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Landeskongress - SGB - CISL

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InterviewGesundheits- und Bildungsbereichnicht gekürzt werden. Insgesamtmüssen wir stärker hinterfragen,wer wofür Geld bekommt. Uns zumBeispiel fragen, wer etwas für dasGemeinwohl tut, welcher BetriebMöglichkeiten für eine bessere Vereinbarkeitvon Beruf und Familiefördert.„Insgesamt müssen wir stärkerhinterfragen, wer wofür Geldbekommt“.Die Wirtschaft hat der Politikihre Vorstellungen zum Landeshaushaltbereits vorgebracht...Es ist legitim, dass die Wirtschaftihren Standpunkt vorbringt. Es gibtBereiche, bei denen es tatsächlichVeränderungsbedarf gibt. Der Sparstiftsoll aber immer im öffentlichenBereich angesetzt werden, bei Verwaltung,Bildung, Sozialem. In ihrerReformagenda (die Spar- und Reformvorschlägeder Wirtschaftsverbände,Anm. d. R.) ist mit keinemWort erwähnt, was die Wirtschaftfür Südtirol als Wirtschaftsstandorttun will. Da fehlt mir die sozialeVerantwortung. Die gehört auchzu einem gesunden Wirtschaftssystem.Nenne uns bitte einen problematischenPunkt.Eine wesentliche Forderung in derReformagenda ist der Abbau derBürokratie. Darunter kann man verschiedenesverstehen. Ja zu einemsinnvollen Bürokratieabbau, aberein klares Nein zum Abbau der Beschäftigtenim Verwaltungsbereich.Der geforderte Bürokratieabbausteht einer Einsparung beim Personalzu nahe. Wenn ich von fünfStellen in der öffentlichen Verwaltungnur mehr eine nachbesetze,dann ist das im Endeffekt einArbeitsplatzabbau, und niemandmacht sich darüber Gedanken,was mittel- und langfristig passiert,nämlich dass sich die Beschäftigungsproblematikverschärft undmehr Menschen ohne Arbeit voneinem sozialen Netz aufgefangenwerden müssen. Die notwendigenMittel kommen ja immer aus dem-selben Topf, für den Gelder eingespartwerden sollen. Auch das erscheintmir als ein Widerspruch.Und auf der sozialen Ebene?Dort ist es ähnlich. Alle stellen Forderungenan die öffentliche Hand,übertreffen sich dabei, und keinerfragt sich, wo die Mittel herkommensollen. Das ist unverantwortlich.Auch in der Sozial- und Familienpolitik.Was da nicht alles anForderungen auftaucht, ungeachtetder unterschiedlichen Zuständigkeitenvon Staat, Regionen, Provinzenund Gemeinden. Man fordert,als ob die öffentlichen Mittel nichtabnehmen würden und die goldenenZeiten ewig weitergingen. SozialpolitischeForderungen ja, aberbitte mit Augenmaß. Je höher mitden Forderungen über das Ziel hinausgeschossenwird, desto wenigerschaut letztendlich heraus. Wennich aber machbare Forderungenstelle, für Familien, Frauen und Jugendliche,was durchaus notwendigist, und den korrekten Weg beschreite,dann komme ich Schrittfür Schritt weiter.Man fordert, als ob die öffentlichenMittel nicht abnehmenwürden und die goldenen Zeitenewig weitergingen. SozialpolitischeForderungen ja, aberbitte mit Augenmaß.Wie siehst du den ergänzendenGesundheitsfonds?Dieses Projekt geht in diese Richtung,Zusätzliches für unsere Leutezu erreichen. Derzeit errichten wirin Südtirol den ergänzenden Gesundheitsfondsfür die Beschäftigtenim Handwerk, und das istpositiv, weil wir vor Ort etwas aufbauen,und weil es auch ein Schritthin zum bereichsübergreifendenFonds ist. Wir glauben an diesesProjekt und bleiben dran.Was wird für den <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> wichtigsein?Integration und Zusammenleben.Dafür steht der <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> seit seinerGründung, auch mit seiner organisatorischenAusrichtung, etwa dieparitätische Besetzung der Gremienaus Personen der deutschen unditalienischen Sprachgruppe. Jetztwandelt sich die Südtiroler Gesellschaft,der Zuzug von auswärtigenBürgern ist eine neue Herausforderung.Die Gewerkschaft ist auchein Spiegel der Gesellschaft. Damitmüssen wir uns konfrontieren. Einwichtiger Aspekt ist auch, mehrmit den anderen Gewerkschaftenzusammenzuarbeiten. Nur zusammensind wir stark. Vier Schwachemachen noch lang keine Stärke.Gemeinsam Auftreten, sich besserabsprechen, Gemeinsamkeiten hervorheben.Das Bedürfnis nach mehrGemeinsamkeit ist lauter geworden,es geht quer durch die gesamteArbeiterschaft.„Nur zusammen sind wir stark.Vier Schwache machen nochlang keine Stärke.“Du bist die erste Frau an derSpitze des <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>…Als Frau kann ich vielleicht eine Vorzeigefunktionfür die vielen Top-Frauen in der Organisation einnehmenund diese motivieren. Wir sindnicht nur gut als Zuarbeiterinnen,wir können auch Verantwortungübernehmen und sehr gut Menschenzusammenführen. Das fängtschon in den Familien an. Wir könneneiniges bewegen. Wir müssennur selbst mehr davon überzeugtsein.Was ist dein persönliches Ziel?Meine Arbeit gut zu machen. Ichglaube, etwas bewegen zu können.Ich möchte vermitteln, dass ich füretwas stehe und Verantwortungübernehme. Ich möchte in Erinnerungbleiben als jemand, der Gutesfür die Gesellschaft, die Arbeiterschaft,die Frauen und den <strong>SGB</strong><strong>CISL</strong>getan hat.9

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