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pdf 24.9 kB - Leipzig: Richard Wagner - Jubiläumsjahr 2013: 200 ...

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Umfang:11.400 Zeichen (inkl. LZ) Verantwortlich:1.586 Wörter Andreas Schmidt174 Zeilen (Leiter Öffentlichkeitsarbeit/PR-Tourismus)Tel.: +49 (0)341 7104-310E-Mail: presse@ltm-leipzig.deDownload: www.ltm-leipzig.de/pressePRESSE-INFORMATION(presse11/017/05.31)Hinweis: Veröffentlichung nur mit Quellenangabe<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong>Der berühmteste in <strong>Leipzig</strong> geborene Tondichter<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong>, der einflussreichste Komponist der Hochromantik, wurde am22.5.1813 in <strong>Leipzig</strong> im „Haus zum Roten und Weißen Löwen“ (Brühl 319, später Nr. 1-3, 1886 abgerissen) als letztes von neun Kindern geboren und am 16.8.1813 in derThomaskirche getauft. Bereits fünf Monate nach der Geburt starb sein Vater CarlFriedrich Wilhelm <strong>Wagner</strong>, der als Polizei-Protokollführer tätig gewesen war, an einemNervenfieber als Folge der kriegerischen Auseinandersetzungen um und in <strong>Leipzig</strong>.Seine Mutter Johanna Rosine <strong>Wagner</strong> (geb. Paetz) heiratete ein halbes Jahr späterden Schauspieler und Porträtmaler Ludwig Geyer, den <strong>Wagner</strong> zeitlebens als seinenleiblichen Vater ansah.Zwei Jahre später übersiedelte die Familie nach Dresden. Sein Stiefvater weckte inihm die Liebe zum Theater. <strong>Wagner</strong> besuchte ab 1822 die Dresdner Kreuzschule.1827 kehrte die Mutter mit dem vierzehnjährigen <strong>Richard</strong> und seinen Geschwisternnach <strong>Leipzig</strong> zurück, da ihre Tochter Luise eine Anstellung am <strong>Leipzig</strong>er Theatergefunden hatte. <strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> ging zur Nikolaischule, an der er am 21.1.1828 derObertertia zugewiesen wurde. Dies erregte <strong>Wagner</strong>s Missmut, denn an der DresdnerKreuzschule war er bereits in der Sekunda gewesen. Statt sich weiter mit Homer zubefassen, musste er wieder zu den leichteren griechischen Prosaisten zurückkehren.Einer seiner wenig geliebten Lehrer war der Rektor der Nikolaischule, Karl FriedrichAugust Nobbe. Um die Schulbürokratie auszugleichen, beschäftigte sich <strong>Wagner</strong>autodidaktisch mit Dichten und Komponieren.<strong>Leipzig</strong> Tourismus und Marketing GmbH, Andreas Schmidt, Augustusplatz 9, 04109 <strong>Leipzig</strong>1


Ab 26.6.1830 besuchte <strong>Wagner</strong> dann die Thomasschule, die er jedoch ohneReifeprüfung verließ. Bei dem Gewandhausmusiker Christian Gottlieb Müller erhielt derjunge Künstler heimlich seine erste musikalische Ausbildung in Harmonielehre. Umsich endlich ganz dem studentischen Leben und der Musik hingeben zu können,schrieb sich <strong>Wagner</strong> am 23.2.1831 als „studiosus musicae“ in die <strong>Leipzig</strong>erUniversitätsmatrikel ein. Er wurde bald Schüler des Thomaskantors Christian TheodorWeinlig. Dieser erkannte die musikalische Begabung <strong>Wagner</strong>s und förderte sie.<strong>Wagner</strong> brachte später seine Verehrung für den Lehrer zum Ausdruck, indem er ihmsein Opus I (Klaviersonate in B-Dur) und dessen Witwe 1843 sein Männerchorwerk„Das Liebesmahl der Apostel“ widmete.Literarische Anregungen erhielt <strong>Wagner</strong> von seinem Onkel Adolf <strong>Wagner</strong>, bei seinemJugendfreund Guido Theodor Apel und beim Schriftsteller Heinrich Laube, für dessen„Zeitung für die elegante Welt“ er ab 1834 auch Artikel verfasste. Während der<strong>Leipzig</strong>er Septembererhebung engagierte sich <strong>Wagner</strong> erstmals politisch und träumtevon der Einigung seines Vaterlandes.Im Gewandhaus lernte er die neun Sinfonien Ludwig van Beethovens kennen undwurde zur Komposition einer eigenen Sinfonie angeregt. <strong>Wagner</strong> war 17 Jahre alt, alsim Comödienhaus am 24.12.1830 mit der Ouvertüre B-Dur erstmals Musik von ihm in<strong>Leipzig</strong> erklang. Im Gewandhaus wurde <strong>Wagner</strong>s Musik erstmals am 23.2.1832gespielt (Ouvertüre d-Moll).Am 7.6.1834 meldete <strong>Wagner</strong> polizeilich seine Wohnung in der Nordstraße 3 ab undverließ <strong>Leipzig</strong>. Er wurde Chordirektor in Würzburg. Sein weiterer Lebensweg führteihn u.a. nach Magdeburg (1834), Königsberg (1836) und Riga (1837). Hochverschuldetfloh er 1839 nach Paris und lebte dort von Gelegenheitsarbeiten. Seine bereitskomponierten Opern brachten nicht den gewünschten Erfolg. Der kam erst nach derUraufführung von „Rienzi“ am 20.10.1842 im Dresdner Hoftheater. <strong>Wagner</strong> wurdeschlagartig als Opernkomponist bekannt und erhielt eine Berufung als zweiterKapellmeister nach Dresden. Wichtige Werke wie „Tannhäuser“ und „Lohengrin“entstanden.Doch <strong>Wagner</strong> war nicht nur Künstler, sondern auch ein begeisterter Demokrat. Erunterstützte als Mitglied im Dresdner Vaterlandsverein die bürgerliche Revolution inSachsen, die Mitte Mai 1849 scheiterte. Danach endete die Karriere des radikalen<strong>Leipzig</strong> Tourismus und Marketing GmbH, Andreas Schmidt, Augustusplatz 9, 04109 <strong>Leipzig</strong>2


Hitzkopfs abrupt, denn <strong>Wagner</strong> wurde ab 16.5.1849 per Fahndungsaufruf gesucht undmusste sein gesichertes Arbeitsverhältnis aufgeben. Er flüchtete mit Unterstützung vonFranz Liszt in das Exil nach Zürich und baute dort gemeinsam mit Gottfried Keller undGeorg Herwegh einen neuen Freundeskreis auf.Allmählich konnte <strong>Wagner</strong> in Zürich an alte Erfolge anknüpfen. Nebenmusikdramatischen Dichtungen wie „Rheingold“ und „Siegfried“ entstanden seinewichtigsten theoretischen Schriften, u.a. die Abhandlung „Das Kunstwerk der Zukunft“.<strong>Wagner</strong> strebte den Zusammenschluss der verschiedenen Künste an. Die Oper sollteihren Unterhaltungswert verlieren und an das Erhabene erinnern. <strong>Wagner</strong>s Ziel war dieErfahrung einer höheren Realität. Er wollte mit dem Musikdrama Religiosität erweckenund reformierte damit die Gattung der Oper.Nach einer heftigen Affäre mit der Frau seines Gönners und Vermieters OttoWesendonck - die ihn zu „Tristan und Isolde“ inspirierte - ging <strong>Wagner</strong> im August 1858über Venedig, Luzern und Paris nach Wien. Am 28.3.1862 erhielt er aus Sachsen dieNachricht von seiner Amnestie. Nach langer Zeit weilte er am 1.11.1862 wieder zueinem Konzert im Gewandhaus in <strong>Leipzig</strong>. Hier dirigierte er im fast leeren Konzertsaalseine Ouvertüren zu „Tannhäuser“ und zu den „Meistersingern“, die letztere alsUraufführung. Der Beifallssturm war so groß, dass <strong>Wagner</strong> sein Werk wiederholte.Ansonsten hatte es <strong>Wagner</strong> in <strong>Leipzig</strong> nicht einfach. Seine 1833 komponierte Oper„Die Feen“ wurde von Operndirektor Friedrich Sebald Ringelhardt zurückgewiesen,ebenso sein „Liebesverbot“. Auch Felix Mendelssohn Bartholdy konnte mit demmusikalischen Umstürzler nichts anfangen. Erst als Angelo Neumann 1870 das<strong>Leipzig</strong>er Stadttheater übernahm, wendete sich das Blatt für <strong>Wagner</strong>. EineGlanzperiode der Oper begann.Im Haus des Orientalisten Hermann Brockhaus lernte <strong>Wagner</strong> 1868 den jungenStudenten Friedrich Nietzsche während einer Feier kennen. Nietzsche war von<strong>Wagner</strong>s Person, seiner Musik und seinen Anschauungen sehr beeindruckt. Esentstand eine Freundschaft, die erst 1872 erlosch. 1864 holte der 19-jährigeBayernkönig Ludwig II. den hochverehrten Komponisten nach München und bezahlteseine Schulden. <strong>Wagner</strong> konnte nun unter besten Bedingungen arbeiten und mehrereOpern aufführen. 1870 heiratete er die 24 Jahre jüngere Cosima von Bülow, dieuneheliche Tochter Franz Liszts und der ehemaligen Frau seines Freundes undFörderers Hans von Bülow. Ein Jahr später zog er nach Bayreuth. Die aus der Ehestammenden drei Kinder wuchsen in der Villa Wahnfried auf, die <strong>Wagner</strong> 1874 in<strong>Leipzig</strong> Tourismus und Marketing GmbH, Andreas Schmidt, Augustusplatz 9, 04109 <strong>Leipzig</strong>3


Bayreuth bauen ließ. Im Jahr 1872 war die Grundsteinlegung für ein von <strong>Wagner</strong>entworfenes und von Ludwig II. finanziertes Festspielhaus erfolgt. Dieses wurde 1876mit der Uraufführung des „Rings der Nibelungen“ eingeweiht. Am 13.2.1883 starb dergeniale Künstler in Venedig, das er zur Wiederherstellung seiner Gesundheitaufgesucht hatte.Nach seinem Tod übernahm Cosima die Leitung der Bayreuther Festspiele bis 1906.Mit seinem kompromisslosen Streben nach künstlerischer Selbstverwirklichung undseinem außergewöhnlichem Lebenswandel hatte sich <strong>Wagner</strong> zeitlebens nicht nurFreunde gemacht. Der Ruhm von <strong>Wagner</strong>s Werk wurde auch durch seinen Hang zumChauvinismus und Antisemitismus überschattet. Leider erkor sich auch Adolf Hitler<strong>Wagner</strong>s sagenhafte Bühnenwelt, die voller Abgründe und Heilsbotschaften steckte, zuseiner geistigen Heimat.<strong>Leipzig</strong> sah sich in allen politischen Systemen seinem Sohn immer verpflichtet. 1878gab es in der Oper die erste geschlossene Aufführung des „Rings der Nibelungen“außerhalb von Bayreuth. Auch die letzte Aufführung vor der Zerstörung des Gebäudes1943 galt <strong>Wagner</strong>. Im Herbst 1960 wurde die neuerbaute Oper mit <strong>Wagner</strong>s„Meistersingern“ eröffnet. Mit Ausnahme der beiden Jugendopern wurden in denFolgejahren alle musikdramatischen Bühnenwerke des <strong>Leipzig</strong>ers in der Operaufgeführt. Einzig mit der Errichtung eines <strong>Wagner</strong>-Denkmals tat sich die Stadt schwer.Zum 100. Geburtstag von <strong>Wagner</strong> legte Oberbürgermeister Rudolf Dittrich am22.5.1913 in der Ringpromenade den Grundstein für ein Denkmal, zu dem Max Klingerverschiedene Entwürfe geschaffen hatte. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs undKlingers Tod verhinderten die Ausführung. Seit dem 15.1.<strong>200</strong>9 befindet sich der Sockeldes Denkmals in den Grünanlagen an der Großen Fleischergasse. Er besteht ausreinweißem Marmor, der in Laas (Südtirol) gebrochen wurde und auf drei Seitenlebensgroße Charaktere aus <strong>Wagner</strong>s Opern im Relief darstellt. Die Treppenanlage,die ursprünglich das West-Ende des Mattäikirchhofs mit dem Promenadenringverband, schuf Max Klinger.Am 13.2.2011 wurde in der Alten Nikolaischule ein neuer Pilgerort für Musikliebhabereingeweiht, der an den Nikolai-Schüler <strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> erinnert. Die 1994 restaurierteAula im 2. Obergeschoss ist so erhalten, wie sie <strong>Wagner</strong> kennengelernt hat. ImRahmen der „<strong>Leipzig</strong>er Notenspur“, die anhand eines Wegeleitsystems die <strong>Leipzig</strong>erMusikgeschichte miteinander vernetzt, wird sie touristisch erschlossen.Weiterhin sollten <strong>Wagner</strong>-Freunde auch das Grab seiner Mutter sowie seinerSchwester Rosalie Marbach, die mit dem <strong>Leipzig</strong>er Dichter und Schriftsteller Oswald<strong>Leipzig</strong> Tourismus und Marketing GmbH, Andreas Schmidt, Augustusplatz 9, 04109 <strong>Leipzig</strong>4


Marbach verheiratet war, auf dem Alten Johannisfriedhof besuchen.Anhand des vom <strong>Richard</strong>-<strong>Wagner</strong>-Verband <strong>Leipzig</strong> herausgegebenen Prospekts„<strong>Wagner</strong> Wege in <strong>Leipzig</strong>“ kann man zu Fuß den Spuren <strong>Wagner</strong>s in der Innenstadtoder motorisiert in der näheren Umgebung folgen. Der Prospekt ist kostenlos in derTourist-Information erhältlich und sehr anschaulich gestaltet. Er stellt in Wort und Bildsowie anhand eines Stadtplans 25 Stationen vor, die einen Bezug zu <strong>Wagner</strong> haben.„<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> – ein <strong>Leipzig</strong>er“ ist der Titel eines zweistündigen Stadtrundgangs,den die <strong>Leipzig</strong> Erleben GmbH anbietet. Garniert mit zahlreichen Anekdoten erfährtman Interessantes über <strong>Wagner</strong>s Wirken. Info: www.leipzig-erleben.comEin Höhepunkt der <strong>Wagner</strong>-Ehrung in <strong>Leipzig</strong> sind die jährlich stattfindenden <strong>Wagner</strong>Festtage <strong>Leipzig</strong>, deren Ideengeber und Organisator die <strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> Gesellschaft<strong>Leipzig</strong> <strong>2013</strong> e.V. ist. Sie beziehen jeweils den Geburtstag <strong>Wagner</strong>s, den 22. Mai, ein.Anlässlich des <strong>200</strong>. Geburtstags von <strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> finden in <strong>Leipzig</strong> vielehochkarätige Veranstaltungen statt, so dass seine Geburtsstadt zum Mekka fürMusikfreunde aus der ganzen Welt werden dürfte.Anekdote: Schon als Musikstudent versuchte <strong>Wagner</strong> vergeblich, seine Dienste beimberühmten Musikverlag C. F. Peters anzubieten. Als er schüchtern anfragte „ob ernicht etwas Geld mit Kompositionen verdienen könne, um sein Studium zufinanzieren“, wies man ihn ab: „Leisten Sie erst mal was in der Musik, dann kommenSie wieder.“ Er kam wieder. Aber erst sehr viel später und zwar mit „Tannhäuser“, 1853als erste seiner Opern in <strong>Leipzig</strong> uraufgeführt. Und fand endlich in OperndirektorAngelo Neumann einen Förderer seiner Kunst. <strong>Wagner</strong> war außer sich vor Freude:„Heil <strong>Leipzig</strong>, meiner Vaterstadt, die eine so kühne Theaterdirektion hat“, schrieb er ineinem Telegramm aus Bayreuth nach der Uraufführung des „Rings der Nibelungen“.Informationen zu <strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong><strong>Richard</strong>-<strong>Wagner</strong>-Verband <strong>Leipzig</strong> e.V.: www.wagner-verband-leipzig.de<strong>Richard</strong> <strong>Wagner</strong> Gesellschaft <strong>Leipzig</strong> <strong>2013</strong> e.V.: www.wagner-festtage.com<strong>Wagner</strong> Denkmal e.V.: www.wagner-denkmal.com<strong>Leipzig</strong>er Notenspur: www.notenspur-leipzig.de<strong>Leipzig</strong> Tourismus und Marketing GmbH/Tourist-Information: www.leipzig.travel<strong>Leipzig</strong> Tourismus und Marketing GmbH, Andreas Schmidt, Augustusplatz 9, 04109 <strong>Leipzig</strong>5

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