9. Dachverglasungen
9. Dachverglasungen
9. Dachverglasungen
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<strong>Dachverglasungen</strong><br />
216<br />
SANCO ®<br />
<strong>9.</strong><br />
<strong>9.</strong>2<br />
SANCO ®<br />
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
Schräg- oder Überkopfverglasungen<br />
<strong>Dachverglasungen</strong> sind aus der heutigen<br />
Architektur nicht mehr wegzudenken.<br />
Energetische Überlegungen,<br />
der Einbezug der Natur, das Be -<br />
dürfnis nach mehr Licht haben sich in<br />
allen Bereichen des Hochbaus durchgesetzt.<br />
<strong>Dachverglasungen</strong> sind besonderen<br />
Be anspruchungen ausgesetzt, da die<br />
Gläser Funktionen übernehmen müssen,<br />
die bisher altbewährten nichttransparenten<br />
Bauteilen vorbehalten<br />
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
waren. Für den Architekten, den Pla -<br />
ner und die Ausführenden ergeben<br />
sich die unterschiedlichsten Problem -<br />
stel lungen. Diese müssen bereits in<br />
der Projektierungsphase berücksichtigt<br />
und so gelöst werden, dass die<br />
Re geln der Technik und bauaufsichtlichen<br />
Bestimmungen eingehalten<br />
wer den.<br />
Eine frühzeitige Kontaktaufnahme<br />
aller Beteiligter ist deshalb empfehlenswert.<br />
<strong>9.</strong>1<br />
Überkopfverglasungen im Rahmen der TRLV (Technische Regeln für<br />
die Verwendung von linienförmig gelagerten Verglasungen) / TRPV<br />
<strong>9.</strong> (Technische Regeln für die Bemessung und Ausführung punktförmig<br />
gelagerter Verglasungen) und mit ZIE (Zustimmung im Einzelfall)<br />
<strong>9.</strong><br />
Die folgenden Erläuterungen sollen<br />
einen kurzen Überblick über den derzeitigen<br />
Stand von Überkopfverglasungen<br />
vermitteln. Für eine Aus -<br />
führung gemäß der im Folgen den<br />
Definition<br />
Gemäß den ‘Technischen Regeln für<br />
die Ver wen dung von linienförmig<br />
gelagerten Verglasungen’ (TRLV) sind<br />
Verglasungen, die mehr als 10° ge -<br />
gen die Vertikale ge neigt sind, als<br />
Über kopf vergla s ungen zu werten.<br />
Dabei ist zu beachten, dass die technischen<br />
Regeln nicht für geklebte<br />
Fas sadenele men te, gekrümmte Über -<br />
kopfverglasungen und Verglas ungen,<br />
die planmäßig zur Aussteifung herangezogen<br />
werden, gelten.<br />
genannten Regeln und Bekannt -<br />
machungen ist es un be dingt erforderlich,<br />
das gesamte Regelwerk einzubeziehen.<br />
10°<br />
217
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
218<br />
SANCO ®<br />
SANCO ®<br />
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
<strong>9.</strong>2.1<br />
Ausführung gemäß den TRLV<br />
Eine Ausführung gemäß den TRLV Bei einer vierseitigen Lager ung gibt<br />
und somit ‘ZIE freie’ Ausführung ist es gemäß den TRLV keine Einschrän -<br />
nur aus den Glasarten Drahtglas oder kungen. Die maximalen Ab messun-<br />
VSG aus Floatglas für Ein fach ver - gen wer den hier durch die Be -<br />
glasungen bzw. die untere Scheibe lastungen und produktionsbedingten<br />
von Isolierver gla sun gen möglich. Ein schrän kungen vorgegeben.<br />
Dabei sind weder Bohrungen noch Neben dieser Ausführung gibt es<br />
Aus schnitte in den Scheiben zulässig. noch die folgenden zwei Aus nahmen,<br />
Dies bedeutet, dass die einzige welche auf Grund ihres geringen<br />
Lagerungsmög lichkeit gemäß den Gefähr dungs potenzials nicht nach<br />
TRLV eine Klem mung am Rand der<br />
Scheiben ist. Diese Klem mung muss<br />
an mindestens zwei gegenüberlie-<br />
den TRLV ausgeführt werden müssen:<br />
. Dachfenster von Wohnun gen und<br />
genden Kan ten von unten und oben Räumen ähnlicher Nut zung (z.B.<br />
durchgehend linienförmig er folgen. Hotelzimmer, Büro räume) mit einer<br />
Die beiden Glasarten lassen sich<br />
dabei bis zu folgenden Stützweiten<br />
Licht fläche (Rahmen innen maß) bis<br />
zu 1,6 m<br />
<strong>9.</strong> verwenden:<br />
<strong>9.</strong><br />
Drahtglas<br />
Bis zu einer Stützweite von 0,70 m in<br />
Haupttrag rich tung. Der Glaseinstand<br />
muss min destens 15 mm betragen.<br />
Wir weisen jedoch darauf hin, dass<br />
bei Drahtglas auf Grund der geringeren<br />
mechanischen und thermischen<br />
Festigkeit erhöhte Glasbruchgefahr<br />
be steht.<br />
VSG aus Floatglas<br />
Eine zweiseitige Lagerung ist bis zu<br />
einer Spannweite von 1,20 m und<br />
einem Seiten ver hältnis ≤ 3:1 zulässig.<br />
2 <strong>9.</strong>2.2 Technische Regeln für die Bemessung und Ausführung punktförmig<br />
gelagerter Verglasungen (TRPV) – Auszug<br />
1 Geltungsbereich<br />
1.1 Die Technischen Regeln für die scheiben ausschließlich durch<br />
Bemessung und Ausführung mechanische Halte rungen form-<br />
der punktförmig gelagerten schlüssig gelagert sind.<br />
Vertikal- und Überkopfvergla- 1.3 Für Verglasungen, die gegen<br />
sungen beziehen sich aus - Absturz sichern, für begehbare<br />
schließlich auf Aspekte der Verglasungen und für bedingt<br />
Stand sicherheit und Ge brauchs - betretbare Verglasungen (z.B.<br />
taug lich keit. Als Vertikal ver gla -<br />
sun gen im Sinne dieser Tech -<br />
nischen Regeln gelten alle<br />
zu Reinigungszwecken) sind<br />
zusätzliche Anforderungen zu<br />
berücksichtigen.<br />
Verglasungen mit einer Nei - 1.4 Glasscheiben dürfen nur ausfa-<br />
gung von maximal 10° gegen chend angeordnet werden. Die<br />
. . Bei sonstigen linienförmig ge lager-<br />
die Lotrechte. Als Überkopfverglasungen<br />
im Sinne dieser<br />
Technischen Regeln gelten alle<br />
Unterkonstruktion selbst muss<br />
in sich hinreichend ausgesteift<br />
sein.<br />
ten Verglasungen von Wohnungen<br />
Verglasungen mit einer Nei - 1.5 Die Oberkante der Ver glas un -<br />
(z.B. Win ter gär ten, Balkon über -<br />
gung von mehr als 10° gegen gen darf maximal 20 m über<br />
dach un gen) mit einer Schei ben -<br />
die Lotrechte.<br />
Ge lände liegen. Die maxima-<br />
spannweite bis zu 0,8 m und einer<br />
1.2 Diese Technischen Regeln gellen Ab messungen der Glas -<br />
Ein bau höhe bis zu 3,50 m dürfen<br />
ten nur für Verg lasungs kon s - schei ben betragen 2.500 x<br />
folgende Glas arten verwendet wer-<br />
truk tionen, bei denen alle Glas - 3.000 mm.<br />
den:<br />
a) Floatglas<br />
b) Gussglas (Drahtglas oder Orna -<br />
mentglas)<br />
2 Bauprodukte<br />
c) ESG aus a) oder b)<br />
d) Verbundsicherheitsglas (VSG)<br />
2.1 Als Glaserzeugnisse dürfen 2.2 Alle zur Verwendung kommen-<br />
aus a) bis c)<br />
ver wendet werden:<br />
den Materialien müssen, fach-<br />
e) Verbundglas (VG) aus a) bis c)<br />
a) Verbundsicherheitsglas gerechte Wartung und Pflege<br />
(VSG) nach Bauregelliste A vorausgesetzt, dauerhaft be -<br />
Wir empfehlen jedoch grundsätzlich<br />
(BRL A) Teil 1 lfd. Nr. 11.8 ständig sein gegen UV-Strah -<br />
auch für diesen An wen dungsfall split-<br />
aus ESG nach BRL A Teil 1 lung, Wasser, Reinigungs mittel<br />
terbindende Ver glasungen einzuset-<br />
lfd. Nr. 11.4.1 oder aus ESG- und Temperaturwechsel zwizen.<br />
H nach BRL A Teil 1 lfd. Nr. schen -25 °C und +100 °C. Die<br />
11.4.2.<br />
elastischen Zwischen schichten<br />
b) VSG aus Teilvorgespanntem sowie die Hülse müssen mit<br />
Glas (TVG) nach allgemeiner allen berührenden Materialien<br />
bauaufsichtlicher Zulassung. verträglich sein<br />
219
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
220<br />
2.3 Die Punkthalter müssen aus<br />
nicht rostendem Stahl entsprechend<br />
allgemeiner bauaufsichtlicher<br />
Zulassung mit geeigneter<br />
Korrosionswiderstandsklasse,<br />
mindestens jedoch Korrosions -<br />
widerstandsklasse II, bestehen.<br />
3 Allgemeine Anforderungen<br />
SANCO ®<br />
SANCO ®<br />
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
3.1 Die Verglasungskonstruktionen der Glasscheiben mit an deren<br />
6 Zusätzliche Anforderungen an Überkopfverglasungen<br />
sind so zu gestalten, dass die Glasscheiben oder sonstigen<br />
Glasscheiben unter Be rück - harten Bauteilen kommen<br />
6.1 Für Einfachverglasungen ist<br />
sichtigung baupraktischer Tole- kann.<br />
VSG aus TVG aus gleich dicken<br />
ran zen zwängungsfrei montiert 3.2 Die Durchbiegungen der Ver -<br />
Glasscheiben (mindestens 2 x<br />
werden können und es unter gla sungen sind unter Be ach -<br />
6 mm) und PVB-Folie mit einer<br />
Betriebsbedingungen (Lastein - tung der Anforderungen in<br />
Nenndicke von mindestens<br />
wirkung, Temperatur, Nach gie - Abschnitt 4 auf 1/100 der<br />
1,52 mm zu verwenden.<br />
big keit der tragenden Kon s - maß gebenden Stützweite zu<br />
<strong>9.</strong> truktion) nicht zum Kon takt beschränken.<br />
<strong>9.</strong><br />
Den Text der Richtlinie erhalten Sie von Ihrem SANCO Partner auf Anfrage.<br />
4 Einwirkungen, Standsicher heits- und Gebrauchstaug lich keits -<br />
nachweise<br />
4.1 Die Standsicherheit und die<br />
Gebrauchstauglichkeit der hier<br />
ge regelten Verglasungs kon s -<br />
truk tionen sind rechnerisch<br />
nachzuweisen.<br />
4.2 Bei der rechnerischen Ermitt -<br />
lung der für die Bemessung<br />
maßgebenden Bean spruch un -<br />
gen der Verglasungen und der<br />
Glashalterungen sind alle re -<br />
levanten Einflüsse zu berücksichtigen.<br />
4.3 Bei den Nachweisen darf kein<br />
günstig wirkender Schub ver -<br />
bund zwischen den Einzel -<br />
scheiben von VSG bzw. dem<br />
Randverbund von Isolier ver -<br />
glasungen angesetzt werden.<br />
4.4 Die maximal zulässigen Biege -<br />
zugspannungen für die verwendete<br />
Glasart sind den TRLV und<br />
im Falle von VSG aus TVG der<br />
entsprechenden allgemeinen<br />
bauaufsichtlichen Zulassung zu<br />
entnehmen.<br />
5 Zusätzliche Anforderungen an Vertikalverglasungen<br />
5.1 Die Glaseinstandstiefe von<br />
Rand klemmhaltern muss mindestens<br />
25 mm betragen. Die<br />
glasüberdeckende Klemm -<br />
fläche je Halterung muss je<br />
Seite mindestens 1.000 mm²<br />
groß sein.<br />
5.2 Die Anwendung von Kombi na -<br />
tionen aus linienförmiger La -<br />
gerung nach den TRLV und<br />
punktförmiger Lagerung ist<br />
zulässig.<br />
221
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
<strong>9.</strong>2.3<br />
222<br />
Ausführungen, die nicht den<br />
TRLV / TRPV entsprechen<br />
Bei einer Ausführung der Überkopfverglasung,<br />
die nicht den TRLV/TRPV<br />
entspricht, ist im Nor malfall eine Zu -<br />
stimmung im Einzelfall (ZIE) erforderlich.<br />
Die einzigen Ausnahmen bilden<br />
hier Vordachsysteme mit Allgemeiner<br />
bauaufsichtlicher Zu las sung.<br />
Generell kann gesagt werden, dass<br />
für Überkopfverglasungen, die nicht<br />
den TRLV / TRPV entsprechen (z.B.<br />
Scheiben mit Bohrungen und Aus -<br />
schnitten), Verbundsicher heits glas<br />
aus teilvorgespanntem Glas (VSG aus<br />
TVG – für das zur An wen dung kommende<br />
TVG ist eine Zulassung erforderlich)<br />
zur Anwendung kommt, da<br />
dieses Glas die besten Ergebnisse<br />
bezüglich der geforderten Rest trag -<br />
fähig keit bei Glas bruch und gleichzeitig<br />
eine er höh te Festigkeit auch im<br />
Bohrungs be reich bietet.<br />
SANCO ®<br />
SANCO ®<br />
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
<strong>9.</strong> <strong>9.</strong><br />
Überkopfverglasungen dürfen aus folgenden Glasarten bestehen<br />
<strong>9.</strong>5<br />
Isolierglas<br />
Isolierverglasung Einfachverglasung<br />
Floatglas<br />
ESG<br />
VSG<br />
Drahtglas<br />
VSG aus Floatglas<br />
VSG aus TVG<br />
Drahtglas<br />
Hinweis: Ausführliche Informatio nen finden Sie in der Veröffentlichung: ‘Technische Regeln für die<br />
Verwendung von linienförmig gelagerten Ver glas ungen’ in der Fassung von 2006.<br />
<strong>9.</strong>3<br />
<strong>9.</strong>4<br />
Planungshinweise<br />
Gebäudeform, geografische Lage,<br />
Nutzungsart sowie die Gestaltung<br />
beeinflussen in hohem Maß die Aus -<br />
führungsdetails. Einflussgrößen sind:<br />
. Einbauhöhe in m ü.M. . Gebäudehöhe . Glasart . Glasdimensionen . Tragkonstruktion<br />
Einbauhöhe<br />
Je nach Standort und Exposition der<br />
Lage, muss mit höheren Schnee- und<br />
Windlasten gerechnet werden. Die<br />
Wer te sind von Fall zu Fall abzuklären.<br />
wird im Dachbereich wie folgt aufgebaut:<br />
VSG<br />
Float/<br />
ESG<br />
Dieser Aufbau ist zurzeit Stand der Technik. Der Scheibenzwischen raum<br />
ist je nach Schei benformat verschieden, sollte jedoch 16 mm nicht überund<br />
12 mm nicht unterschreiten.<br />
. Windlast . Schneelast . Neigungswinkel der Verglasung<br />
. Eigengewicht der Verglasung<br />
. Energetische Anforderungen . Sicherheit . Randbedingungen für die Montage<br />
(Zufahrtswege, Gerüst, Aufzugsmöglichkeit,<br />
etc.)<br />
Eventuell muss der Druckausgleich<br />
im Luftzwischenraum des Isolier -<br />
glases dem Luftdruck des Einbau -<br />
standortes angepasst werden.<br />
Wetterseitige bzw. äußere Scheibe in<br />
Floatglas oder ESG. Raum- oder pu bli<br />
kumsseitige Scheibe in VSG.<br />
223
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
<strong>9.</strong>5.1<br />
224<br />
Stufenisolierglas<br />
VSG<br />
Float/<br />
ESG<br />
Abdeckung / Emaillierung<br />
(Schutz des Isolierglas -<br />
randverbundes vor UV-<br />
Einstrahlung)<br />
Empfehlung:<br />
Bei Float =<br />
Kanten schleifen<br />
SANCO ®<br />
SANCO ®<br />
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
Zur Ausbildung der Trauf kante kann das untere Glas zurückgesetzt werden.<br />
Der Rand verbund des Isolierglases muss im Bereich der Traufkante<br />
geschützt werden. Zum Beispiel wird eine Emaillierung im Siebdruck ver -<br />
<strong>9.</strong>7.1<br />
Sparrenauflage<br />
fahren aufgebracht. Alternativ UV-Silikon randverbund. Emaillierung ist da -<br />
Im Bereich der Sparrenauflage sollte großer Temperaturen zu vermeiden,<br />
durch nicht notwendig.<br />
der Randverbund des Isolierglases darf der Glaseinstand 20 mm nicht<br />
mit einem Abdeckprofil geschützt übersteigen. Das untere Auflager pro -<br />
<strong>9.</strong> werden. Die Konstruktion ist im fil muss eine Shorehärte von 60 - 80° <strong>9.</strong><br />
<strong>9.</strong>6<br />
Glasdimensionen<br />
Glasfalzbereich zu entlüften bzw. zu aufweisen.<br />
Empfehlung: . Sparrenabstand 80 - 110 cm<br />
. Glaslänge max. 300 cm . Verhältnis von Breite zu Länge<br />
Glasgewicht<br />
Bei der Dimen sionierung sollte das<br />
Gewicht berücksichtigt werden.<br />
Schwe re Ele mente beeinflussen die<br />
entwässern. Um Glasbruch infolge zu<br />
Float/<br />
ESG<br />
max. 1:3<br />
Gestaltung der Tragkonstruktion und<br />
können bei Einbau und Ersatz zu<br />
Problemen führen.<br />
Wärmedämm<br />
Isolierglas<br />
SANCO Plus EN<br />
VSG<br />
<strong>9.</strong>7<br />
Tragkonstruktion / Glasfalzausbildung<br />
Als Rahmenmaterial wird vorwiegend<br />
Metall, Kunststoff, Holz oder Kombi -<br />
nationen der verschiedenen Materia -<br />
lien verwendet. Bei Holzkonstruk tio -<br />
nen ist darauf zu achten, dass nur<br />
verleimte Binder verwendet werden.<br />
Zur Vermeidung von Wärmebrücken<br />
muss die Differenz zwischen dem<br />
Wärmedämmwert des Rahmens und<br />
dem Wärmedämmwert des Glases<br />
mög lichst klein gehalten werden.<br />
Die Durchbiegung der Rahmen wird in<br />
der ‘Technischen Regeln für die Ver -<br />
wendung von linienförmig gelagerten<br />
Verglasungen’ geregelt. Der Wasserführung<br />
muss bei Dach ver glasungen<br />
erhöhte Aufmerk sam keit geschenkt<br />
werden. Die Rah men kon struktion<br />
muss so ausgebildet sein, dass insbesondere<br />
Kondens wasser oder eindringende<br />
Feuchtig keit nach außen<br />
abgeführt werden kann.<br />
225
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
<strong>9.</strong>7.2 Querstoß mit Deckleiste<br />
226<br />
Im Bereich der Querstöße sollten Deck -<br />
leisten eine möglichst kleine Bauhöhe<br />
aufweisen, damit bei Bewitterung kein<br />
Wasserstau entsteht.<br />
SANCO ®<br />
SANCO ®<br />
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
<strong>9.</strong> ESG<br />
Abdeckprofil als<br />
VSG<br />
<strong>9.</strong><br />
VSG<br />
UV-Abdeckung<br />
Wärmedämm<br />
Isolierglas<br />
SANCO Plus EN<br />
Quersprosse<br />
Auflagerprofil<br />
Shorehärte 60 - 80°<br />
<strong>9.</strong>7.3 Querstoß ohne Deckleiste<br />
Querstöße ohne Deckleiste werden<br />
vor allem dort verwendet, wo stehendes<br />
Was ser infolge Bewitterung vermieden<br />
werden soll. Zum Schutz des<br />
Isolierglas-Randverbundes ist witterungsseitig<br />
eine fest eingebrannte<br />
Emai l lierung vorzusehen.<br />
Versiegelung<br />
UV-Randverbund<br />
Empfehlung: Der Glasstoß ist auf der<br />
gan zen Länge mit einer Pfette zu<br />
unter fangen, um eine Durchbiegung<br />
des Glases zu vermeiden.<br />
Alternativ ist die Ausführung mit UVbeständigem<br />
Silikonrandverbund möglich.<br />
ESG<br />
Achtung: Verträglichkeit der Dichtstoffe prüfen. Die jeweils weiterverarbeitende<br />
Stelle ist für die Freigabe der zum Ein satz kommenden Materialien<br />
verantwortlich.<br />
Die zum Einsatz kommenden Kleb- und Dichtstoffe sind durch die am<br />
Gewerk Beteiligten freizugeben. Auch ist die Kompatibilität zu den verwendeten<br />
VSG-Folien zu prüfen.<br />
227
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
<strong>9.</strong>7.4<br />
228<br />
Traufkantenabschluss <strong>9.</strong>8<br />
Isoliergläser mit Traufkantenab -<br />
schluss werden dort verwendet, wo<br />
der ungehinderte Abfluss von Wasser<br />
ohne be sondere konstruktive Aufwen -<br />
dun gen erfolgen soll. Der freiliegende<br />
Iso lier glas-Randverbund, muss mit<br />
einem Ke ra mikstreifen gegen UV-<br />
Strahlung dauerhaft geschützt wer-<br />
ESG<br />
Emaillierung<br />
den oder in UV-Silikonausführung hergestellt<br />
werden. Der Glaseinstand<br />
der raumseitigen Scheibe darf, um<br />
Glasbruch durch unterschiedliche<br />
Temperaturen zu vermeiden, 20 mm<br />
nicht übersteigen. Das Isolierglas ist<br />
fachgerecht zu klotzen. Der Glasfalz<br />
ist zu entlüften.<br />
SANCO ®<br />
SANCO ®<br />
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
<strong>9.</strong> Sonnenstrahlung, so erwünscht sie der Planung zu berücksichtigen. Die <strong>9.</strong><br />
UV-Randverbund<br />
ESG<br />
VSG<br />
Dichtprofil<br />
<strong>9.</strong>9<br />
<strong>9.</strong>10<br />
<strong>9.</strong>11<br />
Windlast / Schneelast<br />
Je nach geografischer Lage und örtlicher<br />
Situation treten unterschiedliche<br />
Wind- und Schnee lasten auf.<br />
Grundlage für die Berech nung ist die<br />
DIN 1055.<br />
Neigungswinkel<br />
Schrägverglasungen mit einem<br />
Winkel ab ca. 80° können statisch,<br />
d.h. in Bezug auf Glasdicken wie<br />
Vertikalverglasungen behandelt werden.<br />
Bei zu flachen Neigungswinkeln<br />
Dachverglasung und Sonnenschutz<br />
im Normalfall ist, kann je nach Son -<br />
nen stand und Dauer, unangenehm<br />
werden und zu Überhitzung des Rau -<br />
mes führen. Besonders bei Schräg -<br />
verglasungen ist dieser Aspekt bei<br />
Glas-Dickenbestimmung<br />
Die Dickenbestimmung bei Dach ver -<br />
glasungen hängt von verschiedenen<br />
Faktoren ab.<br />
Bei außenseitig angeordneter Vergla -<br />
sung sind für die Berechnung der<br />
Glasdicke folgende Angaben notwendig:<br />
ist zu beachten, dass der Wasser -<br />
abfluss gewährleistet ist. Insbeson -<br />
dere bei vorstehenden Profilen be -<br />
steht die Gefahr von stehendem Was -<br />
ser auf der Verglasung.<br />
Wahl der Beschattungsart hängt von<br />
verschiedenen Faktoren ab, wie z.B.<br />
Gebäudenutzung, Stand ort, Art der<br />
Schrägverglasung, etc.<br />
. Standort des Objektes . Gebäudehöhe . Glasart (z.B. Einfachglas,<br />
Isolierglas) . Glas-Abmessungen . Glasauflage (zweiseitig oder<br />
vierseitig) . Neigungswinkel der Verglasung<br />
229
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
<strong>9.</strong>12<br />
230<br />
Berechnungsverfahren für Gläser unter Flächenlast<br />
(Wind, Schnee, Eigengewicht und Klimaeinwirkung)<br />
Zur Bemessung von Glasscheiben<br />
hat das Deutsche Institut für Bau -<br />
technik (DIBt) im Dezember 1998<br />
erst mals eine sowohl den Überkopfals<br />
auch den Vertikalbereich betreffende<br />
Technische Regel veröffentlicht.<br />
Dieses Regelwerk ist als Stand<br />
der Technik für Deutschland zu be -<br />
werten. Es wird kurzfristig durch die<br />
jeweiligen Landesbauordnungen ein -<br />
geführt und ersetzt die zuvor bereits<br />
baurechtlich umgesetzte Re gel für<br />
den Bereich der Überkopfverglasungen.<br />
Das komplexe Berechnungsverfahren<br />
macht die Nutzung eines Rechen pro -<br />
gramms auf dem PC nahezu unumgänglich.<br />
Es wird keine Gewähr für<br />
die Richtigkeit und Aktualität der<br />
Software übernommen.<br />
’Glastik’<br />
mkt GmbH<br />
Edelweißstraße 11-13<br />
D-52477 Alsdorf<br />
Telefon 02404/5 99 55-0<br />
Telefax 02404/5 99 55-10<br />
www.mkt-gmbh.net<br />
SANCO ®<br />
SANCO ®<br />
<strong>Dachverglasungen</strong><br />
Es ist generell für den deutschen ’Üko’<br />
Raum zu empfehlen, bei der Be mes - Sommer Informatik GmbH<br />
<strong>9.</strong> sung von Glasscheiben vorgenanntes Sepp-Heindl-Straße 5<br />
<strong>9.</strong><br />
Regelwerk anzuwenden.<br />
D-83026 Rosenheim<br />
Als wesentliche Neuerung ist bei den Telefon 08031/248 81<br />
Berechnungen der Isolierglas-Dicken, Telefax 08031/248 82<br />
neben den üblichen Lastannahmen<br />
nach DIN 1055-4 und DIN 1055-5,<br />
zusätzlich die Überlagerung der Ein -<br />
wirkung durch den isochoren Druck<br />
mit einzubeziehen, hervorgehend aus<br />
Veränderungen der Temperatur, den<br />
atmosphärischen Druck schwan kun -<br />
gen und dem Luftdruckunterschied,<br />
der durch die unterschiedlichen Orts -<br />
höhen zwischen Produktions- und Ein -<br />
bauort entsteht.<br />
www.sommer-informatik.de<br />
Bitte beachten Sie den SANCO Safe Sicherheitsglasfinder<br />
Kapitel 7.10<br />
231