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Michael Goderbauer_kanada_05.06

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und es werde, so versicherte er mir, garantiert noch kälter. Wie Recht er<br />

behalten sollte.<br />

Zeitsprung: Mitte Januar. Das Thermometer zeigte -45°C (minus fünfundvierzig<br />

Grad Celsius). Nun war es mir endgültig zu kalt – den Kanadiern aber auch. -30°C,<br />

-35°C und auch -40°C sind noch okay für den Durchschnittskanadier. Aber bei -<br />

45°C ging nichts mehr. Die Schulbusse sprangen nicht mehr an: zwei Tage<br />

schulfrei. Bei -40°C<br />

ging’s dann wieder<br />

weiter. So als wäre<br />

nichts passiert. Der<br />

Schnee lag trotzdem<br />

meterhoch.<br />

So viel Schnee, Eis und<br />

Kälte haben aber auch<br />

Vorteile. Ich hatte die<br />

Chance so viele neue<br />

Sachen zu machen, die<br />

hier in Deutschland<br />

schwierig, wenn nicht<br />

unmöglich sind. So war<br />

ich zum Beispiel<br />

Mitglied eines Curling-Teams. Curling ist der Sport, bei dem man „Teekessel“<br />

über das Eis kickt und dann das Eis auch noch mit einem Besen fegt. Hört sich<br />

verrückt an, kann aber durchaus Spaß machen – wenn man mit den richtigen<br />

Leuten spielt. Außerdem hatte ich die Chance, Schlittschuh zu laufen und Ski zu<br />

fahren. Getoppt werden konnte das alles nur noch von der Schneehaus-Aktion<br />

meiner Klasse. Zusammen haben wir im Sportunterricht riesige Häuser aus<br />

Schnee, also so etwas wie Iglus, gebaut. Der Sportlehrer stellte dazu die<br />

Verpflegung (Cola und Kuchen).<br />

Der Schnee schmolz den ganzen Winter über nicht. Von Mitte Oktober bis April<br />

war es nur eine einzige weiße Decke. Weiße Weihnacht ist in Kanada keine<br />

Wunschvorstellung, sondern Realität – jedes Jahr garantiert.<br />

12. Klasse, Abschied & Wiedersehen<br />

Nach den Weihnachtsferien war die Hälfte meines Jahres schon um und auf<br />

einmal ging alles so schnell. Mein Abflugtermin im Sommer rückte unaufhaltsam<br />

näher…<br />

Zunächst einmal steckte mich der Schulleiter Mr. Schneider jedoch für das<br />

2. Halbjahr in die 12. Klasse. Das machte mir wenig aus, denn auch hier kannte<br />

ich schon viele Leute. Allerdings waren meine Mitschüler bereits eifrig dabei,<br />

ihre Zukunft zu planen. Für sie war dies nämlich ihr allerletztes Schuljahr. Viele<br />

meiner Freunde hatten sich schon bei Universitäten und Hochschulen angemeldet<br />

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