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Quick Guide von Peter Krischker - XChange

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YAMAHA MOTIF XS<br />

<strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Peter</strong> <strong>Krischker</strong><br />

! YAMAHA Music Central EUROPA GmbH, März 2008


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

NEWSFLYER<br />

Inh al t<br />

Die Power-Features des MOTIF XS 3<br />

Die Spezifikationen des MOTIF XS 6<br />

Bank- / Gruppen- / Nummerntasten 8<br />

Seite<br />

Arpeggio Performances 11<br />

Control Section 13<br />

Expanded Articulation 16<br />

MOTIF XS Basics – Vol. 1 21<br />

! Die Klangarchitektur des Motif XS<br />

! Die Voices Bänke im Überblick<br />

! Category Search und Favorites<br />

! Voice-Bearbeitung: Common und Elements<br />

! Mega Voice Technologie<br />

! Performance Mode<br />

! Song Mode, Mixing Mode, Mixing Voices<br />

! Abspielen <strong>von</strong> GM- und XGSongs<br />

! MOTIF XS Voices auf zwei Tastaturen spielen<br />

! Pattern Mode<br />

! Standard MIDI Files in Pattern laden<br />

! Der Master Mode<br />

MOTIF XS Basics – Vol. 2 31<br />

! Die Arpeggiatoren<br />

! Arpeggios aufnehmen<br />

! User Arpeggios<br />

! Parameter mit Controllern steuern<br />

! Externe Bank- und Programmwahl<br />

! Voice Effekte im Mixing-Modus<br />

! Der Effekt-Signalweg<br />

! A/D-Part und Effekte<br />

! Master Effekte und Master EQ<br />

! USB-Devices und Files<br />

! USB-Ports und Treiber<br />

Integrated Sampling 39<br />

Cubase AI4: Features, Installation, Registrierung 43<br />

Update 1.05: Verbesserung im Voice Edit 45<br />

Performances selber erstellen 46<br />

Live-Mixings mit XA Control 48<br />

Soundverwaltung –Teil 1 bis Teil 4 49<br />

Live Sound optimieren 63<br />

Seite 2


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

NEWSFLYER<br />

In den folgenden Abschnitten erhalten Sie einen<br />

ersten, globalen Überblick der neuen Highlights des<br />

MOTIF XS. Dabei beschränken wir uns zunächst<br />

einmal auf die Dinge, die gegenüber dem MOTIF ES<br />

neu oder vessert sind.<br />

In den folgenden Ausgaben des MOTIF NEWS<br />

GUIDE werden wir dann näher ins Detail gehen. In<br />

jeder Ausgabe werden Sie einen Artikel finden, der<br />

einem Abschnitt der bisherigen QUICK GUIDES<br />

entspricht. Aus den folgenden News <strong>Guide</strong>s der<br />

entsteht somit nach und nach ein neuer „MOTIF XS<br />

<strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>“.<br />

Das neue WAVE-ROM<br />

Die Power-Features des MO TIF XS<br />

Die Größe des Wave-ROM des MOTIF XS wurde<br />

gegenüber dem MOTIF ES praktisch verdoppelt!<br />

Statt bisher 175 MB stehen jetzt 355 MB (nach<br />

Konvertierung 16 Bit linear) zur Verfügung. Die Anzahl<br />

der Waveforms beträgt jetzt 2670. Das MOTIF ES<br />

Wave-ROM enthielt 1859 Waveforms.<br />

Viele MOTIF User und Interessenten werden<br />

zunächst einmal hocherfreut sein, daß ihr oft und mit<br />

Nachdruck nicht nur hierzulande geäußerter Wunsch<br />

nach verbesserten Piano-, Orchestral und Brass-<br />

Sounds erhört wurde.<br />

Der MOTIF XS verfügt über ein neues, größeres<br />

Akustisches Piano mit drei Velocity-Stufen. Die<br />

Samples stammen vom CF III Grand.<br />

Die Orchestral Sounds glänzen mit neuen Ensemble-<br />

und Solo-Streichern und einem kompletten<br />

Woodwind-Set.<br />

Auch die Klangkategorien Electric-Piano, Electric<br />

Organ, Synthesizer und Drumsounds wurden deutlich<br />

aufgebessert.<br />

Bei den Elektrischen Pianos können sich vor allem<br />

Liebhaber klassischer FM-Sounds über neue E-Piano<br />

Waves freuen.<br />

Bei den Synthwaves sind vorrangig zwei Typen<br />

hervorzuheben:<br />

! Fette Analog-Unsion-Synths in Stereo, die<br />

Pads mit viel Brillianz, Wärme und Breite<br />

ermöglichen.<br />

! Neue Fx-Waves, die einen wichtigen Beitrag<br />

zum innovativen und individuellen Charakter<br />

der atmosphärischen Synthsounds leisten.<br />

Die neuen Drumwaves verbessern die Standard-Kits<br />

deutlich, tragen aber ebenso zu einer enormen<br />

Qualitätssteigerung der Drumkits für die Bereiche Hip<br />

Hop, Chill Out und Trance bei.<br />

Ein besonderer Aspekt sind dabei die neuartigen 8-<br />

Zone Drumvoices, die zusätzlich zu den<br />

herkömmlichen Drumkits programmiert wurden und<br />

ausgiebig <strong>von</strong> den neuen Electronic-Drumwaves<br />

Gebrauch machen. Jedem der 8 Voice-Elemente wird<br />

hier eine Drumwave zugeordnet. Es entsteht also ein<br />

flexible handhabbares „Mini-Drumkit“. Die Vorteile<br />

liegen auf der Hand: Übersichtliche und einfache<br />

Editierung (auch im Mixing-Mode!) und flexibler<br />

Einsatz der Effekte. Jeder dieser 8-Zone Drumvoices<br />

ist ein Set <strong>von</strong> Drum-Arpeggios zugeordnet, das diese<br />

Mini-Kits erst so richtig zum Klingen bringt!<br />

Das Wave-ROM bietet alles in allem die Basis für eine<br />

enorme Qualitätssteigerung der Voices, Performances<br />

und Drumkits.<br />

Expanded Articulation Mode<br />

Seite 3<br />

Mit dem Expanded Articulation Mode („XA-Mode“)<br />

werden die spezifischen Spieleigenschaften eines<br />

Instruments nachgeahmt. Dazu gehören vor allem ein<br />

realistisches Legatospiel durch Umschalten <strong>von</strong><br />

Waves, ein authentischer Ausklang mit Key-Off<br />

Samples und das Umschalten zwischen<br />

verschiedenen Sounds mit Assignable Switches. Aber<br />

auch Wave-Cycle und Wave-Random Funktionen sind<br />

vorhanden. Diese werten das Synthesizer<br />

Sounddesign enorm auf.<br />

Die Funktionsweise des XA-Modes entspricht in etwa<br />

dem „Super Articulation Mode“ des Tyros II. Die<br />

Technik des XA-Mode wird mit der <strong>von</strong> 4 auf 8<br />

verdoppelten Anzahl <strong>von</strong> Voice-Elements erst<br />

ermöglicht. Eine weitere Voraussetzung sind die auf<br />

die Technik des XA-Modes zugeschnittenen<br />

Waveforms (z.B. KeyOff-Samples).<br />

In einer Voices können Element-Groups gebildet<br />

werden, die mit den Assignable Switches 1 + 2<br />

umgeschaltet werden.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

NEWSFLYER<br />

Es ist also beispielsweise folgende Voiceprogrammierung<br />

möglich:<br />

! Der Basis-Sound enthält die Elements 1 + 2.<br />

! Mit Switch 1 werden die Elements 3 + 4<br />

hinzugeschaltet.<br />

! Mit Switch 2 werden die Elements 5 + 6<br />

hinzugeschaltet.<br />

Hier eine andere Variante:<br />

! Der Basis-Sound enthält die Elements 1 + 2.<br />

! Mit Switch 1 werden die Elements 1 + 2<br />

abgeschaltet und gleichzeitig die Elements 3<br />

+ 4 hinzugeschaltet. Der Polyphonie-<br />

Verbrauch bleibt auf zwei Elements begrenzt.<br />

Dies sind nur zwei Beispiele einer Reihe <strong>von</strong><br />

Kombinationsmöglichkeiten, <strong>von</strong> denen in den Factory<br />

Sounds ausgiebig Gebrauch gemacht wird. Auch<br />

Voices, die nicht im engeren Sinne „XA-Voices“ sind,<br />

nutzen diese Programmier-Technik, um durch Hinzu-<br />

oder Umschalten <strong>von</strong> Elements lebendige<br />

Klangvariationen zu realisieren.<br />

VCM Effekte<br />

Die VCM- Effekte („Virtual Circuit Modeling effects“)<br />

verwenden die gleiche Technolodie wie der YAMAHA<br />

DM2000.<br />

Die Virtual Circuitry Modeling Technologie stammt<br />

<strong>von</strong> dem Yamaha Entwickler Toshi Kunimoto, der<br />

auch die legendären VL1 und VP1-Synthesizer<br />

entwickelte. Dies waren bekanntlich weltweit die<br />

ersten Physical Modeling Synthesizer.<br />

Die Technologie ermöglicht exzellente Studio-Effekte<br />

wie Vintage Compressor, EQs, Wahs-Effekte,<br />

Flanger, Phaser usw.<br />

Die durch das neue Display ermöglichte gaphische<br />

Darstellung der VCM-Effekte garantiert, daß der<br />

Genuß nicht nur im akustischen, sondern auch im<br />

optischen Bereich liegt.<br />

Vocoder<br />

Anhänger elektronischer Musik wird erfreuen, daß es<br />

im MOTIF XS auch einen leistungsfähigen,<br />

waschechten Vocoder gibt.<br />

Dieser wird in Vocoder-Voices anstelle der<br />

herkömmlichen Insert Effekte verwendet. Das Vocal-<br />

Signal wird durch den A/D-Input eingespeist und mit<br />

den Voice-Elementen moduliert. Dies ermöglicht ein<br />

breites Spektrum an innovativen Vocoder-Sounds.<br />

Einige Vocoder-Voices mit sinnvollen Basis-<br />

Einstellungen werden bereits mitgeliefert.<br />

Seite 4<br />

Arpeggiator und Direct Performance Recording<br />

Vielleicht ist es keine Übertreibung zu sagen, daß der<br />

Arpeggiator in Kombination mit dem „Direct<br />

Performance Recording“ (siehe nächster Abschnitt)<br />

das innovativste und aufregendste Feature des<br />

MOTIF XS ist.<br />

Genauer gesagt handelt es sich eigentlich nicht um<br />

einen, sondern um vier weitgehend unabhängige<br />

Arpeggiatoren, die auf die Parts im Performance-<br />

oder Song/Pattern-Mixing Mode geroutet werden<br />

können.<br />

Neben den bei Motif-Synths bereits bekannten<br />

Arpeggio-Funktionen ist hier auch eine<br />

Akkorderkennung vorhanden.<br />

Bis zu vier Parts verfügen somit über einen eigenen<br />

Arpeggiator. Dies bedeutet, daß musikalische Ideen<br />

und kleinere Basis-Arrangements live mit<br />

Reharmonisierung (Akkorderkennung) umgesetzt<br />

werden können. Die Factory Performances machen<br />

da<strong>von</strong> bereits reichlich Gebrauch.<br />

Der MOTIF XS wird damit gleichzeitig zu einer<br />

äußerst kreativen und leistungsfähigen<br />

Inspirationsquelle und Kompositionshilfe.<br />

Bei den Arpeggios kann es sich sowohl um<br />

herkömmliche Synth-Arpeggien, Instrument-Phrases<br />

,Drum- und Percussionloops, Chordsequenzen, MIDI-<br />

Gates und Bassläufe oder eben um Phrases, wie <strong>von</strong><br />

Portable Keyboards gewohnt, mit Akkorderkennung<br />

arbeiten und somit in Echtzeit reharmoniisert werden<br />

können.<br />

In Verbindung mit den fünf SF-Tasten läßt sich der<br />

Arpeggiator – wenn so gewollt – ähnlich wie bei<br />

Styles <strong>von</strong> Portable Keyboards einsetzen.<br />

Der neue Arpeggiator wird Anhänger der legendären<br />

QS/QY-Serie erfreuen, denn endlich ist es wieder<br />

möglich, mit dem Vorteil der Realtime-<br />

Reharmonisierung musikalische Ideen zu erproben<br />

oder zu komponieren.<br />

Nicht nur die Funktionen der Arpeggiatoren wurden<br />

erheblich erweitert. Auch die Anzahl der Arpeggio<br />

Types wurde vervielfacht. Mehr als 6000 Arpeggios<br />

der unterschiedlichsten Stilrichtungen sind im XS<br />

vorhanden.<br />

Darin sind auch sehr komplexe Arpeggios mit<br />

mehreren Velocity Zonen enthalten. In Verbindung mit<br />

entsprechend programmierten Velocity Split Voices<br />

sind dadurch bereits in einem Arpeggio mehrere<br />

Sequenzen mit unterschiedlichen Sounds hörbar. Bei<br />

einigen Voices werden auf diese Art auch lebendige<br />

Wave-Sequenzen erzeugt.<br />

Sehr beeindruckend sind auch die Arpeggio-Types,<br />

bei denen zwei Synth Arpeggios mit einem Pad-<br />

Sound kombiniert werden.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

NEWSFLYER<br />

Weitere spezielle Arpeggio-Typen sind Chord-<br />

Arpeggios, MIDI Gate Arpeggios und Assign Control<br />

Arps, mit denen beispielsweise Effektparameter<br />

moduliert werden können.<br />

Ein besonderes Highlight im Zusammenhang mit dem<br />

4-Part Arpeggiator ist die Möglichkeit, komplette<br />

Arpeggio-Arrangements mit Knopfdruck direkt vom<br />

Performance-Mode aus aufzunehmen. Diese<br />

Prozedur nennt sich „Direct Performance Recording“.<br />

Die eigentliche Aufzeichnung erfolgt dabei im Song-<br />

Mode, wo die Klang- und Arpeggioeinstellungen der<br />

Performance automatisch übernommen werden.<br />

Wer also spontan auf Basis der vielen inspirierenden<br />

Performances musikalische Ideen aufzeichnen will,<br />

muß nicht erst in den Song-Mode wechseln und dort<br />

diverse Voreinstellungen erledigen.<br />

Einen ersten akustischen Eindruck <strong>von</strong> der<br />

Leistungsfähigkeit der Arpeggio-Performances und<br />

Vocoder-Voices vermitteln die umfassenden Demos,<br />

die <strong>von</strong> YAMAHA EUROPE produziert und im<br />

Download-Bereich der YAMAHA Website<br />

http://www.yamaha-europe.com ab sofort hörbar sind<br />

(Downloads / MP3 Audio Demos / Synthesizer).<br />

Files & More<br />

Dies wird besonders Live-Keyboarder sehr freuen:<br />

Songs und Pattern bleiben jetzt nach Ausschalten des<br />

Gerätes im Flash-ROM gespeichert!<br />

Wichtig für MOTIF ES User: Obwohl das Wave-ROM<br />

in weiten Bereichen neugestaltet wurde, ist eine<br />

Klangkompatibilität vorhanden. Die Konvertierung<br />

findet wie beim Übergang vom MOTIF 6 / 7 / 8 zum<br />

MOTIF ES automatisch beim Laden statt.<br />

Die User Voice Bänke 1 – 3 können jetzt auch einzeln<br />

geladen werden. Die Kombination verschiedener<br />

Seite 5<br />

Voice-Bänke wird somit erheblich vereinfacht.<br />

Der USB-Anschluß ist jetzt im 2.0 Format. Die<br />

Ladezeiten <strong>von</strong> USB-Devices werden dadurch<br />

verkürzt.<br />

Via Ethernet ist ein File-Transfer über ein Computer-<br />

Netzwerk möglich, was noch schnelleres Laden<br />

ermöglicht.<br />

Sonstiges<br />

Ein Blickfang ist das neue, farbiges LCD-Display (320<br />

+ 640).<br />

Ebenso ins Auge stechen die 8 Fader und 8 Knobs,<br />

die eine noch bessere Realtime- und Remote-Control<br />

verwendet werden können.<br />

Das DSP-Processing wird durch einen neuen Chip<br />

gegenüber dem MOTIF ES noch einmal verbessert.<br />

Der optionale Sample-Speicher (DIMM) kann bis zu 1<br />

Gigabyte ausgebaut werden.<br />

Beim MOTIF XS8 ist ein Firewire mLAN Anschluß<br />

vorhanden. Bei MOTIF XS6 und XS7 ist dies optional.<br />

Die DAW Remote Control wurde stark verbessert.<br />

Für Cubase 4 ist ein Import <strong>von</strong> MOTIF XS Songs<br />

vorgesehen.<br />

Die Software CUBASE LE wird als Bonus mitgeliefert.<br />

Im MASTER-Mode sind jetzt 8-Zonen für die<br />

Ansteuerung externer Geräte vorhanden.<br />

Soweit die ersten Informationen zum MOTIF XS.<br />

Weitere aktuelle Informationen und Diskussionen<br />

finden Sie in auf diesen Websites:<br />

Offizielle, internationale YAMAHA Synthesizer<br />

Website:<br />

http://www.yamahasynth.com/<br />

Offizielle Homepage <strong>von</strong><br />

YAMAHA MUSIC CENTRAL EUROPE GmbH<br />

http://www.yamaha-europe.com<br />

Amerikanische Motif Support-Website<br />

http://www.motifator.com/


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

NEWSFLYER<br />

MODEL<br />

Keyboards<br />

MOTIF XS8: 88 keys, Balanced Hammer Effect<br />

Keyboard (Initial Touch/Aftertouch)<br />

MOTIF XS7 76 keys, FSX Keyboard (Initial<br />

Touch/Aftertouch)<br />

MOTIF XS6 61 keys, FSX Keyboard (Initial<br />

Touch/Aftertouch)<br />

TONE GENERATOR BLOCK<br />

Tone Generator<br />

AWM2 with Expanded Articulation<br />

Polyphony<br />

128 notes<br />

Multi Timbral Capacity<br />

16 Parts (internal)<br />

Audio Input Parts (A/D, IEEE 1394*)<br />

*1 stereo Part<br />

Wave<br />

355MB (when converted to 16-bit linear format)<br />

2,670 waveforms<br />

Voice<br />

Preset: 1,024 Normal Voices + 64 Drum Kits<br />

GM: 128 Normal Voices + 1 Drum Kit<br />

User: 128 x 3 (selected and copied from Preset<br />

bank) Normal Voice + 32 Drum Kits<br />

Performance<br />

User: 128 x 3 (up to 4 Parts)<br />

Filter<br />

18 types<br />

Die Spezifikationen des MO TIF XS – Teil 1<br />

Effect System<br />

Reverb x 9 types,<br />

Chorus x 22 types<br />

Insertion (A, B, L) x 53 types x 8 blocks,<br />

Master Effect x 9 types,<br />

Master Equalizer (5 bands)<br />

Part EQ (3 bands, stereo)<br />

SAMPLING BLOCK<br />

Samples<br />

Up to 1,024 Waveforms (Multi Samples)<br />

Up to 128 Key Banks per Waveform<br />

Up to 4,096 Key Banks<br />

Seite 6<br />

Sampling Sources<br />

Analog input L/R, Stereo output (Resampling),<br />

IEEE 1394 Digital input (available on the MOTIF<br />

XS6 and 7 when the optional board has been<br />

installed)<br />

A/D Conversion<br />

24-bit, 64x oversampling<br />

D/A Conversion<br />

24-bit, 128x oversampling<br />

Sample Data Bits<br />

16<br />

Sampling Frequency<br />

44.1kHz, 22.05kHz, 11.025kHz, 5.5125kHz<br />

(Stereo/Mono)<br />

Sampling Frequency via IEEE 1394 (when the<br />

optional board has been installed): 44.1kHz<br />

(fixed)<br />

Sampling Memory<br />

Optionally installed, expandable to 1GB (512MB<br />

DIMM x 2 slots)<br />

*DIMMs are not installed to the instrument when<br />

shipped from the factory.<br />

Sample Length<br />

Mono: 32 MB<br />

Stereo: 64 MB<br />

Sampling Time<br />

44.1kHz: 6 min. 20 sec.<br />

22.05kHz: 12 min. 40 sec.<br />

11.025kHz: 25 min. 20 sec.<br />

5.0125kHz: 55 min. 40 sec.<br />

*Mono/Stereo<br />

Sample Format<br />

Original format, WAV, AIFF


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

NEWSFLYER<br />

Die Spezifikationen des MO TIF XS – Teil 2<br />

SEQUENCER BLOCK<br />

Note Capacity<br />

Approx. 130,000 notes<br />

Note Resolution<br />

480 ppq (parts per quarter note)<br />

Maximum Polyphony<br />

124 notes<br />

Tempo (BPM)<br />

5 – 300<br />

Recording type<br />

Real time replace<br />

Real time overdub (with the exception of the Pattern<br />

Chain), Real time punch in/out (Song only)<br />

Tracks<br />

Pattern: 16 Phrase tracks<br />

Pattern Chain: Pattern track, Tempo track, Scene<br />

Song: 16 sequence tracks (Loop on/off can be set<br />

for each track), Tempo track, Scene track<br />

Patterns<br />

64 Patterns (x 16 sections)<br />

Measures: 256 maximum<br />

Mixing Voices: 16 Voices per Pattern and up to 256<br />

Voices for all Patterns<br />

Mixing Templates: 32 for all Songs and Patterns<br />

Phrases<br />

User Phrases: 256 per Pattern<br />

Songs<br />

64 Songs<br />

Mixing Voices: 16 Voices per Song and up to 256<br />

Voices for all Songs<br />

Mixing Templates: 32 for all Songs and Patterns<br />

Arpeggio<br />

Preset: Approx. 6,000 types, User: 256 types<br />

*MIDI Sync, MIDI transmit/receive channel, Velocity<br />

Limit, and Note Limit can be set.<br />

Scene Memory<br />

5 per Song<br />

Sequence Format<br />

Original format, SMF format 0, 1 (Format 1 load<br />

only)<br />

OTHERS<br />

Master<br />

User: 128<br />

*8 Zones (Master keyboard settings), Assignable<br />

Knob/Slider settings, Program Change Table<br />

Seite 7<br />

Sequence Software compatible with the Remote<br />

Control function<br />

For Windows®: Cubase 4, Cubase AI, SONAR 5.2<br />

For Macintosh®: Cubase 4, Cubase AI, Logic 7.2,<br />

Digital Performer 5<br />

*Functions to be controlled differ depending on the<br />

software.<br />

Controllers<br />

Pitch Bend wheel, Modulation wheel, Ribbon<br />

Controller, Assignable Control Sliders x 8,<br />

Assignable Knobs x 8, Assignable Function buttons<br />

x 2, Data dial<br />

Display<br />

320 x 240 dot, 5.7 inch graphic color backlit LCD<br />

Connectors<br />

OUTPUT L/MONO, R (standard phone jack)<br />

ASSIGNABLE OUTPUT L, R (standard phone jack)<br />

A/D INPUT L, R (standard phone jack)<br />

DIGITAL OUT<br />

PHONES (standard stereo phone jack)<br />

FOOT CONTROLLER 1, 2<br />

FOOT SWITCH x 2 (SUSTAIN, ASSIGNABLE)<br />

MIDI IN/OUT/THRU<br />

USB (TO HOST, TO DEVICE)<br />

AC IN<br />

ETHERNET<br />

IEEE 1394 (MOTIF XS8 only)<br />

Power Consumption<br />

30W<br />

Dimensions, Weight<br />

MOTIF XS8: 1,457 (W) x 466 (D) x 168 (H) mm,<br />

28.6 kg<br />

MOTIF XS7: 1,252 (W) x 391 (D) x 122 (H) mm,<br />

17.0 kg<br />

MOTIF XS6: 1,045 (W) x 391 (D) x 122 (H) mm,<br />

14.8 kg<br />

Accessories<br />

AC Power cord, Cubase AI Disc x 1, Owner’s<br />

Manual, Data List


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

NEWSFLYER<br />

MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>: Erste Schritte – Teil 1<br />

Auf der diesjährigen Winter-Namm wurde der neue<br />

YAMAHA MOTIF XS erstmals der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Vom 28. bis 31. 3. 2007 folgt die<br />

Präsentation auf der Frankfurter Musikmesse.<br />

Auch wenn das Gerät noch nicht ausgeliefert ist,<br />

erscheint uns der jetztige Zeitpunkt günstig, um den<br />

„MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>“ zu starten. Es kann ja sehr<br />

hilfreich sein, schon etwas mehr über ein neues<br />

Gerät zu wissen, bevor man zur Musikmesse oder<br />

ins Musikgeschäft geht, um dieses ausgiebig<br />

anzutesten.<br />

Wie in der letzten Ausgabe angekündigt, werden Sie<br />

in jeder der folgenden Ausgaben des MOTIF NEWS<br />

GUIDE einen Abschnitt des QUICK GUIDES finden.<br />

Seite 8<br />

In dieser Ausgabe werfen wir zunächst einen etwas<br />

ausgiebigeren Blick auf die Bank- / Gruppen- /<br />

Nummerntasten.<br />

Von besonderem Interesse dürfte dabei sein, was<br />

sich gegenüber dem Vorgängermodell MOTIF ES<br />

verändert hat.<br />

Bank- / Gruppen- / Nummerntasten<br />

Die Auswahl der Voices und Performances erfolgt<br />

wie bei den Vorgängermodellen des MOTIF XS mit<br />

den Bank- Gruppen- und Nummerntasten.<br />

Mit den Bank-Tasten werden die Voice-Bänke<br />

(PRE1 bis USER DR) und die Performance-Bänke<br />

(USER1 bis USER3) ausgewählt. Außerdem werden<br />

bei eingeschalteter CATEGORY SEARCH-Funktion<br />

die Hauptkategorien (siehe Unter-Beschriftung)<br />

ausgewählt.<br />

Mit den Gruppentasten werden die Voice- oder<br />

Performance-Gruppen A – H ausgewählt. Diese<br />

bestehen jeweils aus 16 Programmen. Außerdem<br />

werden bei eingeschalteter CATEGORY SEARCH-<br />

Funktion die Unterkategorien ausgewählt.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

NEWSFLYER<br />

Die Verwendung der Nummerntasten 1 – 16 ist vom<br />

Status der Tasten [TRACK SELECT], [MUTE],<br />

[SOLO] und [PERFORMANCE CONTROL] abhängig,<br />

wie aus der obigen Tabelle zu ersehen ist.<br />

Zusätzlich zu den in der Tabelle aufgeführten Modi ist<br />

noch die [PROGRAM]-Taste <strong>von</strong> Bedeutung, mit der<br />

im jeweiligen PLAY-Modus zur Auswahl der Voices<br />

und Performances zurückgekehrt werden kann.<br />

Wie die Verwendung der Nummerntasten in den<br />

einzelnen Modi erfolgt und was dabei zu bedenken ist,<br />

wird in den folgenden Abschnitten besprochen.<br />

Vorab noch ein Hinweis für User, die bereits vorher<br />

mit einem Motif-Synthesizer gearbeitet haben: Beim<br />

MOTIF XS sind die Tasten PROGRAM und<br />

PERFORMANCE CONTROL neu hinzugekommen.<br />

Außerdem gibt es jetzt anstelle der bisher<br />

kombinierten MUTE/SOLO-Taste separate MUTE-<br />

und SOLO-Tasten. Durch die neuen Tasten ergibt<br />

sich ein modifiziertes Bedienkonzept, wie aus der<br />

folgenden Beschreibung deutlich wird.<br />

Voice Play Modus<br />

Der Voice Play Modus wird zum Auswählen und<br />

Spielen der Voices verwendet. Normalerweise ist in<br />

diesem Modus die PROGRAM-Taste eingeschaltet.<br />

Dann kann die Auswahl der Voices mit den Bank- /<br />

Gruppen- / Nummerntasten erfolgen.<br />

Falls erforderlich, kann nach Einschalten der TRACK-<br />

Taste der MIDI Transmit-Channel mit den<br />

Nummerntasten 1 – 16 eingestellt werden. Mit der<br />

PROGRAM-Taste gelangt man anschließend zurück<br />

zur Voice-Auswahl.<br />

PERFORMANCE CONTROL + MUTE + SOLO sind<br />

nicht verwendbar.<br />

Voice Edit Modus<br />

Seite 9<br />

Der Voice Edit Modus wird zur Bearbeitung und<br />

Programmierung <strong>von</strong> Voices verwendet.<br />

Bei eingeschalteter TRACK-Taste können der<br />

Common-Part mit der COMMON EDIT-Taste oder die<br />

Elements 1 – 8 mit den Nummerntasten 1 bis 8 zur<br />

Bearbeitung ausgewählt werden.<br />

Bei eingeschalteter MUTE–Taste können die<br />

Elements 1 – 8 stummgeschaltet werden.<br />

Bei eingeschalteter SOLO–Taste kann ein SOLO-<br />

Element ausgewählt werden.<br />

Die Tasten PROGRAM und PERFORMANCE<br />

CONTROL sind nicht verwendbar.<br />

Performance Play Modus<br />

In diesem Modus ist zunächst die PROGRAM-Taste<br />

eingeschaltet, womit die Auswahl der Performances<br />

mit den Bank- / Gruppen- / Nummerntasten ermöglicht<br />

wird.<br />

Eine umfassende und sehr wirkungsvolle Kontrolle<br />

erlaubt die gegenüber den Vorgängermodellen neue<br />

PERFORMANCE CONTROL. Wenn diese Taste<br />

eingeschaltet ist, sind den Nummerntasten [1] – [16]<br />

die folgenden Funktionen zugewiesen, die auch an<br />

der Beschriftung unterhalb der Nummerntasten<br />

erkennbar sind:


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Bei eingeschalteter TRACK-Taste kann der MIDI<br />

Transmit-Channel mit den Nummerntasten 1 – 16<br />

eingestellt werden.<br />

Bei eingeschalteter MUTE–Taste können die Parts 1 -<br />

4 mit den Nummerntasten 1 – 4 stummgeschaltet<br />

werden. Die Mute-Funktion ist allerdings auch in der<br />

oben beschriebenen PERFORMANCE CONTROL<br />

enthalten, bei der die Nummerntasten 9 – 12 zum<br />

Stummschalten verwendet werden.<br />

Bei eingeschalteter SOLO–Taste kann ein SOLO-Part<br />

ausgewählt werden.<br />

Mit der PROGRAM-Taste kann man jederzeit zurück<br />

zur Auswahl der Performances gelangen.<br />

Performance Edit Modus<br />

Der Performance Edit Modus funktioniert im Prinzip<br />

genauso wie der Performance Play Modus. Es gibt<br />

nur zwei Abweichungen:<br />

Bei eingeschalteter PROGRAM-Taste erfolgt die<br />

Auswahl der Voice (Bank + Number) für den gerade<br />

angewählten Part mit den Bank- / Gruppen- /<br />

Nummerntasten.<br />

Bei eingeschalteter TRACK-Taste werden die Parts 1<br />

– 4 ausgewählt.<br />

PERFORMANCE CONTROL, MUTE und SOLO<br />

funktionieren wie im Performance Play Modus.<br />

Master Play Modus<br />

Auch im Master Play Modus ist zunächst die<br />

PROGRAM-Taste eingeschaltet.<br />

Da es nur eine MASTER-Bank gibt, ist die Bankwahl<br />

fest auf USER1 eingestellt. Mit den Gruppen- und<br />

Nummerntasten können die 128 MASTER-<br />

Programme ausgewählt werden.<br />

Wenn dem MASTER eine Voice oder Performance<br />

zugeordnet ist, kann nach Einschalten der TRACK-<br />

Taste der MIDI Transmit-Channel mit den<br />

Nummerntasten 1 – 16 eingestellt werden. Wenn dem<br />

MASTER dagegen ein Song oder Pattern zugeordnet<br />

ist, kann nach Einschalten der TRACK-Taste die<br />

Song- bzw. Pattern-Spur ausgewählt werden.<br />

Mit der PROGRAM-Taste gelangt man anschließend<br />

zurück zur MASTER-Auswahl.<br />

PERFORMANCE CONTROL, MUTE und SOLO sind<br />

nicht verwendbar.<br />

Master Edit Modus<br />

Der Master Edit Modus wird zur Bearbeitung der<br />

MASTER (insbesondere der MASTER-ZONEN)<br />

verwendet. In diesem Modus ist immer die TRACK-<br />

Taste eingeschaltet. Mit der COMMON EDIT-Taste<br />

kann der Common-Part, mit den mit Nummerntasten<br />

1 bis 8 können die MASTER-Zonen 1 – 8 zur<br />

Seite 10<br />

Bearbeitung angewählt werden.<br />

PROGRAM, PERFORMANCE CONTROL, MUTE<br />

und SOLO sind nicht verwendbar.<br />

Song- und Pattern Modus<br />

Im Song- und Pattern Modus ist zunächst die TRACK-<br />

Taste eingeschaltet, womit die Anwahl der 16 Song-<br />

/Pattern-Spuren ermöglicht wird.<br />

Die MUTE-Taste ermöglicht die Stummschaltung <strong>von</strong><br />

Song-/Pattern-Spuren.<br />

Die SOLO-Taste ermöglicht die SOLO-Schaltung<br />

einer Song-/Pattern-Spur.<br />

Die PROGRAM-Taste kann eingeschaltet werden,<br />

wenn die Songs/Pattern mit den Gruppen- /<br />

Nummerntasten angewählt werden sollen.<br />

Die PERFORMANCE CONTROL ist nicht<br />

verwendbar.<br />

Song-Mixing / Pattern-Mixing<br />

Im Song- und Pattern Mixing Modus ist zunächst die<br />

TRACK-Taste eingeschaltet, womit die Anwahl der 16<br />

Mixing Parts ermöglicht wird.<br />

Die MUTE-Taste ermöglicht die Stummschaltung der<br />

Mixing Parts.<br />

Die SOLO-Taste ermöglicht die SOLO-Schaltung<br />

eines Mixing Parts.<br />

Die PROGRAM-Taste kann eingeschaltet werden,<br />

wenn die den Parts zugeordneten Voices<br />

Songs/Pattern mit den Bank-/ Gruppen- /<br />

Nummerntasten angewählt werden sollen.<br />

Die PERFORMANCE CONTROL ist nicht<br />

verwendbar.<br />

Mixing Voice Edit<br />

Dieser Modus ist vom Mixing Mode aus erreichbar mit<br />

der Funktionstaste F6 („Vce Edit“) und funktioniert<br />

genauso wie der Voice Edit Modus (siehe oben).<br />

Abschließend läßt sich zusammenfassen:<br />

In den PLAY-Modi werden die Nummerntasten in<br />

erster Linie für die Programmwahl und in<br />

Ausnahmefällen für die Einstellung des Transmit-<br />

Channels verwendet („TRACK“).<br />

Im Voice Edit Modus wird zwischen TRACK (Auswahl<br />

<strong>von</strong> COMMON und ELEMENTS), MUTE (Element-<br />

Stummschaltung) und SOLO umgeschaltet.<br />

Im Performance Edit Modus ist die Verwendung<br />

PERFORMANCE CONTROL mit unterschiedlichen<br />

Funktionen ratsam.<br />

Im Song- und Pattern Modus wird zwischen TRACK<br />

(Anwahl der Tracks und Parts), MUTE<br />

(Stummschaltung der Tracks und Parts) und SOLO<br />

umgeschaltet.<br />

Mit PROGRAM kehrt man in allen Modi zur<br />

Programmwahl zurück.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

MOTIF XS: Arpeggio Performances<br />

Performance Usr1 - 021 Warm Feeling<br />

Part 1 Part 2 Part 3 Part 4<br />

Voice Chill Out Kit Chill Comp 2 Rhythmic Filterpad Dark Atmo Pad<br />

Type Drumkit Hybrid Arpeggio Synthpad Synthpad<br />

ARP SF1 DrPc: MB_ChlKtBallad1 Hybrd: MA_4Z_4Zone5A off off<br />

ARP SF2 DrPc: MB_ChlKtBallad1 Hybrd: MA_4Z_4Zone5C off off<br />

ARP SF3 DrPc: MB_ChlKtBallad2 Hybrd: MA_4Z_4Zone5E off off<br />

ARP SF4 DrPc: MB_ChlKtBallad1 Hybrd: MA_4Z_4Zone4A off off<br />

ARP SF5 Cntr: Mute 4/4 Hybrd: MA_4Z_4Zone5A off off<br />

Im Performance- oder Song/Pattern-Mixing Mode des<br />

MOTIF XS können gleichzeitig bis zu vier weitgehend<br />

unabhängige Arpeggiatoren verwendet werden. Mit<br />

den fünf SF-Tasten (SF1 – SF5) können zudem<br />

unterschiedliche Zuordnungen <strong>von</strong> Arpeggio Types<br />

programmiert werden. Dies bedeutet, daß in einer<br />

Performance bis zu 20 verschiedene Arpeggio Types<br />

zum Einsatz kommen können.<br />

Einen flexiblen Einsatz der Arpeggios bietet neben<br />

den SF-Variationen auch die im vorigen Artikel<br />

besprochene PERFORMANCE CONTROL, mit der<br />

beispielsweise Parts oder Arpeggios gemutet werden<br />

können.<br />

Einige Beispiele sollen diese Möglichkeiten optisch<br />

und akustisch demonstrieren, indem Factory<br />

Performances einer kurzen Analyse unterzogen<br />

werden. Im Datenteil finden Sie MP3-Files zu den hier<br />

beschriebenen Beispielen.<br />

Beispiel 1 = „Warm Feeling“<br />

In dieser Chill Out Performance werden zwei<br />

Arpeggio Parts mit zwei Pad-Parts kombiniert. Die<br />

obige Tabelle vermittelt einen Überblick über die<br />

Parts, deren Voices und die verwendeten Arpeggios.<br />

Am Gerät finden Sie eine vergleichbare Übersicht<br />

übrigens, wenn Sie im Performance Play Modus die<br />

Funktionstaste F4-Arpeggio drücken (siehe Bild<br />

unten).<br />

Seite 11<br />

Die Basis-Einstellung der Performance ist SF1 mit<br />

den Arpeggios „MB_ChlKtBallad1“ (Part 1) und<br />

„MA_4Z_4Zone5A“ (Part 2).<br />

Aus den Arpeggio-Namen sind eine Menge<br />

Informationen zu ersehen.<br />

Die Abkürzungen „MA“ und „MB“ stehen für „Main A“<br />

und „MainB“.<br />

„ChlKt“ sagt aus, daß dieses Drum-Arpeggio das<br />

„Chill Out Kit“ als Referenz-Kit verwendet, während<br />

„Ballad1“ eine Typisierung innerhalb der ChillKit-<br />

Arpeggios ist.<br />

Das Kürzel „4Z“ weist darauf hin, daß es sich hier um<br />

ein Arpeggio mit vier Velocity-Zonen handelt, die den<br />

vier Velocity-Zonen einer darauf bezogenen Voice –<br />

in diesem Falle „Chill Comp 2“ - entsprechen.<br />

Da jeder Velocity Zone ein anderer Klang zugeordnet<br />

ist, wird der Eindruck erweckt, daß hier mehrere<br />

Sequenzen parallel laufen, obwohl es sich tatsächlich<br />

nur um ein Arpeggio handelt. Diese 4Zone Arpeggios<br />

sind daher in der Kategorie „Hybid Arpeggios“ zu<br />

finden.<br />

Die SF2 bis SF4 sind jeweils mit unterschiedlichen<br />

Kombinationen der Chill Out Kit- und 4Zone-<br />

Arpeggios belegt.<br />

Mit SF5 wird eine Variation aufgerufen, in der der<br />

Drum-Part mit „Mute 4/4“ stummgeschaltet ist und<br />

das 4Zone-Arpeggio solo zu hören ist.<br />

Im Audio-Ordner finden Sie diese beiden Files:<br />

WarmFeeling_Parts.mp3<br />

Sie hören nacheinander die Parts 1 , 2, 3 und 4<br />

einzeln in der Einstellung SF1. Die anderen Parts sind<br />

jeweils stummgeschaltet.<br />

WarmFeeling_SF.mp3<br />

Sie hören nacheinander die Variationen SF1 bis SF5.<br />

Die SF-Umschaltung erfolgt jeweils nach 4 Takten.<br />

Die Mute-Funktion wird hier nicht verwendet.<br />

Soweit dieses erste, gut überschaubare Beispiel. In<br />

den folgenden, etwas komplexeren Beispielen werden<br />

jeweils vier Arpeggio Parts verwendet.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Beispiel 2 = „Double Dip the Funk“<br />

Diese Funk Performance enthält in jedem Part ein<br />

Arpeggio – oder besser gesagt eine Phrase. Denn<br />

<strong>von</strong> einem herkömmlichen Arpeggio ist dieser Groove<br />

weit entfernt. Man kann schon eher <strong>von</strong> einem „Style“<br />

sprechen.<br />

Wie schon im ersten Beispiel sind auch hier die<br />

Namen der Arpeggio Types sehr aussagekräftig:<br />

Die Bedeutung <strong>von</strong> MA, MB und MC wurde ja schon<br />

erklärt (Main A, B, C). Dazu kommen hier noch FA,<br />

FB und FC (= Fill A, B, C) und BA, BB und BC (=<br />

Break A, B, C). Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Styles lassen sich die Arpeggio Types bzw. Phrases<br />

im MOTIF XS Arpeggiator völlig frei arrangieren und<br />

kombinieren. Aus dem riesigen Vorrat an Arpeggios<br />

kann sich jeder User selbst seine Lieblings-<br />

Arrangements basteln, denn die Belegungen der SF<br />

lassen sich blitzschnell verändern.<br />

Ist Ihnen aufgefallen, daß die Namen der Arpeggios<br />

teilweise sehr ähnlich oder sogar gleich sind?<br />

Die Bass Phrase „BaMG: MCFunk 1_XS“ (Part 2 –<br />

SF1) unterscheidet sich <strong>von</strong> der Gitarren-Phrase<br />

„GtMG: MCFunk 1_XS“ (Part 3 – SF1) namentlich nur<br />

durch die vorangestellte Kategorie. Diese<br />

Namensgebung weist darauf hin, daß diese<br />

Arpeggios zum selben Style gehören!<br />

Die Kategorien „BaMG“ und „GtMG“ lassen zudem<br />

erkennen, daß es sich hier um Mega Arpeggios<br />

handelt, die folgerichtig auch die entsprechenden<br />

Mega Voices ansteuern.<br />

Das Kürzel „XS“ am Ende einiger Arpeggio-Namen<br />

bedeutet, daß es sich hier um den neuen Typus <strong>von</strong><br />

MOTIF XS Arpeggios mit intelligenter<br />

Akkorerkennung handelt. Die herkömmlichen MOTIF<br />

ES Arpeggios sind dagegen teilweise mit dem Zusatz<br />

„ES“ gekennzeichnet.<br />

Im Audio-Ordner finden Sie diese beiden Files:<br />

Seite 12<br />

Performance Usr1 - 012 Double Dip the Funk<br />

Part 1 Part 2 Part 3 Part 4<br />

Voice Power Standard Kit 01 Mega Finger+Slap Mega1coilSlpPedalWah Baby AF1<br />

Type Drumkit Bass Phrase Guitar Phrase Guitar Phrase<br />

ARP SF1 DrPc: MC_Funk 1 BaMG: MC_Funk 1 _XS GtMG: MC_Funk 1 _XS GtPl: MA_Funky3<br />

ARP SF2 DrPc: MB_Funk 2 BaMG: MB_Funk 1 _XS GtMG: MB_Funk 1 _XS GtPl: FC_Jazz Funk 2<br />

ARP SF3 DrPc: MA_Funk 3 BaMG: MA_Funk 1 _XS GtMG: MA_Funk 1 _XS GtPl: MA_Funky3<br />

ARP SF4 DrPc: MA_Funk 4 BaMG: FA_Funk 1 _XS GtMG: FB_Funk 1 _XS GtPl: FC_Jazz Funk 2<br />

ARP SF5 DrPc: BA_Funk 5 BaMG: BA_Funk 1 _XS GtMG: BA_Funk 1 _XS GtPl: MA_Jazz Funk 2<br />

Performance Usr2 - 049 Club 2007<br />

Part 1 Part 2 Part 3 Part 4<br />

Voice Trance Kit 8Z Tod Short Sequence Bass Freaky Loop<br />

Type Drumkit 8Zone Drumvoice Synthbass Random Arpeggio Voice<br />

ARP SF1 MA_Trance Club6 MA_8Z ChillBrk5 MA_Oct Seq4 MA_Electro5<br />

ARP SF2 MA_Trance Club5 Mute 4/4 MA_Oct Seq5 MA_Electro4<br />

ARP SF3 MA_Trance Club1 MA_8Z ChillBrk5 MA_Oct Seq5 Mute 4/4<br />

ARP SF4 MA_Trance Club2 Mute 4/4 Mute 4/4 MA_CompuBass1<br />

ARP SF5 MA_Trance Club3 MA_8Z ChillBrk5 MA_Oct Seq4 Mute 4/4<br />

DoubleDip_Parts.mp3<br />

Sie hören nacheinander die Parts 1 , 2, 3 und 4<br />

einzeln in der Einstellung SF1. Die anderen Parts sind<br />

jeweils stummgeschaltet.<br />

DoubleDip_SF.mp3<br />

Sie hören nacheinander die Variationen SF1 bis SF5.<br />

Die SF-Umschaltung erfolgt jeweils nach 4 Takten.<br />

Beispiel 3 = „Club 2007“<br />

Auch diese Dance / Electronic Performance enthält in<br />

jedem Part ein Arpeggio, ist jedoch deutlich weniger<br />

Style-orientiert. Hier steht vielmehr ein komplexer<br />

Groove im Vordergrund, der sich aus zwei Drumparts,<br />

einem Baß-Part und einem Random-Arpeggio<br />

zusammensetzt. Der Groove wird mit den SF-Tasten<br />

variiert. Dabei werden auch mehrfach Parts nicht<br />

belegt („Mute 4/4“).<br />

Der Basic Drumgroove (Part 1 / Trance Kit) wird<br />

durch eine der neuen 8Zone-Drumvoices ergänzt. Es<br />

handelt sich dabei um „Normal Voices“, bei denen die<br />

8 Elements jeweils mit einem Drumsound belegt<br />

werden.<br />

Im Audio-Ordner finden Sie diese beiden Files:<br />

Club2007_Parts.mp3<br />

Sie hören nacheinander die Parts 1 , 2, 3 und 4<br />

einzeln in der Einstellung SF1. Die anderen Parts sind<br />

jeweils stummgeschaltet.<br />

Club2007_SF.mp3<br />

Sie hören nacheinander die Variationen SF1 bis SF5.<br />

Die SF-Umschaltung erfolgt jeweils nach 4 Takten.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>: Erste Schritte – Teil 2<br />

In der letzten Ausgabe war unser Blick auf die Bank- /<br />

Gruppen- / Nummerntasten gerichtet. In dieser Folge<br />

soll die Control-Sektion auf der linken Seite im<br />

Blickpunkt stehen.<br />

Knobs und Sliders<br />

Die Anzahl der Dreh- und Schieberegler („Knobs“ und<br />

„Sliders“) hat sich gegenüber dem MOTIF ES<br />

verdoppelt. Es sind jetzt 8 Knobs und 8 Sliders<br />

vorhanden.<br />

Während die Sliders sinnvollerweise weiterhin für die<br />

Volume-Steuerung der Parts bzw. Elements zuständig<br />

sind, ist die Zuweisung der Knobs komplett neu<br />

gestaltet worden (siehe Abbildung auf der nächsten<br />

Seite).<br />

Anstelle der Taste KNOB CONTROL FUNCTION gibt<br />

es jetzt die Tasten SELECTED PART CONTROL und<br />

MULTI PART CONTROL, mit denen die Funktionen<br />

TONE 1, TONE 2, ARP FX (oben) und REVERB,<br />

CHORUS, PAN (unten) umgeschaltet werden.<br />

Die Taste MULTI PART CONTROL ist ausschließlich<br />

im Performance-, Song- oder Pattern-Mode<br />

verwendbar. Das Vorhandensein <strong>von</strong> zwei Tasten<br />

erleichtert das Umschalten erheblich, denn wenn nur<br />

eine Taste vorhanden wäre, müßte man diese fünfmal<br />

betätigen, um <strong>von</strong> der ersten bis zur letzten Funktion<br />

zu gelangen.<br />

Die beiden Tasten wirken so zusammen, daß <strong>von</strong><br />

allen Funktionen insgesamt nur eine LED leuchtet,<br />

nämlich die der gerade eingeschalteten Funktion.<br />

Wenn also beispielsweise nach Aufruf einer<br />

Performance die LED der Funktion TONE 1 leuchtet,<br />

kann mit der Taste SELECTED PART CONTROL<br />

zwischen den Funktionen TONE 1, TONE 2, ARP FX<br />

umgeschaltet werden. Wenn die Taste etwas länger<br />

gehalten wird, erscheint automatisch die erste<br />

Seite 13<br />

Funktion TONE 1.<br />

Sobald die Taste MULTI PART CONTROL gedrückt<br />

wird, erlischt die gerade in der oberen Gruppe<br />

(SELECTED PART CONTROL) aktive LED. Es wird<br />

die erste Funktion der unteren Gruppe (REVERB)<br />

aktiviert. Jetzt kann mit der Taste SELECTED PART<br />

CONTROL zwischen den Funktionen REVERB,<br />

CHORUS, PAN umgeschaltet werden. Bei längerem<br />

Tastendruck erscheint REVERB.<br />

Die den Knobs zugewiesenen Funktionen und die<br />

aktuellen Knob-Einstellungen werden im PLAY-Modus<br />

automatisch im Display angezeigt. Im EDIT-Modus<br />

genügt die Anwahl einer Funktion mit SELECTED<br />

PART CONTROL oder MULTI PART CONTROL, um<br />

die Anzeige der Knobs im Display abzurufen.<br />

Auch hier gibt es eine wichtige Neuerung gegenüber<br />

dem MOTIF ES. Im Display wird die physikalische<br />

Position der Knobs abgebildet. Wenn diese nicht mit<br />

der programmierten Einstellung übereinstimmt,<br />

erscheint in der entsprechenden Display-Abbildung<br />

ein roter Punkt, der den im angewählten<br />

Klangprogramm eingestellten Parameterwert anzeigt.<br />

Das Drehen des Knobs hat so lange keine<br />

Auswirkung, bis dieser Punkt erreicht ist. Sobald die<br />

Position des roten Punktes erreicht wird, verschwindet<br />

dieser und die Bewegung des Knobs beeinflusst den<br />

Klang.<br />

Ein Tipp: Wenn Sie feststellen, daß die Bewegungen<br />

<strong>von</strong> Knobs wirkungslos bleiben, werfen Sie einen<br />

Blick aufs Display. Vermutlich werden Sie dort einen<br />

roten Punkt entdecken, der zunächst angesteuert<br />

werden muß.<br />

Diese im Synthesizer-Fachjargon als „Abholen des<br />

Wertes“ bekannte Prozedur ist in der Regel nicht<br />

erforderlich, wenn sich die Knobs beim Aufruf eines<br />

Klangprogrammes in der Mittelposition befinden.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Zumindest bei den Factory Sounds wurden die Knobs<br />

nämlich nicht für die Beeinflussung des Klanges<br />

verwendet, was durchaus sinnvoll ist. Denn dadurch<br />

ist sichergestellt, daß in der eingerasteten<br />

Mittelposition der Knobs immer eine Übereinstimmung<br />

mit dem Parameterwert vorhanden ist.<br />

Das Prinzip, daß der Parameterwert erst abgeholt<br />

werden muß, gilt auch für die Sliders. Allerdings<br />

erscheint im Song/Performance Mixing-Modus nicht<br />

ein rote Punkt als Orientierung. Hier kann jedoch der<br />

im Mix Display angezeigte Volume Wert der einzelnen<br />

Parts als Anhaltspunkt dienen.<br />

Im Performance Modus kann die Klangsteuerung mit<br />

den Knobs auch separat für einzelne Parts erfolgen.<br />

Bei den Funktionen der Gruppe MULTI PART<br />

CONTROL ist dies jederzeit möglich, bei SELECTED<br />

PART CONTROL jedoch nur, wenn gleichzeitig die<br />

PERFORMANCE CONTROL eingeschaltet ist (siehe<br />

Beitrag „Erste Schritte – Teil 1“ in der letzten<br />

Ausgabe). Die Knob-Bewegungen werden dann<br />

jeweils nur für den mit einer der Nummern-Tasten 1 –<br />

4 angewählten Part wirksam. Dies läßt sich sehr<br />

schön im Display verfolgen, wo dann bei der Anwahl<br />

der vier Parts unterschiedliche Werte erscheinen.<br />

Eine globale Steuerung aller vier Parts ist weiterhin<br />

möglich, wenn COMMON EDIT gedrückt wird.<br />

Seite 14<br />

Im Song- und Pattern-Modus erfolgt die Knob-Control<br />

jeweils für den angewählten Track. Eine globale<br />

Kontrolle aller Parts würde hier ja auch wenig Sinn<br />

machen.<br />

Es gibt jedoch eine Ausnahme, bei der auch mehrere<br />

Parts gleichzeitig mit Knobs und Sliders gesteuert<br />

werden können. Dies ist dann der Fall, wenn die<br />

entsprechenden Parts auf den gleichen Receive<br />

Channel eingestellt sind.<br />

Control Parameter: Amp-Envelope und EQ<br />

Noch ein Wort zu einigen Parametern in der Control<br />

Sektion.<br />

Die Hüllkurvenparameter Attack, Decay, Sustain und<br />

Release beziehen sich ausschließlich auf die<br />

Amplituden Envelope. Die Filter Envelope wird nicht<br />

mit den Knobs gesteuert.<br />

Die EQ-Parameter innerhalb der Funktion TONE 2<br />

beziehen sich nicht wie beim MOTIF ES als Offset-<br />

Werte auf den MASTER EQ. Vielmehr handelt es sich<br />

um einen neuen EQ, der im Voice-Play-Mode mit der<br />

Taste F3 (EG/EQ) erreichbar ist.<br />

Dieser EQ ermöglicht eine schnelle und intuitive<br />

Entzerrung der kompletten Voice und stellt somit eine<br />

interessante Alternative zu dem häufig verwendeten<br />

3-Band EQ als Insert Effekt oder zu den Element-EQs<br />

dar.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Der neue EQ im Voice Play Modus entspricht<br />

dem Part-EQ im Performance- und Mixing Mode<br />

Mit Ausnahme der LOW und HIGH Frequency können<br />

alle Parameter dieses EQ mit den Knobs gesteuert<br />

werden.<br />

Allerdings muß man wissen, daß die Einstellungen<br />

dieses neuen EQs zwar mit der Voice gespeichert<br />

werden. Im Performance, Song- und Pattern-Mode<br />

werden diese jedoch nicht wirksam. Dort tritt genau<br />

dieser EQ nämlich als der altbekannte Part-EQ in<br />

Erscheinung. Dieser übernimmt aber nicht die EQ-<br />

Einstellungen des Voice-Play-Mode.<br />

Dies sollte man jedoch nicht kritisch sehen, denn es<br />

macht durchaus Sinn, die Voices im Equalizing der<br />

neuen Umgebung (Performance, Song, Pattern)<br />

anzupassen. Der vielgeäußerte Wunsch, die Voice<br />

möge in einem anderen Modus exakt so klingen wie<br />

im Voice-Modus, sollte hier seine Grenzen haben.<br />

Slider im Mixing-Mode<br />

Da der MOTIF XS über 8 Sliders verfügt, ist das<br />

Umschalten der zu bearbeitenden Parts wesentlich<br />

einfacher als noch beim MOTIF ES. Statt zwischen<br />

vier Gruppen muß jetzt nur noch zwischen zwei<br />

Gruppen umgeschaltet werden.<br />

Wenn der aktuelle Part zur Gruppe 1–8 gehört, stellen<br />

die Sliders die Lautstärke der Parts 1–8 ein. Wenn der<br />

aktuelle Part zur Gruppe 9–16 gehört, stellen die Sliders<br />

die Lautstärke der Parts 9–16 ein. Zwischen den<br />

Gruppen wird umgeschaltet, indem nach Einschalten<br />

<strong>von</strong> TRACK mit den Nummerntasten entweder einer der<br />

Parts 1– 8 oder 9 – 16 angewählt wird.<br />

Einstellungen der Knob- und Sliders speichern<br />

Sowohl die Anwahl der Funktion mit den Tasten<br />

SELECTED PART CONTROL oder MULTI PART<br />

CONTROL als auch die Position der Knobs und<br />

Sliders werden in den Voices, Performances, Songs<br />

und Pattern gespeichert.<br />

Es ist also durchaus möglich, die Knobs und Slider für<br />

eine sogenannte EASY EDIT Bearbeitung zu<br />

verwenden. Allerdings ist hier Vorsicht geboten.<br />

Denn wenn später eine Parametersteuerung mit<br />

MIDI-Controllern <strong>von</strong> einem externen Sequenzer aus<br />

erfolgt, würde diese die gespeicherten Knob-<br />

Einstellungen wieder aufheben. Außerdem werden<br />

die gespeicherten Knob-Einstellungen bei der<br />

Verwendung der Voices in Performances, Songs und<br />

Pattern nicht mit übernommen.<br />

Im Normalfall eignen sich die Knobs also eher für<br />

Echtzeitsteuerungen oder temporäre Veränderungen<br />

des Klanges als für die Programmierung <strong>von</strong> Voices.<br />

ASSIGNABLE FUNCTION-Tasten<br />

Seite 15<br />

Links <strong>von</strong> dem MASTER VOLUME-Slider befinden<br />

sich die beiden ASSIGNABLE FUNCTION-Tasten.<br />

Die Zuweisung zu diesen Tasten kann auf<br />

unterschiedliche Weise im Voice-Modus erfolgen.<br />

Zunächst können wie bei den Knob-Assigns in VOICE<br />

EDIT - COMMON EDIT (F4 – CtrlSet) Parameter<br />

zugewiesen werden. Im Gegensatz zu den Knobs ist<br />

natürlich keine stufenlose Parameterkontrolle<br />

realisierbar. Mit eingeschalteter ASSIGNABLE<br />

FUNCTION wird sofort die im Controller Set<br />

Assignment eingestellte Depth abgerufen. Die<br />

Parameter-Zuweisung wird im VOICE PLAY-Modus<br />

unten im Display mit AF1 + AF2 angezeigt (siehe<br />

Abblidung unten). Wenn dort keine Parameter<br />

angezeigt werden, bedeutet dies jedoch keineswegs,<br />

daß die ASSIGNABLE FUNCTION-Tasten unbelegt<br />

sind. In diesem Fall kann es nämlich sein, daß die<br />

zweite und möglicherweise noch bedeutsamere<br />

Verwendungsmöglichkeit der ASSIGNABLE<br />

FUNCTIONS abrufbar ist. Es handelt sich dabei um<br />

das Abrufen oder Abschalten einzelner oder mehrere<br />

Elements, die <strong>von</strong> den Einstellungen des „XA Mode“<br />

(Expanded Articulation Mode) im Voice-Element-Edit-<br />

Modus abhängt.<br />

Darauf werden wir in der nächsten Folge näher<br />

eingehen, bei der das Thema „Expanded Articulation“<br />

ausführlich behandelt wird.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>: Expanded Articulation<br />

„Expanded Articulation“ ist ein speziell für den MOTIF<br />

XS entwickeltes Klangerzeugungssystem, das höhere<br />

Flexibilität und akustische Realistik beim Spiel<br />

ermöglicht. Diese Techniken wurden bei akustischen<br />

Instrumenten häufig eingesetzt, waren jedoch auf<br />

elektronischen Keyboards bislang schwer umsetzbar.<br />

Mit dem Expanded Articulation Mode („XA-Mode“)<br />

werden die spezifischen Spieleigenschaften eines<br />

Instruments nachgeahmt. Dazu gehören vor allem ein<br />

realistisches Legatospiel durch Umschalten <strong>von</strong><br />

Waves, ein authentischer Ausklang mit Key-Off<br />

Samples und das Umschalten zwischen<br />

verschiedenen Sounds mit Assignable Switches. Aber<br />

auch Wave-Cycle und Wave-Random Funktionen sind<br />

vorhanden. Die Funktionsweise des XA-Modes<br />

entspricht in etwa dem „Super Articulation Mode“ des<br />

Tyros II. Die Technik des XA-Mode wird mit der <strong>von</strong> 4<br />

auf 8 verdoppelten Anzahl <strong>von</strong> Voice-Elements erst<br />

ermöglicht. Eine weitere Voraussetzung sind die auf<br />

die Technik des XA-Modes zugeschnittenen<br />

Waveforms (z.B. KeyOff-Samples).<br />

Nachfolgend werden alle Funktionen der „XA Control“<br />

nacheinander besprochen und jeweils mit Voice<br />

Beispielen erläutert. Dabei werden nur die Elements<br />

beschrieben, die nicht auf „normal“ gestellt sind und<br />

somit die „XA Control“ nutzen.<br />

Übrigens: Selbst wenn Sie noch nicht stolzer Besitzer<br />

eines MOTIF XS sind, können Ihnen die Beispiele<br />

dabei helfen, die Expanded Articulation besser zu<br />

verstehen und deren Funktionsweise beim Antesten<br />

eines Gerätes schnell durchscheuen zu können.<br />

Hier die für eine Analyse der XA Control erforderliche<br />

Schritte, die sich in allen folgenden Beispielen<br />

wiederholen:<br />

! MODE – VOICE<br />

! Die im Beispiel angegebene Voice wählen.<br />

! EDIT – F1 Oscillator<br />

! Mit der [TRACK]-Taste die in dieser Voice<br />

verwendeten Elements 1 bis 8 anwählen und<br />

jeweils die Einstellung des Parameters „XA<br />

Control“ ansehen. Dieser Parameter ist für die<br />

Expanded Articulation <strong>von</strong> entscheidender<br />

Bedeutung. Hier sind die Einstellungen<br />

normal, legato, Key off sound, wave cycle,<br />

wave random, all AF off, AF1 on und AF2 on<br />

zu finden. Sie finden „XA Control“ oben im<br />

Display direkt unterhalb <strong>von</strong> „Element Switch“.<br />

! Verwenden Sie die SOLO- oder MUTE-<br />

Funktion, um die Elements einzeln<br />

analysieren zu können. . Die Stummschaltung<br />

(„Mute“) erfolgt mit den Nummern-Tasten 9 –<br />

16 für die Elements 1 – 8.<br />

normal<br />

Dies ist der normale Spiel-Modus, wie wir ihn vom<br />

MOTIF ES und anderen Synthesizern der Motif-Serie<br />

kennen. Das Element wird ganz normal mit jedem<br />

Tastendruck gespielt.<br />

Die „XA Control“ wird für das Element nicht<br />

angewendet.<br />

Alle in das XS-Format konvertierten Motif-Sounds<br />

verwenden in den Voice-Elements die Einstellung XA<br />

control = normal.<br />

Eine nachträgliche Bearbeitung und die Verwendung<br />

der XA-Funktionen sind mit Sicherheit eine deutliche<br />

Bereicherung vorhandener Voices. Ein Grund mehr,<br />

sich die nachfolgenden Informationen genau<br />

durchzulesen. Nur wer in der Lage ist, die Xpanded<br />

Articulation sinnvoll einzusetzen, kann die klanglichen<br />

Möglichkeiten des MOTIF XS voll ausschöpfen.<br />

legato<br />

Seite 16<br />

Herkömmliche Synthesizer erzeugen einen Legato-<br />

Effekt durch Fortsetzung der Lautstärkehüllkurve der<br />

vorhergehenden Note über die nächste hinaus im<br />

Mono-Modus. Dies erzeugt aber einen unnatürlichen<br />

Klangeindruck, der sich <strong>von</strong> dem eines akustischen<br />

Instruments unterscheidet. Der MOTIF XS<br />

reproduziert den Legato-Effekt genauer, indem<br />

bestimmte Elemente beim Legatospiel erklingen und<br />

andere Elemente normal gespielt werden.<br />

Wenn XA Control in einem Element auf „legato“<br />

gestellt ist, wird dieses beim Legatospiel gespielt.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Voraussetzung ist, daß zusätzlich der Play-Mode<br />

„mono“ (EDIT – COMMON – F1 General – SF2 Play<br />

Mode) gewählt ist. Es wird also jeweils zunächst das<br />

auf „normal“ gestellte Element gespielt. Wenn<br />

nachfolgende Noten legato gespielt werden, wird<br />

anstelle des „normal“-Elements das auf „legato“<br />

gestellte Element gespielt.<br />

Beispiel: Pre5-017 (B01) Flute Legato<br />

Element 2 = legato<br />

Element 4 = legato<br />

Element 5 = legato<br />

Element 6 = legato<br />

Die Elements 1, 3, 5 und 7 sind auf „normal“ gestellt.<br />

Um den Unterschied zwischen normal und legato sehr<br />

deutlich heraushören zu können, sollten Sie die<br />

Elements 3 bis 8 stummschalten. Spielen Sie jetzt mit<br />

niedriger Anschlagstärke, da die Elements 1 und 2 auf<br />

den Velocity-Bereich <strong>von</strong> 1 – 80 eingestellt sind.<br />

Spielen Sie abwechselnd staccato und legato. Sie<br />

hören, daß beim staccato (= Element 1) die Flöte mit<br />

Anblasgeräusch gespielt wird, während beim legato<br />

(Element 2) das Anblasgeräusch fehlt, so wie es dem<br />

normalen Spiel auf einer Flöte entspricht.<br />

Wenn Sie weitere „legato“-Voices „analysieren<br />

möchten, können Sie diese an dem Zusatz „legato“ in<br />

den Voice-Namen erkennen (z.B. Pre5-003, Pre5-<br />

005, Pre5-021, Pre5-022, Pre5-024, Pre5-026).<br />

key off sound<br />

Herkömmliche Synthesizer haben nur begrenzte<br />

Möglichkeiten, das Ausklingen <strong>von</strong> Tönen akustischer<br />

Instrumente realistisch zu reproduzieren. Der MOTIF<br />

XS erzeugt den authentischen Klang einer<br />

losgelassenen Note mit einem Element, bei denen XA<br />

Control auf „key off sound“ gestellt ist. Das Element<br />

wird bei jedem Loslassen der Taste gespielt.<br />

Für den „key off sound“ wurden spezielle Samples in<br />

das Wave-ROM integriert, die ausschließlich den<br />

Ausklang eines Instruments enthalten.<br />

Verwenden Sie jeweils die SOLO- oder MUTE-<br />

Funktion (VOICE – EDIT), um den „key off sound“<br />

isoliert hören zu können.<br />

Beispiel: Pre1-022 (B07) R&B Soft<br />

Element 5 = key off sound<br />

Für den KeyOff-Sound wird die Waveform „EP Key<br />

Off“ verwendet.<br />

Beispiel: Pre1-074 (E10) Super Clavi<br />

Element 4 = key off sound<br />

Für den KeyOff-Sound wird die Waveform „Clav Key<br />

Off“ verwendet.<br />

wave cycle und wave random<br />

Seite 17<br />

Herkömmliche Synthesizer versuchen, subtile<br />

Klangvariationen bei jeder gespielten Note durch<br />

zufällige Änderungen der Tonhöhe und des Filters zu<br />

reproduzieren. Das Ergebnis ist jedoch ein<br />

elektronischer Effekt, der sich deutlich <strong>von</strong> den<br />

tatsächlichen Klangnuancen eines akustischen<br />

Instruments unterscheidet. Der MOTIF XS<br />

reproduziert diese Klangvariationen durch die XA-<br />

Control-Parametereinstellungen „wave cycle“ und<br />

„wave random“. Diese sind jedoch nicht nur für subtile<br />

Klangvariationen bei akustischen Instrumenten,<br />

sondern auch bei Synthesizer-Sounds wirksam<br />

einsetzbar, wie die nachfolgenden Beispiele<br />

eindrucksvoll belegen.<br />

Wenn bei mehreren Elementen „wave cycle“<br />

ausgewählt ist, erklingt bei jedem Tastenanschlag<br />

jedes Element abwechselnd entsprechend der<br />

Reihenfolge der Nummerierung (Beim Anschlagen der<br />

ersten Note erklingt also Element 1, bei der zweiten<br />

Note Element 2, usw.)<br />

Beispiel: Pre7-024 (B08) Find Newgt!<br />

Elements 2, 3, 4, 6, 7 = wave cycle<br />

Die Elements 2, 3, 4, 6, 7 sind mit unterschiedlichen<br />

Fx-Waves belegt und werden abwechselnd gespielt.<br />

Zusätzlich werden die Elements 1, 5 und 8 verwendet.<br />

Diese sind auf „normal“ gestellt und werden daher mit<br />

jeder Note gespielt.<br />

Beispiel: Pre7-092 (F12) Bed Time Story<br />

Elements 2, 3, und 4 = wave cycle<br />

Die vom Arpeggiator angesteuerten Elements 2, 3,<br />

und 4 sind mit unterschiedlichen Bell-Waves belegt<br />

und werden abwechselnd gespielt. Zusätzlich wird<br />

das Element 1 verwendet. Dieses ist auf „normal“<br />

gestellt und wird daher mit jeder Note gespielt.<br />

Wenn bei mehreren Elementen „wave random“<br />

ausgewählt ist, erklingt bei jedem Tastenanschlag<br />

jedes Element in zufälliger Reihenfolge.<br />

Beispiel: Pre5-086 (F06) Space Power Lead<br />

Elements 1 - 4 = wave random, Element Group 1<br />

Elements 5 - 6 = wave random, Element Group 2<br />

Mit „wave random“ wird hier die bei analogen<br />

Synthesizern vorhandene Eigenschaft simuliert, daß<br />

die Attack-Phase eines Oszillators bei jedem<br />

Tastenanschlag anders ausfällt („freischwingende<br />

Oszillatoren“ – siehe Abbildungen auf der nächsten<br />

Seite). Die Elements sind in zwei „Element Groups“<br />

aufgeteilt, die jeweils einen Oszillatoren<br />

repräsentieren. Beide Oszillatoren sind<br />

gegeneinander verstimmt.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Mit der XA-Funktion „Wave Random“ werden freischwingende Oszillatoren simuliert, bei denen die Attack-<br />

Phase bei jedem Tastenanschlag eine andere Kurvenform aufweist.<br />

Den beiden Groups (Elements 1 – 4 und Elements 5 –<br />

6) sind jeweils diese vier Waveforms zugeordnet:<br />

• P5 SawUp 0dg<br />

• P5 SawUp 90dg<br />

• P5 SawUp 180dg<br />

• P5 SawUp 270dg<br />

Diese an sich identischen Saw-Waves enthalten<br />

jeweils einen unterschiedlichen Startpunkt.<br />

Im Endeffekt werden bei dieser Voice jeweils zwei<br />

gegeneinander verstimmte Saw-Waves mit zufällig<br />

gewähltem Startpunkt gespielt – wie bei einem<br />

Analogsynthesizer.<br />

In diesem Zusammenhang noch ein Hinweis zu den<br />

„Element Groups“:<br />

Elements können bei Verwendung der XA Control<br />

einer der Element Groups 1 – 8 zugewiesen werden.<br />

Elementen mit identischem XA-Modus sollte<br />

normalerweise die gleiche Gruppennummer<br />

zugewiesen werden. In bestimmten Fällen – wie in<br />

diesem Beispiel – kann die Bildung mehrerer Element<br />

Groups sinnvoll sein.<br />

Beispiel: Pre6-107 (G11) Sixpack<br />

Elements 1 - 4 = wave random<br />

Elements 5 = AF1 on<br />

Elements 6 = AF2 on<br />

Die Elements 1 – 4 sind mit unterschiedlichen<br />

analogen Synthwaves belegt und werden vom<br />

Arpeggiator angesteuert. Es ergibt sich durch die<br />

Seite 18<br />

zufällige Auswahl ähnlicher Waves ein sehr<br />

lebendiges Klangbild.<br />

Mit AF1 + AF2 können zusätzlich zwei Pad-Elements<br />

hinzugefügt werden, die nicht vom Arpeggiator<br />

angesteuert werden. Dies wird durch die Arpeggiator-<br />

Einstellung „sort+direct“ (Key Mode) in Verbindung mit<br />

einem „Z.Pad“-Arpeggio ermöglicht. Das Arpeggio<br />

spielt nur Noten im Velocity-Bereich <strong>von</strong> 112 – 127.<br />

Auf diesen Bereich sind auch die Elements 1 – 4<br />

eingestellt. Die mit AF1/2 abrufbaren Pads verwenden<br />

dagegen den Velocity-Bereich <strong>von</strong> 1 – 111.<br />

Beispiel: Pre6-119 (H07) Freaky Loop und Pre8-012<br />

(A12)<br />

Elements 1 - 8 = wave random<br />

Die Elements 1 – 8 sind mit unterschiedlichen<br />

analogen Synthwaves belegt und werden vom<br />

Arpeggiator angesteuert. Durch die zufällige Auswahl<br />

sehr unterschiedlicher Synthwaves entsteht der<br />

Charakter einer Wavesequence.<br />

Beispiel: Pre7-108 (G12) Cocktail<br />

Elements 1 - 5 = wave random<br />

Die Elements 1 – 5 sind mit unterschiedlichen<br />

Synthwaves belegt und werden vom Arpeggiator<br />

angesteuert. Es ergibt sich durch die zufällige<br />

Auswahl unterschiedlicher Waves ein sehr lebendiges<br />

Klangbild.<br />

Das auf „normal“ eingestellte Element 6 enthält einen<br />

Pad-Sound, der nicht vom Arpeggiator angesteuert<br />

wird. Das Level dieses Elements kann mit AF1<br />

deutlich herabgesetzt werden.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Beispiel: Pre7-008 (A08) Metamorphosis<br />

Elements 1 - 8 = wave random<br />

Die Elements 1 – 8 sind mit unterschiedlichen Fx- und<br />

Pad-Waves belegt. Mit jeder Note wird ein anderes<br />

Element gespielt. Die Auswahl ist zufällig. Es ergibt<br />

sich ein sehr komplexer atmospärischer Effektsound.<br />

all AF off, AF 1 on, AF 2 on („Assignable<br />

Functions“)<br />

Die „Assignable Functions“ (AF) ermöglichen das<br />

Umschalten zwischen verschiedenen Sounds zur<br />

Reproduktion des natürlichen Spiels auf einem<br />

akustischen Instrument.<br />

Akustische Instrumente haben ihren eigenen,<br />

unverwechselbaren Charakter – und erzeugen auch<br />

bestimmte Klänge, die nur wenige Male während<br />

eines Vortrags ertönen. Dies sind zum Beispiel das<br />

Zungenflattern bei einer Flöte oder bestimmte, sehr<br />

hohe Obertöne bei einer akustischen Gitarre. Der<br />

MOTIF XS erzeugt diese Klänge durch Umschalten<br />

zwischen den Sounds während des Spiels – mit Hilfe<br />

der ASSIGNABLE-FUNCTION-Tasten 1 + 2 und der<br />

XA-Control-Parametereinstellungen „AF 1 on“, „AF 2<br />

on“ und „all AF off“.<br />

Doch wie auch bei den zuvor besprochenen<br />

Funktionen gilt auch hier, daß die „Assignable<br />

Functions“ nicht nur für akustische Instrumente<br />

interessant sind. Auch bei Synthesizer Sounds lassen<br />

sich damit sehr interessante Variationen erzeugen.<br />

Die „Assignable Functions“ funtionieren so:<br />

all AF off<br />

Das Element wird abgeschaltet, wenn eine oder beide<br />

ASSIGNABLE-FUNCTION-Tasten eingeschaltet<br />

werden.<br />

AF 1 on<br />

Das Element wird hinzugeschaltet, wenn die<br />

ASSIGNABLE-FUNCTION-Taste 1 eingeschaltet wird.<br />

AF 2 on<br />

Das Element wird hinzugeschaltet, wenn die<br />

ASSIGNABLE-FUNCTION-Taste 2 eingeschaltet wird.<br />

Beispiel: Pre1-086 (F06) Slow Jam<br />

Element 4 = AF 2 on<br />

ASSIGNABLE FUNCTION 2 = Das Element 4 („1st<br />

Four Draw“) wird hinzugeschaltet.<br />

Seite 19<br />

Beispiel: Pre2-007 (A07) St. Paul AF1&2<br />

Element 3 = AF 1 on<br />

Element 4 = AF 2 on<br />

ASSIGNABLE FUNCTION 1 = Das Element 3 („Pipe<br />

Organ1 St“) wird hinzugeschaltet.<br />

ASSIGNABLE FUNCTION 2 = Das Element 4 („Pipe<br />

Organ2“) wird hinzugeschaltet.<br />

Beispiel: Pre2-015 (A15) Accordions AF1&2<br />

Element 1 = All AF off<br />

Element 2 = AF 2 on<br />

Element 3 = AF 1 on<br />

Element 4 = AF 1 on<br />

Element 5 = AF 1 on<br />

Element 6 = AF 1 on<br />

ASSIGNABLE FUNCTION 1 = Das Element 1<br />

(„Accordion“) wird abgeschaltet. Die Elements 3, 4, 5,<br />

und 6 werden eingeschaltet.<br />

ASSIGNABLE FUNCTION 2 = Das Element 1<br />

(„Accordion“) wird abgeschaltet. Das Element 2<br />

(„Tango Accordion“) wird eingeschaltet.<br />

Beispiel: Pre2-030 (B14) Pop Bells & Pad MW<br />

Element 1 = All AF off<br />

ASSIGNABLE FUNCTION 1 = Das Element 1<br />

(„MedDetunedPadSt“) wird abgeschaltet<br />

ASSIGNABLE FUNCTION 2 = Das Element 1<br />

(„MedDetunedPadSt“) wird abgeschaltet. Zusätzlich<br />

werden die Elements 2 + 3 eine Oktave höher und mit<br />

Vibrato gespielt. Dies ist jedoch nicht in der XA<br />

Control, sondern im Ctrl Set (EDIT – COMMON – F4)<br />

programmiert.<br />

Beispiel: Pre2-050 (D02) Classical AF1&2<br />

Element 1 = All AF off<br />

Element 2 = All AF off<br />

Element 2 = All AF off<br />

Element 4 = normal (Strumming-Effekt auf Taste C6)<br />

Element 5 = key off sound<br />

Element 6 = AF 1 on<br />

Element 7 = AF 2 on<br />

Element 8 = off (nicht verwendet)<br />

ASSIGNABLE FUNCTION 1 = Die Elements 1, 2, und<br />

3 werden abgeschaltet. Das Element 6 („Nylon Slide<br />

St“) wird hinzugeschaltet.<br />

ASSIGNABLE FUNCTION 2 = Die Elements 1, 2, und<br />

3 werden abgeschaltet. Das Element 7 („Nylon<br />

Harmonics St“) wird hinzugeschaltet.<br />

Drücken Sie beim Spielen der Voice abwechselnd die<br />

Tasten ASSIGNABLE 1 + 2, um den Slide-Effekt und<br />

die Harmonics abzurufen. Diese werden durch Ein-<br />

und Abschalten der Elements realisiert.<br />

Wenn AF1 gedrückt wird, werden die Elements 1 – 3<br />

abgeschaltet, da diese auf „all AF off“ gestellt sind.<br />

Gleichzeitig wird das Element 6 eingeschaltet, weil<br />

dieses auf „AF 1 on“ gestellt ist.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Wenn AF1 gedrückt wird, werden ebenfalls die<br />

Elements 1 – 3 abgeschaltet. Gleichzeitig wird das<br />

Element 7 eingeschaltet, weil dieses auf „AF 2 on“<br />

gestellt ist.<br />

Beispiel: Pre2-081 (F01) Dynamic Clean AF1&2<br />

Element 1 = All AF off<br />

Element 2 = All AF off<br />

Element 4 = AF 1 on<br />

Element 5 = AF 2 on<br />

ASSIGNABLE FUNCTION 1 = Die Elements 1 und 2<br />

werden abgeschaltet. Das Element 4 („Clean Mute“)<br />

wird hinzugeschaltet.<br />

ASSIGNABLE FUNCTION 2 = Die Elements 1 und 2<br />

werden abgeschaltet. Das Element 5 („Clean Slap“)<br />

wird hinzugeschaltet.<br />

Bei den Einstellungen „all AF off“, „AF 1 on“ und „AF 2<br />

on“ ist noch zu bedenken, daß die Schalter<br />

ASSIGNABLE FUNCTION 1 + 2 unterschiedlich<br />

funktionieren können. Dies wird eingestellt in VOICE –<br />

EDIT – COMMON – F1 General – SF3 Other, und<br />

zwar mit den Parametern „A. Function 1 Mode“ und<br />

„A. Function 2 Mode“. Es kann hier gewählt werden,<br />

ob die AF als einrastende (Latch) oder als<br />

Momentschalter (momentary) funktionieren. In der<br />

Einstellung „latch“ wird durch Drücken der Taste der<br />

Leuchtzustand des Lämpchens zwischen ein und aus<br />

umgeschaltet. In der Einstellung „momentary“ wird<br />

durch Drücken/Halten der Taste das Lämpchen<br />

eingeschaltet und beim Loslassen ausgeschaltet.<br />

Außerdem ist es wichtig zu wissen, daß die AF1 +<br />

AF2 nicht nur <strong>von</strong> den XA Control Einstellungen der<br />

Elements abhängt. Zusätzlich oder alternativ kann<br />

auch eine Parameter-Zuweisung im Ctrl Set (EDIT –<br />

COMMON – F4) erfolgen.<br />

Wenn Sie weitere XA-Voices mit Verwendung der<br />

ASSIGNABLE FUNCTION 1 + 2 analysieren möchten,<br />

können Sie diese an dem Zusatz „AF1&2“ im Voice-<br />

Namen erkennen.<br />

Soviel zum Thema „Expanded Articulation“.<br />

Abschließend finden Sie rechts noch eine FAQ zu<br />

einem anderen Thema. Es geht um die Fragen, wie<br />

User Voice Bänke oder einzeln User Voices einzeln in<br />

den MOTIF XS geladen werden können.<br />

Die beschriebenen Schritte gelten übrigens auch für<br />

den Import <strong>von</strong> MOTIF ES Files.<br />

Das Laden <strong>von</strong> einzelnen User Voice Bänken ist ein<br />

neues Feature des MOTIF XS, das die<br />

Zusammenstellung individueller Voice-Libraries<br />

deutlich vereinfacht. Samples werden dabei<br />

selbstverständlich mitgeladen.<br />

MOTIF XS:<br />

User Voice Bänke einzeln laden<br />

Seite 20<br />

Sie können beim MOTIF XS einzelne User Voice<br />

Bänke aus einem All-File auf eine frei wählbare User<br />

Voice Bank laden.<br />

Die Schritte:<br />

1. FILE - Type Voice<br />

2. Dir = das gewünschte File markieren und mit<br />

ENTER die Voice-Liste öffnen.<br />

3. Mit den Tasten USER1, USER2<br />

oder USER3 die Bank auswählen, die<br />

geladen werden soll. Es wird die jeweilige<br />

Voice-Liste im Display angezeigt.<br />

4. Unten im Display (Bank) die Ziel-Bank<br />

USR1, USR2 oder USR3 auswählen.<br />

5. Als Voice-Nummer "All" wählen (folgt auf die<br />

Nummer 128!)<br />

6. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

MOTIF XS:<br />

User Voices einzeln laden<br />

Sie können beim MOTIF XS einzelne User Voices<br />

aus einem All-File auf einen frei wählbaren<br />

Speicherplatz einer User Voice Bank laden.<br />

Die Schritte:<br />

1. FILE - Type Voice<br />

2. Dir = das gewünschte File markieren und mit<br />

ENTER die Voice-Liste öffnen.<br />

3. Mit den Tasten USER1, USER2<br />

oder USER3 die Bank auswählen, die<br />

geladen werden soll. Es wird die jeweilige<br />

Voice-Liste im Display angezeigt. In der<br />

Voice Liste die gewünschte Voice<br />

markieren.<br />

4. Unten im Display (Bank) die Ziel-Bank<br />

USR1, USR2 oder USR3 auswählen.<br />

5. Die Voice-Nummer, also den Ziel-<br />

Speicherplatz, auswählen.<br />

6. SF2 LOAD und YES drücken.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>: Basics<br />

In dieser Folge erhalten Sie grundlegende<br />

Informationen zur Klangarchitektur und den fünf Modi<br />

des MOTIF XS: Voice Mode, Performance Mode,<br />

Song Mode, Pattern Mode und Master Mode.<br />

Die Klangarchitektur des Motif XS<br />

Die Bedienung des MOTIF XS wird Ihnen wesentlich<br />

leichter fallen, wenn Sie einen Überblick vom<br />

Grundaufbau haben.<br />

Sehen Sie sich dazu bitte das Schaubild auf der<br />

rechten Seite an, in dem die unterschiedlichen<br />

Klangebenen des MOTIF XS dargestellt werden.<br />

Die klangliche Basis des MOTIF XS ist die Voice.<br />

Eine Voice besteht aus maximal acht Elements.<br />

Jedem Element kann eine Waveform (Preset Wave<br />

oder User Wave) zugeordnet werden, die dann als<br />

"Oszillator" mit den Klangbausteinen Filter, Amp,<br />

Pitch, LFO, EQ usw. zu einem Teilklang geformt wird.<br />

Der Gesamtstruktur einer Voice besteht aus den<br />

Elements, den Effekten und dem Arpeggiator.<br />

Die nächsthöhere Ebene ist entweder eine<br />

Performance, ein Song oder ein Pattern, denen<br />

jeweils in einer unterschiedlichen Anzahl <strong>von</strong> Parts<br />

Voices zugeordnet werden.<br />

Performances bestehen aus maximal 4 Parts, die<br />

übereinandergeschichtet ("Layer") oder gesplittet<br />

werden können. Die Ansteuerung über MIDI erfolgt<br />

über einen gemeinsamen MIDI-Kanal ("Basic<br />

RcvCh"). Performances sind wichtig für Live-Zwecke<br />

oder um sehr komplexe Kombinationsklänge zu<br />

realisieren.<br />

Seite 21<br />

Songs und Pattern können jeweils bis zu 16 normale<br />

Parts verwenden, die im Mixing Mode eingestellt<br />

werden. Jedem Part kann ein individueller MIDI-Kanal<br />

zugeordnet werden. Es können auch mehrere Parts<br />

auf den gleichen MIDI-Kanal eingestellt werden.<br />

Die oberste Ebene ist der Master-Mode, in dem<br />

Klänge der anderen Modes zusammengefaßt werden<br />

können. Den Master-Programmen können also<br />

wahlweise Voices, Performances, Songs oder Pattern<br />

zugeordnet werden. Zusätzlich stehen hier die Master<br />

Keyboard Funktionen zur Verfügung, die zur<br />

Ansteuerung externer MIDI-Geräte <strong>von</strong> verschiedenen<br />

Zonen aus verwendet werden können.<br />

Die Klangarchtitektur des MOTIF XS im Überblick


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Die Voices Bänke im Überblick<br />

Die Voices stellen die klangliche Basis des MOTIF XS<br />

dar.<br />

Es sind 11 normale Voice-Bänke mit je 128 Voices<br />

vorhanden, die nach der Wahl des VOICE-Mode mit<br />

den BANK-Tasten umgeschaltet werden können:<br />

! Preset 1 bis 8<br />

! User 1 bis User 3<br />

Die ersten 5 Preset Voice Bänke des MOTIF ES sind<br />

durchgehend wie folgt nach Kategorien sortiert:<br />

PRE1 = Piano, Key, Organ<br />

PRE2 = Organ, Cperc, Guitar,<br />

PRE3 = Guitar, Bass<br />

PRE4 = Strng, Brass<br />

PRE5 = Brass, SaxWW, SynLd, Pads<br />

PRE6 = Pads, SyComp, S.EFX,<br />

PRE7 = SyComp, S.EFX, M.EFX,<br />

PRE8 = M.EFX, Ethnic, Dr/Pc, Mega Guitar, Mega<br />

Bass, Vocoder<br />

Die User Voice Bänke 1 – 3 enthalten ausschließlich<br />

eine "SHOWCASE"-Auswahl, in der Voices aus<br />

Preset-Bänken zusammengefaßt sind. Diese Bänke<br />

eignen sich somit bestens für eigene Kreationen oder<br />

optionale Voice Bänke.<br />

Ferner gibt es noch die General MIDI-Bank (GM) und<br />

die GM- Preset- und User Drumvoice Bänke (PRE<br />

DR, USER DR).<br />

Es stehen 64 Preset Drumkits, 32 User Drumkits und<br />

1 GM-Drumkit zur Auswahl.<br />

Category Search und Favorites<br />

Alternativ zur Auswahl nach Bänken können die<br />

Voices mit CATEGORY SEARCH angewählt werden.<br />

Nach dem Einschalten <strong>von</strong> CATEGORY SEARCH<br />

können die Kategorien mit den entsprechenden<br />

BANK-Tasten gewählt werden. Danach steht eine<br />

nach Bänken sortierte Liste aller vorhandenen Voices<br />

dieser Kategorie zur Anwahl, die mit dem Datenrad<br />

oder den CURSOR-Tasten erfolgen kann.<br />

Zur Sortierung innerhalb der Kategorie können ferner<br />

mit den Sub-Funktionstasten SF1 – SF5 in den Voices<br />

eingestellte Sub-Kategorien verwendet werden.<br />

Eine besondere Bedeutung hat innerhalb des<br />

Category Search Systems die FAVORITES-<br />

Funktion. Diese kann <strong>von</strong> Category Search aus<br />

programmiert werden. Für die Speicherung als<br />

„Favorite“ muß lediglich nach Anwahl <strong>von</strong> Voice aus<br />

Seite 22<br />

der im Display abgebildeten Liste die Taste F5<br />

Set/Clear gedrückt werden. Die auf diese Weise<br />

ausgewählten Favoriten sind bei aktiver Category<br />

Search Funktion mit der Funktionstaste F4 abrufbar.<br />

Von dort aus können Favoriten mit F5 Set/Clear auch<br />

wieder aus der Liste entfernt werden.<br />

Die FAVORITE-Auswahl ist eine Systemeinstellung<br />

und bleibt auch nach Ausschalten des Gerätes<br />

erhalten, wird aber gelöscht, wenn ein anderes All-File<br />

geladen wird. Dies können Sie verhindern, indem Sie<br />

den File-Type „all without sytsem“ wählen. Zur<br />

Sicherheit sollten Sie die eigene FAVORITE-Auswahl<br />

aber mit einem separaten „All-File“ sichern.<br />

Übrigens: Die Favorite-Bank kann auch im Song- und<br />

Pattern-Mode zur Anwahl der Voices verwendet<br />

werden, wenn zuvor CATEGORY SEARCH<br />

eingeschaltet wurde.<br />

Praxistipp: Favorite-Auswahl zusammenstellen<br />

• VOICE MODE - CATEGORY SEARCH<br />

• Kategorie „A.PIANO“ wählen (PRE1).<br />

• Die angezeigte Liste der Piano-Voices mit den<br />

Richtungstasten herunterscrollen und einige Voices<br />

dieser Kategorie mit F5 SET/CLR auswählen.<br />

• Mit den anderen Kategorien genauso verfahren.<br />

• Mit F4 in die FAVORITE-Liste wechseln, <strong>von</strong> der aus<br />

Sie die FAVORITE-Voices anwählen können.<br />

Voice-Bearbeitung: Common und Elements<br />

Die Bearbeitung <strong>von</strong> Voices ist mit EDIT erreichbar.<br />

Eine Voice besteht aus dem Common-Part und bis zu<br />

vier Elements.<br />

Zunächst ist der COMMON EDIT angewählt. Darin<br />

sind globale Parameter wie Category, Voice-Name,<br />

Volume, Arpeggiator, Effect, Control Sets und<br />

Common LFO enthalten.<br />

Die Elements 1 - 8 werden mit den Nummerntasten<br />

1 – 8 angewählt. Die Element-Anwahl wird mit<br />

Aufleuchten der entsprechenden TRACK-Taste<br />

signalisiert. Die Anzahl der in einer Voice<br />

vorhandenen Elements ist aus den LEDs der Tasten 9<br />

– 16 ablesbar. Mit diesen Tasten können die<br />

Elements auch stummgeschaltet werden („MUTE“).<br />

Wenn Sie sich selbst mit der Programmierung <strong>von</strong><br />

Voices befassen möchten oder die mit dem extrem<br />

aufwendig produzierten Wave-ROM gebotenen<br />

eindrucksvollen klanglichen Ressourcen des MOTIF<br />

XS kennenlernen möchten, sollten Sie zunächst<br />

einmal eine Voice initialisieren und die Preset Waves<br />

nacheinander anspielen.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Praxistipp: Preset Waves checken<br />

• VOICE – JOB – F1: INIT, ENTER, YES<br />

• EFFECT BYPASS – SYSTEM<br />

• EDIT – Element 1 wählen (mit der Nummerntaste 1)<br />

• Wave-Number = Preset Waves <strong>von</strong> 0001 – 2670<br />

durchsteppen<br />

Eine effektive Veränderung oder Programmierung <strong>von</strong><br />

Voices setzt gewisse Grundkenntnisse in der Arbeit<br />

mit Synthesizern voraus. Die Begriffe Oszillator,<br />

Envelope, Filter, LFO usw. sollten bekannt sein. Falls<br />

dies nicht der Fall ist, empfiehlt sich die Lektüre der<br />

Serie „Motif Sounddesign“ im Motif News <strong>Guide</strong>.<br />

Für eine intensive Voice-Bearbeitung bzw.<br />

Soundprogrammierung sollten Sie nach Möglichkeit<br />

den MOTIF XS-Editor verwenden, der hier kostenlos<br />

heruntergeladen werden kann:<br />

http://www.yamahasynth.com/download/index.html<br />

Zum Kennenlernen der Klangstruktur und für kleinere<br />

Klangmodifikationen ist es aber durchaus sinnvoll, die<br />

Bearbeitungsfunktionen zunächst einmal am Gerät zu<br />

erkunden.<br />

Mega Voice Technologie<br />

Die <strong>von</strong> Yamaha entwickelte Mega Voice Technologie<br />

ermöglicht ultra-realistische Sounds dank eines<br />

extrem aufwendigen Multisamplings. Jede Mega<br />

Voice besteht aus mehreren mit Velocity Switches<br />

und Key Splits kombinierten Multisamples bzw.<br />

Elements. Die Mega Voices berücksichtigen<br />

unterschiedliche Spieltechniken und Nebengeräusche<br />

der gesampelten Instrumente wie Dead Notes,<br />

Hammer-On Effekte, Ghost Notes und Strummings.<br />

Beim MOTIF XS konzentrieren sich die Mega Voices<br />

auf Akustische Gitarren, E-Gitarren und Bässe. Die<br />

Mega Voice Technologie wurde erstmals beim<br />

Yamaha Tyros realisiert.<br />

Mega Voices sind aufgrund der komplexen Struktur<br />

<strong>von</strong> Key- und Velocity-Limits nur schwer spielbar.<br />

Daher sind spezielle Arpeggio Pattern für die<br />

Ansteuerung der Mega Voices programmiert worden.<br />

Sie finden die Mega Voices in der Preset Voice Bank<br />

8 (081 bis 124).<br />

Testen Sie die Velocity Zones und Key Splits, um eine<br />

Vorstellung <strong>von</strong> der Struktur der Mega Voices zu<br />

bekommen.<br />

Mit den Sub-Funktionstatsten SF1 - SF5 können Sie<br />

jeweils fünf der Voice zugeordnete Arpeggios abrufen.<br />

Seite 23<br />

Weiterhin können Sie im Voice Edit Mode (Common /<br />

F3 ARP) selbst andere Arpeggios einstellen. Die<br />

Mega Voice Arpeggios finden Sie in den Kategorien<br />

"GtMG" (Guitar) und "BaMG" (Bass).<br />

Performance Mode<br />

Der MOTIF XS verfügt über 3 User Performance<br />

Bänke mit je 128 Voices. Alle Bänke sind mit<br />

überschreibbaren Factory Performances belegt.<br />

In einer Performance können vier normale Voices<br />

kombiniert werden.<br />

Es sind Layer (übereinanderschichtete Klänge), Split-<br />

Sounds, Velocity Switches und Velocity Crossfades<br />

möglich.<br />

Alle Performances sind überschreibbar. Bei<br />

Auslieferung des Gerätes oder nach einem Factory<br />

Set (UTILITY – JOB) sind die Factory Performances<br />

geladen.<br />

Der EDIT-Modus funktioniert bei Performances im<br />

Prinzip genauso wie bei Voices. Der Common-Part<br />

wird mit COMMON EDIT aufgerufen. Die Parts 1 – 4<br />

werden mit den Nummerntasten 1 – 4 angewählt. Die<br />

Part-Selektion wird mit Aufleuchten der Track Taste<br />

signalisiert.<br />

In der Motif-Serie sind die Performances nicht multitimbral.<br />

Es können den einzelnen Parts also keine<br />

individuellen Receive-Channel zugewiesen werden..<br />

Die Multi-Einstellungen für Songs und Pattern oder<br />

komplexere „Hybrid Live-Performances“ erfolgen<br />

separat im Song- oder Pattern Mixing-Mode.<br />

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen,<br />

daß die kompletten Einstellungen einer Performance<br />

einschließlich der Arpeggio-Einstellungen mit dem<br />

MIXING EDIT-Job F3 Copy – SF3 Perf in ein Mixing-<br />

Setup kopiert werden können.<br />

Näheres dazu erfahren Sie im Abschnitt „Mixing<br />

Mode“.<br />

Ein besonderes Highlight im Zusammenhang mit dem<br />

4-Part Arpeggiator ist die Möglichkeit, komplette<br />

Arpeggio-Arrangements mit Knopfdruck direkt vom<br />

Performance-Mode aus aufzunehmen. Diese<br />

Prozedur nennt sich „Direct Performance<br />

Recording“. Die eigentliche Aufzeichnung erfolgt<br />

dabei im Song- oder Pattern-Mode, wo die Klang- und<br />

Arpeggioeinstellungen der Performance automatisch<br />

übernommen werden.<br />

Wer also spontan auf Basis der vielen inspirierenden<br />

Performances musikalische Ideen aufzeichnen will,<br />

muß nicht erst in den Song-Mode wechseln und dort<br />

diverse Voreinstellungen erledigen.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Hier das „Performance Recording“ in Schritten:<br />

! MODE – PERFORM<br />

! Performance USR1 - 012 (A12) „Double Dip<br />

the Funk“ wählen.<br />

! RECORD-Taste drücken. Es öffnet sich das<br />

„Performance Rec Setup“.<br />

! Den Sequencer Mode „song“ wählen.<br />

! Den „Key On Start Switch“ ggf. aktivieren.<br />

Neben dem Keyboard-Symbol erscheint ein<br />

Pfeil. Die Aufnahme wird somit gestartet,<br />

sobald eine Note gespielt wird.<br />

! Eine beliebige Akkordfolge oder<br />

Notensequenz spielen, ohne zuvor die PLAY-<br />

Taste zu drücken. Der Click kann mit F5<br />

abgeschaltet werden.<br />

! Die Aufnahme stoppen.<br />

! MODE – SONG.<br />

! Die PLAY-Taste drücken, um den Song<br />

abzuspielen.<br />

Alle Performance Einstellungen wurden beim<br />

Aufnahmevorgang automatisch in den Ziel-Song<br />

kopiert. Nach der Aufnahme ist somit ein fertiger Song<br />

mit 4 Spuren/Parts einschließlich der Mixing-<br />

Einstellungen vorhanden.<br />

Song Mode<br />

Der Song Mode des MOTIF XS bietet das weit<br />

verbreitete Sequencer-Konzept, bei dem 16 Tracks<br />

nach dem Tonbandprinzip <strong>von</strong> Anfang bis zum Ende<br />

parallel laufen. Die Tracks können normale Voices,<br />

Drumkits oder Sample Voices ansteuern.<br />

Darüberhinaus können Tracks durch den Arpeggiator<br />

angesteuert werden.<br />

Der MOTIF XS bietet durch die Kombination<br />

unterschiedlicher Komponenten ein einzigartiges<br />

Aufnahmekonzept.<br />

Midi- und Audioaufnahmen werden durch das<br />

Integrierte Sampling auf innovative Weise<br />

kombiniert. Samples können direkt im Song- oder<br />

Pattern-Modus aufgenommen und als Sample Voices<br />

verwendet werden. Dabei stehen in dem Modus<br />

„MIXING-Edit“ die Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

herkömmlicher Voices zur Verfügung.<br />

Der Sampling-Typ Slice + Sequence ermöglicht es,<br />

Loops oder Phrases mit variablem Tempo<br />

wiederzugeben oder die Teilstücke der Aufnahme<br />

(„Slices“) mit Filter, Hüllkurven und Effekten zu<br />

bearbeiten, was drastische Veränderungen des<br />

Audiomaterials erlaubt.<br />

Mit Slice wird das aufgenommene Sample in einzelne<br />

Segmente zerschnitten, deren Anzahl <strong>von</strong> der<br />

Seite 24<br />

Voreinstellung der Slice-Parameter abhängt. Dabei<br />

wird aber nicht mathematisch exakt in die<br />

angegebene Auflösung (z.B. 1/16) unterteilt. Um<br />

Knackser bei der Übergängen zu vermeiden, wird mit<br />

intelligenten Algorithmen automatisch nach<br />

geeigneten Nulldurchläufen und Peaks gesucht.<br />

Parallel zu den erzeugten Slices wird in einem vorher<br />

bestimmbaren Song- oder Pattern-Track eine MIDI-<br />

Sequenz erzeugt, deren Noten die Slices des<br />

bearbeiteten Sample ansteuern. Die Anzahl der in<br />

dieser Sequenz enthaltenen Noten entspricht genau<br />

der Anzahl der Slices.<br />

Der interne Sequenzer des MOTIF XS erlaubt eine<br />

schnelle und einfache Aufnahme <strong>von</strong> Songs. In dem<br />

folgenden Beispiel wird beschrieben, wie Sie Ihre<br />

musikalischen Ideen blitzschnell festhalten können.<br />

Praxistipp: Schnelle Songaufnahme mit dem<br />

Sequenzer des Motif XS<br />

1. Voreinstellungen<br />

Leeren Song anwählen und gewünschtes Tempo einstellen.<br />

Mit der Nummerntaste 1 die Spur 1 zur Aufnahme anwählen<br />

(ist voreingestellt!).<br />

2. Voice-Einstellungen im Record Standby Mode<br />

Nachdem die REC-Taste gedrückt wird, ist der Sequenzer<br />

in Aufnahmebereitschaft. In diesem Standby-Modus sind<br />

<strong>von</strong> „F1 Setup“ und „F2 Arpeggio“ aus Einstellungen<br />

möglich, die nach der Aufnahme automatisch fester<br />

Bestandteil des Songs sind und auch in den MIXING-<br />

Einstellungen abgebildet werden (Bank, Program, Volume<br />

und Pan, Ins-Eff On/off, Arpeggio-Einstellungen). Auf diese<br />

Weise können Sie ein vorläufiges Multi-Setup<br />

programmieren, ohne während des Aufnahmeprozesses in<br />

den MIXING-Mode wechseln zu müssen. Stellen Sie den<br />

Klang zunächst für den ersten Part so ein, wie Sie ihn für<br />

die Aufnahme benötigen.<br />

3. Aufnahme der ersten Spur<br />

Starten Sie die Aufnahme mit der Wiedergabe-Taste und<br />

spielen Sie die erste Sequenz ein. Drücken Sie am Ende<br />

der Aufnahme auf STOP.<br />

4. Sequenz editieren<br />

Nach der Aufnahme können Sie die aufgenommene<br />

Sequenz - wenn erforderlich - im EDIT-Mode oder mit<br />

diversen JOBS nachbearbeiten. Mit dem Job F2 - NOTE -<br />

01 "Quantize" können Sie die Sequenz beispielsweise<br />

quantisieren, sofern Sie nicht bereits im Record Setup die<br />

Quantize-Funktion aktiviert haben.<br />

5. Weitere Tracks aufnehmen<br />

Wählen Sie mit der Nummerntaste 2 den Track 2, drücken<br />

Sie RECORD und erledigen Sie die Voice-Einstellungen für<br />

diesen Part (siehe Schritt 2). Starten Sie dann die zweite<br />

Aufnahme mit mit der Wiedergabe-Taste und beenden Sie<br />

mit STOP. Wiederholen Sie den Vorgang für weitere<br />

Spuren.<br />

6. Song speichern<br />

Speichern Sie den Song mit FILE – SAVE – Type „AllSong“<br />

auf eine USB-Device. Die aufgenommenen Songs bleiben<br />

zwar nach Ausschalten des Gerätes erhalten. Zur Sicherheit<br />

soilten die Daten jedoch immer gespeichert werden, da<br />

diese durch das Laden eines anderen Files schnell<br />

ungewollt überschrieben werden können.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Die hier beschriebene Vorgehensweise reicht völlig<br />

aus, um das Basisgerüst eines neuen Songs<br />

festzuhalten. Für eine professionelle Abmischung,<br />

welche die klanglichen Möglichkeiten des MOTIF XS<br />

nutzt, ist die Einstellung eines Song Setups inklusiver<br />

aller Part-Einstellungen und Effekte im MIXING-Mode<br />

erforderlich. Dazu erfahren Sie mehr im nächsten<br />

Abschnitt.<br />

Der Mixing Mode<br />

Die Multi-Einstellungen für Songs und Pattern sind im<br />

MIXING-Mode zu finden, der nur vom Song- oder<br />

Pattern-Modus aus erreichbar ist. Jeder Song und<br />

jedes Pattern verfügt über eigene Mixing-<br />

Einstellungen, die zusammen mit dem Song oder dem<br />

Pattern aufgerufen werden. Die wichtigsten Mixing-<br />

Einstellungen wie Volume, Pan und Effect Sends sind<br />

<strong>von</strong> der PLAY-Ebene aus als Mischpult einstellbar.<br />

Auch die Knob-Einstellungen sind im Mixing-Mode<br />

wirksam.<br />

Die weiteren MIXING-Parameter sind im EDIT-Mode<br />

erreichbar.<br />

Mit der COMMON EDIT-Taste wird dort der<br />

COMMON-Part angewählt, in dem die folgenden<br />

Einstellungen zusammengefaßt sind:<br />

! Diverse globale Einstellungen (GENERAL)<br />

! Master Equalizer (MEQ)<br />

! Master Effect (MEF)<br />

! Controller-Assignment (CTLASN)<br />

! Audio In Part (AUDIO IN)<br />

! Effekte (EFFECT)<br />

Mit den Nummerntasten 1 – 16 können Sie im<br />

MIXING EDIT-Mode die Parts 1 – 16 anwählen. Dort<br />

finden Sie für jeden Part ein umfangreiches<br />

Parameter-Set vor, das übrigens mit den Parts der<br />

Performance identisch ist.<br />

Die Mixing-Einstellungen werden durch MIXING<br />

STORE feste Bestandteile der Songs und Pattern.<br />

Mit dem Mixing Job F5 TEMPLATE können die<br />

aktuellen MIXING-Einstellungen eines Songs oder<br />

Pattern gespeichert (SF5 PUT) und in jedem<br />

beliebigen Song oder Pattern wieder abgerufen<br />

werden (SF4 GET). Auf diese Weise können MIXING-<br />

Setups also auch schnell und komfortabel zwischen<br />

Songs und Pattern kopiert werden.<br />

Die Templates bleiben nach Ausschalten des Gerätes<br />

erhalten.<br />

Mit dem MIXING-Job „F3 Copy – SF3 Perf“ können<br />

die kompletten Einstellungen einer Performance auf<br />

die dafür benötigten MIXING-Parts (Common + Parts<br />

Seite 25<br />

1 bis 4) kopiert werden. Die Arpeggio-Einstellungen<br />

der Performance Parts werden dabei ebenso kopiert<br />

wie auch die Zuordnungen der Arpeggios zu den Sub-<br />

Funktionstasten SF1 – SF5 (ARP1 – ARP5).<br />

Die fünf zugewiesenen Arpeggios ARP1 – ARP5<br />

können im Song-Modus auf verschiedene Weise<br />

abgerufen werden:<br />

! Im Mixing-Edit-Mode (ARP1 – ARP5)<br />

! Im Song-Record-Mode – F2 Arpeggio (ARP1<br />

– ARP5)<br />

! Im Song-Play-Mode (Scene 1 – Scene 5)<br />

Die letztgenannte Möglichkeit (Song-Play-Mode)<br />

erfordert nach „Performance Copy“ noch eine<br />

zusätzliche Prozedur, mit der ARP1 – ARP5 als<br />

Scenes 1 – 5 gespeichert werden. Hier die dazu<br />

erforderlichen Schritte:<br />

! SONG – RECORD (= Standby-Modus)<br />

! F2 Arpeggio: SF1 ARP1 drücken<br />

! F1 Setup: STORE-Taste halten + SF1 Scene<br />

1 drücken. Im Display erscheint „Scene<br />

stored“.<br />

! F2 Arpeggio: SF2 ARP2 drücken<br />

! F1 Setup: STORE-Taste halten + SF2 Scene<br />

2 drücken. Im Display erscheint „Scene<br />

stored“.<br />

! Für ARP 3 – 5 genauso verfahren<br />

Mixing Voices<br />

In Songs und Pattern können jeweils bis zu 16 Mixing<br />

Voices gespeichert werden. Bis zu 256 Mixing Voices<br />

können insgesamt verwaltet werden.<br />

Mixing Voices sind normale Voices, die nicht in den<br />

User Voice Bänken gespeichert werden, sondern<br />

fester Bestandteil der Songs bzw. Pattern sind und mit<br />

diesen zusammen gespeichert werden.<br />

Dieses Feature ist ein Novum. Es ermöglicht die<br />

gleichzeitige Bearbeitung <strong>von</strong> bis zu 16 Voices eines<br />

Songs oder Pattern mit allen Voice-Parametern, also<br />

mit "Full Edit"!<br />

Es ist also nicht wie bisher erforderlich, zusammen mit<br />

dem Song oder Pattern auch die verwendeten User<br />

Voices zu speichern.<br />

Mixing Voices könnnen nur aus normalen Voices,<br />

jedoch nicht aus Drum Voices oder Sample Voices<br />

erzeugt werden.<br />

Eine Ausnahme stellen die 8-Zone Drum Voices<br />

(Pre8 – 058 bis 080) dar, bei denen es sich um<br />

normale Voices handelt, bei denen die 8 Elements mit<br />

Drum-Sounds belegt sind. Es handelt sich also um<br />

Mini-Kits. Diese Voices können selbstverständlich<br />

auch als Mixing Voices bearbeitet werden.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Wer also für einen Song oder ein Pattern spezielle<br />

Drumsound-Bearbeitungen benötigt, sollte sich auf<br />

diese Voices konzentrieren. Wenn Sie in den Voices<br />

nicht die geeigneten Drumsounds finden, können Sie<br />

im Display F1 Oscillator mit dem Parameter „Wave<br />

Number“ jeden beliebigen Drumsound für das<br />

ausgewählte Element auswählen.<br />

Wie oben bereits erwähnt, können Sie mehrere Mix<br />

Voices gleichzeitig bearbeiten. Sie müssen also nicht<br />

unbedingt jedesmal STORE ausführen, wenn Sie den<br />

Mixing Voice Edit verlassen, um auf einen anderen<br />

Part zu wechseln. Bevor Sie einen anderen Song<br />

wählen oder in einen anderen Modus wechseln, ist<br />

jedoch eine Speicherung aller bearbeiteten Mix-<br />

Voices zwingend erforderlich.<br />

Praxistipp: Mixing Voices<br />

" Wählen Sie in einem beliebigen Mixing-Part eine Voice,<br />

die Sie verändern möchten.<br />

" Drücken Sie F6 VCE ED, um in den Mixing Voice Edit<br />

Modus zu gelangen. Sie können die Voice jetzt<br />

genauso bearbeiten wie im Voice Modus. Die Elements<br />

werden mit den TRACK-Tasten gewählt, die Common-<br />

Einstellungen (Ctrl-Set, LFO, Effect) mit COMMON<br />

EDIT.<br />

" Verändern Sie einige Parameter und drücken Sie<br />

STORE + ENTER + YES. Sie haben damit eine neue<br />

Mixing Voice erzeugt, die automatisch dem<br />

angewählten Part zugeordnet wird und in der Mixing<br />

Voice Bank („MV“) abgelegt wird. Wenn Sie die Voice<br />

auch unabhängig vom Song als User Voice speichern<br />

möchten, können Sie beim STORE-Vorgang anstelle<br />

<strong>von</strong> "MIXV" als Ziel-Bank "USR1" oder "USR2", oder<br />

"USR2" wählen.<br />

" Sie können Mix-Voices auch in andere Songs kopieren.<br />

Drücken Sie dazu nochmals F6 VCE ED, um erneut in<br />

den Mixing Voice Edit Mode zu gelangen. Drücken Sie<br />

jetzt JOB und F3 COPY. Hier wird die Möglichkeit<br />

geboten, die aktuelle Mixing Voice in die Mixing Voice<br />

Bank eines anderen Song zu kopieren.<br />

Abspielen <strong>von</strong> GM- und XGSongs<br />

Sie können den MOTIF XS ohne vorherige<br />

Einstellungen im SONG-Mode mit GM-Songs<br />

ansteuern, wenn diese der GM-Norm entsprechende<br />

Setup-Events enthalten. Dazu gehören:<br />

! Der Sys-Ex-Befehl "GM ON"<br />

! Die Bank- und Programmwechsel (MSB + LSB +<br />

Program) für jeden verwendeten MIDI-Ch.<br />

! Kananlbezogene Control Events (Volume, Pan,<br />

Effect Sends, Cutoff...)<br />

Der MOTIF XS wählt dann im Mixing Mode<br />

Seite 26<br />

automatisch für alle Parts die GM-Bank und stellt<br />

aufgrund der Bank- und Programmwechel auch die<br />

entsprechenden Voices ein.<br />

Im Part 10 wird automatisch das Drumkit „Stereo GM“<br />

eingestellt (MSB 127, LSB 0,).<br />

Falls das Song-Mixing nicht wie beschrieben<br />

automatisch auf die GM-Voices eingestellt wird,<br />

sollten Sie zunächst überprüfen, ob sich im ersten<br />

Takt des GM-Songs folgende System Exclusive<br />

Meldung ("GM On") befindet:<br />

(F0) 7E 7F 09 01 (F7) = hexadezimal<br />

(240) 126 127 09 01 (247) = dezimal<br />

Falls die obige Sys-Ex Zeile nicht im Song enthalten<br />

ist, sollten Sie diese einfügen, und zwar zu Beginn<br />

des ersten Taktes – vor allen anderen Events.<br />

Wenn es sich um einen XG-Song handelt, folgen auf<br />

„GM-on“ eine Reihe weiterer Sys-Ex Events. Diese<br />

sind für den MOTIF XS jedoch nicht <strong>von</strong> Bedeutung.<br />

Der MOTIF ES enthält in den Preset-Bänken Klänge,<br />

die denen der GM-Bank teilweise erheblich überlegen<br />

sind, aber nicht den Begrenzungen des GM-<br />

Standards entsprechen. Sie können GM- oder XG-<br />

Songs deutlich aufbessern, indem Sie einzelne<br />

Klänge austauschen. Die beste Lösung ist dabei,<br />

entsprechende Bank-/Programmwechsel in das Song-<br />

Setup einzufügen. Wenn Sie die Klänge lieber am<br />

MOTIF XS einstellen möchten, sollten Sie zunächst<br />

das Setup des Songs abspielen und dann das Song-<br />

Mixing bearbeiten und speichern. Das Sys-Ex Event<br />

„GM-on“ (ggf. auch "XG-on") müssen Sie dann im<br />

Song löschen, damit die modifizierten Mixing-<br />

Einstellungen nicht überschrieben werden.<br />

Sie müssen allerdings bedenken, daß die Preset-<br />

Voices teilweise erheblich mehr Stimmen verbrauchen<br />

als die GM-Voices. Bei extensivem Einsatz der<br />

Preset-Voices können also Polyphonie-Probleme<br />

entstehen.<br />

Praxistipp: Abspielen <strong>von</strong> GM-Songs<br />

" Kopieren Sie einen oder mehrere GM / XG-Songs<br />

(Standard MIDI File – Format 0) auf eine USB-Device.<br />

" Laden Sie die GM / XG-Songs mit FILE - F3 LOAD -<br />

TYPE "Song" einzeln <strong>von</strong> in den MOTIF ES. Nachdem<br />

Sie ein File ausgewählt und dies mit ENTER bestätigt<br />

haben, können Sie eine Song-Nr. für GM / XG-Song<br />

bestimmen.<br />

" Wählen Sie den ersten Song und starten Sie die Song-<br />

Wiedergabe mit der Wiedergabe-Taste (SEQ<br />

TRANSPORT). Die Mixing-Einstellungen erfolgen<br />

aufgrund der im Song enthaltenen Setup-Daten<br />

automatisch. Dies können Sie im Mixing Mode<br />

nachvollziehen.<br />

" Speichern Sie die geladenen GM / XG-Songs mit FILE -<br />

SAVE - TYPE "AllSong" auf eine USB-Device.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

MOTIF XS Voices auf zwei Tastaturen spielen<br />

Wegen der exzellenten Qualität der MOTIF XS Voices<br />

werden viele User mit zwei Tastaturen<br />

unterschiedliche MOTIF XS Voices spielen wollen.<br />

Dies ist nur im Song- oder Pattern-Mixing-Mode<br />

möglich, da der Peformance Modus beim MOTIF XS<br />

nicht multitimbral ist, d.h. es können keine<br />

individuellen MIDI-Kanäle je Part eingestellt werden.<br />

Die Mixing-Parts können aber genauso wie die<br />

Performance Parts eingestellt werden, mit dem<br />

Unterschied, das hier auch der Receive Channel je<br />

Part eingestellt werden kann.<br />

Die insgesamt 64 Songs bleiben auch nach<br />

Ausschalten des Gerätes erhalten, sollten aber zur<br />

Sicherheit mit FILE – SAVE – ALL gespeichert<br />

werden.<br />

In dem folgenden Beispiel wird ein Mixing erstellt, bei<br />

dem MOTIF XS Voices auf der MOTIF XS Tastatur<br />

und einer externen Tastatur gespielt werden.<br />

Praxistipp: MOTIF XS Voices auf zwei<br />

Tastaturen spielen<br />

1. SONG – MIXING – F3 VOICE<br />

2. PART 01 = Wählen Sie mit Bank/Number die Voice, die<br />

auf der MOTIF XS Tastatur gespielt werden soll.<br />

3. PART 02 = Wählen Sie mit Bank/Number die Voice, die<br />

<strong>von</strong> einem externen Keyboard angesteuert werden soll.<br />

4. PART 02 - EDIT – F1 VOICE – Receive Ch 2 (ist<br />

voreingestellt!)<br />

5. Stellen Sie den MIDI Transmit Channel beim externen<br />

Keyboard auf 2.<br />

6. Sie können die Voices jetzt bereits auf den beiden<br />

Tastaturen spielen.<br />

7. SF2 Output = Stellen Sie die Send Level für Reverb<br />

und Chorus ein. Der Insert Effekt ist automatisch für die<br />

ersten 8 Parts aktiviert.<br />

8. STORE – ENTER - YES.<br />

Diese einfache Anwendung, läßt sich je nach Bedarf<br />

deutlich komplexer gestalten.<br />

Es können beispielsweise sowohl beim MOTIF XS als<br />

auch beim externen Keyboard Splits oder Layer<br />

eingestellt werden. Beim MOTIF XS wird dazu ein<br />

weiterer Part verwendet, der mit einer anderen Voice<br />

auf den gleichen Receive Ch. wie Part 1 (= Ch. 1)<br />

eingestellt wird. Damit ist ein Layer Sound erzeugt.<br />

Durch unterschiedliche Note Limits für die beiden auf<br />

dem MOTIF XS gespielten Parts können Split-Sounds<br />

realisiert werden (EDIT – F1 VOICE – SF1 Voice).<br />

Pattern Mode<br />

Seite 27<br />

Die Kombination <strong>von</strong> Pattern, Phrases, Arpeggios und<br />

Sample-Loops im Pattern Mode bildet die "Phrase<br />

Factory" des MOTIF XS. Ergänzt werden diese<br />

Komponenten durch die Funktion "Real Time Loop<br />

Remix".<br />

Der Pattern Mode bietet die sehr beliebte<br />

Aufnahmemethode nach dem Pattern-Prinzip. Es sind<br />

16 Tracks vorhanden, denen alle vorhandenen Voices<br />

oder Samples zugeordnet werden können.<br />

Es können bis zu 16 Sections (A – P) gebildet<br />

werden, die zusammen einen Pattern Style ergeben.<br />

Die Sections können zum freien Arrangieren oder für<br />

herkömmliche Songabschnitte wie Intro, Vers,<br />

Refrain, Bridge, Fills, End verwendet werden.<br />

Die ersten 8 Sections (A – H) werden mit den<br />

GROUP-Tasten A – H gewählt, die weiteren 8<br />

Sections (I bis P) mit den darüber liegenden BANK-<br />

Tasten (USER1 ff.). Der Zeitpunkt des Section-<br />

Wechsels kann im SEQ SETUP - F4 OTHER<br />

individuell <strong>von</strong> 1/16 (= sofort) bis 1 (zu Beginn des<br />

nächsten Taktes) eingestellt werden.<br />

Den Sections können in einem PATCH jeweils bis zu<br />

16 Phrases zugeordnet werden.<br />

Die TRACK- und MUTE-Tasten erlauben die Anwahl<br />

bzw. die Stummschaltung der 16 Parts mit den<br />

Nummerntasten 1 – 16.<br />

Das Kopieren vorhandener Phrases aus anderen<br />

Pattern kann direkt <strong>von</strong> PATCH (F4) aus mit SF5<br />

„Copy“ erfolgen. Kopierte Phrases können sofort mit<br />

den bereits im Patch vorhandenen Phrases im<br />

Zusammenhang angetestet werden. Kopierte Phrases<br />

werden als User Phrases dem aktuellen Pattern<br />

zugeordnet. Es bietet sich somit an, spezielle Pattern<br />

als Phrase Library Pattern einzurichten, aus denen<br />

Phrases für aktuelle Songs kopiert werden können,<br />

ohne daß man den ganzen Bestand an vorhandenen<br />

Pattern nach geeigneten Phrases durchsuchen muß.<br />

Ein besonderes Highlight ist die Pattern-Chain, mit<br />

der in Realtime (RECORD) oder im EDIT-Mode die<br />

Sections eines Pattern verkettet werden können.<br />

Chain-Display (F5) zeigt beim Abspielen einer Chain<br />

nicht nur an, welche Section gerade gespielt wird. Aus<br />

der dort abgebildeten Matrix ist zudem zu ersehen,<br />

welche Parts in den einzelnen Section mit Phrases<br />

belegt sind. Diese Übersicht kann bei der Pattern-<br />

Programmierung auch hilfreich sein, ohne daß die<br />

Chain-Funktion als solche verwendet wird.<br />

Die Pattern-Chain kann nach Fertigstellung in einen<br />

Song konvertiert werden (Pattern Chain – Edit – SF3<br />

Song ..).<br />

Dies ist nur eine <strong>von</strong> mehreren Möglichkeiten,<br />

Sequenzen zwischen Songs und Pattern<br />

auszutauschen.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Mit den Pattern-Jobs (F4 Phrase) „Get Phrase From<br />

Song“ und „Put Phrase To Song“ können beliebige<br />

Sequenzen und auch Sample Voices zwischen Songs<br />

und Pattern ausgetauscht werden.<br />

Mit dem Song Job (F6): Split Song to Pattern<br />

können aus beliebigen Songs in kürzester Zeit neue<br />

Styles programmiert werden! Komplette, definierbare<br />

Abschnitte <strong>von</strong> Songs (z.B. Meas 01 – 04) können<br />

einschließlich der MIXING-Einstellungen in eine<br />

Pattern-Section kopiert werden – und dies wenn<br />

gewünscht einschließlich der Audio-Tracks (Sample<br />

Voices).<br />

In dem folgenden Beispiel wird ausführlich<br />

beschrieben, mit welchen Schritten die Aufnahme<br />

eines neuen Pattern erfolgen kann.<br />

Praxisbeispiel:<br />

Aufnahme eines neuen Pattern<br />

Schritt 1 = Tempo und Anzahl der Takte für die<br />

Section A einstellen<br />

Ein leeres Pattern anwählen, gewünschtes Tempo<br />

und Section-Länge (im MEAS-Feld ganz rechts)<br />

einstellen. Die voreingestellte Länge ist 4 Takte. Diese<br />

kann aber nachträglich geändert werden. Die<br />

Taktanzahl muß sich nach der längsten in dieser<br />

Sektion enthaltenen Phrase richten. Kürzere Phrases<br />

können ggf. mit EVENT COPY auf die Section-Länge<br />

gebracht werden, damit auch diese in Schleife laufen.<br />

Denn ein wesentliches Merkmal des Pattern-Prinzips<br />

ist es, daß die Sections in Schleife laufen, bis eine<br />

andere Section gewählt wird, die wiederum in Schleife<br />

läuft usw.<br />

Schritt 2 = REC Standby<br />

Wenn die REC-Taste gedrückt ist, ist der Sequenzer<br />

in Aufnahmebereitschaft, startet aber noch nicht. In<br />

diesem Standby-Modus sind eine ganze Reihe <strong>von</strong><br />

Einstellungen möglich, die nach der Aufnahme<br />

automatisch fester Bestandteil des Pattern sind und<br />

auch in den MIXING-Einstellungen abgebildet werden:<br />

Voice, Volume, Pan, Ins-Eff. Mit den Knobs können<br />

weitere Einstellungen wie Reverb, Chorus, Cutoff,<br />

Resonance, Attack, Release usw. erfolgen. Auf diese<br />

Weise können Sie ein vorläufiges Multi-Setup<br />

programmieren, ohne während der Aufnahme der<br />

Phrases in den MIXING-Mode wechseln zu müssen.<br />

Später können diese Setups ohne weiteres im<br />

MIXING-Mode verändert werden.<br />

Schritt 3 = REC Start<br />

Phrase in der eingestellten Länge einspielen.<br />

Seite 28<br />

Schritt 4 = REC Stop<br />

Nach der Aufnahme können Sie die Phrase, wenn<br />

erforderlich, im EDIT-Mode oder mit den EVENT-<br />

bzw. NOTE-Jobs nachbearbeiten. Wenn Sie möchten,<br />

können Sie die Phrase auch benennen (JOB - Phrase<br />

Name).<br />

Schritt 5 = Track 2 und weitere Parts nacheinander<br />

wählen und Phrases aufnehmen<br />

(wie Schritt 2 – 4)<br />

Schritt 6 = Patch (F4)<br />

Wenn alle Phrases der Section A aufgenommen sind,<br />

können Sie sich in F4 PATCH einen Überblick <strong>von</strong><br />

den aufgenommen Phrases verschaffen.<br />

Schritt 7 = Phrases weiterer Sections aufnehmen<br />

Wählen Sie jetzt die Section B an. Sie können dort die<br />

Aufnahme genauso wie bei der Section A<br />

durchführen. In PATCH können Sie einzelne bereits<br />

aufgenommene Phrases (Section A) den Tracks<br />

zuordnen. Ferner können Sie mit SF5 COPY Phrases<br />

aus anderen Pattern in Tracks der bearbeiteten<br />

Section kopieren.<br />

Wenn die Section B nur wenige Abweichungen <strong>von</strong><br />

der Section A enthalten soll, können Sie die Section A<br />

mit dem JOB F5 - TRACK - „Copy Track“ komplett auf<br />

die Section B kopieren. Diese Copy-Funktion kann<br />

übrigens dazu genutzt werden, die Pattern-<br />

Programmierung etwas anders zu gestalten als bisher<br />

beschrieben: Nehmen Sie zunächst in einer Section<br />

alle für den Style vorgesehenen Phrases auf, sofern<br />

die 16 Tracks dafür ausreichen. Kopieren Sie diese<br />

Section auf alle anderen Sections. Schalten Sie dann<br />

in den Sections jeweils die nicht benötigten Tracks<br />

<strong>von</strong> PATCH aus ab.<br />

Schritt 8 = Pattern Chain und Song Convert<br />

Mit Chain (F6) können Sie die Sections zu einem<br />

Songablauf verketten.<br />

Dies kann durch eine Realtime-Aufnahme (REC)<br />

erfolgen. Vor der Aufnahme muß EDIT gedrückt<br />

werden. Während der Aufnahme werden dann die<br />

SECTION-Wechsel (Tasten A – H) aufgezeichnet.<br />

Die Eingabe kann aber auch im EDIT-Mode erfolgen,<br />

wo auch Realtime Aufnahmen nachbearbeitet werden<br />

können. Für jedes Pattern ist eine Chain vorhanden.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Standard MIDI Files in Pattern laden<br />

Es ist auch möglich, einen Song als Standard MIDI<br />

File (SMF) komplett in eine Pattern Section zu laden<br />

(File Type „Pattern“). Es empfiehlt sich dabei, das<br />

Format 0 (alle Spuren zusammengemischt) zu<br />

verwenden. Beim Format 1 werden die Tracks<br />

zusammengerückt, wenn Spuren leer sind. Dies kann<br />

problematisch sein, wenn bereits MIXING-Settings für<br />

diesen Song erstellt wurden. Dann stimmt die<br />

Zuordnung Parts – Tracks nicht mehr. Wenn Sie das<br />

SMF in ein Pattern laden, das bereits ein MIXING<br />

enthält, sollten Sie dieses vorher mit dem Mixing Job<br />

TEMPLATE – PUT kopieren und nach dem Laden<br />

des SMF, das die aktuellen MIXING-Einstellungen<br />

überschreibt, mit GET wieder einfügen.<br />

Der Parameter "PHRASE VOICE" (F3 TRACK / SF3<br />

TR VCE) muß für die Pattern Tracks unbedingt auf<br />

„off“ gestellt werden, damit die Mixing-Einstellungen<br />

(Bank / Voice) wirksam werden.<br />

Abschließend noch eine Übersicht zur Pattern-<br />

Struktur des MOTIF XS:<br />

Der Master Mode<br />

Seite 29<br />

Der Master Mode des MOTIF XS enthält neben den<br />

herkömmlichen Master Keyboard Funktionen noch<br />

eine andere Funktion. Er kann zur Anwahl <strong>von</strong><br />

Voice, Performances, Songs und Pattern<br />

verwendet werden. Damit können Programmier-<br />

Ergebnisse aus verschiedenen Modi<br />

zusammengefaßt werden.<br />

Die dafür erforderliche Einstellung ist sehr einfach:<br />

Im EDIT-Mode wird in COMMON EDIT – F2 Other der<br />

Mode und die Memory (z.B. Voice Bank + Nummer,<br />

Song-Nummer usw.) eingestellt.<br />

Das Ergebnis wird mit STORE als Master<br />

gespeichert.<br />

Die eigentlichen Master Keyboard Funktionen sind<br />

zugänglich, wenn in COMMON EDIT – F2 Other der<br />

Parameter Zone Switch auf "on" gestellt wird.<br />

Die Anwahl der acht möglichen Zonen erfolgt dann<br />

mit den Nummerntasten.. Dort können je Zone<br />

folgende Parameter eingestellt werden:<br />

! MIDI-Transmit Channel<br />

! Note-Limit High<br />

! Note-Limit Low<br />

! Octave<br />

! Transpose<br />

! Bank MSB<br />

! Bank LSB<br />

! Program Change<br />

! Volume<br />

! Pan<br />

! Knob Control #<br />

! Slider Control #<br />

Wichtig ist zu wissen, daß die in den Zones<br />

eingestellten Bank- und Programmwechsel<br />

gleichzeitig mit dem Aufruf des MASTER-Programms<br />

gesendet werden. Wenn Sie also einen Bank- und<br />

Program Change (Bank MSB / LSB + Program<br />

Change) eingestellt haben, müssen Sie das MASTER<br />

zunächst mit STORE speichern, dann ein anderes<br />

MASTER anwählen (DEC/NO) und zum bearbeiteten<br />

MASTER zurückkehren (INC/YES).


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Es gibt aber auch eine Möglichkeit, die Bank- und<br />

Programmwahl sofort vom EDIT-Mode aus zu<br />

senden. Vom Preset-Display (F4) aus kann dazu mit<br />

F6 die Funktion „MIDI Send“ aktiviert werden.<br />

Die Zonen des MASTER-Mode sind in erster Linie<br />

dazu gedacht, gleichzeitig interne Sounds zu spielen<br />

und externe Klangerzeuger anzusteuern. In der<br />

Grundeinstellung ist die Zone 1 für die interne<br />

Klangerzeugung reserviert (TG Switch on). Dabei ist<br />

das in MEMORY eingestellte Klangprogramm (Voice,<br />

Performance, Song oder Pattern) aktiv.<br />

Wenn Sie in einer Zone nur Program Changes<br />

senden und die Ausgabe <strong>von</strong> Noten Events<br />

verhindern möchten, müssen Sie den Zone-<br />

Parameter „NoteLimitH“ (F2 NOTE) auf „C – 2“<br />

stellen.<br />

Anhand des folgenden Beispiels (siehe rechte Spalte)<br />

können Sie die Basis-Einstellung der<br />

Masterkeyboardfunktionen nachvollziehen.<br />

Die Zone 1 wird dafür für die interne Performance des<br />

MOTIF XS verwendet.<br />

Die Zone 2 wird für die Ansteuerung einbes externen<br />

Klangerzeugers verwendet.<br />

Wenn Sie mehrere Klangerzeuger gleichzeitig<br />

ansteuern möchten, müssen Sie die Zonen 3 und 4 so<br />

einstellen wie die Zone 2, allerdings mit individuellem<br />

MIDI-Kanal und Bank-/Program-Einstellungen.<br />

Zusätzlich kann es erforderlich sein, Note Limits in<br />

den Zonen einzustellen, wenn Sie den<br />

Klangerzeugern individuelle Keyboard-Zonen<br />

zuweisen möchten.<br />

Im Display F2 „Note“ können Zonen transponiert<br />

werden und Note Limits eingestellt werden.<br />

Praxisbeispiel:<br />

Einfaches MASTER einstellen<br />

Seite 30<br />

1. MASTER initialisieren: MASTER – JOB – ENTER –<br />

YES.<br />

2. MASTER – EDIT – COMMON EDIT.<br />

3. Mode = Performance.<br />

4. Memory: Performance auswählen, die auf dem MOTIF<br />

XS gespielt werden soll.<br />

5. ZoneSwitch = on (= Aktivierung der Masterkeyboard<br />

Funktionen)<br />

6. Knob Control Assign = die Einstellung „zone“ wählen,<br />

wenn die Knobs und Slider zur Steuerung der Zonen<br />

verwendet werden sollen.<br />

7. F6 – GET NAME: Mit dieser Funktion können Sie den<br />

Namen der im Schritt 4. Ausgewählten Performance als<br />

Namen des MASTER verwenden. Falls Sie einen<br />

abweichenden namen verwenden möchten, können Sie<br />

dies <strong>von</strong> „F1 - Name“ aus erledigen.<br />

8. Die Zone 1 mit der Nummerntaste 1 wählen.<br />

9. F1 TRANS – ZONE 1 = Ext Switch „off“ (ZONE 1 wird<br />

für die interne Performance des MOTIF XS verwendet).<br />

10. F1 TRANS – ZONE 2 = Den Transmit Channel auf den<br />

MIDI Receive Ch. eines angeschlossenen Keyboards<br />

oder Tonmoduls einstellen.<br />

11. F1 TRANS – ZONE 2 = „Ext Switch“ auf „on“ (diese<br />

Zone soll nur senden!)<br />

12. F3 TX Switch – SF1 Program - ZONE 2 = „Ext Bank<br />

Select“ und „Ext Prog Change“ beide auf „on“.<br />

13. F4 PRESET – ZONE 2 = „F6 MIDI Send“ drücken,<br />

wenn die Zone-Einstellungen schon bei der<br />

Bearbeitung gesendet werden sollen.<br />

14. F4 PRESET – ZONE 2 = Bank MSB, Bank LSB,<br />

Program Change, Volume und Pan für das<br />

angeschlossene Keyboard oder Tonmodul einstellen.<br />

15. STORE – ENTER – YES.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

In dieser Folge werden die grundlegenden Basis-<br />

Informationen zum MOTIF XS fortgesetzt. Wir<br />

befassen uns diesmal mit den Arpeggiatoren,<br />

Effekten, Controllern, Bank- und Programmwechseln<br />

und der USB-Konfiguration.<br />

Die Arpeggiatoren<br />

MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>: Basics – Vol. 2<br />

Der MOTIF XS verfügt über vier weitgehend<br />

unabhängige Arpeggiatoren, die in Performances,<br />

Songs und Pattern parallel verwendet werden können.<br />

Im Voice-Modus steht nur ein Arpeggiator zur<br />

Verfügung.<br />

Neben den bei Motif-Synths bereits bekannten<br />

Arpeggio-Funktionen ist beim MOTIF XS auch eine<br />

Akkorderkennung vorhanden.<br />

Bis zu vier Parts verfügen somit über einen eigenen<br />

Arpeggiator. Dies bedeutet, daß musikalische Ideen<br />

und kleinere Basis-Arrangements live mit<br />

Reharmonisierung (Akkorderkennung) umgesetzt<br />

werden können. Die Factory Performances machen<br />

da<strong>von</strong> bereits reichlich Gebrauch.<br />

Bei den Arpeggios kann es sich sowohl um<br />

herkömmliche Synth-Arpeggien, Instrument-Phrases,<br />

Drum- und Percussionloops, Chordsequenzen, MIDI-<br />

Gates und Bassläufe oder eben um Phrases, die -<br />

wie <strong>von</strong> Portable Keyboards gewohnt - mit<br />

Akkorderkennung arbeiten und somit in Echtzeit<br />

reharmonisiert werden können.<br />

In Verbindung mit den fünf SF-Tasten läßt sich der<br />

Arpeggiator – wenn so gewollt – ähnlich wie bei Styles<br />

<strong>von</strong> Portable Keyboards einsetzen.<br />

Nicht nur die Funktionen der Arpeggiatoren wurden<br />

erheblich erweitert. Auch die Anzahl der Arpeggio-<br />

Types wurde vervielfacht. Mehr als 6000 Arpeggios<br />

Seite 31<br />

der unterschiedlichsten Stilrichtungen sind im XS<br />

vorhanden.<br />

Darin sind auch sehr komplexe Arpeggios mit<br />

mehreren Velocity Zonen enthalten. In Verbindung mit<br />

entsprechend programmierten Velocity Split Voices<br />

sind dadurch bereits in einem Arpeggio mehrere<br />

Sequenzen mit unterschiedlichen Sounds hörbar. Bei<br />

einigen Voices werden auf diese Art auch lebendige<br />

Wave-Sequenzen erzeugt.<br />

Ferner gibt es eine Reihe <strong>von</strong> Arpeggio-Types, bei<br />

denen zwei Synth Arpeggios mit einem Pad-Sound<br />

kombiniert werden.<br />

Weitere spezielle Arpeggio-Typen sind Chord-<br />

Arpeggios, MIDI Gate Arpeggios und Assign Control<br />

Arps, mit denen beispielsweise Effektparameter<br />

moduliert werden können.<br />

Die Arpeggio-Typen sind in 17 Kategorien unterteilt,<br />

die dann nochmals in Sub-Kategorien nach<br />

Musikstilen geordnet sind.<br />

Eine Übersicht dieser Kategorien finden Sie in der<br />

Bedienungsanleitung, Seite 62. Darüberhinaus enthält<br />

die DATA LIST 2 (Seite 7 ff.) eine sehr umfangreiche<br />

"Arpeggio Type List" mit Angabe der Kategorie, des<br />

Original Tempos, der Länge und des geeigneten<br />

Voice Typs. Die letztgeannte Angabe ist besonders<br />

wichtig, da ohne diesen Hinweis oftmals schwer zu<br />

erkennen ist, in welchen Voices ein Arpeggio sinnvoll<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Der Arpeggiator wird mit dem Schalter ARPEGGIO<br />

ON/OFF ein- und ausgeschaltet und steht in allen<br />

Betriebsarten des MOTIF XS zur Verfügung:<br />

! Voice Mode (Normal Voices, Drumvoices)<br />

! Performance Mode<br />

! Song- und Pattern-Mode (Mixing)<br />

Bei allen Arpeggio-Voices können mit den Sub-<br />

Funktionstasten SF1 bis SF5 fünf unterschiedliche<br />

Arpeggio-Typen (ARP1 – ARP5) abgerufen werden.<br />

Der Wechsel des Arpeggio-Typs kann sofort<br />

("Realtime") oder taktweise ("measure") erfolgen. Dies<br />

wird je Voice in COMMON EDIT – F2 MAIN ARP mit<br />

dem Parameter "Change Timing" eingestellt. Wenn<br />

die Einstellung "measure" gewählt ist, erfolgt bei der<br />

Anwahl eines anderen Arpeggio-Typs mit einer Sub-<br />

Funktionstaste die Anzeige "Next", bis der<br />

tatsächliche Wechsel erfolgt.<br />

Die Belegung der Sub-Funktionstasten mit Arpeggio-<br />

Typen kann im VOICE PLAY-Modus <strong>von</strong> F4 Arpeggio<br />

aus oder in COMMON EDIT – F2 ARP MAIN nach<br />

Anwahl der entsprechenden Sub-Funktionstasten<br />

geändert werden (Parameter „Type“).


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Praxistipp: Arpeggios für SF1 bis SF5 auswählen<br />

• Wählen Sie die Voice PRE 6 - 110 „In the Mirror“.<br />

• Drücken Sie F4 ARP. Bei Anwahl <strong>von</strong> SF1 bis SF5 wird<br />

unten im Display („Type“) jeweils der zugeordnete<br />

Arpeggio-Typ angezeigt.<br />

• Wählen Sie andere Arpeggio-Typen für SF1 bis SF5.<br />

• Halten Sie STORE gedrückt und drücken Sie SF1.<br />

• Speichern Sie die veränderte Voice mit STORE.<br />

Die im obigen Praxistipp beschriebene Belegung der<br />

Sub-Funktionstasten mit Arpeggio-Typen erfolgt im<br />

Performance Modus grundsätzlich genauso wie im<br />

Voice Mode. Allerdings stehen hier vier weitgehend<br />

unabhängige Arpeggiatoren zur Verfügung. Die<br />

Anwahl der Arpeggio-Typen kann also für jeden Part<br />

separat erfolgen.<br />

Lesen Sie dazu bitte den Beitrag „MOTIF XS:<br />

Arpeggio Performances“ im MOTIF NEWS GUIDE<br />

02/07 (Seite 4).<br />

Im Song- und Pattern Mode erfolgt die Zuordnung <strong>von</strong><br />

ARP1 – ARP5 dagegen im RECORD STANDBY-<br />

Mode (RECORD-Taste drücken, aber Sequencer<br />

nicht starten). Die Bedienschritte sind etwas anders,<br />

weil die Tasten SF1 bis SF5 an die "Song Scenes"<br />

gekoppelt sind. Die unterschieldichen Arpeggio-Types<br />

für ARP1 – ARP5 werden hier also zusmamen mit<br />

den Song-Scenes aufgerufen.<br />

Praxistipp: Arpeggios im Song-Modus auswählen<br />

und als Scenes speichern<br />

• Wählen Sie einen Song.<br />

• Drücken Sie RECORD und F2 – Arpeggio. Starten Sie<br />

den Sequenzer jedoch nicht.<br />

• Wählen Sie für den aktuellen Part den Arpeggio-Type<br />

für ARP1 (SF1).<br />

• Wechseln Sie zu F1 – Setup.<br />

• Halten Sie die STORE-Taste und drücken Sie SF1, um<br />

das zuvor eingestellte Arpeggio (ARP1) als Scene 1 zu<br />

speichern.<br />

• Wechseln Sie wieder zu F2 – Arpeggio und stellen Sie<br />

dort den Arpeggio-Type für ARP2 (SF2) ein.<br />

• Wechseln Sie zu F1 – Setup.<br />

• Halten Sie die STORE-Taste und drücken Sie SF2, um<br />

das zuvor eingestellte Arpeggio (ARP2) als Scene 2 zu<br />

speichern.<br />

• Programmieren Sie mit den gleichen Schritten Scenes<br />

mit Arpeggio-Zuordnungen für ARP3 bis ARP5 (SF3 –<br />

SF5).<br />

• Falls Sie mehrere Arpeggio-Parts in einem Song<br />

verwenden, können Sie anschließend den nächsten<br />

Part anwählen und dort auf die gleiche Weise die ARP1<br />

– ARP5 Belegungen einstellen und anschließend als<br />

Scenes speichern.<br />

Seite 32<br />

Die Auswahl der Arpeggio-Types für ARP1 – ARP5<br />

kann übrigens alternativ auch je Part in MIXING –<br />

EDIT –– F2 Arpeggio erfolgen. Allerdings wird<br />

dadurch nicht die oben beschriebene Scene-<br />

Speicherung ersetzt. Aus diesem Grunde ist es<br />

normalerweise günstiger, die Einstellungen in einem<br />

Arbeitsgang im RECORD STANDBY-Mode (siehe<br />

obiger Praxistipp) zu erledigen.<br />

Die ARP1 – ARP5 Einstellungen einer Performance<br />

werden übrigens bei Performance Record oder dem<br />

Mixing Job „Performance Copy“ (F3 Copy – SF3<br />

Performance) für alle Performance Parts automatisch<br />

übernommen. In diesem Falle muß nur die<br />

Speicherung der ARP1 - ARP5 Einstellungen als<br />

Scenes erfolgen.<br />

Mit den Knobs können Sie folgende Arpeggio<br />

Parameter in Realtime verändern:<br />

! KN1 = Swing<br />

! KN2 = QUANTIZE VALUE<br />

! KN3 = QUANTIZE STRENGTH<br />

! KN4 = GATE TIME<br />

! KN5 = VELOCITY<br />

! KN6 = OCT RANGE<br />

! KN7 = UNITMULTIPLY<br />

! KN8 = TEMPO<br />

Arpeggios aufnehmen<br />

Arpeggios können in Song- oder Pattern-Spuren<br />

aufgenommen werden.<br />

Ein herausragendes Feature ist in diesem<br />

Zusammenhang die Möglichkeit, komplette Arpeggio-<br />

Arrangements mit Knopfdruck direkt vom<br />

Performance-Mode aus aufzunehmen. Diese<br />

Prozedur nennt sich „Direct Performance<br />

Recording“. Die eigentliche Aufzeichnung erfolgt<br />

dabei im Song- oder Pattern-Mode, wo die Klang- und<br />

Arpeggioeinstellungen der Performance automatisch<br />

übernommen werden.<br />

Wer also spontan auf Basis der vielen inspirierenden<br />

Performances musikalische Ideen aufzeichnen will,<br />

muß nicht erst in den Song-Mode wechseln und dort<br />

diverse Voreinstellungen erledigen.<br />

Wählen Sie einfach eine Performance aus, deren<br />

Sounds und Arpeggios Ihnen genügend Inspirationen<br />

für eine Song-Idee bieten und starten Sie die<br />

Aufnahme. Die Klang- und Arpeggioeinstellungen der<br />

Performance werden dabei automatisch in das Song-<br />

bzw. Pattern-Mixing übernommen.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Praxistipp: „Performance Recording“<br />

• MODE – PERFORM<br />

• Wählen Sie eine Performance aus, deren<br />

Sounds und Arpeggios Sie inspirieren.<br />

• Drücken Sie RECORD. Es öffnet sich das<br />

„Performance Rec Setup“.<br />

• Wählen Sie den Sequencer Mode „song“.<br />

• Aktivieren Sie den „Key On Start Switch“.<br />

Neben dem Keyboard-Symbol erscheint ein<br />

Pfeil. Die Aufnahme wird bei dieser Einstellung<br />

gestartet, sobald eine Note gespielt wird.<br />

• Spielen Sie eine beliebige Akkordfolge oder<br />

Notensequenz, ohne zuvor die PLAY-Taste zu<br />

drücken. Der Click kann mit F5 abgeschaltet<br />

werden.<br />

• Stoppen Sie die Aufnahme.<br />

• Drücken Sie MODE – SONG.<br />

• Drücken Sie die PLAY-Taste, um den Song mit<br />

den aufgenommenen Arpeggios abzuspielen<br />

Alle Performance Einstellungen wurden beim<br />

Aufnahmevorgang automatisch in den Ziel-Song<br />

kopiert. Nach der Aufnahme ist somit ein fertiger Song<br />

mit vier Spuren / Parts einschließlich der Mixing-<br />

Einstellungen vorhanden.<br />

Selbstverständlich ist es auch möglich, Arpeggios<br />

direkt im SONG- oder PATTERN-Modus<br />

aufzunehmen. Wenn die gewünschten Arpeggio-<br />

Einstellungen noch nicht vorhanden sind, können<br />

diese wie bereits oben beschrieben im RECORD<br />

STANDBY- oder MIXING-Modus vorgenommen<br />

werden.<br />

Die Aufnahmeprozedur ist gegenüber dem MOTIF ES<br />

verändert worden. Die dort vorhandene Funktion<br />

„RECARP ON/OFF“ ist nicht mehr vorhanden, weil<br />

jetzt in jedem Falle die Arpeggio-Noten und nicht<br />

lediglich die Trigger-Noten aufgenommen werden.<br />

Praxistipp: Arpeggios im Song Mode aufnehmen<br />

• Beliebigen Track in einem neuen SONG anwählen<br />

• SEQ TRANSPORT – REC<br />

• F1 Setup - Voice für die vorgesehene Arpeggio-<br />

Aufnahme auswählen<br />

• F2 Arpeggio - PartSw on<br />

• Bank/Type = Arpeggio-Type auswählen, während Sie<br />

bereits auf der Keyboard-Tastatur spielen können<br />

• SEQ TRANSPORT – PLAY (Aufnahme Start)<br />

• Nach Ablauf des im Display angezeigten Vorzähltaktes<br />

Arpeggio einspielen<br />

• SEQ TRANSPORT – STOP (Aufnahme Ende)<br />

• SEQ TRANSPORT – PLAY (Wiedergabe Start)<br />

Seite 33<br />

Oftmals wird gewünscht, daß die Arpeggio-<br />

Einstellungen einer Voice exakt in einen Mixing Part<br />

übernommen werden. Dafür ist beim MOTIF XS im<br />

Gegensatz zum Vorgängermodell MOTIF ES nicht<br />

mehr der MIXING COPY-Job erforderlich. Stattdessen<br />

gibt es jetzt in den Mixing Parts die Einstellung<br />

„Param. With Voice“. Wenn diese vor der Anwahl der<br />

Voice auf „on“ steht, werden neben anderen Voice-<br />

Einstellungen (z. B. Knob-Einstellungen) auch die<br />

Arpeggio-Settings aus dem Voice-Mode<br />

übernommen.<br />

Anders verhält es sich wie bereits oben erwähnt beim<br />

Kopieren <strong>von</strong> Performances in ein Mixing. Dies ist<br />

nach wie vor mit dem Mixing Job „Performance Copy“<br />

(F3 Copy – SF3 Performance) möglich.<br />

Wenn die Arpeggios <strong>von</strong> einem externen Sequenzer<br />

aufgenommen oder andere Klangerzeuger damit<br />

angesteuert werden sollen, können die Arpeggio-<br />

Noten auch über MIDI ausgegeben werden. Dazu<br />

muß im Voice Mode folgende UTILITY-Einstellung<br />

erfolgen: VOICE – UTILITY – F3:VOICE – SF3:<br />

Control – ARP MIDI Out Switch = on.<br />

Auch der ARP Transmit Channel kann hier eingestellt<br />

werden. Es ist oftmals günstig, diesen abweichend<br />

vom Keyboard Transmit Channel (F5 Control – SF2<br />

MIDI) einzustellen, um die Arpeggio Noten <strong>von</strong> den<br />

gespileten Trigger-Noten trennen zu können.<br />

Im Performance- oder SONG/PATTERN Mixing-Mode<br />

wird die Ausgabe <strong>von</strong> Arpeggio Noten über MIDI nicht<br />

global in UTILITY, sondern in den Parts eingestellt (F3<br />

ARP Other - MIDI Out Switch).<br />

User Arpeggios<br />

Auf sehr einfache Weise können mit dem SONG-<br />

bzw. PATTERN Track-Job „Put Phrase to Arp“ neue<br />

User Argeggios erzeugt werden.<br />

Praxistipp: User-Arpeggio aufnehmen<br />

• In einem beliebigen Song eine Sequenz aufnehmen,<br />

die für ein neues Arpeggio verwendet werden soll.<br />

• SONG – JOB – F5 Track – 07: Put Phrases to Arp -<br />

ENTER<br />

• Länge der aufgenommenen Sequenz einstellen mit<br />

"Meas 001 - ...."<br />

• User-Speicherplatz (ARP No. 1 - 256) für das neue<br />

Arpeggio wählen, Kategorie und Namen eingeben.<br />

• ARP TR1 = TR01. Die anderen Einstellmöglichkeiten<br />

können Sie für die Aufnahme eines normalen<br />

Arpeggios zunächst unberücksichtigt lassen.<br />

• Bestätigung mit ENTER<br />

• Das neue User Arpeggio im SONG Record Standby<br />

Modus antesten (aufgenommenes USER-Arpeggio<br />

wählen, ARP = Switch on, PartSw = on)


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Nicht jede aufgenommene Sequenz eignet sich als<br />

User Arpeggio. Wenn Sie jedoch mehrere Versuche<br />

starten, werden Sie bald ein Gefühl dafür entwickeln,<br />

welcher Typ <strong>von</strong> Sequenzen Erfolg verspricht.<br />

Alternativ zu der im Praxistipp beschriebenen<br />

"normalen" Aufnahme eines Arpeggios gibt es noch<br />

speziellere Methoden, um neue Arpeggio-Tyopen zu<br />

erzeugen.<br />

Sie werden vielleicht bei der Ausführung des obigen<br />

Beispiels bemerkt haben, daß in dem Job-Fenster<br />

"Put Phrases to Arp" die ARP TR1 - 4 vorhanden sind.<br />

Dies sind vier unterschiedliche Tracks, aus denen sich<br />

ein Arpeggio zusammensetzen kann. Jedem dieser<br />

Tracks kann eine Song-Spur zugeordnet werden.<br />

Bei einem normalen Arpeggio wird nur ein Arpeggio-<br />

Track benötigt. In bestimmten Fällen kann aber die<br />

Aufnahme mehrerer Tracks sinnvoll sein.<br />

Um Mißverständnissen vorzubeugen: Bei den vier<br />

Arpeggio-Tracks handelt es sich nicht um vier parallel<br />

gespielte Sequenzen. Es handelt sich auch nicht um<br />

die vier Arpeggios, die im Perormance-, Song- oder<br />

Pattern-Mode mit vier Parts realisierbar sind. Vielmehr<br />

sind die vier Arpeggio-Tracks innerhalb eines<br />

Arpeggios alternativ wählbar. Die Anwahl erfolgt durch<br />

die Anzahl der gespielten Noten nach folgendem<br />

Muster:<br />

! 1 Note = Track 1<br />

! 2 Noten = Track 2<br />

! 3 Noten = Track 3<br />

! 4 Noten = Track 4<br />

! Mehr als 4 Noten = Track 4<br />

Welchen Sinn macht diese Funktionsweise?<br />

Ihnen wird möglicherweise bei bestimmten Arpeggio-<br />

Typen <strong>von</strong> Vorgängermodellen aufgefallen sein, daß<br />

diese bei nur einer oder wenigen gespielten Noten<br />

eher dürftig klangen.<br />

Die Möglichkeit, vier unterschiedliche Tracks für einen<br />

Arpeggio-Typ verwenden zu können erlaubt eine<br />

gezielte Programmierung je nach Anzahl der<br />

gespielten Noten.<br />

Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist, daß für die<br />

Spuren unterschiedliche Konvertierungstypen<br />

(Normal, Fixed, OrigNotes) verwendet werden<br />

können. Dies ist sehr bedeutsam für Drum-Arpeggios,<br />

Baßsequenzen und Mega Voice Arpeggios.<br />

Der Modus "normal" ist für herkömmliche Arpeggios<br />

geeignet.<br />

Der Modus "Fixed" ist für Drums oder Soundeffekte<br />

(z.B. Play-Effekte bei Mega Guitar) verwendbar. Es<br />

findet keine Transponierung statt.<br />

Seite 34<br />

Der Modus "OrgNotes" gibt die Sequenz ebenso wie<br />

der Modus "Fixed" unverändert wieder. Es sind aber<br />

Transponierungen und in gewissen Grenzen auch<br />

Reharmonisierungen möglich. In diesem Modus sollte<br />

der Grundton ("OrgNotesRoot") der Sequenz<br />

eingestellt werden, damit die Transponierungen<br />

korrekt funktionieren.<br />

Parameter mit Controllern steuern<br />

Eine Vielzahl <strong>von</strong> MOTIF XS Parametern kann <strong>von</strong><br />

externen Geräten oder Sequenzern aus mit<br />

Controllern gesteuert werden. Dazu hier eine<br />

Übersicht:<br />

Übersicht der Parameter, die mit Controllern<br />

gesteuert werden können:<br />

Volume = Control # 007<br />

Portamento = Control # 005<br />

Pan = Control # 010<br />

Reverb = Control # 091<br />

Chorus = Control # 093<br />

Cutoff = Control # 074<br />

Resonance = Control # 071<br />

Attack = Control # 073<br />

Decay = Control # 075<br />

Release = Control # 072<br />

Assign 1 = Control # 016<br />

Assign 2 = Control # 017<br />

A.Function 1 = Control # 086<br />

A.Function 2 = Control # 087<br />

Bei Parametern Assign 1 + 2 (= Assignable Knobs)<br />

und A.Function 1 + 2 (= Assignable Functions) erfolgt<br />

die Zuweisung der Parameter bzw. Funktionen in der<br />

Voice. In COMMON EDIT – F4 CtrlSet können in 6<br />

Sets Parameter unter anderem auf die Assigns 1 + 2<br />

oder auf die Assignable Functions 1 + 2 geroutet<br />

werden. Ferner werden den Assignable Functions 1 +<br />

2 in der XA-Control (Xpanded Articulation) Funktionen<br />

zugewiesen.<br />

Externe Bank- und Programmwahl<br />

Bänke und Programme des MOTIF XS können <strong>von</strong><br />

externen Geräten über MIDI mit den folgenden Events<br />

umgeschaltet werden:<br />

Control 0 (MSB)<br />

Control 32 (LSB)<br />

Program


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Die erforderlichen MSB + LSB-Werte können Sie aus<br />

der Tabelle "Bank Select" der mitgelieferten DATA<br />

LIST 1 (Seite 56) entnehmen.<br />

Wenn Sie einen externen Sequenzer verwenden,<br />

können Sie auf sehr einfache Weise vom Voice-<br />

Modus aus die erforderlichen Events aufzeichnen.<br />

Starten Sie den Sequenzer mit RECORD und wählen<br />

Sie die gewünschte Voice mit dem Datenrad. Der<br />

Sequenzer nimmt die erforderlichen Events für die<br />

Bank- und Programmwahl auf.<br />

Ein Bank-/Programmwechsel für die Preset 1 Voice<br />

„001 Full Concert Grand“ sieht im Sequenzer<br />

beispielsweise etwa so:<br />

Control 0 63 Bank MSB<br />

Control 32 0 Bank LSB<br />

Program 0<br />

Da die Programme nach der MIDI-Norm <strong>von</strong> 0 – 127,<br />

im MOTIF XS aber <strong>von</strong> 1 – 128 zählen, ist hier eine<br />

Umrechnung erforderlich (0 = 1, 1 = 2 usw.).<br />

Sie können diese Bank-/Programmwechsel auch für<br />

den Song- und Pattern-Modus verwenden.<br />

Effekte im Überblick<br />

Der MOTIF XS ist mit den folgenden Effekten<br />

ausgestattet:<br />

! Insertion Effekt A<br />

! Insertion Effekt B<br />

! Chorus Effekt<br />

! Reverb Effekt<br />

! Master EQ<br />

! Master Effekt<br />

Die Insert-Effekte (Insertion A + B) werden im<br />

Signalweg den Elements bzw. Parts vorgeschaltet.<br />

Die Systemeffekte (Reverb, Chorus) sind dagegen mit<br />

einem Send Level je Part regelbar.<br />

Hinsichtlich der Insert Effekte A + B wird im<br />

Performance-, Song- und Pattern-Mode auf die<br />

Einstellungen der Insert Effekte in den Voices<br />

zurückgegriffen.<br />

Im Song- und Pattern-Mode können bis zu 8 Parts auf<br />

den Voice Insert Effekt geroutet werden. In der<br />

Voreinstellung eines initialisierten Songs oder Pattern<br />

ist für die Parts 1 - 8 der Insert Effekt aktiviert. Die<br />

diesen Parts zugeordneten Voices werden also mit<br />

ihren originalen Insert Effekten 1 und 2<br />

wiedergegeben.<br />

In Performances können alle vier Parts (1 – 4) und der<br />

A/D-Part auf INSERTION SW = on gestellt werden.<br />

Seite 35<br />

Die Einstellung der Effekte erfolgt bei Drumkits im<br />

Prinzip nicht anders als in normalen Voices, allerdings<br />

mit einem wichtigen Unterschied: Die Effect Sends<br />

und die Insert Effekte können für jede Taste, also<br />

jedes Drum-Instrument, individuell eingestellt werden<br />

(F1 Oscillator).<br />

Die Effect Type List (MOTIF XS DATA LIST 1, Seite<br />

34 ff.) vermittelt Ihnen einen Eindruck <strong>von</strong> der<br />

extremen Vielfalt der hochwertigen Effektsektion des<br />

MOTIF XS.<br />

Voice Effekte im Mixing-Modus<br />

Wie gesagt werden in Songs und Pattern (Mixing-<br />

Mode) die Insert Effekte der Voices verwendet.<br />

In EDIT – COMMON – F6 EFFECT - SF2 INS SW wird<br />

festgelegt, welche Parts den Insert Effekt nutzen sollen.<br />

Die diesen Parts zugeordneten Voices werden mit<br />

ihren originalen Insert Effekten A + B gespielt.<br />

Voreingestellt sind die Parts 1 bis 8. Sie können bei<br />

Bedarf andere Parts auf die Insert Effekte routen.<br />

Sie können somit für 8 Voices realisieren, daß diese<br />

im Multi-Modus weitgehend so klingen wie im Voice<br />

Mode. Die anderen Voices müssen ohne den Insert<br />

Effekt auskommen. Sie müssen also jeweils<br />

entscheiden, bei welchen Voices der Insert Effekt<br />

benötigt wird. Drumkits kommen in der Regel ohne<br />

Insert Effekt aus.<br />

Weniger bedeutsam als die Insert Effekte sind für eine<br />

originalgetreue Wiedergabe der Voices in den meisten<br />

Fällen die Systemeffekte Chorus und Reverb. Hier<br />

sollte eine Einstellung gewählt werden, die für<br />

möglichst viele Parts verwendbar ist und somit oftmals<br />

einen Kompromiß darstellt. Die Systemeffekte können<br />

für jeden Part mit individuellen Send Levels geregelt<br />

werden.<br />

Mit dem Mixing Job F3 "COPY" ist es jedoch auch<br />

möglich, die Effekteinstellungen einer Voice in das<br />

Mixing zu kopieren. Dies ist sinnvoll, wenn eine Voice<br />

im Song oder Pattern exakt so klingen soll wie im<br />

Voice Mode.<br />

Hier die erforderlichen Schritte:<br />

! Drücken Sie JOB - F3 COPY – SF2 VOICE<br />

! Aktivieren Sie anstelle des oben eingestellten<br />

Songs „Current Mix“<br />

! Stellen Sie darunter den Mixing-Part ein,<br />

dessen Effekt-Einstellungen Sie kopieren<br />

möchten.<br />

! Aktivieren Sie „Reverb“ und „Chorus“. Falls<br />

Sie auch die globalen Voice-Einstellungen<br />

des MASTER EQ und MASTER Effects<br />

kopieren möchten, aktivieren Sie auch diese<br />

Optionen.<br />

! Bestätigen Sie mit ENTER und YES.<br />

! Verlassen Sie die COPY-Page mit EXIT.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Der Effekt-Signalweg<br />

Wie die Effekte zusammenwirken und welche<br />

Möglichkeiten sie bieten wird deutlich, wenn Sie sich<br />

einmal die Effektparameter einer beliebigen Voice<br />

ansehen.<br />

Wählen Sie VOICE – EDIT - COMMON EDIT – F6<br />

EFFECT - SF1 CONNECT. Bewegen Sie den Cursor<br />

zum Parameter INSERTION CONNECT (zwischen<br />

INSA und INSB).<br />

Sie können jetzt zwischen diesen vier Einstellungen<br />

wählen:<br />

! parallel = Parallelschaltung der<br />

beiden Insert Effekte A + B<br />

! Ins A > B = Serienschaltung <strong>von</strong> Insert A zu<br />

Insert B<br />

! Ins B > A = Serienschaltung <strong>von</strong> Insert B zu<br />

Insert A<br />

! Ins L = Effektschaltung für Vocoder-Effekt<br />

Bei der Anwahl dieser vier Parametereinstellung <strong>von</strong><br />

INSERTION CONNECT können Sie im Display<br />

jeweils die Veränderung der Verschaltung der Insert<br />

Effekte beobachten.<br />

Sie können hier bereits einen engen Zusammenhang<br />

der beiden Insert Effekte erkennen, die als ein<br />

vorgeschaltetes Effektpaar zu betrachten sind. In<br />

welchem Umfang das trockene Signal den Insert<br />

Effekten zugeführt wird, kann bei einem Teil der<br />

Effekt-Typen mit dem Parameter „Dry/Wet“ eingestellt<br />

werden. Falls dieser Parameter nicht vorhanden ist,<br />

wird das trockene Signal vollständig zum Insert Effekt<br />

geleitet.<br />

Das Out-Signal der Insert Effekte wird zu den<br />

Ausgängen des MOTIF XS geleitet und zusätzlich den<br />

REVERB- und CHORUS-Effekten zugeführt, sofern<br />

ein entsprechendes Send Level (Reverb Send +<br />

Chorus Send) eingestellt ist.<br />

Die Effekt-Typen der Insert-Effekte können Sie in den<br />

Feldern „Insertion A“ und „Insertion B“ wählen. Die<br />

Effektparameter der Insert-Effekte sind in SF2 (Ins A)<br />

bzw. SF3 (Ins A) einstellbar.<br />

Danach folgen in der Signalkette die Systemeffekte<br />

CHORUS- und REVERB.<br />

Die entsprechenden Effekt-Typen können Sie in den<br />

Feldern „Chorus“ und „Reverb“ wählen.<br />

Rechts und links da<strong>von</strong> lassen sich die Sends und<br />

Returns einstellen.<br />

Effektparameter der System-Effekte sind in SF4<br />

(Reverb) bzw. SF5 (Chorus) einstellbar.<br />

Eine wesentliche Erleichterung bei der Anwahl der<br />

Effekt-Typen (Insert- und Systemeffekte) bietet SF6 –<br />

Seite 36<br />

LIST. Sofern bei einem Effekt das Feld zur Anwahl<br />

der Effekt-Typen markiert ist, kann mit dieser Funktion<br />

eine Liste aller zur Verfügung stehenden Effekte<br />

geöffnet werden.<br />

Ein weiterer wichtiger Parameter der<br />

Effektkonfiguration ist bei den Voice Elements zu<br />

finden. Dazu wählen Sie im Voice EDIT-Mode eines<br />

der Elements 1 – 8 an.<br />

Dort kann im Display F1 Oscillator mit dem Parameter<br />

„Ins Effect Output“ zwischen drei Einstellungen<br />

gewählt werden:<br />

! „thru“ = das angewählte Element durchläuft<br />

keinen Insert Effekt<br />

! „insA“ = das Ausgangssignal des<br />

angewählten Elements wird zum Insert Effekt<br />

A geleitet.<br />

! „insB“ = das Ausgangssignal des<br />

angewählten Elements wird zum Insert Effekt<br />

B geleitet.<br />

Wie bereits weiter oben dargestellt, können für ein<br />

Element auch beide Insert Effekte eingesetzt werden,<br />

wenn diese in Serie geschaltet sind („Ins A > Ins B“<br />

oder „Ins B > InsA“).<br />

In den folgenden Praxistipps werden zwei<br />

unterschiedliche Effektkonfigurationen vorgestellt. Bei<br />

der Parallelschaltung erhalten zwei Voice-Elemente<br />

(Split-Sound) jeweils einen eigenen Inser-Effekt. Bei<br />

der Serienschaltung durchlaufen beide verwendeten<br />

Elements (Layer-Sound) nacheinander beide Insert-<br />

Effekte.<br />

Praxistipp:<br />

Effektkonfiguration mit Parallelschaltung<br />

Für eine Split-Voice „Strings/ Guitar“ werden folgende<br />

Effekt-Typen eingestellt:<br />

• Insert A = AMP Simulator 1<br />

• Insert B = Ensemble Detune<br />

• Reverb = REV-X-HALL<br />

• Chorus = Tempo Cross Delay<br />

• INSERTION CONNECT wird auf „parallel“ gestellt.<br />

• Element 1 – OSC Out (Strings): „Ins Effect Output“ wird<br />

auf „InsB“ gestellt.<br />

• Element 2 – OSC Out (Gitarre): „Ins Effect Output“ wird<br />

auf „InsA“ gestellt.<br />

• In F6 – EFFECT 2 werden die Chorus und Reverb<br />

SEND-Level eingestellt. Diese gelten für beide<br />

Elements.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Praxistipp:<br />

Effektkonfiguration mit Serienschaltung<br />

Für einen Layer Sound „Pad + Synth“ werden folgende<br />

Effekt-Typen eingestellt:<br />

• Insert A = Harmonic Enhancer<br />

• Insert B = VCM Flanger<br />

• Reverb = REV-X-HALL<br />

• Chorus = SPX Chorus<br />

• INSERTION CONNECT wird seriell ("InsA > B")<br />

eingestellt.<br />

• Element 1 – OSC Out (Strings): „Ins Effect Output“ wird<br />

auf „InsA“ gestellt.<br />

• Element 2 – OSC Out (Gitarre): „Ins Effect Output“ wird<br />

auf „InsA“ gestellt.<br />

• In F2 OUTPUT werden die Chorus und Reverb Send<br />

Level eingestellt. Diese gelten für beide Elements.<br />

A/D-Part und Effekte<br />

Nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, daß der<br />

MOTIF XS im Performance- Song- und Pattern-Mode<br />

auch als Effektgerät für externe Audio-Quellen<br />

verwendbar ist.<br />

Sowohl die Systemeffekte Reverb und Chorus als<br />

auch die Insert Effekte A + B können auf den A/D-Part<br />

(= Audio-Part) geroutet werden.<br />

Die Inserteffekte sind im A/D-Part erst wirksam, wenn<br />

dieser in COMMON EDIT - F5 Effect – SF2 aktiviert<br />

wurde. Dies ist im Performance Modus bereits<br />

voreingestellt. Im Song-Mixing- und Pattern-Mixing-<br />

Mode muß dagegen erst einer der ersten 8 Parts<br />

deaktiviert werden, um die Aktivierung des A/D-<br />

Effektes in „InsSwitch“ zu ermöglichen.<br />

Praxistipp:<br />

Insert-Effekte für A/D-Part in Performances<br />

• Wählen Sie eine initialisierte Performance (JOB - INIT).<br />

• Wählen Sie F4 Audio In<br />

• Drücken Sie SF2 – Connect, um dort die Insert Effekte<br />

A und B zu wählen. Es stehen Ihnen hier alle Insert-<br />

Effekte des MOTIF XS zur Verfügung.<br />

• Drücken Sie SF3 (Ins A) und SF4 (Ins B) um die<br />

Parameter der gewählten Insert-Effekte einzustellen.<br />

Praxistipp: Insert-Effekte für A/D-Part in Songs<br />

• Wählen Sie einen neuen Song.<br />

• Wählen Sie MIXING - EDIT – COMMON EDIT – F5<br />

Effect - SF2 InsSw (INSERTION SWITCH).<br />

• Stellen Sie "AD" auf "on". Falls bereits 8 andere Parts<br />

auf "on" gestellt sind, müssen Sie vorher einen anderen<br />

Part auf "off" stellen. Es können maximal 8 Parts (inkl.<br />

Seite 37<br />

A/D-Part!) mit den Insert Effekten gespielt werden.<br />

• Wählen Sie F4 Audio In<br />

• Drücken Sie SF2 – Connect, um dort die Insert Effekte<br />

A und B zu wählen. Es stehen Ihnen hier alle Insert-<br />

Effekte des MOTIF XS zur Verfügung.<br />

• Drücken Sie SF3 (Ins A) und SF4 (Ins B) um die<br />

Parameter der gewählten Insert-Effekte einzustellen.<br />

Master Effekte und Master EQ<br />

Zusätzlich zu den System- und Insert-Effekten stehen<br />

Ihnen beim MOTIF XS noch der MASTER-Effekt und<br />

der MASTER-EQ zur Verfügung.<br />

Diese werden im Voice-Modus global in UTILITY – F3<br />

Voice – SF1 MasterFx bzw. SF2 Master EQ<br />

eingestellt. Diese Einstellungen gelten für alle Voices.<br />

Im Performance-, Song-Mixing- und Pattern-Mixing-<br />

Mode werden diese übergeordneten Effekte in<br />

COMMON EDIT <strong>von</strong> SF2 bzw. SF3 aus eingestellt<br />

und gelten je Performance, Song oder Pattern.<br />

Mit dem Mixing Job F3 COPY – SF2 Voice ist es<br />

möglich, die Einstellungen <strong>von</strong> Master Effekt und<br />

Master EQ vom Voice Modus in ein einer Voice in ein<br />

Mixing zu kopieren. Gleiches gilt für den Performance<br />

Job F3 COPY – SF2 Voice.<br />

Voraussetzung ist, daß die Optionen „MasterFx“ und<br />

„Master EQ“ bei dem Copy-Vorgang aktiviert werden.<br />

USB-Devices und Files<br />

Zusätzlich zu dem USB TO-HOST Anschluß für die<br />

MIDI-Verbindung zum Computer (siehe nächster<br />

Abschnitt) ist beim MOTIF XS ein USB TO DEVICE<br />

Anschluß (USB 2.0, kompatibel mit 1.1) für USB-<br />

Speichergeräte (Festplatten, CD-ROM, Flash Disk,<br />

USB-Sticks usw.) vorhanden. Nicht alle auf dem Markt<br />

befindlichen USB-Geräte sind für den MOTIF XS<br />

verwendbar. Auf der Website yamahasynth.com wird<br />

eine Liste der für den MOTIF XS verwendbaren USB-<br />

Devices veröffentlicht.<br />

Sie sollten bei der Anschaffung <strong>von</strong> kostspieligen<br />

USB-Geräten vorsichtig sein. Wenn Sie nicht die<br />

Möglichkeit haben, das Gerät vor Ort mit dem MOTIF<br />

XS auszuprobieren, sollten Sie sich vor dem Kauf ein<br />

Rückgaberecht für den Fall des Nichtfunktionierens<br />

einräumen lassen.<br />

Mit USB-Sticks gibt es in der Regel keine Probleme.<br />

Ein Treiber ist für den Anschluß an den USB TO<br />

DEVICE Anschluß nicht erforderlich.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Eine angeschlossene USB-Device wird automatisch<br />

erkannt und im FILE-Display (F1 – File – Device)<br />

angezeigt.<br />

Eine Formatierung der USB-Device ist <strong>von</strong> F3 -<br />

FORMAT aus möglich.<br />

Folgende Daten können auf USB-Devices gesichert<br />

werden:<br />

! Utility Einstellungen<br />

! Master<br />

! Performances<br />

! User Voices<br />

! User Arpeggios<br />

! Songs<br />

! Pattern<br />

! User Waveforms<br />

! WAV / AIFF-Samples<br />

! Standard MIDI Files (SMF)<br />

! Voice Editor Files<br />

Im Normalfall sollten alle im MOTIF XS befindlichen<br />

Daten komplett als „all“-File gespeichert werden. Aus<br />

einem „all“-File können eine ganze Reihe <strong>von</strong> Daten<br />

auch blockweise oder einzeln geladen werden<br />

(Songs, Pattern, Voices, Performances).<br />

Folgende Datentypen können jedoch auch separat<br />

gespeichert werden:<br />

• all voice (User Voice Bänke 1 - 3)<br />

• all arpeggio (User Arpeggios)<br />

• all waveform (User Waveforms + Samples)<br />

• all song (Alle Songs inklusive Mixings)<br />

• all pattern (Alle Pattern inklusive Mixings)<br />

• SMF (Aktueller Song als Standard MIDI File)<br />

• editor (User Voices)<br />

Der YAMAHA USB-Stick ist für den MOTIF XS und<br />

alle anderen Yamaha Synths mit USB-To-Device<br />

Anschluß verwendbar.<br />

USB-Ports und Treiber<br />

Seite 38<br />

Um den USB TO HOST-Anschluß als MIDI-<br />

Verbindung über ein USB-Kabel zum Computer<br />

nutzen zu können, muß zunächst der aktuelle<br />

YAMAHA USB-Treiber für den USB TO HOST-<br />

Anschluß installiert werden. Den erforderlichen<br />

Treiber finden Sie hier:<br />

http://www.yamahasynth.com/download/midi_driver.html<br />

Für die Treiber-Installation muß der MOTIF XS vor<br />

dem Booten des PC empfangsbereit gemacht werden.<br />

Die Verbindung zum PC erfolgt mit einem<br />

handelsüblichen USB-Kabel. Zusätzlich muß in<br />

UTILITY – F5 Control – SF2 MIDI der Parameter MIDI<br />

In/Out <strong>von</strong> „MIDI“ (= Normaleinstellung) auf „USB“<br />

gestellt werden. Damit diese Einstellung nach<br />

Ausschalten erhalten bleibt, ist eine Bestätigung mit<br />

STORE erforderlich.<br />

Beim Laden eines all-Files, bei dem in Utility nicht<br />

„USB“ eingestellt ist, wird die Einstellung wieder auf<br />

„MIDI“ zurückgesetzt. Das Gleiche passiert bei einem<br />

Factory Reset.<br />

Lassen Sie den MOTIF XS nach diesen<br />

Vorbereitungen eingeschaltet, legen Sie die CD-ROM<br />

in das PC-Laufwerk und starten Sie Ihren Computer<br />

neu. Der PC erkennt den MOTIF XS als neues USB-<br />

Gerät und fragt, ob ein Treiber installiert werden soll.<br />

Dies bestätigen Sie mit Angabe des entsprechenen<br />

CD-ROM Laufwerks und ggf. auch des<br />

entsprechenden Verzeichnisses (USBdrv_ bzw.<br />

USBdrv2K für Windows2000/XP). Die weitere Treiber-<br />

Installation wird automatisch ausgeführt. Nach der<br />

Installation wird der Treiber im Windows<br />

Gerätemanager (Systemsteuerung – System) unter<br />

„Universeller serieller Bus Controller“ angezeigt.<br />

Ebenfalls in der Systemsteuerung ist jetzt ein Icon<br />

„MIDI-USB Driver“ zu finden. Beim Anklicken öffnet<br />

sich ein Fenster, in dem einzelne Ports ein- und<br />

abgeschaltet werden können. Diese Einstellungen<br />

sollten Sie aber im Normalfall unverändert lassen.<br />

Mit dieser Folge des MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>s sind die<br />

Grunlageninformationen abgeschlossen.<br />

In den nächsten Folgen werden spezielle Themen und<br />

Workshops im Vordergrund stehen, wie z.B. der<br />

Studio Manager und MOTIF XS Editor.<br />

Die weitere Themenauswahl hängt auch <strong>von</strong> Ihren<br />

Ideen und Wünschen als Leser ab.<br />

Wenn sich zeigt, daß an einem Thema besonders<br />

starkes Interesse besteht, werden wir dies vorrangig<br />

behandeln.<br />

Senden Sie uns Ihre Vorschläge an:<br />

motifnews@easysounds.de


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>: Integrated Sampling<br />

In dieser Folge befassen wir uns mit dem Thema<br />

„Integrated Sampling“. Dabei steht neben einem<br />

allgemeinen Überblick zunächst die Verwendung<br />

vorhandener Samples, die bereits im Motif-Format<br />

vorliegen oder als WAV-Dateien importiert werden, im<br />

Vordergrund.<br />

Mit den Sample-Recording und Slice-Funktionen<br />

werden wir uns zu einem späteren Zeitpunkt<br />

befassen.<br />

Konzept des "Integrated Sampling"<br />

Um das Konzept des Integrated Sampling besser<br />

einordnen zu können, sollten Sie sich noch einmal vor<br />

Augen halten, auf welche Weise bisher bei<br />

Synthesizern mit Sample-RAM die Einbindung <strong>von</strong><br />

Samples erfolgte:<br />

Ein neu aufgenommes oder importiertes Sample<br />

mußte nach Bearbeitung zunächst einer neuen<br />

Waveform zugeordnet werden. Dann war eine neue<br />

Voice erforderlich, in der die Waveform einem<br />

Element zugeordnet wird. Diese Voice wiederum<br />

konnte dann einem Performance- oder Multi-Part<br />

zugewiesen werden. Weiterhin mußte bei<br />

Songproduktionen darauf geachtet werden, daß die<br />

entsprechenden Voices, Waveforms und Samples<br />

verfügbar sind, wenn der Song abgespielt werden soll.<br />

Bei Performance und Voice-Sets war stets zu<br />

bedenken, welche Samples darin enthalten sind und<br />

wie diese verwaltet und zugeordnet werden müssen.<br />

Das Sampling-Konzept des MOTIF ES bietet eine<br />

bessere Alternative.<br />

Integrated Sampling bedeutet, daß Samples in allen<br />

Modes direkt und sofort integriert werden können.<br />

Unmittelbar nach dem Sample-Vorgang ist das<br />

Seite 39<br />

Sample im gewünschten Modus spielbar, ohne daß<br />

zuvor Waveforms, Voices oder Performances<br />

programmiert werden müssen. Der Integrated<br />

Sampling Mode ist beim MOTIF XS ein Sub-Modus<br />

des Voice / Performance / Song / Pattern-Mode.<br />

Im Voice Mode können Samples als USER Waves in<br />

Voices eingebunden werden.<br />

Wenn vom Voice Modus aus neue Samples<br />

aufgenommen werden, kann als Zielbestimmung<br />

(„Sample Destination“) eine Voice angegeben werden.<br />

Nach der Aufnahme ist das Sample sofort mit dieser<br />

Voice spielbar.<br />

Voices und User Waves können zusammen mit den<br />

Types „All“ oder „AllVoice“ gespeichert werden. Beim<br />

Laden einzelner Voices aus einem dieser Files<br />

werden die darin enthaltenen User Waves<br />

automatisch mitgeladen.<br />

Im Performance Mode können Samples vor der<br />

Aufnahme bei entsprechender Zielbestimmung direkt<br />

einem Part zugewiesen werden. Nach der Aufnahme<br />

ist das Sample sofort in dieser Performance spielbar.<br />

Performances können zwar nicht direkt auf Samples<br />

zurückgreifen. Es wird aber automatisch zusätzlich<br />

eine neue Voice erzeugt, die dem eingestellten<br />

Performance Part ebenfalls automatisch zugeordnet<br />

wird.<br />

Im Song Mode und im Pattern Mode werden<br />

Samples als Sample Voices verwaltet.<br />

Diese werden bereits vor der Aufnahme dem Track<br />

eines Songs oder Pattern zugeordnet und sind nach<br />

der Aufnahme sofort ohne weitere Einstellungen in<br />

diesem Track verwendbar. Auch die MIXING-<br />

Einstellung erfolgt automatisch. Bei bestimmten<br />

Aufnahme-Typen werden sogar gleichzeitig mit dem<br />

Sampling Noten-Events erzeugt. Der Track kann nach<br />

der erfolgten Aufnahme sofort gestartet werden.<br />

Tracks, die Sample Voices enthalten, werden als<br />

„Audio Tracks“ bezeichnet und mit einem WAVE-<br />

Symbol gekennzeichnet. Im Gegensatz zu<br />

herkömmlichen Audio Tracks können diese Tracks im<br />

MOTIF XS mit umfangreichen Klangparametern<br />

bearbeitet werden (MIXING – EDIT – TONE).<br />

Übrigens: Für die Aufnahme <strong>von</strong> längeren Audio<br />

Tracks kann die Verwendung eines externen Audio-<br />

Sequenzers unter Umständen sinnvoller sein, da dann<br />

sehr viel Sample Speicher benötigt wird. Für diesen<br />

Fall kann beispielsweise die mitgelieferte Software<br />

"Cubase AI" verwendet werden.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Mit der SLICE-Funktion ist eine Wiedergabe des<br />

aufgenommenen Samples mit variablem Tempo<br />

möglich.<br />

Auch importierte Samples können direkt in Songs<br />

und Pattern geladen und als Sample Voices<br />

eingesetzt werden.<br />

Sample Voices können zusammen mit den Songs<br />

bzw. Pattern (Save - Type „AllSong“ bzw. „AllPattern“)<br />

oder als „All“-File (alle Daten im Speicher) auf USB-<br />

Devices gespeichert werden.<br />

Beim Laden einzelner oder aller Songs werden die<br />

Sample Voices automatisch mitgeladen.<br />

Jeder Song und jedes Pattern verfügt über eigene<br />

Sample Voices. Diese sind aber mit COPY TRACK<br />

oder mit PHRASE COPY zwischen Songs<br />

austauschbar. Mit den Pattern Jobs „Get Phrase From<br />

Song“ und „Put Phrase To Song“ können Sample<br />

Voices auch zwischen Songs und Pattern<br />

ausgetauscht werden. Außerdem stehen immer alle in<br />

den Sample Voices verwendeten Samples auch als<br />

User Waveforms im VOICE-Mode zur Verfügung<br />

(EDIT VOICE – OSC – WAVE – Bank = Usr Wav).<br />

Multisamples und Waveforms<br />

Das integrierte Sampling Konzept erlaubt nicht nur die<br />

flexible Verwendung <strong>von</strong> Samples in allen Modes und<br />

damit die direkte Verwendung als Audiotracks in<br />

Songs und Pattern. Samples können auch nach dem<br />

herkömmlichen Konzept im Voice Mode<br />

aufgenommen oder importiert und wie bei Samplern<br />

als Multisamples verwendet werden, bei denen<br />

Einzelsamples unterschiedliche Keyboard-Zonen<br />

zugewiesen werden. Um die Aufnahme, Bearbeitung<br />

und Verwaltung <strong>von</strong> Multisamples verstehen zu<br />

können, müssen zunächst einige Begriffe geklärt<br />

werden, die Ihnen im Zusammenhang mit Sampling<br />

im MOTIF XS immer wieder begegnen werden.<br />

Samples treten im MOTIF XS immer als Waveform in<br />

Erscheinung. Es können bis zu 1024 Waveforms<br />

gleichzeitig geladen sein.<br />

Eine Waveform ist eine Gruppe <strong>von</strong> Keybanks. Eine<br />

Waveform enthält mindestens eine und maximal 128<br />

Keybanks. Eine Keybank ist eine Tastatur- und<br />

Velocity-Zone, der ein Sample fest zugewiesen ist.<br />

Ein Multisample entsteht im MOTIF XS also durch<br />

eine Waveform, die mehrere Keybanks mit<br />

unterschiedlichen Key- und Velocity-Zonen enthält.<br />

Wenn Sie im MOTIF XS ein neues Sample<br />

aufnehmen oder importieren, entsteht in jedem Falle<br />

eine neue Waveform mit mindestens einer Keybank.<br />

Dies geschieht unabhängig da<strong>von</strong>, in welchem Modus<br />

das Sample geladen wird. Auch wenn Sie ein Sample<br />

im WAV- oder AIFF-Format importieren, wird<br />

automatisch eine neue Waveform erzeugt.<br />

Seite 40<br />

Auch wenn das Sampling im Song- oder Pattern<br />

Mode stattfindet und dort Sample Voices in<br />

Audiotracks entstehen, werden gleichzeitig immer<br />

auch Waveforms erzeugt.<br />

INTEGRATED SAMPLING bedeutet also auch, daß<br />

die in verschiedenen Modes aufgenommenen oder<br />

geladenen Samples in einer gemeinsamen Bank<br />

verwaltet werden, die als „All Waveform“-File<br />

gespeichert und geladen werden kann.<br />

Diese Waveform Bank können Sie auf zweifache<br />

Weise erreichen:<br />

! INTEGRATED SAMPLING – Waveform =<br />

Hier findet die Anwahl der Waveforms und<br />

der dazugehörigen Keybanks statt. Die<br />

Bearbeitung erfolgt im EDIT-Modus.<br />

! VOICE – EDIT – ELEMENT – F1 Oscillator –<br />

Wave Bank = USR. Hier können die<br />

Waveforms alternativ zu den Preset<br />

Waveforms als Oszillator der Elements<br />

eingesetzt werden. In einer Voice können bis<br />

zu 8 Waveforms übereinandergeschichtet<br />

werden („Layer“), indem diese den 8<br />

Elements zugewiesen werden.<br />

Die in einer Waveform enthaltenen Samples werden<br />

auf folgende Weise über die Keybanks angewählt,<br />

denen sie zugeordnet sind:<br />

! INTEGRATED SAMPLING - Waveform<br />

anwählen<br />

! SF5 - Keybank („Keybank Select“). Zur<br />

Anwahl der Keybanks entweder die SF5-<br />

Taste gedrückt halten und mit den<br />

entsprechenden Keyboard-Tasten die<br />

Keybanks anwählen oder die Cursortasten<br />

(UP/DOWN) verwenden.<br />

Neu aufgenommene Samples sind nur hörbar, wenn<br />

sie nicht <strong>von</strong> einer anderen Keybank überlagert<br />

werden.<br />

Beispiel:<br />

Eine Waveform enthält bisher nur ein Sample, dessen<br />

Keybank auf C1 (Original Key) und dessen Range <strong>von</strong> C-2<br />

bis G8 eingestellt ist. Sie nehmen jetzt ein weiteres Sample<br />

mit der Original Key C2 auf. Dieses ist aber zunächst nicht<br />

hörbar, weil das erste Sample über den ganzen<br />

Tastaturbereich gemappt ist. Deshalb stellen Sie für das<br />

Sample C1 den Parameter Range auf C-2 – F#1 und für das<br />

Sample C2 auf G1 – G8. Über diesen Bereich können Sie<br />

jetzt das Sample C2 spielen, während der darunterliegende<br />

Bereich für das Sample C1 vorgesehen ist. Den Parameter<br />

„Range“ erreichen Sie mit EDIT – F2 Param.<br />

Wie bereits oben erwähnt, werden Layer <strong>von</strong><br />

Waveforms, die im MOTIF XS neu aufgenommen<br />

wurden, durch mehrere Elements in einer Voice<br />

realisiert. Dies ist wesentlich flexibler als die Bildung<br />

<strong>von</strong> Layern innerhalb der Waveform.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Es empfiehlt sich grundsätzlich, öfter benötigte<br />

importierte Waveforms im MOTIF XS-Format (All<br />

Waveform) auf einer USB-Device neu zu speichern.<br />

Die Ladezeit im MOTIF XS-Format ist um ein<br />

Vielfaches schneller als das Importieren in<br />

Fremdformaten.<br />

Die Anzeige über den noch zur Verfügung stehenden<br />

Sample-Speicher erhalten Sie übrigens, wenn Sie im<br />

INTEGRATED SAMPLING-Mode zunächst F6 Rec<br />

und anschließend SF6 INFO drücken.<br />

Die Verwendung <strong>von</strong> Samples im MOTIF XS können<br />

Sie mit dem im Daten-Ordner dieser Ausgabe<br />

befindlichen File „XS_SampleCheck.X0A“ erkunden.<br />

Dieses MOTIF XS All-File enthält vier Voices, die<br />

jeweils die gleiche User-Waveform „Poly Mid“<br />

verwenden. Es handelt sich um die im unteren<br />

Tastaturbereich etwas abgespeckte Version eines<br />

Multisamples aus dem optionalen Voice- und<br />

Sampleset „Magical Pads“. Wie Sie dabei vorgehen<br />

können, wird im nachfolgenden Praxistipp<br />

beschrieben.<br />

Praxistipp: Samples, Waveforms und Keybanks<br />

• Kopieren Sie das File „XS_SampleCheck.X0A“ auf eine<br />

USB-Device (z.B. USB-Stick). Das File umfaßt 4,8 MB.<br />

Voraussetzung zum Laden ist, daß bereits die<br />

optionalen DIMMs für den Sample-Speicher installiert<br />

sind.<br />

• Laden Sie dieses File nach Anwahl des File-Types „All“<br />

in den MOTIF XS. Speichern Sie jedoch zuvor ggf.<br />

unbedingt eigene Daten, da mit dem Laden des Files<br />

alle im Spiecher befindlichen User-Daten (Voices,<br />

Performances, Songs usw.) überschrieben werden.<br />

• Wählen Sie die Voice Bank USER 1 und checken Sie<br />

die Voices 001 bis 004.<br />

• Drücken Sie EDIT - ELEMENT 1 (Nummerntaste 1) -<br />

F1 Oscillator. Sie können dort anhand der<br />

Parametereinstellungen <strong>von</strong> Wavebank und Wave<br />

Number feststellen, welche Waveform dem Element 1<br />

zugeordnet ist. Drücken Sie die Nummerntatsten 1 - 8<br />

für die Anwahl der Elements. Sie werden jeweils die<br />

Einstellung „USR – 0001 - PolyMid“ vorfinden.<br />

• Drücken Sie INTEGRATED SAMPLING. In diesem<br />

Modus können Sie die in diesem File enthaltenen<br />

Samples als WAVEFORMS direkt und ohne Voice-<br />

Bearbeitung anwählen. Wenn Sie die Waveform bei<br />

gehaltener INFORMATION-Taste spielen, werden im<br />

Display (oben, zweite Zeile) jeweils die Tastaturzonen<br />

der Keybanks angezeigt.<br />

• Alternativ können Sie auch SF5 drücken, damit die<br />

Keybanks in einer Liste angezeigt werden („Keybank<br />

Select“)<br />

• Drücken Sie EDIT, um eine selektierte Keybank zur<br />

Bearbeitung anzuwählen. Die Sample-Einstellungen<br />

(F1 – Trim) müssen Sie normalerweise nur verändern,<br />

wenn Sie selbst aufgenommene Samples im MOTIF XS<br />

bearbeiten wollen. Die F2-Einstellungen (Param)<br />

werden beispielsweise auch dann benötigt, wenn Sie<br />

für importierte Samples die Tastaturbereiche einstellen<br />

möchten. Dies erfolgt mit dem Parameter „Range“.<br />

Lesen Sie dazu das nächste Beispiel.<br />

Seite 41<br />

Soviel zum Laden und Analysieren bereits<br />

vorgefertigter Voices mit User-Waveforms.<br />

Im nächsten Praxistipp gehen wir einen Schritt weiter.<br />

Aus vorhandenen Einzel-Samples soll im MOTIF XS<br />

ein Multisample gebildet werden.<br />

Ein Multisample entsteht im MOTIF XS durch eine<br />

Waveform, die mehrere Keybanks mit<br />

unterschiedlichen Keyboard-Zonen enthält. Für jedes<br />

importierte Sample entsteht automtisch eine neue<br />

Keybank, deren Range aber zunächst nur für die<br />

„Root-Key“ (Original-Tonhöhe) eingestellt ist.<br />

Die folgende Prozedur erfolgt im Voice Modus. Mit der<br />

Programmierung des neuen Multisamples werden<br />

dabei gleichzeitig eine neue Voice und eine neue<br />

User-Waveform erzeugt. Dies erfolgt bereits mit dem<br />

Laden der einzelnen Samples.<br />

Für diese Übung finden Sie im Daten-Ordner dieser<br />

Ausgabe den Ordner „SawPad_WAV“, der 3 WAV-<br />

Samples in den Tonhöhen <strong>von</strong> C2, C3 und C4 enthält.<br />

Diese Samples stammen aus einer User-Waveform<br />

des Voice- und Samplesets „Magical Pads“, bei der<br />

allerdings wesentlich mehr Einzelsamples verwendet<br />

werden. Für diesen Lernzweck reichen diese drei<br />

Samples jedoch vollkommen aus.<br />

Lassen Sie sich bitte nicht durch die Länge des<br />

Beispiels abschrecken. Die Schritte an sich sind nicht<br />

so umfangreich. Es werden aber auch umfangreiche<br />

Erläuterungen gegeben, um den Gesamt-<br />

Zusammenhang <strong>von</strong> Multisamples, Waveforms und<br />

Keybanks verständlich zu machen.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Praxistipp: Aus importierten WAV-Files ein<br />

Multisample erzeugen<br />

• Kopieren Sie den Ordner „SawPad_WAV“ auf eine<br />

USB-Device (z.B. USB-Stick). Die Files umfassen<br />

insgesamt ca. 1 MB. Voraussetzung zum Laden ist,<br />

daß bereits die optionalen DIMMs für den Sample-<br />

Speicher installiert sind.<br />

• Wählen Sie eine beliebige User-Voice, die<br />

überschrieben werden kann.<br />

• Führen Sie den JOB F1 – Init aus, mit dem die<br />

gewählte Voice initialisiert wird.<br />

• Drücken Sie FILE + und stellen Sie den Type „WAV“<br />

ein.<br />

• Navigieren Sie mit der CURSOR-Taste nach oben in<br />

die File-Liste und markieren Sie dort den Ordner<br />

„SawPad“.<br />

• Öffnen Sie den ordner mit ENTER.<br />

• Wählen Sie mit dem Datenrad oder der INC-Taste das<br />

erste File „SawPad_C2.wav“.<br />

• Steuern Sie mit dem CURSOR (unten) den Parameter<br />

„Key“ an und wählen Sie anstelle der Voreinstellung<br />

(C3) die Key „C2“.<br />

• Drücken Sie SF2 Load + Yes. Es erscheint „Loading“<br />

und „Completed“.<br />

• Bewegen Sie den CURSOR wieder in die File-Liste und<br />

wählen Sie das nächste Sample „SawPad_C3“. Stellen<br />

Sie unten als Key „C3“ ein.<br />

• Drücken Sie SF2 Load + Yes. Es erscheint „Now<br />

Loading“ und „Completed“.<br />

• Bewegen Sie den CURSOR nochmals in die File-Liste<br />

und wählen Sie das nächste Sample „SawPad_C4“.<br />

Stellen Sie unten als Key „C4“ ein.<br />

• Drücken Sie SF2 Load + Yes. Es erscheint „Now<br />

Loading“ und „Completed“.<br />

• Drücken Sie EXIT, um das File-Menü zu verlassen.<br />

• Noch ein Tipp am Rande: Falls Sie erneut das<br />

Stammverzeichnis der USB-Device anwählen möchten<br />

(um beispielsweise noch Samples aus einem anderen<br />

ordner zu Laden), markieren Sie mit dem CURSOR<br />

zunächst das Ordner-Symbol oben in der File-Liste und<br />

drücken Sie dann ENTER.<br />

• Drücken Sie VOICE, EDIT und F1. Sie sehen dort<br />

folgende Einstellungen: Wave Bank = USR, Wave<br />

Number = 0001, SawPad48.wav. Lassen Sie sich nicht<br />

durch den Namen der Wave irritieren. Eine neue Wave<br />

(= Waveform) erhält immer zunächst den Namen des<br />

ersten geladenen Samples, auch wenn anschließend<br />

noch weitere Samples geladen werden, die ebenfalls zu<br />

dieser Wave gehören. Sie können dies feststellen,<br />

indem Sie die Keyboard-Tasten C2, C3 und C4 spielen.<br />

Diesen Tasten wurden die geladenen WAV-Samples<br />

aufgrund der vorgenommenen Key-Einstellungen<br />

zugeordnet. Alle anderen Tasten sind noch unbelegt.<br />

Die Ladeprozedur ist zwar abgeschlossen. Damit aus<br />

dieser Waveform aber ein spielbares Multisample wird,<br />

müssen jedoch noch die nicht belegten<br />

Tastaturbereiche gefüllt werden.<br />

• Drücken Sie INTEGRATED SAMPLING. Da wir uns<br />

weiterhin im Voice-Modus befinden, funktioniert der<br />

INTEGRATED SAMPLING Mode zur Zeit als Sub-Mode<br />

des Voice Modus, in dem ergänzende Bearbeitungen<br />

der neuen Waveform stattfinden können. Diese wird<br />

hier bereits als „Waveform 0001 SawPad48.wav“<br />

Seite 42<br />

angezeigt und muß daher nicht mehr gesondert<br />

ausgewählt werden. Beachten Sie, daß hier die<br />

Bezeichnung „Waveform“ und im Voice Mode der<br />

Begriff „Wave“ verwendet wird. Es handelt sich aber in<br />

beiden Fällen um unser neues Multisample, das hier<br />

abschließend bearbeitet werden soll.<br />

• Drücken Sie SF6 und spielen Sie die Keyboard-Tasten<br />

C2, C3 und C4, um die einzelnen Keybanks<br />

anzuwählen. Die drei importierten Samples erscheinen<br />

innerhalb der Waveform jeweils als eine eigenständige<br />

Keybank.<br />

• Alternativ können Sie die Keybanks vom Display<br />

„Keybank Select“ auswählen, das Sie mit SF5 Keybank<br />

erreichen. Hier erhalten Sie eine Auflistung aller zur<br />

Waveform gehörenden Keybanks, deren Key- und<br />

Velocity-Bereiche hier ebenfalls angezeigt werden.<br />

• Wählen Sie jetzt mit einer der in den beiden vorherigen<br />

Schritten beschriebenen Methoden die Keybank C2 an,<br />

die in der Liste als No. 3 erscheint („C 2 – C 2“). Es<br />

handelt sich um die Keybank, die für das Sample<br />

„SawPad48.wav“ erzeugt wurde.<br />

• Drücken Sie EDIT, um diese Keybank zu bearbeiten.<br />

Es erscheint zunächst ein Display, in dem die Keybank<br />

graphisch dargestellt wird. Hier können die Sample-<br />

Adressen (Start, Loop, End) geändert werden, was in<br />

unserer Übung aber nicht erforderlich ist.<br />

• Drücken Sie F2 Param. Der für uns wichtige Parameter<br />

ist „Range“, mit dem die Tastaturbereiche der einzelnen<br />

Keybanks eingestellt werden. Ändern Sie die Key-<br />

Einstellung <strong>von</strong> „C 2 – C 2“ auf „C -2 – B 2“.<br />

• Drücken Sie EXIT, um die Bearbeitung dieser Keybank<br />

zu verlassen.<br />

• Wählen Sie jetzt die Keybank C3 („C 3 – C 3“) an und<br />

drücken Sie erneut EDIT und F2.<br />

• Ändern Sie die Key-Einstellung <strong>von</strong> „C 2 – C 2“ auf „C 3<br />

– B 3“.<br />

• Drücken Sie EXIT, um die Bearbeitung dieser Keybank<br />

zu verlassen.<br />

• Wählen Sie die Keybank C4 („C 4 – C 4“) an und<br />

drücken Sie EDIT und F2.<br />

• Ändern Sie die Key-Einstellung <strong>von</strong> „C 4 – C 4“ auf „C 4<br />

– G 8“. Das „Mapping“ dieser Waveform ist damit<br />

abgeschlossen. Sie können das Multisample jetzt über<br />

die komplette Keyboardtastatur spielen.<br />

• Noch ein ergänzender Hinweis zum Mapping: Es wurde<br />

hier bewußt darauf verzichtet, die Keys auch nach<br />

unten zu transponieren. Jede Keybank transponiert <strong>von</strong><br />

der Original-Tonhöhe aus um 11 Halbtöne aufwärts.<br />

Dies ist bei obertonreichen Synthesizersounds oftmals<br />

günstiger, als die Keyboardzonen gleichmäßig nach<br />

oben und unten auszudehnen (z.B. F#2 bis F3 für das<br />

Sample SawPad_C3).<br />

• Wenn Sie ein ordnungsliebender Mensch sind, können<br />

Sie die Waveform noch sinnvoll umbenennen. Drücken<br />

Sie JOB – F2 Waveform – 05: Rename – ENTER.<br />

Bewegen Sie sodann den CURSOR in das<br />

Namensfeld, drücken Sie SF6 CHAR und ändern Sie<br />

den Namen, z.B. in „Saw Pad“. Betsätigen Sie mit<br />

ENTER (2x) und YES.<br />

• Drücken Sie VOICE. Sie können jetzt auf Basis der<br />

fertigen Waveform die Voice weiter editieren, indem Sie<br />

Envelopes, Filter, Effekte usw. einstellen.<br />

• Speichern Sie die Voice mit STORE und sichern Sie<br />

den Soeicherinhalt (Voice + Waveform mit SAVE –<br />

Type All oder AllVoice.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Features<br />

Der MOTIF XS ist der erste Yamaha Synthesizer, bei<br />

dem die Steinberg Sequenzersoftware Cubase AI4<br />

mitgeliefert wird.<br />

Cubase AI4 ist eine spezialisierte, kompakte Cubase-<br />

Version, die auf der gleichen Technologie wie Cubase<br />

4 basiert.<br />

Cubase AI4 bietet leistungsstarke und dennoch einfach<br />

zu bedienende Software-Werkzeuge für Audio-<br />

Recording und -Editing, MIDI-Sequencing und Mixing –<br />

exklusiv für Yamaha-Kunden. Die einzigartigen<br />

Integrationsfunktionen lassen Yamaha Hardware und<br />

Steinberg Software zu einem einzigen, vollständig<br />

integrierten Produktionssystem verschmelzen, inklusive<br />

Studio Connections „Recall“ zum Aufrufen aller Studio-<br />

Settings mit nur einem einzigen Mausklick. Die neue<br />

Technologie ermöglicht „Plug&Play“ auf einem völlig<br />

neuen Niveau. Alle benötigten Einstellungen für<br />

die angeschlossene Yamaha Hardware wie<br />

Treiberauswahl, Eingangs- und Ausgangskonfiguration<br />

oder Remote-Einstellungen werden in Cubase<br />

AI4 vollautomatisch vorgenommen. Cubase 4 Kunden<br />

mit entsprechender Yamaha Hardware profitieren<br />

ebenfalls <strong>von</strong> der AI Technologie, denn alle Funktionen<br />

sind selbstverständlich auch in der großen Cubase-<br />

Version enthalten.<br />

Allgemeine Cubase AI4 Features:<br />

Seite 43<br />

Cub a se AI 4: Feat ur e s, I nstal l a ti o n, Regi st rier ung<br />

! Cubase 4 Audio-Engine<br />

! 48 Audiospuren und bis zu 64 MIDI-Spuren<br />

! HALion One Software Sample Player mit<br />

ausgewählten Motif Sounds<br />

! „Plug and Play” VST-/MIDI-Setup für Yamaha-<br />

Produkte wie Motif XS Music Production<br />

Synthesizer oder n-Series Digital Mixing Studio<br />

! Studio Connections „Recall“ sowie<br />

produktspezifische Spezialfunktionen für eine<br />

perfekte Software-Hardware-Integration<br />

! 25 VST Effekt-PlugIns, darunter 15 VST3<br />

PlugIns<br />

! 20 MIDI-Styles and 480 Audio-Drumloops<br />

inklusiv<br />

Produktspezifische Integrationsfunktionen für YAMAHA<br />

MOTIF XS:<br />

! Automatisches Setup für Multichannel-<br />

Recording in Cubase<br />

! Studio-Manager PlugIn mit Motif XS Editor<br />

! Remote Control <strong>von</strong> Cubase


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Installation und Online-Registrierung<br />

Cubase AI wird ohne Dongle betrieben, benutzt aber<br />

das „Lizenz Kontroll Center“ um den Freischaltcode<br />

anzuzeigen. Das „Lizenz Kontroll Center“ finden Sie<br />

unter Windows im Programm-Ordner unter „Syncrosoft“<br />

bzw. unter MAC OS X direkt im Ordner „Programme“.<br />

Es wird das sogenannte „Challenge-Response-<br />

Autorisierungsverfahren“ benutzt.<br />

Um Cubase AI zu autorisieren benötigen Sie zunächst<br />

einmal ein „MySteinberg“-Kundenkonto.<br />

Dies können Sie <strong>von</strong> dieser Website aus erledigen:<br />

https://www.steinberg.de/1069_0.html<br />

Wenn Sie Cubase AI4 starten werden Sie nach der<br />

Registrierung gefragt.<br />

Klicken Sie daraufhin "Jetzt registrieren".<br />

Sie gelangen dann auf diese Seite :<br />

https://www.steinberg.de/1294_0.html<br />

Seite 44<br />

Folgen Sie jetzt einfach der Schritt für Schritt-Anleitung<br />

auf dieser Seite (siehe Abbildung unten).<br />

Sie erhalten nach Abschluß der Prozedur per Mail<br />

einen "Antwortcode" (Response-Code) auf die Nummer<br />

aus dem LizenzKontrollCenter.<br />

Im Lizenz Kontroll Center geben Sie diese Nummer<br />

dann über „Lizenz Herunterladen“ ein.<br />

Dieses Vorgehen wird detailliert auf den Steinberg-<br />

Seiten beschrieben.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

MOTIF XS Update 1.05: Verbesserung im Voice Edit<br />

Die ersten Geräte werden gerade ausgeliefert und<br />

schon ist das erste Update (Version 1.05) des<br />

Betriebssystems veröffentlicht worden!<br />

Käufer des MOTIF XS müssen jedoch nicht<br />

berfürchten, gleich nach Kauf des Gerätes ein OS-<br />

Update ausführen zu müssen. Alle neuen Geräte<br />

werden bereits mit dem OS 1.05 ausgeliefert.<br />

Wir möchten dieses Update trotzdem hier<br />

besprechen, weil es eine wesentliche Änderung in der<br />

Bedienung enthält, die noch nicht in der<br />

Bedienungsanleitung dokumentiert ist. Auch im ersten<br />

Teil des MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong> (Motif News <strong>Guide</strong><br />

02/07) sind wir noch <strong>von</strong> der Version 1.00<br />

ausgegangen. Folglich wurde dort zur Funktion der<br />

Nummern-Tasten im Voice Edit Mode auf Seite 2<br />

ausgeführt:<br />

„Bei eingeschalteter TRACK-Taste können der<br />

Common-Part mit der COMMON EDIT-Taste oder die<br />

Elements 1 – 8 mit den Nummerntasten 1 bis 8 zur<br />

Bearbeitung ausgewählt werden.<br />

Bei eingeschalteter MUTE–Taste können die<br />

Elements 1 – 8 stummgeschaltet werden.“<br />

Dies trifft auch weiterhin zu.<br />

Neu ist jedoch, daß es nicht mehr notwendig ist, die<br />

Mute-Taste zu drücken, um die Voice-Elements<br />

stummzuschalten. Die Stummschaltung kann jetzt in<br />

einem kombinierten TRACK/MUTE-Modus mit den<br />

Nummern-Tasten 9 – 16 für die Elements 1 – 8<br />

erfolgen. Es wird also mit der Taste 9 der Part 1<br />

stummgeschaltet, mit der Taste 10 der Part 2, mit der<br />

Seite 45<br />

Taste 11 der Part 3 usw. (siehe Abbbildung unten).<br />

Dies ist eine wesentliche Verbesserung gegenüber<br />

der Version 1.00, denn man muß nicht mehr zwischen<br />

TRACK und MUTE umschalten, um <strong>von</strong> der Auswahl<br />

zur Stummschaltung der Elements zu wechseln.<br />

Lediglich um Elements SOLO zu schalten, muß dieser<br />

kombinierte TRACK/MUTE-Modus verlassen werden.<br />

Übrigens: Damit ist die Funktionsweise<br />

wiederhergestellt, die YAMAHA User bereits seit dem<br />

SY77 kennen. Oben werden die Elements gewählt.<br />

Darunter werden die entsprechenden Elements<br />

stummgeschaltet.<br />

Wenn Sie feststellen möchten, welches OS auf Ihrem<br />

MOTIF XS installiert ist, gehen Sie so vor:<br />

ULTILITY drücken und danach die Tasten [UTILITY] ,<br />

[!(Cursor Up)] und [F1] gleichzeitig drücken.<br />

Weitere Informationen und aktuelle Update-Files,<br />

Treiber usw. finden Sie hier:<br />

http://www.yamahasynth.com<br />

Wählen Sie dort DOWNLOAD und MOTIF XS.<br />

Auch wenn das aktuelle Update in aller Regel nicht<br />

installiert werden muß, kann es doch sinnvoll sein,<br />

sich das separat ladbare PDF-File „Features of<br />

MOTIF XS OS V1.05“ einmal anzusehen, da hier<br />

noch einige weitere kleinere Verbesserungen<br />

dokumentiert sind, die nicht in der<br />

Bedienungsanleitung stehen.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

MOTIF XS: Performances selber erstellen<br />

Insbesondere bei Keyboardern, die den Motif XS live<br />

einsetzen, kommt der Wunsch auf, eigene<br />

Performances zu erstellen. Dabei werden keine<br />

speziellen Vorkenntnisse in der Sound-<br />

Programmierung benötigt. Wie einfach sich<br />

Performances bearbeiten lassen, erfahren Sie in<br />

diesem Beitrag.<br />

Auch wenn Sie (noch?) nicht den MOTIF XS besitzen,<br />

werden Ihnen diese Tipps weiterhelfen. Die<br />

Bedienschritte sind beim MOTIF ES, MO oder S90 ES<br />

zwar teilweise etwas anders. Das Grundprinzip der<br />

Performance-Programmierung ist aber gleich.<br />

Zwar finden sich bei den YAMAHA Factory<br />

Performances wie auch bei optional angebotenen<br />

kommerziellen Sounds (beispielsweise das Set „Stage<br />

& Studio“) mehrere hervorragende Live-Sounds.<br />

Diese können jedoch individuelle Bedürfnisse und<br />

Erfordernisse nur begrenzt berücksichtigen. Erstellen<br />

Sie also Ihre persönlichen Split- und Layer-Sounds<br />

am besten „in Eigenregie“.<br />

Eigene Performances müssen direkt am Gerät erstellt<br />

werden, da der MOTIF XS Editor nur für Voices und<br />

Mixings verwendet werden kann. Es ist aber ohnehin<br />

<strong>von</strong> Vorteil, sich zunächst am Gerät einzuarbeiten,<br />

weil dort spontane Ideen oftmals schneller als mit<br />

einem Editor umsetzbar sind.<br />

Wer dennoch die Verwendung des MOTIF XS Editors<br />

bevorzugt, kann seine Performances auch im SONG-<br />

oder PATTERN-Mixing Mode erstellen. Die Mixing-<br />

Parts entsprechen hinsichtlich der Parameterstruktur<br />

exakt den Performance-Parts. Im Mixing-Mode<br />

besteht zudem der Vorteil, daß bis zu 16 Parts<br />

verwendet und individuelle Receive-Channel<br />

eingestellt werden können. Es lassen sich hier also<br />

komplexe „Hybrid Live Performances“ programmieren,<br />

die im Motif News <strong>Guide</strong> und im Yamaha Synth<br />

Seite 46<br />

Forum bereits des öfteren ausgiebig diskutiert<br />

wurden.<br />

Zum Einstieg empfiehlt sich jedoch der Performance<br />

Modus, der einfacher aufgebaut ist und einen<br />

besseren Überblick vermittelt. Später können neu<br />

erstellte Performances bei Bedarf auch mit dem MIX-<br />

Job „Copy Performance“ in ein SONG- oder<br />

PATTERN-Mixing kopiert werden.<br />

Eigene Vorlagen („Templates“) erstellen<br />

In einer Motif Performance können insgesamt bis zu<br />

vier einzelne Voices kombiniert werden. In der Regel<br />

werden Sie Split-Sounds (z.B. linke Hand=E-Piano,<br />

rechte Hand=Orgel) und auch üppige Layer-Sounds<br />

für den Live-Einsatz programmieren wollen. Starten<br />

Sie mit einer initialisierten Performance (Job-<br />

Funktion!). Das ist ein guter Ausgangspunkt. Mit<br />

relativ wenig Aufwand kommen Sie nun schnell weiter<br />

ans Ziel. Bei der „Initialized Performance“ ist zunächst<br />

nur der erste Part aktiviert. Drücken Sie auf die Edit-<br />

Taste, wählen Sie mit der NUMMERNTASTE 2 den<br />

zweiten Part an und schalten ihn ein (Part Switch=on).<br />

Nun können Sie mit zwei Parts arbeiten. Als nächstes<br />

wählen Sie für die beiden Performance-Parts<br />

beliebige Voices an, um ein allererstes Gefühl für das<br />

„Layern“ bzw. „Stacken“ <strong>von</strong> Sounds zu bekommen.<br />

Sie können es auch einfach als „Schichten <strong>von</strong><br />

Einzelklängen“ bezeichnen.<br />

Sie können auch Klangparameter der Voices<br />

modifizieren, ohne daß dabei die betroffenen Voices<br />

selbst verändert werden. Man nennt dies „Off-Set“-<br />

Programmierung. Drücken Sie dazu F4 - EG und<br />

experimentieren Sie mit den Hüllkurven- (AEG und<br />

FEG) und Filter- Parametern (Cutoff + Reso).<br />

Die Filter-Parameter und die Parameter der AEG-<br />

Hüllkurve lassen sich übrigens auch mit den Knobs<br />

(Funktion TONE) bearbeiten.<br />

Um mit den beiden Parts einen „Keyboard-Split“ zu<br />

bilden, muss jeweils der Tastaturbereich<br />

entsprechend eingegrenzt werden. Bewährt haben<br />

sich folgende „Note Limit“-Einstellungen: „C-2 – B2“<br />

(Part 1 = linke Hand) und „C3 – G8“ (Part 2 = rechte<br />

Hand). Legen Sie sich auf jeden Fall mindestens zwei<br />

unterschiedliche Performances – einen Split und<br />

einen Layer mit jeweils zwei Parts – als<br />

Ausgangsbasis zurecht, auf die Sie immer<br />

zurückgreifen können.<br />

Ein wichtiger Tipp: Beim Ausprobieren <strong>von</strong> Sound-<br />

Kombinationen sollten Sie die immer die<br />

„PERFORMANCE CONTROL“ aktivieren, die rechts<br />

<strong>von</strong> den NUMMERNTASTEN zu finden ist.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

In diesem Modus können Sie jede der bis zu vier<br />

Voices (bzw. Edit-Parts) einer Performance mit den<br />

Nummerntatsen 1 – 4 anwählen und mit den<br />

darunterliegenden Nummerntasten 9 – 16 einzeln<br />

stummschalten. Wenn ein Part nicht benötigt wird,<br />

muss er mit „Part Switch=off“ (Edit-SF1) deaktiviert<br />

werden. Ist der Edit-Part bloß stummgeschaltet, wird<br />

er nach Speicherung der Performances wieder<br />

hörbar.<br />

Nicht zu versäumen: Die Edit-Taste dient auch als<br />

„Compare-Funktion“. Es lohnt sich immer wieder, den<br />

momentanen Stand Ihrer Bearbeitung mit der<br />

urspünglichen Performance zu vergleichen, um nicht<br />

in die Gefahr einer „Verschlimmbesserung“ zu laufen.<br />

Die Programmierung der Effekte geht leicht <strong>von</strong><br />

der Hand.<br />

Im Normalfall ist es so, daß die Insert-Effekte der<br />

Voices auf der Performance-Ebene automatisch<br />

übernommen werden. Das ist praktisch: Sie wählen<br />

ein Tremelo-Rhodes-Voice an – und der typische<br />

Tremolo-Effekt ist bereits vorhanden. Falls Sie<br />

vielleicht nicht möchten, dass die ursprünglichen<br />

Insert-Effekte einer Voice in Ihrer Performance zu<br />

hören sind, wechseln Sie auf die Display-Seite<br />

„Insertion Switch“ (F6 danach SF2 drücken) des<br />

MOTIF XS. Dort können Sie die Insert-Effekte der<br />

Voice deaktivieren.<br />

Selbstverständlich lassen sich Reverb und Chorus je<br />

Performance-Part unterschiedlich dosieren. Das ist<br />

sogar sinnvoll bzw. unerlässlich, so z.B. bei Split-<br />

Sounds, die eine Bass-Voice für die linke Hand<br />

vorsehen. Gehen Sie auf die „Output“-Seite (Edit-F1-<br />

SF2) und nehmen Sie beim Bass-Part den Hallanteil<br />

(Reverb Send=0) heraus.<br />

Der Master-Effekt bietet sich hier und da für die<br />

Summenbearbeitung an. Namentlich der „VCM<br />

Compressor 376“ und der „Multiband Compressor“<br />

sind verlockend. Damit lässt sich die gesamte<br />

Performance komprimieren, um sie noch fetter<br />

erscheinen zu lassen. Allerdings sollten Sie die<br />

anwählbaren Presets vorsichtig nutzen, weil das<br />

Klangverhalten sich teilweise spürbar ändert und<br />

bisweilen Verzerrungen auftreten können. Um ein<br />

Optimum herauszuholen, müssen Sie die jeweils<br />

passende Kompressor-Einstellung mit viel Liebe zum<br />

Detail auffinden.<br />

Praktisch ist es auch, den Master EQ anzuwenden.<br />

Nicht wenige „Live-Performances“ wirken<br />

transparenter, wenn Sie die Höhen um 10-12 kHz<br />

etwas verstärken und die tiefen Mitten reduzieren.<br />

Diese Änderungen können auch mühelos beim<br />

Zusammenspiel mit anderen Musikern im Proberaum<br />

Seite 47<br />

erledigt werden. Moniert der Bassist, senken Sie die<br />

tiefen Frequenzen beim 5-Band-MasterEQ. Geht der<br />

MOTIF-Sound im Bratgitarren-Teppich verloren,<br />

erzeugen Sie mit mehr Höhen und weniger Mitten<br />

mehr Durchsetzungskraft.<br />

Speziell bei Split-Sounds ist die Belegung der<br />

Spielhilfen zu beachten.<br />

Bei Split-Performances kommen ja zwei (oder mehr)<br />

Programme zusammen, die eigenständig arbeiten<br />

sollen. Dabei sind aber die Spielhilfen (Modulations-<br />

und Pitchbend-Rad, Sustainpedal, Ribbon Controller,<br />

etc.) normalerweise so eingestellt, dass sie auf alle<br />

vier Parts einwirken. Mit unerwünschten<br />

Nebeneffekten ist daher zu rechnen.<br />

Abhilfe schafft die Seite „RcvSwitch“ (Edit-F6). Dort<br />

können Sie entscheiden, ob ein Controller (Spielhilfe)<br />

auf einen Performance-Part einwirken soll oder nicht.<br />

Um das Ganze praxisnah zu vermitteln, drei<br />

Standardfälle:<br />

(1) „Rhodes-Streicher“: Das E-Piano soll mit der<br />

linken Hand im Pedal gehalten werden, die Strings<br />

aber nicht. Deaktivieren Sie den Eintrag „Sustain“<br />

beim Streicher-Part auf der genannten Display-Seite.<br />

(2) „Bass-Piano“: Der Bass-Sound soll keinesfalls im<br />

Pedal verschwimmen – „Sustain“ abschalten.<br />

(3) „Pad-Lead“: Das Pitchbending beim Soloklang soll<br />

keinesfalls auf die Fläche übertragen werden. Hier<br />

müssen Sie natürlich „Pitch Bend“ beim Synthpad-<br />

Part abschalten.<br />

(4) „Piano-Pad“: Mit dem Foot Controller (FC1) soll<br />

nur das Volume des Pad-Parts geregelt werden.<br />

Deaktivieren Sie für den Piano-Part „Expression“<br />

(nicht „FC1“!).<br />

Testen Sie alle Spielhilfen und nutzen Sie die<br />

Möglichkeit beim MOTIF XS, die Controller pro<br />

Performance-Part (de)aktivieren zu können.<br />

Zu guter letzt:<br />

Das Erstellen <strong>von</strong> Performances macht richtig Spaß!<br />

Selbst wenn Sie keinen Bedarf an eigenen Sounds<br />

haben, sollten Sie einmal im Performance-Modus<br />

Ihrer YAMAHA-Workstation experimentieren –<br />

schließlich enstehen die interessantesten (Layer-<br />

)Sounds oft zufällig. Soweit die Einführung mit kleinen<br />

Anregungen.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

MOTIF XS: Live-Mixings mit XA-Control<br />

Der Mixing-Mode als Sub-Mode des SONG- und<br />

PATTERN-Mode hat sich unter Live-Keyboardern<br />

zunehmend als alternativer Performance-Modus<br />

etabliert. Wenn es auf sehr komplexe Setups<br />

ankommt, bietet der Mixing-Mode deutliche Vorteile:<br />

! Es stehen bis zu 16 Parts zur Verfügung, mit<br />

denen komplexe Layer- und Split Sounds<br />

realisiert werden können.<br />

! Es können im Gegensatz zum Performance<br />

Mode individuelle Receive-Channel für die<br />

Parts eingestellt werden. Dies ist<br />

insbesondere dann wichtig, wenn bestimmte<br />

Parts des MOTIF XS <strong>von</strong> einer zusätzlichen<br />

externen Tastatur angesteuert werden sollen.<br />

Unter anderem wird der Mixing-Mode auch live<br />

genutzt, um mit den Nummerntasten zwischen<br />

verschiedenen Sounds umzuschalten, ohne daß der<br />

Ausklang beim Soundwechsel abgeschnitten wird.<br />

Beim MOTIF ES konnte sogar der Ton während des<br />

Umschaltens gehalten werden. Dies ist beim MOTIF<br />

XS nach dem aktuellen Stand des Betriebssystems<br />

nicht möglich.<br />

Der MOTIF bietet jedoch mit einer Zweckentfremdung<br />

der „XA Control“ eine alternative Möglichkeit der<br />

Soundumschaltung innerhalb <strong>von</strong> Mixings, die hier<br />

besprochen werden soll.<br />

Dabei können auf folgende Weise maximal drei<br />

unterschiedliche Sounds mit den ASSIGNABLE<br />

FUNCTIONS (AF1 + AF2) umgeschaltet werden:<br />

Sound 1 (Basissound)<br />

Es ist keine der beiden Tasten AF1 und AF2<br />

eingeschaltet.<br />

XA Control Setting = „all AF off“<br />

Sound 2 (Alternativer Sound 1)<br />

AF1 ist eingeschaltet.<br />

XA Control Setting = „AF1“<br />

Sound 3 (Alternativer Sound 2)<br />

AF2 ist eingeschaltet.<br />

XA Control Setting = „AF2“<br />

Um diese Funktionalität zu realisieren, müssen die<br />

verwendeten Voices mit „Vce Edit“ (MIXING – F6)<br />

bearbeitet werden.<br />

Nehmen wir zunächst einmal an, den ersten 3 Parts<br />

eines Mixings werden 3 unterschiedliche Voices<br />

(Sounds 1 – 3) zugeordnet, die abwechselnd gespielt<br />

werden sollen.<br />

In der ersten Voice (Part 1 = Sound 1) muß für alle<br />

verwendeten Elements der Parameter „XA Control“<br />

auf „all AF off“ gestellt werden (Vce Edit –<br />

Seite 48<br />

Nummerntaste – F1 Oscillator). Diese Einstellung<br />

besagt, daß die Elements dieser Voice nicht mehr<br />

gespielt werden, sobald eine der Tasten AF1 oder<br />

AF2 gedrückt wird.<br />

In der zweiten Voice (Part 2 = Sound 2) muß für alle<br />

verwendeten Elements der Parameter „XA Control“<br />

auf „AF1“ gestellt werden. Die Elements dieser Voice<br />

werden also gespielt, sobald die Taste AF1 gedrückt<br />

wird.<br />

In der dritten Voice (Part 3 = Sound 3) muß für alle<br />

verwendeten Elements der Parameter „XA Control“<br />

auf „AF2“ gestellt werden. Die Elements dieser Voice<br />

werden also gespielt, sobald die Taste AF2 gedrückt<br />

wird.<br />

Diese einfache Anwendung läßt sich schnell<br />

realisieren. Nicht vergessen: Die bearbeiteten Voices<br />

als Mix-Voices speichern und das Mixing<br />

anschließend noch in den Song speichern!<br />

Ein Sound kann jedoch auch aus mehreren Parts<br />

bestehen, die gestackt oder gesplittet werden. Dies<br />

wurde bei den bisherigen, sogenannten „Hybrid Live<br />

Performances“ durch die Einstellung der Receive-<br />

Channel ermöglicht.<br />

Bei der Soundumschaltung mit XA-Control werden<br />

grundsätzlich alle Voices auf den Receive-Channel 1<br />

eingestellt. Nur wenn ein Part extern angesteuert<br />

werden soll, wird ein anderer Kanal verwendet.<br />

Ein Stack-Sound wird allein dadurch realisiert, daß die<br />

Voices mehrerer Parts die gleiche XA-Control<br />

Einstellung erhalten. Das könnte beispielsweise so<br />

aussehen:<br />

Sound 1<br />

Part 1 = Voice 1 – alle Elements „all AF off“<br />

Part 2 = Voice 2 – alle Elements „all AF off“<br />

Part 3 = Voice 3 – alle Elements „all AF off“<br />

Sound 2<br />

Part 4 = Voice 4 - alle Elements „AF1 on“<br />

Part 5 = Voice 5 - alle Elements „AF1 on“<br />

Sound 3<br />

Part 6 = Voice 6 - alle Elements „AF2 on“<br />

Part 7 = Voice 7 - alle Elements „AF2 on“<br />

Ein einfaches Beispiel mit 3 Voices aus dem neuen<br />

MOTIF XS Soundset „Stage & Studio“ finden Sie im<br />

Datenteil (AllSong File „STAGE_AS1&2“).<br />

Übrigens: Der Ton kann beim Soundwechsel gehalten<br />

werden, ohne daß er dabei abgeschnitten wird!<br />

Eine Einschränkung: Diese Methode der<br />

Soundumschaltung funktioniert nur, wenn nicht in den<br />

Voices bereits die XA-Control verwendet wird.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Seite 49<br />

MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>: Soundverwaltung –Teil 1<br />

Mit einer wachsenden User Voice Library wächst auch<br />

die Notwendigkeit, sich über eine sinnvolle Sound-<br />

und Sampleverwaltung Gedanken zu machen.<br />

Nicht wenige User haben bereits kurze Zeit nach dem<br />

Kauf des MOTIF XS mehrere optionale Soundsets<br />

erstanden, die größtenteils auch User Waveforms und<br />

Samples enthalten. Dazu kommen noch<br />

selbstprogrammierte oder modifizierte Voices und<br />

Klänge aus den Yamaha Promotion Packages (z.B.<br />

„Loyalty Content“). Ein ständiges Laden dieser Sets<br />

wird kaum ein User für wünschenswert erachten –<br />

Live-Musiker ohnehin nicht.<br />

Wie lassen sich also einige hundert User Voices,<br />

Samples und eventuell auch noch Performances<br />

sinnvoll kombinieren? Darum soll es in diesem Artikel<br />

gehen, der in dernächsten Ausgabe fortgestezt wird.<br />

In früheren Ausgaben des Motif News <strong>Guide</strong> (12/06<br />

und 01/07) haben wir dieses Thema übrigens bereits<br />

auf den MOTIF ES bezogen behandelt. Die<br />

Grundprinzipien und die dort dargestellten<br />

verschiedenen Methoden lassen sich in<br />

abgewandelter Form auch auf den MOTIF XS<br />

übertragen.<br />

Speicherorganisation und Datensicherheit<br />

Bevor wir ins Detail gehen und verschiedene<br />

Methoden der Soundverwaltung darstellen, müssen<br />

wir aber noch die allgemeinen Voraussetzungen<br />

abkären.<br />

Voraussetzung für eine sample-basierte Voice-Library<br />

ist zunächst einmal die Installation <strong>von</strong> DIMMs für den<br />

Sample-Speicher, die ohnehin zur Pflichtausstattung<br />

gehört, wenn man den MOTIF XS optimal nutzen will.<br />

Ferner benötigt man ein USB-Speichergerät, um die<br />

Samples in den MOTIF ES laden zu können. Dafür<br />

reichen die 1GB YAMAHA USB-Sticks in der Regel<br />

vollkommen aus.<br />

Bevor Sie an eine Um-Organisation Ihrer Sounds<br />

auch nur denken, sollten Sie unbedingt erst mal ein<br />

sicheres Backup der vorhandenen Daten erstellen.<br />

Sicher heißt:<br />

Mindestens einmal (besser zweimal) den kompletten<br />

Speicherinhalt mit dem File-Type „all“ speichern.<br />

Danach das „all“-File auf die Festplatte des<br />

Computers kopieren. Wenn möglich, zusätzlich auf<br />

einem externen Server sichern (Oder einem<br />

Bekannten per E-Mail zusenden). Das auf dem<br />

Computer gesicherte File wieder auf eine (möglichst<br />

andere) USB-Device kopieren und zur Kontrolle in<br />

den MOTIF XS laden.<br />

Wer diese Prozedur als übertriebenen<br />

Sicherheitsfanatismus ansieht, wird spätestens nach<br />

dem ersten Totalverlust umdenken. Die meisten<br />

Verluste dieser Art sind übrigens auf „menschliches<br />

Versagen“ und nicht auf Geräte- oder<br />

Computerabstürze zurückzuführen.<br />

Dazu ein Beispiel:<br />

Ein umfangreiches Voice- und Sampleset wird vor<br />

dem Ende einer hektischen Session noch einmal<br />

schnell gespeichert. Das bereits auf dem USB-Stick<br />

vorhandene File wird überschrieben. Bereits beim<br />

Speichervorgang wundert sich der User, wieso das<br />

Speichern heute so schnell geht. Dann fällt ihm<br />

siedend heiß ein, daß er zwischenzeitlich ein anderes<br />

Set geladen hatte, in dem gar keine Samples<br />

enthalten sind. Das aktuelle Session-File hatte er<br />

danach nicht mehr geladen, weil er plötzlich Besuch<br />

bekam und nicht mehr daran arbeiten konnte. Im<br />

Moment des Speicherns hatte er daran aber nicht<br />

mehr gedacht. Das mühselig erarbeitete Session-File<br />

ist überschrieben und damit verloren – eine<br />

Katastrophe!<br />

Ein solcher Fehler kann in der Hektik des Alltags<br />

immer passieren. Was aber nicht passieren darf ist,<br />

daß keine externen Sicherheits-Backups angelegt<br />

werden. Damit hätte die Katastrophe leicht verhindert<br />

werden können. Allenfalls die Zwischenschritte seit<br />

dem letzten Backup wären verloren gegangen.<br />

Eine zusätzliche Sicherheit bietet eine „Speicher-<br />

Histrorie“ (nicht zu verwechseln mit „Speicher-<br />

Hysterie“). Bei jedem Speichervorgang wird ein<br />

anderer Name verwendet, also z.B. Session01,<br />

Session02 usw. Wer ganz exakt arbeiten will, kann<br />

sogar Datum und Uhrzeit verwenden. Dies ist keine<br />

schlechte Idee, denn bei den <strong>von</strong> USB-Devices auf<br />

den Computer kopierten MOTIF XS-Files wird ja kein<br />

Speicherdatum angezeigt.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Konzepte für Soundverwaltung<br />

Zunächst müssen Sie sich darüber klar werden, wie<br />

Ihre Wunschlibrary aussehen soll.<br />

Soll diese möglichst umfassend sein unter<br />

Inkaufnahme längerer Ladezeiten? Oder möchten Sie<br />

die Auswahl nur auf wenige, wirklich benötigte Voices<br />

begrenzen, um in der Live-Situation schnell das<br />

komplette Set laden zu können?<br />

Weiterhin ist ein Faktor, ob Sie bereit sind viel Zeit für<br />

die Organisation aufzuwenden oder lieber eine<br />

schnelle, aber nicht unbedingt perfekte Lösung<br />

bevorzugen.<br />

Auch ist es für die Vorgehensweise entscheidend, ob<br />

sie bestimmte Soundsets oder User Voice Bänke<br />

komplett übernehmen möchten oder aus jedem der<br />

vorhandenen Files nur eine sehr begrenzte Anzahl an<br />

Voices benötigt wird.<br />

Hier zunächst eine kuze, allgemein gehaltene<br />

Darstellung der wichtigsten Methoden der<br />

Soundverwaltung. Diese Methoden werden wir in der<br />

nächsten Ausgabe des Motif News <strong>Guide</strong> mit<br />

Praxisbeispielen konkretisieren.<br />

Methode 1: Voices einzeln laden<br />

Wenn aus jedem Soundset nur einige wenige Voices<br />

ausgewählt werden sollen, ist es sinnvoll, diese mit<br />

dem File-Type „Voice“ einzeln in ein vorhandenes Set<br />

zu laden. Die in der Voice vorhandenen User<br />

Waveforms und Samples werden dabei mitgeladen.<br />

Es kann dabei jedoch passieren, daß die gleichen<br />

Samples in mehreren Voices vorhanden sind und<br />

dadurch der Sample-Speicher unnötig belastet wird.<br />

Diese Methode ist aber sehr unkompliziert und daher<br />

trotz des möglicherweise etwas höheren<br />

Speicherverbrauchs empfehlenswert, wenn man<br />

schnell und ohne viele Arbeitsschritte einige Voices<br />

verschiedener Soundsets kombinieren möchte.<br />

Der erhöhte Speicherverbrauch durch mehrfach<br />

geladene Waveforms kann auf folgende Weise<br />

vermieden werden:<br />

Nach dem Laden einer Voice wird in INTEGRATED<br />

SAMPLING (Waveform...) festgestellt, ob mit dieser<br />

Voice eine oder mehrere bereits vorhandene Waves<br />

geladen wurden. Falls dies so sein sollte, muß<br />

zunächst in der Voice ermittelt werden, welche<br />

Elements diese Waves verwenden. Dies erfolgt in<br />

VOICE - EDIT – ELEMENT – F1 Oscillator – Wave<br />

Number. Dort wird auch gleich die Zuordnung<br />

geändert, indem anstelle der angezeigten Wave<br />

jeweils die bereits vorhandene Wave mit gleichem<br />

Namen zugeordnet wird. Danach können die<br />

mehrfacht geladenen Waves mit dem INTEGRATED<br />

SAMPLING JOB „F2 Waveform – 02: Delete“ gelöscht<br />

werden.<br />

Methode 2: User Voice Bänke einzeln laden<br />

Seite 50<br />

Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen ist es beim<br />

MOTIF XS möglich, User Voice Bänke einzeln zu<br />

laden. Selbstverständlich werden dabei auch in den<br />

Voices vorhandene Samples mitgeladen. Dadurch ist<br />

es sehr einfach geworden, mehrere Soundsets oder<br />

User Voice Bänke zu kombinieren. Wenn drei<br />

Soundsets mit Samples kombiniert werden sollen,<br />

müssen diese lediglich mit einer bestimmten Prozedur<br />

nacheinander geladen werden. Wie dies <strong>von</strong>statten<br />

geht, wird später noch ausführlich beschrieben.<br />

Methode 3: Library komplett neu zusammenstellen<br />

Während die ersten beiden Methoden problemlos „On<br />

Board“ zu bewältigen sind, wird bei dieser deutlich<br />

zeitaufwändigeren Methode der MOTIF XS Editor<br />

benötigt. Natürlich nicht, um neue Voices zu<br />

programmieren, sondern allein für die Organisation<br />

der User Voice Bänke.<br />

Es müssen in einem ersten Durchgang zunächst<br />

einmal wie bei der Methode 2 alle Soundsets als<br />

einzelne User Voice Bänke geladen werden. Die User<br />

Voices aller Bänke werden zum Editor gedumpt. Die<br />

geladenen Samples aller Soundsets werden als<br />

Komplettfile (all, all voice oder all waveform)<br />

gespeichert. Da beim Laden einzelner User Voice<br />

Bänke die Waveform-Nummern automatisch korrigiert<br />

werden, stimmt die Waveform-Zuordnung in allen im<br />

Editor befindlichen Voices, solange keine Waveforms<br />

gelsöcht werden. Sie können jetzt also im Editor<br />

vollkommen frei eine Voice-Library zusmamenstellen,<br />

die auf der Sample-Zusmamenstellung im MOTIF XS<br />

Speicher zurückgreift. Die Samples sind als großes,<br />

zusätzliches Sample-RAM vorhanden, müssen<br />

allerdings nach jedem Ausschalten des Gerätes neu<br />

geladen werden.<br />

Auch diese Methode werden wir später im Detail<br />

besprechen.<br />

Damit haben Sie einen Überblick über die drei<br />

wichtigsten Lösungsmöglichkeiten, zwischen denen<br />

es eine fast unendliche Anzahl an individuellen<br />

Varianten gibt.<br />

Versuchen Sie es am besten erst mal mit der<br />

Methode, die Ihnen spontan am meisten zusagt.<br />

Wenn Sie nicht viel Zeit haben, versuchen Sie es erst<br />

mal mit den Methoden 1 + 2, mit denen Sie in<br />

kürzester Zeit eine individuelle Library herstellen<br />

können.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

User Voices und Voice Bänke einzeln laden<br />

Um die in der nächsten Folge dargestellten Beispiele<br />

nachvollziehen zu können, müssen Sie wissen, wie<br />

einzelne Voices oder einzelne User Voice Bänke –<br />

jeweils inklusive ggf. vorhandener User Waveforms<br />

und Samples - in den MOTIF XS geladen werden<br />

können.<br />

Sie können User Voices aus einem „all“-File oder<br />

einem „all voice“-File mit dem File-Type „Voice“<br />

einzeln auf einen frei wählbaren Speicherplatz einer<br />

User Voice Bank laden.<br />

Im File-Display bewegt man sich dazu mit den Cursortasten<br />

(oben / unten) zwischen der Device-Auswahl,<br />

dem angezeigten Verzeichnis („Dir“), der Type-<br />

Anwahl und ggf. der Auswahl des Ziel-<br />

Speicherplatzes. Die Anwahl der Files erfolgt mit<br />

DEC/INC oder der Datenrad.<br />

Die Schritte:<br />

1. FILE - Type Voice<br />

2. Dir = das gewünschte File markieren und mit<br />

ENTER die Voice-Liste öffnen. Es wird<br />

daraufhin die Voice-Liste <strong>von</strong> USER1 im<br />

Display angezeigt. Sie können mit den Tasten<br />

USER1, USER2 und USER3 zwischen den<br />

Bänken umschalten.<br />

3. In der Voice Liste die Voice markieren, die<br />

geladen werden soll.<br />

4. Unten im Display (Bank) die Ziel-Bank USR1,<br />

USR2 oder USR3 auswählen.<br />

5. Die Voice-Nummer, also den Ziel-<br />

Speicherplatz, auswählen.<br />

6. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

Sie können einzelne User Voice Bänke aus einem All-<br />

File auf eine frei wählbare User Voice Bank laden.<br />

Die Schritte:<br />

1. FILE - Type Voice<br />

2. Dir = das gewünschte File markieren und mit<br />

ENTER die Voice-Liste öffnen.<br />

3. Mit den Tasten USER1, USER2 oder USER3<br />

die Bank auswählen, die geladen werden soll.<br />

Es wird die jeweilige Voice-Liste im Display<br />

angezeigt.<br />

4. Unten im Display (Bank) die Ziel-Bank USR1,<br />

USR2 oder USR3 auswählen.<br />

5. Als Voice-Nummer "All" wählen (folgt auf die<br />

Nummer 128!)<br />

6. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

Performances und User Arpeggios<br />

Seite 51<br />

Bei der Zusammenstellung einer individuellen<br />

Soundlibrary muß auch berücksichtigt werden, daß<br />

einige Soundsets neben Voices und Samples auch<br />

Performances oder sogar User Arpeggios enthalten.<br />

Wenn diese in die neue Library einbezogen werden<br />

sollen, muß sehr systematisch vorgegangen werden.<br />

Performances können ebenso wie Voices einzeln<br />

geladen werden, wobei die darin enthaltenen User<br />

Voices aber nicht mitgeladen werden. Dies wäre auch<br />

schwer machbar, weil dabei vorhandene User Voices<br />

überschrieben werden müßten.<br />

In den meisten Fällen muß also nach dem Laden<br />

einzelner Performances die Voice-Zuordnung in den<br />

Parts geprüft und ggf. korrigiert werden. Um dies zu<br />

ermöglichen, sollte man vor den „Umbauarbeiten“ erst<br />

einmal alle Soundsets mit Performances<br />

nacheinander laden und prüfen, welche Performances<br />

erhalten werden sollen. Die Voice-Zuordnung in<br />

diesen Performances sollte man sich in einer Tabelle<br />

(z.B. Excel) notieren, um nicht den Überblick zu<br />

verlieren.<br />

Die Tabelle könnte nach diesem Schema entworfen<br />

werden:<br />

Stage&Studio 001 Chart Comp<br />

Part 1 Part 2 Part 3 Part 4<br />

093 Pop Comp 104 Beauty Pad off off<br />

Stage&Studio 014 8va Section<br />

Part 1 Part 2 Part 3 Part 4<br />

065 Sforza Oct 053 Synth Ens 066 Stab Oct 066 Stab Oct<br />

MysticSpheres 003 Miriam<br />

Part 1 Part 2 Part 3 Part 4<br />

001 Timeless 009 Singin Rain 042 AnaSphr2 off<br />

MysticSpheres 008 Explorer<br />

Part 1 Part 2 Part 3 Part 4<br />

052 Aliens 034 Noizsphere 038 Sophistrik off<br />

User Arpeggios können nicht einzeln geladen werden.<br />

Es können aber komplette User Arpeggio Bänke<br />

geladen werden. Um die Soundverwaltung zu<br />

erleichtern, wurden die User Arpeggios der Soundsets<br />

„Dance Xpanded“ und „Synth Xtreme“ in einer Bank<br />

zusammengefaßt. Andere Soundsets für den MOTIF<br />

XS enthalten keine User Arpeggios.<br />

Es muß also lediglich das „all arpeggio“-File <strong>von</strong><br />

SynthXtreme in das neue Set geladen werden, damit<br />

alle Voices mit User Arpeggios korrekt funktionieren.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

In der letzten Folge lasen Sie eine allgemeine<br />

Beschreibung der wichtigsten Methoden der<br />

Soundverwaltung. Diese Methoden sollen nun anhand<br />

<strong>von</strong> Praxisbeispielen konkretisiert werden. Wir<br />

beziehen uns dabei auf die Soundsets der<br />

europäischen MOTIF XS Soundlibrary (siehe Seite<br />

16). Selbstverständlich können Sie stattdessen auch<br />

andere Soundsets oder eigene User Voice Bänke<br />

verwenden – mit oder ohne Samples.<br />

Beispiel 1 =<br />

Eine User Voice Bank aus mehreren<br />

Soundsets zusammenstellen (Methode 1)<br />

Die Ausgangssituation:<br />

USER 1 + 2 sind mit optionalen Soundsets belegt. In<br />

USER 3 haben Sie bereits eine Bank mit 100<br />

modifizierten Preset-Voices zusammengestellt. Sie<br />

haben jetzt die beiden Soundsets „Stage & Studio“<br />

und „Magical Pads“ neu erworben und möchten die<br />

restlichen 28 Speicherplätze <strong>von</strong> USER 3 mit Voices<br />

aus diesen beiden Sets auffüllen.<br />

Die nachfolgend beschriebenen Schritte beziehen<br />

sich nur auf einige wenige Voices. Die erforderliche<br />

Prozedur für eine größere Anzahl an Voices dürfte<br />

dabei jedoch klar werden.<br />

Die Schritte:<br />

1. FILE - Type Voice<br />

2. Dir = das File STAGE_XS.X0A markieren und<br />

mit ENTER die Voice-Liste öffnen. Es wird<br />

daraufhin die Voice-Liste <strong>von</strong> USER1 im<br />

Display angezeigt. Die Liste beginnt mit<br />

„001:Pop Grand“.<br />

3. In der Voice Liste die Voice „005 DX Ballad<br />

AF1“ markieren.<br />

Seite 52<br />

MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>: Soundverwaltung –Teil 2<br />

4. Unten im Display (Bank) die Ziel-Bank USR3<br />

auswählen.<br />

5. Rechts daneben die Voice-Nummer 101<br />

einstellen. Dies ist der Ziel-Speicherplatz, auf<br />

den die Voice „005 DX Ballad AF1“ geladen<br />

werden soll.<br />

6. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

7. Dir = In der Voice Liste die Voice „021 Housy<br />

Organ“ markieren.<br />

8. Wie in den Schritten 4. + 5. beschrieben die<br />

Ziel Bank USR3 und den Ziel-Speicherplatz<br />

(Voice Nummer 102) einstellen.<br />

9. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

10. Dir = In der Voice Liste die Voice „031<br />

California“ markieren.<br />

11. Wie in den Schritten 4. + 5. beschrieben die<br />

Ziel Bank USR3 und den Ziel-Speicherplatz<br />

(Voice Nummer 103 einstellen.<br />

12. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

13. Dir = das Ordner-Symbol oberhalb der Voice-<br />

Liste markieren und ENTER drücken. Es<br />

erscheint wieder die File-Liste.<br />

14. Markieren Sie das File „PADS_XS.X0A“ und<br />

öffnen Sie mit ENTER die Voice-Liste.<br />

15. In der Voice Liste die Voice „008 Celebrate<br />

AF1&2“ markieren.<br />

16. Wie in den Schritten 4. + 5. beschrieben die<br />

Ziel Bank USR3 und den Ziel-Speicherplatz<br />

(Voice Nummer 104) einstellen.<br />

17. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

18. Dir = In der Voice Liste die Voice „013 Riddle<br />

AF1&2“ markieren.<br />

19. Wie in den Schritten 4. + 5. beschrieben die<br />

Ziel Bank USR3 und den Ziel-Speicherplatz<br />

(Voice Nummer 105) einstellen.<br />

20. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

21. Das File-Menü mit EXIT verlassen.<br />

Nach diesen Schritten sollten Sie die Ladeprozedur<br />

vorerst einmal beenden. Nach dem Laden <strong>von</strong> Voices<br />

mit Samples ist es ratsam zu überprüfen, ob die<br />

gleichen User Waveforms in mehreren Voices<br />

vorhanden sind und dadurch der Sample-Speicher<br />

unnötig belastet wird.<br />

Die geladenen Voices aus „Stage & Studio“ enthalten<br />

keine Samples. Hier ist keine Überprüfung<br />

erforderlich.<br />

Wählen Sie also zunächst die auf USR3 – 104<br />

geladene Voice „008 Celebrate AF1&2“ und drücken<br />

Sie EDIT. Wählen Sie <strong>von</strong> der Oscillator-Page (F1)<br />

aus nacheinander die aktiven Elements 1 – 5 an und<br />

notieren Sie die dort angezeigte Wave-Zuordnung<br />

(Wave-Number + Name):


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

! Element 1 = 0001 Poly Slow<br />

! Element 2 = 0004 SoftEnsmbl<br />

! Element 3 = 0003 SawEnsembl<br />

! Element 4 = 0002 JP Mid Saw<br />

! Element 5 = 0005 Silk Pad<br />

Wählen Sie jetzt die auf USR3 – 105 geladene Voice<br />

„013 Riddle AF1&2“ und drücken Sie EDIT. Hier ist<br />

folgende Wave-Zuordnung in den 4 verwendeten<br />

Elements sichtbar:<br />

! Element 1 = 0007 SawEnsembl<br />

! Element 2 = 0006 Poly Slow<br />

! Element 3 = 0008 Silk Pad<br />

! Element 4 = 0009 Hyper PWM<br />

Sie werden schnell erkennen, daß drei Waves dieser<br />

Voice bereits in der Voice „008 Celebrate AF1&2“<br />

vorhanden sind. Lediglich das Element 4 enthält eine<br />

noch nicht vorhandene Wave (0002 Hyper PWM).<br />

Folgende Waves können demzufolge gelöscht<br />

werden:<br />

! 0006 Poly Slow<br />

! 0007 SawEnsembl<br />

! 0008 Silk Pad<br />

Für den Löschvorgang sind folgende Schritte<br />

erforderlich:<br />

1. INTEGRATED SAMPLING<br />

2. JOB – F2 Waveform: 02 Delete<br />

3. ENTER<br />

4. Waveform Nummer 0006 anwählen<br />

5. ENTER + YES<br />

6. Waveform Nummer 0007 anwählen<br />

7. ENTER + YES<br />

8. Waveform Nummer 0008 anwählen<br />

9. ENTER + YES<br />

10. EXIT<br />

Zur besseren Übersicht, empfiehlt es sich jetzt noch,<br />

die Waveform 0009 auf den freien Patz 0006 zu<br />

kopieren (JOB – F1 Eaveform – 01: Copy) und die<br />

Waveform 0009 anschließend zu löschen.<br />

Der letzte Schritt der Prozedur ist, die Wave-<br />

Zuordnung in den Voice-Elements zu korrigieren.<br />

Die Voice „008 Celebrate AF1&2“ muß nicht verändert<br />

werden, weil keine der dort verwendeten Waveforms<br />

gelöscht wurde.<br />

In der Voice „013 Riddle AF1&2“ muß jedoch folgende<br />

Korrektur erfolgen:<br />

! Element 1 = 0003 SawEnsembl<br />

! Element 2 = 0001 Poly Slow<br />

! Element 3 = 0005 Silk Pad<br />

! Element 4 = 0007 Hyper PWM<br />

Seite 53<br />

Sie sehen jetzt, wie wichtig es war, die ursprüngliche<br />

Wave-Zuordnung der Voice aufzuschreiben. Anhand<br />

der dort sichtbaren Waveform-Namen können Sie<br />

schnell erkennen, welche Waveforms zu welchem<br />

Element gehören.<br />

Wenn Sie noch weitere Voices mit Samples<br />

hinzuladen wollen, sollten Sie nach jeder geladenen<br />

Voice die Überprüfung und ggf. Korrektur der<br />

mehrfach verwendeten Waves vornehmen. Dies<br />

garantiert, daß Sie den Überblick behalten.<br />

Auch wenn die hier aufgezeigten Schritte nach einer<br />

gewissen Einarbeitung zur Routine werden, läßt sich<br />

ein gewisser Aufwand bei akribischer<br />

Vorgehensweise nicht bestreiten. Dies mag für einige,<br />

wenige Voices vertretbar sein, wenn es eine<br />

einmalige Angelegenheit ist. Insbesondere Live-<br />

Musiker, die so wenig Daten wie möglich laden<br />

möchten, werden um diese Methode kaum<br />

herumkommen.<br />

Wer jedoch einen größeren Teil einer Soundbank<br />

verwenden möchte, ist mit der nachfolgend<br />

beschriebenen zweiten Methode besser bedient.<br />

Und vergessen Sie auf keinen Fall, Ihre neue<br />

Zusammenstellung mit dem File-Type „all“ zu<br />

speichern. Zwischenspeicherungen sind sehr<br />

empfehlenswert.<br />

Beispiel 2 =<br />

3 Soundsets mit Samples in einem File<br />

kombinieren (Methode 2)<br />

Die Ausgangssituation:<br />

Sie haben die 3 Soundsets Dance Xpanded, Synth<br />

Xtreme und Mystic Spheres erworben und möchten<br />

diese in die 3 User Voice Bänke laden. Sie haben<br />

bisher noch keine eigenen User Voices erstellt. Da<br />

USER 1 – 3 bei der Werksauslieferung lediglich mit<br />

Kopien <strong>von</strong> Preset Voices belegt sind, können diese<br />

Bänke ohne Bedenken überschrieben werden.<br />

Im Vergleich zur ersten Methode ist die hier<br />

erforderliche Ladeprozedur schnell und unkompliziert.<br />

Der Preis dafür ist, daß der Sample-Speicher den<br />

Inhalt dreier Sets aufnehmen muß und die Ladezeit<br />

entsprechend länger ist.<br />

Falls abweichend <strong>von</strong> dieser Ausgangssituation<br />

bereits eigene Programmierergebnisse oder<br />

Einstellungen (Voices, Performances, Songs, Pattern,<br />

Master, Utility-Einstellungen) vorhanden sind, müssen<br />

Sie vor den folgenden Schritten unbedingt ein Backup<br />

mit dem File-Type „all“ erstellen.<br />

Später können Sie aus diesem File bei Bedarf<br />

einzelne Komponenten in Ihr neues Set laden.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Für das Laden mehrerer Soundsets in eine User-<br />

Memory (USER 1 – 3) gibt es eine Faustregel: Laden<br />

Sie zuerst das Soundset mit dem umfangreichsten<br />

Content als „all“-File! Richten Sie dabei Ihr<br />

Augenmerk weniger auf den Umfang und die Anzahl<br />

der Samples, sondern auf Performances, Pattern,<br />

Songs und Master-Einstellungen. Denn diese müssen<br />

bei der Voice-Zusammenstellung zunächst<br />

unberücksichtigt bleiben. Und je weniger später<br />

einzeln nachgeladen werden muß, umso besser!<br />

In unserem Beispiel ist dies „Dance Xpanded“. Neben<br />

den Voices und Samples sind hier 20 Performances,<br />

Pattern mit Slice-Drumloops und eine komplette<br />

Arpeggio Bank vorhanden, die übrigens identisch<br />

auch in „Synth Xtreme“ enthalten ist. Dies wurde<br />

bewußt im Hinblick auf die Kombination <strong>von</strong><br />

Soundsets so konzipiert. Wenn jede Bank<br />

unterschiedliche Arpeggio-Bänke hätte, wäre eine<br />

Kombination ohne zusätzliche, externe Softwäre<br />

ausgeschlossen.<br />

Der Ablauf sieht also so aus, daß zunächst „Dance<br />

Xpanded“ komplett als „all“-File geladen wird. Danach<br />

werden die beiden anderen Sets als einzelne User<br />

Voice Bänke hinzugeladen.<br />

Die Schritte:<br />

1. FILE - Type „all“<br />

2. Dir = das File „DANCE_XS“ markieren<br />

3. SF2 – Load + YES drücken<br />

4. Nach Abschluß des Ladevorgangs: FILE -<br />

Type „voice“<br />

5. Dir = das File „SYNTH_XS“ markieren und mit<br />

ENTER die Voice-Liste öffnen. Einige<br />

Sekunden warten. Es wird dann die Voice-<br />

Liste im Display angezeigt, beginnend mit<br />

„001: LeadXtreme AF1&2“.<br />

6. Unten im Display (Bank) die Ziel-Bank „USR<br />

2“ auswählen.<br />

7. Als Voice-Nummer "all" wählen (folgt auf die<br />

Nummer 128!)<br />

8. SF2 Load und YES drücken.<br />

9. Nach Abschluß des Ladevorgangs („Now<br />

Loading“): Oben direkt unterhalb <strong>von</strong> DIR<br />

bzw. oberhalb der Voice-Liste das Ordner-<br />

Symbol markieren und ENTER drücken, um<br />

zur Anzeige der Files zurückzukehren.<br />

10. Das File „Mystic Spheres XS“ markieren und<br />

mit ENTER die Voice-Liste öffnen. Es wird<br />

wiederum nach einer kurzen Wartezeit die<br />

Voice-Liste angezeigt, beginnend mit „001:<br />

Timeless AS1&2“.<br />

11. Unten im Display die Ziel-Bank „USR 3“<br />

auswählen. Die Voice-Nummer bleibt auf „all“<br />

eingestellt.<br />

12. SF2 Load und YES drücken.<br />

Damit ist die Ladeprozedur für die 3 Soundsets<br />

abgeschlossen. Die User Voice Banke 1 -3 sind jetzt<br />

Seite 54<br />

mit den 3 Soundsets belegt.<br />

Die User Waveforms wurden nacheinander in den<br />

Waveform-Speicher geladen. Die Wave-Zuordnung in<br />

den Voices wurde beim Laden automatisch korrigiert.<br />

Drücken Sie zur Kontrolle INTEGRATED SAMPLING<br />

– F6 RECORD – SF6 INFO. Dort sollten jetzt 232,3<br />

MB verbrauchter Sample-Speicher angezeigt werden.<br />

Spielen Sie einige Voices jeder User Voice Bank an.<br />

Nachdem Sie festgestellt haben, daß alles in Ordnung<br />

ist, können Sie den kompletten Speicherinhalt mit<br />

FILE – Type „all“ neu speichern.<br />

Die Ladezeit dieses Files (232 MB!) <strong>von</strong> einem<br />

YAMAHA USB-Stick beträgt übrigens nur 2 Minuten.<br />

Ergänzend können Sie – wenn gewünscht – jetzt noch<br />

die 16 Performances aus dem Sets „Mystic Spheres“<br />

hinzuladen. Die Performances <strong>von</strong> „Synth Xtreme“<br />

können übrigens nicht in diese Zusammenstellung<br />

geladen werden, weil hier auch die Slice-Drumloops<br />

der User Voice Bank 2 enthalten sind. Diese sind<br />

jedoch nicht in unser Beispiel einbezogen worden,<br />

weil dafür nicht mehr genügend User Voice<br />

Speicherplätze zur Verfügung standen.<br />

Die Schritte:<br />

1. File – Type „performance“<br />

2. Dir = das File „Mystic Spheres XS“ markieren<br />

und mit ENTER die Voice-Liste öffnen. Einige<br />

Sekunden warten. Es wird dann die<br />

Performance-Liste im Display angezeigt,<br />

beginnend mit „001: Memories“. Markieren<br />

Sie dieser Performance.<br />

3. Unten im Display (Bank) die Ziel-Bank, z.B.<br />

„USR 1“ auswählen.<br />

4. Rechts daneben den gewünschten<br />

Zielspeicherplatz für die zu ladende<br />

Performance wählen, z.B. 021. Die<br />

Speicherplätze 1 – 20 sind ja bereits mit<br />

Performances aus „Dance Xpanded“ belegt.<br />

5. SF2 Load und YES drücken.<br />

6. Es folgt die Displayanzeige „This<br />

Performances uses User Voices“. Drücken<br />

Sie zur Bestätigung nochmals YES.<br />

7. Laden Sie weitere Performances und<br />

wiederholen Sie dazu jeweils die Schritte 3.<br />

bis 7.<br />

In den Performance Parts müssen Sie jetzt noch eine<br />

kleine Anpassung vornehmen: In F1 Voice – SF1<br />

Voice muß hier anstelle <strong>von</strong> USR1 als Bank USR3<br />

eingestellt werden, denn die Voices <strong>von</strong> „Mystic<br />

Spheres“ wurden ja in die User Voice Bank 3 geladen.<br />

Anschließend muß die Performance mit STORE<br />

gespeichert werden.<br />

In der nächsten Folge wird dieses Thema mit weiteren<br />

Beispielen zur Soundverwaltung fortgesetzt.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

In diesem Abschnitt des Kapitels „Soundverwaltung“<br />

werden die in der letzten Folge begonnenen<br />

Praxisbeispiele fortgesetzt.<br />

Wir beziehen uns wiederum auf die Soundsets der<br />

europäischen MOTIF XS Soundlibrary (siehe Seite<br />

16). Selbstverständlich können Sie stattdessen auch<br />

andere Soundsets oder eigene User Voice Bänke<br />

verwenden – mit oder ohne Samples.<br />

Beispiel 3 =<br />

2 Soundsets mit Samples komplett laden und<br />

eine User Voice Bank aus mehreren Soundsets<br />

zusammenstellen (Methoden 1 + 2 kombiniert)<br />

Die Ausgangssituation:<br />

Sie haben die fünf bisher erhältlichen europäischen<br />

MOTIF XS Soundsets erworben. Eine elegante<br />

Lösung ist, zunächst die beiden für Sie wichtigsten<br />

Soundsets komplett in USER 1 + 2 zu laden und aus<br />

den drei weiteren Sets eine Zusammenstellung für<br />

USER3 zu bilden.<br />

In diesem Beispiel wählen wir die beiden Soundsets<br />

„Dance Xpanded“ und „Stage & Studio“ für USER 1 +<br />

2 aus. Aus den anderen Sets „Synth Xtreme“, „Mystic<br />

Spheres“ und „Magical Pads“ wird eine Voice-<br />

Zusmamenstellung für USER 3 gebildet.<br />

Da in „Dance Xpanded“ sowohl Voices als auch<br />

Performances, Samples und User Arpeggios<br />

enthalten sind, ist es ratsam, dieses Set zunächst<br />

komplett als mit dem File-Type „all“ zu laden.<br />

„Stage & Studio“ wird anschließend in USER2<br />

geladen.<br />

Diese beiden Schritte sind schnell erledigt. Etwas<br />

aufwändiger gestaltet sich dann die<br />

Zusammenstellung <strong>von</strong> USER 3 und das Laden<br />

einzelner Performances der verschiedenen<br />

Soundsets.<br />

Die Schritte:<br />

Seite 55<br />

MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>: Soundverwaltung –Teil 3<br />

22. Kopieren Sie alle benötigten Soundsets (X0A-<br />

Files) auf einen USB-Stick oder eine andere<br />

USB-Device.<br />

23. FILE - Type „all“<br />

24. Dir = das File DANCE_XS.X0A markieren<br />

25. SF2 LOAD und YES drücken<br />

26. FILE - Type „voice“<br />

27. Dir = das File STAGE_XS.X0A markieren und<br />

mit ENTER die Voice-Liste öffnen. Es wird<br />

daraufhin die Voice-Liste <strong>von</strong> USER1 im<br />

Display angezeigt. Die Liste beginnt mit<br />

„001:Pop Grand“.<br />

28. Unten im Display (Bank) die Ziel-Bank USR2<br />

auswählen. Als Voice-Nummer "all" wählen<br />

(folgt auf die Nummer 128!)<br />

29. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

30. Nach diesen Schritten befinden sich die<br />

Voices <strong>von</strong> „Dance Xpanded“ in USER 1 und<br />

die Voices <strong>von</strong> „Stage & Studio“ in USER 2.<br />

Die Performances, User Waveforms, Samples<br />

und User Arpeggios <strong>von</strong> „Dance Xpanded“<br />

wurden ebenfalls gealden, die Performances<br />

<strong>von</strong> „Stage & Studio“ dagegen noch nicht.<br />

31. Dir = das Ordner-Symbol oberhalb der Voice-<br />

Liste markieren und ENTER drücken. Es<br />

erscheint wieder die File-Liste.<br />

32. Markieren Sie das File „PADS_XS.X0A“<br />

(„Magical Pads“) und öffnen Sie mit ENTER<br />

die Voice-Liste.<br />

33. In der Voice Liste beispielsweise die Voice<br />

„008 Celebrate AF1&2“ markieren.<br />

34. Unten im Display (Bank) die Ziel-Bank USR3<br />

auswählen.<br />

35. Rechts daneben die Voice-Nummer 1<br />

einstellen. Dies ist der Ziel-Speicherplatz, auf<br />

den die Voice „008 Celebrate AF1&2“ geladen<br />

werden soll.<br />

36. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

37. In der Voice Liste eine weitere Voice<br />

markieren, die geladen werden soll.<br />

38. Unten im Display den Ziel-Speicherplatz<br />

(Voice Nummer 2) einstellen. Die Bank bleibt<br />

auf Nummer 2 eingestellt.<br />

39. Weitere Voices wie in den Schritten 12. - 17.<br />

beschrieben einzeln laden.<br />

40. Nachdem alle gewünschten Voices der Bank<br />

„Magical Pads“ geladen wurden, kehren Sie<br />

wieder zur File-Liste zurück (siehe Schritt 10.)<br />

und markieren Sie jetzt das File „Mystic<br />

Spheres“ und öffnen Sie mit ENTER die<br />

Voice-Liste. Laden Sie einzelne Voices.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Nachdem das Laden einzelner Voices in diesem und<br />

den vorangegangen Beispielen mehrfach beschrieben<br />

wurde, werden Sie die weiteren Schritte für die Voice-<br />

Zusammenstellung in USER 3 ohne weitere Hilfe<br />

selbst bewältigen können.<br />

Bei „Synth Xtreme“ ist noch zu erwähnen, daß die dort<br />

benötigten User Arpeggios bereits mit dem Set<br />

„Dance Xpanded“ geladen wurden, das auf die<br />

gleichen User Arpegggios zurückgreift.<br />

Abhängig <strong>von</strong> der Anzahl der Voices, die auch User<br />

Waveforms und Samples enthalten, kann jedoch<br />

folgendes Problem auftreten:<br />

Es werden Waveforms und Samples mehrfach<br />

geladen, wenn mehrere Voices auf die gleichen User<br />

Waveforms zurückgreifen. Dies kann zu einer deutlich<br />

ansteigenden Belastung der Sample Memory führen,<br />

die übrigens in INTEGRATED SAMPLING – F6 REC<br />

– SF6 INFO angezeigt wird.<br />

Wenn Ihnen der verbrauchte Samplespeicher zu hoch<br />

bzw. die erforderlichen Ladezeiten zu lang<br />

erscheinen, können Sie mehrfach verwendete User<br />

Waveforms löschen und anschließend eine Korrektur<br />

der Wave-Zuordnung in den Voices vornehmen, was<br />

allerdings etwas Zeit kostet. Im Beispiel 1 der letzten<br />

Folge wurde bereits beschrieben, wie man da<br />

vorgehen muß.<br />

Ergänzend können Sie – wenn gewünscht – jetzt noch<br />

die 40 Performances aus dem Set „Stage & Studio“<br />

hinzuladen. Im Prinzip kennen Sie die<br />

Vorgehensweise bereits aus dem Beispiel 2 der<br />

letzten Folge.<br />

Die Schritte:<br />

8. Performance Mode wählen<br />

9. File – Type „performance“<br />

10. Dir = das File „STAGE_XS“ markieren und mit<br />

ENTER die Voice-Liste öffnen. Einige<br />

Sekunden warten. Es wird dann die<br />

Performance-Liste im Display angezeigt,<br />

beginnend mit „001: Chart Compin“.<br />

Markieren Sie dieser Performance.<br />

11. Unten im Display (Bank) die Ziel-Bank, z.B.<br />

„USR 1“ auswählen.<br />

12. Rechts daneben den gewünschten<br />

Zielspeicherplatz für die zu ladende<br />

Performance wählen, z.B. 021. Die<br />

Speicherplätze 1 – 20 sind ja bereits mit<br />

Performances aus „Dance Xpanded“ belegt.<br />

13. SF2 Load und YES drücken.<br />

14. Es folgt die Displayanzeige „This<br />

Performances uses User Voices“. Drücken<br />

Sie zur Bestätigung nochmals YES.<br />

15. Laden Sie weitere Performances und<br />

wiederholen Sie dazu jeweils die Schritte 3.<br />

bis 7.<br />

Seite 56<br />

In den Performance Parts müssen Sie jetzt noch eine<br />

kleine Anpassung vornehmen: In F1 Voice – SF1<br />

Voice muß hier anstelle <strong>von</strong> USR1 als Bank USR2<br />

eingestellt werden, denn die Voices <strong>von</strong> „Stage &<br />

Studio“ wurden ja in die User Voice Bank 2 geladen.<br />

Anschließend muß die Performance jeweils mit<br />

STORE gespeichert werden.<br />

Etwas schwieriger gestaltet sich die Vorgehensweise,<br />

wenn Sie auch aus den Sets Performances<br />

verwenden möchten, die in USER 3 geladen wurden.<br />

Hier müßten Sie gegebenenfalls sehr systematisch<br />

vorgehen.<br />

Der erste Schritt wäre, das betreffende Soundset<br />

noch einmal zu laden, um festzustellen, welche<br />

Voices in welchen Parts der gewünschten<br />

Performances verwendet werden. Vergessen Sie aber<br />

auf keinen Fall, die bisherige Zusammenstellung als<br />

neues „all“-File zu speichern, sofern Sie das noch<br />

nicht getan haben.<br />

Laden Sie also beispielsweise das Set „Mystic<br />

Spheres“ mit dem File-Type „all“. Nehmen wir einmal<br />

an, Sie möchten die Performance „USR 1 – 005<br />

Dream Zone“ in Ihrer Zusammenstellung verwenden.<br />

Drücken Sie F2 – Voice und notieren Sie sich die dort<br />

sichtbare Part-Voice Zuordnung:<br />

Part 1 = USR 1 - 002 Earthworm AF1&2<br />

Part 2 = USR 1 - 011 Pitchomat AF1&2<br />

Part 3 = USR 1 - 013 RevsGate AF1&2<br />

Part 4 = Nicht verwendet<br />

Die hier aufgelisteten Voices müssen Sie jetzt einzeln<br />

in USER 3 laden, sofern sie dort noch nicht<br />

vorhanden sind. Die Prozedur kennen Sie ja bereits<br />

zur Genüge.<br />

Danach laden Sie Perfomance „Dream Zone“ einzeln<br />

auf den gewünschten Ziel-Speicherplatz. Die Schritte<br />

sind genauso wie oben für das Set „Stage & Studio“<br />

beschrieben.<br />

In den Performance Parts (F1 Voice – SF1 Voice)<br />

müssen Sie jetzt noch eine Korrektur der Part-Voice<br />

Zuordnung vornehmen. Die originale Zuweisung<br />

stimmt ja nicht mehr, denn die Voices sind jetzt auf<br />

einem anderen Speicherplatz in USER 3 vorhanden.<br />

Wenn Sie eine größere Anzahl an Performances<br />

einzeln alden wollen, ist es einfacher, wenn Sie<br />

zunächst alle erforderlichen Voices und anschließend<br />

die Performances einzeln laden. Zum Schluß erfolgt<br />

dann die Korrektur der der Part-Voice Zuordnung.<br />

In der nächsten Folge wird das Thema<br />

Soundverwaltung mit dem Beispiel „Voice- und<br />

Samplelibrary komplett neu zusammenstellen“<br />

beendet. Die Vorgehensweise ist hier deutlich anders<br />

als in den bisherigen Beispielen, denn für die<br />

Soundverwaltung wird der MOTIF XS Editor<br />

verwendet.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Seite 57<br />

MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>: Soundverwaltung –Teil 4<br />

In dieser letzten Folge zum Thema Soundverwaltung<br />

geht es um die anspruchsvollste Methode der<br />

Zusammenstellung einer individuellen Voice- und<br />

Samplelibrary für den MOTIF XS.<br />

Die Vorgehensweise ist hier deutlich anders als in den<br />

bisherigen Beispielen. Ziel ist es, aus allen<br />

vorhandenen Soundsets inklusive der darin<br />

enthaltenen User Waveforms und Samples 3 User<br />

Voice Bänke (USER 1 – USER 3)<br />

zusammenzustellen.<br />

Wir beziehen uns wiederum auf die Soundsets der<br />

europäischen MOTIF XS Soundlibrary (siehe Seite<br />

16). Selbstverständlich können Sie stattdessen auch<br />

andere Soundsets oder eigene User Voice Bänke<br />

verwenden – mit oder ohne Samples.<br />

Während die bisher geschilderten Methoden 1 + 2<br />

problemlos „On Board“ zu bewältigen sind, wird bei<br />

dieser Methode der MOTIF XS Editor benötigt.<br />

Natürlich nicht, um neue Voices zu programmieren,<br />

sondern allein für die Organisation der User Voice<br />

Bänke.<br />

Es müssen zunächst einmal alle Soundsets als<br />

einzelne User Voice Bänke geladen werden und zum<br />

MOTIF XS Editor gedumpt werden. Da bei dieser<br />

Ladeprozedur zuvor geladene User Waveforms und<br />

Samples anderer Soundsets im Speicher erhalten<br />

bleiben, ist eine Korrektur der Waveform-Nummern<br />

erforderlich, die jedoch automatisch beim Laden<br />

erfolgt. Es müssen also nicht wie beim Laden<br />

einzelner Voices Korrekturen erfolgen oder<br />

Waveforms gelöscht werden.<br />

Nachdem diese Ladeprozedur beendet ist, kann im<br />

MOTIF XS Editor eine neue Voice-Library<br />

zusammengestellt werden, die auf der Sample-<br />

Zusammenstellung im MOTIF XS zurückgreift. Die<br />

Samples sind als großes, zusätzliches Sample-RAM<br />

vorhanden, müssen allerdings nach jedem<br />

Ausschalten des Gerätes neu geladen werden.<br />

Noch ein Wort zum erforderlichen Zeitaufwand für die<br />

Erstellung der Library. Lassen Sie sich nicht durch die<br />

Ausführlichkeit dieser Darstellung abschrecken. Diese<br />

resultiert aus der sehr deatillierten Beschreibung aller<br />

Schritte und nicht aus der Langwierigkeit der zu<br />

leistenden Prozedur.<br />

Bei einem einigermaßen mit dem MOTIF XS<br />

Filesystem und dem Editor vertrauten User wird die<br />

gesamte Zusammenstellung der Library mit den<br />

folgenden Schritten nicht länger als eine Stunde<br />

dauern. Voraussetzung ist natürlich, daß man<br />

konkrete Vorstellungen da<strong>von</strong> hat, welche Voices man<br />

in die Library aufnehmen will.<br />

Einsteiger sollten schon etwas mehr Zeit<br />

einkalkulieren, da man sich vielleicht noch mit einigen<br />

Funktionen vertraut machen muß. Von einer<br />

Einarbeitung in die Editor-Funktionen wird man aber<br />

auch in der weiteren Arbeit mit dem MOTIF XS<br />

profitieren.<br />

Und belohnt wird man mit einer eindrucksvollen<br />

Gesamtlibrary im Umfang <strong>von</strong> 384 Voices, 150 User<br />

Waveforms und mehr als 400 MB Samples, die – ob<br />

Sie es glauben oder nicht – <strong>von</strong> einem YAMAHA<br />

USB-Stick in nur ca. 3 Minuten in den MOTIF XS<br />

geladen wird!<br />

Beispiel 4 = Voice- und Samplelibrary<br />

komplett neu zusammenstellen (Methode 3)<br />

Die Ausgangssituation:<br />

Sie haben diese fünf bisher erhältlichen europäischen<br />

MOTIF XS Soundsets erworben:<br />

! Dance Xpanded<br />

! Stage & Studio<br />

! Magical Pads<br />

! Synth Xtreme<br />

! Mystic Spheres<br />

Aus diesen Soundsets und den S700 Piano-Voices<br />

des Loyalty-Programms möchten Sie eine neue Voice<br />

Library für die User Voice Bänke 1 – 3<br />

zusammenstellen, in der auch die User Arpeggios,<br />

User Waveforms und Samples enthalten sind.<br />

Schritt 1: Soundfiles auf einen USB-Stick kopieren<br />

Kopieren Sie die entsprechenden „all“-Files auf einen<br />

USB-Stick, der eine freie Kapazität <strong>von</strong> mindestens<br />

435 MB aufweisen muß. Anschließend sollte das<br />

Stammverzeichnis des USB-Sticks so aussehen:<br />

(siehe Abbildung nächste Seite)


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Schritt 2: „Synth Xtreme“ laden<br />

Laden Sie das File „SYNTH_XS.X0A“ komplett mit<br />

dem File-Type „all“ oder „all without system“ in den<br />

MOTIF XS.<br />

Bei dem Type „all“ werden Ihre UTILITY-Einstellungen<br />

überschrieben, bei „all without system“ bleiben diese<br />

erhalten.<br />

Im Gegensatz zu den nachfolgenden Soundsets kann<br />

dieses erste Soundset komplett mit allen<br />

Performances, Voices, User Arpeggios, User<br />

Waveforms und Samples geladen werden, da der<br />

Sample-Speicher ja noch leer ist und daher keine<br />

vorhandenen Samples überschrieben werden können.<br />

Dieses Soundset wurde bewußt als erstes Set<br />

ausgewählt, weil es den weitestgehenden Content<br />

enthält. Dieser bleibt durch die Verwendung des File-<br />

Types „all“ beim Laden komplett erhalten.<br />

Schritt 3: „Synth Xtreme“ zum Editor übertragen<br />

Jetzt müssen die im XS befindlichen Voices zum<br />

MOTIF XS Editor übertragen und dort gespeichert<br />

werden. Hier die Schritte:<br />

! Stellen Sie eine USB-Verbindung (TO HOST)<br />

zwischen dem Computer (PC / Mac) und dem<br />

MOTIF XS her und schalten Sie den MOTIF<br />

XS in UTILITY – F5 Control – SF2 MIDI –<br />

MIDI In/Out auf USB.<br />

So muß das Auto Sync Fenster vor der Synchronisierung<br />

eingestellt werden.<br />

UVP inkl. 19% MwSt ca. 329,- !<br />

Seite 58<br />

! Laden Sie den MOTIF XS Voice Editor vom<br />

Studio Manager oder <strong>von</strong> Cubase aus.<br />

! Der Editor ist zunächst OFFLINE (grünes Feld<br />

– oben links). Klicken Sie OFFLINE an. Es<br />

öffnet sich das Auto Sync Fenster. Stellen Sie<br />

ggf. zunächst die Ports 1 + 4 korrekt ein.<br />

! Stellen Sie dann im Auto Sync Setting nur<br />

„Voice“ auf „on“ und wählen Sie die<br />

Übertragungsrichtung MOTIF XS > PC.<br />

! Lösen Sie mit „Start“ den<br />

Synchronisierungsvorgang aus. Sie sehen<br />

daraufhin im Auto Sync Fenster den<br />

Fortschrittsbalken. Der MOTIF XS schaltet<br />

automatisch in den Song-Modus. Im Display<br />

erscheint „Now transmitting MIDI bulk data“.<br />

! Nach der Übertragung erscheint wieder das<br />

Editor-Fenster. Der Editor zeigt jetzt ONLINE<br />

an. Der MOTIF XS bleibt im Song-Modus,<br />

denn nur in diesem Modus ist eine<br />

Übertragung zwischen Editor und MOTIF XS<br />

möglich, auch wenn ausschließlich Voices<br />

bearbeitet oder verwaltet werden sollen.<br />

! Wählen Sie im Editor „File – Save as“ und<br />

geben Sie als Namen „Synth Xtreme“ ein.<br />

! Zur Kontrolle können Sie noch durch einen<br />

Klick auf den Voice Namen im Part 1 das<br />

Voice Library Fenster öffnen. Schalten Sie<br />

dort oben <strong>von</strong> „Category“ auf „Bank“ um und<br />

öffnen Sie dann die Voice-Liste <strong>von</strong> „Normal<br />

User 1“. Hier sollten jetzt die ersten 128<br />

Voices <strong>von</strong> „Synth Xtreme“ angezeigt werden.<br />

In der Liste <strong>von</strong> „Normal User 2“ finden Sie<br />

die anderen Voices des Soundsets.<br />

„Synth Xtreme“ im Voice Library Fenster


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Schritt 4: „Dance Xpanded“ laden und zum Editor<br />

übertragen<br />

41. FILE - Type „voice“<br />

42. Dir = das File „DANCE_XS.X0A“ markieren<br />

und mit ENTER die Voice-Liste öffnen. Es<br />

wird daraufhin die Voice-Liste <strong>von</strong> USER1 im<br />

Display angezeigt.<br />

43. Unten im Display (Bank) kann als Ziel-Bank<br />

USR1 unverändert stehen bleiben. Als Voice-<br />

Nummer muß dagegen "all" gewählt werden<br />

(folgt auf die Nummer 128!).<br />

44. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

45. Sie können jetzt wie im Schritt 3 beschrieben<br />

die User Voices zum MOTIF XS Editor<br />

übertragen. Selbstverständlich muß der Editor<br />

dazu nicht neu gestartet werden. Die noch im<br />

Editor befindlichen Voices <strong>von</strong> „Synth Xtreme“<br />

werden durch die neue Synchronisierung<br />

automatisch überschrieben.<br />

46. Alternativ zur Ziffer 5. können Sie die<br />

Übertragung der User Voices vom MOTIF XS<br />

zum Editor auch mit der Funktion „Bulk – Data<br />

Sync“ ausführen. Markieren Sie dort nur<br />

„Receive“ und „Normal User 1“. Da die<br />

Übertragung auf eine User Voice Bank<br />

begrenzt ist, ist die Übertragung deutlich<br />

schneller erledigt als vom Auto Sync Fenster<br />

aus (Ziff. 5).<br />

47. Wählen Sie nach erfolgter Übertragung (Ziff.<br />

5. oder 6.) im Editor „File – Save as“ und<br />

geben Sie als Namen „Dance Xpanded“ ein.<br />

Da nur eine einzelne Voicebank geladen wurde,<br />

befinden sich die User Waveforms <strong>von</strong> „Synth<br />

Xtreme“ weiterhin im Sample-Speicher des MOTIF<br />

XS. Dies können Sie überprüfen, indem Sie<br />

INTEGRATED SAMPLING drücken und dort die<br />

Waveforms anwählen. Die Nummern 1 – 52 sind mit<br />

den Waves <strong>von</strong> „Synth Xtreme“ belegt, die Nummern<br />

53 – 70 enthalten die Waves <strong>von</strong> „Dance Xpanded“.<br />

Die User Arpeggios <strong>von</strong> „Dance Xpanded“ sind<br />

übrigens bereits vorhanden, da diese mit „Synth<br />

Xtreme“ identisch sind.<br />

Schritt 5: „Mystic Spheres“ laden und zum Editor<br />

übertragen<br />

1. FILE - Type „voice“<br />

2. Dir = das File „Mystic Spheres XS.X0A“<br />

markieren und mit ENTER die Voice-Liste<br />

öffnen. Es wird daraufhin die Voice-Liste <strong>von</strong><br />

USER1 im Display angezeigt.<br />

3. Unten im Display (Bank) können die<br />

Einstellungen „USR1“ und „all“ unverändert<br />

stehen bleiben.<br />

Seite 59<br />

4. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

5. Wie im Schritt 4 (Ziff. 5. oder 6.) beschrieben<br />

die User Voices zum MOTIF XS Editor<br />

übertragen.<br />

6. Wählen Sie nach erfolgter Übertragung im<br />

Editor „File – Save as“ und geben Sie als<br />

Namen „XS Mystic Spheres“ ein.<br />

In der Waveform-Liste des MOTIF XS (INTEGRATED<br />

SAMPLING) wurden die Waves 71 „Xphat“ bis 113<br />

„VocalOsc 2“ hinzugefügt.<br />

Schritt 6: „Magical Pads“ laden und zum Editor<br />

übertragen<br />

1. FILE - Type „voice“<br />

2. Dir = das File „PADS_XS.X0A“ markieren und<br />

mit ENTER die Voice-Liste öffnen. Es wird<br />

daraufhin die Voice-Liste <strong>von</strong> USER1 im<br />

Display angezeigt.<br />

3. Unten im Display (Bank) können die<br />

Einstellungen „USR1“ und „all“ unverändert<br />

stehen bleiben.<br />

4. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

5. Wie im Schritt 4 (Ziff. 5. oder 6.) beschrieben<br />

die User Voices zum MOTIF XS Editor<br />

übertragen.<br />

6. Wählen Sie nach erfolgter Übertragung im<br />

Editor „File – Save as“ und geben Sie als<br />

Namen „XS Magical Pads“ ein.<br />

In der Waveform-Liste des MOTIF XS (INTEGRATED<br />

SAMPLING) wurden die Waves 114 „Poly Slow“ bis<br />

147 „Spacechoir“ hinzugefügt.<br />

Dieses Set enthält zusätzlich zur User Voice Bank 1<br />

noch 32 Voices in der User Voice Bank 2, die wir<br />

jedoch der Einfachheit halber erst mal<br />

unberücksichtigt lassen. Ein zusätzliches Laden der<br />

User Voice Bank 2 würde zur Folge haben, daß die<br />

darin enthaltenen User Waveforms und Samples<br />

nochmals geladen werden und Waveform-Duplikate<br />

entstehen.<br />

Sollten Voices aus USER2 dringend benötigt werden,<br />

können diese später einzeln geladen werden. Dabei<br />

wäre es empfehlenswert, wie in den vorherigen<br />

Beispielen beschrieben doppelt geladene Waveforms<br />

zu löschen und eine Korrektur der Zuordnung in den<br />

Voices vorzunehmen.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Schritt 7: „Stage & Studio“ laden und zum Editor<br />

übertragen<br />

1. FILE - Type „voice“<br />

2. Dir = das File „STAGE_XS.X0A“ markieren<br />

und mit ENTER die Voice-Liste öffnen. Es<br />

wird daraufhin die Voice-Liste <strong>von</strong> USER1 im<br />

Display angezeigt.<br />

3. Unten im Display (Bank) können die<br />

Einstellungen „USR1“ und „all“ unverändert<br />

stehen bleiben.<br />

4. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

5. Wie im Schritt 4 (Ziff. 5. oder 6.) beschrieben<br />

die User Voices zum MOTIF XS Editor<br />

übertragen.<br />

6. Wählen Sie nach erfolgter Übertragung im<br />

Editor „File – Save as“ und geben Sie als<br />

Namen „Stage & Studio“ ein.<br />

Dieses Set enthält keine User Waveforms und<br />

Samples.<br />

Schritt 8: S700 Piano Voices laden und zum Editor<br />

übertragen<br />

1. FILE - Type „voice“<br />

2. Dir = das File „LoyaltyS700.X0A“ markieren<br />

und mit ENTER die Voice-Liste öffnen. Es<br />

wird daraufhin die Voice-Liste <strong>von</strong> USER1 im<br />

Display angezeigt. Drücken Sie die Taste<br />

USER2, um auf die Voice Liste <strong>von</strong> USER2<br />

zu wechseln. Die Liste beginnt mit<br />

„002:BalladStack S700“ Die Voice 001:S700<br />

for XS befindet sich eigenartigerweise am<br />

Ende der Voice Liste. Aber das sei nur am<br />

Rande vermerkt, denn mit dem nächsten<br />

Schritten soll ohnehin die komplette User<br />

Voice Bank 2 geladen werden.<br />

3. Unten im Display (Bank) kann als Ziel-Bank<br />

USR1 unverändert stehen bleiben.<br />

4. SF2 LOAD und YES drücken.<br />

5. Wie im Schritt 4 (Ziff. 5. oder 6.) beschrieben<br />

die User Voices zum MOTIF XS Editor<br />

übertragen.<br />

6. Wählen Sie nach erfolgter Übertragung im<br />

Editor „File – Save as“ und geben Sie als<br />

Namen „Loyalty S700“ ein.<br />

In der Waveform-Liste des MOTIF XS (INTEGRATED<br />

SAMPLING) wurden die Waves 148 „S700SftSt“ bis<br />

150 „S700RdSt“ hinzugefügt.<br />

Drücken Sie INTEGRATED SAMPLING – F6 REC –<br />

SF6 INFO, um die verbrauchte Sample Memory<br />

festzustellen. Es müßte hier 406,5 MB als „Used“<br />

angezeigt werden.<br />

Seite 60<br />

Speichern Sie das bisherige Ergebnis mit dem Type<br />

„all“ auf den USB-Stick. Wenn erforderlich können Sie<br />

die bisherigen „all“-Files (siehe Schritt 1) löschen.<br />

Schritt 9: Neue Voice-Library im Editor<br />

zusammenstellen<br />

In diesem letzten Schritt beginnt die eigentliche<br />

Soundverwaltung. Es sind jetzt alle für die neue<br />

Library in Frage kommenden Voices im Editor-Format<br />

vorhanden. Die dafür benötigten User Waveforms<br />

befinden sich im MOTIF XS Sample-Speicher. Durch<br />

die vorangegangene Ladeprozedur wurde<br />

sichergestellt, daß keine Waveforms doppelt geladen<br />

wurden und eine manuelle Korrektur der Waveform-<br />

Zuordnung in den Voices nicht erforderlich ist.<br />

Es sind somit alle Voraussetzungen erfüllt, um im<br />

MOTIF XS Editor die 3 vorhandenen User Voice<br />

Bänke zusammenzustellen. Dies erfolgt dort mit der<br />

IMPORT-Funktion.<br />

Dazu noch ein wichtiger Hinweis: Während der<br />

Anwendung der IMPORT-Funktion sind die<br />

ausgewählten Voices nicht sofort hörbar. Es ist also<br />

ratsam, bereits vorher einen Überblick da<strong>von</strong> zu<br />

gewinnen, welche Voices für die Auswahl infrage<br />

kommen. Hören Sie also am besten alle Voice Bänke<br />

durch und markieren Sie die Favoriten. Dies ist<br />

ohnehin empfehlenswert, weil sie dann die Anzahl der<br />

zur Verfügung stehenden Speicherplätze (384) im<br />

Verhältnis zu der Anzahl aller zur Auswahl stehenden<br />

Voices besser kalkulieren können.<br />

Eine wertvolle Hilfe kann dabei das mit diesem <strong>Guide</strong><br />

mitgelieferte EXCEL-File „MOTIF XS Soundsets“ sein,<br />

daß eine kombinierte Voice-Liste aller Soundsets<br />

enthält. Wenn Sie hier Ihre Favoriten in der Spalte<br />

„Select“ mit einer „1“ markieren, können Sie ganz<br />

unten jeweils die Summe aller ausgewählten Voices<br />

ablesen. Ein Tipp: Belegen Sie noch nicht alle 384<br />

User Voice Speicherplätze. So haben Sie noch etwas<br />

Spielraum für die Einbindung neuer Voices in Ihre<br />

Library. Ideal wäre es, wenn Sie mit 256<br />

Speicherplätzen auskommen (USER 1 + 2). Dann<br />

wäre die User Voice Bank 3 immer frei, um neue<br />

Voice Bänke einzeln nachladen zu können.<br />

Sie sollten bei der Auswahl der Voices für die Library<br />

auch das am Ende dieses Artikels noch gesondert<br />

behandelte Thema „Performances“ nicht ganz außer<br />

acht lassen. Wenn Sie später beabsichtigen,<br />

bestimmte Performances der Soundsets in die Library<br />

zu integrieren, müssen Sie bereits jetzt die darin<br />

enthaltenen Voices bei der Auswahl für die Library<br />

berücksichtigen.<br />

Auch wenn die importierten Voices nicht sofort bei der<br />

Anwahl hörbar sind, so erfolgt die Übertragung in den<br />

MOTIF XS doch unmittelbar mit dem Import. Sie<br />

können also Zwischenergebnisse Ihrer<br />

Zusammenstellung jederzeit am Gerät abhören.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Und noch ein Wort zu den Effekten: Diesbezüglich ist<br />

der MOTIF XS Editor stark auf den SONG- bzw.<br />

PATTERN-Modus ausgerichtet, wo die Systemeffekte<br />

REVERB und CHORUS für alle Parts gelten. Bei der<br />

Voice-Verwaltung bleiben jedoch die individuellen<br />

Voice-Effekte unsichtbar erhalten. Falls Sie also den<br />

Reverb- oder Chorus-Effekt für eine Voice verändern<br />

möchten, so müssen Sie das am Gerät erledigen. Alle<br />

anderen Einstellungen können Sie im Editor machen.<br />

Nun aber zu den einzelnen Schritten der<br />

Zusammenstellung im Editor:<br />

! File – Import – das Ordner-Symbol – oben<br />

links <strong>von</strong> „Category“ - anklicken<br />

! Gewünschtes File (z.B. „Synth Xtreme“)<br />

anwählen + Open<br />

! Darstellung <strong>von</strong> „Category“ zu „Bank“ ändern<br />

! Auf der linken Seite des IMPORT-Fensters<br />

den Ordner „Normal User 1“ öffnen. Es wird<br />

die Voice-Liste des Soundsets „Synth Xtreme“<br />

angezeigt“. Alternativ können Sie auch nach<br />

Kategorien vorgehen. Bei „Synth Xtreme“<br />

lohnt es sich im Gegensatz zu den anderen<br />

Soundsets auch, den Ordner „Normal User 2“<br />

zu öffnen, da diese Bank mehr als 128 Voices<br />

enthält.<br />

! Auf der rechten Seite des IMPORT-Fensters<br />

ebenfalls den Ordner „Normal User 1“ öffnen.<br />

! Die gewünschten Voices auf der rechten<br />

Seite markieren und auf den gewünschten<br />

Ziel-Speicherplatz auf der rechten Seite<br />

ziehen. Es können auch mehrere Voices<br />

markiert und anschließend importiert werden.<br />

! Nachdem alle gewünschten Voices des<br />

ersten Soundsets importiert wurden, kann das<br />

nächste File geöffnet werden, z.B. „Dance<br />

Xpanded“.<br />

Seite 61<br />

Das IMPORT-Fenster.<br />

Auf der linken Seite ist die<br />

Voice-Liste, aus der Voices<br />

importiert werden können.<br />

Auf der rechten Seite ist die<br />

aktuelle Library, in die Voices<br />

hineingezogen (importiert)<br />

werden können.<br />

! Die gewünschten Voices <strong>von</strong> „Dance<br />

Xpanded“ importieren.<br />

! Mit den weiteren Soundsets genauso<br />

verfahren.<br />

! Sobald die Bank „Normal User 1“ auf der<br />

rechten Seite komplett mit 128 Voices gefüllt<br />

ist, „Normal User 1“ öffnen.<br />

! Nachdem alle gewünschten Voices aller<br />

Soundsets importiert wurden, das IMPORT-<br />

Fenster schließen (Kreuz-Symbol oben links<br />

anklicken).<br />

! Die neue Library mit „File – Save as“<br />

speichern.<br />

! Das grüne Feld ONLINE bzw. OFFLINE<br />

anklicken, um eine Synchronisierung<br />

auszuführen, mit der die neu<br />

zusammengestellten User Voice Bänke zum<br />

MOTIF XS übertragen werden. Dies ist<br />

unbedingt zu empfehlen, auch wenn die<br />

Voices bereits beim Import einzeln zum<br />

MOTIF XS übertragen wurden. Letzteres<br />

funktioniert allerdings nur, wenn der Editor<br />

auch ONLINE ist. Und darüber haben Sie<br />

während der IMPORT-Tätigkeit keinerlei<br />

Kontrolle. Es genügt, den MOTIF XS<br />

kurzzeitig in den Voice-Mode zu schalten, um<br />

den Editor - möglicherweise ungewollt - auf<br />

OFFLINE zu schalten.<br />

! Nachdem Sie sicher sind, daß alle Voices wie<br />

gewünscht in den User Voice Bänken des<br />

MOTIF XS vorhanden sind, ist die Library<br />

fertig<br />

! Speichern Sie das Ergebnis mit dem File<br />

Type „all“ auf den USB-Stick. Sie können das<br />

vorhandene File (siehe Schritt 7)<br />

überschreiben.<br />

! Kopieren Sie das File zur Sicherheit auf die<br />

Festplatte Ihres Computers und brennen Sie<br />

da<strong>von</strong> eine CD-ROM!


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Noch ein kleiner Tipp am Rande:<br />

Sollte der Editor einmal ohne Ihre Absicht auf<br />

OFFLINE umschalten (beispielsweise durch die<br />

Umschaltung des MOTIF XS in den Voice Modus),<br />

können Sie ihn auf ONLINE schalten, ohne eine<br />

komplette Synchroniserung ausführen zu müssen.<br />

Stellen Sie dazu nach einem Klick auf OFFLINE im<br />

Auto Sync-Fenster einfach alle Auto Sync Settings auf<br />

„off“ und starten Sie die Synchronisierung, die dann in<br />

zwei Sekunden abgeschlossen ist. Tatsächlich wird<br />

natürlich keine Synchronisierung ausgeführt, aber der<br />

Editor ist wieder auf ONLINE geschaltet.<br />

Abschließend soll noch kurz auf das Thema<br />

Performances eingegangen werden.<br />

Die Performances wurden bei der bisherigen<br />

Zusammenstellung der Library nicht berücksichtigt, da<br />

der MOTIF XS Editor keine Verwaltung <strong>von</strong><br />

Performances beinhaltet. Wenn Sie Ihrer Library<br />

bestimmte Performances der Soundsets hinzufügen<br />

möchten, muß dies am Gerät erfolgen. Sie müssen<br />

dabei jedoch berücksichtigen, daß nach dem Laden<br />

der Performances eine Korrektur der Part-Voice<br />

Zuordnung erforderlich ist, da die Voices in der neuen<br />

Library auf anderen User Voice Speicherplätzen<br />

liegen als vorher.<br />

Hier die Vorgehensweise beim Hinzufügen <strong>von</strong><br />

Performances zu Library:<br />

Die Schritte:<br />

16. Laden Sie zunächst die jeweiligen Soundsets<br />

komplett und notieren Sie sich, welche Parts<br />

welche User Voices enthalten.<br />

Seite 62<br />

17. Laden Sie dann die zuvor neu<br />

zusammengestellte Komplett-Library.<br />

18. Wählen Sie File – Type „performance“<br />

19. Dir = das gewünschte File (z.B. „Mystic<br />

Spheres XS“) markieren und mit ENTER die<br />

Voice-Liste öffnen. Einige Sekunden warten.<br />

Es wird dann die Performance-Liste im<br />

Display angezeigt.<br />

20. Markieren Sie die gewünschte Performance,<br />

die geladen werden soll.<br />

21. Unten im Display (Bank) die Ziel-Bank, z.B.<br />

„USR 1“ auswählen. Rechts daneben den<br />

gewünschten Zielspeicherplatz für die zu<br />

ladende Performance wählen.<br />

22. Drücken Sie SF2 Load und YES.<br />

23. Es folgt die Displayanzeige „This<br />

Performances uses User Voices“. Drücken<br />

Sie zur Bestätigung nochmals YES.<br />

24. Laden Sie weitere Performances und<br />

wiederholen Sie dazu jeweils die Schritte 3.<br />

bis 7.<br />

Nachdem alle gewünschten Performances einzeln<br />

geladen wurden, müssen Sie wie gesagt noch die<br />

Korrektur der Part-Voice Zuordnung vornehmen. Dies<br />

muß für jeden verwendeten Performance Part in „F1<br />

Voice – SF1 Voice“ erfolgen. Stellen Sie dort anhand<br />

Ihrer vorherigen Notizen die Bank- und Voice-<br />

Nummer der User Voice neu ein.<br />

Anschließend muß die Performance mit STORE<br />

gespeichert werden.<br />

Vergessen Sie nicht, die um die Performances<br />

ergänzte Library wiederum mit dem File-Type „all“ zu<br />

sichern.<br />

Das DataSync-Fenster kann sowohl für<br />

die Übertragung der Soundsets vom<br />

MOTIF XS zum Editor als auch<br />

umgekehrt für das Senden der komplett<br />

zusammengestellten Library zum MOTIF<br />

XS (wie abgebildet) verwendet werden.<br />

Im Gegensatz zum AutoSync-Fenster<br />

können hier auch einzelne User Voice<br />

Bänke selektiert werden, was<br />

insbesondere beim Dump der Soundsets<br />

einen deutlichen Zeitgewinn ergibt.


YAMAHA MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong><br />

Der YAMAHA Motif XS bietet druckvolle, organische<br />

und transparente Sounds, die mit sich früheren<br />

Workstations auf diesem hohen Niveau kaum<br />

realisieren ließen. Allerdings fallen die Vorstellungen<br />

über den optimalen druckvollen Sound für eine Live-<br />

Performance unter Keyboardern recht individuell aus.<br />

Wer in einer Coverband mit lautem Bühnensound<br />

spielt, möchte vor allem maximale Power verspüren.<br />

Aber auch für Bandkeyboarder aus dem Jazz- und<br />

Unterhaltungsbereich, die eher dezent – teilweise als<br />

Ersatz für einen Gitarristen - begleiten und nur bei<br />

wenigen Soli etwas dominanter in Erscheinung treten<br />

müssen, können die zahlreichen Presetklänge<br />

zweckorientiert abgeändert werden.<br />

Sound wählen<br />

Eine individuelle Anpassung der Factory Sounds<br />

eines Synthesizers oder einer Workstation ist somit<br />

sinnvoll und in veilen Fällen notwendig. Daher<br />

möchten wir mit ein paar allgemeinen Hinweisen zum<br />

Thema „Live-Sound“ starten. Bevor Sie sich<br />

Gedanken über speziellere Soundeingriffe am Gerät<br />

machen, will unbedingt die Presetauswahl näher<br />

bedacht sein. Weil sich für eine bestimmte Aufgabe<br />

oft mehrere Alternativen anbieten, ist es nicht immer<br />

einfach, den passenden Sound zu finden. Zum<br />

„Teppich legen“ sowie für andere akkordische<br />

Begleitungen kann man klassischerweise etwa<br />

zwischen einem Rhodes oder einer Kombination aus<br />

Piano und Streichern variieren. Das Rhodes ist beim<br />

raschen Akkordwechsel wendiger und präziser zu<br />

spielen, während eine Performance aus akustischem<br />

Piano und satter Streicherfläche im Band-<br />

Arrangement auffälliger füllt. Hier müssen Sie einfach<br />

probieren und ruhig auf die Kommentare der<br />

Bandkollegen hören, die meist einen besseren, da<br />

objektiveren Rat geben können.<br />

Einfach bleiben<br />

Seite 63<br />

MOTIF XS <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong>: Live Sound optimieren<br />

Ganz entschieden muss mit dem Motto „Viel hilft viel“<br />

aufgeräumt werden. Es trägt schließlich kaum zur<br />

Problemlösung bei: Nicht einfach den Motif XS am<br />

Bandmischer viel lauter stellen oder den Chorus oder<br />

andere Modulationseffekte bedeutend mehr<br />

beimischen in der Hoffnung, einen fetteren Sound zu<br />

bekommen. Grundsätzlich ist die „Power“ bei<br />

Synthesizern oder Keyboard nicht abhängig <strong>von</strong> der<br />

Anzahl der einzelnen Oszillatoren oder Teilklänge. Es<br />

ist ein Irrglaube, dass sich mit mehreren Elements<br />

einer Voices oder mit möglichst zahlreichen Voices<br />

innerhalb einer Performance oder eines Song-Mixings<br />

mehr Druck aufbauen lässt. In der Praxis stellt sich oft<br />

sogar das Gegenteil ein – der resultierende<br />

Keyboardsound wird nicht nur komplexer, sondern<br />

wirkt auch undefiniert schwammig.<br />

Pfade finden<br />

Wie aber kann man sich besser stärken? Nun, in<br />

erster Linie bewährt sich ein geschicktes Verteilen<br />

einzelner Frequenzbereiche. Ein Beispiel aus der<br />

Klassik erklärt dies plakativ: Im Orchester setzt sich<br />

eine einzelne Piccolo-Flöte gegenüber dem gesamten<br />

Instrumentarium mit Pauken und Trompeten akustisch<br />

durch. Natürlich hilft hier nicht ein besonders großes<br />

Klangvolumen, sondern die winzige Flöte wirkt in<br />

einem speziellen hohen Frequenzbereich, der <strong>von</strong><br />

den mitspielenden Musikinstrumenten nicht erreicht<br />

und abgedeckt wird.<br />

Nichts anders verhält es sich für den Keyboarder in<br />

der Live-Situation, denn auch hier müssen die<br />

einzelnen Instrumente frequenzmäßig aufeinander<br />

abgestimmt sein. In einer Liveband bereitet<br />

insbesondere der Mittenbereich die meisten<br />

Probleme. Er ist hart umkämpft zwischen Gesang,<br />

Keyboard und den konkurrienden Gitarren-Sounds. In<br />

Einzelfällen ist es auch nötig, den Bassanteil zu<br />

reduzieren beziehungsweise pianistisches Spiel der<br />

linken Hand zu vermeiden.<br />

Effizienter spielen<br />

Apropos Spieltechnik: Musikalisch sind auch einige<br />

Dinge zu berücksichtigen. Wenn sich der Motif XS<br />

offenbar nicht so richtig durchsetzt, sollten unbedingt<br />

einmal verschiedene Oktavlagen probiert werden. Oft<br />

hilft es schon, wenn der gleiche Sound einfach um<br />

eine Oktave höher gespielt oder anderweitig oktaviert<br />

wird. Man braucht also nicht immer gleich auf die Edit-<br />

Taste zu drücken.


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Spezieller ist die Frage nach dem „Voicing“, die leider<br />

viel zu selten gestellt wird. Ein Akkord kann in<br />

verschiedenen Lagen (z.B. enge und weite Lage)<br />

verteilt und in zwei oder mehreren Umkehrungen und<br />

Lagen angespielt werden. Das Spielgefühl (oder<br />

besser: das subjektive Gefühl, einen druckvollen<br />

Sound zu spielen) rührt auch jeweils <strong>von</strong> der<br />

Anschlagsdynamik. Es ist zum Beispiel günstiger,<br />

Flächensounds jeder Art kaum oder gar nicht<br />

dynamisch zu programmieren, was gleich am Beispiel<br />

einer Preset-Voice des Motif XS demonstriert wird.<br />

Transponieren<br />

Wer in Livebands spielt, muss öfter einige Titel<br />

transponieren. Auch wer diverse Instrumente<br />

(Saxofon und Trompete) oder eine Sängerin begleiten<br />

muss, kommt nicht drum herum, sich auf andere<br />

Tonarten einzustellen. Doch Vorsicht: Die<br />

verlockenden ASSIGNABLE FUNCTION-Tasten<br />

(AF1+2) sind nicht dazu zu geeignet, blitzschnell zu<br />

transponieren, weil beim Controller Setting keine<br />

Halbtonschritte vorgesehen sind. Es ist besser,<br />

separate Voices anzulegen und die Transposition<br />

(„Coarse“ auf der Pitch-Seite) unbedingt im Display<br />

(Bb -2!) zu vermerken. Tatsächlich sollte die Wahl der<br />

Tonart sehr behutsam folgen. Wenn ein Song<br />

einschließlich der Motif XS Sounds einfach nicht<br />

klingen will, lohnt es sich allemal, das Stück - im<br />

Rahmen der stimmlichen Möglichkeiten - zu<br />

transponieren. Ein Sprung <strong>von</strong> G nach Ab ist zwar nur<br />

ein Halbtonschritt, im Quintenzirkel (<strong>von</strong> 1 Kreuz zu 4<br />

Bes) aber einige Stationen <strong>von</strong>einander entfernt; ein<br />

anderer Soundcharakter tut sich auf.<br />

Erst wenn die oben genannten Anregungen beachtet<br />

worden sind, wird es sich lohnen, die vielen Editier-<br />

Möglichkeiten des YAMAHA Motif XS in der Praxis<br />

auszuschöpfen. Im Voice- beziehungsweise Song-<br />

Mixing Mode sollen nun einfache Beispiele zur Sound-<br />

Optimierung folgen.<br />

EQing am Piano-Pad<br />

Wählen Sie die Voice PRE1-13 „Piano Back“. Wie der<br />

Name schon andeutet, ist dieser Sound für Backings<br />

gedacht und für Live-Keyboarder recht oft einsetzbar.<br />

Es handelt sich um einen Layersound <strong>von</strong> Piano und<br />

Synthpad.<br />

Das EQing ist ab Werk neutral und ausgewogen. Soll<br />

der Sound jedoch im rauhen Live-Alltag noch besser<br />

zur Geltung kommen, hilft ausdrücklich die<br />

Nachbereitung am Equalizer. Idealerweise finden Sie<br />

den VCM Equalizer 501 bereits als „Insertion Effect<br />

A“. Er bietet fünf individuell einstellbare<br />

Frequenzbänder.<br />

Seite 64<br />

Effektive Hilfe für klare Live-Sounds: Der VCM 501<br />

beim Motif XS<br />

Ihre Eingriffe am Equalizer wirken sich vorerst<br />

auschließlich auf den Pianoklang aus. Da aber<br />

gleichzeitig auch der Flächensound mit dem VCM 501<br />

aufbereitet werden soll, müssen Sie das Effekt<br />

Routing ändern. Bei diesem Preset haben Sie zwei<br />

Möglichkeiten: Anstelle einer Parallel-Schaltung <strong>von</strong><br />

Effect A und B wählen Sie bei „Connection“ die<br />

Reihenfolge „Insert B > A“. Oder Sie nehmen den<br />

zweiten Weg: Ordnen Sie Element 6 (Pad) anstelle<br />

<strong>von</strong> Effect B (Chorus) den Effect A (EQ) zu, wodurch<br />

der Chorus nicht mehr aktiv und die Streicherflächer<br />

lauter wird, was aber im Hinblick auf die erwünschte<br />

klangliche Transparenz zu verschmerzen ist. Jetzt<br />

lassen sich Piano und Pad gleichermaßen per<br />

Equalizer bearbeiten.<br />

Welche Einstellungen Sie treffen müssen, hängt<br />

natürlich <strong>von</strong> der gegebenen Situation ab. Allgemein<br />

ist aber für den Live-Einsatz sinnvoll, die Bässe (Band<br />

1) bei Pianos und Pads zu senken sowie mit den<br />

oberen Mitten und Höhen zu arbeiten. Verändern Sie<br />

die Frequenzen und Pegel (Gain) bei Band 4 und 5<br />

des Equalizers. Sie werden erstaunt sein, wie deutlich<br />

sich das Frequenzspektrum verändern lässt, um einen<br />

schärferen transparenteren Sound zu bekommen.<br />

Um alle Elemente gleichzeitig bearbeiten zu können,<br />

muss das Routing der Effekte entsprechend<br />

eingestellt sein


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Was zeigt uns das Beispiel aber noch? Bei den<br />

Effekten zuerst immer nach dem Routing der<br />

Elements schauen. Erst dann kann der gesamte<br />

Sound wirkungsvoll bearbeitet werden. Den VCM<br />

Equalizer 501 sollten Sie unbedingt auch bei weiteren<br />

Live-Sounds zur Optimierung des Frequenzgangs<br />

verwenden.<br />

Velocity anpassen<br />

Wie bereits oben angedeutet, wirft ein gewisser<br />

„subjektiv gefühlter“ Druck oft die Frage nach der<br />

Anschlagsdynamik (Velocity) auf. Sehr dynamische<br />

Sounds vermitteln meist den Eindruck der Sensibilität<br />

- nichts für den rauhen Bühneneinsatz.<br />

Eine zu große Anschlagsdynamik ist im Live-Einsatz<br />

nicht immer optimal. Dies gilt vor allem für alle<br />

„flächige Sounds“ (Streicher, Pads, Brass, etc.).<br />

Während Orgelsounds üblicherweise nicht<br />

anschlagsdynamisch programmiert bzw. gespielt<br />

werden, ist es auch bei manchen Flächensounds<br />

sinnvoll, die Velocity zu senken. Wie das im Nu<br />

erledigt wird, soll nun an der Preset-Voice „T Brass“<br />

(Pre4- 114) demonstriert werden: Drücken Sie am<br />

Gerät die Edit-Taste und wählen Sie (auf der rechten<br />

Seite - Performance Control) Sie das Element/Part 1<br />

an, das zusammen mit dem zweiten Element den<br />

Grundsound dieses analogen Brassklangs legt.<br />

Der Sound soll nicht klangfarblich verändert werden,<br />

sondern sich durch eine reduzierte Dynamik<br />

kraftvoller anfühlen. Darum: Nicht mit der Filter<br />

Velocity, sondern mit der Amp Velocity werden die<br />

Anpassungen getroffen. Bearbeiten Sie bei den<br />

beiden ersten Elements der Voice daher den<br />

Parameter „Level Velocity Sens“: der Wert „+ 12“ wird<br />

auf „+0“ gebracht. Anschlagsdynamisches Spiel ist<br />

zwar noch möglich, die Velocity wirkt sich aber nur auf<br />

die Filterfrequenz aus. Ähnlich können Sie bei<br />

anderen Brass- oder Flächensounds vorgehen, um<br />

sie „kerniger“ zu bekommen.<br />

Auf dieser Bildschirmseite des Motif XS (Level/Pan)<br />

finden Sie zudem eine umfangreiche Panorama-<br />

Sektion. Eine immense komplexe Stereo-Breite klingt<br />

zwar im Kopfhörer recht eindrucksvoll, für Live-Gigs,<br />

bei denen - trotz Aufkommen <strong>von</strong> In-ear-Monitoring -<br />

immer noch häufig mit Mono-Signalen gearbeitet wird,<br />

sind extreme Panorama-Werte besser zu vermeiden.<br />

Seite 65<br />

Dies gilt vor allem, wenn Sie im Song- oder<br />

Performance-Modus mehrere Voices stacken<br />

möchten, die links-rechts verteilt werden sollen.<br />

Schichtwechsel<br />

Im Song Mixing finden sich etliche Möglichkeiten,<br />

einzelne Voices zu kombinieren, um einen<br />

bombastischen Layer-Sound zu erzeugen. Mit den<br />

beliebten Kombinationen aus Piano oder Streicher<br />

oder Rhodes mit Synthpad ist natürlich das Ende der<br />

Fahnenstange noch lange nicht erreicht.<br />

Vielmehr ist Ihre eigene Kreativität gefragt. Leider viel<br />

zu selten wird die Chance wahr genommen, im Song-<br />

Mode wuchtige Unisono-Klänge zu erstellen. Dabei ist<br />

es recht einfach: Sie verteilen z.B. dreimal den<br />

gleichen Sound und verändern die Oktavlagen (-12,<br />

+0, +12), wobei ein Unisono aus drei Oktaven wirklich<br />

genügt. Um den Unisono-Stack etwas abzurunden, ist<br />

es ratsam, den Pegel des Sounds in der tiefsten<br />

sowie den in der höchsten Oktave etwas zurück zu<br />

nehmen. Sehr effektvoll macht sich dieser Tipp bei<br />

Streichern (nicht nur bei orientalischen Riffs) und bei<br />

Brass Sections.<br />

Im Multipart lassen sich für den Live-Gig fette Unisono-<br />

Sounds und Chord Memory-Synths programmieren, die<br />

mit nur einer Taste gespielt werden.<br />

Zu guter Letzt<br />

Der Multiband-Kompressor (als Master Effect<br />

verwendet) ist zwar ein Druckmacher, sollte aber<br />

trotzdem vorsichtig eingesetzt werden, weil er bei<br />

dynamischen Sounds das Spielverhalten<br />

einschränken kann. Hier muss jeder Keyboarder für<br />

sich selbst entscheiden, bei welcher Komprimierung<br />

er sich noch wohlfühlt. Natürlich gibt es noch viele<br />

andere Punkte, die bei Ihrer Klangmodifikation<br />

berücksichtigt werden wollen. So etwa die Controller-<br />

Zuweisung. Hier können wir Ihnen nur Mut machen,<br />

einmal selbst nachzuschauen: Das Controller Setting<br />

entdecken Sie im Common-Edit-Bereich (F4: Ctrl Set).<br />

Sie können damit schnell beliebige Filterwerte mit<br />

dem AF1 Taster abrufen oder sie gewöhnlich per Rad<br />

verändern.<br />

Thomas Schneider


YAMAHA Motif News <strong>Guide</strong><br />

Was zeigt uns das Beispiel aber noch? Bei den<br />

Effekten zuerst immer nach dem Routing der<br />

Elements schauen. Erst dann kann der gesamte<br />

Sound wirkungsvoll bearbeitet werden. Den VCM<br />

Equalizer 501 sollten Sie unbedingt auch bei weiteren<br />

Live-Sounds zur Optimierung des Frequenzgangs<br />

verwenden.<br />

Velocity anpassen<br />

Wie bereits oben angedeutet, wirft ein gewisser<br />

„subjektiv gefühlter“ Druck oft die Frage nach der<br />

Anschlagsdynamik (Velocity) auf. Sehr dynamische<br />

Sounds vermitteln meist den Eindruck der Sensibilität<br />

- nichts für den rauhen Bühneneinsatz.<br />

Eine zu große Anschlagsdynamik ist im Live-Einsatz<br />

nicht immer optimal. Dies gilt vor allem für alle<br />

„flächige Sounds“ (Streicher, Pads, Brass, etc.).<br />

Während Orgelsounds üblicherweise nicht<br />

anschlagsdynamisch programmiert bzw. gespielt<br />

werden, ist es auch bei manchen Flächensounds<br />

sinnvoll, die Velocity zu senken. Wie das im Nu<br />

erledigt wird, soll nun an der Preset-Voice „T Brass“<br />

(Pre4- 114) demonstriert werden: Drücken Sie am<br />

Gerät die Edit-Taste und wählen Sie (auf der rechten<br />

Seite - Performance Control) Sie das Element/Part 1<br />

an, das zusammen mit dem zweiten Element den<br />

Grundsound dieses analogen Brassklangs legt.<br />

Der Sound soll nicht klangfarblich verändert werden,<br />

sondern sich durch eine reduzierte Dynamik<br />

kraftvoller anfühlen. Darum: Nicht mit der Filter<br />

Velocity, sondern mit der Amp Velocity werden die<br />

Anpassungen getroffen. Bearbeiten Sie bei den<br />

beiden ersten Elements der Voice daher den<br />

Parameter „Level Velocity Sens“: der Wert „+ 12“ wird<br />

auf „+0“ gebracht. Anschlagsdynamisches Spiel ist<br />

zwar noch möglich, die Velocity wirkt sich aber nur auf<br />

die Filterfrequenz aus. Ähnlich können Sie bei<br />

anderen Brass- oder Flächensounds vorgehen, um<br />

sie „kerniger“ zu bekommen.<br />

Auf dieser Bildschirmseite des Motif XS (Level/Pan)<br />

finden Sie zudem eine umfangreiche Panorama-<br />

Sektion. Eine immense komplexe Stereo-Breite klingt<br />

zwar im Kopfhörer recht eindrucksvoll, für Live-Gigs,<br />

bei denen - trotz Aufkommen <strong>von</strong> In-ear-Monitoring -<br />

immer noch häufig mit Mono-Signalen gearbeitet wird,<br />

sind extreme Panorama-Werte besser zu vermeiden.<br />

Seite 66<br />

Dies gilt vor allem, wenn Sie im Song- oder<br />

Performance-Modus mehrere Voices stacken<br />

möchten, die links-rechts verteilt werden sollen.<br />

Schichtwechsel<br />

Im Song Mixing finden sich etliche Möglichkeiten,<br />

einzelne Voices zu kombinieren, um einen<br />

bombastischen Layer-Sound zu erzeugen. Mit den<br />

beliebten Kombinationen aus Piano oder Streicher<br />

oder Rhodes mit Synthpad ist natürlich das Ende der<br />

Fahnenstange noch lange nicht erreicht.<br />

Vielmehr ist Ihre eigene Kreativität gefragt. Leider viel<br />

zu selten wird die Chance wahr genommen, im Song-<br />

Mode wuchtige Unisono-Klänge zu erstellen. Dabei ist<br />

es recht einfach: Sie verteilen z.B. dreimal den<br />

gleichen Sound und verändern die Oktavlagen (-12,<br />

+0, +12), wobei ein Unisono aus drei Oktaven wirklich<br />

genügt. Um den Unisono-Stack etwas abzurunden, ist<br />

es ratsam, den Pegel des Sounds in der tiefsten<br />

sowie den in der höchsten Oktave etwas zurück zu<br />

nehmen. Sehr effektvoll macht sich dieser Tipp bei<br />

Streichern (nicht nur bei orientalischen Riffs) und bei<br />

Brass Sections.<br />

Im Multipart lassen sich für den Live-Gig fette Unisono-<br />

Sounds und Chord Memory-Synths programmieren, die<br />

mit nur einer Taste gespielt werden.<br />

Zu guter Letzt<br />

Der Multiband-Kompressor (als Master Effect<br />

verwendet) ist zwar ein Druckmacher, sollte aber<br />

trotzdem vorsichtig eingesetzt werden, weil er bei<br />

dynamischen Sounds das Spielverhalten<br />

einschränken kann. Hier muss jeder Keyboarder für<br />

sich selbst entscheiden, bei welcher Komprimierung<br />

er sich noch wohlfühlt. Natürlich gibt es noch viele<br />

andere Punkte, die bei Ihrer Klangmodifikation<br />

berücksichtigt werden wollen. So etwa die Controller-<br />

Zuweisung. Hier können wir Ihnen nur Mut machen,<br />

einmal selbst nachzuschauen: Das Controller Setting<br />

entdecken Sie im Common-Edit-Bereich (F4: Ctrl Set).<br />

Sie können damit schnell beliebige Filterwerte mit<br />

dem AF1 Taster abrufen oder sie gewöhnlich per Rad<br />

verändern.<br />

Thomas Schneider


Dieser <strong>Quick</strong> <strong>Guide</strong> ist aus<br />

den Ausgaben 01/07 bis<br />

03/08 des Motif News <strong>Guide</strong><br />

entstanden.<br />

YAMAHA<br />

Motif News <strong>Guide</strong><br />

Der offizielle News <strong>Guide</strong><br />

zur Yamaha Music Production<br />

Synthesizer Serie<br />

MOTIF ES, MO & S-Series<br />

Herausgegeben <strong>von</strong><br />

EASY SOUNDS<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Krischker</strong><br />

in Kooperation mit<br />

YAMAHA MUSIC<br />

CENTRAL EUROPE<br />

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Der Motif News <strong>Guide</strong> erscheint<br />

monatlich und enthält News, Tips &<br />

Tricks, Softwareangebote und<br />

Interviews rund um die Yamaha<br />

Synthesizer der Motif-Serie, S90<br />

ES, MO6 / MO 8, MM6 und enthält<br />

auch Beiträge zu „Computer Music<br />

Instruments“ und Software.<br />

Sie können den kostenlosen Motif<br />

News <strong>Guide</strong> mit einer formlosen<br />

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