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Nasale und bronchiale Allergen-Provokationen

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TopicTypischer Verlauf einer <strong>bronchiale</strong>n Provokation mit MilbeAbb 3a: Typischer Verlauf einer <strong>bronchiale</strong>n Provokation mit Milbe. Der Ausgangswert derFEV 1wird auf 100 % gesetzt. In Anschluss erfolgt eine Leermessung mit NaCl 0,9 % <strong>und</strong>dann die Provokation mit dem Aller gen (x-Achse kumulierte Dosis des Milbenallergens,y-Achse Abfall der FEV 1in %; der Schnittpunkt beider Geraden definiert die PD 20FEV 1, hier21 SBE)Zusammenfassung<strong>Nasale</strong> <strong>und</strong> <strong>bronchiale</strong> <strong>Provokationen</strong>liefern dem allergologisch tätigen Arztwichtige zusätzliche Informationen überdie klinische Relevanz von allergischenAtemwegserkrankungen. Die <strong>bronchiale</strong>Provokation hat den Vorteil, dass einequantitative Aussage über die Relevanzdes <strong>Allergen</strong>s durch Angabe einerSchwellendosis möglich ist <strong>und</strong> die mitdem Asthma verb<strong>und</strong>ene LAR erfasstwird.Insbesondere bei Diskrepanzen zwischenBef<strong>und</strong> <strong>und</strong> Anamnese <strong>und</strong> vor derDurchführung einer SIT mit einem perennialen<strong>Allergen</strong> sollten <strong>Provokationen</strong> Anwendungfinden. Für den erfahrenen Untersucher<strong>und</strong> bei der Anwendung vonmodernen Provokationssystemen sinddie Methoden sicher.Zugehörige Veränderung derFluss/Volumen-Kurvekeine Veröffentlichung über die Sicherheitder <strong>bronchiale</strong>n <strong>Provokationen</strong> im klinischenAlltag. Seit 2005 führten wir beiüber 500 Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen <strong>Provokationen</strong>mit Hausstaubmilbe durch.Bei 82 Prozent der Untersuchungen kames zu asthmatischen Frühreaktionen, diemit der Inhalation von Salbutamol behandeltwerden konnten. Die asthmatischeSpätreaktion messen wir mit Hilfe deselektronischen Peak-flow-Meters (AM-1)zuhause. Die Familien erhalten eine Instruktionüber das Verhalten im Falle einerSpätreaktion. Es muss gewährleistet sein,dass die Patienten in der Lage sind, ein Betamimetikumzu inhalieren. Entsprechendder Literatur [6,7] kommt es bei etwa 45Prozent der Patienten nach Milbenprovokationzu einer LAR. Bis auf einen Fall(ein Kind hatte am Morgen vor der Provokationmit einem LABA inhaliert, dochdie Eltern teilten uns dies nicht mit) kames seit 2005 nie zu einer Vorstellung beieinem Arzt oder in einer Notfallambulanznach einer <strong>bronchiale</strong>n Provokation. KeinKind musste hospitalisiert werden. Bei derProvokation mit Gräsern ist der Anteil derLAR geringer <strong>und</strong> liegt beica. 15 bis 30 Prozent [8,10].Einzig bei <strong>Provokationen</strong>mit Schimmelpilzen (Alternaria)kommt es in über 90Prozent zu einer LAR. DieseUntersuchungen führenwir immer stationär durch,ebenso wählen wir eine geringereEingangsstufe in derProvokation (5 SBE).Bei nasalen <strong>Provokationen</strong>kann es problematischsein, dass insbesondere Kinderdas <strong>Allergen</strong> einatmen Abb. 3bkönnen <strong>und</strong> dann möglicherweiseAsthmasymptome entwickeln.Ein nasaler Sprühstoß mit dem Pumpsprayder Firma Allergopharma enthält200 bis 250 SBE <strong>Allergen</strong>. In der <strong>bronchiale</strong>nProvokationsstudie mit Rhinitikern<strong>und</strong> leichten Asthmatikern war diemittlere <strong>Allergen</strong>dosis, die zu einem Abfallvon 20 % FEV 1führte, 65,2 SBE ± 65,9Gräserallergen [8] <strong>und</strong> damit ein Viertelder Dosis eines Sprühstoßes in der nasalenProvokation.Korrespondenzadresse:Dr. med. Johannes SchulzeJ. W.-Goethe-Universität Frankfurt amMain, Zentrum für Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin,Abteilung Pädiatrische Pneumologie,Allergologie <strong>und</strong> MukoviszidoseTheodor-Stern-Kai 760590 Frankfurt am MainE-Mail: johannes.schulze@kgu.de18 Pädiatrische Allergologie ∙ 15 ∙ 1/2012

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