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Projekt Tevesstraße 36-46 und 48-54, Frankfurt am Main

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InfoGesellschaft für rationelle Energienutzung mbHWohnungswirtschaft:Altbaumodernisierung mit PassivhauskomponentenAuch im Gebäudebestand können sehr weit reichende Energieeinsparungen umgesetzt werden. ImVordergr<strong>und</strong> sollten dabei stehen:- erheblich verbesserte Wärmedämmung- Einsatz sehr guter Fenster- Verbesserung der Luftdichtheit- Verringerung von Wärmebrücken- Lüftung mit effizienter Wärmerückgewinnung- effiziente Wärmeerzeugung, Einsatz erneuerbarerEnergieträger.So können in bestehenden Gebäuden genau dieMaßnahmen umgesetzt werden, die bei der Errichtungvon Gebäuden bereits sehr erfolgreich Anwendung finden<strong>und</strong> Produkte verwendet werden, die für den Neubau vonPassivhäusern entwickelt wurden.Dass Energieeffizienz auch bei der Altbausanierungmöglich ist, zeigen zwischenzeitlich eine Vielzahlumgesetzter Beispiele.Besonders erfolgreich demonstriert dieAltbaumodernisierung von 60 Wohnungen durch die ABG<strong>Frankfurt</strong> Holding in der Tevesstraße <strong>36</strong>-<strong>54</strong> den Einsatzvon Effizienztechnologie im Bestand.<strong>Projekt</strong>daten:Tevesstraße <strong>36</strong>-<strong>46</strong> <strong>und</strong> Tevesstraße <strong>48</strong>-<strong>54</strong>,<strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong>Anzahl der Wohnungen: 60Wohnfläche:ca. 2.950 m²(zzgl. 780 m² Wohnfläche durch zusätzlicheDach-Staffelgeschosse im Passivhausstandard)Energiekennwert vor Modernisierung:ca. 200 kWh/m²a (Heizwärme, Mittelwert)Energiekennwert nach Modernisierung:ca. 17,5 kWh/m²a (Heizwärme, Mittelwert)CO 2 -Reduzierung:167 Tonnen/JahrDurch die energetisch anspruchsvolle Modernisierung konnte der Jahresheizenergie-Bedarf um über 90 %gegenüber dem Ausgangswert gesenkt werden.An dem auch durch das Wirtschaftsministerium Hessen (www.wirtschaft.hessen.de) geförderten <strong>Projekt</strong> derAGB <strong>Frankfurt</strong> Holding Wohnungsbau- <strong>und</strong> Beteiligungsgesellschaft (www.abg-fh.de) waren auch dasPassivhaus-Institut (www.passiv.de) <strong>und</strong> faktor10 (www.faktor10.com) beteiligt.Detaillierte Informationen über das <strong>Projekt</strong> können Sie der hier angefügten Broschüre entnehmen.


ALTBAU ModernisierungTEVESSTRAssE FRANKFURT AM MAINmitPassivhauskomponenten


AltbauAltbausanierungAnsicht von Süden Vorher/nachherFriedrich Ebert Siedlungin <strong>Frankfurt</strong>/<strong>Main</strong>Bestandsgebäude ausden NachkriegsjahrenWärmebild vor der Sanierung:Hohe Wärmeverluste aufgr<strong>und</strong>unzulänglicher BauteileEnergieeffizienz ist auch beider Altbausanierung möglich.Bei der Komplettsanierung von60 Wohnungen der ABG-FH in<strong>Frankfurt</strong> haben die Architekten,Büro faktor 10 aus Darmstadt,durchgehend Produkte verwendet,die für den Neubauvon Passivhäusern entwickeltwurden. D<strong>am</strong>it ist eine energetischkonsequente Sanierungrealisiert worden, welche dieBehaglichkeit <strong>und</strong> somit dieWohnqualität entscheidendsteigert.Analyse derBestandsgebäudeDie beiden Wohnblöcke aus den50er Jahren hatten im Usprungszustandinsges<strong>am</strong>t 60 Wohneinheitenmit jeweils etwa 50 m²Wohnfläche.Jeweils sechs Wohnungen warenals Zweispänner über einen Hauseingangmit Treppenaufgangerschlossen.Im Zuge der Sanierung wurdeein Teil der Wohnungen zus<strong>am</strong>mengelegt(80...100 m²), umf<strong>am</strong>iliengerechte <strong>und</strong> attraktiveWohnungen zu schaffen.Die für Gebäude der Wiederaufbauphasetypische Bausubstanzwar in schlechtem Zustand.In Bezug auf Wohnkomfort <strong>und</strong>Heizenergiebedarf entsprachendie Gebäude bei weitem nicht denheutigen Anforderungen.Der Jahresheizwärmebedarf derBestandsgebäude betrug ca.20 Liter Heizöläquivalent pro QuadratmeterWohnfläche <strong>und</strong> Jahr.Auch unter bauphysikalischenAspekten war der Zustand derGebäude nicht akzeptabel: Die Gebäudehüllewar nicht ausreichendluftdicht (n 50 = 4 1/ h ) die Außenwändenicht wärmegedämmt <strong>und</strong>die Fenster hatten zum Teil nochEinfachverglasungen. Deshalbwaren die Innenoberflächen derAußenwände kalt <strong>und</strong> das Raumklimawar – trotz hoher Heizkosten– unbehaglich.


Sanierungmit PassivhausKomponentenWärmebild nach der Sanierung:gut wärmegedämmte Außenwände<strong>und</strong> Fenster <strong>und</strong> wärmebrückenfreieAnschlussdetails verringern dieEnergieverluste entscheidend.„Vor ein paar Jahren habe ichgedacht, das Passivhaus ist einNischenprodukt aus der Ökoecke.Heute weiß ich, dass indieser Technologie die Zukunftliegt, weil das Thema Energie<strong>und</strong> Heizkosten in Passivhäusernso gut wie überhaupt keineRolle spielt. Die Resonanz derMenschen, die in diesen Häusernleben, ist hervorragend.“Frank Junker, Geschäftsführerder ABG <strong>Frankfurt</strong> HoldingDie im Rahmen des Progr<strong>am</strong>ms’Niedrigenergiehaus im Bestand’geförderte <strong>und</strong> vom PassivhausInstitut begleitete Sanierung,führte die beiden Gebäude bisnahe an den Passivhausstandardheran.Für die Sanierung wurden gr<strong>und</strong>sätzlichdie aus dem Neubau bekanntenPassivhaus geeignetenKomponenten verwendet: hochwertigeWärmeschutzmaßnahmenan der Gebäudehülle <strong>und</strong> kontrollierteWohnungslüftung.Der Jahresheizenergiebedarfkonnte auf Werte um 2 LiterHeizöläquivalent pro Quadratmeter<strong>und</strong> Jahr <strong>und</strong> d<strong>am</strong>itum mehr als einen Faktor 10gegenüber dem ursprünglichenZustand gesenkt werden.• Wärmedämmung der Außenwändemit 260 mm starkemWärmedämmverb<strong>und</strong>system ausPolystyrol.• Dämmung der Kellerdeckevon unten (80 mm) <strong>und</strong> oben(40 mm) mit Polyurethan.• Neu aufgebautes Dachgeschossmit vollständig gedämmtemHolzleichtbausystem.• Verwendung von Passivhausgeeigneten Fenstern mit 3fachWärmeschutzverglasung <strong>und</strong>hoch wärmegedämmten Rahmen.• Ertüchtigung der luftdichtenEbene: Fußboden im EG, Innenputzan den Außenwänden, luftdichteFensteranschlüsse, luftdichterAnschluss des Neubau-Daches.• Wirks<strong>am</strong>e Reduzierung derWärmebrückeneffekte an allenBauteilanschlüssen.• Verbesserung der Luftqualität<strong>und</strong> wirks<strong>am</strong>e Reduzierung derLüftungswärmeverluste mittelskontrollierter Wohnungslüftungmit Wärmerückgewinnung.


WohnraumNach der SanierungAnstelle des alten Satteldacheswurde ein neues Staffelgeschoss mitzusätzlichen Wohnungen erstelltGroßzügige Fensterflächensorgen für helle WohnräumeAlle innenoberflächen der Räume sindnun angenehm warm, die Beheizungerfolgt weitgehend über die erwärmteZuluft (Zuluftdüse im Bild oben).Neue Bädermit KomfortheizkörperLüftungsgerät mitWärmerückgewinnung im BadIn jeder Wohnung wurde einLüftungsgerät mit Wärmerückgewinnunginstalliert, im Bildmit geöffneter Tür <strong>und</strong> ohneGehäusedeckel. Die kleine weißeBox oberhalb des Wärmerückgewinnungsgerätesheizt dieganze Wohnung, indem die Zulufterwärmt wird, siehe Wärmebildoben.


Energetisches SanierungsKonzept <strong>und</strong> KomponentenAnschluss zum neuen DachgeschossWärmebrückenfrei <strong>und</strong> luftdichtWärmebrückenfreierFenstereinbauSockelanschluss gutwärmegedämmtDie weitgehende Minimierungvon Wärmebrücken war einerklärtes Ziel im Rahmen derModernisierungsmaßnahmen.Verschiedene Varianten wurdenvorab untersucht. In engerZus<strong>am</strong>menarbeit mit den Baubeteiligtenwurden kostengünstigeLösungen gef<strong>und</strong>en.vorherKennwerte BestandsgebäudenachherKennwerte nach der SanierungAußenwändeDecke zum DachbodenKellerdeckeFensterWärmebrückenFensterlüftungnicht luftdichte Gebäudehüllekeine Wärmerückgewinnung1.3 W/(m²K)1.6 W/(m²K)–2.2 W/(m²K)2.9 W/(m²K)Ψ = 0.1 W/(mK)n L = 0.8 1 / h4.0 1 / h–0.12 W/(m²K)–0.12 W/(m²K)0.18 W/(m²K)0.85 W/(m²K)Ψ = 0.02 W/(mK)n L = 0.1 1 / h0.5 1 / h (Mittelwert)über 85 %AußenwändeNeues DachgeschossKellerdeckeFensterWärmebrückenkontrollierte Lüftung mitWärmerückgewinnungluftdichte GebäudehülleEffizienz der Lüftungs-WärmerückgewinnungWRGWRGWRGWRGDie energetischen Sanierungsmassnahmen:• Wärmebrückenfreie Anschlussdetails• Wärmegedämmte <strong>und</strong> luftdichte Gebäudehülle• Lüftung mit Wärmerückgewinnung• Superfenster mit wärmegdämmten Rahmen <strong>und</strong> dreifacher WärmeschutzverglasungFür alle Anschlussdetails wurden zweidimensionale Wärmestromberechnungendurchgeführt, um die Wärmebrücken zu optimieren.


Qualitätssicherung:Sorgfältige Verklebung derBlöcke des Wärmedämmverb<strong>und</strong>systemsauf der Außenwand.ErfolgskontrolleWissenschaftlicheBegleitforschungPlanungsbegleitende Beratungvon Architekt, Fachplanern <strong>und</strong>Bauherr zur umfassendenQualitätssicherungWährend der Planungs- <strong>und</strong> Realisierungsphase wurdenArchitekt, Bauherr <strong>und</strong> Fachplaner vom Passivhaus Institutbezüglich Bauphysik <strong>und</strong> Energieeffizienz der Gebäudehülleberaten. Die energetische Optimierung der Haustechnik warein weiterer Schwerpunkt der Beratung.Die detaillierte Energiebilanzberechnungder Gebäude vor <strong>und</strong>insbesondere nach der Sanierungwurde mit dem Passivhaus-<strong>Projekt</strong>ierungs-Paket(PHPP) durchgeführt.So konnte die Planungder Gebäudehülle in punktoEnergieeffizienz entscheidendoptimiert werden.vorhernachherSo wurde auch sichergestellt,dass beide Gebäude entspechendder Planung funktionieren, d.h.angenehme Innenraumtemperaturenüber das ganze Jahrgewährleistet sind.200 kWh/(m 2 a) 90% Reduktion18 kWh/(m 2 a)Der Heizwärmebedarf konnte um etwa 90% gesenkt werden


<strong>Projekt</strong>adresse:Tevesstraße <strong>36</strong>-<strong>54</strong>, <strong>Frankfurt</strong>WissenschaftlicheBegleitforschungArchitektur, BauleitungHaustechnikplanung, StatikStaatliche FörderungBauherrWRGWRGWRGWRGDipl.-Ing. Dipl.-Des. Petra GrenzDipl.-Ing. Folkmer RaschInstitut für hocheffizienteEnergieanwendungGesellschaft für Siedlungs<strong>und</strong>Hochbauplanung mbHHessisches Ministerium fürWirtschaft, Verkehr <strong>und</strong>Landesentwicklung, WiesbadenABG FRANKFURT HOLDINGWohnungsbau- <strong>und</strong>Beteiligungsgesellschaft mbHRheinstraße 44/<strong>46</strong>D-64283 Darmstadtmail@passiv.dewww.passiv.deHerta Mansbacher Str. 124D-64289 Darmstadtfaktor10@t-online.dewww.faktor10.comFinanzierung der wissenschaftlichenBegleitforschungwww.wirtschaft.hessen.deElbestraße <strong>48</strong>D-60329 <strong>Frankfurt</strong>/<strong>Main</strong>www.abg-fh.deBildquellen:Fotostudio Michels, Darmstadt (9)Passivhaus Institut, Darmstadt (17)Grafik & Design: ahape, DarmstadtDruck: OtzbergdruckDipl. Ing. Hans BaumgartnerHeizung Klima Sanitär ElektroGroß Breitenbach 25D-69505 Mörlenbachbauart Konstruktions GmbH & Co. KGUniv.-Prof. Dr.-Ing. Stefan WinterDr.-Ing. Heinz PapeSpessartstrasse 13D-<strong>36</strong>341 Lauterbach/Hessenwww.bauart-konstruktion.deFörderung der baulichen Maßnahmenüber die KfW Bankengruppe, <strong>Frankfurt</strong><strong>am</strong> <strong>Main</strong>, www.kfw.de, im Rahmendes Progr<strong>am</strong>ms ‘Niedrigenergiehausim Bestand’ der deutschen Energieagentur,www.dena.de<strong>Projekt</strong>adresse:Tevesstraße <strong>36</strong>-<strong>54</strong>, <strong>Frankfurt</strong>

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