</strong>n auch Spiefsglanzoxydund schon gebildeter Schwefelwaaserstöff( lIytirothioJiSäure ), vorhand~n ist. Das erhalteneProduJl.t mufs von dem nach Hof fm ahn s Vorethrifterhaltenen betrach tlieh verschie<strong>den</strong> IIcyn, dahier nur <strong>der</strong> lnit dem Spiefsglanzoxyd verbun<strong>den</strong>eSchwefel vorhan<strong>den</strong> iet; welcher nun auch mit <strong>der</strong>l\alkerde <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>,dung tritt; Hierbei wird <strong>der</strong>selbedurch das vorhan<strong>den</strong>e .Wa!!llcr auch .noch zum Theil<strong>in</strong> Schwefelsäure und Schwefelwasserstoff verwandelt.Es mufs daher diese Verb<strong>in</strong>dung aufser e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>genAntheil Schwefelsäure *) weniger Schwefel uudWeit mehr Schwefelwasserstoff (Hydrothioneäure) entmhalten, als die nach obiger Vorschrift erh~IJene,\)(eil <strong>in</strong> dem Spiefsglanzschwefel selbst Schw~fdwa!!l-8€ratoff (Hydrothionsäure)' vorhän<strong>den</strong> war. Der Unterschiedzeigt !Oich auch schon durch die ver!!chie,<strong>den</strong>e· Farbe bei<strong>der</strong>Produkte. Diese Verb<strong>in</strong>dun8ens<strong>in</strong>d durch die E<strong>in</strong>wirkung <strong>der</strong> I.uft zereetzbar) esist daher nothwendig; sie ill feat verschlOlIsenen Olä.lern aufzubewahren. Beide s<strong>in</strong>d im WasMr auflösbar,und e<strong>in</strong>e zugesetzte Säure mufs aus <strong>der</strong> AuflöaUnge<strong>in</strong>en S pie f s gl a n z s c h w e fe 1 fällen, uIld& c h w e fe 1 w a 815 er a toff gas (.hydrolhiomauresGall) entb<strong>in</strong><strong>den</strong>. Zu dieser Prüfung ist <strong>in</strong>defs e<strong>in</strong>eAUflösung nicht unbed<strong>in</strong>gt nothwcndig, <strong>den</strong>n auch dastJ:ockene Pulver wird, wenn el ~nit e<strong>in</strong>er mit Wasser, \"') Bei ~er 'l.uetst besciu'iebetleil Operation konnte ke<strong>in</strong>eSchwefelsäure entitehen, weil das wenige vorhan<strong>den</strong>eWasser .e<strong>in</strong>en Sauer.toff nicht an <strong>den</strong> Schwefel, son<strong>der</strong>nan das Spiefsglanz1l1etall absetze. Hier aber ist letztere.im Spieflglartzsc!iwefel schoftoxyditl enthalten. DerSauer.toff dei WaSlerJ mlJf. daher auf dea S~bwefel wirken,.'Ddhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigMägnesia carbonicu.verdünnten Säure übergossen wird, Schwefelw·a~eet.Itoffgal'i (hytrothionsaures Gas) entwickeln, wennes durch die E<strong>in</strong>wirkung <strong>der</strong> atmo8phäri~chen Luftnoch ke<strong>in</strong>e, beträchtliche Zersetzung erlitten hat.Pharmacologie von F. A.C. G r e 1'i, 1800. zte Th. zter BIl.$·3fi5.<strong>Handbuch</strong> dt!f Apothekerkun.t von J. F. Westfllmb.ite Abth. ~, 1388. 6.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimentellen Pharmacie vonD. ~. ~'. Hli!rmh.tädt. ster Theil. 1808.8,5) Magnesia catb'onica, Magnesia SaUs a­m~ri, Magnesia Ed<strong>in</strong>burgensis, Terra amaraseu muriatica aerata, abscnbens m<strong>in</strong>era*lis, Panacea anglica. ( K 0 h 1 e n s a TI r eTal k erd e, Bit t e r erd e ~ Bit t e rs al z ..e f d e, Ito h I e n sare Mag n 'e s i a ).Man scheidet diek 0 h 1 e ns an r e Bit t e 'r e r­d e jetzt mehrentheils aus dem Sei cl s eh ü t zer Bitter I!I al z ab, <strong>in</strong>dem man die~es 'durch kohlensaure!!KaI i o<strong>der</strong> N a t rO n zersetzt. Die ganze Arbeit istim Grunde sehr e<strong>in</strong>fach , nur s<strong>in</strong>d verechie<strong>den</strong>eHandgriffe nothwendig, wenn man die Magnesia nichtnur <strong>in</strong> gehöriger Menge, !!onrletn auch von gutemäufseren Ansehen, erhalten will. Die neu e pr eu f s.P h arm a cop 0 e schreibt die Anwendung des k 0 h~1 e n SaU ren N at r 0 nll vor.Man löse 10 Theile Bit te r s al z <strong>in</strong> 20 TheBenWa!lserauf, und filtrire die Auf)öwng noch kochendheife;eben 110 löse manlzTheHt: krystallisirteskohlensaures Natron <strong>in</strong> 24Theilen Wa~eer 311fhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweiglY1agnesia carbonica. 434Und filtrire die Auflösung ebenfaJh. Man echüttetnun beide Auflömngen noch kochend beifs zusam­Inen, und br<strong>in</strong>gt sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em z<strong>in</strong>nernen I\eS3cl unterbeßt~ndigem Umrühren :mitejnem hölzernen SparelZum Kochen; :man entfernt jetzt <strong>den</strong> Kessel vom l·'eu_er, und son<strong>der</strong>t die Flüssigkeit von <strong>der</strong> kohleTJsau·ren Bittererde am besten dUrch e<strong>in</strong>en Spitzbeu~t::1 ab.Die zurückbleibende weifse Erde wird noch oft mitkochendem Wasser überg'öSs'en und umge;-ührt, bisdie~es endhcb geschInacklos abläuft. Die noch feuchteBittererde wird nUll an e<strong>in</strong>en mätsig warUJcn Ortzum vollkoIllmenen Austrocknen h<strong>in</strong>geölel;[; die zuerstvon dem Nie<strong>der</strong>schlage geschie<strong>den</strong>e flÜSfjjgkeitenthalt G 1 au be r s al z. Sie kann daher abgedalOpftund zur !\.rystallisation beför<strong>der</strong>t we{d


Digitale Bibliothek BraunschweigMagnesia carboflica.bun<strong>den</strong>en Kohlensäure <strong>in</strong> dem Wasser bleiben, unde<strong>in</strong>e nicht unbeträchtliche Menge kohlen!aure Bitter·erde aufgelöllt erhalten, die nun bei dem AbgiefsetJ:<strong>der</strong> Flüssigkeit verloren geht. Man kann sich hieryonüberzeugen, wenn man e<strong>in</strong>e kalte Auflösung de!l.Hittersalzes mit e<strong>in</strong>er ebenfalls kalten alkalischen~!\uflö8U'ng vermischt. Es wird zwar e<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlagentstehen; wenn man aher die abfiltrirte Flüsl!igkeiterwärmt, 110 steigen Luftblasen aus <strong>der</strong>selben, unddie kohlensaure ~ittererde scheidet sich vollends allS"<strong>den</strong>n die Kohlensä.ure kann eich nur dann mit <strong>den</strong>kWas~er verbun<strong>den</strong> erhalten, wenn dieses e<strong>in</strong>e niedc·xe Temperatur hat.Am gewöhnlichsten bedient man sich zur Fäl~lung <strong>der</strong> f'fagnesia des l\a!i'g, und dann nimmt maHgleiche Theile Bittersalz und Kali *). Da aber dasNatron jetzt fast eben 60 wohlfeil zu haben iM, 10iet ee jenem vorzuziehen, weil es mit <strong>der</strong> Schwefelsauredas' leicht auflösliche Glaubersalz hildet, dah<strong>in</strong>gegen das Kali <strong>den</strong> weit ISchwcar auflöslich<strong>in</strong> Tar~tarus vitriolatus mit <strong>der</strong> Säure lwnstituirt; man wirdaho im letZteren Falle e<strong>in</strong>e weit gröfsere Menge \Vasserund öfteres AU!8lif~en zur Befreyunß des Niedei ,Ichla.gs von aUeil salzigen Theilen nöthig haben alkim erstern Falle.Man hat noch e<strong>in</strong>e Methode, die Magneeia Zi),bereiten, die ehemahls , als das Glaubersalz noch imhohen Preise stand, wohl zu empfehlen seyn moch·te, <strong>der</strong>en Vortheile aber jetzt wohl nicht von Belangs<strong>in</strong>d. Man löset


Digitale Bibliothek BraunschweigMogntJJia c€lroonictlJ.durchgeseihete Auflöwng an e<strong>in</strong>e!'! kalten Ort zumKrYMallisiTen h<strong>in</strong>, wo 8ich dann e<strong>in</strong>e beträchtlicheMenge Glauber8alz <strong>in</strong> schönen Krystal1en aus;\cheidet.Man dampft die Flüseigkeit noch etwa'!! ab uud ver ..eucht, ob sie zum zweyten Mahle zur Krystallisationgebracht wer<strong>den</strong> kann. Au!! dei" nicht mehr krystallisirbarenFlüseigkcit scll1ägt man nun auf die Ilchon


Digitale Bibliothek Braunschweigehe gegenwärtig auf <strong>der</strong> chemigchen Fabrik zuS.chöneheck bei Magdeburg fabrieirt wird.Zu ihrer Leichtigheit trägt beson<strong>der</strong>e die Concentra~hon <strong>der</strong> Lau~en. bel; ist diese zu stark verdünnt, sO"vird dn NIeqerschlag nicht nill: schwer, !lan<strong>der</strong>nau,ch. sandigo Zweyteus mu[:\ man ~ie nicht üherfliiasigau~hugen;, sie ,uufs zwar vollkommen VOll allenSaI.lthellen hefrert seyn, doch darf da!! \Vasser nichtzu, häufig u!'ld, wie<strong>der</strong>hohlt aufgegossen werd.en. Solange noch Sill:nheile zugegen A<strong>in</strong>cl, leidet die Mag­.ne~ia, nicht daruntlir;, sie liche<strong>in</strong>t aber nachher e<strong>in</strong>e,Zu,amm,fn~<strong>in</strong>rerung, zu erlei<strong>den</strong>. EiIle sehJ:' 5chöneMa({ne~ia, erhält man" wenn man die vollkommen.au~ge~üfste" aber noch feuchte, Erde gefr~eren läfet,und sie, hierauf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er wannen Stube wIe<strong>der</strong> aufthauetund voJ!ko.mmen trocknet; sie ersche<strong>in</strong>t dannals e<strong>in</strong>. zartes seht: ]~ichtes. Puher, welches. nichtweiter gerieben zu wer<strong>den</strong>, braucht.Da d,ic Bittererde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Natur sehr häufig ver·breitet i,st, so. f<strong>in</strong>de~ eie sich auch zu\ieiJen <strong>in</strong> <strong>der</strong>MUHerlauge deli, S.alpeters, doch je<strong>der</strong>zeit mit l(alk~erde verunre<strong>in</strong>iget. Pie Salpetersie<strong>der</strong> sc;hlagen dieE.rd


Digitale Bibliothek BraunschweigMagnesia carhonicti.~chmacklo!!, auch darf sie, <strong>in</strong> mäfsig verdünnter;.~chwefelsäure aufgelöst, mehts unauflöslichee zurückla~sen : sie hildet mit <strong>der</strong>s~elben das ~ehr leicht auflösliche Bittersalz; war aber Kalkerde vorhan<strong>den</strong>, 80entsteht zugleich Gy p g, welcher unaufgelö~t zurückbleiht. Noch e<strong>in</strong>e Priifung~methode gicbt Her:r D.H a h TI e m. an n an. Es, ,yerd,en, '24 Gran Ma,gnesia<strong>in</strong> destillirtem Essig aufgelöst, ~o. da(" dieser etwa.prädom<strong>in</strong>irt. Die Autlöf.ung w:ird mit 16 Unzen kaltemdestillirten \Yass~r verdünnt, und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e zweyPfund haltende :Flasche gebracht; man gierst hieraufeill Quentchen aufgelöstes kohlensaures Na·t rum zu, verstopft die Flasche und schüttelt sie!\tark. Entsteht hierbei ke<strong>in</strong> Nie<strong>der</strong>schlag, so war Cl!re<strong>in</strong>e Biuer~rde, die Trii,bung <strong>der</strong> Flüssigkeit beweistKalkerde. Es verb<strong>in</strong>det sich. nämlich hier das Na~trllm mit <strong>der</strong> E~sigsäure. Die Kohlensäure wird freiund verb<strong>in</strong>det !lieh im Über5chufs mit. <strong>der</strong> Bittererde• " >,"" • ".,~ , : - ,W(rlche. hicf


Digitale Bibliothek Braunschweig44(!; Spiriiu.t V<strong>in</strong>i rtetijicatiuimu,f.86) Spiritus V<strong>in</strong>i rectificatissimus ~ sen alcoho .,lisatus, Alcohol V<strong>in</strong>i. (H ö c h s t re c t i~ficirter \Ve<strong>in</strong>geist, alkoholi~i['~t e r W e<strong>in</strong> gei s t, Alk 0 hol ).Der W e<strong>in</strong> gei s t ist e<strong>in</strong> Produkt oes eH.tenGrades <strong>der</strong> Gährung zuckerhaItiger FWssigkeiten, 'l.B. dee M01!te~, des jungen Bieres, und überhaupt a1'ler Fruchtsäfte, welche 8Ür~en Geschmack zeigen,Durch die De~ti.lIation kann <strong>der</strong> We<strong>in</strong>gei~t aU!I deugegohrenen Flüssigkeiten ahgNchie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. In!!üdlichen we<strong>in</strong>reichen Lännern, Z" B. <strong>in</strong> Frankreich,gew<strong>in</strong>nt man ihn durch die Des/iHatio.n des Wt<strong>in</strong>e3,d:!gegen "her wird <strong>der</strong>~elbe <strong>in</strong> 'dem nördlichen Deutl'chlandgröfl!ten Theilo; au~ Gelreidarten g€.\Yonnen, weIdehe ,'llm m;t Wuser erst <strong>der</strong> geistigen Gährung untenvirft,(!r'd llilCb Vollendung <strong>der</strong>selbr.n <strong>den</strong> Weir.~~ei·t .lurch die De~tillation abscheir1et.1\'1~ R"nz im Kurzen will ich zuerst etwas übe.rdie ~:ei.~tige Gähnmg beihr<strong>in</strong>gen, \veIche man auch)wenn man die yeistige Säure und Gähnlng alse<strong>in</strong>e eirlli,,:e, pur !lurch ver~chie<strong>den</strong>e $tufen unterbro·chene, Operation hetrachtet, <strong>den</strong> ersten Grad <strong>der</strong> Gähruml!nennt. Als Beispiel e<strong>in</strong>er gähren<strong>den</strong> Flüs~igkei~wahfe j'ch hier <strong>den</strong> fri~ch gepref!lten Mo~t. Seqtman dif'~en e<strong>in</strong>er Temperatl,Jr von 60 hi~ 7° 0 Fahrenhei:taus, ~o !;eräth er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nere Bewegung;~s !teigen Lllftblasen <strong>in</strong> die B,öhe, welche sich alsz<strong>in</strong>irt&i'I und· wiecl~f atlr!!:elö~t~n, Mutte~latlge des T\llchensaher,w~lche salzs:lure Tall;:erd~ ist, durch drefällung mH kohlens.aurem Natron e<strong>in</strong>e vortreffliche·Mai2:11esia. welcher <strong>in</strong> ihrer Re<strong>in</strong>heit, ,Leichtigkeit,.\lud im wohlfeilen Preise jede andre, s.elbst qle SO!;"'"l\'M\r~t.~ e~~lisehe, nachs~ehen. m~fs. H.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.spiritus V<strong>in</strong>i rectijiG'atissbnuJ'. 441kohlensaures Gas charakterisiren; er wird getrübt ~die Temperatur <strong>der</strong> --Flüfsigkeit ist je<strong>der</strong>zeit' um e<strong>in</strong>igeGrade höher, als die <strong>der</strong> äuf~ern Luft, und auf<strong>der</strong> Oberfläche zeigt sich e<strong>in</strong> Schaum. Nach e<strong>in</strong>igerZeit Iäfstdie <strong>in</strong>nere Bewegung nach, die FlUssiglicithellt sich auf, und ee zeigt sich e<strong>in</strong> Bo<strong>den</strong>satz, welcherunter <strong>den</strong> Namen V>r e<strong>in</strong> hefe n hekimnt ist. DerMost hat jetzt e<strong>in</strong>e grofse Verän<strong>der</strong>ung erlitten: erbesitzt nicht mehr <strong>den</strong> "ü[~en Geschmack, und miteb.em Wort, er ist <strong>in</strong> We <strong>in</strong> umgeän<strong>der</strong>t, au!! welchenwir durch Destillation e<strong>in</strong>e Flü~8jgkeit, näm~Hch <strong>den</strong> W e<strong>in</strong> gei s t, abschei<strong>den</strong> können, \velch evorher <strong>in</strong> dem rohen Mo~te nicht vorhan<strong>den</strong> ,var.Die~e grof~e Verän<strong>der</strong>ung, welche <strong>der</strong> Most Lier "r·litten hat, i.~t e<strong>in</strong>zig <strong>der</strong> hohen Temperatur und oe:gehörigen Menge <strong>in</strong> ihm 'Vorhan<strong>den</strong>er \Väf"riglleitzuzuschreiben, ohne welche ke<strong>in</strong>e Gährung miigl!cllh~, .ob eie hier gleich nur als verdi!nnendf)~ lVlillel',virkt. Ehemals hielt man <strong>den</strong> Zutritt <strong>der</strong> än[sernLuft bei <strong>der</strong> Weil'lgäbrung fllr unum~,änglich I1nthwendig;neuere Versuche haben aber bewiesen, da!'sdie~elbe ganz entbehrlich ist. La v 0 i sie r unternahmdie Gährung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em luftdicht ver!!Chlo'~enenApparat, IHn die dabei frey wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Ga~art{n auffangenzu können, und sie gelang vol!J,ommtn, DiaWichtigsten Ersche<strong>in</strong>ungen. auf welche wir ungerCAufmerksamkeit .richten millIsen, um e<strong>in</strong>e tich'igeVorstellung von dieser Operation zu erhalten, s<strong>in</strong>d:1) die hohe zur Gährung nötbige Temperatur,) da!!En:weichen von kohlensaurem Ga~, und .3) du Verschw<strong>in</strong><strong>den</strong>des vorher <strong>in</strong> dem i\'bsse yorh'J~'deIlenZuckers, dessen Verlust <strong>der</strong> Geschmack zf)i.~,. DerMo~t enlhält hauptsächlich ~l a S!! er, Z (~ c ], e r ,Sc h lei m und e<strong>in</strong>ige wesentliche Salze, z. H. <strong>den</strong>W e<strong>in</strong> s te <strong>in</strong> lI11d die w e<strong>in</strong>!! te i n l\ a ure :K alk,er cl e. Der Zucker und <strong>der</strong> Schle<strong>in</strong>l hah"n bei(le$lei~he B'Ewmdtheile, nämlich <strong>den</strong> K 0 h le 1). s t G fI 5>http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigSpiritus V/ni rectificatiuimu.r.Wasserstoff und Sauerstoff; sie unter~chei·<strong>den</strong> ~ich blofs durch das modUicirte Verhältnifs diefIt)rStoffe. Die We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure, welche im \Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>~nd <strong>in</strong> <strong>der</strong> we<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>sav.ren Kalkerde zugegen ist,}lat diese nämlichen Bestandtheile, nur enthält "ie<strong>den</strong> Sauerstoff im Übermafs. Zwar wer<strong>den</strong> diese bei<strong>den</strong>Salze nach beendigter Gährung amgeschie<strong>den</strong>,doch glaube ich, dars e<strong>in</strong> Theil <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong>gelbenvorhan<strong>den</strong>en We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure zur GähfllUg beson<strong>der</strong>eviel beiträgt, und wir f<strong>in</strong><strong>den</strong> auch die Menge dieserSalze nach <strong>der</strong> Gährung ger<strong>in</strong>ger als vorher. Durdldie E<strong>in</strong>wirl\:ung <strong>der</strong> Wärme erleideR nun diesePflan­!Zellstoffe e<strong>in</strong>e Modificatioll, ihrer Bestalldtheile. E<strong>in</strong>,Theil des S:cuerstoffs, welcher" \vic ich mir vorstelle,aus <strong>der</strong> We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure genommen wird, \virftflich auf <strong>den</strong> im Zucker und Schleim vorhan<strong>den</strong>enKohlenstoff, und bildet J\ 0 h I e n /', ä ur e, welche el'll:­weicht. Der Zucker, welcher hierdurch e<strong>in</strong>es Theihvon. Kohlenstoff beraubt iRt, wird nun <strong>den</strong> WaS8entoftl,m Übermafs enthalten, er ver~<strong>in</strong>det sich n09h mite<strong>in</strong>em Theil Sau.erstoff, und so entsteht <strong>der</strong> We<strong>in</strong>geist. Der Schleim, sche<strong>in</strong>t. zwar hier auch mi~zuwirl,en,doch f<strong>in</strong>det er eich nach beenciigter Gährunggröfsten Theils wie<strong>der</strong>, <strong>den</strong>n da die Flü~gigkeit letztmit \V'e<strong>in</strong>geist geschwängert ist 1 so kann sie <strong>den</strong>.S,chleilu nicht mehr aufgelöst erhalten, die~er w~rd-,lso ausgeschie<strong>den</strong>, und bildet die Hefe n; auch eliev;orhan<strong>den</strong>en S,alze, könn,en <strong>in</strong> <strong>der</strong> we<strong>in</strong>gei~thaltigenFliissigkeit nicht mehl; atlfgelö~t bleiben, und wer<strong>den</strong>daher ebenfalls ausgeschie<strong>den</strong>, dief!! beweist. <strong>der</strong>nach, <strong>der</strong> Gährung sich. an die \Vä..nde <strong>der</strong> Fäeser anlegendeWeiU!lte<strong>in</strong>. Der Wei(lgeiet ist weit flüchtigerall! das Wasser, und man kann. ihn daher durch, De­IIliHation abschei<strong>den</strong>.. Aber er er8che<strong>in</strong>t nun. nochnicht im re<strong>in</strong>en Zustande, son<strong>der</strong>n mit sehr viel Wäf·J,'i,gkeit verbun<strong>den</strong>, ah :BO genannter B r an nt we i 1i1l?~er aber schon bei 16S o. Fahrenheit <strong>in</strong>s Kochehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigSpiritus P~,!i rectiflcatiuimus. 44;3kommt, das Wa!l~er h<strong>in</strong>g~gen 212 C erforde-rt, sokann er durch e<strong>in</strong>e nochmalige De8tillation re<strong>in</strong>er,obgleich noch mit vielem Waeser verbun<strong>den</strong>, darge-8tellt wer<strong>den</strong>, und nun hei[st er rectificirterW e<strong>in</strong> gei s t ( Spiritus V<strong>in</strong>i rectijicatus). Es kommtüberhaupt bei <strong>der</strong> Rectifi,cation des We<strong>in</strong>geilltes sehrdarauf an, e<strong>in</strong>en gel<strong>in</strong><strong>den</strong> W~rmcgrad zu beobachten,welcher blo[1! zur Verflüchtigung des We<strong>in</strong>gei­Stell h<strong>in</strong>reicht; <strong>der</strong> zuerst übergehende ist wa"Rerfreyerall! <strong>der</strong>, letzte. Da <strong>der</strong> bewn<strong>der</strong>s aus Getrei~de erhaltene Branntwe<strong>in</strong> mehrentheils e<strong>in</strong>en unangellehmen,fuselichten Geruch hat, 80 bedient man sichschon be~ dieser Destillation verschierlerJer Zusätze,um <strong>den</strong> rectificirten We<strong>in</strong>geist mit re<strong>in</strong>em GeruchZu erhaltl'\n; dlih<strong>in</strong> gehört beson<strong>der</strong>s; <strong>der</strong> sehr zu em~pfehlende Zusatz von gut ausgeglühetem Kohlenpul­Ver , e<strong>in</strong>ige schilttetl auch etwas concentrirte Schwefelsäure<strong>in</strong> die Bla~.e, welches nicht ohne Nutzerl ist.Der Zusatz von Pottasche o<strong>der</strong> Kochsalz hat hei die·o!er Destillation <strong>den</strong> Nutzen, dafg da!! \Vasser <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungmit diesen Salzen schwerer verdampft, wob(!idund er enthält noch <strong>den</strong> vierten bis fünften'fhoU davon. Ihn im höchsten Grade re<strong>in</strong> d.uzHstelleu,wernen mehrere Destillationen erfor<strong>der</strong>t, und.wie. diese 3m :Hveckmä,lsigsten nnter:nommeu. werdeRk.ön.nen. soll hier gezeigt wer<strong>den</strong>,ZQer~t eswas von <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Proben.W';!l


Digitale Bibliothek Braunschweig444 $pirituol P<strong>in</strong>i rectijtcatluimuJ'.'so wer<strong>den</strong> sich diese D<strong>in</strong>ge, nachdem <strong>der</strong> letzte Theildes We<strong>in</strong>geist!!! abgebrannt ist, entzün<strong>den</strong>; enthielter aber Wasser, so feuchtet dieses die Körper an,und sie entzün<strong>den</strong> sich nicht. Diese Proben I!<strong>in</strong>dgar nicbt znverlä!!!lig, <strong>den</strong>n wenn <strong>der</strong> We<strong>in</strong>geist n)lrwenig Wasser enthält, so wird diese!! 'we~en <strong>der</strong> ho·hen Temperatur, die durchI! Verbrennen erzeugt ist,Doch ehe <strong>der</strong> We<strong>in</strong>geillt. völlig abgebrannt ist f verflUchtiget,die Körper bleiben dann trocken zurückund e-ntzün<strong>den</strong> sich. und da!! Wasser murs schon <strong>in</strong>sehr grof~er Menge vorhan<strong>den</strong> seyn, wenn die Körpernach dem Verbrennen fencht zurUck bleiben s'oller.Etwas zuveTlä~!\iger ist die Probe mit ganz trOckenemKali (65)' Schüttelt man <strong>den</strong> We<strong>in</strong>gei!\t damit,so mufs die!les nicht zerfliefsen , so~<strong>der</strong>n völligtrocken auf dem Bo<strong>den</strong> liegen bleiben; wird el! abera.uf~elöst und bildet e! dann e<strong>in</strong>e unter dem We<strong>in</strong>geiststehende Flü8sigkeit. o<strong>der</strong> werTn es auch nurfeucht wird, so beweiset diefg <strong>den</strong> Wa8~ergehalt deiWe<strong>in</strong>geistes, <strong>den</strong>n das Kali hat e<strong>in</strong>e so nahe Verwandtschaftzum Wasser, dafs es dis8es dem We<strong>in</strong>~sei!!t entzieht. Diese Probe 'i~t z\v,ar entschei<strong>den</strong>d,aber die Menge des vorhandlmen Waliser!'. lär~t sickdoch nicht geJ'iau dadurch beuimmen; diese genaszu erfahren, dazu dient e<strong>in</strong>2lig die Bestimmung desspec. Gewichts, deI! We<strong>in</strong>geistes, welches aber auchdie genauellten ,Re'sultate liefert. Man würde dieses.obgleich etwas rnü,hsam und weniger zuverlässig i<strong>in</strong>.<strong>den</strong>, wenn man e<strong>in</strong> GIas., dal!l bei 16 0 R. Thermometerstand1000 Gran Waliser hält. mit dem We<strong>in</strong>geistanfüllte; dieser darf nun wenn er vöIiig wallserfreyhIt, nur 791 Gr. wiegen; wiegt el' mehr, soenthält er Wasser, und die Procente desselben kön.nannUD nach dem iibe'l"schüssigen Gewicht berechnetwer<strong>den</strong>. Hr. DoctOT R ich te r hat un!! mit e<strong>in</strong>emInstrumente, dem Alk 0 ho 10m e t e T" be~che[lkt,mit welchem sich ia wenii AugeRbIieken nicht nut'http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigSpiritus Y<strong>in</strong>i rectijicatissimuJ.die Stärke das Alkohols, son<strong>der</strong>n auch die Stärke deligcv,'öbnlichen Branntwe<strong>in</strong>s genau bestlmmen läfst.Se<strong>in</strong>e äufsere Gestalt 1st von e<strong>in</strong>er gewöhnlichen~ranntwelD~p<strong>in</strong>del nicht vcn:chie<strong>den</strong>; er ist mit e<strong>in</strong>etScale veneuen, welche von 0 bis 100 reicht. Senkttllan ihn bei e<strong>in</strong>er Temperatur von 16° R. <strong>in</strong> destillirtesWas~er, so s<strong>in</strong>kt er bis auf o. SenJ~t man ihn<strong>in</strong> <strong>den</strong> re<strong>in</strong>sten Alkohol, so s<strong>in</strong>kt er bis 100, Hättelnan nun z. B. e<strong>in</strong>en We<strong>in</strong>geist , welcker im Hun<strong>der</strong>t20 Procent Wasser enthielt e, so wird <strong>der</strong> Alkohololueterauch nurbi~ auf 80 Grad e<strong>in</strong>s<strong>in</strong>ken. Auf die­~e Art lä[st sich also <strong>der</strong> Gehalt an Wasser sehr ge~tlau bestimmen, und <strong>der</strong> Apotheker kann mit die~(::lUIn~trument auch zugleich <strong>den</strong> Gehalt des e<strong>in</strong>zukau·fen<strong>den</strong> Branntwe<strong>in</strong>s an wahrem Alkohol sehr genau<strong>in</strong><strong>den</strong>.'Durch wie<strong>der</strong>hohlte Destillationen deI! rectiflcir_ten We<strong>in</strong>geistes kann man zwar, wenn man die zuerstübergehende Partie für sich ,auffängt. und eieVon neuem e<strong>in</strong>er Destillation auf eben diese Art untenvirft,endlich e<strong>in</strong>en ganz wa!\Berfreyen Alkoholerhalten, wenn man dabei die Feuerung !lehr mäfsi.::betreibt; alle<strong>in</strong> es wer<strong>den</strong>, wie IIchon gesagt i~t, wir.:


Digitale Bibliothek Braunschweig446 Spiritus V<strong>in</strong>i l'ectiflcatlssimus.geist das \Vaeser und lö.st sich dar<strong>in</strong> auf; diese Auflösungbildet, wie schon erwähnt ist, e<strong>in</strong>e abgewn<strong>der</strong>teE'lüesigkeit. von welcher <strong>der</strong> We<strong>in</strong>gei!;t abge-I!chie<strong>den</strong> wird; diesen rectificirt man nun mit e<strong>in</strong>elI1Z118~tZ von ungefähr dem sechzehnten Theil Kali heisehr behutsamen Feuer, und das zueret UbergehendsDestillat iet dann völlig wasserfreyer We<strong>in</strong>gei!t, <strong>in</strong>welchem <strong>der</strong> Alkoholometer 100 0 zeigt. Herr D.R ich t e r hat e<strong>in</strong>e vortreffliche und gar nicht ko~t·bare Methode angegeben, <strong>den</strong> absoluten Alkohol zrlbereiten. Sie gründet sich auf die grofse Anziehungs~kraft <strong>der</strong> ganz trockenen I! al z sau ren KaI k ~ r d ezum V\ra8ser, und ihre Auflösbarkeit im We<strong>in</strong>gei!!t.Dieses Salz erhält man bei verschie<strong>den</strong>en· Arbeitenzufällig, z. B. bei <strong>der</strong> Bereitung des kohlensaurenAmmoniums (77) und des kaustischen Salmiakgeistes(z 1). Man übcrgiefst <strong>den</strong> bei die~er Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong>Retorte bef<strong>in</strong>dlichen Rückstand mit Wasser, weIcheSdie ea)zsaure Kalkerde auflöst. Diese Auflösung wird·nun von <strong>der</strong> im Überschufs vorhan<strong>den</strong>en Kalkerdedurch e<strong>in</strong> Seihetuch geschie<strong>den</strong>, und hierauf kochtman !!ie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eisernen Kessel bis zur Trockndse<strong>in</strong>, das trockene Salz br<strong>in</strong>gt man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Schmielztiegel:lUm glühen<strong>den</strong> Flusse, um alle Wä[nigkeitdavon zu entfernen; hierauf gierst man es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>envorher erwärmten Mörser aus, und störst es so schnellals möglich zum gröblichen Pulver; je fe<strong>in</strong>er das Pulverist, desto vortheilhafter und bequemer ist des~eltAnwendung, nur mufs das Pülvern auch äufserst ge*I!chw<strong>in</strong>d geschehen, damit nicht das Salz Feuchtigkeitans <strong>der</strong> Luft anziehe, weiches sehr leicht geschieht;man hebt es jetzt zum Gebrauch <strong>in</strong> trockenen, sehrgut verstopften und verbun<strong>den</strong>en, Flaechen auf.Will man <strong>den</strong> Alkohol destilliren, so bereite maneich vorher durch die gewöhnliche Destillation, c<strong>in</strong>en guten rectificirten We<strong>in</strong>geist, welcher \venigsterl~75 bis 85 0 durch <strong>den</strong> Alkoholometer anzeiicn ruuCs;http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigSpiritus V<strong>in</strong>i rectijicatissimus. 447je IItärker er ist. desto mehr absoluten Alkohol wirdlllan erhalten. Man schütte nun <strong>in</strong> die De,üllirblas'.»e<strong>in</strong>en Theil <strong>der</strong> salzsauren Kalkerde, und hierauf gie­Lee man drey Theile We<strong>in</strong>geist unter beständigemUmrlihren h<strong>in</strong>zu. War das Salz fe<strong>in</strong> gepUlvert, ~owird es sich eehr schnell auflösen; war es aber nurgröblich, 80 erfor<strong>der</strong>t es längere Zeit und man lä[stdann die Blase etwa e<strong>in</strong>e Stunde lang bedeckt sI e­hen, worauf man noch e<strong>in</strong> Mahl umrührt, <strong>den</strong> Blaßenhutaufsetzt und alles genau lutirt. Von selbstversteht sich, dafsso wohl <strong>der</strong> Hut als die Röhtc,&0 wie die Vorlage vollkommen trocken seyn müssen.Man giebt nun gel<strong>in</strong>des Feuer. Der zuerst ü­bergehende Alkohol zeigt 1000 0 , und ist also vollkommenwasserfrey; man wechselt die Vorlage undkommen wasserfrey; man wech~elt die Vorlage undUntersucht das Destillat oft, damit nicht <strong>der</strong> nachfoJgendewäseerichte We<strong>in</strong>geist, welcher zwischen 9.5und 100 0 zeigt ,<strong>den</strong>erstern verunre<strong>in</strong>ige; niich undna.chzeigt er immer mehr Wa~sergehalt. Man kannn'nn alles ,zusammen laufen lass'eu, wodurch Ulan.wenn ,<strong>der</strong> rect<strong>in</strong>tirte We<strong>in</strong>geist 80 0 zeigte. e<strong>in</strong>en'We<strong>in</strong>geisterhält, <strong>der</strong> zwischen 90 und 100 0 zeigt.je nach dem die Destillation behull'lam betriebenwird. Man kann diesen von neUem zur Destillationdes Alkohols anwen<strong>den</strong>. In <strong>der</strong> Blase f<strong>in</strong>det sich ei~ne dicklice Fliiesigkeit, welches e<strong>in</strong>e wällserichte Auflösung<strong>der</strong> sa.lzsauren Kalkerde ist; man kocht sieVon neuemzur Trocknifs e<strong>in</strong>, schmelzt sie, pülverteie wie vorher und hebt sie zu fernerem Gebrc:uchauf. Sie 'kann auf diese Art unzählige Mal€ Zur Ent­Wässerung des W f'jngei~tes dienen.Die Eigen~chaftetl des \Ve<strong>in</strong>gei~tesl\<strong>in</strong>d bekanntgenug, als dars ich die~elben hier sehr weitläufig an~führen dürfte, daher nur die hauptgächlichsten, welcheüber ~e<strong>in</strong>e Natur e<strong>in</strong> näheres Licht verbreiten.14 ur:'Prennt an <strong>der</strong> rAuft mit hl~ue.r Flamme uud beihttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig448 Spil'llus V<strong>in</strong>i rectificatiuimus.eer Verbrennung wird sehr viel \Va~ser und <strong>den</strong>:.Gewichte nach bei weitem ""eolger Kohlensäure er·zeugt; diefs beweiset, dar;, <strong>der</strong> \Vassersloff <strong>in</strong> ihmeier vorwaltende Bestandtheil ist. Wird bei lIe<strong>in</strong>erVetbrennung <strong>der</strong> Zuflufg <strong>der</strong> Luft <strong>in</strong> etwas gehemmt,so setzt er e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Theil R,u[s ab, !\omt verbrennter aber ganz ohne flufs. Er ist sehr leicht ~se<strong>in</strong> spec. Gewicht ist bereits bestimmt wor<strong>den</strong>. MitWaeser ist er <strong>in</strong> allen Verhältnissen miechbar. 111H<strong>in</strong>sicht ee<strong>in</strong>er Auflö~ung~kräfte gegen viele Stoffeverhält er sich dem Wasser entgegen gesetzt. Er IÖ6tz. B. die Harze, die ätherischen Öhle, auf, welchesdat'l \Vasscr nicht thut, dagegen wer<strong>den</strong> Gummi,Schleim, Stärke. u. 8. w. nicht von ihm aufgelö~t.Se<strong>in</strong> Geruch und Geschmack ist eigenthümlich. DieMittel, <strong>den</strong> Alkohol auf Wassergeha.lt zu prüfen, s<strong>in</strong>dbereits angeführt.,<strong>Handbuch</strong> <strong>der</strong> Chemie von l1'. A. [C. G ren, 3ter Thei!'§, 1788 - 186z.Pharmacologie von eben demselben. 2ten Theilc zter :Ban.!~. 175 - 184.R ic h t er ilrt Set!. Jahrb. <strong>der</strong> Phatmacie 1799. S. 83-Her mb s t ä d t s Grundrifs <strong>der</strong> aUgen:!. Experimentalchemie/tter Theil.Grundtifs <strong>der</strong> theoret. und experimentellen I'harmacie vonHermbstädt gter Theil, 1808.87) Aether sulphuricIls, Naphta Vitrioli. Af$'­ther Frobenii. Oleum V<strong>in</strong>i. ( S eh we fe 1-ä t he r, Vi t ti 0 1 na p h t h a, W e<strong>in</strong> ö h 1),Gleiche TheiIe h ö chatre ct i fi c i rte n W ei n·~ e i !I t, (<strong>der</strong> wenigsten, 8.$ Pl'ocl;mt Alkohol enthält)undhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAether sulpnuricus. 449Und concentrirte Schwefelsäure, wßr<strong>den</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emGlase tropfenwei~e gemischt, und zwar wird diaSch wefelsäure zum We<strong>in</strong>geist , und nicht umgekehrt,letzte:-er zur Säure, getragen. Doch kann diese" weitgeschw<strong>in</strong><strong>der</strong> und rnit weniger Zeitverlust auf di~schon bei <strong>der</strong> Es!\ i g n a p h t a (89. Anmerk.) be­~chrieben~ An ge$chehen. Die Schwefel;,äure maghierbei noch eo re<strong>in</strong> und farbenlus angewendet wer<strong>den</strong>,so wird doch die Mischung hei<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e mehro<strong>der</strong> weniger dunkle nelkenbraulle Farbe annehmen.Sie wird jetzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e geräumige Retorte gebracht.Welche höchstens 'ifs damit angefülit wer<strong>den</strong> darf.Das E<strong>in</strong>gie[sen kann durch e<strong>in</strong>e bis <strong>in</strong> die \Völbur'g:reichende Röhre geschehen, damit im Halse <strong>der</strong> RetOrteke<strong>in</strong>e Schwefel~äure hängen bleiht. KürzerkOmmt man davon, wenn man auf die ( No. fl9 An~UJerkung) beschriebene Art beide FlüssigJeciten <strong>in</strong>, die Retorte s~lbllt zusammeu mischt. M,m tlä5t zuerstdie Schwefelsäure e<strong>in</strong>, und läfst <strong>den</strong> \Ve,ngeig('langsam an <strong>den</strong> Wän<strong>den</strong> des Halses h<strong>in</strong>ab laufen,Welcher zur.;l(>jch die etwa hangen geblichene Schwefelsäuremit h<strong>in</strong>unter spUlt. Nach <strong>der</strong> <strong>in</strong>nigen Vere<strong>in</strong>igungbei<strong>der</strong> wird die Retorle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Kapelle gelegt,<strong>der</strong>en Bo<strong>den</strong> an<strong>der</strong>thalb bill zwei Zoll hoch mitSand bedeckt ist; um die Betorte herllln wird Cl\Ubcstengar ke<strong>in</strong> Sand ge~chü!tet *). Die Retorte wirdUJit e<strong>in</strong>er geräumigen Vorlage versehen, und die Fu­~el1 zwi8chen heideN wer<strong>den</strong> am besten mit e<strong>in</strong>ge.'")Da die Feuerung hn Anfange bis turn gel<strong>in</strong><strong>den</strong> Kochen <strong>der</strong> IFlüfsigkeit gebracht wer<strong>den</strong> mafs, die hohe Temperaturaber nicht von langer Dauer seyn darf, fO ist das Umschütten<strong>der</strong> Retnrte nnt Sand def.,halb naf;htheilig. ~ eil'<strong>der</strong>selbe diesen Warmegrad zu I.Ange behalt, und die vonihm umgebeneFlüfsigkeit <strong>der</strong> nam!ich~n T


Digitale Bibliothek BraunschweigAether sUlphuricus.we;chter Schwe<strong>in</strong>sblase belegt, welche mit B<strong>in</strong>dfa<strong>den</strong>noch fest um~chnürt wird, Die Del!tillation wirdmit sehr ger<strong>in</strong>gem Feuer angefangen, welches nachund nach his Zum schwachen Kochen <strong>der</strong> Flüssigkeiterhöht wird. Es geht zuerst etwas unzersetzter We<strong>in</strong>geistüber; hierauf folgt <strong>der</strong> A e t he r, welcher sichschon <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Aeu[sern von dem vorher übergehen<strong>den</strong>Alk 0 hol unterl!cheiQeL Er ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> öhlähnlichenStriemen, welche im Halse <strong>der</strong> Retorte undan <strong>den</strong> Wän<strong>den</strong> <strong>der</strong> Vorlage bemerkbar ;;<strong>in</strong>d, 80bald diese ersche<strong>in</strong>en , wird die Feuerung gemäfeigt,und nur sehr gel<strong>in</strong>de betrieben. D


Digitale Bibliothek Braunschweig.Aet her .ru lph uricus. 45 1Wird nun die Destillation weiter fortgesetzt, welchesnur <strong>in</strong> wissenschaftllchcr H<strong>in</strong>sicht zu empfeh lenht, d4 durch die3tJ weiter fortgceetzte Destillation~uL'erstwenig Aether ~rhaltcn wird, welcher Zeitund Kohlenaufwand nicht vergütet, 80 zeigt sich e<strong>in</strong>ebeträdltliche Menge \Vässrigkeit mit wenig Aether,und zuletzt geht e<strong>in</strong> gelbes !lchw~res Oe! über. welche~ehemal!! unter dem Namen Vt,1 e<strong>in</strong> Ö 1 (Oleum.v<strong>in</strong>i) <strong>in</strong> <strong>den</strong> Apothel\en aufbewahrt wurde. Zu glei·cher Zeit aber entbmdet sich sehr viel ge k 0 hIt e sW a 8 S e r 11 toff g ;l sund 8 c h w e fc ] ich I e!\ G a~;deshalb murs diese weiter f()rlge~etl,te De~l!llationentwe<strong>der</strong> mit meht völlig lufldicLt angelegter Varla­~e vorgenommen wer<strong>den</strong>, o<strong>der</strong> man wendet dIe beydem Salpetcrälber beschriebene Vorriehl ung mit <strong>der</strong>tubulirten Vorlage an. wobey, wenn <strong>der</strong> umer Wassergelllitele Theil <strong>der</strong> Röhre <strong>in</strong> die Höhe gekrümmtist, die Ilieh entwickelndeu G-asarlen aufgefangen unduntersuche wer<strong>den</strong> können. DHiI ganze .. übergangeneFlUssigkeit hat e<strong>in</strong>en sehr SIechen<strong>den</strong> Geruch nach.schwefelichter Säure. Die Feuerung mufg hey dieserfortge5etzlen Destillation schr behutsam betrieben, 'Wer<strong>den</strong>, weil die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte bef<strong>in</strong>dliche, immerdicker und zäher wer<strong>den</strong>de, Ma8~e sich leicht soStark aufbläht, dals e<strong>in</strong> Theil <strong>der</strong>selben <strong>in</strong> die Vorlageübersteigt. Dieses zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, kann man,nachdem die erste Portion Aether abgenommen ist ,Zu <strong>der</strong> zücketändigen Masse, ehe eie weiler de~tillirtWird, etwa8 Mandelöl o<strong>der</strong> auch etwas SchÖp!!talgbr<strong>in</strong>gen, doch murs die[" 80 ~egchehen, dafs <strong>der</strong>lIals <strong>der</strong> Retorte nicht damit verunre<strong>in</strong>igt wird. DICfshat <strong>den</strong> Nutzen, dafs ee sich über die Oberfläche<strong>der</strong> Flüs!\igkeit augbreitet, das Zen;prengen <strong>der</strong> zähenBlasen beför<strong>der</strong>t, und das Uebersteigen <strong>der</strong> ganzenMa.@se verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t, <strong>in</strong>dem es die Wände dei RelortoIChlliJ?fri5 macht. DIese !(;tzte De~tmation kanu nun.Ee~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig./1ether .sulpnuricus.50 lange fortgesetzt wer<strong>den</strong>~. bis das Uebersteigen detMasse zu befürchten ist. Die übergangenen Produktedieser letztern Defitillatioll s<strong>in</strong>d das schw':!re gelbezu Bo<strong>den</strong> s<strong>in</strong>kende Oel, und e<strong>in</strong>e wässrichte Flüs­.igkeit, üher welcher noch etwas gelb gefärbter Aethcrschwimmt. Das Oel wiTd durch <strong>den</strong> Scheidetrichterabge~chie<strong>den</strong>. Der wäesrichten Flü8sigkeitaber wird etwas aufgelöstes kohlensaures Alkali zugesetzt,wodurch !lieh aus <strong>den</strong>leIben noeh e<strong>in</strong>e Quan.·tität Aether dusscheidet, welcher. nachdem die Flüs­~i8keit dUI;!chScbütteln mit <strong>der</strong> aJkali~chen Lauge <strong>den</strong>Ichwefelichten Geruch verloren hat', abgeechic<strong>den</strong>,und zu dem zueret übergangenen noch mit We<strong>in</strong>geistund Wasser vermischun Bether gebracht wer<strong>den</strong>kann. *)Es ist bei <strong>der</strong> ersten Destillation nvar leicht zuvermei<strong>den</strong>, da[s <strong>der</strong> übergehende Aether !!ch'.vefel ichtwird, wenn man die Destillation von Zeit zu Zeitunterbricht, und das Uebergangene ausgiest. Denndic schwefelichte Säure zeigt sich erst gegen End


Digitale Bibliothek Braunschweig~(Jther sulphurüms. 45$schaft abkühlen läüt. Die wenige !!chwefelichte Säule,mit welcher die Flüssigkeit während <strong>der</strong> bis zudem !!cnon angegebenen Zeitpunkt ununterbroche-n fort.gefetuen Destillation verunre<strong>in</strong>igt wer<strong>den</strong> kann, 1stdurch Behandlung des unr~<strong>in</strong>en Aether!! mit kohlenfiaurerKaliauflösllog wegzuscha:tf'en, und diese istlJothwendig, wenn auch ke<strong>in</strong>e' !!chwefelicbte SäureVorhan<strong>den</strong> ist, Ullil <strong>den</strong> mit Aetbe-r vermischten We<strong>in</strong>geistwegzuschaffen. ßiefs ~u bewerksteHigen, misehtln,lU <strong>den</strong> Aether mit ungefähr dem vierten Theil seilJesUmfang!! verdünnter kohlensaurer Kaliauflösung~und schüttelt ihn damit anhaltend, '~vobey jed-och vonZ€it zu Zeit das Glas geöffnet wer<strong>den</strong> murs ,_ iHn <strong>der</strong>aus dem Kali entwickellen Kohlen~ä-ure Ausgang zuvers~haffen. Der vorher mit dem Aetbcl' veFbundelleWe<strong>in</strong>geist geht hier bey mit demW


Digitale Bibliothek BraunschweigAetl;er Julpnuricus.Kolben bleibt die dem Aether vorher beygemiechteFiü&:;.igkeit zuriick, auf welcher etwa~ von dem schonerwähnten \Ve<strong>in</strong>öl schwimmt, welches bey dieser ger<strong>in</strong>genTemperatur nicht mit überdestilliren konnte.Der so. gerelOigle Aether besitzt e<strong>in</strong>en angenehmendurchdr<strong>in</strong>gen<strong>den</strong> Geruch und Ge~chmack. Das \Vassernimmt <strong>den</strong> achten bi!!. zehnt en Theil se<strong>in</strong>el! Ge pwichts von dem!!cJben auf. E,r ist sehr flüchtig, un<strong>der</strong>regt' bey se<strong>in</strong>er VerflUchtigung, wIe je<strong>der</strong> Aether,Kälte. Er raubt nämlich <strong>den</strong> ben'achbarten Körpernihlen Wärme!\toff, wodurch diese e<strong>in</strong>e nie<strong>der</strong>e Tem'peratur, welche oft <strong>den</strong> Gefrierpunkt und e<strong>in</strong>igeGrade darunter erreicht) erhalten. Er kommt nachS .. u S l'! ure. und La v 0. i sie r schon bei 32 Reaumur<strong>in</strong>s Kochen ~ und verflüchtigt sich dabey äuseerstschuell. Ver aus ihm gebildete Dunst verdickt !lieh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er. nieclern Temperatur wie<strong>der</strong> zu tropfbarerFiib!\igkeit, doch ge!\chieht die[s nich so leicht. undwenu die~er Dunst <strong>in</strong> Glä~ern aufgefangen wird, zeigter t<strong>in</strong>ige Eigcnechaften des Wasserstoffgases,<strong>in</strong>dem er sich wie dieses entzündet und, mit S a u­e r s t 0 f f ga a gemengt, K n all u f t gibt" Er ist e<strong>in</strong>vorzügliches Auflösungsmütel mehrererer Substanzen.Der Phorphor" die. Harze, fette Oele, Seife,wer<strong>den</strong> von ihm aufgenommen. Das Fe d e r-·ha r 'L wird mit Beyhehaltung se<strong>in</strong>er elastischen Be­~cl);dfenh,:it von dem Aether aufgelöst, und dieseE


Digitale Bibliothek BraunschweigAethu .rulplluriells.4SSfe1äther verbrennt mit wei~eer F[amme, wobey erviel RU8~ aLfetzt; im re<strong>in</strong>en ZU8!ande färbt er dasJdckmu3papier nicht, u'nd durch die E<strong>in</strong>wirkungdes Sauer~tojf!l <strong>der</strong> atmosphärischen Luft wird nichtwie bey dem Salpeterälher bemetkbare Säure aus ihmfre)" Diese Pfodukte <strong>der</strong> ersten DClltiliation s<strong>in</strong>dVOll '<strong>der</strong> zweyten weiter fortgesetzten sehr: verschi;e...,<strong>den</strong>. Wird die ente zur rechten Zeit unterbrochen"welches geschehen kann, \venn ungefähr die Hälfte<strong>der</strong> Menge des, angewandten We<strong>in</strong>geistes übergeg,angenist, so ist noch ke<strong>in</strong>e schwefelichte Säure be­Inerkbar:, und dielle entsteht nur Ley e'was weiterfortgesetzter Destillation. Die Produkte <strong>der</strong> erstenDestillation s<strong>in</strong>d also blo!ls Aether und wässericht(t'Flü,",sigkeit. Der zuerst übergehende unzcrselzteWe<strong>in</strong>geist wurde vor <strong>der</strong> Aetherbildung verflüchtigt,und ist daher hier nicht zu. rechnen. Im Rückstand<strong>der</strong> Retorte ii:n.det ~ich. die Sen w e fe I fj ä Ure unzer­!letzt, mit etwas Wa!'l se r' verdünnt. Die schwa,rzeFarbe und dickliche COll,8isten1i des Rück.stant\es rü.hrt.vo.n gegenwärtiger au.s. dem, \Ve<strong>in</strong>.geist abgeschie<strong>den</strong>enKohle her. Die fortgeset7,te Destillation. lieferta lJ.s~er elwas wen\ge m. A e t h. e rund e<strong>in</strong>e.r grosecll.Mepge mit E ~ s. i g s ä, ur e imprä,gnirter, wässeridlterF 1 Ü s s, i g k ei t, gekohltes \Va~serstoffgas" da8~chon erwähnte ~chwere W ci TI Ö 1 und sc h w e f e-.~ ich te Sä IU e. Die im Räc.kstande bef<strong>in</strong>dlicheS('hwefel~äure f<strong>in</strong>det sich zum Thei} zersetzt mitKohle und e<strong>in</strong>er neu erzeugten harzIthnli.ch~n~1 ass e. gemengt.Die Erfahrung, daM bey <strong>der</strong> Destillation deIAethers, wenn lIie nicht zu: weit getrieben wird. di6Sc~wcfelsäure unzerl!etzt bleibt, haben wir <strong>den</strong>französischen Chemikern zn verdanken. Siefan<strong>den</strong>, dass die <strong>in</strong> nem Destmirgefä8~ rücksti<strong>in</strong>digeSchwefelsäure noch eben so viel Alk.1 i zu tlätligenhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.Aether .mlphuricuJ.im STande war, als e<strong>in</strong>e gJeicha Menge <strong>der</strong> nämH4chen Säure vor <strong>der</strong> De·stillation gceättigt hatte ~ undhieraus zogen sie <strong>den</strong> sichern Schluss, das im Schweftlärherselb~t, ke<strong>in</strong>e Schwefelsäure, we<strong>der</strong>im vollkommenen. noch unvollkommenen Zustandevorhan<strong>den</strong> ~cyn lI.önne. Herr Ass es!! 0 r R 0 g c be.­lItä,'tigle dielle Verllluthung durch entschei<strong>den</strong>de Ver··suche *). Er behandelte Seil we fe I ä t her mitSalpetersäure) und fand we<strong>der</strong>, ",'ie Herr HofrathH i! ,J c t r 'I ad behaup:et. auf uer F1ü~8igkeitl!\hnvim1lltlulen" S eh \v e fe I, noch zeigte (ile BaI y I:au Ei {) s u ng ':l'I1G.fl Nie<strong>der</strong>schlag) welcher vonScnwefel"äul"e ber,übrle; ealpetersaures.S ilhe rund S/',cck


Digitale Bibliothek BraunschweigAe/her .rulphuricus. 457Disse höhere Temperatut bewirkt aber zugleiche<strong>in</strong>e Zersetzung de~selben, 50 wie aUe vegetabilIscheStoffe, wenn eie e<strong>in</strong>er höhern Temperatur ausgesetztWer<strong>den</strong>, e<strong>in</strong>e Zersetzung durch die Wärme erlei<strong>den</strong>.Der Sauerstoff des We<strong>in</strong>geiste I'! verb<strong>in</strong>det si.ch hauptsächlichmit dem Wasserstoff, wodurch Wa!lser ent­ISteht; und hierdurch wird e<strong>in</strong> Theil Kohle ausge-8chie<strong>den</strong>. Der übrige noch vorhan<strong>den</strong>e Kohlellstoifund Wasserstoff tritt mit e<strong>in</strong>em Theil des Sauerstoff3<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung, welche als Aether ersche<strong>in</strong>t;dieser geht mit e<strong>in</strong>em Theil des Was~ers über, unddie ausgeschie<strong>den</strong>e Kohle bleibt, mit deI' Schwefd­Säure gemengt, zurücl~. Da die Schwefel~äure h ierbeyke<strong>in</strong>e Zerset.zung erleidet, 80 kann <strong>der</strong> Rückstandnoch oft mit \Ve<strong>in</strong>geist gemischt, und zu e<strong>in</strong>erneuen Destillation <strong>der</strong> Naphtha angewendet wer<strong>den</strong>.Bey weiter fortgesetzter Destillation, ohne neu h<strong>in</strong>zugeeetzten \\'e<strong>in</strong>geist, zeigt sich das gekohlte Wa!lserstoffgas,W e<strong>in</strong>öl, \\, asser, Essigsäure, und die·im Rückstande bef<strong>in</strong>dliche hartähnlih e Masse. DieseProducte wer<strong>den</strong> nun e.ntwe<strong>der</strong> durch die E<strong>in</strong>wir~kung <strong>der</strong> Schwefelsäure auf e<strong>in</strong>en Thei! des nochl:ück~tändigen, bey <strong>der</strong> Aetherbildung nicht ze1'!egtellliVe <strong>in</strong> geists erzeugt, o<strong>der</strong> eie entstehen dn[ch diegegenseitige E<strong>in</strong>wirkung des vorhan<strong>den</strong>en Wil8,'ers,<strong>der</strong> Schwefelsäure und <strong>der</strong> Kohle; auch ist es mög_lich, dasi!! e<strong>in</strong> Theil des noch im Rückstand vorhannenenAethers e<strong>in</strong>e Zersetzung erleidet. Diese gen" uZu bestimmen. erfor<strong>der</strong>t noch nicht vorhan<strong>den</strong>e Er_fahrungen. lnde!!i!! s<strong>in</strong>d um; doch die vorhan<strong>den</strong>en,auf e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> wirken<strong>den</strong>, chemisch e<strong>in</strong>fachen Stoffebekannt , welche <strong>der</strong> Kohlenstoff, ..WaS8er8toff undSauentoff s<strong>in</strong>d. Die Schwefelsäure $et:lt e<strong>in</strong>en Theilihres. Sauerstoffs an e<strong>in</strong> Verhältnillll des Kohlen - undWa!lserstoffs ab, welches mit dem Sauerstoff E~:!!ig­Säure zu bil<strong>den</strong> fähig ist; die Schwefeleäure, welche.hier l 110 wie hey ihrer E<strong>in</strong>wirkung auf die noch 'lot"http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig4,58 Aetner sulpnuricru.han<strong>den</strong>en Stoffe, zum Theil ihres Sauerstoffs beraubtwird, geht. l<strong>in</strong> <strong>den</strong> Zustand <strong>der</strong> 8chwefelichten Säureüber, und entweicht <strong>in</strong> Gasform. E<strong>in</strong> Theil ihreSSauerstoffs geht tuit dem Kohlen _ und \\Taeserstoff <strong>in</strong><strong>den</strong> Zustand dei! We<strong>in</strong>öll\, und des sich im Rückstandf<strong>in</strong><strong>den</strong><strong>den</strong> Harzes über, endlich entweicht noch€!ll Theil des Kohlen- und Wasserstoffg, mit liehtwenig Sauerstoff verbun<strong>den</strong> *), und durch die Wär~me <strong>in</strong> guförmigen Zustand versetzt, ala gekohltesWasserstoffgas.Wird die Schwefelsäure <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verhältnistwie 4 zu 1 mit dem We<strong>in</strong>geist destillirt, so ersche<strong>in</strong>täusserst wenig Naphtha, und <strong>der</strong> Kohlen - und Wa'lserstüffde!! We<strong>in</strong>geistes treten grössten TheiJs <strong>in</strong> <strong>den</strong>Zustand des gekühlten Wasseutoffga~e~zusammen, welches durch die Behandlung mit 0 X y­genisirter Salzsäure, die e<strong>in</strong>en Theil ihre!!S:~l1ergtoff" an die das Gas bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Stoffe abgiebt,zerstört wird, w"'bey e<strong>in</strong> ä the r i 1'\ eh e s 0 el ent­Heht, das <strong>in</strong> gewisser Rücksicht dem We<strong>in</strong>öl gleichtf<strong>in</strong>ur hat es e<strong>in</strong>en auffallen<strong>den</strong> dem Fenchelöl ähnlichenGeruch; 5e<strong>in</strong> Geschmack ist süss, und hrennend~,Dte Güte des re<strong>in</strong>en Aethers bl'!lrub~ auf se<strong>in</strong>em~igenthümlichen re<strong>in</strong>en" nicht schwefelichten ,. Geruch;;"") GuytonMorvea u's Versuche lehren, dafs: nar <strong>der</strong> Dia-·mant re<strong>in</strong>er Kohlenstoff. ohne verb<strong>in</strong>dung mit dem Sau-. erstoff, sey. Nach ihm e~thält die schwarze Kohle: sllhone<strong>in</strong>e betrachtlichell Antheil Sauerstoff. Da nun bey di6-leT UegtiIla.tion <strong>der</strong> Sau.erstoff<strong>in</strong> so grosser Menge vorhan­!leu ist,so kann ich mir nicht wohl <strong>den</strong>ken, daf, <strong>der</strong>'l).oblenstoff <strong>in</strong> dem. gekohlten Wasserstoffgasse im völlilt U.ß~~da:l!erten Zustande vorhnd.~!l;feyn loUte.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAethcr Julphuf'icu.r. 459filldet sich letzterer, so wird <strong>der</strong> Aether auch zugleichdie Lackmust<strong>in</strong>ktuf fäthen. Ob er durch e<strong>in</strong>ehochmi:llige Kectdkation völlig vom \JI(asser befnytist, weiche~ er bey <strong>der</strong> Behandlung mit verdüunterkohlen~aur~r Kaliaufhsung jn sich ~ufgenommen hat,kann man dadurch f<strong>in</strong><strong>den</strong>. wenn man e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e'~uantiiäL dfsselben <strong>der</strong> mittlern. Temperatur desDun~l kreües <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em flachen Gefäss au,se.tzt. DesVÖllig re<strong>in</strong>e Aether verflüchtigt sich sehr bald ,ohnee<strong>in</strong>en Rückstand zu h<strong>in</strong>terlallsen; war ihm aber \VaslIerbeygemengt , 110 wird diess zuriick bleiben. ObEier Aether mit \Ve<strong>in</strong>geist gemischt igt, zeigt sichdurch die Vermi!lchung de~selben mit \VaRser, welcheshöchstens <strong>den</strong> achten Theil se<strong>in</strong>ee Umfanges vondem Ael her aufnimmt. Ist <strong>der</strong> Aether h<strong>in</strong>ge~en mit\Ve<strong>in</strong>geillt gemischt ,!Ja wird er <strong>in</strong> weit grössererMenge davon aufgenolUmen.Pharmacologie von F. A. C. Gren, 1800. zten Theil. :zterBand. S. 188.<strong>Handbuch</strong> deI:' Chemie von eb~n demselben, 1794. zterTheils,S.1863 -1873.Journal <strong>der</strong> PhanuacievonD.J, B. TfQmmldo.rff, !terlId. ztes Stück.Herrn Sc h ra a e!' s. Abhandlung übel:' die Naphthen. S. 153.Grundrifs <strong>der</strong> theoret. und experimentellen Pharmacie ete.Von H erm b s t ä d t. 3ter Theit 1808.88) Aether nitricus, Naphtha Nitri. (S alp e­teräther .•Salpeternaphtha.)Die Salpetersäure wirkt, hellon<strong>der</strong>s wenn sie <strong>in</strong>(oncentrirtem Zllstandt: angewendet wird, sehr lebhaftauf <strong>den</strong> W e<strong>in</strong> gei !\ t, und eil ent~teht ohne-He äussere. angebrachte \'lä.rme, blos durch die Ve t:http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAetlzer nitricus,mischung bei<strong>der</strong> , <strong>in</strong> wenigen Stun<strong>den</strong> e<strong>in</strong> vollkommenerS alp e te rät he r. 'Doch kann man <strong>den</strong>selbenauch durch die Destillation bereiten. Die Vor­!Ichriften zu se<strong>in</strong>er Bereitung B<strong>in</strong>d sehr verschie<strong>den</strong> tund ich hebe aus <strong>der</strong> grossen 'Menge <strong>der</strong>selben hier:nUr e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> vorzüglichsten aus.Die Bereitung aller Na. p h t h e n, vorzüglich.aber die <strong>der</strong> S a1 pet ern a p h t ha gel<strong>in</strong>gt, maUInag sie auf irgend e<strong>in</strong>e Art vornehmen, bey e<strong>in</strong>er.lllöglich~t nie<strong>der</strong>n Temperatur am best.en. Sie istdaher be~on<strong>der</strong>s im W<strong>in</strong>ter zu empfehlen, weil manda<strong>der</strong>erkältende Mittel als" Eis-und Schnee die Mengehat, welche Zflf Erkältung <strong>der</strong> GefäMe ~.ehr vor~theilhaft angewendet wer<strong>den</strong> können; da man sichb<strong>in</strong>gei;en im Sommer mit \\lasser behelfen muss,dessen Temperatur oft viel höher ist, als eie beyBereitung <strong>der</strong> S alp et ern a p h t h a seyn darf, wennIll"ln nicht dem Zerspr<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> Gefäs!le, o<strong>der</strong> .e<strong>in</strong>embeträchtlichen Verlust an Aether, ausgesetzt seynw tll.Zu sechs Theilen Alk 0 haI, welche durch E<strong>in</strong>eetzendes Glases <strong>in</strong> Schne~ o<strong>der</strong> Wasser $0 viel alsmöglich erkältet lI<strong>in</strong>d, setze mau tropfenweise fünfTheile rauchende Salpetersälire (29.) DiesesZu t r ö p fe I n muse sehr behu~l!am und tangsam ge­Bchehen; das Glas wird, um <strong>den</strong> sich entwickeln<strong>den</strong>Gasarten. Ausgang zu verstatten, nur ganz leicht Vel~stopft. Man lässt es e<strong>in</strong>ige Stun<strong>den</strong> ruhig stehen,nach Verlauf diMer Zeit fiadetsich <strong>der</strong> S alp e te r­ä t her mit gelblicher o<strong>der</strong> grünlicher Farbe auf <strong>der</strong>j.etzt w ä. 8 S er i g eu Sä ure IIchwimmend. Auchbey dem behuteamllten Verfahren iH diese Arbeitmit Verlust an Aether verknüpft, weil durch dienichtzu vermei<strong>den</strong>de starke Erhiteung bey <strong>der</strong> Vermischungbei<strong>der</strong> Flüssigkeiten eIn TheU des wäb.-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweigfend des Zusammengic1!ene sich schon bil<strong>den</strong><strong>den</strong> Aethefsvedlüchtigt wird. Es ist daher die BI a ckleheMethode dieser weit vorzuziehen. ,Man giessl1<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Glas, welches mit e<strong>in</strong>em Glasstöpsel yeuchlos~een wer<strong>den</strong> kann, fünf Theile rauchende Salpeter­&äure. Das Glas wird jetzt <strong>in</strong> Ei8, Schnee, o<strong>der</strong>W ilMCT gesetzt, und nUfl lässt man zwey und e<strong>in</strong>enhalben Theil destillirtes 'Vasl!er langsam an dem Randedes Glases herab laufen, 50 dass es sich nichtlnit <strong>der</strong> Salpetersäure vermischen kann, son<strong>der</strong>nilber <strong>der</strong>selben IHeben bleibt. Hierauf trägt man ertellsl'heile Alkohol auf eben diel'le Art e<strong>in</strong>, welcher nvnwegen se<strong>in</strong>er Leich tigkeit über dem \Vasser steht.Man muss bey dem E<strong>in</strong>tragen jede ErschütterungVermei<strong>den</strong>, weil sonst e<strong>in</strong>e Vermischung <strong>der</strong> Flüssigkeitengeschieht, welche, wie die Vorschrift I!!elbstzeigt, vermie<strong>den</strong> ,wer<strong>den</strong> muss. Am hesten gel<strong>in</strong>gtdas E<strong>in</strong>tragen <strong>der</strong> letztem bei<strong>den</strong> Flü8sigkeiten, wennUlan sie langsam durch e<strong>in</strong>en Trichter, welcher unten<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e eehr dünne Röhre ausgeht, h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>lanfenläset. Der Trichter mU~8 dabey .80 schräge gehaltenwer<strong>den</strong> I dass deMen Spitze die Seitenwand des 61a-, lies berührt, wodurch die Flüssigkeit genöthigt wird,an <strong>den</strong> Wän<strong>den</strong> dei Glases llerao zu laufen. 'Da~Gefäss wird hierauf verschlossen, und bleibt ruhigatehen. Es iet jetzt im Glase e<strong>in</strong> Zischen bemerk.bar, die rauchende Salpetenäure verän<strong>der</strong>t ih re rotheFarbe <strong>in</strong> grüne, dann <strong>in</strong> blaue, und endlicnentfärbt sie ~ich ganz, nachdem sie mit dem Warser<strong>in</strong> Verh<strong>in</strong>dung gegangen ist. Es s<strong>in</strong>d jetzt zwe}" abgeson<strong>der</strong>teFlüssigkeiten vorhan<strong>den</strong>, davon die unteredie mit Wasser verdünnte Salpetersäure, die{)bere aher Salpeternaphtha ist. Der We<strong>in</strong>g~,istist durch die E<strong>in</strong>wirkung <strong>der</strong> Salpetersäure völlj~ de.componirt, und durch Verhwdung mit e<strong>in</strong>em Theil<strong>der</strong> letztem \n Sal peternapl,tha verän<strong>der</strong>t wor<strong>den</strong>,d.iese wad dU.ICh. eiuen Scheidetrichter 1 dessen YOr-http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig..I1dher nitricu,f.theilhaftcste Gestalt schon bey <strong>der</strong> Rl$<strong>in</strong>iguug <strong>der</strong>EssiS'lapluha U:~,.) angegeben wor<strong>den</strong> ist, von <strong>der</strong>unten stehen~len Salpetenäure befreyt, hierauf mit2 Theilen ihres Volumens Kalkwasser gemischt,um die ihr iHlhängende freye Säure wegzu8chafft:n.SIe wird nun von m;uem durch d~n ~cheidetrichterahgeschie<strong>den</strong>, und <strong>in</strong> Gläsern mit <strong>in</strong> schmelzendesWa.chs getauchten Glastüps,eln aufbewahrt.Herr GI' e n empfiehlt, diese Bereitung des Salpeteräther1l<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er mit Schnee o<strong>der</strong> Eis umhülltenTubulatretorte v.olzunehmen, wo man, nachdem sich<strong>der</strong> Aether erzt:ubt hat, <strong>den</strong>~t:lben durch e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>deDest<strong>in</strong>ation abschei<strong>den</strong> l>.ann, doch wird er hierebenfalls nicht frey von anhängen<strong>der</strong> Säure erhalten,lmd die Behandlung mit Kalkwasser, welche e<strong>in</strong>eScheidung durch d~n Trichter nach sich zieht, kann<strong>den</strong>noch nicht vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Uebrigens ist auch.das Kalkwasser nicht ve:mögend, alle Säure aufzunehmen,so wie es überhaupt sehr schwierig ist, <strong>den</strong>Aether von aller anhängen<strong>den</strong> Säure zu befreyen.Wollte man sehr viel Kali,wasser rlnwen<strong>den</strong>, eo wurdedie~e!!, auch <strong>den</strong>grö[sten Theil des Aether!l <strong>in</strong> ~ichaufnehmen •. Aetzende al kalifche Lauge istgar nicht anwendbar, weil durch die~e <strong>der</strong> Aetherzersetzt wird. Am be~ten gel<strong>in</strong>gt die He<strong>in</strong>igung nochluit e<strong>in</strong>er Auflösung e<strong>in</strong>e~ kohlensauren Alkali'!!. DieRectification dieses Aelhere über e<strong>in</strong>e abl!orbirendeErde o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Alkali iet aus mehr all! e<strong>in</strong>er Ursachevon wenig Nutzen, und je<strong>der</strong>zeit \vegen se<strong>in</strong>er grof!lenFlüchtigkeit mit Verlust verbun<strong>den</strong>. Denn <strong>der</strong>Salpetheräther ist nicht nur durch d.as Abziehen überAlkalien und Er<strong>den</strong> leicht zersetzbar ; Bon<strong>der</strong>n wegense<strong>in</strong>er gro5sen Flüchtigkeit geht e<strong>in</strong> beträchtlich er Th eil<strong>in</strong> Dllustform f0rt, welchen man, um das Zerspr<strong>in</strong>gen<strong>der</strong> Gefäf!;e zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, durch die nachher 1Uheschreibende Vorrichtung e<strong>in</strong>en Auswei; verschalTenhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig./lether nitricus.lUUCs. Uebrigens ist c.s mir wenigstens noch nicht~elungen, durch die Destillation e<strong>in</strong>en völlig säuref[eyenAether zu erhalten, und Ilach me<strong>in</strong>er Vorstellungüber die' ßereitungsart desselben ist diefs garll.icht möglich, da er immer wenigstens mit <strong>der</strong> <strong>in</strong><strong>der</strong> Vorlage vorhan<strong>den</strong>en atmosphärischen Luft <strong>in</strong> Bel'ührunghleibt. Die beste Re<strong>in</strong>igungsart sche<strong>in</strong>t mirdas Schülteln des~elben mit e<strong>in</strong>er Auflösung e<strong>in</strong>eskOhlensau rell Alkali'g zu feyn ~ doch mufs das Glasoft geöffnet wer<strong>den</strong>, um dem entbun<strong>den</strong>en kohlen.lauren Gas Ausgang zu verschaffen.Durch' die Destillation kann <strong>der</strong> Sdlpeterälhergewonnen wer<strong>den</strong>, wenn man nach Herrn v. er e II sVorschlage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Retorte vier Theile recht trocknenSalpeter mit e<strong>in</strong>em Gemisch aus zwey The!lenconcentrirter Schwefelsäure und 3 lJ'l bis 4 TheiIenidkohol übergiefst. Bey <strong>der</strong> Mischung <strong>der</strong> Schwefelfäuremit dem Alkohol s<strong>in</strong>d die schon bey dem E s­li g ä t her angegebenen Vorsichtigkeitllmafllregeln zU'.beobachten. Die Retorte wird mit e<strong>in</strong>er geräumigen.Vorlage vereehen. Da aber bey dieser De!!tiHatlOuviel gasförmige Flüssigkeiten entwickelt wer<strong>den</strong>, 150lUUlS man hierzu e<strong>in</strong>e tubulirte Vorlage anwen<strong>den</strong>.<strong>in</strong> <strong>der</strong>en Tubus man <strong>den</strong> kurzen Theil e<strong>in</strong>er doppelt,aber ungleich, schenklichten Röhre befestigt; ist aber<strong>der</strong> Tubus im Bodelll <strong>der</strong> Vorlage angebracht, so iste<strong>in</strong>e rechtw<strong>in</strong>klich. gebogene Röhre anwendbar, dasfreye Ende <strong>der</strong> Röhre wird unter Wasser geleilet *).EI wird nur 80 viel Sand <strong>in</strong> die Kapelle gebracht,i/


Digitale Bibliothek BraunschweigAether nitricu.r.darg die Retorte darauf ruhen kann, um die zu 9tafkeErwärmung <strong>der</strong>~elben zu vermei<strong>den</strong>. Die Vorla'ge kann mit Eis o<strong>der</strong> Schnee umschüttet, <strong>in</strong> Ennangelungsieser aber mit naSllell Tüchern helegt wer<strong>den</strong>.Die Destillation wird nur mit sehr gel<strong>in</strong>demFeuer betrieben. Die Schwefelsäure verb<strong>in</strong>det sichjetzt mit dem Kali des Salpeters :zu schwefelsaureUlKali, wodurch die Salpeteuäure ausgeschie<strong>den</strong> undn:.it <strong>den</strong>l \Ve<strong>in</strong>gei!\t <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht wird:K~ geht zuerst etwall unzersetzter 'oN tt<strong>in</strong>geist über,auf welchen Behr bald <strong>der</strong> Aetber foJgt. Man deetillirtungefähr e<strong>in</strong> Drittel o<strong>der</strong> die Hälfte herüber, wobeyAnfangs bis zu Ende <strong>der</strong> Arbeit viel Gas entwickeltwird· Der mit 'Ve<strong>in</strong>gei8t vermischte und durchfreye Säure verunre<strong>in</strong>igte Aether wird, auf dIe schonbeschriebene Art, entwe<strong>der</strong> mit Kalkwasser o<strong>der</strong> mite<strong>in</strong>er verdünnten kohlensauren Alkaliauflösung beban·delt, welche <strong>den</strong> We<strong>in</strong>geiet und. die Säure zurn Theil<strong>in</strong> sich aufnehmen. *)Der Salpeteräther ersche<strong>in</strong>t mit e<strong>in</strong>er we<strong>in</strong>gelbenund, wenn ihm viel freye Säure anhängt, oft aUGhmit e<strong>in</strong>er grünen Farbe. Er ist unler allen AeterArten <strong>der</strong> flüchtigste, und verbrennt nicht wie <strong>der</strong>Schwefeläther mit e<strong>in</strong>er weissen , son<strong>der</strong>n mit e<strong>in</strong>ergelben Flamme, wobey er ungeme<strong>in</strong> viel Ru s s abletzt,und oft sogar e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en kohlichten RÜGk',"') Die leichteste, sic11el'ste, und wohlfeilste Art, <strong>den</strong> Salpeter.äther zu bereiten, habe ich bereitsitn Jahre 1783 (e r cll ~neueste Entdeckungen <strong>der</strong> Chemie, 4ter TheiJ) angegeben.Man gierst niünlich <strong>in</strong> 3 Theile kalten Alkohol tropfenweifenach und nach e<strong>in</strong>en Theil, dem Gewicht nach.rauchende Salpetl"fSäure, man flilIet alsdann das Gemenge<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Retorte, destillirt <strong>den</strong> dritten Theil davon iiber,aus welchem sich durch Kall.wasser sogleich über re<strong>in</strong>erSalpeteräther ablon<strong>der</strong>t. deI It ewer weltetn Re<strong>in</strong>igunibedarf. H.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAt:ther nitricus.stand h<strong>in</strong>terläest. Se<strong>in</strong> Geruch ist ziemlich passend.nüt d~m <strong>der</strong> Borsdorfer Aepfel zu vergleichen. De ..brigens besitzt er die Eigemchaften des SchwefeI­.iither!!. Die Produkte, welche wir bey <strong>der</strong> Bereitungdes Salpelerätherg erhalten,ßie mag nun durch bl os-8es Zueammenmischen <strong>der</strong> Sä.ure mit dem We<strong>in</strong>geist,o<strong>der</strong> durch die Destillation gesch.ehen, s<strong>in</strong>d: erstens<strong>der</strong> A e t her selbst, zweytens/ s alp e t e r haI b t"J 3' u­res Gas und k 0 h 1 e n s a 11 res Gas (das damit'Venniachtl8 Salpeter8toffga~ ist Edukt, <strong>der</strong> atmosphä.rlschen Luft und ke<strong>in</strong> ,Produkt), drittens Sau e r-'kleesäure, Essigsäure, We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säureUnd Wa 811 er, welche bl.';Y <strong>der</strong> Delltillation <strong>in</strong> <strong>der</strong>Retorte, bey <strong>der</strong> bIossen Vermischung dCI! We<strong>in</strong>gci­$tee mit <strong>der</strong> Salpetersäure aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> untern vondeIn Aerher abgeschie<strong>den</strong>en Flii:ssigkeit. enthalten'S<strong>in</strong>d. Dabey f<strong>in</strong>det sich noch unzeIBetzte Salpetenäu.~re, oft auch We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>.'Die! Salpetersäure setzt e<strong>in</strong>en 'theil ihres S:iTlet.stoffs an <strong>den</strong> Wa!l~erstoff und Kohlenstoff des We<strong>in</strong>geistc:sab, wodurch Wa~ser und Kohlen~äure cnt.IIteht. Die quantitativ verän<strong>der</strong>ten Bestandtheile des\1\rc<strong>in</strong>geistes aber treten mit e<strong>in</strong>em Tbcil <strong>der</strong> ihresSauerstoffs zum Theil beraubten Salpetersäure <strong>in</strong> Ver.b<strong>in</strong>dung, wodurch <strong>der</strong> Salpeteräther entsteht; dochgeht nicht aller, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>erquantitatiV'cn Mischungverän<strong>der</strong>te) \Ve<strong>in</strong>gei,'!t diese Verb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>ne<strong>in</strong> grofser Thcll d\~8!elben wird, durch <strong>den</strong> Sauer­Moff <strong>der</strong> Salpetersäure <strong>in</strong> Pflanzensäure verwandelt,Und je nach dem diese Bti8tandtheile de~llelben mehro<strong>der</strong> wenigu Sauerstoff .\,on <strong>der</strong> Salpetel'säureerhal_ten, ~ehen sie <strong>in</strong> ES!lig~ We<strong>in</strong>ete<strong>in</strong> , o<strong>der</strong> Sauerkleeeäurefiber. Warum hier verschie<strong>den</strong>e Säuren a9-s eil1erleyStoffe gebildet wer<strong>den</strong>, iljt, !io vi.el als möglich~bey <strong>der</strong> Behandluug des Zu c k e re mit S alp e t e r~Ffhttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.A.:tlu:r nitrü,'{J,f.:s au re (Sauerk;eegäure iU8 Lid1t gestellt wor<strong>den</strong>.EI\VaS he~limmtef; läl~t sich bis jetzt hierlibtornidn sagen. Die Satperersaure, welche durch dieBildung <strong>der</strong> pilanlemäure ihres Sauerstoffs zum Theilbenubt wurde, er~ehe<strong>in</strong>t nun al~ salpeterhalbsauresGas (t9.); diel'e~ entweicht mit <strong>der</strong> ll.:ohh,ftsäure zugleich,da aber <strong>in</strong> <strong>den</strong> Ci eCHsen 1 \vor<strong>in</strong>n die Verrni­~hung o<strong>der</strong> die DestilbllO!l ehr, auch atw;'~sphärische Luft vorhan<strong>den</strong> ist) so wird <strong>der</strong> Saue,flwff aus <strong>der</strong>selben du!"ch das salpeterhalbsaure Ga&abgeschie<strong>den</strong>, \ve1ches sich damit zu unvoitkommenerSillp,.;tersäure verb<strong>in</strong>det. Das Salpeterstotf. Gas au",<strong>der</strong> atmosphäriSfchen Luft bleibt aho alleir. iibr;:,und wird mit dem kohlEnsatncn Ga~ und dem nodlunz~r!)etzten 8alpelerhaJb~au(en Gas vermi6cht CIhalten.Der Salpeteräther enthält dreHbar die Bestand.theile <strong>der</strong> SalIletersänre; dieis beweist <strong>der</strong> Un13t;,nd.dars <strong>der</strong> durch ,'\lkalicn von ;,Her bcmclkbare;c Siiurebefreyte Aether. welcber die La ü km u ~ t<strong>in</strong> k t u r(,55. Anmerk.) nicht mehr röthet, und ehe Quaiaet<strong>in</strong>cturnicht blau fäd.,t *), bey <strong>der</strong> B,n,dHung <strong>der</strong>Luft <strong>den</strong>llOch sehr bald wie<strong>der</strong> c;auer l'e:'f',ilt] wo!)cydel" Geruch nach Salpetersäure nicht zu verkennenist. Ich glaube daher, daf~ di. e B\;,,;uHhIH'ile detSalpetcrEJäure <strong>in</strong> dem qnantitatlven V e :"hj1tnirs, durchwelche!\ das 8a!pete,halb~aure Ga~ gehl il~et vvird, zugegens<strong>in</strong>d. Bey dem ~alpelerhan)'dlJ!eo Gas ist b~~merkt wor<strong>den</strong>; d~Js es ke<strong>in</strong>e raUfen Eigen~chaftenzeigt. son<strong>der</strong>n die~elbcn erst durch die Vennise;hDng;'*) So wohl <strong>der</strong> same SalpeteHither, .llls auch <strong>der</strong> verfi'ifsteSalpetttrgeist(gz.), wenn <strong>der</strong>feibe freye Siülfe enthah,färbt die QuajactLnktur fchän blau", Lo<strong>der</strong>n d',efreye Säure Sauerstoff an dJS Quajac 'lbfeht, wod,tlch die.fes ~it blaue" Farbe ersche<strong>in</strong>t; doch ist diefe Farhe nichtiortdauernd ~ fOll<strong>der</strong>n verfehw<strong>in</strong>det i;lllol1ahiich wie<strong>der</strong>.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweiglnit Sauerstoff erhält; wo es dann <strong>in</strong> dem Zu!!tande<strong>der</strong> ul1V"ollkommenen Salpeter~äyre ersche<strong>in</strong>t. DerS·alpeteräther kann wirldich so re<strong>in</strong> dargestellt wet·<strong>den</strong>, dafs er nicht mehr' sauer reagirt, und man würdehieralAs vielleicbt auf die Ahweöcnheit <strong>der</strong> SJlpetecsiiure·/lchJie[sen dürfen, wenn nicht die Erfahrunglehrte, dafs <strong>der</strong>selbe bey Berührung mit <strong>der</strong> atmo·~phärjschen Luft wie<strong>der</strong> ~auer wird. Nimrnt man nunan, dars dieser l\ether durch <strong>den</strong> Zu~ammelltrittde9salpeterhalbsauren Gases mit <strong>den</strong> modificirten Be!\tandtheiiende8 We<strong>in</strong>geistes gebildet wird, so wird sfch<strong>der</strong>selbe mit dem salpeterhalbs3uren Gas verb<strong>in</strong><strong>den</strong>;hierdurch wird Säure erzeugt, welche aber all! solchellicht mehr mit <strong>den</strong> übrigen Bcstandtheilen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungbleiben kann; sie scheidet sieh daher a,Ull, und·Wird als freye Säure bemerkbar, hierdmch muf,aberauch zugleich e<strong>in</strong> Theil d-.:s f,.etbers zersetzt wer<strong>den</strong>,<strong>den</strong>n diejenige Menge des Kohlenstoffs, \Vassst!rs!offsund Sauerstoffs, 'weldun durch die E<strong>in</strong>wirkung desSauerstoffs aus <strong>der</strong> at<strong>in</strong>ospbäri3chen Luft das _ 8.-a!pCterh.:l1bllaureG.u'entzogen wo<strong>den</strong> ißt, kaI<strong>in</strong> ohnedasselbe nicht mehr als Aether he!!tehen, man wür·tle sonst, bey <strong>der</strong> cont<strong>in</strong>uiren<strong>den</strong> E<strong>in</strong>wirkung desSauer!ltoff - G;;~e~ e<strong>in</strong>en Aether übrig behalten müssen,"<strong>der</strong>, nachdem er durch alkalische L3.uge von de.r ihmanhängen<strong>den</strong> freyen SäUre gere<strong>in</strong>igt wäre, durch ei­\1e neue E<strong>in</strong>wirkung de~ Sauerstoj!. Gases' ke<strong>in</strong>e neueSäuerung mehr erlei<strong>den</strong> könnte, weil er jetzt' von a1-hau salpeterhalbsauren Gas entbW[st wäre. Diefs istaber nicht <strong>der</strong> Fall, alle<strong>in</strong> die Produkte ,welche bei<strong>der</strong> Zersetzung des Salpeteräthers aus dem Kohlen­I!!toff, WasseHltoff und dem Sauers,toff erzeugt wer<strong>den</strong>~!l<strong>in</strong>d bis jetzt noch k~<strong>in</strong>er genauen Untersuchung un ..terworfen \\ror<strong>den</strong>.Hieraus etgiebt !ich, warutü <strong>der</strong> Salpet!:!r,lether We"für sich, DOCh. über afka,lische Stoffe rectHiciti ~F f ~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigA


Digitale Bibliothek BraunschweigAether nitr ieus.1 ThcH Mandelöl taucht; dIeser "vird· nun ebenfalls~enau echJiessen , aber bey überwiegen<strong>der</strong> Kraft <strong>der</strong>sich expandiren<strong>den</strong> Flüssigkeit ohne weitem Scha<strong>den</strong>abgeworfen wer<strong>den</strong>. tJebrigens muss das Glasan e<strong>in</strong>em so viel als möglich kühlen Ort aufbewahretwer<strong>den</strong>.E<strong>in</strong> völlig re<strong>in</strong>er Salpeteräther d.arf zwar, wielIchonerwähnt ist, dieQuajacauflösung nichthJau, und die L.aclilllust<strong>in</strong>ktur nieht rothfarben. Man darf aber da!' Glas, wor<strong>in</strong> er enthaltenist, nur e<strong>in</strong>ige Maie geöffnet haben, so wird er,wie aus dem Ge~agten erhellet, heide ehen genannteT<strong>in</strong>kturen verän<strong>der</strong>n, ohne daf~, man de~·~halb aufseille fehlerhafte Bereitung 3chliellsen darf. UebrigensIlJU,S er, wie je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Aether, wenn er <strong>in</strong>dem Verhältniss von 1 zu 4 mit dem Wasser durchScbütteln <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht wird, k;:<strong>in</strong>p. to!aleVermischung, son<strong>der</strong>n blos e<strong>in</strong>e Vcrmengrmg', erlei_<strong>den</strong>, und es muss sich nach e<strong>in</strong>ige:- Rohe wenill;~~c:n,!!dIe Hälfte des angewendeten Aethen wie<strong>der</strong> abschei<strong>den</strong>,und über eIern \Vasser schwimmend ersche<strong>in</strong>en.Im entgegen gesetzten Fall enthält er noch unveri<strong>in</strong>tlt>rten\Ve<strong>in</strong>geist, und <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit diesemist er mit dem 'Wasser leicht misch bar , da er h<strong>in</strong>gegen<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>en Zugtcmde nur iM ger<strong>in</strong>ger Men ../ie von dem~eiben aufgenommen wird.Pharrt3cologie von' F. A.· C. G r e Tl,~ter Band, §. 189.1800. 2tell TheiIe:H~lIdbuch <strong>der</strong> Chemie von eben demselben. 1794'3terTheif.§, 1878 - 188",.Journal <strong>der</strong> Pharm~cie von D. J. B. T r 0 In m s d 0 r ff, stellBan~es Ues Stück. 1796•Abhandlun~. über die N aphthel\ VOUt Herrn. Apotheket­Schra de r.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig470 ,Aelher ace fICus.P"a1


Digitale Bibliothek BraunschweigJ ..."'"I LBier:1uf b .. <strong>in</strong>ge man Z\vö Jf Thei!e t r 0 Cl;' ne g es si g~,a ure s Na t r (l In (:'.3,), <strong>in</strong> e<strong>in</strong>t! Retorte, und, schüt·te durch e<strong>in</strong>e bis ir! ehe \\'ölbung <strong>der</strong> Retorte reich':ndeGL1


Digitale Bibliothek BraunschweigAefher aceticus..geschliffenen Glas - o<strong>der</strong> KorhstöpseI verschlo~sep,wer<strong>den</strong>. kann. Die_liIs ist nothwendi g, wenn man dieVerflüchtigung e<strong>in</strong>es beträchtlichem Antheils Aethetvenl1el<strong>den</strong> will. In Ermangelung e<strong>in</strong>es solchen TrichverflJ.ann Zwar auch e<strong>in</strong> geY"öhnlicher gläserner angewendetwer<strong>den</strong>, wdcher aber mit e<strong>in</strong>er Glasplatteo<strong>der</strong> etwas ähnlichem bedeckt acya muss,Der Aetber wird Zwar hierrlurcn znm Theil vondetl ihm beygemi1\chten f~'Cm<strong>den</strong> Flü~sigkeiten befreyt,allün er i~t ~elbst f:ihig, sich mit dem Wasserzu mi8chen, und zwar uilnmt dieses <strong>den</strong> 7ten'Theil se<strong>in</strong>es Gewichtes von demselben auf. Es istdaher nothwendig bey dieser Re<strong>in</strong>i~ung nicht zu vielwä'/lrichtc FJü~slgkeit h<strong>in</strong>lu zu br<strong>in</strong>gen, und defshalbist di~ fl.fHveuduug <strong>der</strong> Aelz1auge vortheilbafter, alsdie des Kdkwae!'ler!\ " <strong>den</strong>n wem. <strong>der</strong> unre<strong>in</strong>e Aetherr;ehr viel:; freye Säure tlmhält, so wird e<strong>in</strong>e sehrgrosse Qumtität KalkwaSl'er erfor<strong>der</strong>t, um sie zuverl\cbluCi~en. wobey zugleich die grosse MengeWässrigheit viel Aether aufnehmen kanu; da h<strong>in</strong>gegen<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ltr kle<strong>in</strong>en Menge Wasser s.ehr vi.el ätzendesAlkali aufgelöst seyu kann, welche~ e<strong>in</strong>e grosseQuantität deI Säure zu 'verschlucken im Stande ist.D.er oben schwiulInende und ",uf die echon erwähnteArt abzuschei<strong>den</strong>de Aether ist aber ebenfalls noch nichtre<strong>in</strong>, er enthält immernochWe<strong>in</strong>geist und Was~er, undkanu hiervon nur duxch e<strong>in</strong>e sehr gel<strong>in</strong>d~De~til1ation geschie<strong>den</strong>werO,en. Diese wird am bestenih e<strong>in</strong>em mit e<strong>in</strong>emHelmversehenen Kolbenverrichtet. Der Helm wirdluftdicht auf!utirt und au dem Schnabel des~elbene<strong>in</strong>e Vorlage, wozu e<strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong>gJas . dienen k.ann,~.henfaUs luftdicht befestigt. Die Destillation lUD!Sbey tachwachem Feuer geschehen, wobey auch <strong>der</strong>Alkohol nicht übergehen kann; wegen ihrer grö1ISernFlüchtigkeit geht die Naphtha <strong>in</strong> die Vorlage über ,,,~nd im Kolben f<strong>in</strong>det sich als HUcksand wä88rig~1\http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigÄether oceticus. 473We<strong>in</strong>geist. Sollte durch die BehaNdlung mit Aetzlaugenicht alle freye Säure weggebracht 'Nor<strong>den</strong>seyn, 110 kann bey dieser Rectification et\-va,; gebrannte~l ag n el! i e (2'l.») mit <strong>in</strong> <strong>den</strong> Kolben geschütte~wer<strong>den</strong>, welche die Sä.ure <strong>in</strong> sich aufnimmt.Der RücKtltand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte von <strong>der</strong> erstenDestillation hesteht au~ i\chwefel~aurem Natrnm. undfreyer mit W ilsser vermiechter E~sig~ä\l1·e. Gies!ltman hierauf von Ilenem zwey Drittel <strong>der</strong> vorher angewendetenAikoholmenge, so erhält nW_I~. ei.nen eehrschönen ver s Ü 9 !l t e n E 8 S i g gei g t (q!~.. ), wennInan fünf SechstEl davon überdestil1irt.. Di::se,Arbeit"Kann oft mehrere ~laltl \vied-erholt wer<strong>den</strong>.Zweyte Bcrcitungselrt. Melll mi-ehe glei~ehe TheiJe Alkohol und concentrirte ESllig~.'ime ($6.)zusammen, und l~!\se die Mischung; e<strong>in</strong>ige Telge <strong>in</strong><strong>der</strong> Retorte l.alt stehen, wodurch die ,Vere<strong>in</strong>igunghei<strong>der</strong> beför<strong>der</strong>t wird. Man lege zrl gleich.,r Zeite<strong>in</strong>e Vorlage an, unel lutire sie luftdicht. Nach Verlaufe<strong>in</strong>iger Ta;2;e gebe man sehr schwaches Feuer,hey welchem man ungefähr zwey Driuel <strong>der</strong> Flüssigkeit überdestillirt. Das erhaltene Destillat ist ganzdem vorig~n gleich, und mu~s ebenfalls aufdi


Digitale Bibliothek Braunschweig•.:1. e:thr!;tGcetic ".I'.Der RUck~tand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Helorte ist ullzenl6tzreES:3igsiiate. Man kann ebenfalls noch mehrere Nj;>le zwey Drittel des v{Jrher angewendeten P.lhohol3dazu br<strong>in</strong>gen, und e~ destilliren , wobey man wieoben e<strong>in</strong>en ver 8 Ü 5 S t e n EI! si g gei s t erh'Ht.;E<strong>in</strong>e dritte Bereitullgsart deg E3~i:sä:her~ i. wel.che zwar unter aUen die \'vohlfedste :'lt, sher auchvid Behutsamkeit erfor<strong>der</strong>t, ist die von F i e cl I erangegebene *). Es wer<strong>den</strong> vier Tbeile VOi trock·u,es eS!:Hgsaüre8 Bley <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ef f{etorte rnit e<strong>in</strong>er ~1'i-'"Behung au~ B Theiien Alkohol unel z The<strong>den</strong> Schl,,·e.felsäure Ubergossen, und nachdem die Retorte mite<strong>in</strong>er luftdicht angelegten Vorlage verseben wor<strong>den</strong>,wird bey ~ehr gel<strong>in</strong>dem F cU er die Dcgtil! a tion angegt\fangen,und 11O lange fortgesetzr, his <strong>in</strong> <strong>der</strong> Iletor~te auf<strong>der</strong> eat~tan<strong>den</strong>en Wei8Setl rJlas,e, welche sch\,yef'e!sauresBley ist, wenig Feuchl Glt roeh" vorhan~aeo. ist. DIß Destillat wird iwf dio nljcheArt durch Behandlung n'lit alkalircher Lauge, undsehr gel<strong>in</strong>de ReotificatioH gere<strong>in</strong>igt.Wendet man bey die~'Cl' DeMillition e<strong>in</strong>e Tuhulat- Retorte an, 80 ist für die Venmre<strong>in</strong>igung d8~Aethers durch Bley fast gar nichlSl!1 fürcbten, wennd:i~ efsigsaure BIey durch <strong>den</strong> Tub!B <strong>in</strong> die Retortegeschüttet wird. Wird h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e gewijhnlicheRetorte gebraucht, <strong>in</strong> welche diese3 schadliche lVle~tallsalz nur durch <strong>den</strong> Hals e<strong>in</strong>getragen wer<strong>den</strong> kann,so üt nicht zu vermei<strong>den</strong>, dass sich etwas davon iodem Hahe d'er Retorte anlegt, und <strong>in</strong> diesc<strong>in</strong> Fallwird <strong>der</strong> Aether, wegen des ihm je<strong>der</strong>zei.t bey <strong>der</strong>ersten Degtillation beygemi~ch:en V/e<strong>in</strong>geistell tI.nel'-'lassers, auch gewies etwas e',8ig~atlre8 Bley aufge-.}05t enthalten; dieses aber wird ni,cht nur bey dem •.• ) Cr eH ~ chc".nische AnnalenJahr' 1784. Bd,2. S, 5°2,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigSchlitteln des DestiUat~ mit <strong>der</strong> aikalisch<strong>in</strong> Laugegchon gröI!8ten Theils zer~etzt, und <strong>der</strong> Blc)i};tll> (JUSgeschie<strong>den</strong>,son<strong>der</strong>n auch bey <strong>der</strong> Rect an desi,ethers wird es <strong>in</strong> dem liolben zurück bleiben. Eaist daher bey e<strong>in</strong>er zweclunä81!1;gcn V urfahrungsarthie rbey ke<strong>in</strong>e Verunre<strong>in</strong>igung zu befürchte n, wenn~jn<strong>der</strong>s die hier gegeben~ Vorscfutft genau befoJgtwird"Alle hier gegebenen Vorschriften bufen daraufh<strong>in</strong>au~, dass man <strong>den</strong> We<strong>in</strong>geist mit d(;r Esgig~äflre<strong>in</strong>mögiichst conceutrirtem Zustande <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungr,;im,t. Hey Befolgung <strong>der</strong> ersten V oIschrift verb<strong>in</strong>det~ich die Schwefelsäure mit dem NatH1Ul des C3-";;;[auren Natrums, \yoclurch die Essigsäure ,wage·~(:hie<strong>den</strong> , und nun mit dom vorher mit Schwefelsäureg€mj.~chten Wfl<strong>in</strong>geist <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung tritt. Derl!'.lzigeBiiek;;tand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorle wird also <strong>in</strong> die.sem ..Fe,n I!chwefe!:~,lure~ NatrulU (Glaubersalz)"eyn. Boy <strong>der</strong> zweyten Bereitungsar! geschieht di.e.~t; Verbi/J(1ung [lnrnil1elh"r durchs Znsammcnmücheniiure mit dem \Vc<strong>in</strong>geist, und hey <strong>der</strong>de~ e~fig,~auren Bleye3. Nach Jer dritten\/or3chr;ft verb<strong>in</strong>det: sich di,:: Schwefel~äure lllÜdem , wodurch das unauflö~nch€ ~ c h W.cfe15 J. ure BI er entsreht, und die freygewor<strong>den</strong>eE~5iF"ä(~re trit!: f':henfalls mit dem \Ve<strong>in</strong>geist <strong>in</strong> Ver.~'J~Bdung~,E<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung des We<strong>in</strong>geistes mit <strong>der</strong> Essi;gsäureist "ben" noch keillEllsigäEher, ob;lclf:h die Mi-rschung bei<strong>der</strong>, wenn sie e<strong>in</strong>e Zeit laRg <strong>in</strong> halter DigestiongeHan<strong>den</strong> hat, we<strong>der</strong> <strong>den</strong> re<strong>in</strong>en Geruch cl,,!)\Ve<strong>in</strong>geist6s, I''iüch<strong>den</strong> <strong>der</strong> Es sig~ällre hi'1t. Es ;;c h ci ut~war wirklich bey dieser kalten Digctniot! die Erzen­.!'iH!),\!; des Aethers schoß vor sich zu gehen, w\l]cheß\lel; kithel'anige GtHlch}iel'l;-'li.!.i1t;'gkcit vermu.t~lt;l:; Li.iJ~tJ.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAether ucetimu ..alle<strong>in</strong> oie p;genseitige E<strong>in</strong>wirkung hei<strong>der</strong> Stoffe ge­~düehl: doch erst hey dem Grade <strong>der</strong> Wiirme, \yelcherzur Destillation aes Aethers noth wen ci! '" ist;<strong>den</strong>n au!! dem hlo(ilen Gemisch von Es~igsäure und;\Ve<strong>in</strong>geist Vir~t sich me<strong>in</strong>es Wissens ke<strong>in</strong> Aether an­PIchei<strong>den</strong>. Die Produkte, "velche man bey <strong>der</strong> De­Iltillation des Es@igäthers erhält, s<strong>in</strong>d: Essigäther,\Vassef. I\ohlensäure, welche durch die Ve~tiJlatiüntibergetrieben wor<strong>den</strong>, und im H.ückHande <strong>der</strong> H.etor-·1e fwdet I!ich unvollkomHlene P!1anzensäure, welchesiGh ndchHerrn Sc h ra de r als We<strong>in</strong>r,te<strong>in</strong>säure charakterisirt;zwcytens wenn die Destillation fa~t hiszur Trockne fortgesetzt wird, e<strong>in</strong>e ha r z i ge Masse,l<strong>in</strong>d im entgegengesetzten Fall ersche<strong>in</strong>t die rückst an­e vorban<strong>den</strong>ist, verdampft schon e<strong>in</strong> Antheil We<strong>in</strong>geiH, undgeht unzersetzt über: die !v1enge <strong>der</strong> ES8ig~äure 1stnt~n gegen <strong>den</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte vorhan<strong>den</strong>en \Ve<strong>in</strong>gel8tüberwiegend, es mufs also e<strong>in</strong> Theil <strong>der</strong>selben uu~1;ersetZt blei,bcn.Die Bildung de8 ES6igäther!l sche<strong>in</strong>t von d~r de~Schwdeläthers (27). verschie<strong>den</strong> zu seyn; dort ~che<strong>in</strong>tMors e<strong>in</strong>e Zer~et~ung deli \Ve<strong>in</strong>geigtes Statt zu haben,hier aber ist a.uch die Zersetzung <strong>der</strong> E~3ig~äu.re erwiesen. Die Essigsäure und <strong>der</strong> We<strong>in</strong>gei~t habeugleiche Bcstandtheile, nur durch das quantitaÜ­"le Verhältnife <strong>der</strong>selben .s<strong>in</strong>d sie verschie<strong>den</strong>. Diehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAether acetieus. 477E~sig8äure enthä,lt <strong>den</strong> Kohlemtoif und Sauerstoff <strong>in</strong>überwiegendem Verhältm[/J gegen <strong>den</strong> We<strong>in</strong>geist, welcherda~egen mehr \Vasserstoff' enthält. Der Aetherenthält nach <strong>den</strong> neueren Erfahrungen weniger Wasl:ier8tOITund mehr Kohlenstoff, als <strong>der</strong>\Vejngei.~t; <strong>der</strong>WewgeiRr murs daher bey dieser Operation e<strong>in</strong>en Theilse<strong>in</strong>es W.:tsserstotfs verlieren, welcher mit e<strong>in</strong>ernTheil des <strong>in</strong> <strong>der</strong> Essigsäure vorhan<strong>den</strong>en Sauerstofl'sjn Verb<strong>in</strong>dung tritt und \Vasser bildet- Die sich z!_!i~genrle Kohlensäure wird ebenfalls durch die gegeneeitibeZersetzung des We<strong>in</strong>geistes und <strong>der</strong> Säuregebildet; vermuthlich tritt ebenfalls e<strong>in</strong>e QuaBtilSaueretoffaU8 <strong>der</strong> Es~igsäuJ'e mlt e<strong>in</strong>em Theil des Koh.lemtoffs aus dem \Ve<strong>in</strong>gei~t <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung, <strong>den</strong>n ddi'~<strong>der</strong> Kohlen~torfhier aus <strong>der</strong> Essie;säurc abgeschie<strong>der</strong>lwerrltn 6011, ist deshalb nicht wahrsche<strong>in</strong>lich, weilhich bey <strong>der</strong>'Destillation des Schwefeläthers ebenfallsKohle aU85cheidet, '.velche absolut aus dem \Ve<strong>in</strong>gei~tgeschie<strong>den</strong> seynmul's, da die Schwefehäure keil1enKohlenstoff'enlhält. DieBestandtheile des 'Ne<strong>in</strong>.geistes, welche nur durch die beträchtliche Verm<strong>in</strong>~<strong>der</strong>ul1g des \Vasl'erstoffs, und durch <strong>den</strong> verhältnif!lll1ä~sigger<strong>in</strong>geren Verlust an Kohlenstoff <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em.modificirten Verhältnifs sich bef<strong>in</strong><strong>den</strong>, constituiren<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung nüt etWa!! Essigsäure, welche aberhier nicht vollkommen mit Sauentoif gesättigt zu~eyn sche<strong>in</strong>t, <strong>den</strong> A e t her. Die ES8ig~äure, welch~II icht mit <strong>in</strong> Ver "'i n dung des Aethers e<strong>in</strong>gegangt-n ist,hat aber gleichwohl zur Erzeugung desselben mitge­Wirkt, <strong>in</strong>dem sie nicht mehr als solche, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong>dem Zustand e<strong>in</strong>er uuvollkommenen Pflanzensijurevorhan<strong>den</strong> ist.' In diefen Zusta,nd JHlnnte 5ie flichtan<strong>der</strong>s, alg durch Verl~3t eInes Theils ihreg Sauerstoffs,gebracht wer<strong>den</strong>; eie hat <strong>den</strong>selben an <strong>den</strong>Wa!lser- und Kohlenstoff im We<strong>in</strong> geht abgesettt,dadurch wurde <strong>der</strong> <strong>in</strong> ihr enthaltene l~ohlen und.'Va5s~ntoff gegen die noch vorhan<strong>den</strong>e Sauentcff_http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig478 A ctller (leet leus..nenge ül:;(Crw;l'gend, und da flic Verschie<strong>den</strong>heit de,veg~H ob ihs.ch en Körper iJl05S ;:; r;f ci em q uantita l i " cn.Verhältniss ihrer Be~tandtheile beruht, so mU'iS!eauch hier e<strong>in</strong> neuer Körper ent~lehen, \.velcher ~'. ehwie\Ve<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>säure verhäh. Die harzigeM a ~ 5 e, welche man bey tier bis zur mäs;;> ce"Trockne fortgesetzt,m ilJ;HiDl1 im Ruekstand fln _.dct, 5chdnt nicht <strong>der</strong> Aet zu e;H:-Iltehen, son<strong>der</strong>n sieh erst dann :iU bil<strong>den</strong>, wenn die­IIet bereits übergegangen i··t. Denn \yird nicht bi'lzur Trockne destillirt, so en;cl1e<strong>in</strong>t, ',.vie schon er-. wäbnt jst, die Tücksländige Fl üSßi"d'doit blass gefärbt;aher diese FJrbe muss doch ebenfJ.l!~ au~ e<strong>in</strong>em ![Indificirletl Vtnhälltli~~ <strong>der</strong> oft g{,ü.3llnten Stoffe enr-~talJ<strong>den</strong> seyn,ö<strong>der</strong> ,lUS <strong>der</strong> ES~ls~allre Jenen wur<strong>den</strong>, w;Jgcich nicht zu entschei<strong>den</strong>, nOT vtrmu e ich) da~!JdiiS im en,ten Fall erhaltene Harz aus diesem Farbe­ItOft' epcugt wird, <strong>in</strong>nenl 03 vieileicht <strong>der</strong> n,)chriicl,s! vnzcrH;t7.tcn e<strong>in</strong>en '1':1' ilihres Saller~ldf" entzieht, wodurch diese <strong>in</strong> 'Ne<strong>in</strong>r,te<strong>in</strong>~äureverwande.it wird. Die bey <strong>der</strong> Operatiüallnler8e,ZI gebliehene Essigsäore und \Ve<strong>in</strong>geist kÖ;I~:neu <strong>der</strong> Eri,U.rung nicht <strong>in</strong> Ansprtlch gcnOllllTIenWer<strong>den</strong>, da ~ie heide nicht lllltwirktell'; 50nst kÖM)­ten sie nicht mehr <strong>in</strong> ihrem vorigctl Zustamie erchett1eo,Die l'ücksändige E~sigsäure kann ZIDer wirklic;lt10ch durch vt>n ncncm zuge5,etzten 'Ve<strong>in</strong>geist ZCt.~


Digitale Bibliothek BraunschweigActher u,:eticu$.p~r bii<strong>den</strong>, da h<strong>in</strong>;:egen e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Tht.:il <strong>den</strong>~elben;,',<strong>in</strong>en S"uerstoff ganz behält, und nicht, wie m"nv~fmulhen 8011te, sich mit <strong>den</strong> noch vorhan<strong>den</strong>enBestandtheilen <strong>der</strong> zersetzten ~~äure <strong>in</strong>$ Gleichgewichtlü ~ell"n sucht, und wie <strong>der</strong> nämliche Fall mit dem\Va5~er~tofI' im \Ve<strong>in</strong>geist Statt f<strong>in</strong><strong>den</strong> kaml; die['slU eriddren, ist ung bis jeut noch nicht möglich.Herr L 0 W ! t 1. *) erhielt e<strong>in</strong>en Essigäther, <strong>in</strong>demer die rier Dei'-tillatioll e<strong>in</strong>es dnrch <strong>den</strong> Fr os!concentrirten ES!iigs (31.) zuerst übergehende;.;nger;ehm riechende Fliissigkei t zu wie<strong>der</strong>hol:ci.Maie:; rec\il1cirte. V~rmuthlic:h Wllrde dieser aUs dcmim "ehr oft vorlun<strong>den</strong>en kle<strong>in</strong>en Antheil V,, ei 1lgeisterzeugt, welcher noch sehr oft <strong>in</strong> dtm r';~:Jig'ycrhan<strong>den</strong> i6t, Gnd bey <strong>der</strong> Es~iggährun8 ce$\',' e<strong>in</strong> s <strong>der</strong> ZeI8eL,:ung elltgangen ist. Wollte m


Digitale Bibliothek Braunschweig480erhielt bty e\lltr gel<strong>in</strong><strong>den</strong> Destillation ke<strong>in</strong>en Aethelzurüc!,. Der Rückstand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Belürte aber enthieltes s i g sau res KaI i. Das I\.ali hatte nämlich demAether die E~


Digitale Bibliothek Braunschweig48lEr darf ke<strong>in</strong>en Geruch nach sc 11 w e fe 1 ich te rSaure haben; diefs wird nUr <strong>der</strong> Fall seyo, w'chndie Bereitung nach <strong>der</strong> er~ten und dritten VO!'r,c!niftvorgenommen, die Schwefelsäure im Uei'erschuf"angewendet, und die DeHiHation zu weit fortges';;c:twor<strong>den</strong> i,Jt-. Die überschüssige Scl1\vefel~äure wn;~dann wie bey <strong>der</strong> DestiHa1ion des Schwefeläthe3z:e(8etzt~ und es entstehtschwefelichte Säure.1\Ian k,wl1 diese durch die gewöhnliche Re<strong>in</strong>igungdes .Ae-lhers nüt <strong>der</strong> [reyen Essigtäure zugleich vvegschaffen.beson<strong>der</strong>s wenn man bey se<strong>in</strong>:::r RcctificationgebrannteBit t e r erd e anwendet. Um sich :


Digitale Bibliothek Braunschweig90) Spiritus sulphu'rico aethcreus. Liquor ano"d<strong>in</strong>us m<strong>in</strong>eraliz Hoffmanni. Spiritus VitrioHdulcis. (Hoffmanns scnmerzstil1en4d e TI' 0 P fe n. Ver s ü s s te S c h w e f e l~säure, versüsster Vitriolgeist.)Da dieser Liquor sich VOn <strong>der</strong> Sch\vefeln,.phth~e<strong>in</strong>zig und alle<strong>in</strong> durch se<strong>in</strong>t'en We<strong>in</strong>gei81gehalt II 11-ter8cheidet. 80 schreibt, die neu e pr eu [s. P h a t­mac 0 po e das e<strong>in</strong>facbste Verfahren vor, <strong>den</strong>selbenzu erhalten. Man soH nämlich e<strong>in</strong>en Theil Schwefelnaphthamit .3 TheBen hächet'rectificirten \\'e;ngeistmischen, und zurn Gebrauch aufhewahren.E<strong>in</strong>ige Apotheker deslillirETI diese Mischung noche<strong>in</strong> M"hlüber, und e~ bleibt dahey je<strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong>kle<strong>in</strong>er Theil \1\~äs(\rigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> RetoJ'!e zurüd, , dieetwas E5sig~äure enthält. E<strong>in</strong> auf diese iHt bf:­reiteter Liquor iet von <strong>der</strong> besten Güte:Die. gewöhnlichste Bereitungeart deS HnffmatlnischenLiquors hesteht aber dar<strong>in</strong>, . d.,,~s man e<strong>in</strong>enTfwil Schwefeisäure mit .3 Theilen Alkohol, .mit del:löchon empfohlnen Beh ut~amkeit (89.) vermischt Iund diese Mischung e<strong>in</strong>er De§tillation boey gel<strong>in</strong>demFeuer unterwirft. Es geht zuerst unverän<strong>der</strong>ter\Ve<strong>in</strong>.­geist über, und hierauf die Schwefelnaphtba mit e<strong>in</strong>erwä'serichten Essig~ällre halti&:en l;lüs~igheit. Söbal~ die ölichten Striemen die tlbergehende Naphtha'zeigen, muss <strong>der</strong> vorher übergegangene VVe<strong>in</strong>geistabgenommen, au~gegos8eD und die Vorlage von neuemanlutirt wer<strong>den</strong>. Man verfährt nun ganz so, wiebey <strong>der</strong> Destillation <strong>der</strong> Schwefelnaphtha ; die De~stil1ation wird fortgesetzt, his die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte he~i<strong>in</strong>dliche schwarze dickliche Masse. sich auflubläheil~nfäDst. Man nimmt BOi1lfich die Naphtl;4l .ab J le~thttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigJj'piritu$ ,sulphurico aethereus.48Sdie Vorlage von neuem vot, und fängt die Flüssig~kelt, welche immer von Zeit zu Zeit ausgegossen\ver<strong>den</strong> mu~s, ~lJ hnfe auf, bis ~ich <strong>in</strong> <strong>der</strong>~rlben e<strong>in</strong>!lchw'efelichtd Geruch zeigt. \Vie man ihr dic~enbenehmen kann, ist !\chonbey Qlir Sc h we f e Lna p h th a (87) angezeigt wor<strong>den</strong>. Man 8cheidetdie Naphtha y'on <strong>der</strong> 7u~lüch mi~ übergegangenenwä!serichren Flü~sigl\.eit ab. nnd miRcht ,sie mü demzuerst übergegangenen unzenlHlle·l1 'Neir,geid, wd'eher nm sehr wenig Naphtha entbält. Auf diese Artwird man immer e<strong>in</strong>en reitlen l<strong>in</strong>d ~Urken Ho ffll)a n ni Ach e n Li q U 0 r erhalten. ScdIt" man ",hermit <strong>der</strong> De~til!ali\)ll <strong>der</strong> Napnlhc. e!\va Q zu hnge ill]"gehalten hal'cn, so dass dieselbe e<strong>in</strong>en sdl\\ef~Ldi,enGeruch zeigt, ."0 ist eS ni'Cht zu ralhen. dais ITliülsie vor <strong>der</strong> Vermi15clumg mit We<strong>in</strong>geist ff;ctiJidre ~weil dab'ey, je<strong>der</strong>zeit beträchtlicher Verlust SlaH fiadet.J\lan ~(:heide sie von dem \Vii~~er ab, vermischelliemit dem eisten we<strong>in</strong>gei~tigen ne~til!iH)und da die~ell nunmehr duch schwefdicht riecht,und so nicht verbraucht wer<strong>den</strong> dÜf. 80 r(Oct<strong>in</strong>;:ireman jttzl die Mischung über· ge~)fanlite Maf:ne~ia.(2'2.) o<strong>der</strong> auch über gebrannte E3l'yterde (22.) wel.ehe die unyollkommclle Scbwefel~äure eius{:hiucken.Es ist unerlaubt, <strong>den</strong> beydi'~3er De'iti!ii1tion ;ucrs~~;übergegangenen VVeil1&eist, alH hoffrnanuit>cben Liquorund die Dacilher übergehende ~aplitba fLir sich zu verwen<strong>den</strong>.Alle hier gewonnene Naphtha HH1


Digitale Bibliothek Braunschweig4(;.;'wJpir dl;:;n;t/phurico aetherezu maniatllJ.aus <strong>der</strong> Mischung wie<strong>der</strong> ab;rus~hei<strong>den</strong>.Dass man dü; nach <strong>der</strong> Destillation <strong>in</strong> d,:r He,ortezurück bleihcmde scbwarz gefärbte Säure Zll. wie<strong>der</strong>holtenMahlen durch die Destillation mit \\!e<strong>in</strong>gei,tauf Naphtha und holtmanuiBchen Liquor benutzenkönn€, ist schOn bey <strong>der</strong> Destillation <strong>der</strong> Scl1\)edfeln,lphtha gezeigt und erklärt wor<strong>den</strong>,A.Ue Naphthen) wenn sie mit We<strong>in</strong>geist ßefniBC~:lti<strong>in</strong>d, veul1ischensich leidller mit dem \Vas~er,als <strong>in</strong> lhrem re<strong>in</strong>en ZWltande, daß beweüt die PrUf!J)1g~uwd;odemit \Vas~er, mn <strong>den</strong> We<strong>in</strong>geistgehalt:<strong>der</strong> Naphtha zu entdecken. Nun ist zwar <strong>der</strong> holt'­manrüsche Liquor auch volll,ommen mir \Vassf.rmischbiU·; wenn er aber nüt gleichen Theilen 'Vasilergescrdltndt '\N.ird, so fOlle


Digitale Bibliothek Braunschweig~,t;:iJ<strong>in</strong>tus m!phurlclJ I'$ethereus ma;:tiatuJ. 4~;)gab, <strong>der</strong>en B el"umtmachung von <strong>der</strong> rnssillchen l{ai­!ier<strong>in</strong>n KaI: ha r i 11 e mit ;,000 HubeIn bezahIt wurde.i~t jetzt: echr leicht und ohne alle Schwierigkeiten Zlll.bereiten. Die f!IMe verbesserte Vonchnftzn ihro;r,,Bereiwn,g verd:;nken wir <strong>der</strong>n Herrn Obn· lV1edic<strong>in</strong>al­H.ath .K Ja r rot h, u,nd hierauf gründet sich auch,ci[)i,C:{~ Abän<strong>der</strong>uw;en au~g&nommen, die Vorschrift<strong>der</strong> ne»l"ll preafs, Pharmaco.poe, di;: <strong>in</strong> (algendembel'itel;t.!\lan. lö~e e<strong>in</strong>e beliebige ,]\'1bllge re<strong>in</strong>e Ei5enfeiIe,10 eilicm (:;-cmiRch von vi;::' Theilen Sab.


Digitale Bibliothek Braunschweig.l\ß6Sp;,'itU.f Juiphurico, (utneri'Ju,J' nli'u'tiatu.f.diese Auflösung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hewrte bis zur Trockne eva­JPorirt, und, ll'lchdem nun die Vorlage abgenomme!:iiH, 80 ~tarkes Feuer giebt, bey wekhem da~ ~alz8aure'Eisen sublirniren hellHl. Es legt sien an <strong>den</strong> obernTh"Ji <strong>der</strong> Retorte ab e<strong>in</strong> verschierle!lfarbigfi~ Salz Uldunnen Nadeh~ an. Man zerbricht die Belürte ~ und.l'ietzt U?!!. heri!.u'gen,'m!:ner~ sublimirte Sa]7, ebenfalt!!l<strong>in</strong> e.i.r:t,'1. Kdler :tum ZerfIiefsen h<strong>in</strong>. Die An" ..... endnngdes zerflossenen S.ll:te3i~.t mit <strong>der</strong> bereits bCßcriebelienübere<strong>in</strong>3!immt:nd. Da man hcy<strong>der</strong> Bereitung <strong>der</strong>ci~enh.'dtjgen Saluüakblumen (76.) dun;h dia Suhl<strong>in</strong>lati.ouim Rückstande jedeJz"it: etwas salzs3ures E~senbehä..lt, so lä.c~t slüh diese!', nachdem e5 für eicilllub\Illlirt wor<strong>den</strong>, und hierauf i<strong>in</strong> KeHer zedlos,ea~st, ebenf.tlls zur Bereit!1ug diese. T<strong>in</strong>ktur anwen<strong>den</strong>.In bei<strong>den</strong> hier angcfübncn Fällen erhält <strong>in</strong>an e<strong>in</strong>eAunö~ung des voilkommeIl oxyditteu Ei~eng <strong>in</strong>Salz;,ä!ue: im ersten Fall wird da~ Eisen durch cli@.Salpetersäure oxydirt , welche e<strong>in</strong>en Theil ihres Sau­\er8toff~ an d,lsl.le!be ab@etzt und ais Salpete.rgas entweicht.Der vollkommene Eisenkalk wird nun VOI)i,<strong>der</strong> Sa1zsiiare aufgelöst. Bey <strong>der</strong> Auflösung des Eisens<strong>in</strong> bio[~er Sa1ztäure h<strong>in</strong>g~gen w~ild dasseIhe nur1!luYollkommen oxydi,t, <strong>in</strong>dem es se<strong>in</strong>en Sauerstoffaas dem \Va'~er erhält, wie schon bey d.et Bereitungdeli Fchwefelsauren Eigens gezeigt wor<strong>den</strong> ist, cJahere!:Hweicht auch bey dieser J.nflösuug Wa s s er s t 0 f f~g a~,\Vährenn de.r Sllblhnation nhnmt aher das Eisen!'loch me1,r Sauerstoff aus <strong>der</strong> Lnft an, und i.1l-t daher<strong>in</strong> dem.'u:Jlimirlen Salze ebenfalls 'Pollkommen oxy.dirt enthalten. Da!'. 8alz~nu.re Eisen zerflief~t ~ehlleicht an d.er Lufe, i·ndem es. die. Feuchtigkeit <strong>der</strong>sel~ben am'ciehi. Man glaubte ehemahls, dar!' <strong>der</strong> Aethera.l41'1 (lie~er wässerich!en Aufl{is!1lJg cl::


Digitale Bibliothek BraunschweigSpiritus sulphurico aethcreus martiatus.4B7nehme; eS ist diefs aber nicht <strong>der</strong> FilU, Bondeln er'löset e<strong>in</strong>en TucH ries salzsauren Eisens auf, und stelltdamit die gelbe Flü~sjgkeit dar. So wohl <strong>der</strong> re<strong>in</strong>eeisenhaltige Aether, ale <strong>der</strong> mit We<strong>in</strong>sebt gemisch ..te, hat die Eiscnschafr, wenn er <strong>der</strong> L<strong>in</strong>wirkung desSonnenli"htB au~gesetlt wird, se<strong>in</strong>e Farbe zu verlie_ren. Es il'!t diefs e<strong>in</strong>e gehr <strong>in</strong>tereMante Er~che<strong>in</strong>u[]g,wenn <strong>in</strong>an die Verändcflwgen beobachlet, ""elche er(h~)ey erlitten hat. Mischt man ihn nämlich vor demBleichen mit e<strong>in</strong> er kali~~h


Digitale Bibliothek Braunschweig,spiritus nUrico aether(JUs.9~) Spiritus nitrico aethereus, Spiritus Nitriduld!>, AcidLUU l1itricum dulcificatmn. (V e r­s Ü S5 t e S alp e t e r s ä ure ~S alp e t erg eis t,)ver 5 Ü 5 s. t e rDer vereüsste Salpetergetßt kann durch Desti1Iatiou\\'le<strong>der</strong> Salpete'~ther tnhil.lten werdeu; VOll).I'Ju:tern unt ist, um ihre CeHcentraÜon ungefähr bestimmenMan destilJire hiervon 20 Theile beyjem Feuer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er glä:;ernen Hetorte rnit Vosau,Uttd rectiiicire dag Destillat über etwas ge<strong>in</strong>"lnnte.\la.gnesia;die jetzt erhaltene, nid:;i;!!Bv.re, angenehm riechende Flüssigkeit mus!'!. <strong>in</strong> gutven


Digitale Bibliothek BraunschweigSpiritu,J- nitrico aetheif:ms.\\' e<strong>in</strong>geist e<strong>in</strong>geschluekt und verliert dadurcl1 an Elat:i:ät;auch das bey <strong>der</strong> Operation erzeugte ~hlpetor­~as wird zum Theil von dem Vi,' e<strong>in</strong>geist eil1c~,~u;!;lucktllnd man hat daher bey gel<strong>in</strong><strong>der</strong> Destillation da!\Zet?pr<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> Gefässe nicht zrl fUrchten, wenn sie.weh luftdicht lutirt s<strong>in</strong>d.Herr Bergrath V' 0 n er eIl hat e<strong>in</strong>e Methode ZTU'De~,tillation dei'! versüssten Salpetergeiste9 vorge~chlagen,die im folgen<strong>den</strong> besteht. E<strong>in</strong> Theil gepiilverterBraumte<strong>in</strong> wird mit 'Z Theilen gere<strong>in</strong>igten Salpetergem


Digitale Bibliothek Braunschweigle \Ve<strong>in</strong>geist auf e<strong>in</strong>en Theil Säure genommen ';'I'eIeD>jT ver5ns~te Sa1petergeist wird ebel'1f,dl'1, wiedie Nd1Jhth:\, flH:ht re<strong>in</strong> von heyer Säure erha.!.tert Jund HHI'g dcther 1 wie ~CilOn bey <strong>der</strong> erstell Vori'ichrif':erwalHlt wor<strong>den</strong> igt, über gebrannte ,\12p:nei"hreciiueirt wer<strong>den</strong>; dSch hat ma;1 noch e<strong>in</strong>e -:V12-thode, 11ln ohne ·Hect.<strong>in</strong>cöllion zu re<strong>in</strong>igen, und da~b7 die Zersetzung e<strong>in</strong>es Thejj" d


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Digitale Bibliothek BraunschweigSpiritus 'muriatic(J aeillli'NlUs.,ne VOlschrift . zur Ber0iitung deli verSQssten Salz ..geistes.Man menge 16 Unzen Kochsalz mit 6 Unzen gepülvertenBraunste<strong>in</strong>,und brlnge daß. Gemenge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>egeräumige Betorte. Hierauf mische man 1Z Unzenconcentrirte S'chwefelsäure mit !w Unzen höchstrcctificirten Vle<strong>in</strong>gei!\t !Jnd giesse diese MischGYigauf das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Retorte bef<strong>in</strong>dliche Gel~lcllge. Manlegt e<strong>in</strong>e Vorlage vor, Illtirt die l<strong>in</strong>gen luftdidH, amhe~ten: mit e<strong>in</strong>gliweichter Sd1\ve<strong>in</strong>sblase, und destil~lirt <strong>in</strong> allen 30 Un.zen he.rübel. Das DestiUat stellt<strong>den</strong> vergüs~ten Salzgeist dar, und iu <strong>der</strong> Retorte fii:lcl,'!'!ich Glaubel"llalz, freyc Salzs2ure und Essigsäure.Der hier erhaltene versüsste Salzgeist hat e<strong>in</strong>en geh.angenehmen, dem Salpe~erath ~l' lihneln<strong>den</strong> _' Geruchund Geschmack. Bey <strong>der</strong> Vermischung nüt Wasserwird ler offenbar zersetzt; <strong>der</strong> \\Te<strong>in</strong>geist geht n'imliehmit dem Wasser <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung und eil scheidetlIieh e<strong>in</strong> schweres, im Wasser zu Bo<strong>den</strong> 'E<strong>in</strong>kendes,weil\sgelbes Oel aus, weJches im Wa8ser nicht .niMa"lieh ist, vom \Ve<strong>in</strong>gei1lte aber leicht aufgenommen..,,-ird, ,md diesem nun die Eigenschaften des versUil­!lten Salzgeistes ertheilt. Es ist Illcht sebr flüchtig ~wefshalb <strong>der</strong> grösste Theil dieses Och auch erst gegenEnde <strong>der</strong> Destillation übergeht und oft f<strong>in</strong>det eichnoch e<strong>in</strong>e beträ,chtliche Menge desBeibcn im Hi'ickstande.Se<strong>in</strong> G.eruch wird von e<strong>in</strong>igen 0 nelken.'utiggefun<strong>den</strong>. El!· verbrennt mit gelber· Behr :rus~en<strong>der</strong>Flamme. E<strong>in</strong>ige Chemiker hetrachten die1!ce Oel alse<strong>in</strong>en wahren Salzäther ; es kOIF.l:llt mIr hier at;f <strong>den</strong>lfnterschied an, welchen man zwischen Aethcr undälheriachep Oelen ~acht.E<strong>in</strong>e Flüssigkeit , welche gich <strong>in</strong> je<strong>der</strong> Rücksichtwie Aethcr verhält, erhält man, wenn ver5chie<strong>den</strong>l!:~ah5av,l;~ Metallau~ö$ung('n 1 ;. B, (He des Z<strong>in</strong>.D!Ihttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigSpiritus muriatico Qethereus.(welche unter dem Namen Libavi ech er·Gei3todtr Z<strong>in</strong>nbntter beliannt ist), des Spi eh.glanzes (Spiefsglanzbutter No. (58.), desZ i. D k iJ und des Q 11 eck eil b er s (A e tz sub I i.111 at 49. ), mit We<strong>in</strong>seist behandelt wer<strong>den</strong>. Mauunterwirft nämlich e<strong>in</strong>en Theil <strong>der</strong> MetaHaufiösuu&:mit: '2 Theilen \Ve<strong>in</strong>geist, o<strong>der</strong> auch gleiche Theile,e<strong>in</strong>er Destiliation. Es geht zuerst unverän<strong>der</strong>ter We<strong>in</strong>gei5tüber, und wird dieser weggenommen, so erhzi!tmau e<strong>in</strong>en re<strong>in</strong>en Aether; nimmt man aber <strong>den</strong> zu,erst ühergegangenen We<strong>in</strong> geist nicb t ab, so erhält man<strong>den</strong> Aether damit vermischt. Man kann ihn abe::!lehr leicht durch die Vermischung mit Wasser ab~schei<strong>den</strong>, und hierbey zeigt sich zugleich se<strong>in</strong> beträchtlicherUnteuchied von dem vorerwähnten ätberi5chenschweren Oele, <strong>den</strong>n er ist leicht, schwimmtauf dem "\Vasse~, nur selten ersche<strong>in</strong>t er gefärbt,rcehrentbeilll farbenlo,s, Se<strong>in</strong> Geruch, Geschmack undalle ührigen Eigenschaften stimmen so sehr mit demSc h w e fe 1 ~ t her übere<strong>in</strong> , dars er von demselbennicht zu unterscheid eu ist. Man bereitet ihn nur <strong>in</strong>wis~enschaftlicher H<strong>in</strong>sicht, <strong>den</strong>n ZUm fnediz<strong>in</strong>isehenGehrauch darf er nicht angewendet wer<strong>den</strong>, weil erfast immer metallische Theile enthält, <strong>in</strong>dem dIe;alzsauren Metalloxyde I durch welche er eI'h:altenwird, beson<strong>der</strong>s die Z<strong>in</strong>nhutter, welche gewöhnlichdazu angewendet wird, sehr flüchtig s<strong>in</strong>d. Dach kannman ihn ganz reiu darstellen, wenn man <strong>den</strong>selbenüber e<strong>in</strong>e ahsorbirende Erde o<strong>der</strong> Alkali rectiiicirt,welche die mit <strong>der</strong>ü Metalloxyd verbun<strong>den</strong>e· SäUfe<strong>in</strong> sich aufnehu:1en und folglich auch dieses ausschei~<strong>den</strong> wird.Man mufs nun entwe<strong>der</strong> zweyerley Sahälher an ..nehmen, e<strong>in</strong>en leichten tlnde<strong>in</strong>en sc h wereu,o<strong>der</strong> luan murs e<strong>in</strong>en von beideu nicht dafür 'anerkenufilD~ und dieeci wUnl~ qa:g,n <strong>den</strong> l@t~tern treffen .•http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig$pirltus muriatic() aethercfu., .Die BercitulJg~attenihrer· Hereituile; Statt f<strong>in</strong><strong>den</strong><strong>den</strong> Ersche<strong>in</strong>ungen, s<strong>in</strong>d.dieser Prod uilte, 110 wie die beyw verschitldtll, darg"man unmöglIch e<strong>in</strong>e Ursache ih~!ef l:!.ntstehung annehmen kann. Bey <strong>der</strong> Bereitungde,. lei c h t e n f<strong>in</strong><strong>den</strong> wir, daf! zuerst unzersetztcrWei.nfJetst übergeht, und darlJ die Aetherbildung ers!:dnn vor sich geht, wenn die Mischung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Re­~".)Ile mehr concentrirt i~t. Da dieser Aether sich auchnicht im ger<strong>in</strong>gsten vom Schwefelärher untencheide t,und da <strong>der</strong> Schwdeläther, wie an se<strong>in</strong>em Orte bereitsbewiesen wor<strong>den</strong> ist, blofs durch mittelbareE<strong>in</strong>wirkung <strong>der</strong> Säure und dnrch dle Zerfetzung deiW l;:<strong>in</strong>geiSles entsteht. so müssen wir dieses auch hierannehmen. Der We<strong>in</strong>geist ist dort <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verb<strong>in</strong>dungmit <strong>der</strong> Schvvefelsäure fähig, e<strong>in</strong>e höhere Temperaturanwnehmen, und blofs durch diese höhere Temperatur,welche er für sich nicht "nzunehmen im Standeüt, erleidet er e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung 8eifier Mischungs_theile, wobey nach <strong>der</strong> daselbst bereits geg€bencnTheorie die Naphtha gebildet wird, und diese ent~hält we<strong>der</strong> Schwefelsäure noch Schwefel, wie die da­~dbst beschriehenen Versuche zeigen. Da <strong>der</strong> S,dzäliierblofg dem Namen nach von dem enten verschie<strong>den</strong>ist, so ist die Vennuthung wohl die sicherste,dar!! dieselben Urfachen !c<strong>in</strong>er Entstehung zum Grundtlliegen. Es wird also hier <strong>der</strong> We<strong>in</strong>geist durch dieVerb<strong>in</strong>dung mit d.en, metalH!'Ichen Auflöwnge'n wie.. dort e<strong>in</strong>e höhere. Temperatur anzt<strong>in</strong>ehmen fähig ~eyn~durch" welche er g:mz nach <strong>der</strong> bey dem SchwefeJäthergegebenen TheQrie zersetzt, und ZUlU Theil <strong>in</strong>Naphtha umgeän<strong>der</strong>t wird. Dier" sche<strong>in</strong>tbe~on<strong>der</strong>8<strong>der</strong> Umstand zu' beweisen, dafs im Anfange <strong>der</strong> Deoetillation, wO die Mischung w-eRcliI <strong>der</strong>


Digitale Bibliothek BraunschweigSpiritus muriatico aetlzereus.desselben, die "'Cemperatur <strong>der</strong> Mj~chung zunehmen{md hierdurch die Zefl!c;t:z,un6 de3 \Veillgei~tes bewirk'.!:,"yer<strong>den</strong> kann., Ganz an<strong>der</strong>s verhält es sich bey <strong>der</strong> De~tiI1a!iorldeI' versüfsten Sa1z~eistes mit l\ocllbaiz und 13r:II..l11-I!It;<strong>in</strong>; die Schwefel6äure entb<strong>in</strong>det die Salzsäule


Digitale Bibliothek Braunschweig496 Spiritus llllüraticuJ aetlwreus.Mr Destillation <strong>der</strong> gröfste Theil des ange\vendet!J!lWe<strong>in</strong>gcirHc8 unverän<strong>der</strong>t tiber" und dient zur Aufnahmedes gebildeten Oels. Es kOUllut nun, wie schongC8'igt ist , dnraHf an, ob man dieses Oel, weil esdurch die BehanJ!ung des \Ve<strong>in</strong>geistcs mit e<strong>in</strong>er Säll-'xe erhalten wor<strong>den</strong> ist, alR Aether betrachten will (\<strong>der</strong>nicht. ,Mich dünkt, dars eil mit Recht nicht geschehenk2nn, \yeil man sonst umgekehrt aUGh alle ä!heri~i;che Oele als beson<strong>der</strong>e Aetherarten betrachten kann;<strong>den</strong>n <strong>der</strong> H,mplchatakter des Aethers ist ja !'le<strong>in</strong>e grofseFlüchtigkeit und I.eichtigkeit, beides aber kommtdiesem Oehle nicht zu, und man kann daher <strong>den</strong>vtlsüfsten Salzgeist für nichts an<strong>der</strong>s als die Auflöeunge)n\J~ ätheri~chcn Oels <strong>in</strong> We<strong>in</strong>geist halten, welcheI~';r. <strong>den</strong> Naphthen gar ke<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>edlaft hat, weiln.i r: I)Oflst <strong>den</strong> TcrpenthiuBpiritu5 auch dah<strong>in</strong> rechnen,könnte und müfste,Sollte d,er VfHsiHste Salzg


Digitale Bibliothek Braunschweig49194) Spiritus ,acetico·ae.the,reus, Spiritus Acetidulcificatus, Liquor anodynus vegetabili!ii,(Versüsster Es.siggeist.)Die Verb<strong>in</strong>dungen{)er Naphthen ,mit \Vej(lgei~t(l<strong>in</strong>d unter dem Namen <strong>der</strong> vers üs~ t enG e ü te roffic<strong>in</strong>ell,nnd man kann sie da\er.dur.ch die blo8!1(llVermischung bei<strong>der</strong>rlarstellen, 110 .kann mau auchhier <strong>den</strong> ver8üs~ten Enig:geist ber.e.iten; wenn mane<strong>in</strong>en Th eil E ~ s i g n a p h t ha' .( 89.) mit vier thl;,ij.·leu Al ko hol (86.) yermj~cht,Man kann .<strong>den</strong> ve Ta:ü !lst.e n Es s ig g.e ist ganzllach <strong>den</strong> bey <strong>der</strong> Essigllaphtha gegebenen Voxs,chrj:ftenber.eHen, wenn mau die Menge des ,daselbst vorf;cschriebenenAlkohols vierfachnimmt.Esgehtdanu ke<strong>in</strong> Aether über ~son<strong>der</strong>n ,allerentetan<strong>den</strong>eAether bleibt <strong>in</strong>dem zugl.eich mit JlbergehcndeJ1,We<strong>in</strong>gei!lte aufgelöst; doch geht .hierheyebe.::.so wiebey <strong>der</strong> Destillatioll des Aethexswässerichte Fcuch~tigkcit und freye Essig~ä.ureüber .;diesekann .abernicht wohl, wie beyde.r Essign3phtha, ,durch BehandlnnR,desDestillats mit Ralkwasllero<strong>der</strong> y,erdünn~ter Aetzlauge weggenommju wer<strong>den</strong>; weil ,e<strong>in</strong> grosu1'heil des We<strong>in</strong>gei!!tes mit <strong>der</strong> Lauge <strong>in</strong> Ver,b<strong>in</strong>~LO'lg t~.eten würde. Durch K31kwa8Ser ist die Ab~'",cheidung gar il icht möglich, weil <strong>der</strong> v~rstlsete Es~lIi.fgelst $dbsr heynahe g.anz im Wasserauflösiich.iM ,~lenn b ~y ~e<strong>in</strong>er Vcn'niM.chung mit de,melbeQ.\v!rrl nOr e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Theil Napbtha ahges.chie<strong>den</strong>.DILl .also de!)~el:'~nv011 <strong>der</strong> V;äs~rjgkeit und <strong>der</strong> Säu .1't: zuöef'fyer' ist e<strong>in</strong>e ~.tdlnde Rectifical ion iibere<strong>in</strong>en ahsolbire.n<strong>den</strong> St('ffnöt!:lig, wN'U tllah, wieSchon bey <strong>den</strong> :Naphihen 8e2el~t wor<strong>der</strong>, iH, koh~Hahttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigOleum animale octhereum.lenaaure, Kali, noch. besser aber gebrannte Magnesia,anwen<strong>den</strong> lI.ann.Da!!!'! man die nach <strong>der</strong> De5tiIJation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Re­.orte zurück bleibende Essigsäure mehrere Male durchBehandlung mit Alkohol auf versüssten ESl'liggeist benutzenkann, ist Ilcho.n bey <strong>der</strong> Es~ignaphtba gezeigtwor<strong>den</strong>. Die Aetiologie <strong>der</strong> Eildung des Ver5Ü;;gtenBssiggei@tes ist ganz <strong>der</strong> bey <strong>der</strong> EssignZlphtha' ge­.gebenen gleich; die grössere Menge des hier ange.,wendeten W'e<strong>in</strong>geiMes kommt nicht <strong>in</strong> An.pIueh. d ..<strong>der</strong>grösste Theil deeselben, ohne zur N aphthaerzeugungmitgewirkt zu haben, unzenetzt nberdestilliI~wird.9,5') Oleum animale aethereurn. Oleum animaleDippeli. ( A e t her j s ehe s T h i e r öl,Dippels thierischesOel.)M c:" seh ütte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en nie<strong>der</strong>n gja~ernen KoJbene<strong>in</strong>e QUilntität de~ bey <strong>der</strong> troc!\cnen Destillation thi€tischerStolfe .~) erhaltenen empYl'eumatischen Oels}welches gewöhnlich unter dem !}amenH i rs c h ho r n.öl **) bekannt ist; beym E<strong>in</strong>gief~en nmfg man sichsehr hüten;, da[~ <strong>der</strong> obere Theil des Kolbens nichtmit Oel verunre<strong>in</strong>igt werde.' Man gierst nun die"') Man seh~ die Bereiturigdes Ammonii carbonici pyro-oliosiN·78 •.;,.~) Wenn man Vorfheilhaft al'beiten will, so d.arfman zu dieserEereitunf!; nicht das von <strong>den</strong> Droguisten gekaufte Hirschbornölanwen<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n olt erhalt man daraus nur äufserstwenig und brau:n g\'f~rbtes itherif(:b\'sOeJ, weil sie da$iilPhwal'l.e Oe! mehrentheih erst auf dieses b-cnutzen.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig(}Z{fUln {lrL<strong>in</strong>zale üetizereUfJI.,491}Hälflt" \Va~3er zu, worauf man e<strong>in</strong>en re<strong>in</strong>en Helmentwe<strong>der</strong> mit feuchter Bliise o<strong>der</strong> mi.t KL:-;ister be~strichen.er Le<strong>in</strong>vvand luftdichtaufluhl't. An <strong>den</strong> Schna~bei des Helml'l br<strong>in</strong>gt man e<strong>in</strong> leichte~'l Mediz<strong>in</strong>glas,welches ebenfalls mit feuchter Blil,~e luftdicht an!ulirtwird. Zur IJestilbtion ist e<strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>ger \Värme-,~grad näthig , und man thut daher beE~er,


Digitale Bibliothek BraunschweigOleum t1nima!e qetnercum.falls umgekehrt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Büchse, und füllt dielle zum:Ueberfluss noch ganz mit Sand an. .Nicht immer erhält man bey <strong>der</strong> ersten Destillationdie!.\es Oelganz farbenlos. Es gehört viel Be·hutsamkeit dazu. Bey etwas zu t!tarke~n Feuer,o<strong>der</strong> wenn beym E<strong>in</strong>giessen des Hirschhornöls <strong>in</strong> <strong>den</strong>Kolben, e<strong>in</strong> wenig davon im obern Theile hängengeblieben ist. ersche<strong>in</strong>t eil gelb o<strong>der</strong> bräunlich, undman muss es dann mit gleichen Tbeilen \\T asser bey, eehr schwachem Feuer noch e<strong>in</strong>mal überde~tilliren.E<strong>in</strong>ige setzen gleich bey <strong>der</strong> erHen DestiHation demHirschhornöletwas Kohlenpulvcl' ,o<strong>der</strong> auch etwa.kohlen!!aures Alkali zu, und die Anwendung dM erneJenkann ich des!!halb empfehlen, weil ich dabeyJe<strong>der</strong>zeit e<strong>in</strong> schr re<strong>in</strong>es weisseg OeI erhalten habe,ob mir gleich die Arbeit auch ohne allen Zusatzrecht gut gelungen Ült; nur das Wa~~er darf nichtweggelassen wer<strong>den</strong>, sonst erhält Inan selten e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>esOe!. Die \-vässerichte Flüssigkeit, welche auchdann nur <strong>in</strong> gerirqi(crer Menge' übergeht, wenn dasbrennzlichte Oel für 5ich destillirt wird, war dem­"eIben vorher gewiSll bloss mechanisch beygernengt,und trug mit zu dessen flüssiger Form bey, <strong>den</strong>n<strong>der</strong> Rückstand nach <strong>der</strong> Destillation ersche<strong>in</strong>t dickerals vorher, doch trug nicht a ne<strong>in</strong> das W as~er, !lon<strong>der</strong>nauch das jetzt abge5chie<strong>den</strong>e ätherische Oel mit.zu deMen Flüssigkeit bey ;das Wasser enthält etwa8kohlensaures Ammonium, und ist daher von <strong>der</strong>jenigenFlüssigkeit I welche man bey <strong>der</strong> trockenenDestilL'!.tion thierischer Körper mit dem empyreumatischen0el zugleich erhält, nur durch se<strong>in</strong>e gröII­!ere Re<strong>in</strong>heit verschie<strong>den</strong>. Auch das hier erhalteneweisse Oe! wird nicbt während <strong>der</strong> Destillat\on erzeugt,son<strong>der</strong>n war schon <strong>in</strong> dem empyreumatischenOel vorhan<strong>den</strong>.Das hier erhaltene ätherischtbierische Oel zeige;"~hr auff'allendlf Eigenll~hi1f[en. Von uem zurück blei·http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigOleum animalfJ Clt!t!urcum.ben<strong>den</strong> empyreumatischen Oe! ~che<strong>in</strong>t es sich <strong>in</strong> H<strong>in</strong>­Jicht se<strong>in</strong>er Bestandtheile blose durch e<strong>in</strong>en grösse ..Gehalt an Wasserstoff und weniger Kohlen - und Sau ...$r!ltoff zu unterSchei<strong>den</strong>. Bey <strong>der</strong> Berührung mit <strong>der</strong>Luft wird e~ <strong>in</strong> wenigen M<strong>in</strong>uten braun, und endlichganz schwarz gefärbt; dabey wird Saueretoftau~ <strong>der</strong> Luft absorbirL Man kann sich davon über~zeugen, wenn mall <strong>in</strong> e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es mit Sauerstoffgas(4.) gefUlltes ~1edil<strong>in</strong>gb


Digitale Bibliothek BraunschweigOleum animale aethereum.Der Ge~clllnack ist durchdr<strong>in</strong>gend, aber nicht wbrennend wie <strong>der</strong> de3 letzteren, Der Geruch i~t sehr2\tcllk balsaUlisch und nicht 1'10 widrig wie vom em­Ffreumatischen Oel und wird sogar von e<strong>in</strong>igen an·genehm gefun<strong>den</strong>. Das DeI ist sehr flüssig und leichtentzündbar, nach Herrn D. H ahn e man n 8 Angabeist es fast ehen 80 leicht wie <strong>der</strong> Scbwefeläther,<strong>in</strong>dem se<strong>in</strong> spec. Gewicht sich zu demselben yerhält~wie 455 zu 446. Vom \\'"asser wird ea nur <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerMenge aufgenormnen, irn We<strong>in</strong>gei1\t ist 68 aberleIcht auflästicn, 50 auch <strong>in</strong>


Digitale Bibliothek Braunschweig· . --......... ,__ 1III!7.nm .........'liIill...._IIIIIIII--~=Systelnatischt~r~Jf' ..Inhalt.MetallOJ.2, Hydrargyrum depur.atu.~~.~. Z<strong>in</strong>kum purum.,3. Stibi Uill pururn~-',A1etalla oJ:ydcita •.'.... Hydrargyrum oxpllllau.l-fu·:riFgrum.· ',e . i~S· Hahnenia'ri.hf i ~6. oxyrlatum rubrum 'ii"7. pe'i AcidTim.. nitricum '~(5c<strong>in</strong>ereum BIackiiSaun<strong>der</strong>ialcal:satum11. tartarii.iltuill1'2 .• Ferrum oxydulaturrl rtigrum13. oxydatum fU8cum14. Z<strong>in</strong>kum oxydatulIi albüm15. Biemuthum o~ydatum16,. Stibiurn OXY~Il1at,um fus:utli .>17. oxydawm album18. oxydulatum yit~iform~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig.t1.lkalia Terrae~19. KaU eausticum.~o. T<strong>in</strong>ctura kaI<strong>in</strong>afl.· Liquor Ammonii caustici.~~. Magnesia: ustiJ.13- Sulphur prae:cipitatum14. Phosphorue ..82'81Acida.'2.5. Acidum I!ultul'icum COIlC~~6., dilutum~'47- Aqu'a sulphul'ata acidula.28'. Acidum: phosphoriclrm.29. nitricum cone.30~3 1•unue;muriaticum3'2.. .-- oxygenaturn.'53- horacicum34 .•'\eetum: destiltatum.\ 35. co nCrntrat,UM"~6. l\ciP::UM' ~.ceticum.3'7~oxaticl':1nt •.~8. citricum.S9. tartdricrml.40. benzoicum •.41. IHlcc<strong>in</strong>ieum •.'9JOS1°7115127:L3~140,14&1.5$lSq16~161175181185199Neutr,alia •....41., Argentum n<strong>in</strong>icum fusnm4.3. Hydrargyrum eUlphuratuln nigrum44. lltibiato sulphuratum45. C<strong>in</strong>nabaril!.214M,52 18~:;ehttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig~6. Hydrargyrum sulphurlcum flal'cm470 p n081Jhoric!!lD.48. nitricum49. muriaticum corrosivum5°·51.52.53.aeeticum.tartaricum.64. Cuprum ammoniacale.5S. Acetum saturn<strong>in</strong>um.,56. Ferrum sulphuricum.57. Z<strong>in</strong>kum sulphuricum.,58. Liquor Stibii mnriatici..59. Sapo stihlatullo6c, LiquorSaponis etibiati.mite.~.!!ll.n on ia tu III61. Sulphur Stibii aurantiacuIß62.. rofum.63. Tartarus 8tibiatDs.64, Kali Ilulphuratum.(;5. carbonicom.66. - aceticum~6;. - tartaricum.fg, T artatue natronatUlJ,S9. ammoniatul;0. boraxatus.7T. Na:rutll phosphoricum,;2. carbonicum.;',3..aceticum';.1. S"'pO mediratus.'7/:,- Llquor Arnmonii snlphurati.76. Ammcnium muriaticum martiafum77· carhonicumJe.pyrooleosnm.::9· Liquor Ammonii carbonici aqnosus3cetici.31. IW;::d"ieL8'2. Earyta muriatica.f'S. Calcaria sulphurata.;~~.. .ulphurato ltilb~atll~39c'24'Z~44~·~99.579.6.,~72274i:t6').79$8't'1:;·1189t?4~99SO!:3°1,31331.53·37.344348~S33.55,33726).370372~.,793833893944°54084II4I 342~4i1http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig'~.5, Magnesia carbonicrt.43.3~6. Spiritus V<strong>in</strong>i rectificatissimus.440'17. Aether sulphuricus.44888. nitricl1!.4.59:3 9. aceticus.47°90. Spiritussulphllrico aethereue.48'&9!.martiatulf . 584,9;', nitrico aethereus.488'::;1:3.Dluriatico -~49 f'94.aeel ico.. 49795" Oleum ;mimahi aethereum., 498http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigAlphabetischer Jnh~,It.Aceta~ .~mmcnii 408. Baryt2e ,166. Cupri 169- Hyd~rargyri 'qz. ,Plnmbi 281.' POta3~ae3&7. Sodae,,7°·Acetum concentratum 16'2, destWaH.lIU 156., saturni·num 279- Viui IS8.Acidum aceticum167. benzoicum horacicum 1.55citricurn 181. hydrothionicumII4. muriaticlllU140. muriaticum oxygen",tLHH148',nitricum, f:0I}~centratum 1'27. nitricum tenne ].38. oxalicum 17 /Jphosphoricum 11;5.succirticQm z07.sulphuricllrhcon centratum 99. eulphuricu ~Il, ~enue lOS. tartari~emn 185.Aerugo 179.~ ~ ,Aether aceticus 470. nitricus 459. sulphu.::icus 448.sulphuricus martiatus 485.Aethiops antimonialis '2'2). martialis 36. m<strong>in</strong>eralis il'25'. :-(per se 12.Alcohol 4~o,,Ammonium aceticnm liquidI1m 40 8. carbonicum 389.carbonicuUl pyro.o1.eoßUm.324. ~ulphuro hydro"thionicu tu ,'179. muriat icurn404. lUuria.ticulUmartiatum st.lcc<strong>in</strong>icum 411.Antimonium. \lide Stibium.Aqua slllphurataayidula 107.Argentum nitricum fllsum '214. l1'luriaticum 135. purum2'21. sulphuricum I'W.Arsenicum <strong>in</strong> C<strong>in</strong>nabari 238. <strong>in</strong> H,rdrargyro muriati~co corrosivo 256. <strong>in</strong> Sulphure 86.Baryta acetka 166.muriatica 4~J. nitrica 16o~ sul~phUIici\ 417, i4~H,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigDismuthum oxyclatum 45~Borax 155. tartarieata ~5S.Butyrum Antimonii 289.Calcaria carbonica 371, caustiea 6,5. munattc:t 74.39~. hydrothionica 4~4. phosphorica acidula 1'24.95. sulpburata 4'2'2. sulphurato hydrothioni ca41:.8. sulphnrato stibiata 431. tartarica 185. 246.~arhonas Ammonii 389. Hydrargyr~ "J..72.Magnesiae4,34. Plumbi '18 1• Potassae 3~S~ Sodas 361.Cerussa 281.Clla!ta Lacmus 2t!O. t.acmus rufata 280,pnnaparis 230'.3. Antimonii jt90.Ciriis Antimonii 61


Digitale Bibliothek Braunschweig· fhuratum 229. 8ulphuratum nigrmn ~·25. sulphu~ratum rubrum 230. eulphuricum flavum i39.tartaricum 274. tartarisatumss.aydrothionas Ammonii lIulphuratus 379~Kali acotieum 337. carbonicum 325. causticum 6.1.muriaticum 143. nitricum 130'10xalicumoacidulum175. prussicum 14;1' sulphuratutD 32l. sulphurieUro130. tartaricum .44. taItaricum uatronatull\341.l\ermes m<strong>in</strong>erale 307'I.apis cau5ticus 63.Liquor AmmOllii acetici 498. carbonici 405. carboniclpyrooJeosi 394. caustici 73. succ<strong>in</strong>ici 411. sul.phurati 379. - Auodynus m<strong>in</strong>eralis 452. anodynusvegetabilis497. Saponis etibiati 295. Stibiimuriaticl 289. V<strong>in</strong>i probatoriul 107.J.,ixivillm Sangv<strong>in</strong>is 14,3"Magnesia carbonica 434. muriatica 81l. sulphur.io ...434. uata 77.Mercurius. Vido Hydrargyrum •.Murias Ammonii 404. Barytae 413. Calcariae 75. P'er~ri 286. 485- Magnesiae 36. Potassae 11.'3. Sodae14:;.Natrum aceticum 370. carbonicum crystallisatum 361~tausticUl~ 67. muriaticum 143. nitricum 48. 241~phosphoricum '857. 8ulphuratum i~l. 306. 8ul.phurlcum 143. tartaricum 349.Nitras Hydrargyri 244. Argetnti ~14. Plumbi 1.31. Po~aij~sae 180. Sodae 48. 242.Nitrum anthnoQiatum 54,Naphtha. Vide A~ther.Oleum anhnale aethereum 49g. Cornu Corvi t:H>6.M.u:~~i, a87. V<strong>in</strong>i 4SJ· Vitdoli '9.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigOxalall KaU aciduiul'. '175.Phosphas Calcariae acidulus l'J.4. 9.5. Hydrargyri 242.Natri ;:)57.Pbosphorus 87.I}lumbum aceticum 'Z81. carbonicum 281. nitricum.37Potassa. Virle Kali.Prllssias Ferri 1,,1, *Kali ferratu!! 143. *Pulvis Algarothi 293.Sal Acetosellae 175- amawlI 434. «mmoniacul! 4o.:;.digestivu6 406. mirabllis liiS, Seignetti 348. Surec<strong>in</strong>i 1°7. Tartari 32,5.Sapü acidus '276 . Kämpfii 298. medicatu8 37'1.. Sta.r·ckeyi 574. stibiatus Z9,~. venetue 375.Soda. Vide Natrum.Spiritus acetlcO aethereu~lIi uriatico 491.nitrico 488., tlUlph urico - 492.mart~atu5 ,484.Spiritus Aceti dulcis 497. fumans Beguirli 379. Mm<strong>der</strong>eri 408. Nitri acidus 138, Nitri du:cis 408.Nitri fumam 127. SaUs acidu3 140. SaUs amllJC~niaci aquosus 405. SaUs ammoniaci caustiCiH73 Sahs fumana 141. Salis dulcis 491. V<strong>in</strong>i rec~titlcatus 'l4Z. V<strong>in</strong>i rectificatissimRs 440. Vitrioli.lOS·Stibium m.uriaticum 28~; oxydatum album 53. oxydatumfusculJ1 49. oxydatum l"itrificaturn S9.purum 8. Ilulphuratum 8 ... Sulphi\8 Argenti 139., ßarytae 417. 421. Capri a),ll •. moniatul 9.76. Ferri::8Z. Hydursyri 241,http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweig252. ~~agneeiae 434. Potassae 1$0. Sodae 14S.Z<strong>in</strong>ci 287.Sulphor praecipitatum 82. stibiatum aurantiaCUßlsol.IHibiatum rufum :307.Tartarus 188. 341. amrnoniatus 353- boraxatu8 355.eUletjeus 213' natrona!us 348. stibiatus 313. tarotal'isatus )/44' tartarisatu8 aiHimoniatus Eer,.man i 216.Terra Foliat3 Tartari '237. crptallisabilill '270,T<strong>in</strong>ctura Lacmus 280. kal<strong>in</strong>a 68. Stibii acris 6~.v<strong>in</strong>o tonica 38.1.Turpethum m<strong>in</strong>erale 239.\Vi~muthum nitricam 46.ncr~Z<strong>in</strong>kum oxydatum album 42. parum 7. sulphul'icum::ti;l7.http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigWesentliche Druckfehler.Seite 14~.Zeile 19 statt Natrum lese Namen- ZJO. J2 - Salpeter!äure - Sabsäurt- 827. - Ur (v. unten) gekocbtea - gek.ohlte~http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek Braunschweighttp://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00037200


Digitale Bibliothek BraunschweigM e t a 1 e. 1;:,::-- : :: - ,rC'hmil.zt\ Strek~ar-r iähig-.pee. bel Härte kelt keit erfl:olf. Bleiprob.BlutlaugeGallust<strong>in</strong>ctu'.purpumold r;elb 19·31)0 31.W 6111. 281..000 678 ... gelb 0/10 gelb 0 weifslbraun 0/10ilber weH. 10.600 I z8w 7 100,000 1156 Lgrünbrau. 0,12- fchwarz weifs weifs[ChWarZ 0,04(13.510f! weifs 0,107uecldilb. grauweif. (15.612 -..401'H roth. 0/15 fchwarz weifsand. oungefefl: " "grau I;-uft gelbgelb 0;°9Jei bliiulich~ 11·361. .5401' 5 11'1, grafs".5 co th 0;11. fchwarz weifs weifilweif. braun 0,21braun 0,10i.muth rtlthlich- 9.81.2- 4601' 1 0 8S L weifs 0,187 fchwarz weif. <strong>in</strong>s orangeweif. . gelb 0,1'1, ßelbe<strong>in</strong>k - blälllich· 7. 190 700'R 6 111. an.rprödl 79 Lweif. 0/1.0 gelb weifs 0weif. ' gelb o/zo<strong>in</strong>n tweifs P·99 4421' 6 2,000 150 Lweifs 0/28 braun weifs 0,-weifs 0/185piesglanz. grau 6.860 8°91' 6111. 0 3° Lweifs 0/1.3 orange 0 welfsLweifs 0/1.48 [WeifS .FarbeI Gewicht I\ Oxyde. I hält sau-, Auß~sung wirdgefiilli-dürcl\-rsenik weifs 8.3 10 400?F 6 0 Säure 0/346 gelb01 0grof. 638Lorange 0/115 braun faftupfer roth 2.87° 27w 7 1ft. braun 0/'1,0 fchwarz fcbwarr.j bralmifen blaugrau 7·788 IS8w 9I, 7·000IICfchwarz 0,1.7I[Weifi'''hK'''/ 1.,930 roth °AS 0fer0/1.0[Weif.lbl..l[!;rIIU,''wO


Digitale Bibliothek Braunschweig=:=:A f k a I i c n Tl n d E r d e ll. 9-I Waffer bei 60 F 1t Gewicht fpee. Form, blau!' 1PigmenteHitze. Anfltlslich Gefällttraryt 4.000 I Prismen 4seiti- grün fchmilzt 20 <strong>in</strong> Säuren, dUfchBernfteiJl-. ge säure.Strontit ~.647 Prismen grün fchmilzt 50 ebenfallt ebenfallsKalk 2·3°0 Nadeln grün ullfchmehbar 680 ebenfalls ebenfallsKali 1,7°8 rOciae<strong>der</strong> grün fchmiltt 0,75 ebenfalls 0LTafel 4ekige.Natruw ],536 Tafel 4ekige grün. fchmiIzt ebenralb 0.Ammonium ( 3fs gen Luft lGasgriln flüchtig :; ebenfalls 0(°,9° gen Waffer! AuJ:l.zllNa.delnMagnesiß' 2·3°0 0' grün ,s<strong>in</strong>tert zusam- 7.9 00 ebenfalls 0men41\1m<strong>in</strong>a 1,3 05


Digitale Bibliothek Braunschweig'Sauren ~~':::==::::!=:='~==:::'=::::::'::::::--'''-~~:-=::::::'=":-:=::::::--:::::-:::::::::':':'''.:"";,=,,;,,,-~,='::C:; _._'-,.,--, .. ~----,.,.---~--,--~---, ,~-,.... •J#"1", i.sc ~1 \ve ;'e !,S:tj.l reS,chv1t;iLige S~u,re~Phcsphol'siüue':Salpetrige Si:lreS;alls:iare"QxY6. Sallf:i\tteArs


Digitale Bibliothek BraunschweigNe u t"f Ol e ri========~====~=====--des Wa sse TS •Ides:Ük-obOl. IGefchmacf{ , Ge fi a.1 t " Wkg <strong>der</strong> Luft J ooTh. b.60 0 bei Z12 0 1 beiz12 0 <strong>in</strong> 240'SuWuBar.Schwerfpath o Prhmenl'homb. o 0,002;43000 o oStrontitae(:) _ 6feitig() 6,25'3840 1.0oCalcariae. Gyps. schwach - rhomb.0,02;500 ,470Kali. Doppelsalz. bitter - 6se;itig o 6,25'16 20t5Natri: Glaubersalt .. ----Ammonii: Geh.~alm ......_----- zel'fiil1 t37,2,6."1 17.,5;0,8........-feuchtet SU'2 loodMagn e.ia eHi ttersalZ .,;;.-- ......_ 4f. vervl' i ttert 100(1 133;3[4-. Alaun adftr<strong>in</strong>g. Octae<strong>der</strong> befchlägt133;3!4Hydrargyrici: .. fcharf Pri.me,} naile~f:,'7.50Cupri: Blauer Vitr. herb. adftr. Parallel.fchief verwitte1't wg, 25'4 50 ;'7. o__ ammoniacalisPrismen M.0-Ferrosi:GrÜnerVitr. adftrillg. Rhomboe<strong>der</strong> befchliigt 50;2()Z<strong>in</strong>ci: weilrer Vitr. adftr. beize. Prismen M. o~2,28O·5ulfis Kali: Polychrefts fcharffcnw. Blätter rhomb verw.100'1Fhosphas Calcariae O· Prismen 61'.ooNatri :.fahig _ rhomb. verw. 25,4-Ammoniikül1l.i1:ech. ........ 4f. o25 14• Harnsalz kühlend Prismen I "el·W., lh 'Zerlegt leichtaufLHydrargyrici o PulverigNltras Barytae •. fcharf Octae<strong>der</strong>oI23:49121>0'Ca\cariae bitter Prismen6f: ';,Ct'fli erBtje'de Men~e 1 ana.Kali: Salpeter kühlendoluod I ,i3J240Natri: _ rhomh..-;... rhonlb,loe t 2.3!24. 0Ammonii:, -Argenti.Hydrargyrosiliydrar~yricißam;- fcharf - 61eitigbitter Bhtier, 41'.hitter met. I Ootae<strong>der</strong>ftharfätOL. 1 .\r~[)Cl1{et


Digitale Bibliothek Braunschweig~i==~====~====~~====~======~~- ~~~====; ~ k ,1'Gefehlnack' GeRalt 'Wkg<strong>der</strong>Luft ') a;. wu.ers--;,~'~~~AtkOhOl"l,-·1t s Hl'tze.~ =Nitra. PlumbiFerrieiWhmnthi 'MuriasBaryta ••StrontitaeCaleariaeKali: DigeRivfatzNatri:' Kochf"lzAmmanii: SalmiakMagn'l.iaeArgeIlti,: HotnfilberBydrllfgyro.i: Mil., <strong>der</strong>Sublf looTh.b.6oo bei'zlz O he.


Digitale Bibliothek Braunschweig6AJllmonii: Spirit.M<strong>in</strong>d.HydrargyriciHydrargyroaiCupri: mit wg Säure, metallifeh"' Gefebmack I Ge s taltkühlend Prismen zarteofeharr, mft. SchuppenPyram. 4f. ab~.Plumbi acidllhu: mf, adilr. __ j p,i.men~acc!t. Sat.nadelf.4f.Oxalat Kali acidlllu.. nuet - 4f,Kleesah:.Taftfas Kali neuter bittet PrbmenTartarllf. We<strong>in</strong>fte<strong>in</strong> fau.er- natronatu. bitter - 8feitig_ amJlloaiatu.. kühlend .... 4f.6f._ boraxaful fauer o- ferratlU.... fiibiatll' herb, met. - 4f. Tetrae<strong>der</strong>Malat FerrioCarbonal BarrtePyr,Prhm.6f,Calcatiaeo Pri.menrhomb.Kali ale.le.een. alk, fcharf Octae<strong>der</strong>__ nelltr: alk, mil<strong>der</strong>, Pri.men 4f,N atri ideal. alk. Octae<strong>der</strong>abgeft.- neu.tr.' alk. wenig Tafel4feitigAmmoniiharnhaft u.nregeJm.Magne.i.e a1cal.Pritmen 61.Cu.pri :oI'lum»l: Ceulf •• (j)-I . -" des Wauen I-de. Alkohols I"kg cler Luft. looTh. b.6o Ci bei 2120 be-i :u: 0 <strong>in</strong> 240--zerfliefst fehr auft '..r'.~ '~'../ ~zerlegt th,C'aufgelö!l:,$ 40dunkel,fchwärz t0 lO.~ 5lieho jJ..1J2nfsto ~6verw.ozerflief.tovetwitterto'0zer1Hefst- 0 •verw.ooverwittert'1.5#51 z.f3:; .160! ~"'1.f3_1425 ~ 3 •aufl.; leichtfehwer IUß.6,6' 15 ',7O,023~lA304 o,o43,tft304° 0,225 1 450~'],,1350121'1./000leichter ab


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