SemesterJournal - MBA Programme der HWR Berlin
SemesterJournal - MBA Programme der HWR Berlin
SemesterJournal - MBA Programme der HWR Berlin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>SemesterJournal</strong><br />
Hochschulmanagement im Fokus<br />
Gesundheitliche Auswirkungen befristeter<br />
Beschäftigung Ausgezeichnet: Die<br />
Sommerschulangebote <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
Put Asia on your CV<br />
2/07
02 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Inhaltsverzeichnis<br />
03<br />
Inhalt<br />
Thema: Hochschulmanagement<br />
im Fokus<br />
Neue Medien<br />
Gleichstellung<br />
Forschung<br />
In, An, Aus <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
Personalia<br />
Rund um's Studium<br />
Alumni<br />
Der internationale Austausch<br />
Impressum<br />
4 Freiheit für die Hochschulleitung? | Henriette Scharfenberg<br />
6 Hochschulsteuerung im Wandel | Interview<br />
8 Wissenschaft im Zentrum <strong>der</strong><br />
Managementbemühungen | Jürgen Blum<br />
10 Wettbewerb als Motor des Hochschulwesens? | Olaf Winkel<br />
12 Wiki-Projekte in <strong>der</strong> Lehre | Ute Hechtner und Heike Wiesner<br />
14 IT-Governance | Michael Sost<br />
15 Frauen-Stipendienvergabe für <strong>MBA</strong>-<strong>Programme</strong> zum Wintersemester 2007<br />
16 Girl‘s Day am Fachbereich Berufs akademie | Diana Kreutzer<br />
17 Gen<strong>der</strong>-Lehreinheiten in wirtschaft swissenschaft<br />
lichen Studiengängen | Andrea-Hilla Carl<br />
18 Gesundheitliche Auswirkungen befristeter Beschäft igung | Antje Mertens<br />
20 Gründen und Nachfolgen studieren | Birgit Felden und Christian Baal<br />
22 Die Ostseepipeline und ihre<br />
wirtschaft lichen Folgen | Helmut Maier und Hanna Shcherbich<br />
24 „Der Sinn des Unternehmens –<br />
Strategien und Werte auf dem globalen Marktplatz“ | Sylvia Nave-Brüggemann<br />
26 W-Besoldung: Größere Einkommensunterschiede<br />
an Fachhochschulen? | Viola Philipp<br />
28 Neu berufen<br />
29 Erster Honorarprofessor für den Fach bereich Berufsakademie<br />
29 Gastdozentur für Stefanie Lorenzen<br />
30 Neue Mitarbeiter/innen<br />
32 Die neue Macht des Marketing<br />
33 Im Gesetzgebungslabor | Susanne Meyer<br />
34 Es ist geschafft ! | Timo Schnei<strong>der</strong> und Stefanie Jägerling<br />
35 Bildungssysteme im Vergleich | Hanna Shcherbich<br />
36 Vernetzung leicht gemacht | Anke Lüers<br />
37 „Für mich ist ein duales Studium zukunft strächtig“ | Interview<br />
38 GLU Alumni Summer School 2007 | Harald Kröck und Mirjam Klessen<br />
39 Ausschreibung von Auslandsstudien plätzen für FHW-Studierende<br />
40 „Leben und Studieren an einer<br />
Partnerhochschule <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>“ | Alexan<strong>der</strong> Gruschka<br />
42 Ausgezeichnet: Die Sommer schulangebote <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> | Katja Zühlsdorf<br />
44 Put Asia on your CV | Michael Tolksdorf<br />
46 Impressum
04<br />
Thema: Hochschulmanagement im Fokus <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Thema: Hochschulmanagement im Fokus<br />
05<br />
Freiheit für die Hochschulleitung?<br />
Text: Henriette Scharfenberg<br />
Freiheit für die Hochschulen – seit<br />
geraumer Zeit wird diese For<strong>der</strong>ung<br />
landauf, landab erhoben. Nur mit<br />
einem gewissen Maß an Unabhängigkeit<br />
vom Staat und <strong>der</strong> Fähigkeit,<br />
eigenständig zu entscheiden, wohin ihr<br />
Weg führen soll, seien die Hochschulen<br />
in <strong>der</strong> Lage, im nationalen und internationalen<br />
Wettbewerb zu bestehen, so<br />
die Meinung. Doch was genau verbirgt<br />
sich hinter <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach mehr<br />
Hochschulautonomie und wie lässt sich<br />
diese umsetzen?<br />
Dass diese Frage nicht leicht zu beantworten<br />
ist, zeigen die unterschiedlichen<br />
Wege, die die einzelnen Bundeslän<strong>der</strong><br />
dabei im Rahmen ihrer Kulturhoheit<br />
eingeschlagen haben. Im Zentrum<br />
steht das Verhältnis zwischen Staat und<br />
Hochschulen o<strong>der</strong>, genauer gesagt, das<br />
Maß <strong>der</strong> Einfl ussnahme und <strong>der</strong> Kontrolle,<br />
die die Wissenschaft sbehörden<br />
ausüben. Dies kann sich in Haushaltsfragen<br />
ebenso nie<strong>der</strong>schlagen wie in<br />
Personal- und Berufungsangelegenheiten,<br />
aber auch in den Modellen, die<br />
für die Organisation <strong>der</strong> Hochschule<br />
vorgeschrieben o<strong>der</strong> möglich sind.<br />
Von Globalbudget bis<br />
Berufungshoheit<br />
Einen relativ großen Aktionsradius<br />
haben Hochschulen beispielsweise,<br />
wenn es ihnen möglich ist, mit einem<br />
Globalbudget zu haushalten, dessen<br />
Positionen bzw. Kapitel gegenseitig<br />
deckungsfähig und zeitlich übertragbar<br />
sind. Auch wenn sie eine eigene<br />
Personal verwaltung und Dienstherrenfähigkeit<br />
haben, gibt ihnen das Gestaltungsspielräume.<br />
Wichtig ist darüber<br />
hinaus die Frage, in welchem Maße<br />
<strong>der</strong> Staat sich neben <strong>der</strong> Rechtsauf-<br />
sicht auch die Fachaufsicht über die<br />
Hochschulen vorbehält. Hierzu zählen<br />
beispielsweise die Genehmigung von<br />
Studiengängen o<strong>der</strong> die Entscheidung<br />
über Studien- und Prüfungsordnungen,<br />
aber auch die Berufung von Professorinnen<br />
und Professoren.<br />
Einfl ussnahme behält sich <strong>der</strong> Staat<br />
auch im Hinblick auf die interne<br />
Organisation <strong>der</strong> Hochschulen vor. In<br />
<strong>der</strong> Regel ist im jeweiligen Landeshochschulgesetz<br />
festgeschrieben, welche<br />
Form <strong>der</strong> Hochschulleitung es gibt, wie<br />
diese durch Gremien ergänzt o<strong>der</strong> auch<br />
gesteuert wird und welche Form eines<br />
auch extern besetzten Kontrollgremiums<br />
es gibt. Vor allem im Hinblick auf<br />
Letzteres haben in den meisten Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
inzwischen die Ministerien<br />
zugunsten von Hochschulräten auf Einfl<br />
uss verzichtet. Nur sehr vereinzelt –<br />
so in Bremen und Schleswig-Holstein –<br />
gibt es kein <strong>der</strong>artiges Gremium. In<br />
wenigen Bundeslän<strong>der</strong>n ist es vorwiegend<br />
staatlich besetzt o<strong>der</strong> wird mit<br />
starkem staatlichen Einfl uss ausgewählt.<br />
Dies ist beispielsweise in <strong>Berlin</strong><br />
laut Gesetz bei den (herkömmlichen)<br />
Kuratorien <strong>der</strong> Fall, in denen Mitglie<strong>der</strong><br />
von Senatsverwaltungen und<br />
Fraktionen des Abgeordnetenhauses<br />
sowie von gesellschaft lichen Interessengruppen<br />
vertreten sein müssen.<br />
Die meisten Bundeslän<strong>der</strong> haben<br />
im Gegensatz dazu in ihren Gesetzen<br />
Aufsichts- bzw. Kontrollgremien<br />
(z. B. Hochschulräte) festgesetzt, die<br />
durch die Hochschule selbst o<strong>der</strong><br />
mit Einfl uss <strong>der</strong> Hochschule gewählt<br />
bzw. besetzt werden können und ganz<br />
o<strong>der</strong> teilweise aus hochschulexternen<br />
Mitglie<strong>der</strong>n bestehen. Dabei haben die<br />
Hochschulräte unterschiedlich starken<br />
Einfl uss – er reicht von reiner Beratung<br />
über Beschlussfassung bezüglich <strong>der</strong><br />
Haushaltspläne und <strong>der</strong> Hochschulentwicklung<br />
bis zur Wahl und Abwahl <strong>der</strong><br />
Präsidenten.<br />
Der Grad <strong>der</strong> Autonomie, den die einzelnen<br />
Bundeslän<strong>der</strong> ihren Hochschulen<br />
in sonstiger Hinsicht gewähren,<br />
variiert beträchtlich, je nachdem, wie<br />
eng die jeweiligen Hochschulgesetze<br />
gefasst sind. Globalbudgets stehen<br />
inzwischen den Einrichtungen in den<br />
meisten Bundeslän<strong>der</strong>n zur Verfügung.<br />
Einer <strong>der</strong> Vorreiter war in dieser Hinsicht<br />
<strong>Berlin</strong>, aber auch Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
und Bremen gaben ihren Hochschulen<br />
haushaltswirtschaft lich relativ früh<br />
viel Spielraum. Ähnliches gilt für die<br />
Deckungsfähigkeit sowie die Möglichkeit<br />
<strong>der</strong> Rücklagenbildung und Übertragbarkeit<br />
<strong>der</strong> Haushaltspositionen.<br />
Experimentierklauseln:<br />
Neue Modelle im Test<br />
Hervorzuheben ist das Instrument <strong>der</strong><br />
Experimentier- o<strong>der</strong> Erprobungsklausel.<br />
Dieses ermöglicht es, in <strong>der</strong> Regel<br />
für eine begrenzte Zeit von bestimmten<br />
gesetzlichen Bestimmungen abzuweichen.<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Erprobungsklausel<br />
in § 7a BerlHG führt z. B. aus:<br />
„Die für Hochschulen zuständige Senatsverwaltung<br />
kann auf Antrag einer Hochschule<br />
nach Stellungnahme des Akademischen<br />
Senats und mit Zustimmung<br />
des Kuratoriums … für eine begrenzte<br />
Zeit Abweichungen von den Vorschrift en<br />
<strong>der</strong> §§ 24 bis 29, 34 bis 36 [Regelungen<br />
zu Studium, Lehre und Prüfungen], 51<br />
bis 58 [Regelungen zur Form <strong>der</strong> Hochschulleitung],<br />
60 bis 75 [AS, Konzil,<br />
Kuratorium] sowie 83 bis 121 [zentrale<br />
Einrichtungen, Haushalt, Personal]<br />
zulassen, soweit dies erfor<strong>der</strong>lich ist, um<br />
neue Modelle <strong>der</strong> Leitung, Organisation<br />
und Finanzierung zu erproben, die dem<br />
Ziel einer Vereinfachung <strong>der</strong> Entscheidungsprozesse<br />
und einer Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft lichkeit, insbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>der</strong> Erzielung eigener Einnahmen <strong>der</strong><br />
Hochschule, dienen. Abweichungen von<br />
§§ 87 und 88 [Haushalt] bedürfen des<br />
Einvernehmens mit <strong>der</strong> Senatsverwaltung<br />
für Finanzen.“<br />
Fast alle <strong>Berlin</strong>er Hochschulen haben<br />
inzwischen Gebrauch von § 7a BerlHG<br />
gemacht. Die FHW <strong>Berlin</strong> hat so z. B.<br />
im Dezember 2003 ein neues Leitungsmodell<br />
eingeführt, das es nach Fusion<br />
mit <strong>der</strong> Berufsakademie ermöglichte,<br />
die Dekane <strong>der</strong> beiden Fachbereiche<br />
gleichzeitig als Prorektoren in die<br />
Hochschulleitung einzubinden. Darüber<br />
hinaus wurde das Kuratorium verkleinert<br />
und seine Zusammensetzung<br />
unter Einbeziehung von Wirtschaft svertretern<br />
besser an die Bedürfnisse<br />
<strong>der</strong> Hochschule angepasst. Das Konzil<br />
wurde zugunsten des Erweiterten Akademischen<br />
Senats abgeschafft , dem nun<br />
auch die Mitglie<strong>der</strong> des Akademischen<br />
Senats angehören.<br />
Ähnliche Abweichungsformeln – mehr<br />
o<strong>der</strong> weniger umfangreich – fi nden<br />
sich auch in den Hochschulgesetzen<br />
von Brandenburg, Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Hamburg, Bremen, und<br />
Th üringen.<br />
Modellhochschulen als<br />
Pilotprojekte<br />
Beson<strong>der</strong>e Erwähnung verdienen noch<br />
die Modelle, die Hessen und Sachsen<br />
sowie Nie<strong>der</strong>sachsen und Nordrhein-<br />
Westfalen zur Steuerung ihrer Hochschulen<br />
gewählt haben. Hessen und<br />
Sachsen haben sich dazu entschieden,<br />
eine weitgehende Hochschulautonomie<br />
zunächst durch „Modelluniversitäten“<br />
erproben zu lassen. In Hessen bekam<br />
die TU Darmstadt im Januar 2005<br />
befristet bis Ende 2009 den Status<br />
als „erste selbständige Hochschule<br />
Deutschlands“. Damit gingen die<br />
Entscheidungen über Satzungen sowie<br />
über die Einführung und Aufh ebung<br />
von Fachbereichen und Studiengängen<br />
vom Ministerium an die Hochschulleitung<br />
über. Auch Haushaltsfragen,<br />
Personal angelegenheiten und die<br />
Immobilien- und Grundstücksverwaltung<br />
können seitdem von <strong>der</strong> Hochschule<br />
selbst entschieden werden. In<br />
organisatorischer Hinsicht sind ebenfalls<br />
Abweichungen vom Hessischen<br />
Hochschulgesetz zulässig.<br />
Auch Sachsen hat zunächst die TU<br />
Dresden zur Modelluniversität mit<br />
größeren Freiheiten gemacht. Das<br />
entsprechende Gesetz soll im Frühjahr<br />
2008 in Kraft treten und bietet <strong>der</strong><br />
Hochschule vor allem Personalautonomie<br />
(ausgenommen allerdings die<br />
Professoren), aber auch ein Globalbudget<br />
sowie organisatorische Reformen.<br />
Die Erprobungsphase ist zunächst auf<br />
drei Jahre begrenzt; bei Erfolg sollen<br />
die Reformen auch an an<strong>der</strong>en Hochschulen<br />
des Landes möglich werden.<br />
Stiftungshochschulen und<br />
Hochschulfreiheitsgesetz<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen eröff net seinen Universitäten<br />
und Fachhochschulen seit 2002<br />
die Möglichkeit, auf Antrag in eine<br />
rechtsfähige Stift ung des öff entlichen<br />
Rechts überführt zu werden. Die Stiftung<br />
übernimmt dann die Rechts- und<br />
Fachaufsicht sowie die Dienstherrenfähigkeit,<br />
allerdings erfolgt die Berufung<br />
<strong>der</strong> Professoren noch über das Fachministerium.<br />
Bislang am umfassendsten hat sich<br />
Nordrhein-Westfalen mit seinem im<br />
Oktober 2006 verabschiedeten „Hochschulfreiheitsgesetz“<br />
zur Unabhängigkeit<br />
seiner Hochschulen bekannt.<br />
Alle seine Hochschulen wurden in<br />
diesem Zuge nicht nur aus <strong>der</strong> Rechts-,<br />
son<strong>der</strong>n auch aus <strong>der</strong> Fachaufsicht<br />
des Landes entlassen. Sie haben nun<br />
die umfassende Verantwortung für<br />
Finanz-, Personal- und Organisationsentscheidungen<br />
und auch das Berufungsrecht<br />
für ihre Professoren.<br />
Ob das nordrhein-westfälische Gesetz<br />
zum Modell für die übrigen Län<strong>der</strong><br />
wird o<strong>der</strong> ob es auch in Zukunft eine<br />
Reihe von unterschiedlichen Regelungen<br />
mit abgestuft en Graden <strong>der</strong><br />
Eigenverantwortung <strong>der</strong> Hochschulen<br />
geben wird, bleibt abzuwarten – ebenso<br />
wie die Prüfung, ob ein größeres Maß<br />
an Autonomie tatsächlich die Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Hochschulen<br />
steigert.
06<br />
Thema: Hochschulmanagement im Fokus <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07<br />
Thema: Hochschulmanagement im Fokus<br />
Hochschulsteuerung im Wandel<br />
Prof. Dr. Frank Ziegele, Geschäftsführer von CHE Consult, Professor für Hochschulmanagement an <strong>der</strong><br />
FH Osnabrück und Mitglied <strong>der</strong> Kommission zur Evaluation <strong>der</strong> Leitungsstruktur <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>, über Probleme und Chancen<br />
<strong>der</strong> neuen Managementmodelle<br />
Interview: Henriette Scharfenberg<br />
Prof. Dr. Frank Ziegele<br />
<strong>SemesterJournal</strong> (SJ): Der Bund zieht<br />
sich immer mehr aus <strong>der</strong> Hochschulsteuerung<br />
zurück, die einzelnen<br />
Bundeslän<strong>der</strong> bieten den Hochschulen<br />
auf die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Weise an, von<br />
den gesetzlichen Normen abweichende<br />
Formen des Managements zu fi nden,<br />
meist über sog. Experimentierklauseln.<br />
Nordrhein-Westfalen hat mit dem<br />
Hochschulfreiheitsgesetz gleich allen<br />
Hochschulen des Landes die Reform<br />
vorgegeben. Allen Ansätzen gemeinsam<br />
ist: Das Hochschulmanagement<br />
soll professionalisiert werden. Hat die<br />
akademische Selbstverwaltung versagt?<br />
Frank Ziegele (FZ): Nein, so einfach<br />
ist das nicht. Versagt hat einerseits die<br />
staatliche Steuerung; sie hat die Hochschulen<br />
in ein Korsett von schädlichen<br />
fi nanziellen, personalwirtschaft lichen<br />
und organisatorischen Detailregelungen<br />
eingezwängt, die nach und nach<br />
fallengelassen werden. An<strong>der</strong>erseits<br />
gab es aber auch Probleme innerhalb<br />
<strong>der</strong> Hochschulen: So die verfehlte<br />
Überzeugung, dass Professor/innen<br />
qua Amt auch ohne Weiteres in <strong>der</strong><br />
Lage sind, eine Hochschule, Fakultät<br />
o<strong>der</strong> Forschergruppe zu führen und<br />
zu managen. O<strong>der</strong> dass es mit kollegialen<br />
Entscheidungen in Senaten<br />
gut gelingt, strategische Prioritäten<br />
einer Hochschule zu setzen. Letztlich<br />
ist die aktuelle Reform eine Stärkung<br />
<strong>der</strong> akademischen Selbstverwaltung:<br />
Hochschulmanager/innen können<br />
mehr selbst entscheiden, sollen dafür<br />
besser qualifi ziert werden, erhalten als<br />
Personen mehr Verantwortung und<br />
werden dadurch entscheidungsfähiger.<br />
Professionalisierung heißt ja nicht, dass<br />
Hochschulen nun von Wirtschaft sbossen<br />
gemanagt werden, son<strong>der</strong>n von<br />
Wissenschaft lern mit Management-<br />
Know-how.<br />
SJ: Welche Chancen ergeben sich denn<br />
aus Ihrer Sicht für die Hochschulen aus<br />
den neuen Gesetzeslagen?<br />
FZ: Sie werden erstens schneller und<br />
reaktionsfähiger: Personalfragen<br />
können intern gelöst werden, staatliche<br />
Genehmigungen sind in weniger Fällen<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Wenn man eine gute Gelegenheit<br />
erkennt, kann man eigenverantwortlich<br />
Geld in die Hand nehmen<br />
und investieren. Zweitens kann man<br />
sich innere Strukturen schaff en, die<br />
für die eigenen Ziele und die spezielle<br />
Situation einer Hochschule optimal<br />
sind (statt staatlichen Einheitsmodellen<br />
folgen zu müssen). Dass beispielsweise<br />
die FHW <strong>Berlin</strong> in einer bestimmten<br />
historischen Situation die Dekane zu<br />
Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Hochschulleitung<br />
gemacht hat, war dieser Situation<br />
angemessen und wird erst durch innere<br />
Organisationsautonomie möglich. Und<br />
drittens wird die Verantwortung für<br />
die Festlegung von Zielen primär in die<br />
Hände <strong>der</strong> Hochschulen gegeben. Dies<br />
gibt die Chance, durch innere Prozesse<br />
<strong>der</strong> Zielbildung die Hochschulangehörigen<br />
zu motivieren und für eine<br />
gemeinsame Sache zu mobilisieren.<br />
SJ: Gibt es ein Modell unter den verschiedenen<br />
bundesweiten Ansätzen,<br />
dem Sie persönlich den Vorzug geben<br />
würden? Weshalb?<br />
FZ: Es gibt kein Idealgesetz, die Gesetze<br />
<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> haben unterschiedliche<br />
Vor- und Nachteile. In Bezug auf die<br />
Leitungsstrukturen von Hochschulen<br />
würde ich mir etwas wünschen, was es<br />
bisher nicht gibt: Ein Gesetz, das nur<br />
noch wenige Grundprinzipien formuliert<br />
(z. B. „In den Leitungsorganen<br />
<strong>der</strong> Hochschule sind Aufsichts- und<br />
Umsetzungsfunktion klar zu trennen“),<br />
die in eigenverantwortlich gestalteten<br />
Modellen <strong>der</strong> Hochschulen zu berücksichtigen<br />
sind. Diese Lösung wäre besser<br />
als Leitungsstrukturen, die sich über<br />
eine Experimentierklausel als Ausnahmen<br />
zunehmend von <strong>der</strong> eigentlichen<br />
Gesetzeslage entfernen o<strong>der</strong> Leitungsmodelle,<br />
die zwar vielleicht mo<strong>der</strong>ner<br />
sind als die traditionelle Gruppenhochschule,<br />
aber staatlich wie<strong>der</strong> im Detail<br />
vorgegeben werden.<br />
SJ: Das Hochschulfreiheitsgesetz in<br />
NRW und auch die Experimentierklauseln<br />
in einigen Bundeslän<strong>der</strong>n haben<br />
aber auch für Furore und heft ige Kritik<br />
gesorgt. Insbeson<strong>der</strong>e wird befürchtet,<br />
dass die paritätische Mitbestimmung<br />
durch den Einsatz von externen Hoch-<br />
schulräten mit weitgehendem Mitspracherecht<br />
ausgehebelt wird. Ist diese<br />
Kritik nicht berechtigt?<br />
FZ: Nein. Hochschulräte haben eine<br />
wichtige Funktion als „Wächter <strong>der</strong><br />
Strategie“. Ein FH-Präsident aus Baden-<br />
Württemberg hat mir mal gesagt, das<br />
beste an seinem Hochschulrat sei, dass<br />
die Leute die Finger in die richtigen<br />
Wunden legen und permanent nachfragen<br />
„Passt das, was ihr macht, zu<br />
euren Zielen?“ Die Hochschulräte<br />
sind ja nicht als Organe angelegt, die<br />
sich selbst Ziele und Maßnahmen für<br />
die Hochschule ausdenken, son<strong>der</strong>n<br />
als Aufsichtsorgan. Und was das Gute<br />
an <strong>der</strong> neuen Hochschulwelt ist: Sie<br />
eröff net ganz neue Kanäle für interne<br />
Mitsprache! In Bayern wird z. B. die<br />
sogenannte „erweiterte Hochschulleitung“<br />
aus Präsidium und Dekanen<br />
aufgewertet. Viele Hochschulen geben<br />
mehr Kompetenzen in die Fakultäten,<br />
die Selbstbestimmung erfolgt dann<br />
direkt vor Ort durch die Leistungsträger/innen<br />
in Lehre und Forschung.<br />
SJ: Sind Schwierigkeiten nicht vorprogrammiert,<br />
wenn Präsidenten o<strong>der</strong><br />
Rektoren durch ein rein externes Gremium<br />
gewählt und abgesetzt werden<br />
können? Wie weit darf und sollte <strong>der</strong><br />
Einfl uss <strong>der</strong> Hochschulräte reichen?<br />
FZ: Das gängige Modell ist die sogenannte<br />
„doppelte Legitimation“: Für<br />
Wahl und Abwahl ist nicht nur <strong>der</strong><br />
Hochschulrat, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong><br />
Senat zuständig. Ich halte diese Idee<br />
für richtig: Die externe Legitimation<br />
verschafft den Führungspersonen eine<br />
gewisse Unabhängigkeit von internen<br />
Verteilungsinteressen, die interne Legitimation<br />
sichert die Unterstützung <strong>der</strong><br />
Hochschule und schützt vor dem Verlust<br />
<strong>der</strong> Bodenhaft ung. Senate sollten<br />
meines Erachtens das Abwahlrecht für<br />
Präsidenten und Rektoren unbedingt<br />
behalten. Übrigens ist <strong>der</strong> Hochschulrat<br />
nicht überall rein extern besetzt; z. B.<br />
können auch in NRW die Hochschulen<br />
zwischen externer und gemischter<br />
Besetzung wählen.<br />
SJ: Die Anwendung des Hochschulfreiheitsgesetzes<br />
in NRW hat gezeigt, dass<br />
es in <strong>der</strong> Praxis durchaus eine Reihe<br />
von Problemen geben kann, insbeson<strong>der</strong>e,<br />
wenn die Ansichten des Hochschulrates<br />
von denen <strong>der</strong> Hochschulleitung<br />
abweichen. Wie könnte man diese<br />
Probleme umgehen?<br />
FZ: In NRW fangen die Hochschulräte<br />
ja gerade erst an zu arbeiten o<strong>der</strong><br />
werden <strong>der</strong>zeit eingesetzt, da kann<br />
man diese Beobachtung noch nicht<br />
machen. Probleme gibt es an an<strong>der</strong>er<br />
Stelle: In Nie<strong>der</strong>sachsen sind Präsidentenwahlen<br />
gescheitert, weil sich Senat<br />
und Hochschulrat nicht einig wurden.<br />
Wenn man die doppelte Legitimation<br />
will, muss man da durch. Das Problem<br />
wird dann gemil<strong>der</strong>t, wenn man<br />
gemeinsame Findungskommissionen<br />
bildet. Schließlich gibt es auch handwerkliche<br />
Fehler in Gesetzen: NRW hat<br />
vergessen, eine Abwahlmöglichkeit für<br />
Hochschulratsmitglie<strong>der</strong> vorzusehen.<br />
Dies sorgt <strong>der</strong>zeit an <strong>der</strong> Uni Pa<strong>der</strong>born<br />
für erheblichen Ärger, wo man<br />
ein Hochschulratsmitglied eigentlich<br />
loswerden möchte.<br />
SJ: Mehr Freiheit für die Hochschulen<br />
bedeutet gleichzeitig auch neue<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen. Die Verwaltung<br />
eines eigenen Budgets, das Gebäudemanagement,<br />
die Personalhoheit auch<br />
über die Professoren, die autonome<br />
Entscheidung über Einführung und<br />
Aufh ebung von Studiengängen – das<br />
alles ist nicht einfach zu bewerkstelligen.<br />
Können die Hochschulleitungen<br />
dies alles leisten?<br />
FZ: Ja, unter drei Bedingungen: Erstens<br />
brauchen die Hochschulleitungen die<br />
entsprechenden Qualifi kationen. Diese<br />
erhalten sie durch Personalentwicklung<br />
und auf neuen, managementbezogenen<br />
Karrierewegen, die z. B. vom Dekan <strong>der</strong><br />
Universität X zum Vizepräsidenten <strong>der</strong><br />
FH Y und von dort zum Präsidenten<br />
<strong>der</strong> Universität Z führen. Zweitens<br />
bedarf es <strong>der</strong> Dezentralisierung von<br />
Verantwortung auf die Fakultäten<br />
und Fachbereiche; dort ist ein Teil <strong>der</strong><br />
Aufgaben noch näher am Geschehen in<br />
Lehre und Forschung zu erledigen. Und<br />
07<br />
drittens ist die Unterstützung durch<br />
Managementprofi s auf allen Ebenen<br />
erfor<strong>der</strong>lich: Qualitätsmanager und<br />
Strategieentwickler auf Leitungsebene,<br />
Fakultätsgeschäft sführer, Manager von<br />
Forschungsclustern usw. Für solche<br />
Leute gibt es übrigens inzwischen<br />
akademische Ausbildungsangebote; ich<br />
selbst biete an <strong>der</strong> FH Osnabrück ein<br />
berufsbegleitendes <strong>MBA</strong>-Studium für<br />
Hochschulmanagement an.<br />
SJ: Die Bestrebungen, den deutschen<br />
Hochschulen mehr Autonomie zu<br />
geben, werden weiterhin fortgesetzt.<br />
Die Abschaff ung des Hochschulrahmengesetzes<br />
auf <strong>der</strong> einen Seite, <strong>der</strong><br />
Test weitgehen<strong>der</strong> Selbststeuerung in<br />
Modellprojekten wie in Darmstadt o<strong>der</strong><br />
Dresden auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite, aber<br />
auch das dauerhaft e Angebot von Experimentierklauseln<br />
in den Landeshochschulgesetzen<br />
sind in <strong>der</strong> Diskussion.<br />
Wo wird <strong>der</strong> Weg hinführen? Wo sehen<br />
Sie die Hochschullandschaft in fünf<br />
Jahren?<br />
FZ: Sehr viel stärker ausdiff erenziert<br />
als heute und mit sinken<strong>der</strong> Bedeutung<br />
<strong>der</strong> alten Typenstruktur Uni–FH. Der<br />
Sektor <strong>der</strong> Exzellenzunis wird sich<br />
absetzen, an<strong>der</strong>e Unis werden zunehmend<br />
zu regionalen Lehruniversitäten,<br />
einzelne FHs werden stärkere Forschungsintensität<br />
entwickeln –<br />
z. B. im „Club“ <strong>der</strong> „UAS7“, dem die<br />
FHW <strong>Berlin</strong> und sechs an<strong>der</strong>e renommierte<br />
Fachhochschulen angehören.<br />
Es wird eine Vielfalt interner Steuerungs-<br />
und Organisationsmodelle<br />
existieren, natürlich wird und muss es<br />
in einzelnen Fällen auch ein Scheitern<br />
innerer Reformen geben. Die Hochschulen<br />
werden mehr Anstrengungen<br />
auf Transparenz und Information<br />
verwenden müssen, um eine komplexere<br />
Landschaft für Studierende,<br />
Forschungspartner und Gesellschaft<br />
durchschaubar zu machen.<br />
SJ: Vielen Dank!
08 Thema: Hochschulmanagement im Fokus <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Thema: Hochschulmanagement im Fokus<br />
09 9<br />
Wissenschaft im Zentrum <strong>der</strong><br />
Managementbemühungen<br />
Text: Jürgen Blum<br />
Ich wurde um einen Artikel zur Evaluation<br />
<strong>der</strong> Gremien- und Leitungsstruktur<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> gebeten,<br />
die ich mo<strong>der</strong>iert habe. Ich möchte<br />
hier nicht den Ergebnisbericht <strong>der</strong><br />
Evaluationskommission wie<strong>der</strong>geben,<br />
den die Hochschulmitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
veröff entlichten Lang- und Kurzfassung<br />
nachlesen können, vielleicht auch<br />
sollten. Ich will in dem kurzen Artikel<br />
einige persönliche Anmerkungen zu<br />
einigen mir beson<strong>der</strong>s wichtig erscheinenden<br />
Problemen und Lösungsansätzen<br />
im Wissenschaft smanagement<br />
machen, die auch bei <strong>der</strong> Evaluation<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>, zumindest in <strong>der</strong><br />
Diskussion, eine Rolle gespielt haben.<br />
Meine Ausführungen geben nur meine<br />
persönliche Meinung und nicht die <strong>der</strong><br />
Evaluations kommission wie<strong>der</strong>.<br />
Management zum Nutzen <strong>der</strong><br />
Wissenschaft<br />
Ich benutze lieber den Ausdruck<br />
„Wissenschaft smanagement“ statt<br />
„Hochschulmanagement“, da mit ihm<br />
klar ist, dass im Zentrum <strong>der</strong> Managementbemühungen<br />
die Wissenschaft<br />
steht, die Lehre und Forschung und<br />
Nebenfunktionen wie den Transfer<br />
umfasst. Mit dieser Begriffl ichkeit wird<br />
klar, dass Management nachweislich (!)<br />
<strong>der</strong> Wissenschaft nutzen muss. Soweit<br />
dieser Nachweis nicht erbracht werden<br />
kann, sollten Managementprozesse, ihr<br />
Aufwand und die hierfür verantwortlichen<br />
Personen in Frage gestellt werden.<br />
Das gilt für die Verwaltungen <strong>der</strong><br />
Hochschule ebenso wie für jegliches<br />
Projektmanagement in <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
. Das gilt auch für Beratungsleistungen,<br />
die nur über den konkreten<br />
Erfolg für die Wissenschaft zu rechtfertigen<br />
sind. Ich verstehe nicht, dass<br />
Wissenschaft lerinnen und Wissenschaft<br />
ler sich inzwischen geduldig einer<br />
Flut sie rechtfertigen<strong>der</strong> Evaluationen<br />
unterziehen, ohne dieses gleichzeitig<br />
und nach einem strengen Maßstab für<br />
ihre Verwaltungen zu verlangen, <strong>der</strong>en<br />
Aufwand ja aus den Ressourcen für<br />
Wissenschaft bestritten wird.<br />
So kommt eine „billige“ und trotzdem<br />
effi ziente Verwaltung <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
direkt zugute. Das hieraus abgeleitete<br />
Motto für Wissenschaft smanagement<br />
lautet daher: Nur soviel Management,<br />
wie für den Erfolg für Wissenschaft<br />
unbedingt nötig, und das heißt, so<br />
wenig wie möglich! Daraus ergeben<br />
sich die Hauptkriterien für eine Evaluation<br />
von Verwaltung, die meines<br />
Erachtens alle vier Jahre erfolgen sollte.<br />
Soweit die Einleitung, um jeden Zweifel<br />
über die Funktion von Management für<br />
Wissenschaft von vorneherein auszuschließen.<br />
Effektivität und Effi zienz auch im<br />
Wissenschaftsmanagement<br />
Eine zweite Vorbemerkung ist,<br />
dass ein auf betriebswirtschaft liche<br />
Kriterien von Eff ektivität und Effi zienz<br />
ausgerichtetes Management aus<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft auf die Wissenschaft<br />
prinzipiell übertragbar ist, wenn es<br />
sich dem Kontext <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
anpasst. Das ist per defi nitionem ganz<br />
selbstverständlich, da Management<br />
immer akzessorisch zu seinem Gegenstand<br />
ist. Konkret bedeutet das u. a.,<br />
dass Wissenschaft smanagement nicht<br />
genauer sein kann als die Wissenschaft<br />
selber und dass für ihre Unwägbarkeiten<br />
auch im Management die erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Freiräume und Flexibilitäten<br />
vorgehalten werden müssen. Das aber<br />
darf von <strong>der</strong> Wissenschaft nicht als<br />
ein Vorwand, eine generelle Abwehr<br />
und prinzipielle Diskreditierung von<br />
Wissenschaft smanagement missbraucht<br />
werden. Viele Bereiche des Managements<br />
sind aus <strong>der</strong> Wirtschaft direkt<br />
auf die Wissenschaft übertragbar, wenn<br />
es z. B. nicht direkt um die eigentlichen<br />
Wissenschaft sprozesse geht, son<strong>der</strong>n<br />
um die Betriebsfunktionen <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
seinrichtungen, die Administration,<br />
die Infrastrukturen etc., die einen<br />
ganz wesentlichen Produktions- und<br />
Kostenfaktor für Wissenschaft darstellen.<br />
Das wird vielfach von den Wissenschaft<br />
ler/innen nicht gesehen. Sie<br />
trauen sich in ihrem aus wissenschaft -<br />
lichem Erfolg abgeleiteten Übermut<br />
Leitungsfunktionen im Management<br />
von Wissenschaft s-„Unternehmen“(!)<br />
zu, für die sie nicht ausgebildet sind<br />
und die sie häufi g überfor<strong>der</strong>n. Für<br />
diesen Zusammenhang fehlt vielfach<br />
das Bewusstsein, da für Folgen solchen<br />
Missmanagements nicht gehaft et wird.<br />
Diese Kultur des professionellen Dilettantismus<br />
fi ndet auch kein generelles<br />
Korrektiv durch die hauptamtlichen<br />
Administratoren, die nach wie vor<br />
weitgehend eine juristische Ausbildung<br />
und Ausrichtung haben und es ebenfalls<br />
nicht können. Hier liegt ein doppelter,<br />
sich gegenseitig verstärken<strong>der</strong><br />
Eff ekt von spezieller Unfähigkeit vor,<br />
<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wissenschaft schadet.<br />
Ich will im Nachfolgenden thesenartig<br />
einige mir beson<strong>der</strong>s wichtig erscheinende<br />
Managementaspekte ansprechen,<br />
die mir im Generellen und auch für<br />
die FHW <strong>Berlin</strong> als beson<strong>der</strong>s wichtig<br />
erscheinen:<br />
Unter den Gesichtspunkten von<br />
Management sind Strategie und<br />
Strategieentwicklung essentiell, sozusagen<br />
<strong>der</strong> Beginn von Management.<br />
Ohne eine zielgerichtete, umsetzbare<br />
Strategie kann man allenfalls von<br />
Verwaltungen – Fortschreibung eines<br />
Zustands, <strong>der</strong> sich höchstens zufallsbedingt<br />
än<strong>der</strong>t – sprechen, bestenfalls<br />
von Administration – Verwaltung als<br />
Zuwendung zur Wissenschaft . Erst<br />
Strategie macht den Managementprozess<br />
zu einem zielgerichteten und<br />
vom Management zu verantwortenden<br />
Vorgang. Dies ist ein top-down angestoßener<br />
Vorgang, <strong>der</strong> in einem organisierten<br />
Strategieentwicklungsprozess<br />
im Gegenstromverfahren das gesamte<br />
Wissenschaft sunternehmen erfasst und<br />
so zu einer Identifi kation durch aktive<br />
Mitwirkung und Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
mit <strong>der</strong> Strategie führt. Der Strategieentwicklungsprozess<br />
ist die wichtigste<br />
Führungsaufgabe, für die nicht nur<br />
Fantasie son<strong>der</strong>n auch handwerkliches<br />
Können zur Durchführung des Prozesses<br />
notwendig sind.<br />
Zur Strategieentwicklung gehört<br />
notwendigerweise auch eine professionelle<br />
Kommunikation. Hierunter<br />
ist nicht zu verstehen, dass viele viel<br />
miteinan<strong>der</strong> reden, son<strong>der</strong>n dass<br />
obligatorische Kommunikationsstrukturen<br />
etabliert werden. Das heißt, die<br />
gezielte Information zur rechten Zeit<br />
wird zur Dienstpfl icht und ihre Verletzung<br />
ist arbeitsvertragliches Dienstvergehen<br />
mit den möglichen rechtlichen<br />
und tatsächlichen Konsequenzen. Ich<br />
kenne keine Wissenschaft seinrichtung,<br />
bei <strong>der</strong> ich die Kommunikationsstrukturen<br />
nicht als mehr o<strong>der</strong> weniger stark<br />
defi zitär bezeichnen würde, auch die<br />
eingeschlossen, bei denen ich selber<br />
hierfür Verantwortung getragen habe.<br />
Das Personalmanagement ist <strong>der</strong> kritische<br />
Erfolgsfaktor für Wissenschaft smanagement.<br />
Im Personalmanagement<br />
fehlen im öff entlichen Bereich vor<br />
allen Dingen die monetären Incentives.<br />
Wenn auch die persönlichen Incentives,<br />
die stimulierende und selbstbestätigende<br />
Beschäft igung mit Wissenschaft ,<br />
in <strong>der</strong> Regel stärker wirken mögen als<br />
ein geldwerter Anreiz, sollte dieses aber<br />
nicht zu einer verklärenden Idealisierung<br />
mäßig bezahlter und stark<br />
regulierter Tätigkeit in Lehre und Forschung<br />
führen. Hier gibt es aus meiner<br />
Sicht ein starkes Motivationsdefi zit und<br />
gleichzeitig bei <strong>der</strong> öff entlichen Hand<br />
wie auch bei <strong>der</strong> Wissenschaft selbst<br />
we<strong>der</strong> Neigung noch durchsetzbare<br />
Vorstellungen, diesen Zustand wirksam<br />
zu verän<strong>der</strong>n.<br />
Ein weiterer wichtiger prinzipieller<br />
Punkt ist das Verhältnis von Zentralität<br />
und Dezentralität: Es gilt <strong>der</strong><br />
Grundsatz „Soviel Dezentralität wie<br />
möglich und soviel Zentralität wie<br />
unbedingt nötig“. Die Umsetzung<br />
dieses Subsidiaritätsprinzips stellt hohe<br />
Ansprüche an die Führungspersonen<br />
auf <strong>der</strong> zentralen und <strong>der</strong> dezentralen<br />
Ebene, die auf <strong>der</strong> einen Seite die strategische<br />
Verantwortung und Delegation<br />
<strong>der</strong>en Umsetzung beherrschen<br />
und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite die operative<br />
Umsetzungsverantwortung übernehmen<br />
müssen.<br />
Drohende Handlungsautonomie?<br />
Das Wissenschaft ssystem im universitären<br />
und außeruniversitären Bereich<br />
ist in einem weiteren Umbruch: Ihre<br />
Finanzierungsnöte versucht die öff entliche<br />
Hand dadurch zu lin<strong>der</strong>n, dass<br />
sie den Wissenschaft seinrichtungen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e den Hochschulen, unter<br />
Chiff ren wie „Solidarpakt“, „Globalhaushalt“<br />
etc. eine Autonomie einzuräumen<br />
vorgibt, die das (dann insoweit<br />
arbeitslose) Mittelmanagement<br />
<strong>der</strong> Wissenschaft sministerien nicht<br />
wirklich will und zu <strong>der</strong> das hierauf<br />
nicht vorbereitete Management <strong>der</strong><br />
Wissenschaft seinrichtungen (noch)<br />
nicht befähigt ist. Über Jahrzehnte<br />
haben die Wissenschaft seinrichtungen<br />
diese Chance verwirklichter Handlungsautonomie<br />
für sich gefor<strong>der</strong>t, die<br />
nun zu drohen scheint. Hieraus ergeben<br />
sich Reaktionsnotwendigkeiten,<br />
von denen ich nur einige stichwortartig<br />
ansprechen möchte:<br />
Es bedarf <strong>der</strong> weiteren Professionalisierung<br />
auch im Managementbereich.<br />
Zur Strategie gehört daher ein Konzept<br />
<strong>der</strong> Personalentwicklung mit einer<br />
darauf abgestimmten Fort- und Weiterbildung<br />
und dessen Finanzierung<br />
in einem <strong>der</strong> Industrie vergleichbaren<br />
Umfang.<br />
Konsequenz <strong>der</strong> ausgeweiteten Selbstverantwortung<br />
<strong>der</strong> Wissenschaft seinrichtungen<br />
muss ein erfolgsorientiertes<br />
Qualitätsmanagement im Hinblick auf<br />
die Leistungen und Produkte <strong>der</strong> Wis-<br />
senschaft seinrichtungen sein. Dieses<br />
steckt erst in den Anfängen.<br />
Ehe Studenten und Studentinnen<br />
zur erfolgsbestimmenden Kundschaft<br />
von Hochschulen werden, müssen<br />
<strong>der</strong>en Leistungen stärker auf diese<br />
zugeschnitten und wirksame Marketingkonzepte<br />
entwickelt werden.<br />
Interessanterweise hat ein erfolgreicher<br />
Finanzdienstleister, <strong>der</strong> das akademische<br />
Personal als Zielgruppe hat,<br />
hierfür das Modell <strong>der</strong> Career-Center<br />
entwickelt, das in ersten Ansätzen nun<br />
im Hochschulbereich übernommen<br />
wird. Mit diesem Konzept gilt es sich<br />
auseinan<strong>der</strong>zusetzen und es fortzuentwickeln.<br />
Das öff entliche Vergütungssystem,<br />
dem die Wissenschaft seinrichtungen<br />
unterworfen sind, bietet bei guten<br />
Verdiensten für ordentliche, aber nicht<br />
herausragende Leistungen und hoher<br />
Beschäft igungs- und Versorgungssicherheit<br />
keine ausreichenden Incentives<br />
für die beson<strong>der</strong>e Leistung. Nach<br />
20-jähriger Diskussion um einen<br />
eigenen Wissenschaft starif habe ich<br />
den Glauben an Einsicht und Durchsetzung<br />
verloren und setze auf eine<br />
an sich unvernünft ige Kompensation<br />
durch Nebentätigkeiten, z. B. an<br />
sogenannten „An-Instituten“, die es<br />
inzwischen an allen im Drittmittelbereich<br />
erfolgreichen Wissenschaft seinrichtungen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e in den<br />
Ingenieurwissenschaft en, gibt. Diese<br />
intelligenten Umgehungsstrukturen<br />
mit ihren zum Teil hervorragenden<br />
Forschungs-, Ausbildungs- und Transfereff<br />
ekten werden inzwischen zum<br />
Glück selbst von den Rechnungshöfen<br />
nicht mehr diskreditiert, son<strong>der</strong>n sogar<br />
begrüßt, sind aber insoweit ein Testat<br />
für die Unfähigkeit des öff entlichen<br />
Systems.<br />
Ein perspektivisch beson<strong>der</strong>s wichtiger<br />
Entwicklungsschwerpunkt für die<br />
Wissenschaft seinrichtungen sind die<br />
IT-Infrastrukturen, die ich in nur zwei<br />
Gesichtspunkten ansprechen will: Die<br />
IT-Serviceprozesse als Umsetzungsfunktionen<br />
für Wissenschaft und<br />
Management bedürfen einer hohen
10 Thema: Hochschulmanagement im Fokus <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Thema: Hochschulmanagement im Fokus<br />
11<br />
Spezialisierung und Professionalität,<br />
die jedenfalls von kleineren und<br />
mittleren und manchmal auch großen<br />
Wissenschaft seinrichtungen nicht<br />
vorgehalten werden kann. Hier sollten<br />
Konzepte des Jobsharings bis hin zum<br />
Outsourcing entwickelt und modellhaft<br />
ausprobiert werden, um die erheblichen<br />
Effi zienzpotentiale zugunsten<br />
<strong>der</strong> Wissenschaft auszuschöpfen. Dem<br />
steht tendenziell <strong>der</strong> individuelle Übermut<br />
<strong>der</strong> Wissenschaft entgegen, die ihr<br />
unrefl ektiertes Vorurteil pfl egt, hier<br />
sei die Wissenschaft sfreiheit gefährdet.<br />
Ein spezielles und beson<strong>der</strong>s wichtiges<br />
Problem <strong>der</strong> IT-Infrastrukturen ist das<br />
<strong>der</strong> IT-technologischen Unterstützung<br />
und Umsetzung von Vernetzungs-<br />
Wettbewerb als Motor des<br />
Hochschulwesens?<br />
Eine Betrachtung aus dem Blickwinkel von Fachhochschulen<br />
Text: Olaf Winkel<br />
Die deutsche Hochschullandschaft<br />
befi ndet sich im Umbruch. Ziel ist<br />
dabei nicht nur die Schaff ung eines<br />
einheitlichen europäischen Hochschulraums<br />
im Sinne <strong>der</strong> Erklärung von<br />
Bologna, son<strong>der</strong>n auch eine Steigerung<br />
<strong>der</strong> Qualität von Forschung und Lehre<br />
an den heimischen Hochschulen, die<br />
viele für im internationalen Vergleich<br />
nicht mehr konkurrenzfähig halten.<br />
Ein Element <strong>der</strong> Hochschulreform ist<br />
die Aufwertung von Wettbewerb, dem<br />
Ökonomen die Fähigkeit zuschreiben,<br />
die Ressourcenallokation optimieren,<br />
Innovationsfähigkeit erhöhen,<br />
Monopolbildung verhin<strong>der</strong>n und<br />
einer leistungsgerechten Einkommensverteilung<br />
Vorschub leisten zu<br />
können. Wettbewerb soll künft ig nicht<br />
nur innerhalb <strong>der</strong> Hochschulen eine<br />
zentrale Rolle spielen, son<strong>der</strong>n auch im<br />
Verhältnis zwischen den Hochschulen<br />
in den Varianten von künstlichem und<br />
echtem Wettbewerb. Während echter<br />
Wettbewerb für Leistungsbereitstellung<br />
strukturen, die zwar in aller Munde<br />
sind, ohne dass aber die Problematik<br />
wirklich klar beschrieben ist.<br />
Die angeführten Punkte sind nur eine<br />
Auswahl, die Statements und Argumentationen<br />
sind um die Diff erenzierung<br />
verkürzt und sollen nur<br />
Diskussionsbeiträge sein, wenn auch<br />
zum Teil dezidierte.<br />
Ich bewun<strong>der</strong>e die FHW <strong>Berlin</strong> um<br />
ihren gut gelaunten Mut, mit <strong>der</strong> sie<br />
wichtige Initiativen ergriff en hat, um<br />
ihre Zukunft tatkräft ig in die eigenen<br />
Hände zu nehmen und sie zu gestalten.<br />
Die zweimalige Fusion, zunächst mit<br />
<strong>der</strong> Berufsakademie und jetzt mit <strong>der</strong><br />
unter Konkurrenzbedingungen steht,<br />
geht es beim künstlichem Wettbewerb<br />
darum, Konkurrenzbedingungen zu<br />
simulieren, etwa indem mit Hilfe von<br />
Kennzahlen Leistungsvergleiche durchgeführt<br />
und diejenigen belohnt werden,<br />
die dabei beson<strong>der</strong>s gut abschneiden.<br />
„Die Hochschulpolitik vernachlässigt<br />
bei <strong>der</strong> Umstellung auf die<br />
zweistufi ge Studienstruktur die<br />
Tatsache, dass funktionieren<strong>der</strong><br />
Wettbewerb vergleichbare Ausgangsbedingungen<br />
auf Seiten <strong>der</strong><br />
Wettbewerber voraussetzt.“<br />
Schwierigkeiten im Bereich des internen<br />
Wettbewerbs, wie sie etwa bei <strong>der</strong><br />
Messung und Bewertung individueller<br />
Leistungen auft reten, fi nden inzwischen<br />
zunehmend Beachtung. Die Probleme,<br />
die insbeson<strong>der</strong>e echter Wettbewerb<br />
zwischen Hochschulen nach<br />
Fachhochschule für Verwaltung und<br />
Rechtspfl ege, hat aus meiner Sicht ein<br />
ungeheueres Potenzial, das meines<br />
Erachtens allerdings in beiden Fällen<br />
noch nicht annähernd ausgeschöpft<br />
ist. Dies zu för<strong>der</strong>n und hierzu Hilfestellung<br />
zu leisten, war die eigentliche<br />
Aufgabe <strong>der</strong> Evaluationskommission,<br />
<strong>der</strong>en Empfehlung nun vorliegt. Es ist<br />
nicht <strong>der</strong> Anspruch, dass sie befolgt<br />
wird. Wichtig ist, dass wir einen Beitrag<br />
zur Auseinan<strong>der</strong>setzung <strong>der</strong> Hochschule<br />
leisten. Dazu kann man nur<br />
Glück wünschen und gespannt sein.<br />
Prof. Dr. Jürgen Blum ist Rechtsanwalt<br />
und Berater des Zentrums für Wissenschaft<br />
smangement (ZWM) e. V. Speyer.<br />
sich ziehen kann, sind dagegen bislang<br />
weitgehend unterbelichtet geblieben.<br />
Gerade sie erscheinen aber aus Sicht<br />
von Fachhochschulen beson<strong>der</strong>s<br />
brisant. Denn die hierzulande angestrebte<br />
Umwandlung <strong>der</strong> Hochschullandschaft<br />
in ein System „innovativer<br />
Hochschultypen jenseits <strong>der</strong> bestehenden<br />
Einteilung in Universitäten und<br />
Fachhochschulen“, die miteinan<strong>der</strong> in<br />
einen intensiven Wettbewerb treten<br />
(Lothar Zechlin, langjähriger Rektor<br />
<strong>der</strong> Universität Duisburg-Essen),<br />
stellt die Fachhochschulen vor neue<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen, die sie unter den<br />
gegebenen Voraussetzungen kaum<br />
bewältigen können. Zurückzuführen<br />
ist dies darauf, dass die Hochschulpolitik<br />
bei <strong>der</strong> Umstellung auf die zweistufi<br />
ge Studienstruktur die Tatsache<br />
vernachlässigt, dass funktionieren<strong>der</strong><br />
Wettbewerb vergleichbare Ausgangsbedingungen<br />
auf Seiten <strong>der</strong> Wettbewerber<br />
voraussetzt.<br />
Die Ungleichbehandlung von Universitäten<br />
und Fachhochschulen beginnt<br />
schon bei <strong>der</strong> staatlichen Forschungsför<strong>der</strong>ung,<br />
welche dazu tendiert,<br />
Fachhochschulbelange auszublenden.<br />
Deutlich geworden ist dies auch bei<br />
<strong>der</strong> Ausgestaltung <strong>der</strong> Exzellenzinitiative,<br />
durch die im Zeitraum von 2005<br />
bis 2011 1,9 Milliarden Euro in das<br />
deutsche Hochschulsystem gepumpt<br />
werden sollen. Noch problematischer<br />
wirken sich aber abweichende strukturelle<br />
Rahmenbedingungen aus.<br />
Während die Lehrverpfl ichtung <strong>der</strong><br />
Hochschullehrer an Universitäten acht<br />
Wochenstunden beträgt, liegt sie an<br />
Fachhochschulen bei achtzehn Stunden.<br />
Während Universitäten über einen<br />
akademischen Mittelbau zur Unterstützung<br />
<strong>der</strong> Hochschullehrer verfügen,<br />
fehlt es an Fachhochschulen zumeist an<br />
einem solchen.<br />
Die hohe Lehrverpfl ichtung an<br />
Fachhochschulen, welche angesichts<br />
<strong>der</strong> Informationsexplosion in fast<br />
allen Fachgebieten schon längst nicht<br />
mehr zeitgemäß ist, geht dort häufi g<br />
zu Lasten <strong>der</strong> Forschung. Ohne ein<br />
Mindestmaß an Forschung lässt sich<br />
aber we<strong>der</strong> eine hochwertige Lehre<br />
gewährleisten noch das Renommee<br />
sichern, das eine Hochschule benötigt,<br />
um Studierende anzuziehen und<br />
Arbeitgeber von <strong>der</strong> Qualität ihrer<br />
Ausbildung zu überzeugen. Dass man<br />
sich dieses Umstands in <strong>der</strong> Hochschulrektorenkonferenz<br />
und in vielen<br />
Kultusministerien durchaus bewusst ist,<br />
zeigt die Diskussion um die Einrichtung<br />
sogenannter Lehrprofessuren an<br />
Universitäten. Darin hat sich nämlich<br />
relativ schnell die Einschätzung durchgesetzt,<br />
dass eine über zwölf Semesterwochenstunden<br />
hinausgehende<br />
Lehrverpfl ichtung kaum sinnvoll ist,<br />
weil Hochschullehrer ausreichend Zeit<br />
benötigen, um sich in ihren Fachgebieten<br />
auf dem aktuellen Stand zu halten<br />
und durch Publikationen die Fähigkeit<br />
zu einer hochwertigen Lehre unter<br />
Beweis zu stellen. Vor <strong>der</strong> Konsequenz,<br />
dieser Erkenntnis auch im Hinblick auf<br />
Fachhochschulen Geltung zu verschaffen,<br />
scheuen die Verantwortlichen aber<br />
bis heute zurück.<br />
Die Asymmetrien in <strong>der</strong> Ausstattung<br />
<strong>der</strong> deutschen Hochschulen lassen sich<br />
auch in Geld ausdrücken. Während die<br />
jährlichen Aufwendungen für einen<br />
Studienplatz an Universitäten 7.400<br />
Euro betragen, liegen sie an Fachhochschulen<br />
bei 4.300 Euro. Und schließlich<br />
führen spezielle hochschulpolitische<br />
Feinjustierungen dazu, dass an Fachhochschulen<br />
erworbene Bachelor- und<br />
Mastergrade trotz <strong>der</strong> nominellen<br />
Gleichstellung weniger wert sind als<br />
solche, die von Universitäten stammen.<br />
Dies gilt schon hinsichtlich <strong>der</strong> weiteren<br />
Qualifi kationsperspektiven. Ob<br />
ein Fachhochschulbachelor Zugang zu<br />
einem universitären Master studiengang<br />
bekommt und wenn, unter welchen<br />
Bedingungen, entscheiden die Universitäten.<br />
Ebenso wenig hat ein<br />
Fachhochschulmaster Anspruch auf<br />
Zugang zu den Promotionsstudiengängen<br />
<strong>der</strong> Universitäten, die das<br />
Promotions privileg aller Voraussicht<br />
nach exklusiv behalten werden. Auch<br />
hier ent scheiden die Universitäten<br />
über die Zulassung – und diese haben<br />
es Fachhochschulabsolventen mit entsprechenden<br />
Ambitionen schon in <strong>der</strong><br />
Vergangenheit schwer gemacht.<br />
„Schweben die Fachhochschulen<br />
vielleicht in <strong>der</strong> Gefahr, zum<br />
billigen Jakob <strong>der</strong> deutschen<br />
Hochschullandschaft abzusinken?“<br />
Nicht gleichwertig sind die Abschlüsse<br />
von Universitäten und Fachhochschulen<br />
auch dort, wo es um Beschäftigungsperspektiven<br />
im öff entlichen<br />
Dienst geht. Dass ein Universitätsmaster<br />
die Befähigung für eine Laufb ahn<br />
im höheren Dienst besitzt, steht in<br />
traditioneller Weise außer Frage. Bei<br />
einem Fachhochschulmaster wird eine<br />
entsprechende Zulassung dagegen an<br />
die Erfüllung zusätzlicher Voraussetzungen<br />
gebunden. Für erfor<strong>der</strong>lich<br />
hält man dabei nicht nur eine entsprechende<br />
Feststellung in <strong>der</strong> Akkreditierungsurkunde,<br />
son<strong>der</strong>n zumeist auch,<br />
dass die jeweils zuständige oberste<br />
Dienstbehörde die Eignung <strong>der</strong> Ausbil-<br />
dung für den höheren Dienst explizit<br />
anerkennt.<br />
Angesichts <strong>der</strong> geschil<strong>der</strong>ten Wettbewerbsnachteile<br />
ist nicht auszuschließen,<br />
dass es mit den Fachhochschulen von<br />
dem Augenblick an bergab gehen wird,<br />
an dem sich die heute noch primär<br />
forschungsfi xierten Universitäten<br />
stärker für die Lehre und insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Bachelorausbildung erwärmen.<br />
Schweben die Fachhochschulen<br />
vielleicht in <strong>der</strong> Gefahr, zum billigen<br />
Jakob <strong>der</strong> deutschen Hochschullandschaft<br />
abzusinken und eines Tages nur<br />
noch Abschlüsse anbieten zu können,<br />
die studierwillige junge Menschen und<br />
Arbeitgeber zu Recht als zweitklassig<br />
ablehnen? Diese Frage stellt sich inzwischen<br />
durchaus.<br />
Allerdings zeichnen sich in einzelnen<br />
Bereichen auch Entwicklungen ab, die<br />
den Fachhochschulen den Rücken stärken.<br />
So hat sich <strong>der</strong> Bund kürzlich dazu<br />
durchgerungen, von <strong>der</strong> Diskriminierung<br />
von Fachhochschulmastern beim<br />
Zugang zum höheren Dienst Abstand<br />
zu nehmen. Und es gibt inzwischen<br />
Anzeichen dafür, dass vielleicht auch<br />
Landesminister diesem Beispiel folgen<br />
werden. Die Hochschulpolitiker, auf<br />
die es hier entscheidend ankommt, verhalten<br />
sich gegenüber den Problemen<br />
<strong>der</strong> Fachhochschulen aber weiterhin<br />
eher indiff erent. Insbeson<strong>der</strong>e sind sie<br />
längst überfällige Nachbesserungen in<br />
den Bereichen <strong>der</strong> Lehrdeputate und<br />
<strong>der</strong> Ressourcenausstattung bis heute<br />
weitestgehend schuldig geblieben.<br />
In den vergangenen Jahrzehnten haben<br />
sich die Fachhochschulen vor allem<br />
durch die Fähigkeit, eine hochwertige<br />
Lehre mit anwendungsorientierter<br />
Forschung zu verbinden, zu einem<br />
konstituierenden Element des deutschen<br />
Hochschulwesens entwickeln<br />
können. Um ihr Potential zu erhalten,<br />
sollte ihnen eine faire Chance gegeben<br />
werden, sich im Wettbewerb zu<br />
behaupten.<br />
Der Autor ist Professor für Public<br />
Management mit dem Schwerpunkt<br />
Verwaltung an <strong>der</strong> FHVR <strong>Berlin</strong>.
12 Neue Medien<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Neue Medien<br />
13<br />
Wiki-Projekte in <strong>der</strong> Lehre<br />
„Gruppen-Lernprojekt: interessant, praxisnah, empfehlenswert.“<br />
Text: Ute Hechtner und Heike Wiesner<br />
Entscheidend für die Akzeptanz und<br />
die kreative Nutzung von Informationstechnik<br />
in Lern- und Arbeitskontexten<br />
ist, dass die Nutzenden die Technologie<br />
als komfortabel und vertraut empfi nden.<br />
Die Dinge zu vereinfachen, ist<br />
eine gute Ausgangsbasis, um Soft wareprojekte<br />
zu verbreiten. „Partizipative<br />
Soft waregestaltung“ geht jedoch einen<br />
Schritt weiter. Die potenzielle Gruppe<br />
von Nutzer/innen in den Gestaltungsprozess<br />
<strong>der</strong> Technologie zu integrieren,<br />
kann dazu führen, dass Soft ware nicht<br />
mehr als statisches Produkt, son<strong>der</strong>n<br />
als Prozess empfunden wird.<br />
Das Lernziel <strong>der</strong> Lehrveranstaltung<br />
„Grundlagen <strong>der</strong> Wirtschaft sinformatik“<br />
besteht nicht nur darin, die<br />
Studierenden über Datenbanken,<br />
IuK-Systeme in Unternehmen etc. zu<br />
informieren, son<strong>der</strong>n sie auch mit<br />
Soft wareentwicklungsprozessen direkt<br />
in Berührung zu bringen: Im Ersten<br />
Studienabschnitt <strong>der</strong> Bachelor-Studiengänge<br />
geht es v. a. um eine wissenschaft<br />
liche Grundausbildung, in <strong>der</strong><br />
auch die Praxisbezüge zu verdeutlichen<br />
sind.<br />
„Das Projekt hat auf jeden Fall Spaß gemacht ...“<br />
Soft ware- bzw. Systementwicklung<br />
ist die Gestaltung rechnergestützter<br />
Informations- bzw. Anwendungssysteme,<br />
die i. d. R. mit Hilfe eines<br />
Vorgehensmodells konzipiert wird und<br />
u. a. eine Analyse-Phase beinhaltet.<br />
Dieser Aspekt lässt sich hervorragend<br />
in authentische, realitätsnahe<br />
Lernprojekte übertragen. Auch in <strong>der</strong><br />
berufl ichen Zukunft <strong>der</strong> Studierenden<br />
werden Vorgehensmodelle eine Rolle<br />
spielen, da Endbenutzer/innen in die<br />
Entwicklung von Soft ware einbezogen<br />
werden.<br />
„Für die Soft ware-Entwicklung sind<br />
Systemanalytiker/innen o<strong>der</strong> Programmierer/innen<br />
zuständig“, so lautete die<br />
Meinung <strong>der</strong> Studierenden. Das Th ema<br />
hatte in ihren Augen eine geringe<br />
Gegenwartsbedeutung, da sie ja Wirtschaft<br />
und nicht Informatik studieren.<br />
Insofern wurde <strong>der</strong> Lehr-Lerninhalt<br />
als „verordnet“ empfunden. Um<br />
den Studierenden den thematischen<br />
Zugang zu erleichtern, wurden sie<br />
in praxisnahen Projekten mit Aufgabenstellungen<br />
konfrontiert, die an<br />
ihre Interessen und Vorkenntnisse im<br />
Foto: Ute Hechtner<br />
Umgang mit Computer bzw. Internet<br />
anknüpft en. Im Vor<strong>der</strong>grund stand<br />
dabei, dass digitale Medien nicht nur<br />
zur Wissensrepräsentation o<strong>der</strong> zum<br />
Transport für deklaratives Wissen, son<strong>der</strong>n<br />
auch als kognitive Werkzeuge für<br />
die aktive Wissenskonstruktion dienen<br />
sollten. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
wurde während des Semesters mit dem<br />
Wiesner-Wiki 1 gearbeitet.<br />
Die sogenannte Wiki-Technologie<br />
ist eines <strong>der</strong> Herzstücke <strong>der</strong> Web-<br />
2.0-Anwendungen und steht für<br />
Nutzerfreundlichkeit, Standardisierung,<br />
Mitwirkung, Weiterverwendbarkeit<br />
und – als fast unbeabsichtige<br />
Nebenfolge – Wirtschaft lichkeit. Statt<br />
(mo<strong>der</strong>ner) Geschlossenheit wird<br />
postmo<strong>der</strong>ne interaktive Off enheit<br />
proklamiert. In Wikis fi ndet das kooperative<br />
und konstruktivistische Arbeiten<br />
seine volle Entfaltung. Die Grenze<br />
zwischen Lehrenden und Lernenden<br />
wird absichtsvoll vermischt und lädt zu<br />
neuen Lehr-Lernformen und inhaltlichen<br />
Neuorientierungen ein – ein<br />
grenzüberschreiten<strong>der</strong> Schmelztiegel<br />
aus Laien- und Expertenwissen. Wikis<br />
vereinen damit kollektives Wissen, das<br />
nicht nur abgerufen, son<strong>der</strong>n zugleich<br />
auch weiterentwickelt werden kann.<br />
Die Wiki-Technologie für die Lehrveranstaltung<br />
nutzbar zu machen,<br />
war daher nahe liegend. Lernprojekte<br />
innerhalb <strong>der</strong> Lehrveranstaltung<br />
„Grundlagen <strong>der</strong> Wirtschaft sinformatik“<br />
bei Prof. Wiesner zu erproben,<br />
wurde von Ute Hechtner angeregt,<br />
geplant und direkt umgesetzt. So hat<br />
sich ein Team gefunden, das nicht nur<br />
Wiki-Begeisterung auslösen konnte<br />
(Wiesner), son<strong>der</strong>n auch über mediendidaktische<br />
Kompetenzen in Sachen<br />
„Lernprojekte“ (Hechtner) verfügte.<br />
Nach einer kurzen Einführung in die<br />
Handhabung des Wikis konnten die<br />
Studierenden eigene Web-Seiten mit<br />
Artikeln zum Vorlesungsstoff (z. B.<br />
Fachbegriff e) anlegen, verfassen und<br />
miteinan<strong>der</strong> verlinken. Jede Arbeitsgruppe<br />
erhielt einen Projektauft rag<br />
mit <strong>der</strong> Aufgabe, eine Ist-Analyse zu<br />
Internet-Anwendungen durchzuführen.<br />
Die Studierenden konnten sich<br />
entscheiden, ob sie Firmen-Wikis o<strong>der</strong><br />
die Gebrauchstauglichkeit, das Suchmaschinen-Ranking<br />
bzw. den Online-<br />
Kundenservice <strong>der</strong> FHW-Webpräsenz<br />
untersuchen.<br />
Die Lernprojekte waren so formuliert,<br />
dass die Studierenden keine vorgefertigten<br />
Lösungswege abarbeiten konnten.<br />
Die beiden Lehrenden begleiteten<br />
stattdessen die Lernprozesse. Das<br />
Fehlen von konkreten Handlungsanweisungen<br />
zur Lösung <strong>der</strong> Aufgaben<br />
irritierte die Studierenden anfänglich.<br />
Doch bereits nach einer zweiwöchigen<br />
Einarbeitungszeit zeigte sich, dass die<br />
Beschäft igung mit dem jeweiligen<br />
Th ema das Interesse <strong>der</strong> Studierenden<br />
geweckt hatte. In einem Zwischenfazit<br />
präsentierten die Gruppen erste<br />
Lösungsansätze. Das Wiesner-Wiki<br />
wurde zur Dokumentation <strong>der</strong> Lernergebnisse<br />
und für Absprachen hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Arbeitsauft eilung rege genutzt.<br />
Ende Mai referierten die Studierenden<br />
zu ihren Th emen und den Ergebnissen<br />
ihrer Lernprojekte. Dabei wurden die<br />
Stärken bzw. Schwächen des Internetauft<br />
ritts <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> sowohl<br />
aus <strong>der</strong> Perspektive verschiedener<br />
Zielgruppen als auch im Vergleich zu<br />
konkurrierenden Hochschulen aufgezeigt<br />
und Vorschläge zur Verbesserung<br />
unterbreitet. Darüber hinaus wurde<br />
ein Kontakt mit <strong>der</strong> Synaxon AG, <strong>der</strong><br />
größten IT-Verbundgruppe Europas,<br />
hergestellt. Die Studierenden interviewten<br />
den CEO des Unternehmens,<br />
Frank Roebers, zu seinen Erfahrungen<br />
im Hinblick auf die Einführung eines<br />
Firmen-Wikis. Selten wurden wirtschaft<br />
liche Aspekte so hautnah in eine<br />
Grundveranstaltung integriert.<br />
Fazit<br />
Mit den Lernprojekten wurde konstruktives,<br />
kooperatives und selbstgesteuertes<br />
Lernen ermöglicht. Die Studierenden<br />
zeigten großes Engagement,<br />
um innovative und kreative Lösungsansätze<br />
zu fi nden. Die Einladung zur<br />
Wissenskonstruktion wurde von ihnen<br />
gern angenommen: „Das Projekt hat<br />
auf jeden Fall Spaß gemacht und mir<br />
persönlich viel mehr gebracht als mein<br />
EDV-II-Kurs.“, „Lernprojekte för<strong>der</strong>n<br />
selbständiges Arbeiten ... Learning by<br />
Doing gewährleistet tieferen Einblick<br />
ins Fachgebiet.“, „Projekt war sehr<br />
gut, man hat auf jeden Fall was für die<br />
Zukunft gelernt.“ „Gruppenlernprojekt:<br />
interessant, praxisnah, berufsorientiert,<br />
empfehlenswert.“<br />
Die Konzeption und Betreuung <strong>der</strong><br />
Lernprojekte waren Teil <strong>der</strong> Masterarbeit<br />
„Digitale Medien und Wissensgenerierung<br />
in Lehr-Lernkontexten.<br />
Lernprojekte zur För<strong>der</strong>ung von<br />
Medienkompetenzen bei Studienanfängern.“<br />
(Universität Rostock). Ohne<br />
diesen speziellen Kontext wären die<br />
Lernprojekte nicht möglich gewesen.<br />
Doch jenseits <strong>der</strong> guten Zusammenarbeit<br />
zwischen den beiden Dozent/innen<br />
gilt <strong>der</strong> Dank den Studierenden <strong>der</strong><br />
Lehrveranstaltung. Sie haben deutlich<br />
gemacht, dass mehr Potenzial in ihnen<br />
schlummert, als vorab vermutet. Eine<br />
tolle Erfahrung für alle Beteiligten!<br />
Und natürlich werden in <strong>der</strong> nächsten<br />
Grundlagenveranstaltung wie<strong>der</strong> Lernprojekte<br />
angeboten …<br />
Lese-Tipps<br />
Ergebnisse aller Lernprojekte im<br />
Wiesner-Wiki:<br />
http://www.heike-wiesner.de/wiki/<br />
index.php/Kategorie:GWI<br />
Zum Einsatz von Wikis in Lehr-<br />
Lernkontexten: Wiesner, H. (2007):<br />
Neue Lehr- und Lernkonzepte in <strong>der</strong><br />
Wirtschaft sinformatik. In: Curdes,<br />
B./Marx, S./Schleier, U./Wiesner, H.<br />
(Hrsg.): Gen<strong>der</strong> lehren – Gen<strong>der</strong><br />
lernen in <strong>der</strong> Hochschule. Konzepte<br />
und Praxisbeispiele, Oldenburg,<br />
S. 127–158<br />
Auszug aus dem Lernprojekt (1):<br />
Wissensmanagement und Firmen-Wikis<br />
Zielsetzung Einführung eines Firmen-Wikis<br />
Inhalt Forschungsstand Wikis<br />
Wissensmanagement im internationalen<br />
Vergleich<br />
Analyse: Erhebung, Beschreibung<br />
und Bewertung des<br />
Ist-Zustandes bezüglich <strong>der</strong> an<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> vorhandenen<br />
An wendungssysteme<br />
Grobkonzept zur Einführung<br />
eines Firmen-Wikis<br />
Interview mit <strong>der</strong> Synaxon AG<br />
Auszug aus dem Lernprojekt (2):<br />
Suchmaschinenoptimierung<br />
Zielsetzung Gute Platzierung <strong>der</strong> zu<br />
bestimmten Suchbegriffen relevanten<br />
FHW-Webseiten,<br />
z. B. auf den Ergebnisseiten <strong>der</strong><br />
Suchmaschine Google<br />
Inhalt Gerade in den wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Studiengängen<br />
konkurrieren die Hochschulen<br />
um leistungsstarke Bewerber.<br />
Da die meisten Internet-User<br />
(und damit auch Studieninteressierte)<br />
für die Informationsrecherche<br />
Suchmaschinen<br />
benutzen, ist zu prüfen, mit<br />
welcher Platzierung und mit<br />
welchen Verweisen die FHW-<br />
Webpräsenz in den Suchmaschinen<br />
erscheint.<br />
Forschungsstand: Suchmaschinenoptimierung<br />
Analyse: Erhebung, Beschreibung<br />
und Bewertung des<br />
Ist-Zustandes unter Berücksichtigung<br />
des Rankings <strong>der</strong><br />
Hauptkonkurrenten (nach<br />
Standort und Studienangebot)<br />
Erstellung eines Lastenheftes,<br />
um ein Angebot von Firmen<br />
einzuholen, die Webseiten für<br />
Suchmaschinen optimieren<br />
1 Das Wiesner-Wiki ist eine Applikation auf <strong>der</strong><br />
Web-Präsenz von Prof. Wiesner. Dabei handelt es<br />
sich um Artikelsammlungen, die mit einem normalen<br />
Web-Browser nicht nur angeschaut, son<strong>der</strong>n auch direkt<br />
editiert werden können.
14 Neue Medien<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Gleichstellung<br />
15<br />
Schlüssel zur erfolg reichen Transformation <strong>der</strong> Hochschule<br />
IT-Governance<br />
Der Mo<strong>der</strong>nisierungsauftrag an die Hochschulen ist im Kern eine Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> IT. Das Heben von Wertschöpfungspotenzialen<br />
(insbeson<strong>der</strong>e die Optimierung <strong>der</strong> Lehre) in Abstimmung mit den vorhandenen IT-Ressourcen wird eine zunehmend<br />
stärker zu beachtende Aufgabe des Hochschulmanagements sein.<br />
Text: Michael Sost<br />
Mit dem Bolognaprozess werden<br />
Rahmenbedingungen formuliert, die<br />
letztendlich als Auft rag zur Reorganisation<br />
<strong>der</strong> Hochschule mit Hilfe <strong>der</strong><br />
IT verstanden werden müssen. Die<br />
wesentlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen können<br />
wie folgt benannt werden:<br />
Erhöhter Verwaltungsaufwand. Die<br />
Anzahl <strong>der</strong> Studiengänge hat sich<br />
mehr als verdoppelt. Die Anzahl <strong>der</strong><br />
Prüfungsleistungen hat sich deutlich<br />
erhöht. Die Studienverlaufsprüfung ist<br />
viel komplexer geworden.<br />
Entwicklung eines bedarfsgerechten<br />
Studienangebots. Die Diff erenzierung<br />
des Lehrangebots bzw. <strong>der</strong> Lehrform<br />
(das didaktische Setting für den<br />
Bachelor-Studenten sollte sich von<br />
dem des Master-Studenten unterscheiden)<br />
stellt eine Herausfor<strong>der</strong>ung dar,<br />
<strong>der</strong> man nur über den vermehrten<br />
Einsatz <strong>der</strong> elektronischen Medien<br />
begegnen kann.<br />
Wie auch immer die Formulierung<br />
einer Strategie im Einzelnen lauten<br />
wird, in letzter Konsequenz ist eine<br />
Entwicklung hin zu einer IT- bzw.<br />
medienbasierten Hochschule unabwendbar<br />
– die IT muss als Instrument<br />
verstanden werden, über das sich Wettbewerbsvorteile<br />
erzeugen lassen.<br />
Auf <strong>der</strong> operativen Ebene kumulieren<br />
sämtliche Überlegungen in dem<br />
Ziel, eine integrierte multimediale<br />
Informationsversorgung aufzusetzen,<br />
von <strong>der</strong> sämtliche Nutzerkategorien<br />
profi tieren. Damit rückt die Gestaltung<br />
<strong>der</strong> Geschäft sprozesse (Dienste bzw.<br />
Services) und nicht die Beherrschung<br />
einer bestimmten Technologie in den<br />
Vor<strong>der</strong>grund. Das Selbstverständnis<br />
eines Rechenzentrums än<strong>der</strong>t<br />
Rektorat<br />
CIO<br />
Beratung Vorsitz<br />
IT-Board<br />
Lenkungsgremium für operative IV<br />
Geschäftsverteilung<br />
Medien Bibliothek Verwaltung<br />
Die Säulen des IT-Governance-Modells<br />
sich demnach. Es ist nicht mehr <strong>der</strong><br />
„Rechenknecht“ vergangener Tage,<br />
son<strong>der</strong>n vielmehr ein Servicezentrum,<br />
das die notwendige Infrastruktur zur<br />
Abbildung <strong>der</strong> Geschäft sprozesse<br />
liefert. Die IT wird somit integraler<br />
Bestandteil einer Hochschulentwicklungsplanung.<br />
Zwischen <strong>der</strong> strategischen und <strong>der</strong><br />
operativen Ebene müssen Funktionen<br />
eingerichtet werden, die im Gegenstromverfahren<br />
die Abstimmung<br />
zwischen den technischen Rahmenbedingungen<br />
und den strategischen<br />
Erfor<strong>der</strong>nissen durchführen. Im<br />
Folgenden wird ein IT-Governance-<br />
Modell vorgestellt, das sich im privatwirtschaft<br />
lichen Bereich (in ähnlicher<br />
Form auch schon im Hochschulbereich<br />
implementiert) bewährt hat. Es besteht<br />
im Wesentlichen aus drei Säulen:<br />
Der CIO (Chief Information Offi cer).<br />
Ihm obliegt die IT-Gesamtplanung in<br />
IVZ (IV-Servicezentrum)<br />
Weisung, Zielvereinbarung<br />
Beratung<br />
Abstimmung<br />
FB I FB V<br />
Serviceteam<br />
FIOs<br />
Aufsicht<br />
Serviceteam<br />
<strong>der</strong> Hochschule. Er legt die zentralen<br />
IT-Projekte fest, um übergreifende<br />
Synergien sicherzustellen.<br />
Der FIO (Faculty Information<br />
Offi cer). Er ist im Fachbereich <strong>der</strong><br />
Ansprechpartner für IT: verantwortlich<br />
für Anfor<strong>der</strong>ungsdefi nition,<br />
Fachkonzepterstellung, fachliche<br />
Architektur.<br />
Das IVZ (IV-Service-Zentrum). Das<br />
IVZ ist verantwortlich für Entwicklung,<br />
IT-Betrieb, und technische<br />
Architektur. Es berät die Fachbereiche<br />
bzw. die FIOs und den CIO zu technischen<br />
Innovationen.<br />
Die Th emen, die sich durch den Einsatz<br />
<strong>der</strong> IT ergeben, sind also vielfältig.<br />
Neben <strong>der</strong> technischen und fachlichen<br />
Dimension des IT-Einsatzes, ist insbeson<strong>der</strong>e<br />
die übergreifende Koordinierung<br />
<strong>der</strong> diversen Aktivitäten zwingend<br />
erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Frauen-Stipendienvergabe für <strong>MBA</strong>-<br />
<strong>Programme</strong> zum Wintersemester 2007<br />
Zum dritten Mal vergab die Fachhochschule<br />
für Wirtschaft <strong>Berlin</strong> Stipendien<br />
für Frauen, die mit einem Master of<br />
Business Administration ihre berufl iche<br />
Karriere ausbauen wollen. Die fünf<br />
Mitglie<strong>der</strong> des Vergabeausschusses,<br />
Dr. Vera Piálek (Leiterin Training und<br />
Fortbildung <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er Volksbank),<br />
Marianne Rühl-Andresen (Leiterin des<br />
Referates Grundsatz- und Rechtsangelegenheiten<br />
<strong>der</strong> Gleichstellungspolitik<br />
bei <strong>der</strong> Senatsverwaltung für Wirtschaft<br />
, Technologie und Frauen), Petra<br />
Wieczorek (Geschäft sführerin des IMB<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>), Prof. Dr. Sven Ripsas<br />
(Direktor des IMB) sowie beratend<br />
Viola Philipp (Frauenbeauft ragte <strong>der</strong><br />
FHW <strong>Berlin</strong>) konnten sich über 26<br />
qualifi zierte Bewerbungen freuen. Die<br />
vier Teilstipendien in Höhe von jeweils<br />
5.000 Euro gingen an studieninteressierte<br />
Frauen, <strong>der</strong>en herausragende<br />
berufl iche Leistungen, gepaart mit<br />
gesellschaft lichem Engagement, den<br />
Vergabeausschuss überzeugten.<br />
Die FHW <strong>Berlin</strong> vergibt im Rahmen ihres Stipendienprogramms mit Mitteln <strong>der</strong> Hochschule sowie des <strong>Berlin</strong>er<br />
Programms zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Chancengleichheit von Frauen in Forschung und Lehre zum 01.04.2008<br />
3 Stipendien<br />
zur Vorbereitung bzw. Konzeptionierung eines Promotionsvorhabens<br />
Die Laufzeit <strong>der</strong> Stipendien beträgt 12 Monate. Geför<strong>der</strong>t wird die Vorbereitung eines Promotionsvorhabens<br />
sowie die Zeit <strong>der</strong> Erbringung von notwendigen Vorleistungen an <strong>der</strong> Promotionshochschule. Geför<strong>der</strong>t werden<br />
wissenschaft liche Vorhaben in den wirtschaft s- und sozialwissenschaft lichen Fachgebieten.<br />
Das Programm richtet sich an <strong>Berlin</strong>er Absolventinnen von wirtschaft swissenschaft lichen<br />
Fachhochschulstudiengängen, die ihr Studium mit einem überdurchschnittlichen Abschluss beendet haben.<br />
Bewerbungen mit einem Forschungs-/Projektantrag sind bis zum 20.01.2008 einzureichen.<br />
Als wissenschaft liche Ansprechpartnerin steht Frau Prof. Dr. Dorothea Schmidt (Telefon +49 (0)30 85789-158) zur<br />
Verfügung. Die Bewerbungsunterlagen und allgemeine Auskünft e sind bei <strong>der</strong> Zentralen Frauenbeauft ragten <strong>der</strong> FHW<br />
<strong>Berlin</strong>, Viola Philipp, (Telefon +49 (0)30 85789-231 und www.fh w-berlin.de/frauenbeauft ragte) erhältlich.<br />
Fachhochschule für Wirtschaft (FHW) <strong>Berlin</strong><br />
Badensche Str. 50–51, 10825 <strong>Berlin</strong><br />
Da das Programm <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Frauen in <strong>der</strong> Wissenschaft dient, können sich nur Frauen bewerben. Die FHW<br />
<strong>Berlin</strong> wurde nach 2002 im Jahre 2005 erneut aufgrund ihrer erfolgreichen Aktivitäten für die Chancengleichheit mit<br />
dem Total-E-Quality-Award ausgezeichnet.
16 Gleichstellung<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Gleichstellung<br />
17<br />
Girl's Day am Fachbereich<br />
Berufs akademie<br />
Text: Diana Kreutzer<br />
Auch in diesem Jahr beteiligte sich<br />
<strong>der</strong> Fachbereich Berufsakademie am<br />
Girl's Day, <strong>der</strong> bundesweit am 26. April<br />
stattfand. Dieser jährliche Aktionstag<br />
soll dazu beitragen, jungen Mädchen<br />
ein breites Spektrum an berufl ichen<br />
Möglichkeiten zu zeigen und sie dazu<br />
zu bringen, sich nicht ausschließlich für<br />
„typisch weibliche“ Berufe zu interessieren,<br />
son<strong>der</strong>n auch für technische<br />
Bereiche, in denen zunehmend qualifi -<br />
zierte Fachkräft e fehlen.<br />
Nach einer Einführung in das duale<br />
Studiensystem durch den Dekan des<br />
Fachbereichs, Prof. Kurzawa, stieß <strong>der</strong><br />
kurze Vortrag von Sarah Hameister,<br />
Wirtschaft singenieurin bei <strong>der</strong> DaimlerChrysler<br />
AG, auf großes Interesse<br />
<strong>der</strong> über 40 Teilnehmerinnen. Sie<br />
ermutigte die jungen Mädchen, sich<br />
nicht einreden zu lassen, dass Technik<br />
nichts für Mädchen sei, und sich bereits<br />
frühzeitig dafür zu interessieren.<br />
In den Räumen des Studienbereichs<br />
Technik wurden den Teilnehmerinnen<br />
dann spannende Aktionen geboten: In<br />
<strong>der</strong> Fachrichtung Informatik lernten<br />
die Schülerinnen in Windeseile, mit <strong>der</strong><br />
Soft ware Prolog zu programmieren. Bei<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft sinformatik erhielten sie<br />
eine kurze Einführung in Algorithmen<br />
am Beispiel des „Spiels des Lebens“,<br />
bei dem Regeln formuliert werden,<br />
wie aus einer Generation leben<strong>der</strong> und<br />
toter Zellen eine neue Zellgeneration<br />
berechnet werden kann. Beim Bauwirtschaft<br />
singenieurwesen konnten sie die<br />
Tragfähigkeit unterschiedlicher Materialien<br />
überprüfen, mit Bodenproben<br />
experimentieren und Schallmessungen<br />
durchführen, und in <strong>der</strong> Fachrichtung<br />
Maschinenbau experimentierten sie<br />
mit einem Industrieroboter, <strong>der</strong> darauf<br />
programmiert ist, den Zauberwürfel<br />
„Rubik's Cube“ zu lösen.<br />
Seinem Ziel, Mädchen für die Technik<br />
zu begeistern, ist <strong>der</strong> Fachbereich<br />
Berufsakademie auf jeden Fall näher<br />
gekommen: Meldete sich bei einer<br />
ersten Befragung zum Interesse an<br />
Technik bei <strong>der</strong> Begrüßung nur eine<br />
Teilnehmerin, so waren es bei <strong>der</strong><br />
Abschlussrunde immerhin fünfzehn<br />
Mädchen, die sich vorstellen können,<br />
einen technischen Beruf zu ergreifen.<br />
Mit einer Zunahme an weiblichen Studierenden<br />
ist also zu rechnen!<br />
Spannende Aktionen beim Girl's Day Foto: FHW <strong>Berlin</strong>, Diana Kreutzer<br />
Gen<strong>der</strong>-Lehreinheiten in wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Studiengängen<br />
Im Rahmen des Bologna-Prozesses besteht die Chance und Herausfor<strong>der</strong>ung, fachspezifi sche Lehrinhalte aus <strong>der</strong> Frauen- und<br />
Geschlechterforschung in den Curricula <strong>der</strong> Bachelor- und Masterstudiengänge zu verankern. Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />
nutzt diese Gelegenheit und entwickelt <strong>der</strong>zeit gemeinsam mit dem Harriet-Taylor-Mill-Institut <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
geschlechterspezifi sche fachbezogene Lehreinheiten, die den Lehrenden zur Verfügung gestellt werden sollen.<br />
Text: Andrea-Hilla Carl<br />
Im vergangenen Jahr wurden fünf<br />
Werkverträge an ausgewiesene<br />
Experten und Expertinnen wirtschaft<br />
swissenschaft licher Fachgebiete<br />
vergeben (Personal und Organisation,<br />
Rechnungs wesen und Controlling,<br />
Mikro- und Makroökonomie, Finanzwissenschaft<br />
sowie Wirtschaft sinformatik).<br />
Ziel war die Erarbeitung des<br />
Standes <strong>der</strong> Erforschung geschlechtsspezifi<br />
scher Aspekte des jeweiligen<br />
Fachgebietes im deutsch- und englischsprachigen<br />
Raum. Die Ergebnisse,<br />
die auf <strong>der</strong> Homepage des Instituts<br />
einsehbar sind und noch veröff entlicht<br />
werden sollen, wurden in diesem Jahr<br />
im Rahmen von fünf Workshops einer<br />
breiten Fachöff entlichkeit vorgestellt.<br />
Die Workshops, an denen zwischen<br />
fünf und 15 Interessierte teilnahmen,<br />
richteten sich an Fachexpertinnen<br />
und -experten <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> und<br />
an<strong>der</strong>er <strong>Berlin</strong>er und Brandenburger<br />
Hochschulen. Sie hatten das Ziel, im<br />
Austausch Eckpunkte für die Entwicklung<br />
von fachbezogenen Gen<strong>der</strong>modulen<br />
zu entwickeln. Eine konkrete<br />
Modulgestaltung (auch auf <strong>der</strong> Grundlage<br />
<strong>der</strong> Workshopergebnisse) erfolgt<br />
in einem nächsten, abschließenden<br />
Schritt. Die Struktur <strong>der</strong> Workshops<br />
war jeweils gleich: Die Werkvertragsergebnisse<br />
wurden präsentiert und von<br />
einem Vertreter bzw. einer Ver treterin<br />
des Fachgebietes <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
kommentiert. Neben einer generellen<br />
fachlichen Kommentierung wurde vor<br />
allem auch eine kritische Einschätz<br />
ung vorgenommen, inwieweit, wo<br />
und in welcher Form die präsentierten<br />
Inhalte Verknüpfungsmöglichkeiten<br />
mit dem bestehenden Curriculum <strong>der</strong><br />
jeweiligen Facheinheit eröff nen. In den<br />
ab schließenden Diskussionsrunden<br />
bzw. Arbeitsgruppen <strong>der</strong> Workshops<br />
ging es um folgende Leitfragen:<br />
Wie können Lehrende motiviert<br />
werden, Geschlechterthemen in die<br />
Lehre einzubinden?<br />
Wie können Geschlechterfragen in<br />
das jeweilige Fachgebiet integriert<br />
werden?<br />
Die Workshops erbrachten durchaus<br />
vergleichbare Ergebnisse, von<br />
denen hier nur ein kleiner Ausschnitt<br />
skizziert werden kann. Um die Lehrenden<br />
zu erreichen und Gen<strong>der</strong> in<br />
ein Fachgebiet zu integrieren, müsste<br />
das Geschlechter thema systematisch<br />
in die Fachinhalte und -einheiten<br />
getragen werden. Zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Geschlechter kompetenz auf Seiten<br />
<strong>der</strong> Lehrenden wurden regelmäßige<br />
Gespräche zu verschiedenen Th emen<br />
(z. B. Bedeutung von Geschlechterthemen<br />
für das Fachgebiet; geschlechtersensible<br />
Didaktik) in den Facheinheiten<br />
angeregt sowie die Kooperation<br />
zwischen Lehrenden und Geschlechterforscher/innen<br />
vorgeschlagen. Ziel<br />
solcher Kooperationen wäre etwa<br />
Foto: Roland Horn<br />
die gemeinsame Erarbeitung von<br />
Kursinhalten o<strong>der</strong> exemplarischen<br />
Modell-Lehreinheiten. Darüber hinaus<br />
könnten den Lehrenden ausgearbeitete<br />
Lehr- und Lernpakete zur Verfügung<br />
gestellt werden. Übergeordnet sollten<br />
die Curricula grundlegend hinsichtlich<br />
Gen<strong>der</strong> überarbeitet werden.<br />
In allen Workshops wurde angemerkt,<br />
dass die Integration von Gen<strong>der</strong>-<br />
Aspekten in die fachbezogene Lehre<br />
nur dann erfolgreich sein kann, wenn<br />
auch die Hochschulleitungen diesen<br />
Prozess durch zentrale Vorgaben unterstützen.<br />
In diese Richtung gab es am<br />
Fachbereich I <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> schon<br />
vor <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Workshops<br />
Bewegung. Die Zielvereinbarungen<br />
des Fachbereichs enthalten nicht nur<br />
explizit das Ziel, Module zu identifi<br />
zieren, bei denen die Verankerung<br />
von Gen<strong>der</strong>-Aspekten sinnvoll bzw.<br />
notwendig ist, und eine Anpassung <strong>der</strong><br />
ent sprechenden Inhalte in den Modulbeschreibungen<br />
vorzunehmen. Auf<br />
Anregung des Dekans des Fach bereichs<br />
wurde auch eine Arbeitsgruppe gebildet,<br />
die diesen Prozess antreiben und<br />
begleiten soll.
18 Forschung<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Forschung<br />
19<br />
Gesundheitliche Auswirkungen<br />
befristeter Beschäftigung<br />
Ein deutsch-spanischer Vergleich<br />
Text: Antje Mertens<br />
Befristete Beschäftigung –<br />
Chance o<strong>der</strong> Risiko?<br />
Seit Mitte <strong>der</strong> 1980er Jahre haben viele<br />
europäische Län<strong>der</strong>, darunter auch<br />
Deutschland, neue Möglichkeiten<br />
geschaff en, Beschäft igte ohne spezifi<br />
schen Grund befristet einzustellen.<br />
Dadurch wollte man ein dynamischeres<br />
Einstellungsverhalten <strong>der</strong> Unternehmen<br />
motivieren, ohne den prinzipiellen<br />
Kündigungsschutz in Frage zu stellen.<br />
Von Anfang an gab es jedoch auch<br />
zahlreiche kritische Stimmen. Man<br />
befürchtete eine Zweiteilung o<strong>der</strong><br />
Dualisierung des Arbeitsmarktes mit<br />
einer Gruppe von stabil Beschäft igten<br />
einerseits und einer marginalisierten<br />
Gruppe von Beschäft igten in befristeten<br />
Verträgen an<strong>der</strong>erseits. Würden<br />
Beschäft igte mit befristeten Verträgen<br />
wie<strong>der</strong> in so genannte Normalarbeitsverhältnisse<br />
zurückfi nden? Würde das<br />
Einkommen befristeter Beschäft igter<br />
geringer ausfallen als dasjenige unbefristet<br />
Beschäft igter? Und würde letztendlich<br />
sogar die Gesundheit durch die<br />
unsichere Stellung leiden?<br />
Erstaunlicherweise machten nicht alle<br />
Län<strong>der</strong> die gleichen Erfahrungen mit<br />
<strong>der</strong> neuen Gesetzgebung. Während<br />
insbeson<strong>der</strong>e in Spanien die befristete<br />
Beschäft igung sprunghaft angestiegen<br />
ist und inzwischen rund ein Drittel<br />
aller Beschäft igungsverhältnisse ausmacht,<br />
war <strong>der</strong> Anstieg in Deutschland<br />
weit weniger dramatisch. Mit rund<br />
8 % liegt <strong>der</strong> Anteil befristeter Beschäftigung<br />
unter dem EU-Durchschnitt<br />
von 12–13 %. Wie empirische Studien<br />
zeigen, waren die Befürchtungen<br />
zumindest für Spanien nicht unbegründet,<br />
denn für befristete Arbeitskräft e<br />
ist es dort schwierig, aus dem Kreislauf<br />
wie<strong>der</strong>kehren<strong>der</strong> Arbeitslosigkeit und<br />
erneuter Befristung herauszufi nden. In<br />
Deutschland werden befristet Beschäftigte<br />
zwar ebenfalls häufi ger arbeitslos,<br />
jedoch ist <strong>der</strong> Übergang in unbefristete<br />
Beschäft igung nicht unwahrscheinlich.<br />
Wie sich Befristungen auf Löhne und<br />
Gesundheit auswirken, haben wir in<br />
unseren neueren Studien untersucht<br />
und die Erfahrungen in beiden Län<strong>der</strong>n<br />
verglichen.<br />
Die Löhne befristet beschäftigter<br />
Arbeitnehmer<br />
Wie Schaubild 1 zeigt, konzentriert<br />
sich befristete Beschäft igung stark<br />
am unteren Ende <strong>der</strong> Lohnverteilung.<br />
Tatsächlich verdienen in Deutschland<br />
befristet beschäft igte Männer im<br />
Durchschnitt 32 % weniger als Arbeitnehmer<br />
in regulären unbefristeten<br />
Beschäft igungsverhältnissen. In Spanien<br />
ist die Diff erenz sogar fast 50 %.<br />
Berücksichtigt man jedoch die Qualifi<br />
kationen und das Alter <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
sowie weitere individuelle und<br />
fi rmenspezifi sche Merkmale, so fällt die<br />
Lohndiff erenz auf rund 18 % in beiden<br />
Län<strong>der</strong>n. Verwendet man ein spezielles<br />
statistisches Verfahren, das auch unbeobachtbare<br />
individuelle Merkmale, wie<br />
beson<strong>der</strong>e Begabungen, berücksichtigt<br />
(Fixed Eff ects Modell), so fallen die<br />
Lohnunterschiede sogar auf 4,4 % in<br />
Spanien und 6,9 % in Deutschland.<br />
Eine detaillierte Betrachtung <strong>der</strong> Lohnverluste<br />
entlang <strong>der</strong> Lohnverteilung<br />
zeigt, dass die Verluste in Deutschland<br />
beson<strong>der</strong>s die unteren Lohngruppen<br />
betreff en (siehe Schaubild 2). Je<br />
höher man als befristet Beschäft igter<br />
in <strong>der</strong> Lohnverteilung platziert ist,<br />
desto geringer ist die Lohneinbuße.<br />
Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> oben<br />
genannten persönlichen Merkmale<br />
und Firmencharakteristika verdienen<br />
befristet Beschäft igte in den unteren<br />
Lohngruppen ca. 30 % weniger als<br />
unbefristet Beschäft igte; in den oberen<br />
Lohngruppen ist <strong>der</strong> Verlust mit unter<br />
10 % bedeutend kleiner. In Spanien<br />
sind die Lohnverluste dagegen gleichmäßiger<br />
verteilt, wobei allerdings <strong>der</strong><br />
durchschnittliche Verlust – wie oben<br />
dargestellt – in beiden Län<strong>der</strong>n vergleichbar<br />
ist. In Spanien kommt es also<br />
nur darauf an, ob man einen befristeten<br />
Vertrag hat o<strong>der</strong> nicht; in Deutschland<br />
ist es wichtig, was für einen befristeten<br />
Vertrag man hat.<br />
Gesundheitliche Auswirkungen <strong>der</strong><br />
Beschäftigungsunsicherheit<br />
Ein weiteres Problem befristeter<br />
Beschäft igung ist, dass diese unvermeidlich<br />
häufi ger in Arbeitslosigkeit<br />
mündet als unbefristete Beschäft igung,<br />
da die Verträge in <strong>der</strong> Regel im Laufe<br />
von ein bis zwei Jahren auslaufen. Nach<br />
einem Jahr sind in Deutschland rund<br />
13 % <strong>der</strong> befristet Beschäft igten arbeitslos,<br />
in Spanien rund 20 %. In empirischen<br />
Studien konnte oft gezeigt werden,<br />
dass Arbeitslosigkeit, aber auch<br />
Jobunsicherheit, eine Verschlechterung<br />
des Gesundheitszustandes hervorrufen<br />
kann und die Aufnahme einer Beschäftigung<br />
die Gesundheit verbessert. Aber<br />
fi nden sich die gleichen Eff ekte auch<br />
bei befristeten Verträgen?<br />
Während sich bei deutschen Männern<br />
die gesundheitlichen Eff ekte befristeter<br />
und unbefristeter Arbeitsverhältnisses<br />
nur wenig unterscheiden, verbessert<br />
sich bei spanischen Männern die<br />
Gesundheit nur bei Aufnahme eines<br />
unbefristeten Vertrages. Dies kann<br />
vermutlich durch die unterschiedlichen<br />
Gelegenheitsstrukturen erklärt werden,<br />
die in Spanien deutlich schlechter sind<br />
als in Deutschland: Die Wahrscheinlichkeit,<br />
ein unbefristetes Arbeitsver-<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0 %<br />
Schaubild 2 – Befristet Beschäftigte verdienen in allen Bereichen <strong>der</strong> Lohnverteilung weniger als unbefristet Beschäftigte<br />
Durchschnitt<br />
hältnis zu bekommen, ist in Spanien<br />
gering, und die Jobqualität befristeter<br />
Arbeitsverhältnisse ist deutlich schlechter.<br />
Da in Deutschland die Karrierechancen<br />
für befristet Beschäft igte<br />
(noch) besser sind, können Männer<br />
auch gesundheitlich von einem befristeten<br />
Vertrag profi tieren. Für deutsche<br />
Frauen ergeben sich jedoch negative<br />
Auswirkungen befristeter Verträge auf<br />
die Gesundheit. Die Rückkehr in das<br />
Berufsleben führt bei ehemals arbeitslosen<br />
Frauen nur bei unbefristeten<br />
Verträgen, aber nicht bei befristeten<br />
Verträgen, zu einer gesundheitlichen<br />
Verbesserung. Erstaunlicherweise<br />
verän<strong>der</strong>t sich die Einschätzung des<br />
eigenen Gesundheitszustandes bei spanischen<br />
Frauen we<strong>der</strong> bei Aufnahme<br />
einer befristeten noch einer unbefristeten<br />
Stelle. Wir vermuten, dass die<br />
deutlichen Geschlechtsunterschiede<br />
Schaubild 1 – Befristet Beschäftigte arbeiten vor allem im unteren Teil <strong>der</strong> Lohnverteilung<br />
Quantil 10 Quantil 25 Quantil 50 (Median) Quantil 75 Quantil 90<br />
zumindest teilweise auf die unterschiedliche<br />
Belastung durch Kin<strong>der</strong>betreuung<br />
und Tätigkeiten im Haushalt<br />
zurückzuführen sind. Die „Doppelbelastung“<br />
durch Jobunsicherheit und<br />
Hausarbeit verhin<strong>der</strong>t das Entstehen<br />
positiver gesundheitlicher Wirkungen<br />
bei Aufnahme einer Beschäft igung.<br />
Vor dem Hintergrund steigen<strong>der</strong> Zahlen<br />
befristet beschäft igter Arbeitnehmer<br />
stimmen diese Ergebnisse nachdenklich.<br />
Finden sich zunehmende<br />
Anteile <strong>der</strong> Bevölkerung in befristeter<br />
Beschäft igung, könnte die durchschnittliche<br />
Gesundheit <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
in Mitleidenschaft gezogen<br />
werden. Negative Auswirkungen auf<br />
die Produktivität <strong>der</strong> Wirtschaft durch<br />
befristete Beschäft igung sind somit<br />
nicht auszuschließen.<br />
Deutschland Spanien<br />
Unterstes Viertel Zweites Viertel Drittes Viertel Oberstes Viertel<br />
Anmerkung: Befristet beschäftigte Männer in den verschiedenen Vierteln (Quartilen) <strong>der</strong> gesamten Lohnverteilung in Prozent aller befristet Beschäftigten<br />
Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels und des European Community Household Panels<br />
- 0,00<br />
- 0,05<br />
- 0,10<br />
- 0,15<br />
- 0,20<br />
- 0,25<br />
- 0,30<br />
- 0,35<br />
Deutschland Spanien<br />
Anmerkungen: Erweiterte Mincer-Lohngleichungen für Männer. Kleinste Quadrate Schätzung (Durchschnitt) und Quantilsregressionen für unterschiedliche Punkte <strong>der</strong> Lohnverteilung.<br />
Dabei misst beispielsweise Quantil 10 die Lohnverluste an dem Punkt <strong>der</strong> Lohnverteilung unterhalb dessen sich 10 % <strong>der</strong> Fälle <strong>der</strong> Lohnverteilung befi nden.<br />
Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis des sozio-oekonomischen Panels und des European Community Household Panels<br />
Literatur<br />
Amuedo-Dorantes, C. (2000), Industrial<br />
and Labour Relations Review, 53,<br />
309–325.<br />
Boockmann, B./Hagen, T. (2005),<br />
ZEW-Wirtschaft sanalysen, Band 79.<br />
Gash, V./Mertens, A./Romeu-Gordo,<br />
L. (2007), European Societies, 9 (3),<br />
429–458.<br />
McGinnity, F./Mertens, A./Gun<strong>der</strong>t, S.<br />
(2005), European Sociological Review,<br />
21(4), 359–374.<br />
Mertens, A./Gash, V./McGinnity, F. (im<br />
Erscheinen), Labour.
20 Forschung<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Forschung<br />
21<br />
Gründen und Nachfolgen studieren<br />
Die Unternehmensnachfolge wird neben den Unternehmensgründungen wegen <strong>der</strong> Relevanz für Arbeitsmarkt und Konjunktur<br />
zunehmend auch als Thema in Bildung und Forschung erkannt. Eine aktuelle Umfrage <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> untersuchte vor diesem<br />
Hintergrund die qualifi katorischen Anfor<strong>der</strong>ungen an Nachfolger und Grün<strong>der</strong> aus Sicht von Finanzmittelgebern.<br />
Text: Birgit Felden und Christian Baal<br />
Der DIHK stellt in seinem aktuellen<br />
Unternehmensbarometer fest, dass pro<br />
Jahr in rund 43.000 Unternehmen ca.<br />
150.000 Arbeitsplätze durch eine ungelöste<br />
Unternehmensnachfolge bedroht<br />
sind. Das IfM in Bonn stellt gar fest:<br />
„Dies führt dazu, dass die Zahl <strong>der</strong> von<br />
Unternehmensnachfolgen berührten<br />
Arbeitsplätze von 907.000 (im Jahre<br />
2000 ff .) auf knapp 680.000 im Jahre<br />
2005 ff . zurückgehen wird.“ Die<br />
merklichen Zuwachsraten von Arbeitsplätzen<br />
im Zuge <strong>der</strong> sich belebenden<br />
Konjunktur würden sich bei diesem<br />
„Worst-case-Szenarium“ deutlich reduzieren.<br />
Insofern ist die Nachfolge nicht<br />
mehr nur ein soziostrukturelles o<strong>der</strong><br />
demographisches Phänomen, son<strong>der</strong>n<br />
zunehmend ein Th ema, das dieselben<br />
strukturellen und inhaltlichen Fragen<br />
wie die Existenzgrün<strong>der</strong>forschung<br />
aufwirft .<br />
Während bislang die empirische<br />
Betrachtung eines demographischen<br />
Ist-Zustandes im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong><br />
Nachfolge-Forschung stand, rücken<br />
aktuell die Umsetzung und die Qualität<br />
<strong>der</strong> Nachfolgeprozesse in den Fokus<br />
<strong>der</strong> Betrachtung. Auch Fragen nach<br />
<strong>der</strong> Übereinstimmung des real vorhandenen<br />
und des erwünschten Qualifi kationsprofi<br />
ls müssen vor diesem Hintergrund<br />
verstärkt gestellt werden. Welche<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen werden an Nachfolger<br />
aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> beteiligten Marktpartner<br />
gestellt? Welches Prozesswissen<br />
ist bei Nachfolgern und Übergebern<br />
vorhanden? Werden alle Möglichkeiten<br />
ausgeschöpft , um eine Unternehmensnachfolge<br />
erfolgreich zu gestalten? Was<br />
muss ein Nachfolger können, um ein<br />
bestimmtes Unternehmen in Zukunft<br />
erfolgreich führen zu können? Welche<br />
Bildungsschwerpunkte sollte er<br />
mitbringen, wo besteht nachträglicher<br />
Qualifi kationsbedarf? Was sind geeignete<br />
Bildungsformate, um eine optimale<br />
Qualifi kation von Grün<strong>der</strong>n und<br />
Nachfolgern zu gewährleisten?<br />
Bewertung <strong>der</strong> Qualität von Businessplänen von Grün<strong>der</strong>n und Nachfolgern<br />
mangelhaft<br />
17 %<br />
ausreichend<br />
18 %<br />
ungenügend<br />
7 %<br />
sehr gut<br />
7 %<br />
befriedigend<br />
28 %<br />
gut<br />
23 %<br />
Insbeson<strong>der</strong>e letztere Fragestellungen<br />
stehen im Fokus <strong>der</strong> aktuellen Umfrage,<br />
die von <strong>der</strong> Professur für Mittelstand<br />
und Unternehmensnachfolge <strong>der</strong> FHW<br />
<strong>Berlin</strong> unter Kreditinstituten durchgeführt<br />
wurde. Hintergrund <strong>der</strong> Befragung<br />
ist die Einführung des Bachelor-<br />
Studiengangs Unternehmensgründung<br />
und -nachfolge an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> vor<br />
zwei Jahren. Dieser richtet sich an Studierende<br />
und „young professionals“, die<br />
eine Gründung o<strong>der</strong> die Übernahme<br />
eines Unternehmens anstreben. Dabei<br />
wurden rund 500 Multiplikatoren mit<br />
einem Fragebogen angeschrieben, von<br />
denen rund 20 % geantwortet haben.<br />
Die Kernergebnisse <strong>der</strong> Umfrage verwun<strong>der</strong>n<br />
den Praktiker nicht:<br />
1.<br />
Aus Sicht <strong>der</strong> befragten Bank en<br />
und Kammern besteht ein<br />
deutlicher Qualifi zierungsbedarf, insbeson<strong>der</strong>e<br />
im betriebswirtschaft lichen<br />
Bereich. Eine fundierte betriebswirtschaft<br />
liche Grundbildung ist also aus<br />
Sicht <strong>der</strong> Multiplikatoren unabdingbare<br />
Voraussetzung für eine gelungene<br />
Gründung o<strong>der</strong> Nachfolge. Deutlich<br />
wird, dass die qualifi katorischen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an Nachfolger höher<br />
liegen, als an Grün<strong>der</strong>, diese aber auch<br />
nach Ansicht <strong>der</strong> Multiplikatoren<br />
besser erfüllt werden. Sowohl bei <strong>der</strong><br />
allgemeinen Schulbildung als auch bei<br />
berufsspezifi schen Bildungsabschlüssen<br />
weisen Nachfolger bessere Ergebnisse<br />
aus. 21,7 % <strong>der</strong> Nachfolger haben einen<br />
berufsspezifi schen Hochschulabschluss,<br />
bei den Grün<strong>der</strong>n liegt dieser Anteil<br />
lediglich bei 13,5 %.<br />
2.<br />
Bei Unternehmensnachfolgern<br />
fehlen in einem größeren<br />
Umfang Kenntnisse über Finanzierungsmöglichkeiten.<br />
Alternative Finanzierungsarten,<br />
wie z. B. <strong>der</strong> Einsatz<br />
von Business Angels, Beteiligungsgesellschaft<br />
en, Mitarbeiterbeteiligungen,<br />
Mezzanine-Finanzierungen o<strong>der</strong> Mittel<br />
aus dem persönlichen Umfeld, kamen<br />
bei <strong>der</strong> Frage nach den am häufi gsten<br />
genutzten Finanzierungsarten quasi<br />
nicht vor. Vorherrschend sind die drei<br />
klassischen Finanzierungsarten, <strong>der</strong><br />
Bankkredit (97,8 %), öff entliche Mittel<br />
(88,9 %) und Eigenkapital (87,8 %). Im<br />
Zusammenhang damit steht auch die<br />
mäßige Beurteilung <strong>der</strong> Businesspläne<br />
aus Sicht <strong>der</strong> Befragten. Die Hilfe<br />
externer Berater bei dem Verfassen von<br />
Businessplänen wird daher von mehr<br />
als <strong>der</strong> Hälft e <strong>der</strong> Befragten positiv<br />
bewertet. Hier zeigt sich möglicherweise<br />
sehr deutlich die Qualifi kationslücke<br />
vieler Grün<strong>der</strong> und Nachfolger,<br />
vor allem im strategischen und fi nanziellen<br />
Bereich. Die Businesspläne <strong>der</strong><br />
Nachfolger wurden dabei von einem<br />
deutlich höheren Anteil <strong>der</strong> Befragten<br />
besser beurteilt, was wie<strong>der</strong>um die<br />
Vermutung einer konsequenteren<br />
Zielausrichtung unterlegt sowie die<br />
höhere Qualifi kation <strong>der</strong> Nachfolger<br />
wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />
3.<br />
Allerdings zeigt die Umfrage<br />
auch, dass die Befragten nur selten<br />
spezialisierte Bildungsangebote für<br />
Grün<strong>der</strong> und Nachfolger kennen. Hier<br />
besteht auf Seiten <strong>der</strong> Bildungsanbieter<br />
ein erhöhter Marketing- und Informationsbedarf.<br />
Aus <strong>der</strong> Umfrage wird<br />
deutlich, dass spezialisierte Bildungsangebote,<br />
wie das <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>,<br />
nur wenig bekannt sind, gleichzeitig<br />
aber mittelständisch ausgerichtete<br />
Hochschulstudiengänge durchaus für<br />
geeignet gehalten werden, die Qualifi<br />
kationslücke von Grün<strong>der</strong>n und<br />
Nachfolgern zu schließen.<br />
Im Sinne eines zukunft sfähigen gesellschaft<br />
lichen Umfelds, das Unternehmertum<br />
sichert, för<strong>der</strong>t und nachhaltig<br />
wachsen lässt, ist eine umfassende<br />
Informations- und Bildungsoff ensive<br />
gefor<strong>der</strong>t. Wie die Untersuchung <strong>der</strong><br />
FHW <strong>Berlin</strong> zeigt, reichen dabei die<br />
hergebrachten Existenzgründungs- und<br />
Nachfolgequalifi zierungen häufi g nicht<br />
aus. Gerade bei Unternehmensnachfolgen<br />
sind Kenntnisse erfor<strong>der</strong>lich,<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0 %<br />
Eignung verschiedener Qualifi kationsangebote für Grün<strong>der</strong> und Nachfolger<br />
aus Sicht <strong>der</strong> befragten Institutionen<br />
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />
Hauptmängel in <strong>der</strong> Qualifi kation von Grün<strong>der</strong>n und Nachfolgern<br />
Berufsspezifi sche<br />
Mängel<br />
Betriebswirtschaftliche<br />
Mängel<br />
die auf die speziellen Bedürfnisse des<br />
Mittelstandes zugeschnitten sind. Die<br />
Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />
bestehen<strong>der</strong> Angebote sowie die Einrichtung<br />
und Vermarktung neuer Qualifi<br />
zierungsangebote können zukünft ig<br />
zu einer Verbesserung beitragen. Das<br />
Ausschöpfen alternativer Finanzierungsquellen<br />
birgt zusätzliches Potenzial<br />
zur Belebung <strong>der</strong> Gründungs- und<br />
Nachfolgeszene. Schließlich ist <strong>der</strong><br />
Grün<strong>der</strong><br />
Betriebswirtschaftliche Kurse von Kammern und Verbänden<br />
Berufsspezifi sche Kurse von Kammern und Verbänden<br />
Gründungs- bzw. nachfolgespezifi sche Kurse<br />
Allg. betriebswirtschaftliches Hochschulsstudium<br />
BWL-Studium mit Schwerpunkt Mittelstand<br />
<strong>MBA</strong> Unternehmensentwicklung FH Pfozheim<br />
B.A. Unternehmensgründung und -nachfolge FHW <strong>Berlin</strong><br />
Nachfolger<br />
Betriebswirtschaftliche Kurse von Kammern und Verbänden<br />
Berufsspezifi sche Kurse von Kammern und Verbänden<br />
Gründungs- bzw. nachfolgespezifi sche Kurse<br />
Allg. betriebswirtschaftliches Hochschulsstudium<br />
BWL-Studium mit Schwerpunkt Mittelstand<br />
<strong>MBA</strong> Unternehmensentwicklung FH Pfozheim<br />
B.A. Unternehmensgründung und -nachfolge FHW <strong>Berlin</strong><br />
kenne ich nicht ungeeignet geeignet<br />
Grün<strong>der</strong> Nachfolger<br />
Mängel in <strong>der</strong><br />
sozialen Kompetenz<br />
Unternehmerische<br />
Mängel<br />
Ausbau <strong>der</strong> Forschungsaktivitäten auf<br />
diesem speziellen Gebiet zu empfehlen,<br />
um weitere Erkenntnisse über Qualifi<br />
kation und Qualifi zierungsmöglichkeiten<br />
für die Praxis zu erhalten.<br />
Die komplette Version des auf Basis<br />
<strong>der</strong> Umfrage entstandenen Artikels im<br />
„Finanzbetrieb“ kann unter baal@fh wberlin.de<br />
angefor<strong>der</strong>t werden.
22 Forschung<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Forschung<br />
23<br />
Die Ostseepipeline und ihre<br />
wirtschaftlichen Folgen<br />
Hanna Shcherbich aus Weißrussland gehört zu den ersten Absolvent/innen des dreisemesterigen Masterstudiengangs „International<br />
Economics“. In ihrer Masterarbeit hat sie sich mit <strong>der</strong> Abschätzung wirtschaftlicher Folgen von Investitionen zur Erstellung<br />
<strong>der</strong> 1.200 km langen Erdgaspipeline durch die Ostsee beschäftigt, die von Vyborg in Russland unterseeisch direkt bis nach<br />
Mecklenburg-Vorpommern in die Nähe von Greifswald führen soll.<br />
Text: Helmut Maier und Hanna Shcherbich<br />
Deutschland<br />
Norwegen<br />
Der geplante Verlauf <strong>der</strong> Ostseepipeline<br />
Schweden<br />
Großbritannien Dänemark<br />
Russland<br />
Lettland<br />
Erfor<strong>der</strong>liche Kenntnisse zur Durchführung<br />
<strong>der</strong>artiger Abschätzungen<br />
mit Hilfe empirischer Input-Output-<br />
Tabellen hatte Hanna Shcherbich in<br />
<strong>der</strong> Lehrveranstaltung Ökonometrie<br />
im Wintersemester 2006/07 erworben,<br />
in <strong>der</strong> sie eine Hausarbeit über<br />
gesamtwirtschaft liche Einbußen durch<br />
die damalige Krise bei Airbus angefertigt<br />
hatte. Doch die neue Aufgabe war<br />
ungleich schwieriger und anspruchsvoller.<br />
Das offi ziell als North European<br />
Gas Pipeline bezeichnete Projekt sieht<br />
den Bau von zwei parallelen Leitungen,<br />
einer überseeischen Plattform sowie<br />
Anschlussleitungen in Russland und<br />
Deutschland mit einer Transportkapazität<br />
von 55 Mrd. Kubikmeter Erdgas<br />
pro Jahr vor, wodurch eine Steigerung<br />
<strong>der</strong> Erdgasimporte nach Mittel- und<br />
Westeuropa um bis zu 25 % im Jahr<br />
2012 möglich ist. Die herausragende<br />
Bedeutung dieses Projektes ist auch von<br />
<strong>der</strong> Europäischen Kommission erkannt<br />
worden, welche es im Dezember 2000<br />
zum integralen Bestandteil des transeuropäischen<br />
Energienetzes (TEN-E)<br />
erklärt hat. Dies ist teilweise umstritten,<br />
Polen<br />
Litauen<br />
Finnland<br />
Estland<br />
Polen hatte Bedenken geäußert. Für die<br />
Durchführung wurde die Nord Stream<br />
AG gegründet, an <strong>der</strong> auf russischer<br />
Seite die Gasprom mit 51 % und auf<br />
deutscher Seite Wintershall/BASF und<br />
E.ON Ruhrgas mit je 24,5 % beteiligt<br />
sind.<br />
Hauptziel <strong>der</strong> Masterarbeit war, auf <strong>der</strong><br />
Basis von deutschen und russischen<br />
Input-Output-Tabellen und greifb aren<br />
Kostendaten in zwei Szenarien den<br />
gesamtwirtschaft lichen Nie<strong>der</strong>schlag<br />
dieser deutsch-russischen Investition<br />
zum Bau <strong>der</strong> Pipeline in beiden Län<strong>der</strong>n<br />
einschließlich indirekter Auswirkungen<br />
grob abzuschätzen und zu<br />
bewerten. Eine Fülle von Detailproblemen<br />
war zu lösen. Als summarisches<br />
Ergebnis für Deutschland auf <strong>der</strong> Basis<br />
<strong>der</strong> Input-Output-Tabelle von 1997 mit<br />
59 Gütergruppen ergab sich: Nimmt<br />
man an, dass <strong>der</strong> Bau dieser Pipeline<br />
und erfor<strong>der</strong>licher Landanschlüsse die<br />
Endnachfrage nach Bauarbeiten um<br />
etwa 3 Mrd. Euro, nach Maschinen/<br />
Fahrzeugen/DV-Geräten um 1,95 Mrd.<br />
Euro und nach Metallproduktion in<br />
<strong>der</strong> Bundesrepublik um knapp 0,5 Mrd.<br />
Euro, also insgesamt um 5,5 Mrd. Euro<br />
erhöht, so erhöht sich dadurch <strong>der</strong><br />
Produktionsoutput (einschließlich<br />
Vor leistungen) um insgesamt 10 Mrd.<br />
Euro, die Bruttowertschöpfung um<br />
4,5 Mrd. Euro und die Erwerbstätigenzahl<br />
um etwa 100.000 Personen für ein<br />
Jahr. Die Multiplikatorwirkung beträgt<br />
1,8. Berücksichtigt man eine Laufzeit<br />
von fünf Jahren für den Bau und seit<br />
1997 gestiegene Arbeitsproduktivitäten,<br />
so liegt <strong>der</strong> Arbeitsmarkteff ekt für<br />
Deutschland unter 20.000 Erwerbstätigen<br />
pro Jahr.<br />
Das summarische Ergebnis für Russland<br />
auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Input-Output-<br />
Tabelle von 2003 sieht folgen<strong>der</strong>maßen<br />
aus: Nimmt man an, dass durch den<br />
Bau dieser Pipeline und erfor<strong>der</strong>licher<br />
Landanschlüsse die Endnachfrage<br />
in Russland nach Bauarbeiten um<br />
4,9 Mrd. Euro und nach Maschinen/<br />
Fahrzeugen/DV-Geräten um knapp<br />
1 Mrd. Euro, also insgesamt um knapp<br />
6 Mrd. Euro steigt, dann steigt <strong>der</strong><br />
Produktionsoutput (einschließlich<br />
Vorleistungen) um 9,6 Mrd. Euro und<br />
die Bruttowertschöpfung um 4 Mrd.<br />
Euro. Die Multiplikatorwirkung beträgt<br />
1,63 und ist damit niedriger als in <strong>der</strong><br />
Bundesrepublik. Auf die Angabe des<br />
rechnerischen Arbeitsmarkteff ektes,<br />
<strong>der</strong> in Russland wegen niedrigerer<br />
Arbeitsproduktivitäten weit höher liegt<br />
als in Deutschland, wird hier verzichtet,<br />
da die aufgetretenen Zahlen als verzerrt<br />
bewertet und Inkonsistenzen u. a. im<br />
statistischen Datenmaterial vermutet<br />
werden, die in <strong>der</strong> dreimonatigen<br />
Be arbeitungszeit nicht abschließend<br />
geklärt werden konnten.<br />
Szenario: Folgeabschätzung für Deutschland, Basis Input-Output-Tabelle von 1997<br />
Zusammengefasste Gütergruppen 1<br />
Zunahme<br />
Endnachfrage<br />
Mio. Euro<br />
Zunahme<br />
Produktionsoutput<br />
Mio. Euro<br />
Zunahme<br />
Erwerbstätigenzahl<br />
Personen<br />
Zunahme<br />
Bruttowertschöpfung<br />
Mio. Euro<br />
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 0 9,90 199,00 5,50<br />
Bergbau, Steine/Erden, Energie-, Wasserversorgung 0 152,40 915,00 74,70<br />
Mineralöl, Gas, chemische Erzeugnisse, Baumaterialien 0 633,80 4.633,00 243,90<br />
Metalle (Gewinnung und Bearbeitung) 496,00 1.109,70 10.410,00 444,90<br />
Maschinenbau, Fahrzeuge, Datenverarbeitungsgeräte 1.950,00 2.596,60 21.404,00 1.050,10<br />
Textilien, Le<strong>der</strong>, Holz, Papier, Sekundärrohstoffe 0 215,20 1.885,00 81,20<br />
Nahrungs-, Futtermittel, Getränke, Tabakerzeugnisse 0 7,90 59,00 2,00<br />
Bauarbeiten 3.060,00 3.181,00 41.225,00 1438,80<br />
Handels-, Verkehrs-, Nachrichten und Gaststätten-DL 0 644,60 8.656,00 276,80<br />
Kreditinstitute, Versicherungen, Wohnungswesen und<br />
sonstige unternehmenbezogene DL<br />
DL Gesundheit, Veterinär-, Sozialwesen, Erziehung,<br />
Unterricht, Entsorgung<br />
DL öffentliche Verwaltung, Verteidigung,<br />
Sozialversicherung, private Haushalte<br />
0 1.343,20 9.542,00 816,20<br />
0 27,50 182,00 13,60<br />
0 87,10 1.538,00 62,70<br />
Summe 5.506,00 10.008,80 100.649,00 4.510,40<br />
Szenario: Folgeabschätzung für Russland, Basis Input-Output-Tabelle von 2003<br />
Zusammengefasste Gütergruppen 2<br />
Zunahme<br />
Endnachfrage<br />
Mio. Euro<br />
Zunahme<br />
Produktionsoutput<br />
Mio. Euro<br />
Zunahme<br />
Bruttowertschöpfung<br />
Mio. Euro<br />
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 0 15,00 7,88<br />
Bergbau, Steine/Erden, Energie-, Wasserversorgung 0 290,90 108,39<br />
Mineralöl, Gas, chemische Erzeugnisse, Baumaterialien 0 1.025,60 459,8<br />
Metalle (Gewinnung und Bearbeitung) 0 646,70 193,86<br />
Maschinenbau, Fahrzeuge, Datenverarbeitungsgeräte 996,00 1.495,20 304,49<br />
Textilien, Le<strong>der</strong>, Holz, Papier, Sekundärrohstoffe 0 184,80 46,10<br />
Nahrungs-, Futtermittel, Getränke, Tabakerzeugnisse 0 51,90 12,83<br />
Bauarbeiten 4.910,00 4.415,30 2.029,79<br />
Handels-, Verkehrs-, Nachrichten und Gaststätten-DL 0 1.262,80 795,59<br />
Kreditinstitute, Versicherungen, Wohnungswesen und<br />
sonstige unternehmenbezogene DL<br />
DL Gesundheit, Veterinär-, Sozialwesen, Erziehung,<br />
Unterricht, Entsorgung<br />
DL öffentliche Verwaltung, Verteidigung,<br />
Sozialversicherung, private Haushalte<br />
0 110,20 62,02<br />
0 57,30 26,98<br />
0 51,00 25,39<br />
Summe 5.906,00 9.606,70 4.073,12<br />
1) Die Originaltabelle umfasst 59 Gütergruppen DL Dienstleistungen<br />
2) Die Originaltabelle umfasst 23 Gütergruppen 1 Euro = 34,93 Russische Rubel (25. Juli 2007)
24 In, An, Aus <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 In, An, Aus <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
25<br />
IMB Management Forum 2007<br />
„Der Sinn des Unternehmens –<br />
Strategien und Werte auf dem<br />
globalen Marktplatz“<br />
Text: Sylvia Nave-Brüggemann<br />
IMB Management Forum 2007 Foto: Andrea Kathe<strong>der</strong><br />
Werte und Wirtschaft – kaum etwas<br />
beherrscht <strong>der</strong>zeit mehr die Schlagworte<br />
als Th emen wie Corporate<br />
Social Responsibility, Wirtschaft sethik,<br />
Integrität o<strong>der</strong> „Karma-Kapitalismus“.<br />
Halten sie, was sie versprechen?<br />
Können Unternehmen rund um den<br />
Erdball mit einer Orientierung an Werten<br />
tatsächlich erfolgreicher sein? Diese<br />
und an<strong>der</strong>e Fragen wurden im Rahmen<br />
<strong>der</strong> hochkarätig besetzten Fachtagung<br />
am 21. September 2007 unter dem<br />
Titel „Der Sinn des Unternehmens –<br />
Strate gien und Werte auf dem globalen<br />
Marktplatz“ behandelt. Anlässlich des<br />
15-jährigen Jubiläums <strong>der</strong> <strong>MBA</strong>-Studiengänge<br />
an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> wurde<br />
dieses Th ema von Wissenschaft lern<br />
und Wirtschaft svertretern im Ritz<br />
Carlton <strong>Berlin</strong> in seinen vielfältigen<br />
Facetten dargestellt und diskutiert.<br />
Keynote-Sprecher war Dr. Wolfgang<br />
Gerhardt, Mitglied des Bundestages im<br />
Auswärtigen Ausschuss, langjähriger<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> FDP und Vorsitzen-<br />
<strong>der</strong> <strong>der</strong> Friedrich-Naumann-Stift ung.<br />
Prof. Norbert Bolz von <strong>der</strong> TU <strong>Berlin</strong>,<br />
Medienphilosoph und Trendforscher,<br />
beleuchtete die gestiegene Rolle von<br />
Ethik und Werten in <strong>der</strong> sich vernetzenden<br />
Welt und daraus resultierende<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen an das Management.<br />
Die Strategien und Werte, die es<br />
deutschen – meist familiengeführten –<br />
Mittelstandsbetrieben ermöglichen,<br />
sich auf globalen Märkten als Weltmarktführer<br />
positionieren zu können,<br />
Keynote-Sprecher Dr. Wolfgang Gerhardt<br />
stellte Herr Prof. Venohr von <strong>der</strong> FHW<br />
<strong>Berlin</strong> dar.<br />
Vier Workshops boten den Teilnehmern<br />
anschließend die Möglichkeit,<br />
sich aktiv von neuen Managementansätzen<br />
inspirieren zu lassen und neue<br />
Lea<strong>der</strong>ship-Skills kennen zu lernen. In<br />
<strong>der</strong> abschließenden Podiumsdiskussion<br />
beleuchteten Unternehmerpersönlichkeiten<br />
das Tagungsthema aus <strong>der</strong><br />
Perspektive ihrer Unternehmen.<br />
Mit dem IMB Management Forum<br />
2007 würdigte die Fachhochschule<br />
für Wirtschaft <strong>Berlin</strong> das 15-jährige<br />
Bestehen ihrer <strong>MBA</strong>-Studiengänge<br />
am hochschuleigenen IMB Institute<br />
of Management <strong>Berlin</strong> mit mittlerweile<br />
über 800 Absolventen. Die FHW<br />
<strong>Berlin</strong> hat sich in Deutschland als<br />
Vorreiter bei <strong>der</strong> Entwicklung und<br />
Einführung von <strong>MBA</strong>-Weiterbildungsstudiengängen<br />
(1992 <strong>MBA</strong> European<br />
Management, 1998 <strong>MBA</strong> European-<br />
Asian Program me) positionieren<br />
Foto: Andrea Kathe<strong>der</strong><br />
können. Das Gesamtangebot des IMB<br />
umfasst fünf akkreditierte <strong>MBA</strong>-<br />
<strong>Programme</strong>, zwei Masterstudiengänge<br />
sowie ein Zertifi katsprogramm. Die<br />
<strong>MBA</strong>-Studiengänge mit ihren jeweiligen<br />
inhaltlichen Schwerpunkten<br />
bilden die Kernkompetenz des IMB.<br />
Auf <strong>der</strong> Internetseite www.mbaberlin.de<br />
sind Fotos des Jubiläums, <strong>der</strong><br />
Tagungsrea<strong>der</strong> zum Herunterladen<br />
sowie Videoausschnitte <strong>der</strong> Abschlussdiskussion<br />
eingestellt.
26 In, An, Aus <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 In, An, Aus <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
27<br />
W-Besoldung: Größere Einkommensunterschiede<br />
an Fachhochschulen?<br />
Durch die Einführung <strong>der</strong> „leistungsgerechten“ Bezahlung für Professorinnen und Professoren kann es auch in <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
zu bisher nicht gekannten Einkommensunterschieden kommen. In diesem Beitrag sollen einige Hintergründe und offene Fragen<br />
thematisiert werden.<br />
Text: Viola Philipp<br />
Grundlagen zur Einführung <strong>der</strong><br />
W-Besoldung<br />
Zum Jahr 2005 haben gemäß Bundesbesoldungsrecht(Professorenbesoldungsreformgesetz)<br />
alle Län<strong>der</strong> über<br />
die entsprechenden Landesgesetze<br />
die W-Besoldung mit dem Element<br />
Leistungszuschläge eingeführt. Professoren<br />
und Professorinnen können seit<br />
dem 1. Januar 2005 nur noch in ein<br />
W-Amt berufen werden. Damit wurden<br />
zugleich die W-Grundgehälter festgelegt;<br />
einen Dienstaltersaufstieg – wie<br />
er in <strong>der</strong> C-Besoldung und in den am<br />
Fachbereich Berufsakademie überführten<br />
Angestelltenprofessuren nach<br />
A-Gehältern üblich ist – beinhaltet<br />
die W-Besoldung nicht mehr. Zu den<br />
Grundgehältern können aus folgenden<br />
Gründen Leistungszulagen hinzutreten:<br />
Berufungs- und Bleibeverhandlungen<br />
beson<strong>der</strong>e Leistungen in Forschung,<br />
Lehre, Kunst, Weiterbildung und<br />
Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />
Wahrnehmung von Funktionen o<strong>der</strong><br />
beson<strong>der</strong>en Aufgaben im Rahmen <strong>der</strong><br />
Hochschulselbstverwaltung o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Hochschulleitung.<br />
Diejenigen Professor/innen, die nach<br />
C-Besoldung eingestellt wurden,<br />
rücken weiterhin in den Dienstaltersstufen<br />
auf. Der Wechsel in eine höhere<br />
Besoldungsstufe – <strong>der</strong> früher in <strong>Berlin</strong><br />
an Fachhochschulen z. T. realisiert werden<br />
konnte – ist nicht mehr möglich.<br />
Für <strong>Berlin</strong> hat <strong>der</strong> Senator für Bildung,<br />
Wissenschaft und Forschung festgelegt,<br />
dass bei einem Wechsel für C-besoldete<br />
Professorinnen und Professoren in<br />
die W-Besoldung automatisch nur das<br />
W-Grundgehalt angesetzt wird und die<br />
bereits erreichten Dienstaltersstufen als<br />
Gehaltsbestandteil nicht mitgenommen<br />
werden können. Ein Wechsel erscheint<br />
damit eher für sehr junge Professorinnen<br />
und Professoren, die erst wenige<br />
Dienstaltersstufen erreicht haben, interessant.<br />
Sollten die Professorinnen und<br />
Professoren jedoch einen Ruf von einer<br />
an<strong>der</strong>en Hochschule erhalten und doch<br />
an ihrer Hochschule bleiben wollen,<br />
können sie nun eine W-Besoldung mit<br />
Zulagen (Abwehrruf) verhandeln.<br />
Generell sind die Eintrittsgehälter in<br />
<strong>der</strong> W-Besoldung niedriger als in <strong>der</strong><br />
C-Besoldung (weitere Informationen<br />
im W-Portal des Hochschulverbandes:<br />
www.hochschulverband.de). Im<br />
Vergleich zur C-Besoldung erhalten<br />
Einsteiger/innen sowie Geistes- und<br />
Sozialwissenschaft ler/innen im Durchschnitt<br />
geringere Gehälter. Sie erhalten<br />
z. T. nur das Grundgehalt, und das liegt<br />
je nach Alter bzw. Familienstand um<br />
mehrere Hun<strong>der</strong>t Euro niedriger als bei<br />
<strong>der</strong> alten C-Besoldung.<br />
Der Gesamtvergaberahmen für die<br />
Verteilung <strong>der</strong> Besoldungszahlungen<br />
ist nicht vergrößert worden, so dass<br />
<strong>der</strong> einzelnen Hochschule dafür nicht<br />
mehr Geld als früher zur Verfügung<br />
steht. Selbst wenn die Hochschule das<br />
gesamte Finanzvolumen des Vergaberahmens<br />
an die Professorinnen und<br />
Professoren weitergibt, muss folgen<strong>der</strong><br />
Eff ekt entstehen: Bei einer stärker<br />
leistungsdiff erenzierten Bezahlung<br />
können nur für einige Professor/innen<br />
höhere Gehälter realisiert werden<br />
und dies zu Lasten <strong>der</strong>er, die nur das<br />
Grundgehalt bekommen.<br />
Regelungen an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
Der professorale Lehrkörper an <strong>der</strong><br />
FHW <strong>Berlin</strong> weist verschiedene<br />
Besoldungs- und Gehaltsmodelle auf.<br />
Das Spektrum umfasst verbeamtete<br />
C2- und C3-Positionen und verbeamtete<br />
W-Professuren am Fachbereich<br />
Wirtschaft swissenschaft en sowie<br />
nichtverbeamtete Angestellten-Professuren<br />
mit überführten A-Gehältern<br />
und an W2 angelehnte Angestelltenprofessuren<br />
am Fachbereich Berufsakademie.<br />
Insgesamt hat <strong>der</strong> Rektor<br />
seit 2005 35 W-Professuren, mehrheitlich<br />
mit Rufannahme, verhandelt.<br />
Darüber hinaus gibt es noch weitere<br />
Vergütungs- und Besoldungsformen<br />
an unserer Hochschule, nach denen<br />
jedoch wenige Personen vergütet<br />
werden.<br />
Die FHW <strong>Berlin</strong> verfügt wie alle <strong>Berlin</strong>er<br />
Hochschulen über eine Satzung zur<br />
Vergabe beson<strong>der</strong>er Leistungsbezüge<br />
sowie eine Durchführungsrichtlinie,<br />
die zum Jahr 2005 in Kraft trat. In <strong>der</strong><br />
Durchführungsrichtlinie werden die<br />
maximalen Beträge für Leistungszulagen<br />
im Rahmen von Berufungs- und<br />
Bleibeverhandlungen sowie für die<br />
Gewährung von Funktionsleistungsbezügen<br />
und für beson<strong>der</strong>e Leistungen<br />
sowie <strong>der</strong>en Ruhegehaltsfähigkeit<br />
geregelt. Die Satzung enthält die<br />
Kriterien für beson<strong>der</strong>e Leistungen.<br />
Darin sind auch Elemente, die aus<br />
gleichstellungspolitischer Sicht wichtig<br />
sind, aufgenommen worden. Beson<strong>der</strong>e<br />
Leistungen sind u. a. auch wesentliche<br />
Beiträge zu Gen<strong>der</strong>- bzw. Diversity-<br />
Ansätzen in <strong>der</strong> Lehre sowie die För<strong>der</strong>ung<br />
des weiblichen wissenschaft lichen<br />
Nachwuchses.<br />
In den Leistungsrat, <strong>der</strong> über das<br />
Vorliegen einer beson<strong>der</strong>en Leistung<br />
entscheidet, werden vier Professor/innen<br />
beiden Geschlechts bestellt.<br />
Die Beratungen des Leistungsrates<br />
werden von <strong>der</strong> zentralen Frauenbeauft<br />
ragten begleitet. Auf Vorlage des<br />
Bescheids des Leistungsrates und <strong>der</strong><br />
Stellungnahme des Dekans bzw. <strong>der</strong><br />
Dekanin entscheidet <strong>der</strong> Rektor bzw.<br />
die Rektorin über Art und Umfang<br />
<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Leistungszulagen. Der<br />
Gesamtumfang ist vom Vergaberahmen<br />
begrenzt.<br />
Offene Fragen und Auswirkungen<br />
auf das Geschlechterverhältnis<br />
Das leistungsorientierte Element <strong>der</strong><br />
W-Besoldung eröff net die Möglichkeit<br />
einer neuen Gehaltsverteilung.<br />
Wenn die Gehälter ungleicher werden,<br />
könnten geschlechterspezifi sche Eff ekte<br />
entstehen. So stellt ein aktueller Bericht<br />
<strong>der</strong> Senatsverwaltung für Bildung,<br />
Wissenschaft und Forschung an das<br />
Abgeordnetenhaus zwei Jahre nach <strong>der</strong><br />
Einführung <strong>der</strong> leistungsorientierten<br />
Besoldung in <strong>Berlin</strong> auf Grundlage <strong>der</strong><br />
empirischen Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er<br />
Hochschulen fest, dass über alle Hochschulen<br />
hinweg Frauen bei Berufungsverfahren<br />
seltener Berufungsleistungsbezüge<br />
erlangen konnten (Quelle:<br />
Abgeordnetenhaus <strong>Berlin</strong>: Drucksache<br />
16/0757 vom 25.07.2007, Mitteilung<br />
zur Umsetzung des Professorenbesoldungsreformgesetzes).<br />
In den nicht betriebswirtschaft lichen<br />
Fächern an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> sind<br />
proportional mehr Frauen als in den<br />
betriebswirtschaft lichen Fächern vertreten.<br />
Wird die Gruppe <strong>der</strong> Professorinnen<br />
durch die neuen Regelungen<br />
(ungewollt) benachteiligt? Wird es für<br />
die einzelne Person überhaupt eine<br />
Berufungszulage bzw. Bleibezulage<br />
geben, und nach welchen Kriterien<br />
wird die Höhe <strong>der</strong> Zulage vergeben?<br />
An <strong>der</strong> wirtschaft swissenschaft lichen<br />
Fachhochschule werden häufi g wissenschaft<br />
lich ausgebildete Praktiker/innen<br />
rekrutiert. Werden (männliche)<br />
Manager aus großen Unternehmen<br />
und mit internationaler Erfahrung,<br />
die BWL-Fächer unterrichten, fi nanziell<br />
jetzt besser gestellt als an<strong>der</strong>e<br />
Professor/innen? Dies könnten die<br />
(mehrheitlich weiblichen) Jurist/innen,<br />
Volkswirt/innen, Mathematiker/innen<br />
und Gesellschaft swissenschaft ler/innen<br />
sein, die keine konkurrierenden Gegenangebote<br />
aus <strong>der</strong> Wirtschaft vorzuweisen<br />
haben (vgl. FHW-Richtlinie).<br />
Ist das möglicherweise gerechtfertigt,<br />
weil diese betriebswirtschaft lichen<br />
Praxiskenntnisse für eine Fachhochschule<br />
unabdingbar sind? O<strong>der</strong> sollten<br />
Erfahrungen und Qualität in <strong>der</strong> Lehre<br />
stärker gewichtet werden, weil das die<br />
Hauptaufgabe einer hauptamtlichen<br />
Lehrkraft ist?<br />
Weiter stellt sich die Frage, in welchen<br />
Einkommensverhältnissen sich die<br />
(jüngeren) Professor/innen langfristig<br />
wie<strong>der</strong>fi nden werden, die heute<br />
nach C2 besoldet werden. Werden<br />
die „neuen“ Professor/innen in <strong>der</strong><br />
W-Besoldung auf lange Sicht durch<br />
Leistungszulagen im Durchschnitt<br />
mehr verdienen als die Professor/innen<br />
in <strong>der</strong> C-Besoldung? Muss diese Entwicklung<br />
eine politisch hingenommene<br />
Folge des Gesetzes zur Einführung <strong>der</strong><br />
leistungsbezogenen Professorenbesoldung<br />
sein?<br />
Aktueller Handlungsbedarf<br />
Der genauen Ausgestaltung <strong>der</strong> Regelungen<br />
muss sich die FHW <strong>Berlin</strong> bald<br />
stellen. Erste Anträge für Leistungszuschläge<br />
sind im Jahr 2008 zu erwarten.<br />
Dann müssen die Beratungen des Leistungsrates<br />
erfolgen, <strong>der</strong> die Kriterien<br />
aus <strong>der</strong> Satzung und <strong>der</strong> Richtlinie in<br />
die Praxis umsetzen muss. Der Prozess<br />
<strong>der</strong> Diff erenzierung hat begonnen.
28 Personalia<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Personalia<br />
29<br />
Neu berufen<br />
Fachbereich I Wirtschaftswissenschaften<br />
Fachbereich II Berufsakademie<br />
Th omas Gruber – Professur für Allgemeine BWL, insbeson<strong>der</strong>e Rechnungswesen und Controlling<br />
Th omas Gruber studierte BWL an <strong>der</strong><br />
Universität des Saarlandes in Saarbrücken.<br />
Daran anschließend war er<br />
wissenschaft licher Mitarbeiter am dortigen<br />
Institut für betriebswirtschaft liche<br />
Steuerlehre, wo er 1990 promovierte.<br />
Die letzten 18 Jahre war Th omas Gruber<br />
in unterschiedlichen Funktionen in<br />
den Bereichen Bilanzen und Controlling<br />
im Daimler-Konzern tätig.<br />
Ab 1997 arbeitete er in <strong>Berlin</strong> bei<br />
Daimler Financial Services, wo er in<br />
den letzten Jahren als Bereichsleiter für<br />
Corporate Controlling und Bilanzierung<br />
verantwortlich war. Schwerpunkt<br />
seiner Tätigkeit in dieser Zeit war die<br />
Claudia Lemke – Professur für Wirtschaft sinformatik<br />
Claudia Lemke studierte Wirtschaft swissenschaft<br />
en mit dem Schwerpunkt<br />
Wirtschaft sinformatik an <strong>der</strong> TU Bergakademie<br />
Freiberg und promovierte<br />
1999 über neue Geschäft smodelle in<br />
<strong>der</strong> digitalen vernetzten Welt.<br />
Ihre mehr als 10-jährigen berufl ichen<br />
Erfahrungen sammelte Frau Lemke<br />
in verschiedenen Unternehmensberatungen.<br />
Zuletzt war Frau Lemke<br />
bei Horváth & Partners Beraterin im<br />
Bereich Informationsmanagement. Sie<br />
führte zahlreiche Projekte im Umfeld<br />
<strong>der</strong> IT für internationale Konzerne<br />
und den gehobenen Mittelstand durch.<br />
Exemplarische Aufgabenstellungen<br />
waren die Konzeption und Umsetzung<br />
von IT-Strategien, die Bewertung und<br />
Auswahl betriebswirtschaft licher Standardsoft<br />
ware sowie die Entwicklung<br />
konzernweite Einführung <strong>der</strong> International<br />
Financial Reporting Standards<br />
im externen und internen Rechnungswesen<br />
und die Implementierung des<br />
Internal Control System nach US-amerikanischen<br />
Vorschrift en.<br />
Nebenberufl ich war Th omas Gruber<br />
als Trainer bei Forum, Institut für<br />
Management, tätig. Darüber hinaus<br />
ist er beim International Accounting<br />
Standards Board und beim Deutschen<br />
Rechnungslegungs Standards Committee<br />
Mitglied in Arbeitskreisen, die sich<br />
mit <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> internationalen<br />
Bilanzierung von Leasingverhältnissen<br />
beschäft igen.<br />
serviceorientierter IT-Organisationsmodelle.<br />
Frau Lemke kann auf eine langjährige<br />
Lehrtätigkeit an verschiedenen Hochschulen<br />
zurückblicken. Von 2006 bis<br />
zu ihrer Berufung an die FHW <strong>Berlin</strong><br />
hatte sie eine Vertretungsprofessur für<br />
Organisation und Informationsmanagement<br />
am Fachbereich Wirtschaft<br />
<strong>der</strong> Fachhochschule Stralsund inne.<br />
Zu ihren Forschungsinteressen gehören<br />
die Entwicklung von Prozessmodellen<br />
in <strong>der</strong> IT auf <strong>der</strong> Basis von Referenzmodellen<br />
sowie organisatorische<br />
Fragestellungen von IT-Abteilungen<br />
und IT-Dienstleistern. Frau Lemke ist<br />
PMI-zertifi zierter Project Management<br />
Professional.<br />
Erster Honorarprofessor für den<br />
Fach bereich Berufsakademie<br />
Prof. Dr. Ralf Leinemann vertritt das Bauvertrags- und Vergaberecht<br />
Prof. Dr. Ralf Leinemann<br />
Am 29. Juni 2007 hat <strong>der</strong> Rektor <strong>der</strong><br />
FHW <strong>Berlin</strong> den langjährigen Lehrbeauft<br />
ragten des Fachbereichs II für<br />
privates Baurecht, Dr. Ralf Leinemann,<br />
zum Honorarprofessor ernannt. Ralf<br />
Leinemann studierte Rechtswissenschaft<br />
en in Würzburg und Köln, legte<br />
seine Staatsexamina in Köln und Düsseldorf<br />
ab und promovierte 1989 mit<br />
einer Dissertation über das deutschamerikanische<br />
Umwelthaft ungsrecht.<br />
1985 verbrachte er ein Jahr an <strong>der</strong> State<br />
University of New York, wo er einen<br />
„Bachelor of Arts“ in den Politikwissenschaft<br />
en erwarb.<br />
Gastdozentur für Stefanie Lorenzen<br />
Stefanie Lorenzen studierte an <strong>der</strong><br />
Ruprecht-Karl-Universität in Heidelberg<br />
und <strong>der</strong> Freien Universität <strong>Berlin</strong><br />
Rechtswissenschaft en. Nach dem Studium<br />
unterstützte sie in Namibia das<br />
Justizministerium bei <strong>der</strong> nationalen<br />
Rechtsreform im Rahmen <strong>der</strong> deutschen<br />
Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Als Rechtsanwältin war sie von 1998 bis<br />
2003 bei <strong>der</strong> internationalen Wirtschaft<br />
skanzlei Gleiss Lutz in <strong>Berlin</strong><br />
Nach seiner Zulassung als Rechtsanwalt<br />
in Düsseldorf begann Dr. Leinemann<br />
seine berufl iche Tätigkeit bei <strong>der</strong> Sozietät<br />
Lauenroth & Partner, in die er bald<br />
selbst als Partner eintrat. Im Jahr 2000<br />
gründete er die Sozietät Leinemann &<br />
Partner mit Sitz in <strong>Berlin</strong>, die heute mit<br />
31 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten<br />
bundesweit an vier Standorten<br />
tätig ist.<br />
Die Schwerpunkte <strong>der</strong> anwaltlichen<br />
Tätigkeit von Herrn Dr. Leinemann liegen<br />
auf dem Gebiet des Baurechts und<br />
des Vergaberechts. Seit 1996 hat er die<br />
Errichtung zahlreicher Bauvorhaben<br />
anwaltlich begleitet und dabei oft mals<br />
ausführende Unternehmen im Rechtsstreit<br />
vor Gerichten und Schiedsgerichten<br />
vertreten, so zum Beispiel bei <strong>der</strong><br />
ICE-Neubaustrecke Köln-Rhein/Main,<br />
beim Neubau des Lehrter Bahnhofs in<br />
<strong>Berlin</strong>, beim Neubau des Bundeskanzleramts<br />
und bei <strong>der</strong> Neugestaltung des<br />
<strong>Berlin</strong>er Olympiastadions. Er ist zudem<br />
als Berater und Bevollmächtigter bei<br />
förmlichen Verfahren zur Vergabe<br />
öff entlicher Bau- und Dienstleistungsauft<br />
räge tätig und als Autor und<br />
tätig. Dort spezialisierte sie sich im<br />
Arbeitsrecht, einschließlich gesellschaft<br />
s- und sozialrechtlicher Fragestellungen.<br />
Nach <strong>der</strong> Geburt ihres zweiten<br />
Sohnes gründete sie eine eigene<br />
Kanzlei.<br />
Ihre thematischen Schwerpunkte liegen<br />
in den arbeitsrechtlichen Aspekten von<br />
Unternehmensumstrukturierungen<br />
und <strong>der</strong> Auswirkung von Privatisierungen<br />
auf Arbeitsverhältnisse. In<br />
Herausgeber zahlreicher Fachbeiträge<br />
und Bücher in Erscheinung getreten.<br />
Seit vielen Jahren ist Dr. Leinemann<br />
Seminarleiter für Bau- und Vergaberecht<br />
beim Wissensforum des Vereins<br />
Deutscher Ingenieure (VDI) sowie<br />
beim Betriebswirtschaft lichen Institut<br />
<strong>der</strong> Bauindustrie (BWI Bau). Seit <strong>der</strong><br />
Einführung <strong>der</strong> Fachanwaltschaft für<br />
Bau- und Architektenrecht im Jahr<br />
2005 ist er fachlicher Leiter bei zwei<br />
Veranstaltern dieser berufl ichen Qualifi<br />
zierungsmaßnahme für Rechtsanwälte<br />
und gehört dem entsprechenden<br />
Fachanwaltsausschuss des Vorstandes<br />
<strong>der</strong> Rechtsanwaltskammer <strong>Berlin</strong> an.<br />
Seit 1998 ist Dr. Leinemann Lehrbeauft<br />
ragter für Bauvertragsrecht an <strong>der</strong><br />
Berufsakademie <strong>Berlin</strong>. Mit <strong>der</strong> Bestellung<br />
zum Honorarprofessor spricht<br />
ihm die Hochschule ihre Anerkennung<br />
für herausragende Leistungen auf dem<br />
Gebiet des Bauvertragsrechts und des<br />
Vergaberechts sowie für sein Engagement<br />
an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> aus.<br />
<strong>der</strong> wissenschaft lichen Arbeit interessiert<br />
sie das Spannungsfeld zwischen<br />
Flexibilisierung <strong>der</strong> Arbeitsstrukturen<br />
und Schutz des einzelnen Arbeitnehmers,<br />
insbeson<strong>der</strong>e im internationalen<br />
Kontext. Seit 2006 unterrichtet Stefanie<br />
Lorenzen als Lehrbeauft ragte an <strong>der</strong><br />
FHW <strong>Berlin</strong> und hat vom Oktober<br />
2007 an für ein Jahr eine Gastdozentur<br />
für Arbeits- und Sozialrecht am<br />
Fachbereich Wirtschaft swissenschaft en<br />
übernommen.
30 Personalia<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Personalia<br />
31<br />
Neue Mitarbeiter/innen<br />
Zentrale Hochschulverwaltung<br />
Isolde<br />
Drosch<br />
Isolde Drosch ist seit Mai 2007 für den<br />
career contact <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> tätig.<br />
Sie ist dort die Ansprechpartnerin für<br />
Bewerbungsberatung und Coaching.<br />
Darüber hinaus ist sie für die Organisation<br />
<strong>der</strong> Bewerbungsstrategieseminare<br />
sowie das Controlling von ESF-Projekten<br />
zuständig.<br />
Nach mehrjähriger Arbeit im sozialpädagogischen<br />
Bereich und einer Expedition<br />
eines britisch-amerikanischen<br />
Forschungsinstitutes studierte sie an<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> Wirtschaft swissenschaft<br />
en.<br />
Bevor sie nach fast zehn Jahren Auslandsaufenthalt<br />
mit ihrer Familie nach<br />
<strong>Berlin</strong> zurückkehrte, arbeitete sie in<br />
Paris für eine Non-Profi t-Organisation.<br />
Dort war sie für die Kommunikation<br />
mit den spendenden Unternehmen und<br />
die Betreuung <strong>der</strong> Spendenempfänger<br />
verantwortlich.<br />
Detlef<br />
Kaszynski<br />
Seit September 2007 ist Detlef<br />
Kaszynski für die Zentrale Hochschulverwaltung<br />
als Hausmeister am Fachbereich<br />
Berufsakademie tätig.<br />
Vom November 2005 bis August 2006<br />
absolvierte er ein Praktikum im Rahmen<br />
„Praxis Büro“ im Bereich Gebäudemanagement<br />
und Zentrale Dienste<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>. Dort sammelte er<br />
Erfahrung in <strong>der</strong> Haushandwerkerei,<br />
im Postdienst und <strong>der</strong> Vervielfältigung.<br />
Begleitend nahm er an einer Qualifi -<br />
zierung im EDV-Bereich, <strong>der</strong> betriebswirtschaft<br />
lichen und kaufmännischen<br />
Grundlagen und am Teamtraining teil.<br />
Dazu beizutragen, dass am Standort<br />
Berufsakademie auch im Hinblick<br />
auf den bevorstehenden Umzug Ende<br />
nächsten Jahres alles reibungslos funktioniert,<br />
ist für ihn ein erstrebenswertes<br />
Ziel, dem er sich voller Freude stellt.<br />
Bis zum Umzug des Fachbereichs II<br />
nach Alt Friedrichsfelde gehören das<br />
Ausstatten <strong>der</strong> Seminarräume, die<br />
Wartung, Bereitstellung und Pfl ege<br />
von mechanischem Gerät zum problemlosen<br />
Ablauf <strong>der</strong> Seminare sowie<br />
die handwerklichen Hausarbeiten zu<br />
seinen Aufgaben.<br />
Regine<br />
Liebelt<br />
Regine Liebelt vertritt seit Juli 2007<br />
Frau Schumann für die Dauer ihrer<br />
Elternzeit im Bereich Hochschulmarketing<br />
und Presse- und Öff entlichkeitsarbeit.<br />
Zu ihren Aufgaben zählt die<br />
Erstellung von Inhalten für den Internetauft<br />
ritt <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> sowie die<br />
Mitarbeit bei verschiedenen Projekten<br />
des Hochschulmarketings.<br />
Frau Liebelt studierte Soziologie und<br />
Anglistik an <strong>der</strong> Universität Hamburg<br />
und Medienberatung an <strong>der</strong> TU <strong>Berlin</strong>.<br />
Während ihrer Studienzeit sammelte<br />
sie Erfahrungen im Rahmen diverser<br />
Praktika und als freie Mitarbeiterin in<br />
den Bereichen Marktforschungs- und<br />
Marketingassistenz, die sie nach ihrem<br />
Abschluss als Diplom-Medienberaterin<br />
in verschiedenen Unternehmen weiter<br />
ausbaute.<br />
Marc<br />
Wingenfeld<br />
Marc Wingenfeld setzt seine Kreativität<br />
seit Oktober 2007 als Grafi ker<br />
in <strong>der</strong> Abteilung Hochschulmarketing<br />
ein und ist nun gemeinsam mit Frau<br />
Ruhstrat hauptsächlich für die visuelle<br />
Um setzung <strong>der</strong> PR- und Marketing-<br />
Materialien <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> zuständig.<br />
Nach einer kaufmännischen Ausbildung<br />
studierte Herr Wingenfeld<br />
Kommunikationsdesign/Grafi kdesign<br />
an <strong>der</strong> Fachhochschule Dortmund und<br />
erwarb im Herbst 2004 sein Diplom.<br />
In Hamburg arbeitete er eine Zeit<br />
lang in <strong>der</strong> Marketingabteilung des<br />
Soft ware-Publishers dtp entertainment<br />
AG und war seit Sommer 2006 als<br />
freiberufl icher Designer für verschiedene<br />
Unternehmen <strong>der</strong> Medienbranche<br />
tätig. In dieser Zeit befasste sich Herr<br />
Wingenfeld vor allem mit Kommunikations-,<br />
Web- und Corporate Design.<br />
Fachbereich I<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
Nadja<br />
Awada<br />
Nadja Awada ist seit August 2007<br />
im Büro für Immatrikulation und<br />
Bewerber marketing tätig. Sie ist mitverantwortlich<br />
für die Organisation<br />
und Durchführung <strong>der</strong> Zulassungsverfahren<br />
und die Immatrikulation<br />
<strong>der</strong> zugelassenen Bewerber aller<br />
Studien gänge, einschließlich <strong>der</strong> Gaststudenten.<br />
Frau Awada gibt Auskunft<br />
zu allen Fragen <strong>der</strong> Bewerbung und<br />
Zulassung.<br />
Zu Ihren Aufgabenschwerpunkten<br />
gehören die Informationsbeschaff ung<br />
und <strong>der</strong> Kontakt mit Ämtern und<br />
an<strong>der</strong>en Einrichtungen, wie <strong>der</strong> Senatsverwaltung,<br />
<strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>behörde und<br />
Krankenkassen.<br />
Im Herbst 2002 hat Frau Awada an <strong>der</strong><br />
FHW <strong>Berlin</strong> ihr Diplom erworben.<br />
Ihre Diplomarbeit wurde im Jahr 2003<br />
als Buch unter dem Titel „Celebrity-<br />
Marketing – Der Trend zu Werbung<br />
mit Prominenten“ veröff entlicht. Nach<br />
ihrem Studium an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> hat<br />
Frau Awada in einem Verein Projekte<br />
und Ehrenamtliche betreut und an<br />
<strong>der</strong> Freien Universität einige Semester<br />
Rechtswissenschaft en studiert.<br />
Christian<br />
Baal<br />
Christian Baal ist einer von zwei<br />
Forschungsassistenten, einer Position,<br />
die zum Mai 2007 neu an <strong>der</strong> FHW<br />
<strong>Berlin</strong> geschaff en wurde. Herr Baal<br />
ist Frau Prof. Felden zugeordnet, die<br />
den Bachelor-Studiengang „Unternehmensgründung<br />
und -nachfolge“<br />
leitet. Die inhaltlichen Schwerpunkte<br />
seiner Forschungs arbeit liegen in den<br />
Bereichen KMU, Familien unternehmen<br />
und Unternehmens nachfolge im Mittelstand.<br />
Zur Zeit arbeitet er zusammen<br />
mit Frau Felden an <strong>der</strong> Veröff entlichung<br />
eines Buches zum Th ema Unternehmensnachfolge.<br />
In Zukunft werden<br />
seine Tätigkeiten vor allem im weiteren<br />
Ausbau des Studiengangs und in <strong>der</strong><br />
Vertiefung des Th emas Familienunternehmen<br />
als Forschungsschwerpunkt<br />
liegen.<br />
Herr Baal hat im Jahr 2004 an <strong>der</strong><br />
FHW <strong>Berlin</strong> mit dem Schwerpunkt<br />
Organisation und Personal diplomiert.<br />
Ein weiterer Studienschwerpunkt<br />
lag im Bereich Gründung und<br />
Management von kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen. Praxiserfahrung<br />
konnte Herr Baal als General<br />
Manager mit Schwerpunkt Vertriebsorganisation<br />
bei einem kleinen <strong>Berlin</strong>er<br />
Handelsunternehmen sammeln.<br />
Marleen<br />
Kregel-Olff<br />
Marleen Kregel-Olff arbeitet seit<br />
August 2007 im Studienbüro für den<br />
Masterstudiengang „Chinese-European<br />
Economics and Business Studies“<br />
(CEEBS). Sie unterstützt dessen<br />
Einführung und Organisation in den<br />
Bereichen des Bewerbermarketings, <strong>der</strong><br />
Lehrplanung und <strong>der</strong> Kommunikation<br />
mit den chinesischen Partnerhochschulen.<br />
Darüber hinaus wirkt sie an<br />
<strong>der</strong> Konzeption des Fremdsprachenangebots<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> mit.<br />
Nach ihrem Studium <strong>der</strong> Sinologie,<br />
Sprachwissenschaft en und Anglistik in<br />
Kiel und in Hangzhou war Frau Kregel-<br />
Olff zunächst als Dozentin am Eurasia-<br />
Institut <strong>Berlin</strong> tätig. Anschließend<br />
sammelte sie bei uni-assist in enger<br />
Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />
Hochschulen, <strong>der</strong> Akademischen Prüfstelle<br />
in Beijing und <strong>der</strong> Zentralstelle<br />
für ausländisches Bildungswesen in<br />
Bonn Erfahrungen als Asienreferentin.<br />
Zur Zeit arbeitet sie nebenbei an <strong>der</strong><br />
Veröff entlichung ihrer Promotion.<br />
Elzbieta<br />
Zielonka<br />
Elzbieta Zielonka ist seit Oktober 2007<br />
Mitarbeiterin im Lehrbetriebsamt des<br />
Fachbereichs Wirtschaft swissenschaften.<br />
Zu ihren Aufgaben gehört die<br />
Mitarbeit bei dem organisatorischen<br />
Teil <strong>der</strong> Lehrplanung mit dem Schwerpunkt<br />
<strong>der</strong> Raumvergabe, die Organisation<br />
und Überwachung <strong>der</strong> Ausleihe<br />
und Vergabe von Lehrmitteln sowie<br />
die Betreuung <strong>der</strong> akademischen Mitarbeiter/innen<br />
bei <strong>der</strong> Raumvergabe.<br />
Frau Zielonka ist Diplom-Ingenieurin<br />
für Biomedizinische Technik. Nach<br />
dem Studium an <strong>der</strong> TU Breslau hat sie<br />
mehrere Jahre an <strong>der</strong> Medizinischen<br />
Universität in Breslau gearbeitet, wo<br />
sie für die Verwaltung und Betreuung<br />
von medizinischer Apparatur und PCs<br />
zuständig war.<br />
Dr. Holger<br />
Zumholz<br />
Dr. Holger Zumholz ist seit Mai 2007<br />
als Forschungsassistent von Prof.<br />
Ripsas tätig. Er unterstützt ihn bei<br />
einem Forschungsprojekt, das die<br />
Gründungsplanung und Strategiegenese<br />
in jungen Unter nehmen untersucht.<br />
Das Projekt wird in Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er Volksbank und dem
32 Rund um's Studium <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Rund um's Studium<br />
33<br />
Beratungsunternehmen Leo Impact<br />
Consulting durchgeführt.<br />
Herr Zumholz hat an <strong>der</strong> FU <strong>Berlin</strong><br />
Betriebswirtschaft slehre studiert und<br />
bei Prof. Winterhager im Th emenbereich<br />
Entrepreneurship promoviert. Er<br />
war selbst an <strong>der</strong> Gründung verschiedener<br />
Unternehmen beteiligt und berät<br />
und unterstützt Unternehmensgrün<strong>der</strong><br />
und Grün<strong>der</strong>teams bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />
ihrer Geschäft skonzepte.<br />
Seit dem WS 2006/07 ist er auch Lehrbeauft<br />
ragter an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> und<br />
hält Vorlesungen im Bachelor-Studiengang<br />
„Unternehmensgründung und<br />
-nachfolge“.<br />
„Marketing is in trouble …“ ist einer<br />
<strong>der</strong> plakativen Sätze, <strong>der</strong> in Fachdiskussionen,<br />
Vorträgen und Veröff entlichungen<br />
in jüngster Zeit immer<br />
häufi ger zu hören ist. Denn vor dem<br />
Hintergrund von in diesem Ausmaß<br />
bisher nicht bekannten Verän<strong>der</strong>ungen<br />
von Markt, Kunde, Wettbewerb, Mitarbeiter<br />
etc. scheinen die bisher gelernten<br />
klassischen Konzepte, Strategien und<br />
Instrumente des Marketings immer<br />
weniger zu überzeugen. Die sich<br />
verän<strong>der</strong>nden Rahmenbedingungen<br />
des unternehmerischen Marketings<br />
schlagen sich u. a. in folgenden Entwicklungen<br />
nie<strong>der</strong>:<br />
Aufgeklärtere und kritischere<br />
Ver braucher<br />
Fragmentierung des gesamten<br />
Informations angebotes<br />
Verweigerungshaltung immer größerer<br />
Kundengruppen gegenüber dem<br />
werblichen Information-Overload<br />
Zunehmende Flopquoten bei<br />
Innovationen<br />
Höhere Erwartungshaltungen an das<br />
Marketing in den Unternehmen<br />
Fachbereich II Berufsakademie<br />
Anika<br />
Maier<br />
Anika Maier ist seit Juni 2006 bei<br />
Prof. Schmoll gen. Eisenwerth in<br />
<strong>der</strong> Fachrichtung Immobilienwirtschaft<br />
des Fachbereichs Berufsakademie<br />
beschäft igt und arbeitet dort<br />
für das Projekt „Erfolgsfaktoren von<br />
Die neue Macht des Marketing<br />
Relevanz von Emotion, Innovation und Präzision für die Ausgestaltung des unternehmerischen Marketing<br />
In <strong>der</strong> Konsequenz gerät Marketing im<br />
eigenen Unternehmen immer stärker in<br />
die Defensive. Denn auf eine gleichermaßen<br />
dynamischere wie unberechenbarere<br />
Umfeldentwicklung kann nicht<br />
mehr mit <strong>der</strong> bisher üblichen Selbstverständlichkeit<br />
und Vorhersagbarkeit<br />
reagiert werden. Die in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
erfolgreich angewandten Konzepte<br />
„greifen“ off ensichtlich nicht mehr mit<br />
<strong>der</strong> gleichen Sicherheit.<br />
Vor diesem Hintergrund muss <strong>der</strong><br />
generelle Marketing-Anspruch des<br />
Unternehmens neu ausgerichtet<br />
werden – mit einem stärkeren Fokus<br />
auf noch mehr Emotion, Innovation<br />
und Präzision als dies jemals vorher<br />
notwendig war. Im Kern geht es darum,<br />
Emotionen als Erfolgsparameter im<br />
Innen- und Außenverhältnis des<br />
Unternehmens konsequent einzusetzen,<br />
indem auf die Erreichung einer<br />
„Unique Passion Proposition“ hingearbeitet<br />
wird und bspw. Mitarbeiter zu<br />
Markenbotschaft ern aufgebaut werden.<br />
Gleichzeitig gilt es, Innovationen im<br />
Unternehmen stärker als Erfolgspara-<br />
Wohnungsunternehmen in einem<br />
schwierigen Marktumfeld“. Zu ihren<br />
Aufgaben zählen neben <strong>der</strong> organisatorischen<br />
Unterstütz ung des Projektes<br />
die Entwicklung von Fragebögen und<br />
Interview-Leitfäden sowie die statistische<br />
und qualitative Auswertung <strong>der</strong><br />
Ergebnisse.<br />
Frau Maier studierte am Fachbereich<br />
Berufsakademie <strong>der</strong> FHW<br />
Berl in Immobilienwirtschaft und war<br />
danach im Bereich <strong>der</strong> gewerblichen<br />
Immobilien fi nanzierung bei <strong>der</strong><br />
Landesbank <strong>Berlin</strong> AG tätig. Zur Zeit<br />
absolviert sie den Master-Studiengang<br />
International Management am Fachbereich<br />
I <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>.<br />
meter zu verstehen und Kunden viel<br />
früher und systematischer in den Innovationsprozess<br />
einzubinden. Darüber<br />
hinaus sollte das Kommunikationspotenzial<br />
des Web 2.0 erschlossen werden<br />
– und dies nicht nur im Innovationsbereich.<br />
Zusätzlich ist <strong>der</strong> Erfolgsparameter<br />
Präzision zu vertiefen, weil hier das<br />
Marketing den größten Nachholbedarf<br />
aufweist, um den Return on Marketing<br />
Invest zu belegen.<br />
Diese und viele weitere Aspekte werden<br />
im dem Marketing-Rea<strong>der</strong> von<br />
Kreutzer/Merkle vertieft , <strong>der</strong> soeben<br />
im Gabler-Verlag, erschienen ist. Viele<br />
renommierte Experten aus Wissenschaft<br />
und Praxis präsentieren neueste<br />
Forschungsergebnisse und praxisorientierte<br />
Lösungskonzepte.<br />
Kreutzer, R./Merkle W., Die neue<br />
Macht des Marketing. Wie Sie Ihr<br />
Unternehmen mit Emotion, Innovation<br />
und Präzision profi lieren,<br />
Wiesbaden 2007.<br />
ISBN 978-3-8349-0515-4<br />
Im Gesetzgebungslabor<br />
Ein Blick hinter die Kulissen des Bundestags<br />
Text: Susanne Meyer<br />
Das Reichstagsgbäude Foto: Presse- und Informationsamt des Landes <strong>Berlin</strong><br />
Was macht ein Parlamentarier den<br />
ganzen Tag? Wer hilft ihm bei <strong>der</strong><br />
Informationsbeschaff ung? Worüber<br />
entscheidet das Parlament? Was ist eine<br />
Fraktion? Wer fi ndet im Bundestag<br />
Arbeit? Was sind die verschiedenen<br />
Tonsignale, die im Reichstagsgebäude<br />
überall zu hören sind?<br />
Diese Fragen und viele mehr konnten<br />
Studierende bei unserem Besuch im<br />
Bundestag klären. Unter <strong>der</strong> fachkundigen<br />
Anleitung von Dr. Peter Fäßler,<br />
Mitarbeiter des Staatsministers im Auswärtigen<br />
Amt, Gernot Erler, durft en<br />
wir hinter die Kulissen des Bundestags<br />
schauen. Neben einem Überblick über<br />
die Einrichtungen, die Bundestagsabgeordnete<br />
zur Informations beschaff ung<br />
und Organisation ihrer täglichen<br />
Arbeit nutzen können, haben wir im<br />
Fraktionssaal <strong>der</strong> SPD Einzelheiten<br />
über die parlamentarische Arbeit<br />
erfahren.<br />
Der gedrängte Zeitplan <strong>der</strong> Abgeordneten,<br />
die Fülle <strong>der</strong> in den Sitzungswochen<br />
abzuarbeitenden Fragestellungen<br />
und die große Spannbreite von<br />
Th emen haben uns dabei beson<strong>der</strong>s<br />
beeindruckt. Im Fraktionssaal <strong>der</strong> SPD<br />
suchte sich jede Teilnehmerin und<br />
je<strong>der</strong> Teilnehmer einen Platz in den<br />
Bänken <strong>der</strong>jenigen Landesgruppe, aus<br />
dessen Bundesland er o<strong>der</strong> sie stammt.<br />
Das war mit viel Heiterkeit verbunden.<br />
Dr. Fäßler beantwortete mit großer<br />
Geduld alle aufk ommenden Fragen.<br />
Die beeindruckende Architektur des<br />
Reichstages tat ein Ihriges dazu, den<br />
Besuch zu einem großen Gewinn für<br />
alle Teilnehmenden zu machen. Natürlich<br />
endete die Besichtigung auf <strong>der</strong><br />
eindrucksvollen Kuppel von Sir Norman<br />
Foster. Wer dort länger verweilte,<br />
konnte sogar noch Zeuge einer Besetzung<br />
<strong>der</strong> Reichstagsfassade durch eine<br />
Gruppe Protestieren<strong>der</strong> werden, die ein<br />
großes Plakat an <strong>der</strong> Fassade abseilten.<br />
Blitzschnell waren Sicherheitsbeamte<br />
zur Stelle, die wir zuvor überhaupt<br />
nicht wahrgenommen hatten.<br />
Insgesamt sei Herrn Dr. Fäßler herzlich<br />
gedankt für seine informative Führung.<br />
Die Veranstaltung werden wir sicher<br />
wie<strong>der</strong>holen.<br />
PS: Die merkwürdigen Tonsignale, die<br />
überall im Reichstagsgebäude zu hören<br />
sind und die wir sehr irritierend fanden,<br />
haben eine sehr wichtige praktische<br />
Bedeutung: Sie rufen zur Abstimmung.<br />
Ein solches Signal ertönt vor je<strong>der</strong><br />
Abstimmung im Plenum, damit auch<br />
diejenigen Abgeordneten, die gerade<br />
nicht im Parlamentssaal sind, noch<br />
schnell herbeieilen können, um ihre<br />
Stimme abzugeben. Aus <strong>der</strong> Art des<br />
Signals können die Abgeordneten, die<br />
nicht im Plenarsaal sind, entnehmen,<br />
ob namentlich, mit Hammelsprung o<strong>der</strong><br />
einfach abgestimmt wird. Daraus ergibt<br />
sich für sie auch, wie wichtig ihre Teilnahme<br />
an <strong>der</strong> Abstimmung ist.
34 Rund um's Studium<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Rund um's Studium<br />
35<br />
Es ist geschafft!<br />
Erste Bachelor-Absolventen <strong>der</strong> Studiengänge „Business Administration“ und „Economics“<br />
Text: Timo Schnei<strong>der</strong> und Stefanie Jägerling<br />
Dies gilt sowohl für die Fachhochschule<br />
für Wirtschaft <strong>Berlin</strong> als auch<br />
für die ersten Absolventinnen und<br />
Absolventen <strong>der</strong> Bachelorstudiengänge<br />
„Business Administration“ und<br />
„Economics“. Die Hochschule hat seit<br />
Herbst 2003 den ersten Turnus dieser<br />
Studiengänge durchgeführt und dabei<br />
die positiven Merkmale des Bachelorstudiums<br />
in <strong>der</strong> Praxis erleben können.<br />
Aber auch Verbesserungspotenziale<br />
konnten erkannt und Maßnahmen<br />
eingeleitet werden. Die Absolventinnen<br />
und Absolventen können ebenfalls<br />
jubeln. Sie haben ihren Abschluss als<br />
„Bachelor of Arts“ in <strong>der</strong> Tasche.<br />
Diese erfolgreichen Ereignisse wurden<br />
mit einer kleinen Abschlussveranstaltung<br />
Ende April 2007 gebührend<br />
gefeiert. Prof. Bruche erläuterte in seiner<br />
Rede die Studienzeit mit Hilfe <strong>der</strong><br />
Symbolik einer Schiff sreise. Die Studenten<br />
sind mit ihrem Abschluss sicher<br />
im Hafen angekommen. Jetzt beginnt<br />
die nächste Reise im Master o<strong>der</strong> im<br />
Berufsleben. Im Anschluss hielten auch<br />
die Studenten Reden bereit, in denen<br />
es um die vorangegangenen Erlebnisse<br />
<strong>der</strong> gemeinsamen Studienzeit und den<br />
Ausblick in die Zukunft ging.<br />
Nach <strong>der</strong> offi ziellen Zeugnisübergabe konnten die Hüte fl iegen und die Sektkorken knallen.<br />
Wir möchten uns noch bedanken:<br />
insbeson<strong>der</strong>e bei unseren Studiendekanen,<br />
die unserer Meinung immer viel<br />
Aufmerksamkeit geschenkt haben; bei<br />
allen Professorinnen und Professoren<br />
und Lehrbeauft ragten für eine sehr<br />
angenehme Lernatmosphäre und einen<br />
hohen Praxisbezug. Natürlich wollen<br />
wir auch den Eltern, dem BAföG-Amt<br />
und sonstigen Sponsoren danken, die<br />
uns überhaupt ein Studium ermöglicht<br />
haben. Ganz beson<strong>der</strong>s am Herzen liegt<br />
es uns jedoch, unserem Studienbüro zu<br />
danken. Allen <strong>der</strong>zeitigen Studentinnen<br />
und Studenten wünschen wir weiterhin<br />
viel Erfolg beim Studium!<br />
Bildungssysteme im Vergleich<br />
Wie eine Masterstudentin die „deutschte Art“ des Studierens kennen lernte<br />
Text: Hanna Shcherbich<br />
Übersetzung: Helmut Maier<br />
Im Jahr 2005 habe ich an <strong>der</strong> Technischen<br />
Universität in Brest/Weißrussland<br />
das Diplom in „International<br />
Economics und International Relations“<br />
erworben. Obwohl ich fünf Jahre<br />
für dieses Ökonomiestudium gebraucht<br />
hatte, habe ich noch nicht gewusst, auf<br />
welchem spezifi schen Berufsfeld ich<br />
meinen Werdegang beginnen sollte.<br />
Maßgeblich dazu beigetragen hat, dass<br />
osteuropäische Bildungssysteme (hier<br />
meine ich z. B. Russland, Weißrussland,<br />
o<strong>der</strong> die Ukraine) auf fest defi nierten<br />
Ausbildungsmodulen gegründet sind,<br />
die zwar eine große Vielfalt von Pfl ichtfächern<br />
abdecken, jedoch nicht die<br />
Möglichkeit zur vertiefenden Spezialisierung<br />
bieten.<br />
Deshalb habe ich mich während<br />
meiner Arbeit als Managerin für die<br />
Logistik eines kleinen Transportunternehmens<br />
in meiner Heimatstadt nach<br />
einer Möglichkeit umgesehen, meine<br />
Ausbildung im Ausland fortzusetzen.<br />
Die Entscheidung für ein Studium in<br />
<strong>Berlin</strong> erschien mir damals ein wenig<br />
spontan, aber wenn ich heute darüber<br />
nachdenke, fallen mir schon ein<br />
paar Gründe ein. Erstens war meine<br />
zweite Fremdsprache (nach Englisch)<br />
Deutsch, und beim Lernen <strong>der</strong> Sprache<br />
lernte ich auch deutsche Kultur,<br />
Geschichte und Traditionen kennen.<br />
Zweitens waren die Ausbildungs- und<br />
Lebenshaltungskosten in Deutschland<br />
mehr als angemessen für mich. Und<br />
drittens bot die Fachhochschule für<br />
Wirtschaft <strong>Berlin</strong> ein Masterprogramm<br />
an, das hervorragend zu meiner vorher<br />
erreichten Qualifi kation passte.<br />
Daher habe ich im April 2006 mit<br />
dem Masterstudium in „Interna tional<br />
Economics“ begonnen. Schon zu<br />
Beginn habe ich etliche Unterschiede<br />
zu meiner weißrussischen Universität<br />
festgestellt: Der Lernprozess war völlig<br />
an<strong>der</strong>s organisiert. In fast allen Lehrveranstaltungen<br />
wurde in Seminarform<br />
unterrichtet, bei <strong>der</strong> die Studierenden<br />
in die Diskussion einbezogen werden.<br />
Die Prüfungen sind schwierig gewesen,<br />
und sie umfassten – mit Ausnahme<br />
<strong>der</strong> mündlichen Abschlussprüfung<br />
zu Semesterende – Präsentationen<br />
und terminierte Hausarbeiten. Neben<br />
Pfl ichtfächern hat es einen Kanon von<br />
Wahlpfl ichtfächern gegeben, unter<br />
denen je<strong>der</strong> etwas Interessantes fi nden<br />
konnte.<br />
Mein erstes Semester an <strong>der</strong> FHW<br />
<strong>Berlin</strong> würde ich als die „Anpassungsperiode“<br />
bezeichnen. Es ergab sich,<br />
dass ich später als die übrigen Studierenden<br />
zu den Kursen kam. Deshalb<br />
musste ich nicht nur auf den Inhalt<br />
laufen<strong>der</strong> Lehrveranstaltungen achten,<br />
son<strong>der</strong>n auch eigenständig die versäumten<br />
Inhalte nachholen. Am besten<br />
habe ich meine erste Präsentation<br />
über die Firma 3M im Kurs „Strategic<br />
Management“ sowie die erste Gruppenpräsentation<br />
zur Situation in meinem<br />
Heimatland im Kurs „Development<br />
Economics“in Erinnerung.<br />
Mein zweites Semester ist im Gegensatz<br />
hierzu sehr intensiv gewesen. Ich bin<br />
mit dem Bildungssystem allgemein<br />
vertrauter geworden und habe meine<br />
Wahlpfl ichtfächer sehr sorgfältig ausgewählt.<br />
Daher bin ich mit jedem Kurs,<br />
den ich besucht habe, zufrieden gewesen.<br />
So ist z. B. „International Business<br />
Law“ toll gewesen durch die Art und<br />
Weise, wie Prof. Straub es organisiert<br />
hatte: Er hat einfache Sachverhalte und<br />
Bil<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> „Juristensprache“ in aufregende<br />
Geschichten verwandelt; er hat<br />
einen ungewöhnlichen Weg gefunden,<br />
sonst langweilige und schwierig zu<br />
behaltende Dinge wirklich interessant<br />
zu gestalten. Die Innovation von Prof.<br />
Haller in ihrem Kurs „Current Issues<br />
in Marketing“ hat darin bestanden,<br />
die zwei großen Th emen Einzelhandel<br />
und Tourismus anhand eines Beispiels<br />
darzu legen, das sie zur Erklärung <strong>der</strong><br />
Th eorie benutzt hat. Und mein absoluter<br />
Lieblingskurs ist „Econometric s“<br />
gewesen. Off en gestanden bin ich<br />
bislang nie gut im Umgang mit Zahlen<br />
gewesen, aber nach <strong>der</strong> Teilnahme<br />
an dem Kurs von Prof. Maier, nach<br />
seinen klaren und detaillierten Ausführungen,<br />
habe ich mich entschlossen,<br />
die Leontiefsche Input-Output-Th eorie<br />
zur Grundlage meiner Masterarbeit zu<br />
machen.<br />
Zusammenfassend kann ich nur<br />
anfügen, dass mein Studium hier an<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> meine universitäre<br />
Ausbildung perfekt vervollständigt hat.<br />
Es hat mir mehrere neue Wege aufgezeigt,<br />
wie ich mein erworbenes Wissen<br />
in die Praxis umsetzen kann, und es hat<br />
mir eine hochinteressante Erfahrung<br />
verschafft . Meine Entscheidung, an<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> zu studieren, ist ganz<br />
bestimmt richtig gewesen!
36 Alumni<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Alumni<br />
37<br />
Vernetzung leicht gemacht<br />
Neue Alumni-Plattform <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
Text: Anke Lüers<br />
Der Kontakte e. V. – das Ehemaligennetzwerk<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> – geht noch<br />
in diesem Jahr mit einer von <strong>der</strong> Firma<br />
Implemens konzipierten Datenbank<br />
speziell für alle Ehemaligen, aber<br />
für auch Studierende und Lehrende<br />
unserer Hochschule, online. Nach zahlreichen<br />
Angeboten und ausführlicher<br />
Prüfung sind wir glücklich darüber,<br />
uns für die Implemens-Datenbank<br />
entschieden zu haben. Wir freuen uns<br />
auf den Start!<br />
Die Alumni-Plattform bildet den Kern<br />
<strong>der</strong> Datenbank. Sie wird durch die<br />
Module „Career Service“ und „Netzwerke“<br />
erweitert. Das Modul „Netzwerke“<br />
ermöglicht es jedem Fachbereich<br />
bzw. Studiengang, sich individuell<br />
abzubilden und sich damit auch<br />
innerhalb <strong>der</strong> Plattform von an<strong>der</strong>en<br />
abzugrenzen.<br />
Die Plattform deckt alle Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
einer Alumni-Organisation ab, wenn<br />
man die Ehemaligen nicht nur verwalten,<br />
son<strong>der</strong>n auch ansprechen und zur<br />
Eigeninitiative auff or<strong>der</strong>n will. So bietet<br />
sie den Ehemaligen ein intuitives und<br />
Das Leistungsspektrum <strong>der</strong> Implemens-Datenbank<br />
Module (Ausschnitt)<br />
Community-Plattform Career-Service<br />
Alte Kontakte fi nden<br />
Neue Kontakte knüpfen<br />
Potenzielle Geschäftspartner treffen<br />
Termine veröffentlichen<br />
Downloads<br />
Kursinformationen<br />
E-Mail-Verteiler<br />
Informationen über Veranstaltungen<br />
(z. B. Workshops, Homecoming Days,<br />
Stammtische)<br />
Versand von Newslettern<br />
Bildung von eigenen Communities<br />
interaktives Networking-Portal. Alle<br />
Funktionen <strong>der</strong> Plattform sind einfach<br />
bedienbar, so dass je<strong>der</strong> Ehemalige<br />
sehr leicht eigene Inhalte beisteuern<br />
und die Plattform für alle Mitglie<strong>der</strong><br />
interessanter machen kann. Die Suchmöglichkeiten<br />
umfassen alle wichtigen<br />
Informationen zu einer Person, d. h.<br />
neben Namens- und Adressdaten<br />
beispielsweise auch den Abschlussjahrgang<br />
o<strong>der</strong> den <strong>der</strong>zeitigen Arbeitgeber.<br />
Die Alumni verwalten ihre Daten selbst<br />
und werden regelmäßig gebeten, ihr<br />
Profi l auf Aktualität zu überprüfen.<br />
Die Informationen im Alumni-Portal –<br />
Artikel, Bil<strong>der</strong>, Termine und Umfragen<br />
– können zentral o<strong>der</strong> dezentral<br />
eingestellt und gesteuert werden.<br />
Zur Kommunikation stehen verschiedene<br />
Online-Formate zur Verfügung.<br />
Diese können auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Communities<br />
eingesetzt werden. So werden<br />
automatisch E-Mail-Verteiler für jede<br />
Community generiert. Ein „Instant<br />
Messenger“ sowie Diskussionsforen<br />
und Newsletter eröff nen zusätzliche<br />
Kommunikationskanäle. Die aktuellste<br />
Einstellen von Interessenprofi len<br />
Einstellen von Stellenangeboten und<br />
-gesuchen durch Unternehmen<br />
gezielte Ansprache <strong>der</strong> Absolventen/<br />
Studenten durch Filterkriterien<br />
Unternehmenspräsentationen<br />
Organisation von Firmenmessen<br />
Erweiterung ist die Integration von<br />
Internettelefonie über Skype.<br />
Das Modul „Career Service“ ist eine<br />
wertvolle Ergänzung <strong>der</strong> Alumni-<br />
Plattform. Es bündelt wichtige Funktionen<br />
rund um den Jobeinstieg und<br />
die persönliche berufl iche Karriere.<br />
Die Funktionen des Jobmarktes sind<br />
umfassend und nutzerorientiert. Über<br />
eine externe Website stellen Unternehmen<br />
ihre Angebote in einem standardisierten<br />
Format ein, die so für die<br />
Ehemaligen im Portal sichtbar werden.<br />
Neben dem Einstellen von Ange boten<br />
gehört die aktive Vermittlung zu den<br />
wesentlichen Erfolgsfaktoren. Vor diesem<br />
Hintergrund wurden detaillierte<br />
Filterfunktionen entwickelt, die Angebot<br />
und Absolventenprofi l zusammenbringen.<br />
Die Alumni entscheiden selbst<br />
über den Empfang und die Art <strong>der</strong> zu<br />
empfangenden Angebote. Auch <strong>der</strong><br />
career contact <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> freut<br />
sich darauf, dass es schon in Kürze<br />
losgehen wird.<br />
Kurzum: Mit allen Funktionen und<br />
Möglichkeiten bildet die Datenbank<br />
sämtliche Alumni-Strukturen innerhalb<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> ab. Die Alumni-<br />
Arbeit <strong>der</strong> Hochschule hat damit eine<br />
sichere und gute Startposition für die<br />
künft ige Interaktion mit ihren Ehemaligen.<br />
Genau gesagt – was heißt hier „Ehemalige“?<br />
Das Kontakte-Netzwerk will sehr<br />
gern auch die heutigen Studierenden<br />
ansprechen, sie für eine Mitgliedschaft<br />
gewinnen und frühzeitig beim<br />
Berufseinstieg unterstützen.<br />
Besuchen Sie uns (www.fh w-kontakte.<br />
de) o<strong>der</strong> schreiben Sie uns (kontakte@<br />
fh w-berlin.de): Wir freuen uns auf Sie!<br />
„Für mich ist ein duales Studium<br />
zukunftsträchtig“<br />
Madeleine Peran (Jg. 1983) hat in <strong>Berlin</strong> ihr Abitur gemacht. 2002 hat sie an <strong>der</strong> damaligen „Berufsakademie <strong>Berlin</strong>“, jetzt<br />
Fachbereich <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>, ein duales Studium aufgenommen. Heute ist sie als Auditorin bei <strong>der</strong> PricewaterhouseCoopers<br />
S.à.r.l. in Luxembourg tätig. Wir haben mit ihr gesprochen und sie nach den Motiven für ihre Stu dienentscheidung sowie ihre<br />
Erfahrungen im Studium und beim berufl ichen Einstieg befragt.<br />
Interview: Helmut Lück<br />
Madeleine Peran<br />
<strong>SemesterJournal</strong> (SJ): Warum haben Sie<br />
sich für ein duales Studium entschieden?<br />
Madeleine Peran (MP): Die Entscheidung<br />
für dieses Studium fi el während<br />
meiner Schulzeit. Ich wollte gern eine<br />
Bankausbildung machen und hinterher<br />
studieren. Wichtig war mir die Verbindung<br />
zur Praxis, da mir die Schule<br />
lebensfremd vorkam. Als ich mich über<br />
eine mögliche Ausbildung informierte,<br />
bin ich auf die Berufsakademie gestoßen.<br />
Diese Verbindung von Th eorie<br />
und Praxis hat mir gefallen, ich war<br />
begeistert. Daraufh in habe ich mich bei<br />
den großen Banken, die alle Kooperationspartner<br />
<strong>der</strong> Berufsakademie sind,<br />
um einen Ausbildungsplatz beworben.<br />
SJ: Wie haben Sie die Studienzeit<br />
erlebt? Haben sich Ihre Erwartungen<br />
erfüllt?<br />
MP: Ich weiß noch: Die erste Zeit in<br />
<strong>der</strong> Praxis war sehr aufregend. Man<br />
musste den Umgang mit den Kunden<br />
lernen. Da geht es oft um „Kleinigkeiten“,<br />
die aber entscheidend sein können.<br />
Wir haben das trainiert, und das<br />
hilft mir heute sehr in meinem Beruf.<br />
Beson<strong>der</strong>s interessant war die Zeit im<br />
Ausland: Ich habe eine Praxisphase in<br />
<strong>der</strong> Firmenkundenkreditabteilung <strong>der</strong><br />
Commerzbank in Paris absolvieren<br />
können.<br />
Die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Hochschule<br />
im Studium, vor allem in den ersten<br />
Semestern, waren „knackig“. Mit über<br />
30 Semesterwochenstunden hatten wir<br />
ordentlich zu tun! Dass wir faktisch<br />
von morgens bis abends den Tag in <strong>der</strong><br />
Hochschule zusammen verbrachten,<br />
schweißte aber auch eng zusammen.<br />
Außerdem waren wir kleine Gruppen<br />
von 30 Personen, was die Lernatmosphäre<br />
sehr för<strong>der</strong>te. Auch hatten<br />
wir ein enges Verhältnis zu unseren<br />
Professoren.<br />
Zwischenzeitlich kamen natürlich auch<br />
Zweifel bei uns auf. Kritisch hinterfragten<br />
wir unser Studium. Ist dies<br />
denn eine akzeptable Ausbildung, die<br />
junge Menschen für das Leben rüstet?<br />
Ich für meinen Teil kann sagen: Ja!<br />
SJ: Wie ging es weiter? Wie gelang<br />
Ihnen <strong>der</strong> Berufsstart?<br />
MP: Als das Studienende absehbar<br />
war, die Diplomarbeit endlich fertig<br />
war, überlegte ich natürlich, was ich<br />
in Zukunft tun könnte. Dafür sind die<br />
Personalabteilung des Ausbildungsunternehmens,<br />
aber auch Firmenkontaktmessen<br />
sehr hilfreich.<br />
Da ich gern ins französischsprachige<br />
Ausland gehen wollte, bin ich zur im<br />
November in Strasbourg stattfi ndenden<br />
Firmenkontaktmesse „Forum francoallemand“<br />
gefahren. Über die Messe<br />
habe ich auch meinem heutigen Arbeitgeber,<br />
die PricewaterhouseCoopers<br />
S.à.r.l., Luxembourg, kennengelernt.<br />
Ich habe mich beworben, und es hat<br />
geklappt. Jetzt bin ich in Luxembourg<br />
im Audit tätig. Meine Ausbildung bei<br />
<strong>der</strong> Commerzbank – die ja Teil des<br />
Studiums war – hat mir beim Berufsstart<br />
sehr geholfen. Luxembourg als<br />
einer <strong>der</strong> wichtigsten Finanzplätze in<br />
Europa bietet jungen, gut ausgebildeten<br />
Menschen viele Möglichkeiten.<br />
SJ: Wissen Sie auch, wie es Ihren Kommilitonen<br />
ergangen ist?<br />
MP: Zwei weitere Kommilitonen von<br />
mir sind dort in Banken tätig. Alle<br />
meine ehemaligen Studienkollegen<br />
sind in „Lohn und Brot“. Ein groß er<br />
Teil blieb in den ursprünglichen<br />
Ausbildungsbetrieben. Einige sind im<br />
Ausland tätig. Wie<strong>der</strong>um an<strong>der</strong>e, aber<br />
nur ein geringer Teil, haben gleich<br />
einen Aufb austudiengang zum Master<br />
gewählt. Ich selber habe kein Master-<br />
Studium aufgenommen, da ich mich<br />
berufsspezifi sch weiterbilden möchte.<br />
Abschließend kann ich sagen: Für mich<br />
ist ein duales Studium zukunft strächtig.<br />
Es sollte weiterhin geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Es führt junge Menschen schnell und<br />
gut ausgebildet in die Berufswelt und<br />
lässt zugleich für die Zukunft alle Wege<br />
off en.<br />
SJ: Vielen Dank für das Gespräch.
38 Alumni<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Der internationale Austausch<br />
39<br />
GLU Alumni Summer School 2007<br />
Text: Harald Kröck und Mirjam Klessen<br />
Genau drei Jahre, nachdem die ersten<br />
Studierenden <strong>der</strong> 2004 gegründeten<br />
Global Labour University (GLU) ihren<br />
Master-Abschluss in „Labour Policies<br />
& Globalisation“ an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
abgelegt haben, fand für die Alumni<br />
<strong>der</strong> ersten beiden Jahrgänge die 1. GLU<br />
Alumni Summer School statt.<br />
Gelebte Internationalität: Die GLU-Alumni aus 20 Län<strong>der</strong>n<br />
Knapp zwei Wochen lang diskutierten<br />
die aus ca. 20 Län<strong>der</strong>n angereisten ehemaligen<br />
Studierenden im IG-Metall-<br />
Bildungszentrum bei Beverungen<br />
und an <strong>der</strong> Universität Kassel u. a.<br />
nationale und internationale gewerkschaft<br />
liche Strategien im Hinblick auf<br />
die fortschreitende Globalisierung<br />
und analysierten die innerhalb <strong>der</strong><br />
GLU defi nierten Ziele bezüglich <strong>der</strong><br />
bisher erreichten Ergebnisse und<br />
damit verbundenen Erfahrungen. Ein<br />
Schwerpunkt wurde bei <strong>der</strong> Summer<br />
School zudem auf einen intensiven<br />
Erfahrungs austausch zwischen den<br />
Alumni gelegt, <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e zur<br />
Stärkung des weltweiten Netzwerkes<br />
ehemaliger GLU-Studieren<strong>der</strong> beigetragen<br />
hat.<br />
33 <strong>der</strong> insgesamt 44 Alumni haben –<br />
meist unter Inanspruchnahme eines<br />
großen Teil ihres Jahresurlaubs – an<br />
<strong>der</strong> Summer School teilgenommen und<br />
diese in Workshops, Präsentationen<br />
und Diskussionsrunden weitgehend<br />
selbst gestaltet.<br />
Während <strong>der</strong> Summer School wurden<br />
unter reger Beteiligung <strong>der</strong> Alumni<br />
drei neue Forschungsprojekte ins Leben<br />
gerufen. Die größte Projektgruppe hat<br />
ihre Arbeit zum Th ema „Achieving<br />
Better Protection and Representation<br />
for Workers in Small and Micro<br />
Enterprises“ bereits im Oktober 2007<br />
aufgenommen und wird in den nächsten<br />
Monaten ca. 15 Län<strong>der</strong>studien<br />
hierzu erarbeiten. Die Ergebnisse <strong>der</strong><br />
Einzelstudien werden dann in einem<br />
Gesamtbericht aufb ereitet, welcher im<br />
Frühjahr 2008 bei <strong>der</strong> Internationalen<br />
Arbeitsorganisation (ILO) in Genf<br />
eingereicht wird.<br />
Der Masterstudiengang „Labour Policies<br />
and Globalisation“ ist ein Gemeinschaft<br />
sprojekt <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> und <strong>der</strong><br />
Universität Kassel. Finanziell unterstützt<br />
wurde die GLU Summer School<br />
vom DAAD und <strong>der</strong> ILO. Für Ende<br />
2008 ist die 2. GLU Summer School,<br />
diesmal im IG-Metall-Bildungszentrum<br />
Pichelssee/<strong>Berlin</strong>, bereits in Planung.<br />
Ausschreibung von Auslandsstudienplätzen<br />
für FHW-Studierende<br />
Studierende können sich für wahlweise ein bis zwei Semester o<strong>der</strong> für das Doppelabschlussprogramm, beginnend mit dem<br />
Wintersemester 2008/2009, bewerben. Bewerbungszeitraum: Plätze außerhalb des Erasmus-Programms vom 8.–30. November<br />
2007 und Plätze im Erasmus-Programm vom 1.–31. Januar 2008 im International Offi ce (Räume 57 und 58).<br />
Plätze im Erasmus-Programm<br />
Dänemark Aalborg<br />
Kopenhagen<br />
England Bristol<br />
Hatfi eld<br />
Portsmouth<br />
Sheffi eld<br />
E<br />
E<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
Aalborg Universitet<br />
Copenhagen Business School<br />
University of the West of England (DD)<br />
University of Hertfordshire<br />
University of Portsmouth (1S)<br />
Sheffi eld Hallam University (1S)<br />
NEU! Finnland Vantaa E EVTEK School of Business Administration 1)<br />
Frankreich Angers<br />
Lyon<br />
Paris<br />
Rennes<br />
L<br />
E<br />
twE<br />
E<br />
Ecole Supérieure des Sciences<br />
Commerciales d‘ Angers<br />
Université Catholique de Lyon<br />
Ecole Supérieure du Commerce Extérieur<br />
Ecole Supérieure du Commerce 2)<br />
Griechenland Athen E Athens University of Economics<br />
& Business<br />
Italien Bergamo<br />
Catania<br />
Irland Dublin<br />
Waterford<br />
Nie<strong>der</strong>lande Amsterdam<br />
Groningen<br />
Haarlem<br />
Sittard<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
E<br />
E<br />
E<br />
E<br />
Università degli Studi di Bergamo<br />
Università degli Studi di Catania<br />
Dublin Institute of Technology<br />
Waterford Institute of Technology<br />
HES Amsterdam (1S) + (DD)<br />
Hanzehogeschool Groningen (DD)<br />
Hogeschool INHOLLAND (1S) + (DD)<br />
Hogeschool Zuyd<br />
Norwegen Trondheim E Trondheim Business School (1S)<br />
Österreich Eisenstadt<br />
Wien<br />
Polen Warschau<br />
Posen<br />
Spanien Alicante<br />
Bilbao<br />
Bilbao<br />
Tschechische<br />
Republik<br />
Las Palmas<br />
Vitoria-Gasteiz<br />
Zaragoza<br />
Türkei Istanbul<br />
Istanbul<br />
Izmir<br />
L<br />
L<br />
E<br />
L<br />
twE<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
Fachhochschule Burgenland<br />
FH Wien<br />
Warsaw School of Economics<br />
Bankhochschule Posen<br />
Universidad de Alicante<br />
Bilbao Business School<br />
Faculty of Economics and Business<br />
Studies Sarriko (1–2 S) (DD)<br />
Universidad de Las Palmas de Gran Canaria<br />
Business School of Vitoria-Gasteiz<br />
Universidad de Zaragoza<br />
Prag E University of Economics (1S)<br />
E<br />
E/D<br />
E<br />
Bogaziçi University<br />
Marmara University<br />
Ege University (1–2 S) (DD)<br />
Ungarn Budapest E International Business School<br />
Zusätzliche Informationen<br />
zu den Sprechzeiten des International Offi ce (Raum 57/58):<br />
Mo 10.30–11.30 h, Di/Mi 10.30–12.30 h, Do 14.00–16.00 h<br />
www.ilias.fh w-berlin.de > Magazin > Zentrale Dienste ><br />
International<br />
www.fh w-berlin.de > Internationales<br />
Internetseiten <strong>der</strong> Partnerhochschulen<br />
Plätze außerhalb des Erasmus-Programms<br />
NEU!<br />
Argentinien Buenos Aires<br />
Buenos Aires<br />
Australien 3) Sydney<br />
Townsville<br />
Brasilien Blumenau<br />
Sao Paolo<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
Universidad Argentina de la Empresa<br />
Universidad Torcuato di Tella<br />
Macquarie University<br />
James Cook University<br />
Universidade Regional de Blumenau 4)<br />
State University of Campinas (auf Anfrage)<br />
Chile Santiago de Chile L Universidad Mayor<br />
China Chengdu L Southwestern University of Finance<br />
and Economics<br />
NEU! SAR China Hong Kong E Hong Kong Baptist University<br />
Japan Otaru E Otaru University of Commerce (2S)<br />
Kanada Kelowna L Okanagan College<br />
Mexiko Monterrey twE Universidad de Monterrey<br />
Russland St. Petersburg L St. Petersburger Staatliche Universität<br />
für Wirtschaft und Finanzen<br />
Schweiz Winterthur twE Zürcher Hochschule Winterthur<br />
Singapur 4) Singapur E Nanyang Technological University<br />
Südkorea Seoul E Sungkyunkwan University<br />
Ungarn Budapest E Fondation ESSCA Hongrie<br />
(bei 2S ggf. Kombination mit ESSCA Angers)<br />
NEU!<br />
NEU!<br />
NEU!<br />
NEU!<br />
USA 3) Buffalo, NY<br />
East Bay, CA<br />
Fresno, CA<br />
Honolulu, HI<br />
Minneapolis, MN<br />
Missoula, MT<br />
Newark, DE<br />
Philadelphia, PA<br />
University Park, PA<br />
Wichita, KS<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
L<br />
Canisius College<br />
California State University East Bay<br />
California State University Fresno<br />
Hawai‘i Pacifi c University<br />
University of Minnesota<br />
University of Montana<br />
University of Delaware<br />
Drexel University<br />
Pennylvania State University<br />
Wichita State University<br />
1) Studiengang Wirtschaftsinformatik<br />
2) bei 2S Möglichkeit zum Bachelorabschluss<br />
3) nur 1 Semester möglich<br />
4) für Studierende im Studiengang Wirtschaftsingenieur – Umwelt und Nachhaltigkeit<br />
E Der Unterricht fi ndet überwiegend o<strong>der</strong> ganz auf Englisch statt.<br />
L Der Unterricht fi ndet in <strong>der</strong> Landessprache statt.<br />
twE Der Unterricht fi ndet teilweise auf Englisch statt.<br />
D Der Unterricht fi ndet auf Deutsch statt.<br />
1S/2S für ein/zwei Semester<br />
DD Double Degree <strong>Programme</strong>/Doppelabschlussprogramm
40 Der internationale Austausch<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Der internationale Austausch<br />
41<br />
Fotowettbewerb<br />
„Leben und Studieren an einer<br />
Partnerhochschule <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>“<br />
Text: Alexan<strong>der</strong> Gruschka<br />
Ein Blick sagt mehr als tausend Worte –<br />
wohl wahr, möchte man meinen. Nur<br />
wohin soll <strong>der</strong> Blick sich richten? Stellte<br />
sich <strong>der</strong> austauschwillige Student die<br />
Frage, welche Partnerhochschule am<br />
besten zu ihm passt, fand er bislang<br />
Antworten im persönlichen Gespräch<br />
mit Rückkehrern, bei Informationsveranstaltungen<br />
des International Offi ce<br />
o<strong>der</strong> beim Durchstöbern diverser<br />
Erfahrungsberichte, die irgendwann<br />
anfi ngen, gleich zu klingen. Der visuelle<br />
Eindruck blieb – sicherlich abseits<br />
einiger Ausnahmen – meist auf <strong>der</strong><br />
Strecke. Das Bild (im wahrsten Sinne<br />
des Wortes) <strong>der</strong> Partnerhochschule<br />
bzw. des Umfeldes entstand häufi g im<br />
Kopf des Interessenten. Lei<strong>der</strong> sind<br />
diese fi ktiven Eindrücke aber auch mit<br />
Vorurteilen gespickt und von fremden<br />
Erfahrungen geprägt.<br />
Gefragt war also aktuelles Bildmaterial,<br />
welches für die Studierenden an <strong>der</strong><br />
FHW <strong>Berlin</strong> je<strong>der</strong>zeit frei zugänglich<br />
ist und die Partnerhochschule sowie<br />
das studentische Umfeld porträtiert.<br />
Unterstützung fanden wir beim DAAD,<br />
<strong>der</strong> das Projekt im Rahmen des Programms<br />
„GoOut – Studieren weltweit!“<br />
fi nanziell ermöglichte.<br />
Wir starteten also das Projekt Fotowettbewerb<br />
unter dem Motto „Leben und<br />
Studieren an einer Partnerhochschule<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>“. Aufgerufen waren<br />
alle Studierenden, die in den letzten<br />
drei Semestern an einer unserer Partnerhochschulen<br />
immatrikuliert waren.<br />
Gewünscht waren 5–10 Fotos pro<br />
Beitrag, die für nachfolgende Generationen<br />
neben den verbalen Eindrücken<br />
auch einen visuellen leisten sollten.<br />
Etwa 30 Teilnehmer machten sich an<br />
die Arbeit und sendeten viele schöne<br />
und teilweise sehr aufwändige Fotos.<br />
Das machte uns im International Offi ce<br />
und <strong>der</strong> Jury die Auswahl nicht leicht.<br />
Die Auslobung <strong>der</strong> drei Preise in Höhe<br />
von 300 € für den ersten, 200 € für den<br />
zweiten und 100 € für den dritten Platz<br />
machten einen Entscheid aber unumgänglich.<br />
Schade! Denn es waren weit<br />
mehr als nur drei Beiträge preisverdächtig.<br />
An dieser Stelle seien zum<br />
Beispiel die Beiträge von Jan Bracke<br />
(Otaru University of Commerce, Japan)<br />
und Manuela Halbekath (Universidad<br />
Regional de Blumenau, Brasilien)<br />
genannt. Mit sehr schönen Einzelbil<strong>der</strong>n<br />
wussten sie die Jury zu begeistern.<br />
Nichtsdestotrotz sind wir für jedes<br />
einzelne Bild dankbar und hoff en, dass<br />
nun auf diesem Wege die Entscheidung<br />
für eine Partnerhochschule besser<br />
getroff en werden kann.<br />
Foto: Steffen Heiling<br />
Alle Beiträge werden im übrigen auf<br />
<strong>der</strong> ILIAS-Webseite <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
unter Magazin/Zentrale Dienste/International<br />
eingestellt.<br />
Die Entscheidung über die Gewinnerfotos<br />
fi el wie folgt aus:<br />
1. Platz: Steff en Heiling –<br />
Southwestern University<br />
of Finance and Economics,<br />
Chengdu, VR China<br />
2. Platz: Daniela Kupke –<br />
Dublin Institute of<br />
Technology, Dublin, Irland<br />
3. Platz: Andreas Brepohl –<br />
Zürcher Hochschule<br />
Winterthur, Schweiz<br />
Wir gratulieren den drei Gewinner/innen<br />
und bedanken uns ganz herzlich<br />
bei allen Teilnehmern!<br />
Foto: Daniela Kupke<br />
Foto: Jan Bracke Foto: Andreas Brepohl<br />
Foto: Steffen Heiling
42 Der internationale Austausch<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Der internationale Austausch<br />
43<br />
Ausgezeichnet:<br />
Die Sommer schulangebote<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
Text: Katja Zühlsdorf<br />
„Put Germany on Your Resumé“<br />
Die Angebote <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong> International<br />
Summer School <strong>der</strong> FHW<br />
<strong>Berlin</strong> wurden in diesem Jahr gleich<br />
zweifach ausgezeichnet. Zum Einen<br />
erhielt <strong>der</strong> Wirtschaft skurs „Markets<br />
and Management in Europe“, <strong>der</strong> 2007<br />
schon zum zweiten Mal angeboten<br />
wurde, die DAAD-Auszeichnung<br />
als „exzellente Sommer-Akademie“.<br />
Kriterien hierfür sind zum Beispiel ein<br />
fachlich anspruchsvolles Curriculum,<br />
die Vergabe von ECTS- bzw. Leistungspunkten,<br />
ein attraktives Begleit- und<br />
Kulturangebot und ein professioneller<br />
Betreuungsservice. Insgesamt erhielten<br />
20 Universitäten und zwei Fachhochschulen<br />
aus ganz Deutschland und aus<br />
sehr unterschiedlichen Fachgebieten<br />
diese Auszeichnung. Den ausgewählten<br />
Hochschulen stellte <strong>der</strong> DAAD für die<br />
Durchführung ihrer Sommerkurse<br />
großzügig Stipendien für internationale<br />
Teilnehmer zur Verfügung. Außerdem<br />
wurden diese Angebote weltweit geson<strong>der</strong>t<br />
beworben.<br />
Eine weitere DAAD-Auszeichnung<br />
erhielt die FHW <strong>Berlin</strong> im September<br />
2007 mit <strong>der</strong> Entwicklung eines neuen<br />
Kursangebots. Das DAAD-Programm<br />
„Put Germany on your Resumé“ richtet<br />
sich dabei speziell an die Bedürfnisse<br />
US-amerikanischer Studieren<strong>der</strong> und<br />
unterstützt ausgewählte Hochschulen<br />
drei Jahre lang beim Aufb au einer<br />
erfolgreichen Sommer-Akademie.<br />
Da das Kursprogramm gemeinsam<br />
mit US-Universitäten entwickelt<br />
werden sollte, stellte die FHW <strong>Berlin</strong><br />
die Zusammen arbeit mit sechs<br />
US-Partnern (Baruch College <strong>der</strong> City<br />
University of New York, Canisius<br />
College, Wichita State University,<br />
Hawaii Pacifi c University, California<br />
State University East Bay, University of<br />
Montana) sicher. Beson<strong>der</strong>s intensiv<br />
entwickelte sich die Zusammenarbeit<br />
mit dem Canisius College in Buff alo,<br />
New York.<br />
Erfolg im deutschlandweiten<br />
Wettbewerb<br />
Nachdem in einer ersten Projektphase<br />
vor drei Jahren zehn Studienangebote<br />
(u .a. FUBiS, LMU, Uni Bonn, TU<br />
<strong>Berlin</strong>) auf den Weg gebracht worden<br />
waren, wählte <strong>der</strong> DAAD in diesem<br />
Jahr nur sieben neue Projektanträge<br />
aus, die ihm in einem deutschlandweiten<br />
Wettbewerbsverfahren zugegangen<br />
waren. Darunter waren fünf<br />
Engineering-Studienangebote und nur<br />
zwei Angebote aus dem Wirtschaft sbereich<br />
(HS Pforzheim und FHW<br />
<strong>Berlin</strong>). Die neuen Projekte erhalten<br />
alle das DAAD-Gütesiegel, was eine<br />
fortlaufende Qualitätskontrolle in den<br />
kommenden drei Jahren bedeutet.<br />
Neben <strong>der</strong> Anschubfi nanzierung trägt<br />
<strong>der</strong> DAAD zur gemeinsamen Vermarktung<br />
in den USA bei.<br />
Das neue englischsprachige Sommerkursangebot<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> trägt den<br />
Titel „Th e European Union in a Global<br />
World“ und enthält vier aufeinan<strong>der</strong><br />
bezogene Module in den Bereichen<br />
BWL, VWL, Umwelt und Sozialwissenschaft<br />
en nebst eines deutschen Sprach-<br />
und Kulturangebots. Indem <strong>der</strong> Kurs<br />
insgesamt 90 Kontaktstunden (ganze<br />
Stunden) sicherstellt, gewährleistet er<br />
die Anerkennung an US-Hochschulen<br />
mit etwa sechs US-Credits. Das ist<br />
tatsächlich ein hochschulpolitischer<br />
Durchbruch, weil bisher die direkte<br />
Anerkennung auf den ECTS-Raum,<br />
also Europa, beschränkt ist. „Th e EU<br />
in a Global World“ wird erstmalig im<br />
Sommer 2008 angeboten und soll sich<br />
nach spätestens zwei Jahren auch fi nanziell<br />
selbst tragen.<br />
Neben <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung interkulturellen<br />
Verständnisses zwischen den<br />
National itäten will die FHW <strong>Berlin</strong> ein<br />
Problem lösen, das einem größeren<br />
Studentenaustausch bisher im Wege<br />
steht: Diese Sommerakademien helfen,<br />
ausländische Studierende nach <strong>Berlin</strong><br />
zu holen, die wegen ungünstiger<br />
Semesterzeiten und fehlen<strong>der</strong> Sprachkompetenz<br />
ein volles Semesterstudium<br />
nicht hätten aufnehmen können. Im<br />
Austausch erhalten FHW-Studierende<br />
entgeltfreie Studienplätze, z. B. in den<br />
USA, Australien, Singapur und Mexiko.<br />
<strong>Berlin</strong> International<br />
Summer School 2007<br />
Insgesamt haben die Sommerschulangebote<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> 2007 wie<strong>der</strong><br />
mehr als 60 Studierende aus aller Welt<br />
angelockt, darunter viele von unseren<br />
Partneruniversitäten, wie <strong>der</strong><br />
Macquarie University/Australien und<br />
<strong>der</strong> Universidad de Monterrey/Mexiko.<br />
Die Nanyang Technological University/<br />
Singapur, mit <strong>der</strong> die FHW <strong>Berlin</strong> erst<br />
vor knapp einem Jahr eine neue Kooperation<br />
geschlossen hat, schickte allein<br />
neun Studierende in die Sommerkurse.<br />
Als Folge <strong>der</strong> weltweiten Werbung<br />
durch den DAAD fand eine große<br />
Anzahl „free mover“, also Studierende,<br />
die nicht von Partnerinstitutionen<br />
kommen, ihren Weg nach <strong>Berlin</strong>, u. a.<br />
aus so unterschiedlichen Län<strong>der</strong>n wie<br />
Ägypten, Afghanistan, Brasilien, China,<br />
Rumänien, Türkei, Usbekistan, USA<br />
und Vietnam. Insgesamt waren bislang<br />
25 Nationalitäten bei <strong>der</strong> Sommerschule<br />
vertreten, eine wahrlich internationale<br />
Gruppe.<br />
Mittlerweile in ihrem vierten Jahr,<br />
bot die Internationale Sommerschule<br />
wie<strong>der</strong> intensive und kompakte Kurse<br />
für Studierende aus dem Ausland<br />
an. Waren sie anfangs noch ganz auf<br />
das Erlernen <strong>der</strong> deutschen Sprache<br />
beschränkt, ist das Kursangebot<br />
sukzessive gesteigert worden. Diesjährige<br />
Teilnehmer konnten sich<br />
zwischen zwei Wirtschaft sfachkursen<br />
und zwei Sprachkursen entscheiden.<br />
Die Wirtschaft skurse, „Markets and<br />
Management in Europe“ und „European<br />
Business and Economics <strong>Programme</strong>“,<br />
wurden interdisziplinär und<br />
komplett auf Englisch unterrichtet. Der<br />
Fokus lag allgemein auf Wirtschaft in<br />
Europa bzw. <strong>der</strong> Europäischen Union,<br />
um vor allem Studierende aus Übersee<br />
anzusprechen. Beide Fachkurse wurden<br />
durch ein interessantes Begleitprogramm<br />
ergänzt, das inhaltlich auf die<br />
jeweiligen Module abgestimmt war.<br />
So führten z. B. zwei Exkursionen des<br />
Moduls „Marketing for the Automotive<br />
Industry“ zur Autostadt nach Wolfs-<br />
Foto: FHW <strong>Berlin</strong>, Christian Kretke<br />
burg (VW) und zu Porsche in Leipzig.<br />
Weitere Exkursionen bestanden aus<br />
einer Führung im Bundestag, einem<br />
Seminar in <strong>der</strong> Vertretung <strong>der</strong> Europäischen<br />
Kommission in <strong>Berlin</strong> und<br />
einem Vortrag beim Innovations- und<br />
Grün<strong>der</strong>Zentrum (IGZ) bzw. einem<br />
Rundgang im Wissenschaft s- und<br />
Technologiepark Adlershof.<br />
Abgerundet wurde das akademische<br />
Kursprogramm durch ein umfassendes<br />
Kulturangebot. Mit Ex kursionen zur<br />
Gedenkstätte Sachsenhausen und<br />
zum Schloss Sanssouci in Potsdam,<br />
Führungen im Pergamonmuseum,<br />
<strong>der</strong> Gemäldegalerie und im Holocaust<br />
Denkmal war die „High Culture“<br />
ebenso vertreten wie die „Low Culture“:<br />
Bootstour, Besuch von <strong>Berlin</strong>er<br />
Biergärten und Beach Bars, Schwimmen<br />
im Strandbad Wannsee und Kinobesuch.<br />
Fazit: Den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern hat es in <strong>Berlin</strong> gut<br />
gefallen!
44 Der internationale Austausch<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 Der internationale Austausch<br />
45<br />
Put Asia on your CV<br />
Als FHW’ler in Kobe und Hong Kong<br />
Text: Michael Tolksdorf<br />
In einem Beitrag über „Managementstile<br />
deutscher Manager“ bemängelte<br />
das Handelsblatt kürzlich, dass deutsche<br />
Firmenvertreter – sehr zum eigenen<br />
Nachteil und dem ihrer Unternehmen<br />
– „fremde Kulturen mitunter nicht<br />
ernst“ nähmen. Wenn das so zuträfe,<br />
wäre es ein sehr guter Grund für die<br />
FHW <strong>Berlin</strong>, zu Hochschulen an vielen<br />
Orten <strong>der</strong> Erde Beziehungen aufzunehmen.<br />
Studierende und Lehrende<br />
könnten damit in direkten Kontakt zu<br />
unterschiedlichsten Kulturen kommen.<br />
Trotz ihrer weltweiten Bedeutung sind<br />
unsere Austauschbeziehungen mit den<br />
asiatischen Wirtschaft sgroßmächten<br />
Japan (Nr. 2) und China (seit 2007 Nr. 3<br />
<strong>der</strong> Weltrangliste nach absolutem BIP)<br />
eher gering. Grund genug für mich, ein<br />
Angebot <strong>der</strong> Universität Kobe, einer<br />
Nachbarstadt von Osaka in <strong>der</strong> westjapanischen<br />
Kansai-Region, anzunehmen.<br />
Im September 2007 führte ich als<br />
Gastdozent ein Kompaktseminar „Th e<br />
Economics of European Integration“<br />
durch. Da damit eigenständige Lehre<br />
und Prüfungen verbunden waren,<br />
ernannte mich die Universität förmlich<br />
zum „Visiting Professor“.<br />
Unsere Partnerhochschule in Hong Kong<br />
Die Kansai-Region in Westjapan:<br />
Kobe, Osaka, Kyoto<br />
Die Universität Kobe – vierzig Shinkansen-Minuten<br />
entfernt von <strong>der</strong> alten<br />
Kaiserstadt Kyoto, die die meisten als<br />
Ort des gleichnamigen UN-Umwelt-<br />
Protokolls von 1997 kennen – blickt<br />
mittlerweile auf eine fast hun<strong>der</strong>t<br />
Jahre alte Tradition zurück. Malerisch<br />
auf halber Höhe am Rokko-Gebirge<br />
gelegen, bietet sie mit ihrem weiträumigen<br />
Campus einen faszinierenden<br />
Blick auf die Stadt und <strong>der</strong>en Hafen.<br />
Die Studenten wohnen zum Teil auf<br />
dem Campus, viele fahren aus <strong>der</strong> Stadt<br />
mit dem Bus die Hügel hoch, um ihre<br />
Studien tagsüber zu verfolgen. Eine gut<br />
ausgestattete Bibliothek und eine große<br />
Mensa mit einer breiten Auswahl japanischer<br />
Speisen laden dazu beson<strong>der</strong>s<br />
ein.<br />
Ähnlich wie bei uns haben die Studierenden<br />
einige Probleme, dem Unterricht<br />
in englischer Sprache zu folgen.<br />
Als Folge asiatischer Traditionen sind<br />
sie auch eher zurückhaltend im Unterricht.<br />
Eigenständige Beiträge waren zu<br />
ermuntern, weil sonst fast nur rezeptiv<br />
mitgearbeitet worden wäre. Allerdings<br />
tauten sie im Laufe <strong>der</strong> Tage doch spür-<br />
bar auf und ließen sich gern anregen,<br />
mit eigenen Ideen im Seminar aufzuwarten.<br />
Hilfreich waren dabei Ayako<br />
und Hiroto Tanaka, die vorher im<br />
Austausch an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> studiert<br />
hatten und gut mit den Kulturunterschieden<br />
umgehen konnten. Gerechterweise<br />
muss man hinzufügen, dass auch<br />
die Zahl <strong>der</strong> Professoren, die in Kobe<br />
Seminare in englischer Sprache geben<br />
können, <strong>der</strong>zeit noch gering ist.<br />
Einen gewissen Kulturschock stellten<br />
dann die abschließenden mündlichen<br />
Prüfungen dar, da sonst ausschließlich<br />
schrift lich geprüft wird. Es bestand<br />
aber die Bereitschaft , mit dem europäischen<br />
Gastprofessor auch Prüfungsfor<strong>der</strong>ungen<br />
zu akzeptieren, die sonst<br />
nicht üblich, aber Ausdruck europäischer<br />
Hochschultradition sind. Als<br />
deutlich wurde, dass die Prüfungen mit<br />
einem frei zu wählenden Schwerpunkt<br />
aus dem Bereich <strong>der</strong> europäischen<br />
Integration begonnen werden durft en,<br />
breitete sich dann doch Zuversicht aus,<br />
die Neuerung beherrschen zu können.<br />
Stolz und Freude nach bestandener<br />
Prüfung waren deutlich zu sehen –<br />
manche <strong>der</strong> Student/innen hatten<br />
erstmals in einer an<strong>der</strong>en Sprache<br />
Foto: Michael Tolksdorf<br />
Prof. Tolksdorf mit Dekan Yasuhide Tanaka und Vizepräsident Hiroshi Ohta von <strong>der</strong> Kobe University<br />
als Japanisch vor <strong>der</strong> ganzen Gruppe<br />
gesprochen und ein mündliches Examen<br />
bestanden.<br />
Zur Zeit bereiten sich an <strong>der</strong> FHW<br />
<strong>Berlin</strong> vier Studierende des Masterstudiengangs<br />
„International Economics“<br />
auf ein Studiensemester in Kobe vor.<br />
Sie werden, da bin ich sicher, bereichert<br />
zurückkehren.<br />
Hong Kong als eurasischer<br />
Studienort<br />
Im Anschluss hatte ich die Möglichkeit,<br />
unsere neue Partneruniversität<br />
in dem vier Flugstunden von Kansai<br />
International entfernten Hong Kong<br />
zu besuchen – die HK Baptist University<br />
im Stadtteil Kowloon. Hong<br />
Kong ist als Son<strong>der</strong>verwaltungsregion<br />
(SAR) seit zehn Jahren Teil <strong>der</strong><br />
VR China. Mit <strong>der</strong>zeit knapp acht<br />
Milionen Einwohnern – fast alle sind<br />
Chinesen, es gibt nur vergleichsweise<br />
wenige „Langnasen“, wenn auch im<br />
öff entlichen Straßenbild mehr als in<br />
Japan – ist diese quirlige Stadt eines <strong>der</strong><br />
Zentren weltwirtschaft licher Aktivitäten.<br />
Dazu tragen zu vermutlich<br />
gleichen Teilen das auf <strong>der</strong> Insel Hong<br />
Kong gelegene Finanzzentrum und<br />
<strong>der</strong> riesige Hafen bei. Im öff entlichen<br />
Straßenbild dominieren die chinesischen<br />
Schrift zeichen, aber überall<br />
sind englische Bezeichnungen zu<br />
fi nden, die einem die Orientierung, die<br />
Verkehrswegsuche und das Einkaufen<br />
erleichtern. Die jungen Chines/innen<br />
tragen die überall beworbene westliche<br />
Markenkleidung und sind vielfach<br />
„MP3-gestöpselt“. Praktisch alle Leute<br />
führen die „Octopus“-Karte mit sich,<br />
eine aufl adbare Geldkarte, mit <strong>der</strong> die<br />
Verkehrsmittel, Speisen und Getränke<br />
und sonstige kleinere Käufe getätigt<br />
werden. Die Lehrkräft e und Studenten<br />
<strong>der</strong> HKBU waren alle – so kam es mir<br />
jedenfalls vor – im Besitz einer solchen<br />
Karte. Meine wurde mir unmittelbar<br />
nach <strong>der</strong> Begrüßung in <strong>der</strong> Universität<br />
ausgehändigt.<br />
Die HKBU verfügt über eine „School of<br />
Business“ mit einem breit gefächerten<br />
Programm, das zum Abschluss eines<br />
Bachelor of Business Administration,<br />
B.B.A. (hons.), führt. Die AACSB-<br />
Akkeditierung wird betrieben. Die<br />
Schwerpunktsetzungen im Studium<br />
sind sehr gut zu vergleichen mit den<br />
Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n, die <strong>der</strong> Bachelor-<br />
Studiengang „Business Administration“<br />
bei uns aufweist. Darüber hinaus ist die<br />
Faculty of Social Sciences zu erwähnen,<br />
die mit ihrem Department of Government<br />
and International Studies (GIS)<br />
internationale und sozialwissenschaft -<br />
liche Schwerpunkte aufweist, die für<br />
unsere Studierenden in „Economics“<br />
und „Business Administration“ von<br />
Interesse für ein Auslandssemester sein<br />
könnten. Weiträumige „Housing Facilities“<br />
lassen es grundsätzlich zu, dass<br />
man auf dem Campus lebt und studiert.<br />
Beson<strong>der</strong>s wertvoll ist <strong>der</strong> Tatbestand,<br />
dass die Lehre fast ausschließlich in<br />
englischer Sprache mit einem interna-<br />
tionalen Lehrkörper stattfi ndet. Das<br />
unterscheidet die HKBU ganz wesentlich<br />
vom bisherigen chinesischen Partner<br />
in Chengdu und den japanischen<br />
Universitäten in Kobe und Otaru. Dort<br />
gibt es – wenn überhaupt – nur einen<br />
schmalen „English Stream“, womit die<br />
Hauptbeschäft igung unserer Studierenden<br />
auf Sprach- und Kulturstudien lag.<br />
In Hong Kong steht somit ein volles<br />
wirtschaft s- und sozialwissenschaft -<br />
liches Lehrangebot auf Englisch zur<br />
Verfügung.<br />
Mein Vortrag vor etwa 70 Studierenden<br />
über „Present Economics Developments<br />
in the European Union and in<br />
Germany“ zeigte, dass Europa trotz<br />
aller asiatischen Wirtschaft sdynamik<br />
durchaus noch „eine Adresse“ ist. Eine<br />
Präsentation über Studienmöglichkeiten<br />
an <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> brachte noch<br />
einmal 20 Studenten zusammen und<br />
erste konkrete Anmeldungen –<br />
erstaunlicherweise von GIS-Student/in -<br />
nen, die auch unser deutschsprachiges<br />
Lehrangebot nutzen wollen.<br />
So verschieden Japan und China/<br />
Hong Kong auch sein mochten, ich war<br />
berührt über die herzliche Aufnahme,<br />
die ich an beiden Standorten gefunden<br />
hatte. Die Partner in Kobe und Hong<br />
Kong machten mehrfach deutlich, dass<br />
FHW-Studierende nicht an<strong>der</strong>s behandelt<br />
werden.<br />
„Put Asia on your CV”?! Die Tür steht<br />
off en!
46 Impressum<br />
<strong>SemesterJournal</strong> 2/07 <strong>SemesterJournal</strong> 2/07 47<br />
Impressum<br />
Das Semesterjournal ist die Hochschulzeitschrift<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>. Es<br />
erscheint zweimal jährlich während<br />
des laufenden Semesters. Namentlich<br />
ge kennzeichnete Beiträge stellen die<br />
Meinung <strong>der</strong> jeweiligen Autorin bzw.<br />
des jeweiligen Autors dar. Die Redaktion<br />
behält sich sinnvolle Kürzungen vor.<br />
Herausgeber<br />
Der Rektor <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
Badensche Str. 50–51<br />
10825 <strong>Berlin</strong><br />
Redaktion<br />
Henriette Scharfenberg<br />
Telefon: +49 (0)30 85789-205<br />
E-Mail: scharfen@fh w-berlin.de<br />
Gestaltung und Satz<br />
Marc Wingenfeld<br />
Telefon: +49 (0)30 85789-412<br />
E-Mail: marc.wingenfeld@fh w-berlin.de<br />
Foto<br />
Jan Bracke (Titel)<br />
familie redlich (S. 2 und S. 47)<br />
Druck<br />
Oktoberdruck AG<br />
chlorfrei gebleichtes Papier<br />
Aufl age<br />
2.500 Stück<br />
Redaktionschluss<br />
Oktober 2007<br />
ISSN 0945-7933