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Der rote Faden, Ausgabe 12/10 - SPD Unterbezirk Gifhorn

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<strong>Ausgabe</strong> Dezember 20<strong>10</strong><strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong>InhaltSeite 1 <strong>Gifhorn</strong>er <strong>SPD</strong>schlägt Alarm!Seite 2 <strong>Gifhorn</strong>er ZukunftsgespächeSeite 3 <strong>SPD</strong> fordert verfassungsmäßigenLandeshaushaltSeite 4 Haushaltssanierungs-GmbH macht SchuleSeite 5 DemographischerWandelSeite 6 Neue Oberschule -eine MogelpackungSeite 7 <strong>Gifhorn</strong>er TafelSeite 8 BraunkohlessenTerminesozialdemokratischer Info-Service der <strong>SPD</strong> im <strong>Unterbezirk</strong> <strong>Gifhorn</strong><strong>Gifhorn</strong>er <strong>SPD</strong> schlägt Alarm!Schwarz-gelber Sparknüppel trifft die SchwächstenMit dem Sparpaket, den Hartz IV-Regelsätzen und derFinanzierung der gesetzlichen Krankenkassen rücke Schwarz-Gelb die Achse der Sozialpolitik weg vom Solidaritätsprinzip inRichtung Privatisierung von Lebensrisiken, so Hubertus Heil,<strong>SPD</strong>-Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis <strong>Gifhorn</strong>-Peine, inseinem Bericht aus Berlin auf der letzten Vorstandssitzung der<strong>SPD</strong> im Landkreis <strong>Gifhorn</strong>.Nach dem Willen der Bundesregierung sollen die Mittel fürArbeitsförderung in 2011 um 1,5 Milliarden Euro gekürzt werden.„Wir müssen herausfinden, was das für <strong>Gifhorn</strong> bedeutetund einen Runden Tisch mit den Trägern der aktivenArbeitsmarktpolitik organisieren, um das Schlimmste für<strong>Gifhorn</strong> zu verhindern“, so Hubertus Heil.„Es wäre fatal, wenn das Angebot derJugendwerkstatt <strong>Gifhorn</strong> davon betroffenwäre“, meint Karen Wachendorf,Vorsitzende des Arbeitskreises fürBildung in der <strong>SPD</strong>, „gerade arbeitsloseJugendliche sollen mit diesenMaßnahmen in die Gesellschaft integriertwerden, um Zustände wie inFrankreich mit Jugendkrawallen undbrennenden Autos zu vermeiden“.„Es trifft die Schwächsten derSchwachen“, so <strong>SPD</strong>-Vorstand DetlefTanke, „wir werden zügig einenRunden Tisch organisieren, um einen<strong>Gifhorn</strong>er Apell für eine aktiveArbeitsmarktpolitik zu erarbeiten.Fortsetzung Seite 2Jürgen Beckmann (v.l.), Hubertus Heil undDetlef Tanke auf der UB-VorstandssitzungLiebe Genossinnen und Genossen,ein Jahr der politischen Konsolidierung liegt beinahe hinter uns. Wir habenversucht unsere Lehren aus den verlorenen Wahlen im Jahr 2009 zu ziehenund die Fehler aufzuarbeiten. Dies ist uns mit Sicherheit noch nichtvollständig gelungen, aber für das Jahr 2011 heißt es jetzt wieder offensivauf die Menschen zuzugehen und klar und deutlich zu machen, dass diederzeitige Regierungskoalition im Bund und im Land Klientelpolitikbetreibt, die Schere zwischen Arm und Reich noch schneller vergrößertund durch die Aufkündigung des Atomausstiegs eine Verschärfung derumweltpolitischen Aktivitäten zu verantworten hat.Im kommenden Jahr werden am 11. September die Räte und Kreistagesowie viele hauptamtliche Bürgermeister und Landräte neu gewählt.Schon jetzt sind in den Ortsabteilungen und Ortsvereinen dieVorbereitungen dazu im vollen Gange. Dabei muss leider beobachtet werden,dass viele erfahrene Kommunalpolitiker nicht mehr antreten wollenund jüngere nicht in ausreichendem Maße zu Verfügung stehen. MitSicherheit sind Sitzungen in den kommunalen Gremien nicht vergnügungssteuerpflichtig.Vor Ort wird man für alles verantwortlich gemacht,obwohl man nicht alles gestalten kann. Schon gar nicht, wenn es denübergeordneten Behörden oder kommunalen Entscheidungsträgern nichtzusagt.Doch möchte ich an alle appellieren, sich nicht abschrecken zu lassen.Wenn wir nicht anderen das Feld überlassen wollen, dann müssen wir alsSozialdemokratinnen und Sozialdemokraten auch mal unseren innerenSchweinehund überwinden und Rückgrat zeigen. Soll heißen: nur wennwir selbst den Mut haben uns gegen die Stammtische vor Ort, an denen jagrundsätzlich Bundeskanzler und Bundestrainer diskutieren, durchzusetzen,werden wir auch etwas verändern. Wir sollten aber nie vergessen,dass wir in einer Demokratie auch einmal verlieren können. Dann solltenwir dies anerkennen und mit legitimen Mitteln weiter für unsere Überzeugungwerben.In diesem Sinne wünsche ich Euch und Euren Familien, Freunden,Bekannten ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest!Viel Erfolg und alles Gute für das Jahr 2011.HerzlichstEuer Detlef


<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong> Seite 3 - <strong>Ausgabe</strong> Dezember 20<strong>10</strong>Fortsetzung von Seite 2„Diese Themen wollen wir in drei Folgeveranstaltungen,den Themenforen, vertiefend diskutierenund konkretisieren“, so Albrecht Düsel, einer derModeratoren der <strong>Gifhorn</strong>er Zukunftsgespräche.Das 1. Themenforum „Miteinander mehr möglichmachen – Bürgerbeteiligung in <strong>Gifhorn</strong>“ fand bereitsam 25. November 20<strong>10</strong> statt. Die Themenforen zuden beiden weiteren Leitzielen folgen am 20. Januarund am 3. Februar 2011, eine Abschlussveranstaltungam 3.März 2011 soll dann die <strong>Gifhorn</strong>erZukunftsgespräche abrunden. Veranstaltungsort istjeweils die Scheune im Hotel Deutsches Haus,Beginn 19.00 Uhr.„Ich möchte, dass wir auf der Abschlussveranstaltungkonkrete Projekte planen und Ansprechpartnerfür die Projekte benennen können“, so ThomasBöker, „ich hoffe auf weitere rege Beteiligung undrufe alle interessierten Bürgerinnen und Bürger auf,sich einzubringen. Helft mit, die Zukunft <strong>Gifhorn</strong> zugestalten!“<strong>SPD</strong> fordert verfassungsmäßigenLandeshaushaltJeder Bürger müsste in diePrivatinsolvenz, wenn ermit dem Geld umginge, wieder niedersächsischeFinanzminister.Klaus SchneckLandtagsabgeordnete Klaus Schneck. Durch dieseHandlungsweise werden notwendige Investitionenverhindert. Nur durch die jetzigenSteuermehreinnahmen lässt sich dasstrukturelle Defizit des Haushaltskaschieren. „Flacht der Wirtschaftsaufschwungab, fehlen wieder hundertevon Millionen an Steuereinnahmen“, soSchneck.Aus diesem Grund hat die <strong>SPD</strong>-Landtagsfraktion einen eigenenHaushaltsentwurf für 2011 eingebracht.Zur Finanzierung und zur Einnahmeverbesserungschlägt die <strong>SPD</strong> vor:Aus wahltaktischen Gründen versucht die CDU/FDP-Regierung, die Steuermehreinnahmen zu verschleiern,um die Neuverschuldung weiter hoch zu halten.Grundsätzlich fehle „nur“ eine Milliarde Euro imHaushalt. <strong>Der</strong> Finanzminister wolle aber zweiMilliarden aufnehmen. Nur so kann dieser die Kassender Landesregierung füllen, um im Jahr 20<strong>12</strong> mit dem„Füllhorn“ durchs Land zu gehen. „Wir haben durchdie gute Konjunktur Steuermehreinnahmen, die esdem Land Niedersachsen erlauben, einen verfassungskonformenLandeshaushalt zuverabschieden. Daran denkt derFinanzminister aber nicht einmal imTraum“, betonte der stellvertretendeFraktionsvorsitzende Detlef Tanke.Er versuche sich hingegen mitTaschenspielertricks finanzpolitischeSpielräume zu verschaffen, um mitWahlgeschenken im Jahr 20<strong>12</strong> dieLandtagswahlen zu gewinnen.„Jeder Bürger müsste in diePrivatinsolvenz, wenn er so mit demGeld umginge, wie der niedersächsischeFinanzminister“, ergänzte der <strong>Gifhorn</strong>er- die Wiedereinführung einer verfassungskonformenVermögenssteuer;- eine Reform der Erbschaftssteuer;- eine Anhebung der vermögensbezogenenSteuer auf EU-Durchschnitt;- die Erhöhung des Spitzensteuersatzes;- die Streichung skandalöser Steuerermäßigungen(wie Hotelprivileg).Die Schere zwischenArm und Reich musssich wieder langsamschließen.Detlef TankeFortsetzung Seite 4


<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong> Seite 4 - <strong>Ausgabe</strong> Dezember 20<strong>10</strong>Fortsetzung von Seite 3Die niedersächsische Landesregierung ist aufgefordertdurch Bundesratsinitiativen dafür zu sorgen,dass vor allem die hohen Einkommen undVermögen stärker belastet werden und dieMittelschicht sowie die Menschen ohne großeEinkommen stärker entlastet werden. „Die Scherezwischen Arm und Reich muss sich wieder langsamschließen. Nur so bleibt der soziale Frieden in unseremLand erhalten“, betonte Tanke.Haushaltssanierungs-GmbH macht Schulevon Ines KielhornDie Einführung der Doppik beschäftigt uns in derKreistagsfraktion schon seit Jahren, ebenso wie dieGremien der Städte und Gemeinden im ganzen Land. Fürdas Jahr 2011 wird der Kreistag nun erstmals einen doppischenHaushalt verabschieden. Die „doppelte Buchführungin Konten“ von der das Kunstwort Doppik abgeleitet ist,macht uns nicht ärmer oder reicher, aberdie Darstellung weicht erheblich von derbisherigen Praxis ab. Ein Argument fürdie Einführung der Doppik war es, mehrWahrheit und Klarheit in den Finanzender Kommunen zu bringen. Die Realitätsieht da leider etwas anders aus.Uns als <strong>SPD</strong>- Kreistagsfraktion beschertdie Doppik zunächst, dass wir unsgezwungen sehen, der Gründung einerSchulsanierungs- GmbH zuzustimmen,um einen in der Darstellung ausgeglichenHaushalt zu erhalten und trotzdemdas bereits 2007 beschlosseneSchulsanierungsprogramm, von dessenNotwendigkeit und Richtigkeit wir überzeugtsind, wie geplant umsetzen zu können.Auch die noch anstehendenInvestitionen für die IGS Sassenburg sindvon der GmbH- Gründung abhängig. Inder Praxis sieht das dann so aus: <strong>Der</strong>Landkreis verkauft die IGS- Sassenburg für ca. 13Millionen Euro an die Schulsanierungs- GmbH, mit derVerpflichtung diese nach 25 Jahren zurückzukaufen. Durchdie GmbH kann der Landkreis eine Nettoneuverschuldungvermeiden. Wichtigstes Kriterium für unsere Zustimmungist die Tatsache, dass die Schulsanierungs- GmbH zu <strong>10</strong>0%eine Tochtergesellschaft des Landkreises <strong>Gifhorn</strong> ist.Gegen den von der CDU geplanten Verkauf unsererSchulen an die Stadtwerke Wolfsburg haben wir uns imvergangenen Jahr schließlich erfolgreich gewehrt.Trotzdem dürfen wir jetzt vor der Tatsache nicht die Augenverschließen, dass man für die Schulden einer Tochter verantwortlichist. Und das gilt auch, wenn die Mutter derLandkreis und die Tochter eine GmbH ist. Auch wenn derLandkreis durch die Nutzung der GmbH einen finanziellenVorteil bei der Erfüllung seiner Aufgaben nutzen kann,gehen wir eine zusätzliche Verpflichtung ein, die letztlichauch eine Verschuldung ist, die wir auf kommendeGenerationen verschieben.Wir Sozialdemokraten im Kreis werden aber weiterhin deutlichdarauf hinweisen, dass die finanziellen Verpflichtungendes Landkreises heute erheblich geringer sein könnten,wenn man in der Vergangenheit gerade in Bezug aufErhaltung und Sanierung weitsichtiger geplant hätte.Erhebliche unnötige Kosten hat auch die IGS- Verhinderungsgesetzgebungdes Landesbewirkt, die uns mit der zwingenden5- Zügigkeit das Leben schwermacht.Die Hoffnung, dass - wenn demnächstmit der genialen Erfindung derso genannten Oberschule - das dreigliedrigeSchulsystem endgültiggegen die Wand gefahren wird, dieEinrichtung von Gesamtschulenerleichtert werden könnte, hilft unsheute leider nicht weiter.Auch wenn unser Antrag auf Prüfungder Möglichkeiten zur Einrichtungeiner weiteren IGS im Landkreis<strong>Gifhorn</strong> abgelehnt wurde, war er dochder Auslöser für den Beschluss, eineumfassende Schulentwicklungsplanungzu erstellen. Diese ist dringenderforderlich, um vorhandenenSchulraum sinnvoll zu nutzen undwird sicher auch eine Argumentationsgrundlage für unsereunveränderten IGS- Forderungen liefern.Ebenfalls von der Doppik angestoßen ist die Diskussion umdie Bezuschussung der Fahrkarten für Schüler desSekundarbereichs II. Es ist eine Pflicht der Landkreisverwaltung,der Politik deutlich aufzuzeigen, wo freiwilligeLeistungen erbracht werden.Die freiwillige Bezuschussung der Schülerbeförderung istein besonderes Anliegen der Sozialdemokraten imLandkreis <strong>Gifhorn</strong>. Diese ist für uns ein wichtiger Beitrag,um gleiche Bildungschancen für alle Kinder im Landkreis zuschaffen.Eine so geniale Verbesserung ist die Doppik also nicht undvor allem nimmt sie uns zum Glück nicht die Entscheidungin allen politischen Bereichen ab. Wir wollen und werdenweiterhin für unsere politischen Ziele einstehen und müssenauch weiterhin versuchen, diese mit den finanziellenBedingungen des Kreishaushaltes in Einklang zu bringen.Ines KielhornVorsitzende der <strong>SPD</strong>-Fraktion imKreistag


<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong> Seite 5 - <strong>Ausgabe</strong> Dezember 20<strong>10</strong><strong>Der</strong> demographische Wandel - dieHerausforderung für unsere Regionvon Susann KöhlerUnter diesem Titel fand auf Einladung des <strong>SPD</strong> LandtagsabgeordnetenKlaus Schneck im Wittinger Hotel Nöhre einsehr gut besuchtes Bürgergespräch statt. Als Gesprächspartnerstanden Rolf Meyer, Landtagsabgeordneter undMitglied der Kommission „Demographischer Wandel“,Lothar Jur, SoVD Kreisvorsitzender und Peter Rothe, ersterStadtrat von Wittingen zur Verfügung.<strong>Der</strong> Landkreis <strong>Gifhorn</strong> gehört zwar im niedersächsischenVergleich zu einem der jüngeren – wenn man aber nur denVereinsleben betreffen.“ Meyer betonte, wie wichtig es seidiese Entwicklungen zu berücksichtigen und die Infrastrukturin den Kommunen schon heute darauf anzupassen.Besonders wichtig sei es außerdem bei weiter sinkendenSchülerzahlen diese optimaler zu fördern, dass heißt bessereKinderbetreuung und gut ausgestattete Schulen.In ländlichen Regionen, wie dem <strong>Gifhorn</strong>er Nordkreis, wirddie Bevölkerung nicht nur älter, sondern es werden auchimmer weniger Einwohner. Rothe berichtete, dass dies auchNordkreis betrachtet,für Wittingen gelte und erdrehen sich die Zahlenin das Gegenteil. Sotreffen die Veränderungenden Nordkreis früherund schneller alsandere.Bei seiner Eröffnungmachte Schneck deutlich,dass die Herausforderungendes demographischenWandels umfassendsind: Seit vielenJahren hört man immerbetonte, dass man aufdiese Entwicklung in allenkommunalpolitischen Bereichen,von der Kinderbetreuungbis zu ausreichendenPflegeplätzen, reagierenmüsse. Jur begrüßte,dass diese Diskussion nunauch vor Ort geführt wirdund dass der SoVD geradeals Vertreter der Älterensich weiterhin einmischenwerde. Eines der dringendstenProbleme im Nord-wieder das SchlagwortLothar Jur (v.l.), Rolf Meyer, Klaus Schneck und Peter Rothe„demographischerkreis ist der ärztlicheauf dem Bürgergespräch in Wittingen.Wandel“ – aber wasNotdienst. Dieses Themabedeutet das konkret für die eigene Kommune und daseigene Lebensumfeld. In der Diskussion mit denBürgerinnen und Bürgern wurde deutlich, dass dieAltersentwicklung nicht nur Auswirkungen auf denArbeitsmarkt und auf die Sozialversicherungen, sonderngerade auch Themen wie Infrastruktur im ländlichen Raum,hatte der SoVD mit einer Unterschriftensammlung alsPetition in den Landtag eingebracht. Ein entsprechender<strong>SPD</strong> Antrag wurde mittlerweile verabschiedet. Schneckbedankte sich beim SoVD für diesen Einsatz, wies aberauch darauf hin, dass das Thema ärztliche Versorgungdamit noch nicht gelöst sei. Schon heute ist der Landkreismangelnde Ärzteversorgung, Einkaufen vor Ort, öffentlicher <strong>Gifhorn</strong> bei der Ärzteversorgung Schlusslicht inPersonennahverkehr, selbstbestimmtes Leben im Alter, Niedersachsen.aber auch sinkende Schülerzahlen und das sich wandelnde<strong>Der</strong> SpruchNimm die Erfahrung und die Urteilskraft der Menschen über 50 heraus aus der Welt, undes wird nicht genug übrigbleiben, um ihren Bestand zu sichern.Henry Ford I.


<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong> Seite 6 - <strong>Ausgabe</strong> Dezember 20<strong>10</strong>Neue Oberschule - eine MogelpackungWeiter Flickschusterei der Landesregierung in der Schulpolitikvon Karen WachendorfDas Modell der „Neuen Oberschule“ hat für Verwirrunggesorgt, weil hier zwei Formen unter einem Namen behandeltwerden. Die eine Möglichkeit ist die Zusammenlegungvon Haupt- und Realschulen zu einer mindestens zweizügigen„Neuen Oberschule“, bei der anderen Möglichkeitkommt noch eine Gymnasialklasse hinzu.Die beiden Formen der „Neuen Oberschule“ wirken an vielenStellen unfertig und sind nichtwirklich neu, da es KooperativeGesamtschulen seit langem gibt.Die Schwierigkeiten, die sich ergeben,werden kluge Eltern sehrschnell erkennen. Bei einem einzügigenGymnasialzweig bleibt fürWahlmöglichkeiten kein Platz. Einegymnasiale Oberstufe darf nur eingerichtetwerden, wenn sie wenigstensdrei Parallelklassen hat, d. h.in der Fläche wird es kaum weitereOberstufen geben. Eltern, die für ihrKind eine gymnasiale Ausbildungwünschen, werden sich daher sehrgenau überlegen, das Kind auf soeine „Neue Oberschule“ zu schikken.Nach meiner Meinung ist eineStandortsicherung für Schulzentrenauf dem Lande nicht zu erreichen,dafür braucht man richtigeIntegrierte Gesamtschulen.Ein weiteres Element, das Eltern zögern lassen wird, dieKinder an der „Neuen Oberschule“ anzumelden, ist derUmgang mit dem freien Elternwillen, d. h. mit demWahlrecht der Eltern für die Schulform des Kindes. Bei derKaren WachendorfVorsitzende der Arbeitsgemeinschaft fürBildung„Neuen Oberschule“ endet dieses Wahlrecht nach der fünftenKlassen. Ab der sechsten Klasse entscheidet allein dieSchule, in welcher Schulform der Schüler oder dieSchülerin unterrichtet wird. So können Kinder in einem vorher„schwach besetzten“ Hauptschulzweig landen.Die von der Landesregierung gepriesene Möglichkeit integrativenUnterrichtens erscheint weit hergeholt. Für die„Neue Oberschule“ gelten dreiunterschiedliche Rahmenrichtlinien,jeweils drei unterschiedlicheSchulbücher und drei unterschiedlicheStundentafeln. Außerdemhaben wir durch das Abiturnach 8 Jahren in der Haupt- undRealschule eine Mittelstufe vonder 5. bis zur <strong>10</strong>. Klasse, im gymnasialenBereich aber eineMittelstufe von der 5. bis zur 9.Klasse, das alles dürfte eineIntegration zumindest erschweren.Fazit: Wer integrativen Unterrichtfür sein Kind wünscht, mit derMöglichkeit nach Abschluss der<strong>10</strong>. Klasse jeden Abschluss zuerreichen, d. h. eine Schule, diefür jedes Kind die Möglichkeit zumBesuch der gymnasialen Oberstufebis zum Ende der <strong>10</strong>. Klasseoffen lässt, der muss sich weiterhin für die IntegrierteGesamtschule einsetzen. Die „Neue Oberschule“ ist keineAlternative und bietet langfristig keine Perspektiven.Tanke: „Wirtschaftlicher Aufschwung muss alle Arbeitnehmer erreichen“Zum zweiten Betriebs- und Personalräte-Frühstück lud der<strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordnete Detlef Tanke ein. Ziel war es,die Gespräche aus dem Frühjahr fortzuführen und dendirekten Kontakt auszubauen. „Im verarbeitendenGewerbe zeichnet sich ab, dass der wirtschaftlicheAufschwung auch bei den Mitarbeiterinnen undMitarbeitern ankommt. Probleme bereitet der öffentlicheDienst. Dort sollen immer mehr Aufgaben von immer wenigerPersonal bewältigt werden“, erklärte Tanke.Eingeladen waren Betriebs- und Personalräte ausUnternehmen, Verbänden und Verwaltungen aus demBereich des Wahlkreises <strong>Gifhorn</strong>-Süd. Dabei wurde überdie Themen Lohn-Dumping, Ende der Ein-Euro-Jobssowie die Einführung eines flächendeckendenMindestlohns diskutiert. „Allgemein wurde beklagt, dassdie Arbeitgeber immer wieder nach Schlupflöchernsuchen, um die tarifgebundenen Löhne oder die vereinbartenMindestlöhne nicht zu zahlen. Dieser Trend ist volkswirtschaftlichschädlich und führt dazu, dass die Scherezwischen arm und reich immer größer wird“, betonteTanke.Diskutiert wurde auch darüber, dass Arbeitnehmer immerflexibler arbeiten sollen und dies größtenteils zu Löhnen,die nicht ausreichen, um eine Familie zu ernähren odereine Unabhängigkeit von staatlichen Transferleistungenermögliche. Um diesen Missstand zu beheben, sprachsich die Runde der Arbeitnehmervertreter für dieAnhebung des Spitzensteuersatzes aus. „Dadurch werdendie hohen Einkommen stärker belastet. Die zusätzlichenEinnahmen können dazu genutzt werden, Niedrigeinkommenweiter zu entlasten“, betonte Tanke.Im Frühjahr 2011 werde zu einem weiteren Betriebs- undPersonalräte-Frühstück eingeladen, um die Kontakte undden Meinungsaustausch zu intensivieren. Arbeitnehmervertreter,die dazu eingeladen werden wollen, können sichgerne melden unter:Bürgerbüro Detlef Tanke, Steinweg 11, 38518 <strong>Gifhorn</strong>.Telefon 05371-15474, Fax 05371-8975<strong>12</strong>0 oder per E-Mail unter dirk-roller@web.de


<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong> Seite 7 - <strong>Ausgabe</strong> Dezember 20<strong>10</strong>Die <strong>Gifhorn</strong>er Tafel40 Ehrenamtliche betreuen <strong>12</strong>00 Hilfsbedürftige in <strong>Gifhorn</strong> undUmgebungVon Siegfried BrüdgamVor ca. <strong>10</strong> Jahren haben Edeltraut Sack, BrigitteKoralski und Grete Fiest die <strong>Gifhorn</strong>er Tafel gegründet.Man trat gleich dem Bundesverband der Tafelnbei, um einerseits rechtlich abgesichert zu sein, andererseitssollten die Standards des Bundesverbandeseingeführt werden.Mit dem eigenem Pkw wurden in der Anfangszeit dieLebensmittelmärkte abgefahren und unverkäuflicheLebensmittel eingesammelt. In einem Heizungsraumder Chistoph-Kolumbus-Schule wurden die Lebensmittelzwei Mal wöchentlich an 35 Hilfsbedürftige verteilt.Die Helfer kamen zunächst aus dem Bekanntenkreis.Mit den Jahren hat sich die Zahl der ehrenamtlichenHelfer ständig erhöht. Heute arbeiten 40Ehrenamtliche für die <strong>Gifhorn</strong>er Tafel.„Zurzeit haben wir kein Personalproblem“, meintEdeltraut Sack, im Vorstand zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit,„vier eingespielte Fahrerteams holendie Lebensmittel von den Lebensmittelmärkten, weitereTeams sortieren die eingehenden Lebensmittelund lagern diese in zwei begehbaren Kühlaggregatenund einem Kühlregal und sorgen für die Verteilung andie Hilfsbedürftigen.“Seit 2008 ist die <strong>Gifhorn</strong>er Tafel in einer Halle imPaulsmoor untergebracht und verteilt drei Malwöchentlich Lebensmittel. <strong>Der</strong> Bereich der <strong>Gifhorn</strong>erTafel umfasst das Umland um Gifhorm in einemAbstand von 20 - 30 Km und ist mit den benachbartenTafeln in Wolfsburg, Braunschweig, Peine, Celleund Wittingen abgestimmt. Zurzeit werden von der<strong>Gifhorn</strong>er Tafel <strong>12</strong>00 Hilfsbedürftige unterstützt. JeLebensmittelabgabe zahlen Einzelpersonen einenEuro, Familien bis zu vier Personen zahlen zweiEuro und größere Familien drei Euro.„Wir sind dringend auf Spenden angewiesen“, sagtGrete Fiest, zuständig für die Finanzen der Tafel,„auch wenn keine Personalkosten anfallen, da alleArbeit ehrenamtlich geleistet wird, und derLandkreis <strong>Gifhorn</strong> die Kosten der Müllentsorgungübernimmt, so bleiben noch ungedeckte laufendeKosten wie für die Miete der Halle und den Betriebder technischen Geräte. Dann müssen noch dringendbenötigte Lebensmittel zugekauft werden, diebei den Sammelfahrten nicht in ausreichendenMengen anfallen.“ „Und wenn dann eines der größerentechnischen Geräte ausfällt, können wir nur aufBrigitte Koralski (v.l.), Grete Fiest und Edeltraut Sackgründeten die <strong>Gifhorn</strong>er Tafel vor <strong>10</strong> Jahren.Betteltour gehen“, ergänzt Edeltraut Sack, „ so wie voreinem Jahr, als wir dringend einen Kühlwagenbrauchten, da waren wir sehr dankbar für die Spendeder VW-Belegschaft, die uns den Kauf ermöglichte.“Hut ab vor der Leistung der Ehrenamtlichen der<strong>Gifhorn</strong>er Tafel. Vielleicht erkennt auch die Stadt<strong>Gifhorn</strong> diese Leistungen und unterstützt die Tafelzukünftig, zum Beispiel durch die Übernahme derMiete für die <strong>Ausgabe</strong>halle.Mit Lebkuchenherzen machen Hubertus Heil (links)und Thomas Böker (rechts) die Kunden des Famila-Marktes auf den Stand der <strong>Gifhorn</strong>er Tafel aufmerksam.


<strong>Der</strong> <strong>rote</strong> <strong>Faden</strong> Seite 8 - <strong>Ausgabe</strong> Dezember 20<strong>10</strong><strong>SPD</strong> <strong>Unterbezirk</strong> <strong>Gifhorn</strong>Steinweg 11, 38518 <strong>Gifhorn</strong>Telefon: 05371-3655Fax : 05371-15261www.spd-gifhorn.deVerantwortlich i.S.d.P:Detlef TankeRedaktion:Siegfried BrüdgamWichtiger Termin!<strong>Unterbezirk</strong>sparteitag, am 26. März 2011, <strong>10</strong> Uhr<strong>Gifhorn</strong>, BürgerschützensaalAuf der Tagesordnung steht u. a. die Neuwahl des Vorstandes.Referent ist der niedersächsische <strong>SPD</strong>-Landesvorsitzende Olaf Lies.Gäste sind willkommen, sollten sich aber im UB-Büro, Tel.: 05371-3655anmelden.Braunkohl, Bregenwurst & Politik in <strong>Gifhorn</strong>Von Rainer KnopBei der AG 60plus im <strong>SPD</strong> <strong>Unterbezirk</strong> <strong>Gifhorn</strong>ist es Tradition am 11.11. zu „Braunkohl,Bregenwurst & Politik“, einzuladen. <strong>Der</strong> Tagstand unter dem Motto „Beim <strong>Gifhorn</strong>erBraunkohlessen dabei zu sein ist immer etwasBesonderes“. <strong>Der</strong> Vorsitzende Hans-AdolfMüller begrüßte 244 Gäste. Sie kamen nichtnur aus dem Kreis <strong>Gifhorn</strong>, sondern auch ausHamburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und vielenBezirken Niedersachsens. Anwesend warenz. B. der stellvertretende Bundesvorsitzendeder AG 60plus Rudolf Herberts, der Bezirksvorsitzendeder AG 60plus Volker Mewes und<strong>Gifhorn</strong>s Landrätin Marion Lau, um nur einigezu nennen. Unter ihnen als Gastredner der<strong>SPD</strong>-Landesvorsitzende Dr. Ralf Stegner ausSchleswig-Holstein. Dem Karnevalsauftakt entsprechendwar seine Rede humorvoll gespicktmit Kritik an der schwarz-gelben Regierung.„Sie hat alles getan, um das Vertrauen derBürger zu verlieren“. Er verurteilt die Änderungder Atompolitik und die Abfindung der Bankerscharf.„Man soll nicht so viel über die Höhe derSozialhilfe reden, sondern dafür sorgen, dassmöglichst wenige davon abhängig sind“, sagter und erntet viel Beifall. Stegner verriet demPublikum auch woher sein Talent als Rednerfür den Beginn der fünften Jahreszeit kommt:„Ich bin gebürtiger Pfälzer“.<strong>Der</strong> Gastredner Ralf Stegner sorgte für ein volles HausWeitere Termine20.Jan. 2011, 19 Uhr, 2. Themenforum <strong>Gifhorn</strong>er Zukunftsgespräche, <strong>Gifhorn</strong>, Deutsches Haus/Scheune3. Feb. 2011, 19 Uhr, 3. Themenforum <strong>Gifhorn</strong>er Zukunftsgespräche, <strong>Gifhorn</strong>, Deutsches Haus/Scheune8. März 2011, <strong>10</strong>0 Jahre internationaler Frauentag, zentrale Veranstaltung, Ort noch unbekannt

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