13.07.2015 Aufrufe

Perspektiven für Bürgerschaftliches Engagement in ... - Bela

Perspektiven für Bürgerschaftliches Engagement in ... - Bela

Perspektiven für Bürgerschaftliches Engagement in ... - Bela

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

was sie wollen und was nicht. Vergessen wir also Freiwillige endgültig <strong>in</strong> der Rollevon „Lückenbüßern“ oder billigen „Helfern“.Freiwillige werden mit ihrem <strong>Engagement</strong> <strong>in</strong> Heimen gerne als „Brücken zwischenden Welten“ bezeichnet. Wenn diese Formulierung ernst geme<strong>in</strong>t ist, dann s<strong>in</strong>dFreiwillige als unverzichtbare Instanzen anerkannt, anerkannt als e<strong>in</strong> B<strong>in</strong>deglied,dessen Verlust nicht zu kompensieren ist oder bei nicht vorhanden se<strong>in</strong> signifikanteDefizite <strong>in</strong> Beziehungsgeflechten von Menschen provoziert.Interessantes zum <strong>Engagement</strong> älterer Menschen wurde im Sommer dieses Jahresveröffentlicht: Rund e<strong>in</strong> Drittel der 55- bis 69-jährigen und immerh<strong>in</strong> knapp 20Prozent der über-70-jährigen s<strong>in</strong>d bürgerschaftlich engagiert. Bürgerschaftliches<strong>Engagement</strong> wird von älteren Menschen als e<strong>in</strong>e Möglichkeit verstanden, sich aktivam gesellschaftlichen Leben zu beteiligen, E<strong>in</strong>fluss zu nehmen, Menschen kennenzu lernen, Erfahrungen e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und neue Fähigkeiten zu erwerben – so dasKURATORIUM DEUTSCHE ALTERSHILFE.Nach me<strong>in</strong>er Erfahrung ist das freiwillige <strong>Engagement</strong> <strong>in</strong> Heimen aber auch fürjüngere Menschen e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Feld. Als wir vor e<strong>in</strong>igen Monaten e<strong>in</strong>e Anzeige<strong>in</strong> unserer badischen Tageszeitung schalteten, waren wir e<strong>in</strong>mal mehr überrascht,dass sich eben nicht nur ältere Menschen (Rentner) und am beruflichenWiedere<strong>in</strong>stieg orientierte für e<strong>in</strong>e Mitarbeit <strong>in</strong>teressierten, sondern gerade auchjunge Menschen, Berufstätige oder Hausfrauen und Mütter – die ich auch alsBerufstätige sehe.Dabei hatten wir nicht nach Freiwilligen für den Altenhilfebereich gesucht, sondernganz gezielt für unseren Fachpflegebereich VIVA, <strong>in</strong> dem aktuell 20 zumeist jungeMenschen im Wachkoma gepflegt und betreut werden, e<strong>in</strong> unter kommunikativenund emotionalen Aspekten betrachtet äußerst anspruchsvolles Feld. Insgesamt 26ernsthafte Anfragen haben uns schließlich erreicht, vier davon zogen nach demErstkontakt zurück, für zwei weitere konnten und wollten wir uns nichtentscheiden (ja, auch das gehört zu e<strong>in</strong>em professionellenFreiwilligenmanagement), zehn s<strong>in</strong>d schlussendlich bis heute geblieben. Dierestlichen haben sich noch nicht endgültig entschieden.In Freiburg bzw. der Region sehen, man darf es offen sagen, nicht alle Kolleg<strong>in</strong>nenund Kollegen die Initiativen unseres Hauses gern. Nicht nur die beispielhafterwähnte Initiative unserer hauptamtlichen Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen wurde vere<strong>in</strong>zeltsehr kritisch h<strong>in</strong>terfragt(„Sie erwecken hier den E<strong>in</strong>druck <strong>in</strong> der Altenhilfe sei alles <strong>in</strong> Ordnung...“)auch nach der Stellenanzeige für Freiwillige <strong>in</strong> VIVA war deutliches Murren zuhören. Nun könnte man sportlich sagen: „Viel Fe<strong>in</strong>d, viel Ehr“. Andererseits nutztdie Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Argumenten immer der Überprüfung eigenerStandpunkte und eigenem Verhalten. Das haben wir getan – und machen genausoweiter!Die Zusammenarbeit von freiwilligen und hauptamtlichen Mitarbeitern <strong>in</strong> derstationären Altenhilfe ist gewiss nicht immer e<strong>in</strong>fach. Die für viele Freiwillige„fremde Welt Pflegeheim“ verunsichert und kann auf Unerfahrene sogarschockierend wirken. Und vielen, sehr vielen Pflegeprofis muss immer wieder die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!