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SemesterJournal - MBA Programme der HWR Berlin

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<strong>SemesterJournal</strong><br />

Hochschulmanagement im Fokus<br />

Gesundheitliche Auswirkungen befristeter<br />

Beschäftigung Ausgezeichnet: Die<br />

Sommerschulangebote <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

Put Asia on your CV<br />

2/07


02 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Inhaltsverzeichnis<br />

03<br />

Inhalt<br />

Thema: Hochschulmanagement<br />

im Fokus<br />

Neue Medien<br />

Gleichstellung<br />

Forschung<br />

In, An, Aus <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

Personalia<br />

Rund um's Studium<br />

Alumni<br />

Der internationale Austausch<br />

Impressum<br />

4 Freiheit für die Hochschulleitung? | Henriette Scharfenberg<br />

6 Hochschulsteuerung im Wandel | Interview<br />

8 Wissenschaft im Zentrum <strong>der</strong><br />

Managementbemühungen | Jürgen Blum<br />

10 Wettbewerb als Motor des Hochschulwesens? | Olaf Winkel<br />

12 Wiki-Projekte in <strong>der</strong> Lehre | Ute Hechtner und Heike Wiesner<br />

14 IT-Governance | Michael Sost<br />

15 Frauen-Stipendienvergabe für <strong>MBA</strong>-<strong>Programme</strong> zum Wintersemester 2007<br />

16 Girl‘s Day am Fachbereich Berufs akademie | Diana Kreutzer<br />

17 Gen<strong>der</strong>-Lehreinheiten in wirtschaft swissenschaft<br />

lichen Studiengängen | Andrea-Hilla Carl<br />

18 Gesundheitliche Auswirkungen befristeter Beschäft igung | Antje Mertens<br />

20 Gründen und Nachfolgen studieren | Birgit Felden und Christian Baal<br />

22 Die Ostseepipeline und ihre<br />

wirtschaft lichen Folgen | Helmut Maier und Hanna Shcherbich<br />

24 „Der Sinn des Unternehmens –<br />

Strategien und Werte auf dem globalen Marktplatz“ | Sylvia Nave-Brüggemann<br />

26 W-Besoldung: Größere Einkommensunterschiede<br />

an Fachhochschulen? | Viola Philipp<br />

28 Neu berufen<br />

29 Erster Honorarprofessor für den Fach bereich Berufsakademie<br />

29 Gastdozentur für Stefanie Lorenzen<br />

30 Neue Mitarbeiter/innen<br />

32 Die neue Macht des Marketing<br />

33 Im Gesetzgebungslabor | Susanne Meyer<br />

34 Es ist geschafft ! | Timo Schnei<strong>der</strong> und Stefanie Jägerling<br />

35 Bildungssysteme im Vergleich | Hanna Shcherbich<br />

36 Vernetzung leicht gemacht | Anke Lüers<br />

37 „Für mich ist ein duales Studium zukunft strächtig“ | Interview<br />

38 GLU Alumni Summer School 2007 | Harald Kröck und Mirjam Klessen<br />

39 Ausschreibung von Auslandsstudien plätzen für FHW-Studierende<br />

40 „Leben und Studieren an einer<br />

Partnerhochschule <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>“ | Alexan<strong>der</strong> Gruschka<br />

42 Ausgezeichnet: Die Sommer schulangebote <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> | Katja Zühlsdorf<br />

44 Put Asia on your CV | Michael Tolksdorf<br />

46 Impressum


04<br />

Thema: Hochschulmanagement im Fokus <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Thema: Hochschulmanagement im Fokus<br />

05<br />

Freiheit für die Hochschulleitung?<br />

Text: Henriette Scharfenberg<br />

Freiheit für die Hochschulen – seit<br />

geraumer Zeit wird diese For<strong>der</strong>ung<br />

landauf, landab erhoben. Nur mit<br />

einem gewissen Maß an Unabhängigkeit<br />

vom Staat und <strong>der</strong> Fähigkeit,<br />

eigenständig zu entscheiden, wohin ihr<br />

Weg führen soll, seien die Hochschulen<br />

in <strong>der</strong> Lage, im nationalen und internationalen<br />

Wettbewerb zu bestehen, so<br />

die Meinung. Doch was genau verbirgt<br />

sich hinter <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach mehr<br />

Hochschulautonomie und wie lässt sich<br />

diese umsetzen?<br />

Dass diese Frage nicht leicht zu beantworten<br />

ist, zeigen die unterschiedlichen<br />

Wege, die die einzelnen Bundeslän<strong>der</strong><br />

dabei im Rahmen ihrer Kulturhoheit<br />

eingeschlagen haben. Im Zentrum<br />

steht das Verhältnis zwischen Staat und<br />

Hochschulen o<strong>der</strong>, genauer gesagt, das<br />

Maß <strong>der</strong> Einfl ussnahme und <strong>der</strong> Kontrolle,<br />

die die Wissenschaft sbehörden<br />

ausüben. Dies kann sich in Haushaltsfragen<br />

ebenso nie<strong>der</strong>schlagen wie in<br />

Personal- und Berufungsangelegenheiten,<br />

aber auch in den Modellen, die<br />

für die Organisation <strong>der</strong> Hochschule<br />

vorgeschrieben o<strong>der</strong> möglich sind.<br />

Von Globalbudget bis<br />

Berufungshoheit<br />

Einen relativ großen Aktionsradius<br />

haben Hochschulen beispielsweise,<br />

wenn es ihnen möglich ist, mit einem<br />

Globalbudget zu haushalten, dessen<br />

Positionen bzw. Kapitel gegenseitig<br />

deckungsfähig und zeitlich übertragbar<br />

sind. Auch wenn sie eine eigene<br />

Personal verwaltung und Dienstherrenfähigkeit<br />

haben, gibt ihnen das Gestaltungsspielräume.<br />

Wichtig ist darüber<br />

hinaus die Frage, in welchem Maße<br />

<strong>der</strong> Staat sich neben <strong>der</strong> Rechtsauf-<br />

sicht auch die Fachaufsicht über die<br />

Hochschulen vorbehält. Hierzu zählen<br />

beispielsweise die Genehmigung von<br />

Studiengängen o<strong>der</strong> die Entscheidung<br />

über Studien- und Prüfungsordnungen,<br />

aber auch die Berufung von Professorinnen<br />

und Professoren.<br />

Einfl ussnahme behält sich <strong>der</strong> Staat<br />

auch im Hinblick auf die interne<br />

Organisation <strong>der</strong> Hochschulen vor. In<br />

<strong>der</strong> Regel ist im jeweiligen Landeshochschulgesetz<br />

festgeschrieben, welche<br />

Form <strong>der</strong> Hochschulleitung es gibt, wie<br />

diese durch Gremien ergänzt o<strong>der</strong> auch<br />

gesteuert wird und welche Form eines<br />

auch extern besetzten Kontrollgremiums<br />

es gibt. Vor allem im Hinblick auf<br />

Letzteres haben in den meisten Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

inzwischen die Ministerien<br />

zugunsten von Hochschulräten auf Einfl<br />

uss verzichtet. Nur sehr vereinzelt –<br />

so in Bremen und Schleswig-Holstein –<br />

gibt es kein <strong>der</strong>artiges Gremium. In<br />

wenigen Bundeslän<strong>der</strong>n ist es vorwiegend<br />

staatlich besetzt o<strong>der</strong> wird mit<br />

starkem staatlichen Einfl uss ausgewählt.<br />

Dies ist beispielsweise in <strong>Berlin</strong><br />

laut Gesetz bei den (herkömmlichen)<br />

Kuratorien <strong>der</strong> Fall, in denen Mitglie<strong>der</strong><br />

von Senatsverwaltungen und<br />

Fraktionen des Abgeordnetenhauses<br />

sowie von gesellschaft lichen Interessengruppen<br />

vertreten sein müssen.<br />

Die meisten Bundeslän<strong>der</strong> haben<br />

im Gegensatz dazu in ihren Gesetzen<br />

Aufsichts- bzw. Kontrollgremien<br />

(z. B. Hochschulräte) festgesetzt, die<br />

durch die Hochschule selbst o<strong>der</strong><br />

mit Einfl uss <strong>der</strong> Hochschule gewählt<br />

bzw. besetzt werden können und ganz<br />

o<strong>der</strong> teilweise aus hochschulexternen<br />

Mitglie<strong>der</strong>n bestehen. Dabei haben die<br />

Hochschulräte unterschiedlich starken<br />

Einfl uss – er reicht von reiner Beratung<br />

über Beschlussfassung bezüglich <strong>der</strong><br />

Haushaltspläne und <strong>der</strong> Hochschulentwicklung<br />

bis zur Wahl und Abwahl <strong>der</strong><br />

Präsidenten.<br />

Der Grad <strong>der</strong> Autonomie, den die einzelnen<br />

Bundeslän<strong>der</strong> ihren Hochschulen<br />

in sonstiger Hinsicht gewähren,<br />

variiert beträchtlich, je nachdem, wie<br />

eng die jeweiligen Hochschulgesetze<br />

gefasst sind. Globalbudgets stehen<br />

inzwischen den Einrichtungen in den<br />

meisten Bundeslän<strong>der</strong>n zur Verfügung.<br />

Einer <strong>der</strong> Vorreiter war in dieser Hinsicht<br />

<strong>Berlin</strong>, aber auch Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

und Bremen gaben ihren Hochschulen<br />

haushaltswirtschaft lich relativ früh<br />

viel Spielraum. Ähnliches gilt für die<br />

Deckungsfähigkeit sowie die Möglichkeit<br />

<strong>der</strong> Rücklagenbildung und Übertragbarkeit<br />

<strong>der</strong> Haushaltspositionen.<br />

Experimentierklauseln:<br />

Neue Modelle im Test<br />

Hervorzuheben ist das Instrument <strong>der</strong><br />

Experimentier- o<strong>der</strong> Erprobungsklausel.<br />

Dieses ermöglicht es, in <strong>der</strong> Regel<br />

für eine begrenzte Zeit von bestimmten<br />

gesetzlichen Bestimmungen abzuweichen.<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Erprobungsklausel<br />

in § 7a BerlHG führt z. B. aus:<br />

„Die für Hochschulen zuständige Senatsverwaltung<br />

kann auf Antrag einer Hochschule<br />

nach Stellungnahme des Akademischen<br />

Senats und mit Zustimmung<br />

des Kuratoriums … für eine begrenzte<br />

Zeit Abweichungen von den Vorschrift en<br />

<strong>der</strong> §§ 24 bis 29, 34 bis 36 [Regelungen<br />

zu Studium, Lehre und Prüfungen], 51<br />

bis 58 [Regelungen zur Form <strong>der</strong> Hochschulleitung],<br />

60 bis 75 [AS, Konzil,<br />

Kuratorium] sowie 83 bis 121 [zentrale<br />

Einrichtungen, Haushalt, Personal]<br />

zulassen, soweit dies erfor<strong>der</strong>lich ist, um<br />

neue Modelle <strong>der</strong> Leitung, Organisation<br />

und Finanzierung zu erproben, die dem<br />

Ziel einer Vereinfachung <strong>der</strong> Entscheidungsprozesse<br />

und einer Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft lichkeit, insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Erzielung eigener Einnahmen <strong>der</strong><br />

Hochschule, dienen. Abweichungen von<br />

§§ 87 und 88 [Haushalt] bedürfen des<br />

Einvernehmens mit <strong>der</strong> Senatsverwaltung<br />

für Finanzen.“<br />

Fast alle <strong>Berlin</strong>er Hochschulen haben<br />

inzwischen Gebrauch von § 7a BerlHG<br />

gemacht. Die FHW <strong>Berlin</strong> hat so z. B.<br />

im Dezember 2003 ein neues Leitungsmodell<br />

eingeführt, das es nach Fusion<br />

mit <strong>der</strong> Berufsakademie ermöglichte,<br />

die Dekane <strong>der</strong> beiden Fachbereiche<br />

gleichzeitig als Prorektoren in die<br />

Hochschulleitung einzubinden. Darüber<br />

hinaus wurde das Kuratorium verkleinert<br />

und seine Zusammensetzung<br />

unter Einbeziehung von Wirtschaft svertretern<br />

besser an die Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> Hochschule angepasst. Das Konzil<br />

wurde zugunsten des Erweiterten Akademischen<br />

Senats abgeschafft , dem nun<br />

auch die Mitglie<strong>der</strong> des Akademischen<br />

Senats angehören.<br />

Ähnliche Abweichungsformeln – mehr<br />

o<strong>der</strong> weniger umfangreich – fi nden<br />

sich auch in den Hochschulgesetzen<br />

von Brandenburg, Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Hamburg, Bremen, und<br />

Th üringen.<br />

Modellhochschulen als<br />

Pilotprojekte<br />

Beson<strong>der</strong>e Erwähnung verdienen noch<br />

die Modelle, die Hessen und Sachsen<br />

sowie Nie<strong>der</strong>sachsen und Nordrhein-<br />

Westfalen zur Steuerung ihrer Hochschulen<br />

gewählt haben. Hessen und<br />

Sachsen haben sich dazu entschieden,<br />

eine weitgehende Hochschulautonomie<br />

zunächst durch „Modelluniversitäten“<br />

erproben zu lassen. In Hessen bekam<br />

die TU Darmstadt im Januar 2005<br />

befristet bis Ende 2009 den Status<br />

als „erste selbständige Hochschule<br />

Deutschlands“. Damit gingen die<br />

Entscheidungen über Satzungen sowie<br />

über die Einführung und Aufh ebung<br />

von Fachbereichen und Studiengängen<br />

vom Ministerium an die Hochschulleitung<br />

über. Auch Haushaltsfragen,<br />

Personal angelegenheiten und die<br />

Immobilien- und Grundstücksverwaltung<br />

können seitdem von <strong>der</strong> Hochschule<br />

selbst entschieden werden. In<br />

organisatorischer Hinsicht sind ebenfalls<br />

Abweichungen vom Hessischen<br />

Hochschulgesetz zulässig.<br />

Auch Sachsen hat zunächst die TU<br />

Dresden zur Modelluniversität mit<br />

größeren Freiheiten gemacht. Das<br />

entsprechende Gesetz soll im Frühjahr<br />

2008 in Kraft treten und bietet <strong>der</strong><br />

Hochschule vor allem Personalautonomie<br />

(ausgenommen allerdings die<br />

Professoren), aber auch ein Globalbudget<br />

sowie organisatorische Reformen.<br />

Die Erprobungsphase ist zunächst auf<br />

drei Jahre begrenzt; bei Erfolg sollen<br />

die Reformen auch an an<strong>der</strong>en Hochschulen<br />

des Landes möglich werden.<br />

Stiftungshochschulen und<br />

Hochschulfreiheitsgesetz<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen eröff net seinen Universitäten<br />

und Fachhochschulen seit 2002<br />

die Möglichkeit, auf Antrag in eine<br />

rechtsfähige Stift ung des öff entlichen<br />

Rechts überführt zu werden. Die Stiftung<br />

übernimmt dann die Rechts- und<br />

Fachaufsicht sowie die Dienstherrenfähigkeit,<br />

allerdings erfolgt die Berufung<br />

<strong>der</strong> Professoren noch über das Fachministerium.<br />

Bislang am umfassendsten hat sich<br />

Nordrhein-Westfalen mit seinem im<br />

Oktober 2006 verabschiedeten „Hochschulfreiheitsgesetz“<br />

zur Unabhängigkeit<br />

seiner Hochschulen bekannt.<br />

Alle seine Hochschulen wurden in<br />

diesem Zuge nicht nur aus <strong>der</strong> Rechts-,<br />

son<strong>der</strong>n auch aus <strong>der</strong> Fachaufsicht<br />

des Landes entlassen. Sie haben nun<br />

die umfassende Verantwortung für<br />

Finanz-, Personal- und Organisationsentscheidungen<br />

und auch das Berufungsrecht<br />

für ihre Professoren.<br />

Ob das nordrhein-westfälische Gesetz<br />

zum Modell für die übrigen Län<strong>der</strong><br />

wird o<strong>der</strong> ob es auch in Zukunft eine<br />

Reihe von unterschiedlichen Regelungen<br />

mit abgestuft en Graden <strong>der</strong><br />

Eigenverantwortung <strong>der</strong> Hochschulen<br />

geben wird, bleibt abzuwarten – ebenso<br />

wie die Prüfung, ob ein größeres Maß<br />

an Autonomie tatsächlich die Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Hochschulen<br />

steigert.


06<br />

Thema: Hochschulmanagement im Fokus <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07<br />

Thema: Hochschulmanagement im Fokus<br />

Hochschulsteuerung im Wandel<br />

Prof. Dr. Frank Ziegele, Geschäftsführer von CHE Consult, Professor für Hochschulmanagement an <strong>der</strong><br />

FH Osnabrück und Mitglied <strong>der</strong> Kommission zur Evaluation <strong>der</strong> Leitungsstruktur <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>, über Probleme und Chancen<br />

<strong>der</strong> neuen Managementmodelle<br />

Interview: Henriette Scharfenberg<br />

Prof. Dr. Frank Ziegele<br />

<strong>SemesterJournal</strong> (SJ): Der Bund zieht<br />

sich immer mehr aus <strong>der</strong> Hochschulsteuerung<br />

zurück, die einzelnen<br />

Bundeslän<strong>der</strong> bieten den Hochschulen<br />

auf die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Weise an, von<br />

den gesetzlichen Normen abweichende<br />

Formen des Managements zu fi nden,<br />

meist über sog. Experimentierklauseln.<br />

Nordrhein-Westfalen hat mit dem<br />

Hochschulfreiheitsgesetz gleich allen<br />

Hochschulen des Landes die Reform<br />

vorgegeben. Allen Ansätzen gemeinsam<br />

ist: Das Hochschulmanagement<br />

soll professionalisiert werden. Hat die<br />

akademische Selbstverwaltung versagt?<br />

Frank Ziegele (FZ): Nein, so einfach<br />

ist das nicht. Versagt hat einerseits die<br />

staatliche Steuerung; sie hat die Hochschulen<br />

in ein Korsett von schädlichen<br />

fi nanziellen, personalwirtschaft lichen<br />

und organisatorischen Detailregelungen<br />

eingezwängt, die nach und nach<br />

fallengelassen werden. An<strong>der</strong>erseits<br />

gab es aber auch Probleme innerhalb<br />

<strong>der</strong> Hochschulen: So die verfehlte<br />

Überzeugung, dass Professor/innen<br />

qua Amt auch ohne Weiteres in <strong>der</strong><br />

Lage sind, eine Hochschule, Fakultät<br />

o<strong>der</strong> Forschergruppe zu führen und<br />

zu managen. O<strong>der</strong> dass es mit kollegialen<br />

Entscheidungen in Senaten<br />

gut gelingt, strategische Prioritäten<br />

einer Hochschule zu setzen. Letztlich<br />

ist die aktuelle Reform eine Stärkung<br />

<strong>der</strong> akademischen Selbstverwaltung:<br />

Hochschulmanager/innen können<br />

mehr selbst entscheiden, sollen dafür<br />

besser qualifi ziert werden, erhalten als<br />

Personen mehr Verantwortung und<br />

werden dadurch entscheidungsfähiger.<br />

Professionalisierung heißt ja nicht, dass<br />

Hochschulen nun von Wirtschaft sbossen<br />

gemanagt werden, son<strong>der</strong>n von<br />

Wissenschaft lern mit Management-<br />

Know-how.<br />

SJ: Welche Chancen ergeben sich denn<br />

aus Ihrer Sicht für die Hochschulen aus<br />

den neuen Gesetzeslagen?<br />

FZ: Sie werden erstens schneller und<br />

reaktionsfähiger: Personalfragen<br />

können intern gelöst werden, staatliche<br />

Genehmigungen sind in weniger Fällen<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Wenn man eine gute Gelegenheit<br />

erkennt, kann man eigenverantwortlich<br />

Geld in die Hand nehmen<br />

und investieren. Zweitens kann man<br />

sich innere Strukturen schaff en, die<br />

für die eigenen Ziele und die spezielle<br />

Situation einer Hochschule optimal<br />

sind (statt staatlichen Einheitsmodellen<br />

folgen zu müssen). Dass beispielsweise<br />

die FHW <strong>Berlin</strong> in einer bestimmten<br />

historischen Situation die Dekane zu<br />

Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Hochschulleitung<br />

gemacht hat, war dieser Situation<br />

angemessen und wird erst durch innere<br />

Organisationsautonomie möglich. Und<br />

drittens wird die Verantwortung für<br />

die Festlegung von Zielen primär in die<br />

Hände <strong>der</strong> Hochschulen gegeben. Dies<br />

gibt die Chance, durch innere Prozesse<br />

<strong>der</strong> Zielbildung die Hochschulangehörigen<br />

zu motivieren und für eine<br />

gemeinsame Sache zu mobilisieren.<br />

SJ: Gibt es ein Modell unter den verschiedenen<br />

bundesweiten Ansätzen,<br />

dem Sie persönlich den Vorzug geben<br />

würden? Weshalb?<br />

FZ: Es gibt kein Idealgesetz, die Gesetze<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> haben unterschiedliche<br />

Vor- und Nachteile. In Bezug auf die<br />

Leitungsstrukturen von Hochschulen<br />

würde ich mir etwas wünschen, was es<br />

bisher nicht gibt: Ein Gesetz, das nur<br />

noch wenige Grundprinzipien formuliert<br />

(z. B. „In den Leitungsorganen<br />

<strong>der</strong> Hochschule sind Aufsichts- und<br />

Umsetzungsfunktion klar zu trennen“),<br />

die in eigenverantwortlich gestalteten<br />

Modellen <strong>der</strong> Hochschulen zu berücksichtigen<br />

sind. Diese Lösung wäre besser<br />

als Leitungsstrukturen, die sich über<br />

eine Experimentierklausel als Ausnahmen<br />

zunehmend von <strong>der</strong> eigentlichen<br />

Gesetzeslage entfernen o<strong>der</strong> Leitungsmodelle,<br />

die zwar vielleicht mo<strong>der</strong>ner<br />

sind als die traditionelle Gruppenhochschule,<br />

aber staatlich wie<strong>der</strong> im Detail<br />

vorgegeben werden.<br />

SJ: Das Hochschulfreiheitsgesetz in<br />

NRW und auch die Experimentierklauseln<br />

in einigen Bundeslän<strong>der</strong>n haben<br />

aber auch für Furore und heft ige Kritik<br />

gesorgt. Insbeson<strong>der</strong>e wird befürchtet,<br />

dass die paritätische Mitbestimmung<br />

durch den Einsatz von externen Hoch-<br />

schulräten mit weitgehendem Mitspracherecht<br />

ausgehebelt wird. Ist diese<br />

Kritik nicht berechtigt?<br />

FZ: Nein. Hochschulräte haben eine<br />

wichtige Funktion als „Wächter <strong>der</strong><br />

Strategie“. Ein FH-Präsident aus Baden-<br />

Württemberg hat mir mal gesagt, das<br />

beste an seinem Hochschulrat sei, dass<br />

die Leute die Finger in die richtigen<br />

Wunden legen und permanent nachfragen<br />

„Passt das, was ihr macht, zu<br />

euren Zielen?“ Die Hochschulräte<br />

sind ja nicht als Organe angelegt, die<br />

sich selbst Ziele und Maßnahmen für<br />

die Hochschule ausdenken, son<strong>der</strong>n<br />

als Aufsichtsorgan. Und was das Gute<br />

an <strong>der</strong> neuen Hochschulwelt ist: Sie<br />

eröff net ganz neue Kanäle für interne<br />

Mitsprache! In Bayern wird z. B. die<br />

sogenannte „erweiterte Hochschulleitung“<br />

aus Präsidium und Dekanen<br />

aufgewertet. Viele Hochschulen geben<br />

mehr Kompetenzen in die Fakultäten,<br />

die Selbstbestimmung erfolgt dann<br />

direkt vor Ort durch die Leistungsträger/innen<br />

in Lehre und Forschung.<br />

SJ: Sind Schwierigkeiten nicht vorprogrammiert,<br />

wenn Präsidenten o<strong>der</strong><br />

Rektoren durch ein rein externes Gremium<br />

gewählt und abgesetzt werden<br />

können? Wie weit darf und sollte <strong>der</strong><br />

Einfl uss <strong>der</strong> Hochschulräte reichen?<br />

FZ: Das gängige Modell ist die sogenannte<br />

„doppelte Legitimation“: Für<br />

Wahl und Abwahl ist nicht nur <strong>der</strong><br />

Hochschulrat, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong><br />

Senat zuständig. Ich halte diese Idee<br />

für richtig: Die externe Legitimation<br />

verschafft den Führungspersonen eine<br />

gewisse Unabhängigkeit von internen<br />

Verteilungsinteressen, die interne Legitimation<br />

sichert die Unterstützung <strong>der</strong><br />

Hochschule und schützt vor dem Verlust<br />

<strong>der</strong> Bodenhaft ung. Senate sollten<br />

meines Erachtens das Abwahlrecht für<br />

Präsidenten und Rektoren unbedingt<br />

behalten. Übrigens ist <strong>der</strong> Hochschulrat<br />

nicht überall rein extern besetzt; z. B.<br />

können auch in NRW die Hochschulen<br />

zwischen externer und gemischter<br />

Besetzung wählen.<br />

SJ: Die Anwendung des Hochschulfreiheitsgesetzes<br />

in NRW hat gezeigt, dass<br />

es in <strong>der</strong> Praxis durchaus eine Reihe<br />

von Problemen geben kann, insbeson<strong>der</strong>e,<br />

wenn die Ansichten des Hochschulrates<br />

von denen <strong>der</strong> Hochschulleitung<br />

abweichen. Wie könnte man diese<br />

Probleme umgehen?<br />

FZ: In NRW fangen die Hochschulräte<br />

ja gerade erst an zu arbeiten o<strong>der</strong><br />

werden <strong>der</strong>zeit eingesetzt, da kann<br />

man diese Beobachtung noch nicht<br />

machen. Probleme gibt es an an<strong>der</strong>er<br />

Stelle: In Nie<strong>der</strong>sachsen sind Präsidentenwahlen<br />

gescheitert, weil sich Senat<br />

und Hochschulrat nicht einig wurden.<br />

Wenn man die doppelte Legitimation<br />

will, muss man da durch. Das Problem<br />

wird dann gemil<strong>der</strong>t, wenn man<br />

gemeinsame Findungskommissionen<br />

bildet. Schließlich gibt es auch handwerkliche<br />

Fehler in Gesetzen: NRW hat<br />

vergessen, eine Abwahlmöglichkeit für<br />

Hochschulratsmitglie<strong>der</strong> vorzusehen.<br />

Dies sorgt <strong>der</strong>zeit an <strong>der</strong> Uni Pa<strong>der</strong>born<br />

für erheblichen Ärger, wo man<br />

ein Hochschulratsmitglied eigentlich<br />

loswerden möchte.<br />

SJ: Mehr Freiheit für die Hochschulen<br />

bedeutet gleichzeitig auch neue<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen. Die Verwaltung<br />

eines eigenen Budgets, das Gebäudemanagement,<br />

die Personalhoheit auch<br />

über die Professoren, die autonome<br />

Entscheidung über Einführung und<br />

Aufh ebung von Studiengängen – das<br />

alles ist nicht einfach zu bewerkstelligen.<br />

Können die Hochschulleitungen<br />

dies alles leisten?<br />

FZ: Ja, unter drei Bedingungen: Erstens<br />

brauchen die Hochschulleitungen die<br />

entsprechenden Qualifi kationen. Diese<br />

erhalten sie durch Personalentwicklung<br />

und auf neuen, managementbezogenen<br />

Karrierewegen, die z. B. vom Dekan <strong>der</strong><br />

Universität X zum Vizepräsidenten <strong>der</strong><br />

FH Y und von dort zum Präsidenten<br />

<strong>der</strong> Universität Z führen. Zweitens<br />

bedarf es <strong>der</strong> Dezentralisierung von<br />

Verantwortung auf die Fakultäten<br />

und Fachbereiche; dort ist ein Teil <strong>der</strong><br />

Aufgaben noch näher am Geschehen in<br />

Lehre und Forschung zu erledigen. Und<br />

07<br />

drittens ist die Unterstützung durch<br />

Managementprofi s auf allen Ebenen<br />

erfor<strong>der</strong>lich: Qualitätsmanager und<br />

Strategieentwickler auf Leitungsebene,<br />

Fakultätsgeschäft sführer, Manager von<br />

Forschungsclustern usw. Für solche<br />

Leute gibt es übrigens inzwischen<br />

akademische Ausbildungsangebote; ich<br />

selbst biete an <strong>der</strong> FH Osnabrück ein<br />

berufsbegleitendes <strong>MBA</strong>-Studium für<br />

Hochschulmanagement an.<br />

SJ: Die Bestrebungen, den deutschen<br />

Hochschulen mehr Autonomie zu<br />

geben, werden weiterhin fortgesetzt.<br />

Die Abschaff ung des Hochschulrahmengesetzes<br />

auf <strong>der</strong> einen Seite, <strong>der</strong><br />

Test weitgehen<strong>der</strong> Selbststeuerung in<br />

Modellprojekten wie in Darmstadt o<strong>der</strong><br />

Dresden auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite, aber<br />

auch das dauerhaft e Angebot von Experimentierklauseln<br />

in den Landeshochschulgesetzen<br />

sind in <strong>der</strong> Diskussion.<br />

Wo wird <strong>der</strong> Weg hinführen? Wo sehen<br />

Sie die Hochschullandschaft in fünf<br />

Jahren?<br />

FZ: Sehr viel stärker ausdiff erenziert<br />

als heute und mit sinken<strong>der</strong> Bedeutung<br />

<strong>der</strong> alten Typenstruktur Uni–FH. Der<br />

Sektor <strong>der</strong> Exzellenzunis wird sich<br />

absetzen, an<strong>der</strong>e Unis werden zunehmend<br />

zu regionalen Lehruniversitäten,<br />

einzelne FHs werden stärkere Forschungsintensität<br />

entwickeln –<br />

z. B. im „Club“ <strong>der</strong> „UAS7“, dem die<br />

FHW <strong>Berlin</strong> und sechs an<strong>der</strong>e renommierte<br />

Fachhochschulen angehören.<br />

Es wird eine Vielfalt interner Steuerungs-<br />

und Organisationsmodelle<br />

existieren, natürlich wird und muss es<br />

in einzelnen Fällen auch ein Scheitern<br />

innerer Reformen geben. Die Hochschulen<br />

werden mehr Anstrengungen<br />

auf Transparenz und Information<br />

verwenden müssen, um eine komplexere<br />

Landschaft für Studierende,<br />

Forschungspartner und Gesellschaft<br />

durchschaubar zu machen.<br />

SJ: Vielen Dank!


08 Thema: Hochschulmanagement im Fokus <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Thema: Hochschulmanagement im Fokus<br />

09 9<br />

Wissenschaft im Zentrum <strong>der</strong><br />

Managementbemühungen<br />

Text: Jürgen Blum<br />

Ich wurde um einen Artikel zur Evaluation<br />

<strong>der</strong> Gremien- und Leitungsstruktur<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> gebeten,<br />

die ich mo<strong>der</strong>iert habe. Ich möchte<br />

hier nicht den Ergebnisbericht <strong>der</strong><br />

Evaluationskommission wie<strong>der</strong>geben,<br />

den die Hochschulmitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

veröff entlichten Lang- und Kurzfassung<br />

nachlesen können, vielleicht auch<br />

sollten. Ich will in dem kurzen Artikel<br />

einige persönliche Anmerkungen zu<br />

einigen mir beson<strong>der</strong>s wichtig erscheinenden<br />

Problemen und Lösungsansätzen<br />

im Wissenschaft smanagement<br />

machen, die auch bei <strong>der</strong> Evaluation<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>, zumindest in <strong>der</strong><br />

Diskussion, eine Rolle gespielt haben.<br />

Meine Ausführungen geben nur meine<br />

persönliche Meinung und nicht die <strong>der</strong><br />

Evaluations kommission wie<strong>der</strong>.<br />

Management zum Nutzen <strong>der</strong><br />

Wissenschaft<br />

Ich benutze lieber den Ausdruck<br />

„Wissenschaft smanagement“ statt<br />

„Hochschulmanagement“, da mit ihm<br />

klar ist, dass im Zentrum <strong>der</strong> Managementbemühungen<br />

die Wissenschaft<br />

steht, die Lehre und Forschung und<br />

Nebenfunktionen wie den Transfer<br />

umfasst. Mit dieser Begriffl ichkeit wird<br />

klar, dass Management nachweislich (!)<br />

<strong>der</strong> Wissenschaft nutzen muss. Soweit<br />

dieser Nachweis nicht erbracht werden<br />

kann, sollten Managementprozesse, ihr<br />

Aufwand und die hierfür verantwortlichen<br />

Personen in Frage gestellt werden.<br />

Das gilt für die Verwaltungen <strong>der</strong><br />

Hochschule ebenso wie für jegliches<br />

Projektmanagement in <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

. Das gilt auch für Beratungsleistungen,<br />

die nur über den konkreten<br />

Erfolg für die Wissenschaft zu rechtfertigen<br />

sind. Ich verstehe nicht, dass<br />

Wissenschaft lerinnen und Wissenschaft<br />

ler sich inzwischen geduldig einer<br />

Flut sie rechtfertigen<strong>der</strong> Evaluationen<br />

unterziehen, ohne dieses gleichzeitig<br />

und nach einem strengen Maßstab für<br />

ihre Verwaltungen zu verlangen, <strong>der</strong>en<br />

Aufwand ja aus den Ressourcen für<br />

Wissenschaft bestritten wird.<br />

So kommt eine „billige“ und trotzdem<br />

effi ziente Verwaltung <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

direkt zugute. Das hieraus abgeleitete<br />

Motto für Wissenschaft smanagement<br />

lautet daher: Nur soviel Management,<br />

wie für den Erfolg für Wissenschaft<br />

unbedingt nötig, und das heißt, so<br />

wenig wie möglich! Daraus ergeben<br />

sich die Hauptkriterien für eine Evaluation<br />

von Verwaltung, die meines<br />

Erachtens alle vier Jahre erfolgen sollte.<br />

Soweit die Einleitung, um jeden Zweifel<br />

über die Funktion von Management für<br />

Wissenschaft von vorneherein auszuschließen.<br />

Effektivität und Effi zienz auch im<br />

Wissenschaftsmanagement<br />

Eine zweite Vorbemerkung ist,<br />

dass ein auf betriebswirtschaft liche<br />

Kriterien von Eff ektivität und Effi zienz<br />

ausgerichtetes Management aus<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft auf die Wissenschaft<br />

prinzipiell übertragbar ist, wenn es<br />

sich dem Kontext <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

anpasst. Das ist per defi nitionem ganz<br />

selbstverständlich, da Management<br />

immer akzessorisch zu seinem Gegenstand<br />

ist. Konkret bedeutet das u. a.,<br />

dass Wissenschaft smanagement nicht<br />

genauer sein kann als die Wissenschaft<br />

selber und dass für ihre Unwägbarkeiten<br />

auch im Management die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Freiräume und Flexibilitäten<br />

vorgehalten werden müssen. Das aber<br />

darf von <strong>der</strong> Wissenschaft nicht als<br />

ein Vorwand, eine generelle Abwehr<br />

und prinzipielle Diskreditierung von<br />

Wissenschaft smanagement missbraucht<br />

werden. Viele Bereiche des Managements<br />

sind aus <strong>der</strong> Wirtschaft direkt<br />

auf die Wissenschaft übertragbar, wenn<br />

es z. B. nicht direkt um die eigentlichen<br />

Wissenschaft sprozesse geht, son<strong>der</strong>n<br />

um die Betriebsfunktionen <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

seinrichtungen, die Administration,<br />

die Infrastrukturen etc., die einen<br />

ganz wesentlichen Produktions- und<br />

Kostenfaktor für Wissenschaft darstellen.<br />

Das wird vielfach von den Wissenschaft<br />

ler/innen nicht gesehen. Sie<br />

trauen sich in ihrem aus wissenschaft -<br />

lichem Erfolg abgeleiteten Übermut<br />

Leitungsfunktionen im Management<br />

von Wissenschaft s-„Unternehmen“(!)<br />

zu, für die sie nicht ausgebildet sind<br />

und die sie häufi g überfor<strong>der</strong>n. Für<br />

diesen Zusammenhang fehlt vielfach<br />

das Bewusstsein, da für Folgen solchen<br />

Missmanagements nicht gehaft et wird.<br />

Diese Kultur des professionellen Dilettantismus<br />

fi ndet auch kein generelles<br />

Korrektiv durch die hauptamtlichen<br />

Administratoren, die nach wie vor<br />

weitgehend eine juristische Ausbildung<br />

und Ausrichtung haben und es ebenfalls<br />

nicht können. Hier liegt ein doppelter,<br />

sich gegenseitig verstärken<strong>der</strong><br />

Eff ekt von spezieller Unfähigkeit vor,<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wissenschaft schadet.<br />

Ich will im Nachfolgenden thesenartig<br />

einige mir beson<strong>der</strong>s wichtig erscheinende<br />

Managementaspekte ansprechen,<br />

die mir im Generellen und auch für<br />

die FHW <strong>Berlin</strong> als beson<strong>der</strong>s wichtig<br />

erscheinen:<br />

Unter den Gesichtspunkten von<br />

Management sind Strategie und<br />

Strategieentwicklung essentiell, sozusagen<br />

<strong>der</strong> Beginn von Management.<br />

Ohne eine zielgerichtete, umsetzbare<br />

Strategie kann man allenfalls von<br />

Verwaltungen – Fortschreibung eines<br />

Zustands, <strong>der</strong> sich höchstens zufallsbedingt<br />

än<strong>der</strong>t – sprechen, bestenfalls<br />

von Administration – Verwaltung als<br />

Zuwendung zur Wissenschaft . Erst<br />

Strategie macht den Managementprozess<br />

zu einem zielgerichteten und<br />

vom Management zu verantwortenden<br />

Vorgang. Dies ist ein top-down angestoßener<br />

Vorgang, <strong>der</strong> in einem organisierten<br />

Strategieentwicklungsprozess<br />

im Gegenstromverfahren das gesamte<br />

Wissenschaft sunternehmen erfasst und<br />

so zu einer Identifi kation durch aktive<br />

Mitwirkung und Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit <strong>der</strong> Strategie führt. Der Strategieentwicklungsprozess<br />

ist die wichtigste<br />

Führungsaufgabe, für die nicht nur<br />

Fantasie son<strong>der</strong>n auch handwerkliches<br />

Können zur Durchführung des Prozesses<br />

notwendig sind.<br />

Zur Strategieentwicklung gehört<br />

notwendigerweise auch eine professionelle<br />

Kommunikation. Hierunter<br />

ist nicht zu verstehen, dass viele viel<br />

miteinan<strong>der</strong> reden, son<strong>der</strong>n dass<br />

obligatorische Kommunikationsstrukturen<br />

etabliert werden. Das heißt, die<br />

gezielte Information zur rechten Zeit<br />

wird zur Dienstpfl icht und ihre Verletzung<br />

ist arbeitsvertragliches Dienstvergehen<br />

mit den möglichen rechtlichen<br />

und tatsächlichen Konsequenzen. Ich<br />

kenne keine Wissenschaft seinrichtung,<br />

bei <strong>der</strong> ich die Kommunikationsstrukturen<br />

nicht als mehr o<strong>der</strong> weniger stark<br />

defi zitär bezeichnen würde, auch die<br />

eingeschlossen, bei denen ich selber<br />

hierfür Verantwortung getragen habe.<br />

Das Personalmanagement ist <strong>der</strong> kritische<br />

Erfolgsfaktor für Wissenschaft smanagement.<br />

Im Personalmanagement<br />

fehlen im öff entlichen Bereich vor<br />

allen Dingen die monetären Incentives.<br />

Wenn auch die persönlichen Incentives,<br />

die stimulierende und selbstbestätigende<br />

Beschäft igung mit Wissenschaft ,<br />

in <strong>der</strong> Regel stärker wirken mögen als<br />

ein geldwerter Anreiz, sollte dieses aber<br />

nicht zu einer verklärenden Idealisierung<br />

mäßig bezahlter und stark<br />

regulierter Tätigkeit in Lehre und Forschung<br />

führen. Hier gibt es aus meiner<br />

Sicht ein starkes Motivationsdefi zit und<br />

gleichzeitig bei <strong>der</strong> öff entlichen Hand<br />

wie auch bei <strong>der</strong> Wissenschaft selbst<br />

we<strong>der</strong> Neigung noch durchsetzbare<br />

Vorstellungen, diesen Zustand wirksam<br />

zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Ein weiterer wichtiger prinzipieller<br />

Punkt ist das Verhältnis von Zentralität<br />

und Dezentralität: Es gilt <strong>der</strong><br />

Grundsatz „Soviel Dezentralität wie<br />

möglich und soviel Zentralität wie<br />

unbedingt nötig“. Die Umsetzung<br />

dieses Subsidiaritätsprinzips stellt hohe<br />

Ansprüche an die Führungspersonen<br />

auf <strong>der</strong> zentralen und <strong>der</strong> dezentralen<br />

Ebene, die auf <strong>der</strong> einen Seite die strategische<br />

Verantwortung und Delegation<br />

<strong>der</strong>en Umsetzung beherrschen<br />

und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite die operative<br />

Umsetzungsverantwortung übernehmen<br />

müssen.<br />

Drohende Handlungsautonomie?<br />

Das Wissenschaft ssystem im universitären<br />

und außeruniversitären Bereich<br />

ist in einem weiteren Umbruch: Ihre<br />

Finanzierungsnöte versucht die öff entliche<br />

Hand dadurch zu lin<strong>der</strong>n, dass<br />

sie den Wissenschaft seinrichtungen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e den Hochschulen, unter<br />

Chiff ren wie „Solidarpakt“, „Globalhaushalt“<br />

etc. eine Autonomie einzuräumen<br />

vorgibt, die das (dann insoweit<br />

arbeitslose) Mittelmanagement<br />

<strong>der</strong> Wissenschaft sministerien nicht<br />

wirklich will und zu <strong>der</strong> das hierauf<br />

nicht vorbereitete Management <strong>der</strong><br />

Wissenschaft seinrichtungen (noch)<br />

nicht befähigt ist. Über Jahrzehnte<br />

haben die Wissenschaft seinrichtungen<br />

diese Chance verwirklichter Handlungsautonomie<br />

für sich gefor<strong>der</strong>t, die<br />

nun zu drohen scheint. Hieraus ergeben<br />

sich Reaktionsnotwendigkeiten,<br />

von denen ich nur einige stichwortartig<br />

ansprechen möchte:<br />

Es bedarf <strong>der</strong> weiteren Professionalisierung<br />

auch im Managementbereich.<br />

Zur Strategie gehört daher ein Konzept<br />

<strong>der</strong> Personalentwicklung mit einer<br />

darauf abgestimmten Fort- und Weiterbildung<br />

und dessen Finanzierung<br />

in einem <strong>der</strong> Industrie vergleichbaren<br />

Umfang.<br />

Konsequenz <strong>der</strong> ausgeweiteten Selbstverantwortung<br />

<strong>der</strong> Wissenschaft seinrichtungen<br />

muss ein erfolgsorientiertes<br />

Qualitätsmanagement im Hinblick auf<br />

die Leistungen und Produkte <strong>der</strong> Wis-<br />

senschaft seinrichtungen sein. Dieses<br />

steckt erst in den Anfängen.<br />

Ehe Studenten und Studentinnen<br />

zur erfolgsbestimmenden Kundschaft<br />

von Hochschulen werden, müssen<br />

<strong>der</strong>en Leistungen stärker auf diese<br />

zugeschnitten und wirksame Marketingkonzepte<br />

entwickelt werden.<br />

Interessanterweise hat ein erfolgreicher<br />

Finanzdienstleister, <strong>der</strong> das akademische<br />

Personal als Zielgruppe hat,<br />

hierfür das Modell <strong>der</strong> Career-Center<br />

entwickelt, das in ersten Ansätzen nun<br />

im Hochschulbereich übernommen<br />

wird. Mit diesem Konzept gilt es sich<br />

auseinan<strong>der</strong>zusetzen und es fortzuentwickeln.<br />

Das öff entliche Vergütungssystem,<br />

dem die Wissenschaft seinrichtungen<br />

unterworfen sind, bietet bei guten<br />

Verdiensten für ordentliche, aber nicht<br />

herausragende Leistungen und hoher<br />

Beschäft igungs- und Versorgungssicherheit<br />

keine ausreichenden Incentives<br />

für die beson<strong>der</strong>e Leistung. Nach<br />

20-jähriger Diskussion um einen<br />

eigenen Wissenschaft starif habe ich<br />

den Glauben an Einsicht und Durchsetzung<br />

verloren und setze auf eine<br />

an sich unvernünft ige Kompensation<br />

durch Nebentätigkeiten, z. B. an<br />

sogenannten „An-Instituten“, die es<br />

inzwischen an allen im Drittmittelbereich<br />

erfolgreichen Wissenschaft seinrichtungen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e in den<br />

Ingenieurwissenschaft en, gibt. Diese<br />

intelligenten Umgehungsstrukturen<br />

mit ihren zum Teil hervorragenden<br />

Forschungs-, Ausbildungs- und Transfereff<br />

ekten werden inzwischen zum<br />

Glück selbst von den Rechnungshöfen<br />

nicht mehr diskreditiert, son<strong>der</strong>n sogar<br />

begrüßt, sind aber insoweit ein Testat<br />

für die Unfähigkeit des öff entlichen<br />

Systems.<br />

Ein perspektivisch beson<strong>der</strong>s wichtiger<br />

Entwicklungsschwerpunkt für die<br />

Wissenschaft seinrichtungen sind die<br />

IT-Infrastrukturen, die ich in nur zwei<br />

Gesichtspunkten ansprechen will: Die<br />

IT-Serviceprozesse als Umsetzungsfunktionen<br />

für Wissenschaft und<br />

Management bedürfen einer hohen


10 Thema: Hochschulmanagement im Fokus <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Thema: Hochschulmanagement im Fokus<br />

11<br />

Spezialisierung und Professionalität,<br />

die jedenfalls von kleineren und<br />

mittleren und manchmal auch großen<br />

Wissenschaft seinrichtungen nicht<br />

vorgehalten werden kann. Hier sollten<br />

Konzepte des Jobsharings bis hin zum<br />

Outsourcing entwickelt und modellhaft<br />

ausprobiert werden, um die erheblichen<br />

Effi zienzpotentiale zugunsten<br />

<strong>der</strong> Wissenschaft auszuschöpfen. Dem<br />

steht tendenziell <strong>der</strong> individuelle Übermut<br />

<strong>der</strong> Wissenschaft entgegen, die ihr<br />

unrefl ektiertes Vorurteil pfl egt, hier<br />

sei die Wissenschaft sfreiheit gefährdet.<br />

Ein spezielles und beson<strong>der</strong>s wichtiges<br />

Problem <strong>der</strong> IT-Infrastrukturen ist das<br />

<strong>der</strong> IT-technologischen Unterstützung<br />

und Umsetzung von Vernetzungs-<br />

Wettbewerb als Motor des<br />

Hochschulwesens?<br />

Eine Betrachtung aus dem Blickwinkel von Fachhochschulen<br />

Text: Olaf Winkel<br />

Die deutsche Hochschullandschaft<br />

befi ndet sich im Umbruch. Ziel ist<br />

dabei nicht nur die Schaff ung eines<br />

einheitlichen europäischen Hochschulraums<br />

im Sinne <strong>der</strong> Erklärung von<br />

Bologna, son<strong>der</strong>n auch eine Steigerung<br />

<strong>der</strong> Qualität von Forschung und Lehre<br />

an den heimischen Hochschulen, die<br />

viele für im internationalen Vergleich<br />

nicht mehr konkurrenzfähig halten.<br />

Ein Element <strong>der</strong> Hochschulreform ist<br />

die Aufwertung von Wettbewerb, dem<br />

Ökonomen die Fähigkeit zuschreiben,<br />

die Ressourcenallokation optimieren,<br />

Innovationsfähigkeit erhöhen,<br />

Monopolbildung verhin<strong>der</strong>n und<br />

einer leistungsgerechten Einkommensverteilung<br />

Vorschub leisten zu<br />

können. Wettbewerb soll künft ig nicht<br />

nur innerhalb <strong>der</strong> Hochschulen eine<br />

zentrale Rolle spielen, son<strong>der</strong>n auch im<br />

Verhältnis zwischen den Hochschulen<br />

in den Varianten von künstlichem und<br />

echtem Wettbewerb. Während echter<br />

Wettbewerb für Leistungsbereitstellung<br />

strukturen, die zwar in aller Munde<br />

sind, ohne dass aber die Problematik<br />

wirklich klar beschrieben ist.<br />

Die angeführten Punkte sind nur eine<br />

Auswahl, die Statements und Argumentationen<br />

sind um die Diff erenzierung<br />

verkürzt und sollen nur<br />

Diskussionsbeiträge sein, wenn auch<br />

zum Teil dezidierte.<br />

Ich bewun<strong>der</strong>e die FHW <strong>Berlin</strong> um<br />

ihren gut gelaunten Mut, mit <strong>der</strong> sie<br />

wichtige Initiativen ergriff en hat, um<br />

ihre Zukunft tatkräft ig in die eigenen<br />

Hände zu nehmen und sie zu gestalten.<br />

Die zweimalige Fusion, zunächst mit<br />

<strong>der</strong> Berufsakademie und jetzt mit <strong>der</strong><br />

unter Konkurrenzbedingungen steht,<br />

geht es beim künstlichem Wettbewerb<br />

darum, Konkurrenzbedingungen zu<br />

simulieren, etwa indem mit Hilfe von<br />

Kennzahlen Leistungsvergleiche durchgeführt<br />

und diejenigen belohnt werden,<br />

die dabei beson<strong>der</strong>s gut abschneiden.<br />

„Die Hochschulpolitik vernachlässigt<br />

bei <strong>der</strong> Umstellung auf die<br />

zweistufi ge Studienstruktur die<br />

Tatsache, dass funktionieren<strong>der</strong><br />

Wettbewerb vergleichbare Ausgangsbedingungen<br />

auf Seiten <strong>der</strong><br />

Wettbewerber voraussetzt.“<br />

Schwierigkeiten im Bereich des internen<br />

Wettbewerbs, wie sie etwa bei <strong>der</strong><br />

Messung und Bewertung individueller<br />

Leistungen auft reten, fi nden inzwischen<br />

zunehmend Beachtung. Die Probleme,<br />

die insbeson<strong>der</strong>e echter Wettbewerb<br />

zwischen Hochschulen nach<br />

Fachhochschule für Verwaltung und<br />

Rechtspfl ege, hat aus meiner Sicht ein<br />

ungeheueres Potenzial, das meines<br />

Erachtens allerdings in beiden Fällen<br />

noch nicht annähernd ausgeschöpft<br />

ist. Dies zu för<strong>der</strong>n und hierzu Hilfestellung<br />

zu leisten, war die eigentliche<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Evaluationskommission,<br />

<strong>der</strong>en Empfehlung nun vorliegt. Es ist<br />

nicht <strong>der</strong> Anspruch, dass sie befolgt<br />

wird. Wichtig ist, dass wir einen Beitrag<br />

zur Auseinan<strong>der</strong>setzung <strong>der</strong> Hochschule<br />

leisten. Dazu kann man nur<br />

Glück wünschen und gespannt sein.<br />

Prof. Dr. Jürgen Blum ist Rechtsanwalt<br />

und Berater des Zentrums für Wissenschaft<br />

smangement (ZWM) e. V. Speyer.<br />

sich ziehen kann, sind dagegen bislang<br />

weitgehend unterbelichtet geblieben.<br />

Gerade sie erscheinen aber aus Sicht<br />

von Fachhochschulen beson<strong>der</strong>s<br />

brisant. Denn die hierzulande angestrebte<br />

Umwandlung <strong>der</strong> Hochschullandschaft<br />

in ein System „innovativer<br />

Hochschultypen jenseits <strong>der</strong> bestehenden<br />

Einteilung in Universitäten und<br />

Fachhochschulen“, die miteinan<strong>der</strong> in<br />

einen intensiven Wettbewerb treten<br />

(Lothar Zechlin, langjähriger Rektor<br />

<strong>der</strong> Universität Duisburg-Essen),<br />

stellt die Fachhochschulen vor neue<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen, die sie unter den<br />

gegebenen Voraussetzungen kaum<br />

bewältigen können. Zurückzuführen<br />

ist dies darauf, dass die Hochschulpolitik<br />

bei <strong>der</strong> Umstellung auf die zweistufi<br />

ge Studienstruktur die Tatsache<br />

vernachlässigt, dass funktionieren<strong>der</strong><br />

Wettbewerb vergleichbare Ausgangsbedingungen<br />

auf Seiten <strong>der</strong> Wettbewerber<br />

voraussetzt.<br />

Die Ungleichbehandlung von Universitäten<br />

und Fachhochschulen beginnt<br />

schon bei <strong>der</strong> staatlichen Forschungsför<strong>der</strong>ung,<br />

welche dazu tendiert,<br />

Fachhochschulbelange auszublenden.<br />

Deutlich geworden ist dies auch bei<br />

<strong>der</strong> Ausgestaltung <strong>der</strong> Exzellenzinitiative,<br />

durch die im Zeitraum von 2005<br />

bis 2011 1,9 Milliarden Euro in das<br />

deutsche Hochschulsystem gepumpt<br />

werden sollen. Noch problematischer<br />

wirken sich aber abweichende strukturelle<br />

Rahmenbedingungen aus.<br />

Während die Lehrverpfl ichtung <strong>der</strong><br />

Hochschullehrer an Universitäten acht<br />

Wochenstunden beträgt, liegt sie an<br />

Fachhochschulen bei achtzehn Stunden.<br />

Während Universitäten über einen<br />

akademischen Mittelbau zur Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Hochschullehrer verfügen,<br />

fehlt es an Fachhochschulen zumeist an<br />

einem solchen.<br />

Die hohe Lehrverpfl ichtung an<br />

Fachhochschulen, welche angesichts<br />

<strong>der</strong> Informationsexplosion in fast<br />

allen Fachgebieten schon längst nicht<br />

mehr zeitgemäß ist, geht dort häufi g<br />

zu Lasten <strong>der</strong> Forschung. Ohne ein<br />

Mindestmaß an Forschung lässt sich<br />

aber we<strong>der</strong> eine hochwertige Lehre<br />

gewährleisten noch das Renommee<br />

sichern, das eine Hochschule benötigt,<br />

um Studierende anzuziehen und<br />

Arbeitgeber von <strong>der</strong> Qualität ihrer<br />

Ausbildung zu überzeugen. Dass man<br />

sich dieses Umstands in <strong>der</strong> Hochschulrektorenkonferenz<br />

und in vielen<br />

Kultusministerien durchaus bewusst ist,<br />

zeigt die Diskussion um die Einrichtung<br />

sogenannter Lehrprofessuren an<br />

Universitäten. Darin hat sich nämlich<br />

relativ schnell die Einschätzung durchgesetzt,<br />

dass eine über zwölf Semesterwochenstunden<br />

hinausgehende<br />

Lehrverpfl ichtung kaum sinnvoll ist,<br />

weil Hochschullehrer ausreichend Zeit<br />

benötigen, um sich in ihren Fachgebieten<br />

auf dem aktuellen Stand zu halten<br />

und durch Publikationen die Fähigkeit<br />

zu einer hochwertigen Lehre unter<br />

Beweis zu stellen. Vor <strong>der</strong> Konsequenz,<br />

dieser Erkenntnis auch im Hinblick auf<br />

Fachhochschulen Geltung zu verschaffen,<br />

scheuen die Verantwortlichen aber<br />

bis heute zurück.<br />

Die Asymmetrien in <strong>der</strong> Ausstattung<br />

<strong>der</strong> deutschen Hochschulen lassen sich<br />

auch in Geld ausdrücken. Während die<br />

jährlichen Aufwendungen für einen<br />

Studienplatz an Universitäten 7.400<br />

Euro betragen, liegen sie an Fachhochschulen<br />

bei 4.300 Euro. Und schließlich<br />

führen spezielle hochschulpolitische<br />

Feinjustierungen dazu, dass an Fachhochschulen<br />

erworbene Bachelor- und<br />

Mastergrade trotz <strong>der</strong> nominellen<br />

Gleichstellung weniger wert sind als<br />

solche, die von Universitäten stammen.<br />

Dies gilt schon hinsichtlich <strong>der</strong> weiteren<br />

Qualifi kationsperspektiven. Ob<br />

ein Fachhochschulbachelor Zugang zu<br />

einem universitären Master studiengang<br />

bekommt und wenn, unter welchen<br />

Bedingungen, entscheiden die Universitäten.<br />

Ebenso wenig hat ein<br />

Fachhochschulmaster Anspruch auf<br />

Zugang zu den Promotionsstudiengängen<br />

<strong>der</strong> Universitäten, die das<br />

Promotions privileg aller Voraussicht<br />

nach exklusiv behalten werden. Auch<br />

hier ent scheiden die Universitäten<br />

über die Zulassung – und diese haben<br />

es Fachhochschulabsolventen mit entsprechenden<br />

Ambitionen schon in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit schwer gemacht.<br />

„Schweben die Fachhochschulen<br />

vielleicht in <strong>der</strong> Gefahr, zum<br />

billigen Jakob <strong>der</strong> deutschen<br />

Hochschullandschaft abzusinken?“<br />

Nicht gleichwertig sind die Abschlüsse<br />

von Universitäten und Fachhochschulen<br />

auch dort, wo es um Beschäftigungsperspektiven<br />

im öff entlichen<br />

Dienst geht. Dass ein Universitätsmaster<br />

die Befähigung für eine Laufb ahn<br />

im höheren Dienst besitzt, steht in<br />

traditioneller Weise außer Frage. Bei<br />

einem Fachhochschulmaster wird eine<br />

entsprechende Zulassung dagegen an<br />

die Erfüllung zusätzlicher Voraussetzungen<br />

gebunden. Für erfor<strong>der</strong>lich<br />

hält man dabei nicht nur eine entsprechende<br />

Feststellung in <strong>der</strong> Akkreditierungsurkunde,<br />

son<strong>der</strong>n zumeist auch,<br />

dass die jeweils zuständige oberste<br />

Dienstbehörde die Eignung <strong>der</strong> Ausbil-<br />

dung für den höheren Dienst explizit<br />

anerkennt.<br />

Angesichts <strong>der</strong> geschil<strong>der</strong>ten Wettbewerbsnachteile<br />

ist nicht auszuschließen,<br />

dass es mit den Fachhochschulen von<br />

dem Augenblick an bergab gehen wird,<br />

an dem sich die heute noch primär<br />

forschungsfi xierten Universitäten<br />

stärker für die Lehre und insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Bachelorausbildung erwärmen.<br />

Schweben die Fachhochschulen<br />

vielleicht in <strong>der</strong> Gefahr, zum billigen<br />

Jakob <strong>der</strong> deutschen Hochschullandschaft<br />

abzusinken und eines Tages nur<br />

noch Abschlüsse anbieten zu können,<br />

die studierwillige junge Menschen und<br />

Arbeitgeber zu Recht als zweitklassig<br />

ablehnen? Diese Frage stellt sich inzwischen<br />

durchaus.<br />

Allerdings zeichnen sich in einzelnen<br />

Bereichen auch Entwicklungen ab, die<br />

den Fachhochschulen den Rücken stärken.<br />

So hat sich <strong>der</strong> Bund kürzlich dazu<br />

durchgerungen, von <strong>der</strong> Diskriminierung<br />

von Fachhochschulmastern beim<br />

Zugang zum höheren Dienst Abstand<br />

zu nehmen. Und es gibt inzwischen<br />

Anzeichen dafür, dass vielleicht auch<br />

Landesminister diesem Beispiel folgen<br />

werden. Die Hochschulpolitiker, auf<br />

die es hier entscheidend ankommt, verhalten<br />

sich gegenüber den Problemen<br />

<strong>der</strong> Fachhochschulen aber weiterhin<br />

eher indiff erent. Insbeson<strong>der</strong>e sind sie<br />

längst überfällige Nachbesserungen in<br />

den Bereichen <strong>der</strong> Lehrdeputate und<br />

<strong>der</strong> Ressourcenausstattung bis heute<br />

weitestgehend schuldig geblieben.<br />

In den vergangenen Jahrzehnten haben<br />

sich die Fachhochschulen vor allem<br />

durch die Fähigkeit, eine hochwertige<br />

Lehre mit anwendungsorientierter<br />

Forschung zu verbinden, zu einem<br />

konstituierenden Element des deutschen<br />

Hochschulwesens entwickeln<br />

können. Um ihr Potential zu erhalten,<br />

sollte ihnen eine faire Chance gegeben<br />

werden, sich im Wettbewerb zu<br />

behaupten.<br />

Der Autor ist Professor für Public<br />

Management mit dem Schwerpunkt<br />

Verwaltung an <strong>der</strong> FHVR <strong>Berlin</strong>.


12 Neue Medien<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Neue Medien<br />

13<br />

Wiki-Projekte in <strong>der</strong> Lehre<br />

„Gruppen-Lernprojekt: interessant, praxisnah, empfehlenswert.“<br />

Text: Ute Hechtner und Heike Wiesner<br />

Entscheidend für die Akzeptanz und<br />

die kreative Nutzung von Informationstechnik<br />

in Lern- und Arbeitskontexten<br />

ist, dass die Nutzenden die Technologie<br />

als komfortabel und vertraut empfi nden.<br />

Die Dinge zu vereinfachen, ist<br />

eine gute Ausgangsbasis, um Soft wareprojekte<br />

zu verbreiten. „Partizipative<br />

Soft waregestaltung“ geht jedoch einen<br />

Schritt weiter. Die potenzielle Gruppe<br />

von Nutzer/innen in den Gestaltungsprozess<br />

<strong>der</strong> Technologie zu integrieren,<br />

kann dazu führen, dass Soft ware nicht<br />

mehr als statisches Produkt, son<strong>der</strong>n<br />

als Prozess empfunden wird.<br />

Das Lernziel <strong>der</strong> Lehrveranstaltung<br />

„Grundlagen <strong>der</strong> Wirtschaft sinformatik“<br />

besteht nicht nur darin, die<br />

Studierenden über Datenbanken,<br />

IuK-Systeme in Unternehmen etc. zu<br />

informieren, son<strong>der</strong>n sie auch mit<br />

Soft wareentwicklungsprozessen direkt<br />

in Berührung zu bringen: Im Ersten<br />

Studienabschnitt <strong>der</strong> Bachelor-Studiengänge<br />

geht es v. a. um eine wissenschaft<br />

liche Grundausbildung, in <strong>der</strong><br />

auch die Praxisbezüge zu verdeutlichen<br />

sind.<br />

„Das Projekt hat auf jeden Fall Spaß gemacht ...“<br />

Soft ware- bzw. Systementwicklung<br />

ist die Gestaltung rechnergestützter<br />

Informations- bzw. Anwendungssysteme,<br />

die i. d. R. mit Hilfe eines<br />

Vorgehensmodells konzipiert wird und<br />

u. a. eine Analyse-Phase beinhaltet.<br />

Dieser Aspekt lässt sich hervorragend<br />

in authentische, realitätsnahe<br />

Lernprojekte übertragen. Auch in <strong>der</strong><br />

berufl ichen Zukunft <strong>der</strong> Studierenden<br />

werden Vorgehensmodelle eine Rolle<br />

spielen, da Endbenutzer/innen in die<br />

Entwicklung von Soft ware einbezogen<br />

werden.<br />

„Für die Soft ware-Entwicklung sind<br />

Systemanalytiker/innen o<strong>der</strong> Programmierer/innen<br />

zuständig“, so lautete die<br />

Meinung <strong>der</strong> Studierenden. Das Th ema<br />

hatte in ihren Augen eine geringe<br />

Gegenwartsbedeutung, da sie ja Wirtschaft<br />

und nicht Informatik studieren.<br />

Insofern wurde <strong>der</strong> Lehr-Lerninhalt<br />

als „verordnet“ empfunden. Um<br />

den Studierenden den thematischen<br />

Zugang zu erleichtern, wurden sie<br />

in praxisnahen Projekten mit Aufgabenstellungen<br />

konfrontiert, die an<br />

ihre Interessen und Vorkenntnisse im<br />

Foto: Ute Hechtner<br />

Umgang mit Computer bzw. Internet<br />

anknüpft en. Im Vor<strong>der</strong>grund stand<br />

dabei, dass digitale Medien nicht nur<br />

zur Wissensrepräsentation o<strong>der</strong> zum<br />

Transport für deklaratives Wissen, son<strong>der</strong>n<br />

auch als kognitive Werkzeuge für<br />

die aktive Wissenskonstruktion dienen<br />

sollten. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

wurde während des Semesters mit dem<br />

Wiesner-Wiki 1 gearbeitet.<br />

Die sogenannte Wiki-Technologie<br />

ist eines <strong>der</strong> Herzstücke <strong>der</strong> Web-<br />

2.0-Anwendungen und steht für<br />

Nutzerfreundlichkeit, Standardisierung,<br />

Mitwirkung, Weiterverwendbarkeit<br />

und – als fast unbeabsichtige<br />

Nebenfolge – Wirtschaft lichkeit. Statt<br />

(mo<strong>der</strong>ner) Geschlossenheit wird<br />

postmo<strong>der</strong>ne interaktive Off enheit<br />

proklamiert. In Wikis fi ndet das kooperative<br />

und konstruktivistische Arbeiten<br />

seine volle Entfaltung. Die Grenze<br />

zwischen Lehrenden und Lernenden<br />

wird absichtsvoll vermischt und lädt zu<br />

neuen Lehr-Lernformen und inhaltlichen<br />

Neuorientierungen ein – ein<br />

grenzüberschreiten<strong>der</strong> Schmelztiegel<br />

aus Laien- und Expertenwissen. Wikis<br />

vereinen damit kollektives Wissen, das<br />

nicht nur abgerufen, son<strong>der</strong>n zugleich<br />

auch weiterentwickelt werden kann.<br />

Die Wiki-Technologie für die Lehrveranstaltung<br />

nutzbar zu machen,<br />

war daher nahe liegend. Lernprojekte<br />

innerhalb <strong>der</strong> Lehrveranstaltung<br />

„Grundlagen <strong>der</strong> Wirtschaft sinformatik“<br />

bei Prof. Wiesner zu erproben,<br />

wurde von Ute Hechtner angeregt,<br />

geplant und direkt umgesetzt. So hat<br />

sich ein Team gefunden, das nicht nur<br />

Wiki-Begeisterung auslösen konnte<br />

(Wiesner), son<strong>der</strong>n auch über mediendidaktische<br />

Kompetenzen in Sachen<br />

„Lernprojekte“ (Hechtner) verfügte.<br />

Nach einer kurzen Einführung in die<br />

Handhabung des Wikis konnten die<br />

Studierenden eigene Web-Seiten mit<br />

Artikeln zum Vorlesungsstoff (z. B.<br />

Fachbegriff e) anlegen, verfassen und<br />

miteinan<strong>der</strong> verlinken. Jede Arbeitsgruppe<br />

erhielt einen Projektauft rag<br />

mit <strong>der</strong> Aufgabe, eine Ist-Analyse zu<br />

Internet-Anwendungen durchzuführen.<br />

Die Studierenden konnten sich<br />

entscheiden, ob sie Firmen-Wikis o<strong>der</strong><br />

die Gebrauchstauglichkeit, das Suchmaschinen-Ranking<br />

bzw. den Online-<br />

Kundenservice <strong>der</strong> FHW-Webpräsenz<br />

untersuchen.<br />

Die Lernprojekte waren so formuliert,<br />

dass die Studierenden keine vorgefertigten<br />

Lösungswege abarbeiten konnten.<br />

Die beiden Lehrenden begleiteten<br />

stattdessen die Lernprozesse. Das<br />

Fehlen von konkreten Handlungsanweisungen<br />

zur Lösung <strong>der</strong> Aufgaben<br />

irritierte die Studierenden anfänglich.<br />

Doch bereits nach einer zweiwöchigen<br />

Einarbeitungszeit zeigte sich, dass die<br />

Beschäft igung mit dem jeweiligen<br />

Th ema das Interesse <strong>der</strong> Studierenden<br />

geweckt hatte. In einem Zwischenfazit<br />

präsentierten die Gruppen erste<br />

Lösungsansätze. Das Wiesner-Wiki<br />

wurde zur Dokumentation <strong>der</strong> Lernergebnisse<br />

und für Absprachen hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Arbeitsauft eilung rege genutzt.<br />

Ende Mai referierten die Studierenden<br />

zu ihren Th emen und den Ergebnissen<br />

ihrer Lernprojekte. Dabei wurden die<br />

Stärken bzw. Schwächen des Internetauft<br />

ritts <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> sowohl<br />

aus <strong>der</strong> Perspektive verschiedener<br />

Zielgruppen als auch im Vergleich zu<br />

konkurrierenden Hochschulen aufgezeigt<br />

und Vorschläge zur Verbesserung<br />

unterbreitet. Darüber hinaus wurde<br />

ein Kontakt mit <strong>der</strong> Synaxon AG, <strong>der</strong><br />

größten IT-Verbundgruppe Europas,<br />

hergestellt. Die Studierenden interviewten<br />

den CEO des Unternehmens,<br />

Frank Roebers, zu seinen Erfahrungen<br />

im Hinblick auf die Einführung eines<br />

Firmen-Wikis. Selten wurden wirtschaft<br />

liche Aspekte so hautnah in eine<br />

Grundveranstaltung integriert.<br />

Fazit<br />

Mit den Lernprojekten wurde konstruktives,<br />

kooperatives und selbstgesteuertes<br />

Lernen ermöglicht. Die Studierenden<br />

zeigten großes Engagement,<br />

um innovative und kreative Lösungsansätze<br />

zu fi nden. Die Einladung zur<br />

Wissenskonstruktion wurde von ihnen<br />

gern angenommen: „Das Projekt hat<br />

auf jeden Fall Spaß gemacht und mir<br />

persönlich viel mehr gebracht als mein<br />

EDV-II-Kurs.“, „Lernprojekte för<strong>der</strong>n<br />

selbständiges Arbeiten ... Learning by<br />

Doing gewährleistet tieferen Einblick<br />

ins Fachgebiet.“, „Projekt war sehr<br />

gut, man hat auf jeden Fall was für die<br />

Zukunft gelernt.“ „Gruppenlernprojekt:<br />

interessant, praxisnah, berufsorientiert,<br />

empfehlenswert.“<br />

Die Konzeption und Betreuung <strong>der</strong><br />

Lernprojekte waren Teil <strong>der</strong> Masterarbeit<br />

„Digitale Medien und Wissensgenerierung<br />

in Lehr-Lernkontexten.<br />

Lernprojekte zur För<strong>der</strong>ung von<br />

Medienkompetenzen bei Studienanfängern.“<br />

(Universität Rostock). Ohne<br />

diesen speziellen Kontext wären die<br />

Lernprojekte nicht möglich gewesen.<br />

Doch jenseits <strong>der</strong> guten Zusammenarbeit<br />

zwischen den beiden Dozent/innen<br />

gilt <strong>der</strong> Dank den Studierenden <strong>der</strong><br />

Lehrveranstaltung. Sie haben deutlich<br />

gemacht, dass mehr Potenzial in ihnen<br />

schlummert, als vorab vermutet. Eine<br />

tolle Erfahrung für alle Beteiligten!<br />

Und natürlich werden in <strong>der</strong> nächsten<br />

Grundlagenveranstaltung wie<strong>der</strong> Lernprojekte<br />

angeboten …<br />

Lese-Tipps<br />

Ergebnisse aller Lernprojekte im<br />

Wiesner-Wiki:<br />

http://www.heike-wiesner.de/wiki/<br />

index.php/Kategorie:GWI<br />

Zum Einsatz von Wikis in Lehr-<br />

Lernkontexten: Wiesner, H. (2007):<br />

Neue Lehr- und Lernkonzepte in <strong>der</strong><br />

Wirtschaft sinformatik. In: Curdes,<br />

B./Marx, S./Schleier, U./Wiesner, H.<br />

(Hrsg.): Gen<strong>der</strong> lehren – Gen<strong>der</strong><br />

lernen in <strong>der</strong> Hochschule. Konzepte<br />

und Praxisbeispiele, Oldenburg,<br />

S. 127–158<br />

Auszug aus dem Lernprojekt (1):<br />

Wissensmanagement und Firmen-Wikis<br />

Zielsetzung Einführung eines Firmen-Wikis<br />

Inhalt Forschungsstand Wikis<br />

Wissensmanagement im internationalen<br />

Vergleich<br />

Analyse: Erhebung, Beschreibung<br />

und Bewertung des<br />

Ist-Zustandes bezüglich <strong>der</strong> an<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> vorhandenen<br />

An wendungssysteme<br />

Grobkonzept zur Einführung<br />

eines Firmen-Wikis<br />

Interview mit <strong>der</strong> Synaxon AG<br />

Auszug aus dem Lernprojekt (2):<br />

Suchmaschinenoptimierung<br />

Zielsetzung Gute Platzierung <strong>der</strong> zu<br />

bestimmten Suchbegriffen relevanten<br />

FHW-Webseiten,<br />

z. B. auf den Ergebnisseiten <strong>der</strong><br />

Suchmaschine Google<br />

Inhalt Gerade in den wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Studiengängen<br />

konkurrieren die Hochschulen<br />

um leistungsstarke Bewerber.<br />

Da die meisten Internet-User<br />

(und damit auch Studieninteressierte)<br />

für die Informationsrecherche<br />

Suchmaschinen<br />

benutzen, ist zu prüfen, mit<br />

welcher Platzierung und mit<br />

welchen Verweisen die FHW-<br />

Webpräsenz in den Suchmaschinen<br />

erscheint.<br />

Forschungsstand: Suchmaschinenoptimierung<br />

Analyse: Erhebung, Beschreibung<br />

und Bewertung des<br />

Ist-Zustandes unter Berücksichtigung<br />

des Rankings <strong>der</strong><br />

Hauptkonkurrenten (nach<br />

Standort und Studienangebot)<br />

Erstellung eines Lastenheftes,<br />

um ein Angebot von Firmen<br />

einzuholen, die Webseiten für<br />

Suchmaschinen optimieren<br />

1 Das Wiesner-Wiki ist eine Applikation auf <strong>der</strong><br />

Web-Präsenz von Prof. Wiesner. Dabei handelt es<br />

sich um Artikelsammlungen, die mit einem normalen<br />

Web-Browser nicht nur angeschaut, son<strong>der</strong>n auch direkt<br />

editiert werden können.


14 Neue Medien<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Gleichstellung<br />

15<br />

Schlüssel zur erfolg reichen Transformation <strong>der</strong> Hochschule<br />

IT-Governance<br />

Der Mo<strong>der</strong>nisierungsauftrag an die Hochschulen ist im Kern eine Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> IT. Das Heben von Wertschöpfungspotenzialen<br />

(insbeson<strong>der</strong>e die Optimierung <strong>der</strong> Lehre) in Abstimmung mit den vorhandenen IT-Ressourcen wird eine zunehmend<br />

stärker zu beachtende Aufgabe des Hochschulmanagements sein.<br />

Text: Michael Sost<br />

Mit dem Bolognaprozess werden<br />

Rahmenbedingungen formuliert, die<br />

letztendlich als Auft rag zur Reorganisation<br />

<strong>der</strong> Hochschule mit Hilfe <strong>der</strong><br />

IT verstanden werden müssen. Die<br />

wesentlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen können<br />

wie folgt benannt werden:<br />

Erhöhter Verwaltungsaufwand. Die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Studiengänge hat sich<br />

mehr als verdoppelt. Die Anzahl <strong>der</strong><br />

Prüfungsleistungen hat sich deutlich<br />

erhöht. Die Studienverlaufsprüfung ist<br />

viel komplexer geworden.<br />

Entwicklung eines bedarfsgerechten<br />

Studienangebots. Die Diff erenzierung<br />

des Lehrangebots bzw. <strong>der</strong> Lehrform<br />

(das didaktische Setting für den<br />

Bachelor-Studenten sollte sich von<br />

dem des Master-Studenten unterscheiden)<br />

stellt eine Herausfor<strong>der</strong>ung dar,<br />

<strong>der</strong> man nur über den vermehrten<br />

Einsatz <strong>der</strong> elektronischen Medien<br />

begegnen kann.<br />

Wie auch immer die Formulierung<br />

einer Strategie im Einzelnen lauten<br />

wird, in letzter Konsequenz ist eine<br />

Entwicklung hin zu einer IT- bzw.<br />

medienbasierten Hochschule unabwendbar<br />

– die IT muss als Instrument<br />

verstanden werden, über das sich Wettbewerbsvorteile<br />

erzeugen lassen.<br />

Auf <strong>der</strong> operativen Ebene kumulieren<br />

sämtliche Überlegungen in dem<br />

Ziel, eine integrierte multimediale<br />

Informationsversorgung aufzusetzen,<br />

von <strong>der</strong> sämtliche Nutzerkategorien<br />

profi tieren. Damit rückt die Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Geschäft sprozesse (Dienste bzw.<br />

Services) und nicht die Beherrschung<br />

einer bestimmten Technologie in den<br />

Vor<strong>der</strong>grund. Das Selbstverständnis<br />

eines Rechenzentrums än<strong>der</strong>t<br />

Rektorat<br />

CIO<br />

Beratung Vorsitz<br />

IT-Board<br />

Lenkungsgremium für operative IV<br />

Geschäftsverteilung<br />

Medien Bibliothek Verwaltung<br />

Die Säulen des IT-Governance-Modells<br />

sich demnach. Es ist nicht mehr <strong>der</strong><br />

„Rechenknecht“ vergangener Tage,<br />

son<strong>der</strong>n vielmehr ein Servicezentrum,<br />

das die notwendige Infrastruktur zur<br />

Abbildung <strong>der</strong> Geschäft sprozesse<br />

liefert. Die IT wird somit integraler<br />

Bestandteil einer Hochschulentwicklungsplanung.<br />

Zwischen <strong>der</strong> strategischen und <strong>der</strong><br />

operativen Ebene müssen Funktionen<br />

eingerichtet werden, die im Gegenstromverfahren<br />

die Abstimmung<br />

zwischen den technischen Rahmenbedingungen<br />

und den strategischen<br />

Erfor<strong>der</strong>nissen durchführen. Im<br />

Folgenden wird ein IT-Governance-<br />

Modell vorgestellt, das sich im privatwirtschaft<br />

lichen Bereich (in ähnlicher<br />

Form auch schon im Hochschulbereich<br />

implementiert) bewährt hat. Es besteht<br />

im Wesentlichen aus drei Säulen:<br />

Der CIO (Chief Information Offi cer).<br />

Ihm obliegt die IT-Gesamtplanung in<br />

IVZ (IV-Servicezentrum)<br />

Weisung, Zielvereinbarung<br />

Beratung<br />

Abstimmung<br />

FB I FB V<br />

Serviceteam<br />

FIOs<br />

Aufsicht<br />

Serviceteam<br />

<strong>der</strong> Hochschule. Er legt die zentralen<br />

IT-Projekte fest, um übergreifende<br />

Synergien sicherzustellen.<br />

Der FIO (Faculty Information<br />

Offi cer). Er ist im Fachbereich <strong>der</strong><br />

Ansprechpartner für IT: verantwortlich<br />

für Anfor<strong>der</strong>ungsdefi nition,<br />

Fachkonzepterstellung, fachliche<br />

Architektur.<br />

Das IVZ (IV-Service-Zentrum). Das<br />

IVZ ist verantwortlich für Entwicklung,<br />

IT-Betrieb, und technische<br />

Architektur. Es berät die Fachbereiche<br />

bzw. die FIOs und den CIO zu technischen<br />

Innovationen.<br />

Die Th emen, die sich durch den Einsatz<br />

<strong>der</strong> IT ergeben, sind also vielfältig.<br />

Neben <strong>der</strong> technischen und fachlichen<br />

Dimension des IT-Einsatzes, ist insbeson<strong>der</strong>e<br />

die übergreifende Koordinierung<br />

<strong>der</strong> diversen Aktivitäten zwingend<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Frauen-Stipendienvergabe für <strong>MBA</strong>-<br />

<strong>Programme</strong> zum Wintersemester 2007<br />

Zum dritten Mal vergab die Fachhochschule<br />

für Wirtschaft <strong>Berlin</strong> Stipendien<br />

für Frauen, die mit einem Master of<br />

Business Administration ihre berufl iche<br />

Karriere ausbauen wollen. Die fünf<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Vergabeausschusses,<br />

Dr. Vera Piálek (Leiterin Training und<br />

Fortbildung <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er Volksbank),<br />

Marianne Rühl-Andresen (Leiterin des<br />

Referates Grundsatz- und Rechtsangelegenheiten<br />

<strong>der</strong> Gleichstellungspolitik<br />

bei <strong>der</strong> Senatsverwaltung für Wirtschaft<br />

, Technologie und Frauen), Petra<br />

Wieczorek (Geschäft sführerin des IMB<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>), Prof. Dr. Sven Ripsas<br />

(Direktor des IMB) sowie beratend<br />

Viola Philipp (Frauenbeauft ragte <strong>der</strong><br />

FHW <strong>Berlin</strong>) konnten sich über 26<br />

qualifi zierte Bewerbungen freuen. Die<br />

vier Teilstipendien in Höhe von jeweils<br />

5.000 Euro gingen an studieninteressierte<br />

Frauen, <strong>der</strong>en herausragende<br />

berufl iche Leistungen, gepaart mit<br />

gesellschaft lichem Engagement, den<br />

Vergabeausschuss überzeugten.<br />

Die FHW <strong>Berlin</strong> vergibt im Rahmen ihres Stipendienprogramms mit Mitteln <strong>der</strong> Hochschule sowie des <strong>Berlin</strong>er<br />

Programms zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre zum 01.04.2008<br />

3 Stipendien<br />

zur Vorbereitung bzw. Konzeptionierung eines Promotionsvorhabens<br />

Die Laufzeit <strong>der</strong> Stipendien beträgt 12 Monate. Geför<strong>der</strong>t wird die Vorbereitung eines Promotionsvorhabens<br />

sowie die Zeit <strong>der</strong> Erbringung von notwendigen Vorleistungen an <strong>der</strong> Promotionshochschule. Geför<strong>der</strong>t werden<br />

wissenschaft liche Vorhaben in den wirtschaft s- und sozialwissenschaft lichen Fachgebieten.<br />

Das Programm richtet sich an <strong>Berlin</strong>er Absolventinnen von wirtschaft swissenschaft lichen<br />

Fachhochschulstudiengängen, die ihr Studium mit einem überdurchschnittlichen Abschluss beendet haben.<br />

Bewerbungen mit einem Forschungs-/Projektantrag sind bis zum 20.01.2008 einzureichen.<br />

Als wissenschaft liche Ansprechpartnerin steht Frau Prof. Dr. Dorothea Schmidt (Telefon +49 (0)30 85789-158) zur<br />

Verfügung. Die Bewerbungsunterlagen und allgemeine Auskünft e sind bei <strong>der</strong> Zentralen Frauenbeauft ragten <strong>der</strong> FHW<br />

<strong>Berlin</strong>, Viola Philipp, (Telefon +49 (0)30 85789-231 und www.fh w-berlin.de/frauenbeauft ragte) erhältlich.<br />

Fachhochschule für Wirtschaft (FHW) <strong>Berlin</strong><br />

Badensche Str. 50–51, 10825 <strong>Berlin</strong><br />

Da das Programm <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Frauen in <strong>der</strong> Wissenschaft dient, können sich nur Frauen bewerben. Die FHW<br />

<strong>Berlin</strong> wurde nach 2002 im Jahre 2005 erneut aufgrund ihrer erfolgreichen Aktivitäten für die Chancengleichheit mit<br />

dem Total-E-Quality-Award ausgezeichnet.


16 Gleichstellung<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Gleichstellung<br />

17<br />

Girl's Day am Fachbereich<br />

Berufs akademie<br />

Text: Diana Kreutzer<br />

Auch in diesem Jahr beteiligte sich<br />

<strong>der</strong> Fachbereich Berufsakademie am<br />

Girl's Day, <strong>der</strong> bundesweit am 26. April<br />

stattfand. Dieser jährliche Aktionstag<br />

soll dazu beitragen, jungen Mädchen<br />

ein breites Spektrum an berufl ichen<br />

Möglichkeiten zu zeigen und sie dazu<br />

zu bringen, sich nicht ausschließlich für<br />

„typisch weibliche“ Berufe zu interessieren,<br />

son<strong>der</strong>n auch für technische<br />

Bereiche, in denen zunehmend qualifi -<br />

zierte Fachkräft e fehlen.<br />

Nach einer Einführung in das duale<br />

Studiensystem durch den Dekan des<br />

Fachbereichs, Prof. Kurzawa, stieß <strong>der</strong><br />

kurze Vortrag von Sarah Hameister,<br />

Wirtschaft singenieurin bei <strong>der</strong> DaimlerChrysler<br />

AG, auf großes Interesse<br />

<strong>der</strong> über 40 Teilnehmerinnen. Sie<br />

ermutigte die jungen Mädchen, sich<br />

nicht einreden zu lassen, dass Technik<br />

nichts für Mädchen sei, und sich bereits<br />

frühzeitig dafür zu interessieren.<br />

In den Räumen des Studienbereichs<br />

Technik wurden den Teilnehmerinnen<br />

dann spannende Aktionen geboten: In<br />

<strong>der</strong> Fachrichtung Informatik lernten<br />

die Schülerinnen in Windeseile, mit <strong>der</strong><br />

Soft ware Prolog zu programmieren. Bei<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft sinformatik erhielten sie<br />

eine kurze Einführung in Algorithmen<br />

am Beispiel des „Spiels des Lebens“,<br />

bei dem Regeln formuliert werden,<br />

wie aus einer Generation leben<strong>der</strong> und<br />

toter Zellen eine neue Zellgeneration<br />

berechnet werden kann. Beim Bauwirtschaft<br />

singenieurwesen konnten sie die<br />

Tragfähigkeit unterschiedlicher Materialien<br />

überprüfen, mit Bodenproben<br />

experimentieren und Schallmessungen<br />

durchführen, und in <strong>der</strong> Fachrichtung<br />

Maschinenbau experimentierten sie<br />

mit einem Industrieroboter, <strong>der</strong> darauf<br />

programmiert ist, den Zauberwürfel<br />

„Rubik's Cube“ zu lösen.<br />

Seinem Ziel, Mädchen für die Technik<br />

zu begeistern, ist <strong>der</strong> Fachbereich<br />

Berufsakademie auf jeden Fall näher<br />

gekommen: Meldete sich bei einer<br />

ersten Befragung zum Interesse an<br />

Technik bei <strong>der</strong> Begrüßung nur eine<br />

Teilnehmerin, so waren es bei <strong>der</strong><br />

Abschlussrunde immerhin fünfzehn<br />

Mädchen, die sich vorstellen können,<br />

einen technischen Beruf zu ergreifen.<br />

Mit einer Zunahme an weiblichen Studierenden<br />

ist also zu rechnen!<br />

Spannende Aktionen beim Girl's Day Foto: FHW <strong>Berlin</strong>, Diana Kreutzer<br />

Gen<strong>der</strong>-Lehreinheiten in wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Studiengängen<br />

Im Rahmen des Bologna-Prozesses besteht die Chance und Herausfor<strong>der</strong>ung, fachspezifi sche Lehrinhalte aus <strong>der</strong> Frauen- und<br />

Geschlechterforschung in den Curricula <strong>der</strong> Bachelor- und Masterstudiengänge zu verankern. Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />

nutzt diese Gelegenheit und entwickelt <strong>der</strong>zeit gemeinsam mit dem Harriet-Taylor-Mill-Institut <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

geschlechterspezifi sche fachbezogene Lehreinheiten, die den Lehrenden zur Verfügung gestellt werden sollen.<br />

Text: Andrea-Hilla Carl<br />

Im vergangenen Jahr wurden fünf<br />

Werkverträge an ausgewiesene<br />

Experten und Expertinnen wirtschaft<br />

swissenschaft licher Fachgebiete<br />

vergeben (Personal und Organisation,<br />

Rechnungs wesen und Controlling,<br />

Mikro- und Makroökonomie, Finanzwissenschaft<br />

sowie Wirtschaft sinformatik).<br />

Ziel war die Erarbeitung des<br />

Standes <strong>der</strong> Erforschung geschlechtsspezifi<br />

scher Aspekte des jeweiligen<br />

Fachgebietes im deutsch- und englischsprachigen<br />

Raum. Die Ergebnisse,<br />

die auf <strong>der</strong> Homepage des Instituts<br />

einsehbar sind und noch veröff entlicht<br />

werden sollen, wurden in diesem Jahr<br />

im Rahmen von fünf Workshops einer<br />

breiten Fachöff entlichkeit vorgestellt.<br />

Die Workshops, an denen zwischen<br />

fünf und 15 Interessierte teilnahmen,<br />

richteten sich an Fachexpertinnen<br />

und -experten <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> und<br />

an<strong>der</strong>er <strong>Berlin</strong>er und Brandenburger<br />

Hochschulen. Sie hatten das Ziel, im<br />

Austausch Eckpunkte für die Entwicklung<br />

von fachbezogenen Gen<strong>der</strong>modulen<br />

zu entwickeln. Eine konkrete<br />

Modulgestaltung (auch auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

<strong>der</strong> Workshopergebnisse) erfolgt<br />

in einem nächsten, abschließenden<br />

Schritt. Die Struktur <strong>der</strong> Workshops<br />

war jeweils gleich: Die Werkvertragsergebnisse<br />

wurden präsentiert und von<br />

einem Vertreter bzw. einer Ver treterin<br />

des Fachgebietes <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

kommentiert. Neben einer generellen<br />

fachlichen Kommentierung wurde vor<br />

allem auch eine kritische Einschätz<br />

ung vorgenommen, inwieweit, wo<br />

und in welcher Form die präsentierten<br />

Inhalte Verknüpfungsmöglichkeiten<br />

mit dem bestehenden Curriculum <strong>der</strong><br />

jeweiligen Facheinheit eröff nen. In den<br />

ab schließenden Diskussionsrunden<br />

bzw. Arbeitsgruppen <strong>der</strong> Workshops<br />

ging es um folgende Leitfragen:<br />

Wie können Lehrende motiviert<br />

werden, Geschlechterthemen in die<br />

Lehre einzubinden?<br />

Wie können Geschlechterfragen in<br />

das jeweilige Fachgebiet integriert<br />

werden?<br />

Die Workshops erbrachten durchaus<br />

vergleichbare Ergebnisse, von<br />

denen hier nur ein kleiner Ausschnitt<br />

skizziert werden kann. Um die Lehrenden<br />

zu erreichen und Gen<strong>der</strong> in<br />

ein Fachgebiet zu integrieren, müsste<br />

das Geschlechter thema systematisch<br />

in die Fachinhalte und -einheiten<br />

getragen werden. Zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Geschlechter kompetenz auf Seiten<br />

<strong>der</strong> Lehrenden wurden regelmäßige<br />

Gespräche zu verschiedenen Th emen<br />

(z. B. Bedeutung von Geschlechterthemen<br />

für das Fachgebiet; geschlechtersensible<br />

Didaktik) in den Facheinheiten<br />

angeregt sowie die Kooperation<br />

zwischen Lehrenden und Geschlechterforscher/innen<br />

vorgeschlagen. Ziel<br />

solcher Kooperationen wäre etwa<br />

Foto: Roland Horn<br />

die gemeinsame Erarbeitung von<br />

Kursinhalten o<strong>der</strong> exemplarischen<br />

Modell-Lehreinheiten. Darüber hinaus<br />

könnten den Lehrenden ausgearbeitete<br />

Lehr- und Lernpakete zur Verfügung<br />

gestellt werden. Übergeordnet sollten<br />

die Curricula grundlegend hinsichtlich<br />

Gen<strong>der</strong> überarbeitet werden.<br />

In allen Workshops wurde angemerkt,<br />

dass die Integration von Gen<strong>der</strong>-<br />

Aspekten in die fachbezogene Lehre<br />

nur dann erfolgreich sein kann, wenn<br />

auch die Hochschulleitungen diesen<br />

Prozess durch zentrale Vorgaben unterstützen.<br />

In diese Richtung gab es am<br />

Fachbereich I <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> schon<br />

vor <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Workshops<br />

Bewegung. Die Zielvereinbarungen<br />

des Fachbereichs enthalten nicht nur<br />

explizit das Ziel, Module zu identifi<br />

zieren, bei denen die Verankerung<br />

von Gen<strong>der</strong>-Aspekten sinnvoll bzw.<br />

notwendig ist, und eine Anpassung <strong>der</strong><br />

ent sprechenden Inhalte in den Modulbeschreibungen<br />

vorzunehmen. Auf<br />

Anregung des Dekans des Fach bereichs<br />

wurde auch eine Arbeitsgruppe gebildet,<br />

die diesen Prozess antreiben und<br />

begleiten soll.


18 Forschung<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Forschung<br />

19<br />

Gesundheitliche Auswirkungen<br />

befristeter Beschäftigung<br />

Ein deutsch-spanischer Vergleich<br />

Text: Antje Mertens<br />

Befristete Beschäftigung –<br />

Chance o<strong>der</strong> Risiko?<br />

Seit Mitte <strong>der</strong> 1980er Jahre haben viele<br />

europäische Län<strong>der</strong>, darunter auch<br />

Deutschland, neue Möglichkeiten<br />

geschaff en, Beschäft igte ohne spezifi<br />

schen Grund befristet einzustellen.<br />

Dadurch wollte man ein dynamischeres<br />

Einstellungsverhalten <strong>der</strong> Unternehmen<br />

motivieren, ohne den prinzipiellen<br />

Kündigungsschutz in Frage zu stellen.<br />

Von Anfang an gab es jedoch auch<br />

zahlreiche kritische Stimmen. Man<br />

befürchtete eine Zweiteilung o<strong>der</strong><br />

Dualisierung des Arbeitsmarktes mit<br />

einer Gruppe von stabil Beschäft igten<br />

einerseits und einer marginalisierten<br />

Gruppe von Beschäft igten in befristeten<br />

Verträgen an<strong>der</strong>erseits. Würden<br />

Beschäft igte mit befristeten Verträgen<br />

wie<strong>der</strong> in so genannte Normalarbeitsverhältnisse<br />

zurückfi nden? Würde das<br />

Einkommen befristeter Beschäft igter<br />

geringer ausfallen als dasjenige unbefristet<br />

Beschäft igter? Und würde letztendlich<br />

sogar die Gesundheit durch die<br />

unsichere Stellung leiden?<br />

Erstaunlicherweise machten nicht alle<br />

Län<strong>der</strong> die gleichen Erfahrungen mit<br />

<strong>der</strong> neuen Gesetzgebung. Während<br />

insbeson<strong>der</strong>e in Spanien die befristete<br />

Beschäft igung sprunghaft angestiegen<br />

ist und inzwischen rund ein Drittel<br />

aller Beschäft igungsverhältnisse ausmacht,<br />

war <strong>der</strong> Anstieg in Deutschland<br />

weit weniger dramatisch. Mit rund<br />

8 % liegt <strong>der</strong> Anteil befristeter Beschäftigung<br />

unter dem EU-Durchschnitt<br />

von 12–13 %. Wie empirische Studien<br />

zeigen, waren die Befürchtungen<br />

zumindest für Spanien nicht unbegründet,<br />

denn für befristete Arbeitskräft e<br />

ist es dort schwierig, aus dem Kreislauf<br />

wie<strong>der</strong>kehren<strong>der</strong> Arbeitslosigkeit und<br />

erneuter Befristung herauszufi nden. In<br />

Deutschland werden befristet Beschäftigte<br />

zwar ebenfalls häufi ger arbeitslos,<br />

jedoch ist <strong>der</strong> Übergang in unbefristete<br />

Beschäft igung nicht unwahrscheinlich.<br />

Wie sich Befristungen auf Löhne und<br />

Gesundheit auswirken, haben wir in<br />

unseren neueren Studien untersucht<br />

und die Erfahrungen in beiden Län<strong>der</strong>n<br />

verglichen.<br />

Die Löhne befristet beschäftigter<br />

Arbeitnehmer<br />

Wie Schaubild 1 zeigt, konzentriert<br />

sich befristete Beschäft igung stark<br />

am unteren Ende <strong>der</strong> Lohnverteilung.<br />

Tatsächlich verdienen in Deutschland<br />

befristet beschäft igte Männer im<br />

Durchschnitt 32 % weniger als Arbeitnehmer<br />

in regulären unbefristeten<br />

Beschäft igungsverhältnissen. In Spanien<br />

ist die Diff erenz sogar fast 50 %.<br />

Berücksichtigt man jedoch die Qualifi<br />

kationen und das Alter <strong>der</strong> Beschäftigten<br />

sowie weitere individuelle und<br />

fi rmenspezifi sche Merkmale, so fällt die<br />

Lohndiff erenz auf rund 18 % in beiden<br />

Län<strong>der</strong>n. Verwendet man ein spezielles<br />

statistisches Verfahren, das auch unbeobachtbare<br />

individuelle Merkmale, wie<br />

beson<strong>der</strong>e Begabungen, berücksichtigt<br />

(Fixed Eff ects Modell), so fallen die<br />

Lohnunterschiede sogar auf 4,4 % in<br />

Spanien und 6,9 % in Deutschland.<br />

Eine detaillierte Betrachtung <strong>der</strong> Lohnverluste<br />

entlang <strong>der</strong> Lohnverteilung<br />

zeigt, dass die Verluste in Deutschland<br />

beson<strong>der</strong>s die unteren Lohngruppen<br />

betreff en (siehe Schaubild 2). Je<br />

höher man als befristet Beschäft igter<br />

in <strong>der</strong> Lohnverteilung platziert ist,<br />

desto geringer ist die Lohneinbuße.<br />

Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> oben<br />

genannten persönlichen Merkmale<br />

und Firmencharakteristika verdienen<br />

befristet Beschäft igte in den unteren<br />

Lohngruppen ca. 30 % weniger als<br />

unbefristet Beschäft igte; in den oberen<br />

Lohngruppen ist <strong>der</strong> Verlust mit unter<br />

10 % bedeutend kleiner. In Spanien<br />

sind die Lohnverluste dagegen gleichmäßiger<br />

verteilt, wobei allerdings <strong>der</strong><br />

durchschnittliche Verlust – wie oben<br />

dargestellt – in beiden Län<strong>der</strong>n vergleichbar<br />

ist. In Spanien kommt es also<br />

nur darauf an, ob man einen befristeten<br />

Vertrag hat o<strong>der</strong> nicht; in Deutschland<br />

ist es wichtig, was für einen befristeten<br />

Vertrag man hat.<br />

Gesundheitliche Auswirkungen <strong>der</strong><br />

Beschäftigungsunsicherheit<br />

Ein weiteres Problem befristeter<br />

Beschäft igung ist, dass diese unvermeidlich<br />

häufi ger in Arbeitslosigkeit<br />

mündet als unbefristete Beschäft igung,<br />

da die Verträge in <strong>der</strong> Regel im Laufe<br />

von ein bis zwei Jahren auslaufen. Nach<br />

einem Jahr sind in Deutschland rund<br />

13 % <strong>der</strong> befristet Beschäft igten arbeitslos,<br />

in Spanien rund 20 %. In empirischen<br />

Studien konnte oft gezeigt werden,<br />

dass Arbeitslosigkeit, aber auch<br />

Jobunsicherheit, eine Verschlechterung<br />

des Gesundheitszustandes hervorrufen<br />

kann und die Aufnahme einer Beschäftigung<br />

die Gesundheit verbessert. Aber<br />

fi nden sich die gleichen Eff ekte auch<br />

bei befristeten Verträgen?<br />

Während sich bei deutschen Männern<br />

die gesundheitlichen Eff ekte befristeter<br />

und unbefristeter Arbeitsverhältnisses<br />

nur wenig unterscheiden, verbessert<br />

sich bei spanischen Männern die<br />

Gesundheit nur bei Aufnahme eines<br />

unbefristeten Vertrages. Dies kann<br />

vermutlich durch die unterschiedlichen<br />

Gelegenheitsstrukturen erklärt werden,<br />

die in Spanien deutlich schlechter sind<br />

als in Deutschland: Die Wahrscheinlichkeit,<br />

ein unbefristetes Arbeitsver-<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

Schaubild 2 – Befristet Beschäftigte verdienen in allen Bereichen <strong>der</strong> Lohnverteilung weniger als unbefristet Beschäftigte<br />

Durchschnitt<br />

hältnis zu bekommen, ist in Spanien<br />

gering, und die Jobqualität befristeter<br />

Arbeitsverhältnisse ist deutlich schlechter.<br />

Da in Deutschland die Karrierechancen<br />

für befristet Beschäft igte<br />

(noch) besser sind, können Männer<br />

auch gesundheitlich von einem befristeten<br />

Vertrag profi tieren. Für deutsche<br />

Frauen ergeben sich jedoch negative<br />

Auswirkungen befristeter Verträge auf<br />

die Gesundheit. Die Rückkehr in das<br />

Berufsleben führt bei ehemals arbeitslosen<br />

Frauen nur bei unbefristeten<br />

Verträgen, aber nicht bei befristeten<br />

Verträgen, zu einer gesundheitlichen<br />

Verbesserung. Erstaunlicherweise<br />

verän<strong>der</strong>t sich die Einschätzung des<br />

eigenen Gesundheitszustandes bei spanischen<br />

Frauen we<strong>der</strong> bei Aufnahme<br />

einer befristeten noch einer unbefristeten<br />

Stelle. Wir vermuten, dass die<br />

deutlichen Geschlechtsunterschiede<br />

Schaubild 1 – Befristet Beschäftigte arbeiten vor allem im unteren Teil <strong>der</strong> Lohnverteilung<br />

Quantil 10 Quantil 25 Quantil 50 (Median) Quantil 75 Quantil 90<br />

zumindest teilweise auf die unterschiedliche<br />

Belastung durch Kin<strong>der</strong>betreuung<br />

und Tätigkeiten im Haushalt<br />

zurückzuführen sind. Die „Doppelbelastung“<br />

durch Jobunsicherheit und<br />

Hausarbeit verhin<strong>der</strong>t das Entstehen<br />

positiver gesundheitlicher Wirkungen<br />

bei Aufnahme einer Beschäft igung.<br />

Vor dem Hintergrund steigen<strong>der</strong> Zahlen<br />

befristet beschäft igter Arbeitnehmer<br />

stimmen diese Ergebnisse nachdenklich.<br />

Finden sich zunehmende<br />

Anteile <strong>der</strong> Bevölkerung in befristeter<br />

Beschäft igung, könnte die durchschnittliche<br />

Gesundheit <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

in Mitleidenschaft gezogen<br />

werden. Negative Auswirkungen auf<br />

die Produktivität <strong>der</strong> Wirtschaft durch<br />

befristete Beschäft igung sind somit<br />

nicht auszuschließen.<br />

Deutschland Spanien<br />

Unterstes Viertel Zweites Viertel Drittes Viertel Oberstes Viertel<br />

Anmerkung: Befristet beschäftigte Männer in den verschiedenen Vierteln (Quartilen) <strong>der</strong> gesamten Lohnverteilung in Prozent aller befristet Beschäftigten<br />

Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels und des European Community Household Panels<br />

- 0,00<br />

- 0,05<br />

- 0,10<br />

- 0,15<br />

- 0,20<br />

- 0,25<br />

- 0,30<br />

- 0,35<br />

Deutschland Spanien<br />

Anmerkungen: Erweiterte Mincer-Lohngleichungen für Männer. Kleinste Quadrate Schätzung (Durchschnitt) und Quantilsregressionen für unterschiedliche Punkte <strong>der</strong> Lohnverteilung.<br />

Dabei misst beispielsweise Quantil 10 die Lohnverluste an dem Punkt <strong>der</strong> Lohnverteilung unterhalb dessen sich 10 % <strong>der</strong> Fälle <strong>der</strong> Lohnverteilung befi nden.<br />

Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis des sozio-oekonomischen Panels und des European Community Household Panels<br />

Literatur<br />

Amuedo-Dorantes, C. (2000), Industrial<br />

and Labour Relations Review, 53,<br />

309–325.<br />

Boockmann, B./Hagen, T. (2005),<br />

ZEW-Wirtschaft sanalysen, Band 79.<br />

Gash, V./Mertens, A./Romeu-Gordo,<br />

L. (2007), European Societies, 9 (3),<br />

429–458.<br />

McGinnity, F./Mertens, A./Gun<strong>der</strong>t, S.<br />

(2005), European Sociological Review,<br />

21(4), 359–374.<br />

Mertens, A./Gash, V./McGinnity, F. (im<br />

Erscheinen), Labour.


20 Forschung<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Forschung<br />

21<br />

Gründen und Nachfolgen studieren<br />

Die Unternehmensnachfolge wird neben den Unternehmensgründungen wegen <strong>der</strong> Relevanz für Arbeitsmarkt und Konjunktur<br />

zunehmend auch als Thema in Bildung und Forschung erkannt. Eine aktuelle Umfrage <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> untersuchte vor diesem<br />

Hintergrund die qualifi katorischen Anfor<strong>der</strong>ungen an Nachfolger und Grün<strong>der</strong> aus Sicht von Finanzmittelgebern.<br />

Text: Birgit Felden und Christian Baal<br />

Der DIHK stellt in seinem aktuellen<br />

Unternehmensbarometer fest, dass pro<br />

Jahr in rund 43.000 Unternehmen ca.<br />

150.000 Arbeitsplätze durch eine ungelöste<br />

Unternehmensnachfolge bedroht<br />

sind. Das IfM in Bonn stellt gar fest:<br />

„Dies führt dazu, dass die Zahl <strong>der</strong> von<br />

Unternehmensnachfolgen berührten<br />

Arbeitsplätze von 907.000 (im Jahre<br />

2000 ff .) auf knapp 680.000 im Jahre<br />

2005 ff . zurückgehen wird.“ Die<br />

merklichen Zuwachsraten von Arbeitsplätzen<br />

im Zuge <strong>der</strong> sich belebenden<br />

Konjunktur würden sich bei diesem<br />

„Worst-case-Szenarium“ deutlich reduzieren.<br />

Insofern ist die Nachfolge nicht<br />

mehr nur ein soziostrukturelles o<strong>der</strong><br />

demographisches Phänomen, son<strong>der</strong>n<br />

zunehmend ein Th ema, das dieselben<br />

strukturellen und inhaltlichen Fragen<br />

wie die Existenzgrün<strong>der</strong>forschung<br />

aufwirft .<br />

Während bislang die empirische<br />

Betrachtung eines demographischen<br />

Ist-Zustandes im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong><br />

Nachfolge-Forschung stand, rücken<br />

aktuell die Umsetzung und die Qualität<br />

<strong>der</strong> Nachfolgeprozesse in den Fokus<br />

<strong>der</strong> Betrachtung. Auch Fragen nach<br />

<strong>der</strong> Übereinstimmung des real vorhandenen<br />

und des erwünschten Qualifi kationsprofi<br />

ls müssen vor diesem Hintergrund<br />

verstärkt gestellt werden. Welche<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen werden an Nachfolger<br />

aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> beteiligten Marktpartner<br />

gestellt? Welches Prozesswissen<br />

ist bei Nachfolgern und Übergebern<br />

vorhanden? Werden alle Möglichkeiten<br />

ausgeschöpft , um eine Unternehmensnachfolge<br />

erfolgreich zu gestalten? Was<br />

muss ein Nachfolger können, um ein<br />

bestimmtes Unternehmen in Zukunft<br />

erfolgreich führen zu können? Welche<br />

Bildungsschwerpunkte sollte er<br />

mitbringen, wo besteht nachträglicher<br />

Qualifi kationsbedarf? Was sind geeignete<br />

Bildungsformate, um eine optimale<br />

Qualifi kation von Grün<strong>der</strong>n und<br />

Nachfolgern zu gewährleisten?<br />

Bewertung <strong>der</strong> Qualität von Businessplänen von Grün<strong>der</strong>n und Nachfolgern<br />

mangelhaft<br />

17 %<br />

ausreichend<br />

18 %<br />

ungenügend<br />

7 %<br />

sehr gut<br />

7 %<br />

befriedigend<br />

28 %<br />

gut<br />

23 %<br />

Insbeson<strong>der</strong>e letztere Fragestellungen<br />

stehen im Fokus <strong>der</strong> aktuellen Umfrage,<br />

die von <strong>der</strong> Professur für Mittelstand<br />

und Unternehmensnachfolge <strong>der</strong> FHW<br />

<strong>Berlin</strong> unter Kreditinstituten durchgeführt<br />

wurde. Hintergrund <strong>der</strong> Befragung<br />

ist die Einführung des Bachelor-<br />

Studiengangs Unternehmensgründung<br />

und -nachfolge an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> vor<br />

zwei Jahren. Dieser richtet sich an Studierende<br />

und „young professionals“, die<br />

eine Gründung o<strong>der</strong> die Übernahme<br />

eines Unternehmens anstreben. Dabei<br />

wurden rund 500 Multiplikatoren mit<br />

einem Fragebogen angeschrieben, von<br />

denen rund 20 % geantwortet haben.<br />

Die Kernergebnisse <strong>der</strong> Umfrage verwun<strong>der</strong>n<br />

den Praktiker nicht:<br />

1.<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> befragten Bank en<br />

und Kammern besteht ein<br />

deutlicher Qualifi zierungsbedarf, insbeson<strong>der</strong>e<br />

im betriebswirtschaft lichen<br />

Bereich. Eine fundierte betriebswirtschaft<br />

liche Grundbildung ist also aus<br />

Sicht <strong>der</strong> Multiplikatoren unabdingbare<br />

Voraussetzung für eine gelungene<br />

Gründung o<strong>der</strong> Nachfolge. Deutlich<br />

wird, dass die qualifi katorischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Nachfolger höher<br />

liegen, als an Grün<strong>der</strong>, diese aber auch<br />

nach Ansicht <strong>der</strong> Multiplikatoren<br />

besser erfüllt werden. Sowohl bei <strong>der</strong><br />

allgemeinen Schulbildung als auch bei<br />

berufsspezifi schen Bildungsabschlüssen<br />

weisen Nachfolger bessere Ergebnisse<br />

aus. 21,7 % <strong>der</strong> Nachfolger haben einen<br />

berufsspezifi schen Hochschulabschluss,<br />

bei den Grün<strong>der</strong>n liegt dieser Anteil<br />

lediglich bei 13,5 %.<br />

2.<br />

Bei Unternehmensnachfolgern<br />

fehlen in einem größeren<br />

Umfang Kenntnisse über Finanzierungsmöglichkeiten.<br />

Alternative Finanzierungsarten,<br />

wie z. B. <strong>der</strong> Einsatz<br />

von Business Angels, Beteiligungsgesellschaft<br />

en, Mitarbeiterbeteiligungen,<br />

Mezzanine-Finanzierungen o<strong>der</strong> Mittel<br />

aus dem persönlichen Umfeld, kamen<br />

bei <strong>der</strong> Frage nach den am häufi gsten<br />

genutzten Finanzierungsarten quasi<br />

nicht vor. Vorherrschend sind die drei<br />

klassischen Finanzierungsarten, <strong>der</strong><br />

Bankkredit (97,8 %), öff entliche Mittel<br />

(88,9 %) und Eigenkapital (87,8 %). Im<br />

Zusammenhang damit steht auch die<br />

mäßige Beurteilung <strong>der</strong> Businesspläne<br />

aus Sicht <strong>der</strong> Befragten. Die Hilfe<br />

externer Berater bei dem Verfassen von<br />

Businessplänen wird daher von mehr<br />

als <strong>der</strong> Hälft e <strong>der</strong> Befragten positiv<br />

bewertet. Hier zeigt sich möglicherweise<br />

sehr deutlich die Qualifi kationslücke<br />

vieler Grün<strong>der</strong> und Nachfolger,<br />

vor allem im strategischen und fi nanziellen<br />

Bereich. Die Businesspläne <strong>der</strong><br />

Nachfolger wurden dabei von einem<br />

deutlich höheren Anteil <strong>der</strong> Befragten<br />

besser beurteilt, was wie<strong>der</strong>um die<br />

Vermutung einer konsequenteren<br />

Zielausrichtung unterlegt sowie die<br />

höhere Qualifi kation <strong>der</strong> Nachfolger<br />

wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />

3.<br />

Allerdings zeigt die Umfrage<br />

auch, dass die Befragten nur selten<br />

spezialisierte Bildungsangebote für<br />

Grün<strong>der</strong> und Nachfolger kennen. Hier<br />

besteht auf Seiten <strong>der</strong> Bildungsanbieter<br />

ein erhöhter Marketing- und Informationsbedarf.<br />

Aus <strong>der</strong> Umfrage wird<br />

deutlich, dass spezialisierte Bildungsangebote,<br />

wie das <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>,<br />

nur wenig bekannt sind, gleichzeitig<br />

aber mittelständisch ausgerichtete<br />

Hochschulstudiengänge durchaus für<br />

geeignet gehalten werden, die Qualifi<br />

kationslücke von Grün<strong>der</strong>n und<br />

Nachfolgern zu schließen.<br />

Im Sinne eines zukunft sfähigen gesellschaft<br />

lichen Umfelds, das Unternehmertum<br />

sichert, för<strong>der</strong>t und nachhaltig<br />

wachsen lässt, ist eine umfassende<br />

Informations- und Bildungsoff ensive<br />

gefor<strong>der</strong>t. Wie die Untersuchung <strong>der</strong><br />

FHW <strong>Berlin</strong> zeigt, reichen dabei die<br />

hergebrachten Existenzgründungs- und<br />

Nachfolgequalifi zierungen häufi g nicht<br />

aus. Gerade bei Unternehmensnachfolgen<br />

sind Kenntnisse erfor<strong>der</strong>lich,<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

Eignung verschiedener Qualifi kationsangebote für Grün<strong>der</strong> und Nachfolger<br />

aus Sicht <strong>der</strong> befragten Institutionen<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Hauptmängel in <strong>der</strong> Qualifi kation von Grün<strong>der</strong>n und Nachfolgern<br />

Berufsspezifi sche<br />

Mängel<br />

Betriebswirtschaftliche<br />

Mängel<br />

die auf die speziellen Bedürfnisse des<br />

Mittelstandes zugeschnitten sind. Die<br />

Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />

bestehen<strong>der</strong> Angebote sowie die Einrichtung<br />

und Vermarktung neuer Qualifi<br />

zierungsangebote können zukünft ig<br />

zu einer Verbesserung beitragen. Das<br />

Ausschöpfen alternativer Finanzierungsquellen<br />

birgt zusätzliches Potenzial<br />

zur Belebung <strong>der</strong> Gründungs- und<br />

Nachfolgeszene. Schließlich ist <strong>der</strong><br />

Grün<strong>der</strong><br />

Betriebswirtschaftliche Kurse von Kammern und Verbänden<br />

Berufsspezifi sche Kurse von Kammern und Verbänden<br />

Gründungs- bzw. nachfolgespezifi sche Kurse<br />

Allg. betriebswirtschaftliches Hochschulsstudium<br />

BWL-Studium mit Schwerpunkt Mittelstand<br />

<strong>MBA</strong> Unternehmensentwicklung FH Pfozheim<br />

B.A. Unternehmensgründung und -nachfolge FHW <strong>Berlin</strong><br />

Nachfolger<br />

Betriebswirtschaftliche Kurse von Kammern und Verbänden<br />

Berufsspezifi sche Kurse von Kammern und Verbänden<br />

Gründungs- bzw. nachfolgespezifi sche Kurse<br />

Allg. betriebswirtschaftliches Hochschulsstudium<br />

BWL-Studium mit Schwerpunkt Mittelstand<br />

<strong>MBA</strong> Unternehmensentwicklung FH Pfozheim<br />

B.A. Unternehmensgründung und -nachfolge FHW <strong>Berlin</strong><br />

kenne ich nicht ungeeignet geeignet<br />

Grün<strong>der</strong> Nachfolger<br />

Mängel in <strong>der</strong><br />

sozialen Kompetenz<br />

Unternehmerische<br />

Mängel<br />

Ausbau <strong>der</strong> Forschungsaktivitäten auf<br />

diesem speziellen Gebiet zu empfehlen,<br />

um weitere Erkenntnisse über Qualifi<br />

kation und Qualifi zierungsmöglichkeiten<br />

für die Praxis zu erhalten.<br />

Die komplette Version des auf Basis<br />

<strong>der</strong> Umfrage entstandenen Artikels im<br />

„Finanzbetrieb“ kann unter baal@fh wberlin.de<br />

angefor<strong>der</strong>t werden.


22 Forschung<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Forschung<br />

23<br />

Die Ostseepipeline und ihre<br />

wirtschaftlichen Folgen<br />

Hanna Shcherbich aus Weißrussland gehört zu den ersten Absolvent/innen des dreisemesterigen Masterstudiengangs „International<br />

Economics“. In ihrer Masterarbeit hat sie sich mit <strong>der</strong> Abschätzung wirtschaftlicher Folgen von Investitionen zur Erstellung<br />

<strong>der</strong> 1.200 km langen Erdgaspipeline durch die Ostsee beschäftigt, die von Vyborg in Russland unterseeisch direkt bis nach<br />

Mecklenburg-Vorpommern in die Nähe von Greifswald führen soll.<br />

Text: Helmut Maier und Hanna Shcherbich<br />

Deutschland<br />

Norwegen<br />

Der geplante Verlauf <strong>der</strong> Ostseepipeline<br />

Schweden<br />

Großbritannien Dänemark<br />

Russland<br />

Lettland<br />

Erfor<strong>der</strong>liche Kenntnisse zur Durchführung<br />

<strong>der</strong>artiger Abschätzungen<br />

mit Hilfe empirischer Input-Output-<br />

Tabellen hatte Hanna Shcherbich in<br />

<strong>der</strong> Lehrveranstaltung Ökonometrie<br />

im Wintersemester 2006/07 erworben,<br />

in <strong>der</strong> sie eine Hausarbeit über<br />

gesamtwirtschaft liche Einbußen durch<br />

die damalige Krise bei Airbus angefertigt<br />

hatte. Doch die neue Aufgabe war<br />

ungleich schwieriger und anspruchsvoller.<br />

Das offi ziell als North European<br />

Gas Pipeline bezeichnete Projekt sieht<br />

den Bau von zwei parallelen Leitungen,<br />

einer überseeischen Plattform sowie<br />

Anschlussleitungen in Russland und<br />

Deutschland mit einer Transportkapazität<br />

von 55 Mrd. Kubikmeter Erdgas<br />

pro Jahr vor, wodurch eine Steigerung<br />

<strong>der</strong> Erdgasimporte nach Mittel- und<br />

Westeuropa um bis zu 25 % im Jahr<br />

2012 möglich ist. Die herausragende<br />

Bedeutung dieses Projektes ist auch von<br />

<strong>der</strong> Europäischen Kommission erkannt<br />

worden, welche es im Dezember 2000<br />

zum integralen Bestandteil des transeuropäischen<br />

Energienetzes (TEN-E)<br />

erklärt hat. Dies ist teilweise umstritten,<br />

Polen<br />

Litauen<br />

Finnland<br />

Estland<br />

Polen hatte Bedenken geäußert. Für die<br />

Durchführung wurde die Nord Stream<br />

AG gegründet, an <strong>der</strong> auf russischer<br />

Seite die Gasprom mit 51 % und auf<br />

deutscher Seite Wintershall/BASF und<br />

E.ON Ruhrgas mit je 24,5 % beteiligt<br />

sind.<br />

Hauptziel <strong>der</strong> Masterarbeit war, auf <strong>der</strong><br />

Basis von deutschen und russischen<br />

Input-Output-Tabellen und greifb aren<br />

Kostendaten in zwei Szenarien den<br />

gesamtwirtschaft lichen Nie<strong>der</strong>schlag<br />

dieser deutsch-russischen Investition<br />

zum Bau <strong>der</strong> Pipeline in beiden Län<strong>der</strong>n<br />

einschließlich indirekter Auswirkungen<br />

grob abzuschätzen und zu<br />

bewerten. Eine Fülle von Detailproblemen<br />

war zu lösen. Als summarisches<br />

Ergebnis für Deutschland auf <strong>der</strong> Basis<br />

<strong>der</strong> Input-Output-Tabelle von 1997 mit<br />

59 Gütergruppen ergab sich: Nimmt<br />

man an, dass <strong>der</strong> Bau dieser Pipeline<br />

und erfor<strong>der</strong>licher Landanschlüsse die<br />

Endnachfrage nach Bauarbeiten um<br />

etwa 3 Mrd. Euro, nach Maschinen/<br />

Fahrzeugen/DV-Geräten um 1,95 Mrd.<br />

Euro und nach Metallproduktion in<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik um knapp 0,5 Mrd.<br />

Euro, also insgesamt um 5,5 Mrd. Euro<br />

erhöht, so erhöht sich dadurch <strong>der</strong><br />

Produktionsoutput (einschließlich<br />

Vor leistungen) um insgesamt 10 Mrd.<br />

Euro, die Bruttowertschöpfung um<br />

4,5 Mrd. Euro und die Erwerbstätigenzahl<br />

um etwa 100.000 Personen für ein<br />

Jahr. Die Multiplikatorwirkung beträgt<br />

1,8. Berücksichtigt man eine Laufzeit<br />

von fünf Jahren für den Bau und seit<br />

1997 gestiegene Arbeitsproduktivitäten,<br />

so liegt <strong>der</strong> Arbeitsmarkteff ekt für<br />

Deutschland unter 20.000 Erwerbstätigen<br />

pro Jahr.<br />

Das summarische Ergebnis für Russland<br />

auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Input-Output-<br />

Tabelle von 2003 sieht folgen<strong>der</strong>maßen<br />

aus: Nimmt man an, dass durch den<br />

Bau dieser Pipeline und erfor<strong>der</strong>licher<br />

Landanschlüsse die Endnachfrage<br />

in Russland nach Bauarbeiten um<br />

4,9 Mrd. Euro und nach Maschinen/<br />

Fahrzeugen/DV-Geräten um knapp<br />

1 Mrd. Euro, also insgesamt um knapp<br />

6 Mrd. Euro steigt, dann steigt <strong>der</strong><br />

Produktionsoutput (einschließlich<br />

Vorleistungen) um 9,6 Mrd. Euro und<br />

die Bruttowertschöpfung um 4 Mrd.<br />

Euro. Die Multiplikatorwirkung beträgt<br />

1,63 und ist damit niedriger als in <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik. Auf die Angabe des<br />

rechnerischen Arbeitsmarkteff ektes,<br />

<strong>der</strong> in Russland wegen niedrigerer<br />

Arbeitsproduktivitäten weit höher liegt<br />

als in Deutschland, wird hier verzichtet,<br />

da die aufgetretenen Zahlen als verzerrt<br />

bewertet und Inkonsistenzen u. a. im<br />

statistischen Datenmaterial vermutet<br />

werden, die in <strong>der</strong> dreimonatigen<br />

Be arbeitungszeit nicht abschließend<br />

geklärt werden konnten.<br />

Szenario: Folgeabschätzung für Deutschland, Basis Input-Output-Tabelle von 1997<br />

Zusammengefasste Gütergruppen 1<br />

Zunahme<br />

Endnachfrage<br />

Mio. Euro<br />

Zunahme<br />

Produktionsoutput<br />

Mio. Euro<br />

Zunahme<br />

Erwerbstätigenzahl<br />

Personen<br />

Zunahme<br />

Bruttowertschöpfung<br />

Mio. Euro<br />

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 0 9,90 199,00 5,50<br />

Bergbau, Steine/Erden, Energie-, Wasserversorgung 0 152,40 915,00 74,70<br />

Mineralöl, Gas, chemische Erzeugnisse, Baumaterialien 0 633,80 4.633,00 243,90<br />

Metalle (Gewinnung und Bearbeitung) 496,00 1.109,70 10.410,00 444,90<br />

Maschinenbau, Fahrzeuge, Datenverarbeitungsgeräte 1.950,00 2.596,60 21.404,00 1.050,10<br />

Textilien, Le<strong>der</strong>, Holz, Papier, Sekundärrohstoffe 0 215,20 1.885,00 81,20<br />

Nahrungs-, Futtermittel, Getränke, Tabakerzeugnisse 0 7,90 59,00 2,00<br />

Bauarbeiten 3.060,00 3.181,00 41.225,00 1438,80<br />

Handels-, Verkehrs-, Nachrichten und Gaststätten-DL 0 644,60 8.656,00 276,80<br />

Kreditinstitute, Versicherungen, Wohnungswesen und<br />

sonstige unternehmenbezogene DL<br />

DL Gesundheit, Veterinär-, Sozialwesen, Erziehung,<br />

Unterricht, Entsorgung<br />

DL öffentliche Verwaltung, Verteidigung,<br />

Sozialversicherung, private Haushalte<br />

0 1.343,20 9.542,00 816,20<br />

0 27,50 182,00 13,60<br />

0 87,10 1.538,00 62,70<br />

Summe 5.506,00 10.008,80 100.649,00 4.510,40<br />

Szenario: Folgeabschätzung für Russland, Basis Input-Output-Tabelle von 2003<br />

Zusammengefasste Gütergruppen 2<br />

Zunahme<br />

Endnachfrage<br />

Mio. Euro<br />

Zunahme<br />

Produktionsoutput<br />

Mio. Euro<br />

Zunahme<br />

Bruttowertschöpfung<br />

Mio. Euro<br />

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 0 15,00 7,88<br />

Bergbau, Steine/Erden, Energie-, Wasserversorgung 0 290,90 108,39<br />

Mineralöl, Gas, chemische Erzeugnisse, Baumaterialien 0 1.025,60 459,8<br />

Metalle (Gewinnung und Bearbeitung) 0 646,70 193,86<br />

Maschinenbau, Fahrzeuge, Datenverarbeitungsgeräte 996,00 1.495,20 304,49<br />

Textilien, Le<strong>der</strong>, Holz, Papier, Sekundärrohstoffe 0 184,80 46,10<br />

Nahrungs-, Futtermittel, Getränke, Tabakerzeugnisse 0 51,90 12,83<br />

Bauarbeiten 4.910,00 4.415,30 2.029,79<br />

Handels-, Verkehrs-, Nachrichten und Gaststätten-DL 0 1.262,80 795,59<br />

Kreditinstitute, Versicherungen, Wohnungswesen und<br />

sonstige unternehmenbezogene DL<br />

DL Gesundheit, Veterinär-, Sozialwesen, Erziehung,<br />

Unterricht, Entsorgung<br />

DL öffentliche Verwaltung, Verteidigung,<br />

Sozialversicherung, private Haushalte<br />

0 110,20 62,02<br />

0 57,30 26,98<br />

0 51,00 25,39<br />

Summe 5.906,00 9.606,70 4.073,12<br />

1) Die Originaltabelle umfasst 59 Gütergruppen DL Dienstleistungen<br />

2) Die Originaltabelle umfasst 23 Gütergruppen 1 Euro = 34,93 Russische Rubel (25. Juli 2007)


24 In, An, Aus <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 In, An, Aus <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

25<br />

IMB Management Forum 2007<br />

„Der Sinn des Unternehmens –<br />

Strategien und Werte auf dem<br />

globalen Marktplatz“<br />

Text: Sylvia Nave-Brüggemann<br />

IMB Management Forum 2007 Foto: Andrea Kathe<strong>der</strong><br />

Werte und Wirtschaft – kaum etwas<br />

beherrscht <strong>der</strong>zeit mehr die Schlagworte<br />

als Th emen wie Corporate<br />

Social Responsibility, Wirtschaft sethik,<br />

Integrität o<strong>der</strong> „Karma-Kapitalismus“.<br />

Halten sie, was sie versprechen?<br />

Können Unternehmen rund um den<br />

Erdball mit einer Orientierung an Werten<br />

tatsächlich erfolgreicher sein? Diese<br />

und an<strong>der</strong>e Fragen wurden im Rahmen<br />

<strong>der</strong> hochkarätig besetzten Fachtagung<br />

am 21. September 2007 unter dem<br />

Titel „Der Sinn des Unternehmens –<br />

Strate gien und Werte auf dem globalen<br />

Marktplatz“ behandelt. Anlässlich des<br />

15-jährigen Jubiläums <strong>der</strong> <strong>MBA</strong>-Studiengänge<br />

an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> wurde<br />

dieses Th ema von Wissenschaft lern<br />

und Wirtschaft svertretern im Ritz<br />

Carlton <strong>Berlin</strong> in seinen vielfältigen<br />

Facetten dargestellt und diskutiert.<br />

Keynote-Sprecher war Dr. Wolfgang<br />

Gerhardt, Mitglied des Bundestages im<br />

Auswärtigen Ausschuss, langjähriger<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> FDP und Vorsitzen-<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Friedrich-Naumann-Stift ung.<br />

Prof. Norbert Bolz von <strong>der</strong> TU <strong>Berlin</strong>,<br />

Medienphilosoph und Trendforscher,<br />

beleuchtete die gestiegene Rolle von<br />

Ethik und Werten in <strong>der</strong> sich vernetzenden<br />

Welt und daraus resultierende<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen an das Management.<br />

Die Strategien und Werte, die es<br />

deutschen – meist familiengeführten –<br />

Mittelstandsbetrieben ermöglichen,<br />

sich auf globalen Märkten als Weltmarktführer<br />

positionieren zu können,<br />

Keynote-Sprecher Dr. Wolfgang Gerhardt<br />

stellte Herr Prof. Venohr von <strong>der</strong> FHW<br />

<strong>Berlin</strong> dar.<br />

Vier Workshops boten den Teilnehmern<br />

anschließend die Möglichkeit,<br />

sich aktiv von neuen Managementansätzen<br />

inspirieren zu lassen und neue<br />

Lea<strong>der</strong>ship-Skills kennen zu lernen. In<br />

<strong>der</strong> abschließenden Podiumsdiskussion<br />

beleuchteten Unternehmerpersönlichkeiten<br />

das Tagungsthema aus <strong>der</strong><br />

Perspektive ihrer Unternehmen.<br />

Mit dem IMB Management Forum<br />

2007 würdigte die Fachhochschule<br />

für Wirtschaft <strong>Berlin</strong> das 15-jährige<br />

Bestehen ihrer <strong>MBA</strong>-Studiengänge<br />

am hochschuleigenen IMB Institute<br />

of Management <strong>Berlin</strong> mit mittlerweile<br />

über 800 Absolventen. Die FHW<br />

<strong>Berlin</strong> hat sich in Deutschland als<br />

Vorreiter bei <strong>der</strong> Entwicklung und<br />

Einführung von <strong>MBA</strong>-Weiterbildungsstudiengängen<br />

(1992 <strong>MBA</strong> European<br />

Management, 1998 <strong>MBA</strong> European-<br />

Asian Program me) positionieren<br />

Foto: Andrea Kathe<strong>der</strong><br />

können. Das Gesamtangebot des IMB<br />

umfasst fünf akkreditierte <strong>MBA</strong>-<br />

<strong>Programme</strong>, zwei Masterstudiengänge<br />

sowie ein Zertifi katsprogramm. Die<br />

<strong>MBA</strong>-Studiengänge mit ihren jeweiligen<br />

inhaltlichen Schwerpunkten<br />

bilden die Kernkompetenz des IMB.<br />

Auf <strong>der</strong> Internetseite www.mbaberlin.de<br />

sind Fotos des Jubiläums, <strong>der</strong><br />

Tagungsrea<strong>der</strong> zum Herunterladen<br />

sowie Videoausschnitte <strong>der</strong> Abschlussdiskussion<br />

eingestellt.


26 In, An, Aus <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 In, An, Aus <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

27<br />

W-Besoldung: Größere Einkommensunterschiede<br />

an Fachhochschulen?<br />

Durch die Einführung <strong>der</strong> „leistungsgerechten“ Bezahlung für Professorinnen und Professoren kann es auch in <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

zu bisher nicht gekannten Einkommensunterschieden kommen. In diesem Beitrag sollen einige Hintergründe und offene Fragen<br />

thematisiert werden.<br />

Text: Viola Philipp<br />

Grundlagen zur Einführung <strong>der</strong><br />

W-Besoldung<br />

Zum Jahr 2005 haben gemäß Bundesbesoldungsrecht(Professorenbesoldungsreformgesetz)<br />

alle Län<strong>der</strong> über<br />

die entsprechenden Landesgesetze<br />

die W-Besoldung mit dem Element<br />

Leistungszuschläge eingeführt. Professoren<br />

und Professorinnen können seit<br />

dem 1. Januar 2005 nur noch in ein<br />

W-Amt berufen werden. Damit wurden<br />

zugleich die W-Grundgehälter festgelegt;<br />

einen Dienstaltersaufstieg – wie<br />

er in <strong>der</strong> C-Besoldung und in den am<br />

Fachbereich Berufsakademie überführten<br />

Angestelltenprofessuren nach<br />

A-Gehältern üblich ist – beinhaltet<br />

die W-Besoldung nicht mehr. Zu den<br />

Grundgehältern können aus folgenden<br />

Gründen Leistungszulagen hinzutreten:<br />

Berufungs- und Bleibeverhandlungen<br />

beson<strong>der</strong>e Leistungen in Forschung,<br />

Lehre, Kunst, Weiterbildung und<br />

Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />

Wahrnehmung von Funktionen o<strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>en Aufgaben im Rahmen <strong>der</strong><br />

Hochschulselbstverwaltung o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Hochschulleitung.<br />

Diejenigen Professor/innen, die nach<br />

C-Besoldung eingestellt wurden,<br />

rücken weiterhin in den Dienstaltersstufen<br />

auf. Der Wechsel in eine höhere<br />

Besoldungsstufe – <strong>der</strong> früher in <strong>Berlin</strong><br />

an Fachhochschulen z. T. realisiert werden<br />

konnte – ist nicht mehr möglich.<br />

Für <strong>Berlin</strong> hat <strong>der</strong> Senator für Bildung,<br />

Wissenschaft und Forschung festgelegt,<br />

dass bei einem Wechsel für C-besoldete<br />

Professorinnen und Professoren in<br />

die W-Besoldung automatisch nur das<br />

W-Grundgehalt angesetzt wird und die<br />

bereits erreichten Dienstaltersstufen als<br />

Gehaltsbestandteil nicht mitgenommen<br />

werden können. Ein Wechsel erscheint<br />

damit eher für sehr junge Professorinnen<br />

und Professoren, die erst wenige<br />

Dienstaltersstufen erreicht haben, interessant.<br />

Sollten die Professorinnen und<br />

Professoren jedoch einen Ruf von einer<br />

an<strong>der</strong>en Hochschule erhalten und doch<br />

an ihrer Hochschule bleiben wollen,<br />

können sie nun eine W-Besoldung mit<br />

Zulagen (Abwehrruf) verhandeln.<br />

Generell sind die Eintrittsgehälter in<br />

<strong>der</strong> W-Besoldung niedriger als in <strong>der</strong><br />

C-Besoldung (weitere Informationen<br />

im W-Portal des Hochschulverbandes:<br />

www.hochschulverband.de). Im<br />

Vergleich zur C-Besoldung erhalten<br />

Einsteiger/innen sowie Geistes- und<br />

Sozialwissenschaft ler/innen im Durchschnitt<br />

geringere Gehälter. Sie erhalten<br />

z. T. nur das Grundgehalt, und das liegt<br />

je nach Alter bzw. Familienstand um<br />

mehrere Hun<strong>der</strong>t Euro niedriger als bei<br />

<strong>der</strong> alten C-Besoldung.<br />

Der Gesamtvergaberahmen für die<br />

Verteilung <strong>der</strong> Besoldungszahlungen<br />

ist nicht vergrößert worden, so dass<br />

<strong>der</strong> einzelnen Hochschule dafür nicht<br />

mehr Geld als früher zur Verfügung<br />

steht. Selbst wenn die Hochschule das<br />

gesamte Finanzvolumen des Vergaberahmens<br />

an die Professorinnen und<br />

Professoren weitergibt, muss folgen<strong>der</strong><br />

Eff ekt entstehen: Bei einer stärker<br />

leistungsdiff erenzierten Bezahlung<br />

können nur für einige Professor/innen<br />

höhere Gehälter realisiert werden<br />

und dies zu Lasten <strong>der</strong>er, die nur das<br />

Grundgehalt bekommen.<br />

Regelungen an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

Der professorale Lehrkörper an <strong>der</strong><br />

FHW <strong>Berlin</strong> weist verschiedene<br />

Besoldungs- und Gehaltsmodelle auf.<br />

Das Spektrum umfasst verbeamtete<br />

C2- und C3-Positionen und verbeamtete<br />

W-Professuren am Fachbereich<br />

Wirtschaft swissenschaft en sowie<br />

nichtverbeamtete Angestellten-Professuren<br />

mit überführten A-Gehältern<br />

und an W2 angelehnte Angestelltenprofessuren<br />

am Fachbereich Berufsakademie.<br />

Insgesamt hat <strong>der</strong> Rektor<br />

seit 2005 35 W-Professuren, mehrheitlich<br />

mit Rufannahme, verhandelt.<br />

Darüber hinaus gibt es noch weitere<br />

Vergütungs- und Besoldungsformen<br />

an unserer Hochschule, nach denen<br />

jedoch wenige Personen vergütet<br />

werden.<br />

Die FHW <strong>Berlin</strong> verfügt wie alle <strong>Berlin</strong>er<br />

Hochschulen über eine Satzung zur<br />

Vergabe beson<strong>der</strong>er Leistungsbezüge<br />

sowie eine Durchführungsrichtlinie,<br />

die zum Jahr 2005 in Kraft trat. In <strong>der</strong><br />

Durchführungsrichtlinie werden die<br />

maximalen Beträge für Leistungszulagen<br />

im Rahmen von Berufungs- und<br />

Bleibeverhandlungen sowie für die<br />

Gewährung von Funktionsleistungsbezügen<br />

und für beson<strong>der</strong>e Leistungen<br />

sowie <strong>der</strong>en Ruhegehaltsfähigkeit<br />

geregelt. Die Satzung enthält die<br />

Kriterien für beson<strong>der</strong>e Leistungen.<br />

Darin sind auch Elemente, die aus<br />

gleichstellungspolitischer Sicht wichtig<br />

sind, aufgenommen worden. Beson<strong>der</strong>e<br />

Leistungen sind u. a. auch wesentliche<br />

Beiträge zu Gen<strong>der</strong>- bzw. Diversity-<br />

Ansätzen in <strong>der</strong> Lehre sowie die För<strong>der</strong>ung<br />

des weiblichen wissenschaft lichen<br />

Nachwuchses.<br />

In den Leistungsrat, <strong>der</strong> über das<br />

Vorliegen einer beson<strong>der</strong>en Leistung<br />

entscheidet, werden vier Professor/innen<br />

beiden Geschlechts bestellt.<br />

Die Beratungen des Leistungsrates<br />

werden von <strong>der</strong> zentralen Frauenbeauft<br />

ragten begleitet. Auf Vorlage des<br />

Bescheids des Leistungsrates und <strong>der</strong><br />

Stellungnahme des Dekans bzw. <strong>der</strong><br />

Dekanin entscheidet <strong>der</strong> Rektor bzw.<br />

die Rektorin über Art und Umfang<br />

<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Leistungszulagen. Der<br />

Gesamtumfang ist vom Vergaberahmen<br />

begrenzt.<br />

Offene Fragen und Auswirkungen<br />

auf das Geschlechterverhältnis<br />

Das leistungsorientierte Element <strong>der</strong><br />

W-Besoldung eröff net die Möglichkeit<br />

einer neuen Gehaltsverteilung.<br />

Wenn die Gehälter ungleicher werden,<br />

könnten geschlechterspezifi sche Eff ekte<br />

entstehen. So stellt ein aktueller Bericht<br />

<strong>der</strong> Senatsverwaltung für Bildung,<br />

Wissenschaft und Forschung an das<br />

Abgeordnetenhaus zwei Jahre nach <strong>der</strong><br />

Einführung <strong>der</strong> leistungsorientierten<br />

Besoldung in <strong>Berlin</strong> auf Grundlage <strong>der</strong><br />

empirischen Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er<br />

Hochschulen fest, dass über alle Hochschulen<br />

hinweg Frauen bei Berufungsverfahren<br />

seltener Berufungsleistungsbezüge<br />

erlangen konnten (Quelle:<br />

Abgeordnetenhaus <strong>Berlin</strong>: Drucksache<br />

16/0757 vom 25.07.2007, Mitteilung<br />

zur Umsetzung des Professorenbesoldungsreformgesetzes).<br />

In den nicht betriebswirtschaft lichen<br />

Fächern an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> sind<br />

proportional mehr Frauen als in den<br />

betriebswirtschaft lichen Fächern vertreten.<br />

Wird die Gruppe <strong>der</strong> Professorinnen<br />

durch die neuen Regelungen<br />

(ungewollt) benachteiligt? Wird es für<br />

die einzelne Person überhaupt eine<br />

Berufungszulage bzw. Bleibezulage<br />

geben, und nach welchen Kriterien<br />

wird die Höhe <strong>der</strong> Zulage vergeben?<br />

An <strong>der</strong> wirtschaft swissenschaft lichen<br />

Fachhochschule werden häufi g wissenschaft<br />

lich ausgebildete Praktiker/innen<br />

rekrutiert. Werden (männliche)<br />

Manager aus großen Unternehmen<br />

und mit internationaler Erfahrung,<br />

die BWL-Fächer unterrichten, fi nanziell<br />

jetzt besser gestellt als an<strong>der</strong>e<br />

Professor/innen? Dies könnten die<br />

(mehrheitlich weiblichen) Jurist/innen,<br />

Volkswirt/innen, Mathematiker/innen<br />

und Gesellschaft swissenschaft ler/innen<br />

sein, die keine konkurrierenden Gegenangebote<br />

aus <strong>der</strong> Wirtschaft vorzuweisen<br />

haben (vgl. FHW-Richtlinie).<br />

Ist das möglicherweise gerechtfertigt,<br />

weil diese betriebswirtschaft lichen<br />

Praxiskenntnisse für eine Fachhochschule<br />

unabdingbar sind? O<strong>der</strong> sollten<br />

Erfahrungen und Qualität in <strong>der</strong> Lehre<br />

stärker gewichtet werden, weil das die<br />

Hauptaufgabe einer hauptamtlichen<br />

Lehrkraft ist?<br />

Weiter stellt sich die Frage, in welchen<br />

Einkommensverhältnissen sich die<br />

(jüngeren) Professor/innen langfristig<br />

wie<strong>der</strong>fi nden werden, die heute<br />

nach C2 besoldet werden. Werden<br />

die „neuen“ Professor/innen in <strong>der</strong><br />

W-Besoldung auf lange Sicht durch<br />

Leistungszulagen im Durchschnitt<br />

mehr verdienen als die Professor/innen<br />

in <strong>der</strong> C-Besoldung? Muss diese Entwicklung<br />

eine politisch hingenommene<br />

Folge des Gesetzes zur Einführung <strong>der</strong><br />

leistungsbezogenen Professorenbesoldung<br />

sein?<br />

Aktueller Handlungsbedarf<br />

Der genauen Ausgestaltung <strong>der</strong> Regelungen<br />

muss sich die FHW <strong>Berlin</strong> bald<br />

stellen. Erste Anträge für Leistungszuschläge<br />

sind im Jahr 2008 zu erwarten.<br />

Dann müssen die Beratungen des Leistungsrates<br />

erfolgen, <strong>der</strong> die Kriterien<br />

aus <strong>der</strong> Satzung und <strong>der</strong> Richtlinie in<br />

die Praxis umsetzen muss. Der Prozess<br />

<strong>der</strong> Diff erenzierung hat begonnen.


28 Personalia<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Personalia<br />

29<br />

Neu berufen<br />

Fachbereich I Wirtschaftswissenschaften<br />

Fachbereich II Berufsakademie<br />

Th omas Gruber – Professur für Allgemeine BWL, insbeson<strong>der</strong>e Rechnungswesen und Controlling<br />

Th omas Gruber studierte BWL an <strong>der</strong><br />

Universität des Saarlandes in Saarbrücken.<br />

Daran anschließend war er<br />

wissenschaft licher Mitarbeiter am dortigen<br />

Institut für betriebswirtschaft liche<br />

Steuerlehre, wo er 1990 promovierte.<br />

Die letzten 18 Jahre war Th omas Gruber<br />

in unterschiedlichen Funktionen in<br />

den Bereichen Bilanzen und Controlling<br />

im Daimler-Konzern tätig.<br />

Ab 1997 arbeitete er in <strong>Berlin</strong> bei<br />

Daimler Financial Services, wo er in<br />

den letzten Jahren als Bereichsleiter für<br />

Corporate Controlling und Bilanzierung<br />

verantwortlich war. Schwerpunkt<br />

seiner Tätigkeit in dieser Zeit war die<br />

Claudia Lemke – Professur für Wirtschaft sinformatik<br />

Claudia Lemke studierte Wirtschaft swissenschaft<br />

en mit dem Schwerpunkt<br />

Wirtschaft sinformatik an <strong>der</strong> TU Bergakademie<br />

Freiberg und promovierte<br />

1999 über neue Geschäft smodelle in<br />

<strong>der</strong> digitalen vernetzten Welt.<br />

Ihre mehr als 10-jährigen berufl ichen<br />

Erfahrungen sammelte Frau Lemke<br />

in verschiedenen Unternehmensberatungen.<br />

Zuletzt war Frau Lemke<br />

bei Horváth & Partners Beraterin im<br />

Bereich Informationsmanagement. Sie<br />

führte zahlreiche Projekte im Umfeld<br />

<strong>der</strong> IT für internationale Konzerne<br />

und den gehobenen Mittelstand durch.<br />

Exemplarische Aufgabenstellungen<br />

waren die Konzeption und Umsetzung<br />

von IT-Strategien, die Bewertung und<br />

Auswahl betriebswirtschaft licher Standardsoft<br />

ware sowie die Entwicklung<br />

konzernweite Einführung <strong>der</strong> International<br />

Financial Reporting Standards<br />

im externen und internen Rechnungswesen<br />

und die Implementierung des<br />

Internal Control System nach US-amerikanischen<br />

Vorschrift en.<br />

Nebenberufl ich war Th omas Gruber<br />

als Trainer bei Forum, Institut für<br />

Management, tätig. Darüber hinaus<br />

ist er beim International Accounting<br />

Standards Board und beim Deutschen<br />

Rechnungslegungs Standards Committee<br />

Mitglied in Arbeitskreisen, die sich<br />

mit <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> internationalen<br />

Bilanzierung von Leasingverhältnissen<br />

beschäft igen.<br />

serviceorientierter IT-Organisationsmodelle.<br />

Frau Lemke kann auf eine langjährige<br />

Lehrtätigkeit an verschiedenen Hochschulen<br />

zurückblicken. Von 2006 bis<br />

zu ihrer Berufung an die FHW <strong>Berlin</strong><br />

hatte sie eine Vertretungsprofessur für<br />

Organisation und Informationsmanagement<br />

am Fachbereich Wirtschaft<br />

<strong>der</strong> Fachhochschule Stralsund inne.<br />

Zu ihren Forschungsinteressen gehören<br />

die Entwicklung von Prozessmodellen<br />

in <strong>der</strong> IT auf <strong>der</strong> Basis von Referenzmodellen<br />

sowie organisatorische<br />

Fragestellungen von IT-Abteilungen<br />

und IT-Dienstleistern. Frau Lemke ist<br />

PMI-zertifi zierter Project Management<br />

Professional.<br />

Erster Honorarprofessor für den<br />

Fach bereich Berufsakademie<br />

Prof. Dr. Ralf Leinemann vertritt das Bauvertrags- und Vergaberecht<br />

Prof. Dr. Ralf Leinemann<br />

Am 29. Juni 2007 hat <strong>der</strong> Rektor <strong>der</strong><br />

FHW <strong>Berlin</strong> den langjährigen Lehrbeauft<br />

ragten des Fachbereichs II für<br />

privates Baurecht, Dr. Ralf Leinemann,<br />

zum Honorarprofessor ernannt. Ralf<br />

Leinemann studierte Rechtswissenschaft<br />

en in Würzburg und Köln, legte<br />

seine Staatsexamina in Köln und Düsseldorf<br />

ab und promovierte 1989 mit<br />

einer Dissertation über das deutschamerikanische<br />

Umwelthaft ungsrecht.<br />

1985 verbrachte er ein Jahr an <strong>der</strong> State<br />

University of New York, wo er einen<br />

„Bachelor of Arts“ in den Politikwissenschaft<br />

en erwarb.<br />

Gastdozentur für Stefanie Lorenzen<br />

Stefanie Lorenzen studierte an <strong>der</strong><br />

Ruprecht-Karl-Universität in Heidelberg<br />

und <strong>der</strong> Freien Universität <strong>Berlin</strong><br />

Rechtswissenschaft en. Nach dem Studium<br />

unterstützte sie in Namibia das<br />

Justizministerium bei <strong>der</strong> nationalen<br />

Rechtsreform im Rahmen <strong>der</strong> deutschen<br />

Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Als Rechtsanwältin war sie von 1998 bis<br />

2003 bei <strong>der</strong> internationalen Wirtschaft<br />

skanzlei Gleiss Lutz in <strong>Berlin</strong><br />

Nach seiner Zulassung als Rechtsanwalt<br />

in Düsseldorf begann Dr. Leinemann<br />

seine berufl iche Tätigkeit bei <strong>der</strong> Sozietät<br />

Lauenroth & Partner, in die er bald<br />

selbst als Partner eintrat. Im Jahr 2000<br />

gründete er die Sozietät Leinemann &<br />

Partner mit Sitz in <strong>Berlin</strong>, die heute mit<br />

31 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten<br />

bundesweit an vier Standorten<br />

tätig ist.<br />

Die Schwerpunkte <strong>der</strong> anwaltlichen<br />

Tätigkeit von Herrn Dr. Leinemann liegen<br />

auf dem Gebiet des Baurechts und<br />

des Vergaberechts. Seit 1996 hat er die<br />

Errichtung zahlreicher Bauvorhaben<br />

anwaltlich begleitet und dabei oft mals<br />

ausführende Unternehmen im Rechtsstreit<br />

vor Gerichten und Schiedsgerichten<br />

vertreten, so zum Beispiel bei <strong>der</strong><br />

ICE-Neubaustrecke Köln-Rhein/Main,<br />

beim Neubau des Lehrter Bahnhofs in<br />

<strong>Berlin</strong>, beim Neubau des Bundeskanzleramts<br />

und bei <strong>der</strong> Neugestaltung des<br />

<strong>Berlin</strong>er Olympiastadions. Er ist zudem<br />

als Berater und Bevollmächtigter bei<br />

förmlichen Verfahren zur Vergabe<br />

öff entlicher Bau- und Dienstleistungsauft<br />

räge tätig und als Autor und<br />

tätig. Dort spezialisierte sie sich im<br />

Arbeitsrecht, einschließlich gesellschaft<br />

s- und sozialrechtlicher Fragestellungen.<br />

Nach <strong>der</strong> Geburt ihres zweiten<br />

Sohnes gründete sie eine eigene<br />

Kanzlei.<br />

Ihre thematischen Schwerpunkte liegen<br />

in den arbeitsrechtlichen Aspekten von<br />

Unternehmensumstrukturierungen<br />

und <strong>der</strong> Auswirkung von Privatisierungen<br />

auf Arbeitsverhältnisse. In<br />

Herausgeber zahlreicher Fachbeiträge<br />

und Bücher in Erscheinung getreten.<br />

Seit vielen Jahren ist Dr. Leinemann<br />

Seminarleiter für Bau- und Vergaberecht<br />

beim Wissensforum des Vereins<br />

Deutscher Ingenieure (VDI) sowie<br />

beim Betriebswirtschaft lichen Institut<br />

<strong>der</strong> Bauindustrie (BWI Bau). Seit <strong>der</strong><br />

Einführung <strong>der</strong> Fachanwaltschaft für<br />

Bau- und Architektenrecht im Jahr<br />

2005 ist er fachlicher Leiter bei zwei<br />

Veranstaltern dieser berufl ichen Qualifi<br />

zierungsmaßnahme für Rechtsanwälte<br />

und gehört dem entsprechenden<br />

Fachanwaltsausschuss des Vorstandes<br />

<strong>der</strong> Rechtsanwaltskammer <strong>Berlin</strong> an.<br />

Seit 1998 ist Dr. Leinemann Lehrbeauft<br />

ragter für Bauvertragsrecht an <strong>der</strong><br />

Berufsakademie <strong>Berlin</strong>. Mit <strong>der</strong> Bestellung<br />

zum Honorarprofessor spricht<br />

ihm die Hochschule ihre Anerkennung<br />

für herausragende Leistungen auf dem<br />

Gebiet des Bauvertragsrechts und des<br />

Vergaberechts sowie für sein Engagement<br />

an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> aus.<br />

<strong>der</strong> wissenschaft lichen Arbeit interessiert<br />

sie das Spannungsfeld zwischen<br />

Flexibilisierung <strong>der</strong> Arbeitsstrukturen<br />

und Schutz des einzelnen Arbeitnehmers,<br />

insbeson<strong>der</strong>e im internationalen<br />

Kontext. Seit 2006 unterrichtet Stefanie<br />

Lorenzen als Lehrbeauft ragte an <strong>der</strong><br />

FHW <strong>Berlin</strong> und hat vom Oktober<br />

2007 an für ein Jahr eine Gastdozentur<br />

für Arbeits- und Sozialrecht am<br />

Fachbereich Wirtschaft swissenschaft en<br />

übernommen.


30 Personalia<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Personalia<br />

31<br />

Neue Mitarbeiter/innen<br />

Zentrale Hochschulverwaltung<br />

Isolde<br />

Drosch<br />

Isolde Drosch ist seit Mai 2007 für den<br />

career contact <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> tätig.<br />

Sie ist dort die Ansprechpartnerin für<br />

Bewerbungsberatung und Coaching.<br />

Darüber hinaus ist sie für die Organisation<br />

<strong>der</strong> Bewerbungsstrategieseminare<br />

sowie das Controlling von ESF-Projekten<br />

zuständig.<br />

Nach mehrjähriger Arbeit im sozialpädagogischen<br />

Bereich und einer Expedition<br />

eines britisch-amerikanischen<br />

Forschungsinstitutes studierte sie an<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> Wirtschaft swissenschaft<br />

en.<br />

Bevor sie nach fast zehn Jahren Auslandsaufenthalt<br />

mit ihrer Familie nach<br />

<strong>Berlin</strong> zurückkehrte, arbeitete sie in<br />

Paris für eine Non-Profi t-Organisation.<br />

Dort war sie für die Kommunikation<br />

mit den spendenden Unternehmen und<br />

die Betreuung <strong>der</strong> Spendenempfänger<br />

verantwortlich.<br />

Detlef<br />

Kaszynski<br />

Seit September 2007 ist Detlef<br />

Kaszynski für die Zentrale Hochschulverwaltung<br />

als Hausmeister am Fachbereich<br />

Berufsakademie tätig.<br />

Vom November 2005 bis August 2006<br />

absolvierte er ein Praktikum im Rahmen<br />

„Praxis Büro“ im Bereich Gebäudemanagement<br />

und Zentrale Dienste<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>. Dort sammelte er<br />

Erfahrung in <strong>der</strong> Haushandwerkerei,<br />

im Postdienst und <strong>der</strong> Vervielfältigung.<br />

Begleitend nahm er an einer Qualifi -<br />

zierung im EDV-Bereich, <strong>der</strong> betriebswirtschaft<br />

lichen und kaufmännischen<br />

Grundlagen und am Teamtraining teil.<br />

Dazu beizutragen, dass am Standort<br />

Berufsakademie auch im Hinblick<br />

auf den bevorstehenden Umzug Ende<br />

nächsten Jahres alles reibungslos funktioniert,<br />

ist für ihn ein erstrebenswertes<br />

Ziel, dem er sich voller Freude stellt.<br />

Bis zum Umzug des Fachbereichs II<br />

nach Alt Friedrichsfelde gehören das<br />

Ausstatten <strong>der</strong> Seminarräume, die<br />

Wartung, Bereitstellung und Pfl ege<br />

von mechanischem Gerät zum problemlosen<br />

Ablauf <strong>der</strong> Seminare sowie<br />

die handwerklichen Hausarbeiten zu<br />

seinen Aufgaben.<br />

Regine<br />

Liebelt<br />

Regine Liebelt vertritt seit Juli 2007<br />

Frau Schumann für die Dauer ihrer<br />

Elternzeit im Bereich Hochschulmarketing<br />

und Presse- und Öff entlichkeitsarbeit.<br />

Zu ihren Aufgaben zählt die<br />

Erstellung von Inhalten für den Internetauft<br />

ritt <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> sowie die<br />

Mitarbeit bei verschiedenen Projekten<br />

des Hochschulmarketings.<br />

Frau Liebelt studierte Soziologie und<br />

Anglistik an <strong>der</strong> Universität Hamburg<br />

und Medienberatung an <strong>der</strong> TU <strong>Berlin</strong>.<br />

Während ihrer Studienzeit sammelte<br />

sie Erfahrungen im Rahmen diverser<br />

Praktika und als freie Mitarbeiterin in<br />

den Bereichen Marktforschungs- und<br />

Marketingassistenz, die sie nach ihrem<br />

Abschluss als Diplom-Medienberaterin<br />

in verschiedenen Unternehmen weiter<br />

ausbaute.<br />

Marc<br />

Wingenfeld<br />

Marc Wingenfeld setzt seine Kreativität<br />

seit Oktober 2007 als Grafi ker<br />

in <strong>der</strong> Abteilung Hochschulmarketing<br />

ein und ist nun gemeinsam mit Frau<br />

Ruhstrat hauptsächlich für die visuelle<br />

Um setzung <strong>der</strong> PR- und Marketing-<br />

Materialien <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> zuständig.<br />

Nach einer kaufmännischen Ausbildung<br />

studierte Herr Wingenfeld<br />

Kommunikationsdesign/Grafi kdesign<br />

an <strong>der</strong> Fachhochschule Dortmund und<br />

erwarb im Herbst 2004 sein Diplom.<br />

In Hamburg arbeitete er eine Zeit<br />

lang in <strong>der</strong> Marketingabteilung des<br />

Soft ware-Publishers dtp entertainment<br />

AG und war seit Sommer 2006 als<br />

freiberufl icher Designer für verschiedene<br />

Unternehmen <strong>der</strong> Medienbranche<br />

tätig. In dieser Zeit befasste sich Herr<br />

Wingenfeld vor allem mit Kommunikations-,<br />

Web- und Corporate Design.<br />

Fachbereich I<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Nadja<br />

Awada<br />

Nadja Awada ist seit August 2007<br />

im Büro für Immatrikulation und<br />

Bewerber marketing tätig. Sie ist mitverantwortlich<br />

für die Organisation<br />

und Durchführung <strong>der</strong> Zulassungsverfahren<br />

und die Immatrikulation<br />

<strong>der</strong> zugelassenen Bewerber aller<br />

Studien gänge, einschließlich <strong>der</strong> Gaststudenten.<br />

Frau Awada gibt Auskunft<br />

zu allen Fragen <strong>der</strong> Bewerbung und<br />

Zulassung.<br />

Zu Ihren Aufgabenschwerpunkten<br />

gehören die Informationsbeschaff ung<br />

und <strong>der</strong> Kontakt mit Ämtern und<br />

an<strong>der</strong>en Einrichtungen, wie <strong>der</strong> Senatsverwaltung,<br />

<strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>behörde und<br />

Krankenkassen.<br />

Im Herbst 2002 hat Frau Awada an <strong>der</strong><br />

FHW <strong>Berlin</strong> ihr Diplom erworben.<br />

Ihre Diplomarbeit wurde im Jahr 2003<br />

als Buch unter dem Titel „Celebrity-<br />

Marketing – Der Trend zu Werbung<br />

mit Prominenten“ veröff entlicht. Nach<br />

ihrem Studium an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> hat<br />

Frau Awada in einem Verein Projekte<br />

und Ehrenamtliche betreut und an<br />

<strong>der</strong> Freien Universität einige Semester<br />

Rechtswissenschaft en studiert.<br />

Christian<br />

Baal<br />

Christian Baal ist einer von zwei<br />

Forschungsassistenten, einer Position,<br />

die zum Mai 2007 neu an <strong>der</strong> FHW<br />

<strong>Berlin</strong> geschaff en wurde. Herr Baal<br />

ist Frau Prof. Felden zugeordnet, die<br />

den Bachelor-Studiengang „Unternehmensgründung<br />

und -nachfolge“<br />

leitet. Die inhaltlichen Schwerpunkte<br />

seiner Forschungs arbeit liegen in den<br />

Bereichen KMU, Familien unternehmen<br />

und Unternehmens nachfolge im Mittelstand.<br />

Zur Zeit arbeitet er zusammen<br />

mit Frau Felden an <strong>der</strong> Veröff entlichung<br />

eines Buches zum Th ema Unternehmensnachfolge.<br />

In Zukunft werden<br />

seine Tätigkeiten vor allem im weiteren<br />

Ausbau des Studiengangs und in <strong>der</strong><br />

Vertiefung des Th emas Familienunternehmen<br />

als Forschungsschwerpunkt<br />

liegen.<br />

Herr Baal hat im Jahr 2004 an <strong>der</strong><br />

FHW <strong>Berlin</strong> mit dem Schwerpunkt<br />

Organisation und Personal diplomiert.<br />

Ein weiterer Studienschwerpunkt<br />

lag im Bereich Gründung und<br />

Management von kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen. Praxiserfahrung<br />

konnte Herr Baal als General<br />

Manager mit Schwerpunkt Vertriebsorganisation<br />

bei einem kleinen <strong>Berlin</strong>er<br />

Handelsunternehmen sammeln.<br />

Marleen<br />

Kregel-Olff<br />

Marleen Kregel-Olff arbeitet seit<br />

August 2007 im Studienbüro für den<br />

Masterstudiengang „Chinese-European<br />

Economics and Business Studies“<br />

(CEEBS). Sie unterstützt dessen<br />

Einführung und Organisation in den<br />

Bereichen des Bewerbermarketings, <strong>der</strong><br />

Lehrplanung und <strong>der</strong> Kommunikation<br />

mit den chinesischen Partnerhochschulen.<br />

Darüber hinaus wirkt sie an<br />

<strong>der</strong> Konzeption des Fremdsprachenangebots<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> mit.<br />

Nach ihrem Studium <strong>der</strong> Sinologie,<br />

Sprachwissenschaft en und Anglistik in<br />

Kiel und in Hangzhou war Frau Kregel-<br />

Olff zunächst als Dozentin am Eurasia-<br />

Institut <strong>Berlin</strong> tätig. Anschließend<br />

sammelte sie bei uni-assist in enger<br />

Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />

Hochschulen, <strong>der</strong> Akademischen Prüfstelle<br />

in Beijing und <strong>der</strong> Zentralstelle<br />

für ausländisches Bildungswesen in<br />

Bonn Erfahrungen als Asienreferentin.<br />

Zur Zeit arbeitet sie nebenbei an <strong>der</strong><br />

Veröff entlichung ihrer Promotion.<br />

Elzbieta<br />

Zielonka<br />

Elzbieta Zielonka ist seit Oktober 2007<br />

Mitarbeiterin im Lehrbetriebsamt des<br />

Fachbereichs Wirtschaft swissenschaften.<br />

Zu ihren Aufgaben gehört die<br />

Mitarbeit bei dem organisatorischen<br />

Teil <strong>der</strong> Lehrplanung mit dem Schwerpunkt<br />

<strong>der</strong> Raumvergabe, die Organisation<br />

und Überwachung <strong>der</strong> Ausleihe<br />

und Vergabe von Lehrmitteln sowie<br />

die Betreuung <strong>der</strong> akademischen Mitarbeiter/innen<br />

bei <strong>der</strong> Raumvergabe.<br />

Frau Zielonka ist Diplom-Ingenieurin<br />

für Biomedizinische Technik. Nach<br />

dem Studium an <strong>der</strong> TU Breslau hat sie<br />

mehrere Jahre an <strong>der</strong> Medizinischen<br />

Universität in Breslau gearbeitet, wo<br />

sie für die Verwaltung und Betreuung<br />

von medizinischer Apparatur und PCs<br />

zuständig war.<br />

Dr. Holger<br />

Zumholz<br />

Dr. Holger Zumholz ist seit Mai 2007<br />

als Forschungsassistent von Prof.<br />

Ripsas tätig. Er unterstützt ihn bei<br />

einem Forschungsprojekt, das die<br />

Gründungsplanung und Strategiegenese<br />

in jungen Unter nehmen untersucht.<br />

Das Projekt wird in Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er Volksbank und dem


32 Rund um's Studium <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Rund um's Studium<br />

33<br />

Beratungsunternehmen Leo Impact<br />

Consulting durchgeführt.<br />

Herr Zumholz hat an <strong>der</strong> FU <strong>Berlin</strong><br />

Betriebswirtschaft slehre studiert und<br />

bei Prof. Winterhager im Th emenbereich<br />

Entrepreneurship promoviert. Er<br />

war selbst an <strong>der</strong> Gründung verschiedener<br />

Unternehmen beteiligt und berät<br />

und unterstützt Unternehmensgrün<strong>der</strong><br />

und Grün<strong>der</strong>teams bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

ihrer Geschäft skonzepte.<br />

Seit dem WS 2006/07 ist er auch Lehrbeauft<br />

ragter an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> und<br />

hält Vorlesungen im Bachelor-Studiengang<br />

„Unternehmensgründung und<br />

-nachfolge“.<br />

„Marketing is in trouble …“ ist einer<br />

<strong>der</strong> plakativen Sätze, <strong>der</strong> in Fachdiskussionen,<br />

Vorträgen und Veröff entlichungen<br />

in jüngster Zeit immer<br />

häufi ger zu hören ist. Denn vor dem<br />

Hintergrund von in diesem Ausmaß<br />

bisher nicht bekannten Verän<strong>der</strong>ungen<br />

von Markt, Kunde, Wettbewerb, Mitarbeiter<br />

etc. scheinen die bisher gelernten<br />

klassischen Konzepte, Strategien und<br />

Instrumente des Marketings immer<br />

weniger zu überzeugen. Die sich<br />

verän<strong>der</strong>nden Rahmenbedingungen<br />

des unternehmerischen Marketings<br />

schlagen sich u. a. in folgenden Entwicklungen<br />

nie<strong>der</strong>:<br />

Aufgeklärtere und kritischere<br />

Ver braucher<br />

Fragmentierung des gesamten<br />

Informations angebotes<br />

Verweigerungshaltung immer größerer<br />

Kundengruppen gegenüber dem<br />

werblichen Information-Overload<br />

Zunehmende Flopquoten bei<br />

Innovationen<br />

Höhere Erwartungshaltungen an das<br />

Marketing in den Unternehmen<br />

Fachbereich II Berufsakademie<br />

Anika<br />

Maier<br />

Anika Maier ist seit Juni 2006 bei<br />

Prof. Schmoll gen. Eisenwerth in<br />

<strong>der</strong> Fachrichtung Immobilienwirtschaft<br />

des Fachbereichs Berufsakademie<br />

beschäft igt und arbeitet dort<br />

für das Projekt „Erfolgsfaktoren von<br />

Die neue Macht des Marketing<br />

Relevanz von Emotion, Innovation und Präzision für die Ausgestaltung des unternehmerischen Marketing<br />

In <strong>der</strong> Konsequenz gerät Marketing im<br />

eigenen Unternehmen immer stärker in<br />

die Defensive. Denn auf eine gleichermaßen<br />

dynamischere wie unberechenbarere<br />

Umfeldentwicklung kann nicht<br />

mehr mit <strong>der</strong> bisher üblichen Selbstverständlichkeit<br />

und Vorhersagbarkeit<br />

reagiert werden. Die in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

erfolgreich angewandten Konzepte<br />

„greifen“ off ensichtlich nicht mehr mit<br />

<strong>der</strong> gleichen Sicherheit.<br />

Vor diesem Hintergrund muss <strong>der</strong><br />

generelle Marketing-Anspruch des<br />

Unternehmens neu ausgerichtet<br />

werden – mit einem stärkeren Fokus<br />

auf noch mehr Emotion, Innovation<br />

und Präzision als dies jemals vorher<br />

notwendig war. Im Kern geht es darum,<br />

Emotionen als Erfolgsparameter im<br />

Innen- und Außenverhältnis des<br />

Unternehmens konsequent einzusetzen,<br />

indem auf die Erreichung einer<br />

„Unique Passion Proposition“ hingearbeitet<br />

wird und bspw. Mitarbeiter zu<br />

Markenbotschaft ern aufgebaut werden.<br />

Gleichzeitig gilt es, Innovationen im<br />

Unternehmen stärker als Erfolgspara-<br />

Wohnungsunternehmen in einem<br />

schwierigen Marktumfeld“. Zu ihren<br />

Aufgaben zählen neben <strong>der</strong> organisatorischen<br />

Unterstütz ung des Projektes<br />

die Entwicklung von Fragebögen und<br />

Interview-Leitfäden sowie die statistische<br />

und qualitative Auswertung <strong>der</strong><br />

Ergebnisse.<br />

Frau Maier studierte am Fachbereich<br />

Berufsakademie <strong>der</strong> FHW<br />

Berl in Immobilienwirtschaft und war<br />

danach im Bereich <strong>der</strong> gewerblichen<br />

Immobilien fi nanzierung bei <strong>der</strong><br />

Landesbank <strong>Berlin</strong> AG tätig. Zur Zeit<br />

absolviert sie den Master-Studiengang<br />

International Management am Fachbereich<br />

I <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>.<br />

meter zu verstehen und Kunden viel<br />

früher und systematischer in den Innovationsprozess<br />

einzubinden. Darüber<br />

hinaus sollte das Kommunikationspotenzial<br />

des Web 2.0 erschlossen werden<br />

– und dies nicht nur im Innovationsbereich.<br />

Zusätzlich ist <strong>der</strong> Erfolgsparameter<br />

Präzision zu vertiefen, weil hier das<br />

Marketing den größten Nachholbedarf<br />

aufweist, um den Return on Marketing<br />

Invest zu belegen.<br />

Diese und viele weitere Aspekte werden<br />

im dem Marketing-Rea<strong>der</strong> von<br />

Kreutzer/Merkle vertieft , <strong>der</strong> soeben<br />

im Gabler-Verlag, erschienen ist. Viele<br />

renommierte Experten aus Wissenschaft<br />

und Praxis präsentieren neueste<br />

Forschungsergebnisse und praxisorientierte<br />

Lösungskonzepte.<br />

Kreutzer, R./Merkle W., Die neue<br />

Macht des Marketing. Wie Sie Ihr<br />

Unternehmen mit Emotion, Innovation<br />

und Präzision profi lieren,<br />

Wiesbaden 2007.<br />

ISBN 978-3-8349-0515-4<br />

Im Gesetzgebungslabor<br />

Ein Blick hinter die Kulissen des Bundestags<br />

Text: Susanne Meyer<br />

Das Reichstagsgbäude Foto: Presse- und Informationsamt des Landes <strong>Berlin</strong><br />

Was macht ein Parlamentarier den<br />

ganzen Tag? Wer hilft ihm bei <strong>der</strong><br />

Informationsbeschaff ung? Worüber<br />

entscheidet das Parlament? Was ist eine<br />

Fraktion? Wer fi ndet im Bundestag<br />

Arbeit? Was sind die verschiedenen<br />

Tonsignale, die im Reichstagsgebäude<br />

überall zu hören sind?<br />

Diese Fragen und viele mehr konnten<br />

Studierende bei unserem Besuch im<br />

Bundestag klären. Unter <strong>der</strong> fachkundigen<br />

Anleitung von Dr. Peter Fäßler,<br />

Mitarbeiter des Staatsministers im Auswärtigen<br />

Amt, Gernot Erler, durft en<br />

wir hinter die Kulissen des Bundestags<br />

schauen. Neben einem Überblick über<br />

die Einrichtungen, die Bundestagsabgeordnete<br />

zur Informations beschaff ung<br />

und Organisation ihrer täglichen<br />

Arbeit nutzen können, haben wir im<br />

Fraktionssaal <strong>der</strong> SPD Einzelheiten<br />

über die parlamentarische Arbeit<br />

erfahren.<br />

Der gedrängte Zeitplan <strong>der</strong> Abgeordneten,<br />

die Fülle <strong>der</strong> in den Sitzungswochen<br />

abzuarbeitenden Fragestellungen<br />

und die große Spannbreite von<br />

Th emen haben uns dabei beson<strong>der</strong>s<br />

beeindruckt. Im Fraktionssaal <strong>der</strong> SPD<br />

suchte sich jede Teilnehmerin und<br />

je<strong>der</strong> Teilnehmer einen Platz in den<br />

Bänken <strong>der</strong>jenigen Landesgruppe, aus<br />

dessen Bundesland er o<strong>der</strong> sie stammt.<br />

Das war mit viel Heiterkeit verbunden.<br />

Dr. Fäßler beantwortete mit großer<br />

Geduld alle aufk ommenden Fragen.<br />

Die beeindruckende Architektur des<br />

Reichstages tat ein Ihriges dazu, den<br />

Besuch zu einem großen Gewinn für<br />

alle Teilnehmenden zu machen. Natürlich<br />

endete die Besichtigung auf <strong>der</strong><br />

eindrucksvollen Kuppel von Sir Norman<br />

Foster. Wer dort länger verweilte,<br />

konnte sogar noch Zeuge einer Besetzung<br />

<strong>der</strong> Reichstagsfassade durch eine<br />

Gruppe Protestieren<strong>der</strong> werden, die ein<br />

großes Plakat an <strong>der</strong> Fassade abseilten.<br />

Blitzschnell waren Sicherheitsbeamte<br />

zur Stelle, die wir zuvor überhaupt<br />

nicht wahrgenommen hatten.<br />

Insgesamt sei Herrn Dr. Fäßler herzlich<br />

gedankt für seine informative Führung.<br />

Die Veranstaltung werden wir sicher<br />

wie<strong>der</strong>holen.<br />

PS: Die merkwürdigen Tonsignale, die<br />

überall im Reichstagsgebäude zu hören<br />

sind und die wir sehr irritierend fanden,<br />

haben eine sehr wichtige praktische<br />

Bedeutung: Sie rufen zur Abstimmung.<br />

Ein solches Signal ertönt vor je<strong>der</strong><br />

Abstimmung im Plenum, damit auch<br />

diejenigen Abgeordneten, die gerade<br />

nicht im Parlamentssaal sind, noch<br />

schnell herbeieilen können, um ihre<br />

Stimme abzugeben. Aus <strong>der</strong> Art des<br />

Signals können die Abgeordneten, die<br />

nicht im Plenarsaal sind, entnehmen,<br />

ob namentlich, mit Hammelsprung o<strong>der</strong><br />

einfach abgestimmt wird. Daraus ergibt<br />

sich für sie auch, wie wichtig ihre Teilnahme<br />

an <strong>der</strong> Abstimmung ist.


34 Rund um's Studium<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Rund um's Studium<br />

35<br />

Es ist geschafft!<br />

Erste Bachelor-Absolventen <strong>der</strong> Studiengänge „Business Administration“ und „Economics“<br />

Text: Timo Schnei<strong>der</strong> und Stefanie Jägerling<br />

Dies gilt sowohl für die Fachhochschule<br />

für Wirtschaft <strong>Berlin</strong> als auch<br />

für die ersten Absolventinnen und<br />

Absolventen <strong>der</strong> Bachelorstudiengänge<br />

„Business Administration“ und<br />

„Economics“. Die Hochschule hat seit<br />

Herbst 2003 den ersten Turnus dieser<br />

Studiengänge durchgeführt und dabei<br />

die positiven Merkmale des Bachelorstudiums<br />

in <strong>der</strong> Praxis erleben können.<br />

Aber auch Verbesserungspotenziale<br />

konnten erkannt und Maßnahmen<br />

eingeleitet werden. Die Absolventinnen<br />

und Absolventen können ebenfalls<br />

jubeln. Sie haben ihren Abschluss als<br />

„Bachelor of Arts“ in <strong>der</strong> Tasche.<br />

Diese erfolgreichen Ereignisse wurden<br />

mit einer kleinen Abschlussveranstaltung<br />

Ende April 2007 gebührend<br />

gefeiert. Prof. Bruche erläuterte in seiner<br />

Rede die Studienzeit mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Symbolik einer Schiff sreise. Die Studenten<br />

sind mit ihrem Abschluss sicher<br />

im Hafen angekommen. Jetzt beginnt<br />

die nächste Reise im Master o<strong>der</strong> im<br />

Berufsleben. Im Anschluss hielten auch<br />

die Studenten Reden bereit, in denen<br />

es um die vorangegangenen Erlebnisse<br />

<strong>der</strong> gemeinsamen Studienzeit und den<br />

Ausblick in die Zukunft ging.<br />

Nach <strong>der</strong> offi ziellen Zeugnisübergabe konnten die Hüte fl iegen und die Sektkorken knallen.<br />

Wir möchten uns noch bedanken:<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei unseren Studiendekanen,<br />

die unserer Meinung immer viel<br />

Aufmerksamkeit geschenkt haben; bei<br />

allen Professorinnen und Professoren<br />

und Lehrbeauft ragten für eine sehr<br />

angenehme Lernatmosphäre und einen<br />

hohen Praxisbezug. Natürlich wollen<br />

wir auch den Eltern, dem BAföG-Amt<br />

und sonstigen Sponsoren danken, die<br />

uns überhaupt ein Studium ermöglicht<br />

haben. Ganz beson<strong>der</strong>s am Herzen liegt<br />

es uns jedoch, unserem Studienbüro zu<br />

danken. Allen <strong>der</strong>zeitigen Studentinnen<br />

und Studenten wünschen wir weiterhin<br />

viel Erfolg beim Studium!<br />

Bildungssysteme im Vergleich<br />

Wie eine Masterstudentin die „deutschte Art“ des Studierens kennen lernte<br />

Text: Hanna Shcherbich<br />

Übersetzung: Helmut Maier<br />

Im Jahr 2005 habe ich an <strong>der</strong> Technischen<br />

Universität in Brest/Weißrussland<br />

das Diplom in „International<br />

Economics und International Relations“<br />

erworben. Obwohl ich fünf Jahre<br />

für dieses Ökonomiestudium gebraucht<br />

hatte, habe ich noch nicht gewusst, auf<br />

welchem spezifi schen Berufsfeld ich<br />

meinen Werdegang beginnen sollte.<br />

Maßgeblich dazu beigetragen hat, dass<br />

osteuropäische Bildungssysteme (hier<br />

meine ich z. B. Russland, Weißrussland,<br />

o<strong>der</strong> die Ukraine) auf fest defi nierten<br />

Ausbildungsmodulen gegründet sind,<br />

die zwar eine große Vielfalt von Pfl ichtfächern<br />

abdecken, jedoch nicht die<br />

Möglichkeit zur vertiefenden Spezialisierung<br />

bieten.<br />

Deshalb habe ich mich während<br />

meiner Arbeit als Managerin für die<br />

Logistik eines kleinen Transportunternehmens<br />

in meiner Heimatstadt nach<br />

einer Möglichkeit umgesehen, meine<br />

Ausbildung im Ausland fortzusetzen.<br />

Die Entscheidung für ein Studium in<br />

<strong>Berlin</strong> erschien mir damals ein wenig<br />

spontan, aber wenn ich heute darüber<br />

nachdenke, fallen mir schon ein<br />

paar Gründe ein. Erstens war meine<br />

zweite Fremdsprache (nach Englisch)<br />

Deutsch, und beim Lernen <strong>der</strong> Sprache<br />

lernte ich auch deutsche Kultur,<br />

Geschichte und Traditionen kennen.<br />

Zweitens waren die Ausbildungs- und<br />

Lebenshaltungskosten in Deutschland<br />

mehr als angemessen für mich. Und<br />

drittens bot die Fachhochschule für<br />

Wirtschaft <strong>Berlin</strong> ein Masterprogramm<br />

an, das hervorragend zu meiner vorher<br />

erreichten Qualifi kation passte.<br />

Daher habe ich im April 2006 mit<br />

dem Masterstudium in „Interna tional<br />

Economics“ begonnen. Schon zu<br />

Beginn habe ich etliche Unterschiede<br />

zu meiner weißrussischen Universität<br />

festgestellt: Der Lernprozess war völlig<br />

an<strong>der</strong>s organisiert. In fast allen Lehrveranstaltungen<br />

wurde in Seminarform<br />

unterrichtet, bei <strong>der</strong> die Studierenden<br />

in die Diskussion einbezogen werden.<br />

Die Prüfungen sind schwierig gewesen,<br />

und sie umfassten – mit Ausnahme<br />

<strong>der</strong> mündlichen Abschlussprüfung<br />

zu Semesterende – Präsentationen<br />

und terminierte Hausarbeiten. Neben<br />

Pfl ichtfächern hat es einen Kanon von<br />

Wahlpfl ichtfächern gegeben, unter<br />

denen je<strong>der</strong> etwas Interessantes fi nden<br />

konnte.<br />

Mein erstes Semester an <strong>der</strong> FHW<br />

<strong>Berlin</strong> würde ich als die „Anpassungsperiode“<br />

bezeichnen. Es ergab sich,<br />

dass ich später als die übrigen Studierenden<br />

zu den Kursen kam. Deshalb<br />

musste ich nicht nur auf den Inhalt<br />

laufen<strong>der</strong> Lehrveranstaltungen achten,<br />

son<strong>der</strong>n auch eigenständig die versäumten<br />

Inhalte nachholen. Am besten<br />

habe ich meine erste Präsentation<br />

über die Firma 3M im Kurs „Strategic<br />

Management“ sowie die erste Gruppenpräsentation<br />

zur Situation in meinem<br />

Heimatland im Kurs „Development<br />

Economics“in Erinnerung.<br />

Mein zweites Semester ist im Gegensatz<br />

hierzu sehr intensiv gewesen. Ich bin<br />

mit dem Bildungssystem allgemein<br />

vertrauter geworden und habe meine<br />

Wahlpfl ichtfächer sehr sorgfältig ausgewählt.<br />

Daher bin ich mit jedem Kurs,<br />

den ich besucht habe, zufrieden gewesen.<br />

So ist z. B. „International Business<br />

Law“ toll gewesen durch die Art und<br />

Weise, wie Prof. Straub es organisiert<br />

hatte: Er hat einfache Sachverhalte und<br />

Bil<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> „Juristensprache“ in aufregende<br />

Geschichten verwandelt; er hat<br />

einen ungewöhnlichen Weg gefunden,<br />

sonst langweilige und schwierig zu<br />

behaltende Dinge wirklich interessant<br />

zu gestalten. Die Innovation von Prof.<br />

Haller in ihrem Kurs „Current Issues<br />

in Marketing“ hat darin bestanden,<br />

die zwei großen Th emen Einzelhandel<br />

und Tourismus anhand eines Beispiels<br />

darzu legen, das sie zur Erklärung <strong>der</strong><br />

Th eorie benutzt hat. Und mein absoluter<br />

Lieblingskurs ist „Econometric s“<br />

gewesen. Off en gestanden bin ich<br />

bislang nie gut im Umgang mit Zahlen<br />

gewesen, aber nach <strong>der</strong> Teilnahme<br />

an dem Kurs von Prof. Maier, nach<br />

seinen klaren und detaillierten Ausführungen,<br />

habe ich mich entschlossen,<br />

die Leontiefsche Input-Output-Th eorie<br />

zur Grundlage meiner Masterarbeit zu<br />

machen.<br />

Zusammenfassend kann ich nur<br />

anfügen, dass mein Studium hier an<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> meine universitäre<br />

Ausbildung perfekt vervollständigt hat.<br />

Es hat mir mehrere neue Wege aufgezeigt,<br />

wie ich mein erworbenes Wissen<br />

in die Praxis umsetzen kann, und es hat<br />

mir eine hochinteressante Erfahrung<br />

verschafft . Meine Entscheidung, an<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> zu studieren, ist ganz<br />

bestimmt richtig gewesen!


36 Alumni<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Alumni<br />

37<br />

Vernetzung leicht gemacht<br />

Neue Alumni-Plattform <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

Text: Anke Lüers<br />

Der Kontakte e. V. – das Ehemaligennetzwerk<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> – geht noch<br />

in diesem Jahr mit einer von <strong>der</strong> Firma<br />

Implemens konzipierten Datenbank<br />

speziell für alle Ehemaligen, aber<br />

für auch Studierende und Lehrende<br />

unserer Hochschule, online. Nach zahlreichen<br />

Angeboten und ausführlicher<br />

Prüfung sind wir glücklich darüber,<br />

uns für die Implemens-Datenbank<br />

entschieden zu haben. Wir freuen uns<br />

auf den Start!<br />

Die Alumni-Plattform bildet den Kern<br />

<strong>der</strong> Datenbank. Sie wird durch die<br />

Module „Career Service“ und „Netzwerke“<br />

erweitert. Das Modul „Netzwerke“<br />

ermöglicht es jedem Fachbereich<br />

bzw. Studiengang, sich individuell<br />

abzubilden und sich damit auch<br />

innerhalb <strong>der</strong> Plattform von an<strong>der</strong>en<br />

abzugrenzen.<br />

Die Plattform deckt alle Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

einer Alumni-Organisation ab, wenn<br />

man die Ehemaligen nicht nur verwalten,<br />

son<strong>der</strong>n auch ansprechen und zur<br />

Eigeninitiative auff or<strong>der</strong>n will. So bietet<br />

sie den Ehemaligen ein intuitives und<br />

Das Leistungsspektrum <strong>der</strong> Implemens-Datenbank<br />

Module (Ausschnitt)<br />

Community-Plattform Career-Service<br />

Alte Kontakte fi nden<br />

Neue Kontakte knüpfen<br />

Potenzielle Geschäftspartner treffen<br />

Termine veröffentlichen<br />

Downloads<br />

Kursinformationen<br />

E-Mail-Verteiler<br />

Informationen über Veranstaltungen<br />

(z. B. Workshops, Homecoming Days,<br />

Stammtische)<br />

Versand von Newslettern<br />

Bildung von eigenen Communities<br />

interaktives Networking-Portal. Alle<br />

Funktionen <strong>der</strong> Plattform sind einfach<br />

bedienbar, so dass je<strong>der</strong> Ehemalige<br />

sehr leicht eigene Inhalte beisteuern<br />

und die Plattform für alle Mitglie<strong>der</strong><br />

interessanter machen kann. Die Suchmöglichkeiten<br />

umfassen alle wichtigen<br />

Informationen zu einer Person, d. h.<br />

neben Namens- und Adressdaten<br />

beispielsweise auch den Abschlussjahrgang<br />

o<strong>der</strong> den <strong>der</strong>zeitigen Arbeitgeber.<br />

Die Alumni verwalten ihre Daten selbst<br />

und werden regelmäßig gebeten, ihr<br />

Profi l auf Aktualität zu überprüfen.<br />

Die Informationen im Alumni-Portal –<br />

Artikel, Bil<strong>der</strong>, Termine und Umfragen<br />

– können zentral o<strong>der</strong> dezentral<br />

eingestellt und gesteuert werden.<br />

Zur Kommunikation stehen verschiedene<br />

Online-Formate zur Verfügung.<br />

Diese können auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Communities<br />

eingesetzt werden. So werden<br />

automatisch E-Mail-Verteiler für jede<br />

Community generiert. Ein „Instant<br />

Messenger“ sowie Diskussionsforen<br />

und Newsletter eröff nen zusätzliche<br />

Kommunikationskanäle. Die aktuellste<br />

Einstellen von Interessenprofi len<br />

Einstellen von Stellenangeboten und<br />

-gesuchen durch Unternehmen<br />

gezielte Ansprache <strong>der</strong> Absolventen/<br />

Studenten durch Filterkriterien<br />

Unternehmenspräsentationen<br />

Organisation von Firmenmessen<br />

Erweiterung ist die Integration von<br />

Internettelefonie über Skype.<br />

Das Modul „Career Service“ ist eine<br />

wertvolle Ergänzung <strong>der</strong> Alumni-<br />

Plattform. Es bündelt wichtige Funktionen<br />

rund um den Jobeinstieg und<br />

die persönliche berufl iche Karriere.<br />

Die Funktionen des Jobmarktes sind<br />

umfassend und nutzerorientiert. Über<br />

eine externe Website stellen Unternehmen<br />

ihre Angebote in einem standardisierten<br />

Format ein, die so für die<br />

Ehemaligen im Portal sichtbar werden.<br />

Neben dem Einstellen von Ange boten<br />

gehört die aktive Vermittlung zu den<br />

wesentlichen Erfolgsfaktoren. Vor diesem<br />

Hintergrund wurden detaillierte<br />

Filterfunktionen entwickelt, die Angebot<br />

und Absolventenprofi l zusammenbringen.<br />

Die Alumni entscheiden selbst<br />

über den Empfang und die Art <strong>der</strong> zu<br />

empfangenden Angebote. Auch <strong>der</strong><br />

career contact <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> freut<br />

sich darauf, dass es schon in Kürze<br />

losgehen wird.<br />

Kurzum: Mit allen Funktionen und<br />

Möglichkeiten bildet die Datenbank<br />

sämtliche Alumni-Strukturen innerhalb<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> ab. Die Alumni-<br />

Arbeit <strong>der</strong> Hochschule hat damit eine<br />

sichere und gute Startposition für die<br />

künft ige Interaktion mit ihren Ehemaligen.<br />

Genau gesagt – was heißt hier „Ehemalige“?<br />

Das Kontakte-Netzwerk will sehr<br />

gern auch die heutigen Studierenden<br />

ansprechen, sie für eine Mitgliedschaft<br />

gewinnen und frühzeitig beim<br />

Berufseinstieg unterstützen.<br />

Besuchen Sie uns (www.fh w-kontakte.<br />

de) o<strong>der</strong> schreiben Sie uns (kontakte@<br />

fh w-berlin.de): Wir freuen uns auf Sie!<br />

„Für mich ist ein duales Studium<br />

zukunftsträchtig“<br />

Madeleine Peran (Jg. 1983) hat in <strong>Berlin</strong> ihr Abitur gemacht. 2002 hat sie an <strong>der</strong> damaligen „Berufsakademie <strong>Berlin</strong>“, jetzt<br />

Fachbereich <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>, ein duales Studium aufgenommen. Heute ist sie als Auditorin bei <strong>der</strong> PricewaterhouseCoopers<br />

S.à.r.l. in Luxembourg tätig. Wir haben mit ihr gesprochen und sie nach den Motiven für ihre Stu dienentscheidung sowie ihre<br />

Erfahrungen im Studium und beim berufl ichen Einstieg befragt.<br />

Interview: Helmut Lück<br />

Madeleine Peran<br />

<strong>SemesterJournal</strong> (SJ): Warum haben Sie<br />

sich für ein duales Studium entschieden?<br />

Madeleine Peran (MP): Die Entscheidung<br />

für dieses Studium fi el während<br />

meiner Schulzeit. Ich wollte gern eine<br />

Bankausbildung machen und hinterher<br />

studieren. Wichtig war mir die Verbindung<br />

zur Praxis, da mir die Schule<br />

lebensfremd vorkam. Als ich mich über<br />

eine mögliche Ausbildung informierte,<br />

bin ich auf die Berufsakademie gestoßen.<br />

Diese Verbindung von Th eorie<br />

und Praxis hat mir gefallen, ich war<br />

begeistert. Daraufh in habe ich mich bei<br />

den großen Banken, die alle Kooperationspartner<br />

<strong>der</strong> Berufsakademie sind,<br />

um einen Ausbildungsplatz beworben.<br />

SJ: Wie haben Sie die Studienzeit<br />

erlebt? Haben sich Ihre Erwartungen<br />

erfüllt?<br />

MP: Ich weiß noch: Die erste Zeit in<br />

<strong>der</strong> Praxis war sehr aufregend. Man<br />

musste den Umgang mit den Kunden<br />

lernen. Da geht es oft um „Kleinigkeiten“,<br />

die aber entscheidend sein können.<br />

Wir haben das trainiert, und das<br />

hilft mir heute sehr in meinem Beruf.<br />

Beson<strong>der</strong>s interessant war die Zeit im<br />

Ausland: Ich habe eine Praxisphase in<br />

<strong>der</strong> Firmenkundenkreditabteilung <strong>der</strong><br />

Commerzbank in Paris absolvieren<br />

können.<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Hochschule<br />

im Studium, vor allem in den ersten<br />

Semestern, waren „knackig“. Mit über<br />

30 Semesterwochenstunden hatten wir<br />

ordentlich zu tun! Dass wir faktisch<br />

von morgens bis abends den Tag in <strong>der</strong><br />

Hochschule zusammen verbrachten,<br />

schweißte aber auch eng zusammen.<br />

Außerdem waren wir kleine Gruppen<br />

von 30 Personen, was die Lernatmosphäre<br />

sehr för<strong>der</strong>te. Auch hatten<br />

wir ein enges Verhältnis zu unseren<br />

Professoren.<br />

Zwischenzeitlich kamen natürlich auch<br />

Zweifel bei uns auf. Kritisch hinterfragten<br />

wir unser Studium. Ist dies<br />

denn eine akzeptable Ausbildung, die<br />

junge Menschen für das Leben rüstet?<br />

Ich für meinen Teil kann sagen: Ja!<br />

SJ: Wie ging es weiter? Wie gelang<br />

Ihnen <strong>der</strong> Berufsstart?<br />

MP: Als das Studienende absehbar<br />

war, die Diplomarbeit endlich fertig<br />

war, überlegte ich natürlich, was ich<br />

in Zukunft tun könnte. Dafür sind die<br />

Personalabteilung des Ausbildungsunternehmens,<br />

aber auch Firmenkontaktmessen<br />

sehr hilfreich.<br />

Da ich gern ins französischsprachige<br />

Ausland gehen wollte, bin ich zur im<br />

November in Strasbourg stattfi ndenden<br />

Firmenkontaktmesse „Forum francoallemand“<br />

gefahren. Über die Messe<br />

habe ich auch meinem heutigen Arbeitgeber,<br />

die PricewaterhouseCoopers<br />

S.à.r.l., Luxembourg, kennengelernt.<br />

Ich habe mich beworben, und es hat<br />

geklappt. Jetzt bin ich in Luxembourg<br />

im Audit tätig. Meine Ausbildung bei<br />

<strong>der</strong> Commerzbank – die ja Teil des<br />

Studiums war – hat mir beim Berufsstart<br />

sehr geholfen. Luxembourg als<br />

einer <strong>der</strong> wichtigsten Finanzplätze in<br />

Europa bietet jungen, gut ausgebildeten<br />

Menschen viele Möglichkeiten.<br />

SJ: Wissen Sie auch, wie es Ihren Kommilitonen<br />

ergangen ist?<br />

MP: Zwei weitere Kommilitonen von<br />

mir sind dort in Banken tätig. Alle<br />

meine ehemaligen Studienkollegen<br />

sind in „Lohn und Brot“. Ein groß er<br />

Teil blieb in den ursprünglichen<br />

Ausbildungsbetrieben. Einige sind im<br />

Ausland tätig. Wie<strong>der</strong>um an<strong>der</strong>e, aber<br />

nur ein geringer Teil, haben gleich<br />

einen Aufb austudiengang zum Master<br />

gewählt. Ich selber habe kein Master-<br />

Studium aufgenommen, da ich mich<br />

berufsspezifi sch weiterbilden möchte.<br />

Abschließend kann ich sagen: Für mich<br />

ist ein duales Studium zukunft strächtig.<br />

Es sollte weiterhin geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Es führt junge Menschen schnell und<br />

gut ausgebildet in die Berufswelt und<br />

lässt zugleich für die Zukunft alle Wege<br />

off en.<br />

SJ: Vielen Dank für das Gespräch.


38 Alumni<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Der internationale Austausch<br />

39<br />

GLU Alumni Summer School 2007<br />

Text: Harald Kröck und Mirjam Klessen<br />

Genau drei Jahre, nachdem die ersten<br />

Studierenden <strong>der</strong> 2004 gegründeten<br />

Global Labour University (GLU) ihren<br />

Master-Abschluss in „Labour Policies<br />

& Globalisation“ an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

abgelegt haben, fand für die Alumni<br />

<strong>der</strong> ersten beiden Jahrgänge die 1. GLU<br />

Alumni Summer School statt.<br />

Gelebte Internationalität: Die GLU-Alumni aus 20 Län<strong>der</strong>n<br />

Knapp zwei Wochen lang diskutierten<br />

die aus ca. 20 Län<strong>der</strong>n angereisten ehemaligen<br />

Studierenden im IG-Metall-<br />

Bildungszentrum bei Beverungen<br />

und an <strong>der</strong> Universität Kassel u. a.<br />

nationale und internationale gewerkschaft<br />

liche Strategien im Hinblick auf<br />

die fortschreitende Globalisierung<br />

und analysierten die innerhalb <strong>der</strong><br />

GLU defi nierten Ziele bezüglich <strong>der</strong><br />

bisher erreichten Ergebnisse und<br />

damit verbundenen Erfahrungen. Ein<br />

Schwerpunkt wurde bei <strong>der</strong> Summer<br />

School zudem auf einen intensiven<br />

Erfahrungs austausch zwischen den<br />

Alumni gelegt, <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e zur<br />

Stärkung des weltweiten Netzwerkes<br />

ehemaliger GLU-Studieren<strong>der</strong> beigetragen<br />

hat.<br />

33 <strong>der</strong> insgesamt 44 Alumni haben –<br />

meist unter Inanspruchnahme eines<br />

großen Teil ihres Jahresurlaubs – an<br />

<strong>der</strong> Summer School teilgenommen und<br />

diese in Workshops, Präsentationen<br />

und Diskussionsrunden weitgehend<br />

selbst gestaltet.<br />

Während <strong>der</strong> Summer School wurden<br />

unter reger Beteiligung <strong>der</strong> Alumni<br />

drei neue Forschungsprojekte ins Leben<br />

gerufen. Die größte Projektgruppe hat<br />

ihre Arbeit zum Th ema „Achieving<br />

Better Protection and Representation<br />

for Workers in Small and Micro<br />

Enterprises“ bereits im Oktober 2007<br />

aufgenommen und wird in den nächsten<br />

Monaten ca. 15 Län<strong>der</strong>studien<br />

hierzu erarbeiten. Die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

Einzelstudien werden dann in einem<br />

Gesamtbericht aufb ereitet, welcher im<br />

Frühjahr 2008 bei <strong>der</strong> Internationalen<br />

Arbeitsorganisation (ILO) in Genf<br />

eingereicht wird.<br />

Der Masterstudiengang „Labour Policies<br />

and Globalisation“ ist ein Gemeinschaft<br />

sprojekt <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> und <strong>der</strong><br />

Universität Kassel. Finanziell unterstützt<br />

wurde die GLU Summer School<br />

vom DAAD und <strong>der</strong> ILO. Für Ende<br />

2008 ist die 2. GLU Summer School,<br />

diesmal im IG-Metall-Bildungszentrum<br />

Pichelssee/<strong>Berlin</strong>, bereits in Planung.<br />

Ausschreibung von Auslandsstudienplätzen<br />

für FHW-Studierende<br />

Studierende können sich für wahlweise ein bis zwei Semester o<strong>der</strong> für das Doppelabschlussprogramm, beginnend mit dem<br />

Wintersemester 2008/2009, bewerben. Bewerbungszeitraum: Plätze außerhalb des Erasmus-Programms vom 8.–30. November<br />

2007 und Plätze im Erasmus-Programm vom 1.–31. Januar 2008 im International Offi ce (Räume 57 und 58).<br />

Plätze im Erasmus-Programm<br />

Dänemark Aalborg<br />

Kopenhagen<br />

England Bristol<br />

Hatfi eld<br />

Portsmouth<br />

Sheffi eld<br />

E<br />

E<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

Aalborg Universitet<br />

Copenhagen Business School<br />

University of the West of England (DD)<br />

University of Hertfordshire<br />

University of Portsmouth (1S)<br />

Sheffi eld Hallam University (1S)<br />

NEU! Finnland Vantaa E EVTEK School of Business Administration 1)<br />

Frankreich Angers<br />

Lyon<br />

Paris<br />

Rennes<br />

L<br />

E<br />

twE<br />

E<br />

Ecole Supérieure des Sciences<br />

Commerciales d‘ Angers<br />

Université Catholique de Lyon<br />

Ecole Supérieure du Commerce Extérieur<br />

Ecole Supérieure du Commerce 2)<br />

Griechenland Athen E Athens University of Economics<br />

& Business<br />

Italien Bergamo<br />

Catania<br />

Irland Dublin<br />

Waterford<br />

Nie<strong>der</strong>lande Amsterdam<br />

Groningen<br />

Haarlem<br />

Sittard<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

E<br />

E<br />

E<br />

E<br />

Università degli Studi di Bergamo<br />

Università degli Studi di Catania<br />

Dublin Institute of Technology<br />

Waterford Institute of Technology<br />

HES Amsterdam (1S) + (DD)<br />

Hanzehogeschool Groningen (DD)<br />

Hogeschool INHOLLAND (1S) + (DD)<br />

Hogeschool Zuyd<br />

Norwegen Trondheim E Trondheim Business School (1S)<br />

Österreich Eisenstadt<br />

Wien<br />

Polen Warschau<br />

Posen<br />

Spanien Alicante<br />

Bilbao<br />

Bilbao<br />

Tschechische<br />

Republik<br />

Las Palmas<br />

Vitoria-Gasteiz<br />

Zaragoza<br />

Türkei Istanbul<br />

Istanbul<br />

Izmir<br />

L<br />

L<br />

E<br />

L<br />

twE<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

Fachhochschule Burgenland<br />

FH Wien<br />

Warsaw School of Economics<br />

Bankhochschule Posen<br />

Universidad de Alicante<br />

Bilbao Business School<br />

Faculty of Economics and Business<br />

Studies Sarriko (1–2 S) (DD)<br />

Universidad de Las Palmas de Gran Canaria<br />

Business School of Vitoria-Gasteiz<br />

Universidad de Zaragoza<br />

Prag E University of Economics (1S)<br />

E<br />

E/D<br />

E<br />

Bogaziçi University<br />

Marmara University<br />

Ege University (1–2 S) (DD)<br />

Ungarn Budapest E International Business School<br />

Zusätzliche Informationen<br />

zu den Sprechzeiten des International Offi ce (Raum 57/58):<br />

Mo 10.30–11.30 h, Di/Mi 10.30–12.30 h, Do 14.00–16.00 h<br />

www.ilias.fh w-berlin.de > Magazin > Zentrale Dienste ><br />

International<br />

www.fh w-berlin.de > Internationales<br />

Internetseiten <strong>der</strong> Partnerhochschulen<br />

Plätze außerhalb des Erasmus-Programms<br />

NEU!<br />

Argentinien Buenos Aires<br />

Buenos Aires<br />

Australien 3) Sydney<br />

Townsville<br />

Brasilien Blumenau<br />

Sao Paolo<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

Universidad Argentina de la Empresa<br />

Universidad Torcuato di Tella<br />

Macquarie University<br />

James Cook University<br />

Universidade Regional de Blumenau 4)<br />

State University of Campinas (auf Anfrage)<br />

Chile Santiago de Chile L Universidad Mayor<br />

China Chengdu L Southwestern University of Finance<br />

and Economics<br />

NEU! SAR China Hong Kong E Hong Kong Baptist University<br />

Japan Otaru E Otaru University of Commerce (2S)<br />

Kanada Kelowna L Okanagan College<br />

Mexiko Monterrey twE Universidad de Monterrey<br />

Russland St. Petersburg L St. Petersburger Staatliche Universität<br />

für Wirtschaft und Finanzen<br />

Schweiz Winterthur twE Zürcher Hochschule Winterthur<br />

Singapur 4) Singapur E Nanyang Technological University<br />

Südkorea Seoul E Sungkyunkwan University<br />

Ungarn Budapest E Fondation ESSCA Hongrie<br />

(bei 2S ggf. Kombination mit ESSCA Angers)<br />

NEU!<br />

NEU!<br />

NEU!<br />

NEU!<br />

USA 3) Buffalo, NY<br />

East Bay, CA<br />

Fresno, CA<br />

Honolulu, HI<br />

Minneapolis, MN<br />

Missoula, MT<br />

Newark, DE<br />

Philadelphia, PA<br />

University Park, PA<br />

Wichita, KS<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

Canisius College<br />

California State University East Bay<br />

California State University Fresno<br />

Hawai‘i Pacifi c University<br />

University of Minnesota<br />

University of Montana<br />

University of Delaware<br />

Drexel University<br />

Pennylvania State University<br />

Wichita State University<br />

1) Studiengang Wirtschaftsinformatik<br />

2) bei 2S Möglichkeit zum Bachelorabschluss<br />

3) nur 1 Semester möglich<br />

4) für Studierende im Studiengang Wirtschaftsingenieur – Umwelt und Nachhaltigkeit<br />

E Der Unterricht fi ndet überwiegend o<strong>der</strong> ganz auf Englisch statt.<br />

L Der Unterricht fi ndet in <strong>der</strong> Landessprache statt.<br />

twE Der Unterricht fi ndet teilweise auf Englisch statt.<br />

D Der Unterricht fi ndet auf Deutsch statt.<br />

1S/2S für ein/zwei Semester<br />

DD Double Degree <strong>Programme</strong>/Doppelabschlussprogramm


40 Der internationale Austausch<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Der internationale Austausch<br />

41<br />

Fotowettbewerb<br />

„Leben und Studieren an einer<br />

Partnerhochschule <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>“<br />

Text: Alexan<strong>der</strong> Gruschka<br />

Ein Blick sagt mehr als tausend Worte –<br />

wohl wahr, möchte man meinen. Nur<br />

wohin soll <strong>der</strong> Blick sich richten? Stellte<br />

sich <strong>der</strong> austauschwillige Student die<br />

Frage, welche Partnerhochschule am<br />

besten zu ihm passt, fand er bislang<br />

Antworten im persönlichen Gespräch<br />

mit Rückkehrern, bei Informationsveranstaltungen<br />

des International Offi ce<br />

o<strong>der</strong> beim Durchstöbern diverser<br />

Erfahrungsberichte, die irgendwann<br />

anfi ngen, gleich zu klingen. Der visuelle<br />

Eindruck blieb – sicherlich abseits<br />

einiger Ausnahmen – meist auf <strong>der</strong><br />

Strecke. Das Bild (im wahrsten Sinne<br />

des Wortes) <strong>der</strong> Partnerhochschule<br />

bzw. des Umfeldes entstand häufi g im<br />

Kopf des Interessenten. Lei<strong>der</strong> sind<br />

diese fi ktiven Eindrücke aber auch mit<br />

Vorurteilen gespickt und von fremden<br />

Erfahrungen geprägt.<br />

Gefragt war also aktuelles Bildmaterial,<br />

welches für die Studierenden an <strong>der</strong><br />

FHW <strong>Berlin</strong> je<strong>der</strong>zeit frei zugänglich<br />

ist und die Partnerhochschule sowie<br />

das studentische Umfeld porträtiert.<br />

Unterstützung fanden wir beim DAAD,<br />

<strong>der</strong> das Projekt im Rahmen des Programms<br />

„GoOut – Studieren weltweit!“<br />

fi nanziell ermöglichte.<br />

Wir starteten also das Projekt Fotowettbewerb<br />

unter dem Motto „Leben und<br />

Studieren an einer Partnerhochschule<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>“. Aufgerufen waren<br />

alle Studierenden, die in den letzten<br />

drei Semestern an einer unserer Partnerhochschulen<br />

immatrikuliert waren.<br />

Gewünscht waren 5–10 Fotos pro<br />

Beitrag, die für nachfolgende Generationen<br />

neben den verbalen Eindrücken<br />

auch einen visuellen leisten sollten.<br />

Etwa 30 Teilnehmer machten sich an<br />

die Arbeit und sendeten viele schöne<br />

und teilweise sehr aufwändige Fotos.<br />

Das machte uns im International Offi ce<br />

und <strong>der</strong> Jury die Auswahl nicht leicht.<br />

Die Auslobung <strong>der</strong> drei Preise in Höhe<br />

von 300 € für den ersten, 200 € für den<br />

zweiten und 100 € für den dritten Platz<br />

machten einen Entscheid aber unumgänglich.<br />

Schade! Denn es waren weit<br />

mehr als nur drei Beiträge preisverdächtig.<br />

An dieser Stelle seien zum<br />

Beispiel die Beiträge von Jan Bracke<br />

(Otaru University of Commerce, Japan)<br />

und Manuela Halbekath (Universidad<br />

Regional de Blumenau, Brasilien)<br />

genannt. Mit sehr schönen Einzelbil<strong>der</strong>n<br />

wussten sie die Jury zu begeistern.<br />

Nichtsdestotrotz sind wir für jedes<br />

einzelne Bild dankbar und hoff en, dass<br />

nun auf diesem Wege die Entscheidung<br />

für eine Partnerhochschule besser<br />

getroff en werden kann.<br />

Foto: Steffen Heiling<br />

Alle Beiträge werden im übrigen auf<br />

<strong>der</strong> ILIAS-Webseite <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

unter Magazin/Zentrale Dienste/International<br />

eingestellt.<br />

Die Entscheidung über die Gewinnerfotos<br />

fi el wie folgt aus:<br />

1. Platz: Steff en Heiling –<br />

Southwestern University<br />

of Finance and Economics,<br />

Chengdu, VR China<br />

2. Platz: Daniela Kupke –<br />

Dublin Institute of<br />

Technology, Dublin, Irland<br />

3. Platz: Andreas Brepohl –<br />

Zürcher Hochschule<br />

Winterthur, Schweiz<br />

Wir gratulieren den drei Gewinner/innen<br />

und bedanken uns ganz herzlich<br />

bei allen Teilnehmern!<br />

Foto: Daniela Kupke<br />

Foto: Jan Bracke Foto: Andreas Brepohl<br />

Foto: Steffen Heiling


42 Der internationale Austausch<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Der internationale Austausch<br />

43<br />

Ausgezeichnet:<br />

Die Sommer schulangebote<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

Text: Katja Zühlsdorf<br />

„Put Germany on Your Resumé“<br />

Die Angebote <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong> International<br />

Summer School <strong>der</strong> FHW<br />

<strong>Berlin</strong> wurden in diesem Jahr gleich<br />

zweifach ausgezeichnet. Zum Einen<br />

erhielt <strong>der</strong> Wirtschaft skurs „Markets<br />

and Management in Europe“, <strong>der</strong> 2007<br />

schon zum zweiten Mal angeboten<br />

wurde, die DAAD-Auszeichnung<br />

als „exzellente Sommer-Akademie“.<br />

Kriterien hierfür sind zum Beispiel ein<br />

fachlich anspruchsvolles Curriculum,<br />

die Vergabe von ECTS- bzw. Leistungspunkten,<br />

ein attraktives Begleit- und<br />

Kulturangebot und ein professioneller<br />

Betreuungsservice. Insgesamt erhielten<br />

20 Universitäten und zwei Fachhochschulen<br />

aus ganz Deutschland und aus<br />

sehr unterschiedlichen Fachgebieten<br />

diese Auszeichnung. Den ausgewählten<br />

Hochschulen stellte <strong>der</strong> DAAD für die<br />

Durchführung ihrer Sommerkurse<br />

großzügig Stipendien für internationale<br />

Teilnehmer zur Verfügung. Außerdem<br />

wurden diese Angebote weltweit geson<strong>der</strong>t<br />

beworben.<br />

Eine weitere DAAD-Auszeichnung<br />

erhielt die FHW <strong>Berlin</strong> im September<br />

2007 mit <strong>der</strong> Entwicklung eines neuen<br />

Kursangebots. Das DAAD-Programm<br />

„Put Germany on your Resumé“ richtet<br />

sich dabei speziell an die Bedürfnisse<br />

US-amerikanischer Studieren<strong>der</strong> und<br />

unterstützt ausgewählte Hochschulen<br />

drei Jahre lang beim Aufb au einer<br />

erfolgreichen Sommer-Akademie.<br />

Da das Kursprogramm gemeinsam<br />

mit US-Universitäten entwickelt<br />

werden sollte, stellte die FHW <strong>Berlin</strong><br />

die Zusammen arbeit mit sechs<br />

US-Partnern (Baruch College <strong>der</strong> City<br />

University of New York, Canisius<br />

College, Wichita State University,<br />

Hawaii Pacifi c University, California<br />

State University East Bay, University of<br />

Montana) sicher. Beson<strong>der</strong>s intensiv<br />

entwickelte sich die Zusammenarbeit<br />

mit dem Canisius College in Buff alo,<br />

New York.<br />

Erfolg im deutschlandweiten<br />

Wettbewerb<br />

Nachdem in einer ersten Projektphase<br />

vor drei Jahren zehn Studienangebote<br />

(u .a. FUBiS, LMU, Uni Bonn, TU<br />

<strong>Berlin</strong>) auf den Weg gebracht worden<br />

waren, wählte <strong>der</strong> DAAD in diesem<br />

Jahr nur sieben neue Projektanträge<br />

aus, die ihm in einem deutschlandweiten<br />

Wettbewerbsverfahren zugegangen<br />

waren. Darunter waren fünf<br />

Engineering-Studienangebote und nur<br />

zwei Angebote aus dem Wirtschaft sbereich<br />

(HS Pforzheim und FHW<br />

<strong>Berlin</strong>). Die neuen Projekte erhalten<br />

alle das DAAD-Gütesiegel, was eine<br />

fortlaufende Qualitätskontrolle in den<br />

kommenden drei Jahren bedeutet.<br />

Neben <strong>der</strong> Anschubfi nanzierung trägt<br />

<strong>der</strong> DAAD zur gemeinsamen Vermarktung<br />

in den USA bei.<br />

Das neue englischsprachige Sommerkursangebot<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> trägt den<br />

Titel „Th e European Union in a Global<br />

World“ und enthält vier aufeinan<strong>der</strong><br />

bezogene Module in den Bereichen<br />

BWL, VWL, Umwelt und Sozialwissenschaft<br />

en nebst eines deutschen Sprach-<br />

und Kulturangebots. Indem <strong>der</strong> Kurs<br />

insgesamt 90 Kontaktstunden (ganze<br />

Stunden) sicherstellt, gewährleistet er<br />

die Anerkennung an US-Hochschulen<br />

mit etwa sechs US-Credits. Das ist<br />

tatsächlich ein hochschulpolitischer<br />

Durchbruch, weil bisher die direkte<br />

Anerkennung auf den ECTS-Raum,<br />

also Europa, beschränkt ist. „Th e EU<br />

in a Global World“ wird erstmalig im<br />

Sommer 2008 angeboten und soll sich<br />

nach spätestens zwei Jahren auch fi nanziell<br />

selbst tragen.<br />

Neben <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung interkulturellen<br />

Verständnisses zwischen den<br />

National itäten will die FHW <strong>Berlin</strong> ein<br />

Problem lösen, das einem größeren<br />

Studentenaustausch bisher im Wege<br />

steht: Diese Sommerakademien helfen,<br />

ausländische Studierende nach <strong>Berlin</strong><br />

zu holen, die wegen ungünstiger<br />

Semesterzeiten und fehlen<strong>der</strong> Sprachkompetenz<br />

ein volles Semesterstudium<br />

nicht hätten aufnehmen können. Im<br />

Austausch erhalten FHW-Studierende<br />

entgeltfreie Studienplätze, z. B. in den<br />

USA, Australien, Singapur und Mexiko.<br />

<strong>Berlin</strong> International<br />

Summer School 2007<br />

Insgesamt haben die Sommerschulangebote<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> 2007 wie<strong>der</strong><br />

mehr als 60 Studierende aus aller Welt<br />

angelockt, darunter viele von unseren<br />

Partneruniversitäten, wie <strong>der</strong><br />

Macquarie University/Australien und<br />

<strong>der</strong> Universidad de Monterrey/Mexiko.<br />

Die Nanyang Technological University/<br />

Singapur, mit <strong>der</strong> die FHW <strong>Berlin</strong> erst<br />

vor knapp einem Jahr eine neue Kooperation<br />

geschlossen hat, schickte allein<br />

neun Studierende in die Sommerkurse.<br />

Als Folge <strong>der</strong> weltweiten Werbung<br />

durch den DAAD fand eine große<br />

Anzahl „free mover“, also Studierende,<br />

die nicht von Partnerinstitutionen<br />

kommen, ihren Weg nach <strong>Berlin</strong>, u. a.<br />

aus so unterschiedlichen Län<strong>der</strong>n wie<br />

Ägypten, Afghanistan, Brasilien, China,<br />

Rumänien, Türkei, Usbekistan, USA<br />

und Vietnam. Insgesamt waren bislang<br />

25 Nationalitäten bei <strong>der</strong> Sommerschule<br />

vertreten, eine wahrlich internationale<br />

Gruppe.<br />

Mittlerweile in ihrem vierten Jahr,<br />

bot die Internationale Sommerschule<br />

wie<strong>der</strong> intensive und kompakte Kurse<br />

für Studierende aus dem Ausland<br />

an. Waren sie anfangs noch ganz auf<br />

das Erlernen <strong>der</strong> deutschen Sprache<br />

beschränkt, ist das Kursangebot<br />

sukzessive gesteigert worden. Diesjährige<br />

Teilnehmer konnten sich<br />

zwischen zwei Wirtschaft sfachkursen<br />

und zwei Sprachkursen entscheiden.<br />

Die Wirtschaft skurse, „Markets and<br />

Management in Europe“ und „European<br />

Business and Economics <strong>Programme</strong>“,<br />

wurden interdisziplinär und<br />

komplett auf Englisch unterrichtet. Der<br />

Fokus lag allgemein auf Wirtschaft in<br />

Europa bzw. <strong>der</strong> Europäischen Union,<br />

um vor allem Studierende aus Übersee<br />

anzusprechen. Beide Fachkurse wurden<br />

durch ein interessantes Begleitprogramm<br />

ergänzt, das inhaltlich auf die<br />

jeweiligen Module abgestimmt war.<br />

So führten z. B. zwei Exkursionen des<br />

Moduls „Marketing for the Automotive<br />

Industry“ zur Autostadt nach Wolfs-<br />

Foto: FHW <strong>Berlin</strong>, Christian Kretke<br />

burg (VW) und zu Porsche in Leipzig.<br />

Weitere Exkursionen bestanden aus<br />

einer Führung im Bundestag, einem<br />

Seminar in <strong>der</strong> Vertretung <strong>der</strong> Europäischen<br />

Kommission in <strong>Berlin</strong> und<br />

einem Vortrag beim Innovations- und<br />

Grün<strong>der</strong>Zentrum (IGZ) bzw. einem<br />

Rundgang im Wissenschaft s- und<br />

Technologiepark Adlershof.<br />

Abgerundet wurde das akademische<br />

Kursprogramm durch ein umfassendes<br />

Kulturangebot. Mit Ex kursionen zur<br />

Gedenkstätte Sachsenhausen und<br />

zum Schloss Sanssouci in Potsdam,<br />

Führungen im Pergamonmuseum,<br />

<strong>der</strong> Gemäldegalerie und im Holocaust<br />

Denkmal war die „High Culture“<br />

ebenso vertreten wie die „Low Culture“:<br />

Bootstour, Besuch von <strong>Berlin</strong>er<br />

Biergärten und Beach Bars, Schwimmen<br />

im Strandbad Wannsee und Kinobesuch.<br />

Fazit: Den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern hat es in <strong>Berlin</strong> gut<br />

gefallen!


44 Der internationale Austausch<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Der internationale Austausch<br />

45<br />

Put Asia on your CV<br />

Als FHW’ler in Kobe und Hong Kong<br />

Text: Michael Tolksdorf<br />

In einem Beitrag über „Managementstile<br />

deutscher Manager“ bemängelte<br />

das Handelsblatt kürzlich, dass deutsche<br />

Firmenvertreter – sehr zum eigenen<br />

Nachteil und dem ihrer Unternehmen<br />

– „fremde Kulturen mitunter nicht<br />

ernst“ nähmen. Wenn das so zuträfe,<br />

wäre es ein sehr guter Grund für die<br />

FHW <strong>Berlin</strong>, zu Hochschulen an vielen<br />

Orten <strong>der</strong> Erde Beziehungen aufzunehmen.<br />

Studierende und Lehrende<br />

könnten damit in direkten Kontakt zu<br />

unterschiedlichsten Kulturen kommen.<br />

Trotz ihrer weltweiten Bedeutung sind<br />

unsere Austauschbeziehungen mit den<br />

asiatischen Wirtschaft sgroßmächten<br />

Japan (Nr. 2) und China (seit 2007 Nr. 3<br />

<strong>der</strong> Weltrangliste nach absolutem BIP)<br />

eher gering. Grund genug für mich, ein<br />

Angebot <strong>der</strong> Universität Kobe, einer<br />

Nachbarstadt von Osaka in <strong>der</strong> westjapanischen<br />

Kansai-Region, anzunehmen.<br />

Im September 2007 führte ich als<br />

Gastdozent ein Kompaktseminar „Th e<br />

Economics of European Integration“<br />

durch. Da damit eigenständige Lehre<br />

und Prüfungen verbunden waren,<br />

ernannte mich die Universität förmlich<br />

zum „Visiting Professor“.<br />

Unsere Partnerhochschule in Hong Kong<br />

Die Kansai-Region in Westjapan:<br />

Kobe, Osaka, Kyoto<br />

Die Universität Kobe – vierzig Shinkansen-Minuten<br />

entfernt von <strong>der</strong> alten<br />

Kaiserstadt Kyoto, die die meisten als<br />

Ort des gleichnamigen UN-Umwelt-<br />

Protokolls von 1997 kennen – blickt<br />

mittlerweile auf eine fast hun<strong>der</strong>t<br />

Jahre alte Tradition zurück. Malerisch<br />

auf halber Höhe am Rokko-Gebirge<br />

gelegen, bietet sie mit ihrem weiträumigen<br />

Campus einen faszinierenden<br />

Blick auf die Stadt und <strong>der</strong>en Hafen.<br />

Die Studenten wohnen zum Teil auf<br />

dem Campus, viele fahren aus <strong>der</strong> Stadt<br />

mit dem Bus die Hügel hoch, um ihre<br />

Studien tagsüber zu verfolgen. Eine gut<br />

ausgestattete Bibliothek und eine große<br />

Mensa mit einer breiten Auswahl japanischer<br />

Speisen laden dazu beson<strong>der</strong>s<br />

ein.<br />

Ähnlich wie bei uns haben die Studierenden<br />

einige Probleme, dem Unterricht<br />

in englischer Sprache zu folgen.<br />

Als Folge asiatischer Traditionen sind<br />

sie auch eher zurückhaltend im Unterricht.<br />

Eigenständige Beiträge waren zu<br />

ermuntern, weil sonst fast nur rezeptiv<br />

mitgearbeitet worden wäre. Allerdings<br />

tauten sie im Laufe <strong>der</strong> Tage doch spür-<br />

bar auf und ließen sich gern anregen,<br />

mit eigenen Ideen im Seminar aufzuwarten.<br />

Hilfreich waren dabei Ayako<br />

und Hiroto Tanaka, die vorher im<br />

Austausch an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> studiert<br />

hatten und gut mit den Kulturunterschieden<br />

umgehen konnten. Gerechterweise<br />

muss man hinzufügen, dass auch<br />

die Zahl <strong>der</strong> Professoren, die in Kobe<br />

Seminare in englischer Sprache geben<br />

können, <strong>der</strong>zeit noch gering ist.<br />

Einen gewissen Kulturschock stellten<br />

dann die abschließenden mündlichen<br />

Prüfungen dar, da sonst ausschließlich<br />

schrift lich geprüft wird. Es bestand<br />

aber die Bereitschaft , mit dem europäischen<br />

Gastprofessor auch Prüfungsfor<strong>der</strong>ungen<br />

zu akzeptieren, die sonst<br />

nicht üblich, aber Ausdruck europäischer<br />

Hochschultradition sind. Als<br />

deutlich wurde, dass die Prüfungen mit<br />

einem frei zu wählenden Schwerpunkt<br />

aus dem Bereich <strong>der</strong> europäischen<br />

Integration begonnen werden durft en,<br />

breitete sich dann doch Zuversicht aus,<br />

die Neuerung beherrschen zu können.<br />

Stolz und Freude nach bestandener<br />

Prüfung waren deutlich zu sehen –<br />

manche <strong>der</strong> Student/innen hatten<br />

erstmals in einer an<strong>der</strong>en Sprache<br />

Foto: Michael Tolksdorf<br />

Prof. Tolksdorf mit Dekan Yasuhide Tanaka und Vizepräsident Hiroshi Ohta von <strong>der</strong> Kobe University<br />

als Japanisch vor <strong>der</strong> ganzen Gruppe<br />

gesprochen und ein mündliches Examen<br />

bestanden.<br />

Zur Zeit bereiten sich an <strong>der</strong> FHW<br />

<strong>Berlin</strong> vier Studierende des Masterstudiengangs<br />

„International Economics“<br />

auf ein Studiensemester in Kobe vor.<br />

Sie werden, da bin ich sicher, bereichert<br />

zurückkehren.<br />

Hong Kong als eurasischer<br />

Studienort<br />

Im Anschluss hatte ich die Möglichkeit,<br />

unsere neue Partneruniversität<br />

in dem vier Flugstunden von Kansai<br />

International entfernten Hong Kong<br />

zu besuchen – die HK Baptist University<br />

im Stadtteil Kowloon. Hong<br />

Kong ist als Son<strong>der</strong>verwaltungsregion<br />

(SAR) seit zehn Jahren Teil <strong>der</strong><br />

VR China. Mit <strong>der</strong>zeit knapp acht<br />

Milionen Einwohnern – fast alle sind<br />

Chinesen, es gibt nur vergleichsweise<br />

wenige „Langnasen“, wenn auch im<br />

öff entlichen Straßenbild mehr als in<br />

Japan – ist diese quirlige Stadt eines <strong>der</strong><br />

Zentren weltwirtschaft licher Aktivitäten.<br />

Dazu tragen zu vermutlich<br />

gleichen Teilen das auf <strong>der</strong> Insel Hong<br />

Kong gelegene Finanzzentrum und<br />

<strong>der</strong> riesige Hafen bei. Im öff entlichen<br />

Straßenbild dominieren die chinesischen<br />

Schrift zeichen, aber überall<br />

sind englische Bezeichnungen zu<br />

fi nden, die einem die Orientierung, die<br />

Verkehrswegsuche und das Einkaufen<br />

erleichtern. Die jungen Chines/innen<br />

tragen die überall beworbene westliche<br />

Markenkleidung und sind vielfach<br />

„MP3-gestöpselt“. Praktisch alle Leute<br />

führen die „Octopus“-Karte mit sich,<br />

eine aufl adbare Geldkarte, mit <strong>der</strong> die<br />

Verkehrsmittel, Speisen und Getränke<br />

und sonstige kleinere Käufe getätigt<br />

werden. Die Lehrkräft e und Studenten<br />

<strong>der</strong> HKBU waren alle – so kam es mir<br />

jedenfalls vor – im Besitz einer solchen<br />

Karte. Meine wurde mir unmittelbar<br />

nach <strong>der</strong> Begrüßung in <strong>der</strong> Universität<br />

ausgehändigt.<br />

Die HKBU verfügt über eine „School of<br />

Business“ mit einem breit gefächerten<br />

Programm, das zum Abschluss eines<br />

Bachelor of Business Administration,<br />

B.B.A. (hons.), führt. Die AACSB-<br />

Akkeditierung wird betrieben. Die<br />

Schwerpunktsetzungen im Studium<br />

sind sehr gut zu vergleichen mit den<br />

Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n, die <strong>der</strong> Bachelor-<br />

Studiengang „Business Administration“<br />

bei uns aufweist. Darüber hinaus ist die<br />

Faculty of Social Sciences zu erwähnen,<br />

die mit ihrem Department of Government<br />

and International Studies (GIS)<br />

internationale und sozialwissenschaft -<br />

liche Schwerpunkte aufweist, die für<br />

unsere Studierenden in „Economics“<br />

und „Business Administration“ von<br />

Interesse für ein Auslandssemester sein<br />

könnten. Weiträumige „Housing Facilities“<br />

lassen es grundsätzlich zu, dass<br />

man auf dem Campus lebt und studiert.<br />

Beson<strong>der</strong>s wertvoll ist <strong>der</strong> Tatbestand,<br />

dass die Lehre fast ausschließlich in<br />

englischer Sprache mit einem interna-<br />

tionalen Lehrkörper stattfi ndet. Das<br />

unterscheidet die HKBU ganz wesentlich<br />

vom bisherigen chinesischen Partner<br />

in Chengdu und den japanischen<br />

Universitäten in Kobe und Otaru. Dort<br />

gibt es – wenn überhaupt – nur einen<br />

schmalen „English Stream“, womit die<br />

Hauptbeschäft igung unserer Studierenden<br />

auf Sprach- und Kulturstudien lag.<br />

In Hong Kong steht somit ein volles<br />

wirtschaft s- und sozialwissenschaft -<br />

liches Lehrangebot auf Englisch zur<br />

Verfügung.<br />

Mein Vortrag vor etwa 70 Studierenden<br />

über „Present Economics Developments<br />

in the European Union and in<br />

Germany“ zeigte, dass Europa trotz<br />

aller asiatischen Wirtschaft sdynamik<br />

durchaus noch „eine Adresse“ ist. Eine<br />

Präsentation über Studienmöglichkeiten<br />

an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> brachte noch<br />

einmal 20 Studenten zusammen und<br />

erste konkrete Anmeldungen –<br />

erstaunlicherweise von GIS-Student/in -<br />

nen, die auch unser deutschsprachiges<br />

Lehrangebot nutzen wollen.<br />

So verschieden Japan und China/<br />

Hong Kong auch sein mochten, ich war<br />

berührt über die herzliche Aufnahme,<br />

die ich an beiden Standorten gefunden<br />

hatte. Die Partner in Kobe und Hong<br />

Kong machten mehrfach deutlich, dass<br />

FHW-Studierende nicht an<strong>der</strong>s behandelt<br />

werden.<br />

„Put Asia on your CV”?! Die Tür steht<br />

off en!


46 Impressum<br />

<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 47<br />

Impressum<br />

Das Semesterjournal ist die Hochschulzeitschrift<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>. Es<br />

erscheint zweimal jährlich während<br />

des laufenden Semesters. Namentlich<br />

ge kennzeichnete Beiträge stellen die<br />

Meinung <strong>der</strong> jeweiligen Autorin bzw.<br />

des jeweiligen Autors dar. Die Redaktion<br />

behält sich sinnvolle Kürzungen vor.<br />

Herausgeber<br />

Der Rektor <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

Badensche Str. 50–51<br />

10825 <strong>Berlin</strong><br />

Redaktion<br />

Henriette Scharfenberg<br />

Telefon: +49 (0)30 85789-205<br />

E-Mail: scharfen@fh w-berlin.de<br />

Gestaltung und Satz<br />

Marc Wingenfeld<br />

Telefon: +49 (0)30 85789-412<br />

E-Mail: marc.wingenfeld@fh w-berlin.de<br />

Foto<br />

Jan Bracke (Titel)<br />

familie redlich (S. 2 und S. 47)<br />

Druck<br />

Oktoberdruck AG<br />

chlorfrei gebleichtes Papier<br />

Aufl age<br />

2.500 Stück<br />

Redaktionschluss<br />

Oktober 2007<br />

ISSN 0945-7933

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