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Grüner Gockel gesamt.pdf - Ev. Kirchengemeinde Gochsheim

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Umwelterklärung 2012


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Grußworte . . . . . . . . . 4<br />

Unsere <strong>Kirchengemeinde</strong>. . . . . 7<br />

Auftaktveranstaltung . . . . . . . 10<br />

Schöpfungsleitlinien . . . . . . . 13<br />

Umweltmanagement . . . . . . . 15<br />

Der Weg zum „Grünen <strong>Gockel</strong>“ . 17<br />

Gelebter Umweltschutz in unserer<br />

Gemeinde<br />

Wenden Sie sich bei Fragen an<br />

Pfarramt St. Michael<br />

Schweinfurter Str. 6<br />

97469 <strong>Gochsheim</strong><br />

Tel. 09721 61113<br />

pfarramt@gochsheimevangelisch.de<br />

www.gochsheim-evangelisch.de<br />

20<br />

Bereits erzielte Erfolge . . . . . . 22<br />

Umweltprogramm . . . . . . . . 24<br />

Gebäudekennzahlen . . . . . . . 30<br />

Broschüren . . . . . . . . . . . . 34<br />

Urkunde. . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Gebet . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

oder Umweltbeauftragte<br />

Emmi Sengfelder<br />

Jägergasse 5<br />

97508 Dürrfeld<br />

Tel. 09729 7153<br />

emmi.sengfelder@uplink.de


Vorwort<br />

„Ich will den Grünen <strong>Gockel</strong> haben!“, war die spontane<br />

und motivierende Reaktion eines Mitglieds des<br />

Kirchenvorstands, als ich im Sommer 2009 dem Gremium<br />

dieses Umweltmanagement unserer Landeskirche<br />

vorstellte. Nun kann sich dieser liebe Kollege gemeinsam<br />

mit uns – dem Umweltteam – über die erhaltene<br />

Auszeichnung freuen.<br />

Zweieinhalb Jahre Arbeit, die oft interessant und effektiv,<br />

aber auch immer wieder bürokratisch und mühsam war,<br />

liegen nun hinter uns, seit der Kirchenvorstand im Januar 2010 einstimmig das Votum<br />

zum Startschuss für dieses Vorhaben gegeben hat.<br />

Aber warum haben wir uns auf diesen Prozess eingelassen? Nicht erst seit Fukushima<br />

wird uns Christen bewusst, dass wir uns mit unserer Fortschrittsgläubigkeit – wir<br />

fühlten uns als „Krone der Schöpfung“ – in eine Hybris verstiegen hatten. Wir<br />

glaubten, alles im Griff zu haben. Dabei haben wir außer Acht gelassen, dass wir sehr<br />

abhängige Wesen sind. Diese Deutung lässt der Schöpfungsbericht auch zu. Als<br />

letztes Glied in der Schöpfungskette sollten wir Menschen demütig anerkennen: Wir<br />

brauchen die Natur, nicht umgekehrt.<br />

Dieser Abhängigkeit - aber auch Verbundenheit mit allem Lebendigen - sind wir uns<br />

im Umweltteam bewusst und wollen einen Beitrag leisten, die natürlichen<br />

Lebensgrundlagen zu schützen – für uns, aber auch für zukünftige Generationen.<br />

Ganz herzlich danke ich meinen Mitstreitern im Umweltteam für die tatkräftige<br />

Unterstützung. Ich hoffe nun, dass sich das Engagement für diese Aufgabe, die ja<br />

nicht zu Ende ist, weit in die Gemeinde ausbreitet.<br />

Denn ich finde, dass sich dieses Handeln hervorragend in die Tradition <strong>Gochsheim</strong>s<br />

einfügt. Mit der starken Diakonie und der Geschichte des Gemüseanbaus wissen die<br />

Menschen hier einerseits um Verbundenheit und Verantwortung untereinander, aber<br />

auch um die Bedeutung der natürlichen Ressourcen.<br />

Emmi Sengfelder<br />

(Umweltbeauftragte und Mitglied im Kirchenvorstand)


Grußwort Regionalbischof<br />

Christian Schmidt<br />

Umweltarbeit ist mittlerweile ein fester Bestandteil der<br />

kirchlichen Arbeit geworden und berührt viele Bereiche<br />

des Gemeindelebens.<br />

Das hat gute biblische Gründe. Schon ganz am Anfang<br />

lesen wir, dass die Schöpfung, also unsere Umwelt,<br />

Gottes Werk ist, das die Menschen bebauen und bewahren<br />

sollen.<br />

In vielen Psalmen kommt zum Ausdruck, dass die<br />

Schöpfung Gott ehrt. Menschen kommen ins Staunen<br />

über den Schöpfer. An anderer Stelle erwähnt Paulus, dass eigentlich alle Menschen,<br />

selbst ohne die Bibel zu kennen, etwas von Gott wissen, da man in der Schöpfung<br />

etwas von Gottes Wesen erkennt.<br />

Im Übrigen beinhaltet die christliche Nächstenliebe, verantwortlich zu leben und die<br />

Lebensgrundlagen der Mitmenschen und Nachkommen zu erhalten.<br />

Der Umweltschutz gehört zu unseren christlichen Werten. Die Aufforderung von<br />

Jesus, dass wir „Licht der Welt“ und „Salz der Erde“ sein sollen, gilt auch in Bezug<br />

auf den Umweltgedanken. Das heißt, Christen sollen vorbildlich leben, zum<br />

Nachahmen einladen und wo nötig einen anderen Lebensstil pflegen. Die Bewahrung<br />

der Schöpfung, unserer Umwelt, ist nicht nur eine gesellschaftliche, sondern<br />

insbesondere eine zentrale Aufgabe der Kirchen und gehört für uns zur<br />

Grundausrichtung unseres Denkens und Handelns.<br />

Ich freue mich, dass die <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Gochsheim</strong> durch die Arbeit des<br />

Umweltteams in mancher Hinsicht eine Vorbildfunktion übernommen hat. An vielen<br />

Stellen wird der Umweltaspekt ins Bewusstsein gebracht.<br />

Dazu gehört auch die vorliegende Umwelterklärung. Ein herzlicher Dank dem<br />

Umweltteam für die Zeit und Kraft, die investiert wird, für die Beharrlichkeit und<br />

„Nachhaltigkeit“, mit der dieser Prozess vorangebracht wird. Danke auch an Gott, den<br />

Schöpfer, weil das Danken das Denken verändert und die Dankbarkeit zum<br />

Umdenken führt.<br />

OKR Christian Schmidt<br />

Regionalbischof


Grußwort Renate Käser<br />

Die <strong>Ev</strong>angelische <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Gochsheim</strong> hat ihre<br />

Umwelterklärung erarbeitet! Herzlichen Glückwunsch für<br />

dieses engagierte Eintreten zur Bewahrung der<br />

Schöpfung, mit dem Sie konkrete Schritte eingeleitet<br />

haben, um unsere Natur und damit Gottes Schöpfung zu<br />

schützen!<br />

Ihr Umweltteam hat sich auf den Weg gemacht und<br />

Möglichkeiten des Energiesparens für Ihre<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong> erarbeitet. Wir haben unsere Erde nur von unseren Kindern<br />

geliehen. Sie arbeiten daran, dass unser Heimatplanet auch in Zukunft guten<br />

Lebensraum für unsere Nachfahren bietet.<br />

Danke, dass Sie den „Grünen <strong>Gockel</strong>“ zu sich geholt haben und den Weg des<br />

Umweltmanagements gehen! „Mit Energie für gutes Klima“ lautet das Motto unserer<br />

Landessynode für die Klimaarbeit und es ist uns ein großes Anliegen, bei uns selber<br />

und mit konkreten Schritten anzufangen. Viele Gemeinden haben sich diesem Aufruf<br />

zur Bewahrung von Gottes Schöpfung angeschlossen. Danke, dass Sie dabei sind!<br />

Ihre<br />

Renate Käser, Mitglied der Landessynode


Grußwort des 1. Bürgermeisters von <strong>Gochsheim</strong><br />

Die Schöpfung bewahren! Unter diesem christlichen<br />

Thema haben sich in der evangelischen <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

St. Michael mehrere Mitbürger/innen<br />

zusammengeschlossen, um auch innerkirchlich auf den<br />

Umweltgedanken hinzuweisen. Der weltweite<br />

Ressourcenverbrauch ist riesengroß, obwohl jeder weiß,<br />

dass unsere natürlichen Ressourcen nicht unendlich sind.<br />

Vor allem wir in den Industriestaaten wissen um die<br />

Zusammenhänge und haben die Kenntnisse dem<br />

entgegenzusteuern. Dies bedarf der Anstrengung eines jeden Einzelnen. Es ist daher<br />

nur zu begrüßen, wenn auch gesellschaftliche Gruppen, wie hier in der evangelischen<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong>, sich gemeinsam mit den Anforderungen an eine<br />

umweltverträgliche Zukunft auseinandersetzen. Der „Grüne <strong>Gockel</strong>“ kann so auch<br />

nach außen wirken und Beispiel für weitere Mitglieder im privaten Bereich geben.<br />

Die kircheneigenen Gebäude, primäre Zielobjekte der Gruppe, haben naturgemäß ein<br />

entsprechendes Alter und wurden daher unter anderen Voraussetzungen errichtet.<br />

Auch wenn erste Schritte, wie solare Warmwasserbereitung und umweltfreundliche<br />

Heizenergie bereits umgesetzt sind, bestehen hier noch erhebliche Einsparpotenziale,<br />

vor allem in der Wärmedämmung. Dies wird nicht umzusetzen sein, wenn sich nicht<br />

auch die Landeskirche entsprechend finanziell beteiligt.<br />

Dem „Grünen <strong>Gockel</strong>“ gratuliere ich zu seiner Zertifizierung und bedanke mich für<br />

das bisherige Engagement. Für die Zukunft wünsche ich der Gruppe weiterhin viel<br />

Erfolg beim Finden und Umsetzen von Ideen.<br />

Wolfgang Widmaier<br />

1. Bürgermeister


Unsere <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

Das Dorf <strong>Gochsheim</strong>, wenige Kilometer südlich von<br />

Schweinfurt gelegen, ist durch seine evangelische<br />

Vergangenheit im katholischen Umfeld geprägt. Früher<br />

war der Ort zusammen mit dem benachbarten Sennfeld<br />

ein „freies Reichsdorf“, direkt dem Kaiser unterstanden<br />

und durfte so u.a. seine religiösen Angelegenheiten<br />

selbst regeln. 1540 führte <strong>Gochsheim</strong> die Reformation<br />

ein, bis nach dem 2. Weltkrieg war <strong>Gochsheim</strong> fast rein<br />

evangelisch. Inzwischen leben evangelische und<br />

katholische <strong>Kirchengemeinde</strong>n im Ort in<br />

ökumenischem Miteinander.<br />

Unsere evangelische Kirche St. Michael ist gut 500 Jahre alt, 1511 wurden Chor und<br />

Turm erbaut und stehen heute noch. Das Kirchenschiff wurde 1872 vergrößert, neu<br />

aufgebaut, neugotisch, passend zu dem gotischen Chor. Die Kirche ist von<br />

mittelalterlichen „Gaden“ (ehem. Schutz- und Speicherräumen) umgeben, die wie<br />

eine Burgmauer um die Kirche und den Kirchhof stehen. Der Kirchhof hat dadurch<br />

eine sehr heimelige Atmosphäre und ist neben der Kirche eine eigene<br />

Sehenswürdigkeit.<br />

Knapp 3500 Mitglieder hat die evangelische <strong>Kirchengemeinde</strong>. Ein Teil hat seine<br />

Wurzeln in der langen Geschichte des Ortes, die von der Landwirtschaft geprägt ist.<br />

<strong>Gochsheim</strong> war und ist bekannt vor allem durch seine „Kümmerli“, die kleinen<br />

Gurken, und durch seine Zwiebeln. Aber auch anderes Gemüse wurde angebaut, das<br />

auf den Märkten von Würzburg bis weit hinauf ins Thüringer Land verkauft wurde.<br />

Ein anderer Teil der Mitglieder sind Menschen, die im Umfeld der Industriestadt<br />

Schweinfurt ihr Zuhause in <strong>Gochsheim</strong> gefunden haben. Vor allem im 20. Jahrhundert<br />

sind viele Menschen zugezogen und haben den Ort stark anwachsen lassen. Zur<br />

Gemeinde gehören auch die etwa 700 <strong>Ev</strong>angelischen der umliegenden Dörfer<br />

Grettstadt, Weyer, Obereuerheim, Untereuerheim und Dürrfeld.<br />

Der „Grüne <strong>Gockel</strong>“ wird von Menschen aus allen Teilen der <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

mitgetragen. Die traditionelle Verbundenheit der Menschen zur Natur findet hier<br />

seinen Ausdruck, ebenso wie eine besondere Sensibilität für die Umwelt durch das<br />

naheliegende Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Die „Bewahrung der Schöpfung“ und<br />

die „Nächstenliebe“ als der Sorge um eine lebenswerte Zukunft der nach uns<br />

folgenden Generationen sind Hauptanliegen des christlichen Glaubens.<br />

Pfarrer Wolfgang Stumptner


Außer der Kirche St. Michael (Titelseite) wurden folgende Gebäude begangen:<br />

Pfarramt <strong>Gochsheim</strong><br />

Pfarrhaus mit Pfarramt und Gemeindesaal<br />

Kantoratsgebäude<br />

mit Bibliothek und Jugendhaus


Eine Geschichte aus der Geschichte<br />

Unser Geschichtsforscher Günter Karl stieß auf eine interessante Querverbindung zum Grünen<br />

<strong>Gockel</strong>.<br />

Lorenz Hahn und der „Grüne <strong>Gockel</strong>“<br />

Die evangelisch-lutherische <strong>Kirchengemeinde</strong> der Christuskirche in Selb/Ofr. arbeitet schon<br />

lange beim „Grünen <strong>Gockel</strong>“ mit und hat mit einer Umwelterklärung eine erste Phase<br />

abgeschlossen. Als ich in diesem Heftchen blätterte fiel mir der Name Lorenz Hahn ins Auge.<br />

Ich stutzte. Lorenz Hahn war für mich immer ein Ur-<strong>Gochsheim</strong>er, außerdem schon längst tot<br />

und begraben. Wie kommt der nach Selb?<br />

Nun. Der Lorenz Hahn in Selb war 1962, als die Christuskirche dort eingeweiht wurde, als<br />

Pfarrer tätig. Ob er mit unserem Lorenz Hahn etwas zu tun hat, ist nicht klar. Dieser aber ging<br />

mir seit der Lektüre nicht mehr aus dem Kopf. Immerhin ist er eine Persönlichkeit, die tiefe<br />

Spuren in <strong>Gochsheim</strong> hinterlassen hat.<br />

Er war Reichsschultheiß von <strong>Gochsheim</strong> in einer schweren Zeit, nämlich von 1633 – 1636 und<br />

1649 – 1656. Von 1636 – 1649 war <strong>Gochsheim</strong> nicht reichsfrei, sondern dem Bischof von<br />

Würzburg verpfändet. Viele <strong>Gochsheim</strong>er mussten aus <strong>Gochsheim</strong> weichen, auch Lorenz Hahn.<br />

Wo er sich in dieser Zeit aufgehalten hat, ist nicht bekannt. Am Ende des 30-jährigen Krieges<br />

kämpfte er zusammen mit seinem Sennfelder Amtskollegen und weiteren Amtsträgern<br />

verbissen um die Wiedererlangung der Reichsfreiheit. Nach langem Ringen, dessen Verlauf<br />

man im Buch „Geschichte der fränkischen Reichsdörfer <strong>Gochsheim</strong> und Sennfeld“ von<br />

Friedrich Weber auf den Seiten 210 bis 225 nachlesen kann, erreichten diese Männer ihr Ziel.<br />

<strong>Gochsheim</strong> und Sennfeld wurden wieder reichsfrei und erhielten ihre Urkunden und Bücher<br />

zurück.<br />

Die Freude über diesen Sieg führte zu einem Friedensfest, das heute noch als „Gochsumer<br />

Kärm“ bzw. „Semflder Kirm“ gefeiert wird. Lorenz Hahn aber starb einige Jahre später im<br />

Amt. In den Sterbematrikeln ist zu lesen: „Die (= Am Tage) 24. November Anno 1556. An<br />

welchem Tag gemelter H. Reichsschultheiß in dieser Kirche ist begraben und beigesetzt<br />

worden“.<br />

Die Erinnerung an ihn bleibt lebendig. Auf der ältesten Hostiendose von 1655 unserer Kirche,<br />

die bei besonderen Anlässen noch Verwendung findet, ist am Rand sein Name eingraviert,<br />

außerdem ist aus seinem Legat ein Concordienbuch gekauft worden, das heute noch in unserem<br />

Archiv vorhanden ist.<br />

Sein größtes Vermächtnis aber, das ihn zu einem der wirkmächtigsten Personen <strong>Gochsheim</strong>s<br />

macht, ist das Friedensfest „die Kärm“, die bis heute alljährlich gefeiert wird.<br />

Solche Wirkung über Jahrhunderte hinweg ist der Arbeit des Arbeitskreises „<strong>Grüner</strong> <strong>Gockel</strong>“<br />

zu wünschen.<br />

GK (= Günter Karl)


Auftaktveranstaltung<br />

Der „Grüne <strong>Gockel</strong>“ kommt nach St. Michael in <strong>Gochsheim</strong><br />

Die <strong>Kirchengemeinde</strong> St. Michael in <strong>Gochsheim</strong> hat beschlossen, den „Grünen<br />

<strong>Gockel</strong>“ einzuführen. Das ist nicht etwa ein wunderliches Tier, sondern so nennt sich<br />

ein Umweltmanagementsystem für <strong>Kirchengemeinde</strong>n der evangelischen<br />

Landeskirche.<br />

Die Auftaktveranstaltung dafür fand am 27.06.2010 im Rahmen des alljährlichen<br />

Gemeindetages bei strahlendem Sonnenschein in den Gaden rund um die Kirche statt.<br />

Mit Beiträgen zu dem Thema „Du hast uns deine Welt geschenkt“, das in großen<br />

Lettern über der Bühne stand, wurde deutlich gemacht, warum diese Welt so<br />

schützenswert ist. Eine dazu passende Ausstellung von Naturbildern aus <strong>Gochsheim</strong><br />

(Bilder des Bund Naturschutzes, fotografiert von Marion Braun) und Mosaikarbeiten<br />

der Hauptschule in der Kirche unterstrich außerdem die Schönheit der Schöpfung.<br />

Höhepunkt der Veranstaltung war gegen 14.30 Uhr, als ein „<strong>Grüner</strong> <strong>Gockel</strong>“ (Sigi<br />

Königer) durch die Zuschauer auf die Bühne „flatterte“. Er erklärte den Kindern, dass<br />

er nach <strong>Gochsheim</strong> gekommen sei, weil die Kinder das Schöpfungslied gesungen<br />

haben und sie ihn damit angelockt hätten. Der „Grüne <strong>Gockel</strong>“ erklärte den Kindern,<br />

dass er der Wächter der Natur sei und aufpasse, dass alles so schön grün bleibt, wie in<br />

dem Schöpfungslied. „Deshalb bin ich auch so grün und wenn ihr mir in <strong>Gochsheim</strong><br />

ein Nest baut, bleibe ich auch da“ sagte der <strong>Gockel</strong> unter ständigem Krähen. Da die<br />

Kinder das wollten, machten sie Vorschläge, wie sie helfen können, die Natur zu<br />

schützen. Die Vorschläge waren auf Papierstreifen<br />

geschrieben. Daraus wurde dann symbolisch ein<br />

Nest gebaut.<br />

Der „Grüne <strong>Gockel</strong>“ will in einem Jahr wieder kommen und wenn die Kinder bis<br />

dahin die Vorschläge umgesetzt haben, will er bleiben.<br />

Als Dankeschön erhielten die Kinder danach alle einen gebackenen <strong>Gockel</strong>.


Die Umweltbeauftragte der <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Gochsheim</strong>, Emmi Sengfelder, leitete<br />

anschließend zur erwachsenengerechten Vorstellung des Umweltmanagementsystems<br />

über. Sie betonte, dass der Kirchenvorstand in <strong>Gochsheim</strong> einstimmig beschlossen<br />

habe, die Empfehlung der Landessynode umzusetzen und den „Grünen <strong>Gockel</strong>“<br />

einzuführen. <strong>Gochsheim</strong> ist damit zusammen mit Niederwerrn Vorreiter im Dekanat<br />

Schweinfurt.<br />

Renate Käser, die Landessynodale für das Dekanat Schweinfurt berichtete, dass die<br />

Landessynode, also das bayerische Kirchenparlament, auf seiner Frühjahrstagung 2009<br />

den „Grünen <strong>Gockel</strong>“ für die bayerische Landeskirche eingeführt hat um aktiv<br />

Klimaschutz zu betreiben. Das sonntägliche Bekenntnis zu „Gott dem Schöpfer des<br />

Himmels und der Erde, soll nicht nur ein Lippenbekenntnis bleiben, sondern fordert<br />

uns heraus Gottes schöne Natur zu bewahren“. Weiter sagte sie: „Umweltschutz kann<br />

Spaß machen!“ Neben „dem guten Gefühl das Richtige zu tun“ hat es manchmal<br />

unerwartet hohe Einsparungen von Geld zur Folge und natürlich positive<br />

Umweltwirkungen. Sie betonte, dass es besonders wichtig ist, nachhaltig zu<br />

wirtschaften damit die Erde auch für die Kinder, die den „Grünen <strong>Gockel</strong>“ begrüßt und<br />

ihm ein Nest gebaut hatten, noch lebenswert ist. Und auch für deren Kinder und<br />

Kindeskinder.<br />

Die Grüße des Umweltreferats der Landeskirche überbrachte Siegfried Fuchs, der<br />

hauptamtliche Umweltberater der evangelischen Landeskirche in Bayern. Er<br />

informierte, dass deutschlandweit bereits 500 <strong>Kirchengemeinde</strong>n und kirchliche<br />

Einrichtungen den „Grünen <strong>Gockel</strong>“ (in nördlicheren Kirchen heißt er „<strong>Grüner</strong> Hahn“)<br />

praktizieren. Die Vorteile des „Grünen <strong>Gockel</strong>s“ sieht Fuchs in der umfassenden und<br />

unabhängigen Bestandsaufnahme direkt durch die <strong>Kirchengemeinde</strong>. Die Stärken- und<br />

Schwächenanalyse zeigt, welche Investitionen sinnvoll und zielgerichtet getätigt<br />

werden können. Und die <strong>Kirchengemeinde</strong> bestimmt selbst über die Maßnahmen. Für<br />

Fuchs muss der Umgang mit der Schöpfung im Alltag spürbar sein. „Der Grüne<br />

<strong>Gockel</strong> ist gelebter Glaube“.<br />

Als Vertreter des Umweltteams erklärte Erich Waldherr, was der „Grüne <strong>Gockel</strong>“<br />

unter die Lupe nimmt. Er berichtete, welche Einsparungen, z.B. beim<br />

Energieverbrauch, beim Wasserverbrauch oder bei der Müllvermeidung, bei anderen<br />

Gemeinden erreicht werden konnten und das ohne bzw. mit nur geringem finanziellen<br />

Aufwand. Er endete mit der Feststellung „Ein Umweltschützer muss kein Christ sein.<br />

Ein Christ muss aber Umweltschützer sein!“<br />

Abschließend stellte Emmi Sengfelder das Umweltteam vor und rief die Zuhörer dazu<br />

auf, Ideen einzubringen und im Umweltteam mitzuarbeiten.<br />

Das Umweltteam bilden Manfred Deppert, Bernd Ehrlitzer, Karl Günzel, Günter Hack,<br />

Sigi Königer (Schriftführerin), Arno Ludwig, Karl-Heinz Pfister (Auditor),<br />

Emmi Sengfelder (Prozessbeauftragte), Erich Waldherr (Auditor)<br />

In einem guten Jahr werden die Aktivitäten der <strong>Kirchengemeinde</strong> im Umweltbereich<br />

geprüft und dann hoffentlich das Zertifikat „<strong>Grüner</strong> <strong>Gockel</strong>“ verliehen.<br />

Emmi Sengfelder<br />

(Veröffentlicht in der Dekanatszeitschrift Perspektiven Ausgabe Herbst 2010)


Der Grüne-<strong>Gockel</strong>-Rock<br />

Papa, lass das Auto stehn, du kannst doch auch zu Fuß mal gehen,die<br />

Bäume sagen: „Dankeschön“, ja Papa lass das Auto stehn.<br />

Lass es einfach stehn, lass es einfach stehn.<br />

Refrain:<br />

Der grüne <strong>Gockel</strong> setzt sich ein: <strong>Gochsheim</strong> soll sauber sein.<br />

Der grüne <strong>Gockel</strong> setzt sich ein: <strong>Gochsheim</strong> soll sauber sein.<br />

Mama, es gibt viel zu viel Plastikabfall auf dem Müll,<br />

den keiner von uns haben will, ja Mama, es gibt viel zu viel<br />

Plastik auf dem Müll, Plastik auf dem Müll.<br />

Refrain:<br />

Der grüne <strong>Gockel</strong> setzt sich ein: <strong>Gochsheim</strong> soll sauber sein.<br />

Der grüne <strong>Gockel</strong> setzt sich ein: <strong>Gochsheim</strong> soll sauber sein.<br />

Opa lass das Rauchen sein, unsre Luft soll sauber sein,<br />

schieb dir lieber nenn Bonbon rein, ja Opa, lass das Rauchen sein.<br />

Lass es einfach sein, lass es einfach sein.<br />

Refrain:<br />

Der grüne <strong>Gockel</strong> setzt sich ein: <strong>Gochsheim</strong> soll sauber sein.<br />

Der grüne <strong>Gockel</strong> setzt sich ein: <strong>Gochsheim</strong> soll sauber sein.<br />

Text: Pfarrer a.D. Fritz Sengenberger


Unsere Schöpfungsleitlinien<br />

Präambel<br />

„Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er<br />

ihn bebaute und bewahrte“ (1. Mose 2,15)<br />

Im Glauben an die Liebe Gottes, des Schöpfers, sind wir dankbar für das Geschenk<br />

der Schöpfung, den Wert und die Schönheit der Natur. Deshalb wollen wir uns<br />

gemeinsam für nachhaltige Lebensbedingungen für die <strong>gesamt</strong>e Schöpfung<br />

einsetzen.”<br />

(Nach „Charta Oecumenica” vom 22. April 2001)<br />

Wir, die evangelischen Christen in <strong>Gochsheim</strong>, fühlen uns besonders verantwortlich<br />

Gottes Schöpfung zu bewahren, da wir die Verbindung zur Natur durch den<br />

Gemüseanbau als Lebensgrundlage erfahren haben.<br />

1. Global denken, vor Ort handeln<br />

Diakonisches Handeln bedeutet für uns neben der Hilfe für den Menschen, Diakonie<br />

an der ganzen Schöpfung. Deshalb soll unser Handeln in Verantwortung und Achtung<br />

vor unserem Lebensraum vor Ort geschehen, aber auch in Verantwortung und<br />

Achtung vor den Menschen und Lebensräumen woanders auf der Welt.<br />

Wir wollen darauf achten, dass unser Lebensstandard nicht auf Kosten anderer geht.<br />

Er soll sich mit den Bedürfnissen von anderen Menschen, mit den Bedürfnissen von<br />

anderen Lebensräumen und mit den Bedürfnissen von künftigen Generationen<br />

vereinbaren lassen.<br />

2. Gesunde Lebensräume erhalten und schaffen<br />

Menschen sollen in unseren kirchlichen Gebäuden ein gesundes Raumklima<br />

vorfinden. Bei Renovierungen und Neuanschaffungen wollen wir auf<br />

umweltfreundliche Materialien achten.<br />

Auf kirchlichen Grundstücken wollen wir für Tiere und Pflanzen Lebensräume<br />

erhalten und schaffen, damit sie eine natürliche Artenvielfalt entwickeln können.<br />

3. Sparen bedeutet auch Umwelt schonen<br />

Wir wollen mit der Reduzierung von Energie-, Wasser- und Materialverbrauch einen<br />

Beitrag zur Schonung unserer Umwelt leisten.<br />

Auf die Einführung von umweltschonenden und wirtschaftlich vertretbaren neuen<br />

Techniken werden wir achten.


4. Umweltbewusst Einkaufen<br />

Beim Einkaufen stehen bei uns Umwelt- und Qualitätsbewusstsein im Mittelpunkt.<br />

Wir kaufen nach Möglichkeit Produkte aus der Region. Dabei achten wir auf die<br />

Umweltverträglichkeit in Herstellung und Gewinnung, sowie bei Anwendung und<br />

Entsorgung.<br />

5. Billig ist nicht immer den Preis wert<br />

Nach Abwägung zwischen ökologischem Handeln und Wirtschaftlichkeit entscheiden<br />

wir uns nach Möglichkeit zu Gunsten der Umwelt.<br />

6. Vorbild sein<br />

Wir machen Schöpfungsverantwortung und Umweltbelastung in der Verkündigung, in<br />

allen kirchlichen Gruppen und im Kindergarten zum Thema.<br />

Wir möchten dadurch ökologisches Handeln nach außen tragen und versuchen, für<br />

andere Vorbild zu sein.<br />

7. Im Gespräch bleiben<br />

Wir informieren regelmäßig über unsere Umweltaktivitäten. Im Ideenaustausch mit<br />

anderen werden wir unser Umweltverständnis überdenken und erweitern. Für<br />

Anregungen und Denkanstöße sind wir offen und begreifen diese nicht als persönliche<br />

Kritik.<br />

8. Selbstverpflichtung<br />

Das Umweltmanagement in unserer <strong>Kirchengemeinde</strong> sehen wir als Prozess<br />

mit dem Ziel, umweltgerechtes Verhalten einzuüben und unser Umweltverhalten<br />

stetig zu verbessern. Dabei wollen wir uns gegenseitig verständnisvoll unterstützen.<br />

Dies soll nicht auf Zufälligkeiten beruhen, sondern es soll überprüfbar sein.


Kirchenvorstand<br />

•Gesamtverantwortung<br />

•Außendarstellung „<strong>Grüner</strong> <strong>Gockel</strong>“<br />

•Genehmigung haushaltswirksamer<br />

Maßnahmen<br />

•Integration in das Gesamtkonzept der<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong><br />

•Überprüfung Jahr für Jahr<br />

Kirchenvorstand<br />

Umweltbeauftragte/r<br />

Umweltteam<br />

Projektgruppe Projektgruppe<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

(haupt- und ehrenamtliche)<br />

Gemeindeglieder<br />

Umweltbeauftragte(r)<br />

•Leitung Umweltteam<br />

•Koordinierung Einführung „<strong>Grüner</strong> <strong>Gockel</strong>“<br />

•Grünes Buch<br />

•Leitung Internes Audit<br />

•Kontrolle von Umweltprogramm,<br />

Rechtsvorschriften, langfristige Ziele<br />

Mitarbeitende und Gemeindeglieder<br />

•Werden informiert und motiviert<br />

•Engagieren sich im Umweltteam<br />

•Äußern Anregungen und Wünsche<br />

•Unterbreiten Verbesserungsvorschläge<br />

Umweltteam<br />

•Einrichtung, Aufrechterhaltung und<br />

Weiterentwicklung des<br />

Umweltmanagementsystems<br />

•Datenerfassung und Kennzahlen<br />

•Umsetzung Umweltprogramm<br />

•Umwelterklärung<br />

•Information der Mitarbeitenden<br />

•Fortbildung initiieren<br />

•Mitarbeit beim Internen Audit<br />

Projektgruppen (bei Bedarf)<br />

•Temporäre Tätigkeit<br />

•Bearbeitung spezieller Aufgabengebiete<br />

•Lösungsvorschläge für Teilbereiche<br />

erarbeiten<br />

•Umsetzungsstrategien entwickeln


Mitglieder des Kirchenvorstandes<br />

Hinten v. li.: Pfarrerehepaar Monika Roth-Stumptner und Wolfgang Stumptner<br />

Mitte v. li.: Karl-Heinz Pfister, Birgit Bergmann, Emmi Sengfelder, Peter Krause<br />

Vorne v. li.: Elisabeth Widmaier, Andrea Steinruck, Dirk Hachtel, Erwin Pfister, Erich Deppert<br />

Es fehlt: Silvia Rübig<br />

Mitglieder des Umweltteams<br />

Von links: Karl Günzel, Frank Pfister, Günter Hack, Sigi Königer, Manfred Deppert, Andrea<br />

Steinruck, Karl-Heinz Pfister, Emmi Sengfelder, Erich Waldherr, Maria Oeters,<br />

Pfarrer Wolfgang Stumptner


Der Weg zum „Grünen <strong>Gockel</strong>“<br />

Nachdem die Umweltbeauftragte des Kirchenvorstandes (KV), Emmi Sengfelder,<br />

genügend Mitstreiter gewonnen hatte und Bernd Brinkmann in <strong>Gochsheim</strong> den<br />

„Grünen <strong>Gockel</strong>“ vorgestellt hatte, beschloss der KV im Januar 2010 dieses<br />

Umweltmanagement einzuführen.<br />

Das Umweltteam hat die teils trockene und bürokratische Materie des „Grünen<br />

<strong>Gockel</strong>s“ in zahlreichen Sitzungen ernsthaft, aber doch immer in heiterer Atmosphäre<br />

mit Engagement Punkt für Punkt abgearbeitet. Die beiden Auditoren Erich Waldherr<br />

und Karl-Heinz Pfister waren dabei die Wegweiser und achteten auf die korrekte<br />

Umsetzung der einzelnen Schritte.<br />

Zu den ersten Aufgaben des Umweltteams zählten die Organisation der<br />

Auftaktveranstaltung am Gemeindetag 2010 und das Erarbeiten der<br />

Schöpfungsleitlinien. Diese wurden dann im Mai 2011 vom KV genehmigt.<br />

Bei der Bestandsaufnahme wurden die Gebäude mehrfach begangen und die<br />

Ergebnisse in Checklisten (F7) festgehalten. Dabei kam es zu überraschenden<br />

Feststellungen. Auch die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter wurden einbezogen.<br />

Leider gab es bei der schriftlichen Mitarbeiterbefragung (F6) keine Rückläufe.<br />

Neben der visuellen Prüfung wurden von Frank Pfister Thermografie-Aufnahmen der<br />

Gebäude und Messungen in der Kirche gemacht. Verbesserungen, die wenig Aufwand<br />

erforderten, wurden kurzfristig umgesetzt (siehe Erfolge). Nach der Bewertung der<br />

einzelnen Befunde mittels der Portfolioanalyse (F11) konnte das Umweltprogramm<br />

entwickelt werden.<br />

Ferner wurden die Verbrauchswerte von Wärmeenergie, Strom und Wasser für Kirche<br />

Kantoratsgebäude und Pfarramt (mit Gemeindesaal) zusammengetragen und in<br />

Gebäudekennzahlen und zu Jahresvergleichen zusammengefasst (siehe Kennzahlen).<br />

Für das Umweltmanagementsystem wurden mit Wartungsplan und Aufgabenmatrix<br />

Verantwortlichkeiten fixiert. Im Rechtskataster wurden relevante Vorschriften und<br />

Gesetze bezüglich Arbeitssicherheit und Umwelt zusammengestellt.<br />

Wegen Geringfügigkeit wurde auf Lieferantenanfrage und –bewertung , sowie auf das<br />

Gefahrstoffkataster verzichtet.<br />

Die wesentlichen Ergebnisse des <strong>gesamt</strong>en Prozesses sind in dieser Umwelterklärung<br />

zusammengefasst.


Thermografieaufnahmen<br />

Kirche: Altarraum - Fußbodenheizung funktioniert, Fenster sind Schwachstellen<br />

Kirche: Kirchenfenster - Kaltlufteinfall


Messungen in der Kirche (Raumklima)<br />

Gemessen wurde im Zeitraum zwischen 11.12.2012 und 29.12.2012<br />

Mit diesen Temperaturmessungen konnte die Beheizung der Kirche optimiert werden.<br />

Andere Messungen zeigten im genannten Zeitraum<br />

• Die relative Luftfeuchtigkeit betrug zwischen 35 und 50 (60) Prozent.<br />

• Taupunkt lag zwischen 0 und 6 (11) °C<br />

• Die CO2-Konzentration lag bei ca. 400 ppm und stieg während der<br />

Gottesdienste bis auf 1.000 (über 4.100) ppm. Die CO2-Konzentration nahm<br />

nach den Gottesdiensten schnell wieder ab (Luftaustausch). Die maximale<br />

CO 2-Arbeitsplatzkonzentration – ab der gelüftet werden sollte – liegt bei<br />

2.000 ppm.<br />

Die Werte in Klammern gab es an Weihnachten mit mehreren Gottesdiensten und<br />

einer hohen Besucherzahl.<br />

Wenn irgendwo ein Bauteil ist , das eine Temperatur hat, die unter dem Taupunkt<br />

liegt, kann es zu Kondensatbildung kommen.<br />

Die kälteste Temperatur, die gemessen wurde, lag bei 8 °C (Raumecke Decke). Das<br />

Raumklima der Kirche St. Michael scheint damit gut zu sein.<br />

*) ppm = parts per million (Teilchen pro Million)


Gelebter Umweltschutz in unserer Gemeinde<br />

• Wir trinken fair gehandelten Biokaffee. Um Akzeptanz dafür zu gewinnen,<br />

wurde eine Verkostung mit den Verantwortlichen des Seniorenkreises<br />

durchgeführt. Diese konnten sich dann für ihren Favoriten unter den fairen<br />

Kaffees entscheiden.<br />

• Mit einigen Konfirmanden wurde eine Umweltgruppe für die Zeit der<br />

Vorbereitung auf die Konfirmation gegründet. Es wurden z. B. Nistkästen<br />

gebaut und im Pfarrgarten aufgehängt, Kartoffelsuppe mit Zutaten aus<br />

einem Dorfladen zubereitet und eine Naturexkursion auf einem<br />

Naturlehrpfad unternommen.<br />

Konfirmanden beim Nistkastenbau<br />

• <strong>Kirchengemeinde</strong> verwendet seit 2011 Ökostrom aus Wasserkraft vom EVU<br />

<strong>Gochsheim</strong>


Konfirmanden auf dem Waldlehrpfad in <strong>Gochsheim</strong><br />

• Unser Kindergarten sammelt im September Äpfel aus Streuobstbeständen<br />

im Rahmen einer Eltern-Kind-Aktion. Nach dem Pressen dieser Äpfel wird<br />

der Apfelsaft im Kindergarten getrunken.<br />

Im Frühjahr 2011 gab es eine Pflanzaktion. Ein Hochbeet im Garten wurde<br />

mit Salat, Kräutern und einigen Gemüsesorten bepflanzt. Es wurde<br />

gegossen und gepflegt. Die Ernte wurde natürlich freudig verspeist. Ein<br />

Gemüsebauer der Region zeigte den Kindern das vielfältige Angebot von<br />

regionalen Gemüsesorten.<br />

Einmal im Monat gibt es einen Naturtag.<br />

• Am 28.2.2012 gestaltete der Frauenkreis und unsere Umweltbeauftragte<br />

Emmi Sengfelder, unterstützt von Andrea Steinruck, einen Themenabend<br />

"Umgang mit Gottes Schöpfung - Ernährung und Nächstenliebe". Im<br />

Anschluss wurden vegetarische Leckereien vom Büffet gereicht.<br />

• Unser Gemeindebrief wird auf Recyclingpapier gedruckt.<br />

• Im Gemeindebrief veröffentlichen wir regelmäßig Artikel über die Arbeit<br />

unseres Umweltteams.


Bereits erzielte Erfolge<br />

Abkürzungen Gebäude: Ka Kantorat Ki Kirche Pf Pfarrhaus<br />

Ort Befund/Fehler Nutzen<br />

1 Einrichtungen<br />

Ki Schadhaftes Fenster auf der Rückseite der Kirche<br />

(Loch mit Durchmesser 15 cm) repariert<br />

+ weniger Heizkosten<br />

2 Außenanlagen<br />

Ki Zweiten Schleiereulennistkasten montiert (mit<br />

Dohlen belegt)<br />

3 Gebäude<br />

Ka<br />

Fenster in der Bücherei abgedichtet<br />

+ Artenschutz<br />

+ weniger Heizkosten<br />

+ angenehmer<br />

Pf Heizkörpernischen thermisch isoliert + weniger Heizkosten<br />

Ki Dachfenster abgedichtet + weniger Heizkosten<br />

Ka,<br />

Ki,Pf<br />

Thermografieaufnahmen gemacht<br />

200 € Ersparnis einmalig<br />

4 Wärme<br />

Ki<br />

Steuerung der Heizung optimiert<br />

+ Wärme zur richtigen Zeit<br />

+ weniger Heizkosten = 153 €<br />

Pf Steuerung der Heizung in Gemeindesaal, Büro + weniger Heizkosten<br />

und Besprechungszimmer optimiert<br />

+ angenehmer<br />

Pf „Regelung“ des Kollektors auf dem Pfarrhaus 246 € Ersparnis pro Jahr<br />

instandgesetzt<br />

+ weniger Heizkosten<br />

Pf Fenster (ohne Glas) im Keller mit Styropor isoliert + weniger Heizkosten<br />

Ka Thermostate in der Bücherei effizient eingestellt + weniger Heizkosten<br />

(Temperatur Min/Max und Einschaltzeit)<br />

+ angenehmer<br />

Heizung im Kindergarten richtig eingestellt + weniger Heizkosten<br />

Pf Fenster Eingangstüre – Isolierglas eingebaut + weniger Heizkosten<br />

Ki Türdichtung „Kältefeind“ der Firma Athmer bei 2 + weniger Heizkosten<br />

Türen angebracht<br />

+ angenehmer<br />

5 Strom<br />

Ki 2 Umwälzpumpen getauscht (300 W ungeregelt �<br />

max.180 W geregelt)<br />

Pf Geregelte Heizungspumpen eingebaut<br />

(60 W ungeregelt � max.22 W geregelt)<br />

Pf Energiesparlampen im öffentlichen Bereich des<br />

Pfarrhauses, außer Gemeindesaal<br />

113 € Ersparnis pro Jahr<br />

+ weniger Stromverbrauch<br />

35 € Ersparnis pro Jahr<br />

+ weniger Stromverbrauch<br />

+ weniger Stromverbrauch


Ort Befund/Fehler Nutzen<br />

6 Wasser<br />

Ka Tropfenden Wasserhahn in der Herrentoilette<br />

repariert<br />

Ka<br />

Spülkastendichtung im Damen WC abgedichtet<br />

Ki<br />

Wasserspeicher gegen Wasserkocher ausgetauscht<br />

10 € Ersparnis pro Jahr<br />

+ Wasser einsparen<br />

10 € Ersparnis pro Jahr<br />

+ Wasser einsparen<br />

+ geringerer<br />

Energieverbrauch<br />

+ bessere Hygiene<br />

Ki Wasseranschluss: Rohr abgeklemmt + bessere Hygiene<br />

Pf WC mit Spartaste erneuern bzw. Gewicht im<br />

Spülkasten anbringen<br />

+ Wasser einsparen<br />

7 Abfall<br />

8 Büroausstattung<br />

9. Reinigung<br />

11 Verkehr<br />

13 Kommunikation<br />

Projektgruppe der Konfirmanden, die sich mit<br />

dem „Grünen <strong>Gockel</strong>“ und „Mit der Schöpfung<br />

leben“ befasst<br />

Erzieherinnen-Fortbildung (Modul 1 und 2) im<br />

Umweltbereich<br />

„<strong>Grüner</strong> <strong>Gockel</strong>“-Stand beim Dekanatskirchentag<br />

in Bad Kissingen<br />

15 Beschaffung<br />

+ Informationstransfer<br />

+ Informationstransfer<br />

+ Informationstransfer<br />

17 Sicherheit<br />

Pf Keller: Nicht mehr benötigte Chemikalien entsorgt + weniger Gefahrgut<br />

Ka Öltank im Keller des Jugendhauses entsorgt + weniger Gefahrgut


Umweltprogramm<br />

Als wesentlichen Teil unserer Arbeit im Umweltteam sehen wir das Einsparen von<br />

Energie. Das ist aber nicht alles, was der „Grüne <strong>Gockel</strong>“ will. Zur Bewahrung der<br />

Schöpfung gehört es auch, Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen und zu<br />

erhalten. Beispiele dafür sind der zweite Schleiereulenkasten in der Kirche, der aktuell<br />

mit Dohlen besetzt ist, und der Bau von Nistkästen durch die Konfirmanden.<br />

Wichtig ist uns auch die soziale Verantwortung wahrzunehmen, die wir als<br />

Verbraucher haben. Die Verwendung von fair gehandeltem Kaffee und regionaler<br />

Produkte fallen in diese Kategorie.<br />

Ein weiteres Anliegen ist uns die Kommunikation in die <strong>Kirchengemeinde</strong> hinein.<br />

Durch Veröffentlichungen im Gemeindebrief, Abendveranstaltungen, offene<br />

Gesprächskreise, usw. sollen die Ziele des „Grünen <strong>Gockel</strong>s“ weitergetragen werden.


Portfolioanalyse<br />

Bei der Portfolioanalyse werden aus den - bei den Begehungen und im Ideenpool<br />

gesammelten - Vorschlägen und Erkenntnissen konkrete Maßnahmen formuliert und<br />

anschließend bewertet.<br />

Dabei werden Verbesserungspotenzial (Machbarkeit: wie viel Geld ist vorhanden –<br />

erste Zahl) und Umweltrelevanz (Wichtigkeit für die Umwelt – zweite Zahl)<br />

unterschieden.<br />

Ferner wird versucht, die Maßnahmen nach ihrer jeweiligen Bedeutung zu<br />

klassifizieren: niedrig (1), mittel (2) und hoch (3).<br />

Einige Maßnahmen, wie die energetische Verbesserung des Pfarrhauses und die<br />

Umstellung der Heizungen von Öl und Gas auf Hackschnitzel, wurden bereits vorher<br />

durchgeführt.<br />

Im Laufe des „Grünen <strong>Gockel</strong>“-Prozesses wurden bereits leicht machbare<br />

Verbesserungen sofort umgesetzt. Siehe dazu Erfolge. Hierbei ist besonders der<br />

tatkräftige Einsatz von Pfarrer Wolfgang Stumptner und Günter Hack hervorzuheben.<br />

Diese Verbesserungen stellen eine monetäre Einsparung von geschätzten 1.000 Euro<br />

dar. Der vermiedene Ausstoß von CO2 und anderen Treibhausgasen und<br />

Luftschadstoffen bedeuten weniger Umweltschäden und stellen einen wichtigen<br />

Beitrag zur Erhaltung der Schöpfung dar.<br />

Mit Checklisten wurden 17 Umweltaspekte untersucht. Einige davon, z.B.<br />

Außenanlagen, Abfall, Bürobedarf, Reinigung, Küche, Mobilität und Lärm, sind für<br />

die <strong>Kirchengemeinde</strong> nur von geringer Bedeutung. Bei den Begehungen durch das<br />

Umweltteam wurde besonders nach Verbesserungen und Einsparmöglichkeiten<br />

bezüglich Heizenergiebedarf (Erzeugung, zeitlicher Bedarf, Wärmedämmung),<br />

elektrischen Stromverbrauch (Geräte, Standby) und Wasserverbrauch gesucht. Dabei<br />

wurden einige überraschende „Entdeckungen“ (z.B. Loch im Kirchenfenster,<br />

Fehlfunktion der Solaranlage) gemacht.<br />

Dem Umweltteam liegt am Herzen, dass hier niemand an den Pranger gestellt wird.<br />

Vielmehr geht es ausschließlich darum, bei jeder Maßnahme im Sinne der<br />

Schöpfungsleitlinien ein bisschen besser zur werden.<br />

Wenn Ihnen, lieber Leser, in der <strong>Kirchengemeinde</strong> etwas auffällt, was (noch)<br />

besser sein könnte oder werden sollte, bzw. wenn Sie eine neue Idee zur Bewahrung<br />

der Schöpfung haben, dann sprechen Sie den Kirchenvorstand oder das<br />

Umweltteam an.


Portfolioanalyse<br />

Hohe<br />

Umweltrelevanz;<br />

Vorbildwirkung<br />

Umweltrelevanz<br />

niedrig mittel hoch<br />

1.3<br />

1.2<br />

1.1<br />

Wenn kein Geld da ist<br />

2.3<br />

2.2<br />

2.1<br />

3.3<br />

3.2<br />

3.1<br />

Dringender<br />

Handlungsbedarf<br />

niedrig mittel hoch<br />

Verbesserungspotenzial (Machbarkeit)<br />

Abkürzungen<br />

Gebäude Verantwortliche<br />

Ka Kantorat<br />

Ki Kirche<br />

Pf Pfarrhaus<br />

Dep Manfred Deppert<br />

Dre Rosemarie Drechsler<br />

Gün Karl Günzel<br />

Hac Günter Hack<br />

FPfi Frank Pfister<br />

KPfi Karlheinz Pfister<br />

Sen Emmi Sengfelder<br />

Ste Andrea Steinruck<br />

Stu Pfarrer Wolfgang<br />

Stumptner


Umweltprogramm<br />

Kosten<br />

Verantwortlich <br />

Zeitraum<br />

Gebäude Maßnahmen Priorität<br />

Bereich Umweltziel<br />

2 Außenanlagen<br />

Ki In einem Kirchendach(fenster) Einflug für 3.2 2013 Gün<br />

Fledermäuse<br />

Ki Kirchturm: Nistkasten für Schleiereulen 3.2 2012 Gün<br />

Pf Von Konfirmanden gebaute Nistkästen<br />

3.2 2012 Gün/Ste 50.- €<br />

aufhängen und betreuen<br />

3 Gebäude<br />

Ki Zugluft Fensterflächen vermeiden im Bereich<br />

3.1 2012 Hac<br />

der Emporen<br />

Ka energetische<br />

Garage z.B. in Jugendraum umbauen ? 2.3 2012 Stu<br />

Sanierung<br />

Ka Garage isolieren 2.3 2012<br />

energetische<br />

Stu<br />

Sanierung<br />

Ki Sind die Innentüren luftdicht? 2.1 2012 Hac ca. 200.- €<br />

Ki Renovierungen Eingangsbereiche 1.1 2016 Stu<br />

4 Wärme - 5 %<br />

Pf Siehe 10.2 WW-Anschluss für Spülmaschine 3.1 2012 Stu keine<br />

Ka Mitarbeiterschulung: Lüften 2.2 2012-13 Stu/FPfi keine<br />

Ki Optimierung der Heizung (150 kW Gas � 90<br />

1000.- € ?<br />

2.1 2012-15 Fpfi<br />

kW Hackschnitzel Fernwärme)<br />

Ki Dachfenster abdichten (Wasser) 2.1 2012 Stu<br />

Ki + Pf+ Ka Dämmung der Kirchendecke prüfen (Thermografie) 2.1 2012 Stu/FPfi


Kosten<br />

Verantwortlich <br />

Zeitraum<br />

Gebäude Maßnahmen Priorität<br />

Umwelt-<br />

Bereich ziel<br />

5 Strom - 3 %<br />

Ka Defekte Glühbirnen durch ESL oder LED oder<br />

2011- Dre / Stu Laufender<br />

3.3<br />

Leuchtstoffröhren ersetzen<br />

2016<br />

Betrieb<br />

Ka Bei Neuanschaffungen nur energieeffiziente 3.3 2011- Stu<br />

Geräte kaufen<br />

2016<br />

Ki Lichtschalter beschriften 3.1 2012 Stu<br />

Ki Beleuchtung optimieren (Küche) 3.1 2012 Stu Ca. 60.- €<br />

Ka In der Küche: WW-Speicher unter der Spüle (60<br />

2.2 2012 Stu<br />

°C) durch Durchlauferhitzer ersetzen<br />

energetische<br />

Sanierung<br />

Ki Einschaltzeiten in Abhängigkeit von Helligkeit<br />

2.1 2012 Sen<br />

(visuell)<br />

keine<br />

6 Wasser - 5 %<br />

Ki Rohr und Boiler abbauen 2.1 2012-13 Stu 80.- €<br />

Pf WC mit Spartaste erneuern bzw. Gewicht im<br />

20.- €<br />

2.1 2012 KPfi<br />

Spülkasten anbringen<br />

7 Abfall<br />

Ka Verschiedene Abfallbehälter 1.2 2012 Stu 10.- €<br />

8 Büroausstattung<br />

Pf Gemeindebrief auf Recyclingpapier drucken 3.2 2012 Sen/Stu 2.- € pro<br />

Ausgabe<br />

Pf Grüne „Suchmaschine“<br />

2011-13 Stu<br />

2.1<br />

www.ecosia.org verwenden


Kosten<br />

Verantwortlich <br />

Zeitraum<br />

Gebäude Maßnahmen Priorität<br />

Bereich Umweltziel<br />

9. Reinigung<br />

Sen – Kiga,<br />

Ki,<br />

Bücherei<br />

3.1 2012<br />

Pf Infoblätter der ELKiB : „Schöpfungsfreundlich<br />

reinigen“ + „Konsum bewusst – aber mit<br />

Genuss“<br />

11 Verkehr<br />

Ki Fahrradständer im Kirchhof 1.1 2012 Dep/Hac<br />

13 Kommunikation<br />

Regelmäßige Beiträge im Gemeindebrief u./o. 3.2 Siehe Sen keine<br />

Internet zum Thema<br />

auch 9.9<br />

2012-16<br />

Gesprächskreis für Umweltthemen 2.2 2013 Sen keine<br />

17 Sicherheit<br />

Pf Keller: Nicht mehr benötigte Chemikalien 3.2 2012 Hac keine<br />

entsorgen<br />

Pf Kaffeemaschine auf feuerfeste Unterlage 3.1 2012 Hac 25.- €<br />

18 Sonstiges<br />

Pf Klosteine beseitigen 2.1 2012 Sen keine<br />

Pf Mehr Artenvielfalt im Garten am Pfarrhaus 1.1 2012-13 Dep keine<br />

Bei Umweltziel sind Prozente angegeben. Der „Grüne <strong>Gockel</strong>“ möchte auf Basis des Jahres 2011 in vier Jahren (bis zum nächsten<br />

externen Audit) diese Verbesserungen erreichen.


Gebäudekennzahlen<br />

Für die Berechnung der Kennzahlen wurden die Formulare 7 (Checklisten), 8<br />

(Gebäudekennzahlen) und 9 (Gebäudekennzahlen Jahresvergleich) verwendet. Da die<br />

Bereiche Wasser und Verkehr nur geringe Bedeutung für die <strong>Kirchengemeinde</strong> haben<br />

und Papier und Abfall bisher nicht genau erfasst wurden, sind diese nachfolgend nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Energieinhalt und äquivalente CO 2-Emissionen der einzelnen Energieträger wurde<br />

gemäß dem Leitfaden im „Grünen Buch“ auf Seite 37 wie folgt zugrunde gelegt.<br />

Energieträger Heizwert Äquival. CO2-Emissionen Heizöl (EL) 10,0 kWh/Liter 302 g/kWh<br />

Erdgas (L und H) 9,6 kWh/m³ 244 g/kWh<br />

Strom 1 kWh/kWh 633 g/kWh<br />

Ökostrom (Wasserkraft) 1 kWh/kWh 40 g/kWh<br />

Fernwärme – Hackschnitzel wird direkt in kWh 64 g/kWh *)<br />

(für Spitzenbedarf: Erdgas) abgerechnet<br />

*) Aus den Angaben von Herrn Konrad (Gemeinde <strong>Gochsheim</strong>) errechnet<br />

Heizenergie<br />

Zum Heizen von Kantorat, Kirche und Pfarramt wurde in der Vergangenheit Heizöl,<br />

Erdgas und Fernwärme eingesetzt. Die jeweilige Umstellung auf andere Energieträger<br />

entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Tabelle.<br />

2009 2010<br />

Energieträger<br />

2011<br />

Kantorat Heizöl bis 24.02.2010 Heizöl Fernwärme (Hackschnitzel)<br />

ab 24.02.2010 Fernwärme und für Spitzenbedarf Erdgas<br />

Kirche Erdgas bis 02.08.2010 Erdgas Fernwärme (Hackschnitzel)<br />

ab 19.11.2010 Fernwärme und für Spitzenbedarf: Erdgas<br />

Pfarramt Heizöl bis 24.02.2010 Heizöl Fernwärme (Hackschnitzel)<br />

ab 24.02.2010 Fernwärme und für Spitzenbedarf: Erdgas<br />

Beim Heizöl liegen keine genauen jährlichen Verbräuche vor. Deshalb wurde aus den<br />

Heizölkäufen seit dem Jahre 2005 bis Febr. 2010 ein Durchschnittswert gebildet und<br />

dieser der Berechnung des Heizenergieverbrauchs in kWh/a (Kilowattstunden pro<br />

Jahr) zugrunde gelegt.<br />

Die Fernwärme (Hackschnitzel) wird vom EVU der Gemeinde <strong>Gochsheim</strong> geliefert.<br />

Da je nach Strenge des Winters der Heizenergiebedarf schwankt, sind die einzelnen<br />

Jahre nur bedingt miteinander vergleichbar. Mit Hilfe der so genannten<br />

Gradtagszahlen (veröffentlicht vom Institut Wohnen und Umwelt) wird dieser


Einfluss ausgeschaltet und die Heizenergieverbräuche witterungsunabhängig und<br />

damit vergleichbar (bereinigter Heizenergieverbrauch).<br />

An diesen beiden Grafiken oben kann man sehr schön ablesen, dass sich der Heiz-<br />

energieverbrauch allein durch einfache Maßnahmen während der Bestandsaufnahme<br />

deutlich reduzieren ließ.


Elektrischer Strom<br />

Der elektrische Strom wird von dem EVU der Gemeinde <strong>Gochsheim</strong> bezogen. Seit<br />

01. August 2011 ist es so genannter Ökostrom aus Wasserkraft.<br />

Der Anstieg des Stromverbrauchs in 2010 hat sicherlich mit den Renovierungs-<br />

arbeiten in Kirche und Pfarrhaus zu tun.


CO2-Emissionen der <strong>Kirchengemeinde</strong> St. Michael <strong>Gochsheim</strong><br />

Das Gas CO 2 (Kohlendioxid) ist der Hauptverursacher des Treibhauseffektes auf<br />

unserer Erde und damit auch ursächlich für Klimawandel und Umweltschäden. Es<br />

entsteht im kirchlichen Bereich vor allem durch Verbrennung von fossilen<br />

Energieträgern (Heizöl, Erdgas, Benzin oder Diesel) und bei der Stromerzeugung.<br />

Alle menschlichen und kirchlichen Aktivitäten haben Auswirkungen auf die Umwelt.<br />

In nachfolgender Tabelle sind die CO2-Äquivalente der Energieträger zur<br />

Wärmeerzeugung und die Art der Erzeugung von elektrischem Strom eingeflossen.<br />

Dazu wurden die Werte aus der Tabelle im Leitfaden des Grünen Buches auf Seite 37<br />

herangezogen. Gas wird immer dann zugeschaltet, wenn die Hackschnitzelanlage<br />

eine Störung hat oder deren Heizleistung nicht ausreicht.<br />

Unberücksichtigt blieben dabei verkehrsbedingte Emissionen durch Mitarbeiter und<br />

Besucher von kirchlichen Veranstaltungen.<br />

Die erfreuliche Verringerung des CO2-Ausstoßes seit 2009 hat seine Ursache zum<br />

einen in der neuen umweltfreundlicheren Wärmebereitstellung und Stromversorgung,<br />

aber auch in den bisher schon erreichten Verbesserungen. Es ist in den nächsten<br />

Jahren eine weitere Verbesserung zu erwarten.<br />

Die im Jahr 2011 eingesparte CO2-Menge entspricht der Menge CO 2, die 4 Hektar<br />

Wald - mit Bäumen aller Altersklassen - binden können.


Broschüren<br />

•Schöpfungsfreundlich reinigen<br />

eine kirchliche Handreichung für die Praxis<br />

•Schöpfungsfreundlich waschen<br />

eine kirchliche Handreichung für die Praxis<br />

•Konsum bewusst … aber mit Lust<br />

Tipps zum bio-fairen Einkauf<br />

•Bruder Baum<br />

eine kirchliche Handreichung für den richtigen<br />

Umgang mit Bäumen<br />

•Weitere folgen<br />

Die Broschüren sind im Pfarramt erhältlich oder können unter<br />

http://www.umwelt-evangelisch.de/index.php/praxishilfen-nachhaltig-handeln<br />

heruntergeladen werden.<br />

Bilder von Auftaktveranstaltung des „Grünen <strong>Gockel</strong>s“ unter<br />

http://www.gochsheim‐<br />

evangelisch.de/kategorie/bildergalerien/gemeindeleben/gemeindetag‐2010


Gedanken<br />

Du hast uns deine Welt zu treuen Händen anvertraut.<br />

Mach uns hellsichtig über den Horizont hinaus,<br />

dass wir das Haus der Schöpfung, von dir für uns erbaut,<br />

ehrfürchtig hüten und bewahren den Generationen.<br />

Mach uns empfindsam bis in die Fingerspitzen,<br />

dass wir jedes Blatt vom Baum und jeden Krümel Erde<br />

in unseren Händen spüren wie pures Gold.<br />

Mach uns dankbar mit allen Sinnen für alles,<br />

dass unsere verkrampften Hände<br />

sich öffnen zum Teilen,<br />

zum Versprechen der Liebe.<br />

und des Friedens.<br />

Du hast uns Deine Welt<br />

zu treuen Händen<br />

anvertraut.<br />

Johannes Hansen

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